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I'm With You

Sasuke x Sakura
von

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Rückkehr

Sakura lag auf ihrem Bett, die Arme hinter dem Kopf auf dem Kissen verschränkt und den Blick gen Decke gerichtet. Die Balkontür stand offen, sodass an diesem warmen Tag im März eine angenehme Brise den Raum erfüllte und das leise Stimmengewirr der Straße von draußen herauf drang.
 

Seit vier Tagen war Sasuke jetzt schon auf seiner Mission und es kam ihr so vor, als läge ihre letzte Begegnung im Büro der Hokage bereits eine Ewigkeit zurück. Mit den Angelegenheiten der Mission war Sakura nicht vertraut; das machte es ihr unmöglich den Tag seiner Rückkehr einzuschätzen. Ihre Sehnsucht war so stark, dass sie ihn jeden Tag, jede Stunde, zurückerwartete. Stets hoffte sie auf eine Nachricht über seine Rückkehr. Ein kleiner naiver Teil in ihr hoffte sogar, dass er sie vermisste und er sich beeilen würde um zu ihr zu kommen. Sie konnte es kaum erwarten ihn wiederzusehen, nachdem, was er zu ihr gesagt hatte.
 

Im Büro der Hokage, da war er für einen kurzen Moment offen und ehrlich gewesen, hatte ein wenig seiner Selbst offenbart und ihr seine Gedanken verraten.
 

Ich denke, dass es sich gelohnt hat, zurückzukommen.“
 

Wieder und wieder spielte Sakura diesen Satz in ihren Gedanken ab, den Satz, den Sasuke ihr zugeflüstert hatte. Diese wenigen Worte bedeuteten ihr so viel, denn dieses Geständnis enthielt eine unausgesprochene, aber doch leicht zu deutende Botschaft.
 

Noch immer bekam sie eine wohlige Gänsehaut bei dem Gedanken daran, wie nahe er ihr gewesen war, in diesem einen flüchtigen Moment. Ein kurzer Moment, den sie ihr Leben lang wohl nicht vergessen würde. Für eine Sekunde war die Zeit stehengeblieben. Er war ihr so nah gekommen, wie noch nie zuvor, seine Wange hatte ihre gestreift und seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt gewesen. Seine Nähe hatte sie schlichtweg erregt.
 

Dieser Moment war so unwirklich gewesen und bevor sie hätte reagieren können, war Naruto dazwischen geplatzt und hatte mit seinem nicht vorhandenen Feingefühl den romantischen Moment zerstört.
 

Was wohl sonst geschehen wäre?
 

Sakura drehte sich auf den Bauch und vergrub ihr breites Grinsen in ihrem Kissen. Szenen, die sie aus Liebesfilmen kannte, tauchten vor ihrem inneren Auge auf, mit ihr und Sasuke in der Hauptrolle.
 

Noch vor ein paar Wochen hätte sie das alles nie für möglich gehalten, was im Moment geschah. Sasuke war wieder in Konoha, er hatte sich ihr Stück für Stück geöffnet und ihr seine Familiengeschichte anvertraut. Sie kamen sich jeden Tag näher. Sakura strich mit den Fingern über das Laken auf der anderen Seite des Bettes, dort, wo Sasuke geschlafen hatte.
 

Bereitwillig hatte Sakura ihm ihr Bett überlassen, nachdem Tsunade beschlossen hatte, dass Sasuke bei ihr bleiben sollte. Währenddessen verbrachte sie die Nächte im Wohnzimmer auf der Couch. Aber in der letzten Nacht vor seiner Mission, als der Fiebertraum ihn gequält hatte, da waren sie beide zusammen eingeschlafen. Diese gemeinsam verbrachte Nacht stammte wie aus einer ihrer Fantasien, in der sie beide ein Paar waren und in denen Nähe und Zärtlichkeiten ganz normal waren. Und auch wenn diese Nähe, die Umarmung im Schlaf, unbewusst von Sasuke ausgegangen war, so war bei der zarten Berührung im Büro das Gegenteil der Fall; die war ganz allein von ihm ausgegangen.
 

