You have stolen my heart von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 17: Die ganze Wahrheit ------------------------------ You have stolen my heart von Chibi_Isa RikuXSora Hey, ho, danke für die Kommis fürs letzte Kapitel. Hab mich sehr gefreut. Nun, wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen LG Chibi_Isa Kapitel 17: Die ganze Wahrheit Soras POV Was war das nur? Oma hat mich gerufen. Sie war ganz klar in meinem Kopf. Und jetzt… „Oma?“, flüstere ich, als ich den leblosen Körper auf dem Schlafzimmerboden sehe. „OMA!“, rufe ich aus und eile zu ihr, ohne etwas zu tun. Ich kann nur bei ihr stehen. Ich kann nicht nach sehen, ob ihr was fehlt. Ich kann es nicht. Schließlich ist es Riku, der sie anschaut und mir sagt, dass man äußerlich nichts feststellen kann. Ich nicke nur, er ruft den Krankenwagen und ich erlebe den Abtransport nur noch wie in Trance. Auch als meine Eltern und Kairi ins Krankenhaus kommen bin ich völlig geistesabwesend. Wer hat das nur getan? Wer könnte Oma was zu Leide tun? Oder was hat Oma überhaupt getan, dass man sie verletzten muss. „Sora? Riku geht jetzt“, erklärt mir Kairi leise. Mama und Papa haben sich noch nicht mal über ihn aufgeregt, auf jeden Fall nicht, dass ich es mitbekommen hätte. „Ja, tschüß Riku“, bekomme ich es noch nicht mal hin, ihn irgendwie zu verabschieden. Er küsst mich noch auf die Wange, ehe er in die Toiletten geht, um zu verschwinden. An diesem Abend lasse ich alles mit mir machen. Kairi führt mich später hinaus, setzt mich in ein Taxi und fährt mit mir zu Omas Haus. Sie zieht mir meine Jacke, meinen Schal und all die anderen Winterklamotten aus und legt mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie deckt mich zu, bleibt bei mir und hält meine Hand, bis ich einschlafe. Doch die Geschehnisse verfolgen mich bis in meine Träume. Oma stirbt, auf völlig unterschiedliche Weise, aber sie stirbt und das darf nicht sein. Ich liebe meine Oma und ich will sie noch oft besuchen kommen, auch wenn sie mich nie über meine und ihre Zauberkräfte aufgeklärt hat. Ich kann sie einfach nicht sterben sehen. „Oma!“, wache ich verschreckt auf und sitze kerzengerade auf dem Sofa. Wieder ist sie in meinem Traum gestorben, diesmal hat sich ihr Fallschirm beim Springen nicht geöffnet. „Shhhh, Sora, es ist alles gut. Bleib liegen“, bittet Kairi und versucht mich wieder zum Liegen zu bewegen. Doch ich lasse es nicht zu. Ich kann nicht einfach schlafen, wenn Großmama im Sterben liegt. „Nein, wo ist Oma? Was hat sie? Wie geht es ihr? Ich will zu ihr. Wie spät ist es?“, sprudeln die Sätze aus mir heraus. „Es ist nachts um halb 4. Oma ist im Krankenhaus, sie liegt im Koma, die Ärzte wissen nicht was sie hat. Es tut mir Leid, aber du kannst jetzt nicht zu ihr“, antwortet Kairi nüchtern. „Aber… sie hat mich gerufen… wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, rege ich mich fürchterlich auf. Unsere Großmutter stirbt fast und sie kümmert sich um mich. Ich bin so unwichtig, das was jetzt zählt ist Oma. „Ich weiß einfach, dass sie stark genug ist, um zu überleben“, erklärt meine Adoptivschwester. „So ein Unsinn. Woher weißt du es denn? Du trägst noch nicht mal dasselbe Blut in dir. Du gehörst noch nicht mal zur Familie“, erwidere ich und bereue es sofort wieder. Natürlich gehört sie zur Familie, sie war immer schon da. Ohne sie, sind wir gar nicht komplett. Kairi sieht bedrückt zu Boden. „Das ist nich fair, Sora“, schluchzt sie. „Ich… tut mir Leid… es ist alles so