Kiss me von Su-licious (like you mean it) ================================================================================ Kapitel 5: freetime ------------------- Ja und hier ist schon Kapitel 5. Aber ich muss euch jetzt leider enttäuschen. Durch bestimmte Umstände komme ich zur Zeit absolut nicht zum Schreiben. Es kann also sein, dass ihr erst im April ein neues Kapitel lesen könnt. Tut mir wirklich sehr Leid, aber ich bemühe mich, dass ihr schon vorher etwas Lesestoff habt. ^^ ~~**~~**~~**~~ Pünktlich weckte mich der Wecker und voller Elan sprang ich förmlich aus dem Bett, huschte ins Bad unter die Dusche und kam dann in neuen Klamotten gestylt nach unten zum Frühstück, wo meine Eltern schon warteten. Meine Ma goss mir gerade einen Orangensaft ein und lächelte mir zu, als ich mich setzte. Vater las natürlich wie immer Zeitung und schlürfte nebenbei seinen Kaffee. Man konnte schon fast voraussagen, was er tun würde. Es änderte sich wirklich nie etwas daran, wenn nicht gerade Besuch da war. Aber auch da versuchte er, alles so normal wie möglich zu halten. Leicht musste ich schmunzeln und trank erstmal einen großen Schluck von meinem Saft, den ich mir auf der Zunge zergehen ließ. Hach, ich liebte ihn einfach! Meine Ma nahm neben mir Platz und wir begannen unser Essen einzunehmen. Ich mampfte fröhlich mein Schokoladen-Müsli und leckte mir etwas von diesem von den Lippen. Ich glaubte, dass man mir förmlich ansehen konnte, dass ich schon längst auf dem Weg zu Takeru war und daher wurde ich beim Essen auch in Ruhe gelassen. Normalerweise hätte mein Vater mich nämlich schon längst daran erinnert, dass ich doch mal etwas für die Schule machen sollte, da man sich keine lernfreien Tage leisten konnte. Aber scheinbar wollte auch er einfach, dass ich mich mal vom stressigen Alltag erhole. Nach dem Frühstück ging ich dann erstmal in mein Zimmer nach oben und holte sowohl den Koffer, als auch meine Tasche nach unten. Dort standen sie nicht sehr lange, da mein Vater sie gleich ins Auto packte und ich mich währenddessen von meiner Ma verabschiedete. Da wir noch Nao abholen wollten, mussten wir etwas früher los, da der Gute nicht gleich um die Ecke wohnte. Nach gut 20 Minuten Fahrt standen wir dann vor Naos Haus. Dieser verabschiedete sich gerade vor der Tür von seinen Eltern und auch seinem Haustier. Nachdem er das nach fünf weiteren Minuten dann endlich geschafft hatte, kam er zu uns und pflanzte sich hinten ins Auto. "Das ist voll nett von Ihnen Herr Ogata, dass sie mich mitnehmen." Mein Vater nickte nur und fuhr uns dann endlich zum lang ersehnten Bahnhof. Pünktlich fuhr der Zug dann in Richtung Takeru los. Nao und ich hatten uns einen Vierersitz reserviert und lehnten nun gemütlich in unseren Sitzen. Während Nao fröhlich vor sich hin summte, überlegte ich mir gerade, wie ich ihm am besten erklären sollte, dass seine Idee einfach nur total dämlich gewesen war. Mit klaren Gedanken schaute ich ihn an und er blickte fragend in meine Augen. "Ist irgendetwas??" Sofort nickte ich. "Ja, Nao. Wir müssen uns mal über deinen ach so tollen Plan unterhalten..." Er klatschte in die Hände und grinste. "Ja, das klappt doch super oder nicht? Shou erzählte mir, dass es bei Aoi super geklappt hat und der sauer ab gedampft ist!" Ah! Da war der Name wieder. "Ja, und Shou hat mir gesagt, dass er total auf mich steht und mich für sich gewinnen will!" Stille. Nao sah mich wie ein Fisch an und öffnete immer wieder den Mund, ohne auch nur einen Ton heraus zu bekommen. Ich glaubte, dass er es gerade selbst nicht glauben konnte. "Das ist jetzt aber ein Scherz oder?? Hiroto, sag mir, dass du jetzt gerade einfach nur Spaß machst!" Ich hörte die Verzweiflung in seiner Stimme heraus. Leider konnte ich nicht sagen, dass es nur ein Scherz war und so schüttelte ich den Kopf. "Nein Nao...es ist die Wahrheit." Seufzend lehnte sich mein Kumpel nach hinten und seufzte tief. "Scheiße..." Hey! Dieses eine Wort traf die Situation perfekt. "Man! Ich konnte doch nicht ahnen, dass du in Shous Beuteschema passt. Er hatte sonst immer nur Freunde, die so wie Tora waren..." So wie Tora. Ja, ich erinnerte mich noch an ihn. Er war recht stattlich, groß und das ganze Gegenteil von mir. Ein Mann durch und durch. Vor allem seine Augen waren sehr anziehend. Sie ähnelten denen einer Raubkatze, die immer auf der Lauer nach neuer Beute war. Aber das gehörte hier jetzt nicht hin. "So? Dann wundert es mich aber, dass er auf einmal auf mich steht", gab ich ehrlich zu und Nao schenkte mir nur ein verständnisloses Lächeln. "Ja, mich doch auch! Aber scheinbar steht er auf beides. Oder er will einfach ausprobieren wie es ist, wenn man selbst der dominante Part in einer Beziehung ist." Ich war empört! Woher wollte Nao denn bitte wissen, dass ich nicht dominant war?? "Hiroto, mal ganz ehrlich. Sieh dich an. Du bist süß, aber alles andere als die Männlichkeit in Person und daher wird jeder sagen, dass du eindeutig nicht dominant bist." Verdammt! Konnte er etwa auch Gedanken lesen? Aber er hatte ja irgendwie auch Recht. Ich war wirklich alles andere als dominant. Wenn ich nur daran dachte, wie Satoshi mich auf der Exkursion einfach überwältigt hatte. Das war doch Beispiel genug dafür, dass ich mich nicht mal wehren konnte, obwohl er kaum Kraft eingesetzt hatte, um mich auf das Bett zu pinnen. "Ja, schon...aber trotzdem ist es doch merkwürdig, dass er von jetzt auf heute einfach sein Schema ändert oder nicht?" Zweifelnd sah ich ihn an. "Also, so ungewöhnlich ist das gar nicht. Es gibt viele, die das machen, wenn ihnen die eine Seite zu eintönig geworden ist. Und ich denke mal, dass es ihn gereizt hatte, mal was Neues zu probieren, als er dich gesehen hatte. Du sagst ja selbst, dass es scheinbar viele an deiner Schule gibt, denen du schon leicht den Kopf verdreht hast. Shou ist also nur einer von vielen, der dich zum Vernaschen süß findet", meinte er schmunzelnd und zwinkerte mir zu. Empört blies ich die Wangen auf und sah ihn mit verschränkten Armen an. "Als wenn ich etwas für mein Aussehen könnte. Die haben sich gefälligst nicht in mich zu vergucken und alles wird gut!" Ich musste recht bockig ausgesehen haben, denn Nao fing an zu lachen und ich schmollte ihn nur noch mehr an, wodurch er sich gar nicht mehr einbekam. Da er nicht mehr aufhörte, musste ich nach einer Zeit selbst anfangen zu lachen und schüttelte dabei den Kopf. Wie konnte man nur so viele Probleme auf einmal haben? Das konnte doch eigentlich gar nicht sein und doch war es einfach nur total komisch. "Weißt du, Hiroto. Wenn wir nicht so total gut befreundet wären, dann würde ich das alles einfach nur witzig finden, aber so...Wir müssen scheinbar einen anderen Weg finden, um dich aus dieser schwierigen Lage zu befreien", meinte Nao dann wieder mehr als