Wenn Sasuke wieder heimkehrte, vielleicht, nur vielleicht, würde Sakura dann nicht mehr auf dem Sofa schlafen müssen. Dieser Gedanke war einfach zu schön. Sakura zog Sasukes Kissen zu sich heran, umschlang es mit beiden Armen und vergrub das Gesicht darin. Es duftete nach ihm. Sie atmete seinen Geruch tief ein und seufzte zufrieden.
 

„Was machst du da?“
 

Sakuras erschrockener Laut wurde durch das Kissen erstickt. Panisch drehte sie sich um, nur um Naruto in ihrem Zimmer stehen zu sehen, der sie fragend ansah. Zum Glück war es nur Naruto. Es hätte auch schlimmer kommen können. Wenn es Sasuke gewesen wäre, dann wäre diese Situation mehr als peinlich geworden.
 

„Kannst du nicht klingeln oder anklopfen?“, fuhr Sakura ihn aufgebracht an. Sie legte sich eine Hand aufs wie wild schlagende Herz. Beinahe wäre sie an einem Herzinfarkt gestorben.
 

„Die Balkontür stand offen“, erklärte Naruto sein plötzliches Auftauchen und deutete mit dem Daumen auf die besagte Tür.
 

„Damit kannst du dich nicht rechtfertigen! Du hast mich zu Tode erschreckt!“
 

Naruto bedachte sie mit einem zweifelnden Blick. „Wie kann ich dich so erschrecken?“, stellte er die rhetorische Frage. „Du bist ein Ninja. Ninja kann man nicht erschrecken. Sie spüren es, wenn sich ihnen jemand nähert.“
 

„Ich war gerade … nun, ähm …“, stammelte Sakura während ihr eine dezente Röte ins Gesicht stieg. „… in Gedanken versunken.“
 

„Wie auch immer.“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung verwarf Naruto das Thema und setzte sich ans Bettende. „Ich wollte dich zum Essen einladen. Und komm mir nicht wieder mit der Ausrede, dass du eine Diät machst. Die hältst du eh nie lange durch“, fügte er schmunzelnd hinzu und zuckte entschuldigend mit den Schultern, während Sakura bereits verärgert die Hand zur Faust ballte. „Ich bezahle auch“, bot er ihr an, bevor ihr eine weitere Ausrede einfallen konnte. Dieses Spielchen spielten sie nicht zum ersten Mal.
 

„Das sagst du immer, bis du später einen Blick in dein Portemonnaie wirfst und feststellst, dass du mal wieder pleite bist.“
 

Naruto kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte entschuldigend. Mit diesem Vorwurf lag sie gar nicht so falsch.
 

Sakura stand auf und schloss die Balkontür, bevor sich noch mehr ungebetene Gäste Zutritt zu ihrem Schlafzimmer verschaffen konnten. Abgesehen von einer Person hatte niemand etwas in ihrem Haus zu suchen. Aber es war wohl unwahrscheinlich, dass Sasuke heute noch bei ihr auftauchte. Es würde sich nicht lohnen, den ganzen Abend auf ihn zu warten. Sakura schaute durch die Scheibe hinaus und besah sich die Straßen Konohas. Draußen wurde es bereits langsam dunkel. Es war Zeit fürs Abendessen und Sakura verspürte nicht die geringste Lust an diesem Abend noch zu kochen. Narutos Einladung kam genau richtig.
 

„Gehen wir zu Ichiraku?“ Die Frage war unnötig, aber Sakura wollte lieber auf Nummer sicher gehen, nachdem Naruto sie das letzte Mal zu einem Onsen mitgenommen hatte, in dem Männer und Frauen gemeinsam badeten.
 

„Wohin denn sonst? Los jetzt, ich verhungere noch!“, quengelte Naruto. Ungeduldig wippte er mit dem Fuß auf und ab.
 

Sakura holte ihre Handtasche mitsamt Portemonnaie, nur für den Fall, dass das auf den Missionen hart verdiente Geld von Naruto doch nicht für die vielen Portionen Ramen reichen sollte. Anschließend machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Zehn Minuten später saßen sie beide am Ichiraku-Imbissstand und schlürften die leckere Nudelsuppe.
 

