Kiss me von Su-licious (like you mean it) ================================================================================ Kapitel 3: the...rescue? ------------------------ Etwas kürzer als das andere, aber ich verspreche hier mit, dass das vierte Kapitel wieder länger wird. (^.^) Und nochmal danke Kurai ♥ ~~**~~**~~**~~ Der unerwartete Besuch lächelte mich aber nur an und ich ließ ihn seufzend rein. Vater hätte mich wahrscheinlich gekillt, wenn ich es nicht gemacht hätte und so war es eher Zwang, ihn herein zu bitten. Zusammen ging ich mit ihm nach oben in mein Zimmer und sah ihn wieder an, nachdem ich mich auf die Couch gesetzt hatte. Er ließ sich jedoch frech auf mein Bett fallen und grinste dann breit. "Hiroto~~", gurrte er und klopfte neben sich. Nein!! Warum immer ich?? Helft mir doch mal! Den Kopf hängen lassend ging ich also zu meinem Bett rüber und ließ mich neben ihm nieder. Sofort bettete er seinen Kopf auf meine Schulter und schnurrte. Ich fragte mich manchmal, wie er es geschafft hatte, dass Takeru und ich ihn in unsere kleine 'Clique' aufgenommen hatten. Immerhin ging er nicht mal auf unsere Schule. Ich seufzte. Sofort sah er auf und blickte mich besorgt an. Och, nicht schon wieder. "Hiroto~~~", quäkte er schon fast jammernd und legte mir seine starken Arme um. Sofort wurde ich auch an ihn gedrückt. "Was bedrückt dich denn???" Sollte ich es ihm sagen?? Sollte ich es einer Person sagen, die sofort herum schmollte, wenn man ihre Fußballspielweise auch nur in einer kleinsten Weise kritisierte? Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so grandiose Idee wäre. Aber zugute muss man ihm halten, dass er einem zuhört und teilweise auch hilfreiche Tipps geben konnte. Takeru konnte ich das ganze ja auch noch erzählen. Und zwei Meinungen von Gleichaltrigen konnten ja besser sein als nur eine. Denn so konnte man sich die Stimmigste doch aussuchen. Oder nicht? Ein erneutes 'Hiroto' riss mich aus meinen Gedanken und ich sah ihn an. "Weißt du...ich stecke irgendwie in ganz schönen Schwierigkeiten." Sein Blick zeigte mir, welche Frage er gleich stellen würde und so beantwortete ich seine ungestellte Frage sofort. "Also es ist so, dass es bei mir zwei an der Schule gibt, die scheinbar sexuell an mir interessiert sind. Das Problem dabei ist jedoch, dass ich irgendwie mit keinem der beiden was anfangen will. Ich meine...also du weißt ja, dass wir dir des öfteren von Aoi erzählt haben und ja, ich bin immer noch total in ihn verliebt...und er gehört auch zu denen, die an mir interessiert sind, aber es stellte sich heraus, dass er wirklich ein totales Arschloch ist und sich alles nimmt, was er will..." Ich machte eine kurze Pause und seine Augen wurden immer größer. "Und dann ist da seit letzter Woche ein neuer in unserer Klasse und der hatte es seit dem ersten Tag irgendwie auf mich abgesehen. Ich will gar nicht näher drauf eingehen, aber beide haben mir irgendwie angedroht, sich mit Gewalt zu nehmen, was sie wollen, wenn ich nicht brav mitspiele... Und ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Fällt dir da vielleicht etwas ein?" Schon fast verzweifelt blickte ich in seine Augen. Räuspernd setzte er sich hin und sah recht nachdenklich drein. Scheinbar schien ihn das, was ich ihm sagte, wirklich zu beschäftigen. Somit wartete ich. Ich wusste ja, dass man ihn nie hetzen sollte. Er ließ sich immer Zeit und damit musste man schon umgehen können, sonst würde man ihm scheinbar öfters den Kopf umdrehen. Das