ernst. Blinzelnd hörte ich auf zu lachen und sah ihn an. Vielleicht sollte ich ihm erzählen, dass ich mich scheinbar in Shou und Satoshi verliebt hatte. Jedenfalls könnte das ganz nützlich sein, bevor ihm noch so eine grandiose Idee in den Sinn kam. "Na ja, weißt du. Ich habe da jetzt eher ein ganz anders Problem...", begann ich leise und bemerkte Naos verwirrten Blick. "Ich glaube, dass ich mich sowohl in Shou, als auch in Satoshi verliebt habe. Als nämlich Aoi so wütend ankam, da schlug mein Herz zwar etwas höher, aber es war nicht so stark wie bei den anderen beiden. Ich weiß zwar nicht warum, aber es ist eben so passiert und nun weiß ich gar nicht, für wen ich mich entscheiden soll, denn beide sind wirklich süß zu mir. Satoshi hat mich vorgestern zum Beispiel ins Kino eingeladen und hat mir diesen süßen Handyanhänger geschenkt." Strahlend zeigte ich ihm diesen und er musste schmunzeln. "Weißt du...ich glaube, du hast dich schon längst entschieden..." Diesmal sah ich ihn verständnislos an und schüttelte den Kopf. "Nein, das wüsste ich aber. Immerhin habe ich bei beiden dieses wahnsinnige Herzklopfen und sie beide sind ja auch richtig gut aussehend und...ach, ich weiß es doch auch nicht", sagte ich seufzend, steckte mein Handy wieder weg und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. "Liebe ist manchmal doch echt.....Mist." "Ja, das sehen bestimmt auch andere so, aber trotzdem ist sie etwas ganz tolles, wenn man endlich den Richtigen oder die Richtige gefunden hat. Also gib nicht auf und geh selbst mal zum Angriff über, wenn du wissen willst, wen dein Herz denn nun wirklich erwählt hat." Überrascht sah ich in Naos lächelndes Gesicht. Er könnte damit Recht haben. Angriff war und ist doch die beste Verteidigung. Also würde ich das doch selbst mal versuchen. Das konnte ja nun wirklich nicht so schwer sein. Immerhin konnten die anderen das auch gut, indem sie mich immer wieder anmachten. "Aber lass uns daran jetzt nicht denken. Immerhin sind wir bald bei Takeru und du hast ja seine Mails gelesen. Er hat irgendetwas voll cooles vorbereitet, damit wir die nächsten Tage einfach nur genießen. Und da können wir ja nicht so grübelnd dasitzen, wenn er sich so verdammt viel Mühe damit gegeben hat, ne? Also sperr die Gedanken weg und freu dich auf heute Nachmittag! Zwar ist unsere Fahrt noch ein paar Stunden lang, da wir ja nach Kyoto müssen, aber auch diese Zugfahrt kriegen wir schnell herum." Grinsend stupste er mir gegen die Nase und brachte mich ebenfalls zum Grinsen. Ja, da hatte er Recht. "Stimmt. Diese Probleme sollten wir erst einmal beiseite schieben und nur nach vorne blicken auf das, was jetzt kommt!", sagte ich enthusiastisch und kramte etwas Schokolade aus meiner Tasche, die ich sofort öffnete und Nao unter die Nase hielt. Ich wusste doch, was für ein Schleckermäulchen er war und musste schmunzeln, als er sich gleich mehrere Stücke nahm und sich einige davon in den Mund steckte. Ich selbst nahm mir auch erstmal eins und lehnte mich genießend zurück. Ja, die nächsten Tage würden einfach wunderbar werden und ich freute mich riesig darauf, Takeru endlich wieder zu sehen. Seit er vor einem Jahr nach Kyoto umziehen musste, da sein Vater geschäftlich versetzt wurde, sahen wir uns echt nur noch selten. Aber wenn wir uns sahen, dann ging wirklich immer die Post ab. Das hieß eigentlich: Die Tage waren lang und die Nächte mehr als kurz. Und wenn Nao da war, ja da gab es eigentlich so gut wie gar keinen Schlaf, da dieser einfach hibbelig war, wenn wir zu dritt waren. Aber gerade das machte Nao aus. Er war einfach unser "kleiner", hibbeliger Freund, der uns immer wieder unterstützte, wenn wir Hilfe brauchten. Das war ja auch diesmal wieder der Fall bei mir. Und dass sein Plan 'schief' gegangen war, dafür konnte er ja nun wirklich nichts. "Ich bin ja mal gespannt, ob Takeru uns seine Freundin vorstellt. Immerhin ist er der erste von uns, der jetzt eine feste Beziehung führt." Mit diesen Worten riss Nao mich wieder aus meinen Gedanken. Daran hatte ich schon gar nicht mehr gedacht, aber ich war eigentlich wirklich sehr neugierig, wie die Freundin meines besten Freundes denn so war. "Natürlich wird er das. Du kennst ihn doch. Er kann nie etwas vor uns verheimlichen und alleine, dass er es uns gesagt hat, auch wenn das etwas verspätet war, zeigt doch, dass er sie uns vorstellen möchte. Er warnte uns in der Mail einfach vor, damit wir nicht vor Schreck umfallen", sagte ich lachend und lutschte wieder an einem Stück Schokolade herum. "Da könntest du Recht haben. Es fiel ihm mal wieder recht spät ein und dann dachte er wohl, bevor wir in Panik weglaufen, sagt er lieber, dass er in festen Händen ist und wir uns keine Hoffnungen bei ihm machen sollten." Prustend hielt ich mir die Hand vor den Mund. "Also ich glaube, dass er so wieso nie wirklich Angst davor hatte, dass wir uns irgendwann in ihn verlieben." Nun musste auch Nao lachen. "Ja, stimmt schon. Wir wussten ja eh, dass er nie auf Männer stehen würde. Bei dir wussten wir es wegen Aoi eh schnell und ich...tja ich steh auf beides~." "Aber ’ne feste Beziehung hast du trotz allem auch noch nicht gehabt. Dabei hast du doch doppelt so viel Auswahl wie wir!", meinte ich lachend und hielt mir schon leicht den Bauch. "Ja und??? Aber auch ich finde nicht sofort den Richtigen oder die Richtige, den oder die ich länger oder sogar ewig an meiner Seite haben will. Das ist schwieriger, als man denkt und das müsstest du doch genauso gut wissen." Leider hatte er da ja Recht, aber trotzdem musste ich grinsen. Es war einfach schön sich mit ihm über solche Dinge zu unterhalten und das ohne, dass man intensiver darüber nachdenken musste. Bevor wir uns weiter in ein Gespräch vertieften, sah ich auf meine Uhr. Wir mussten noch ungefähr fünf Stunden fahren und im Shinkansen sitzen. Man, das war immer so öde nach einer Weile, da man eigentlich nur herum saß und sich nur dann die Beine vertrat, wenn man mal ganz dringend auf die Toilette musste. Aber was sollte es. Es ging zu Takeru und das machte die Reise trotz der langen Zeit einfach zu einer erträglichen Situation, die es daher mit Unterhaltungen, Bücher lesen oder gar Musik hören zu gestalten galt. Gegen den späten Nachmittag waren wir dann endlich da. Voll gepackt mit unseren Koffern quetschten wir uns aus dem Zug und standen erstmal auf dem Bahnsteig. Takeru wollte uns abholen und daher sahen wir uns nach ihm um. Angestrengt versuchten wir in der großen Menschenmenge ihn zu entdecken, als wir beide ein aufgeregtes Quietschen vernahmen. Beide blickten wir in die Richtung aus der das Geräusch kam und sahen dann unseren süßen Blondschopf, der fröhlich auf und ab hüpfte, während er uns winkte. Sofort haben wir zurück gewunken und gingen auf ihn zu. Kurz bevor wir bei