Abgesehen von den Momenten, in denen Naruto einen Nachschlag forderte, aßen sie stillschweigend und Sakura dachte über ihre letzte Begegnung im Büro der Hokage nach. Sie hatte angenommen, dass Naruto sie auf diese Situation ansprechen würde und er nachhaken würde oder versuchte sie auszuquetschen. Der Uzumaki war doch sonst so eine Klatschtante und immer an dem neuesten Tratsch interessiert. Aber er sagte nichts und sprach sie nicht auf Sasuke an. So wie Naruto sich benommen hatte, nachdem er in das Büro hineingeplatzt war, war ihm wohl keineswegs entgangen, was da gerade zwischen seinen beiden Freunden geschehen war. Wieso war Naruto in diesem Moment überhaupt ins Büro gestürmt? Sakura fragte sich in den letzten Tagen oft, welchem ungünstigen Schicksal sie es verdankte, dass sie in dieser trauten Zweisamkeit gestört worden waren.
 

„Sag mal“, begann Sakura, nachdem sie ihre Nudelsuppe aufgegessen hatte. „Was wolltest du letztens eigentlich von Tsunade?“
 

Sie musste nicht ausführlicher werden. Naruto wusste, worauf sie anspielte. Allerdings schien er in diesem Moment nicht über dieses Thema reden zu wollen.
 

„Hm? Och, nix.“
 

Sakura zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. „Klang aber nicht nach nichts.“
 

„Ach, hat sich schon längst erledigt.“ Naruto legte seine Stäbchen beiseite, umfasste die Nudelsuppenschüssel, um sie an seinen Mund zu führen und trank den Inhalt in mehreren Zügen aus. Nachdem er sie wieder abstellte, sagte er: „Weißt du was mir gerade einfällt, Sakura-chan? Du hast ja bald Geburtstag!“
 

„Ehm, ja stimmt. In zwei Wochen.“
 

Narutos Versuch das Thema zu wechseln war zu offensichtlich. Irgendwie benahm er sich komisch.
 

Wenn Sakura so darüber nachdachte, dann hatte sich Naruto an dem Tag, als sie gemeinsam in den heißen Quellen waren, auch so seltsam verhalten. Für seine Verhältnisse war er relativ ruhig gewesen und jetzt im Nachhinein konnte man sogar behaupten, dass er deprimiert gewirkt hatte. All das passte nicht zu dem blonden Chaosninja, der sonst immer die Lebensfreude in Person war. Auf seinen Lippen trug er stets ein Lächeln und Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit waren bei ihm so selten, wie einige Leute sich selten eine Grippe einfingen. Ja, er war geradezu immun gegen schlechte Laune.
 

„Wie alt wirst du?“ Nachdenklich kratzte Naruto sich am Kinn. Als ob er es nicht genau wüsste.
 

„Zwanzig.“
 

„Oh, das ist aber ganz schön alt“, witzelte er und fing sich für die Bemerkung einen Schlag von Sakura gegen die Schulter ein.
 

„Ey! In knapp einem halben Jahr wirst du genauso alt!“
 

Als Antwort grinste Naruto sie an, während er sich seine schmerzende Schulter rieb. „Man ist nur so alt, wie man sich fühlt. Und ich fühle mich wie sechzehn.“
 

„Und benimmst dich wie sechs“, nuschelte Sakura, aber Naruto hatte es gehört. Als wollte er ihre Aussage bestätigen, streckte der Blondschopf ihr seine Zunge heraus.
 

Die Geste brachte Sakura zum Lächeln. Was hatte sie sich nur für Gedanken gemacht, Naruto war doch wie immer …
 

„Hallo, ihr zwei.“
 

Kakashis Kopf lugte zwischen den Vorhängen hindurch. „Wie geht es euch beiden denn so?“, fragte er, während er den Imbiss betrat und sich auf dem freien Platz neben Naruto niederließ.
 