durcheinander… du bist für mich meine Familie, genauso wie Oma und Mama und Papa… ich war grade saublöd…“, erkläre ich und nehme sie in den Arm. Sie weint weiter, klammert sich furchtbar an mich und erinnert mich an die Situation in Rikus Ferienhaus. Vor ein paar Tagen dachte ich noch, Oma würde Riku töten und jetzt? Jetzt… ist sie beinahe tot… nein, Sora… nein… das würde er nicht tun… oder doch? Ich meine, was ist wenn alles über Riku wahr ist? Was ist wenn er böse ist? Was ist, wenn er Kairis neue Fähigkeit ausgetrickst hat? Er kann das bestimmt. Er kann so ziemlich alles und er scheut sich nicht davor es einzusetzen. „Kairi, ich glaube Riku hat das getan“, flüstere ich unsicher. „WAS?!“, staunt sie und sieht mir fest in die Augen. „Na ja, ich meine, vielleicht hattet ihr ja alle Recht und er hatte es die ganze Zeit nur auf Oma abgesehen oder so… ach ich weiß doch auch nicht“, ist so alles Mögliche in meinem Kopf durcheinander. „So ein Unsinn. Ich gehe doch Recht in der Annahme, dass ihr nach unserem Weihnachtsessen daheim, zusammen ward, oder?“, fragt sie. „Ja, ich hab mir Schnee gewünscht. Er hat uns in so ein Skigebiet gezaubert und wir haben ne Schneeballschlacht gemacht und es war alles wunderbar, bis Oma mich dann gerufen hat“, erzähle ich zum ersten Mal etwas über den vergangenen Abend. „Du bist wirklich dumm. Riku war die ganze Zeit bei dir, wie soll er da Oma angegriffen haben. Außerdem wer sagt denn, dass es nicht einfach ein Herzinfarkt oder so war?“, will sie wissen. „Ich?“, entgegne ich. „Sora, es ist noch gar nichts bewiesen. Es kann natürlich und übernatürlich gewesen sein. Wir wissen genauso wenig, wie du“, nimmt sie mir etwas die Angst, dass Riku überhaupt was damit zu tun hat. Ich lasse mich nun wieder aufs Sofa fallen und streiche mir meine Ponysträhnen aus dem Gesicht. Seufzend schaue ich an die Decke. Wie konnte ich ihn überhaupt verdächtigen? Vertraue ich ihm so wenig? Oh, Mann, Sora, du bist ein solcher Trottel, schelte ich mich in Gedanken. „Sora? Versuch bitte noch ein bisschen zu schlafen“, bittet Kairi mich und setzt sich auf einen Stuhl, den sie aus der Küche geholt hat. „Und du? Du musst doch auch schlafen. Komm leg du dich hin“, überlasse ich ihr sogleich das Sofa. Sie sträubt sich zwar, aber ich denke sie ist ganz froh auch mal ausruhen zu können. Dass sie es dringend nötig hatte, zeigt wohl auch, dass sie innerhalb einer Minute eingeschlafen ist. Ich versuche es mir auch auf dem Stuhl so gemütlich wie möglich zu machen, aber wie ich mich auch drehe und meine Position verändere, es nützt nichts. Ich finde keinerlei Schlaf. *Sora? Schläft Kairi?* schreckt mich Rikus Stimme völlig auf. Na toll, meine Mauer habe ich wieder mal vergessen. *Ja* antworte ich. *Kannst du zu uns kommen?* Doch die Frage erübrigt sich, Riku steht bereits hinter dem Sofa. „Riku“, flüstere ich zuerst, ehe ich freudig zu ihm gehe und ihn umarme. Obwohl er nur da steht, geht es mir nun sehr viel besser als davor. „Hey“, ist Riku wohl etwas durcheinander, erwidert aber die Umarmung. „Oma is im Krankenhaus“, teile ich ihm mit. „Wisst ihr schon was es war?“, fragt er. Ich schüttle mit dem Kopf. „Tut mir Leid, Sora. Ich wollte nicht, dass Weihnachten so für dich endet“, entgegnet Riku mitfühlend und streichelt über meinen Rücken. „Schon okay, du kannst ja nichts dafür. Aber… kannst du hier bleiben? Und später… würdest du… also… gehst du…. kommst du mit ins Krankenhaus???