Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 1: Wer wird hier eigentlich bestraft? --------------------------------------------- Fortsetzzung zur Fortsetzung von Chibiformiert... es wird wohl wirklich eine Seifenoper... Ich habe mir für dieses Jahr fest vorgenommen, zumindest einen der Jungs zu besitzen. Leider ist das bisher nicht der Fall und so gehören GazettE, SuG und der Rest der Bande nicht mir. Was für meine Nerven wohl ganz gut ist. Wer wird hier eigentlich bestraft? Noch immer konnte Kai es nicht fassen, dass er aus der Nummer wieder raus gekommen war. Er hätte nicht gedacht, dass es so leicht würde. Dennoch, Aoi und Uruha würden unter ihrem Verhalten vom Konzert noch zu leiden habe. Immerhin hatte er zwei Tage lang einen Kater gehabt, der eindeutig die Schuld der beiden war. Sonst hätte er sich nie so betrunken. „So, ihr Idioten!“ Er knallte einen Stapel Unterlagen vor Aoi und Uruha auf den Tisch, die bereits wieder mit küssen und streicheln beschäftigt waren. „Dank euch durfte ich den Chef anlügen. Ich musste ihm sagen, ich hätte mit den anderen Anfragen auch eine Bitte um Fanservice auf der Bühne eingereicht und wir wären der Meinung gewesen, als die anderen Sachen genehmigt wurden, wäre die dabei gewesen. Und dass der Zettel nicht aufzufinden ist, schieb der Chef auf seine Sekretärin! Die Arme muss jetzt darunter leiden, dass ihr euch nicht beherrschen konntet . Seid nur froh, dass das so gut angekommen ist und Ruki und Reita schnell reagiert haben. Das Management ist übrigens der Meinung, ihr solltet das öfter machen.“ „Prima.“ Aoi lächelte. “Dann besteht ja kein Grund sich aufzuregen, oder Kai?“ „Kein Grund?“ Und ob es da Gründe gab! Kai sah gleich diverse. „Ihr macht was ihr wollt! Ich bin der Leader und keine Sau hier kratzt das. Du und Uruha, ihr kommt mit euren komischen Keksen an und setzt die halbe PSC unter Drogen. Dann kommt ihr auf die glorreiche Idee, Ruki und Reita verkuppeln zu müssen, was dazu führt, dass Ruki tagelang fertig ist.“ „Das ist nicht fair!“ Empörte sich Uruha. „Die zwei sind zusammen. Und scheinbar zufrieden, oder siehst du sie hier irgendwo?“ „Ein Wunder, dass ihr beide schon hier seid! Seit ihr ein Paar seid ist mit euch nichts mehr los! Ich will, dass ihr wieder ordentlich arbeitet. So geht das einfach nicht! Ich freu mich ja wirklich für euch, aber es reicht mir! Küsst euch, nehmt euch in den Arm, streichelt euch und schlaft miteinander, aber bitte alles nicht ständig während der Arbeit! Konzentriert euch auf die Musik, mehr verlange ich doch gar nicht! Und eure Strafen bekommt ihr noch, verlasst euch drauf. Hier sind schon mal die Termine für nächste Woche. Ihr habt drei Radioauftritte. Die Fragen stehen schon mal grob drin, ich will eure Antworten wissen und wehe, ihr erzählt Müll!“ Dabei sah er besonders Aoi an. Dieser hatte schließlich die unschöne Angewohnheit, sein Hirn erst anzustellen, wenn die Worte schon aus seinem Mund draußen waren. Manchmal schaltete er es auch erst an, wenn sie schon gedruckt oder gesendet waren. Was schon das eine oder andere Mal zu Peinlichkeiten geführt hatte. „Uruha, ruf Ruki an. Er soll sich hierher bewegen, und Reita mitbringen. Wir haben Probe. Wenn sie in dreißig Minuten nicht hier sind, wäscht Ruki mein Auto noch mal und Reita kann sich an meiner Wohnung austoben!“ Er brauchte Kaffee. Und seine Ruhe. Darum schickte er auch nicht Uruha zu StarBucks, wie er es seid dem Vergehen mit dem Keksen dreimal am Tag tat, sondern machte sich selbst auf den Weg dorthin. Zum Glück regnete es heute nicht. Einen großen Becher Chokochino mit Sahne und einen Blaubeermuffin vor sich, sah die Welt für Kai schon wieder besser aus. Er liebte seine Jungs, wirklich. Und er gönnte ihnen allen ihr Glück miteinander. Aber warum mussten sie alle nur so unzuverlässig sein? Eigentlich waren sie doch Profis in ihrem Job. Seit die Hormone bei den vieren allerdings verrückt spielten, war Essig mit Profi. Aoi und Uruha schienen sich in den Kopf gesetzt zu haben, dass es Unglück brachte, wenn sie sich weiter als fünf Meter voneinander entfernten. Sie wohnten mehr oder minder in Aois Wohnung, kamen nur gelegentlich mal zu Uruha um neue Kleidung zu holen. Und seit dem folgenschweren Kuss zwischen Ruki und Reita in Schottland war zwischen denen auch alles anders. Erst war da eine ungewisse Spannung gewesen, jetzt wo klar war, dass sie zusammen sein konnten, lag wieder Liebe in der Luft. Zwar waren sie nicht so aufdringlich wie die zwei Gitarristen und hingen nicht ständig aneinander, aber gerade die Blicke, die sie sich zuwarfen, wenn sie meinten, Kai sehe es nicht, waren eindeutig. Vielleicht war Reita noch nicht rettungslos in Ruki verliebt, aber er war auf dem besten Weg dahin. Und er selbst? Kai seufzte in seinen Becher. Er selbst war Single, seit die Beziehung zu seiner Ex an der Band gescheitert war. Wer ihn vor die Wahl zwischen der Band und sich stellte, war nicht die Richtige. Er hatte damals seine Entscheidung wochenlang bereut, aber er wusste, hätte er sich anders entschieden, er würde es noch immer bereuen. Dennoch, jemanden zu haben wäre schön. „Hi!“ Der Stuhl neben ihm wurde umgedreht und Takeru setzte sich rittlings herauf. „Ich darf doch?“ Er stellte einen noch größeren Becher auf dem Tisch ab. „Eigentlich wollte ich etwas Ruhe.“ Gab Kai zu. Er wusste aber auch, er würde mit dem Kleinen reden müssen. „Oh,“ Takerus riesige Augen wurden traurig. „Dann setz ich mich woanders hin.“ Er wollte schon wieder aufstehen, als Kai ihn zurückhielt. „Blieb, wir müssen eh reden.“ „Okay.“ Jetzt leuchteten die Augen wieder so hell wie immer, wenn Kai ihn sah. „Über was?“ Takeru grinste über das ganze Gesicht und legte den Kopf schief. Dann griff er nach dem Löffel in seinem Becher und begann, Sahne davon zu schlecken. Auch heute trug Takeru äußerst auffällige Sachen. Seine Haare waren pink, seine Augen geschminkt und seine Kleidung... bunt, beschloss Kai, da er keinen Punkt festmachen konnte, an dem er beginnen konnte. „Habt ihr heute ein Shooting oder so?“ Fragte er. „Nö. Wieso?“ „Ich dachte, weil du so aufgebrezelt bist.“ „Bin ich gar nicht.“ Takeru nahm einen Schluck und Kai stieg Schokoladenduft in die Nase. „Ich seh doch ganz normal aus.“ Wenn er das meinte, würde Kai ihm da nicht reinreden. Aber gegen das hier war Miyavi fast schon dezent. „Wegen dem, was ich da letztens gesagt habe...“ Fing Kai an. Der Junge erweckte leider seinen Mutterinstinkt, da er sich an der heißen Schokolade die Zunge verbrannt hatte und sie jetzt mit einer wedelnden Hand zu kühlen versuchte. Das machte es nicht leichter. „Wasch meinscht du?“ fragte er. Kai musste lächeln. Irgendwie sah das ulkig aus. „Als ich Aoi und Uruha erzählt habe, ich würde auf dich stehen.“ „Das meinst du also!“ Takerus Zunge schien sich beruhigt zu haben, er lispelte schon nicht mehr. „Ich brauchte nur eine Ausrede, damit die zwei nicht auf die Idee kommen, auch mich zu verkuppeln. Seit sie ein Paar sind, sind sie unerträglich was das angeht.“ Augenblicklich fiel Takerus Grinsen in sich zusammen. Seine Mimik war unglaublich. „Dann magst du mich gar nicht?“ „Das hab ich nicht gesagt!“ Das Gesicht sah einfach zu traurig aus. „Ich kenn dich doch kaum. Und du hängst seit dem an mir, als wären wir ein Paar.“ „Ich mag dich. Und wenn du mich besser kennst, du mich sicher auch.“ Da schien Takeru ganz sicher. Solche Naivität tat schon fast weh. Nicht mal Aoi bekam so etwas hin. „Wie kannst du mich mögen? Du kennst mich gar nicht, ich hab dich nur angeschnauzt.“ „Ich habe dich lächeln sehen. Und mich in dich verliebt.“ Das haute Kai um. Sie hatten doch praktisch gar nichts miteinander zu tun gehabt und da meinte der Kerl doch, er sei in ihn verliebt. Das ging doch gar nicht. „Hast du nicht.“ „Ich weiß ja wohl, was ich hab und was nicht. Und jetzt erzähl mir bloß nicht, du willst mich nicht, weil ich männlich bin! Geschlechter sind Nebensache.“ Der letzte Satz stellte eine Kais Meinung nach unvermutet reife Aussage für Takeru dar. „Gib mir einfach die Chance, dich näher kennen zulernen. Vielleicht magst du mich dann ja auch.“ Kai sah keine Möglichkeit, dem zu entkommen, ohne Takeru weh zu tun. Und wie konnte er einem Menschen weh tun, der so niedlich schauen konnte und ihm zudem noch sagte, dass er in ihn verliebt war? Eben, ging nicht. „Okay. Aber ich verspreche nichts.“ „Toll!“ Takeru sprang halb über den Tisch und knuddelte Kai. „Ich sorge schon dafür, dass du nicht mehr so genervt bist, okay? Du wirkst ziemlich angespannt, das steht dir nicht.“ Irgendwie kam Kai der Gedanke, dass Takeru nicht gerade für seine beruhigende Art bekannt war. „Ist nicht euer Ernst!“ Reita klopfte sich vor Lachen auf die Schenkel. „Kai hat die Chefs angelogen? Unser Kai? Der Kai, der nicht mal lügen kann, wenn es darum geht, wer den Kaffee ausgetrunken hat?“ „Ihm blieb ja nichts anderes übrig.“ Verteidigte Aoi ihren Leader. „Ich hab mich so blöde benommen, ich kann froh sein, dass ich nur blöde Termine machen muss.“ „Ja, aber wie zur Hölle sollen wir ohne Uruha gegen Hiroto im Bowling gewinnen?“ Ruki kratzte sich am Hals. „Und das wäre schon ganz wichtig, immerhin hat Saga einen ziemlichen Einsatz gebracht.“ „Was denn für einen ?“ Wollte Uruha wissen. „Wieso hast du Uruha eigentlich auf der Bühne geküsst?“ Kam Reita wieder auf das eigentliche Thema zurück. „Na ja...“ Aoi druckste herum. Wirklich sagen wollte er es ihnen ja nicht, aber was anderes blieb ihm kaum übrig. „Aber nicht Kai sagen, okay? Sonst bin ich den Kopf wirklich los.“ „Versprochen.“ Sagte Reita. „Ja, ja, ich verrate euch schon nicht. Ward ihr so heiß aufeinander, weil ihr den ganzen Tag noch keinen Sex hatte?“ „Quatsch, wir haben es doch direkt vor der Maske noch getan.“ Hatte er das gerade gesagt? An den Gesichtern der anderen drei konnte Aoi ablesen, dass er es getan hatte. „Ups.“ „Aoi und ich hatten etwas Sekt getrunken, weil ich mein Lampenfieber nicht unter Kontrolle bekommen habe.“ Erzählte Uruha. „Du hast vor dem Auftritt getrunken?“ Ruki schüttelte den Kopf. „Du weißt doch, dass du nach einem Glas Sekt einen Schwips hast. Wenn Uruha das macht, ist das was anderes. Oder Reita oder ich. Wir vertragen das. Aber du nicht.“ „Was du nicht sagst. Ich war leicht beschwipst und da Uruha so heiß war... hab ich ihn halt geküsst.“ „Und dein Hirn hattest du beim Staff abgegeben, oder wie?“ Noch immer schüttelte der Sänger den Kopf, als könne er über so viel Dummheit nicht mal mehr lachen. „Scheinbar ja. Aber es hatte doch auch was Gutes! Ihr seid zusammen und wir dürfen Fanservice abziehen. Ist doch toll, oder?“ Aoi versuchte die Sache noch irgendwie gerade zu biegen. „Wir sollten Kai etwas Ruhe gönnen.“ Schlug Reita vor. „Sonst klappt der uns noch um.“ „Wir dachten, dass Takeru und er ein tolles Paar abgeben würden. Und Kai ist doch seit das Mädel weg ist, völlig unausgelastet.“ Uruha zündete sich eine Zigarette an. „Wenn er regelmäßig Sex hat, geht es ihm bestimmt besser.“ „Mit diesem wuseligen Etwas?“ Ruki lachte auf. „Der ist ziemlich ukelig, oder?“ „Allerdings.“ Aoi lachte. Er hatte selten jemanden gesehen, der so nach Uke aussah wie Takeru. „Aber das passt doch zu Kai – einen Uke für unseren Uke.“ „AOI! Es reicht!“ Die Tür war aufgegangen und Kai hatte den Proberaum betreten, ohne das Aoi es gemerkt hatte. „Morgen früh ist mein Schlagzeug auf Hochglanz poliert, ist das klar?“ „Ja, Chef.“ Murrte Aoi nur. Was musste er sich auch immer bei solchem Blödsinn erwischen lassen? Fortsetzung folgt.... Kapitel 2: Hirnbruch -------------------- Weil ich gut in Form bin - Teil 2. Ich mag Takeru, wirklich! Ich finde ihn so niedlich, dass ich ihn gern als Haustier haben möchte. Bekomm ich aber nicht. Der ist doch echt ein Mensch und damit frei! Hirnbruch Mal wieder hatte Aoi es geschafft, dass er völlig verwirrt auf dem Sofa saß. Uruha starrte auf den Flyer in seiner Hand und schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht ernst meinen.“ „Doch.“ „Yoga? Ich?“ „Besser, als dass du dir vor den Auftritten weiterhin einen hinter die Binde kippst.“ Sein Freund zuckte die Schultern. „Weißt du, es gehen schon Gerüchte, du hättest ein echtes Problem.“ „Hab ich aber nicht.“ Nur, weil er gerne was trank, war er kein Alkoholiker. Manchmal trank er wochenlang nicht einen Tropfen. „Und das sollte auch so bleiben.“ Aoi kuschelte sich an ihn. „Ich will nicht, dass du irgendwann nachts das Haus verlässt um dir was zu trinken besorgen. Ich will, dass du, wenn du Lust hast, dich genüsslich betrinken kannst und es nicht musst. Ich will, dass du deinen Sake und Champagner genießen kannst. Und ich will nicht, dass es zum Zwang wird.“ „Siehst du das so?“ Das schockierte Uruha doch. Wirkte er wirklich so schlimm auf andere? „Leider ja. Weißt du, ich trinke ja auch gerne was. Aber es muss Genuss bleiben. Und wenn du so weitermachst, habe ich Angst, dass du doch zum Alkoholiker wirst.“ „Dann versuch ich halt den Yoga-Kurs. Aber nur für dich!“ „Danke!“ Aoi stürzte sich auf ihn und küsste ihn stürmisch. Für solche Aktionen liebte Uruha ihn. Und wenn sein Freund sich solche Sorgen um ihn machte, musste er einfach einlenken. Zudem fand er es auch nicht toll, vor jedem Konzert solch ein Lampenfieber zu haben. Bisher war er mit Alkohol gut gefahren, aber Aoi hatte Recht – zum Zwang werden durfte es nicht. „Was knutscht ihr denn schon wieder rum?“ Kai betrat den Raum und war schon wieder sichtlich an gefressen. „Uruha macht mit mir einen Yoga-Kurs.“ Verkündete Aoi. Dabei hätte Uruha das lieber für sich behalten. „Lernt ihr da auch, euch auf der Bühne nicht mehr zu bespringen?“ „Das war doch nur, weil ich was getrunken hat-“ „AOI!“ Nie, nie würde dieser Schussel es lernen! Die Reihenfolge von Denken und Reden ging einfach nicht in Aois Kopf. Uruha sah die nächste Strafe auf sich zukommen. „Getrunken?“ Kai setzte sich und sein Lächeln war so liebenswürdig, dass Uruha Angst bekam. „Was an „Kein Alkohol hinter der Bühne vom PSC-Konzert“ habt ihr nicht verstanden? Drück ich mich so undeutlich aus?“ „Es war doch nur, weil Uruha so dolles Lampenfieber hat!“ Verteidigte Aoi sich. „Wisst ihr was? Ich geb es auf!“ Kai schloss die Augen. Er wirkte mehr als angespannt. Dabei hatte er gestern, nach seinem StarBucks-Ausflug, deutlich ruhiger gewirkt. „Nachher ist das Interview. Habt ihr eure Antworten?“ Uruha hielt ihm schweigend die Liste hin. Aoi und er hatten sich wirklich Mühe gegeben, nur vernünftige Sachen zu sagen und sich nicht rein zu reiten. Mit Glück würde Aoi das schaffen und sich daran halten. Nachdem Kai die Liste überflogen hatte, nickte er. „Sieht gut aus. Und wenn sie zu dem Kuss was sagen, sagt ihr, das war mit der PSC abgesprochener Fan-Service, klar?“ „Klar.“ Uruha und Aoi nickten synchron. Mehr Ärger konnten sie wirklich nicht vertragen. „Hey, Kai, schau mal, was wir draußen gefunden haben!“ Ruki kam gemeinsam mit Reita rein und schob Takeru vor sich her. Der Kerl war, wie Uruha bemerkte, genauso groß wie Ruki, wirkte aber deutlich jünger. Bisher hatte er ihn sich noch nicht genauer angesehen, aber eigentlich war er ganz niedlich. Große Augen, ein Grinsen im Gesicht, das Kai in den Schatten stellte und wuschelige Haare. „Hi Takeru.“ Nuschelte Kai, ohne ihn wirklich zu beachten. Das fand Uruha gar nicht nett. Dabei gab Takeru sich doch solche Mühe! „Hallo Kai!“ Schwungvoll landete der Kerl neben Kai auf Rukis angestammten Platz auf dem Sofa. „Hab dir was mitgebracht!“ Er zauberte eine kleine Tüte von StarBucks aus der Tasche. „Blaubeermuffin! Das magst du doch, oder?“ Jetzt konnte Kai sich das Lächeln nicht verkneifen. „Danke. Aber warum machst du das?“ „Hab doch gesagt, ich mag dich gern. Bis nachher!“ Takeru gab Kai noch einen Kuss auf die Wange, dann wirbelte er wieder aus dem Proberaum. „Sag nie wieder, Aoi oder Miyavi seinen überdreht.“ Reita lachte. „Aber der Kleine ist knuffig.“ „Ja, schon.“ Kai drehte den Muffin in der Hand. „Aber... was soll das Ganze?“ Uruha hatte den Eindruck, dass Kai wirklich schwer von Begriff war. Zumindest, was Liebe anging. Halbwegs entspannt lehnte Kai sich vor seinem Arbeits-PC zurück. Das Radiointerview vorgestern von Aoi und Uruha war problemlos über die Bühne gegangen. Eigentlich hatte er von seinen beiden Chaoten ganz was anderes erwartet. Er stellte das Radio auf dem Sender, der heute das Glück hatte, sich mit den Beiden zu befassen und betete, dass alles gut ging. „Und hier sind wir mit Aoi und Uruha von Gazette! Sagt mal was!“ Forderte der Moderator auf. „Hi?“ Klang Uruhas Stimme unsicher aus dem Radio. Noch brachte der Kurs offensichtlich nichts. „HI!“ Aoi klang deutlich aufgeweckter. Der erste Teil des Interviews verlief so reibungslos, dass Kai überlegte, die Strafen der Jungs zu lockern. Dann kam die Frage, die Aois Ende einläutete. „Der Kuss auf der Bühne war ja doch ungewöhnlich für euch.“ „Fan-Service!“ Platze Aoi heraus, zu schnell für Kais Gefühl. „Nichts anderes!“ „Werdet ihr das jetzt öfter machen?“ „Vielleicht. Mal sehen.“ Uruha klang zurück haltender. „Dann kann man davon ausgehen, dass es einige Neuerungen in eurer Show geben wird, oder?“ „Vermutlich.“ „Aber ihr bleibt eurem Stil optisch treu? Heute tragt ihr beide, was die Zuhörer nicht sehen können, ja auch nur Jeans und Shirts.“ „Natürlich.“ Uruha antwortete. „Privat laufen wir nicht so wie auf der Bühne herum, sondern ganz normal. Ich hoffe, wir haben trotzdem noch Stil.“ „Du siehst immer zum anbeißen aus.“ Kais Kopf schlug nach vorne auf die Tastertur. Das konnte Aoi nicht gesagt haben! Absolut unmöglich! An welchen Gott auch immer er sein Gebet gerichtet hatte, es war wohl der falsche gewesen. Uruha versuchte offensichtlich Aois Patzer mit Lachen zu überspielen, aber es war deutlich, dass er aus dem Konzept war. Kein Wunder, die Frage nach der Kleidung war nicht abgesprochen gewesen. „Kai?“ Takeru kam in den Proberaum. „Wenn du mich nicht erschießt, dann geh bitte.“ Oder vielleicht sollte jemand einfach Aoi erschießen? Zumindest würde es keine Lockerung der Strafen für sie geben. Er hob den Kopf nicht vom Tisch. „Ich hab dir was mitgebracht.“ Schon wieder? Kai wunderte sie über die Hartnäckigkeit des anderen. Nach dem Muffin vorgestern hatte Takeru ihm gestern selbst gemachten Apfelsaft aus dem Garten seiner Oma mitgebracht, der wirklich lecker gewesen war. Und heute schon wieder ein Geschenk? „Du sollst das nicht machen.“ „Warum nicht?“ Der Junge setzte sich auf den Tisch und schlug die Beine unter. „Ich mag es, wenn du dich freust.“ „Heute freu ich mich aber nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil Aoi und Uruha bald nicht mehr um ein Outing herum kommen.“ Warum erzählte er das Takeru eigentlich? Eine kleine kühle Hand legte sich auf seinen Nacken. „Sieht doch eh jeder, dass da mehr ist als Freundschaft. Nerven sie dich so schlimm?“ Jetzt sah er doch auf. So ernst hatte er die Augen noch nie gesehen. „Eigentlich nicht. Aber wenn Aoi nur einmal sein Hirn einschalten würde, wäre alles einfacher.“ „Das höre ich auch immer von meiner Band. Ich soll erst denken, bevor ich etwas tue. Aber wenn ich das mache, kommt dabei auch nichts gescheites raus. Also lasse ich es ganz. Hier, das ist für dich!“ Takeru hielt ihm einen unförmigen, kleinen und schwarzen Gegenstand hin. „Was ist das?“ „Ein Schlüsselanhänger. Er piept, wenn du pfeifst. Dann verlierst du deinen Schlüssel nicht immer.“ Okay, das war wirklich süß. Und nützlich. „Danke.“ „Chiyo hat mir auch solche geschenkt. Ich habe einen an meinem Geldbeutel, einen am Terminplaner, einen am Schlüssel, einen am Handy und einen immer in meiner schwarzen Jacke. Ich vergesse auch ständig Dinge, weißt du?“ Vermutlich piepte es in der SuG-Garderobe dauernd an allen allen Ecken und Enden. „Kommst du heute Abend auch zum Bowling?“ Fragte Kai ihn. Mit SuG hatten sie noch nie gebowlt. Er war gespannt, ob das Spiel diesmal anders ausgehen würde, als in den letzten Jahren und nicht alice nine verloren. „Klar. Ist das so was wie ein Date?“ Takeru klimperte mit seinen Wimpern. „Nur du und ich und der Rest der PSC?“ „Klingt wie Orgie, nicht wie Date!“ Kai lachte. Dann wurde er sich bewusst, dass Takeru mit ihm flirtete und er darauf einging. „Nein, kein Date.“ „Schade.“ Wieder ein Mimikwechsel, der Kai überraschte. Das Gesicht war plötzlich traurig. „Vielleicht übermorgen?“ „Auf einen Kaffee und einen Muffin gern.“ Verdammt, dass hatte er wirklich gesagt! Hatte er sich schon bei Aoi angesteckt? Aber das Leuchten, dass Takeru wieder in den Augen hatte, war es wert. Himmel, das durfte ihm nicht passieren. Oder? Fortsetzung folgt... Kapitel 3: Wetteinsätze ----------------------- Und auf geht´s! Hier ein hoffentlich unterhaltsamer Teil für euch! Falls es irgendwem noch nicht klar sein sollte: Ich bin nicht die Chefin der PSC. Leider auch nicht die Putzfrau, auch wenn ich das glat machen würde! Ach ja: Ich habe das Problem, dass ich nur im Internetcafé an den PC kann. Das heißt, ich muss die Story immer hier schreiben und meine ganze Sachen erledigen. Daher kann ich euch - auch wenn ich es gern täte - keine ENS schicken, wenn ein neuer Teil on kommt. Ich versuche, euch regelmäßig für eure Kommies zu danken, auch persönlich. Aber immer klappt das nicht. Also fühlt euch alle ganz doll geknuddelt von mir, wenn ihr mir etwas hinterlasst! Ich freu mich über jeden Satz! Wetteinsätze Nur etwas Entspannung, mehr wollte Kai gar nicht. Nur einmal abschalten und etwas unsinnigen Spaß mit seinen Freunden und Kollegen der PSC haben. Dafür reichte der Bowlingabend alle Mal. Nach dem verkorksten Interview war Aoi praktisch vor ihm auf dem Boden gekrochen, als er sich entschuldigt hatte. Kai hatte beschlossen, einfach nichts dazu zu sagen und es gut sein zu lassen. Er konnte sich bei diesen beiden eh den Mund fusselig reden. Bringen tat es nichts. Jetzt stand er mit Nao und den anderen Leadern der PSC-Bands im Kreis. „Alle mit den Regeln und Einsatz einverstanden?“ Frage Yasuno. „Jepp.“ Kai nickte, der Rest ebenfalls. Bis auf Masato. „Noch mal die Regeln, bitte.“ Wollte der SuG-Leader wissen. „Ganz einfach,“ begann Nao. „Gespielt wird über drei Runden. Am Ende werden alle Punkte zusammen gezählt und durch die Anzahl der Spieler geteilt. Wer dann im Schnitt die meisten Punkte hat, hat gewonnen. Der Spieler, der am wenigsten Punkte gemacht hat, hat das ganze Match verloren.“ „Okay.“ „Ich habe noch einen Zusatz-Einsatz.“ Nao grinste breit. „Der Spieler, der die wenigsten Punkte wirft, trinkt einen halben Liter Wodka auf ex.“ Kai lachte. „Wenn du Shous Kopf beim Kotzen halten willst, bitte. Von mir aus.“ Er hatte gar nicht richtig zugehört, als es um die Einsätze ging. Da immer die Band den Einsatz bestimmte, die im letzten Jahr verloren hatte, war das nicht weiter wichtig. Alice nine verloren schon aus Tradition und suchten sich immer Einsätze aus, die sie sicher einlösen konnten. Und wenn Shou meinte, sein Innerstes zusätzlich noch der Kloschüssel offenbaren zu müssen, sollte er das tun. „Dann steht alles. Los geht´s!“ Yasuno klatschte in die Hände. Kai gesellte sich wieder zu Ruki und Reita. „Dann wollen wir mal...“ Er begann und räumte sieben Pins ab. Nach dem zweiten Wurf blieb noch einer stehen, aber eigentlich war das gar nicht schlecht. Ruki vergeigte den ersten Wurf komplett, aber Reita machte es mit einem Strike wieder gut. „Verdammt!“ Ruki deutete auf die Nebenbahn, auf der alice nine spielten. Gerade sprang Shou in die Luft. „Na, hat er einen Pin getroffen?“ Kai grinste. „Nein.“ Rukis Augen waren riesig. „Alle.“ Kai klappte der Kiefer nach unten. Seit wann kam denn so was vor? „Glück.“ Meinte Reita lapidar und schubste Kai an die Bahn. Zwischen seinen Würfen ließ Kai den Blick immer wieder über die Konkurrenten wandern. Sie hatten dieses Jahr keine Chance auf den Sieg, das wusste er. Von ihnen spielte Uruha am Besten und der saß brav zu hause. Aber solange sie nicht verloren, war das ziemlich egal. Verlieren taten alice nine, obwohl zumindest Hiroto richtig gut war, das war immer so. Nur heute sah es komisch aus. Warum waren auf der Anzeigentafel der Jungs keine Null-Würfe? Weder Shou nach Nao hatten bisher daneben geworfen. Dafür zeigte die Tafel bei SuG nicht viel Gutes. Takeru schien das Spiel nicht verstanden zu haben und warf konsequent in die Rille. Chiyo war ganz gut, aber sie lagen dennoch weit hinten. Kra, die mit Miyavi zusammen spielten, waren im Mittelfeld und Screw ebenso. Vorn lagen Kagrra. Kai stellte fest, dass nur SuG hinter ihnen lagen. Jedenfalls bis ihm klar wurde, dass er anders rechnen musste. Die Jungs waren mehr und daher noch nicht so oft dran gewesen wie sie. Seine eigene Band lag zurück. Und zwar weit. „Na, wie läuft´s?“ Takeru schmiss sich von hinten an seinen Hals, als er gerade die Kugel werfen wollte. Sie fiel ihm aus der Hand und rollte in die Rinne. „Ups, sorry.“ „Geht so.“ Kai sah der Kugel betrübt nach. Würden wohl sie dieses Jahr das Grillen ausrichten müssen oder so was in der Art. „Wollte ich nicht, tut mir Leid.“ Der Kleine hing noch immer halb auf Kais Rücken. „Schon gut.“ Er ließ den Jungen von seinen Rücken rutschen. „Was wird das hier eigentlich? Du solltest versuchen, nicht ganz so schlecht zu spielen, sonst verlierst du.“ „Ist doch nur Spaß.“ Takeru grinste ihn an. „Mir macht das Spaß. Weißt du, ich war noch nie bowlen.“ „Merkt man.“ „Ich bin gern bei euch. Besonders bei dir. Wenn ich alle abräume, bekomme ich dann einen Kuss?“ In Anbetracht der Tatsache, dass Takeru bisher auf alle Würfe zusammen gezählt noch keine 10 Pins getroffen hatte, erschien es Kai als ziemlich sicher, zuzustimmen. Aber dann würde der Kerl sich nur Hoffnungen machen. „Ich küsse nicht auf Grund einer Wette.“ „Das soll eine Belohnung sein, damit ich mich mehr anstrenge.“ „Wie soll ich dir das nur so erklären, dass du es verstehst?“ Kai seufzte. „Ich bin nicht in dich verliebt.“ Jetzt würde Takeru sicher wieder diese großen Augen machen und es ihm somit nicht leicher. „Noch nicht!“ Flötete der Sänger, küsste ihn kurz auf die Wange und schwirrte wieder zu seiner Bahn. „Der ist doch wirklich niedlich.“ Ruki schüttelte den Kopf. „Was hast du gegen ihn?“ „Ich bin nicht in ihn verliebt.“ „Wir sollten uns ranhalten.“ Reita musterte ihre Anzeigen. „Wir liegen auf dem letzten Platz und die erste Runde ist durch. Wenn das so weiter geht, müssen wir noch dieses PV drehen.“ „Was für ein PV?“ Kai wurde hellhörig. „Hast du nicht zugehört?“ Shou kam zu ihnen geschlendert, ein Grinsen im Gesicht, das so gar nicht zu ihm passte. „Junge, dass könnte sich rächen.“ „Der Einsatz ist ein PV ohne Kleidung.“ Nuschelte Ruki. „In dem wir miteinander schlafen.“ „WAS?“ Kai packte seinen Sänger am Kragen. „Wie konntet ihr?“ „Na, wir dachten, du weißt davon. Außerdem, warum können Shou und Nao plötzlich bowlen?“ Verteidigte sich Ruki. „Damit konnte doch keiner rechnen.“ „Denkst du echt, wir bringen so einen Einsatz, wenn wir meinen würden, wir müssten es tun?“ Shou lachte. „Wir waren im letzten Jahr mindestens einmal die Woche auf der Bahn und haben geübt.“ „Das zählt nicht!“ Reita war völlig entgeistert. „Wieso nicht? Ich freu mich schon auf eure Knackärsche im PV. Viel Erfolg noch!“ Shou machte sich auf den Weg zurück zu seiner Bahn. „Kai, das gilt doch nicht, oder?“ Reita hatte Panik in den Augen. „Das gilt nicht, oder?“ „Ich fürchte schon...“ Kai sah zu, wie Nao alle Pins abräumte. Die zweite Runde hatte begonnen. Und es gab nur eine Möglichkeit, nicht den allerletzten Platz zu machen... „Tiefer! Uruha, und langsamer!“ Uruha keuchte. Das ging ganz schön in die Hüfte. Ihm zog alles. „So wird das nie was! Du musst dich konzentrieren!“ „Wie denn?“ Er ließ sich auf die Seite fallen. Warum auch immer diese Yoga-Stellung Kamel hieß, er würde sie nicht wieder machen. „Wenn du wie eine Domina neben mir sitzt und Anweisungen brüllst, kann ich mich nicht entspannen.“ „Aber du musst! Das ist wichtig für dich.“ Aoi schob die Unterlippe vor. „Das mit der Domina könnte man auch anders umsetzten. Das entspannt mich auch, weißt du?“ Uruha schlang den Arm um Aois Taille. „Wir können aber nicht vor jedem Konzert schnell eine Nummer schieben. Und du hast es versprochen!“ „Ich weiß. Ich mach es ja auch... aber gib mir Zeit, okay? Das tut...“ Sein Handy unterbrach ihn mit einem nervtötenden Ton. Der Ton, der für Kai reserviert war. „Ja?“ Fragte er nur. „Shou hat geübt! Der Hund kann bowlen! Bewegt eure Hinterteile aus dem Bett und auf die Bahn! Der Einsatz ist ein Porno-PV, wenn ihr den nicht drehen wollt, dann rate ich euch, kommt sofort her.“ Damit legte Kai wieder auf. „Was ist?“ Sein Freund sah ihn verwundert an. „Scheint, als hätte unser Leader nicht zugehört und Shou das Bowlen gelernt. Wir sollen zur Rettung eilen.“ Leider nützte alles nichts mehr. Uruha hatte in der dritten Runde zwar noch einiges an Punkten weg gemacht, aber Aoi war beim Bowling nicht zu viel nützte und nachdem Ruki noch zwei Würfe versemmelt hatte, war es vorbei gewesen. Zudem hatten die vier anderen von SuG sich eingespielt und sie in der Wertung deutlich hinter sich gelassen. Als Reita seinen letzten Wurf machte, war Kai klar, dass er am besten schon mal das heiße Wachs für alle buchte. Das hätte den doppelten Effekt der Strafe und der haarlosen Körper im PV. Er schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. „Tut mir Leid.“ Aoi setzte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du kannst nichts dafür. Ausnahmsweise mal etwas, was du nicht verbockt hast. Wer hätte damit gerechnet, dass die heimlich üben?“ „Haben wohl sonst nichts zu tun.“ Uruha setzte sich ebenfalls. „Warum hast du dich auf den Einsatz eingelassen?“ „Weil ich es nicht wusste. Himmel, alice nine verlieren immer! Und die suchen sich sonst was einfaches aus. Kann ich ahnen, dass es diesmal anders ist?“ In den letzten Jahren hatten alice nine ein Grillfest ausrichten müssen, ihr Publikum dazu bringen müssen komplett in weiß zu erscheinen und zwei Monate lang die Flure der PSC putzen müssen. Alles blöd, aber nicht gemein gefährlich. „Sei nicht traurig.“ Takeru tauchte vor ihm auf und setzte sich auf seinen Schoß. Kai war zu entnervt, um ihn runter zu werfen. „Es ging doch nicht ums Gewinnen, sondern um Spaß, oder?“ Es ging nur darum, nicht zu verlieren. Wenn Kai sich die Wertungen ansah, war er mehr als erstaunt. Kagrra hatten gewonnen, dicht gefolgt von alice nine. Dann kamen Kra mit Miyavi und Screw, bevor SuG folgten und nur GazettE ganz hinten gelandet waren. Anderseits mussten so SuG nicht dieses PV drehen, was ihn auf unbestimmte Art erleichterte. Takeru solch einen Clip drehen zu lassen, wäre unverantwortlich gewesen. „Und der mit den wenigsten Punkten ist Takeru!“ Verkündete Nao. „Bitte sehr, dein Wodka.“ Er hielt Takeru die offene Flasche vor die Nase, der sie schneller ergriff, als Kai stopp rufen konnte. Den Teil hatte er komplett vergessen. „Spinnst du?“ Yuji riss seinem Kollegen die Flasche vom Mund weg. Takeru hatte bereits einen ordentlichen Schluck genommen, bevor irgendwer reagieren konnte, und hustete heftig. „Wette ist Wette.“ Sagte Shou. „Er trinkt.“ „Tut er nicht.“ stellte Yuji klar. „Er darf – er verträgt das nicht.“ „Komm, lass ihn.“ Miyavi schlang die Arme um Hiroto und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin errötete Hiroto leicht und flüsterte zurück. War ja nicht zum aushalten mit den ganzen Pärchen um sich herum. Dabei wurde Kai klar, dass er mit Takeru auf dem Schoß selbst ziemlich nach Pärchen aussah und setzte ihn langsam ab. „Ist schon okay, Yuji. Ich mach das.“ Takeru streckte die Hand nach der Flasche aus. „Wir haben gewettet und ich halte meine Wetten ein.“ Er hustete immer noch. Kai schätzte, dass er ca. 100ml von dem Zeug in sich gekippt hatte. Und einen betrunken Takeru wollte er nicht erleben. „Nein.“ Yuji schüttelte vehement den Kopf. „Takeru wird nichts mehr davon trinken. Ich mach das. Und ich trinke noch zwei Sake, damit die Menge stimmt.“ „Damit können wir leben.“ Shou nickt, während Yuji sich ans Trinken machte. „Kai...“ Takeru sah plötzlich ziemlich blass aus. „Was ist?“ „Mir ist komisch...“ Kai hob das leichte Kerlchen hoch und verschwand mit ihm auf Klo. Scheinbar war es wirklich keine gute Idee, Takeru Alkohol zu geben. „Danke, geht schon.“ Takeru kühlte seinen Kopf an der Klowand. „Ist dir noch schlecht?“ „Nur ein wenig. Ich dachte, ich kann das ab.“ „Ein Glück, dass du nicht die ganze Flasche gekippt hast. Du bist jetzt schon angetrunken.“ Und eigentlich hatte er nicht damit enden wollen, einen Kopf über die Kloschüssel zu halten. Der Abend war nicht so gelaufen, wie er sollte. „Warum bist du hier?“ Wollte Takeru wissen. Seine großen Augen glänzten noch stärker als sonst. „Weil es dir nicht gut geht.“ „Ich hab doch meine Band. Die kümmern sich sonst immer um mich.“ Und passen auf dich auf, dachte Kai. Wenn jemand dringender einen Aufpasser brauchte als seine Chaoten und Miyavi zusammen, dann dieser Kerl. „Du bist mir halb auf dem Schoß kollabiert. Da kann ich dich doch nicht allein lassen.“ Und deine Band betrinkt sich gerade mit meiner, dachte Kai. „Du musst heim. Ich ruf dir ein Taxi, du fährst nicht mehr selbst.“ „Hab sowieso keinen Führerschein.“ Vielleicht auch besser so. „Oh, ich sollte so nicht nach hause.“ „Wieso nicht?“ „Weil meine Mutter mich dann umbringt. Ich wohne bei meiner Mama.“ Na toll. „Dann schauen wir mal, dass du bei einem deiner Jungs unter kommst.“ Kai half Takeru auf die Füße. Er schwankte leicht und schien nicht wirklich fit. Einer der SuG-Jungs würde sich erbarmen müssen und ihn mit heim nehmen. Er entschied sich für Chiyu, der einfach der erste war, der ihm vor die Nase lief. „Hier. Das gehört dir. Bring es mal heim.“ Damit drückte er Takeru dem anderen in den Arm und beschloss, selbst einfach zu feiern. Ab einem gewissen Punkt im Leben war eh alles egal. Fortsetzung folgt... Kapitel 4: Liebesbekundungen ---------------------------- Nachdem ich das ganz nochmal schreiben musste, weil der PC es gefressen hat bin ich nicht mehr ganz so zufrieden. Aber ich hoffe, es gefällt! Ich besitze eine wilde Fantasie, aber leider keine J-Rocker! Liebesbekundungen --Aftertalk lesen!!!-- Diesmal, da war Aoi sich ganz sicher, würde Kai ihnen nicht böse sein können. Sie hatten sich beim Radiointerview hervorragend geschlagen. Unter anderem lag das sicher auch daran, dass Aoi sich dazu gezwungen hatte, vor jeder seiner Antworten zweimal ein und aus zu atmen. Das hatte das Gespräch zwar etwas stockend, dafür aber ohne Katastrophen ablaufen lassen. Jetzt freute er sich ganz gewaltig auf sein freies Wochenende mit Uruha. Kai hatte ihnen gesagt, solange er sich nicht meldete, müssten sie nicht wieder in die PSC und könnten gleich heim. Bisher hatte das Handy nicht geklingelt, daher ging Aoi davon aus, dass selbst ihr Leader zufrieden mit ihnen war. „Und? Was sollen wir mit der freien Zeit machen?“ Er schnallte sich an und versuchte, mit den Augen schon mal den Weg aus der Tiefgarage des Senders zu planen. „Ich dachte, wir fahren zu dir?“ Schlug Uruha vor. „Du bist langweilig!“ Aoi lachte. An freien Tagen war Uruha es zufrieden, mit ihm im Bett zu bleiben. Nicht, dass er da etwas gegen hätte, aber gelegentlich wäre etwas anderes doch schön. „Was hältst du von Kino morgen Abend?“ „Okay.“ Uruha zögerte mit dem Anschnallen. „Sag mal... weißt du, ich will nur noch mit dir schlafen und du?“ „Hä?“ Unterstellte er ihm etwa Untreue? „Na ja, ich liebe dich und will nie wieder mit einem anderen Menschen ins Bett. Und da dachte ich, wenn du das auch nicht willst und auch nur mich willst, dann könnten wir doch... also... zum Arzt gehen uns untersuchen lassen und die Gummis weglassen?“ Hatte Aoi richtig gehört? Ohne? Wie sollte... ach so, wenn alles okay war, meinte Uruha. Sein Freund sah ihn verlegen an. „Also, nur wenn du magst und alles völlig okay ist, sonst nicht, das wäre zu gefährlich. Aber wenn wir uns treu sind und gesund, warum sollten wir dann nicht auf die Dinger verzichten? Ich vertraue dir, dass du nichts Dummes machst und ich will dich... noch näher spüren. Du weißt, ich würde dich nie betrügen und-“ Aoi unterbrach ihn mit einem Kuss. Das war für ihn fast das Schönste, was Uruha ihm anbieten konnte. Denn wenn es etwas gab, vor dem Uruha wirklich Angst hatte, waren es Ärzte mit einer Spritze, die ihm womöglich ans Blut wollten. Und er war bereit, das für ihn auf sich zu nehmen. „Unter einer Bedingung.“ Aoi lächelte in den Kuss. „Welche?“ „Zieh fest bei mir ein.“ „Okay. Dann machen wir den Test?“ „Klar. Ich...“ Er küsste Uruha erneut. „Will doch auch nur dich.“ „Dann sollten wir jetzt wirklich zu dir fahren.“ Das war doch gut gelaufen. Kai reckte sich zufrieden. Seine Schäfchen hatten dazu gelernt. Aoi hatte sich mit seinen Antworten Zeit gelassen und nicht einmal Blödsinn erzählt. So konnte er ganz beruhigt in sein Wochenende starten. Ruki und Reita hatte er heute komplett frei gegeben, um die brauchte er sich nicht zu kümmern. Fehlte nur noch... „Hallo Kai!“ Takeru streckte den Kopf zur Tür rein. Der Kleine wurde berechenbar. Kai merkte, dass er sich auf den Besuch des Sänger gefreut hatte. „Na, Takeru. Alles klar bei dir?“ „Jepp. Geht mir ganz gut. Aber noch einer heißen Schokolade noch besser. Bist du fertig hier?“ Bevor Kai auch nur nicken konnte, hatte Takeru ihn schon an der Hand gepackt und Richtig StarBucks gezogen. Er schaffte es gerade noch so, seine Tasche zu greifen. Als er kurz darauf mit einem großen Becher Takeru gegenüber saß, musste er grinsen. Der Kerl hatte seinen Stuhl wieder umgedreht und saß rittlings darauf. Die Sahne löffelte er wieder ab. „Mir hat das gestern richtig Spaß gemacht.“ Erzählte Takeru. „Und dann hab ich ja bei Chiyu geschlafen, das war lustig. Ich pass nur nicht in seine Klamotten.“ Zum Beweis wedelte Takeru mit seinem Arm. Der Ärmel war zu lang, war ihm das Aussehen eines Kindes gab, dass mit den Kleidern des Vaters spielte. „War ganz lustig, ja.