I'm With You von stone0902 (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 11: Team 7 ------------------ Vier Stunden hatte Sakura ihn schlafen lassen. Sasuke hatte so müde ausgesehen, dass es den Anschein machte, er schliefe die nächsten zwei Tage durch. Sein Körper musste stark geschwächt und ausgelaugt sein. Ruhe war jetzt das Beste für ihn. Er musste sich erholen und Kräfte sammeln, um wieder gesund zu werden. Als Sakura gegen Mittag nach ihm gesehen hatte, war er bereits wieder erwacht. Sasuke stand an der gläsernen Balkontür, sein Blick lag in die Ferne gerichtet. Sakura saß bereits einige Minuten auf ihrem Bett, betrachtete den Rücken des Uchihas, den er ihr zugewandt hatte, musterte das dunkelblaue T-Shirt, welches er sich übergezogen hatte, auf dem unter dem Kragen das Wappen seines einst so mächtigen Clans zu erkennen war. Dieses Shirt, das zu den Sachen gehörte, die der Anbu gebracht hatte, erinnerte sehr an die Kleidung die Sasuke früher als Ge-Nin getragen hatte. Im Zimmer war es ruhig. Sanfte Sonnenstrahlen erleuchteten den Raum. Nur noch vereinzelte Wolken schmückten den azurblauen Himmel. Wenn man diesen jetzt so betrachtete, konnte man sich kaum vorstellen, dass der Himmel wenige Stunden zuvor beinahe schwarz war und ein regelrechtes Unwetter über das Dorf, das versteckt hinter den Blättern lag, herein gebrochen war. Aus Sasuke war die Unruhe, die ihn zuvor erfüllt hatte, ebenso verschwunden. Die Schmerztabletten hatten wahre Wunder bewirkt. Auch wenn sie nur für begrenzte Zeit ausreichen würden, waren einige angenehme, schmerzlose Stunden wirklich begrüßenswert. Die Medic-Nin hatte eine Verbesserung festgestellt, doch sie wusste, dass diese nicht auf Dauer war. In diesem Moment breitete das Gift sich weiter aus, wurde stärker und ließ sich nicht von der Behandlung aufhalten. Energisch mussten sie die Behandlung fortsetzen, denn eine Heilung gab es nur, wenn die schädliche Substanz gänzlich verschwunden war. Wie lange es dauern würde, stand noch offen. Handelte es sich dabei um Tage? Wochen? Vielleicht sogar Monate? Die Frage der Zeit war nur eine Nebensache, viel wichtiger war die Gewissheit, dass eine Genesung überhaupt eintreffen würde. „Wir bekommen Besuch“, sagte Sasuke ruhig. Das war das erste, was er sagte, seitdem sie das Zimmer betreten hatte. Sakura richtete sich auf und runzelte die Stirn. Nach einigen Schritten stand sie neben ihm am Fenster, richtete ebenfalls den Blick nach draußen, wo sie einige Häuser und die Straßen erkennen konnte. Weit und breit war jedoch nirgendwo auch nur eine Menschenseele zu sehen. „Wen meinst du?“ Sakura sah vor sich in der Glasscheibe die Spiegelung ihres Abbildes und die von Sasuke. Sie suchte seinen Blick, der weiterhin geradeaus gerichtet war. Sie musste zugeben, dass das Bild, welches sie sah, ihr gefiel, wie sie so nahe beieinander standen. Es weckte den Eindruck von Vertrautheit. Sasukes dunkle Augen fanden sie und für einen kurzen Moment sah er nur sie an. Bis er sich abwandte und sich von ihr entfernte. „Er wird bald da sein.