“, rücke ich zögernd mit meiner Frage raus. Im Krankenhaus werden immerhin Mama und Papa sein und die Situation von gestern habe ich noch nicht aufgeklärt, dafür war ich viel zu durcheinander. Meine Eltern werden tausend Fragen an mich haben und wenn ich Riku mitbringe dann noch mehr. „Ich komme mit, aber wenn deine Eltern es wollen, werde ich gehen. Ich will keinen Keil zwischen euch treiben“, erklärt er ruhig, nimmt meine Hand und führt uns zu dem Stuhl. „Sehr gemütlich sieht der ja nicht aus“, findet Riku. „Ist er auch nicht, aber Kairi muss auch mal schlafen“, erkläre ich. „Ja, ich weiß. Im Bett deiner Großmutter wirst du nicht schlafen wollen, oder?“, ist seine Frage eigentlich ziemlich unnötig, denn ich verneine sofort. „Hat die Küche eine Bank?“, will er dann wissen. „… ja, hat sie. Komm mit“, wäre ich von selbst nie darauf gekommen. Ich führe ihn in die Küche, wo wir es uns auf der Bank gemütlich machen. Es ist zwar relativ eng, aber mich stört die Nähe zu Riku überhaupt nicht. „Sora? Hey, aufwachen“, weckt Kairi mich am Morgen vorsichtig. Ich öffne die Augen, reibe mir den Schlaf daraus und schaue mich erstmal um. Wo bin ich? Ach ja, bei Oma, in ihrer Küche. Sie ist im Krankenhaus. Riku ist… weg… WAS? Wo ist er? „Wo ist Riku?“, will ich sofort wissen und setze mich auf. Kairi hat schon den Tisch gedeckt und legt gerade Brötchen und Brot in einen Korb. „Im Bad“, erklärt sie locker. „Dann weißt du, dass er hier ist?“, frage ich. „Ja, ich hab ihn gestern sogar im Schlaf gespürt. Seine gute Energie ist wirklich unheimlich stark“, verrät sie mir. „Dann bin ich ja beruhigt“, entgegnet Riku, der gerade lächelnd ins Zimmer kommt. „Guten Morgen“, begrüßt er mich dann, setzt sich neben mich und küsst mich auf die Wange. „Morgen, müssen wir jetzt frühstücken? Ich möchte zu Oma“, beschwere ich mich leicht, als sich jedoch mein Magen laut beschwert. „Okay, frühstücken wir“, entscheide ich nun und bin froh, dass Kairi schon alles vorbereitet hat. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Krankenhaus. Riku lässt sich zwar nichts anmerken, aber ich bin sicher, dass er sich Gedanken macht, wie meine Eltern reagieren werden. Schließlich werden sie ihm erstmal die Schuld an Omas Krankheit geben. „Sora, wie konntest du eigentlich gestern so weit reisen?“, will Riku wissen, als wir noch zum Hospital laufen. Gute Frage… irgendwie ging es einfach. „Frag mich was Leichteres. Mir war so, als müsste es gehen. Oma hat mich ja gebraucht“, erkläre ich. „Übrigens war es echt cool mit dir zu reisen. Es ist so anders, als meine Fortbewegungsart“, findet er. Ich weiß, was er meint. Wenn ich mit ihm reise, habe ich immer leichte Bauchschmerzen. „Wie reist Sora denn?“, will Kairi wissen. „Er verdunstet, steigt in die Wolken auf und regnet dann an sein Ziel“, erzählt Riku ehrfürchtig. Er denkt wohl echt, dass ich es da soviel besser habe wie er. Dabei stimmt das gar nicht. Riku kann viel weiter reisen und war schon an viel mehr Orten. Ich kann lediglich in unsere Stadt, zu Oma und vielleicht noch zum Ferienhaus von Roxas Eltern. Das sind die drei Orte, die ich kenne und die in meiner Nähe sind. „Kannst du auch reisen?“, fragt Riku Kairi. „Ähhh, manchmal. Es ist schwer zu erklären“, antwortet meine Schwester. „Versuchs mal“, bitte ich sie. „Na ja, die Fähigkeit ist nur in ganz bestimmten Situationen da und ich kann sie auch nicht steuern. Manchmal beamt mich die Fähigkeit irgendwo hin und ich weiß nicht, wie ich zurück komme. Besonders schlimm ist das im Sommer“, erzählt sie. „Deshalb bist du da auch meistens bei Oma“, stelle ich fest, woraufhin sie nickt. „Wusstest du eigentlich, dass sie unsterblich ist?