I'm With You von stone0902 (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 7: Patient ------------------ Noch nie hatte ihr Bett so viel Aufmerksamkeit bekommen wie heute. Im Zimmer von Sakura Haruno befanden sich außer ihr noch die Hokage persönlich, die am frühen Morgen gleich nach der ernsten Nachricht erschienen war, sowie ein Anbu, von dem nur seine Bärenmaske zu sehen war. Der Rest seines Körper war hinter einem schwarzen Kapuzenumhang versteckt. Die drei sahen allesamt zu dem Bett, wo sich das Objekt ihrer Aufmerksamkeit befand. Es handelte sich um Sasuke Uchiha, der in ihrem Bett saß. Das dies einmal geschehen würde, hatte Sakura sich in ihren sehnlichsten Träumen gewünscht, doch seine Anwesenheit erfolgte nicht aus dem Grund, der ein Mädchenherz höher schlagen ließ. Nein, Sasuke war hier, weil er verletzt war. Verwundet war er gestern Nacht zu ihr gekommen, hatte sich mit dem letzten bisschen Kraft zu ihr schleppen können. So weit es sich heraus gestellt hatte, war er auf seiner Mission vom Feind verwundet und gleich dazu auch noch vergiftet worden. Nachdem der erste Schock überwunden war, hatte Sakura sich daran gesetzt, heraus zufinden, welches Gift Sasuke erwischt hatte. Die übrigen Verletzungen waren nur oberflächlich und würden keine größeren Schäden mit sich bringen. Als Sakura dann endlich die giftige Substanz in seinem Körper gefunden hatte, war ihr ein großer Stein vom Herzen gefallen. Das Gift war jenes, womit sie sich mit Tsunade längere Zeit beschäftigt hatte und dies bedeutete, dass es ein Heilmittel gab. Erleichtert hatte sie sich daran gemacht, das Gift aus seinem Körper zu entfernen, doch es sollte einige Komplikationen geben. Das Positive war, sie wussten, womit sie es hier zu tun hatten und man war bekannterweise im Vorteil, wenn man die Stärken und Schwächen des Feindes kannte. Allerdings wusste sie, dass es sich um ein hartnäckiges Gift handelte, das nicht leicht zu heilen war. Zusätzlich war das Gegengift immer noch nicht perfektioniert. Nachdem Sasukes Körper vorerst zum größten Teil gesäubert und die äußerlichen Wunden mittels Chakra-Heilung versorgt waren, hatte sie ihn schlafen lassen, damit er wieder zu Kräften kam. Am nächsten Morgen, sobald die Sonne aufgegangen war, hatte Sakura das Dorfoberhaupt in Kenntnis gesetzt. Dabei war der Groll, den sie zur Zeit für ihre einstige Lehrerin empfand, vergessen. Tsunade war sofort erschienen und hatte im Schlepptau Sasukes Anbu-Kollegen mitgebracht. Nun standen sie alle drei um den Patienten herum, der in ihrem Bett saß, mit einigen wenigen Verbänden an den Armen. Sasuke machte einen völlig unbeeindruckten Eindruck. Seine Miene war ausdruckslos. Er hatte bis jetzt noch kaum etwas gesagt. „Vergiftet also?“, Tsunade schnaubte verächtlich. „Kumogakure lässt sich andauernd etwas Neues einfallen um uns zu ärgern. Wie viel des Giftes konntest du entfernen, Sakura?“ Ein Seufzen verließ die Lippen der Rosahaarigen, als sie an die anstrengende Prozedur der gestrigen Nacht zurück dachte. Sie hatte nicht gewusst, wie lange Sasuke schon vergiftet gewesen war. Dennoch hatte sich die Substanz sehr schnell in seinem Körper ausgebreitet. „Etwa siebzig Prozent. Während der Körperreinigung ist mir aufgefallen, dass sich das Gift weiterhin ausgebreitet hat. Unsere Vermutung hat sich also bestätigt.“ Ein Nicken der Hokage folgte. Ihr Gesicht war mit Sorgenfalten bedeckt. „Was soll das heißen?“ Gedämpft kam die Stimme hinter der Anbumaske hervor. „Du konntest ihn nicht heilen?“ „Es ist schwierig“, erklärte Tsunade. „Es handelt sich um einen Giftstoff, der sich schnell weiter ausbreitet. Wir sind momentan dabei ein Gegenmittel herzustellen und ich denke, wir können von Glück reden, dass Sasuke es rechtzeitig hierher geschafft hat.