Hot Stuff von shibui (Russian Bladers One-Shot-Reihe) ================================================================================ Kapitel 10: Wie Kai Spencer das Rauchen abgewöhnte [von Chikusa] ---------------------------------------------------------------- Autor: Link zum Steckbrief: http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=87357 Hallo Leute das hier ist also der letzte Beitrag zu unserem Hot Stuff-Russen Zirkel Prokejt x3 Das Pairing ist Spencer x Kai :3 Ich hoffe ihr habt viel Spaß beim lesen x3 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erschöpft lag der junge Mann auf dem mindestens genauso schweratmenden Körper des Blonden. Das war wohl die bisher sinnlichste Nacht gewesen, die sie miteinander verbracht hatten. Ihre glasigen Blicke trafen sich und beide dachten daran, dass ihr Traumpartner etwas verpasste. Noch einmal teilten sie einen Kuss, der ihnen fast den Atem raubte. „Ich sollte gehen…“, sagte Kai schließlich, als er aufstehen und seine Sachen zusammen suchen wollte. Doch Spencer hielt ihn schnell am Arm fest. „Die beiden merken davon doch eh nichts. Willst du nicht wenigstens diese Nacht mal hier bleiben“, bat Spencer. Dieser Bitte kam Kai überraschenderweise sogar nach und machte es sich sogleich bei dem Älteren, mit dem Kopf auf dessen muskulöser Brust, bequem. Leicht ließ er seine Finger die Konturen seines „Kissens“ nachfahren, während der Blondschopf genüsslich den Rauch seiner Zigarette in die Luft blies. So eine Kippe danach hatte irgendwie schon was für sich, fand er und nahm noch einmal einen tiefen Zug. Er rauchte sonst nicht, aber immer wenn er es mit Kai tat, folgte hinterher eine Zigarette. Fühlte sich so ein ausgefülltes Sexleben an? Würde er das Gleiche machen, wenn er es mit ihm...? Immer öfter schossen ihm solche Gedanken durch den Kopf. Ob Kai wohl Dasselbe dachte? Oder war er mit der jetzigen Situation zufrieden? Befriedigte ihn das? Leicht blamiert über seine eigenen Gedanken, schüttelte der Größere den Kopf. Wie peinlich war es eigentlich so etwas überhaupt zu denken? Kai würde schon sagen, wenn er nicht mehr wollte. Das gehörte schließlich zu ihrer Abmachung. „Woah... Spencer! Wenn du dich das nächste Mal betrinken willst, sag Bescheid, dann werd ich 'nen Abschleppwagen kommen lassen... Jetzt mach dich doch nicht so schwer! Oder… schwerer als du eh schon bist." Murrend versuchte der Halbrusse den Koloss durch die Straßen zu zerren. Er wusste ja, dass der Ältere so einiges vertrug, aber gleich so viel?! Vielleicht hätten sie auch einfach eine näher gelegene Bar nehmen sollen. Spencer gab ihm zwar keine Antwort, aber er hickste leise. „Ach, verdammt! Es ist zum Kotzen mit dir, Spencer! Weißt du das eigentlich? Das nächste Mal bleib' ich daheim." Schrecklich, seufzte Kai in Gedanken und schulterte den Arm seines betrunkenen Freund nochmal, verstärkte seinen Griff um dessen Hüfte, weil er doch arg torkelte. Nachdem sich Kai schließlich zum dritten Mal beschwert und keine Antwort bekommen hatte, gab er es schließlich auf. So machte das doch gar keinen Spaß. Erleichtert streckte sich der Grauschwarzhaarige. Endlich waren sie zu Hause und er konnte den Älteren endlich in dessen Bett verfrachtet. Dafür war er ihm was schuldig, fand Kai und machte sich daran, seinem Gegenüber die Kleidung auszuziehen. „Hng..." Der Laut des Anderen ließ ihn von dessen Schuhen, mit denen er gerade