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Wir sind doch Freunde

A story about Wallace
von

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Wir sind doch Freunde

Wir sind doch Freunde
 

„Wallace“, begann Terriermon mit fiepender Stimme und hielt das Hosenbein seines Partners fest. „Glaubst du, dass wir Chocomon irgendwann wieder sehen?“

„Warum fragst du?“, erwiderte der blonde Junge und hob das langohrige Digimon hoch.

Die beiden standen mitten auf der Brooklyn Bridge und an beiden Seiten von ihnen rauschte der New Yorker Morgenverkehr vorbei, während die Sonne im Osten noch immer orangerot auf die Stadt hinunter schien.

Es war gerade einmal zwei Stunden her, dass sie zusammen mit Mimi Daisuke zum Flughafen gebracht hatten, damit dieser seinen Flug nach Japan zurück nicht verpasste, obwohl er nur zwei Tage in den USA geblieben war.

„Wir sind doch Freunde“, meinte Terriermon nun. „Und Daisuke-kun haben wir ja auch wieder gesehen.“ Es kicherte.

„Hikari-chan und Miyako-san aber leider nicht“, seufzte der Junge und grinste. „Vielleicht sollten wir irgendwann einmal nach Japan fliegen, um sie zu besuchen.“ Damit kraulte er dem Digimon den Kopf. „Aber du hast Rest“, murmelte er dann und sein Blick wurde etwas traurig. „Aber du hast Recht. Wir werden Chocomon sicher wieder sehen.“

„Sag ich doch“, meinte es daraufhin, obwohl es vorher ja eigentlich gefragt hatte, und stellte sich auf das Geländer des Fußgängerweges in der Brückenmitte. „Aber weißt du was?“, fuhr es dann fort. „Jetzt habe ich erst einmal Hunger.“

Daraufhin lachte Wallace und nahm seinen Partner auf den Arm. „Du hast Recht. Lass und erst einmal schauen, dass wir irgendetwas zum Frühstück bekommen.“
 

„Wallace“, begann Terriermon kurz vor Mittag wieder, während die Landschaft draußen an ihnen vorbeiraste und der Junge in den weichen Sitz des Schnellzuges zurückgesunken war. „Glaubst du nicht, dass deine Mutter sauer sein wird?“

Der Zwölfjährige hielt ihm einen Finger vor den Mund. „Pst“, machte er mit Blick auf den schlafenden Mann neben sich, dem ein sprechendes Plüschtier wahrscheinlich Angst machen würde.

„Aber“, setzte das Digimon an, wurde aber mit einem weiteren „Pst“ zum Schweigen gebracht.

„Sie ist ohnehin nicht zu Hause“, meinte der Junge.

„Aber das Geld“, flüsterte Terriermon und spielte damit auf das Verpflegungsgeld an, dass Wallaces Mutter für die zwei Wochen, die sie auf Kur war, dagelassen hatte und das der Junge nun zum größten Teil für das Zugticket nach Colorado verbraucht hatte.

„Das geht schon in Ordnung“, antwortete er daraufhin nur. „Jetzt können wir daran ohnehin nichts mehr ändern.“ Er lächelte breit. „Außerdem waren wir seit fast einem Jahr nicht mehr in Summer Memories.“

Das ließ das Digimon seufzen. „Manchmal bist du ein richtiger Taugenichts, Wallace. Weißt du das?“

Nun musste der Junge leise lachen. „Damit wirst du leben müssen.“ Mal wieder kraulte er seinen Partner am Kopf.

Da gab der ältere Mann neben ihnen unverständliche Laute von sich und begann sich zu regen.

„Pst“, machten beide gleichzeitig und begannen dann leise zu kichern.
 

„Wallace“, rief Chocomon.

„Wallace“, rief auf Gummimon.

“Wallace!”, wir wollen spielen.

Er war damals noch ein kleiner Junge gewesen und auch wenn er damals bereits das Digivice besessen hatte, hatte er doch keine Ahnung gehabt, was er damit anfangen sollte. Es war halt einfach da, wie die beiden Digimon, die für ihn die besten Freunde und Spielkameraden waren.

Damals waren sie noch oft in Colorado auf den endlosen Blumenwiesen, die für ihn Summer Memories waren, herumgetollt.

Bis zu dem Tag, an dem Chocomon verschwand.
 

„Wallace…“ Terriermon auf dem Kopf des Jungen wurde langsam müde und ließ die langen Ohren zu beiden Seiten hinabhängen. „Glaubst du, dass wir noch weit laufen müssen?“

Den Rucksack auf den Rücken geschnallt lief er durch den Wald, der Summer Memories umgab. Mittlerweile taten seine Beine weh, da es einige Meilen waren, die die Stadt, in der sie mit der Bahn angekommen waren, von dem alten Ferienhaus seiner Tante trennten.

„Nein“, gähnte er. „Ich denke, wir sind bald da.“

Der Himmel über dem Wald verfärbte sich langsam von einem dunklen rot ins Violette und die ersten Nachtvögel begannen ihre Lieder zu singen. Derweil kühlte die Temperatur merklich ab, auch wenn sie selbst in der Nacht wohl nicht unter fünfzehn Grad Celsius fallen würde.