ihm waren, rannte er los und sprang mich erstmal an, wodurch wir beide auf dem harten Boden landeten. Nao fing laut an zu lachen, bevor auch er von einer Sprungattacke zu Boden gerissen wurde. Die Leute um uns herum starrten total überrascht und irgendwie auch angewidert, da es sich immer hin nicht gehörte, dass man sich gegenseitig ansprang und dann auf dem Boden lag und lachte. Aber das war uns gerade so was von egal. Langsam standen wir dann wieder auf und umarmten uns richtig zur Begrüßung. Takeru hatte ein riesiges Grinsen im Gesicht und konnte sich irgendwie nicht mehr einbekommen. "Ich freue mich so, dass ihr endlich mal wieder da seid! Mama wartet draußen im Wagen und dann fahren wir erstmal schön lecker zu McDoof", meinte er lächelnd, packte unsere freien Hände und zog uns samt Koffer hinter sich her. "Echt? Wir gehen zu Mäcces essen??", fragte Nao strahlend. Er liebte es, zu McDonalds zu gehen und so machte ihm Takerus Nicken gerade zum glücklichsten Mann der Welt. "Ouh, wie toll!!! Lecker Pommes...und Burger...hach, Fast Food ist doch was tolles", plapperte er auf dem Weg vor sich hin. Nachdem wir dann unsere Sachen im Kofferraum verstaut hatten, setzten wir uns alle drei hinten rein und ließen uns dann schön umher fahren. Bei Mäcces fuhren wir beim McDrive heran und freuten uns dann, als wir die warmen Tüten auf den Beinen hatten. Zu Hause bei Takeru gingen wir erstmal hoch in sein Zimmer, stellten die Koffer in eine Ecke und pflanzten uns dann auf den Boden. Jeder packte seine Tüte aus und stellte alles vor sich hin. Nao machte sich zu erst einmal über seinen Burger her, in den er herzhaft hinein biss. Takeru und ich aßen erstmal die schönen Pommes auf, die wir mit lecker Mayonaise vollmanschten. Während wir so da hockten und aßen, legte unser Gastgeber erstmal eine DVD ein, damit wir uns nicht beim Essen zu hören mussten. Grinsend sahen wir uns an und lehnten uns an das Ende von Takerus Bett, das direkt hinter uns stand. Ich zog meine Beine an den Körper und leckte mir nach den Pommes erstmal die Finger ab. Danach machte ich mich über die kleinen ChickenNuggets her, die ich erstmal von ihrer Panade befreite und dann als pures Hühnchen zu essen begann. Seufzend lehnte ich mich noch mehr zurück und genoss einfach das Essen mit den beiden. Nach kurzer Zeit hatte ich zwei Köpfe auf den Schultern und musste etwas lachen. "Ihr beide wieder. Bin ich ein so gutes Kopfkissen ja?" Von beiden kam nur ein Kichern und sie schmusten sich nur noch mehr an mich heran. Da es mich selbst nicht störte, ließ ich sie kuscheln und genoss einfach die Wärme, die mich umhüllte. Fertig mit dem Essen, wischte ich mir die Finger an einer Serviette ab und legte die Arme um beide, die das sehr begrüßten und sich bequemer hinsetzten. Nach dem Film packten Nao und ich erstmal die Schlafsachen aus und halfen Takeru dann dabei, die zwei Futons auszulegen, die sie uns zur Verfügung stellten, da sie ja wussten, dass diese Dinger nicht gerade leicht waren. So mussten wir sie nicht mitschleppen und konnten wichtigeres in unsere Koffer packen. Als wir damit dann fertig waren, schlüpften wir in unsere Pyjamas und legten uns über die zwei Futons. Auf dem Rücken liegend sahen wir alle an die Decke und verschränkten die Arme hinter den Kopf. "Und Leute? Wie ist es im alten Sapporo so?", erkundigte Takeru sich neugierig und blickte uns wieder an. "Na ja. Die Stadt hat sich immer noch nicht wirklich verändert und Hirotos Problem ist auch nicht besser geworden", begann Nao und kratzte sich am Hinterkopf. "Ganz schön schwierig alles." "So? Was genau war denn noch mal los? Ich weiß es zwar, aber es interessiert mich einfach es mal aus euren Mündern zu hören und es nicht nur zu lesen." Ich seufzte leicht. Es dauerte etwas, aber nach ein paar wenigen Momenten begann ich dann doch endlich zu erzählen, bevor Nao das wieder in die Hand nehmen würde, der schon angestrengt nachdachte, wie er es anfangen konnte. Wie ich das wissen konnte? Naos Gesichtsausdruck verriet alles. "Na ja...also du weißt ja, dass ich in Aoi verknallt war. Und seit dieser Neue an unsere Schule gekommen ist, hat auch Aoi endlich an mir Interesse gezeigt...." Und während ich ihm nun all das erneut erzählte und er dabei immer nickte, seufzte ich innerlich auf. Nachdem ich endete, sah ich in das Gesicht meines besten Freundes. Dieser blinzelte und piekte mir leicht gegen die Wange, bevor er mich anlächelte. "Na, das hört sich doch schon mal besser an. Ich sagte dir ja, dass ich diesen Typen nicht ausstehen kann. Und so wie es jetzt aussieht, scheinen dich ja zwei haben zu wollen. Gut, der eine ist zwar am Anfang etwas grob gewesen, aber scheinbar hat er ja gemerkt, dass dies der falsche Weg ist. Zwar war Naos Idee nun auch nicht die beste, aber es hat ja etwas geholfen und jetzt musst du dich nur noch für den richtigen entscheiden", sagte er grinsend. Wie kamen mir diese Gedanken doch bekannt vor. Es war an sich fast das gleiche wie Nao es gesagt hatte. "Ja schon...aber es ist so schwer! Sie sind beide einfach toll und argh! Ich kann mich doch eh immer so selten entscheiden...", meinte ich seufzend. "Und...ich würde ja am liebsten mit ihnen beiden was anfangen!" Dies brachte meine Freunde zum Lachen und ich sah sie an. "Ey! Hört gefälligst auf zu lachen! Das ist wirklich alles andere als lustig..." Schmollend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und blies die Wangen auf. Ich wusste wirklich nicht, warum sie jetzt lachten. "Weißt du, Hiroto. Wenn man es so betrachtet, dann ist das wirklich total lustig. Du, der sonst immer nur einen wollte, kann sich jetzt zwischen zwei ganz anderen nicht entscheiden", sagte Takeru kichernd und piekte mir immer wieder in den Bauch. Nun musste auch ich anfangen zu lachen. So habe ich das ganze ja nun wirklich noch nie betrachtet und es war wirklich auf eine Art und Weise lustig. "Hey! Lasst uns eine Horrorgeschichte erzählen! Das wird bestimmt spannend und danach können wir ja schön pennen", warf Nao ein und grinste breit. "Na, dann schieß mal los", meinte Takeru und ich lehnte mich mehr ins Kissen. "Okay, dann lehnt euch zurück! Ich fange jetzt an!