“ Nur, dass er jetzt leider einen anzüglichen Clip drehen musste. Wie konnte sich die PSC nur auf so eine Nummer einlassen? Die hatten den Einsatz schließlich genehmigen müssen. „Und es geht dir wirklich gut?“ „Nur etwas übel heute morgen.“ Takeru winkte ab. Dabei hatte Kai den Eindruck gehabt, dass ihn der Wodka ganz schön umgehauen hatte. „Jetzt ist alles wieder gut. Nur gut, dass Mama das nicht mitbekommen hat. Die wäre sauer geworden.“ „Warum wohnst du noch bei deinen Eltern?“ Eigentlich wollte Kai wissen, wie alt Takeru war. Er konnte ihn nicht schätzen und fand, dass zwischen 16 und 25 alles möglich war. Und nachdem Yuji gestern noch gesagt hatte, Takeru DÜRFE keinen Alkohol... gut, er hatte sich anschließend berichtigt, er vertrage das nicht, aber wie alt war Takeru denn nun wirklich? „Bei meiner Mama.“ berichtigte Takeru und zog die Schokolade durch den Strohalm ein. „Papa ist weg.“ „Oh, tut mir leid.“ War jetzt Kai im Fettnäpfchen gelandet. „Egal, der ist blöd. Weißt du, er hat mich gehauen und gesagt, ich wäre nicht von ihm. So was dummes und unnützes wie mich könne er gar nicht gezeugt haben. Mama sei eine... war nicht nett, was er gesagt hat... und ich nicht sein Sohn. Also, was ist mit deiner Familie?“ Große Augen sahen Kai wieder an und glitzerten fröhlich. Wie konnte Takeru so etwas erzählen und dann immer noch lächeln? Der Junge war wie eine kleine Sonne, die immer strahlte. Kai merkte, dass sein Herz schneller schlug. „Die ist toll. Ich bin Einzelkind, aber meine Eltern sind klasse.“ „Schön! Hallo Hiro-Pon!“ Takeru sprang verwarnungslos auf und dem Gitarristen an den Hals. „Hey.“ Überrannt blinzelte Hiroto. „Was machst du denn hier?“ Wollte Takeru wissen. „Kaffee holen, was sonst? Nao und Shou haben mich geschickt und da haben Tora und Saga mir ihre Bestellungen auch gleich aufgedrückt.“ Er winkte der Bedienung zu. „Das Alice nine-Paket bitte.“ Dann setzte er sich zu den anderen beiden, nachdem er Takeru von seinem Hals entfernt hatte. „Ist blöd, wenn man der Jüngste ist.“ „Wem sagst du das!“ Takeru seufzte und widmete sich wieder seinem Becher. Sieh an, dachte Kai, die anderen sind also älter als er. „Sorry, dass ihr das PV machen müsst. Saga, Tora und Shou hatten sich das in den Kopf gesetzt und Nao war dann auch begeistert. Ich war ja ziemlich dagegen.“ Entschuldigte sich Hiroto. Kai zuckte die Schultern. „Ich hätte ja zuhören und den Einsatz ablehnen können. Bin doch selbst Schuld. Hätte ich gewusst, was der Einsatz ist, dann hätte ich mir denken könne, dass ihr geübt habt und nicht verlieren werdet. Wette ist Wette. Das PV müssen wir machen.“ „Was für ein PV?“ Scheinbar hatte Takeru noch weniger zugehört als er. „Wir müssen eine Art Porno-PV drehen. Ohne Frauen.“ Takeru klappte der Mund auf. Leider hatte er gerade einen Schluck Schokolade drin gehabt, der ihm jetzt übers Kinn lief. Reflexartig wischte Kai es mit einem Taschentuch weg. „Das. Will. Ich. Sehen.“ Da schliech sich doch ein Grinsen in Takerus Gesicht, das anders war als sonst. Verdorbener. „Oder ich komm gleich mit. Und wenn Aoi und Uruha sich dann verziehen und Ruki und Reita auch, dann bin ich da und tröste dich.“ Hiroto begann zu lachen. „Oh tolle Idee!“ „Vergiss es, Takeru. Ich hab dir das schon mal gesagt!“ Und dennoch – ohne das er es wollte, brachte Takeru ihn auf andere Gedanken und ließ sein Herz klopfen. „Die Bestellung für dich, Hiroto!“ Rief die Bedienung. Der Gitarrist winkte den beiden zum Abschied zu und machte sich auf den Weg zurück. Weder Shou noch Nao ließ man auf ihren Kaffee warten. „Ich dachte, du magst mich mittlerweile.“ Takeru schmollte. „Tu ich doch. Aber... sich zu verlieben braucht Zeit.“ „Gar nicht wahr. Ich hab dich gesehen und war hin und weg! Oh, dass muss ich dir zeigen!“ Hä? War das Thema damit vorläufig vom Tisch? Scheinbar ja, denn Takeru fing an, in seiner Tasche zu wühlen. Bisher hatte Kai seine oder Rukis Tasche immer für voll gehalten, aber bei dieser Tasche hätte es ihn nicht gewundert, wenn ein Schlafsack daraus hervor gekommen wäre. Nacheinander packte Takeru diverse Taschenkonsolen, eine Deck Yu-Gi-Oh-Karten, eine Dose Hundefutter – Kai hoffte, dass er einen Hund hatte – zwei Beutel Süßkram und gleich vier Manga auf den Tisch. Dann zog er ein Magazin hervor. „Uns erstes Cover! Mit Poster! Und 16 Seiten nur über SuG!“ Takeru hielt ihm die Zeitschrift vor die Nase. „Ist das nicht super?“ Es war super. Kai konnte sich noch erinnern, wie stolz sie damals auf ihr erstes Cover gewesen waren. Sie hatten die Nacht durch gefeiert und am nächsten Tag geschlossen eine Predigt von der PSC erhalten. Die Fotos hatte Kai noch immer, auch wenn auf Wegen, die er sich nicht erklären konnte, einige davon im Internet kursierten. „Das ist toll. Wann kommt die raus?“ „Morgen. Schau mal, da sind von jedem von uns zwei Seiten und dann sechs mit uns allen und das Poster!“ Takeru strahlte über das ganze Gesicht und sah dabei so niedlich aus, dass Kai sich bei dem Wunsch ertappte, ihn zu küssen. Schnell überspielte er es. „Darauf hol ich uns noch eine Schokolade!“ Fortsetzung folgt... Aftertalk Zwei Punkte: 1.Das Gespräch zwischen Aoi und Uruha über Kondome: Ich bin ein Fan von den Dingern, weil sie der einzige Schutz sind. In den meisten Ffs kommen sie nicht vor, und in meinen PWPS auch nicht. Aber hier schon. Und wenn man sich auf die Nummer ohne Kondom einlässt, dann bitte nur so, wie Aoi und Uruha das hier tun. Alles andere wäre grob dämlich. 2.Betrifft Takeru: ich weiß so gut wie nichts über ihn, außer, dass ich seine Musik mag und er ziemlich niedlich und etwas verrückt ist. Ich habe keine Ahnung, was seinen familiären Hintergrund angeht, darum habe ich mir einen ausgedacht, der für die Story funktioniert. Selbiges gilt für sein Alter. Kapitel 5: Zeit für Geständnisse -------------------------------- Ach meine Lieben Leser! Hier passiert mal eine Menge und es ist nicht ganz so lustig - aber das wird es wieder werden, versprochen. Zur Schonung meiner Nerven hat mein Arzt mir verboten, die Besitzrechten an der PSC zu erwerben. Dabei hatte ich gerade genug in der Portokasse! Also muss ich noch warten, bis sie mir gehören! Zeit für Geständnisse Nach einem ruhigen Wochenende und einem Arztbesuch, bei dem Uruha vom Stuhl gefallen war, sah Aoi der neuen Woche entspannt entgegen. Zumindest solange, bis er mit Uruha in den Proberaum kam und dort nur Ruki und Reita vor fand. Das Kai nicht da war, war ungewöhnlich. „Kai ist beim Management, schon seit einer halben Stunde.“ Informierte Ruki sie. „Die sahen sauer aus.“ „Verdammt.“ Aoi setzte sich und zündete eine Zigarette an. Was war schief gelaufen? „Macht euch keinen Kopf.“ Uruha schüttelte selbigen. „Geht vermutlich nur um die Wette mit dem PV.“ Ging es nicht, wie sie Minuten später erfuhren. Kai kam, eine Zeitung unter dem Arm, rein, warf Aoi und Uruha einen Blick zu, der Aoi ganz klar sagte, dass es um sie ging, klaute Ruki die Zigarette aus der Hand und legte sie Zeitung auf den Tisch. Das Titelbild zeigte Aoi und Uruha im Auto. In der Tiefgarage des Radiosenders. Küssend. „Verdammt.“ Flüsterte Aoi. Er hatte ganz vergessen gehabt, dass sie nicht irgendwo waren, als er sich über Uruhas Angebot gefreut hatte. „Das war heute morgen in der Zeitung.“ Klärte Kai sie überflüssiger Weise auf. Ruki begann, Teile des Textes vorzulesen. „Fanservice wird an sich nur auf der Bühne betrieben und nicht in der Garage, wenn keiner zuschaut... diverse gemeinsame Auftritte im Radio deuten auf eine engere Beziehung der beiden Gitarristen hin... Äußerungen Aois unterstützen dies... wurden am Wochenende gemeinsam im Kino gesehen.... zudem fanden sich nach dem PSC-Konzert in ihrem Hotelzimmer eindeutige Spuren, dass dort nicht nur Freude geschlafen haben... sind Aoi und Uruha ein Paar? Dann sollten sie auch dazu stehen. - Himmel, was geht die das an?“ „Eine Menge.“ sagte Kai. „Die Chefs wollen Klarheit.“ „Tut uns Leid, Kai. Es war nicht...“ „Schon gut, Aoi. Ich weiß.“ Kai winkte ab. „Die Chefs haben nichts gegen eure Beziehung. Sie haben nicht mal was gesagt, als euch der eine in der Toilette erwischt hat. Aber sie wollen ein Statement von euch. Vor der Presse.“ „Statement?“ Uruha schluckte und nahm sich auch eine Zigarette. Stress konnte man an der Luft des Proberaums ablesen – sah man die Wand, war alles okay, sah man Rauch, gab es ein Problem. „Ihr könnt euch entscheiden. Morgen soll eine Pressekonferenz sein. Entweder, ihr gebt zu, dass ihr ein Paar seid und stellt euch der Meute und den Kommentaren. Da habt ihr auch die Unterstützung der Plattenfirma, das hätte für uns als Band von denen aus keine Konsequenzen. Oder ihr dementiert alles und sagt, das war ein Scherz. Aber dann will die Chefetage nie wieder so einen Vorfall sehen – kein Kino, keine Auftritte, in die man etwas hinein lesen kann, keine Blicke, kein Fanservice, keine missverständlichen Äußerungen, nicht mal bei Interviews nebeneinander sitzen oder rumalbern, wenn Kameras oder Leute die quatschen in der Nähe sein könnten. Sonst gibt es Konsequenzen, für uns alle.“ Kai hörte auf zu reden und stütze seinen Kopf in die Hände. Aoi musste diese Rede sacken lassen. Das klang nicht gut, gar nicht gut. „Was rätst du uns?“ Fragte er. „Macht, was ihr für richtig haltet und was euch glücklich macht. Ich steh hinter euch.“ „Danke.“ Uruha ergriff Aois Hand und umklammerte sie fest. Er hatte Angst, das spürte Aoi. „Ist doch wohl klar, was wir machen.“ Reita legte einen Arm um Ruki, der nickte. „Wir?“ Aoi blinzelte. „Wir.“ Bestätigte Reita. „Gazette. Wir fünf. Nicht ihr beide. Wir alle fünf.“ „Eben.“ Ruki nickte erneut. „Ihr müsst da nicht allein durch.“ „Ihr vier heute schon.“ Kai drückte die Zigarette aus. Er war blass. „Ich muss heim. Wir spielen die nächsten Tage nicht, oder ihr probt ohne mich. Mein Kopf tut weh, besser, ich gönne ihm etwas Ruhe.“ „Überlaste dich nicht.“ Uruha lächelte schräg zu ihm auf. „Es tut mir Leid, dass wir dir so einen Ärger machen.“ Aoi machte sich Vorwürfe. Kai hatte Ärger mit dem Ohr, seit er den Hörsturz hatte. Und ein weiterer würde das Aus für Kai bedeuten. „Liegt nicht an euch.“ Kai lächelte. „Es ist nur etwas nervig, aber bevor ihr fragt: das Ohr macht keinen Ärger, ich seh dir an, was du denkst, Aoi.“ Er beugte sich zu Aoi und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Ihr macht das schon. Ich bin bei der Konferenz auf jeden Fall dabei. Egal, wie ihr euch entscheidet.“ Damit verabschiedete sich Kai. „Tja, also nochmal. Was wir machen, ist klar, oder?“ Reita lächelte. „Und was?“ Uruha umklammerte Aois Hand fester. „Zugeben, das da mehr als nur Freundschaft zwischen euch ist.“ Der Bassist zuckte die Schultern. „Oder wollt ihr die Auflagen der Chefs erfüllen? Das schafft ihr nicht. Niemals, dafür liebt ihr euch viel zu sehr. Außerdem sieht ein Blinder, das ihr ein zusammen seid.“ „Und ihr? Wollt ihr euch verstecken?“ Schließlich waren auch der Bassist und Ruki ein Paar. „Bei uns ist das anders.“ Ruki seufzte. „Wir sind nicht so... gefühlsbetont wie ihr. Wir waren schon immer so, dass wir aufeinander gehangen haben und uns gedrückt haben und so. Da merkt niemand was. Außerdem lassen wir oft genug die Finger von einander.“ „Sag das mal nicht so.“ Reita pieckste ihn in die Seite. „Klingt ja, als wären die zwei selbst schuld daran.“ „Sind wir doch.“ Aoi senkte den Kopf. „Hätte ich mich beherrschen können, wäre es nie soweit gekommen.“ „Doch.“ Sagte Reita. „Die Fans haben schon lange gesehen, dass ihr euch liebt. Schon bevor ihr zusammen gekommen seid. Ich glaube, kaum jemand wird wirklich überrascht sein, dass ihr ein Paar seid.“ „Dann sollen wir also sagen, dass wir zusammen sind?“ Fragte Uruha. „Auf jeden Fall.“ Ruki grinste breit. „Und wer meint, sich das Maul darüber zerreißen zu müssen, der kann uns gestohlen bleiben.“ „Also, ich könnte sowieso in die Welt brüllen, dass ich Aoi liebe. Warum also nicht?“ Uruhas Lippen trafen auf Aois Wange. Ja, er würde es auch gern allen sagen. Und es war besser, sich der Welt zu stellen, als Uruha nie wieder anlächeln zu dürfen. Nur einen Haken gab es leider noch. Das Klingeln an der Tür riss Kai aus seinen Gedanken. Wer verließ bei dem Regen den freiwillig seine Wohnung? Dem Blick durch den Türspion nach ein Teddy von einem Meter fünfzig. Dahinter war niemand zusehen und Kai ging nach dem Ausschlussprinzip vor. Ruki wäre hinter dem Ding nicht zu sehen, würde aber nie mit so was vor seiner Tür stehen. Miyavi war das hingegen zu zutrauen, aber den würde er sehen. Blieb nur Takeru. Der hatte zwar seine Adresse eigentlich nicht, aber das hielt ihn nicht auf. Er öffnete die Tür und fand sich bestätigt. Ein tropfnasser Takeru kam, mit einem nicht minder nassen Teddy, zur Tür rein. „Hallo! Die anderen haben gesagt, es geht dir nicht so gut. Da dachte ich, ich bring die meinen Teddy, da kann man sich prima rankuscheln, wenn es einem nicht gut geht. Aber jetzt ist er ganz nass.“ „Du aber auch.“ Takeru trug eine weiße Jacke auf deren Kragen pinke Farbe aus seinen Haaren tropfte. „Das trocknet wieder!“ Der Sänger wuschelte sich durch das Haar, sah dann seine Hand an und grinste. „Hast du vielleicht ein Handtuch?“ „Komm erstmal richtig rein. Dann trocke dich ab und zieh dir was trockenes an. Ich such was raus und mach dir einen Tee. Es wird kalt draußen, wir haben fast November.“ Kais Beschützerinstinkt war geweckt. Der Kerl tropfte ihm den Fußboden voll, pink aus den Haaren und grün vom Augenmakeup liefen ihm über das Gesicht und er grinste. Eine Kombination, die Kais Herz so zum Klopfen brachte, dass sein Kopfschmerz vergessen war. Er warf Takeru ein paar Sachen ins Bad und kochte Tee. Am besten etwas Süßes, Kakao hatte er keinen da. Er nahm sich vor, welchen zu kaufen. Dann bemerkte er, dass er sich auf weitere Besuche des anderen einstellte und versuchte, den Gedanken zu unterbinden. „Fertig!“ Die Sachen, ein Pulli und eine bequeme Hose, waren Takeru zwar etwas lang, aber trocken. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. „Oh, Erdbeertee!“ Augenblicklich löffelte Takeru Zucker in die Tasse – sieben Löffel. Kai verdrehte sich der Magen. „Schau, der Teddy ist nass, aber du kannst mich in den Arm nehmen.“ Das wollte Kai, und wie er das wollte. Er kämpfte den Drang nieder. Langsam musste er sich eingestehen, dass Takeru ihn ans Herz gewachsen war und er sich in die frische und naive Art verliebte. Aber Takeru ließ ihn den Drang nicht niederkämpfen, er drückte ihn einfach auf das Sofa und kuschelte sich an ihn. „Ich weiß, dass du Stress hast Kai. Darum will ich auch nicht viel sagen oder so. Ich will dich nur trösten.“ Dabei küsste er Kais Schläfe, ähnlich, wie er Stunden zuvor Aoi geküsst hatte. „Deine Jungs haben mir gesagt, was los ist. Es wird alles gut werden, das weiß ich. Mach dir keine Sorgen. Ihr fünf könnt alles schaffen.“ „Du bist lieb.“ Kai legte die Arme um Takeru. So wild, wie er gedacht hatte, war Takeru gar nicht immer. Da kam gerade eine Seite an ihm durch, die Kai noch nicht kannte. Aber er mochte sie, sehr gern sogar. „Glaub nicht, dass du immer alles allein machen musst. Sie sind zwar chaotisch, aber sie können sich benehmen. Sie sind erwachsen und brauchen keinen zweiten Vater.“ „Meinst du?“ „Ich bin mir sicher. Ich bin zwar auch chaotisch, aber ich kann auch erwachsen sein.“ „Das seh ich.“ Kai strich durch die feuchten Strähnen. So ruhig und besonnen hatte er Takeru sich nicht vorgestellt. „Was ist der echte Takeru?“ „Beide.“ Takeru lächelte. „Aber ich weiß halt, wann ich den überdrehten Takeru in die Pause schicken muss. Ich mach es nur nicht so gern.“ „Ich mag beide Takerus.“ Das war Kai viel zu schnell heraus gerutscht. Plötzlich konnte er verstehen, warum Aoi solche Dinge brachte. Das Herz war in der Lage, das Hirn zu überstimmen. „Dann...“ Takeru beugte sich vor und verschloss zögernd Kais Lippen mit seinen. Einen Moment war Kai versucht, ihn einfach von sich zu schieben. Aber dann gab er nach. Takeru schmeckte nach Zucker und Erdbeeren – der Tee. Erst, als sich unsicher die kleine Zunge zwischen Kai Lippen bahnte, schmeckte er das, was Takeru wirklich ausmachte. Er erwiderte, zog Takeru enger an sich und genoss einfach. „Dann... ist es jetzt okay?“ Fragte Takeru schüchtern als sie sich trennten. „Ich weiß es nicht.“ Es gab einen Punkt, den musste Kai klären. „Wie alt bist du überhaupt?“ „19.“ Das saß. „Das kann nicht sein.“ „Ist aber so. Schlimm?“ „Ich weiß nicht...“ Gute Frage, verdammt gute Frage. War es schlimm? „Darf ich noch etwas bleiben oder wirfst du mich raus?“ „Bestimmt nicht! Bleib hier.“ Kai legte den Arm um ihn und merkte, dass ihn an einem Punkt in seinem Herzen egal war, dass Takeru so jung war. Aber darüber würde er noch nachdenken müssen. „Sie wissen es nicht?“ Uruha sah Aoi überrascht an. „Nein.“ „Aber du hast uns doch damals gleich gesagt, dass du Männer magst.“ „Meinen Eltern aber nicht. Weißt du, wie alt die sind? Mutter ist über 60. Ich konnte es ihnen nicht sagen.“ „Aber jetzt müssen wir.“ Sie hatten beschlossen, ihre Eltern anzurufen, bevor die es aus der Presse erfuhren. Zum Glück lasen weder Aois noch Uruhas Eltern die Klatschzeitung, die Kai ihnen heute gezeigt hatte. „Ich ruf meine an, dann sind deine dran.“ „Okay.“ Uruha wählte die Nummer seiner Eltern und stellte auf Lautsprecher. „Hallo Mama.“ „Hallo Kleiner.“ Seine Mutter nannte ihn immer noch Kleiner, weil er der Jüngst in der Familie war. Das er mehr als einen Kopf größer als sie oder seine Schwestern war, ignorierte sie einfach. „Ich muss dir was sagen.“ „Wenn hast du geschwängert?“ „MAMA!“ Uruha lachte, auch über Aois verdutztes Gesicht. Er winkte ab um ihm zu zeigen, das seine Mutter nur Quatsch machte. „Es ist so... also... es geht um mich... also... ich bin... Aoi und ich... wir... also...“ Er war der König im Stammeln geworden, super. Und dabei wollte er Aoi zeigen, dass er sich keine Sorgen machen sollte und ein Outing ganz einfach war. „Jetzt sag mir endlich, dass ihr ein Paar seid. Dann kann ich mich für euch freuen.“ „Ja...“ Wie hatte sie nur gemerkt, dass er Aoi liebte? „Hat ja auch lange genug gedauert mit euch beiden. SCHATZ!“ Sie rief in den Flur. „Unser Kouyou ist mit Aoi zusammen!“ „Hat er es endlich geschafft, ja?“ Hörte Uruha die Stimme seines Vaters. Was waren das für Eltern? „Hat er. Kouyou, ich freue mich für euch. Und bring ihn mal wieder mit heim, ich habe deinen Schatz seid Jahren nur flüchtig gesehen.“ „Gern.“ Ein Stein fiel von Uruhas Herz von dem er nicht gewusst hatte, dass es ihn gab. Dann war Aoi dran. Bei ihm ging sein Vater ans Telefon. „Vater, ich muss dir etwas wichtiges sagen.“ Uruha legte die Arme fest um Aoi. Sein Freund zitterte richtig. Vor dem Outing vor der Presse hatte er selbst auch Angst, gewaltige sogar. Aber das hier schien für Aoi schlimmer zu sein. „Wirst du endlich heiraten und vernünftig?“ „Ich bin mit Uruha zusammen.“ Platzte Aoi heraus. Schweigen kam aus dem Telefon. „Vater?“ „Dieser andere Gitarrist?“ „Ja. Ich liebe ihn.“ „Blödsinn. Das ist ein Mann.“ „Ich bin schwul.“ „Nein.“ „Vater, ich bin schwul. Ich liebe Uruha.“ Aois Stimme war dünn geworden. „Melde dich hier nicht. Wenn, rufen wir dich an.“ Dann legte Aois Vater auf. „Aoi? Liebling?“ Aoi sagte nichts. Ihm liefen die Tränen über die Wangen. Er war nicht gut darin, ihm Trost zu geben. Es war Aois Stärke, nicht seine. Aber Uruha schloss ihn dennoch in die Arme, küsste seinen Tränen weg und flüsterte ihm Trost zu. Der Mann in seinem Arm zitterte und weinte tonlos. Vor Hilflosigkeit weinte Uruha mit. Fortsetzung folgt... Anmerkung: Die einzige Info, die ich nach der Planung der Story gefunden habe, besagt, dass Takeru Jahrgang 1987 ist. Ob sie stimmt, weiß ich nicht genau. Da aber schon geplant war, ist er jetzt hier jünger als echt. Es ist FAN-FICTION, da muss nicht alles stimmen. Was das Alter von Aois Eltern angeht, habe ich geschätzt. Da er selbst 30 wird (morgen, an dieser Stelle schon mal *Konfetti werf*) und noch Geschwister hat, die 6 und 9 Jahre älter sind und normales Alter für erste Kinder Mitte 20 in Japan ist, gehe ich von über 60 bei den Eltern aus. Aber ob sie so reagieren, weiß ich nicht. Uruhas Mutter ist irgednwie wie meine Mutter. Kapitel 6: Für alle Welt ------------------------ So, da geht es mal wieder voran! Da es mich nur deprimiert, aufzuzählen, wer alles nicht mir gehört, lasse ich es. Mir gehören nur die Presseleute – und die mag ich nichtmal! Für alle Welt Uruha sah, wie sehr Aoi zitterte. Dass er selbst nicht minder nervös war, versuchte er zu ignorieren. Er griff nach der Hand seines Freundes, der gerade geschminkt wurde. „Es wird alles gut. Sie werden es verstehen.“ Versuchte er ihn zu trösten. „Ich habe Angst.“ „Macht euch keine Sorgen darum, Jungs.“ Die Stylistin Asami zog Aois Lidstrich fertig. „Die Fans lieben euch. Und sie werden sich für euch freuen. Hab gestern mal das Netz gechekt – die denken alle, dass ihr zusammen seid und freuen sich tierisch über das Foto und für euch.“ „Es geht nicht um die Fans.“ Aoi öffnete seine Augen noch nicht, obwohl er fertig war. „Es sind meine Eltern, die Stress machen.“ Ruki umarmte ihn von hinten. „Wenn dir die echte Familie Stress macht, mach es wie ich – such dir eine andere. Ihr seid meine geworden, dass weißt du doch?“ „Klar, Brüderchen, weiß ich. Ist nur schwer.“ Zusehen, dass Aoi Angst hatte, verwirrte Uruha. Normaler Weise war Aoi derjenige, der ihm Stärke und Sicherheit gab. Wenn er vor Auftritten Lampenfieber hatte, dann half es ihm immer, wenn er sah, wie locker Aoi damit war. Bei Interviews reichte ein Blick zu Aoi und er wurde ruhiger. Manchmal redete er im Interview mit Aoi, nicht mit der Kamera. Das war schon immer so gewesen. Aoi war seine Stütze. Egal, wie wild und verdorben er auf der Bühne auch wirken mochte – ohne die Kraft, die Aois Art, mit der Öffentlichkeit umzugehen ihm gab, wäre er nur ein Nervenbündel. Darum war es jetzt auch so schwer, plötzlich die andere Rolle einnehmen zu müssen. Aber er war fest entschlossen, Aoi Kraft zu geben. Er drückte Aois Hand fester, streichelte mit dem Daumen darüber und lächelte ihn an. „Das hier, das schaffen wir. Und deine Eltern werden auchnur wollen, dass du glücklich bist.“ „Bin ich ja. Und die da draußen können das alle wissen.“ „Wunderbar.“ Uruha küsste ihn leicht auf die Lippen. „Also sagt ihr es der Presse.“ Kai stand im Raum, sie hatten ihn gar nicht bemerkt. Er wirkte ausgeruht. „Hab ich mir schon gedacht. Wir müssen dann auch los.“ Nachdem er einmal tief durch geatmet hatte, erhob sich Uruha, um die Maske Hand in Hand mit Aoi zu verlassen. Vor der Maske wartete eine Überraschung auf ihn. Bis auf Kra, die außerhalb der Stadt waren, standen alle Bands der PSC vor ihm und verstopften den Flur. Vorn stand Tora. „Wir wollten euch nur sagen, dass ihr unsere volle Unterstützung habt. Wer sich so liebt wie ihr, der sollte es nicht verstecken müssen.“ Tora grinste sie an. Einige der anderen nickten zur Bestätigung. „Wir sind da. Alle.“ Miyavi hatte einen Arm um Hiroto gelegt und sah sie ernst an. „Es geht nicht an, dass ihr euch versteckt. Ihr habt uns auch geholfen.“ „Jetzt sind wir dran.“ Ergänzte Hiroto. Auf Yujis Gesicht lag ein hinterhältiges Grinsen. „Und wenn einer von den Presse-Heinis meint, euch blöd kommen zu müssen, schlitz ich ihm die Reifen auf!“ Dabei präsentierte er ein Taschenmesser und sah so aus, als würde er das wirklich tun. Masato klaute es ihm aus der Hand. „Vielleicht auch nicht. Kaputte Reifen auf dem PSC-Parkplatz könnten zu Ärger führen.“ „Manno...“ Maulte der Gitarrist. Aoi lachte etwas, aber es klang dünn und unsicher. „Nicht weinen.“ Miyavi trat zu ihm und wischte eine Träne von Aois Wange. „Das entstellt nur dein schönes Gesicht. Und es soll doch keiner glaube, es wäre dir unangenehm, mit Uruha zusammen zu sein, oder?“ „Nein. Ich danke euch.“ Der Druck an Uruhas Hand wurde anders. Nicht leichter oder fester, daran konnte er es nicht fest machen. Aber sicherer. Aoi fühlte sich besser. „Wir müssen. Es geht los.“ Kai nickte und lächelte der ganzen Truppe zu. Dann ging er voraus in den Konferenzraum. Uruha folgte, dann Aoi und Ruki schloss mit Reita an. In der Tür drückte Aoi noch einmal Uruhas Hand, bevor er sie los ließ. „Wir schaffen das.“ Sagte er und klang fest. Das war Uruhas Aoi. Seine Stärke. Kaum, dass sie saßen, stürmten die Fragen auf Aoi ein. „Was ist an den Gerüchten dran?“ „Sind Sie ein Paar?“ „Enttäuschen Sie damit nicht Ihre Fans?“ „RUHE! Wie sollen sie denn so antworten?“ Brüllte Ruki der Meute entgegen. Aoi war erstaunt, wie leicht es Ruki viel, gegen sie anzukommen. Aber der konnte ja auch eine ganze Halle zum Schweigen bringen. Er fühlte sich unwohl. Immerhin war sein Platz sonst am Rand, heute saß er auf Rukis, in der Mitte der Band. Und es ging um etwas schrecklich intimes. „Stimmt es, dass Sie beide ein Paar sind?“ Fragte ein Frau. Schweigen senkte sich anschließend, alle warteten auf seine Antwort. Sein Herz klopfte bis zum Hals, ihm war schlecht. Unter dem Tisch tastete er nach Uruhas Hand. Als er sie gefunden hatte und sie leicht drückte, war er sich sicher. „Ja.“ Sagte er. „Uruha und ich lieben uns.“ Sofort gab es Gemurmel, Fragen wurden laut, eine hörte er heraus. „Wie lange schon?“ „Wir sind seit einigen Monaten zusammen.“ Und jetzt, wo er es gesagt hatte, war ihm viel leichter ums Herz. Es klopfte noch immer, aber auf eine ganz andere Art. Es freute sich. „Warum haben Sie nicht ehr etwas gesagt?“ „Weil es Privatsache ist.“ Antwortete er. „Wir sind ein Paar und von uns aus kann das jetzt jeder wissen. Aber wir wollten nicht sofort eine Presseerklärung raus geben.“ „Sie enttäuschen Ihre Fans damit.“ Ruki antwortete. „Unsre Fans sollen in erster Linie die Musik mögen. Und wenn sie uns mögen, als Person, dann sollen sie akzeptieren, dass Aoi und Uruha ein Paar sind. Wenn nicht, dann können sie sich ja eine andere Band suchen.“ „Was halten Sie als Kollegen davon?“ „Na, ich bin froh, dass sie glücklich sind.“ Ruki grinste. „Haben sie verdient.“ Reita zuckte die Schultern. „Sie sind zwei meiner besten Freunde. Natürlich freu ich mich für sie.“ „Ich kann mich nur anschließen,“ sagte Kai und lächelte sein berühmtes Lächeln. „Sie sind so glücklich, das steckt an.“ „Schlafen Sie beide miteinander?“ Aoi errötete. Aktuell hatte er leichte Probleme mit dem Sitzen, da Uruha und er nach dem Trösten noch im Bett gelandet waren. „Ist doch wohl klar, dass sie das tun.“ Sagte Ruki. „Sie sind ein Paar. Paare schlafen miteinander.“ „Das ist nicht natürlich. Sie sind Männer.“ Dieselbe Stimme. „Ja und?“ Uruha beugte sich vor. Dann lächelte er Aoi an. Sein Lächeln war so warm, dass Aoi augenblicklich mit lächeln musste. „Ich liebe Aoi, dass das ein für alle mal klar ist. Ich liebe ihn und will jede freie Minute mit ihm verbringen. Er ist alles für mich. Und wenn damit irgendwer nicht zurecht kommt, der kann uns gestohlen bleiben. Egal ob Presse oder Fans. Akzeptiert es, oder geht.“ Aois Herz schlug wieder so schnell. Diesmal musste er sich zusammen nehmen, um Uruha nicht um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Er begnügte sich damit, ihn an zu lächeln. Ihm war klar, dass spätestens nach diesem Blick jeder wissen würde, dass sie keinen Scherz trieben. „Gibt es noch Fragen, die nicht indiskret sind?“ Kai sah sich kurz um. „Nein? Dann gehen wir jetzt. Ein letztes noch: Wir alle, und ich meine alle, nicht nur die Band, auch die ganze Firma und alle Acts, stehen hinter Aoi und Uruha. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“ Damit führte Kai sie von der Bühne. Aoi meinte, in Watte gepackt zu sein. Uruhas Arm legte sich um ihn und jetzt küsste er ihn doch. Zwar waren sie noch nicht ganz von der Bühne aber das war egal. „Ich liebe dich für alles, was du eben gesagt hast.“ flüsterte er. Er wusste, wie schwer es Uruha immer fiel, vor Publikum zu reden und rechnete es ihm darum noch höher an. Mit einem schiefen Lächeln ließ Kai sich in den Sessel fallen. Aoi und Uruha waren durch den Hintereingang der PSC geschleust wurden, er, Ruki und Reita saßen noch im Bandraum. „Dann kannst du uns ja jetzt sagen, was dir auf der Seele liegt.“ Reita warf einen Arm über Rukis Schulter. „Nebenbei, ich würde auch zu dir stehen.“ „Ich weiß.“ Ruki kuschelte sich an Reita. „Aber das brauche ich gar nicht.“ Kai freute sich, dass auch die beiden mittlerweile ein Paar waren, dass sich liebte. Zwar war Reita noch immer in der Gewöhnungsphase, da Ruki sein erster Mann war, aber es war schön zu sehen, wie sie sich in einander verliebten. „Und was liegt dir nun quer?“ Harkte Ruki nach. Eigentlich hatte Kai gedacht, sie hätten ihm nichts angemerkt. War wohl ein Trugschluss gewesen. „Takeru.“ Seufzte er. „Was an ihm? Dass er dir hinterher rennt?“ Kai schüttelte den Kopf. Daran hatte er sich gewöhnt. „Wir haben uns geküsst.“ „Ist doch schön, oder nicht?“ Fragte Reita. „Ich meine, er ist hyperaktiv oder so, aber wirklich süß.“ „Ja.“ Ruki nickte. „Debil, aber süß.“ Kai musste lachen. Das traf zu. „Das Problem ist, dass er erst 19 ist. Und so gar nicht das, was ich mir als Partner vorgestellt habe.“ „Was hast du dir denn vorgestellt?“ „Eine nette, ruhige FRAU, die mich runter bringt, wenn ich von der Arbeit komme. Einen Ausgleich zu meinem Job.“ Gab Kai zu. Und nichts davon traf auf Takeru zu. „Also, ich finde er ist ein Ausgleich.“ Meinte Ruki. „Du bist viel zu erwachsen. Du braucht wen, der dich privat aus dir herausholt und dir richtig Pfeffer unter dem Arsch macht. Und ob Mann oder Frau ist doch egal.“ „Ändert nichts daran, dass Takeru erst 19 ist. Ich bin 27.“ Rief er seinem Sänger ins Gedächtnis. „Ich seh da kein Problem.“ Reita rückte seinen Nasentanga zurecht. „Wie viele Männer haben eine Freundin, die acht Jahre jünger ist? Und bei dir ist es halt ein Freund. Die Frage ist doch: Bist du verliebt?“ Einen Moment zögerte Kai, bevor er nickte. Er hatte sich verliebt. Mit Haut und Haaren und in einen völlig unmöglichen Kerl, der acht Jahre jünger war. „Dann solltest du mit ihm zusammen sein. Lass ihm Zeit, falle nicht gleich über ihn her und warte ab. Vielleicht ist er noch unreif, aber das wird sich geben. Ihr passt gut zusammen.“ Es war ärgerlich, Ruki Recht geben zu müssen, aber es ließ sich nicht ändern. „Ich rede morgen mit Takeru. Heute ist es einfach zu viel.“ „Wunderbar.“ Ruki reckte sich. „Als wir vor fünf Monaten abgeflogen sind, waren wir fünf Singles. Und nach Schottland, vor drei Monaten, waren Uruha und Aoi ein Paar. Dann haben Reita und ich es vor zwei Wochen geschafft und jetzt hast du Takeru. Was wollen wir eigentlich mehr?“ Genau, dachte Kai. Was wollten sie eigentlich mehr? Fortsetzung folgt.... Die Beschreibung „Debil, aber süß“ für Takeru hat eine Freundin von mir geprägt. Ich finde sie passend. Wie gesagt, ich mag den Kleinen. Und ich glaube nicht, dass er im echten Leben ganz so Zucker ist wie bei mir! Das geht gar nicht (hoffe ich zumindest...) Das Wort UKELIG das ich mal verwendet habe, stammt von einer anderen Freundin. Die hatte es statt Schnuckelig verstanden. Ich fand das Wort toll! Ach so: Asami ist die Frau, die die besten Make-ups und Frisuren (meiner Meinung nach) bei der PSC macht. Sie kommt manchmal in Ffs vor, aber meist nur als dumme Kuh. Ich mag ihre Arbeit und daher: Hut ab vor ihr! Kapitel 7: Veränderungen ------------------------ Und hier kommt ein neuer Teil – wird auch wieder amüsanter, zumindest zum Teil. Noch immer gehört mir niemand der Truppe. Schade, lässt sich aber nicht ändern. Wenn jemand eine Möglichkeit kennt, das zu ändern, sage er mir bitte Bescheid. Veränderungen Trotz des gestrigen Outings wirkte Aoi in Rukis Augen noch immer deutlich angespannt. Scheinbar hatte sich seine Familie noch nicht gemeldet. Während des ganzen Vormittags war der Gitarrist schweigsam gewesen und hatte immer wieder kurz Körperkontakt zu Uruha gesucht. Ruki beschloss, ihn nicht auf die Sache anzusprechen. Wenn Aoi wollte, würde er reden. Neben ihm sortierte Reita die Klatschblätter des Tages in drei Stapel. Die, die sich positiv geäußert hatten, nahmen die größten Stapel ein, dann folgte einer mit neutralen Meldungen und nur eine lag auf dem Stapel mit negativen Meldungen. Ruki schätzte, dass der unhöfliche Kerl für diese Zeitung arbeitete. „Ich hätte Uruha nicht im Wagen küssen sollen.“ Murmelte Aoi wohl zum dritten Mal an diesem Tag. Mit einem tiefen Seufzer drückte Ruki seine Zigarette aus. „Wenn du das nochmal sagst, muss ich dich töten. Wir haben dir doch gesagt, dass alles okay ist. Übrigens könnte dein Lover sich mit dem Kaffee mal beeilen.“ Uruha war nämlich noch nicht um seine Strafe mit dem Kaffeedienst herum gekommen. Das blieb wohl so, zumal sie es alle – bis auf Uruha natürlich – angenehm fanden, den Kaffee geliefert zu bekommen. „Ich verkneif es mir. Aber es kam da einfach so über mich.“ Aoi lächelte schief. Dabei fiel Ruki auf, dass er plötzlich wieder den Ring in der Lippe hatte. Den hatte Ruki schon vermisst. Seiner Meinung nach stand der Aoi einfach gut. „Warum eigentlich?“ Reita legte die letzte Zeitung zu den positiven Meldungen. „Weil er gesagt hat, dass er bei mir einzieht.“ Rückte Aoi heraus. „Klasse!“ Ruki sprang auf. „Wann denn?“ „In den nächsten Tagen.“ „Du weißt, dass wir euch helfen, oder?“ Fragte Kai. Kai sah schon die ganze Zeit auffällig oft unauffällig zur Tür. Es war offensichtlich, dass er auf Takeru wartete. „Danke. Wir wollen einen Van buchen und dann brauchen wir auch noch Möbel.“ „Hat nicht Hiroto einen Van?“ Fragte Reita. „Wenn wir ihn fragen, fährt er bestimmt.“ „Genau. Und dann können er, Miyavi und der Rest von alice nine auch gleich helfen. Dann sind wir in einem Tag durch damit. So wird es auch viel lustiger.“ Ruki hatte allerdings den Eindruck, dass diese Idee Aoi nicht ganz zusagte. Was hatte er denn gegen elf aufgedrehte J-Rocker in seiner frisch renovierten Wohnung? „Ihr braucht ein neues Bett.“ Stellte Reita klar. „Auf jeden Fall.“ Aoi nickte. „Das, was wir jetzt haben ist für einige Sachen einfach zu klein. Warum lacht ihr?“ Das war wieder der alte Aoi – sagte Sachen, die eindeutig waren und verstand sie nicht. „Braucht ihr ein Gitter am Kopfende?“ Reita funkelte anzüglich aus seinem sichtbaren Auge. „Wozu?“ „Du bist herrlich naiv, Aoi. Dafür liebe ich dich.“ Ruki lachte. „Und ihr braucht einen neuen Kleiderschrank.“ Kai überlegte. „Deiner platz aus allen Nähten und wenn ich dran denke, wie Uruhas Wohnung aussah, als ich zuletzt da war, ist seiner bereits geplatzt.“ „Ja. Gegen sein Chaos muss ich etwas unternehmen.“ „Mit den richtigen Möbeln geht alles. Uruha hat doch nicht viel. Bei ihm liegt alles so herum, der weiß glaube ich gar nicht, wozu Schubladen gut sein sollen.“ Mit einem Schaudern erinnerte Ruki sich, wie er einmal ernsthaft auf eine Gabel getreten war – der Himmel wusste,wie sie in Uruhas Bad gekommen war. „Ob er deine Wände lila streichen wird?“ Stichelte Reita. „Oder pink?“ „Ich glaube, dann würde ich ihn doch raus werfen.“ Aoi lachte. Diesmal richtig. Er würde Uruha nicht mal rauswerfen, wenn diese alle Wände mit Girlband-Postern tapezierte und die Türen mit rosa Plüsch verkleidete. Nicht, dass Uruha das tun würde. Hoffte Ruki zumindest. Es klopfte. Sofort sprang Kai auf. Ruki tauschte einen Blick mit Reita und Aoi, der besagte, dass sie alle wussten, dass Kai auf Takeru gewartet hatte. Aber es war Masato, der den Kopf zur Tür rein steckte. „Hi.“ „Oh. Hi.“ Kai klang enttäuscht. „Ich dachte, du wartest sicher auf Takeru. Aber der ist heute krank, da wollte ich dir Bescheid sagen.“ erklärte Masato und lächelte dabei. Selbst er schien zu wissen, dass sich mehr von Kais Seite aus entwickelte. „Ach so. Dann kümmert sich seine Mutter sicher um ihn, oder?“ Mutterinstinkt, ganz klar. Er brach bei Kai oft durch. „Nein. Die ist mit ihrem Freund weggefahren.“ Ruki konnte gar nicht so schnell folgen, wie Kai seine Tasche gegriffen hatte und sich verabschiedete. „Macht den Rest ohne mich. Ich kann eh nicht spielen oder die Lautstärke ab, also könnt ihr ohne mich proben. Sagt mir, wenn was Wichtiges war. Ich bin bei Takeru.“ Die Tür flog hinter Kai zu. „Er ist so verknallt.“ Reita lachte und küsste Ruki auf die Wange. Ich doch auch, dachte Ruki und lehnte sich an seinen Freund. Dass Reita ihn vor anderen küsste war selten. Dafür war ihre Beziehung für den Bassisten noch zu frisch. „Masato!“ Kai riss die Tür wieder auf. „Wo wohnt Takeru eigentlich?“ Das Haus vor Kai hatte bestimmt 15 Stockwerke und sah nicht aus wie die Art Wohnung, die er bei Takeru erwartet hatte. Ehr billig und von der Lage her nicht optimal. Er klingelte bei dem Sänger. Was mochte er sich eingefangen haben? „Ja?“ Kam es zögerlich aus der Gegensprechanlage. Er klang müde, aber nicht krank. „Ich bin es, Kai.“ „Kai?“ Die Stimme hellte sich auf. „Toll! Komm hoch, ich mach auf. Vierter Stock!“ Nach dem Summen betrat Kai ein verschmiertes Treppenhaus. „Ich nichts besonderes, aber Mama und ich fühlen uns hier wohl.“ Entschuldigte Takeru sich. Es dauerte eine Sekunde, bevor Kai merkte, was an ihm anders war. Nicht nur, dass er ihm nicht um den Hals fiel, er war auch ungeschminkt und trug schlabbrige Kleidung. Das kannte er nicht an Takeru, der immer, selbst wenn er nur zur Probe kam, aussah wie ein kleiner Regenbogen. „Ist doch nett. Ich wollte sehen, wie es dir geht.“ Kai kam in die kleine Wohnung. Ein winziger Hund schnupperte an seinem Fuß. Gut, Takeru hatte also tatsächlich einen Hund. Oder zumindest etwas in der Art. „Es geht so. Ich bin gar nicht krank.“ Gab Takeru zu. „Nur einmal faul?“ Kai grinste. In seiner ganzen Zeit bei Gazette hatte er zweimal angerufen, dass er krank wäre. Richtig krank war er nur einmal gewesen, damals, als er den Hörsturz hatte. Die anderen Male hatte er einfach einen Tag Ruhe gebraucht. „Nicht wirklich.“ Takeru ließ sich auf das Sofa fallen. Der kleine Hund hüpfte auf seinen Schoß. „Weißt du, ich bin durcheinander. Papa hat angerufen.“ Der Kerl, der Takeru geschlagen hatte. Kai wurde wütend. „Was wollte er?