“ Sakura lief es kalt den Rücken hinunter. Was wäre geschehen, wenn Sasuke es nicht rechtzeitig geschafft hätte? Wenn das Gift sich unkontrolliert ausgebreitet und ihn langsam getötet hätte? Ihr wurde plötzlich ganz schwindelig bei der Vorstellung Sasuke verlieren zu können, jetzt da sie ihn erst wieder gefunden hatten. Der Sharinganträger hatte immer einen starken Eindruck auf sie gemacht. Früher, in alten Ge-Nin Zeiten, hatte sie sich in seiner Nähe immer sicher gefühlt. Er war ein starker Shinobi mit unbegrenzten Fähigkeiten. Doch als sie ihn gestern verwundet gesehen hatte, war ihr die Realität brutal vor Augen geführt worden. Zitternd vor Angst hatte sie seinen bewusstlosen Körper in den Armen gehalten, unfähig etwas zu tun. Sie sah den Mann, den sie über alles liebte, der im Begriff war zu sterben... Mit all ihrer Willensstärke hat sie sich dazu zwingen müssen einen klaren Kopf zu bekommen und zu handeln. „Hast du ihm das Gegenmittel gegeben?“, fragte Tsunade. „Nein.“ Sakuras Stimme war brüchig. Sie versuchte das Bild, das sie vor Augen hatte zu verdrängen. „Da ich das Gift größtenteils entfernen könnte, sodass keine Lebensgefahr mehr bestand, habe ich auf das Gegenmittel verzichtet, da wir noch skeptisch waren, wegen den Nebenwirkungen.“ „Was für Nebenwirkungen?“ Wieder war es der Anbu, der die Frage gestellt hatte. Sein Blick war auf Sasuke gerichtet, der weiterhin die Decke betrachtete, die ihn bis zur Hüfte bedeckte. Still hatte er ihnen zugehört, weder Fragen gestellt, noch seine Meinung geäußert. Man könnte meinen, es kümmerte ihn nicht. Doch dem war nicht so. Seine Hände verkrampften sich in die weiße Bettdecke, die auf seinen Beinen lag. Sakura sah die Finger und die Knöchel, die bereits weiß hervortraten, während Tsunade dem Anbu von den Nebenwirkungen berichtete. „Bisher konnten wir es noch nicht an Patienten testen. Wir sind noch in der Testphase und versuchen, die Nebenwirkungen zu beseitigen um das Gegenmittel zu perfektionieren. Die ursprünglichen Symptome sind Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit. Möglicherweise kann es Auswirkungen auf das Chakra haben. Wenn es denn überhaupt anschlägt. Es gibt hiermit wie gesagt noch keine Erfahrungsberichte.“ „Ich nehme es.“ Drei Augenpaare wanderten zu dem Patienten, der nun das erste Mal seine Stimme erhoben hatte. Sasuke klang müde, denn er hatte sehr viel Chakra verbraucht. Die Verwundung und demzufolge die Vergiftung hatten ihn stark geschwächt und mit seinen letzten Kraftreserven hatte er es geschafft sich nach Konoha zu schleppen. Glücklicherweise war es ihm rechtzeitig gelungen, bei der Medic-Nin einzutreffen. Entschlossen erwiderte er ihre Blicke. Er hatte schließlich nichts zu verlieren. Wenn er das Gift unbehandelt ließ, würde es ihn langsam aber sicher zerfressen und er hatte noch nicht vor den Löffel abzugeben. Ein Medikament mit ein oder zwei Nebenwirkungen würde ihm schon nichts ausmachen. „Einverstanden.“ Auf Tsunades Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Diese Antwort hatte sie von Sasuke bereits erwartet. „Wird schon schief gehen,“ kam es von dem Anbu der an Sasukes Seite aufmunternd seine Schulter tätschelte. „Du sollst es sobald wie möglich bekommen, schließlich wollen wir keine kostbare Zeit verschwenden. Es ist das Beste, wenn du dich weiter ausruhst, Sasuke. Überanstrenge deinen geschädigten Körper nicht unnötig. Es ist wohl das Beste, wenn du vorerst hier bleibst. Ein Umzug ins Krankenhaus wird nicht erforderlich sein, da Sakura die Einzige ist, die in der Lage ist dich zu behandeln. Zudem freut sie sich bestimmt darüber, wenn du hier bleibst.