Endlich lichtete der Wald sich um sie herum und gab den Blick auf die Blumenwiesen frei, auch wenn sich die Blüten mittlerweile alle geschlossen hatten. Die Luft war frisch und noch vom Duft der Natur erfüllt. Gerüche, die Erinnerungen an seine Kindheit weckten, dachte Wallace lächelnd.

„Siehst du, da sind wir“, meinte er zu seinem Partner, der sich sofort in die Blumenwiese fallen ließ und dort auf dem Rücken liegen blieb um den Jungen anzusehen.

„Wallace“, begann es erneut. „Glaubst du, dass Chocomon hier ist?“

„Ich weiß es nicht“, erwiderte er und ließ seinen Blick über die verlassene Wiese schweifen, hinter der der Abgrund begann, durch den der Colorado River floss. Die Felsen hatten durch sich langsam über die Landschaft senkende Dunkelheit eine seltsame Färbung, irgendwo zwischen Violett und Graublau angenommen und erinnerten ihn an den vergangenen Sommer, wo ihm keine andere Wahl geblieben war, als Chocomon zu töten. „Ich weiß es nicht. Aber wir sind Freunde, oder? Irgendwann werden wir Chocomon sicher wieder sehen.“

„Hmm.“ Das Digimon legte sich auf den Bauch und schnupperte an dem Gras, ehe es sich aufrichtete. „Und wenn es nicht hier ist?“, fragte es dann leise und mit trauriger Stimme, während es einmal wieder nach der Hose seines Partners griff.

„Dann werden wir halt wieder zu zweit nach Hause fahren.“

„Aber wir sind doch Freunde.“

Auf diese Worte hin sah der Junge das helle Digimon an und hob es hoch. „Ja, dass sind wir. Aber die Ferien werden auch nicht ewig dauern.“
 

„Wallace“, drang eine Stimme in das Bewusstsein des auf dem Sofa des Ferienhauses schlafenden Jungen. „Wallace.“

Er rollte sich zusammen und brummte irgendwas in sein Kissen.

„Wallace“, begann die Stimme erneut.

„Was ist denn, Terriermon?“, fragte er.

„Hmm?“, äußerte Terriermon, das auf seinem Bauch lag, sich verschlafen.

Da wurde ihm langsam klar, dass die Stimme nicht Terriermon gehörte und vor allem auch vom anderen Ende des Raumes kam. Träumte er vielleicht noch?

Verschlafen öffnete er die Augen und sah sich um.

Da es dunkel im Raum war, sah er nicht sofort, woher die Stimme kam, doch schließlich entdeckte er die halb von der Gardine verborgene Gestalt.

„Wallace“, sagte diese und lugte mit seinen zwei schwarzen Augen hinter der Gardine hervor.

Nun war auch Terriermon erwacht und sah mit kleinen, verschlafenen Augen zu der Gestalt hinüber. „Chocomon?“, fragte es leise.

„Lopmon“, korrigierte das Digimon vorsichtig. „Bist du hier, um mich zu suchen, Wallace?“

„Ja, deswegen bin ich hierher gekommen“, erwiderte der Junge und lächelte sein zweites Partnerdigimon an. „Wir sind doch Freunde, oder? Es tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe…“

„Wallace“, rief das Digimon daraufhin überglücklich aus und sprang zu dem Jungen herüber.

„Wir sind doch Freunde…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  bells-mannequin
2009-06-13T17:25:12+00:00 13.06.2009 19:25
Awww. Einfach knuddelig <3<3<3<3

Terriermon ist ja eh so zum knuffeln und mit dem dauernden "Wallace" *hach* Sehr süß.

Und schön, dass sie Lopmon wiedergefunden haben :) Alles in allem ein sehr schöner, süßer Digishot.

Der einzige Fehler, den ich entdeckt habe: „Ja, dass sind wir." - hier wirds das "das" eben nur mit einem "s" geschrieben.

Grüße,
bells.
Von:  Taroru
2009-05-05T20:39:27+00:00 05.05.2009 22:39
das ist richtig passend ^^
so was hätten sie auch ruhig zum film nehmen können ^^
meinst du die leute tun das noch nachträglich XD *lach*

also mir hat es sehr gut gefallen ^^
es passt sich wirklich richtig gut an ^^
auch von erzählen her passt es sich richtig gut an (also zum rest des films)
Von:  arashi_hana
2009-02-07T16:41:23+00:00 07.02.2009 17:41
So jetzt kommt mein ausführliches Kommi^^
Also, der Einfall der hinter dem OS steht ist wirklich gut und greift die Stimmung zum Ende des Filmes auf.
Auch finde ich Wallace und Terriermon passen wunderbar vom Charakter her und die Art wie du es erzählst passt gut zur Story.
Nur der Schluss kommt mir persönlich etwas abrupt.
Alles in allem eine schöne kleine Sidestory zum Film(was ich aber schon gesagt habe)
Nur nicht sehr spannend, was aber der Story selbst keinen Abbruch tut und hier glaub ich nicht mal richtig rein passen würde.

glg arashi_hana
Von:  Raph1247
2009-02-06T17:28:35+00:00 06.02.2009 18:28
als erstes was mir einfiel, war, das es richtig ja schon süss ist, obwohl das nicht unbedingt das ausdrückt was ich eig. sagen will.

diese ff ist einfach digimon voll und ganz, die stimmung und so.wallace und terriermon, das felling am ende des films.
und das ist einfach das tolle daran.

grossartiges ding.



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