“ „Er hat mich auf der Zeitschrift gesehen. Und da wollte er sich einfach mal melden und fragen, wie es mir geht und was ich so mache. Er wäre stolz auf mich, er habe immer gewusst, dass ich was besonderes bin. Und das kann ich nicht glauben!“ In Takerus Augen standen Tränen. Kai nahm ihn automatisch in den Arm. „Er hat gesagt, er sei stolz, dass er so einen berühmten, talentierten Sohn hat.“ Das hatte vor ein paar Tagen noch ganz anders geklungen. „Und seit heute morgen ruft er immer wieder an. Ich dachte schon, er steht vor der Tür. Ich geh nicht ran, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. Der hat sich seit zehn Jahren nicht gemeldet!“ „Und jetzt mit einmal dauernd.“ Kai nickte. Fast auf das Stichwort klingelte das Telefon wieder. „Das ist er.“ Takeru sah auf die eingeblendete Nummer. „Geh ran und sag ihm die Meinung. Aber mit Lautsprecher.“ Schlug Kai vor. „Hallo?“ Takeru klang wieder schüchtern. Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, hätte Kai es niedlich gefunden. „Hallo, mein Sohn. Wie geht es dir?“ Der Vater klang falsch in Kai Ohren. „Geht mir gut. Und dir?“ „Etwas schlecht zur Zeit. Können wir uns nicht mal treffen?“ „Wieso mit einmal?“ Takeru schluckte. „Na, es ist an der Zeit, dass du mir etwas zurück zahlst. Schließlich habe ich dich durch gefüttert, aufgezogen und alles für dich getan. Jetzt verdienst du, da kannst du mir zurück zahlen, was du mir schuldest.“ Kai glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Hatte der Mann wirklich den Nerv, das zu sagen? „Papa, ich habe kein Geld.“ „Natürlich hast du!“ Die Stimme war wütend. „Du bist ein Pop-Star! Du hast Geld wie Heu! Und mir steht davon etwas zu!“ „Hab ich nicht!“ Takeru schrie ins Telefon. Kai schloss die Arme fester um ihn. „Wir wohnen in einer winzigen Wohnung, fahren Bus und alles, was ich verdiene, geht für die Schulden drauf, die du uns gemacht hast!“ „Schulden, pah! Das war das Miststück, dass du Mutter nennst, nicht ich. Du hast mir Geld zu zahlen. Es steht mir zu.“ Kai schaltete sich ein. „Das tut es nicht. Takeru ist nicht verpflichtet, Ihnen auch nur einen Yen zu zahlen.“ „Wer sind Sie? Der neue Kerl seiner Mutter?“ „Sein Manager.“ Log Kai. „Dann machen Sie sich auf etwas gefasst. Takeru zahlt mir das Geld oder die Presse wird sich auf einige Geschichten über ihn freuen.“ „Das ist Erpressung.“ „Papa! Bitte, was soll das?“ „Wenn dein Vater erzählt, dass du ein ganz verdorbenes Stück bist und was für Sachen du gemacht hast, dann ist es vorbei mit Star! Überleg es dir!“ „Aber das bin ich doch gar nicht.“ „Nur werden die mir glauben. Entweder, in einer Woche habe ich das Geld oder die Presse freut sich.“ Takerus Vater legte auf. „Ich bin nicht so!“ Takeru schüttelte den Kopf. „Weiß ich doch.“ In Kais Hirn arbeitete es. Er hatte deutlich mehr Erfahrung im Business als sein Freund. Er würde schon eine Lösung finden. Hatte er gerade von Takeru als seine Freund gedacht? Ups. „Warte, wenn du bereit bist, über das zu reden, was dein Vater getan hat -“ „Bin ich. Wenn es hilft. Ich habe wirklich kein Geld, dass ich für ihn zahlen kann.“ „Dann können wir mit den Chefs reden und es an die Presse geben. Auch, dass er dich damit erpressen will, Lügen zu erzählen. Und dann würde keiner glauben, was er sagt.“ Zumindest hoffte Kai das. Sicher war er nicht. „Gut. Machen wir.“ Takeru nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Das er so etwas macht, kann ich nicht glauben.“ Kai küßte die Wangen trocken. „Ich bin bei dir. Ich helfe dir.“ „Kai?“ Verwirrt sah der junge Sänger zu ihm. „Wie meinst du das?“ „Ich habe nachgedacht... und...“ Reden war Müll, beschloss Kai. Er küsste Takeru auf die Lippen. „Soll das heißen, du willst mit mir zusammen sein?“ „Will ich.“ „Juchuh!“ Takeru warf Kai auf dem Sofa um, der kleine Hund sprang in Sicherheit. „Dann bist du jetzt mein fester Freund!“ „Gern.“ Kai strubbelte durch die fast wieder blonden Haare und freute sich, wie Takerus Augen wieder blitzten. Er küsste ihn erneut. Es fühlte sich, trotz aller Vorbehalte, richtig an. Fortsetzung folgt.... Sorry, kitschiges Teil. War nicht so gedacht. So schnell wird das hier noch nicht enden – ichhabe noch so viele Idee! Kapitel 8: Umzugsfreuden mit der PSC ------------------------------------ Ich danke mal wieder allen, die so lieb waren, mir ein Kommie zu hinterlassen! Leider hat mir dabei keiner geschrieben, wie ich die Jungs besitzten kann, daher habe ich für das Problem noch immer keine Lösung. Umzugsfreuden mit der PSC Wenn Aoi sich gedacht hatte, der Umzug könne entspannt über die Bühne gehen, hatte er sich getäuscht. Das hatte er einsehen müssen, als nicht nur seine Band und Hiroto darauf bestanden hatten zu helfen, sondern sich die ganze Alice nine Truppe samt Miyavi angeschlossen hatte. Und dass Takeru auch half, kam erschwerend hinzu. Aktuell war er selbst mit Takeru dabei, einen neuen Schrank für DVDs und Games zusammen zu bauen, da sein alter bei weitem nicht die Sammlung fasste, die Uruha auf seinem Fußboden gelagert hatte. Erstaunlicher weise war Takeru mit dem Schraubenziehern gar nicht so ein Unglück, wie er befürchtet hatte. Da machte ihm das Chaos in seinem Schlafzimmer mehr Sorgen. Dort werkelte Kai mit Tora und Saga an einem wandlangen Kleiderschrank, während Ruki und Reita ein Bett von 2 x 2 Metern zusammenbauten. Bis auf Kai hielten alle Aufbauanleitungen für völlig überflüssigen Schickschnack, so dass er und Kai erstmal eine viertel Stunde auf sie eingeredet hatten, bis sie sich zu einem Blick in die Zettel erbarmt hatten. „Reita, du musst die Schraube fester ziehen! Wir wollen doch nicht, dass sie bei der ersten Nummer darin auf dem Boden landen.“ Ruki kicherte albern. „Wenn ich noch fester ziehe, bohre ich ein Loch rein. Das reicht schon.“ „Was ist das hier für ein Teil? Gehört das wirklich zum Schrank?“ Saga klang zweifelnd. Aoi nahm sich vor, jede einzelne Schraube zu überprüfen. Nicht, dass sie wirklich noch auf dem Boden landeten. „Das wüßtest du, wenn du in die Anleitung schauen würdest!“ Meckerte Kai. „Chaoten.“ Murmelte Nao, der einen Badezimmerschrank aufbaute. Neben Aoi und Takeru in der Stube, da er sich nicht allein im Bad hatte verschanzen wollen. „Deine oder meine?“ Fragte Aoi und drückte eine Platte fest. „Takeru, drück da mal gegen.“ „Unsere.“ Nao lachte. „Ich weiß nicht, welche Band mehr Chaos veranstaltet.“ „Wir.“ Takeru nickte heftig. „Bevor wir bei der PSC waren, hatten wir zwei Manager, aber die haben beide das Handtuch geworfen und gemeint, wir wären untragbar für ihr Nervenkostüm. Dabei weiß ich gar nicht, was wir gemacht haben sollen.“ Aoi konnte sich das schon so in etwa vorstellen. „Verdammt!“ Aus der Küche klirrte es laut und deutlich. Dort war Miyavi damit zugange, Platz in den Schränken zu schaffen, damit Uruhas Sachen hinein passten. Offensichtlich hatte er gerade dafür gesorgt, dass Uruhas Gläser nicht den Platz mit Aois Gläsern teilen mussten. „Ist schon gut, mach es nur wieder weg.“ Rief Aoi rüber. „Möglichst, BEVOR jemand sich verletzt.“ „AU!“ Zu spät, Miyavi schrie selbst auf. „Plaster sind im Bad?“ Fragte Nao. „Pflaster sind im Bad.“ Bestätigte Aoi, woraufhin der Drummer sich auf den Weg machte. „Ich mag euch.“ Informierte Takeru Aoi aus heiterem Himmel. „Wie?“ „Ich mag euch. Ihr seid toll. Hab so eine niedliche Art miteinander umzugehen. Das gefällt mir.“ Aoi errötete etwas. „Du bist auch lieb. Irgendwie gehörst du doch zu uns dazu.“ „Weil Kai mein Freund ist? Ist das nicht toll? Kai ist mein Freund! Fester Freund!“ Die großen Augen strahlten und Aoi konnte verstehen, dass Kai sich in dieses wusellige Etwas verliebt hatte. „Auch. Ich freu mich für euch.“ Das tat Aoi wirklich. Auch, wenn der Schmerz über die Ablehnung seiner Eltern noch spürbar war. „Danke.“ „Himmel, kein Wunder, dass Miyavi stolpert!“ Nao verdrehte die Augen. „Saga, was hast du dir dabei gedacht, zwei Kisten Bier anzuschleppen?“ „Hat er die leer gemacht?“ Saga kam aus dem Schlafzimmer. „Schrank steht.“ „Nein, ich hab sie übersehen. Die stehen mitten im Weg.“ Miyavi kam mit freiem Oberkörper und einem Pflaster um den Zeigefinger in die Stube. „Küche ist fertig.“ Takeru sprang auf, ließ Aoi mit dem Schrank sitzen und fiel Kai um den Hals. Dann küsste er ihn heftig. Aoi grinste, als er sah, dass Kai sich nicht wehrte. Als Takeru das die ersten drei male gemacht hatte, war Kai errötet und hatte ihn daran hindern wollen. Aber jetzt war es scheinbar in Ordnung. „Sag mal...“ Takeru legte einen Finger an die Lippen. „Aoi hat mal gesagt, ihr während ehr Brüder als Freunde nicht?“ „Ja.“ Kai nickte. „Aber dann sind er und Uruha sowie Ruki und Reita doch Brüder und wenn sie was haben, ist das dann nicht verboten?“ So naiv, wie Takeru die Aussage brachte, musste Aoi schlucken. War das etwa sein Ernst? Da aber niemand das Ganze ernst nahm stimmte er ins Lachen mit ein. „Ihr sollt arbeiten, nicht rumalbern!“ Shou kam, einen riesigen Karton im Arm, zur Tür herein. Gemeinsam mit Uruha, der mit einer halbtoten Palme folgte, und Hiroto hatte er die letzten Kisten aus Uruhas Wohnung geholt. Zum Glück besaß Uruha nicht viele Möbel und hatte nur auf seinem Liegesessel bestanden. Das Sofa war so alt und durch gesessen, dass Aoi immer glaubte, das Muster der Sprungfedern müsse sich an seinem Hintern abzeichnen. Zuerst war er auch gegen den Sessel gewesen, aber Uruhas Argumente waren überzeugend gewesen. „Tun wir doch.“ Zum Beweis hielt er den Schraubenschlüssel hoch. Takeru huschte an seine Seite und arbeitete weiter. „Kann uns mal wer mit dem Rest helfen? Da ist noch dieser widerliche Stuhl bei.“ „Pon, der ist toll“ verteidigte Uruha sein Lieblingsstück. „Was meinst du, was man darauf alles machen kann!“ „Wollen wir gar nicht wissen.“ Tora schüttelte den Kopf. Aoi bemerkte, dass Hirotos Augen seit dem Eintreten an Miyavis freiem Oberkörper klebten. Dieser war der Meinung, ein Umzug lasse sich so am besten durchziehen. Wenn er meinte, würde Aoi ihm nicht reinreden. „Schatz?“ Uruha kniete sich neben ihn und legte die Arme um ihn. „Du siehst sexy aus in den Sachen.“ „Altes Shirt und Jeans? Ich bitte dich!“ „Tust du aber.“ Er spürte die weichen Lippen seines Freundes im Nacken. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Er drehte sich um, küsste Uruha richtig und klapste ihm dann auf den Kopf. „Und ich liebe dich noch mehr, wenn du dein Zeug reingeschleppt hast.“ Hiroto wuchtete einen letzten Karton in die Wohnung. In der Hauptsache bestand Uruhas Leben scheinabr aus Kleidung, DVDs, CDs, einer Anlage, einem Fernseher, diesem Stuhl, von den Hiroto nicht wissen wollte, was Uruha darauf anstellen wollte, seinen Gitarren und Spielkonsolen. Darum war es nicht ganz so langwierig geworden, die Sachen zu verstauen. „Uruha, wo kommen die Pornos hin?“ Brüllte Saga durch die Wohnung. Hiroto hatte zumindest den Anstand, zu erröten, während Takeru aufsprang und „Pornos?“ fragte. „Ins Schlafzimmer, wohin denn sonst? Mein Fernseher auch.“ Antwortete Uruha völlig selbstverständlich. So freizügig würde er nie werden, schwor sich Hiroto, nur um dann zu bemerken, dass er seine Hand auf Miyavis Hintern gelegt hatte. Sein Freund machte ihm mit dem freien Oberkörper verrückt. „Was wird das denn?“ Das schiefe Grinsen, das immer auf eine Teufelei hindeutete, trat in Miyavis Gesicht. „Wenn du willst, gehört er dir.“ Er küsste Miyavi auf die Lippen. „Nicht jetzt.“ „Heute Nacht?“ „Sag mal, Hiroto, der Van gehört doch dir, oder?“ Fragte Kai, der am Fester stand. „Ja, warum?“ Eigentlich seiner Mutter, aber er durfte ihn fahren. „Weil da eine Politesse neben steht.“ „Mist!“ Hiroto rannte. Wenn er einen Strafzettel bekam, würde seiner Mutter sauer werden, Promi hin oder her. „Ich bin schon da! Ich fahr ihn weg!“ Rief er der Politesse zu. Sie sah komisch aus. Zum einem erinnerte sie ihn an irgendwen, zum anderen waren ihre Haare rosa und sie trug nicht die japanische Uniform, sondern etwas, dass ehr an die englische Polizei erinnerte. „Zu spät.“ Sie drehte sich um. Trug sie einen Totenschädel im Ohr? „Kann ich das nicht noch ändern? Ich fahr ihn weg, okay?“ „Ich kenne Sie doch.“ Ja, klar! Hiroto war niemand, der seinen Promibonus ausspielte, aber hier ging es darum, dem Zorn seiner Mutter zu entgehen. „Kann sein, ich spiele...“ „Bei Alice nine. Hiroto.“ Sie lehnte sich an das Auto und grinste dreckig. Sehr dreckig. „Stimmt. Sie kennen uns?“ „Ich kenne ALLE aus der PSC. Sie können dem Strafzettel entgehen, wenn...“ Eine Pause. Was wollte sie? Autogramme? Tickets? Gern, alles kein Problem. Solange seine Mutter nicht sauer wurde, würde er alles machen. „Strippen Sie. Aber mit Saga. Und bitte, wenn Sie schon dabei sind, lecken Sie sich ordentlich ab.“ Vielleicht doch nicht alles. Auf der anderen Seite... Hiroto dachte an den Aufstand, den seine Mutter beim letzten Strafzettel gemacht hatte und winkte Saga zu sich. Klar, die ganze Bande stand am Fenster. „Was ist denn?“ Der Bassist lächelte. „Hey, Sie sehen aus wie... komm nicht drauf.“ „Wir sollen strippen und Fanservice machen. Dann sind wir den Strafzettel los.“ „Du meinst wohl du. Was hab ich damit zu tun?“ „Saga, bitte! Meine Mutter bringt mich um!“ Hundeblick. Der wirkte immer, besonders bei Saga. „Okay. Aber dafür schuldest du mir was!“ Als würde Saga es nicht genießen, mit ihm herum zu machen, wenn sie auf der Bühne standen. „Dann ist ja alles klar. In die Gasse da bitte. Es stört doch nicht, wenn ich ein Filmchen mache?“ Das dreckige Grinsen wurde noch breiter. „Solange es privat bleibt.“ Murmelte Saga. „Wofür halten Sie mich? Ich bin Sayo Matsumoto, Gesetzeshüterin aus Leidenschaft.“ Dabei trieb sie Hiroto und Saga in die Gasse und zückte ihre Kamera. Ein Blick nach oben sagte Hiroto, dass am Fenster die Kameras bereits liefen. Das würde er sich noch sehr, sehr lange anhören müssen. Er knöpfte sein Hemd auf – es war November und kalt – und ergab sich seinem Schicksal unter dem Gelächter seiner Kollegen. „Schweinebande.“ Fortsetzung folgt.... Ähm... Sayo Matsumoto gehört auch nicht wirklich mir. Es gibt sie wirklich, irgendwie. Sie ist eine Freundin und sah letztens plötzlich so aus. Und da ich eh eine Politesse brauchte... Seht sie euch an! Ist mir erlaubt worden, sie zu verlinken! http://animexx.onlinewelten.com/fotos/foto.php?mitglied=267156&kostuem=160334&id=3823516 Kapitel 9: Einweihungen ----------------------- Mal wieder mein übliches DANKE an alle, die das hier lesen. Auf dem Flohmarkt am Wochenende habe ich leider keine PSC-Musiker gefunden. Nur einen alten Schlagersänger und den wollte ich nicht haben. Wäre lieb, wenn man mir den einen oder anderen der PSC schicken könnte. Ich nehm auch Keiyuu - der kostet nicht so viel Porto. Einweihungen „Das reicht dann ja wohl.“ Saga ließ sich in das Sofa fallen. „Wie? Da stehen noch etliche Kisten rum.“ Uruha deutete auf seine Kisten. „Wir haben den Schrank aufgebaut und das Bett und geschleppt und alles. Das reicht. Jetzt wird’s Zeit zum Feiern.“ Saga ließ sich nicht abbringen. „Komm, wir packen noch die Bücher und Spiele in den Schrank und dann machen wir Schluss für heute.“ Nao lächelte Uruha versöhnlich an und schnappte sich einen der Kartons. „Danke. Aoi, machst du schon mal ein paar Bier auf?“ Auch Uruha war nicht scharf auf noch mehr Arbeit. Ein nettes Bier für den Anfang und dann zwei oder drei harte Drinks, das wäre jetzt nicht schlecht. „Klar doch.“ Aoi küsste ihn auf den Hals. „Aber trink nicht zu viel.“ „Versprochen.“ Wenn Aoi der Meinung war, dass er sein Trinkverhalten überdenken sollte, tat er das. Und er hatte seit dem PSC-Konzert vor drei Wochen nicht einen Tropfen getrunken. Obwohl Champagner in seinem Kühlschrank stand. „Was sind das denn für Bilder?“ Nao bückte sich nach einer Hand voll Fotos, die aus einem Album gefallen waren. „Schottland?“ Verdammt. Uruha riss sie ihm aus der Hand. Darauf war Aoi zu sehen, während er noch sein „Problem“ gehabt hatte. Das sollte keiner sehen. „Private.“ Sagte er. „Nacktbilder?“ Vermutete Miyavi. „Unter anderem.“ Log Uruha. Das war nicht halb so peinlich, wie es werden würde, wenn sie erklären mussten, warum Aoi nur 40cm groß war. „Wisst ihr was? Ich habe Durst.“ „War ja klar.“ Kai griff nach einer Flasche Bier. „Du trinkst was?“ Ruki hob eine Augenbraue. „Warum nicht? Hab mir schon gedacht, dass das so endet und bin mit der Bahn hier.“ „Also dann!“ Aoi verteilte die zwölf Flaschen Bier, an jeden Helfer eine. „Auf unsere Wohnung!“ „Darauf, dass ihr weiterhin so verliebt und ein wunderbares Paar bleibt.“ Fügte Reita an. „Danke.“ Uruha war gerührt, als sie mit den anderen an stießen. Er kippte vor Verlegenheit fast sein ganzes Bier in einem Zug runter. Dann ließ er sich auf seinen Lieblingssessel fallen und zog Aoi auf seinen Schoß. Was hatte er nur gegen den Sessel? Gut, er war nicht wirklich schön, aber Uruha war sicher, dass sie ganz tolle Sachen darauf anstellen konnten. Alle Helfer machten es sich gemütlich. Takeru auf Kais Schoß, Ruki neben Reita und Saga auf dem Sofa, Miyavi auf einem Sessel, Hiroto zu seinen Füßen, den Kopf an seine Beine gelehnt. Nao, Shou und Tora bevorzugten den Fußboden. „Mal sehen, wie lange ihr noch so erfüllt seid.“ Unkte Saga grinsend. „Der Sex soll ja weniger werden, wenn man zusammen wohnt. Aber keine Sorge, da kenne ich ein Mittel.“ Eigentlich wollte Uruha gar nicht wissen, was der Kerl gleich sagen würde. Aber da eine seiner Hände as Bier hielt und die andere um Aois Hüfte geschlungen war, hatte er keine frei, die er sich auf die Ohren legen konnte. „Es soll helfen, wenn man gesüßte Milch trinkt, in der ein Ziegenhoden gekocht wurde.“ Haute Saga raus. Kollektiver Ekel machte sich breit. „Geht das auch mit Sojamilch?“ Fragte Shou. „Besser, ihr nehmt keine Tipps von einem an, der ein Schlafzimmer nur mit Leder bezogen hat.“ Tora lachte. „Saga, du bist widerlich.“ „ICH habe das Zeug noch nie trinken müssen!“ „Ups.“ Hiroto stellte sein Bier weg. „Ich muss ja fahren, also nichts für mich.“ Der Kerl war echt umsichtig. Umsichtiger, als Uruha war. Er musste zugeben, dass er nicht an Hirotos Wagen gedacht hatte. „Ja, besser, du holst dir heute keinen zweiten Strafzettel.“ Reita lachte. „Bin mal gespannt, was die Politesse mit dem Filmchen macht!“ „Hört mir damit auf! Meine Mutter hätte mich gekillt, wenn sie ein Knöllchen bekommen hätte.“ „Igitt!“ Takeru war aufgestanden und in der Wohnung umher spaziert. „Was habt ihr denn für eklige Kekse?“ Er kaute noch immer. „Spuck das aus! Sofort!“ Kai war mit einem Sprung bei seinem Freund, der aus Wort gehorchte und den zerkauten Keks in die Hand spuckte. Ups, die hatte Uruha ganz vergessen. Damals hatten sie die Dose einfach abgestellt und nie wieder ein Wort darüber verloren. „Warum?“ Wollte Takeru wissen. „Weil die alt sind.“ Uruha stand auf. Er wollte jetzt nicht über die Kekse reden, das würde Kai nur sauer machen. „Auch was anderes?“ „Ja. Cola mit Rum.“ Bat Aoi. Uruha machte sich auf den Weg in die Küche, wo die anderen Sachen lagerten. Er füllte gerade drei Finger breit Rum in Gläser, als Takeru mit dem Keks-Brei zu ihm kam und das Zeug entsorgte. „Was machst du da?“ Fragte er, während er seine Finger abspülte. „Cola mit Rum.“ Antwortete Uruha. „Machst du mir auch eine? Bier mag ich nicht.“ „Klar.“ Uruha füllte ein drittes Glas mit drei Fingern Rum und Cola. „Bitte.“ „Danke!“ Der Sänger strahlte ihn an und knutschte ihn auf die Wange. Eine etwas überzogene Reaktion für einen Drink, fand Uruha, aber irgendwie auch ganz niedlich. Auf dem Weg ins Wohnzimmer kam Kai ihm entgegen. „Ist noch Whisky da?“ „Ja, klar. Bedien dich.“ Eine Stunde später war die Stimmung mehr als ausgelassen. Aoi kuschelte sich sichtlich zufrieden und leicht beschwipst an Uruha, Ruki lehnte an Reita, der ihm durch die Haare kraulte – Uruha war sehr zufrieden damit, dass Reita langsam auftaute, auch wenn er immer noch diesen Nasentanga trug – Miyavi bewies, warum er nichts trinken sollte, indem er peinliche Geschichten erzählte und Kai hatte ganz klar ein Glas Whisky zu viel gehabt. Alles in allem also ein toller Abend, fand Uruha. „Ich hol mir noch wass.“ Takeru klang komisch. Und als er von Kais Schoß rutschte, schwankte er deutlich. „Huch!“ Er kicherte. Er war schon den ganzen Tag albern, aber in der letzten Stunde hatte sich das verstärkt. „Takeru!“ Kai griff nach ihm. Er sah alarmiert aus. „Was ist mit dir?“ „Nix.“ Das Grinsen war breiter und die Augen blanker als gewöhnlich. Uruha bekam Panik. Der war doch nicht etwa... „Was hast du getrunken?“ Kai hielt den wankenden Takeru fest. Dieser begann noch mehr zu kichern. „Cola mit... was war das Uruha?“ Das war´s. Kai würde ihn töten, ziemlich sicher. Oder lebenslang zum Kaffeedienst verurteilen. „Rum.“ Gab er zu. Lügen wäre eh zwecklos. „Spinnst du?“ Kai ging hoch. „Du kannst ihm doch keinen harten Alkohol geben! Das Bier ging ja noch, aber verdammt, Takeru ist erst 19!“ 19? Oh verdammt. Schweigen senkte sich über die Truppe. „Cool, ich bin nicht mehr das Baby der PSC!“ Rief Hiroto aus. „Aber das ist gerade nebensächlich, oder?“ „Ziemlich.“ Miyavi schloss ihn in die Arme. Uruha fühlte sich mies. Das war nicht so gedacht gewesen. Klar, er hatte Takeru auch nicht gerade auf 35 geschätzt. Aber 19 war doch deutlich jünger, als er gedacht hatte. „Tut mir Leid. Ich wusste nicht...“ „Egal jetzt. Ich nehme Takeru mit heim, so kann er nicht allein bleiben. Seine Mutter ist nicht da.“ „Ich wollte eh bei dir sschlafen.“ Warum lispelte der Junge eigentlich statt zu lallen? Und warum grinste er so verdammt zufrieden? „Bis dann, wir sind weg. Bevor es noch ein Unglück gibt.“ Kai legte Takeru seine Jacke über und führte ihn aus der Wohnung. „Das war peinlich.“ Sagte Aoi und stieß auf. „Und wie.“ Ruki nickte. „Mensch, du rülpst sogar wie ein Mädchen!“ Saga lachte. Der war auch alles andere als nüchtern. „Ich kann auch anders!“ Aoi streckte sich, sammelte Luft und ließ einen zweiten Rülpser los. Erbärmlich klein und leise. Aber er strahlte total zufrieden. Noch so einer. Uruha nahm ihn fest in die Arme. „Du trinkst auch nichts mehr.“ „Warum?“ „Darum.“ Uruha leckte ihm über das Ohr, was Aoi zum Erschaudern brachte. „Du bist gerade auf so einem schönen Pegel – betrunken genug um völlig empfindlich und hemmungslos zu sein und nüchtern genug, um zu wissen, was du tust.“ „Stimmt. Und ich finde, wir sollten die Truppe jetzt raus werfen.“ Aois Blick versprach Uruha eine tolle Nacht. Verzweifelt versuchte Kai, den Schlüssel ins Schloss zu bekommen. Das war gar nicht so einfach, wenn man selbst nicht nüchtern war und zudem noch ein ziemlich betrunkener Takeru versuchte, einem die Zunge in den Mund zu schieben. Die Fahrt mit der Bahn war schon nicht ruhig verlaufen. Zwar hatte Takeru es nicht geschafft, sich zu übergeben oder hinzufallen, aber der Rum schien einen enthemmenden Effekt auf ihn zu haben. Mitten in der Bahn war er auf Kais Schoß gestiegen und hatte ihn halb bewusstlos geküsst. Als Kai die Tür endlich auf hatte, beförderte er Takeru ins Schlafzimmer und ließ dessen Tasche neben das Bett fallen. „Schlaf dich aus, okay?“ „Okay.“ Takeru zog sein Oberteil aus und entblößte sein Tattoo. Ein Schmetterling prangte auf seiner Brust und Kai ertappte sich dabei, dass er gern darüber lecken würde. „Kommst du nicht her?“ „Ich schlafe auf dem Sofa.“ Denn sonst würde er kaum widerstehen können. Takeru stand auf und küsste ihn. Verlangend und fordernd. „Nein. Ich will dich heute Nacht.“ Er zog ihn auf das Bett. Kai ließ sich ziehen. Die Küsse, die Takeru ihm gab, waren alles andere als unschuldig. Und er wollte ihn, wollte Takeru so gern spüren. Wie war es nur möglich, dass er sich so in ihn verliebt hatte? So schnell? „Aber... ich habe nichts hier.“ Takeru zog ihm das Hemd von den Schultern. Er schien es eilig zu haben. „Kein Problem.“ Er griff nach seiner Tasche und zog einige Dinge hervor. Gleitgel und vier Packungen Kondome. „Vier?“ Kai sah ihn entsetzt an. Sein Entsetzten wurde abgelenkt, als er Takerus Hände auf seinem Oberkörper Spürte, eine war bereits dabei, seine Brustwarzen zu reizen. „Oh...“ „Normal und extra groß und mit und ohne Latex. Wusste ja nicht, was du brauchst.“ Jetzt arbeiteten Kais Hände ohne seine Steuerung. Er öffnete Takerus Hose, zog ihn wieder auf sich und küsste ihn. Die kleine Zunge stieß in seinen Mund, er saugte an ihn und wollte Takeru gar nicht mehr los lassen. Takerus Hand wanderte zielgerichtet zu seiner Hose und schob sie ihm von den Hüften. Hätte jemand vor drei Wochen gesagt, dass er sich hier mit Takeru im Bett wiederfinden würde und nur noch daran denken konnte, wie sehr er den Kleinen wollte, Kai hätte ihn ausgelacht. „Du kannst mich haben, Kai. Ich will es.“ Das sagte auch Takerus Körper deutlich. Kai spürte die harte Ausbeulung an seinem Bauch. Und wusste, dass er selbst auch nicht besser war. Er wollte es auch. Aber eine kleine Stimme flüsterte ihm zu, dass es jetzt falsch wäre. „Nicht heute.“ Kai keuchte und fragte sich, warum eigentlich nicht. Ach ja. „Du bist betrunken, so sollte das nicht sein. Außerdem: Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen und will dir nicht dein erstes Mal verderben.“ Verstand war eine dumme Sache. Sie versaute einem den ganzen Spaß. Aber er wollte Takeru nicht so. Sein Freund sollte bei seinem ersten Mal ganz klar sein. „Das ist nicht...“ Takeru saugte sich kurz an Kais Hals fest, „...mein erstes Mal. Und ich weiß, was ich tun muss, wenn ich mit dir schlafe. Weißt du...“ seine Zunge strich über Kais Ohr. „... ich mag beide Seiten. Passiv und aktiv.“ Kai war wieder nüchtern. Takeru hatte Erfahrung? Er wollte mit ihm schlafen, im Sinne von: ICH bin oben? Das hatte Kai nicht gedacht. Trotzdem... „Nein...“ Es fiel ihm schwer, besonders, da Takeru anfangen hatte, eindeutige Geräusche zu machen und sich an ihm zu reiben. „Heute nicht. Ich will dich nüchtern und klar.“ „Aber... Himmel... ich glaube nicht, dass ich noch warten kann.“ Das bezweifelte Kai auch. Takeru war mehr als erregt und hatte offensichtlich keinerlei Kontrolle mehr über sich. „Dann so.“ Er griff nach Takerus Beulung, drückte und rieb sie leicht durch den Stoff. Takeru klammerte sich an ihn, machte leise, seufzende Geräusche und quietschte plötzlich auf. Er verspannte sich. Dann fühlte Kai es. Takeru hatte wirklich nicht mehr warten können. „Ich liebe dich, Kai.“ Er atmete schwer, während Kai ihn in die Decke wickelte. Seine Wangen waren gerötet, die Augen glänzten. Das alles ließ ihn so verführerisch aussehen, dass Kai am liebsten allen Verstand ausgeschaltet hätte. Aber er küsste Takeru nur noch und hielt ihn im Arm, bis er eingeschlafen war. Dann stand er auf und ging ins Badezimmer. Warten konnte er auch nicht mehr. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Ich weiß! Das mit der Milch... hab ich wirklich in einem Buch gelesen. Gesüßte Milch in der ein Ziegenhoden gekocht worden ist, soll die Libido steigern. Ich habe es nicht probiert. Wenn es wer versucht, sagt mir, wie es wirkt. Kapitel 10: EXTRA ----------------- Besonders für dich, Demona: Ich drück mich nicht! Würde sagen, wenn sie das hier lesen würden, wollen sie mir auch gar nicht gehören. Oder Aoi freut sich ganz, ganz doll. EXTRA Aoi sah gespannt zu, wie Uruha hinter Reita die Tür schloss. Endlich war die Truppe weg. Er gab es ja zu: er hatte ein Glas zu viel gehabt und war jetzt scharf wie sonst was auf Uruha. „Komm her.“ Er zog ihn an sich und stieß die Zunge in Uruhas Mund. „Genau das habe ich gemeint.“ Lachte Uruha. „Angetrunken und geil. Das liebe ich.“ „Red nicht wieder so viel. Ich will gefickt werden.“ „Dein Wunsch ist mir Befehl.“ Uruha riss ihm das Hemd über den Kopf. „Zieh dich gefälligst aus!“ Aoi gab ihm dazu aber keine Gelegenheit. Er griff sich Uruhas Arm und beförderte ihn in das Schlafzimmer. Das Bett war noch nicht mal richtig gemacht. Egal. Nachdem sie fertig waren, würde es eh wieder aussehen, als hätten sich zwei geile Männer darauf gewälzt. Lag vermutlich daran, dass dem so war. Er ließ sich auf das Bett fallen, spreizte die Beine und lockte Uruha. „Komm her.“ „Du bist echt irre.“ Uruha krabbelte über ihn, küsste ihn und verschlang seine Finger in Aois länger werdenden Haaren. „Wenn die noch länger geblieben wären, ich hätte dich vor ihnen flach gelegt.“ „Hätte mich nicht gestört.“ Er schlang seine Beine um die Hüften seines Freundes und drückte seinen Schritt gegen den des anderen. Schien, als wäre Uruha genauso geil wie er selbst. „Uff...“ Der Größere richtete sich auf, zog sich das Oberteil aus und widmete sich anschließend Aois Nippeln. Er liebte es, wenn Uruha das tat. Der hatte eine Art mit seiner Zunge zu arbeiten, dass es keine fünf Sekunden dauerte, bis sich die Nippel hart reckten. Aoi strich über den Rücken Uruhas, krallte die Nägel hinein. Dabei rieb er seinen Schritt. Er fühlte, wie Uruhas Schwanz immer dicker und härter wurde. „Ich muss... die Hose... ausziehen...“ Keuchte Uruha. Seine Stimme konnte so sexy sein! „Lass dich nicht aufhalten.“ Und während Uruha sich die Hose von den Beinen zerrte, tat Aoi das selbe bei sich. Allerdings ließ er die Unterhose noch an. Er wusste, wie geil es Uruha machte, wenn sich irgendwann seine Spitze über den Bund der Hose hob und nach Aufmerksamkeit verlangte. Wie immer konnte er einen Moment nicht fassen, wie groß und dick Uruhas Schwanz war. Er leckte sich über die Lippen, schnappte sich Uruha und warf ihn auf den Rücken. „Was...?“ „Ich will dich lecken. Deine Schwanz erst in meinem Mund zucken spüren, bevor ich mich von dir aufspießen lasse und du mich an die Grenze zur Bewusstlosigkeit fickst.“ „Wer redet hier zu – OH GOTT!“ Uruha stieß die Hüften hoch, als sich Aois Lippen nicht nur um die Spitze schlossen sondern fast die gesamte Länge in seinen Mund einließen. Blasen konnte er, dass wusste Aoi. Und er liebte es, wenn Uruha unter ihm keuchte. Irgendwann, das schwor er sich, würde Uruha nicht nur unter ihm liegen, wenn er ihn bließ. Sondern, wenn er sich bis zum Anschlag in ihm versenkte und die Enge Uruhas sich um ihn schloss. Diese Vorstellung ließ, zusammen mit dem Stöhnen Uruhas, seine eigene Erregung noch wachsen. Die Naht seiner Unterhose drückte auf seine Spitze, er rieb sich mit einer Hand zusätzlich. Er schluckte, massierte Uruhas Schwanz mit der Zunge, nahm die Hoden in die freie Hand und spielte mit ihnen. Zwei Finger legte er auf Uruhas Damm, drückte den Punkt, der Uruhas Schwanz zucken ließ. „A... Aoi!“ Der kannte keine Hemmungen, niemals. Aoi war geil. Aber Uruha nicht minder. Eigentlich, dachte er, könnte er Uruha jetzt ficken. Nein, nicht heute. Sein eigener Arsch sehnte sich nach einer Füllung, nach Uruhas Schwanz, der sich tief in ihn bohrte und ihn zum Schreien brachte. Also entließ er Uruha, nachdem er noch einmal jeden Milimeter des festen Fleisches abgeleckt hatte, aus seinem Mund und richtete sich auf. Seine Unterhose war bereits leicht nass, er war so heiß, dass er tropfte. Die Schwanzspitze schob sich über den Bund. Der Anblick Uruhas, wie er mit offenen Beinen vor ihm lag, die Wangen gerötet und die Augen glasig, bewirkte, dass Aoi seine eigene Hand zwischen seine Beine wandern ließ. „Was hast du vor?“ Keuchte Uruha. „Dich so heiß machen, dass du nicht mehr anders kannst, als mich so zu ficken, wie es sich gehört.“ „Hast du schon geschafft.“ Blitzschnell griff Uruha nach der Unterhose und riss sie Aoi vom Körper. Nähte platzten, Stoff strich hart über Aois steifen Schwanz. Dann lagen Uruhas Lippen um ihn. Eine Hand griff nach seiner linken Hinterbacke, zog sie zur Seite, dann spürte er einen glitschigen Finger in sich eindringen. Nach vorne, zu dem wunderbaren, verdorbenen Mund oder nach hinten, zu dem heißen Finger, der ihn zum kommen bringen konnte? Aoi schob sich vor und zurück, ritt zwischen Uruhas Finger und Mund und keuchte. Ihm schwindelte, wann war er das letzte Mal so heiß gewesen? Ein zweiter Finger schob sich in ihn. Verdammt, wann hatte Uruha sich das Gleitgel geholt? War doch auch egal! Solange er nur nicht damit aufhörte... „Genau da!“ Aoi schob sich fest nach hinten, drückte sich gegen Uruhas mittlerweile drei Finger, die ihn fest massierten und das an der richtigen Stelle. Sterne, überall Sterne. Dunkle Augen sahen zu ihm auf. In ihnen blitzte es lüstern. „Himmel, fick mich endlich! Oder ich schwöre dir, ich komme in deinem Mund.“ Uruha entließ ihn und drehte ihn auf den Bauch. „Das wäre kein Problem für mich.“ Er brachte Aoi in Position, hob den Arsch an, schob Aoi ein Kissen hin, an dem er sich halten konnte und spreizte dessen Beine. Normalerweise machte Aoi es lieber, wenn er Uruha beim Sex ansehen konnte, aber wenn es hart auf hart kam, hatte er auch nichts dagegen, sich devot von hinten nehmen zu lassen. Zumal der Winkel, den Uruha dann drauf hatte, alles andere als übel war. Die pure Spitze von Uruhas Schwanz setzte an seiner Öffnung an. Er spürte selbst, wie der Muskel erwartungsvoll zitterte. „Gut, dass ich dich jetzt ohne alles haben kann. Das ist noch viel geiler.“ Keuchte Uruha und versenkte sich in einem Stoß in Aoi. Dieser klammerte sich an das Kissen. Egal, wie geil und heiß es mit Uruha war, so eine Größe war nicht ganz leicht auf zunehmen. Aber Uruha hatte Recht: Der negative Test hatte ihr Sexleben noch aufregender und enger gemacht. Gedanken wurden nebensächlich, als Uruha genau die Sternenstelle traf. Und das nicht zu sachte. Immer wieder stieß er heftig und laut stöhnend in Aoi. „Gott, mach weiter!“ Forderte er, sein Hinterteil noch enger an Uruhas Schritt drückend. Eine Hand schlang sich nach vorn, pumpte Aois Schwanz fest. „Härter!“ „Härter?“ Uruha keuchte. „Kannst du haben!“ Der Schwanz in ihm pulsierte, traf den richtigen Punkt und die Hand an seiner Spitze, die heftig arbeitete taten ihr übriges. Aoi keuchte. Das war einfach zu viel, zu gut, zu geil, zu heiß, zu Uruha, zu... „AHHHHHHHHH!“ Er schrie, schrie richtig, wie noch nie beim Kommen. Aber es musste raus. Jeder Muskel seines Körpers zog sich zusammen, als er seinen Samen in Uruhas Hand spritzte. „Ich...“ Weiter kam Uruha nicht, er spritzte in Aoi ab. Der heiße Samen verteilte sich in ihm, füllte ihn und.... „Uruha!“ Erneut schoss ein Schauer durch Aoi, er krümmte seinen Rücken. Das war... unglaublich. Die Welt geriet aus den Fugen, da war nur noch Uruha der in ihm kam und seinen Namen sagte und sein Körper, der weiter ging als jemals zuvor. Er brauchte fast eine viertel Stunde, bis er sich wieder in seinem Kopf zurechtfand. Noch immer verweilte Uruha, nicht mehr hart, aber warm und feucht und angenehm, in ihm. Das war noch nie gegangen. „Zweimal?“ Uruhas Lippen legte sich auf Aois Ohr. Seine Finger geisterten über die Hüften Aois. Er zitterte, zuckte empfindlich zusammen. „Und jetzt sind deine Nerven völlig überreizt.“ Jede Berührung schoss durch seinen Körper. Bisher war er noch nie zweimal hinter einander gekommen, wusste nicht, dass es überhaupt möglich war. „Das war... unglaublich.“ Seufzte er. Die Augen mochte er noch nicht öffnen. Das wäre viel zu viel Bewegung. „Allerdings.“ Uruha schien nicht zu faul zum Bewegen zu sein. Er küsste Aoi bereits wieder, drehte seinen Kopf leicht zu ihm – und begann, mit den Hüften zu stoßen. Eine Hand legte sich um Aois nassen Schwanz und streichelte ihn. Nicht hart und wild wie zuvor, sondern sanft. Dennoch jagte sie Blitze durch seinen Körper und er stöhnte auf. In sich spürte er, wie Uruhas Schwanz wieder hart wurde. „Du bist so unglaublich, ich könnte dich die ganze Nacht ficken. Immer und immer wieder. Bis wir irgendwann zusammenbrechen.“ „Dann...“ Aoi keuchte. Er war wieder steinhart, genau wie Uruha in ihm. Uruhas Daumen rieb seine Spitze, die so empfindlich war, als hätte er kochendes Wasser darüber gegossen. Irgendwas in ihm setzte aus, er presste sich an Uruha, schlang einen Arm nach hinten und kniff ihm in den Arsch. Dann war die Welt wieder bunt wie ein LM.C-Cover und ohne Grenzen. In ihm kam Uruha und er selbst konnte sich nicht mehr halten. „Ich... liebe... dich...“ flüsterte er, zu erschöpft, um noch etwas zu tun. „Ich dich auch, Aoi. Für immer.“ Eng drückte Uruha ihn an sich. Er merkte, dass er in den Schlaf hinüber glitt. Aber er wusste, wenn er aufwachte, wäre Uruha noch immer in ihm. Bereit, ihn nochmal zu ficken. Kapitel 11: Guten Morgen, mein Schatz! -------------------------------------- Vorneweg: Ich hab das Bild von der Politesse zwar schon in dem Teil verlinkt, wo sie auftaucht, mache es aber hier nochmal, da es erst ziemlich spät war und ich nicht weiß, ob sich das noch wer angeschaut hat. Die Erlaubnis habe ich, sie ist eine Freundin von mir! http://animexx.onlinewelten.com/fotos/foto.php?mitglied=267156&kostuem=160334&id=3823516 Guten Morgen, mein Schatz! „Hey, wach auf, du kleine Schlafmütze!“ Obwohl er nur sanft an gestupst wurde, tat Takeru der Kopf weh, als würden darin tausend Soldaten marschieren. Rum wirkte scheinbar noch gemeiner auf ihn als Wodka. Wer hätte aber auch ahnen können, dass er von so wenig gleich so betrunken wurde? Vorsichtig öffnete er die Augen und blickte in Kais strahlendes Gesicht. „Morgen.“ Nuschelte er und kniff die Augen wieder zu. Kais Grinsen blendete ihn. Oder war es die Novembersonne hinter Kai? Egal. „Was macht dein Kopf?“ „Au.“ „Hab ich mir gedacht. Du hast ganz schön was getrunken gehabt gestern.“ „Gar nicht wahr.“ Wieder versuchte er, Kai anzusehen, diesmal nur mit einem Auge. Das ging etwas besser. „Das war nur ein Glas. Hat Rum den soviel?“ „Ja.“ Kai strich ihm über die Stirn. Wenn der Kopf nicht so weh tun würde, hätte Takeru jetzt angefangen zu schnurren. „Du bist noch zu jung für so etwas.“ „Scheint so.“ Und darum war sein schöner Plan ins Wasser gefallen. Na toll. „Hier.“ Kai reichte ihm ein Glas. „Was ist das?“ Langsam setzte er sich auf. Drehte sich Kais Schlafzimmer von Natur aus oder lag das an ihm? „Kais „Bringt verkarterte Gazette-Mitglieder wieder auf die Beine“ Drink. Sollte auch bei SuG-Mitgliedern wirken.“ „Will ich wissen, was darin ist?“ „Nein. Hast du Allergien?“ „Nein.