“ Augenblicklich lief Sakura rot an und wäre am liebsten auf der Stelle unsichtbar geworden. Wieso musste Tsunade auch immer so direkt sein? Diese Aussage war äußerst beschämend und noch peinlicher war es, dass ihr Gesicht die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hatte. Glücklicherweise überhörten alle Anwesenden höflich diese Bemerkung. In Gedanken verfluchte sie Tsunade und verdrückte sich in Richtung Tür, die den Durchgang zu ihrem Arbeitszimmer freigab. Gut, dass sie jetzt ihr Gesicht verstecken konnte, denn es wäre unangenehm gewesen, wenn Sasuke jetzt gesehen hätte, dass sie errötete. Wie peinlich! Und sie dachte, aus diesem Alter wäre sie raus... Die Blonde schritt zuerst hindurch in das Arbeitszimmer, da Sakura ihr den Vortritt ließ. Als die Schülerin ihr folgte und über die Schwelle trat, zog sie die Tür hinter sich zu, schloss sie aber nicht vollständig. Durch einen kleinen Spalt sah sie noch den Anbu, wie er gerade seine Kapuze hinunterzog. Mit dem Türgriff in der Hand starrte Sakura zu dem dunkelgrünen Haarschopf, der vor Sasuke stand. „Was war nur mit dir los, Sasuke? Wie konnte dir das passieren? Du kriegst doch sonst nie etwas ab.“ Seine Stimme war anklagend, dennoch stimmte Sakura ihm voll und ganz zu. Sie hatte sich auch schon gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass Sasuke so unvorsichtig war und sich vom Gegner verwunden ließ. Gespannt wartete sie auf eine Antwort, doch unerwartet sah Sasuke auf, sah ihr direkt in die Augen. Der Anbu wollte seinem Blick folgen, doch bevor er sich umdrehte zog Sakura überrascht die Tür zu. Na toll, jetzt wurde sie auch noch beim Lauschen erwischt. Dennoch hätte sie zu gerne seine Antwort gehört. Während Sakura weiter darüber fachsimpelte, was - oder besser gesagt wer - dafür verantwortlich gewesen war, Sasuke so etwas Unverzeihliches anzutun, musterte Tsunade ein kleines Fläschchen, welches sie mit Daumen und Zeigefinger vor ihr Gesicht hielt, das viel jünger aussah als es eigentlich war. Darin schimmerte eine helle, fast durchsichtige Flüssigkeit. Besorgt zog sie ihre Stirn kraus. Konnten sie den Versuch wagen? Noch waren nicht genug Studien darüber gesammelt, zudem waren sie durch Orochimarus alte Unterlagen auf Gift und Heilmittel gestoßen. Noch ein Grund, weshalb sie vorsichtig sein sollten. Erneut besah sie sich die Unterlagen, die ausgebreitet auf dem Schreibtisch lagen. Sakura lugte ihr über die Schulter. Auch ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, den Uchiha als Versuchskaninchen zu missbrauchen. Dabei war es viel mehr die Sorge, die dabei mit schwang, die sie für ihren ehemaligen Teamkameraden empfand. „Wir werden es wohl riskieren müssen.“ Die hübsche San-Nin drehte ihr Gesicht Sakura zu und schenkte ihr einen Blick, der Zuversicht ausstrahlte. Ein aufmunterndes Lächeln umspielte ihre orange geschminkten Lippen. Bei diesem Blick konnte Sakura gar nicht anders, als Erleichterung zu verspüren. Wenn Tsunade eine Entscheidung traf, dann war sie gut überlegt und weise entschieden. Auf den Rat ihrer Lehrerin vertraute sie und sie konnte nur darauf hoffen, dass Sasuke diese Hürde meistern würde. Bevor sie jedoch wieder zu den Patienten zurück kehren würden, wollte Sakura noch eine Frage loswerden, die ihr schon seit Langem auf der Zunge lag. „Auf was für einer Mission waren sie, Tsunade-sama?