„Gut“, ertönte es unisono. „Und dir, Kakashi?“, erkundigte sich Sakura. „Ich habe gehört, dass deine letzte Mission nicht ganz reibungslos verlaufen ist. Einer deiner Ge-Nin wurde verletzt? Nicht schlimm, hoffe ich.“
 

Kakashi lehnte sich mit einem Arm gegen den Tresen und schlug die Beine übereinander. „Yuhi ist schon wieder fit“, versicherte er in lockerem Ton. „Der lässt sich nicht so leicht unterkriegen.“
 

„Gegen wen habt ihr denn gekämpft?“, fragte Sakura.
 

„Nur gegen ein paar Shinobi, die Ärger machen wollten. Nicht der Rede wert.“ Kakashi tauschte einen Blick mit Naruto, der ungewöhnlich still war.
 

„Was kann ich Ihnen anbieten, Kakashi-san?“, fragte Teuchi, der hinter seinem Tresen Gemüse kleinschnitt.
 

„Nichts, danke. Ich wollte nur kurz mit Naruto reden.“
 

„Dann lass ich euch mal allein.“ Sakura stand auf und schulterte ihre Handtasche. „Es wird Zeit für mich ins Bett zu gehen. Ich habe morgen die Frühschicht. Es war schön dich mal wieder zu sehen, Kakashi. Teuchi-san, Naruto übernimmt meine Rechnung.“ Sakura zwinkerte Naruto noch einmal keck zu und verließ den Imbissstand.
 

Zum Glück war Sakura ein Mädchen, dachte Naruto, die aßen ja eh nie viel und somit befand sich auf Sakuras leerem Platz nur eine leere Suppenschüssel, wohingegen sich bei Naruto drei leere Schüsseln stapelten und die vierte noch vor ihm stand. Das konnte er sich gerade noch so leisten.
 

„Hast du es ihr erzählt?“, fragte Kakashi mit gesenkter, ernster Stimme, obwohl Teuchi von ihrem Gespräch nichts mitbekommen konnte, da er nun mit seiner Tochter hinter dem Tresen in ein Gespräch vertieft war.
 

Naruto schüttelte den Kopf, während er in seiner Hosentasche nach seinem Portemonnaie kramte.
 

„Ist vermutlich besser so. Die Hokage soll das regeln.“ Nach einer kurzen Pause fügte er nachdenklich hinzu: „Zwei Angriffe in so kurzer Zeit … Die Sache wird langsam ernst.“
 

„Geht es Yuhi wirklich gut?“, fragte Naruto besorgt, der das Bild des verwundeten Ge-Nin noch genau vor Augen hatte, schließlich war er es gewesen, der Kakashi und seine drei Schüler am Dorfeingang angetroffen hatte, als sie von ihrer Mission wiederkehrten. „Er sah ganz schön angeschlagen aus.“
 

„Ja, es geht ihm gut. Bereits morgen wird er aus dem Krankenhaus entlassen.“
 

Eine harmlose D-Rang Mission war völlig aus dem Ruder gelaufen, als die Gruppe von Kakashi unerwartet auf feindliche Ninja stieß. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei den Angreifern um Ninja aus Kumogakure und allem Anschein nach sogar um diejenigen, die auch den Anbu-Trupp angegriffen hatten, denn auch diese hatten versucht, Kakashi und die Ge-Nin zu vergiften. Da die Kumo-Nins sich zu diesem Zeitpunkt in der Überzahl befanden, war Kakashi nichts anderes übriggeblieben, als den Rückzug zu verordnen. Einen von ihrer Gruppe hatte es dann aber dennoch erwischt. Glücklicherweise war die Waffe des Ninja, der Yuhi verwundet hatte, nicht mit Gift getränkt. Die Schnittverletzungen würden im Nu wieder heilen.
 

Während Kakashi den verletzten Yuhi ins Krankenhaus brachte, wollte Naruto die Nachricht so schnell wie möglich Tsunade überbringen. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt aber nicht in ihrem Büro; stattdessen traf er dann dort auf Sasuke und Sakura und besonders Sasuke gegenüber wollte er lieber nichts von den Kumo-Nins erzählen. Immerhin hatte der noch eine Rechnung mit ihnen offen.
 