“ Verwirrt sah Sakura ihm nach, bis er ohne eine weitere Erklärung im Bad verschwand. Er? Wen konnte er meinen? Sakura sah noch einmal aus dem Balkonfenster und suchte die Gegend ab, bis sie ein Chakra spürte, das ihr sehr vertraut war. Und diese Präsenz näherte sich ihnen wirklich. Sakura seufzte. Naruto war auf dem Weg zu ihr und würde in nur wenigen Minuten da sein. * * * Nachdem Naruto das Dorf wieder betreten hatte, legte er nur einen kurzen Zwischenstopp bei sich zu Hause ein, um seine Ninja-Ausrüstung abzulegen und um nach einer erfrischenden Dusche neue Kleidung überzuziehen. Dabei beeilte er sich, denn er wollte nicht noch mehr Zeit vertrödeln als er es bisher eh schon getan hatte. Mit einem Handtuch rubbelte er sich schnell die zerzausten blonden Haare trocken und verließ anschließend seine Wohnung, um sich auf den Weg zu Sakura zu begeben. Sein Magen knurrte, schließlich hatte er in der einen Woche, in der er auf Mission war, kaum etwas gegessen. Vielleicht würde ja Sakura etwas für ihn kochen, das würde ihm gefallen. Abgesehen von den Soldatenpillen die Sakura kreiert hatte, waren ihre Kochkünste ganz ansehnlich. Naruto schlenderte durch die Straßen Konohas und beobachtete mit einem Lächeln die Menschen, die friedlich ihren Alltag lebten. Sie gingen einkaufen oder spazieren, brachten ihre Kinder zur Akademie oder aßen in einem der zahlreichen Restaurants oder Imbissbuden. Die Leute die ihm entgegenkamen grüßten ihn oder nickten ihm anerkennend zu. Eine kleine Gruppe von Kindern lief lachend ins Spiel vertieft an Naruto vorbei. Auf all diesen Gesichtern war ein Lächeln zu sehen. Nach dem Kampf gegen Pain war Frieden eingekehrt und ein jeder hoffte, dass diese Glückseligkeit in Konohagakure nicht mehr gestört werden würde. Narutos Augen strahlten. Jeder einzelne von ihnen war die Missionen wert und es war für ihn eine Ehre, diese Menschen, die Konoha zu dem machten was es war, zu beschützen. Und zu wissen, dass Sasuke ins Dorf zurück gekehrt war, machte es einfach perfekt. Eine alte Wunde schien geheilt. Nach wenigen Minuten hatte er sein Ziel erreicht. Er stand vor einem kleinen zweistöckigen Haus, ein Namensschild mit der Aufschrift „Haruno“ hing an der Tür. Ungeduldig klopfte er, woraufhin ihm wenig später geöffnet wurde. „Hoi, Sakura. Ich bin wieder da.“ Ungebeten trat er einfach hinein, legte einen Arm um ihre Schulter und strahlte sie an. „Ich habe mich extra beeilt, damit ich so schnell wie möglich nach Sasuke suchen kann.“ „Du willst zu ihm?“, fragte sie unnötigerweise und schloss die Haustür. Natürlich wollte er das und bestätigte es mit einem kräftigen Nicken. „Ich dachte mir, ich hole dich ab und wir gehen ihn zusammen suchen.“ Naruto hatte ja keine Ahnung was in seiner Abwesenheit vorgefallen war... Von der Vergiftung wusste er noch gar nichts und dass Sasuke daraufhin bei Sakura einquartiert wurde. „Wir müssen ihn nicht suchen.“ Irritiert zog Naruto die Augenbrauen zusammen. „Wieso nicht? Weißt du etwa wo er ist?“ „Ja.“ Kurz zögerte Sakura ein wenig verlegen. „Hier.“ „Hier?!“ Narutos Augen wurden groß wie Ramenschüsseln. Hektisch sah er sich um. „Was meinst du mit hier? Du meinst in deinem Haus?“ „Ähm... ja.“ Sakuras Wangen färbten sich leicht rot und ihre innere Stimme jubelte vor Freude, angesichts dieser Tatsache. „Aber wieso?“, fragte er, aber er ließ Sakura keine Zeit für eine Antwort. „Ich muss sofort zu ihm!“ Naruto spürte die Aufregung seine Venen durchströmen. Er war seinem Ziel schon so nah! Er wollte, nein er musste ihn einfach mit eigenen Augen sehen. Kurz konzentrierte er sich und spürte nun ein Chakra in der obersten Etage. Sein Blick huschte Richtung Treppe. „Warte, Naruto-“, versuchte Sakura ihn aufzuhalten, doch der Blondschopf war schon losgestürmt. Sie hatte ihm noch sagen wollen, dass er vorsichtig mit Sasuke umgehen sollte, schließlich war dieser schwer von seiner Vergiftung angeschlagen und in dieser Situation leicht reizbar. Sie erinnerte sich daran, wie sie Sasuke seit vielen Jahren wieder gesehen hatte und dass es gar nicht so abgelaufen war, wie sie es sich immer ausgemalt