erinnerte mich daran, wie Takeru ihn echt fast mit einem Kissen erstickt hätte, als er in der Nacht angefangen hatte zu brabbeln. Leise musste ich auflachen und er sah mich schräg von der Seite an. Sein Blick sagte so viel wie: Ähm...warum lachst du denn jetzt? Ich winkte nur ab und wartete weiter auf das, was er gleich aus seinem Mund entlassen würde. Wobei ich aber hoffte, dass es auch hilfreich war. Mein Blick wanderte zur Uhr und ich sah dem Sekundenzeiger beim Verstreichen der Zeit zu. Plötzlich tippte er mir auf die Schulter und ich sah ihn an. "Also... Das ist wirklich keine einfache Situation, die du da gerade beschrieben hast." Ach nein, wirklich? Das wusste ich auch von alleine. Dazu brauchte ich seine Gedankengänge nicht. "Aber sie ist nicht unlösbar!" Ich blinzelte. Neugierig rutschte ich näher zu ihm und sah ihn an. "Ja?? Nao sag schon, was ich machen muss!" "Na ja..du sagst ja, dass die beiden sich um dich streiten. Warum sagst du ihnen nicht, dass du nur mit dem gehst, der aus einem Kampf zwischen ihnen erfolgreich hervor geht?" Meine Augenbraue wanderte nach oben. "Das würde der Neue ja gerade wollen", sagte ich seufzend. "Er war der Prügelkönig an seinen alten Schulen. Der würde Aoi sämtliche Knochen brechen, wenn ihm danach wäre." "Ouh...", murmelte Nao, "dann wäre das die falsche Lösung. Und wie wäre es, wenn du ihnen sagst, dass du nur auf Männer stehst, die mit Verantwortung handeln?" Verantwortung? Nun schaute ich überlegend drein. Was genau verstand er denn jetzt unter verantwortlichem Handeln? Das konnte immerhin vieles sein und so richtete ich meinen Blick wieder auf ihn, um ihm verständlich zu machen, dass er doch bitte weiter reden soll. "Also. Ich meine damit, dass du ihnen doch sagen könntest, dass du es einfach nur beziehungsunpraktisch findest, wenn jemand anderen mit Gewalt wehtut und sich dadurch einen schlechten Ruf einhandelt. Sowas ist immer hin ein Grund dafür zu behaupten, dass jemand beziehungsunfähig ist. Denn wenn er jemanden nur durch Drohungen und Allerlei an sich binden kann, dann ist er einfach unfähig anderes zu tun...oder so." Ich glaube, dass Nao selbst nicht wirklich wusste, was er da sagte, aber den Sinn da hinter verstand ich schon. "Du meinst also, dass ich ihnen sagen soll, dass ihre Gewalt mich niemals an sie binden wird und ich, wenn ich jemanden kennenlerne, den ich liebe, sie verlassen werde, da sie durch ihre engstirnige Art der 'Konversation' den Sinn hinter einer wahren Beziehung, die durch Liebe zusammen gehalten wird, nicht verstehen?" Nao blinzelte kurz und nickte dann. "Ja, genau das meine ich...aber das habe ich doch gesagt!", meinte er und zog sofort einen Schmollmund. Gut, er hatte schon Recht. Jedoch hatte er es nicht direkt gesagt, sondern eher verschlüsselt in seiner Aussagen, denn manchmal waren die Sätze, die aus seinem Mund kamen, doch recht verwirrend. Aber er war ein lieber Kerl und deswegen konnte man ihm eh nie lange böse sein. Somit wuschelte ich ihm durch die Haare und legte mich zurück. "Das Problem an der Sache ist nur, um das zu sagen, müsste ich ja mit einem der beiden zusammen sein. Entscheide ich mich, zu Aoi zu gehen, dann wird Satoshi wahrscheinlich mehrere Prügeleien anfangen, um an mich heran zu kommen. Gehe ich im Gegenzug zu Satoshii, wird Aoi durch hinterhältige Attacken versuchen, Satoshi aus dem Weg zu Räumen. Es ist also nicht die Frage des „Wie-werde-ich-sie-wieder-los“, sondern wie entscheide ich mich, ohne das eine andere