Naruto fühlte sich nicht wohl dabei, vor Sakura Geheimnisse zu haben. Obwohl die beiden beste Freunde waren und sie sich alles erzählten, beabsichtigte Naruto es nicht ihr von den Kumo-Nins zu erzählen. Er glaubte nämlich nicht, dass Sakura diese Information für sich behalten würde und sollte Sasuke tatsächlich davon erfahren, dann würden sie wohl nur noch mehr Holz ins Feuer werfen, welches bereits schon kräftig loderte. Früher oder später würde sich Sasuke ohnehin auf den Weg machen, um es ihnen heimzuzahlen, nur dass es sich dabei für Sasuke nicht um eine Angelegenheit des Dorfes handelte, sondern vielmehr um persönliche Rache.
 

Eines Tages würde der Tag kommen, an dem Sasuke Vergeltung üben würde. Das ließ sich wohl nicht vermeiden. Wenn Naruto es richtig anstellte, würde er seinen Freund vielleicht davon überzeugen können, dass er ihn begleiten durfte, denn wenn er ihn nicht davon abhalten konnte, dann würde er ihn wenigstens unterstützen und darauf achten, dass nichts außer Kontrolle geriet.
 

Als Naruto in sein Portemonnaie starrte, wurde er plötzlich aus seiner Gedankenwelt zurück in die Realität gerissen.
 

„Du, Kakashi?“
 

„Hm?“
 

Naruto drehte sich peinlich berührt zu seinem ehemaligen Sensei und zeigte ihm sein Portemonnaie, in dem nur ein paar Münzen steckten.
 

„Du hast nicht zufällig ein bisschen Kleingeld dabei?“
 


 

* * *
 

Vor ihrer Haustür suchte Sakura nach ihren Schlüsseln, die sie bei all den vielen Sachen in ihrer Handtasche nicht finden konnte. Es war viel zu dunkel, um etwas zu erkennen und die Laterne am Ende der Straße war viel zu weit entfernt, als dass sie genügend Licht spenden konnte. Ihre Finger ertasteten alles Mögliche: den Handspiegel, die Packung Taschentücher, ihren Lippenstift, die Geldbörse – alles, bloß nicht die verdammten Schlüssel!
 

Die Haustür öffnete sich plötzlich von ganz allein. Erstaunt sah Sakura auf, direkt in zwei nachtschwarze Augen.
 

Sasuke stand in ihrem Flur, lehnte sich gegen die Tür und wartete darauf, dass sie eintrat. Sakura starrte ihn nur an, völlig überrascht davon, ihn so plötzlich vor sich zu sehen. Mit seiner Rückkehr hatte sie an diesem Abend nicht mehr gerechnet.
 

„Willst du nicht reinkommen?“ Seine Stimme, aus der man leichte Belustigung heraushören konnte, durchbrach die Stille und Sakura wurde klar, dass sie ihn anstarrte. Wie peinlich.
 

Sie überspielte ihre Verlegenheit einfach, ließ ihre Handtasche zuschnappen und trat ein. „Wie lange bist du schon da?“, fragte sie verwundert. Es ärgerte sie, dass sie gerade heute beschlossen hatte auszugehen und somit nicht zu Hause gewesen war, als Sasuke kam.
 

„Noch nicht lange“, antwortete Sasuke, der ins nebenanliegende Wohnzimmer ging.
 

Die Handtasche legte Sakura auf dem Schuhschrank ab, direkt neben die kleine ballonförmige Lampe, die dem Flur Licht spendete. Sie streifte ihre Schuhe ab und folgte Sasuke ins Wohnzimmer, wo sie sich neben ihm auf das Sofa setzte. Sie wahrte einen sicheren Abstand zu ihm. Eine Spannung lag in der Luft. Irgendwie wusste sie nicht so recht, wie sie mit ihm umgehen sollte, nach ihrer letzten Begegnung. Würde er wieder so offen und zärtlich sein oder seine abweisende Art auflegen?
 

„Und …“, begann Sakura etwas schüchtern, „… war deine Mission erfolgreich?“
 

Sasuke nickte.
 