hatte. Nie hatte sie sich diese Szene in einem Krankenzimmer in Konoha vorgestellt. Naruto freute sich darauf Sasuke wieder zu sehen, aber Sakura wusste, dass diese Freude einseitig war. Sasuke hatte nie gewollt, dass sein altes Team von seinem Wiederkommen erfährt. Wie würde er jetzt wohl bei Naruto reagieren? Sakura beschloss Naruto ein paar Minuten Vorsprung zu geben, um die beiden für einen kurzen Moment allein zu lassen und stieg dann die Treppe empor, auf dem Weg in ihr Schlafzimmer... * * * Dass Naruto das Haus betreten hatte, war Sasuke nicht entgangen. Natürlich nicht. Erstens konnte er hervorragend Chakra spüren und zweitens war Naruto nun einmal nicht der Leiseste. Genau genommen hatte er ein sehr lautes Organ. Es würde sich also nur noch um Minuten, vielleicht sogar Sekunden handeln, bis der Träger des Neunschwänzigen vor ihm stehen würde. Dabei hatte Sasuke immer versucht dieser Begegnung aus dem Weg zu gehen. Die letzte richtige Zusammenkunft lag nun schon drei Jahre zurück. In einem von Orochimarus Verstecken waren sie sich begegnet und Naruto hatte versucht, Sasuke dazu zu überreden nach Konoha zurück zu kehren. Allerdings war das damals nicht möglich gewesen. Naruto hatte nie begriffen, dass Sasuke sich für einen anderen Weg entschieden hatte. Diesen hatte er gehen müssen und um sich das Erfüllen seines Ziels zu garantieren, hatte er alle Bindungen, die er ohne es zu bemerken aufgebaut hatte, wieder getrennt und seine Heimat verlassen. Nur damals hatte er nicht gewusst, dass all das, was er zu wissen geglaubt hatte, eine Lüge war... Seit zwei Jahren lebte er nun wieder in Konoha und über all die Zeit hinweg hatte er Naruto gesehen, ohne dass es diesem aufgefallen war. Sasuke musste zugeben, dass der Chaosninja, den er früher immer für einen Trottel gehalten hatte, sich wirklich zu einem starken Shinobi entwickelte und das eine heutige Auseinandersetzung vielleicht nicht so ausgehen würde, wie ihre vorherigen. Aber jetzt war Sasuke wieder in Konoha, so wie Naruto es gewollt hatte. Jetzt musste er doch endlich Ruhe geben. Wie aufs Stichwort hörte er schließlich das Geräusch von Schritten. Was nützte ihm sein ausgezeichnetes Geschick anderes Chakra zu spüren oder die Anwesenheit einer Person auszumachen, wenn Naruto Uzumaki in der Nähe war? Sein Gestampfe war meilenweit zu hören! Die Tür wurde aufgerissen und sein ehemaliges Teammitglied betrat das Zimmer. Naruto erstarrte bei dem Anblick der sich ihm bot. Seine Augen musterten den jungen Mann, der sich vor ihm befand. Er stand am Fenster und hatte sich ein wenig zur Tür gedreht, als diese geöffnet wurde. Die schwarzen unverkennbaren Haare des Uchihas hingen ihm ins Gesicht und er war immer noch so blass wie früher, als habe er sich noch nie dem Sonnenlicht ausgesetzt. Mit offenem Mund starrte Naruto in die Augen seines Gegenübers, die ihn ausdruckslos ansahen und einfach abwarteten. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Ihm, dem Chaosninja fehlten die Worte. Alles was er sich zurechtgelegt hatte, alles was er sagen wollte, war wie weggeblasen, geplatzt wie eine Seifenblase. Er konnte es einfach nicht fassen Sasuke tatsächlich wieder zu sehen. Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Sasuke“, sagte er mit brüchiger Stimme und ging einen Schritt auf ihn zu. „Du bist wirklich wieder da.“ Und dann breite sich ein Lächeln auf Narutos Gesicht aus. Der Anblick, der sich ihm bot und die Gewissheit, dass es Sasuke gut ging, bereitete ihm ein ungeheures Glücksgefühl. „Ich freue mich so dich wieder zu sehen.