Person zu schaden kommt... Verstehst du meine Zwickmühle?" Seufzend ließ er sich zu mir nach hinten fallen. "Ja, da hast du recht", nuschelte Nao leise und legte sich einen Arm über die Augen. "Und wenn du ihnen sagst, dass du bereits einen Freund hast und mit dem glücklich bist? Glaubst du, sie würden alles versuchen, um diesen ausfindig zu machen und ihm was an zu tun??" Irgendwie klangen die Worte bei ihm belustigt. Aber es war alles andere als lustig. "Natürlich würden sie das... Satoshi meinte sogar, dass er jedem, der mich haben will, wahre Schmerzen zu fügen will, da er mich nicht teilen wird. Kannst du dir das vorstellen?? Er kündigt solche Straftaten schon an. Immerhin ist das schlimmste Körperverletzung und er tut so, als wäre das nichts. Als würde er seine Hände in reiner Unschuld waschen..." Ich seufzte tief auf. Es war doch wirklich nur noch zum Verzweifeln. Ich konnte ja nicht mal jemanden darum bitten, dass er meinen Freund spielte, da er dann nur in Gefahr leben würde, von irgendwem auf brutale Art und Weise zusammen geschlagen zu werden. Nao kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Mh... das ist wirklich eine totale Scheiße. Und wenn du den Freund eben nur erfindest? Ich meine...du könntest es ja sagen und die suchen dann vergeblich nach ihm... Wäre doch eine Idee, oder nicht?" So Unrecht hatte er damit nicht. Aber... "Es würde schon gehen. Jedoch könnte es dann auch sein, dass sie jeden zusammen schlagen von dem sie denken, dass er mein Freund wäre. Und dadurch könnten mehrere Personen Schaden erleiden, um es mal etwas freundlicher auszudrücken." Als es neben mir knarrte, öffnete ich meine Augen wieder, die ich während der Unterhaltung geschlossen hatte und sah, wie Nao sich erhoben hatte. Er hielt mir lächelnd seine Hand hin. "Ich habe da eine Idee. Du weißt doch, dass ich 'nen Kumpel namens Shou habe, ne? Und der gehört zur stärksten Gruppierung an unserer Schule. Wenn wir den überreden könnten, mit dir etwas anzufangen, dann denke ich, dass sowohl Aoi, als auch Satoshi oder wie der nochmal hieß, es sich zweimal überlegen würden, ob sie deinen Freund einfach zusammen schlagen. Denn du weißt ja, wie gefürchtet unsere Muskelprotze an anderen Schulen sind, da sie genauso wie dein einer Verehrer es lieben, sich zu prügeln. Also...was meinst du? Mit meinem Grips und deinem Aussehen kann da doch eigentlich gar nichts mehr schief gehen!" Ich sah ihn an. Eigentlich wollte ich ihm gerade einfach nur ein 'Bist du total behämmert?' an den Kopf knallen, aber je länger ich mir seine Idee durch den Kopf gehen ließ, je mehr konnte ich mich damit anfreunden. Gut, ich kannte diesen Shou nicht wirklich. Es konnte also sein, dass es einer der schrecklichsten Kerle war, den ich je gesehen habe, jedoch schien Nao dem sehr zu vertrauen, sonst würde er mir diesen Vorschlag nicht machen. Jetzt lag es eigentlich nur an mir, ob ich mitspielen würde. "Ich weiß nicht, Nao. So gut sehe ich ja nun auch nicht gerade aus..." Sofort bekam ich eine Kopfnuss. "Aua", murrte ich und rieb mir die Stelle. Was sollte denn das jetzt schon wieder? "Du und nicht gut aussehen?? Hallo, Hiroto??", Nao wedelte mit der Hand vor meinen Augen herum. "Ich habe schon vieles über euren Aoi gehört, ja? Und er schmückt sich nur mit den süßesten Mädchen und Jungs, die ihm über den Weg laufen. Und wenn er will, dass du dazu gehörst, dann musst du ja wohl gut aussehen oder??" Leicht zog ich meine Augenbrauen zusammen, aber seine Worte