beschäftigt war, aufblicken. „Was ist? Musst du kotzen? Ich hab dir gleich gesagt, übertreib's nicht! Aber ich bin so gnädig und hol 'nen Eimer." Aber Spencer schüttelte nur den Kopf. Ihm war zwar hundeelend, aber gewiss nicht wegen des Alkohols. „Ich liebe ihn doch. ... Das ist alles so unfair. Wieso muss er..." Irrte sich der Kleinere oder hatte Spencer tatsächlich Liebeskummer wegen eines Mannes? Beinahe schon amüsiert kicherte er. „Du solltest sowas nicht im Suff sagen. Jemand Falsches könnte das aufschnappen und es jemand Falschem weiter sagen." Mit diesen Worten setzte er sich neben den Älteren und blickte ihn an. „Wer?", fragte er interessiert. Es machte ihn wirklich neugierig, denn so leicht konnte man sonst nicht hinter die Maske des 'Stillen Helden' blicken. „Tala..." „Bist du verrückt?! Der Leader? Der ist doch-" „-mit deinem Prince Charming zusammen. Ich weiß." Also dafür, dass der Blondschopf dicht war, fiel es ihm aber erstaunlich leicht, noch Schlussfolgerungen zu ziehen. „Meinst du wirklich, dass ich nicht weiß, wann ich aufhören muss zu trinken...", grinste er angeheitert. Hatte er das etwa laut gesagt? Am besten der Halbrusse würde das nächste mal auch weniger tief ins Glas schauen. „Heißt das, ich hab' dich ganz umsonst geschleppt?!", stieß Kai empört aus. Spencers Grinsen wurde, als Ersatz für eine Antwort, noch etwas breiter, als er sah, wie sich der Jüngere darüber zu ärgern schien. „Na warte. Das bekommst du wieder", knurrte Kai und stürzte sich mit einem halben Kampfschrei auf den Größeren um ihm ein paar Kopfnüsse zu geben. Morgen würde er das einfach alles auf den Alkohol schieben. Nach ihrer kleinen Rauferei saß der Kai auf dem Älteren, die Knie rechts und links von Spencers Brust. „Ich hätte da eine Idee“, überlegte er laut. „Eine Idee?" Die Abmachung. Ihre Abmachung. Oder noch besser: ihr Versprechen, das sie sich beide an diesem Abend gegeben hatten. Das Versprechen für den Anderen da zu sein, wann immer er es brauchte. Den Sex, den sie dazu benutzten, ihre Sehnsüchte auszuleben und sich bei dem anderen fallen zu lassen zu können. Sie trösteten sich gegenseitig. Spielten so eine Art Lückenbüßer füreinander. Doch sobald einer der Beiden jemand anderen hatte, war ihre Abmachung beendet. Man(n) durfte keine Szene machen und hatte sich ohne Widerworte zu entfernen. Sie liebten sich ja nicht, also war das kein Problem, oder? Immerhin war es ein rein körperliches Begehren, dass sie füreinander empfanden. Spencer konnte sich nicht erklären, wieso er diesem Plan zugestimmt hatte. Er hat es damals wohl einfach gebraucht. Müde drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus, zog eine dünne Decke über ihre Körper und knipste zu guter Letzt das Licht neben seinem Bett aus. „Spencer! Spencer, lass' mich rein!" Laut klopfte jemand gegen die Zimmertür des Blonden – obwohl es schon eher ein Hämmern war – und ließ den Bewohner aufschrecken und kerzengerade in seinem Bett sitzen. Gut dass er die Tür abgeschlossen hatte. „Moment... Ich komme gleich..." Kurz wanderte sein Blick zu Kai, der zu schlafen schien wie ein Toter. Irgendwie süß dieser Anblick, dachte sich der Geweckte, als er aufstand. „Was überziehen...", murmelte er zu sich selbst und zog mit fahrigen Bewegungen eine Pyjama-Hose an. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es erst viertel vor fünf in der Nacht war. Noch einmal ertönte das Hämmern. Die bittende Stimme hinter der Tür hörte sich nach Tala an. „Komme ja schon", rief Spencer und drehte mit einer gekonnten Bewegung den Schlüssel im Schloss um. Sein nächtlicher Besucher wurde von einem Gähnen seinerseits begrüßt, als die Tür schließlich aufschwang. „Hab' ich dich geweckt?", fragte Tala, irgendwie überflüssigerweise. „Nein, ich bin immer schon um viertel vor Leck mich doch wach", gab er etwas sarkastisch zurück. Sein Leader hatte echt Nerven, ihn um so eine Uhrzeit zu wecken. Das war sogar untypisch für ihn. „Was gibt's denn?", fragte Spencer schlaftrunken, obwohl sein Gegenüber recht munter zu sein schien. „Darf ich reinkommen?" Für einen Moment hatte Spencer das Gefühl, als würde sein Herz stehen bleiben, um dann im selben Momentgleich noch schneller weiter zu schlagen. Die Kälte von der Müdigkeit, die ihm noch in den Knochen saß, wurde mit einem Schlag von einer rasenden Hitze vertrieben. Die Röte stieg ihm ins Gesicht und es fühlte sich an, als würde es förmlich glühen. „Was?", presste er Ältere total überrumpelt hervor. Seine heimliche Liebe, die Person, der „perfekt“ auf der Stirn stand, wollte zu ihm ins Zimmer! Schade, dass es nicht ging, es wäre wirklich zu schön gewesen. „Tut mir leid. Ich komm‘ lieber raus." Leise schloss der Größere die Tür, als er zu Tala auf den Flur trat. Gemeinsam gingen sie in die Küche um dort zureden. „Was ist denn los? Du weckst mich doch nicht umsonst so früh am Morgen. Ist es wegen Bryan? Habt ihr euch wieder gestritten?", erkundigte er sich gähnend. Dass die Beiden aber auch immer zu den unmöglichsten Zeiten streiten mussten. So sieht wohl die wahre Liebe aus, dachte der Ältere, innerlich mit den Zähnen knirschend, als er seinem Leader in die Augen blickte. Doch schließlich wandte er sich von Tala ab und der Kaffeemaschine zu und goss sich eine Tasse des, inzwischen nur noch handwarmen, braunen Gebräus ein. Irgendwie musste er ja wach werden. Als er sich dann doch wieder zu dem Rothaarigen drehte und dessen geknickten Gesichtsausdruck sah, ging ihm nur durch den Kopf, dass wenn er mit Tala zusammen wäre, er alles tun würde um Streit zu vermeiden und ihn immer lächeln zu sehen. Aber das schien wohl zu der Beziehung seiner beiden Teamkollegen dazu zugehören, genauso wie der Sex, den sie miteinander hatten. Spencer spielte als bester Freund natürlich gerne den Kummerkasten für beide; hörte sich alles an, verteilte seine besten Ratschläge, die er für sowas parat hatte. Aber irgendwie fühlte er sich auch schäbig dabei, denn er spielte ihnen ja doch irgendwo was vor. Am liebsten wäre es ihm, wenn die beiden sich trennen würden, denn dann wäre alles ruhiger und er hätte vielleicht eine Chance bei dem Rothaarigen. Hör auf sowas zu denken, scholt sich Spencer selbst in Gedanken. Immerhin waren sie beste Freunde und Familie in einem. Er musste alles tun, damit Tala glücklich war. Trotzdem war er eifersüchtig, dass ihm die Chance genommen wurde, sein Glück mit Tala zu finden. „Ich glaube, ich mach' Schluss mit Bryan." „Was?! Warum das denn?" Würde das heute etwa sein Glückstag – oder eher seine Glücksnacht – werden? Tala wollte sich wirklich von Bryan trennen? „Es funktioniert einfach nicht mehr. Er ist nur noch genervt von mir, wenn ich bei ihm bin und schreit dann rum und... Ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich liebe ihn auch nicht mehr. Sonst wäre es mir doch nicht so egal, oder Spencer?" Hilfesuchend blickte der rothaarige Russe zu dem Älteren auf und wartete auf einen Ratschlag. Oder eher auf eine Befürwortung? Wollte Tala wirklich, dass er ihn darin bestärkte seine Beziehung mit Bryan zu beenden? Versuchte Tala sich das Ganze so leichter zu reden, indem er die Verantwortung von sich und Spencer in die Schuhe schob? „Ähm... Naja, also..." Wieso fiel ihm nur jetzt plötzlich nichts Brauchbares mehr ein? „Also, wenn du ihn wirklich nicht mehr liebst..." Das war doch die Chance endlich das sagen zu können, was Spencer schon immer gedacht hatte. Natürlich wäre er für eine Trennung, aber sein schlechtes Gewissen meldete sich, und sagte ihm, dass er das dem Mann, den er liebte, und dem er ja eigentlich nur Glück wünschte, nicht antun konnte. Es war zum Haare raufen, immer dieses ständige Hin und Her und dann war da ja noch Kai. Schnell schüttelte der Blonde den Kopf, versuchte den Gedanken an Kai zu verdrängen. Er musste an ihre Abmachung denken. Nur warum fiel es ihm plötzlich so schwer, das zu sagen, was er sich doch immer gewünscht hatte? Spencer bemerkte nun, wie Talas Lippen zitterten. Und nicht nur seine Lippen, sondern auch bald sein ganzer Körper. Anscheinend hatte es ihn wohl viel Überwindung gekostet, den Blonden nach seiner Meinung zu fragen. Irgendwie schmeichelte es ihm, dass sein Leader mit einer so entscheidenden Frage zu ihm kam und darauf vertraute, was er sagte. Und dieses Vertrauen, was in ihn gesetzt wurde, wollte er auf keinen Fall enttäuschen. „Hör zu... Du weißt, dass ich noch nicht wirklich viel Erfahrung in Sachen Beziehung hatte. Und ich möchte dir gerne helfen, aber habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen und deine Entscheidung damit zu beeinflussen", erklärte der Ältere mit einem warmen Lächeln, während er eine Hand sanft auf die seines Teamleaders legte. „Spencer..." „Wie auch immer du dich entscheidest“, unterbrach Spencer sein Gegenüber rasch, „ich bin für dich da und werde dir zuhören, beistehen und dich stützen, sollte es nötig sein. Aber die Frage, ob du mit Bryan Schluss machen sollst, kann ich dir nicht beantworten. Das musst du mit dir selber ausmachen, keiner kann dir sagen, was das Beste für dich ist." Der Größere spürte wie sich seine Brust zusammenschnürte und seine Kehle trocken wurde, dennoch wusste er, dass es das Richtige war, was er gerade gesagt hatte und hoffte dass es Tala helfen würde. Nun war es also amtlich. Er war ein riesiger Obertrottel! Dies war seine Chance gewesen, sich als potentieller Beziehungskandidat darzustellen. Um etwas Festes in Händen halten und diese Treffen mit Kai, die er ja viel lieber mit Tala hätte, beenden zu können. „Wir sollten uns Beide noch mal ‘ne Runde aufs Ohr hauen gehen, findest du nicht auch? Es ist schließlich noch früh am Morgen." Damit stand der große Russe auf, da er es für besser hielt, das Gespräch jetzt zu beenden; sonst könnte er nicht mehr an sich halten und er würde... „Spencer! Bitte..." Der junge Leader hielt ihn am Handgelenk fest, zog ihn somit wieder ganz in die Küche, die dieser gerade wieder verlassen wollte. Wieso musste der Andere nur ausgerechnet jetzt so hartnäckig sein? Es fiel ihm immer schwerer, seine Maske aufrecht zu halten. Und als er die schlanken und doch kräftigen Arme des Jüngeren um seine Hüfte spürte, verspannte sich sein Körper vollkommen. „Bitte lass' mich jetzt nicht allein... Du bist der