Nightfire von abgemeldet (How I met a Vampire...) ================================================================================ Kapitel 1: one -------------- Ich wachte von einem lautem Geräusch auf. Ich hörte die Sirenen von Polizei- und Krankenwagen. Es waren ungefähr fünf Sirenen, die ich wahrnahm. Meine Uhr zeigte an, dass es erst halb zwölf war. Normalerweise wäre ich auch noch wach, aber ich hatte einen anstrengenden Tag hinter mir und ging deshalb früher ins Bett. Trotzdem war ich auf einmal hellwach, stürzte die Treppen runter und schaute aufgeregt durch das Küchenfenster. Ich sah drei Polizeiautos und einen Krankenwagen. Es waren also nur vier Sirenen. Ich konnte alles ganz genau beobachten; es geschah direkt vor unserem Haus. Ich hatte auch etwas Angst bekommen. Seit dem ich hier lebte, tauchten nie Krankenwagen oder Polizeiautos auf. Deshalb sind meine Eltern auch hierher gezogen. Sie waren für zwei Wochen in den Urlaub geflogen. Und ich wollte nicht mit. Deshalb war ich auch alleine in dieser Nacht. Sanitäter trugen jemanden auf eine Trage. Ich konnte noch einen Blick auf das Gesicht werfen, bevor sie die Trage in den Krankenwagen huben. Es war ein Mann, ungefähr 25 Jahre alt. Ich hatte ihn noch nie gesehen und fragte mich, was er hier wollte. Hier gab es nichts außer Felder, ein paar Bäume und ein paar unfertig gebaute Häuser, die eigentlich mehr wie Ruinen aussahen. Das Gesicht war Kreidebleich, aber ich sah keine Wunden. In den Filmen die ich geschaut hatte, waren Leichen erst ganz weiß, wenn sie schon länger tot waren. Doch ich hörte, wie einer der Ärzte einem Polizisten zurief, dass er wahrscheinlich erst vor ein paar Stunden ermordet worden sein konnte. Aber wer sollte ihn umgebracht haben? Ich bekam immer mehr Angst. Einer der Ärzte wechselte noch ein paar Worte mit einem Polizisten und dann fuhr der Krankenwagen fort. Die Polizisten holten ihre Hunde aus dem Auto, um nach Spuren zu suchen. Es war fast genauso, wie ich es immer im Fernsehen gesehen hatte. Nur hier folgten die Hunde keiner Spur. Sie konnten wahrscheinlich nichts riechen. Und die Taschenlampen waren auch nicht wirklich hell. Ich hörte sie sagen, dass es jetzt nichts mehr bringt im dunklem zu suchen und dass sie wieder kommen, wenn es heller geworden ist. Dann fuhren auch sie. Ich wusste nicht wirklich was ich tun sollte, und ging wieder die Treppen hoch. Auf der Treppe blieb ich wie vom Schlag getroffen stehen. Mir ist etwas ganz schreckliches aufgefallen. Warum haben sie hier nicht geklingelt und mich ausgefragt? Sah unser Haus wirklich so verlassen aus? Oder hatten sie es einfach übersehen? Aber wichtig war: Die Polizei war weggefahren, ohne zu wissen, dass in diesem Haus noch jemand lebte und in eventueller Lebensgefahr schwebte! Auf einmal hatte ich höllische Angst. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand immer noch auf der Treppe. Sollte ich mich im Haus verstecken? Die Polizei hatte es ja auch übersehen. Oder rausrennen, in der Hoffnung, dass ich mich ohne erwischt zu werden im Wald oder in irgendeiner Ruine verstecken kann? Der Wald viel auf jeden Fall schon einmal weg. Er war nicht dicht und groß genug, um sich dort zu verstecken. Ich entschied mich erst einmal im Haus zu bleiben. Meine Meinung änderte sich ziemlich schnell, als ich hörte, wie irgendwo Glas zersprang. Es hörte sich an wie ein Fenster und das Geräusch kam direkt aus meinem Zimmer. Mir stockte kurz der Atem, fasste mich aber schnell wieder und rannte so schnell und so leise ich konnte, – darin war ich ziemlich gut – die Treppen runter. Durch die Haustür konnte ich nicht. Sie würde zu laut sein und wenn der Einbrecher schnell wäre, hätte er eine große Chance mich noch zu kriegen. Ich rannte also zur Tür nach hinten. Ich hatte sie vergessen abzuschließen, aber wie es schien benutzt der Einbrecher doch lieber ein Fenster zum einbrechen. Hinter unserem Haus lag unser Garten. Ich atmete noch einmal tief ein und rannte los – so schnell ich konnte. Der Weg vom Haus bis hinter die Garage war nicht lang. Dort hatte ich mal einen Geheimweg gefunden. Als Abgrenzung unseres Gartens hatten wir Tannen als Zaun gepflanzt. Er wuchs aber nicht bis an die Garagenwand. Man sah es schlecht, weil hinter unseren Tannen auch noch andere Bäume waren und der Spalt nicht all zu groß war. Ich konnte so früher immer ganz schnell in den Wald kommen ohne einen Umweg zu machen. Nur hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass es ja zuwachsen konnte. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste mich hindurchquetschen. Und so piekten sich Tannennadeln in meine nackten Arme und Beine, irgendwelche kleinen Insekten krabbelten auf meinem Körper rum und Spinnennetze verfingen sich in meinem Gesicht. Ich wusste, dass ich nicht durchdrehen und wie eine Irre schreien durfte. Also riss ich mich zusammen und lief weiter. Barfuß durch einen Wald zu rennen war nicht grade schön. Dann stolperte ich auch noch über eine große Baumwurzel, schlug mir dabei das Knie auf und sämtliche feuchte Erde und Blätter blieben an meinem einmal weißem Nachthemd kleben. Ich ließ mich nicht aufhalten und rannte weiter. Dann schürfte mich noch ein Ast den ich nicht gesehen hatte, und riss mir das Hemd auf. Ich spürte, wie mir Blut über die Seite meines Bauches lief. Ich lief aber weiter und passte etwas mehr auf wo ich hinlief, bis ich aus dem Wald raus war. Ich rannte auf eines der am meisten fertig gebauten Häuser zu. Noch kein Haus hatte Fenster oder Türen, was wohl bedeutete, dass ich frieren musste. Also rannte ich einfach in irgendeins rein und suchte mir dort eine Ecke, wo es kein offenes Fenster gab und von wo man mich am wenigsten sehen kann. Ich kauerte mich in die Ecke und zitterte vor Angst und Kälte. Ich wischte den gröbsten Dreck, der an mir haftete mit der Hand weg. Ich riss etwas vom unteren Teil meines Nachthemdes ab und putzte mir damit die Nase und wischte noch einmal über mein Gesicht. Es war schwarz gefärbt. Ich hatte also auch vergessen mich abzuschminken. Meine Bauchwunde schmerzte am meisten. Das Blut lief zum Glück nicht mehr. Sie war also nicht so tief. Trotzdem musste ich mich zusammenreißen, vor Schmerzen nicht laut zu stöhnen oder gar anfangen zu schreien. Im Wald hatte ich mir noch mehr Wunden und Schrammen zugezogen, die ich erst nicht gesehen hab. Gespürt habe ich sie auch nicht, weil mein ganzer Körper schmerzte. Ich lehnte mich mit dem Kopf gegen die Wand, schloss die Augen und atmete langsam ein und aus. Ich hörte ab und zu ein paar Windstöße. Ich versuchte mich aber nur auf meine gleichmäßige Atmung zu konzentrieren. Aber auf einmal hörte ich jemanden tief in die Nase einatmen. Ich war mir sicher dass ich es nicht war. Mein Herz begann zu rasen und ich schlug die Augen auf. Vor mir stand ein kleines Mädchen. Ihre Augen leuchteten rot. Ihr Haar war völlig verfilzt und sie hatte ein seidig glänzendes schwarzes Kleid an. Sie war auch barfuß. Ich schaute sie mit großen Augen an. Das Mädchen schien kurz vorm durchdrehen zu sein. Sie hatte ihre Augen weit aufgerissen und atmete mit längeren Zügen immer wieder die Luft mit ihrer Nase ein. Bei mir ging gar nichts mehr. Ich war erstarrt vor Angst. Das Mädchen beruhigte sich wieder und zog ihre Mundwinkel leicht nach oben. Dann grinste sie. So ein fieses Grinsen hatte ich noch nie gesehen. Ihre Eckzähne waren seltsam spitz. Wie richtige Vampir... - Oh mein Gott! Und das sagte ich dann auch: „Oh mein Gott!“ Naja, eigentlich sollte das ein Kreischen darstellen aber ich bekam nur ein lächerliches krächzen hin. Das Mädchen kam auf mich zu. Sie grinste noch immer. Ich bekam totale Panik. Ich schnellte hoch und versuchte aus dem Haus zu rennen. Durch ein offenes Fenster sah ich den Wald – Er brannte! Hatte das Mädchen auch unser Haus angezündet? Ich wollte nicht daran denken und rannte weiter. Viel weiter kam ich aber nicht. Vor den Treppen stand das Mädchen. Ich blieb geschockt stehen und drehte mich um und wollte wieder wegrennen, aber das Mädchen stand wieder direkt vor mir. „Du kommst hier nicht weg. Du wirst sterben.