“ Naruto bemühte sich, das Bedürfnis Sasuke zu umarmen, zu unterdrücken, obwohl er in diesem Moment nichts lieber täte. Die Emotionen auf dem Gesicht des Blonden entgingen Sasuke nicht, doch er verstand sie nicht. Wie konnte Naruto sich so sehr darüber freuen ihn wieder zu sehen, nach all dem was geschehen war? Früher schon waren ihm diese Gefühle, die ihm entgegengebracht wurden, ein Rätsel. „Warum hast du dich uns nie gezeigt?“, fragte Naruto nun. Die Stimme die ihm antwortete ähnelte der die er von früher kannte. Sie war nur tiefer geworden. „Ich bin zu keiner Erklärung verpflichtet.“ Die Mundwinkel in Narutos Gesicht sanken ein wenig in die Tiefe. So, Sasuke war immer noch so bockig wie früher. „Hör mir gut zu, Naruto. Niemand soll wissen, dass ich in Konoha bin. Für die Welt existiere ich nicht mehr. Dass Sakura es weiß, was ein unglücklicher Zufall. Anscheinend konnte sie es nicht sehr lange für sich behalten.“ „Ich bin froh darüber“, sagte Naruto und stemmte die Hände in die Hüften. „Weißt du, wir haben dich nämlich vermisst und es ist eine wahre Erleichterung zu sehen, dass es dir gut geht und du wieder vernünftig geworden bist.“ Vernünftig? Dieser Typ wusste doch nicht wovon er sprach! Sasukes Kiefer spannten sich an. Naruto bildete sich tatsächlich ein über ihn urteilen zu dürfen? „Es wird jetzt Zeit das du wieder verschwindest.“ Sasukes Stimme war eiskalt. „Was? Aber wieso? Ich habe noch so viele Fragen-“ „Die werde ich dir aber nicht beantworten.“ Verständnislos sah Naruto ihn an. Seine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen, als würde er all das nicht verstehen. Also betonte Sasuke noch einmal seine Aussage. „Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“ Naruto schluckte hart. Dieser Satz war wie ein Schlag ins Gesicht. „Was ist nur los mit dir?“, fragte Naruto völlig außer sich, genau in dem Moment, als Sakura das Zimmer betrat. „Naruto, beruhige dich“, sagte Sakura und legte eine Hand auf seine Schulter, aber er fuhr unbeirrt fort. „Zuerst verschwindest du ohne ein Wort und begibst dich in die Hände von Orochimaru und dann hören wir jahrelang nichts mehr von dir! Wir haben dich gesucht! Wir sind dir gefolgt, aber wir konnten dich nicht aufspüren. Es gab sogar Gerüchte über deinen Tod!“ Naruto schüttelte daraufhin leicht den Kopf. Diesen Gerüchten hatte er nie Glauben schenken können, Sasukes Tod war einfach unvorstellbar. „Aber das habe ich nie geglaubt, ich habe immer gewusst, dass wir dich eines Tages wieder sehen werden.“ Zaghaft erschien wieder ein Lächeln auf Narutos Gesicht, das einen Moment zuvor noch aufgebracht war. „Und jetzt stehst du hier vor mir.“ Sakura beobachtete die Szene mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier. Naruto hatte auch für sie gesprochen und sie konnte seinen emotionalen Ausbruch nachempfinden. Von Sasuke kam jedoch kaum eine Reaktion. „Es muss doch einen Grund für dich gegeben haben, wieso du zurück gekehrt bist“, sagte Naruto und er sah den Schwarzhaarigen erwartungsvoll an. Erschöpft schloss Sasuke die Augen. Womöglich hielt Naruto sich für diesen Anlass? „So einen Grund gibt es nicht.“ Er war es leid sich ständig zu wiederholen und seinen Standpunkt zu verdeutlichen. In dem Zimmer herrschte ein unangenehmes Schweigen. Das Team sieben von früher stand hier zwar gemeinsam, doch sie waren nicht wieder vereint. Eine unsichtbare Mauer schien zwischen ihnen zu stehen und Sasuke von ihnen fern zu halten. „Ich kann nicht glauben, dass wir dir egal sind“, sagte Naruto leise. In ihm steckte immer noch ein wenig Hoffnung. Sasuke atmete einmal langsam aus, seufzte beinahe. „Glaub von mir aus, was du willst.