Es begann mit Nudelauflauf von AjinPal (Ruki x Reita) ================================================================================ Kapitel 3: Pizza, oder: Wie Ruki lernen wollte zu kämpfen --------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben ^^ Danke für die vielen lieben Kommis *Kekse verteil* *O* es freut mich das euch die Story gefällt x3 ich geb mir ganz doll mühe & hoffe das ihr bis zum Ende dabei bleibt ^.^v ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ruki und ich waren definitiv die Außenseiter an der Schule. Unser ganzes Verhalten schien unseren Mitschülern ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Vielleicht lag es daran das wir lautstark unsere Abneigung gegen die Schuluniformen heraus posaunten, oder das wir immer nur unter uns waren beziehungsweise nur im Doppelpack auftraten. Oder aber es lag an der Tatsache das unsere Köpfe in einem wunderbar leuchtendem Blond erstrahlten, das so gar nicht in die Durchschnittsfarbe von japanischen Grundschülern passen wollte. Meine Mutter hatte den Kampf gegen meine Launen schon recht früh aufgegeben. Seit ich im Fernsehen diesen blonden Animetypen gesehen hatte, hatte ich es mir in den Kopf gesetzt ebenfalls zu erblonden und später einmal Pokemontrainer zu werden. Die Sache mit dem Trainer hatte sich bereits nach zwei Wochen erledigt nachdem ich mit Schrecken feststellen musste das unsere Katze nicht in den kleinen selbstgebastelten Pokeball hüpfte den ich mit einem “Komm zurück Katzu!” auf sie warf. Doch auf die blonde Haarfarbe wollte ich nicht verzichten. Jeden Tag habe ich meine Mutter damit genervt, bin ihr hinterhergelaufen, habe ihr die Vorteile schmackhaft gemacht und ihr nette Botschaften hinterlassen - kleine Klebezettel, die ich überall dort verteilt habe wo meine Mutter sich am meistens aufhielt, mit der Aufschrift “Mach mir blonde Haare!”. Irgendwann gab sie mit einem lauten Fluchen auf, rannte in die nächste Drogerie und kam mit einer Packung Haarfarbe zurück. Strahlend wie ein Honigkuchenpferd betrachtete ich im Spiegel die Arbeit meiner Mutter, die mir das blaue Zeug auf die Haare klatschte und dann - immer noch fluchend - wieder auswusch. Zufrieden hatte ich dann gute 3 Tage lang von meiner neuen Haarpracht geschwärmt bis mir die Puste ausgegangen war und meine Mutter endlich entspannen konnte. Im Mathematikunterricht hatte Ruki seinen Tisch näher an meinen herangerückt, sodass wir beiden nun die einzigen mit einer Doppelbank waren. Unser Lehrer fand das anfangs gar nicht so lustig, doch als wir uns auch nach angedrohten Strafarbeiten immer noch weigerten unsere Bänke auseinander zu rücken gab er es auf und lies uns unseren Willen. “Reita?” Ich hörte die Stimme meines kleinen Freundes als wie wieder einmal abgesondert an unserem Tisch im Speisesaal der Schule saßen und unsere Bentos verdrückten. “Hm?” “Ich möchte kein Sport mitmachen.” Ruki klang ängstlich. Ich hatte ihn noch nie so erlebt. Seine Hände zitterten leicht und er schluckte schwer. “Dann lass es doch einfach.” “Ich muss aber, meine Mama zwingt mich dazu.” “Dann musst du es wohl machen.” “Du bist nicht gerade sehr aufbauend.” “Entschuldige aber ich esse.” Und damit war das Gespräch für mich beendet. Voller Hingabe widmete ich mich den Mini-Würstchen die meine Mama freundlicher weise in kleine Krakenformen geschnitten hatte, und den dazugehörigen Reisbällchen. Dass Ruki immer wieder nervös an mir vorbei schielte, fiel mir nicht auf ... Der Umkleidraum der Turnhalle war ebenso schäbig wie das Gebäude an sich. Alte Bänke, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten standen aufgereiht an der Wand. Der dunkelblaue Lack der sie einst verschönert hatte, bröckelte nun an vielen Stellen und gab das nackte dunkelbraune Holz darunter frei. Die Wände wiesen Löcher auf, in denen locker meine beiden Daumen hineingepasst hatten. Der Linoleumboden war von einem so häßlichen dunkelgrün, wie es eigentlich nur in den sterilen Krankenhäusern zu finden war. Ich hatte mich in eine der hinteren Ecken verdrückt an denen sich die Spinnen Guten Tag sagten. Es herrschte ein hektisches Durcheinander. Jeder der Jungen wollte zuerst fertig sein, und so veranstalteten sie ein Wettrennen, wer es wohl schaffte sich zuerst in voller Montur hinter der Tür aufzustellen. Der Gewinner durfte dann die Mannschaften wählen. Ich hasste die Spiele am Ende der Sportstunden. War es denn wirklich nötig nach Rennen, Springen, Turnen und Koordinationsübungen noch einen Ball in die aufgebrachte Masse zu werfen, damit diese sich dann gegenseitig damit abschießen konnten? Ich verstand die Erwachsenen einfach nicht. Mit Ruki an der Hand, der immer noch vor sich