Sakura bedachte ihn mit einem prüfenden Seitenblick. Sasuke gehörte nicht unbedingt zu den Menschen, die logen, aber wie die meisten Männer neigte er dazu Sachen herunterzuspielen. Da Sasuke nicht mehr seine Anbukleidung trug, war er wohl schon länger wieder in Konoha. Er hatte sich umgezogen und geduscht. Zumindest glaubte Sakura einen Hauch Shampoo riechen zu können. Er trug eine kurze, hellgraue Trainingshose und ein schwarzes T-Shirt. Weder Verbände noch irgendwelche Schnittwunden waren auf der freigelegten, blassen Haut an Armen und Beinen zu erkennen. Zudem wirkte er nicht einmal erschöpft. Die Mission schien wirklich gut verlaufen zu sein.
 

„Ich habe auf dich gewartet.“
 

„Tat… tatsächlich?“ Nervös knetete Sakura ihre Finger in ihrem Schoß. Er haute diesen Satz einfach so raus, ohne zu wissen, was seine Worte mit ihr anstellten.
 

Sasuke nickte erneut. „Auf der Mission ist etwas geschehen. Etwas Gutes“, fügte er beruhigend hinzu, als Sakura ihn erschrocken ansah.
 

Etwas Gutes?
 

„Was meinst du?“, bat sie ihn deutlicher zu werden.
 

„Es gibt da etwas, dass ich dir zeigen möchte.“
 

Erwartungsvoll sah Sakura ihn an, nicht wissend, was als nächstes passieren würde. Sie erwartete, dass irgendetwas geschah, dass er vielleicht hinter seinem Rücken etwas hervorholte, was er bisher zwischen sich und dem Sofa versteckt gehalten hatte, oder doch zumindest irgendetwas tat oder sagte, aber Sasuke sah sie einfach nur an. Sakura bemerkte, wie intensiv dieser Blick war und dann veränderte sich auf einmal seine Augenfarbe. Das Schwarz wechselte zu einem dunklen Rotton und drei schwarze Tomoe bildeten sich um die Pupille. Sasuke aktivierte sein Sharingan.
 

Wie in seinen Bann gezogen beugte Sakura sich näher zu ihm, um sich sein Kekkei Genkai anzusehen. Sein Sharingan sah so aus wie sie es kannte; die gleiche Farbe, dieselbe Anzahl der Tomoe.
 

Sanft legte Sakura ihre Hand an seine Wange. „Deine Augen … sie sind … wunderschön“, hauchte sie ehrfürchtig. Diese Augen hatte sie schon immer geliebt.
 

„Es ist dein Verdienst, dass ich mein Doujutsu wieder benutzen kann“, erwiderte Sasuke, der die ganze Zeit über seinen Blick nicht von ihr genommen hatte. Er legte seine Hand auf ihre.
 

Und dann lächelte er. „Danke.“
 

Sakuras Augen hingen an seinen Lippen, die sich zu diesem atemberaubend schönen Lächeln verformten, das aus Dankbarkeit und ehrlicher Freude bestand. Ein Lächeln, das sie so selten bei ihm sah.
 

Wie ein Magnet wurde sie von diesem Anblick angezogen. Sakura konnte – und wollte – sich nicht länger zurückhalten. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, überbrückte die geringe Distanz zwischen ihnen und schloss die Augen. Sie legte ihre Lippen auf seine und küsste ihn. Alles Denken war aus ihrem Kopf verschwunden, ihre Gefühle übermannten sie, tobten in ihr, wie ein Sturm, trieben sie vorwärts, direkt in seine Arme. Sie wollte ihn nur noch berühren, ihm so nahe sein wie nur möglich, ihn schmecken und nie wieder loslassen. Diesen Kuss wünschte sie sich schon so lange. Sie wollte ihm mit dieser Geste zeigen, was sie für ihn empfand und was er ihr bedeutete. Seine Lippen waren weich und warm unter ihren und es fühlte sich einfach perfekt an, als gehörten sie zusammen, als wären sie füreinander bestimmt.
 

Als Sasuke ihr Gesicht mit den Händen umfasste, befürchtete sie, er würde sie von sich stoßen wollen, doch gerade als sie den Kuss lösen wollte, zog er sie nur noch näher an sich heran und begann ihre Küsse zu erwidern. Schneller. Heftiger. Leidenschaftlicher.
 