“, sagte Nao und strich sich ein paar Haare aus der Stirn. Es war eine stürmische Nacht, als ein junger Mann frierend vor einem großen Anwesen stand und zögerlich die Klingel drückte. Niemand kam aus dem Haus, aber trotzdem öffnete sich das große Tor mit einem lauten Quietschen. Zögerlich ging er den schmalen Weg zur Tür entlang und drehte sich erschrocken um, als das Tor knallend wieder ins Schloss fiel. Schluckend sah er wieder zum Haus. Dort war auf einmal die Tür offen. Was sollte er jetzt tun? Da es aber immer noch in Strömen regnete, lief er ohne weiter darüber nachzudenken in jenes hinein, um Schutz vor dem Sturm zu finden. Im Haus war es fast dunkel. Nur einige Kerzen erhellten den langen Flur mit der hohen Decke. Zitternd, vor Kälte und auch vor Angst, ging der Jüngling den langen Gang entlang, um irgendwann an eine offen stehende Tür zu gelangen. Vorsichtig schaute er in den Raum und sah, dass dort auf einem Tisch etwas zu Essen stand. Ein Kamin erwärmte das Zimmer und lud zum Verweilen ein. Zögerlich betrat er den Raum und ging auf den Tisch zu. Dort setzte er sich heran, aber er traute sich nicht an das Essen. Er wusste zwar nicht, ob hier wirklich jemand lebte, aber umsonst würde hier wohl keine dampfende Speise stehen, die nur darauf wartete, gegessen zu werden. Das Essen roch einfach wunderbar und es fiel ihm sehr schwer dem Geruch zu widerstehen. Leicht leckte er sich über die Lippen. Doch bevor er die Gabel ergreifen konnte, spürte er einen kalten Hauch. Irgendetwas ließ ihn zurück zucken. War hier noch jemand? Doch er sah nirgends auch nur ein Anzeichen von einer anderen Person. Fröstelnd legte er sich die Hände an die Oberarme und strich sich mit den Händen über diese. Als plötzlich das Feuer im Kamin flackerte, schreckte er hoch und sah sich panisch um. Es war eindeutig noch jemand in dem Raum. Doch er konnte niemanden sehen! Ängstlich ging er langsam wieder zur Tür. Seine Augen schweiften dabei ruhelos von einer Ecke zu anderen. Kurz bevor er draußen war, wurde die Tür zugeschlagen und er hörte ein grelles Lachen durch das Zimmer hallen. Er versuchte krampfhaft die Tür zu öffnen, doch sie rührte sich kein Stück. Als das Gelächter immer lauter wurde, drehte er sich um und erblickte eine Person auf dem Stuhl, auf dem er eben noch gesessen hatte. Es war eine Frau. Eine Frau, die in einem weißen Kleid dort saß und sich mit blassen und dünnen Fingern durch die feuerroten Haare strich. Zitternd ging er langsam auf diese Frau zu. Wo kam sie her und war sie es, die vorhin so gelacht hatte? Mit jedem Schritt, den er näher auf sie zukam, schlug sein Herz immer schneller. Als er direkt hinter ihr stand, sah er, dass sie zwar mit der Gabel aß, das Essen aber irgendwie durch sie hindurch viel und auf dem Stuhl liegen blieb. Kopf schüttelnd fasste er sich an die Stirn. Das musste er sich doch gerade einfach nur einbilden. Langsam schritt er um sie herum und als er ihr Gesicht sah, da schrie er vor Grauen auf. Ihr Gesicht war halb verrottet und aus einer schwarzen Augenhöhle krabbelten Käfer und Spinnen. Als er rückwärts gehen wollte, da stolperte er über einen Teppich und "Boah Nao, das ist ja voll öde", meinte ich dann einfach und verdutzt sah der Größere mich jetzt an. "WAS? Das ist ja wohl gar nicht wahr! Die ist total gruselig und einfach nur spannend", sagte er schmollend und zog eine Schnute. "Nein, das ist sie nicht. Da ist kein einziger Hauch von Gruseligkeit drin! Und irgendwie war das auch alles mehr als vorhersehbar, also auch nicht spannend." Wie ein Fisch sah er mich an und ditschte mir gegen die Stirn, die ich mir darauf hin schmerzlindernd rieb. "Ja, was sollte denn das jetzt?", fragte ich empört und sah ihn an. "Das war weil ... du schon wieder Recht hattest. Manno!!!" Als wir plötzlich ein lautes Lachen neben uns vernahmen, drehten wir die Köpfe in Takerus Richtung, der vor Lachen über den Boden rollte und sich scheinbar sehr über uns amüsierte. Als er sich endlich wieder einbekommen hatte, da grinste er uns breit an. "Ihr zwei seid echt der totale Hammer! Ich vermisse eure kleinen Streitereien echt mehr als alles andere." Nao und ich sahen uns an. Dann blickten wir wieder zu Takeru und stürzten uns auf ihn, um ihn durchzukitzeln. Als er später japsend unter uns lag, hörten wir auf und fielen lachend neben ihn auf den Futon. Es war so schön endlich mal wieder so frei zu lachen und zu atmen. "Gut Leute. Da unsere Gruselgeschichte ja leider nicht wirklich gruselig war, würde ich sagen, dass wir uns jetzt erstmal in die Betten hauen, ausschlafen und morgen einen richtig tollen Tag miteinander verbringen. Ist das okay für euch??", fragte der Blondschopf uns dann gähnend. Ohne mit der Wimper zu zucken, stimmten wir anderen ein und begaben uns dann in unsere Futons, Takeru sich in sein Bett und recht schnell schliefen wir dann auch ein. Am Morgen klingelte ein Handywecker mit einem Song von den Sex Pistols. Gähnend streckte ich mich und lugte unter meiner Decke hervor. Verschlafen rieb ich mir die Augen und schaute zu den anderen beiden. Während Takeru nach seinem Handy griff und den Wecker ausstellte, hatte Nao sich nur unter seiner Decke eingekugelt und versuchte sich vor dem Aufwecken zu drücken. Aber da hatte er die Rechnung ohne uns anderen gemacht. Grinsend sah ich zu Takeru, der sich aufgesetzt hatte. Dieser nickte sofort und krabbelte zum Bettende. Wir zählten lautlos bis drei und stürzten uns dann auf den unter der Decke Liegenden, der vor Schreck aufquiekte und sich unter dem ganzen Haufen hervor wühlte. Entsetzt blickte er uns an. "Was macht ihr denn???" Lächelnd sah ich ihn an. "Na, wir wollten dich wecken!", gab ich erfreut zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Also, auf auf! Wir wollen immerhin noch weg. Wo auch immer das hinführen wird, da das ja nur der liebe Takeru weiß." Der Genannte lachte leise und stand dann vom Boden auf. "Genau. Und damit wir so viel Zeit wie möglich dafür nutzen können, gehen wir jetzt nacheinander ins Bad und dann wird schön gefrühstückt!" Keine Stunde später saßen wir schon am Tisch und bekamen leckere Pfannkuchen serviert. Wunderbar! Ich wusste nicht mehr wie lange, aber es war schon eine ganze Weile her, dass ich so etwas zum Frühstück bekommen hatte. Ich machte mir etwas Honig auf meine Pfannkuchen und aß sie genießend. Die anderen taten es mir gleich und gemeinsam genossen wir einfach dieses schöne Mahl, das uns serviert worden war. Takerus Mum schmunzelte leicht, da wir alle schwärmten, wie lecker es doch war und stellte uns dann noch frisch gepressten Orangensaft vor die Nasen. Glücklich führten wir uns auch diesen zu Gemüte, bis jeder von uns sich nur noch den Bauch rieb und nach hinten gelehnt da saß. Nun sahen Nao und ich Takeru neugierig an. "Also sag schon. Was machen wir denn heute??" Grinsend stand der Angesprochene auf und breitete seine Arme aus. "WIR gehen heute in den Freizeitpark!!!!" Es dauerte nicht lange und schon standen wir vor dem Eingang des besagten Ortes, den wir den ganzen Tag jetzt unsicher machen würden. Nao klatschte freudig in die Hände. "Achterbahnen...Achterbahnen!!" Leise lachte ich auf. Es war einfach immer wieder amüsierend, wie sehr Nao doch auf diese Teile abfuhr. Und wenn er Achterbahnen fuhr, dann wirklich jede, die er in einem Freizeitpark finden konnte. Da konnte man sich todsicher sein. Da Takerus Mum uns alle eingeladen hatte, zahlte