schienen schon recht logisch. Ich kannte ja sämtliche Eroberungen von Aoi an unserer Schule und das waren die hübschesten Mädchen und süßesten Jungs. "Na also, dann komm. Wir gehen ihn sofort fragen!" Völlig überrumpelt wurde ich auf die Beine gezogen und fand mich schneller auf der Straße wieder, als ich Amen sagen konnte. Mein Vater hatte uns ohne Fragen gehen lassen und so ließ ich mich eher hinter Nao herziehen, da ich nicht wusste, wo wir überhaupt hin wollten. Nach einigen Minuten standen wir dann vor einem Haus, das nicht gerade klein oder gar billig aussah. Blinzelnd blickte ich Nao an, der grinste aber nur und drückte auf den Klingelknopf am Tor. Durch einen Lautsprecher kam eine quäkende Stimme, die wissen wollte, wer wir denn waren und was wir um diese Uhrzeit wollten. "Wir sind gute Freunde von Shou und müssen ihn etwas gaaaaaaanz Dringendes fragen!" Ohne weitere Nachfrage wurde das Tor geöffnet und Nao zog mich wieder mit. Die Haustür wurde schon von einem Dienstmädchen aufgehalten und ich fragte mich gerade, wo ich denn hier wieder gelandet war. Scheinbar war dieser Shou auch noch der Sohn eines recht wohlhabenden Elternpaares. Sie begrüßte. uns freundlich und wir ließen die Schuhe dann im Flur stehen. Da 'mein' Kumpel ja wusste, wo wir hin mussten, ging er gleich mal die große Treppe in die obere Etage und klopfte dort dann später an eine Holztür, die ganz schön teuer aussah. Als wir ein 'Herein' vernahmen, öffnete er diese und schubste mich schon halb in den Raum, wodurch ich die Augenpaare eines recht hübschen jungen Mannes auf mich spürte und am liebsten im Boden versunken wäre. Nao schloss die Tür und umarmte seinen Kumpel mit dem Namen Shou erstmal zur Begrüßung. Dieser sah dann nur wieder auf mich. Irgendwie war ich so peinlich berührt, dass ich nur ein leises 'Hallo' über die Lippen brachte und mir dann auf meiner Unterlippe herum biss. "Also Shouchan~~. Das ist einer meiner besten Freunde. Sein Name ist Hiroto und wir hätten da mal eine Bitte an dich", quasselte Nao wie immer einfach drauf los und pflanzte sich auf einen der weichen Stühle im Zimmer. Shou nahm wieder auf seinem Platz und beide warteten irgendwie darauf, dass auch ich mich setzte. So nahm ich verlegen auch auf einem Platz und überließ Nao einfach das Reden. Schließlich war das alles seine Gott verdammte Idee, die eigentlich nur zum Scheitern verurteilt war! "Eine Bitte?? Was denn für eine Bitte?", fragend sah der Angesprochene zu meinem Kumpel. Mir fiel auf, was für eine tiefe und wohlklingende Stimme er hatte. Sie hatte irgendwie etwas Verzauberndes. "Na ja...also du kennst doch Aoi von unserer Partnerschule, ne?" Ein einfaches Nicken von Seiten Shous ließ Nao weiter reden. "Na ja, und der ist an Hiroto interessiert, der will aber wiederum nichts von ihm. So mit hat er ihm gedroht, allen was an zu tun, die mit unserem Kleinen“, um dieses Wort zu betonen, wuschelte er mir durch die Haare, “hier anbandeln wollen. Neben Aoi gibt es dann aber noch einen, der erst seit einer Woche auf der Schule ist, der im Grunde gesagt das gleiche will und auch sagt." Blinzelnd sah Shou nun mich an. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. "Und was habe ich mit der ganzen Sache jetzt zu tun?" Ich wusste es doch!! Er würde uns bestimmt nicht helfen! Alleine wie er mich ansah, als wäre ich nur ein kleiner Wurm, den man ganz einfach zerlatschen könnte. Bestimmt fand er mich auch hässlich, denn bei seinem Aussehen konnte ich nun wirklich nicht erwarten, dass er sich, auch wenn es nur ein Fake war, auf eine Beziehung mit mir einlassen würde. "Also. Wir wollten dich fragen, ob du nicht eine Schein-Beziehung mit ihm eingehen würdest. Wir wissen ja beide, dass Aoi Respekt vor deiner Gruppe hat und dieser andere da würde den, da bin ich mir sicher, auch lernen, da ihr euch ja nicht so einfach unterkriegen lasst. Natürlich würden wir auch verstehen, wenn du nein sagen würdest, aber du bist mir eben eingefallen, als wir überlegt haben, wie wir ihn da erstmal aus der Lage herauskriegen könnten, dass beide ihn mit Gewalt an sich ziehen wollen, da sie ja dann erstmal wüssten, dass er vergeben ist und sie überlegen sollten, was sie nun machen. Denn ein Schulhofkrieg wäre für beide Parteien nicht so das Beste. Vor allem nicht, da Aois Truppe eurer ja eh unterlegen ist, oder etwa nicht??" Zwinkernd lächelte Nao diesen Shou an, der sich zurück lehnte und leicht grinste. Wieder fiel sein Blick auf mich und ich bildete mir ein, dass sie kurz aufblitzten. Gott. Ich hatte irgendwie Angst davor, in irgendeine Sache reingezogen zu werden. Ohne ein Wort stand der Schönling auf und kam auf mich zu. Schluckend drückte ich mich etwas gegen die Lehne des Stuhles und hatte schon Angst sie zu zerstören, da ich einfach nur weg wollte. Seine schlanken Finger strichen über meine Wange und er beugte sich zu mir herunter. Mit seinen Augen sah er direkt in meine und ich konnte sehen, wie sie dabei waren, mich förmlich zu verschlingen. Endlich sagte er wieder etwas. "Ich kann sehr gut verstehen, warum die beiden Interesse an dir haben", sagte er wispernd. Mich jedoch verwirrten diese Worte eher. War dieser Typ blind? Ich sah doch nun wirklich nach absolut nichts aus. "Natürlich müssten wir dir eine andere Frisur verpassen und dir ein paar leichte Schminktipps geben, aber auch ohne das bist du niedlich. Deine weichen Lippen und diese großen Augen lassen bestimmt viele Mädchen- und auch Männerherzen an deiner Schule schmelzen~." Ich konnte mir vorstellen, dass meine Verwirrung mehr als gut von meinem Gesicht abzulesen war, denn Shou lachte leise auf und strich mit seinen Lippen ganz leicht über meine. Nur für mich hörbar säuselte er etwas gegen diese. "Selbst ich bin dir ja jetzt schon verfallen." Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Das konnte ich jetzt ja nun am wenigsten gebrauchen! Ein Dritter, der an mir rumhängt. Ich glaube Nao hatte wirklich die falsche Idee gehabt. Aber vielleicht verarschte dieser Shou mich auch und wartete nur eine Reaktion von mir ab, um wieder zu lachen. "Wenn du mir verfallen wärst, dann würdest du doch nicht so gefasst dastehen, sondern wie in Trance vor mir auf den Knien sitzen", säuselte ich lieblich gegen seine Lippen und wartete ab. Angriff war immer noch die beste Verteidigung! Sein Blick verriet mir, dass ich richtig gelegen hatte. Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus und er wuschelte durch meine Haare. Man! Warum taten das immer alle? Jedenfalls ging er wieder zu seinem Stuhl und sah Nao an. "Ich mache es~." Dieser setzte ein Lächeln auf und machte mit der Hand eine Siegesbewegung. "Ich wusste es! Du bist ein wahrer Kumpel", meinte er dann zu Shou, der nur schmunzelte. "Aber jetzt müssen wir uns erstmal um sein Aussehen kümmern", sagte dieser und holte aus einer Kiste, die er unterm Bett hatte eine Schere zum Haare schneiden heraus. Sofort wurde ich ins obere Bad verfrachtet. Meine Haare wurden gewaschen und dann