“ Ihre Stimme hörte sich normal für ein kleines Mädchen an aber sie sagte es in so einem Ton, dass man einfach Angst davor bekam. Sie gab ein knurrendes Fauchen von sich und sprang mit aufgerissenem Mund auf mich zu. Ich konnte gar nicht wirklich realisieren, was geschah und dass das kleine Mädchen wirklich ein Vampir gewesen sein sollte. Sie sah zwar auch so aus aber trotzdem konnte ich es einfach nicht glauben. Ich spürte noch, dass ich auf den kalten Boden fiel, dann wurde ich wahrscheinlich ohnmächtig, weil ich mit dem Kopf aufgeschlagen war. Trotzdem hatte ich Schmerzen. Während ich ohnmächtig war, träumte ich. Ich träumte, wie ich in der Schule war und mich jemand verprügelte. Ich sah nicht wer es war. Auf jeden Fall tat es ziemlich weh. Dann wurde ich von dieser Person in den Hals gebissen. Sie holte ein Feuerzeug aus der Jackentasche und hielt es mir an den Hals. Es war furchtbar. Dann kam noch jemand den ich nicht kannte. Die Person, die mir das Feuerzeug an den Hals gehalten hatte, rannte weg. Doch mein Hals brannte immer noch. Ich wurde wieder etwas wach, könnte aber so wieder in Ohnmacht fallen. Ich sah wie irgendjemand mit diesem kleinem Mädchen kämpfte. Das Mädchen sah ziemlich stark aus. Ich hörte wie diese andere Person dem Mädchen etwas zuschrie. „Warum hast du das getan Lucie?! Ich dachte wir wollten keine Killer sein!“ Die Stimme gehörte eindeutig einem Jungen. Er hörte sich ziemlich verletzt an. Das Mädchen schrie zurück: „Da hast du dich geirrt! Du bist einfach davon ausgegangen, dass ich kein Killer sein will aber du hast mich nie danach gefragt! Nur DU willst kein Killer sein!“ Ich machte langsam die Augen auf und nahm verschwommen Bilder war. Sie schien ihn anzugreifen aber er wehrte sich. „Was ist mit unseren Eltern? Sie waren doch der Grund warum wir keine Monster sein wollen!“ rief der Junge. „DU! Warum DU kein Monster sein willst! Und nur damit du es weißt. Für mich ist es kein Grund, weil ich sie nämlich selber getötet habe.“ Sie fing an richtig fies zu kichern. Ich hörte wie der Junge ein lautes Knurren von sich gab. Dann hörte ich nur noch ein lautes Knallen und wie jemand etwas zerriss, wie jemand Fleisch zerriss und dabei laute Schreie des Mädchens. Ich konnte nicht mehr und fiel wieder in Ohnmacht. „Hey. Hey bist du wach?“ Ich hörte es. Und versuchte meine Augen aufzumachen, doch es ging nicht. Ich hatte die letzte Zeit noch ziemlich stark das Gefühl, dass mein Hals brennen würde. Und ich spürte das es weg war. Ich versuchte wieder die Augen aufzumachen. Diesmal funktionierte es. „Hey.“ Ich erkannte die Stimme. Es war die vom Jungen, der gegen seine Schwester gekämpft hatte wenn ich mich nicht geirrt hatte. „Wo.. Wo bin ich? Und wer bist du?“ Ich wusste, so was fragt man immer, aber was soll man denn sonst sagen? „Du bist in Sicherheit und ich heiße Basti. Du bist bei mir Zuhause und liegst in meinem Bett. Ich wohnte hier mit zwei Brüdern. Jetzt nur noch mit einem. Er ist 19 und der andere war 25.“ Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich seinen Bruder gesehen hatte. Vielleicht irgendwann mal aber nicht jetzt. Er lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Auf einmal bekam ich einen großen Schock. „Was ist mit meinen Eltern?“ fragte ich entsetzt. „Sie wissen bescheid. Das euer Haus abgebrannt ist und das du verfolgt und angegriffen wurdest und das du hier jetzt in Sicherheit bist. Sie haben sich auch schon ein neues Haus gekauft. Irgendwo in Los Angeles. Sie meinten du kannst entscheiden wohin du willst. Hier bleiben oder zu ihnen ziehen. Sie konnten nicht hierher, weil es im Moment wieder Streik an den Flughäfen gibt.“ Ich fühlte mich total überrumpelt. „Eh, ich glaube ich bleibe erst einmal hier.“ „Das würde ich dir auch raten. In Los Angeles scheint die Sonne zu doll.“ „Was?“ Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. „Na du wurdest doch gebissen und jetzt bist du einer von uns.“ Ich konnte es gar nicht glauben. „Echt jetzt?!“ „Ja.“ Er lächelte mich wieder an. Irgendwie sah er ziemlich süß aus und daran ändern, dass ich jetzt ein Vampir war, konnte ich auch nichts. Er grinste und beugte sich über mich. „Willst du hier bleiben?“ „Ja.“ Ich wollte was sagen aber, er hielt seinen Zeigefinger auf meinen Mund. Dann küsste er mich. Es war wunderschön. Ich kannte ihn zwar kaum, aber ich wusste das er der Mann meiner Träume wird. Für immer und ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)