sie uns noch die Karten und ließ uns dann alleine in den großen Park gehen. Sie würde uns dann abholen, wenn dieser schloss. Das hieß, dass wir bis um 21 Uhr in dem Park bleiben konnten und wirklich alles, was wir schafften auch fahren durften, ohne, dass ein Erwachsener uns etwas verbieten würde. Sofort schnappte Nao uns beide und lief direkt auf die erste Achterbahn zu, die ausgeschildert war. Oh ja, das würde wirklich ein langer Tag mit vielen Fahrgeschäften werden! Jauchzend setzte Nao sich in die Bahn, die gerade besetzt wurde und ließ dann den Bügel runter, damit ihm auch ja nichts passieren konnte. Takeru und ich nahmen hinter ihm Platz. Wir waren etwas aufgeregter als er, denn Achterbahnen waren nicht gerade unser Ding. Aber ihm zu Liebe machten wir es immer mit und mit der Zeit machte es ja auch immer Spaß, da dieser Adrenalinkick im Körper einfach nur berauschend war. Daher waren wir auch total aufgeregt, als es dann losging. Natürlich wurden wir erst langsam in die Höhe gezogen und dann ging es los. Rasant fuhr die Bahn nach unten, raste um die Kurve in einen Looping und alle in der Bahn kreischten und lachten. Auch wir taten das. Nao hatte seine Arme in die Luft gerissen und freute sich sichtlich über die Fahrt. Seine Freudesrufe waren nicht zu überhören und so lachte ich die ganze Fahrt fröhlich vor mich hin, obwohl mein Magen ein bisschen rebellierte, da die Loopings den Pfannkuchen scheinbar nicht gut bekamen. Aber passiert war trotz allem nichts. Nach der ersten Bahn strahlte Nao uns glücklich an. "Und was machen wir jetzt? Die nächste Achterbahn oder ein Horrorhaus??" Ich sah Takeru an. "Mhhhhh", überlegte dieser. "Ich wäre ja für eines dieser großen Gruselhäuser. Hier soll eins sein, wo auch Zombies herumlaufen und so was...Da geht man nur mit der Taschenlampe durch und hat sonst kaum eine Lichtquelle im Haus." Schluckend sah ich ihn an. Das klang doch gruselig, aber es reizte mich dort hinein zu gehen. "Das nehmen wir!", sagten Nao und ich gleichzeitig, woraufhin wir alle lachen mussten. Es war einfach immer toll, wie gut wir uns doch verstanden. So machten wir uns auf den Weg zum besagten Haus, das schon von weitem zu sehen war, da es über mehrere Etagen ging und somit über viele andere Attraktionen überragte. Aufgeregt sah ich dieses große Gebäude an. "Wow...das ist ja Hammer...", sagte ich leise und wurde dann auch schon weiter gezogen. Am Eingang bekamen wir zwei Taschenlampen und wurden dann ins Dunkel geschickt. Sofort schalteten wir unsere Lichtquellen ein. Man sah wirklich kaum etwas. Nur ein paar rote Lichter erhellten spärlich die Gänge und merkwürdige Geräusche erklangen in diesen. Der Weg führte nicht immer nur über die Flure dieses nachgebauten Krankenhauses. Meistens musste man durch die Untersuchungsräume und die Krankenzimmer. In einem Raum lag eine Frau auf dem Tisch. Scheinbar war sie bei der Operation gestorben und nun lag sie mit geöffnetem Oberkörper dort. Leicht musste ich mir die Hand vor den Mund halten. Eklig sah es wirklich aus. Dies hielt uns aber nicht ab weiter zu gehen, denn ein Zurück gab es nicht. Wenn man raus wollte, dann beim Ausgang und der war noch einige Etagen von uns entfernt. Als wir die Leiche hinter uns gelassen hatten, sprang plötzlich ein Typ hinter einem Vorhang vor und ich kreischte auf. Gott! Das hatte mich so was von erschrocken. Natürlich verfolgte der uns dann auch noch und ich schleifte die anderen etwas schneller den Flur entlang. Hinter einer anderen Ecke kam noch einer vor und ich spürte, wie mein Herz in meiner Brust raste. Im Treppenhaus hatten wir dann aber erstmal Ruhe. An diesem Ort tummelten sich keine lebenden Leichen, sondern nur richtige Tote. Diese wurden natürlich durch Puppen dargestellt, aber es war wirklich erstaunlich, wie echt das alles aussah. Ich hoffte nur, dass ich keine Alpträume davon bekommen würde. Natürlich war das nur ein Gruselhaus, aber ich kannte mich. Ich war recht anfällig für solche Dinge und in der Nacht könnte es passieren, dass ich es erneut durchlebte durch dieses Haus zu gehen. Diesmal nur alleine und ohne den Schutz meiner geliebten Freunde. Seufzend erholte ich mich kurz, während die anderen beiden schon oben an der Treppe waren. "Nun komm doch endlich, Hiroto! Es kann nur noch witziger werden", meinte Nao und ging dann schon weiter. Da ich nicht alleine bleiben wollte, lief ich ihnen nach und klammerte mich leicht an Naos Arm, der mich angrinste. "Keine Angst, ich beschütze dich vor diesen bösen Untoten~." Etwas angsterfüllt sah ich mich dann wieder um, als wir über einen erneuten Krankenhausflur gingen. Man hörte nichts. Und gerade das beunruhigte mich mehr als alles andere. Ruhe vor dem Sturm würde ich das nennen. Doch dann fing plötzlich Takeru an, zu kreischen. Erschrocken fuhr ich herum und sah, wie eine Hand nach ihm gegriffen hatte, und ihn am Shirt etwas zu sich zog. Sofort griffen Nao und ich ein und zogen ihn von dort weg. Gehetzt rannten wir den richtigen Weg entlang und flüchteten uns wieder in das sichere Treppenhaus. Und wir wollten wirklich noch 3 solche Etagen überstehen?? Aber das mussten wir ja, wenn wir hier irgendwann wieder heraus wollten. Nachdem wir alle einmal tief eingeatmet hatten, gingen wir weiter. Wir waren zu dritt und würden es mit jedem Zombie aufnehmen, wenn er sich an uns herantraute. Indem wir uns nun gegenseitig Mut machten, überstanden wir die letzten Etagen. Doch direkt vor dem Ausgang passierte es. Als wir kurz vor der Tür waren, tauchten ganze fünf von diesen Untoten auf. Wir wussten natürlich, dass die uns nie etwas tun würden, da es ja nur Schauspieler waren. Und doch hatten wir Angst vor ihnen. Sie waren so eklig geschminkt, dass man dachte, dass man allein durch ihre Berührung ebenfalls so werden könnte. Verzweifelt sahen wir uns an. Dann packte Nao meine Hand. "Schnappe du dir Takerus... Wir stürmen da jetzt durch!!" Ohne mit der Wimper zu zucken, tat ich das, was er wollte und dann wurden wir auch schon hinterher gezogen. Von unserer Aktion mehr als überrascht, sprangen die fünf zur Seite und wir waren draußen. Als ich endlich wieder frische Luft atmete, sah ich in den Himmel und lächelte. Wir standen auf einer Art Feuerleiter, die wir jetzt nur noch runter mussten, um unsere Taschenlampen abzugeben und dann weiter durch den Park zu gehen. Recht schnell standen wir dann auch wieder unten auf dem Boden und streckten uns. Nao pattete sich auf den Bauch. "Ich hab jetzt Hunger auf ein Eis. Wie sieht es bei euch aus?" Ich nickte und auch Takeru tat dies. "Na, dann ist das ja eine beschlossene Sache!" Ohne zu zögern schritt Nao auch schon los und ließ uns ihm hinterher traben. Bei einem Eisstand holten wir uns jeder ein leckeres Eis und setzten uns dann auf eine Bank, um dieses in Ruhe zu