Einzige, mit dem ich darüber reden kann...", flüsterte Tala leise und kuschelte sich näher an den Größeren heran. Selten hatte Spencer seinen Chef so schwach und hilfebedürftig gesehen. Noch nie war er ihm so nah gewesen wie jetzt. Das konnte nur ein Traum sein! Er konnte doch nur träumen, dass der Rotschopf gerade sein Gesicht an seinen Rücken presste und sich an ihm festkrallte. Vorsichtig drehte sich der Größere zu ihm um, damit er ihm in die Augen sehen konnte, doch das war der größte Fehler, den er in dieser Nacht überhaupt hätte machen können. Nun sah er die etwas geröteten und müden Augen Talas, die trotz allem nichts von ihrem Zauber verloren hatten. Scheiße, dachte der Blondschopf, als er feststellte, dass der weitaus größere Fehler dieser Nacht darin bestand, Tala zu küssen. Mit einem 'Rumms' fiel die Badezimmertür ins Schloss und der Schlüssel wurde von innen einmal in diesem gedreht. „Scheiße…! Ich hab ihn geküsst... Ich hab ihn wirklich geküsst…" Langsam ließ sich der Blonde an der Türe herunterrutschen. Er hatte Tala einfach so stehen lassen, doch in dem Moment war er so von seinen eigenen Gefühlen überrumpelt worden, dass er einfach keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte. Wieder war er weggerannt und hatte es sich leichter gemacht. Wie feige! Wie damals mit Kai. Da hatte der Älteste einfach nur nachgegeben und schon war es besiegelt. Verzweifelt vergrub er seine Hände in den Haaren, zog leicht daran. Das Gefühl, was er gerade empfand, konnte er nicht so recht beschreiben. Es fühlte sich irgendwo gut an und trotzdem war ihm hundeelend zumute. War es, weil er die Schwäche seines Teamkapitäns ausgenutzt hatte? Oder war es doch eher das Gefühl, dass er Kai betrogen hatte? Dabei konnte er ihn doch gar nicht betrügen, oder doch? Sie waren nicht zusammen, liebten sich nicht. Und doch hatte er ihm gegenüber so ein schlechtes Gewissen. In dieser Nacht hatte er so viele Fehler begangen und dieser Kuss war vom Gefühl her der Schlimmste. Würde Tala ihn jetzt hassen? Und Kai? „Wir sind nicht zusammen! Ich muss kein schlechtes Gewissen haben", redete er sich ein, um sich zu beruhigen. Seit er und Kai diesen „Pakt“ miteinander eingegangen waren, hatte er sich noch nie so mies gefühlt, wie jetzt, wenn er an das mögliche Ende der Abmachung dachte. Nach einiger Zeit stand Spencer entschlossen auf und klatschte leise in die Hände. Er würde es Kai einfach erklären! Das war die Lösung! So hätte er auch kein schlechtes Gewissen mehr ihm gegenüber. Leise drehte der Blondschopf den Schlüssel wieder zurück, entriegelte so die Tür, und öffnete sie genauso leise, um sich dann zurück in sein Zimmer zu schleichen. Musste ja nicht sein, dass ihn jemand hörte oder Tala wieder zurück kam. Das würde er lieber irgendwann anders klären, doch heute war erst einmal Kai dran. Doch als Spencer sein Zimmer betrat, war sein Bett leer. Er war sich aber ganz sicher, dass Kai noch geschlafen hatte. Ob der Jüngere aufgewacht und in sein eigenes Zimmer gegangen war? „Mal nachgucken...", murmelte der Große zu sich selbst und war mit wenigen Schritten vor der Zimmertüre seines Mitbewohners. Schnell war die Klinke hinunter gedrückt und die Türe vorsichtig aufgemacht. Vielleicht schlief der Andere ja wieder. Schlafen tat er auch, obwohl das was Kai und Bryan da machten eher weniger mit süßen Träumen von Zuckerwatte und Regenbogen zu tun hatte. Damit war ihm Kais