Nun war es gänzlich um sie geschehen.
 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  jakne
2020-03-26T23:31:41+00:00 27.03.2020 00:31
oh man oh man was hab ich hier verpasst :)
Das wird wohl mein Lieblingskapitel :D
Und Sasuke fühl sich schon wie zu Hause :)

Lg
Von:  Erdbeermint
2012-02-28T01:43:07+00:00 28.02.2012 02:43
hola!
hab deine fanfic schon länger in meiner favoriten-liste, hab mich bis jetzt aber nicht getraut ein kommentar zu schreiben, aber jetzt ist es endlich soweit :D
also... ich finde deine fanfic einfach nur toll :B
ich liebe das pairing sasusaku so schon , das schon mal als ersten pluspunkt :P
was ich aber tollsten finde, ist die entwicklung der romanze zwischen sasuke und sakura
es gibt nicht viele fanfics denen man glaubt, dass es so vllt mal seien könnte, da es ziemlich schwierig ist eine veränderung in sasuke herbeizuführen oder ihm eien grund zu geben nach konoha zurück zu kommen
daher mag ich deine fanfic so dolle :D
also schrieb schnell weiter, da wir alle so gespannt sind ;)

lg
Von:  maron288
2012-02-04T02:47:00+00:00 04.02.2012 03:47
Oh man :D
Naruto pleite wie immer, Kakashi verschwörerisch und geheimnisvoll und Sakura von ihren Gefühlen übermannt, alles beim alten also?!

Nein, denn Sasuke schafft es endlich mal aus seinem Schneckenhaus zu kriechen, ein Mann zu sein, sie zu küssen und ihr zu zeigen, dass er sie will :P

Yes, you can!

Alles in allem ein wirklich wunderbares neues Kapitel und es freut mich, dass ich nicht die Einzige bin, die mal ein bisschen länger braucht dafür :DD

Vielen herzlichen Dank für alles ^-^
Von: abgemeldet
2012-02-03T17:16:03+00:00 03.02.2012 18:16
FF vor ein paar Wochen entdeckt und nun zu ende gelesen.
Muss schon sagen, echt voll süß :)
ich finde es cool wie du Sasuke doch irgendwie Sasuke-ähnlich lässt und Naruto und Sakura auch.
Ansonsten neigen viele dazu daraus OOC zu machen, zu denen ich leider auch gehöre, also beschwere ich mich mal darüber nicht.
Aber wirklich, ich habe tiefen respekt vor so etwas und finde das echt klasse ^^

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ^^

glg
Jade
Von:  XlaramoonX
2012-02-03T14:34:43+00:00 03.02.2012 15:34
nnneiiiin nicht ende machen ahh ich will doch wissen wie es weitergeht xD Argh,



Schreib schnell weiter ich bin sehr gespannt wie es weiter geht. Wunderschönes Kapitel. Sehr schöne Saku/sasu szene <3 :)

Bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Kuroyukihime-Hina
2012-01-31T00:35:31+00:00 31.01.2012 01:35
Meine Einzige Reaktion um Halb zwei Nachts... fuck scheiß
Stelle aufzuhörem V^V
Ich hasse eigentlich SakuxSasu Storys ..
Aber dein is toll ♥

Von:  DarkBloodyKiss
2012-01-29T20:56:47+00:00 29.01.2012 21:56
Ein super tolles Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  chrissy-chan91
2012-01-29T15:25:19+00:00 29.01.2012 16:25
Hey hey
ich glaub ich hatte vergessen dir ein kommi da zu lassen frag mich aber net warum
ich fand das kapi auf jedenfall wieder mal sehr schön
und ich bin schon sowas von gespant wie es weiter geht

glg chrissy
Von:  The-Sunn
2012-01-29T11:08:44+00:00 29.01.2012 12:08
hey
ein schönes kapitel
aber mal typisch naruto der kein geld hat

Von:  Emily
2012-01-28T16:55:26+00:00 28.01.2012 17:55
Tolles Kapi!^^
Und endlich der ersehnte Kuss ;)


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