hin zitterte betrat ich die Turnhalle. Grelle Neonröhren ließen den Raum kühl und abweisend wirken. Der Rost an den Kletterstangen sprang einem förmlich entgegen und die Bezüge der Matten versuchten vergeblich das Futter an seinem Platz zu halten. Alles in allem waren die Gerätschaften ebenso veraltet wie unser Sportlehrer. Ein kräftiger Mann mit schütterem Haar und einer Trillerpfeife um den Hals. Seine Wangen und die Stirn waren von tiefen Falten durchzogen von denen einige so tief waren das ich vermutete er könne darin ein Bonbon verstecken. Der Impuls war groß einfach einmal hineinzugreifen wenn ich neben ihm stand, doch die Angst das darin etwas gefährliches lauerte war dann doch größer und lies mich immer wieder zurückzucken. Heute stand Bockspringen auf dem Programm. Aus der Sicht eines kleinen 4.Klässlers war dieser Bock jedoch ein scheinbar unüberwindbares Hinderniss. Mutig stellte ich mich dem Sportgerät, doch je schneller ich auf das Sprungbrett zu rannte, umso größer und höher schien der Bock zu werden. Kurz vor dem Absprung drehte ich also ab und lief einmal quer durch die Halle. Gekichere folgte mir, dann nahm der Unterricht seinen Lauf. Ich musste neidisch mit ansehen wie Ruki über den Bock flog - wobei die Betonung wirklich auf “flog” lag. Nach dem Absprung stemmte der Kleine seine Hände auf die Fläche des Gerätes, spreizte die Beine und beschrieb einen wunderschönen Bogen, ehe er mit einer leichten Beuge auf der Matte zum Stehen kam - ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. Warum zum Teufel hatte er also vorhin solche Angst gehabt? Am Ende der Stunde sollte ich es erfahren. Der Lehrer teilte zwei Schüler ein und lies 2 Mannschaften wählen. Glücklicherweise kamen Ruki und ich in dieselbe Mannschaft - vielleicht hatte der Mannschaftsführer Angst vor unserem Zorn wenn er uns trennte. Wir stellen uns also auf unsere Feldhälften, die durch zwei Bänke abgegrenzt waren. Mit einem schrillen Pfiff begann das Spiel und der zerschlissene abgenutzte Handball flog durch die Luft. Ich konnte gar nicht so schnell gucken wie der Ball auf mich zugesaust kam und heftig in meinen Rücken prallte. Ich zog zischend die Luft ein und verlies so schnell ich konnte das Spielfeld. Dank seiner Körpergröße gelang es Ruki sich unter den Bällen wegzuducken oder sich hinter einem anderen Spieler zu verstecken. Der Nachteil war jedoch, das er nun als einziger auf der einen Seite stand, während auf der gegnerischen vier stämmige Kerle standen, alle samt mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Ich sah wie mein Freund anfing zu zittern und die Zähne in seine Unterlippe zu rammen. Nun wusste ich wovor er so viel Angst gehabt hatte. Der Ball traf ihn abwechseln am Rücken, an den Oberschenkeln und am Bauch. Er hatte überhaupt keine Chance den Ball zu fangen, viel zu sehr beschäftigte ihn die Koordination seiner Beine damit er noch ausweichen konnte. Ein Pfiff beendete das Spiel und die Jungs trotteten mit roten Wangen von dannen. Nur Ruki stand noch auf dem Feld und rieb sich seinen schmerzenden Arm. “Tut es sehr weh?” “Das machen sie immer. Immer mit Absicht.” “Das bildest du dir ein.” “Nein tu ich nicht! Sie warten immer bis ich als letzter auf dem Feld stehe und dann werfen sie mit voller Wucht! Du hast es doch gesehen.” “Du musst dich wehren.” Er musterte mich mit einem Blick der ziemlich an meiner geistigen Gesundheit zu zweifeln schien. “Sieh mich an Reita! Ich bin kein Kämpfer.” “Du willst nur keiner sein.” Ich versenkte die Hände in meinen Hosentaschen und schlenderte meinen Mitschülern hinterher. Auf dem Weg nach draußen sprach Ruki kein Wort mit mir. Er hatte den Blick auf den Boden gerichtet, als gäbe es dort ein interessantes Muster das seine Augen fesselte. Ich verspürte ein plötzliches Leeregefühl in meiner Magengegend. Hunger. Was es heute wohl geben würde ... Lasagne? Sushi? Oder doch etwas aus der Tiefkühltruhe? Ich musste mich wohl überraschen lassen. Ruki war einige Meter hinter mir stehen geblieben. Seine Hände waren zu kleinen Fäusten geballt und das sonst immer lächelnde Gesicht war zu einer verbissenen Miene verzerrt. “Zeig es mir.” “Hm?” “Wie man kämpft. Ich will mich wehren.” Fragend legte den Kopf schief und nickte dann. “Fixier den Ball, fang ihn und dann wirf zurück.” Mehr hatte ich ihm dazu nicht zu sagen. Ich drehte mich um und lief weiter. Ruki blieb wie vom Donner gerührt stehen. “Ach ja und ... du musst an dich glauben. Ich tu das übrigens.” mit einem Lächeln winkte ich ihm zu und machte mich auf den nach Hauseweg. Jetzt fiel es mir wieder ein! Pizza! Das hatte meine Mama gestern Abend gesagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)