“, erkundigt Riku sich und Kairi nickt wieder. Ein kleiner Wutanfall steigt in mir auf. Warum erzählt mir keiner so was? Aber hätte ich das überhaupt geglaubt? Meine Oma, unsterblich??? Ich hätte Kairi für verrückt erklärt, genauso wie ich es anfangs mit Riku getan habe. Schließlich sind wir beim Krankenhaus angekommen. Kairi führt uns nun, ich habe keinen blassen Schimmer, wo Oma liegt. Alle Erinnerungen an gestern scheinen mit einem Vorhang vor mir verschlossen zu sein. Als wir in Omas Zimmer kommen und Mama Riku sieht, stürmt sie sofort auf uns zu. „STOPP!“, halte ich sie auf. „Bevor du irgendwas gegen ihn sagst, er kann es nicht gewesen sein. Er war die ganze Zeit mit mir zusammen“ „Ich weiß, dass er es nicht war, aber ich muss mich dringend mit ihm unterhalten“, erklärt Mama und lässt mich aus allen Wolken fallen. „WAS?!“, frage ich. „Du hast schon richtig gehört und jetzt geh bitte zu Oma. Sie hat schon nach dir gefragt“, antwortet sie. Gefragt? Ist sie denn wach? Ich lasse Riku ohne jegliche Worte stehen und gehe zum Krankenbett, in dem meine Großmutter liegt. Sie ist an viel zu viele Automaten angeschlossen, als dass sie wach sein könnte. Wie hat sie denn dann nach mir gefragt? „Auch wenn sie nicht sprechen kann, sie hört dich in Gedanken“, erklärt mir Papa sofort, als ich Omas Hand nehme. Ich lasse meine Mauer bröckeln und tatsächlich höre ich ihre Stimme in meinem Kopf. *Sora, mein kleiner Zauberer, endlich bist du da* ist sie liebevoll wie immer. *Oma… wie… geht es dir gut?* stelle ich ihr wahrscheinlich eine oberdumme Frage, aber ich muss es tun. *Ja, keine Sorge. Der Zauber unter dem ich stehe, lähmt nur den Körper und lässt mich ein bisschen schlafen. Spätestens nächste Woche pokern wir wieder* versichert sie mir und nimmt mir die Angst, dass ich sie heute zum letzten Mal sehe. Ich vergesse sogar, dass Mama grade Riku sonst was antun könnte. Im Moment zählt nur meine Großmama. *Aber… wer war es? Wer hat dich verzaubert?* will ich wissen. *Dein Riku war es nicht, keine Sorge. Ich wusste von Anfang an, dass er sich längst geändert hat. Ich kannte den Angreifer nicht* erzählt sie. Ach so ein Mist, dann kann der Typ also noch mal kommen und sein Werk vollenden. Ich muss Oma beschützen. Ich muss hier bleiben. *Du wirst nicht hier bleiben, Sora. Du hast noch Ferien, genieße sie und mach dir um mich keine Sorgen. Schon vergessen, ich bin unsterblich* versucht sie mich zu beruhigen. *Nein, Riku hat gesagt, es gibt ein Elixier, dass dich töten kann* beteuere ich. *Dein Freund hat dich gut aufgeklärt* findet sie dann. *Trotzdem möchte ich, dass du mit deinen Eltern in eure Stadt zurückkehrst. Kairi wird hier bei mir bleiben* *Warum Kairi? Warum nicht ich? Ich kann dich auch beschützen. Ich hab schon vieles gelernt* protestiere ich. *Ja, natürlich kannst du auch schon Vieles, aber gegen Unsterbliche hast du keine Chance. Riku wird mir Recht geben. Kairi hingegen hat schon seit Jahren Unterricht bei mir, sie weiß sich zu wehren* antwortet Oma. *Warum hab ich keinen Unterricht bekommen? Warum hat mich nie jemand aufgeklärt? Warum musste erst Riku kommen und mir alles erzählen? Ohne ihn wüsste ich bis heute nicht, dass ich ein Wassermagier bin* werde ich tatsächlich leicht sauer. *Das hat seine Gründe, Sora. Traurige Gründe* spricht sie für mich in Rätseln, als Riku und Mama wieder kommen. Riku lächelt tatsächlich, was ist denn bei den beiden passiert. „Sora, wir gehen wieder nach Hause. Wir möchten, dass du erstmal mitkommst. Riku wird dich jederzeit herbringen, wenn du willst“, erklärt meine Mutter nun. „Nein, ich will jetzt verdammt noch mal wissen, warum ihr mir nie etwas vom Zaubern erzählt habt“, bestehe ich auf meinem Standpunkt. „Das hat Gründe“, wiederholt Papa denselben dummen Satz, den mir Oma gerade gesagt hat. „Ja, traurige Gründe, ich weiß. Aber welche?