essen. Ich lutschte an meinem Calippo mit Orangengeschmack und sah mich etwas um. Über all standen noch interessante Fahrgeschäfte und ich freute mich darauf, so viele wie möglich davon noch aus zu probieren. Gegen 21 Uhr kamen wir aus dem Ausgang des Parks und gingen zum Parkplatz, wo schon die Mum von Takeru auf uns wartete. Ich wusste nicht mit wie vielen Dingen wir gefahren waren, aber es waren genug gewesen, denn in meinem Kopf drehte sich noch alles. Ich war froh, dass wir kaum etwas gegessen hatten, denn das hätte ich sonst bestimmt schon mehrmals verloren gehabt. Erleichtert setzten wir uns in den Wagen und freuten uns gerade einfach nur auf ein gemütliches Bett, auf das wir uns legen konnten. Dazu würde es garantiert noch eine Kleinigkeit zu essen geben und dann noch eine Mütze Schlaf, denn Takeru hatte schon angekündigt, dass wir am nächsten Tag noch eine kleine Tour durch Kyoto machen würden. Und er kündigte uns wirklich an, dass wir seine Freundin kennen lernen würden. Dies freute mich natürlich, denn ich war wirklich sehr gespannt auf sie. Ich stellte mir vor, dass sie total süß und schüchtern war, denn das würde eindeutig zu Takeru passen. Er war zwar öfters total aufgedreht, aber eigentlich war auch er mehr als schüchtern. Und das machte ihn gerade zu so einer liebenswerten Person. Er wusste ganz genau, wann er sich zurückhalten musste und wann er einfach aufgedreht durch die Gegend rennen konnte. Seufzend lehnte ich mich an meinen besten Freund und zog einen etwas überraschten Blick von diesem auf mich. Er musste die Frage nicht stellen, denn ich wusste sie schon vorher. "Es ist nichts. Ich bin nur froh mal wieder hier zu sein und ich bin sehr gespannt darauf, wie deine Freundin denn so sein wird. Verrätst du uns denn schon ihren Namen?" Ich brauchte auch nicht aufsehen, denn ich konnte regelrecht spüren, dass eine zarte Röte sich auf seinen Wangen nieder gesetzt hatte. "Ihr Name ist Sayuri und sie geht in meine Parallelklasse", sagte er leise und tippte verlegen mit seinen Fingern auf seinen Beinen herum. Ich fand es einfach nur niedlich und wuschelte ihm durch die Haare. "Sehr schön. Ich bin gespannt, ob sie auch wirklich so ist, wie du uns immer vorschwärmst." "Ja das geht mir auch so", mischte Nao sich ein, der bis eben noch aussah, als wenn er schon längst schlief. "Aber so wie wir dich kennen, wird es schon so sein, denn du lügst ja nicht, oder doch Takeru??" Dieser schüttelte sofort den Kopf. "Nein! Wo denkt ihr denn hin? Gerade euch würde ich nie belügen, schließlich seid ihr sehr wichtig für mich und sollt mir ja vertrauen können." Lächelnd legten Nao und ich die Arme um ihn. "Das wissen wir doch und das gleiche gilt auch für uns. Du kannst uns immer vertrauen und wir dir. Wir sind die drei Musketiere aus Japan", meinte Nao lachend und knuffte Takeru freundschaftlich in die Seite. Als wir dann endlich zu Hause waren, stiegen wir aus und ließen uns oben im Zimmer auf das Bett von Takeru fallen. Keine fünf Minuten später wurden uns ein paar Sandwiches gebracht und hungrig aßen wir diese auf, bevor wir uns dann schnell die Zähne putzten und müde in unsere Betten krochen. Am Morgen wachte ich dadurch auf, dass ich angefangen hatte zu kichern. Irgendwer kitzelte meine Füße und ich lachte lauthals los. Um in Sicherheit zu kommen, krabbelte ich aus der Decke und sah den an, der mich gekitzelt hatte. Nao grinste mich an und meinte, dass es die Rache für den gestrigen Morgen war. Ich streckte ihm die Zunge raus und strich mir einige Haare aus dem Gesicht. Gähnend streckte ich mich und blickte hoch zu Takeru, der von meinem Lachen wach geworden war und grinste. "Morgen~", flötete er uns an und krabbelte zu uns auf den Boden. Frech knuffelte er mich erstmal durch und streckte sich dann auch. "So Jungs. Heute macht euch ja schick, da ihr meine Freundin kennen lernt." Nao musste leise lachen und schlurfte mal zu seinem Koffer, wo er einige Sachen raus holte. "Na, mach dir da mal keine Sorgen. Wir sind immer schick angezogen~." Mit diesen Worten verschwand er als erstes in das Badezimmer und ließ uns zurück. Seufzend legte ich mich noch mal hin, während Takeru seinen Kopf auf meinen Bauch bettete. "Weißt du, Hiroto...ich hoffe, dass auch du bald dein Glück findest. So wie ich es getan habe…" Leicht musste ich lächeln. "Ja, das hoffe ich auch." Und so schwer konnte das ja nun auch nicht mehr sein, denn es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mich entschieden hatte. Als Takeru anfing mich zu kitzeln, musste ich wieder lachen und rollte mich auf dem Boden von ihm weg. "Man! Nicht immer kitzeln!", sagte ich schmollend und blickte meinen Freund an. "Na, wieso denn nicht? Dann lachst du wenigsten ganz viel und wir lachen mit dir!" Kopfschüttelnd lächelte ich. "Ja. Da hast du wohl recht, aber kitzeln ist trotzdem nicht fair!" Schmunzelnd stand der Blondschopf dann auf und half mir mit einem Ruck auch auf die Beine. "Na gut. Dann erzähle ich ab jetzt eben Witze, damit du lachst und nicht nur nachdenkst." Nachdem wir alle geduscht waren, gingen wir jedoch ohne Frühstück aus dem Haus. Takeru sagte, dass seine Freundin ein Picknick vorbereitet hatte und darauf waren wir jetzt wirklich gespannt. Nicht nur, weil unsere Mägen vor Hunger schon knurrten, sondern auch, weil wir, also Nao und ich, endlich wissen wollten, wie dieses Mädchen denn nun sein würde. Und ob sie auch so gut kochen konnte, wie Takeru uns vorgeschwärmt hatte, wodurch unsere Mägen nur noch weiter in die Kniekehlen rutschten. Im Park angekommen, sahen wir schon von weitem, dass auf dem Rasen ein Mädchen mit zwei Decken wartete. Als sie uns erblickte, stand sie auf und winkte uns fröhlich. Takeru lief natürlich sofort los und nahm sie in seine Arme, hob sie hoch und drehte sich glücklich mit ihr. Ich lächelte glücklich. Man konnte den beiden ansehen, dass sie wirklich verliebt waren. Nao und ich kamen dann auch kurze Zeit später an den Decken an und sahen schon die vorbereiteten Köstlichkeiten. "Ouh lecker...", haute Nao einfach raus und leckte sich über die Lippen. Ein leises Kichern war von der Seite zu vernehmen und ich sah auf Sayuri, die sich in den Armen von Takeru befand. "Ich hoffe auch, dass es schmeckt. Aber bevor wir anfangen...Mein Name ist Sayuri", sagte sie schüchtern und verbeugte sich leicht. Auch Nao und ich verbeugten uns. Takeru stellte uns dann auch vor und gemeinsam nahmen wir auf einer Decke platz. Sofort schnappte Nao sich einen der bereit gestellten Teller aus Pappe und füllte ihn sich mit leckeren Köstlichkeiten, die auf anderen Platten hingestellt worden waren. Auch wir anderen drei nahmen uns Essen und ich kostete erstmal immer nur ein kleines Stück von den Sachen, da ich ja nicht gierig wirken wollte. Aber Takeru hatte nicht gelogen. Sayuri