etwas geschnitten. Sie veränderten sich nicht wirklich, aber ich glaube er meinte mit dem 'andere Frisur verpassen' einfach nur, dass mein Schnitt, den ich eigentlich drin hatte, wieder nach gebessert wurde. Nach dem Föhnen erstrahlten sie also in neuem Glanz und schon verpasste Shou mir ein leichtes Augen Make-up, das ich doch ab jetzt immer machen sollte. Als ich anmerkte, dass ich gar keine Schminksachen besaß, drückte er mir die, die er gerade benutzt hatte, in die Hand und meinte, dass ich, wenn ich es nicht auflegen sollte, von ihm Liebesentzug bekam. Meine Augenbraue wanderte nach oben und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Nachdem wir fertig waren, kamen wir zurück ins Zimmer, wo Nao sich mal über ein paar Süßigkeiten her gemacht hatte. "Hey!", begrüßte er uns grinsend. "Ihr passt wirklich gut zusammen~." Bei diesem Satz legte Shou einen Arm um meine Hüfte und drückte mich leicht an sich, was mich erröten ließ. Irgendwie war das doch alles verrückt. Um zwei Typen loszuwerden, fragte ich einen Dritten, ob er mit mir eine vorgeschwindelte Beziehung eingehen will, der dann auch noch "Ja" sagte und es scheinbar sogar noch mehr als gut zu finden schien, wenn ich seinen Freund spielte. "Ihr müsst dann aber noch küssen üben", begann Nao wieder zu plappern und sah uns an. "Immerhin muss das ja richtig echt aussehen. Also mal los. Ich bewerte das dann!" "Okay." Als dieses Wort neben mir ertönte drehte ich den Kopf zu Shou und wollte gerade was sagen, als ich seine Lippen schon auf den meinen spürte. Sie waren so weich und er küsste mich so sanft. Ganz anders als die anderen beiden, die so forsch mit mir umgegangen waren. Sanft bewegte er die Lippen gegen meine, strich mit seinen Händen über meine Hüfte und zog mich leicht bestimmend an sich. Leicht seufzend ging ich mit der Zeit auf den Kuss ein, schloss die Augen und legte die Arme um seinen Nacken. Ich musste mich nicht mal auf die Zehenspitzen stellen, da er sich zu mir herunter gebeugt hatte und zärtlich meine Lippen mit seinen liebkoste. Als ich seine Zunge spürte, öffnete ich bereitwillig meine Lippen einen Spalt und ließ ihn so gewähren. Es dauerte noch eine Weile, bis wir uns von einander lösten. Leichte Atemnot war der Grund dafür und ich musste verlegen etwas nach unten sehen. Als Shou aber seine Stirn gegen meine lehnte, sah ich wieder zu ihm auf und erblickte sein sanftes Lächeln. Mit einer Hand strich er mir über die Wange. Irgendwie hatte ich gerade ein ungutes Gefühl. Doch durch Naos Räuspern kam ich in die normale Welt zurück und richtete meinen Blick auf ihn. Er hob beide Daumen und grinste. "Also ich hab euch die Verliebtheit voll abgenommen!" Eine knappe halbe Stunde vor Mitternacht war ich dann endlich wieder zu Hause. Seufzend ließ ich mich in mein Bett fallen. Ich war verdammt müde und mit den Nerven halb am Ende. Morgen Nachmittag hätte ich dann ein Date mit Shou. Dabei würde ich auch noch seine Kumpels kennen lernen. Langsam fragte ich mich wirklich, ob das alles wirklich so eine super Idee gewesen war. Immerhin konnte ich nicht einschätzen, wie meine zwei 'Verehrer' darauf reagieren würden. Ich hoffte nur, dass es nicht in Mord und Totschlag endete. - Der Vormittag in der Schule verlief diesmal wirklich ruhig. Für meinen Geschmack zu ruhig, aber ich wollte mich jetzt nicht mit den Dingen belasten, die diese Kerle vielleicht aushecken könnten. So ging ich meinen Weg langsam zu dem Ort, wo ich mich mit Shou treffen wollte. Nao