“ Tsunade legte den Kopf leicht schief und überlegte wie viel der Informationen sie preisgeben konnte. „Ich habe die beiden erneut auf eine Forschungs-Mission geschickt. Sie waren nur zu zweit auf dem Weg ins Reich des Blitzes, als sie von Kumo-Nins überrascht und angegriffen wurden. Obwohl sie den Friedensvertrag mit Konoha unterschrieben haben und unsere beiden Dörfer sich nie feindlich gesinnt waren, treten seit neuestem Veränderungen auf. Vermehrt wurden Angriffe gemeldet, die bisher nicht für große Aufmerksamkeit gesorgt haben, doch dieser Überfall verwirrt mich. Sie haben zwei unserer besten Anbu angegriffen und es sogar geschafft einen von ihnen zu verwunden, demnach müssen wir es mit ernstzunehmenden Shinobi zu tun haben. Ich weiß nur nicht, aus welchem Grund sie uns angreifen.“ „Wie konnte Sasuke verletzt werden?“ „Sein Teamkollege hat mir berichtet, dass er gesehen hat, wie Sasuke verwundet wurde. Er selbst habe aber nicht gesehen, dass er vergiftet wurde, daher hat er weiter gekämpft und versucht die Angreifer zu verfolgen. Als er zurückkehrte war Sasuke verschwunden und er hatte angenommen, er sei bereits nach Konoha zurück gekehrt. Als er zu mir kam, um Bericht zu erstatten, hat er mir davon erzählt, jedoch nicht gewusst, was weiter mit Sasuke geschehen war. Dann kam deine Nachricht.“ Die ganze Geschichte klang für Sakura recht merkwürdig. Von Angriffen seitens Kumogakure hatte sie schon gehört, es aber für belanglos gehalten, da es sich um übliche Überfälle handelte, die man auf Reisende und Transporte tätigte. Doch wenn sie sich die Mühe gaben Anbu anzugreifen, musste mehr dahinter stecken. „Wenn Sasuke wieder wohlauf ist, werde ich mit ihm sprechen. Die Angreifer konnten fliehen. Er wird sie sich sicher noch einmal vorknöpfen wollen, so wie ich ihn kenne.“ Um diese Aussage zu unterstützen nickte Tsunade kräftig. Dieser Hitzkopf würde, sobald er wieder fit war, sich bestimmt auf direktem Wege nach Kumogakure machen, um sich für seine Schmach zu revanchieren. Doch vorerst sollten sie Vorsicht walten lassen. Mit diesem Gegner war nicht zu spaßen, wenn es ihnen gelang, einen Uchiha außer Gefecht zu setzen. „Zuerst werde ich mehrere Spione aussenden, um zu erfahren was in Kumo vor sich geht. Du wirst dich erst einmal um ihn kümmern, Sakura. Wir müssen abwarten, ob das Gegenmittel anschlägt, dementsprechend sehen wir wie es weitergeht.“ Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase nickte Sakura. Allein der Gedanke daran mit Sasuke Zeit zu verbringen machte sie nervös. Die beiden Kunoichi betraten das Schlafzimmer. Der Anbu zog sich gerade die Kapuze über, sodass der Körper gänzlich eingehüllt wurde. Die Bärenmaske, die sein Gesicht verbarg, sah Tsunade an. „Ich werde ihm etwas Vernünftiges zum Anziehen bringen“, sagte er, bevor er nach einer bestätigenden Geste seitens der Hokage in einer Rauchwolke verschwand. Sasuke trug immer noch die schwarze Anbuhose. Shirt, Brustschoner und Maske lagen auf einem Stuhl, Sandalen und Armschoner daneben. Sakura besaß keine Kleidungsstücke die sie ihm hätte anbieten können, somit saß dort der Schwarzhaarige oberkörperfrei. Seine Haut war beinahe so hell wie die weiße Bettdecke und die Laken. Einen musternden Blick konnten sich weder Sakura noch Tsunade verkneifen. „Nun... hier.“ Tsunade hielt ihm das Fläschchen entgegen. Ausdruckslos musterte er es. Die helle Flüssigkeit sah harmlos aus. Kaum zu glauben, dass einige Schlücke davon jemandem vom bitteren Tod abzuhalten vermochten. Angespannt beobachtete Sakura die beiden und Tsunade fuhr mit strenger Miene und erhobenem Zeigefinger fort. „Aber ich muss eine Warnung aussprechen. Wir können nicht garantieren, dass dieses Mittel anschlägt. Überleg dir gut ob du-“ Doch bevor sie ihren Satz vollenden konnte nahm Sasuke ihr das Fläschchen aus der Hand, zog den Korken heraus und setzte es ohne zu zögern an seine Lippen. In einem Zug kippte er die Flüssigkeit hinunter. tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)