“ Dieser Typ nervte ihn und allmählich meldeten sich wieder die hämmernden Kopfschmerzen. Das Beruhigungsmittel schien die Wirkung zu verlieren. Sakuras aufmerksamem Blick entging diese Regung nicht. Besorgt musterte sie das blasse Gesicht. „Sasuke, ist alles in Ordnung?“ Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zu ihm und legte eine Hand an seine Stirn, während er seinen Blick weiterhin auf Naruto richtete. Sie spürte erhöhte Temperatur. „Du hast Fieber.“ Die Nebenwirkungen schienen sich wieder bemerkbar zumachen. „Du brauchst deine Medizin.“ Naruto hatte diese Szene wortlos beobachtet und betrachtete Sasuke nun genauer. Er sah wirklich etwas erschöpft aus. Das war ihm gar nicht aufgefallen. Fragend hob er eine Augenbraue. Fieber? Medizin? Was ging hier eigentlich vor? „Was machst du eigentlich hier?“, sprach Naruto seine Gedanken aus. Mit hier meinte er diese Wohnung. Jetzt wo er darüber nachdachte fiel ihm auf, dass das alles ein wenig seltsam war. Was hatte denn ausgerechnet Sasuke in Sakuras Wohnung zu suchen? „Ich wollte es dir ja sagen, aber du bist ja gleich losgestürmt“, machte Sakura ihm den Vorwurf. Von Sasuke wurde die Frage einfach ignoriert und als Narutos Blick durch das Zimmer streifte, konnte er auf dem Nachttisch neben dem Bett einige Flaschen und Tabletten erkennen. Naruto war nun vollkommen verwirrt. „Bist du krank?“ * * * Wenige Minuten später saßen Sakura und Naruto in der Küche. Sie hatte schließlich ein Machtwort gesprochen und Naruto aus dem Zimmer hinausgeworfen. Sasuke brauchte jetzt Ruhe und Naruto brauchte eine Erklärung. Das würde sie jetzt übernehmen. In Ruhe hatte sie berichtet, was sich alles in den letzten Tagen während seiner Abwesenheit abgespielt hatte. Von der Nacht, in der Sasuke bei ihr verletzt auf dem Balkon aufgetaucht war, von den Kumo-Nins, die ihn während seiner Mission vergiftet hatten und dass sie momentan dabei waren ihn mit einem Gegenmittel zu behandeln. Während der Uzumaki am Küchentisch saß und ungeduldig mit einem Löffel in einem regelmäßigen Takt auf den Tisch klopfte, stand Sakura vor der Arbeitsplatte neben dem Kühlschrank und schnitt einen Apfel in Stücke, welche sie anschließend in eine Schüssel voll Müsli gab. Insgesamt standen dort drei solcher Schüsseln. „Vergiftet also“, sagte Naruto nachdenklich. Sein Ellenbogen lag auf dem Tisch und mit der Hand stützte er seinen Kopf ab, während sein Blick auf Sakuras Rücken gerichtet lag. „Sasuke lässt sich doch nicht so einfach erwischen. Wie konnte das denn passieren?“ Sakura seufzte und ließ das letzte Stück Obst in die Schüssel fallen. „Das weiß niemand. Sasuke sagt nicht sehr viel.“ Aus dem Kühlschrank nahm sie sich eine Packung Milch und füllte die Schüsseln damit auf. „Aber das Gegengift wirkt doch, oder?“ Sie nickte. „Schon, aber er ist trotzdem sehr geschwächt. Ich glaube, er leidet sehr stark.“ Damit meinte sie nicht nur die körperlichen Wunden, sie dachte auch an sein angeschlagenes Bluterbe. Von dieser Information erzählte sie aber vorerst nichts. Sie stellte eine Portion Müsli vor Naruto auf den Tisch. Nachdem sie die Küche betreten hatten, hatte Naruto die Gelegenheit genutzt Sakura um etwas zu essen zu beten, da er sich nach seiner Mission nicht mehr die Zeit dafür genommen hatte und so schnell wie möglich zu ihr geeilt war. „Hier, iss wenigstens mal etwas Vernünftiges.“ Mit ihrer eigenen Schüssel setzte sie sich ihm gegenüber und sie begannen gemeinsam zu frühstücken. „Itadakimasu!