meinte, das er auch da sein würde, so war ich nicht ganz so aufgeregt und besah in meinem kleinen Handspiegel, den ich das erste Mal mitgenommen hatte, ob mein Make-up noch ordentlich war. Mir selbst zunickend steckte ich ihn wieder weg und bog in die besagte Straße ein. In der Mitte von dieser sollte eine Abzweigung sein, die auf einen Spielplatz führte. Und genau dort wollten wir uns treffen. Es dauerte nicht lange, da war ich angekommen und sah die Truppe schon, wie sie sich unterhielt. Nao bemerkte mich als erster und winkte mich zu ihnen heran. Gleich darauf drehte Shou sich um. Kaum war ich angekommen, zog er mich an sich und legte den Kopf auf meine Schulter. Da er hinter mir stand, konnte er seine Freunde trotz allem noch sehr gut sehen. "Jungs~, das ist mein Freund, Hiroto. Ist er nicht süß?", fragte Shou schmunzelnd und gab mir einen Kuss auf die Wange. Sämtliche um mich herum musterten mich erst und nickten dann aber. "Klar, das ist er schon. Wo hast du den aber aufgegabelt??", fragte ein hochgewachsener Typ mit schwarzen Haaren. Er setzte seine Sonnenbrille ab und sah mich an. "Aber wo bleiben eigentlich meine Manieren? Du bist also Hiroto", meinte er lächelnd. "Shou hast du ja schon kennen gelernt. Der Rest von uns sind Tora, Hakuei, Karyu, Shunsuke und mein Name ist Toshiya~." Ich nickte allen zu. Sie schienen ja irgendwie nett und durch Nao und Shou fühlte ich mich auch sicher. "Na ja, Nao hat uns einander vorgestellt und es hatte irgendwie bei uns beiden sofort -klick- gemacht und jetzt sind wir eben zusammen", erklärte Shou strahlend und die anderen schüttelten nur schmunzelnd den Kopf. Es schien fast so, als hätten sie ihren Freund noch nie so herumlächeln sehen. Toshiya richtete erneut das Wort an mich. "Du hast unserem Shou ganz schön den Kopf verdreht. Ich meine, er lächelte schon immer viel rum, aber seit er dich kennt, ist er am Dauergrinsen. Er hat richtig herumgehibbelt, je näher die Stunde rückte, dass er dich sehen würde." Blinzelnd sah ich Shou an. Jedenfalls so gut es ging. Er musste ja ein verdammt guter Schauspieler sein, wenn seine Freunde ihm diese Verliebtheit abkauften. Ich hoffte jedenfalls, dass sie gespielt war, denn sonst hätte ich wahnsinnige Probleme hoch drei. Eine Weile standen wir noch bei der Gruppe, aber dann nahm Shou meine Hand und ging mit mir in die Stadt. Scheinbar hatte er das mit dem Date mehr als ernst gemeint. Lächelnd setzte er sich mit mir in ein Café und sah mich an. Seine Augen sprudelten ja fast über mit Herzen. Ich weiß, dass so etwas nicht geht, aber wenn, dann hätte er mir dauernd welche entgegen geschickt. Wie in so einem billigen Cartoon. Mit einer Hand strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah dann in die Karte. Ich würde mir wohl einen Banana Split gönnen. So was hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Als ich ein Seufzen vernahm, sah ich auf und blickte wieder in diese Augen. Irgendwie wirkten sie wie in Trance. Aber wartet mal... »Selbst ich bin dir ja jetzt schon verfallen« Diese Worte hallten gerade in meinem Kopf wieder. Aber sofort schüttelte ich den Gedanken weg und stupste leicht mit dem Finger gegen Shous Nase. Dieser blinzelte mehrmals und sah mich verwirrt an. "Hey~. Willst du jetzt doch kein Eis mehr?" Sofort schaute er in die Karte und suchte sich etwas aus. Als er hoch sah, lächelte ich ihn an und er lächelte zurück. Das konnte noch ein langer Nachmittag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)