konnte wirklich sehr gut kochen und auch backen, da sie noch einen Kuchen mitgebracht hatte. Genießend seufzte ich auf und ließ es mir schmecken. Nao pattete mich grinsend und aß sichtlich vergnügt seinen Teller leer, den er sich dann noch einmal auffüllte. Sayuri schien es sehr zu freuen, dass wir alle so munter reinhauten und sich die Platten mit dem Essen allmählich leerten. Als wir dann wirklich alles aufgegessen hatten, strich ich mir über meinen vollen Bauch und konnte eigentlich gar nicht fassen, wie viel ich gerade gegessen hatte. So eine Menge verputzte ich sonst über den ganzen Tag hinweg und nicht bei einer Mahlzeit. Aber es gab auch schon schlimmeres. Das würde sich schon wieder abtrainieren lassen und so leckte ich mir noch mal über die Lippen. Gelassen legte ich mich zurück und schloss kurz die Augen. Ich spürte später einen anderen Körper neben meinen und identifizierte es anhand der Atmung als Nao. Seufzend atmete er aus und fuhr sich durch die Haare. "Man...ich bin jetzt echt zum Platzen voll", meinte er grinsend und öffnete seine Augen, um zu Takeru und Sayuri zu schauen, die beide in ihrer eigenen Welt schwebten. Jedoch blieb Sayuri nicht lange, da sie wieder nach Hause musste. Ihre Eltern wollten mit ihr noch am Nachmittag zu ihren Großeltern fahren und so verabschiedeten wir uns leider schon nach einer Stunde von ihr. Nun blickte Takeru uns neugierig an. "Und? Was haltet ihr von Sayuri?", wollte er aufgeregt wissen. Ich blickte zu Nao und er zu mir. Leichte gab er mir ein Nicken und ich schaute wieder zu unseren blonden Jungen. "Du hast unseren Segen", meinte ich grinsend und schon stürzte Takeru sich auf uns und knuffte uns so richtig durch. "Na, dann bin ich ja beruhigt!" Als wir uns dann nach einigen Minuten vom Essen erholt hatten, gingen wir direkt in die Innenstadt. Takeru wollte ein bisschen mit uns shoppen und da das leider auch schon unser letzter Tag zusammen war, wollten wir diesen auch nutzen. Und ein paar neue T-Shirts konnten ja eindeutig nicht schaden. Unser Blondschopf berichtete uns auch, dass ein neuer Laden in unserem beliebtesten Einkaufszentrum eröffnet hatte und den wollten wir nun auch erkunden. So wie Takeru den jedenfalls beschrieb, konnte man dort wirklich gut einkaufen. Es dauerte auch nicht lange und schon waren wir da. Der Laden wirkte von außen recht cool und im Schaufenster waren für mich sehr interessante Klamotten ausgestellt. Auch Nao nickte leicht, als Takeru uns abwartend ansah. "Na, dann nichts wie rein!", meinte dieser voller Elan und zog uns mit hinein. Neugierig blickte ich mich um. Sofort marschierte ich auf einen Ständer mit bedruckten T-Shirts zu, die in allen Farben des Regenbogens und des Tuschekastens erstrahlten. Ich entschied mich später für drei in etwas unauffälligeren Farben, die ich anprobieren wollte. Meine zwei Freunde taten es mir fast gleich, wobei sie jedoch eher nach Hosen schauten. Aber von denen hatte ich noch genug neue, die ich noch gar nicht getragen hatte. Gut, ich besaß auch eine Menge an Oberteilen, aber davon konnte man wirklich nie genug haben! Zufrieden mit meiner Auswahl ging ich dann auch in eine der Kabinen und probierte alles durch. Mir selbst zu nickend, wählte ich dann alle drei Oberteile aus und kam damit wieder aus der Kabine. Meine zwei Freunde waren irgendwie verschwunden und so vermutete ich, dass auch sie gerade einige Dinge anprobierten. Somit wartete ich vor den Kabinen und gähnte leicht. Das viele Essen hatte mich ganz schön müde gemacht und ich musste mich unbedingt bewegen, um wach zu bleiben. Während ich so wartete, ließ ich meinen Blick noch etwas durch den Shop schweifen. Durch Zufall entdeckte ich noch ein Oberteil, was mir sofort zusagte. Es war zwar weiß und Pink, aber dieses Sweatshirt war einfach nur toll und es hatte eine so große Kapuze. Sofort ging ich zu den Regalen mit meinem neuen Traumoberteil und suchte mir meine Größe raus. Ich zog es über mein Shirt an und es passte perfekt. Gut, also würden es vier und nicht nur drei Teile sein, die ich mir heute kaufen würde, aber das war egal. Denn ich musste es einfach haben! Mit den ganzen Sachen ging ich dann wieder zu den Kabinen und wartete. Kurz darauf kamen meine beiden Vermissten dann auch jeweils aus einer und grinsten mich an. "So, dann mal ab zur Kasse oder?", fragte ich sie grinsend und ging mit ihnen nach einem einverständigen Nicken zur Kasse. Nachdem ich meine Sachen dann auf den Verkaufstisch gelegt hatte und die Verkäuferin alles eingegeben hatte, zahlte ich brav und freute mich, dass ich die Tüte in die Hand gedrückt bekommen hatte. Natürlich wartete ich, wie es sich gehörte, auf meine Freunde und zusammen gingen wir dann aus dem Laden und machten uns auf den Weg zu einer Eisdiele. Ich wusste zwar nicht warum, aber wir alle hatten jetzt großen Hunger auf ein Eis. Natürlich war Nao mal wieder der Auslöser dafür. Irgendwie konnte er immer etwas Essen und das in Massen, das war manchmal wirklich beängstigend. Aber da wir nicht alle Tage so miteinander herumhängten, gönnten wir uns einfach immer etwas. Vom Shoppen 'erschöpft' ließen wir uns auf eine Sitzbank fallen und schauten in die Eiskarte. Was sollte ich denn diesmal nehmen? Der Nussbecher sah ja wirklich richtig lecker aus. Mit so vielen leckeren Nusssorten und Sahne und...ja! Der war genommen. Takeru bestellte sich einen Banana Split und Nao wollte einen leckeren Schokoladenbecher haben. Gespannt warteten wir nun auf das Eis und zeigten uns dabei gegenseitig, was wir so genommen hatten. Meine Freunde fanden, dass mein Sweatshirt echt total gut aussah und das freute mich sehr, denn sie waren immer ehrlich und wenn sie es scheiße gefunden hätten, ja dann hätte ich es wohl niemals angezogen, aber so konnte ich es immer tragen, wenn ich wollte. Zufrieden mit meinem Einkauf packte ich alles weg und strahlte den Eisbecher an, der vor mir auf den Tisch gestellt wurde. Ouh ja! Das war wirklich etwas, was ich jetzt wirklich verschlingen wollte und das tat ich. Aber nicht nur ich war so versessen darauf, das Eis zu essen. Nao machte sich gleich über den Becher her, als er auf dem Tisch stand und leckte sich etwas Schokoladensoße von den Lippen. Kichernd knabberte ich an meiner Waffel und tunkte sie erneut in die Sahne mit der leckeren Soße. Auch Takeru genoss sein Eis sichtlich und lutschte etwas an den Bananenstückchen herum, die er dann später auch ordentlich weiter aß. Verfressen wie wir dann auch noch waren, klaute jeder sich einen Löffel Eis von den anderen und probierte dieses so mit auch noch. Natürlich wussten wir, wie das alles schmeckte, aber es machte einfach Spaß den anderen zu ärgern und sich einfach bei dessen Becher zu bedienen. Am Abend saßen wir wieder bei Takeru auf dem Bett. Nach ein paar weiteren