“, sagte Naruto und hatte bereits schon den ersten Löffel vom Müsli im Mund. Genüsslich kaute er darauf herum. Selten aß er mal etwas Gesundes. Meistens bestellte er im Ichiraku-Imbiss, denn dort zu speisen war nicht nur lecker sondern auch zeitsparender. Immerhin musste er seine Nudelsuppe nicht selbst zubereiten und es gab anschließend auch keinen lästigen Abwasch. Narutos Schüssel war schnell geleert und sogleich verlangte er nach Nachschub. „Du hast doch schon eine große Portion bekommen!“ „Aber ich habe immer noch Hunger!“, beschwerte sich Naruto. „Was ist denn damit?“, fragte er neugierig und zeigte auf die dritte Schüssel Müsli, die noch unangerührt auf der Arbeitsplatte stand. „Die ist für Sasuke. Er muss schließlich auch etwas essen.“ Ein sehnsüchtiges Seufzen entführ Narutos Kehle. Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen. So sah er aus wie ein kleiner unglücklicher Welpe und Sakura konnte nicht anders als ihm nachzugeben. „Hier, nimm“, sagte sie und schob ihm ihre eigene Schüssel rüber. Mit großen Augen sah er sie fragend an und sie beteuerte, keinen Appetit mehr zu haben. Also genehmigte sich Naruto auch noch eine zweite Portion. Während er aß, beobachtete er Sakura und ihm entging nicht, dass sie besorgt wirkte. Ziellos starrte sie in die Luft und schien mit ihren Gedanken weit entfernt, bis Naruto sie daraus hinaus riss. „Keine Sorge, Sakura. Es wird ihm bestimmt bald wieder besser gehen.“ Irritiert sah sie ihn an, hatte gar nicht bemerkt das sie geträumt hatte. Mit seiner Vermutung hatte er genau ins Schwarze getroffen. „Sasuke ist stark. Der lässt sich nicht so leicht unterkriegen.“ Aufmunternd zwinkerte er ihr zu. Sie lächelte, doch es kam nicht vom ganzen Herzen. „Naruto...“ Sie machte eine kurze Pause. „Wie soll es jetzt weitergehen?“ Nachdenklich starrte er in seine Schüssel. „Ich weiß es nicht.“ „Niemand darf wissen, dass er wieder in Konoha ist. Wir dürfen es niemandem sagen.“ Naruto nickte. „Ich bin sicher, es gab einen Grund für ihn zurückzukehren und den werde ich erfahren.“ „Wieso bist du dir da so sicher? Er hat uns deutlich gesagt, dass er mit uns nichts zu tun haben will.“ Sakura war für ihn schließlich auch nur Mittel zum Zweck. Er war auf sie angewiesen. Aus freien Stücken wäre er nie zu ihr gekommen. „Ich weiß es einfach“, sagte er bestimmt und Sakura rollte mit den Augen. Ob man sich darauf verlassen konnte? „Ihr habt so vertraut gewirkt.“ Verwirrt sah sie ihn an. „Wovon sprichst du?“ „Als du sein Fieber gemessen hast“, sagte er und legte seine eigene Hand an seine Stirn, um ihr zu verdeutlichen was er meinte. „Er ließ sich einfach so von dir berühren, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.“ Sakura erinnerte sich wieder daran, aber das war doch nichts Besonderes, oder? Schließlich kümmerte sie sich zur Zeit um ihn und er ließ es zu, damit ihm geholfen wurde. „Ich glaube, wenn wir mit ihm zusammen sind und mit ihm Zeit verbringen, dann wird er sich uns gegenüber nicht mehr verschließen. Er distanziert sich und will mit niemandem etwas zu tun haben, aber so war er schon früher. Damals haben wir es auch geschafft, dass er sich uns ein wenig öffnet. Wir sind zu Freunden geworden und ich denke, dass ist uns auch dieses mal möglich. Jetzt da wir wissen, dass er zurück ist, kann er uns nicht mehr davon laufen.“ Naruto lächelte sein Fuchsgrinsen und Sakura konnte nicht anders als es zu erwidern. „Ich gebe ihn nicht auf.“ Narutos Worte versprachen Hoffnung und wer weiß, vielleicht würde Team sieben eines Tages wieder vollkommen vereint sein. Ich gebe ihn nicht auf... tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)