“ Er versuchte einen Schluck. Gar nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Und vielleicht half es ja. Plötzlich wurde ihm etwas klar. „Kai?“ „Ja?“ Kai legte den Arm um ihn und küsste ihn auf die Stirn. „Ich weiß nicht genau, was gestern noch passiert ist... also, ich kann mich erinnern, dass wir zu dir sind und dass du dann mit deiner Hand... aber dann ist alles weg.“ Hatte er mit Kai geschlafen und konnte sich nicht daran erinnern? Das wäre schrecklich. „Weil du eingeschlafen bist. Mehr ist nicht gelaufen.“ „Oh. Ein Glück.“ Dabei hatte er sich so fest vorgenommen, mit Kai zu schlafen. Er hatte sogar Kondome und... „Oh Gott.“ „Was?“ „Ich hab das Zeug ausgepackt und dir gesagt, dass ich beides mag oder?“ „Hast du.“ Kai lächelte. „Du musst mich ja für völlig verdorben halten.“ „Tu ich nicht.“ „Ich bin 19 und kenne schon beide Seiten. Das IST verdorben.“ Takeru hatte nicht vorgehabt, Kai so mit der Info zu überrumpeln, dass er keine Jungfrau mehr war. Kai hielt ihn schließlich für ein unschuldiges Kerlchen. „Ich es nicht. Ich bin sogar froh, dass du Ahnung hast, wie es mit einem Mann geht. Ich habe die nicht.“ Täuschte er sich, oder war es Kai unangenehm, dass er auf diesem Gebiet unerfahren war? „Küss mich.“ Forderte Takeru. Kai kam dem nach. Wie schön, dass er nicht mit Kai geschlafen hatte. Er hatte sich fest vorgenommen, diesen Moment nie zu vergessen. Genau wie ihren ersten Kuss. Kai war der erste, in den er so verliebt war. Vom dem Augenblick an, in dem er Kais Lachen das erste Mal gesehen hatte, war er sich sicher gewesen, dass Kai für ihn bestimmt war. Und dass er jetzt, wenn auch verkartert, in seinem Bett saß und ihn küsste, war ein Traum für ihn. „Du solltest duschen.“ flüsterte Kai schließlich. „Komm mit.“ „Ich habe schon geduscht.“ „Darum geht es nicht, du Dussel.“ Takeru stand auf und zog Kai hoch. „Wo ist die Dusche?“ Tatsächlich ließ Kai sich mit unter die Dusche ziehen. Es war eng, aber Takeru genoss die Nähe zu Kai. Dieser rieb ihm den Rücken mit Duschgel ein. „Ich liebe dich, Kai.“ Kai nackt, mit nassen Haaren und Wassertropfen in den Wimpern, das war ein Anblick! Wenn er nicht so verkartert gewesen wäre, Takeru hätte sich sofort auf ihn gestürzt. „Ich dich auch, mein Kleiner.“ Er drückte ihn an sich. Seltsam, obwohl sie nackt waren, war die ganze Situation völlig unschuldig. Keine Erotik lag in der Luft und dass, obwohl nicht mehr viel zwischen sie passte. Takeru genoss es. „Schön, dass du geblieben bist.“ Ruki reichte Reita einen Kaffee ins Bett. „Klar.“ So klar war das nicht. Seit sie ein Paar waren, hatten sie nicht mehr im selben Bett geschlafen. Dass Reita die Nacht bei ihm verbracht hatte, hatte daher eine ganz besondere Bedeutung für Ruki. Er setzte sich mit seinem Kaffee neben Reita. Sabu-chan sprang zu ihnen auf das Bett und sah Reita kurz böse an. „Da freut sich jemand nicht so doll wie du.“ Stellte Reita fest. „Er ist nur sauer, weil du auf seiner Seite liegst.“ „Ob er sich mit Wurst wieder gnädig stimmen lässt?“ „Bestimmt.“ Ruki musterte den nackten Oberkörper seines Freundes. Er konnte nicht mit Reita mithalten, da war er sicher. Der Bassist trainierte viel, war muskulös und kräftig. Außerdem größer. Was er mit einem kleinen Weichling wie ihm wollte, war Ruki schleierhaft. „Sag mal...“ Reita sprach mit seinem Kaffee. „Hast du dir von letzter Nacht mehr erhofft?“ „Wie meinst du das?“ „Du hast doch gesagt, es ist normal, dass Paare miteinander schlafen. Wir aber nicht.“ „Noch nicht.“ verbesserte Ruki. „Fehlt dir das?“ Dem Blickwinkel nach fragte Reita den Kaffee. „Wir haben Zeit.“ Er nahm ihn in den Arm. Bisher hatten sie noch nicht miteinander geschlafen. Dazu war alles noch zu frisch. „Und warum sind wir nicht wie die anderen Paare?“ Ruki lachte. „Du meinst so Zucker wie Kai und Takeru? Oder so schräg wie Miyavi und Hiroto? Oder so klebrig süß verliebt wie Aoi und Uruha? Weil wir Reita und Ruki sind. Und nicht die.“ Er könnte nie so wie Aoi und Uruha nicht eine Sekunde die Finger von Reita lassen und ihn in eine Tour anhimmeln. „Meinst du, wir lieben uns weniger als sie?“ „Meinst du das denn?“ Was waren das für Fragen am Morgen? „Ich weiß, dass ich noch nie einen Menschen so geliebt habe wie dich. Aber ich bin unsicher, weil du ein Mann bist.“ „Hindert dich das?“ Rukis Herz krampfte sich zusammen. Wollte Reita ihn nicht mehr? „Nein. Aber ich brauche Zeit, glaube ich.“ „Bekommst du. Und so verliebt wie unsere Gitarristen waren zuletzt Romeo und Julia, da kommt keiner ran.“ „Hoffen wir, dass es bei ihnen besser ausgeht.“ Reita lachte wieder, nahm Rukis Tasse und stellte beide auf den Tisch neben dem Bett. „Was wird das?“ Bevor Ruki zu ende sprechen konnte, hatte Reita seine Handgelenke auf das Kissen gepinnt und küsste ihn. „Ich versuche was.“ „Und was?“ Ruki lachte. Reitas Küsse schmeckten nach Kaffee und Reita. Lecker. „Wie oft ich dich küssen muss, um nicht mehr unsicher zu sein.“ „Und?“ „Es wird besser, aber etwas Übung brauche ich noch.“ Die Dunklen Augen über Ruki funkelten. „Dann soll es nicht an mir scheitern.“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 12: Die Einweisung eines Ukes ------------------------------------- So... Danke an Kommieschreiber, Favo-Nehmer und alle, die lesen, ohne dass ich ihre Spuren finde! Eben rief die japanische Buchhandlung an: „Ihre PSC ist geliefert worden.“ Ich dachte schon, „Ja, sie gehören mir!“ aber es handelte sich dann doch nur um die Zeitung. Aber die ist ja auch was wert! Und so bleibt es die einzige Möglichkeit, die PSC zu besitzen... (Den Satz hat die Verkäuferin übrigens wirklich genau so gesagt!) Die Einweisung eines Ukes Es war zum Verzweifeln. Kai wusste nicht, wie sie Aois Gitarre besser zur Geltung bringen sollten. Sie ging einfach in dem Stück unter. „Das Interview läuft gleich. Machen wir Pause und anschließend weiter.“ Er seufzte und ließ sich auf dem Sessel zurück sinken. Manchmal kamen sie nicht voran. Ruki und Reita waren bereits ins Kino – vermutlich ein Film mit mehr Blut als Darstellern – abgehauen und er und die beiden verliebten Gitarristen saßen um kurz vor acht abends noch immer in der PSC und arbeiteten. „Okay.“ Aoi zog Uruha in seine Arme. „Aber dann bei uns. Ich habe keine Lust, in der PSC zu schlafen. Das nervt.“ „Stimmt. Wir haben genug Platz.“ Uruha genoss die Streicheleinheiten seines Freundes sichtlich. „Okay.“ Kai schaltete den Fernseher an und widmete sich dem Interview von SuG. Normalerweise würde er es sich nicht ansehen, aber er hatte es Takeru versprochen. Jetzt hoffte er nur, dass der keinen Blödsinn von sich gab, wie gewisse andere Leute. Er wurde nicht enttäuscht, sein kleiner schlug sich mehr als gut. Zum Schluss wandte er sich direkt an die Kamera. „Ich muss noch etwas wichtiges sagen. Nach zehn Jahren, in denen er mich nicht kennen wollte, hat sich mein Vater bei mir gemeldet. Jetzt will er mich erpressen, indem er droht, Lügen über mich zu verbreiten. Ich will nur, dass alle wisse, dass man ihm nicht glauben kann. Er weiß gar nichts über mich.“ „Wie schrecklich! Warum hattet ihr keinen Kontakt?“ Die Moderatorin sah Takeru bestürzt an. „Darüber will ich hier nicht reden. Ich wollte nur, dass die Fans wissen, dass sie ihm nicht glauben können.“ „Okay... dann... äh... bis zum nächsten Mal!“ „Hat er gut gemacht.“ Kai nickte zufrieden. „Du hast davon gewusst?“ Uruha hatte ein Auge halb geöffnet. „Ja. Wir haben die Aktion mit den Chefs abgesprochen. Weiter im Text?“ Er schaltete den Fernseher wieder aus und sah seine Kollegen an. „Sag mal...“ Uruha grinste. „Was ist nach dem Umzug eigentlich noch gelaufen bei euch?“ „Stimmt, Takeru hätte dich ja fast aufgefressen.“ „Nichts.“ Nicht viel zumindest. Kai hätte gern, aber es gab da einige Dinge, die ihn gehindert hatten. „Kai würde Takeru doch nie entjungfern, wenn der betrunken ist.“ Räumte Aoi ein. „Ja. Weißt du eigentlich, was du mit ihm machen musst? Ich meine, du hast ja auch noch nie mit einem Mann geschlafen.“ Der ältere Gitarrist hatte sich aufgerichtet und wirkte, als wittere er etwas. Eine amüsante Situation, amüsant auf Kais Kosten. „Und zwei Jungfrauen auf einmal, das wird schwer.“ Warf Aoi ein. Kai errötete automatisch. „Was?“ Aoi grinste. „Du bist doch noch...“ „Oder Takeru ist nicht mehr.“ Bei Uruhas Schlussfolgerung errötete Kai so heftig, dass er sich die Bestätigung sparen konnte. „Ich glaub es nicht! Das Chibi hat Erfahrung mit Männern!“ „Er kennt beides schon. Also wird es nicht so schwer. Hoffe ich.“ War jetzt egal. Sollten sie doch alles wissen. „Und wirst du Uke oder Seme sein?“ Wollte Aoi wissen. Gut, das ging dann doch zu weit. „Ich würde sagen, wenn Takeru weiß was zu tun ist sollte Kai erstmal Uke sein. Ist besser, wenn der Seme sich auskennt.“ „Wir erklären dir mal, auf was du achten musst.“ Aoi warf sich in Lehrerpose und grinste. Kai sank tiefer in den Sessel. Ihnen zu entkommen würde unmöglich sein. „Müssen wir irgendwas über Gleitgel und Kondome sagen?“ „Nein, Uruha. Immer mit.“ Er vergrub das Gesicht in den Händen. Das wurde immer peinlicher. „Gut. Also, als Uke ist die Entspannung das Wichtigste.“ Aoi hob einen Finger. „Wenn du locker bist, macht es irre Spaß.“ „Takeru muss dich weiten, zuerst mit einem Finger“- Uruha hob ebenfalls einen Finger in die Luft - „dann mit zwei“- ein zweiter folgte - „und dann mit drei. Das ist erstmal unangenehm, aber wenn er richtig trifft – WOW!“ „Ach ja?“ Aoi zog eine Augenbraue in die Höhe. Irgendwie bekam Kai den Eindruck, dass Aoi meist Uke war und Uruha sich etwas dagegen sperrte. „Ja. DU zumindest gehst dann immer ab wie verrückt.“ „Die Stellung ist wichtig.“ Aoi stand auf. „Die meisten Posen gehen leicht abgewandelt auch für zwei Männer. Am leichtesten ist es, wenn du dich von hinten nehmen lässt. Du kniest und hälst den Kopf nach unten und Takeru... Uruha, hilf mir mal.“ Es wurde noch peinlicher. Aoi legte sich wie er es beschrieben hatte auf das Sofa und Uruha kniete sich hinter ihn um den Akt anzudeuten. „Nachteil ist, dass ihr euch so nicht küssen könnt. Das geht so besser.“ Aoi legte sich auf den Rücken und schlag die Beine um Uruhas Hüften. Dann zog er ihn an sich und küsste ihn zum Beweis. „Siehst du. Oder du setzt dich auf seinen Schoß, was komisch aussieht, weil er so viel kleiner ist als du, aber das ist super schön, weil man sich dabei so nah ist.“ Auch diese Demonstration ließen sich die beiden nicht nehmen, wieder küssten sie sich lange. „Soll ich vielleicht gehen?“ Schlug Kai vor. „Quatsch.“ Uruha legte Aoi auf die Seite und umarmte ihn von hinten. „So ist es auch angenehm, total entspannt und intim.“ „Klasse, danke. Das reicht.“ Kai wollte weg. Wer wusste schon, auf was für Blödsinn die zwei noch kamen. „Und wenn du Seme bist,“ fing Uruha an, aber da sprang Kai schon auf und verließ fluchtartig den Raum. Er hörte noch, wie Aoi ihm über den Flur der PSC hinterher rief: „Aber wir müssen dir doch noch erklären, auf was du achten musst, wenn du Takeru weitest!“ Takeru hielt den Kopf gegen die Scheibe des Vans gelehnt. Sein Hund saß auf seinem Schoß, Yuji neben ihm und drückte seine Hand. „Ich fahre dich NICHT nach hause.“ Erklärte Chiyu zum fünften Mal. „Deine Mutter ist nicht zuhause, dein Vater weiß, wo du lebst und hat dich schon zehn Mal angerufen um dich zu bedrohen. Du gehst nicht allein heim.“ „Und wohin dann?“ Seine Hand strich durch Lucys Fell. Die Kleine war sein Schatz. „Zum mir oder Mitsuru geht nicht – kein Platz.“ Masato schüttelte den Kopf. Die zwei hatten jeweils nur eine Einzimmerwohnung, das war zu eng. „Und Mama mag es nicht, wenn ich ohne Ankündigung jemanden mitbringe.“ Yuji tätschelte Takeru. „Sorry, ich würde dich sofort aufnehmen.“ „Ich auch. Aber ich hab dich schon beim Bowling mitgenommen, meine Freundin flippt aus, wenn ich dich wieder mitbringe.“ Chiyu bog ab. „Yuji, aussteigen, wir sind da.“ „Bye!“ Yuji küsste Takeru auf die Wange. „Kopf hoch, Sonnenschein!“ „Deine Freundin hasst uns.“ Mitsuru verzog das Gesicht. „Darüber reden wir wann anders. Ruf Kai an, okay? Dann fahre ich dich zu ihm.“ Schlug Chiyu vor. Beim Blick auf sein Handy sah Takeru, dass sein Vater ihn noch sieben Mal angerufen hatte, seit der den Ton aus hatte. „Kai?“ Fragte er ins Telefon. „Kann ich mit meinem Hund bei dir schlafen? Mein Vater macht Ärger.“ „Warte, ich bin bei Aoi und Uruha. Ich... die zwei nicken. Weißt du die Adresse noch?“ „Ja.“ „Dann komm rum.“ Eine viertel Stunde später zog Kai ihn in die Arme. „Du hast das toll gemacht, ganz klasse.“ Bei Kai fühlte er sich sicher. Wohl. Einfach nur gut. „Danke, dass ich hier sein darf.“ Er lächelte schüchtern zu Aoi und Uruha. Die zwei waren nett, aber er kannte sich nicht so gut wie Kai. „Immer doch.“ Uruha strich ihm über den Kopf. „Du gehörst zu Kai. Und du hast Ärger. Bist uns immer willkommen.“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ Aoi stupste ihn an. „Ich mach uns Tee. Oder willst du lieber eine Schokolade?“ „Schokolade, bitte.“ Er setzte seine Tasche ab und fing an, nach der Dose Hundefutter zu suchen. „Und einen kleinen Teller, Lucy muss was essen.“ „Sie heißt Lucy?“ Kai streckte dem Minihund die Hand hin. „Ja. Ist sie nicht total niedlich?“ Und war Kai nicht total niedlich, wie er den Hund kuschelte? „Sehr. Nicht so süß wie du, aber süß.“ Kai drückte ihm einen Kuss auf. „Mein Vater hat angerufen. 20 Mal oder so. Er meckert und schreit mich an.“ Verdammt, eine Träne löste sich. Er hatte gewusst, dass es nicht leicht würde, aber damit hatte er nicht gerechnet. „Er tut dir nichts. Bei uns bist du sicher. Ich passe auf dich auf. Versprochen.“ Er kuschelte sich an Kai. „Hier.“ Aoi reichte ihm eine Tasse mit heißer Schokolade. Sie schmeckte klasse, auch wenn er sich die Zunge verbrannte. „Du hast Schlafsachen mit?“ „Nein.“ Warum dachten nur immer alle, er habe Sachen zum Übernachten dabei? Das war doch eine ganz normale Tasche, nicht mal voll gestopft oder so. „Dann geb ich dir was von uns.“ Die Schokolade zeigte Wirkung, Takeru merkte, dass er die Augen kaum noch aufhalten konnte. „Du musst ins Bett.“ Beschied Kai. „Ich bin wach.“ Nuschelte er. „Klar. Darum fallen dir auch die Augen zu. Zieh dich um, wir sind auch alle.“ „Habt ihr nicht noch zu tun?“ Ohne Grund schlief Kai sicher nicht bei den beiden. Und es lagen noch immer Notenblätter und Gitarren herum. „Machen wir morgen weiter. Heute nützt das nichts mehr.“ „Okay.“ Takeru füllte Lucy eine Portion Futter auf. Zum Glück war sie leicht in der Haltung und hatte kein Problem mit neuen Orten. Dann schlüpfte er in das Shirt, dass Aoi ihm gereicht hatte. Es ging ihm bis zu den Knien. „Knuffig.“ Uruha grinste. „Bin halt klein.“ Er gähnte. „Wir können alle im Bett schlafen. Das ist mehr als groß genug.“ „Und heute erst frisch bezogen.“ Fügte Aoi an. Kurz darauf kuschelte Takeru sich mit dem Rücken an Kais Bauch. Aoi lag in der selben Pose ihm gegenüber und schmiegte sich an Uruha. Das Bett war wirklich so groß, dass es bequem war mit vier Leuten darin zu liegen. Er verflocht seine Finger mit Kais, der ihm kleine Küsse auf dem Nacken verteilte. Dann spürte er plötzlich, dass Aoi seine andere Hand nahm. Eine weitere Hand legte sich auf seine Seite. Uruhas. Was sollte das werden? Aoi drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Hab keine Angst. Hier bist du sicher.“ Und er fühlte sich auch sicher, was seltsam war. Die drei Männer gaben ihm ein Gefühl, als könne ihn nichts passieren. „Genau.“ Uruhas Hand begann ihn beruhigend zu streicheln. „Kai ist wie unser Bruder. Und damit gehörst du auch zu uns.“ „Dann bin ich euer Schwager?“ Takeru kicherte. Das war lieb. „So in etwa.“ „Finger weg, Uruha. Takeru ist meiner.“ Kai lachte und küsste ihn noch einmal richtig. Es war komisch, neben zwei weiteren Männern im Bett zu liegen und sich so küssen zu lassen. Doch irgendwie störte das Takeru nicht sonderlich. „Ich liebe dich, weißt du das, Kai?“ „Ich weiß. Ich dich auch. Und jetzt schlaf.“ Fortsetzung folgt... Anmerkung: Ich weiß nicht, ob Chiyu eine Freundin hat. Die hab ich erfunden. Ich weiß nicht, wie Takerus Hund heißt oder ob es ein Weibchen ist. Das hab ich beschlossen. Und nein, es wird keine Orgie stattfinden! XD Kapitel 13: Fremdküssen und andere Apokalypsen ---------------------------------------------- Nun, hier folgt die nächste Folge der beliebten Seifenoper „Nervenzusammenbruch frei Haus“! Ohne Werbeunterbrechung und in voller Länge! Viel Spaß damit! Zwar besitze ich mittlerweile eine nicht unerhebliche Sammlung an japanischen Rock-Zeitschriften, aber in noch keiner waren Gazette oder sonst wer als Extra drin. Darauf muss ich noch warten und die Jungs bleiben frei. Fremdküssen und andere Apokalypsen Als Aoi aufwachte, waren Kai und Uruha schon aufgestanden. Es klangen Geräusche aus der Küche die daraufhin deuteten, dass Kai sich dort beschäftigte. Uruha hätte nur die Kaffeemaschine angeschaltet. Takeru lag noch neben ihm und schlief tief. Aoi begann, sich den Jungen etwas nähr anzusehen. Niedlich, wie er schlief, eine Hand halb geöffnet neben seinem Kinn und den Mund leicht geöffnet. Völlig unschuldig, Kai hatte eine gute Wahl getroffen mit seinem Freund. "Na, aufgewacht?" Uruha kam, gefolgt von dem kleinen Hund, wieder ins Schlafzimmer. "Ich war mal mit Lucy draußen. Kai macht Frühstück." Er setzte sich neben ihn. "Hm..." Er lächelte. "Dann weck ich ihn mal." "Schade. Man will ihn irgendwie beschützten, oder?" "Ja." Aoi strich leicht über Takerus wieder blonde Haare. "Kai wird sich um ihn kümmern. Und wir auch. Hey, Takeru!" Er beugte sich über ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Nase. "Aufwachen." "Hm?" Nuschelte Takeru und schlang einen Arm um Aois Kopf. Bevor Aoi reagieren konnte, zog der kleine Sänger ihn zu sich und küsste ihn. Richtig und mit Zunge. Schande! Uruha hinter ihm lachte auf. Aoi wollte Takeru nicht einfach wegdrücken und erschrecken, aber ihn zu küssen war auch nicht richtig. Moment, ihn zu küssen? Er küsste ihn ernsthaft zurück, ohne dass er es gewollt hätte. Das war einfach ein Reflex. Küsste man ihn, küsste er zurück. Das kam davon, wenn man jahrelang mit Miyavi in einer Firma arbeitete. Aber als dann eine Hand zielsicher auf dem Po landete, war es doch zuviel. Er unterbrach den Kuss. "Takeru? Du hast mich wohl..." "Seit wann hast du ein Lippenpiercing, Kai?" Noch immer waren Takerus Augen zu. "OH VERDAMMT!" Er schreckte hoch. "Aoi, tut mir leid, ich dachte, du bist Kai, ich hab noch geschlafen und dann... tut mir leid, wirklich!" "Ist okay!" Aoi lachte. zu niedlich, wie Takeru errötete. "Was ist denn hier los?" Kai kam ins Schlafzimmer zurück. "Takeru hat Aoi im Halbschlaf geküsst, weil er ihn für dich hielt." Uruha konnte sich vor Lachen kaum halten. Langsam fing es an, Aoi doch etwas peinlich zu werden. Besondres, wenn Kai jetzt sauer werden würde. "Tut mir leid, Kai! Wirklich!" "Takeru..." Kai grinste und setzte sich auch auf das Bett. "Du hast einen Knall." "Bist du böse?" "Warum denn?" "Danke!" Takeru warf sich Kai in die Arme und küsste ihn. Sie sahen gut zusammen aus, fand Aoi. Richtig verliebt. er war froh, dass Kai jemanden hatte, der ihn liebte. "Schön, dass du Takeru hast. Und küssen kann er auch richtig gut." Zumindest der letzte Teil war nicht geplant gewesen sondern wieder ein Fall von Reden und Denken in der falschen Reihenfolge gewesen. Aoi hätte sich in den Hintern treten können. "Echt?" Uruha zog eine Augenbraue in die Luft. "Besser als ich?" "Nein. Aber gut." Aoi grinste. Niemand küsste so gut wie Uruha, das war ganz klar. "Takeru?" "Ja?" Und dann schob Uruha seine Zunge in Takerus Mund. Der Arme war völlig überrumpelt und riss beide Augen erschrocken auf. Dann drückte Kai Uruha weg. "Jetzt reicht es aber!" Der Leader lachte. Noch. Aoi wusste, dass sich das auch schnell ändern konnte. "Wie wäre es, wenn einfach wieder jeder seinen eigenen Partner küsst? Und dann können wir was essen und zur Arbeit." "Guter Plan." Aoi holte sich einen Kuss von Uruha. "Wie war das? Nur noch wir?" "Hey, du hast ihn zuerst geküsst." Verteidigte Uruha sich. "Ja ja..." Ruki lag mit dem Kopf auf Reitas Schoss und ließ sich durch die Haare streicheln, während sie auf den Rest ihrer Band warteten. Während sie es von Uruha und Aoi ja gewohnt waren, dass sie zu spät kamen, war es neu, dass Kai 15 Minuten nach Beginn der Probe noch nicht anwesend war. "Gehen wir Wochenende weg?" Fragte Reita. "Klar. Samstag ist frei." Am Freitag hatten sie einen Auftritt auf einem Festival, dem ersten seit dem Outing von Aoi und Uruha. "Wo willst du hin?" "Nicht bowlen, dass ist schon mal klar." "Kino waren wir gestern. Also... " Weiter kam er nicht, da Kai mit den Gitarristen im Schlepptau – und einem zusätzlichen Sänger – den Raum betrat. "MORGEN!" Reif Kai. Ruki und Reita nuschelten sich eine Antwort zusammen. "Dann mal los!" "Hast du nicht noch eine eigene Band?" Fragte Reita. "Nicht, dass du uns stören würdest, aber..." "Ach ja!" Takeru hatte es sich bereits auf dem Sofa gemütlich gemacht und sprang jetzt wieder auf. Scheinbar hatte er wirklich vergessen, dass er eine Band hatte. "Hey, wer bist du denn?" Ein kleiner Hund schnüffelte an Rukis Bein. "Das ist Lucy." Stellte Takeru die Hündin vor. Sie gehörte also ihm. "Ich bring die Woche mal Sabu-chan mit, dann können sie spielen, okay?" Sein Hund hatte keine Hundefreunde und mit Miyavis Katze kam er nicht klar. Vielleicht war Lucy ja eine geeignete Freundin. Nett wirkte sie zumindest. Die Tür wurde aufgerissen. Ein völlig panischer Nao stand darin. "Gut, ihr seid alle hier. Kommt SOFORT in die Cafeteria, es ist was Schlimmes passiert!" Damit knallte er die Tür wieder zu. Ruki sah Reita an, dann Kai. "Scheiße." Aoi zündete sich eine Zigarette an. "Wenn Nao so ist, muss es wirklich schlimm sein. Gehen wir?" In der Cafeteria war bereits der Rest der PSC versammelt. Ein gewisse Angst lag in der Luft, da keiner zu wissen schien, was vor sich ging. "Dann sind jetzt alle da?" Nao sah sich um. "Gut." "Was ist los?" Ishii ergriff das Wort. "Ist jemand entlassen worden?" "Nein, schlimmer!" Shou sah genauso fertig aus wie Nao. "Wirst du Vater?" riet Keiyuu. "Quatsch!" Nao schüttelte den Kopf. "Es ist viel, viel schlimmer!" "Saga wird Vater?" grinste Ruki. "So schlimm auch wieder nicht!" "HEY!" Empörte sich Saga. "Sollen wir weiterraten oder sagt ihr es uns?" Ishii wirkte genervt. "Also..." Nao drehte an seinen Fingern herum. "Es ist so... ich weiß gar nicht wie ich es euch sagen soll... aber... Shou?" Hilfesuchend wandte sich der Leader an seinen Sänger. "Der Mietvertrag von unserem StarBucks läuft in einem Monat aus und sie finden kein neues Lokal in der Nähe!" Platzte Shou heraus. DAS sollte das schlimme Ereignis sein? Ruki schlug sich vor die Stirn. Es ging um Kaffee! Manchmal zweifelte er am Verstand der Truppe. "Nein!" Takeru sprang auf. "Da gibt es so leckere Schokolade!" "Und vergiss nicht die Muffins!" Fügte Miyavi an. "Kein Vanille-Soja-Latte mit Sahne und Krokant in der Pause?" Yasuno wirkte geknickt. "Was sollen wir denn dann machen?" "Den Automaten nutzen?" Ruki deutete auf den Kaffeeautomat, der die Grundeinrichtung der Cafeteria darstellte. "Igitt." Shou sah aus, als wäre er kurz davor, auf den Boden zu spucken. "Vielleicht kann der StarBucks ja hier einziehen?" "Die Idee hatte ich schon mal, aber mir wollte ja keiner zuhören." Nao maulte herum. "Ich meine, schaut doch mal! Hier ist Platz genug, es gibt nur diesen ekligen Kaffee aus dem Automaten und den Kasten mit den Süßigkeiten. Wir hätten also einen StarBucks im Haus und keiner müsste mehr bei Wind und Wetter laufen." "Ich bin dafür!" Uruha nickte. Klar, seit der Nummer mit den Keksen musste er ja auch jeden Tag zweimal zu StarBucks rennen. Ruki grinste. Die Dose mit den Keksen hatte er beim Umzug aus Aois Wohnung entführt. Nicht, dass noch mal wer davon aß. "Ich auch." Hiroto unterstützte Uruha. War wohl auch derjenige, der für seine Gruppe laufen musste. "Dann ist es also geklärt?" Nao strahlte. "Wenn alle dafür sind, wird das Management schon sein Okay geben." "Wir sollten das Ganze offiziell machen. Vielleicht eine Liste?" Schlug Yasuno vor. Zwanzig Minuten später merkte Ruki, dass er aus lauter Solidarität mit den anderen einen Zettel unterschreib, auf dem stand: "Alle Unterzeichnenden sind auf die regelmäßige Zufuhr von koffein- und kakaohaltigen Getränken angewiesen um zweckmäßig arbeiten zu können. Zur Steigerung der Arbeitsmoral und der Effizienz ist es von Nöten, diese Getränke von StarBucks zu beziehen. Wir, die Unterzeichnenden, setzten uns daher dafür ein, in die Räume der Cafeteria einen eigen StarBucks zu bekommen." Jeder der Musiker hatte seinen Namen unter gesetzt. Sogar Kai. Ruki konnte es nicht glauben. Fortsetzung folgt... Kapitel 14: Fan-Service und Reita-Service ----------------------------------------- Langsam aber sicher begannen Uruha die Yoga-Übungen auf die Nerven zu gehen. Gut, er hatte zugestimmt, aber es war anstrengend. Gerade saß er mit Aoi auf dem Boden und hielt sich ein Nasenloch zu um, wie ihr Lehrer es ausgedrückt hatte, den Atem fließen zu lassen. Er war sich ziemlich sicher, dass er albern aussah. Aber, das war das Seltsame, diese peinliche Übung schien zu wirken. Er hoffte nur, dass sie es auch bei einem Konzert tun würde. "Reicht das nicht langsam?" Fragte er, nachdem er vorschriftsmäßig durch beide Nasenlöcher ausgeatmet hatte. "Wir sind erst seit einer halben Stunde dabei." "Reicht also." Beschloss er und streckte sich. "Uruha!" Aoi seufzte und reckte sich ebenfalls. "Gut, es ist nicht lustig, aber wenn es dir hilft, ist es doch gut." "Ich mach es ja auch. Außerdem will ich festhalten, dass ich zwischendurch nichts getrunken habe." "Ich weiß." Sein Freund nahm ihn in den Arm. Das war doch mal eine entspannende Wirkung. "Ich mache mir nur Sorgen." "Brauchst du nicht. Oder glaubst du, ich wäre Alkoholiker?" "Glaubst du das denn?" "Nein. Ich kann nicht trinken wenn ich will, ohne immer dran denken zu müssen. Es ist kein Zwang dabei. Und bis auf das Lampenfieber löse ich auch kein Problem mit Alkohol. Und wenn ich was trinke, kann ich es ohne Schwierigkeiten bei einem Glas belassen." Er hatte sich wirklich Gedanken darüber gemacht und war zu einem Schluss gekommen. "Ich habe kein Problem damit. Aber wenn ich anfangen sollte, Probleme mit dem Zeug zu lösen oder öfter trinke, könnte ich eines bekommen." "Davor hätte ich Angst. Ich will keinen Säufer-Uruha, der ständig an der Flasche hängt." "Bekommst du nicht." "Weißt du, dass einige Fans glauben, du wärst auf der Bühne nie nüchtern?" "Quatsch." Er trank vor kleinen Konzerten sogar meist gar nichts. "Wie kommen die denn auf so was?" "Lass mich überlegen..." Aoi legte einen Finger an den Mund und begann an der anderen Hand aufzuzählen. "Du schaust dir immer die Flaschen an, die wir bekommen und freust dich unheimlich. In dem Clubmagazin gibst du Cocktailrezepte. Auf der neuen DVD gibst du ein Interview in der Bar. Du bist oft mit einer Flasche in der Hand zu sehen. Du hast sogar mal gesagt, dass du gern betrunken Gitarre spielst. Und..." die Hand reichte nicht mehr, sodass Aoi die zweite doch dazu nahm. "... und auf der NLSG hast du erklärt, dass es dir gut tut, vor Konzerten was zu trinken." "Wenn du es so sagst..." Er hatte unbewusst scheinbar alles getan, um den Eindruck zu erwecken, er hätte ein ernsthaftest Problem. "Ich glaube, ich sollte mal was in meinen Blog schreiben. Damit die Fans sich nicht noch unnötig Sorgen machen. Und du auch nicht." Er küsste Aoi. "Danke." "Wofür?" "Das du ehrlich bist." Er logte sich auf seinen Blog ein. Worte an die Öffentlichkeit waren nicht seine Stärke, aber er tippte einfach drauf los. "Hallo! Ich habe gehört, dass ihr euch Sorgen macht, dass ich zu viel trinke. Das ist lieb, aber unnötig. Ich trinke gern, aber ich muss es nicht tun. Betrunken bin ich nur, wenn gefeiert wird und war es 100%ig noch nie auf der Bühne. Macht euch keine Sorgen. Ich genieße nur gerne einen guten Drink, und ich kann ihn genießen. Wenn ich keinen Appetit habe, trinke ich auch wochenlang nichts. Danke für eure Sorge, aber sie ist unbegründet. Bye, Uruha" "Klingt gut." Aoi nickte. Beiläufig bemerkte Uruha, dass dessen Blick ständig zu seinem Handy wanderte. "Ruf sie an." Es war schon über eine Woche her, dass sie sich geoutet hatten und bisher hatte sich Aois Familie noch nicht gemeldet. "Sie haben gesagt, ich soll nicht." Er kaute an seinem Piercing. In der Zeit, die Aoi es nicht getragen hatte, hatte er immer mit der Lippe selbst gespielt. Dann hatte Uruha ihn immer küssen wollen, genau wie jetzt. Er zog ihn auf seinen Schoß. "Versuch es einfach." "Okay." Aoi wählte und stellte den Lautsprecher ein. Dann kuschelte er sich an Uruha. "Ja?" "Hallo Mutter." "Solange du nicht vernünftig geworden bist, gehörst du nicht zu dieser Familie. Ruf nicht wieder an." KLICK. "Was hab ich gesagt?" Aoi schluckte. "Und ich werde nicht weinen." Uruha bekam ein schlechtes Gewissen. Ohne sein Zureden hatte Aoi nicht angerufen. "Ich werde nicht weinen. Auf keinen Fall." "Okay." Er strich mit den Lippen über Aois Augenlider. Sie waren leicht nass, aber das ignorierte er. "Dann seid ihr meine Familie. Wer braucht schon die anderen?" "Genau. Wir haben uns." Wenn Aois Familie ihn nicht wollte, dann mussten sie ihm die Familie ersetzten. Hatten sie bei Ruki auch getan. Er drückte ihn fester. "Das war das Autohaus!" Ruki sprang neben Reita auf sein Sofa. "Ich kann meinen Flitzer abholen!" "Schön." Reita grinste. "Dann sehe ich ja endlich dieses ominöse Teil." Seit er ihn bestellt hatte, sprach Ruki dauernd davon, wie schnell, wendig und scharf der Wagen wäre. Reita konnte es schon nicht mehr hören. Er hoffte, es würde besser werden, wenn Ruki erst mal wirklich mit dem guten Stück fahren konnte. "Aber heute nicht mehr." Lächelnd schmiegte sich Ruki in seinen Arm. "Das hier ist wichtiger." Allerdings, das dachte Reita auch. Er küsste Ruki und streichelte ihn vorsichtig. Sie hatten es sich in Rukis Wohnung gemütlich gemacht und gut gegessen – vom Lieferdienst. Tatsächlich hatte Ruki sogar das, was er unter romantischer Musik verstand angemacht. Dir en Grey, leise aus dem Hintergrund. Gut, er selbst war auch nicht derjenige, der viel von solchen Sachen verstand, aber Ruki schien da noch hilfloser zu sein als er. Zumindest war klar, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Und Reita hatte nichts dagegen. Ruki war sanft und hatte lange gewartet. Seine Küsse waren schüchtern, ganz anders, als man es von dem rotzfrechen Sänger erwartet hätte. Aber er gab sich Mühe, Reita nicht zu verschrecken. Er war ihm dafür dankbar. Ruki zog Reita über sich auf das Sofa. Dann griff mit beiden Händen hinter dessen Kopf. Erst glaubte Reita, Ruki würde ihm durch die Haare streichen, dann merkte er, wie Ruki die Nasenbinde löste. "Ich will dein Gesicht dabei sehen. Darf ich?" "Natürlich." Der Streifen, der einen Großteil seines Gesichts verbarg und der so sehr Teil von ihm geworden war, dass er manchmal vergaß ihn abends abzumachen, löste sich. Ruki küsste seine Nasenspitze. "Ich mag dein Gesicht." Der Kleinere strich auch noch die Strähne von Reitas Auge weg. "Und ich mag es ganz." Heute sah Ruki anders aus, trug keine hellen Linsen und jede Emotion trat deutlich in seinen Augen hervor. Reita rechnete ihm das hoch an. Ruki zupfte an Reitas Hemd, deutete an, es nach oben zu schieben, ließ ihm aber die Entscheidung. Reita hob seine Arme und ließ Ruki gewährend. Dann legte er seine Lippen auf Rukis und küsste ihn lang. Er brauchte Ruhe hierbei. Noch nie war er einem Mann so nahe gewesen wie Ruki. Weder vom Körper noch von der Seele her. Ruki war nicht einfach nur der Mann, in den er sich verliebt hatte. Er war auch sein bester Freund. Ob es ihm darum leichter oder schwerer fiel, sich auf Rukis Berührungen einzulassen konnte er nicht sagen. Die Finger des Sängers tasteten über Reitas Rücken, erforschten ihn vorsichtig. So sanft, wie er nie gedacht hatte, berührten sie jeden Millimeter Haut. Ohne Absprache richteten sie sich gemeinsam auf. Dann sah Ruki ihm fragend in die Augen. Nach seinem Nicken zog Ruki sein eigenes Hemd über den Kopf. Zwar war er nicht besonders trainiert, aber Reita fand ihn genau richtig. Nicht dürr und klapprig, nicht fett und wabblig. Er begann an Rukis Oberarmen und fuhr dann mit beiden Händen forschend über den flachen Oberkörper. Das war neu für ihn. Berührte er sonst jemanden so, waren dort wo bei Ruki nur Muskeln waren sanfte bis heftige Rundungen. Es fühlte sich... anders an. Aber nicht falsch. Nur fester, fremder und doch bekannt von seinem eigenen Körper. Rukis Brustkorb hob sich ruhig unter Reitas Händen, aber auf der linken Seite pochte es gewaltig. "Rast dein Herz auch so?" Ruki legte seine Hand über Reitas Herz. Wenn er es spüren konnte, dann schlug es ihm gegen die Handfläche wie Kai auf sein Bassdrum. Ihm war klar, dass er wie ein Idiot grinste, bevor er Ruki erneut küsste. Seltsam, wie gut er sich an dieses Gefühl gewöhnt hatte, hatte er doch noch vor einigen Monaten gedacht, einen Mann zu küssen wäre widerlich. Jetzt konnte er gar nicht genug von Rukis weichen Lippen und der geschickten Zunge bekommen. Die Hand über seinem Herzen fing an, die Brustwarze vorsichtig zu reizen. "Sag mir, wenn ich zu weit gehe." Forderte Ruki ihn auf. "Werde ich tun." Aber bisher musste Ruki sich darum keine Sorgen machen. Reita drückte seinen Körper fester auf ihn. Das fühlte sich gut an. Genau wie Rukis Seiten, die er auf und ab strich. Wie Rukis Lippen, die über sein Gesicht strichen und es mit Küssen übersäten. Wie Rukis Atem, der seine Haut kitzelte. Wie Rukis Haut, die sich unter seinen Händen erwärmte. Wie Rukis Hand, die seine Brustwarze dazu brachte, sich ihm entgegen zu recken. Sein Puls ging heftig in seinen Ohren. Das Blut pumpte durch seinen Körper, langsam baute sich Erregung in ihm auf. Er wollte Ruki spüren. Rukis Hand wanderte tiefer, spielte mit dem Reisverschluss von Reitas Hose. Er hob das Becken, gab Ruki Freiraum um die Hose zu öffnen. Da war keine Angst. Auch nicht, als Ruki sie ihm herunterzog und er sie sich von den Beinen strampelte. Plötzlich drehte Ruki sie herum und Reita fand sich unter ihm wieder. Kurz stand Ruki auf und zog seine Hose selbst aus. Dann legte er sich wieder auf Reita, küsste ihn zärtlich und machte mit einem leichten Druck seines Beckens deutlich, dass er Reitas Körper und die Berührung mochte. "Ich liebe dich." Sagte Reita. Er hatte es noch nie so deutlich gesagt. Daher ließ es Ruki kurz innehalten, bevor er warm lächelte und einen tiefen Kuss stahl. "Ich liebe dich doch auch." "Dann.." Reita schob eine Hand auf Rukis Hintern und drückte zu. "...lass dich nicht aufhalten." Ruki grinste frech. "Gut." Er leckte über Reitas Brustwarze. War sie zuvor schon fest gewesen, prickelte sie jetzt heftig. Unter seiner Hand fühlte sich Rukis Hintern fest und stramm an. Wie er sich wohl anfühlte, ohne dass Stoff zwischen ihnen war? Fast ein wenig erstaut über sich selbst, zog Reita Ruki die Shorts herunter. Er wollte Ruki sehen. "So mutig?" "Ja." Und unsicher, das merkte er plötzlich, als er Rukis ganzes angeschwollenes Glied sah. Es war, so vor ihm, deutlich größer als er es erwartet hatte. Wenn er Ruki bisher nackt gesehen hatte, dann nicht in diesem Zustand. Offenbar war Ruki vorbereitet gewesen, denn er hatte sich rasiert. Reita war froh, das am Abend zuvor auch getan zu haben. Ruki begann, sich an seinem Körper, begonnen am Kehlkopf, hinunter über die Schlüsselbeine, die Brust und seinen Bauchnabel zum Schritt herunter zu küssen. Schauer rieselten durch Reita. Seine Shorts begann zu spannen. Als Ruki mit der Zunge in den Bauchnabel tauchte und anschließend über die feuchte Haut blies, hörte Reita ein leises Keuchen, was er nur sich selbst zuschreiben konnte. Seine Hand wanderte in Rukis Haare, spielte mit ihnen und fing an, kleine Kreise im Nacken des Sängers zu malen. "Das ist schön." Fast schnurrte Ruki ihn mit dunklen Augen an. Seine Finger griffen unter Reitas Shorts und zogen sie herab. Langsam, so dass Reita ihn hätte stoppen können, wann immer er gewollt hätte. Rukis Gesicht war auf der Höhe seines Schrittes. Er wollte doch wohl nicht tun, was Reita befürchtete und gleichzeitig herbei sehnte? Ruki wollte. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf die feste Spitze. "Oh!" machte Reita. Es war nicht so, dass das noch niemand bei ihm getan hatte. Es war vielmehr so, dass er es sich noch nie so gewünscht hatte wie von Ruki. Dessen Hand wanderte weiterhin über Reitas Körper während er Stück für Stück die Lippen weiter über Reitas Glied schob, bis dieser tief in ihm war. Dann begann er, seine Zunge zu bewegen. Reita stöhnte auf. Es war gut, einfach nur gut. Aber ob er es selbst bei Ruki können würde, dass wusste er nicht. Bei einer Frau hätte er gewusst, was zu tun war. Aber bei Ruki? Das war Neuland. Darüber würde er nachdenken, wenn es soweit war, beschloss er und schloss die Augen, als Ruki schluckte. "Warum hörst du auf?" Hatte er etwas falsch gemacht? Hätte er nicht einfach nur liegen und genießen sollen? Und wenn nicht, warum hörte Ruki dann auf? "Weil das nicht alles ist, was wir tun können." Der Sänger küsste ihn und angelte mit der Hand nach etwas unter dem Tisch. Vorgesorgt hatte er. Reita erkannte Gleitgel und Kondome. Jetzt war es also soweit. Ruki würde anfangen, in ihn einzudringen. "Was hast du?" Scheinbar hatte sein Gesicht seine Angst verraten. "Ich weiß nicht, ob das nicht zu sehr schmerzen wird." Gab er zu. Wenn sie diese Beziehung haben wollten, mussten sie ehrlich sein. "Keine Angst." Ruki strich ihm über das Gesicht. "Ich werde nicht so mit dir schlafen. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten. Vertrau mir." "Das tue ich." Aber bevor sie irgendetwas anderes taten, wollte Reita etwas fühlen. Er schloss seine Finger um Rukis Glied. Es war warm, fest und an der Spitze feucht. Er fühlte das Blut unter der Haut rauschen. Testend strich er mit dem Daumen über die Spitze. Weich, nachgiebig und prall. Gar nicht unähnlich dem was er berührte, wenn er allein war. Und dennoch völlig anders. Reita versuchte es mit den Bewegungen, die ihm selbst gefielen. Mit leichtem Druck bewegte er seine Hand vor und zurück, drückte dabei fester, je weiter er an die Spitze kam, ließ den Daumen über sie kreisen. "Ist das..." "JA!" Ruki keuchte. Seine Wangen waren gerötet und Reita war sicher, dass es nicht vor Scham war. "Ziehst du mir was über?" "Okay." Bei sich selbst war Reita mit Kondomen geübt. Bei Ruki war es anders, aber nicht schwerer. Er rollte den Gummi bis zur Wurzel über den Schaft. "Leg dich auf die Seite." Ruki drehte ihn so, dass er mit dem Gesicht zur Rückenlehne des Sofas sah. Dann stellte er das obere Bein auf und zog mit nur einem Handgriff einen Gummi über Reitas Glied. "Nicht erschrecken, das wird etwas kühl. Aber ich dringe nicht ein, versprochen." Zwischen Reita Oberschenkeln verteilte sich eine kühle Masse. Kühl, aber nicht unangenehm. Ruki legte das aufgestellte Bein wieder auf das andere. "Gut. Entspann dich, das ist schön." Sein Körper drückte sich von hinten an Reitas, dann spürte Reita, wie Ruki sich zwischen die Oberschenkel drängte. Von hinten stieß Rukis Spitze gegen seine Hoden und der feste Schafft reizte ihn an einer Stelle, mit der er nicht gerechnet hätte. Es war leicht, sich zu entspannen. Besonders, als Ruki begann, Küsse in seinem Nacken zu verteilen. Reita keuchte. Er drehte den Kopf, holte sich einen richtigen Kuss von seinem Geliebten. Um ihn herum begann die Welt zu verschwimmen. Nichts anderes als Ruki zählte mehr. Als dessen Lippen, die seine küssten. Als seine Hände, die über seinen Brustkorb strichen und von denen sich eine um sein Glied legte. Als Rukis Atem, wenn die leise Stimme Liebesschwüre in sein Ohr hauchte. Er bestand nur noch aus Gefühl. Die Unsicherheit war nicht mehr. Wärme breitete sich in ihm aus, eine Wärme die er kannte, aber von der er noch vor einiger Zeit gedacht hatte, sie nie mit Ruki zu erleben. Weiterhin keuchte Ruki. Reita bemerkte, dass er schon längst mit eingestimmt hatte. Es war der Name des Sängers, der ihm immer wieder über die Lippen kroch. Nicht der ursprüngliche Name, sondern der, der sich der andere selbst gegeben hatte. Immer und immer wieder Ruki, zu mehr war Reita nicht fähig. "Ich... du bist..." Eine leichte Unregelmäßigkeit schlich sich in Rukis Stöße. Er brauchte nicht mehr lange. Für Reita war das nicht schlimm, er ließ sich fallen, wollte ebenfalls kommen. "Ruki..." Der Name wurde gegen die Lehne geworfen, als sich Reita verkrampfte und sich Zähne in seinen Nacken schlugen. Wie ein Vampir biss Ruki sich fest, saugte an ihm und erschauderte merklich. Zwischen seinen Beinen spürte Reita das Glied zucken, als Ruki kam. Zitternd und mit schwerem Atem drehte Reita sich um. Das benutzte Kondom strich er ab. Vermutlich entsorgte Ruki seines ähnlich. Von wo auch immer holte er ein Handtuch, säuberte Reita zwischen den Beinen und dann sich selbst. "Das war..." Reita suchte nach Worten. Anders? Schön? Romantisch? "Ja." Ruki drückte sich an ihn, vergrub die Nase in seiner Halsbeuge. Reita legte die Arme um ihn. "Das war es wirklich." Fortsetzung folgt..... Kapitel 15: Fan-Service und Reita-Service Jungendfrei ----------------------------------------------------- Langsam aber sicher begannen Uruha die Yoga-Übungen auf die Nerven zu gehen. Gut, er hatte zugestimmt, aber es war anstrengend. Gerade saß er mit Aoi auf dem Boden und hielt sich ein Nasenloch zu um, wie ihr Lehrer es ausgedrückt hatte, den Atem fließen zu lassen. Er war sich ziemlich sicher, dass er albern aussah. Aber, das war das Seltsame, diese peinliche Übung schien zu wirken. Er hoffte nur, dass sie es auch bei einem Konzert tun würde. "Reicht das nicht langsam?" Fragte er, nachdem er vorschriftsmäßig durch beide Nasenlöcher ausgeatmet hatte. "Wir sind erst seit einer halben Stunde dabei." "Reicht also." Beschloss er und streckte sich. "Uruha!" Aoi seufzte und reckte sich ebenfalls. "Gut, es ist nicht lustig, aber wenn es dir hilft, ist es doch gut." "Ich mach es ja auch. Außerdem will ich festhalten, dass ich zwischendurch nichts getrunken habe." "Ich weiß." Sein Freund nahm ihn in den Arm. Das war doch mal eine entspannende Wirkung. "Ich mache mir nur Sorgen." "Brauchst du nicht. Oder glaubst du, ich wäre Alkoholiker?" "Glaubst du das denn?" "Nein. Ich kann nicht trinken wenn ich will, ohne immer dran denken zu müssen. Es ist kein Zwang dabei. Und bis auf das Lampenfieber löse ich auch kein Problem mit Alkohol. Und wenn ich was trinke, kann ich es ohne Schwierigkeiten bei einem Glas belassen." Er hatte sich wirklich Gedanken darüber gemacht und war zu einem Schluss gekommen. "Ich habe kein Problem damit. Aber wenn ich anfangen sollte, Probleme mit dem Zeug zu lösen oder öfter trinke, könnte ich eines bekommen." "Davor hätte ich Angst. Ich will keinen Säufer-Uruha, der ständig an der Flasche hängt." "Bekommst du nicht." "Weißt du, dass einige Fans glauben, du wärst auf der Bühne nie nüchtern?" "Quatsch." Er trank vor kleinen Konzerten sogar meist gar nichts. "Wie kommen die denn auf so was?" "Lass mich überlegen..." Aoi legte einen Finger an den Mund und begann an der anderen Hand aufzuzählen. "Du schaust dir immer die Flaschen an, die wir bekommen und freust dich unheimlich. In dem Clubmagazin gibst du Cocktailrezepte. Auf der neuen DVD gibst du ein Interview in der Bar. Du bist oft mit einer Flasche in der Hand zu sehen. Du hast sogar mal gesagt, dass du gern betrunken Gitarre spielst. Und..." die Hand reichte nicht mehr, sodass Aoi die zweite doch dazu nahm. "... und auf der NLSG hast du erklärt, dass es dir gut tut, vor Konzerten was zu trinken." "Wenn du es so sagst..." Er hatte unbewusst scheinbar alles getan, um den Eindruck zu erwecken, er hätte ein ernsthaftest Problem. "Ich glaube, ich sollte mal was in meinen Blog schreiben. Damit die Fans sich nicht noch unnötig Sorgen machen. Und du auch nicht." Er küsste Aoi. "Danke." "Wofür?" "Das du ehrlich bist." Er logte sich auf seinen Blog ein. Worte an die Öffentlichkeit waren nicht seine Stärke, aber er tippte einfach drauf los. "Hallo! Ich habe gehört, dass ihr euch Sorgen macht, dass ich zu viel trinke. Das ist lieb, aber unnötig. Ich trinke gern, aber ich muss es nicht tun. Betrunken bin ich nur, wenn gefeiert wird und war es 100%ig noch nie auf der Bühne. Macht euch keine Sorgen. Ich genieße nur gerne einen guten Drink, und ich kann ihn genießen. Wenn ich keinen Appetit habe, trinke ich auch wochenlang nichts. Danke für eure Sorge, aber sie ist unbegründet. Bye, Uruha" "Klingt gut." Aoi nickte. Beiläufig bemerkte Uruha, dass dessen Blick ständig zu seinem Handy wanderte. "Ruf sie an." Es war schon über eine Woche her, dass sie sich geoutet hatten und bisher hatte sich Aois Familie noch nicht gemeldet. "Sie haben gesagt, ich soll nicht." Er kaute an seinem Piercing. In der Zeit, die Aoi es nicht getragen hatte, hatte er immer mit der Lippe selbst gespielt. Dann hatte Uruha ihn immer küssen wollen, genau wie jetzt. Er zog ihn auf seinen Schoß. "Versuch es einfach." "Okay." Aoi wählte und stellte den Lautsprecher ein. Dann kuschelte er sich an Uruha. "Ja?" "Hallo Mutter." "Solange du nicht vernünftig geworden bist, gehörst du nicht zu dieser Familie. Ruf nicht wieder an." KLICK. "Was hab ich gesagt?" Aoi schluckte. "Und ich werde nicht weinen." Uruha bekam ein schlechtes Gewissen. Ohne sein Zureden hatte Aoi nicht angerufen. "Ich werde nicht weinen. Auf keinen Fall." "Okay." Er strich mit den Lippen über Aois Augenlider. Sie waren leicht nass, aber das ignorierte er. "Dann seid ihr meine Familie. Wer braucht schon die anderen?" "Genau. Wir haben uns." Wenn Aois Familie ihn nicht wollte, dann mussten sie ihm die Familie ersetzten. Hatten sie bei Ruki auch getan. Er drückte ihn fester. "Das war das Autohaus!" Ruki sprang neben Reita auf sein Sofa. "Ich kann meinen Flitzer abholen!" "Schön." Reita grinste. "Dann sehe ich ja endlich dieses ominöse Teil." Seit er ihn bestellt hatte, sprach Ruki dauernd davon, wie schnell, wendig und scharf der Wagen wäre. Reita konnte es schon nicht mehr hören. Er hoffte, es würde besser werden, wenn Ruki erst mal wirklich mit dem guten Stück fahren konnte. "Aber heute nicht mehr." Lächelnd schmiegte sich Ruki in seinen Arm. "Das hier ist wichtiger." Allerdings, das dachte Reita auch. Er küsste Ruki und streichelte ihn vorsichtig. Sie hatten es sich in Rukis Wohnung gemütlich gemacht und gut gegessen – vom Lieferdienst. Tatsächlich hatte Ruki sogar das, was er unter romantischer Musik verstand angemacht. Dir en Grey, leise aus dem Hintergrund. Gut, er selbst war auch nicht derjenige, der viel von solchen Sachen verstand, aber Ruki schien da noch hilfloser zu sein als er. Zumindest war klar, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Und Reita hatte nichts dagegen. Ruki war sanft und hatte lange gewartet. Seine Küsse waren schüchtern, ganz anders, als man es von dem rotzfrechen Sänger erwartet hätte. Aber er gab sich Mühe, Reita nicht zu verschrecken. Er war ihm dafür dankbar. Ruki zog Reita über sich auf das Sofa. Dann griff mit beiden Händen hinter dessen Kopf. Erst glaubte Reita, Ruki würde ihm durch die Haare streichen, dann merkte er, wie Ruki die Nasenbinde löste. "Ich will dein Gesicht dabei sehen. Darf ich?" "Natürlich." Der Streifen, der einen Großteil seines Gesichts verbarg und der so sehr Teil von ihm geworden war, dass er manchmal vergaß ihn abends abzumachen, löste sich. Ruki küsste seine Nasenspitze. "Ich mag dein Gesicht." Der Kleinere strich auch noch die Strähne von Reitas Auge weg. "Und ich mag es ganz." Heute sah Ruki anders aus, trug keine hellen Linsen und jede Emotion trat deutlich in seinen Augen hervor. Reita rechnete ihm das hoch an. Ruki zupfte an Reitas Hemd, deutete an, es nach oben zu schieben, ließ ihm aber die Entscheidung. Reita hob seine Arme und ließ Ruki gewährend. Dann legte er seine Lippen auf Rukis und küsste ihn lang. Er brauchte Ruhe hierbei. Noch nie war er einem Mann so nahe gewesen wie Ruki. Weder vom Körper noch von der Seele her. Ruki war nicht einfach nur der Mann, in den er sich verliebt hatte. Er war auch sein bester Freund. Ob es ihm darum leichter oder schwerer fiel, sich auf Rukis Berührungen einzulassen konnte er nicht sagen. Die Finger des Sängers tasteten über Reitas Rücken, erforschten ihn vorsichtig. So sanft, wie er nie gedacht hatte, berührten sie jeden Millimeter Haut. Ohne Absprache richteten sie sich gemeinsam auf. Dann sah Ruki ihm fragend in die Augen. Nach seinem Nicken zog Ruki sein eigenes Hemd über den Kopf. Zwar war er nicht besonders trainiert, aber Reita fand ihn genau richtig. Nicht dürr und klapprig, nicht fett und wabblig. Er begann an Rukis Oberarmen und fuhr dann mit beiden Händen forschend über den flachen Oberkörper. Das war neu für ihn. Berührte er sonst jemanden so, waren dort wo bei Ruki nur Muskeln waren sanfte bis heftige Rundungen. Es fühlte sich... anders an. Aber nicht falsch. Nur fester, fremder und doch bekannt von seinem eigenen Körper. Rukis Brustkorb hob sich ruhig unter Reitas Händen, aber auf der linken Seite pochte es gewaltig. "Rast dein Herz auch so?" Ruki legte seine Hand über Reitas Herz. Wenn er es spüren konnte, dann schlug es ihm gegen die Handfläche wie Kai auf sein Bassdrum. Ihm war klar, dass er wie ein Idiot grinste, bevor er Ruki erneut küsste. Seltsam, wie gut er sich an dieses Gefühl gewöhnt hatte, hatte er doch noch vor einigen Monaten gedacht, einen Mann zu küssen wäre widerlich. Jetzt konnte er gar nicht genug von Rukis weichen Lippen und der geschickten Zunge bekommen. Die Hand über seinem Herzen fing an, die Brustwarze vorsichtig zu reizen. "Sag mir, wenn ich zu weit gehe." Forderte Ruki ihn auf. "Werde ich tun." Aber bisher musste Ruki sich darum keine Sorgen machen. Reita drückte seinen Körper fester auf ihn. Das fühlte sich gut an. Genau wie Rukis Seiten, die er auf und ab strich. Wie Rukis Lippen, die über sein Gesicht strichen und es mit Küssen übersäten. Wie Rukis Atem, der seine Haut kitzelte. Wie Rukis Haut, die sich unter seinen Händen erwärmte. Wie Rukis Hand, die seine Brustwarze dazu brachte, sich ihm entgegen zu recken. Sein Puls ging heftig in seinen Ohren. Das Blut pumpte durch seinen Körper, langsam baute sich Erregung in ihm auf. Er wollte Ruki spüren. Rukis Hand wanderte tiefer, spielte mit dem Reisverschluss von Reitas Hose. Er hob das Becken, gab Ruki Freiraum um die Hose zu öffnen. Da war keine Angst. Auch nicht, als Ruki sie ihm herunterzog und er sie sich von den Beinen strampelte. Plötzlich drehte Ruki sie herum und Reita fand sich unter ihm wieder. Kurz stand Ruki auf und zog seine Hose selbst aus. Dann legte er sich wieder auf Reita, küsste ihn zärtlich und machte mit einem leichten Druck seines Beckens deutlich, dass er Reitas Körper und die Berührung mochte. "Ich liebe dich." Sagte Reita. Er hatte es noch nie so deutlich gesagt. Daher ließ es Ruki kurz innehalten, bevor er warm lächelte und einen tiefen Kuss stahl. "Ich liebe dich doch auch." "Dann.." Reita schob eine Hand auf Rukis Hintern und drückte zu. "...lass dich nicht aufhalten." Fortsetzung folgt.... Kapitel 16: Smarte Sachen ------------------------- Mal wieder dickes Danke für Kommies und co! Freut mich, dass ihr weiterlest! Smarte Sachen Aoi war noch immer geknickt, auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Uruha hatte ihn trösten wollen. Aber so sehr er ihn – und die anderen Jungs – liebte, seine richtige Familie fehlte ihm. Es tat weh, von ihnen weggestoßen zu werden. Während es nur seine Eltern gewesen, wäre er vielleicht noch damit klar gekommen. Aber als er im Laufe des letzten Tages noch sowohl eine SMS seines Bruder als auch einen Anruf seiner Schwester bekommen hatte, die beide besagten, dass er nicht mehr ihr kleiner Bruder war. "Schatz. Kopf hoch." Uruha drückte seine Schulter. "Wir sind da." "Ich weiß." Er hob den Kopf. "Deine Eltern?" Kai sah von seinem Gespräch mit Takeru auf. Aoi nickte bestätigend, sagte aber nichts dazu. Er wollte nicht darüber reden und sowohl Kai als auch Uruha akzeptierten dies ohne Kommentar. "Was ist mit... oh, dann nicht." Takeru brach ab und schob ihm Lucy in den Arm. "Kuschle mit ihr, sie ist ein toller Tröster." "Danke." Er knuddelte den kleinen Hund ein wenig. Es wirkte tatsächlich, vielleicht auch, weil seine Freunde bei ihm waren. "Toller Blogeintrag, Uruha. Aber sei so gut und spreche so etwas in Zukunft mit mir – und den Chefs – ab." Wechselte Kai das Thema. Aoi war ihm dankbar dafür. "Ich dachte, wenn die Fans glauben, ich würde trinken, also nicht etwas, sondern richtig, sollte ich sagen, dass dem nicht so ist." Uruha zuckte die Schultern. "Bin ja kein Säufer." "Stimmt, bist du nicht. Wenn ich gemerkt hätte, dass du damit nicht umgehen kannst, hättest du schon längst in der Therapie gesessen." "Ich weiß. Wo bleiben eigentlich Ruki und Reita?" "Ruki holt sein Auto ab und Reita begleitet ihn." Wie auf das Stichwort ging die Tür auf und Ruki kam samt Reita und Sabu-chan kamen herein. "Hallo! Das müsst ihr sehen! Mein Auto ist da!" Begrüßte er alle. Sabu-chan schnupperte interessiert nach Lucy, die Aoi vorsichtig auf den Boden setzte. Takeru hockte sich daneben. "Schau, das ist Lucy. Und du bist Sabu-chan? Du bist ja ein Süßer! Ist er nicht niedlich, Lucy?" Quatschte Takeru drauf los. Wie Aoi das sah, verstanden sich die Hunde ganz gut. Zumindest wenn das bei Hunden hieß, dass sie sich am Hintern schnupperten. Aoi grinste, fast ein wenig wie bei Rockstars. "Kommt ihr? Ihr müsst meinen Wagen sehen! Er ist verdammt schnell, hab ihn aufmotzten lassen! Und nachtschwarz, mit Ledersitzen! Und er ist ein Cabrio-Sportwagen!" Ruki winkte ihnen mit nach draußen zu kommen. Seit Wochen redete er ständig von dem schwarzen Flitzer, den er sich unbedingt anschaffen wollte und ging damit allen auf die Nerven. Also erhob Aoi sich vom Sofa. Vielleicht half ja Ablenkung gegen seine familiären Sorgen. Ablenkung bekam er. Und sogar Erheiterung. Rukis Wagen war schwarz. Aufgemotzt. Ein Cabrio, was auch immer er Anfang Dezember damit wollte. Sicher war er schnell. Aber vor allem, Aoi musste grinsen, war es ein Smart-Cabrio-Sportwagen. "Und?" Ruki strich über den Wagen. "Ist der nicht irre? Was meint ihr?" "Also..." Aoi verkniff sich das Grinsen soweit möglich. Der Wagen ging ihm bis zum Bauchnabel. "Er..." "Er passt zu dir." Schlug Uruha vor. Takeru lachte laut heraus. "Das ist toll! Der Wagen hat genau die richtige Größe für uns! Wenn man so klein ist wie wir, braucht man einen passenden Wagen. Wenn ich den Führerschein habe will ich auch so einen. Aber in pink." Aoi war froh, dass Takeru die Sache mit der Größe gesagt hatte. Da er und Ruki gleich groß waren, würde er ihn dafür nicht umbringen. "Ruki, der Wagen ist peinlich." Kai schüttelte den Kopf. "Aber du mit deiner alten Familienkutsche, oder wie?" Verteidigte Ruki seinen Schatz. "Da geht zumindest was rein. Oder wächst der Wagen noch?" Jetzt grinste Kai über beide Backen und Aoi konnte sich nicht mehr halten. "Das Ding ist lächerlich! Wie sieht denn das aus, wenn du mit Reita drin unterwegs bist? Mit Reita brauchst du einen coolen Wagen." "Nur wer sexuell nicht ausgelastet ist, braucht einen dicken Wagen." Motzte Ruki. Dann ließ er den Blick zu Aois Wagen wandern, einem BMW. "Nicht wahr?" "Hey, den hab ich schon ganz lange!" "Ja, ja." Reita grinste. "Lass mal gut sein, Aoi. Wenn er den Wagen mag, fahr ich mit." Reita wandte sich um. Hatte der Bassist einen Knutschfleck am Hals? Scheinbar brauchte Ruki wirklich nur einen kleinen Wagen. Kai reckte sich noch einmal, bevor er sich neben Takeru ins Bett legte. "Habt ihr den Song noch fertig bekommen?" Wollte er wissen. "Aoi hat seine Gitarre etwas verändert, also klappt es jetzt. Wir haben viel zu kompliziert gedacht. Einfach nur etwas tiefer gespielt und genau wie Uruhas, dann klingt es gut." Aber dafür hatten sie den ganzen Nachmittag gebraucht. "Schön. Spielt ihr ihn Freitag?" "Ja. Hörst du uns zu?" "Klar." Takeru rückte dichter. "Danke, dass ich hier bleiben kann bis Mama wieder da ist." "Immer." Kai küsste ihn. Sein Freund schmeckte süß, nach Schokolade, Zucker und noch etwas anderem, unbestimmbar Leckerem. Einfach nach Takeru. Und heute war er nüchtern. Takeru kletterte auf seinen Schoss und küsste ihn verlangend. "Schlaf heute mit mir." Bat er. "Ich will nicht länger warten." Was ein Angebot. Und so, wie Takeru ran ging, würde Kai heute nicht widerstehen können. Schon beim letzten Mal war es ihm nicht leicht gefallen. Aber heute gab es keinen Grund, sich zurück zu halten. Takeru war nüchtern, wusste, was er tat und wollte. Und er wollte Kai. Kai schlang die Arme um Takeru und lud seine Zunge in seinen Mund ein. Er saugte an ihr, massierte sie, fuhr um sie herum. "Okay." Flüsterte Kai zwischen den Küssen. Sie gingen immer tiefer, so hatten sie sich nie geküsst bisher. Das war unglaublich. Es erstaunte Kai, wie zielsicher Takeru vorging, wie sicher er Kai an sich zog und berührte. Seit er wusste, dass sein Freund keine Jungfrau mehr war, hatte Kai keine Angst mehr, mit ihm zu schlafen. Heute Nacht würde er mit Takeru schlafen. Er kämpfte um die Dominanz in den Kuss, drängte Takerus Zunge in dessen Mund und reib mit seiner Zunge dessen Gaumen. Seine Hände legten sich unter Takerus Shirt, schoben es hoch und über dessen Kopf. "Kai..." "Himmel, du bist so hübsch." Er küsste den Schmetterling auf Takerus Brust, leckte erst über die eine, dann die andere Brustwarze und biss kurz in die rechte, was seinem Freund ein hohes Quietschen entlockte. Scheinbar war das sein normales Geräusch. Kai fand es niedlich und erotisch zu gleich. Ziellos fuhren Takerus Hände über seinen nackten Oberkörper, kratzten über den Rücken. Schien, als wollte Takeru es wild. Als er seinen Kopf in den Nacken warf, küsste Kai Takerus Kehle. Er fuhr die Adern nach. Dabei konnte er den Herzschlag spüren. Kräftig, schnell. Wie sein eigener. Es machte ihn an. Takeru ließ sich nach hinten fallen, zog ihn über sich und entfernte gleichzeitig Kais Shorts. Mit einem Griff war der Sänger ebenfalls nackt und rollte sich mit ihm herum, bis er oben war. Dann stürzte er sich auf Kais Brust, streichelte die Arme, massierte die Muskeln, die Kai sich hinter dem Schlagzeug antrainiert hatte und küsste dann plötzlich die linke Achsel, zupfte an dem Fleisch. Kurz schoss ein Schmerz durch Kai, dann wurde ihm klar, dass er Takeru nackt über sich hatte. Zwar hatte er ihn unter der Dusche bereits nackt gesehen, aber da hatte er Takeru kaum angesehen. Nicht so jetzt. Er betrachtete den schlanken Körper genau. Jung, aber nicht kindlich. Zart, etwas zerbrechlich, aber nicht so sehr, dass Kai ihn nicht anpacken mochte. Und als er den Blick zwischen Takerus Beine wandern ließ, sah er wie erregt Takeru bereits war. "Hab mich vorbereitet, als du geduscht hast." Ein breites Grinsen legte sich auf Takerus Gesicht. "Ich will wie gesagt nicht länger warten. Und jetzt mach schon. Schlaf mit mir." Dabei griff er nach Kais Glied. Es richtete sich schon seit einigen Minuten langsam auf, aber als die kühle Hand – Takeru schien immer kühle, aber nicht kalte Hände zu haben – ihn berührte, richtete es sich ganz auf und begann zu pulsieren. Selbst streckte er die Finger nach Takeru aus, wickelte sie um das steife Glied und begann zu reiben. "Nicht!" Takeru zog die Luft ein. "Besser nicht. Ich komm sonst zu früh." Er drückte Kais Hand mit seiner weg und intensivierte seine eigenen Bewegungen. Kai stöhnte auf. Das war besser, als er es sich erträumt hatte. So viel besser. "Unter dem Kissen liegt alles was du brauchst," bemerkte Takeru. "Was ich brauche?" Kai tastete unter das Kissen. Gleitgel und Kondome, die richtige Größe für Kai, kamen hervor. "Was du brauchst. Ich will das du in mir bist." Takeru küsste ihn. "Keine Angst, ich sage dir, was du tun musst." Er legte sich neben Kai auf den Rücken und stellte die Beine an. "Trag Gel auf deine Finger auf." Kai gehorchte. Wenn Takeru es wollte, würde er sicher nicht nein sagen. Das Gel fühlte sich kalt an, bestimmt zu kalt um es so auf die empfindliche wie an dieser Stelle aufzutragen. Er rieb es zwischen den Fingern , wärmte es an und positionierte sich dann zwischen Takerus schlanken Beinen. Zuerst nahm er den Mittelfinger und drückte auf die kleine Öffnung. Sie war nachgiebig und es fiel ihm leicht, mit dem Finger einzudringen. "Mach schon." Takeru drückte seinen Unterleib vor, dass der Finger in ihm glitt. Es war warm dort drin und eng. Vorsichtig bewegte er den Finger, krümmte ihn nach vorn. "Kai!" Treffer. Das musste die Stelle sein, von der Aoi ihm vorgeschwärmt hatte. Takeru reagierte extram, krümmte den Rücken und stöhnte. "Nochmal!" Ein zweiter Finger folgte dem ersten und Kai suchte wieder nach der Stelle. Sie war leicht zu finden, sowie er sie berührte stöhnte Takeru auf. Das Stöhnen war sexy, machte Kai an. Ob es reichte? Musste er noch mehr weiten? Er wollte Takeru jetzt. Takeru wollte ihn auch, er zog seinen Unterleib zurück. "Jetzt! Bitte!" Fast schon hastig zog Kai ihnen die Kondome über. "Reicht das schon?" "Und wie!" Takeru schwang sie mit erstaunlicher Kraft herum und setzte sich auf Kais Schoß. mit seiner linken Hand griff er nach Kais Glied und führte es in sich ein. Er setzte sich langsam und verzog das Gesicht. Scheinbar tat es doch weh. Aber für Kai war es himmlisch. Takeru war enger, als die Frauen mit denen er bisher geschlafen hatte. Unglaublich eng. Er richtete sich auf, schlang die Arme um ihn und begann, ihn beruhigend zu küssen. Wie hatten seine Freunde gesagt? Das hier wäre sehr intim. Und da hatten sie recht. "Darf ich mich bewegen?" Takeru legte die Arme um Kais Hals und lächelte ihm zu. Er genoss es. "Ich bitte darum." Und Takeru begann, sich zu bewegen. Kai hätte nie im Leben damit gerechnet, dass es so sein würde, von einen Mann geritten zu werden. Takerus Körper war von einer feinen Schicht Schweiß überzogen, gerötet und zitterte leicht. Bei jeder Bewegung keuchte und stöhnte er. Auch Kai konnte nicht still bleiben. "Takeru... Takeru... Takeru..." Der Name schien ihm das Beste zu sein, was er sagen konnte. Seine Worte waren ihm verloren gegangen. In ihm staute sich ein Gefühl an, mehr, als er so ertragen konnte, zuviel, um nicht loszulassen. "Ich..." Kai kam. Heftig und heiß in Takeru, der plötzlich krampfte und wieder diesen Ton von sich gab, irgendwo zwischen Schreien und Quietschen. Sein Gesicht entspannte sich völlig, die Augen strahlten und dann klappte er von Kai herunter. "Takeru? Takeru!" Kai sah besorgt nach ihm. "Alles okay." Er winkte ab. Lächelnd. "Das war nur so klasse, ich muss mich erst mal beruhigen." Kais Finger waren mit Takerus verflochten. Der Kleinere schlief. Wie unschuldig er wirkte. Nur war er es nicht, ganz und gar nicht. Kai musste grinsen. Er war froh, nicht länger gewartet zu haben. Mit Takeru war es perfekt. Zwar war alles völlig anders, als er es sich ausgemalt hatte, aber das störte ihn nicht. Es war perfekt. Fortsetzung folgt.... Klingt nach Ende, ist es aber nicht! Da sind noch viele Handlungsbögen offen, keine Sorge. Kapitel 17: Smarte Sachen Jugendfrei ------------------------------------ Und nun die zensierte Fassung. Ich hoffe, auch die hier gefällt! Smarte Sachen Aoi war noch immer geknickt, auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Uruha hatte ihn trösten wollen. Aber so sehr er ihn – und die anderen Jungs – liebte, seine richtige Familie fehlte ihm. Es tat weh, von ihnen weggestoßen zu werden. Während es nur seine Eltern gewesen, wäre er vielleicht noch damit klar gekommen. Aber als er im Laufe des letzten Tages noch sowohl eine SMS seines Bruder als auch einen Anruf seiner Schwester bekommen hatte, die beide besagten, dass er nicht mehr ihr kleiner Bruder war. "Schatz. Kopf hoch." Uruha drückte seine Schulter. "Wir sind da." "Ich weiß." Er hob den Kopf. "Deine Eltern?" Kai sah von seinem Gespräch mit Takeru auf. Aoi nickte bestätigend, sagte aber nichts dazu. Er wollte nicht darüber reden und sowohl Kai als auch Uruha akzeptierten dies ohne Kommentar. "Was ist mit... oh, dann nicht." Takeru brach ab und schob ihm Lucy in den Arm. "Kuschle mit ihr, sie ist ein toller Tröster." "Danke." Er knuddelte den kleinen Hund ein wenig. Es wirkte tatsächlich, vielleicht auch, weil seine Freunde bei ihm waren. "Toller Blogeintrag, Uruha. Aber sei so gut und spreche so etwas in Zukunft mit mir – und den Chefs – ab." Wechselte Kai das Thema. Aoi war ihm dankbar dafür. "Ich dachte, wenn die Fans glauben, ich würde trinken, also nicht etwas, sondern richtig, sollte ich sagen, dass dem nicht so ist." Uruha zuckte die Schultern. "Bin ja kein Säufer." "Stimmt, bist du nicht. Wenn ich gemerkt hätte, dass du damit nicht umgehen kannst, hättest du schon längst in der Therapie gesessen." "Ich weiß. Wo bleiben eigentlich Ruki und Reita?" "Ruki holt sein Auto ab und Reita begleitet ihn." Wie auf das Stichwort ging die Tür auf und Ruki kam samt Reita und Sabu-chan kamen herein. "Hallo! Das müsst ihr sehen! Mein Auto ist da!" Begrüßte er alle. Sabu-chan schnupperte interessiert nach Lucy, die Aoi vorsichtig auf den Boden setzte. Takeru hockte sich daneben. "Schau, das ist Lucy. Und du bist Sabu-chan? Du bist ja ein Süßer! Ist er nicht niedlich, Lucy?" Quatschte Takeru drauf los. Wie Aoi das sah, verstanden sich die Hunde ganz gut. Zumindest wenn das bei Hunden hieß, dass sie sich am Hintern schnupperten. Aoi grinste, fast ein wenig wie bei Rockstars. "Kommt ihr? Ihr müsst meinen Wagen sehen! Er ist verdammt schnell, hab ihn aufmotzten lassen! Und nachtschwarz, mit Ledersitzen! Und er ist ein Cabrio-Sportwagen!" Ruki winkte ihnen mit nach draußen zu kommen. Seit Wochen redete er ständig von dem schwarzen Flitzer, den er sich unbedingt anschaffen wollte und ging damit allen auf die Nerven. Also erhob Aoi sich vom Sofa. Vielleicht half ja Ablenkung gegen seine familiären Sorgen. Ablenkung bekam er. Und sogar Erheiterung. Rukis Wagen war schwarz. Aufgemotzt. Ein Cabrio, was auch immer er Anfang Dezember damit wollte. Sicher war er schnell. Aber vor allem, Aoi musste grinsen, war es ein Smart-Cabrio-Sportwagen. "Und?" Ruki strich über den Wagen. "Ist der nicht irre? Was meint ihr?" "Also..." Aoi verkniff sich das Grinsen soweit möglich. Der Wagen ging ihm bis zum Bauchnabel. "Er..." "Er passt zu dir." Schlug Uruha vor. Takeru lachte laut heraus. "Das ist toll! Der Wagen hat genau die richtige Größe für uns! Wenn man so klein ist wie wir, braucht man einen passenden Wagen. Wenn ich den Führerschein habe will ich auch so einen. Aber in pink." Aoi war froh, dass Takeru die Sache mit der Größe gesagt hatte. Da er und Ruki gleich groß waren, würde er ihn dafür nicht umbringen. "Ruki, der Wagen ist peinlich." Kai schüttelte den Kopf. "Aber du mit deiner alten Familienkutsche, oder wie?" Verteidigte Ruki seinen Schatz. "Da geht zumindest was rein. Oder wächst der Wagen noch?" Jetzt grinste Kai über beide Backen und Aoi konnte sich nicht mehr halten. "Das Ding ist lächerlich! Wie sieht denn das aus, wenn du mit Reita drin unterwegs bist? Mit Reita brauchst du einen coolen Wagen." "Nur wer sexuell nicht ausgelastet ist, braucht einen dicken Wagen." Motzte Ruki. Dann ließ er den Blick zu Aois Wagen wandern, einem BMW. "Nicht wahr?" "Hey, den hab ich schon ganz lange!" "Ja, ja." Reita grinste. "Lass mal gut sein, Aoi. Wenn er den Wagen mag, fahr ich mit." Reita wandte sich um. Hatte der Bassist einen Knutschfleck am Hals? Scheinbar brauchte Ruki wirklich nur einen kleinen Wagen. Kai reckte sich noch einmal, bevor er sich neben Takeru ins Bett legte. "Habt ihr den Song noch fertig bekommen?" Wollte er wissen. "Aoi hat seine Gitarre etwas verändert, also klappt es jetzt. Wir haben viel zu kompliziert gedacht. Einfach nur etwas tiefer gespielt und genau wie Uruhas, dann klingt es gut." Aber dafür hatten sie den ganzen Nachmittag gebraucht. "Schön. Spielt ihr ihn Freitag?" "Ja. Hörst du uns zu?" "Klar." Takeru rückte dichter. "Danke, dass ich hier bleiben kann bis Mama wieder da ist." "Immer." Kai küsste ihn. Sein Freund schmeckte süß, nach Schokolade, Zucker und noch etwas anderem, unbestimmbar Leckerem. Einfach nach Takeru. Und heute war er nüchtern. Takeru kletterte auf seinen Schoss und küsste ihn verlangend. "Schlaf heute mit mir." Bat er. "Ich will nicht länger warten." Was ein Angebot. Und so, wie Takeru ran ging, würde Kai heute nicht widerstehen können. Schon beim letzten Mal war es ihm nicht leicht gefallen. Aber heute gab es keinen Grund, sich zurück zu halten. Takeru war nüchtern, wusste, was er tat und wollte. Und er wollte Kai. Kai schlang die Arme um Takeru und lud seine Zunge in seinen Mund ein. Er saugte an ihr, massierte sie, fuhr um sie herum. "Okay." Flüsterte Kai zwischen den Küssen. Sie gingen immer tiefer, so hatten sie sich nie geküsst bisher. Das war unglaublich. Es erstaunte Kai, wie zielsicher Takeru vorging, wie sicher er Kai an sich zog und berührte. Seit er wusste, dass sein Freund keine Jungfrau mehr war, hatte Kai keine Angst mehr, mit ihm zu schlafen. Heute Nacht würde er mit Takeru schlafen. Kais Finger waren mit Takerus verflochten. Der Kleinere schlief. Wie unschuldig er wirkte. Nur war er es nicht, ganz und gar nicht. Kai musste grinsen. Er war froh, nicht länger gewartet zu haben. Mit Takeru war es perfekt. Zwar war alles völlig anders, als er es sich ausgemalt hatte, aber das störte ihn nicht. Es war perfekt. Fortsetzung folgt.... Klingt nach Ende, ist es aber nicht! Da sind noch viele Handlungsbögen offen, keine Sorge. Kapitel 18: Lampenfieber ist ansteckend --------------------------------------- Und hier geht die nächste Runde los! Ich danke euch allen für´s lesen und so weiter! Da ich auf der LBM bin, hoffe ich, dort den einen oder anderen meiner Leser zu sehen (will wissen, wer so irre ist und das hier ließt...) Sagt mir bescheid! Gerade hat man mir gesagt, ich solle mir einen imaginären Freund suchen - gilt das auch für eine ganze Truppe? Dann hätte ich da wen im Angebot und sie würden sogar mir gehören... aber da die Echten nicht meine sind, sind sie frei und kein Geld geht an mich! Lampenfieber ist ansteckend Okay. Uruha versuchte es aber Aoi konnte ihm ansehen, wie unruhig er war. Die Blässe und die zusammengepressten Lippen verrieten ihn, genau wie sein nervöses Spiel auf der Gitarre. Wenn er so schnell spielte, schaffte er Agony in zwei Minuten. Nur klang es dann nicht mehr. Er selbst war auch nervös. Immerhin war es der erste Auftritt seit ihrem Outing. Und dann auch noch auf einem Couplingkonzert mit sechs anderen Bands. Aoi war froh, dass SuG eine dieser Bands waren. Sie teilten sich eine Garderobe und die jüngere Band wuselte um sie herum, was leider nicht zu seiner Beruhigung beitrug. Reita fingerte an seinem Nasentanga herum, prüfte alle paar Sekunden dessen Sitz. Ruki drehte die Kreole, die er durch seinen Tunnel gezogen hatte, immer wieder im Kreis. Und Kai spielte mit seinen Drumsticks so herum, dass er Takeru schon geschlagen hatte, als dieser sich auf seinen Schoß gesetzt hatte. Sie waren nervös. „So doll war es das letzte mal vor dem NLSG-Finale.“ Merkte Reita an. Dann stand er auf und klaute sich eine Zigarette von Ruki. „Aoi...“ Uruha klammerte sich plötzlich an seine Hand. „Ich schaffe das nicht.“ „Doch. Wenn ich da raus kann, kannst du es auch.“ Er drückte die Hand. Sie war schweißnass. So wurde Uruha die Gitarre wegrutschen. „Ich bin auch nervös.“ Gab Kai zu. „Wieso denn?“ Yuji sah sie an. „Ihr macht das seit fast sieben Jahren. Das ist für euch doch schon Routine.“ „Aber es ist das erste Mal, dass wir auftreten, seit Aoi und Uruha offiziell ein Paar sind.“ Ruki versuchte scheinbar einen Knoten in den Tunnel zu machen. „Und da draußen sind nicht nur unsere Fans. Wer weiß, wie die reagieren.“ Dazu kam, dass Uruha heute nicht einen Schluck getrunken hatte. Er hatte es sich fest vorgenommen und hielt sich auch daran. „Bestimmt bewerfen sie uns mit irgendwas. Oder ich vergesse die Griffe!“ Der Gitarrist schüttelte den Kopf. „Quatsch!“ Chiyu kniete sich vor sie und nahm Uruhas andere Hand. „Das klappt schon. Wir schauen uns das gleich mal an, wir sind ja zwei Acts vor euch an der Reihe.“ „Ich glaub...“ Uruha war noch eine Spur blasser geworden und sprang auf, verließ fluchtartig den Raum. „Was war das?“ Takeru sah ihm mit offenem Mund hinterher. „Lampenfieber. Extremes.“ Antwortete Aoi. Er kannte das bei seinem Freund. Aber dass er sich hatte übergeben müssen war lange her. „Mist.“ Takeru setzte sich wieder. „Kann man da nichts machen?“ „Doch, wir machen gleich Atemübungen, wenn er wieder da ist.“ „Sollten wir vielleicht alle machen.“ Kai schlang die Arme um Takeru. „Ich hatte keine Ahnung, dass icih so nervös sein kann!“ „Ich auch nicht.“ Ruki steckte sich eine neue Zigarette an. Wenn Aoi richtig gezählt hatte, war es die vierte in zwanzig Minuten. Nicht, dass er besser gewesen wäre. Er knetete seine Hände. Was würden die Fans der anderen Bands machen? Wäre es ein Auftritt von ihnen allein gewesen, hätte er sicher sein können, dass die Besucher es hin nahmen. Wenn nicht, wären sie gar nicht erst gekommen. Aber so? Er fürchtete sich. Uruha kam zurück. „Na? Geht es?“ Aoi nahm ihn in die Arme. „Jedenfalls hab ich aufgehört zu spucken. Lass uns dieses Ding mit der Nase machen, okay?“ Damit setzte Uruha sich im Schneidersitz auf den Boden und drückte unter Aois Anleitung die Finger auf die Nase um dabei ein und aus zu atmen. Zu hause fühlte Aoi sich dann immer ruhiger, aber hier schien es nicht zu wirken. Auch Kai und Ruki versuchten die Übung, Reita hielt sich damit zurück. Seine Nase war ja auch bedeckt. „SUG ZUR BÜHNE!“ kam eine Durchsage. Die Jungs sprangen auf. „Ihr schafft das. Wir schauen uns das mal an.“ Yuji winkte ihnen zu, Chiyu gab Uruha sogar einen kleinen Kuss auf die Wange während Takeru sich einen richtigen von Kai holte. „Wie denn? Ich glaube...“ Uruha verließ wieder fluchtartig das Zimmer und rannte dabei Masato fast über den Haufen. „Jetzt reicht es!“ Aoi folgte ihm. Egal, wie nervös er selbst war, oder wie sehr er unter der Ablehnung seiner Familie litt, er musste Uruha unterstützen. Er klopfte an die Klotür, aus der er würgende Geräusche hörte. „Geh weg!“ Kam es hinter ihr hervor. „Ich will nicht, dass du mich so siehst.“ „Ich habe doch selbst Angst.“ „Da ist nebenan ein Klo frei. Wenn du magst?“ Uruha würgte erneut. „Mist, ich hab doch kaum was im Magen.“ „Komm, versuch es zu unterdrücken. Wenn du jetzt spuckst, fällst du uns auf der Bühne noch um.“ „Was, wenn ich ohne was zu trinken nicht auf die Bühne kann? Wenn die Fans recht haben und ich ein Alki bin?“ „Bist du nicht.“ Aoi lehnte den Kopf an die kühle Wand neben sich. Das tat gut. „Das hier ist eine Extremsituation. Da kannst du nichts für. Glaub mir, ich würde mir auch am liebsten was in die Kehle kippen.“ „Dann bringt Kai uns um. Und ich hab dann versagt.“ „Du versagt nicht. Du machst das toll.“ „Toll? Aoi, ich umarme eine Kloschüssel, zittere wie ein Anfänger und kotze Sachen aus, von denen ich nicht gewusst habe, dass ich sie gegessen habe! Wenn das toll ist, was ist dann schlecht?“ Wenn man es so ausdrückte, dann war es wirklich nicht toll. Aoi griff nach der Klinke. „Komm jetzt raus. Davon wird es nicht besser.“ „Und dann breche ich in den Gang oder wie?“ „Komm. Jetzt. Raus!“ Tatsächlich spülte Uruha und kam hervor. Er sah, gelinde gesagt, übel aus. Sein Augenmakeup war verwischt und er hatte Tränen in den Augen. Außerdem war er so blass wie Mana im Bühnenmakeup. „Komm her.“ Aoi schloss ihn in die Arme. Dass er selbst nicht ganz sicher war, versuchte er zu ignorieren. Sein Freund hatte deutlich mehr Angst als er. Er führte ihn zum Waschbecken, machte ein Tuch nass und wischte Uruha Mund und Augen ab. Davon wurde das Makeup zwar nicht besser, aber er versuchte die Spuren auf den Wangen zu beseitigen. „Ich habe das Gefühl, ich ersticke.