“, frage ich. Jeder außer Riku, sieht sofort bedrückt Boden. Anscheinend weiß er das auch nicht, also muss es was familieninternes sein. „Man geht mit jedem Zaubererkind zur Hellseherin um sich zu erkundigen, was mit ihm passieren wird, welchen Weg es einschlagen wird und welche Zauberkraft es hat“, fängt Mama schließlich an. „Mit dir waren wir auch dort, obwohl es fast unmöglich war, dass du Zauberkräfte hast. Wir selbst stammen zwar aus Zauberfamilien können aber nichts, außer das Abschirmen der Gedanken. Normalerweise bleibt das bei allen Nachkommen so, wenn die Linie einmal durchbrochen ist“, macht Papa weiter. *Jedenfalls waren sie mit dir bei der Hellseherin und es war schrecklich für uns alle. Sie sagte, du würdest alle vernichten, sobald du deine Zauberkräfte entdeckst. Du würdest dich gegen deine Familie wenden, sie töten und zum größten Schwarzmagier aller Zeiten werden oder selbst von einem großen bösen Magier getötet werden. Deshalb beschlossen deine Eltern und ich, dir vorerst nichts von deinen Zauberkräften zu erzählen, deshalb wollten sie dich auch von Riku fern halten. Weil sie dachten, er würde dir alles erzählen. Letztendlich kam es auch so* höre ich die traurige Wahrheit in meinem Kopf weiter erzählt von meiner Großmutter. „WAS?... Aber sie hat sich geirrt… ich bin gut… Kairi kann es doch bestätigen… sie spürt die Energien der Leute… oder? Bin ich gut? Kairi?????“, wende ich mich flehend an sie. Ich kann nicht böse sein, nein, niemals. „Kairi?“, frage ich mit Tränen in den Augen, als sie immer noch nichts gesagt hat. Sie muss es doch wissen. „Sora… bei dir ist nichts… absolut nichts… weder gut, noch böse…“, flüstert sie mit belegter Stimme. „Aber… nein… das ist ja… ich kann böse werden… Riku…“, fange ich hoffnungslos an zu heulen und klammere mich an ihn. Ich fühle sofort, wie seine Hand über meine Haare streicht. Ich weine ihm dicke Tränen auf seine Klamotten, während er versucht mich wieder zu beruhigen. „Sora, shhhh, es ist doch noch gar nicht gesagt, dass du böse wirst. Und denk doch mal nach, du hast noch nie jemanden etwas getan, weder damals, noch heute. Du hast dich lieber töten lassen, anstatt jemandem wehzutun. Du kannst gar nicht böse werden“, versichert er mir. „Doch, du hast es doch gehört. Ich bin weder gut, noch böse. Ich könnte dich auf der Stelle töten, was würdest du dann sagen?“, bin ich wenig von ihm überzeugt. „Ach Sora, ich bin unsterblich. So ein Zauberwürstchen wie du, braucht sehr lange bis er mich überhaupt berühren kann“, hat er in dieser ernsten Situation auch noch Sinn für Humor. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich finde es echt lustig. Ich muss kichern, völlig ehrlich und nicht aufgesetzt. Ich lache. Jetzt und hier und jeder fängt an mitzulachen, sogar Riku. „Und noch was, ich bin kein Zauberwürstchen“, stelle ich klar, als wir uns alle wieder beruhigt haben. „Bist du eben ein Lehrling. Trotzdem bräuchtest du noch Jahre, bis du gegen mich etwas ausrichten könntest“, erklärt Riku noch mal. „Is ja gut, ich habs kapiert“, schmolle ich leicht und verschränke meine Arme vor der Brust. Obwohl ich immer noch daran denke was passiert, wenn ich böse bin, kann ich es die anderen nicht spüren lassen. Nicht so lange alle hier sind. Meine Eltern, Kairi, Großmama, das sind mir eindeutig zu viele Leute. Ich muss unbedingt mit Riku darüber reden, er wird mir bestimmt helfen können. Vielleicht kann er ja mit zu mir kommen. „Du, Mama… könnte… also… darf, na ja… Riku… kann er mit zu mir, jetzt?“, will ich stammelnd wissen. „Nein… aber du kannst mit zu ihm. Wenn Omas Angreifer noch weitere Zauberer aus unserer Familie angreifen will, dann wird er dich als erstes suchen. Bei uns bist du dann nicht sicher, bei Riku schon“, erklärt Mama und bringt mich mehr als zum Staunen. „Warte mal… dann habt ihr gar nichts gegen ihn?“, frage ich völlig verdattert. „Nein, natürlich nicht. Jeder weiß, dass er sich längst geändert hat. Vielleicht fordert er manchmal sein Glück heraus, aber er ist ein großer Zauberer und er wird sich um dich kümmern“, artet das ja in Lobesreden für Riku aus. Also wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn doch eher mitgebracht. „ABER, dafür, dass du ein paar Mal einfach ausgebüchst bist und uns einen wirklich dummen Doppelgänger dagelassen hast, hast du nach den Ferien Hausarrest und Bedienverbot. Du wirst dich nur oben in der Wohnung aufhalten“, mischt sich nun auch Papa ein. Mist, das ist ja oberdoof. Ich werde völlig verkümmern. „Wie lange denn?“, frage ich und setze einen meiner Killerdackelblicke auf. Manchmal, aber auch echt nur ganz manchmal, lässt sich dann sogar mein Vater erweichen. „Zwei Wochen“, entgegnet er. „Wie wäre es mit einer und ich schreibe in der nächsten Mathearbeit eine 2“, biete ich an. „Eineinhalb, das ist mein letztes Wort“, erklärt Papa. „Ach Papa, bitte, eine Woche, okay? Ich bin doch sonst die ganze Zeit brav gewesen. Die paar Mal, das war nur, weil ich dachte ihr würdet Riku nicht mögen“, versuche ich weiterhin zu verhandeln. „Na gut, eine Woche, aber dann ohne alles. Kein Fernseher, kein Computer, kein Bedienen. Nur du und die Wohnung“, lässt Papa sich tatsächlich erweichen und ich juble vor Freude. Eine ganze Woche in der ich, tausende von Zaubern üben kann, dass hat er mir schließlich nicht verboten. Aber will ich das eigentlich? Wieso freue ich mich, wenn ich weiß, dass ich immer noch böse werden kann. Es könnte das nächste Mal passieren, wenn ich zaubere. Genauso gut, könnte es nie passieren. Das ist wirklich eine sehr dumme Situation. „Also dann gehen wir“, sagt Mama dann, da ich meinen Freudentaumel so plötzlich abgebrochen habe. „Soll ich Sie mitnehmen?“, fragt Riku. „Nein, wir bevorzugen dann doch lieber das Auto, aber Sora beamt sicher gerne mit“, antwortet Mama und verlässt zusammen mit Papa das Krankenzimmer, während ich mich noch von Kairi und Oma verabschiede. *Und Sora, mach dir keine Gedanken, wegen der Vorhersage. Die alte Schachtel von Hellseherin, kann sich genauso gut geirrt haben. Man kann nie mit Gewissheit sagen, dass die Vorhersagen richtig sind, das ist wie mit dem Wetter* erklärt Oma noch, als ich mit ihr in Gedanken rede. *Danke, Oma und bis bald* sage ich schließlich „Tschüß“ und verlasse mit Riku ebenfalls den Raum. Er führt mich in einen abgeschiedenen Korridor, nimmt meine Hände, als mir plötzlich ein junger Arzt auffällt, der an dem Flur vorbei geht. Das war doch… Kapitel 17 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)