Shoppingläden, war ich um ganze 4 Oberteile und 3 Hosen reicher. Dabei wollte ich doch eigentlich keine Hosen kaufen, aber irgendwie schaffte ich das nie. Angestrengt versuchte ich nun die neuen Sachen in meinen Koffer zu quetschen und gab es nach fünf weiteren Minuten dann auf. Takeru lachte mich etwas aus und ich sah ihn mit Schmollmund an. "Das ist nicht lustig", meinte ich und stand dann wieder vom Boden auf, auf den ich mich gerade gehockt hatte, um den Koffer zuzubekommen. "Ja schon, aber es sah einfach nur herrlich aus, wie du versucht hast den Koffer zuzumachen. Aber egal jetzt. Vergesst nicht, dass wir jetzt gemeinsam Sushi machen wollten", sagte Takeru grinsend und klatschte in die Hände. Schon wieder etwas Essen? Irgendwie hatte ich da keine Lust zu, aber doch reizte es mich, mit ihnen das Sushi zu machen und ich konnte mir einfach nur vorstellen, dass es lustig werden würde. So ergab ich mich und trabte den anderen beiden hinterher, die sich schon auf den Weg in die Küche gemacht hatten. Unten war alles schon vorbereitet und wir mussten nur noch den Reis kochen, den Fisch schneiden und dann alles schön fertig rollen. Somit war ich mit der Aufgabe betreut worden, den Fisch in schöne dünne Scheiben und kleine Stückchen zu schneiden, wofür ich mir sofort eines der scharfen Messer nahm, die Takerus Mum uns hingelegt hatte. Wir hatten Thunfisch, Lachs und Garnelen zur Bestückung für die Sushisrollen zur Verfügung und sogar noch etwas Kaviar, mit denen wir sie verzieren konnten. Nao machte sich daran den Reis zu kochen und Takeru bereitete die Seealgenblätter vor, in dem er sich etwas im Wasser einweichte und sich dann darum kümmerte, noch etwas Avocado und auch Gurke zu schneiden. Danach bereitete Nao noch etwas Omelett vor, dass wir dann mit dünnen Algenstreifen auf den Reis binden würden. Fröhlich stimmten wir dann ein Lied der Sex Pistols an und tippten uns immer mal mit der Hüfte an, um zu zeigen, dass man Spaß an der ganzen Sachen hatte. Während ich den Fisch klein machte, klaute ich mir immer mal ein Stück davon und summte fröhlich das Lied weiter. Gott, wie liebte ich doch Sushi und roher Fisch schmeckte, wenn er so frisch war wie unserer, einfach nur göttlich. Takeru beschwerte sich auf einmal und ich hielt ihm ein Stück Lachs hin. Sofort schnappte er mit den Lippen danach und grinste mich zufrieden an. "Na geht doch", meinte er dann frech und ich musste laut lachen. Nao stand dann natürlich auch schon neben mir und auch ihn fütterte ich mit etwas Lachs, den ich gerade abgeschnitten hatte von dem großen Lachsstück. Nachdem ich dann mit allem fertig war, legte ich die Stücke in einzelne Schalen und half dann Takeru bei den Gurken und Avocados. Diese sortierten wir auch in einzelne Schälchen und blickten dann zu Nao. Dieser hob den Daumen und schüttete gerade das Wasser aus dem Reistopf. Den stellte er uns dann vor die Nase und nun konnte es beginnen. Takeru holte ein Seealgenblatt aus dem Wasser und legte es auf die Bambusmatte, die wir später zum Einrollen benutzen würden. Danach tat Nao genug von dem Klebereis auf das Blatt und ich legte auf diesen dann Fisch, Avocado und bestrich alles mit ein bisschen Wasabi, um Schärfe rein zu bringen. Nachdem wir fünf von diesen Rollen gewickelt hatten, wobei wir zwei mal Lachs hinein getan hatten, machten wir uns an die Rollen, wo der Reis außen klebte und mit Sesam oder Kaviar verziert wurden. Nach gut einer Stunde waren wir dann mit allem fertig. Die Garnelen hatten wir in einer Pfanne kurz angebraten und wickelten sie gerade noch auf die Reishäppchen, als Takerus Mutter schaute, wie weit wir waren. "Oh", sagte sie überrascht. "So, wie es aussieht, muss ich schon den Tisch decken, was?" Wir nickten nur und schlossen unsere Arbeit zufrieden ab. Von uns selbst überzeugt, besahen wir uns das Ergebnis noch mal und trugen dann die drei vollen Platten ins Esszimmer, wo Takerus Eltern schon saßen und unser Werk bestaunten. Seine Mum war wirklich begeistert von uns und wir drei grinsten glücklich. Immerhin war es selten, dass eine erfahrene Köchin drei Laien so sehr lobte, wie uns. Nach gut zwei Stunden des schönen Beisammen seins, gingen wir drei dann wieder nach oben und setzten uns auf den Boden. Wir saßen uns so gegenüber, dass wir uns alle ansehen konnten. Seufzend ließ Nao den Kopf hängen. Er war immer traurig, wenn die Tage sich dem Ende neigten, die wir zusammen verbrachten. Auch mir ging es nicht besser, denn es machte mir schon ganz schön zu schaffen, dass wir doch so weit auseinander wohnten und uns nur noch so selten sehen konnten, während wir früher jeden Tag zusammen waren. Takeru merkte, dass wir betrübt waren und kniff uns beiden leicht in die Wange. Verwirrt sahen wir ihn nun an. "Jetzt hört mal", begann er dann. "Zwar werden wir uns morgen wieder verabschieden müssen, so wisst ihr doch, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir uns gesehen haben. Zu dem...ihr habt doch die Bilder auf eurer Kamera und wenn ihr euch einsam fühlt, dann schaut sie euch an und denkt an die paar Tage zurück, die wir mit einander verbrachten haben und dann lächelt..." Abwartend sah er uns an und wir beide schenkten ihm ein Lächeln. Er hatte ja Recht. Warum jetzt Trübsal blasen, wenn wir uns einfach auf unser erneutes Wiedersehen freuten konnten und diesen Abend einfach noch zusammen genießen sollten, da der Tag ja immerhin noch nicht um war. Grinsend pattete er uns nun. "Na, es geht doch! Also was machen wir denn jetzt noch schönes?", fragte er neugierig und sah uns dabei wieder neugierig an. Ja, das war wirklich eine sehr gute Frage und überlegend presste ich meine Lippen leicht aufeinander und schloss die Augen etwas. Bevor ich aber etwas sagen konnte, kam Nao schon mit einer Idee. "Wie wäre es, wenn wir mal wieder ein Brettspiel spielen würden? Also so was wie Monopoly." Fragend blickte er uns an. Sofort nickte Takeru. "Ja, da wäre ich sehr für! Das haben wir wirklich schon lange nicht mehr gemacht!" Ohne auch nur zu warten, stand unser Blondschopf auf und 'stürmte' zu seinem Schrank, wo er dann das Spiel herausholte. Freudig bauten wir dann alles zusammen auf und mit dem Würfel in der Hand legte ich dann los und eröffnete das Spiel. Ich wusste nicht wann, aber erst spät in der Nacht waren wir mit dem Spielen fertig und Nao 'schwamm' in seinem gewonnen Papiergeld herum. Es sah einfach nur total bescheuert aus und so lagen Takeru und ich lachend auf dem Boden. Da wir aber auch müde waren, ließen wir die Sachen später einfach so liegen und krabbelten nur noch müde murmelnd in unsere Betten, wo wir auch sofort einschliefen. Erschöpft kuschelte ich mich schlafend in meine Decke und schnuffelte das Kissen, als wenn es ein Teddybär wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)