“ „Tust du nicht.“ Aoi küsste ihn sanft. „Wir stehen das durch. Irgendwie.“ Damit führte er ihn in den Raum zurück. „Es reicht.“ Sagte Kai gerade und zog eine Flasche Sekt aus den Fan Geschenken hervor. „Wir sind alle so unter Strom, dass wir nicht auftreten können. Jeder trinkt jetzt einen Becher hiervon und dann geht es besser.“ „Das von dir?“ Ruki lächelte. „Ausnahme. Sonst nicht.“ Kai schenkte ein. „Nein.“ Uruha hielt seinen Becher zu. „Ich will nicht.“ „Du hast es am nötigsten von allen.“ Kai schob seine Hand weg. „Ich will aber nicht zum Säufer werden.“ „Wirst du nicht. Das weiß ich. Und so nehme ich dich nicht auf die Bühne mit. Du siehst aus, als wolltest du gleich umfallen. Wir arbeiten an deinem Lampenfieber, aber bis du eine bessere Methode hast, trink etwas. Wenn du bis zum Auftritt nicht ruhig bist, dann bleibst du hier.“ Kai goss ein. Aoi trank einen Schluck. Nur wenig, aber er spürte, wie sich sein Körper entspannte. Ruki und Reita kippten den Sekt wie Wasser. Zögernd nahm uruha erst einen kleinen Schluck, dann den Rest des Bechers. „Scheiße, es wird besser.“ Murmelte er und griff nach einer Zigarette. „Heißt das ich habe ein echtes Problem?“ „Nein.“ Aoi küsste ihn wieder. „Wir arbeiten daran. Und auf unserem nächsten eigenen Konzert wird das schon viel besser sein. Das weiß ich.“ „Die sind total cool!“ Takeru stürmte, leicht verschwitzt, wieder in den Raum und die anderen folgten ihm grinsend. „Da hat eine Gruppe in der ersten Reihe Shirts an auf denen „Aoi and Uruha 4 Ever“ steht! Ich glaube, die mögen euch so.“ „Den Eindruck hatte ich auch.“ Chiyu hockte sich wieder vor Aoi und Uruha und sah zu ihnen auf. „Sie wirken nicht, als hätten sie ein Problem mit eurer Beziehung.“ „Kai!“ Takeru warf sich ihm an den Hals. „Ich will unsere Namen auch so auf Shirts sehen!“ „Lass uns damit noch warten.“ Kai kicherte leicht. Himmel, war der Drummer etwa beschwipst? Aoi stellte seinen Becher lieber weg. Zu spät, wie er fest stellte. Er war leer. „Dann geht vielleicht doch alles gut?“ Fragte Uruha. „Wir sind Gazette.“ Ruki streckte sich. „Natürlich geht es gut. Wir sind heute nur nervöser als sonst.“ „GAZETTE ZUR BÜHNE!“ die Durchsage klang wie ein Richtspruch. Aois Herz zog sich zusammen. Er stand auf, nahm Uruhas Hand und trat zu seinen Kollegen in den Kreis. Arme legten sich um Schultern. „Wir sind Gazette.“ Sagte Kai ruhig. „Wir halten zusammen. Egal, was kommt. Wir sind eine Band. Freunde. Also schaffen wir das.“ „Ja.“ Hand in Hand mit Uruha ging Aoi zur Bühne. Er wusste nicht, ob es am Sekt oder an der Unterstützung lag, aber Uruhas Hand wurde trockener. Fortsetzung folgt.... Kapitel 19: Große Schmerzen --------------------------- Und auf in die neue Runde! Was die Raucherrunde angeht: bei einigen bin ich nicht sicher, hab sie einfach mal dahin sortiert, wo sie jetzt sind! Was die Besitzrechte an den Jungs angeht: Keine Neuerungen, sie sind immer noch frei. (Aber ich arbeite dran...) Große Schmerzen Das Beste an einem Arbeitstag war Rukis Meinung nach noch immer die Zigarette am Feierabend mit fast allen Rauchern der PSC vor der Tür. Heute stand er mit seiner ganzen Band, auch wenn Kai es mal wieder versuchte sein zu lassen, Saga, Hiroto, Miyavi – derzeit auch Nichtraucher – Takeru – immer Nichtraucher – Chiyu und Yasuno draußen. Wobei Feierabend nicht ganz richtig war. Kai hatte noch einen Termin für sie gemacht, von dem er nicht verraten wollte, um was es ging. „Ich verschwinde dann mal!“ Chiyu trat als erstes seine Zigarette aus und verabschiedete sich zu seinem Wagen. „Wie könnt ihr nur alle dieses Kraut rauchen?“ Ruki schüttelte den Kopf, als sich auch Aoi wieder eine Mentholzigarette anzündete. Wenn er frischen Atem wollte, kaute er Kaugummi. „Jeder wie er mag, okay?“ „Wie könnt ihr überhaupt rauchen?“ Takeru schnupperte in die Luft. „Wenn Kai nicht geraucht hat, schmeckt er viel besser.“ „Keine Details!“ Yasuno lachte. „Gut, ihr seid noch hier.“ Keiyuu kam, einen Zylinder in der Hand, auf sie zugerannt. „Klar, wo denn sonst?“ Ruki grinste. Warum hielt der Sänger einen Zylinder in der Hand? „Miyavi und ich haben das Weihnachtswichteln für die Feier geplant. Kagrra und Screw sind nicht hier, also bleiben nur unsere Bands.“ Keiyuu hielt den Zylinder in die Mitte. „Also, jeder zieht einen Namen, wenn es der eigene oder der von Freund ist, dann kommt er wieder in den Hut.“ Das war zwar albern, aber auch Tradition. Ruki nahm sich einen Zettel, warf einen Blick darauf und ließ ihn in der Tasche verschwinden. „Klasse.“ Chiyu kam mit entnervtem Gesicht wieder zurück. „Was ist?“ Dem war war über die Leber gelaufen, dass sah Ruki sofort. „Mein altersschwacher Wagen hat aufgegeben. Da geht nichts mehr. Ich ruf den Abschleppdienst.“ erklärte Chiyu. Das wunderte Ruki nicht. Der Wagen, den Chiyu fuhr, hatte bestimmt schon dessen Opa gefahren. Da war sein süßer schwarzer Sportwagen doch was ganz anderes. „Ich nehme dich mit.“ Saga bot Chiyu eine Zigarette an. „Ist ja nicht weit von mir weg.“ „Danke.“ „Wenn du hier bist, zieh einen Namen.“ Keiyuu hielt ihm den Zylinder vor. „Weihnachtswichteln. Ziehst du den Namen deines Freundes, werfe ihn wieder rein.“ „Ich habe eine Freundin.“ Himmel, da war jemand in der PSC, der nichts mit einem Mann hatte uns dennoch vergeben? Ruki fiel von Glauben ab. Stand das S nicht für Schwul? „Du Glücklicher.“ Keiyuu seufzte. „Ich bin seit sechs Jahren Single.“ „Mach dir nichts daraus.“ Miyavi drückte ihm die Schulter. Soweit Ruki wusste, waren die beiden beste Freunde. „Die richtige Frau kommt noch.“ „Das ist nur nicht so leicht.“ „Warum nicht?“ Takeru machte große Augen. Ruki hingegen konnte Keiyuu verstehen. Er selbst hatte ja schon Komplexe wegen seiner Größe. Wie musste es da Keiyuu gehen, der noch gute zehn Zentimeter weniger hatte? „Ist doch offensichtlich, oder?“ Der Sänger lächelte, etwas traurig. „Was?“ Verwirrt sah Takeru ihn an. „Ich finde es komisch, dass du niemanden hast. Du bist nett, clever, talentiert, hübsch und einfach nur ein supertoller Freund. Da muss sich doch eine Frau finden, die dich liebt.“ „Hallo? Schau mich doch mal an!“ Jetzt wirkte Keiyuu gereizt. Kein Wunder, tat Takeru doch so, als würde er das offensichtliche nicht sehen. Doch dann wurde Ruki klar, dass Takeru es wirklich nicht sah. „Mache ich. Ich finde dich hübsch.“ „Und ich bin ein Gnom. Ist dir vielleicht nicht aufgefallen. Aber verarschen kann ich mich allein, vielen Dank.“ Keiyuu drehte sich um, um zu gehen und Miyavi verdrehte die Augen. Dann folgte er ihm mit zwei langen Schritten und packte ihn. „Keiyuu, lass das.“ „Er soll nicht so einen Müll reden, klar?“ „Takeru meint das völlig ernst.“ Chiyu sprang in die Bresche. „Was hab ich denn gemacht?“ „Erkläre ich dir später.“ Kai pattete ihn. „Takeru sieht nicht, dass du klein bist. Oder er sieht es schon, nur es ist ihm völlig egal, weil er DICH gern hat.“ Der Bassist versuchte seinen Sänger zu erklären. Was gar nicht so einfach zu sein schien. „Also, er sieht nicht das Problem daran, weil er dich so mag, wie du bist. Du könntest auch Hörner und einen dritten Arm haben, es würde ihn nicht wundern. So ist er halt.“ „Klingt, als wäre ich etwas seltsam.“ „Bist du, Baby.“ Kai küsste ihn und schreckte schnell zurück, als einer der Bauarbeiter, die sich um den StarBucks – das Ding war genehmigt worden, Ruki konnte es nicht fassen – kümmerten, das Gebäude verließ. Solange sie hier waren, war der nicht geoutete Teil der Paare in Alarmbereitschaft. Sie nervten. „Und jetzt sollten wir langsam los.“ „Verrätst du uns, was du vorhast?“ Ruki mochte es gar nicht, wenn er nicht wußte, was ihm bevorstand. „Nein.“ „War ja klar.“ „Takeru?“ Keiyuu war wieder in ihrer Mitte. „Sorry, da bin ich etwas empfindlich.“ „Ist doch nicht schlimm.“ Takeru knuddelte ihn durch. „Solange du nicht sauer auf mich bist?“ „Bin ich nicht.“ Keiyuu winkte Yasuno mit rein und drehte sich im Gang noch mal um. „Habt ihr alle Zettel?“ Er lief rückwärts weiter, Yasuno winkte ihnen grinsend zu und Ruki sah das Unglück kommen. „VORSICHT!“ Riefen er, Aoi und Takeru zeitgleich, aber dennoch zu spät. In Form eines Bauarbeiters, der eine Leiter aus der Cafeteria über seiner Schulter trug, traf es Yasuno über Keiyuu hinweg an der Stirn. Der Drummer ging zu Boden. Keiyuu hingegen kam der Leiter nicht mal nahe. „Aber es hat auch Vorteile, ein Gnom zu sein!“ Kicherte er und half seinem Kollegen lachend auf. „Nein.“ Wie Reita sich weigerte war zu knuffig. Takeru hielt mit seiner neuen Kamera drauf. Er hatte sie sich vor einigen Tagen zum Spaß gekauft, aber nicht damit gerechnet, so lustige Aufnahmen machen zu dürfen. „Reita...“ Kai sprach langsam und mit geschlossenen Augen. Ein schönes Bild, fand Takeru. „Wir müssen das alle machen. Auch du. Sonst sieht es im PV blöd aus.“ „Hab ich gesagt, ich will das?“ „Nein. Keiner von uns. Und jetzt runter mit den Hosen.“ Kai und Uruha stürzten sich auf Reita und fingen an, seine Hose zu öffnen. „Verdammt, ich lass mir NICHT die Beine wachsen. Bin doch nicht irre!“ „So schlimm ist das nicht. Stell dich nicht so an, du großer, harter Macho.“ Uruha hatte, schneller als Takeru es mit seiner Kamera einfangen konnte, Reitas Hose herunter gezogen. „Für eine Obertucke wie dich nicht! Aber das ist so... unmännlich!“ „Und ein Nasentanga ist machohaft, oder wie?“ Aoi grinste. Er saß schon in Boxershorts auf der Liege und wartete darauf, dass es losging. „Ruki! Hilf mir!“ „Ich hab doch auch keine Wahl.“ Allerdings hatte Ruki sich leichter überreden lassen und von allein ausgezogen. Auch das hatte Takeru im Bild. „Stell dich nicht an, ich will heute noch heim.“ Takeru filmte zu Aoi und Uruha, die sich einen kleinen Kuss gaben. Wie schön, dass sie nicht eine Minute die Finger vom anderen lassen konnten. Moment, was war dass denn? Takeru zoomte an Aois Oberkörper. „Seit wann hast du den denn?“ Die linke Brustwarze war mit einem kleinen Stecker verziert. „Vorgestern. Hab den Ring wieder durch den Bauchnabel ziehen lassen und das gleich mit machen lassen.“ Erklärte Aoi. „Sieht er nicht heiß aus?“ Uruha tastete mit einem Finger danach. Takeru wurde warm. Den beiden mal zusehen hätte was. Er würde Kai auf jeden Fall zum PV-Dreh begleiten. Natürlich nur um aufzupassen, dass keiner was bei Kai tat, was nur er durfte. Gut, und ein wenig zu spannen. „Vorsicht, das tut noch weh.“ Aoi schob Uruhas Hand weg. „Noch zwei Tage, dann sollte es gehen.“ „So ein tolles Spielzeug und ich darf nicht ran. Du bist gemein.“ „Zufrieden?“ Reita setzte sich in Shorts auf die Liege. Wirklich glücklich wirkte er nicht. „So, dann können wir ja beginnen.“ Die Kosmetikerin, die die ganze Zeit still gewartet hatte, winkte ihre Kolleginnen herein. Jede nahm sich einen der Gazette-Jungs vor und Takeru schwenkte seine Kamera hin und her, um ja nichts zu verpassen. „Wenn du das aufnimmst, schau ich mal, was für Bilder die im Dunkeln macht.“ Drohte Reita. „Hä? Dafür hat sein einen Nachtmodus, der ist echt gut.“ Seine Kamera war toll. „Ich dachte ehr daran, sie dir an einen sehr, sehr dunklen Ort zu schieben, wenn du verstehst.“ „Oh.“ Manchmal drückten die anderen sich komisch aus. Konnten sie nicht eindeutiger sagen, was sie meinten? Er schaltete die Kamera aus. Zu schade aber auch. Uruha und Aoi hatten kein Problem mit dem Wachs, sie schienen das zu kennen. Wenn er sich überlegte, was Uruha auf der Bühne trug, war das kein Wunder. Aber Aoi? Schien so seine Ticks zu haben. Ruki und Kai ertrugen die Prozedur an den Beinen ohne Kommentar, aber Reita schrie bei jeder Bahn schmerzgeplagt auf. „Und jetzt die Burst, dann die Achseln und zum Schluss den Intimbereich.“ Verkündete die Kosmetikerin, die Reita bediente. „Keine Chance!“ so schnell hatte sich der Kerl noch nie bewegt, da würde Takeru sich auf jede Wette einlassen. Und er stellte auch einen neuen Weltrekord im Anziehen auf. Unter zehn Sekunden für Strümpfe, Hose, Hemd und Schuhe. Nicht übel. Dann war Reita auch schon weg. „Sollen wir die Enthaarungscreme dann jemanden von Ihnen mitgeben? Wachs wäre für die Stellen doch etwas schmerzhaft.“ Die Kosmetikerin hielt eine kleine Tube in der Hand. „Bye.“ Takeru küsste Kai, der ihn vor seine Haustür gefahren hatte. „Bye. Du musst nicht zum Dreh kommen.“ „Ich will das aber sehen.“ „Du willst nur spannen.“ „Stimmt.“ Er lachte und küsste Kai erneut. „Wir sehen uns morgen. Und dann solltest du Mama kennen lernen. Sie weiß von dir, aber sie will dich sehen.“ „Okay.“ Es fiel scheinbar Kai auch nicht leicht, sich von Takeru zu trennen. Zumindest gab er die Küsse nicht auf. „Geh, sonst falle ich hier über dich her.“ „Was hält dich auf?“ Am liebsten würde Takeru jeden Tag mit Kai schlafen. Aber bisher war es bei einigen wenigen Malen geblieben. Die jedoch immer schöner wurden. „Dass deine Mutter mit dem Essen auf dich wartet. Geh schon.“ „Na gut. Darf ich dich morgen einmal auf die Toilette ziehen?“ „Perversling!“ Kai lachte ihm hinterher. „Hey!“ „Hm?“ „Ich liebe dich.“ Wie schön, dass Kai es ihm sagte. Das war so viel wert. Er winkte hinter Kais Wagen her, fühlte sich wie auf Wolken und beschloss seiner Mutter noch ganz viel von Kai zu erzählen. „Takeru?“ Er erstarrte. Diese Stimme... er drehte sich um. Sein Vater stand vor ihm. Und er war wütend. Fortsetzung folgt... Kapitel 20: Familiensachen -------------------------- Meine allerliebsten Leser! Ich danke euch von Herzen, dass ihr mir fleisig Kommies schreibt - manchmal, wenn ich das Gefühl habe, nichts zu können, lese ich sie und es geht mir besser. Daher ist dieses Kapitel EUCH allen gewidmet. Besitzrechte? Ich habe ein neues Paar Schuhe! Aber keinen PSC-Musiker. Familiensachen „Aufwachen, Sternchen.“ Ein kleiner Kuss landete auf Hirotos Stirn. „Ich habe Frühstück gemacht.“ „Gemacht?“ Er lächelte zu Miyavi hoch und drehte sich wieder in die Decke. „Kaffee gekocht und was Fertiges aus dem Laden geholt. Aber ich hab es allein geholt.“ „Klasse, Miyavi. Komm her. Das wird schon nicht kalt.“ Ein Blick auf die Uhr sagte Hiroto, dass es für die Probe noch viel zu früh war und sie sich noch Zeit im Bett lassen konnten. Also zog er Miyavi zu sich und küsste ihn richtig. Leider klingelte im selben Moment sein Handy. „Wenn das Nao ist...“ Murmelte er im Abnehmen. „Hallo? Papa, alles okay?“ Sein Vater reif nicht ohne Grund an. Und ob er die Nacht bei Miyavi überlebt hatte war kein Grund. „Nein. Familienkonferenz. Komm besser schnell heim.“ „Gut, bin unterwegs.“ Er legte auf. „Was ist?“ „Familienkonferenz. Ich nehme den nächsten Zug.“ „Ich fahre dich.“ Zwei Stunden später trat Hiroto in den Garten hinter seinem Elternhaus. Miyavi hatte in der Zwischenzeit seine kleinsten Geschwister, die fünfjährige Ayumi und den achtjährigen Kamui, damit beschäftigt im frisch gefallenen Schnee eine Armee von Schneemännern zu bauen. Er war sich nicht sicher, wer mehr Spaß daran hatte: die kleinen Geschwister oder sein großer Freund. „Mama hat heiße Schokolade gemacht. Schaut mal rein, ob was für euch da ist.“ Schickte er die Kleinen rein. „Spielst du mal wieder mit uns, Onkel?“ Ayumi sah Miyavi an und strahlte genauso wie der Sänger. „Immer doch, Prinzessin. Aber jetzt ab mit dir, du wirst sonst zur Frostbeule!“ Dann verschwand die Kleine hinter ihrem Bruder ins Haus. „Ich mag deine Familie.“ Miyavi zündete sich eine Zigarette an, heute war ein Rauchertag für ihn, und gab Hiroto dann Feuer. „Und ich freue mich, dass sie uns so akzeptieren. Nicht wie Aois bekloppte Eltern.“ „Ja. Danke, dass du auf die zwei geachtet hast.“ „Kein Problem. Ich liebe Kinder. Was ist passiert?“ Hiroto nahm einen tiefen Zug, bevor er antwortete. „Meine Schwester Hikaru ist von ihrem Mann sitzen gelassen worden.“ „Die, die gerade ein Kind bekommen hat?“ Er wunderte sich nicht, dass Miyavi sich versichern musste, von wem genau er sprach. Er hatte drei Schwestern und vier Brüder – eindeutig zu viele um den Überblick zu behalten. „Genau. Er wollte sich mit einem Geschäft selbstständig machen, sie hat sich von mir Geld geliehen und einen Kredit aufgenommen und jetzt ist er damit und dem Ersparten von ihr weg. Das Kind hat er ihr aber gelassen.“ Nur wie seine Schwester damit allein fertig werden sollte wusste er nicht. „Sie hat fast einen Nervenzusammenbruch. Wir wissen nicht, was wir machen sollen. Gerade ist sie eingeschlafen.“ „Verdammt.“ Brachte Miyavi es auf den Punkt. „Sie sitzt mit den Schulden da?“ „Ja.“ „Viel?“ „Wenn ich ein Jahr alles, was ich verdiene, in den Kredit stecken würde, wäre er getilgt.“ Nur ging das nicht. Seit dem Unfall, der seinem Vater den Rücken kaputt gemacht hatte, arbeitete Hiroto für seine Familie. Er tat es gern und sie lebten gut davon. Aber Hikarus Schulden konnte er nicht auch noch zahlen. „Kommt doch auch rein!“ Seine Mutter rief sie vom Küchenfenster aus. „Die Schokolade reicht für alle.“ Miyavi grinste, drückte die Zigarette aus und zog Hiroto mit rein. Hikarus zwei Monate alte Tochter fing in ihrem Bettchen an zu weinen, also nahm Hiroto sie auf den Arm und griff nach dem Fläschchen. Wenn er etwas außer Musik konnte, dann kleine Kinder versorgen. Kunststück, er hatte ja auch nur sieben jüngere Geschwister. Seine Mutter schenkte ihnen Schokolade ein. „Leg dich auch hin, Mama. Du brauchst auch eine Pause. Ich kann Nao anrufen, dass ich heute nicht komme.“ „Klar, vernachlässige auch noch deine Arbeit wegen dem Scheißkerl! Es reicht schon, dass Hikaru fertig ist.“ „Kann ich helfen?“ Miyavi nahm dankend seine Tasse an und wärmte sich die Finger daran. „Ich wüsste nicht wie.“ „Ich kann ihr das Geld geben. Kein Problem, ich habe es. Und sie kann es mir wann immer sie will zurückzahlen.“ Hiroto war erstaunt. Zwar wusste er, dass Miyavi so ziemlich der beste Mensch auf der Welt war, aber damit hätte er nicht gerechnet. „Vergessen Sie das ganz schnell wieder. Ich bin nur froh, dass ich bei Ihnen ein so gutes Gefühl habe. Hatte ich bei diesem Mistkerl von Anfang an nicht.“ Seine Mutter währte ab. „Es ist wirklich kein Problem. Das Angebot steht.“ „Danke.“ Sie atmete tief durch. „Hikaru kann nicht mehr. Nach der Geburt ging es ihr schon nicht gut und jetzt das. Ich fürchte, sie bricht zusammen, wenn sie keine Auszeit bekommt.“ „Du auch, Mama.“ Hiroto sah seine Mutter an. Sie war seit der Geburt ihrer Enkeltochter immer blasser geworden. Obwohl Hikaru sich bemühte, schaffte sie es mit dem Baby nicht und so verbrachte Ami die meiste Zeit bei seinen Großeltern. „Und wie soll ich das machen? Ayumi und Kamui sind noch klein, und Kanon steckt in der Aufnahmeprüfungen. Toshi ist im zweiten Unijahr und kommt allein zurecht, aber Mika und Daisuke in der Highschool brauchen Hilfe. Und vergiss nicht deinen Vater. Wenn ich jetzt auch noch Ami und Hikaru zu versorgen habe -“ „Sie machen Urlaub, mit Hikaru.“ Bestimmte Miyavi. „Ich lasse mir nicht verbieten, Sie beide zu einen mehrwöchigen Urlaub einzuladen. Sie fahren wohin sie wollen, so lange Sie wollen.“ „Sie haben nicht zugehört.“ „Mama.“ Hiroto fand die Idee gut. Seine Mutter brauchte Urlaub. „Wie du gesagt hast. Toshi kommt klar, Kanon ist auch kein Kind mehr. Sie und Daisuke können sich wunderbar um die Kleinen kümmern. Und Papa ist kein Krüppel, er kann nur nicht mehr auf dem Bau arbeiten. Den Haushalt bekommt er schon hin. Fahrt.“ „Ich überlege es mir und bespreche es mit Hikaru. Aber was ist mit Ami? Die können wir nicht mitnehmen, wenn Hikaru wieder fit werden soll.“ „Wir nehmen sie.“ Hörte Hiroto sich und Miyavi gleichzeitig sagen. Verdammt, hatten sie sich gerade zu Eltern auf Zeit gemacht? Betont grinsend öffnete Takeru die Tür zu seinem Bandraum. Erwartungsgemäß waren die anderen schon da und Chiyu stimmte seinen Bass während Yuji hin und her rannte. „Na endlich!“ Yuji kam auf ihn zu. „Was zur Hölle ist das?“ Er griff sich Takerus Kinn und drehte sein Gesicht. „Nichts.“ War ja klar, dass sie das sofort sahen. Masato und Mitsuru kamen ebenfalls zu ihm und begutachteten den blauen Fleck. „Ich bin gegen die Tür gelaufen.“ „Nicht mal DU bist so dusselig!“ Mastao schüttelte den Kopf. „Wer hat dich geschlagen?“ „Niemand.“ Das war zwar glatt gelogen, aber er hatte nicht vor, mit irgendwem darüber zu reden. „Kai?“ „NEIN!“ Takeru schüttelte den Kopf. Kai doch nicht, niemals! Wie konnten sie so was nur denken? „Ich bring Kai um, wenn er das war!“ Versprach Yuji. „Okay, okay!“ Besser, die Wahrheit sagen, als Kai Ärger machen. Takeru nahm Yujis Hand zur Seite. „Mein Vater hat mir aufgelauert, mir gedroht, ich würde noch bereuen was ich gesagt habe und mir eine gelangt, okay?“ „Klriggg“ Chiyu hatte die Saite überspannt. „So ein Arsch! Ich reiß ihm persönlich die Haare einzeln aus!“ Drohte der Bassist. „Aber nicht alle, ich will auch noch welche!“ „Yuji! Chiyu!“ Mitsuru rief sie zur Ruhe. „Takeru, geht es dir gut?“ „Ja, keine Sorge. Mama und ich haben ihn angezeigt, alles okay. Und jetzt geh ich das Ding über schminken lassen und keiner wird was erfahren, klar?“ Das Thema der PSC zu sein konnte er nicht gebrauchen. „Also niemand außer Kai.“ Schlussfolgerte Masato. „Gerade Kai nicht.“ Takeru setzte sich. „Ich will das allein klären. Ich bin erwachsen und er sieht mich immer noch als Kind. Er soll sich keine Sorgen um mich machen.“ „Sonnenschein, um dich muss man sich Sorgen machen.“ Yuji betrachtete wieder die Stelle. „Oder ist Kai nur ein schön Wetter Freund?“ „Nein!“ Takeru stützte den Kopf in die Hände. „Mit Kai ist es wunderbar, toll, klasse und ich liebe ihn und kann mit ihm über alles reden. Aber manchmal glaube ich, er sieht nicht, dass ich erwachsen bin. Dabei bin ich 19, Sänger und Leader, genau wie er!“ „Stimmt alles,“ Mitsuru spielte mit seinen Sticks. „Aber Kai macht den Job schon länger als du und kümmert sich auch noch um viel mehr als du. Wenn du meinst, er nimmt dich nicht als erwachsen an, dann solltest du ihm deine reife Seite vielleicht öfters zeigen, nicht?“ Was mussten das auch alles solche Klugscheißer sein? „Ich fühle mich wohl bei ihm und kann da immer so sein, wie ich gerade bin. Genau wie bei euch. Aber das hier, das will ich allein durchziehen.“ Wie sollte er das erklären? In Texten war er gut mit Worten, aber hier einfach überfordert. Alles etwas viel, dachte Takeru sich und lehnte sich an Yuji. „Dann belassen wir es dabei.“ Chiyu stand auf. „Meine Saiten sind alle, ich leih mir eine. Wisst ihr, wer heute hier ist?“ „Alice nine, Kagrra und Miyavi.“ Informierte Mitsuru. „Also Saga, der Kagrra Nao teilt ja nie. Bis gleich!“ „Du musst es aber nicht allein durchziehen, das weißt du schon?“ „Ich weiß, Yuji. Aber ich will nicht drüber reden.“ Er küsste seinen Freund. Wie lieb der sie hatte, auch wenn sie ihn manchmal wie ein Kind behandelten. Gut, er gab zu, er benahm sich oft wie eines, aber so war er nun mal. „Takeru!“ Yuji lachte und schob ihn von seinen Lippen. „SO kannst du mich aber nicht küssen.“ Verdammt, in Gedanken hatte Takeru ganz vergessen, dass er seine Freunde nicht wie Kai küsste sondern seine Zunge normaler Weise bei sich behielt. Nach der Nummer mit Aoi und Uruha würde es bei dem Tempo nicht lange dauern und er hätte die ganze PSC durch. War vielleicht auch nicht das schlechteste, der eine oder andere scharfe Kerl war ja schon dabei. Keiner so scharf wie Kai, aber lecker gewürzt immerhin. „Er ist aus gehungert.“ Masato lachte. „Kai lässt ihn noch nicht ran und er hat Druck, stimmt`s?“ „Gar nicht wahr!“ Takeru streckte ihm die Zunge raus. „Kai und ich haben tollen Sex!“ „Keine Details, du gieriger Kerl!“ Mitsuru legte sich die Hände auf die Ohren. „Ich will das nicht hören.“ „Wir schon!“ Yuji beugte sich vor und Masato nickte. „Lass uns an allen schmutzigen Details teilhaben, so wie immer.“ „Er ist toll im Bett, küsst unglaublich und sieht fantastisch aus.“ „Und?“ Der Drummer erwartete mehr. Sollte er aber nicht bekommen. „Nichts und. Ich schweige dazu.“ „Och, von deinen anderen Eroberungen haben wir aber auch immer alles gewusst.“ „Hier nicht.“ Hier war es ernst, nicht wie zuvor die netten kleinen Spielchen, die er zwischendurch zuvor gehabt hatte. „Bespannt!“ Chiyu riss die Tür auf. „Wen?“ Wer hatte seinen Spaß gehabt? Aoi und Uruha? Miyavi und Hiroto? Ruki und Reita? Warum hatte Chiyu sie nicht dazu geholt? Takeru wollte auch spannen. „Den Bass, du Trottel!“ Lachte Chiyu. „Toll, dann können wir ja arbeiten.“ Und von meinem Leben ablenken. Fortsetzung folgt... Kapitel 21: PV -------------- Und hier, mit einem Tusch und Trommelwirbel, der lang erwartete PV! Ich hoffe sehr, er gefällt euch und ihr habt euren Spaß daran! Ich liebe euch (wie immer). Am Wochenende bin ich auf der LBM (*freu*) und versuche da, den einen oder anderen J-Rocker zu erstehen. Das heißt, nächste Woche könnten sie mir gehören... heute leider noch nicht! PV „Aber ich versteh nicht, warum der Kleine hier sein muss!“ Amüsiert sah Aoi zu, wie Ruki und Reita mit Kai über die Anwesenheit Takerus beim PV-Dreh stritten. Besonders Ruki regte sich auf. „Er soll was lernen, also basta!“ Kai schaffte es, selbst in einem weißen Bademantel herrisch auszusehen. Mehr trug keiner von ihnen, da sie jederzeit beginnen wollten. „Kai ist sooo sexy.“ Takeru saß neben Aoi und Uruha auf dem Schminktisch und machte eine Kaugummiblase. „Wenn du dir das Zeug in die Haare klebst, kannst du dich selbst drum kümmern.“ Verkündete Asami, die für Haare und Make-up zuständig war. Warum sie Takeru so stark geschminkt hatte, war Aoi allerdings ein Rätsel. „Was willst du wirklich hier?“ Fragte Aoi den kleinen Sänger. Dieser grinste nur frech. „Spannen.“ Uruha lachte. „War ja so klar! Sieht aus wie ein Unschuldsengel und hat es faustdick hinter den süßen Ohren.“ „Okay, ich wollte Kai sehen. Und sicher gehen, dass ihr ihn nicht zu doll befummelt.“ „Und den Rest von uns auch anschauen?“ Aoi musste zugeben, dass er an Takerus Stelle genau das Selbe getan hätte. „Vielleicht ein wenig. Böse?“ Wie sollte man, bei so einem Augenaufschlag? Aoi konnte nicht böse sein. „Wir fangen an. Am besten, Aoi und Uruha zuerst.“ Der Regisseur rief sie zu sich. „Da ihr ein Paar seid, wird es für euch einfacher als für die anderen, also Bademantel aus und ins Bett.“ Das Bett war gigantisch, größer als das, was sie zuhause hatten und mit weißen Laken bezogen. Aoi verkroch sich unter die Decke, Uruha rutsche neben ihn und der Kerl brachte sie mit einigen Handgriffen in Position. „Und jetzt küsst ihr euch, streichelt euch. Ich will Leidenschaft und Zunge sehen, klar? Und Liebe! Los!“ Es war komisch, Uruha unter Anweisung zu küssen. Statt sich einfach in die Küsse und Berührungen fallen lassen zu können, verkrampfte Aoi sich. Waren Uruhas Lippen sonst ein Traum , waren sie heute starr und unsicher. „Okay, so geht das nicht! Mehr Leidenschaft! Ich dachte, ihr liebt euch!“ „Wenn Sie die beiden einfach machen lassen und drauf halten wird es viel besser.“ Schlug Ruki vor. „Gut, dann halt so! Aber ihr bleibt noch über der Gürtellinie!“Das war besser, viel besser. Ohne darüber nachzudenken, strich Aoi durch Uruhas Haare, stupste seine Zunge mit seiner an, neckte ihn. „Und muss keiner sagen, was wir im Bett machen sollen.“ Uruhas Stimme kitzelte sein Ohr. An dieser Stelle... war er empfindlich. Und das war nicht schlecht. Eigentlich sogar gut. „Wunderbar! Und jetzt, Aoi, Hose aus und zeig den Hintern. Ich will, dass Uruha sich deinen Rücken bis zum Po entlang küsst.“ „Das ist peinlich.“ Murrte Aoi. Warum sollte er eigentlich der einzige sein, der seinen Po in die Kamera halten musste? Aber nach einem Bettelblick von Uruha schaffte er es nicht, nein zu sagen und drehte sich im Ausziehen auf den Bauch. Das man noch mehr von ihm sah, war nicht nötig. Gelächter hinter ihm ließ ihn sich umdrehen. „Was ist denn?“ Uruha hielt die Finger vor den Mund geschlagen. „Ich hab dir letzte Nacht wohl einen Fleck verpasst.“ „Wo?“ „Nun, auf der linken Seite.“ „Linke Seite von was?“ „Aoi, ich muss deine linke Pobacke schminken.“ Asami grinste. „Umdrehen.“ Es war leicht erniedrigend, wie sie mit einem Schwamm an seinem Po rumwerkelte und dabei kicherte. Dann gab sie ihm einen leichten Klaps auf die Backe. „Weißt du, ich liebe meinen Job wirklich.“ „Und ich will einen anderen.“ Anderseits, wer konnte schon von sich sagen, dass er einen Job hatte, bei dem Uruha ihm den Hintern küssen musste? War doch gar nicht so übel. Aoi fing an, das Spiel zu genießen. Uruhas Zunge wanderte seine Wirbelsäule hinunter, seine Hände liebkosten seine Seiten, dann erreichten die Lippen seinen Hintern und legten sich fest darauf. Wenn Uruha jetzt noch etwas über die Stelle pusten würde, hätte Aoi ein Problem, Kameras hin oder her. „Und jetzt bitte Kai dazu.“ Kai legte sich neben die Gitarristen ins Bett. „Na, da werden Wünsche wahr.“ Uruha zog seinen Leader an sich. „Aber, hey, euch ist schon allen klar, dass das nur Film ist, oder?“ „Was glaubst du denn?“ Kai setzte sein bekanntest Grinsen auf. „Und nun legt los. Ich will verwöhnt werden.“ Und Kai wurde verwöhnt. Nicht, dass Aoi dabei zu kurz gekommen wäre. Er stellte fest, dass Takeru ein sehr, sehr glücklicher Kerl sein musste, wenn Kai ihn so küsste wie ihn selbst gerade. Dabei hatte er eigentlich nie gedacht, Kai mal zu küssen, über ein Küsschen hinaus. Es war angenehmer als gedacht. Nicht so toll wie mit Uruha, aber schön. Zu dritt streichelten sie sich über die Körper, küssten sich in allen Variationen, betrachteten sich, deuteten Handlungen an, die Aoi nicht mit Kai machen würde. Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, dass erst Uruha und dann Kai über die verzierte Brustwarze lecken mussten. Sie war empfindlich, sehr empfindlich sogar. Aoi zog die Luft scharf ein. „Genauso soll es aussehen! Als würdest du vor Lust vergehen!“ Feuerte der Regisseur sie an. Eigentlich verging Aoi bei dem Versuch, nicht scharf zu werden. „Kai, Hand unter die Decke, als wärst du in Aois Schritt!“ Leider gelang Kai ein Volltreffer. Seine Finger strichen über Teile von Aoi, die nicht dafür gedacht waren, von Kai berührt zu werden. „Sorry.“ Flüsterte Kai. „Wollte ich nicht.“ „Schon gut.“ „Und jetzt macht Pause, Ruki und Reita sind dran. Kai, ich will dich dabei haben. Anschließend noch Ruki und Reita einzeln zu Aoi und Uruha. Dann eine Aufnahme von euch allen fünfen.“ Aoi schwang sich die Hose über die Beine. Noch eine Sekunde länger mit Uruha und Kai in dem Bett wäre schief gegangen, schrecklich schief. Den Bademantel warf er sich offen über die Schultern. Rauchen, er musste rauchen. „Tut das weh?“ Takeru grinste ihn an und deutete auf die Brustwarze. Sie war rot, zu früh gereizt worden. „Etwas.“ Gab er zu und suchte nach seinen Zigaretten. Uruha reichte ihm eine von seinen. „Du bist geschafft, oder?“ „Klar! Kai und du neben mir und die Aussicht, gleich noch mit Ruki und Reita rummachen zu müssen-“ „Müssen? Ich freue mich drauf!“ „Ich mich auch! Aber mein Körper macht das nicht mit! Der will Beachtung.“ „Wenn das wehtut, dann kühle ich sie besser etwas.“ Was? Bevor Aoi nur „Hä?“ sagen konnte, leckte Takeru ihm über die Brustwarze und blies darauf. Das war zu viel. Dabei noch dieser unschuldige Ausdruck in den großen dunklen Augen und Aoi wäre fast bereit gewesen, seine Treue zu Uruha pausieren zu lassen. Er schnappte sich Uruhas Handgelenk. „Mitkommen. Lager. Sofort!“ Er zog seinen Freund mit sich. Wenn er es jetzt nicht los wurde, würde er im Minutentakt Probleme bekommen. Nach dem kleinen Intermezzo war Aoi viel ruhiger. Frisch befriedigt ließ es sich sowohl mit Reita als auch mit Ruki unterhaltsam drehen. Beide küssten angenehm, wie er fand, aber nicht so heiß wie Uruha oder Kai. Oder so unschuldig wie Takeru. Oder so dreist wie Miyavi. Oder so wild wie... war ja auch egal. An Uruha kam sowieso keiner ran, da war er sich ganz sicher. Er merkte, dass Reita die Sache deutlich peinlicher war als Ruki, dass der Bassist sich zurückhielt und nur vorsichtig agierte. Daher hielt er sich auch zurück, wollte Reita nicht verschrecken oder ärgern. Reita kannte sich mit Männern nicht aus und das war okay. Für ihn gab es Ruki. So küsste er Reita sanft und vorsichtig, auch wenn der Regisseur anderes forderte. Am Ende war geplant, dass sie alle fünf im Bett lagen. Aoi lag außen, dann Uruha, gefolgt von Ruki, Kai und schließlich Reita. „Es muss aussehen, als hättet ihr gerade sehr viel Spaß gehabt und wäre jetzt eingeschlafen.“ Die Decke wurde über ihre Hüften gezogen, sie positionierten ihre Arme übereinander, rieben Gesichter an Schultern und Haare. Zuletzt, viel Aoi ein, hatten sie alle zusammen gekuschelt als er und Uruha gerade ein Paar geworden waren. Das war eindeutig zu lange her. Es tat der Bandbeziehung gut, wenn sie sich in den Armen lagen. Ob er einfach mal einen Kuschel-Abend einberufen sollte? Oder würden das nur einige falsch verstehen und sich auf eine Orgie vorbereiten? Bei Ruki war er nicht sicher, dass er es harmlos verstand und wenn Takeru davon erfuhr, dann der sicher auch nicht. Sollte sich das Ganze womöglich in der PSC herumsprechen, konnte er gleich Eintritt nehmen. Besser, das Kuscheln ergab sich einfach mal so. Und viel unverfänglicher. „Fertig!“Hä? Szene im Kasten? Sie hatten schon angefangen – und waren schon wieder fertig? Gut, er würde sich nicht beschweren. „Du bist wirklich eingeschlafen.“ Uruha küsste seine Nasenspitze. „Echt?“ „Ja. Niedlich. Hab ich dich so geschafft?“ „Ehr der Tag. Das hier ist als würdest du einen Menschen auf Diät durch die Süßwarenabteilung jagen.“ „Reicht dir dein Kuchen nicht?“ „Doch, aber die Schokolade, die Gummidrops, die Kekse und die kleinen Bonbons sind so verlockend.“ Aoi lachte. „Igitt!“ Reita schüttelte sich. „Ich werde nie, nie wieder auch nur eine Süßigkeit essen können. Ihr seid widerlich!“ „Komm schon, Gummidrops, ich hab noch Kekse.“ Ruki dirigierte Reita heraus. Kekse? Ruki? Waren beim Umzug nicht gewisse Kekse verschwunden? Das erklärte so einiges. „Kuchen?“ Fragte Uruha. „Kann ich immer vertragen. Aber zum Mitnehmen.“ „Und, was warst du? Bonbons oder Schokolade?“ Takeru streckte sich auf Kais Sofa aus. „Schätze, ich war Schokolade. Die sind irre.“ „Allerdings. Und so was von scharf aufeinander!“ „Sie haben sehr lange gebraucht und das zu verstehen.“ Erklärte Kai. „Und darum müssen sie in der Drehpause ins Lager verschwinden?“ „Wie?“ „Sie hatten ihren Spaß. Wetten?“ „Ich frag sie bestimmt nicht!“ Soweit käme es noch. Es reichte Kai, dass er Infos bekam, die er nicht wollte. Er würde sich hüten, Uruha oder Aoi auch noch nach ihrem Sexualleben zu fragen. Wenn er sich daran erinnerte, was beim letzten Mal passiert war, hatte er auf Jahre genug. „Musst du nicht. Ich hab den Beweis.“ Takeru kramte seine Kamera aus der Tasche. Kai fielen die Augen aus dem Kopf. „Du hast die zwei gefilmt?“ „Natürlich. Wenn sie mit sich beschäftigt sind könnte das Haus einstürzen, sie würden es nicht merken. Und die Kamera hat einen tollen Zoom. Wo muss ich die an den Fernseher anschließen?“ Schon saß sein Freund vor dem Apparat und suchte den Anschluss. Wie hatte Kai nur je glauben können, Takeru wäre unschuldig und unverdorben? „Oder willst du es nicht sehen?“ „Tue, was du nicht lassen kannst.“ Aber ein wenig neugierig war er schon. Fortsetzung folgt... Kapitel 22: Weihnachtsfeier unter Keiyuus Kontrolle --------------------------------------------------- Und auf in die nächste Runde! Da wird es Frühling und ich schreibe ein Weihnachtskapitel... na toll. Was die Sexualitäten der Jungs angeht - ich habe sie frei erfunden. Keine Ahnung, wer schwul, bi oder hetero ist, keine Ahung, wer vergeben, verheiratet, Vater oder Single ist. Und ehrlich gesagt, ist es mir auch egal. Ich schreib das hier so, wie es passt. Was nicht stimmt ignorieren und so sehen, dass es in DIESER Welt so gedacht ist. Danke! Auf der LBM hab ich mir ein alice nine. Sonderheft geholt. Das gehört mir. Sie damit auch? Falls nicht, gehören die sich genauso selbst wie der Rest der PSC. Weihnachtsfeier unter Keiyuus Kontrolle Kai hatte das ungute Gefühl, dass diese Weihnachtsfeier anders als die bisherigen werden würde. Das lag zum einem am Fehlen von Kagrra, die sonst immer für etwas Ruhe sorgten und heute einen Auftritt hatten und zum anderen daran, dass Hiroto und Miyavi ein Baby dabei hatten. Außerdem war es das erste Mal, dass sie alle in Paaren auf liefen. „Unser erstes Weihnachten!“ Takeru schlag seine Arme um Kais Hüften und küsste ihn. Morgen, wenn sie Ruhe hatten, würde er ihn auf das Veilchen ansprechen, das Takeru so sorgsam über schminkt hatte. „Ja, unser erstes Fest.“ „Wen hast du gezogen? Ich habe-“ „Du lernst es nicht, was?“ Yuji gesellte sich mit einem Becher in der Hand dazu. „Das bliebt doch geheim.“ „Ich will es aber wissen. Hi Chiyu!“ Takeru wandte sich dem Bassisten zu, der mit einer großen Tasche in der Hand und genervt ankam. „Hi.“ Er knallte die Tasche auf den Boden. „Großes Geschenk?“ Vermutete Yuji. „Nein.“ Chiyu nahm ihm den Becher aus der Hand. Sah aus, als wäre da wirklich dicke Luft. „Ich hab meine Freundin herausgeworfen.“ Er leerte den Becher mit einem Zug und schüttelte sich. Ungutes Gefühl, da bestätigte es sich. „Warum hast du dann die Tasche?“ Kais Freund tippte die Tasche, die nur unwesentlich größer als seine Handtasche war, mit dem Fuß an. „Hab ihr eine Woche gegeben, dann muss sie raus sein. Ich schlafe solange hier.“ „Das wird nichts.“ Kai schüttelte den Kopf. „Über die Feiertage ist die PSC zu. Da wird noch etwas renoviert, aber keiner von uns hat hier zu sein.“ „Mist.“ Chiyu klaute sich das Glas aus der Hand neben ihm. „Hey!“ Saga drehte sich um. „Hol dir was eigenes! Was ist denn mit dir los?“ „Hab Schluss gemacht und sitze die nächsten Tage auf der Straße.“ „Ich bin sooooo froh, dass du sie los bist!“ Takeru warf sich um Chiyus Hüften. „Die olle Ziege hat dich gar nicht verdient.“ Als Tröster war Takeru unter aller Garantie. „Geht es dir soweit?