Entscheidung mitgeteilt worden und ihr Pakt war mit einem mal null und nichtig geworden. Wortlos schloss Spencer die Türe wieder. Die beiden hatten ihn wohl noch nicht mal bemerkt, so sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt gewesen. „Danke, dass wir darüber geredet haben, Kai." ~ 4 Monate später ~ Noch einmal fuhr sich Spencer mit den Fingern durch die hochgegelten Haare. Gleich würde er mit seiner Freundin ausgehen, die er vor einigen Wochen bei einer Einführungsveranstaltung der Uni kennengelernt hatte. Er selber hatte sie erst gar nicht so richtig wahrgenommen, doch bei ihr muss es auf Anhieb gefunkt haben, denn schon nach kurzer Zeit hatte sie ihn angesprochen und bald danach waren sie ein Paar geworden. Ihr Name war Natalia. Sie hatte eine recht zierliche Statur, langes, braunes Haar und wunderschöne, rehbraune Augen. Doch was Spencer am meisten faszinierte, war ihr unnachahmlicher Charakter. Sie war witzig, niedlich und schlagfertig zugleich, hatte aber auch eine sehr sinnliche, manchmal schon etwas anzügliche Ader. Und gerade die Mischung machte es, die Spencer ihr perfektes Aussehen so gut wie vergessen ließ und die es ihm so leicht gemacht hatte eine feste Beziehung mit dem Mädchen einzugehen. „Spencer, jetzt komm endlich! Der Film fängt an, ganz egal ob wir da sind oder nicht!“ Spencer lächelte. Ja… das war Natalia. Er warf noch einmal einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel und machte sich dann auf ins Erdgeschoss, wo er Natalia schon mit vor der Brust verschränkten Armen an der Haustür lehnen sah. „Und sonst heißt es immer, Frauen brauchen Stunden im Bad.“, grummelte Natalia und verzog die Lippen zu einem niedlichen Schmollmund. „Und wo bleibt überhaupt Tala? Da sind wir schon so gnädig und nehmen ihn mit und dann spielt er Diva und hebt sich seinen Auftritt bis zur letzten Minute auf.“ Spencer legte lachend einen Arm um Natalia und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Keine Bange, der kommt auch noch. Er ist bestimmt schon ganz wild darauf uns beim Rumfummeln zuzuschauen.“ Daraufhin warf ihm Natalia einen heißen Blick zu und Spencer wusste, was heute Nacht noch alles auf ihn wartete. Plötzlich erscholl ein lautes Gepolter im Stockwerk über ihnen und kurz danach kam Tala die Treppe heruntergestolpert. „Sorry“, keuchte er. „Ich bin da. Ich bin da… Hab nur mein Portemonnaies nicht gefunden.“ „In deinem Nachtschrank, neben den Kondomen und deinem Handyladegerät. Also eigentlich da, wo es immer liegt“, sagte Spencer und er und Tala grinsten sich an. „DAS, mein Freund, habe ich auch gemerkt, als ich die Schublade aufgemacht habe und mir alles entgegengefallen ist, weil ein bestimmter zu groß geratener Loverboy in einem Anflug infantilen Wahnsinns die Schublade falsch rum reingeschoben hat.“ Spencer lachte laut auf und verstärkte den Griff um Natalias Schultern noch etwas. Loverboy… Tala konnte Reden schwingen. Seit der Sache damals war er Single und scheinbar auch noch stolz drauf. Aber das war kein Grund alle anderen im Haus, die in einer festen Beziehung waren mit „Loverboy“, „Romeo“ oder „Megastecher“ zu betiteln. „Können wir dann los? Vorzugsweise BEVOR meine Menopause einsetzt“, fragte Natalia, als sie sich von Spencer löste, die Haustür öffnete und schon mal rausging. Tala folgte ihr mit raschen Schritten. Spencer hingegen schüttelte nur leise lachend den Kopf, wobei sein Blick