“ Kai nahm Chiyu den mittlerweile geleerten Becher von Saga aus der Hand. „Ich meine, auch wenn ihr Ärger hattet ist es doch schwer.“ „Sie hat mich vor die Wahl gestellt – sie oder die Musik. Mal wieder. Jetzt hat sie das Ergebnis.“ Das kam Kai bekannt vor. Von seiner langjährigen Freundin hatte er sich auch wegen Gazette getrennt. „Wenn du reden willst, komm vorbei.“ „Danke. Aber heute will ich nur was trinken. Jede Menge.“ „Und du kannst bei mir schlafen.“ Saga klopfte Chiyu auf die Schulter. „Ich hab ein zweites Schlafzimmer.“ „Stimmt es, dass du da ein Lederbett hast?“ Klar, das hatte Takeru sich gemerkt. Super. „Ja, aber da schlafe ich solange drin. Du kannst meines haben.“ Beruhigte Saga Chiyu, der kurz aussah, als würde er lieber unter einer Brücke schlafen. „ALLE HERHÖREN!“ Keiyuu stand auf einem Tisch und winkte wild mit den Armen. „Ihr nehmt jetzt alle euer Päckchen und stellt euch neben den, den ihr beschenkt. Also, ich stelle mich neben Tora, weil ich was für Tora habe. Tora, wen hast du?“ „Mitsuru.“ „Also, Mitsuru daneben und so weiter.“ „Von wegen geheim!“ Takeru streckte Kai die Zunge raus, die Kai sofort mit seiner ein fing. Verdammt, er war schon so wie seine Kollegen – immer drauf aus, den Schatz zu küssen. Aber wie sollte er auch bei Takerus süßem Lächeln widerstehen? Takeru stand schließlich neben Reita, der von Shou gezogen worden war, und hatte selbst Miyavi erwischt. Kai fürchtete sich jetzt schon, denn Miyavi wiederum hatte ihn gezogen. Und er grinste so verdächtigt. „Also, so läuft es: ich gebe Tora jetzt mein Geschenk und er seines Mitsuru und so weiter. Bitte tauschen!“ erklärte Keiyuu. Seltsam, wie sie alle auf ihn hörten. Kai drückte Yuura sein Paket in die Hand – ein Puzzle, weil er wusste, dass der andere so was liebte. „Und nun bedanken wir uns alle artig bei dem, der uns beschenkt hat – mit einem richtig schönen Kuss.“ Zwanzig Männer, die im Kreis standen und sich reihum küssen sollten. Das war ein Plan, der konnte nur von Keiyuu und Miyavi kommen. Als Kai allerdings Takerus Freude darüber – geäußert in Hüpfen und Klatschen – sah, wurde ihm klar, dass auch sein Freund auf so einen Blödsinn kommen konnte. „Sind denn hier alle schwul?“ Tora schüttelte den Kopf. „Ich bin es!“ Takeru winkte und Yasuno, Aoi und Hiroto nickten ebenfalls. „Das kommt nicht auf! Eure Männer haben sich nicht gemeldet!“ Tora stemmte die Hände in die Hüften. „Ich bin doch nicht die letzte Hete hier, oder doch?“ „Also, ich persönlich bin ja bi.“ Erklärte Saga und ein Großteil der Versammelten, Kai eingeschlossen, nickte. „Wunderbar. Also muss ich nicht befürchten, dass ich ausgelacht werde, wenn ich mal eine FRAU – ihr wisst schon, das sie diese Wesen mit den Beulen auf dem Oberkörper – mitbringe.“ „Nein, aber jetzt wird geküsst! Danke, Hiroto!“ Keiyuu wandte sich zu dem Gitarristen, der in einem Arm ein Baby und im anderen ein Paket hielt und küsste ihn tief und lange. Einige hatten scheinbar kein Problem damit, die anderen zu küssen. Ruki steckte die Zunge tief in Yasuno, Saga schien Chiyu auffressen zu wollen und Aoi anschließend auch, Masato küsste Uruha recht schüchtern, der aber anschließend Shou die Zunge in den Mund schob, dass sie sich auch gleich ein Zimmer hätten nehmen können. „Wag es ja nicht!“ Knurrte Reita, als Shou sich zu ihm wandte. Daher bekam er nur einen kleinen Kuss auf die geschlossenen Lippen. „Du auch ni-“ Takerus Zunge war in Reitas Mund, bevor der auch nur einen ganzen Satz sagen konnte. „Sechs!“ Freute sich Takeru und drehte sich zu Miyavi um, zog den herunter und küsste ihn ebenso stürmisch und heftig. „Sieben!“ Was er mit den Zahlen meinte, würde Kai ihn morgen fragen müssen. Jetzt kam er nicht dazu, weil Miyavi ihm die Zunge hinter die Mandeln schob. Yuura küsste er nur sanft, weil er wusste, dass dieser nicht auf Männer stand sondern im neuen Jahr heiraten wollte. Als zum Abschluss der Runde Tora erst einen tiefen Kuss von Nao und dann von Keiyuu bekommen hatte, durften sie alle auspacken. Kai bekam von Miyavi fünf Holzkochlöffel, auf denen „Leader-Kampf-Set“ stand und die mit den Namen seiner Kollegen und Takerus beschriftet waren. Der Kerl war bekloppt. Aber zumindest kreativer als Reita, der Takeru blaue Haarfarbe geschenkt hatte. Der Abend nahm seinen Lauf. Kai versuchte auf alle gleichzeitig aufzupassen. Gar nicht einfach, denn Takeru schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, heute unbedingt was trinken zu müssen und hatte alle fünf Minuten ein Glas mit undefinierbarer Flüssigkeit in der Hand, das Kai ihm wegnehmen musste. Zudem hatte Keiyuu zum Wettrinken gefordert und Aoi, Saga und Masatao hatten sich begeistert freiwillig gemeldet. Derzeit verlor Aoi. Chiyu trank leider auch einen Becher nach dem anderen und war offensichtlich jenseits von Gut und Böse, was Saga dazu bewog, aus der Runde auszusteigen. „Schlappschwanz.“ Kicherte Aoi. „Ich hab so viel drin wie du. Und jetzt steh mal auf.“ Forderte Saga. Kai sprang schnell zu Aoi, der sich erhob und fast das Gleichgewicht verlor. Er hielt ihn gerade noch. „Ups. Hier dreht sich der Boden.“ „Saga und Aoi steigen aus.“ Keiyuu füllte seelenruhig zwei Gläser. „Bleiben noch du und ich.“ „´kay...“ Ganz sicher wirkte Masato auch nicht mehr. „Himmel, was machst du nur, du süßer Trottel?“ Uruha, völlig nüchtern, führte seinen betrunkenen Freund zur Sitzecke, in der Saga bereits neben Chiyu saß. „Mir sagen, ich soll nicht so viel trinken und dir dauernd die Kante geben.“ Kai musste Uruha zustimmen. In letzter Zeit war tatsächlich Aoi derjenige aus der Band, der am meisten trank und am häufigsten über die Stränge schlug. Uruha dagegen trank sein eines oder seine zwei Gläser und dann war gut. „Mach ich... gar nicht. Aber Keiyuu sollte mich nicht schlagen.“ Verteidigte Aoi sich. So wie Kai das sah, hatte Keiyuu gerade haushoch gewonnen, da Masato sich schwungvoll ins Bad verzog. „Darf ich bitte auch was? Kai?“ Takeru klimperte mit seinen langen Wimpern. „Ein kleines Glas Sekt, dann ist aber Ruhe!“ Er gab auf. Sollte Takeru doch machen, was er wollte. Und so schlimm wie nach dem Rum konnte es schon nicht werden, wenn er auf ihn aufpasste. „Und bring Aoi ein Wasser mit.“ Chiyu hickste auf. „Ich glaub, ich ruf uns mal ein Taxi.“ Saga strich Chiyu über die Schultern. „Du hast mehr als genug.“ „Glaub ich nicht. Diese blöde Kuh! Vier Jahre! Sie wusste doch, dass mir die Musik über alles geht und jetzt kommt sie wieder mit der alten Nummer!“ „Hier.“ Takeru reichte Aoi ein Wasser. „Danke.“ „Alles okay?“ Chiyu sah Takeru unscharf an. „Ja. Ich hab nur nicht genug getrunken.“ „Hast du.“ Saga stand auf, schnappte sich Chiyu und verabschiedete sich. „Pass auf ihn auf, okay?“ Bat Takeru. „Immer doch.“ Dennoch konnte Saga es sich nicht verkneifen, einmal auf Chiyus Hintern zu klopfen. Ob es eine gute Idee war, den völlig betrunkenen Kerl mit Saga, den größten Aufreißer der PSC, heim zuschicken? Kai bezweifelte es. Sein Freund drückte ihn auf das Sofa und platzierte sich auf seinem Schoß. „Sind Pon und Miyavi nicht niedlich mit dem Baby?“ fragte er. „Allerdings.“ Es war zu süß, wie die zwei die Kleine betüddelten und herzten. Man könnte fast glauben, sie wären die Eltern. „Uruha, ich will auch ein Baby.“ verkündete Aoi. „Wir fahren heim.“ Uruha zog ihn hoch. „Sollten wir auch langsam los?“ Takeru lächelte und leerte sein Glas. „Hier können wir nicht viel machen und ich hab noch was Schönes mit dir vor.“ Ein Versprechen leuchtete in den dunklen Augen. Kai küsste ihn langsam. „Ich fahre.“ Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Das "Leader-Kampf-Set" gibt es wirklich! Ich habe es unserer Kai zu Weihnachten geschenkt, aber statt Takeru mit Miyavi. Tipp: macht so was nie, wenn ihr Uruha cost! Vielleicht zieht euch jemand (z.B. Kai) den Löffel mit "eurem" Namen über den Kopf... Kapitel 23: Katerstimmung ------------------------- Und jetzt der nächste Teil! Mal so eine Idee - wenn ihr, ihr fleisigen leser und Kommieschreiber, einen Wunsch habt, schreibt ihn mir doch per ENS! Vielleicht läßt er sich in die FF einbauen, ich bin immer für Ideen dankbar! Der Wunsch nach Screw wird erfüllt werden - aber erst in einigen Kapiteln. Dafür aber ganz fest versprochen! Besitzrechte sind noch immer nicht meine, aber die Idee gehört mir (wenn mich wer von euch auf eine bringt, schreib ich das auch dazu, wenn derjenige will). Viel Spaß beim Lesen! Katerstimmung Uruha weckte Aoi. Das dritte Mal heute schon. Sein Freund war offensichtlich völlig verkartert. „Aufstehen! Mich lässt du auch nicht ausschlafen, wenn ich zu viel getrunken habe!“ Und scheißt mich dann auch noch dafür zusammen, fügte er still an. Was sollte das von Aoi nur werden? Er machte sich Sorgen, dass er, Uruha, zu viel trank und kippte sich im Wochentakt zu. Langsam fing Uruha an, Aois Sorgen um sich zu verstehen. Zwar traute er dem anderen nicht wirklich zu aus Frust zum Trinker zu werden, aber er wollte es auch nicht drauf ankommen lassen. „Nur noch fünf Minuten...“ Nuschelte Aoi ins Kissen. „Das hast du schon vor zwei Stunden gesagt.“ „Aber... mein Kopf tut weh.“ „Kein Wunder. Ich hab dich nach Hause getragen.“ Und Aoi war viel zu leicht gewesen dabei. Zu viel trinken und zu wenig essen, ganz klar. „Ich sollte nicht so viel trinken, das ist nicht gut für das... oh nee!“ Er drückte seinen Kopf tief ins Kissen und sah völlig fertig aus. „Hab ich Mist gemacht? Ich habe keine Ahnung!“ „Nicht mehr als sonst auch.“ Uruha lachte und wuschelte ihm sanft durch die wirren Haare. Da war nichts mehr zu retten. „Ich hab dich vorher weg gebracht.“ „Danke.“ Jetzt drehte Aoi sich um. Himmel, er sah schlecht aus. „Ist dir übel?“ „Geht so.“ Dennoch legte Aoi seine Hand auf den Bauch. Seltsamer Weise schlich sich ein irgendwie traurig wirkendes Lächeln in sein Gesicht. „Ich hatte meine Eltern angerufen.“ „Hab ich mir gedacht. Sie haben aufgelegt, oder?“ „Ja. Dabei wollte ich doch nur meine Familie wieder haben.“ „Du hast uns. Brüder, Schwager und einen Geliebten. Und Schwiegereltern hast du auch.“ „Bitte?“ Ganz wach war Aoi noch nicht. Aber Uruha hatte eine Überraschung für ihn. „Meine Eltern haben angerufen und uns ausdrücklich über Neujahr zu sich eingeladen. Ich zitiere meine Mutter: „Bring deine Band mit. Besonders Aoi, ich will ihn endlich als Schwiegersohn drücken können. Hab ja lange genug warten müssen, bis du es geschafft hast!“ Und Takeru darf auch mit. Ist das was?“ „Das ist schön.“ Aoi lächelte jetzt weniger traurig. „Hab ich wirklich nichts Dummes gemacht?“ „Nur, dass du verkündet hast, du wolltest ein Baby.“ Irgendwo in Uruha hatte sich beim Anblick Miyavis und Hirotos mit der Kleinen auch so ein Wunsch geregt. Aber er hatte ihn für sich behalten. „Will ich ja auch. Irgendwann. Nur wie, davon hab ich keine Ahnung.“ Es war das einzige, was Uruha ihm nicht geben konnte. Das tat weh, zumal er wusste, wie sehr Aoi Kinder liebte, wie wichtig dem anderen Familie war. Er legte sich neben ihn und küsste ihn. „Wer weiß, vielleicht teilen die zwei ja mit uns.“ „Wer weiß. Machst du was zu essen? Ich glaube, ich brauche was gegen den Kater.“ „Mach ich.“ Uruha stand auf und blickte noch einmal auf Aoi. „Ach ja. Bevor ich es vergesse: Ich liebe dich!“ „Ich dich auch. Über alles.“ Jetzt war es wieder Aois altes ansteckendes Lächeln, das über sein ganzes Gesicht ging. Uruha fühlte sich etwas besser. Hiroto sah lachend zu, wie Miyavi mit der benutzten Windel kämpfte. So gut er mit Kindern konnte, von der praktischen Handhabung hatte er keine Idee. „Du musst den Rest damit abwischen, dann brauchst du nicht so viele Tücher. Warte, ich mach das. Sonst ist sie erwachsen und du bist immer noch nicht fertig.“ „Na danke! Ich lerne das schon noch.“ Miyavi schmollte. „Ich wollte nur fertig sein, bevor wir zu meiner Familie gehen. Weißt du, Babys mögen es gar nicht, wenn man sie im Winter ohne Kleidung durch die Gegend schleppt.“ „Ja, ja. Ich weiß schon – der große Bruder Hiroto hat von allem eine Ahnung.“ „Wenn es um Kinder geht, dann leider ja.“ Er packte Ami in ihren Strampler und freute sich, als sie ihn angrinste. Dann drückte er sie Miyavi auf den Arm. „Du wärst ein toller Vater. Sie liebt dich und meine Geschwister lieben dich auch. Zwar nicht so sehr wie ich, aber immerhin.“ „Das sollten sie auch schön unterlassen.“ Miyavi grinste und küsste ihn. „Was meinst du? Schmücken wir den Baum?“ „Du hast einen Baum gekauft?“ Davon hatte Hiroto gar nichts mitbekommen. War ein Baum nicht unheimlich kitschig? Aber es gefiel ihm, sich auszumalen, später mit seinem Freund und der Kleinen unter dem Baum zu sitzen. „Ehrlich gesagt, habe ich das vergessen.“ Miyavi fuhr sich durch die bunten Strähnen. „Aber ich dachte, wir können Satsuki schmücken.“ „Satsuki?“ Was hatte Hiroto jetzt verpasst? „Na, die Palme in der Stube. Sieht bestimmt toll aus.“ Soviel zu der kitschigen Idee von Famillie unter Tannenbaum. Aber es war Miyavi, wie er ihn liebte. „Bestimmt.“ Hiroto küsste ihn noch einmal. Hätte er einen normalen Freund gewollt, den hätte er sicher auch haben können. Wie gut, dass er das nicht gewollt hatte. Deutlich hob sich das bläuliche Mal von Takerus Jochbein ab. Wie konnte er nur glauben, Kai würde es übersehen? Selbst die dicke Schminke überdeckte es nicht völlig und jetzt, wo Takeru gerade aufgewacht war, war sie abgerieben. „Warum sagst du mir nicht, was passiert ist?“ Fragte er. „Wie, passiert?“ Takeru stellte sich unwissend. Er mochte viel sein, aber im Privatleben war er ein verdammt schlechter Schauspieler. „Mit deinem Gesicht.“ „Ach das.“ Er grinste verlegen. „Bin gegen die Tür gelaufen. Ist nicht schlimm.“ „Vertraust du mir nicht?“ „Doch! Was hat das damit zu tun?“ „Ich weiß, dass das dein Vater war.“ Gesagt hatte es ihm niemand und er würde zu gerne mit SuG ein Hühnchen rupfen. Die wussten sicher Bescheid. Aber es war auch nicht nötig gewesen. Er wusste es so. „Woher?“ Takeru seufzte und setzte sich neben ihn auf das Bett. „Es konnte nicht anders sein.“ „Okay, er war es. Zufrieden?“ Jetzt kam der Trotz in Takeru durch. Auch nicht schlecht. „Nein. Warum hast du mir nichts gesagt? Ich bin doch für dich da.“ Kai schlang die Arme um seinen zierlichen Freund und küsste ihn auf den Hals. „Oder dachtest du, ich mache was Blödes?“ „Ich bin erwachsen und wollte das allein klären. Er ist angezeigt und darf sich mir nicht nähren. Gut, oder?“ „Ja, das ist gut.“ Nur bezweifelte Kai, dass dieser Kerl sich daran halten würde. „Weißt du, ich bin nicht so kindisch und hilflos, wie ihr alle zu glauben scheint. Ich bin zwar albern und so weiter, aber ich bin erwachsen, ich bin Musiker und Leader meiner Band. Ich brauche niemanden, der dauernd auf mich aufpasst oder mich beschützt.“ Takeru war ganz ruhig und gefasst. Und auf einmal wirkte er auch nicht, wie der alberne übermütige Sänger. Es war wieder die erwachsene Seite an ihm, die Kai auch liebte, aber nur selten zu sehen bekam. „Gut.“ Er verteilte weitere Küsse auf dem Hals. „Tut mir Leid, wenn ich dich mal wie ein Kind behandle. Sag es mir dann, okay? Ich weiß, dass du erwachsen bist. Aber ich will dich beschützten. Nicht, weil du für mich ein Kind bist, sondern, weil ich dich liebe. Ich würde dich auch beschützten wollen, wenn du zehn Jahre älter und einen Meter neunzig groß wärst.“ „Wirklich?“ „Wirklich. Übrigens finde ich dich nicht kindisch, sondern erfrischend frei. Das ist ein Unterschied.“ Kai grinste und zog Takeru an sich. „Ich zeig dir mal, wie wenig ich ein Kind in dir sehe! Du bist viel zu verdorben, um eines zu sein.“ Und, Himmel hilf, ich langsam auch, dachte Kai. Saga sah zu, wie Chiyu schweigend an seinem Kaffee nippte. Dem Bassisten war offensichtlich übel ohne Ende. Kein Wunder, so zu, wie der gestern gewesen war. Er nahm sihc vor, dringend heraus zu finden, was Chiyu noch wusste. „Danke, dass ich hier sein darf.“ Sagte er, das erste Mal, dass er den Mund auf bekam, um nicht Kaffee hinein oder alten Alkohol heraus zu bringen. „Kein Problem. Wenn du mich brauchst, bin jederzeit da.“ „Danke. Hab ich dir Ärger gemacht? Ich vergesse mich manchmal, wenn ich betrunken bin. Und gestern war ich so betrunken wie noch nie.“ Das bleiche Gesicht lächelte entschuldigend. „Hast du nicht. Ich hab dich ins Bett gebracht und dann warst du auch schon weg.“ Jedenfalls war er weg gewesen, nachdem sie sich geküsst hatten. Saga hatte der Geschmack gefallen und zu gern hätte er die Situation ausgenutzt, aber er hatte sich zurück gehalten. Chiyu war verletzt und betrunken, das war nie eine gute Gelegenheit um mit jemanden zu schlafen. Außerdem wusste Saga nicht, wie Chiyu zu Männern stand. „Okay.“ Chiyu stützte seinen Kopf in die Hände. „Ich kann nicht fassen, dass ich sie wirklich raus geworfen habe!“ „Willst du sie zurück?“ Soweit er das mitbekommen hatte, waren Chiyu und seine Freundin vier Jahre lang zusammen gewesen. „Nein. Sie will nicht, dass ich bei SuG bleibe, ich soll in die Firma ihres Vaters einsteigen und was „vernünftiges“ machen. Das geht gar nicht. Ich bin Musiker und so bleibt es. Aber... es tut weh.“ Die Tränen, die Chiyu in die Augen stiegen, sprachen eine deutliche Sprache. Ob er sie noch liebte oder nicht wusste Saga nicht, aber die Veränderung tat ihm weh. „Ich weiß gar nicht...“ Saga war nicht besonders gut im Trösten. Aber er nahm Chiyu einfach in den Arm und ließ ihn sich ausweinen. Besser nichts sagen, als das falsche zu sagen. Nach einigen Minuten hörte Chiyu auf zu weinen und wischte sich über das Gesicht. „Ich geh mal duschen. Saga?“ „Hm?“ Chiyu drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Du bist ein toller Freund.“ Verwirrte tastete Saga nach der Wange, als Chiyu im Bad verschwunden war. Bildete er sich das nur ein, oder war sie wirklich warm? Fortsetzung folgt... Kapitel 24: Nächste Schritte ---------------------------- Zwei Kapis in zwei Tagen - leider wird das nciht zur Gewohnheit. Ich hatte nur gerade Zeit. Wer rät, wie die Story weiter geht - hat es geraten. Mir gehört ein Chara! Mir gehört ein Chara! Und zwar Uruhas Mama. ich mag sie total. Was daran liegt, dass sie meine Mama ist. Und darum widme ich diesen Teil auch meiner Mama. Weil sie so lieb war und vor der LBM drei verrückte aufgenommen hat und um vier Uhr morgens aufgestanden ist um uns zum Bahnhof zu bringen! Der rest - ist nicht meiner! Nächste Schritte Ob es gut war, dass Uruha bläulich anlief? Aoi war sich nicht sicher, ob seine Mutter versuchte, ihren Jüngsten umzubringen oder ihn nur freudig drückte. „Mama...“ schnappte Uruha. „Ja, ist ja gut!“ Sie ließ ihn los und drehte sich zu Aoi um. „Komm schon her, Junge! Nicht so schüchtern, das passt nicht zu dir. Mach ihn glücklich, hörst du?“ Es war freudiges Drücken, auch, wenn es Aoi die Luft abschnürrte. „Werde ich tun, Takiko-san, werde ich tun.“ Warum war seine Familie nur nicht so herzlich und liebevoll wie Uruhas? Das tat weh. „Und ihr! Wie schön, dass ihr hier seit!“ Takiko-san drückte auch Reita, Ruki und Kai, bevor sie Takeru bat, sie mit Vornamen anzusprechen. Diese Frau war anders, als andere Frauen. „Danke, dass wir hier sein dürfen, Takashima-san.“ Ruki verbeugte sich höflich und kassierte einen strafenden Blick. „Zuletzt hast du mich so genannt, als du 14 warst. Soll ich dich auch wieder so ansprechen, wie damals? Taka-chan?“ „Besser nicht.“ Ruki lächelte. „Wir sollten dir noch was sagen...“ „Ruki ist meiner.“ Reita verschränkte die Arme vor der Brust. „Schön.“ „Und Kai gehört mir! Mir allein!“ Zum Beweis sprang Takeru auf Kai zu und küsste ihn. „Schön, so viel Liebe kann mein Haus gut gebrauchen. Ich zeige euch eure Zimmer.“ „Blockieren wir auch keine?“ Kai nahm seine kleine Tasche und Takerus Schrankkoffer in die Hände und ging hinter Takiko-san her. „Wir haben die Pension über Neujahr geschlossen. Auch wir brauchen mal Urlaub. Und so habt ihr eure Ruhe. Die Quelle ist frisch gereinigt, macht es euch doch nach dem Essen darin bequem.“ „Gern.“ Aoi nickte. Eine Quelle! Ein Bad! Das war das Paradies auf Erden. Die keine Pension von Uruhas Eltern lag außerhalb und somit sehr ruhig. Sie war ein Geschenk von ihm gewesen, womit er ihnen einen Lebenstraum erfüllt hatte. „Und, wie findest du es?“ Uruha nahm ihm die Tasche ab und schloss ihn in die Arme. „Schön. Ruhig. Nicht so hell und laut wie Tokyo.“ Er drehte sich in die Umarmung. Vielleicht kam es noch von der langen Fahrt im Auto, aber sein Magen meckerte ihn an. Im Auto war viel zu viel geraucht worden, selbst für seine Begriffe. Erst, als Takeru sich durch einen halben Erstickungsanfall bemerkbar gemacht hatte, war den fünf Jungs von Gazette aufgefallen, dass sie es leicht übertrieben. Er legte seine Hand auf den Bauch. „Alles klar mit dir?“ „Ja. Mir ist nur etwas schlecht.“ Anderseits machte sein Bauch schon seit Weihnachten Blödsinn. Er rumorte ständig, aber seltsamerweise fühlte Aoi sich nicht wirklich schlecht dabei. Fast so, wie in seinem Traum nach der Feier. Vermutlich brütete er einfach nur eine Magendramgrippe aus. „Ich glaube, ich lege mich für eine Stunde oder so hin.“ „Gut. Mama macht Essen, vielleicht hast du dann ja etwas Hunger.“ Uruha küsste ihn auf die Stirn. „Ich schau mal nach Papa, mal wieder etwas mit ihnen reden. Kann ich dich allein lassen?“ „Natürlich.“ War sogar ganz gut. Aoi musste nachdenken. Er verzog sich unter die gemütliche Decke und versuchte, seinen Magen zu beruhigen. „Dafür brauche ich eine Erklärung.“ Shou drehte sich auf den Rücken und musterte Saga. „Dafür, dass du gerade tollen Sex hattest?“ Sein Bassist zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch. „Das ist neu.“ „Dafür, dass du ohne Vorwarnung vor meiner Tür stehst und mich ins Bett zerrst, als wären wir ein lange getrenntes Paar.“ Denn wenn sie eines nicht waren, dann ein Paar. „Na gut.“ Saga reckte sich. „Ich habe Druck.“ „DAS habe ich gemerkt.“ Und wie Shou das gemerkt hatte. Saga war nie eine Enttäuschung im Bett, darum schlief er ja auch unregelmäßig mit ihm. Aber so wild war Saga normaler Weise nicht. „Und woher kam dieser Druck?“ „Chiyu...“ „Der schnuffige Bassist von SuG macht dir zu schaffen?“ „Ja. Er ist immer noch bei mir. Seine Ex hat nicht so schnell eine neue Wohnung gefunden. Und der Kelr hat keine Hemmungen!“ Saga wirkte ehrlich entrüstet. „Hast du auch nicht. Wenn ich dich an deine Hemden erinnern darf...“ Manchmal überlegte Shou ernsthaft, ob Saga vielleicht einfach nur nicht in der Lage war, Hemden zu knöpfen und sie darum auf ließ. „Chiyu rennt in Boxershorts durch die Wohnung, kommt nackt aus der Dusche und ich kann mir dann diesen leckeren Happen anschauen und darf noch nicht mal anfassen wie ich will! Und wenn er traurig ist, kommt er zu mir herüber und will kuscheln. Das ist nicht zum aushalten.“ „Und du hast nicht versucht, ihn ins Bett zu schleppen?“ Das erstaunte Shou. Saga ließ nichts anbrennen. Nicht umsonst war er der größte Aufreißer der PSC und bei vielen Fans als Schlampe verschrieen. „Er ist frisch getrennt. Und ob er auf Männer steht, weiß ich auch nicht.“ „Seit wann genau stört dich das? Ich meine, Ruki hast du auch abgeschleppt, bevor wir wussten, dass er bi ist. Und so, wie Chiyu dich auf der Feier geküsst hat, glaube ich kaum, dass er keine Männer mag.“ „Mag sein. Nach der Feier hat er mich wieder geküsst – ich hätte ihn auf den Rücken werfen und die ganze Nacht haben können, so verdammt willig war er!“ „Und warum hast du nicht?“ „Weil er völlig betrunken war. Ich bin zwar ein Aufreißer, aber ich nutze niemanden aus.“ Saga hatte sich aufgesetzt, wühlte mit der Hand durch seine Haare. So hatte Shou seinen Freund noch nie gesehen. Bei jedem anderen hätte Shou gedacht, er wäre verliebt. Aber Saga verliebte sich nicht. Dazu war der gar nicht in der Lage. „Dein Jagdtrieb ist geweckt.“ Das war die einzige Erklärung, die er hatte. „Scheint so. Ich will Chiyu unbedingt ins Bett bekommen. Aber erst, wenn er wieder fit ist. Alles andere würde ihm nur zusätzlich weh tun.“ Shou grinste, dann begab sich seine Hand unter Sagas Decke zwischen dessen Beine. „Weißt du, man kann viel über dich sagen. Aber nicht, dass du ein schlechter Mensch wärst.“ „Danke. Aber wenn du deine Hand da nicht weg nimmst, musst du dich auf eine dritte Runde einstellen.“ Warnte Saga grinsend. „Ich will nur Chiyu beschützen.“ Und meinen Spaß haben. „Wie, du willst nochmal in die Quelle?“ Ruki sah Reita verwirrt an. Sie hatten gerade eine Stunde mit den anderen in der Quelle gesessen und sein Haar war gerade wieder trocken, da wollte Reita wieder runter? „Ja. Mit dir allein.“ Reita lächelte. „Du, ich, Wasser, sanftes Licht, Sterne über uns.“ „Du bist ja doch romantisch!“ „Hab nie was anderes behauptet. Alle anderen schlafen schon. Kommst du mit?“ Sein Freund hielt ihm eine Hand hin. Ruki ergriff sie. „Dann war mein Geschenk doch unpassend. Ich wusste es!“ Er ärgerte sich über sich selbst. Nach langer Überlegung hatte Ruki Reita eine Personal-Trainerin geschenkt. Das war nicht romantisch, aber es hatte ihm persönlich und passend erschienen. Und was hatte er von Reita bekommen? Ein Buch mit erotischen Texten zwischen Männern. Das hatte er dem kühlen Bassisten nicht zugetraut. Am liebsten hätte er Reita etwas geschenkt, dass nur er ihm geben konnte, dass für sie beide stand. Jetzt fühlte er sich wie ein Versager. „Quatsch!“ Reita schob leise die Tür nach draußen auf. Es war dunkel und Dampf stieg über der Quelle auf. „Diese Trainerin ist so ziemlich das Coolste, was ich jemals bekommen habe! Lin schlieft mich zwar ohne Ende aber ich glaube, in drei Wochen bin ich fitter als je zuvor.“ Ruki ließ seinen Bademantel auf den Boden fallen und kletterte an Reitas Hand ins Wasser. Es umspülte ihn bis zur Hüfte. Unten war also alles angenehm warm, aber oben herum traf ihn die kalte Winterluft mit ganzer Wucht. Reita zog ihn an sich. Dessen Körper war warm. „Was hast du vor?“ Reitas Lippen geisterten sanft über sein Gesicht. Seit wann übernahm Reita die Initiative? „Ich will dich spüren.“ Hände glitten über Rukis Rücken, streichelten ihn. „Wie meinst du das?“ Sollte er zu hoffen wagen? Bisher waren sie zwar nicht gerade schüchtern im Bett, aber den letzten, den entscheidenden, Schritt hatten sie noch nicht getan. Er hatte noch nicht zwischen Reitas Beinen versinken dürfen. Aber Ruki würde ihn nicht drängen. Er würde ihm die Zeit lassen, die er brauchte. „Wie ich es sage. Ich will zum Ende gehen.“ Reitas Zunge fuhr über Rukis Lippen, teilte sie und streichelte. „Aber nicht hier...“ Dennoch, Ruki berührte Reita am ganzen Körper. War da eben noch kalte Luft gewesen? Er spürte sie nicht mehr. Es hätte Hochsommer sein können, seine Haut war warm. „Warum nicht?“ Kleine Küsse, auf Rukis Hals und Schultern verteilt. „Im Wasser... ist nicht gut... geht nicht mit...“ Mit was ging es nicht? Das Wort, das Wort! Reita berührte ihn so, dass Ruki fast seine Bedenken und Vorsicht über Bord warf. Da war das Wort! „..mit Kondom.“ „Oh. Stimmt.“ Reitas Hände schlossen sich um seinen Hintern, hoben ihn an. „Dann sollten wir vielleicht nicht hier bis zum Ende gehen.“ „Nein...“ Die Erregung baute sich in Rukis Körper auf. Die Wärme war überall. Und Reita war alles, was er brauchte, damit ihm warm war. Damit er glücklich war. Die Lippen und Hände seines Freundes brachten ihn um den Verstand. Er wusste, dass Reita viel Erfahrung hatte – mit Frauen. Aber so viel anders reagierten Körper nicht, besonders, da Reita in den letzten Wochen nach zu jeden Millimeter von Ruki erkundet hatte und kannte. „Aber wir können uns hier auf den Weg machen.“ „Gern...“ Und so machten sich seine Hände auf den Weg, Reita erneut zu erkunden. Es gab zwar nur noch eine winzige, einzige Stelle, die er noch nicht komplett kannte, aber Reitas trainierter Körper war wunderbar unter seinen Händen und Lippen. War der Bassist anfangs schüchtern gewesen, war er nun zielstrebig, holte sich im Bett, was er wollte und war dabei doch nie dominant. Es war klar, wer an diesem Abend im anderen versinken würde. Ruki nahm sich vor, Reitas unglaubliches Geschenk so anzunehmen, wie er es verdiente und es ihn niemals bereuen zu lassen, über seinen Schatten gesprungen zu sein, an dem Abend, an dem sie sich in Schottland das erste Mal geküsst hatten. „Ich denke... unser Weg führt nach oben...“ Flüsterte er. Fortsetzung folgt..... Kapitel 25: Zusammenkommen -------------------------- Vorsicht! Dieser Teil ist extrem geworden. Extrem kitschig, zuckerig und süß. Nicht für Diabetiker geeignet. Alle anderen. Herzlich willkommen! Danke an Schreiber, Leser und so weiter! Hat sich nichts geändert – mir gehört niemand. Zusammenkommen Kaum freute man sich, dass man seine Wohnung wieder für sich selbst hatte, fielen die Kollegen zur Silvesterfeier ein. Saga konnte fast nicht glauben, dass Shou wirklich mit einer offenen Sektflasche an getanzt war. Um besser trinken zu können hatte der Sänger einfach einen Strohhalm in die Flasche geschoben und sich damit verteidigt, dass Gläser unpraktisch sein. Mit Alice nine feiern heiß mit Hiroto feiern und das bedeutete, dass sich auch Miyavi in Sagas Wohnung eingefunden hatte. Eigentlich hatte Saga gehofft, Miyavi würde mit Ami zu hause bleiben, aber die zwei hatten das Baby einfach mitgenommen. Ein Baby! In seiner Wohnung! Ein rosa Elefant wäre nicht unwirklicher gewesen. „Heute ist Miyavi mit Sitten dran, ich war auf der Weihnachtsfeier nüchtern.“ Verkündete Hiroto und öffnete sich ein Bier. „Keine Sorge, ich bleib nüchtern.“ Nao prostete ihm mit seinem Kaffee zu. „In drei Tagen macht unser eigener StarBucks auf, ist das nicht toll?“ „Wunderbar.“ Wirkte es nur auf ihn selbst so, oder klang Saga leicht genervt? Sie hätten ihn zumindest warnen können, dass sie hier feiern würden. Und dann war, Baby und Tora sein dank, noch nicht mal eine schöne Nummer mit seiner Band drin! „Nicht so traurig, Schatzi!“ Shou knuddelte ihn. „Ich seh, dass du Druck hast. Wir verziehen uns bald.“ Ein Blick auf die Flasche sagte Saga, dass Shou bereits ordentlich getankt hatte. Na toll. Noch den Rest der Flasche und selbst die obligatorische Nummer mit Shou würde ausfallen. Nebenbei, sah man ihm den Druck so an? Es war erst einen Tag her, dass er mit Shou geschlafen hatte und am Abend hätte er schon wieder über Chiyu herfallen können. „Bestimmt.“ „Gib es zu, du hättest auch gern noch den einen oder anderen hier im Raum.“ Schnurrte Shou. Und wie Recht er da hatte! Saga sah unauffällig zu Hiroto. Der wäre wirklich lecker... „Ich hole mir was zu Essen.“ Nao war so umsichtig gewesen und hatte Essen mitgebracht. War ja wohl das Mindeste, wenn sie schon seine Wohnung stürmten! Saga stand vor den Häppchen in der Küche und malte sich gerade aus, dass das Essen viel leckerer angerichtet wäre, würde es nicht im Schüsseln stehen sondern auf dem nackten Körper Chiyus liegen, als Miyavi ihn in die Seite pieckte. „Hast du Tee oder so was da? Da draußen gibt’s nur Hartes.“ Es sah komisch aus, der voll tätowierte Miyavi mit einem Baby und einem Spucktuch auf der Schulter, fragte ihn nach Tee. Saga lachte. „Wird sich schon was finden.“ Er begann sein Teeregal durch zu wühlen. „Mach ihn glücklich, hörst du?“ Das war ihm rausgerutscht, ohne dass er darüber nachgedacht hatte. So lecker Hiroto auch war, er war auf eine Art wie Sagas kleiner Bruder. Vielleicht, weil Hiroto zu hause der Älteste und bei ihnen der Jüngste war, hatten sie ihn von Anfang an verwöhnt und sich um ihn gekümmert. Auf eine unbestimmte Art liebte Saga ihn und er wusste, dass Hiroto in sie alle verliebt war. Nicht so, wie er Miyavi liebte, aber deutlich zu stark, als dass man nur von lieb haben reden konnte. „Das habe ich vor.“ Mit einer Hand setzte Miyavi Wasser auf. „Bereust du es?“ „Was?“ „Das mit uns.“ Der Solokünstler lehnte sich an die Küchenzeile. „Ist doch schon lange her. Und es war nur Sex.“ Einmal hatte er mit Miyavi geschlafen. Es war gut gewesen, aber er hatte noch nie so etwas irres im Bett gemacht. „Hab ich Hiroto auch gesagt.“ „Er weiß es?“ „Klar. Er hat mich drauf angesprochen. Hat gefragt, ob wir mehr als einmal miteinander im Bett waren.“ Miyavi zuckte mit den Shcultern, als wäre das ganz natürlich. „Woher weiß er das?“ „Saga, jeder in der PSC weiß, wenn er Sex will, muss er zu dir kommen. Mit wem hast du schon alles geschlafen? Nur von den Bands, meine ich.“ Wenn man den Staff auch noch zählte, würden es einige mehr werden. „Eigentlich ist Hiroto nur etwas enttäuscht gewesen, dass du es nicht mit ihm getan hast.“ „Ich habe dran gedacht, oft sogar.“ Gab Saga zu. Wenn sie schon darüber reden mussten, konnte er auch ehrlich sein. „Aber ich wollte, dass er sein erstes Mal mit jemanden hat, den er wirklich liebt.“ „Wie dich.“ „Nein. Wir sind ehr Brüder oder so. Und ich wollte nicht, dass er sich wie einer auf meiner Liste fühlt.“ „Du hast eine Liste?“ Manchmal fragte Saga sich, ob Miyavi das ersnt meinte oder nur dumm tat. „Was glaubst du, mit wem ich schon geschlafen habe?“ Es war reine Provokation. Und er wollte wissen, was sie von ihm dachten. Kam er wirklich so verdorben rüber? „Also, mit mir. Gerade hast du was mit Shou, aber das ist nix ernstes. Du hast Ruki gehabt. Byou? Yuuta?“ „Nur Yuuta. Aber wenn ich Byou sage, dass ich Ruki hatte, kann ich ihn auch haben.“ Saga grinste. Jeder in der PSC wusste, dass Byou Ruki als seinen Held verehrte. „Stimmt. Ishii? Ehr nicht. Yasuno ist treu wie sonst was. Und dann hast du mit Aoi geschlafen. Das müssten sie gewesen sein.“ „Nicht ganz. Aber mehr sag ich nicht. Stimmt aber bisher.“ Nur, dass er vor vier Jahren mal mit Yasuno im Bett gelandet war. Das würde er Miyavi aber nicht sagen. Und die anderen würde er ihm nicht aufzählen. Es klingelte. „Sind doch alle hier, oder?“ Miyavi brühte seinen Tee auf. „Hast du dir einen Callboy bestellt?“ Kicherte Shou. „Oder zur Abwechslung mal ein Mädchen?“ Fragte Hiroto nach. Na super, der war auch schon angetrunken. „Ihr seid unmöglich!“ Tora tat so, als gehöre er nicht dazu. „Ja?“ Saga betätigte die Gegensprechanlage. „Saga? Ich bin es, Chiyu.“ Der Mann klang erstickt und verweint. „Komm hoch.“ Sekunden später fiel Chiyu in Sagas Arme. „Was ist passiert?“ Eigentlich hatte er in seine Wohnung zurück wollen, nachdem seine Ex nun raus war. „Sie hat die Wohnung leer geräumt. Völlig leer! Alles, was sie nicht mitnehmen konnte, hat sie kaputt gemacht! Mein Kleidung, meine Bücher, meine CDs... alles! Sie hat das Bett zerschlagen, die Matratzen auf geschnitten und die Wände besprüht. Ich weiß nicht, was ich machen soll!“ „Oh Gott.“ Saga hielt ihn fest. Was war diese Frau nur für ein Miststück. „Ich wusste nicht, wo ich hin soll. Da kann ich doch nicht bleiben! Sie hat sogar das Klo mit einem Hammer oder so zerschlagen! Alles, alles ist weg!“ „Bleib hier. Solange du willst.“ Dabei küsste er Chiyu auf die Haare und konnte nicht fassen, dass er ihm schon wieder eine Bleibe anbot. Wo er doch immer seine eigene Wohnung für sich hatte haben wollen. Das Essen, das Kai und seine Mutter vorbereitet hatten, was himmlisch. Uruha könnte sich stundenlang damit den Bauch voll schlagen. „Pass auf, sonst platzt du bald aus deinem Bühnenoutfit.“ Ruki stupste ihm in die Seite. „Das können wir nicht mehr ändern.“ „Klappe, Giftzwerg.“ Im Gegensatz zu ihm schien Aoi nicht viel Hunger zu haben. „Was ist mit dir los?“ Er schob Aoi einen Teller mit gebratenem Huhn hin, das fiel in Aois Leibspeisenkategorie. „Mir ist nicht so gut.“ „Du hast schon wieder deine Familie angerufen.“ Schlussfolgerte Uruha. Dabei hatte Aoi versprochen, die Sache abzuschreiben. „Nein. Mir ist nur etwas übel.“ Magendarmgrippe wäre auch nicht das Wahre. Aoi war gestern schon nicht gut gewesen. „Ist das Rote Beete?“ Er zog sich die Schale ran. „Ja. Seit wann ißt du das Zeug?“ Es war einfach nur widerlich, wenn man Uruha fragte. „Hab Hunger drauf.“ „Was ist mit deiner Familie?“ Fragte Takeru kauend. Er saß stolz wie Oscar mit einem Glas Weinschorle, mehr Schorle als Wein, zur Sicherheit, am Tisch und halb auf Kais Schoss. Das er aber auch immer alles ansprechen musste. „Sie mögen mich nicht, weil ich Uruha will.“ „Scheiß drauf.“ Brachte Takeru es auf den Punkt. „Sag ich auch.“ Ruki nickte. „Meine haben mir heute die Tür vor der Nase zugeknallt. Bin nicht standesgemäß! Dabei bringe ich mehr Kohle heim, als meine Geschwister und Eltern zusammen. Und siehst du mich hier heulen? Nein.“ Uruha konnte sich noch gut erinnern, wie Ruki auf der NLSG geweint hatte, als seine Eltern abgeschlagen hatten, zum Konzert zu kommen. Reita hatte ihn stundenlang im Arm gehalten. Aber darüber würde er jetzt nicht reden. „Es ist nur... sie sind meine Familie.“ schlapp schob Aoi seinen Teller weg. „Jetzt sind wir deine. Haben wir doch schon gesagt.“ Reita schob ihm den Teller wieder hin. „Wenn deine Eltern so dumm sind, nimm uns.“ Uruhas Mutter lächlte ihm zu. „Aber...“ Aoi fing an zu weinen. Das reichte. Uruha hatte davon die Nase voll. Traurig sein, gut und schön, aber Aoi versteifte sich viel zu sehr und übersah, was er hatte. „Verdammt, jetzt reicht es aber!“ Er stand auf und merkte, dass er laut wurde. Aoi sah ihn verschreckt an und der Rest der Gruppe hielt mit Essen inne. „Du hast uns! Wir wollen dich so, wie du bist! Du brauchst diese Idioten nicht! Wenn ich dürfte, ich würde dich sofort heiraten, so sehr liebe ich dich, verdammte Scheiße nochmal!“ Schweigen. „Uruha?“ Aoi starrte ihn an. Seine Tränen trockneten auf den Wangen. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich...“ Auch, wenn Uruha erst jetzt klar wurde, dass er den Gedanken, Aoi heiraten zu wollen, nie zu vor in Worte gefasst hatte. Noch nicht einmal für sich selbst. „Ich wünsche mir, dass du mein Mann wirst.“ „Ich... weiß... gar nicht...“ Stammelte Aoi. „Gott! Uruha!“ Takeru stand auch auf. „Das ist erbärmlich! Frag ihn richtig oder gar nicht!“ Da hatte er Recht. In einem Heiratsantrag sollen die Worte „verdammte Scheiße nochmal“ nicht vorkommen. Ohne Recht zu wissen, was er tat oder tun wollte, ginf Uruha vor Aoi auf die Knie und griff nach seiner Hand. „Uru... ha...“ Jetzt weinte Aoi wieder. Aber anders. „Ich liebe dich. Willst du mich heiraten? Irgendwie?