auf die leicht geöffnete Wohnzimmertür viel. Dahinter konnte er Bryan und Kai sehen, die zusammen auf dem Sofa saßen. Er konnte nicht verstehen was sie sagten, doch die Art wie Kai an Bryans Schlüsselbein knabberte und wie der Lilahaarigen seinem Freund mit der einen Hand zärtlich über den Rücken und die andere langsam aber sicher in den Schritt des Grauschwarzhaarigen gleiten ließ, sprach Bände. Irgendetwas in Spencers Brust machte bei dem Anblick einen schmerzhaften Satz und er hatte plötzlich einen seltsamen, bitteren Geschmack im Mund. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wandte er sich abrupt um und folgte Tala und Natalia. Sie hatten viel Spaß zusammen im Kino und vor allem danach beim Burger King gehabt. Als es allerdings auf zwölf Uhr zuging hatte sich Tala verabschiedet und Spencer war mit zu Natalia nach Hause gegangen. Und Junge, hatte er vorhin recht gehabt. Sie waren kaum zur Tür rein gewesen, da hatte Natalia ihm schon die Klamotten vom Leib gerissen. Als sie nach einiger Zeit nebeneinander im Bett lagen, nur dürftig von einer Decke verhüllt, zauberte Natalia plötzlich eine Schachtel Zigaretten von irgendwoher, entzündete eine und bat dann auch Spencer eine an. Doch Spencer schüttelte dankend den Kopf: „Ich rauche schon seit einer Weile nicht mehr.“ Um genauer zu sein, dachte er sich, seit die Vereinbarung mit Kai ein wortloses und doch alles sagendes Ende genommen hatte. Am nächsten Morgen schloss er die Haustür auf und schlurfte in den Flur. Eigentlich war er noch viel zu müde, aber Natalia hatte eine Vorlesung und Spencer hatte nicht so recht die Lust dazu gehabt alleine in der Wohnung seiner Freundin zu bleiben. Mit einem weiten Gähnen schleppte er sich die Treppe hinauf und den Gang zu seinem Zimmer entlang, als er plötzlich aus Kais Zimmer leises Stöhnen und ein dahin gehauchtes „Oh Scheiße, ja. Genau da.“ hörte. Mit einer an Masochismus grenzenden Faszination blieb Spencer vor der Tür stehen und lauschte dem offensichtlichen Liebesspiel seiner beiden Teamkollegen. Und wie schon am Abend zuvor schnürte es ihm fast die Kehle zu. Kai und er hatten eine Abmachung gehabt. Sie waren Lückenbüßer und als solche hatte der Sex zwischen ihnen aufzuhören, sobald einer von beiden einen festen Partner hatte. Auf jegliche Gefühle konnte keine Rücksicht genommen werden, also hatte Spencer zu akzeptieren, dass Kai jetzt mit Bryan zusammen war. Und außerdem hatte er selber ja eine wunderbare Freundin. Doch auch nach den letzten vier Monaten und auch, wenn er sich ziemlich sicher war für Natalia mehr als nur Freundschaft zu empfinden, kam Spencer nicht umhin immer wieder einen schmerzhaften Stich in der Brust zu fühlen, sobald er Kai und Bryan miteinander sah und sich eine Frage immer und immer wieder zu stellen. Ob damals, in der Zeit in der seine Abmachung mit Kai noch Gültigkeit gehabt hatte… war da vielleicht nicht doch Liebe mit im Spiel gewesen? Und bestand diese vielleicht sogar noch? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das wars x3 Ich hoffe es hat euch gefallen~ Damit ist dann auch das Prokekt beendet ;_____; Und noch ein ganz herzliches Danke an Kai ;o; Ohne dich wäre die FF nie so gut geworden und ich danke dir vielmals das du mir so schnell noch gebetat hast ;//////; Und ich verspreche dir an meinem männlichen Ausdruck zuarbeiten ;0; Bui Bui, Bryan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)