“ Es war nicht erlaubt. Aber was zählte, war, dass er Aoi heiraten würde, wenn er könnte. „Ja... natürlich.“ Aoi küsste seine Hand. „Ich habe keinen Ring... das war spontan.“ Gab Uruha zu. „Ist doch egal.“ Er bedeckte Aois Gesicht mit Küssen, spürte seine Tränen unter den Lippen. Er selbst weinte auch, das war ihm gar nicht aufgefallen. Was war nur mit ihm los? Verliebt, über alle Vernunft hinaus, ganz klar. „Ich liebe dich, Kouyou. Ich liebe dich.“ „Ich dich auch. Yuu.“ Ganz leise hörte er Reita Ruki etwas zu flüstern. „So schön das alles ist, aber wenn ich jemals so kitschig werde, schlag mich.“ „Bestimmt nicht.“ Sollten sie doch lästern. Er war glücklich. „Auf euch!“ Takeru hob sein Glas. Fortsetzung folgt... Kapitel 26: Mein Freund, das Klo -------------------------------- Und weiter im Text! Der eine oder andere von euch, weiß schon, wie es weiter gehen wird. Freut euch drauf! Mir gehört nix. Außer dem Klo. Mein Freund, das Klo Automatischer Checkup von Saga: Kopf: Schmerzhaft, aber ok. Übelkeit: Vorhanden, aber in den Griff zu bekommen. Sehfähigkeit: Eingeschränkt. Körper: Nackt, Hintern tut weh. Erinnerung: Sehr lückenhaft. Fazit: Verkatert und sicher Sex gehabt. Uke gewesen. Fertig zum Aufstehen. Saga drehte sich noch einmal in Bett, sah undeutlich den dunkelblonden Schopf neben sich und stand auf. Zwar hatte er keine Erinnerung an den Sex mit Shou, aber egal. Davon hatte er jede Menge andere zur Auswahl. Einmal mehr oder weniger fiel da nicht ins Gewicht. Jetzt zählte nur ein Kaffee. Er schleppte sich in die Küche, laß unterwegs seine Shorts auf und schaffte es mehr oder minder elegant, sie sich im Stehen anzuziehen ohne auf irgendwas zu landen. Zu Sagas Freunde war der Wasserkocher schon fertig, der mehr als schlechte, aber wirksame Instandkaffee rief ihm schon zu, er wolle getrunken werden. Er suchte eine Tasse heraus. Toll, das Chaos würde er wegmachen müssen. Warum fielen sie bei ihm ein, gaben sich die Kante, feierten und ließen ihn auf dem Müll sitzen? War denen nicht klar, dass er, aller anderen Meinungen zu Trotz, total pingelig war? „Hey...“ kam es vom Küchentisch. „Morgen, Shou.“ Antwortete Saga. Shou. SHOU? Verdammt. Fast hätte Saga seine volle Tasse fallen lassen. „Was machst du hier?“ Shou machte sich nicht die Mühe, seinen Kopf vom Tisch zu heben. Er redete einfach mit der Tischplatte. „Ich war wohl so voll, dass die anderen mich gleich hier gelassen haben.“ Und so klang er auch. Aber das war gar nicht Sagas Frage gewesen. „Nein, was machst du in der Küche?“ „Kaffee oder so was trinken... mir ist schlecht.“ „Musst du kotzen?“ Nicht in die Küche! Nicht auch das noch! „Hab ich schon... gibst du mir noch Kaffee?“ Wenn Shou den Pöbelkaffee trank, musst es ihm wirklich schlecht gehen. Nur, viel wichtiger war etwas anderes. Saga ließ sich auf den Küchenstuhl fallen und wurde dabei daran erinnert, dass er in der Nacht unten gelegen hatte. Nur, ob er wirklich unter Shou gelegen hatte? Er schob ihm seine eigene Tasse zu. Ihm war plötzlich deutlich schlechter als zuvor. Die Alternative zu Shou war Chiyu. Lag wirklich Chiyu in seinem Bett? Bei seinem Sehvermögen ohne Brille oder Linsen konnte man sie verwechseln, wenn sie unter der Decke lagen und nur die Haare rausschauten, wie es eben der Fall gewesen war. „Shou... sag mal...“ „Kein Vorhaltungen bitte.“ Shou hob den Kopf so weit an, dass er einen Schluck trinken konnte. Der Sänger sah schlechter aus, als Saga ihn je gesehen hatte. Wie viel hatte der denn gestern getrunken? „Ich hab über die Stränge geschlagen. Weiß ich.“ „Ich doch auch.“ Und bei mir ist es scheinbar noch schlimmer. Saga kramte in seinem Hirn rum. Da war die eine oder andere unscharfe Erinnerung. „Kannst du dich an den Abend erinnern? Bei mir ist alles weg, ab so etwa...“ er überlegte. „Etwa ab halb eins.“ „Da hast du etwa eine Stunde mehr als ich.“ Shou ließ den Kopf wieder sinken. „Sag mal, weiß du, ob wir noch was laufen hatte?“ „Mir tut zumindest nichts weh. Außer dem ganzen Körper.“ „Mir schon.“ „Keine Ahnung.“ Der Sänger wühlte sich durch die Haare. „Hab gesehen, dass du versucht hast, Hiroto zu küssen. Aber der war es sicher nicht. Und mit Chiyu hast du gezüngelt wie irre.“ Gut, dann stimmte diese Erinnerung. Oder auch nicht gut. Saga versuchte, möglichst viel vom späteren Abend zu rekapitulieren. Er hatte Chiyu geküsst, der selbst alles andere als nüchtern war. Vielleicht sollte Chiyu auch mal lernen, dass sich die Kante geben keine Lösung war. Er erinnerte sich, dass Miyavi von Ami voll gespuckt worden war und Nao am Ende doch nicht bei Kaffee geblieben war. Jemand, vermutlich Chiyu, drückte ihn in die Laken und er krampfte sich zusammen. Tora schob Hiroto zu Miyavi, der Ami auf dem Arm hatte, ins Auto. Zu Schade, dass keine Chronik in der ganzen Sache war. „Ich fürchte, ich war mit Chiyu im Bett.“ Gab Saga zu. „Scheint so. Wolltest du doch schon seit Weihnachten.“ „Ja. Aber nicht so. Außerdem kann ich mich nicht erinnern. Nur mein Hintern tut weh.“ Und später vermutlich noch mehr. Chiyu würde aus rasten, wenn er aufwachte. Saga hatte ihn ausgenutzt. Shou stellte sich auf wackelige Beine. „Ich leg mich noch hin. Ich glaub, ich bin immer noch nicht nüchtern.“ „Siehst auch nicht so aus.“ „Das wird schon.“ Shou klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter. „Ist Chiyu halt eine Kerbe mehr in deinem Bettrahmen. Na und?“ Jetzt wankte er bedenklich und verlor Farbe. „Oh gott...“ Saga klemmte sich Shou mehr unter als in den Arm und schon ihn vor das Klo. Dann schlich er in sein Schlafzimmer. Das normale, nicht das Spielzimmer. Ja, das war Chiyu, der jetzt mit offenen Augen in seinem Bett lag und sich den Kopf hielt. „Na du?“ Fragte Saga vorsichtig. Es war nie geplant gewesen, dass er einfach im betrunkenen Zustand mit Chiyu im Bett landete, weil dieser gefrustet war. Wenn, hatte Saga Chiyu bei klarem Verstand haben wollen. Er hatte diesen süßen Jungen verführen wollen und ihm etwas geben wollen, was mehr als kalte Befriedigung war. „Na? Kann ich noch liegen bleiben? Ich glaub, ich bin leicht verkartert.“ Er grinste! Wie konnte das sein? Erinnerte Chiyu sich vielleicht noch schlechter als Saga? „Klar. Schlaf dich aus.“ „Feiern mit euch sind Klasse. Wir müssen immer auf Takeru achten, damit der nichts trinkt. Hier kann ich mich richtig schön gehen lassen.“ Saga setzte sich neben ihn und strich über die wuchseligen Haare. Wenn die Nacht schon schlimm gewesen war, sollte es der Morgen danach nicht sein. „Tu das nicht zu oft. Das ist nicht gesund. Man macht nur dummes Zeug.“ „Ich weiß.“ Chiyu drehte sich der Hand entgegen. „Ich weiß, dass wir uns geküsst haben. Tut mir leid. Vermutlich brauchte ich nur... Nähe. Danke.“ „Wie, danke?“ „Danke, dass du mir Nähe gegeben hast. Und mich nicht ins Bett gezerrt hast.“ Oh Himmel. Chiyu konnte sich nicht erinnern. Nicht das kleinste bischen. Vielleicht sollte er es dabei belassen. Konnte er aber nicht. „Dann hat dein Hirn dich nciht verlassen?“ „Doch. Nach den Küssen weiß ich nichts mehr. Wer kotzt da im Bad?“ „Shou.“ „Der ist noch hier?“ Chiyu konnte sich also nicht an den Sex erinnern. So wenig wie Saga, aber es tat ihm auf eine unbestimmte Art weh, dass Chiyu ihn so vergessen hatte. „Komm. Aus. Dem. Bad.“ Kai hatte die Nase voll. Seit zwanzig Minuten versuchten er und Uruha nun schon, Aoi dazu zu bewegen, seine neue innige Beziehung zu der Kloschüssel zu beenden. Ohne Erfolg. Wäre ja alles nicht so wild, wenn Aoi nur endlich zum Arzt gehen würde. „Gern. Darf ich dir dann auf die Schuhe kotzen?“ Fragte Aoi und betätigte die Spülung. „Ich hab dir was für den Magen geholt.“ Was tat man nicht alles als Leader. Man machte sich am Neujahrsmorgen auf, um Magenmittel zu besorgen, weil der Gitarrist seit Tagen Beschwerden hatte. Warum hatte er den Job nochmal angenommen? Ach ja, weil er nicht als einziger sagen wollte, er wolle nicht. Und sich damit die Deppenkappe aufgesetzt hatte. Hatte er damals ahnen können, dass die anderen den Job nicht wollten? Zumindest wusste er jetzt, warum nicht. „Das bringt nichts.“ „Kannst du erst wissen, wenn du es genommen hast.“ „Komm, Aoi, versuch es. Und wenn wir wieder in Tokyo sind, bring ich dich zum Arzt.“ Lockte Uruha. „Ich sag doch, ich bin nicht krank!“ Verteidigte Aoi sich. Wasser rauschte, dann öffnete der blasse Gitarrist die Tür. Nicht krank, dachte Kai, aber gesund sah seiner Meinung nach ganz anders aus. „Klar.“ Uruha bugsierte ihn zu einem Stuhl, auf den sich Aoi fallen ließ. „Und weil du gesund bist, macht dein Magen seit Weihnachten Ärger. Du gehst zum Arzt, bevor du noch alle ansteckst! Wir haben in zwei Wochen eine Tour, vergiss das nicht.“ Die Tour machte Kai Sorgen. Aoi sah nicht fit aus und wenn er nicht wieder auf die Beine kam, konnten sie wahlweise die Tour absagen oder nur mit Uruha auftreten. Was nicht ging. Die Songs waren für beide Gitarren. „Ich bin nicht ansteckend. Das ist... pyschosomatisch.“ Seit wann kannte Aoi solche Worte? Kai grinste. „Wenn du nicht ansteckend bist, warum hängen dann Ruki und Takeru auch über dem Klo?“ „Silvester. DU hast nicht auf dein Kleines aufgepasst.“ Punkt für Aoi. Nachdem sich Aoi und Uruha verlobt hatten, hatte Kai Takeru noch einen Wein erlaubt, leider ohne den Zusatz -Schorle, selbst welchen getrunken und dann nicht mehr auf Takeru geachtet. Die Folge war klar. Aber ganz bereuen konnte er seine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht auch nicht – Takeru war sehr offen gewesen in der Nacht. „Komm schon, Was heißt hier psycosomatisch?“ Uruha stellte sich neben Aoi und zog ihn an sich, dass dessen Kopf an seinem Bauch lag. „Hast du Angst vor der Tour?“ „Nein.“ Aoi tastete nach seinem murrenden Bauch. „Es ist... anders. Ich weiß auch nicht recht.“ „Wegen uns?“ „Glaub mir, damit hat das nichts zu tun. Wenn ich nicht dauernd brechen müsste, wäre ich gerade der glücklichste Mensch der Welt.“ Das glaube Kai Aoi ohne jede Frage. Trotz des schlechten Gesundheitszustandes strahlte Aoi über das ganze Gesicht. Tat er eigentlich schon seit Tagen aber seit gestern war es noch stärker geworden. Kai schämte sich nicht, zuzugeben, dass er Tränen in den Augen gehabt hatte, als Uruha um Aois Hand gebeten hatte. Es war das Romantischste gewesen, was er je gesehen hatte, ohne in einem Kinosessel zu versinken. „Hey ihr.“ Ein äußerst blasser Takeru kam ins Zimmer. „Wie geht’s Aoi?“ „Wunderbar. Mir ist nicht mehr schlecht. Alles draußen, scheinbar.“ Und wirklich Aoi bekam wieder Farbe und sah frisch wie der Frühling aus. „Und dir, Kleines?“ Kai nahm seinen Freund in die Arme. Er hatte zwar schon allen seinen berühmten Drink gemacht, aber so viel Wirkung hatte der bei Takeru nicht gezeigt. „Geht so. Ich hätte die Erdnussbutter nicht auf die Nudeln kippen sollen.“ „Wie du das essen konntest!“ Uruha schüttelte sich. „Da wird mir vom zusehen übel.“ Kai auch. Takeru aß einfach eklige Sachen. „Ich fand es gar nicht schlimm.“ Meinte Aoi. „Wer rote Beete mit flüssigem Käse ißt, hat dazu keine Meinung zu haben.“ Uruha schüttelte sich nochmal. „Das sah aus, als wolltet ihr euch einen Wettbewerb darin liefern, wer das ekligere Zeug isst.“ „Dann können wir, wenn´s mit der Musik nicht mehr klappt, ja ohne Probleme ins Dschungelcamp!“ Takeru lachte auf. „Wir werden die Könige davon!“ „Sicher nicht. Da gibt es Spinnen.“ Das war scheinbar das Argument für Aoi. Egal, Hauptsache, er machte da nicht mit. „Seid ihr soweit?“ Kai deutete auf die Taschen. „Wir müssen bald los.“ „Gleich.“ Mit Takeru zusammen ging er auf ihr Zimmer. „Bist du mir böse?“ Fragte sein Freund. „Wieso?“ „Na, weil ich zu viel getrunken hab und du das erstens nicht magst und ich es zweitens noch nicht darf.“ „Nicht wirklich.“ Kai küsste ihn. Wie sollte er ihm böse sein? „Zum Glück weißt du nicht, was ich gemacht hab, als ich 19 war.“ „Was denn?“ Das Grinsen kehrte in Takerus Gesicht zurück. Es war etwas teuflisch. „Sag ich nicht.“ „Dann frag ich die anderen.“ „Die kannten mich noch nicht.“ „Dann...“ Takeru schnappte ihn und warf ihn auf das Bett. War der Junge nicht verkartert? „Küsse, streichle und lecke ich solange an dir rum, bis zu es mir sagst!“ „Soll das eine Drohung sein? Das ist ehr eine Verlockung!“ Das war keine Strafe, Takerus netter Körper war eine Verlockung sondergleichen. „Oh ja.“ Die Lippen legten sich auf Kais Hals. „Weil ich dich nicht ranlasse und du nicht bekommen wirst, was du willst.“ Gut, das war eine Drohung. „Ich ergebe mich.“ Kai ließ sich unter Takerus Küssen fallen. Fuhren sie halt ein paar Minuten später. Auf Aoi und Uruha mussten sie auch oft genug warten, weil sie noch im Bett waren. Fortsetzung folgt.... PS: Was weiß ich, ob es das Dschungelcamp auch in Japan gibt. Mir egal. Passte gerade so rein. Kapitel 27: Wir --------------- Ähm... entweder vergraule ich jetzt die Leser oder es kommen neue dazu. Habe lange nachgedacht, wie ich es machen soll... Bitte das PS am Ende lesen. Wir Er merkte nur, wie sich alles um ihn herum drehte und er das sichere Gefühl hatte, in ein Loch zu fallen. Dass Tränen auf den Brief in seiner Hand tropften, spürte Aoi nicht. So etwas konnte es nicht geben, unmöglich. Wieder las er die Zeilen, in der Hoffnung, sie würden nicht so einen deutlichen Sinn ergeben. Aber der Sinn war da. Es war eindeutig und konnte dennoch nicht wahr sein. Einfach nicht möglich, das war noch unrealistischer, als sein Abenteuer als Gartenzwerg. Nur, warum ergab dann alles plötzlich Sinn? Sein unerklärliche Magenverstimmung, dieser Traum, den er seit Wochen immer wieder hatte, die Sehnsucht, dieses Gefühl, dass dort etwas war? Der Brief erklärte es alles. Und erklärte dabei eigentlich nicht wirklich etwas, da der Absender nicht wußte, was er angerichtet hatte. Ihm wurde schlecht. Aoi drückte seine Hand auf den Bauch und lief zum Bad. Uruha war unter der Dusche, aber das störte nicht. Er riss das Klo auf und übergab sich. „Aoi?“ Uruha drehte die Dusche ab, schlang sich ein Handtuch um und streichelte seinen zitternden Rücken. „Es reicht. Ich bring dich zum Arzt.“ „Das ist es nicht!“ Aoi wischte sich den Mund ab und strich über seinen verkrampften Bauch. „Was denn dann?“ Ich verliere dich, wenn ich es dir sage, dachte Aoi. Zumindest bin ich nicht verrückt. Denn das hatte er in den letzten Tagen bereits angefangen zu glauben. „Kann ich nicht sagen.“ „Musst du aber.“ Uruha schob ihn, selbst noch immer nackt, in die Küche zurück. „Was ist nur mit dir los?“ Ein Knoten platze in Aoi. Ohne Zurückhaltung warf er sich in die Arme seines Freundes, Verlobten besser gesagt, und weinte hemmungslos. „Jetzt sprich mit mir, Liebling. Ich will dir helfen.“ „Kannst du nicht. Der Brief... bin nicht verrückt... was soll ich machen?“ Er stammelte wirres Zeug, das war ihm noch klar. Aber erklären konnte er nichts. Aoi deutete auf den Brief. Da Uruha ihn nicht loslassen wollte, zog er ihm mit in das Wohnzimmer auf das Sofa und begann dort, Aoi fest im Arm, den Brief zu lesen. Selbst hatte Aoi den Brief in der letzten Stunde so oft gelesen, dass er den Wortlaut kannte. Der Brief war aus Schottland gekommen, datiert auf den 14. November. „Hallo Yuu! Bestimmt sind deine Erinnerungen an mich nicht besonders nett. Habe dich ja auch geschrumpft. Aber das will ich wieder gutmachen. Daher habe ich heute einen Zauber – das ist es, was ich bin, ein Zauberer – gewirkt, der dir deinen tiefsten Wunsch erfüllt, egal, was es ist. Du wirst zwar nicht einen Menschen bekommen, der dich nicht liebt und es wird niemand sterben, aber sonst ist alles möglich. Vielleicht kannst du jetzt fliegen oder durch Wände gehen oder du hast ein ganz tolles Haus? Wundere dich nicht, das ist genauso wie es sein soll. Es ist mein Geschenk an dich und ich hoffe, du wirst glücklich damit. Mach dir keine Sorgen, falls es ungewöhnlich ist. Du wirst dich daran gewöhnen. George“ „Und was soll das bedeuten?“ Uruha legte den Brief wieder weg. „Das mein Wunsch wahr wird! Und das darf nicht sein!“ Es würde alles, alles verändern. Was würde ihm bleiben? Gazette konnte er dann vergessen, Uruha würde ihn verlassen und er wäre allein. Nun, nicht ganz. „Was ist dein Wunsch?“ „Ich...“ nein, nicht sagen, Aoi. Zögere es heraus. Lüge. „ich...“ „Sag es mir endlich! Aoi, verdammt, ich mach mir Sorgen um dich!“ „Ich will dein Baby bekommen.“ Jetzt war es raus. Ein Baby von ihm und Uruha, das Unmöglichste auf der Welt. Und es fühlte sich so an, als würde es passieren. „Mein Baby?“ Aoi nickte. „Ich wünsche mir so sehr, ein Baby von dir zu haben. Ich träume seit Wochen davon, es in mir zu tragen, ich spüre es manchmal sogar Tags! Dabei weiß ich, dass das völliger Unsinn ist, ich bin ein Mann und kann nicht schwanger sein. Und jetzt das hier!“ Er deutete auf den Brief. „Du hast Symptome. Die Übelkeit. Du strahlst dennoch von innen heraus. Dein ekliges Essen. Und ich sehe, wie du dienen Bauch betastet.“ „Ich dachte auch, ich bin irre!“ Denn teilweise war das Gefühl, schwanger zu sein, so stark gewesen, dass er an seinem Verstand zweifelte. „Bist du nicht.“ Uruha küsste ihn. „Du hast nur einen extremen Kinderwunsch.“ „Und wenn das hier stimmt, bin ich...“ schwanger. Er konnte es nicht sagen. „Das ist nur ein Scherz, mach dir darum keine Sorgen.“ „Und das du mich in Schottland in der Tasche getragen hast, ist auch ein Scherz, oder wie?“ „Komm. Ich mach dir einen Tee und während du ihn trinkst, hole ich einen Test. Dann bist du beruhigt.“ Beruhigt war nicht, was Aoi war, als er eine halbe Stunde später an Uruha gekauert auf dem Badewannenrand saß und sein Gesicht versteckte, bis die drei Teststreifen – Uruha hatte nicht nur einen Test, sondern drei unterschiedliche Marken besorgt – ihr Geheimnis preis gaben. Sein Verlobter sah auch nicht hin. In den nächsten Minuten würde sich zeigen, was los war. Hatte er eine schwere Störung oder war er schwanger? Aoi wusste nicht, welches Ergebnis er sich wünschen sollte. Er wollte auf der einen Seite ein Baby, hatte sich schon als Kind immer vorgestellt, eines zu haben und hatte im Spiel nie Vater oder Kind, sondern immer Mutter sein wollen. Und er wollte es von Uruha. Auf der anderen Seite war da sein Leben, seine Band und natürlich Uruha. Daran sollte sich nichts ändern, es sollte einfach so bleiben, wie es war. Und da war Angst. Er war ein Mann, wie konnte er ein Kind bekommen? Da war dieser Kerl in den USA gewesen, aber der war ja auch mal eine Frau gewesen. Nein, das ging nicht. Ihm fehlten die Voraussetzungen um schwanger zu sein. Und wenn es durch den Zauber doch passiert sein sollte, wie sollte er es überstehen? War ihm das Baby, wenn es eines gab, wichtig genug, um Uruha dafür zu verlieren? „Wir sollten hinschauen.“ Sagte Uruha. „Mach du. Du glaubst es eh nicht.“ Und wenn du mir sagst, dass es nicht wahr ist, ist es vielleicht nicht ganz so schlimm. „Wir schauen zusammen, okay?“ „Okay.“ Langsam richtete Aoi seinen Blick auf die Streifen. Das Ergebnis war eindeutig. Alle drei zeigten positiv an. Sein Herz klopfte. Vor Freude – ein Baby für ihn und Uruha! Vor Unsicherheit – was würde passieren? Vor Angst – würde alles gehen? „Verdammte Scheiße.“ machte Uruha nur. „Ich mach es weg!“ Aoi sprang auf, eine Hand auf seinem Bauch. Auch, wenn er ein Kind wollte, er würde Uruha nicht verlieren wollen. Nicht mal um den Preis eines Kindes. „Was?“ „Ich lass es wegmachen. Ich bekomme es nicht. Es wird uns nicht stören, mach dir keine Sorgen.“ Und verlass mich nicht. Er hatte Jahre auf Uruha gewartet, hatte sich nach ihm verzehrt und wegen ihm gelitten. Er würde ihn nie wieder her geben. Ganz egal, wie schwer es ihm fallen würde, sich von der Präsenz in sich zu trennen, Uruha ging ihm vor. „Warum?“ Uruha griff nach seiner Hand. „Ich will dich nicht verlieren. Und die Band... auch nicht.“ „Du willst dieses Baby, oder?“ Er zog ihn wieder dichter. Weinte Uruha auch? „Es ist... unmöglich. Ein Wunder, ein Zauber oder was auch immer. Du verlierst mich doch nicht.“ „Mit dem... DAMIT bin ich eine Mutation, ein Fall für die Fachpresse und den Kuriositätensammler! Aber kein Musiker, kein Geliebter, nichts! Ich verliere lieber es als mein ganzes Leben.“ Auch, wenn ihm der Gedanke, es wegmachen zu lassen, mehr schmerzte, als er ertragen konnte. Es war seines, es war in ihm und er hatte sich schon daran gewöhnt. „Aber... warum denn? Es ist ein Wunder. Wir können ein Baby haben. Du und ich. Himmel, ich hatte schon überlegt, meine Schwester zu fragen, ob sie dein Baby für uns austragen würde! Aber du kannst es bekommen, durch was auch immer.“ Was? Uruha hatte überlegt, ihm seinen Wunsch zu erfüllen? Das war... so lieb! Die Tränen, die Aoi jetzt über die Wangen liefen, waren anders. Freier. „Die Band... was ist mit Gazette? Ich kann nicht mit einem Bauch auf die Bühne.“ „Wir finden eine Lösung. So schnell sieht man nichts. Und dann brauchen wir alle mal Urlaub, nicht?“ Stand Uruha unter Schock, oder warum nahm er das hin, als wäre es normal? „Uruha... was...“ „Wir finden eine Lösung, wie wir Baby und Band unter einen Hut bekommen. UNSER Baby.“ Er schob Aois Shirt hoch und legte seine Lippen ganz nah an dessen Bauchnabel. „Das hier ist das Irrste, was ich mir vorstellen kann. Es ist so unrealistisch, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre.“ Aoi wurde warm unter Uruhas Lippen. Er wollte es! Uruha wollte es fast so sehr wie er selbst. „Dann soll ich es behalten?“ „Natürlich. So ein Geschenk lehnt man nicht ab. So ein Wunder. Und hör auf, das Baby es zu nennen.“ Ein kleiner Kuss auf den Bauchnabel folgte. „Hallo da drin.“ „Bist du gar nicht... geschockt oder so? Ich kann das nicht ganz glauben, das kann nicht wahr sein.“ „Ist es aber wohl. Wir suchen uns einen Arzt, der vertrauenswürdig ist.“ Wieder ein Kuss auf den Nabel. „Bekommen wir wirklich ein Baby?“ „Bekommen wir.“ Aoi zog Uruha fest an sich. Die Wärme war so stark in ihm, dass Uruha sie spüren musste. „Wir bekommen ein Baby.“ Wenn das ein Traum ist, ich will nicht wach werden, dachte Aoi. Fortsetzung folgt.... PS: Ich hatte erst überlegt, Aoi nur scheinschwanger sein zu lassen und eine Leihmutter zu besorgen. Aber... dann hatte ich so viele süße Szenen im Kopf, was mit einem schwangeren Aoi so alles sein könnte, dass ich es so machen musste. Selbigen Kopf habe ich mir nach einer Erklärung zerbrochen. Eigentlich wollte ich realistisch bleiben. Bin aber echt froh, dass ich die Story nicht ohne den Kontakt zu Chibiformiert geschrieben habe. Es ist nicht sinnig, aber immer noch sinniger als zu sagen,. Aoi wäre eine halbe Frau (also körperlich) und wusste da nichts von oder sich sonst was auszudenken. Also habe ich es so gemacht. Ich hoffe, ihr könnt damit leben und lest weiter. PPS: Nein, Takeru ist nicht schwanger. Der ist gern Nudeln mit Erdnussbutter. Kapitel 28: Offenbarungen ------------------------- Ich freue mich, dass ihr meine Version so gut angenommen habt. Ich hatte wirklich etwas Angst, dass ihr es gar nicht mögt. Keine Sorge, es werden noch weitere Erklärungen folgen. Ich habe mir da ausführlich Gedanken drüber gemacht und es gibt einen Weg, wie alles funktionieren könnte (wäre ein schwangerer Aoi möglich). Mir gehören: Gazette, Alice Nine, Miyavi, SuG – leider nicht. Eigentlich gehören mir nur überflüssige Sachen, die hier nichts mal drin vorkommen! Offenbarungen Wenn Kai etwas nicht mochte, dann waren es Gitarristen, die zusammen zu spät kamen. Und dann gleich zwei Stunden. Solange saß er hier schon mit Reita und Ruki und kam nicht voran. Da Takeru bei ihm geschlafen hatte und seine Band nicht vor zwölf mit der Arbeit anfing, Kai fand sie da etwas faul, hing der bei ihnen und spielte mit den Hunden. Eigentlich spielten er und Ruki mit den Hunden, was wirklich komisch aussah. Aber als sich die Tür öffnete und Aoi und Uruha hereinkamen, konnte er sie nicht mal anschreien. Aoi strahlte über das ganze Gesicht und schien sie wahnsinnig zu freuen. Sie sahen aus, als würden sie platzen, wenn sie nicht gleich etwas los wurden. „Legt los. Und weh, die Entschuldigung ist nicht sehr, sehr gut!“ Drohte er. „Oh, das ist sie! Und wie!“ Uruha strahlte ihn an. „Ich höre?“ Kai baute sich vor ihnen auf. „Setz dich besser wieder. Ist sicherer.“ Aoi lächelte und drückte ihn sanft wieder auf das Sofa. Das konnte ja was werden. „Willst du oder soll ich?“ „Zusammen. Also, Aoi ging es ja in der letzten Zeit nicht ganz so toll.“ „Weil er gekotzt hat, zickt wie verrückt und was nicht alles?“ Ruki nickte. „Hab ich bemerkt.“ „Also, krank bin ich nicht.“ wieder dieses viel zu breite Lächeln bei Aoi. Das wurde Kai unheimlich. „Was dann?“ Reita grinste. „Hast du einen Braten in der Röhre, oder wie?“ Dann fing er über seinen eigenen Witz an zu lachen, wo Ruki mit einstimmte. Takeru schien den Satz nicht zu verstehen und sah Aoi mit großen Augen an. Nur – Aoi lachte nicht. „Ich würde es anders ausdrücken, aber die Kernaussage stimmt, ja.“ „Hä?“ mehr bekam Kai nicht raus. „Ich bekomme ein Baby. Bin schwanger.“ „Wisst ihr, eure Witze waren mal besser.“ Reita streckte sich. „Das glaubt man euch nicht eine Sekunde lang.“ „Es ist wahr.“ Uruha legte Kai einen Brief und drei positive Schwangerschaftstests vor. Verwirrt las er den Brief, reichte ihn stumm an Reita weiter, bevor der Zettel weiter an Ruki ging. So seltsam es war – es ergab Sinn. „Du hast dir also ein Baby von Uruha gewünscht?“ fragte er, nur zur Sicherheit. „Ja. Und jetzt bin ich schwanger.“ „Wie schön!“ Takeru sprang auf und fiel Aoi um den Hals, herzte ihn und küsste ihn auf beide Wangen. „Das ist so schön für euch! Ich freu mich so!“ Kai hatte mal wieder einen Beweiss, dass Takeru anders war als alle anderen Menschen auf der Welt. Wer sonst würde das einfach so hinnehmen? „Danke.“ Aoi hielt ihn fest und strahlte weiter. Verdammt, bald machte er Kai Konkurrenz! „Warst du schon beim Arzt?“ Wollte Reita wissen. „Ich meine, ein Wusch, und Symptome und drei Tests sagen doch nicht, dass es wirklich wahr ist.“ „Wir gehen noch zu einem Arzt.“ Antwortete Uruha. Er schloss von hinten die Arme um seinen Freund und hielt die Hände sanft über dessen Bauch. „Müssen nur einen finden, der nichts sagt.“ „Ich weiß vielleicht einen.“ Takeru sah auf. „Masatos Cousine hat auch ein Kind bekommen und es durfte keiner wissen. Der Arzt hält sicher dicht.“ „Ich weiß, dass es wahr ist.“ Aoi drückte Uruhas Hand. „Ich spüre diese Präsenz in mir seit Wochen. Und jetzt, wo klar ist, was es ist, weiß ich auch, dass ich nicht wahnsinnig bin.“ „Sondern schwanger.“ Reita begann, sich die Stirn zu massieren. „Was nicht besser ist. Eine Tour steht an. Sollen wir ohne dich gehen? Und wenn man was sieht, wie erklären wir das?“ „Ich... weiß nicht.“ „Reita, sei nicht so pseudo-cool!“ Ruki stand auf und umarmte Aoi und Uruha. „Meinen herzlichen Glückwunsch! Wir bekommen das schon hin.“ „Irgendwie.“ Ein schwangerer Gitarrist war das Letzte, womit Kai gerechnet hätte. Gut, ein Gitarrist in Puppengröße war auch nicht auf seiner Liste gewesen. „Auch von mir alles Gute. Ihr bekommt das hin. Und die Tour... wie weit bist du?“ „Ich vermute, zweiter Monat oder so.“ „Gut, die Tour geht sechs Wochen. Wenn du das durch hältst bist du zum Ende der Tour im vierten Monat. Da sieht man noch nicht allzu viel. Dann wollen wir sowieso ins Studio, oder? Das sind drei Monate oder so. Siebter Monat. Dann machen wir vier Monate Pause und das Baby ist da, bevor wer was merkt. Wenn man anfängt, den Bauch zu sehen, trittst du nicht mehr in der Öffentlichkeit auf.“ Darum war er der Leader. Weil er nachdachte! Plötzlich hatte er einen freudig weinenden Aoi im Arm. „Du wirfst mich nicht raus?“ „Wieso das denn?“ „Weil... weil...“ „Hör schon auf.“ „Knuddeln!“ Takeru sprang dazu, Uruha hielt seinen Geliebten sowieso fest und Ruki zog Reita mit dazu. Kai fürchtete schon, er würde erdrückt werden. „Dann rede ich gleich mit unserem Manager. Ich sag ihm alles.“ Er hoffte nur, er würde seinen Kopf behalten. „PAUSE!“ Nao ließ seine Drumsticks sinken. Erschöpft legte Shou das Mirko weg und griff zum Telefon. Dieser eigene StarBucks war das Beste, was ihnen je passiert war. Besser als jede goldene Schallplatte, jede Auslandsreise, jedes Konzert. Er gab die Bestellung der Band durch. „Pon-Chan, du kannst die Getränke gleich holen.“ „Warum ich?“ Hiroto stand mit Tora und Saga auf dem winzigen Balkon, auf dem die drei rauchten, seit Ami da war. „Geh du doch, oder Nao. Wir sind am Rauchen.“ „Bitte, Pon-Chan?“ Shou wusste, wenn er es so sagte, würde Hiroto ihm nicht widerstehen können. Und hatte Recht. Der junge Gitarrist seufzte und sprintete mit der Zigarrette in der Hand in den Flur. „Wunderbar.“ „Du bist berechnend.“ Rief Tora ihm zu. „Du doch auch.“ „Sind wir das für Kaffee nicht alle?“ Nao klopfte neben sich auf das ausgezogene Sofa. Das hatten sie sich vor einigen Monaten geleistet. Ein Viersitzer, den man als riesiges Bett ausziehen konnte. Obwohl Saga versucht hatte, den ganzen einen verdorbenen Stempel aufzudrücken, war Shous Wissen nach auf dem Sofa noch nichts vorgefallen. Er lief sich neben Nao sinken und legte den Arm um den Drummer, der sich müde an ihn kuschelte. „Du bist fertig, hm?“ „Und wie. Hab die Nacht durch gemacht. Mit ARBEIT, Saga!“ „Schon klar.“ Saga grinste und belegte Shous andere Seite. Ob er nachher noch mit zu Saga konnte? „Sagt mal, warum hat mich Silvester eigentlich keiner heim gebracht?“ seine Band war einfach unzuverlässig fand Shou. „Ich wollte nicht, dass du in meinen Wagen brichst.“ Tora zuckte die Schultern und legte sich ebenfalls. „Der ist neu.“ „Außerdem hattest du doch deinen Spaß mit Saga.“ fügte Nao an. „Nee, der hat sich die Nacht von Chiyu durchnehmen lassen.“ Shou war immer noch sauer. Zwar hatten er und Saga nicht das, was als Beziehung zählte, aber Chiyu nervte ihn. Legte Saga flach, erinnerte sich an nichts und tänzelte dann auch noch durch die Wohnung, als gehöre er da hin. Zwischen ihm und Saga war alles klar – Freunde, die richtig guten Sex hatten. Mehr nicht. Und sollte jemand auftauchen, der interessant war, wäre die Sache beendet. Aber mit Saga spielen, das fand Shou nicht richtig. „Echt?“ Tora nickte anerkennend. „Hätte nicht gedacht, dass du zwei an einen Abend an deine Kehrseite lässt.“ „Chiyu kann gar nichts merh gemacht habe.“ Nao nuschelte vor sich hin, schien halb zu schlafen. Was hieß hier eigentlich zwei an einem Abend? Shou sah Saga an. „Der war voller als Shou und Saga zusammen. Ich hab den ins Bett gepackt, da war nichts mehr. Lag und weg war er.“ „Wie jetzt?“ Saga sah von einem zum anderen. Shou ebenfalls. Vielleicht sollte er Chiyu doch nicht vorwerfen, sich nicht zu erinnern. Ging ihm ja wohl nicht anders. „Du hast es doch erst mit Shou im Bad getan, nicht? Und wann hast du es mit Chiyu getan?“ Tora lachte auf. „Nein, Jungs, sagt nicht, dass ihr BEIDE keine Erinnerung mehr habt!“ „Doch.“ Gab Shou zu. „Scheint so. Ich hab nicht mit Chiyu geschlafen?“ Saga wirkte erleichtert. „Sicher nicht. Der war fix und alle. Da ging nichts mehr.“ „Shou?“ Shou wandte sich Saga zu. „Bist du sauer?“ „Kann mich ja selbst nicht erinnern. Egal.“ Hiroto kam mit dem Kaffee zurück und Shou rüstete sich, das Nao ihn nicht verletzten konnte, wenn er sich auf seinen Becher stürzte. Zu seinem Erstaunen tat Nao das nicht – der Leader war eingeschlafen. „Sorry, hat länger gedauert. Keiyuu hat die Kleine an der Kasse voll gesülzt.“ „ES REICHT!“ Auf dem Flur knallte eine Tür. Shou und die anderen sahen entsetzt auf. „Warte doch, Manager-san!“ Kais Stimme, er rannte dem anderen offenbar hinter her. „Ich habe gesagt, es reicht! Erst die Nummer mit dem Outing, dann der PV und jetzt DAS! Das ist zu viel für mich! Ich bin draußen, sucht euch einen anderen Blöden! Da passe ich ja lieber auf Miyavi und SuG auf, wenn die ihre Pillen nicht genommen haben! Ich kündige! Schluss! Aus! Vorbei!“ „Wollen wir wissen, was Gazette angestellt haben?“ Fragte Tora. „Ja.“ Lautete die dreistimmige Antwort. Fortsetzung folgt.... PS: Sorry, wieder ein Manager auf der Straße... Kapitel 29: Ein Platz für jeden ------------------------------- Also, ich bin froh, dass es ganz gut anzukommen scheint. Schreibt mir weiterhin, wie ihr es findet und sagt eure Meinung (auch negative!, dann aber konstruktiv). Ein Platz für jeden Uruha war immer noch nicht ganz auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Wie auch? Vor nicht einmal zwölf Stunden hatte er erfahren, dass Aoi sich ein Baby noch dringender wünschte, als er gedacht hatte. Dann, dass Aoi schwanger zu sein schien und nun, vor einer knappen Stunde, hatte die Frauenärztin es bestätigt. Aoi war schwanger und sie würden ein Baby haben. Er freute sich. Irgendwo. Aber das Ganze zu realisieren fiel ihm schwer. Für Aoi musste er stark sein, musste ihm das Gefühl geben, dass alles wunderbar war. Hatte Aoi wirklich glauben können, er würde ihn verlassen? Dabei würde er das niemals tun. Selbst hatte er schon an ein Baby für Aoi gedacht, dessen Blicke auf Ami waren eindeutig gewesen. Allerdings hatte sein Plan beinhaltet, sein Schwester als Leihmutter zu nehmen und nicht, dass Aoi selbst seine Kugel werden sollte. Er sagte es nicht, aber er machte sich, obwohl die Ärztin gesagt hatte, es sein alles erstaunlich normal, große Sorgen um Aoi. Zauber hin oder her, der Körper eines Mannes war nicht dafür gedacht, ein Kind auszutragen. Aber wie sollte er mit Aoi darüber reden, wenn der so sehr strahlte, dass Kai und Takeru zusammen nicht an ihn herankamen? „Wir sind fast eine halbe Stunde zu früh.“ Aoi hibbelte neben ihm umher. Sie waren mit den anderen bei Kai verabredet, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Da der Termin aber nicht so lange gedauert hatte, wie gedacht, waren sie zu früh. Uruha klingelte dennoch. Vor der Tür stehen war nicht sein Ding. Ihm wurde die Tür vor der Nase aufgerissen und er hörte Kai im Wohnzimmer den Namen seines Freundes rufen. Dieser stand vor ihm, hatte sich am Nachmittag offensichtlich die blaue Farbe, die Reita ihm geschenkt hatte, in die Haare gehauen und trug nichts als einen knappen Slip. Es war ziemlich klar, wobei sie Kai und Takeru durch ihr zu frühes Auftauchen gestört hatten. „Hallo!“ Takeru fiel Uruha um den Hals, als hätte er ihn Wochen nicht gesehen und drückte sich an ihn. Dabei merkte Uruha deutlich, dass er sie tatsächlich gestört hatte, Takerus Unterleib verriet ihn. „Hi, Kleines.“ Aoi hatte den Anstand zu erröten, als Takeru seine eindeutige Situation auch an ihn presste, darin aber scheinbar kein Problem sah. „Sollen wir später wieder kommen?“ „Lasst mal, ich treib es später mit Kai.“ „Takeru!“ Kai, immerhin hatte er sich eine Hose angezogen, kam in den Flur. Er war verwuschelt, seine Lippen gerötet und, Uruha glaubte nicht richtig zu sehen, da waren Kratzspuren auf Kais Brust, genau neben den Knutschflecken. „Warum sagst du solche Sachen?“ „Weil sie wahr sind. Ich mag nicht lügen.“ Damit drehte der Kleine sich zu Kai und küsste ihn, ziemlich verlangend. „Und wir werden es nachher tun. In aller Ausführlichkeit.“ Kai schob ihn weg und sah noch röter aus als zuvor. „Ich mach uns was zu essen, bis die anderen da sind. Irgendwelche Wünsche?“ „Nicht wirklich.“ Uruha hatte keinen besonderen Hunger. Dafür saß die Überraschung wohl zu tief. „Was deftiges wäre nicht schlecht. Oder was Süßes.“ stammelte Aoi und lächelte. „Das ist kein Freibrief für dich, so komische Sachen zu essen!“ Es gruselte Uruha ja so schon manchmal, wenn Aoi sich Essen machte. Jetzt konnte es nur noch schlimmer werden. „Ich will auch was heftiges mit süßem!“ verlangte Takeru. „Deftig, nicht heftig.“ Kai strich ihm durch die wirren Haare. „Zieh dir was an.“ Als Takeru ins Schlafzimmer und Kai in die Küche verschwunden waren, leckte Aoi sich über die Lippen. „Ich sag es ungern, aber Kais kleines Wildkätzchen ist lecker.“ „Deine Hormone drehen durch. Das Kleine ist... das Kleine.“ Obwohl Takeru wirklich lecker war. Aber das war das Letzte, was er von seinem schwangeren Freund hören wollte. „Mal anknabbern könnte ich ihn schon.“ Gut, es war das Vorletzte. Anderseits... hatte Aoi recht. Vielleicht ließ sich ja mal was einrichten. „Mal schauen. Kai ist auch nicht ohne.“ „Willst du mir untreu werden, wenn ich auseinander gehe wie ein Hefekloss?“ Neckte Aoi ihn und setzte sich auf das Sofa. „Wer hat damit angefangen, hm?“ Aoi lachte und zog Uruhas Ohr an seine Lippen, dann leckte er darüber. „Du weißt ja, was man über Schwangere sagt... sehr viel Bedarf! Und...“ Wieder ein Lecken. Aois Atem auf dem feuchten Ohr machte Uruha verrückt. „... vielleicht sollten wir die zwei mal fragen, ob sie noch mal in unser Bett kommen.“ „Du bist grundverdorben.“ Uruha küsste ihn lange. „Du gehörst mir.“ „Klar. War nur eine Idee.“ Keine schlechte Idee, gab Uruha vor sich selbst zu. Aber jetzt lagen andere Dinge an, als eine Orgie zu planen. Kai machte sich in der Küche zu schaffen und als Takeru wieder kam war das Thema beendet. Er löcherte beide mit Fragen, aber da sie nicht alles dreimal erzählen wollten, mussten sie ihn vertrösten. Bei dem Kerl gar nicht so leicht, da er nerviger sein konnte als Nao ohne Kaffee. Als es wieder klingelte, machte Takeru die Tür für Ruki und Reita auf, diesmal allerdings voll bekleidet. „Dann mal los.“ Reita setzte sich und zog Ruki auf seinen Schoß. Es amüsierte Uruha, wie der Sänger sich kurz sträubte, dann aber genoss. „Bist du wirklich schwanger?“ „Kai!“ Takeru brüllte los, bevor einer der beiden auch nur den Mund öffnen konnte. „Sie fangen an! Komm schon!“ Kai folgte auf dem Fuße und sogar mit einer großen Platte Snacks beladen. Paniertes Fleisch und Gemüse, dazu Reis und diverse Soßen. Wie machte der Drummer das nur immer? Aoi bediente sich sofort an einer kleinen Hühnerkeule, die er in scharfe Soße tunkte, bevor er Kai ansah. „Hast du Honig da? Und Mayo?“ Spontan war der Rest von Uruhas Hunger weg. „Hier.“ Kai stellte beides vor Aoi. „Also, bist du nun oder nicht?“ Wollte Ruki wissen, der sich auch etwas nahm. „Ja. 100 prozentig. Schwanger.“ Aoi strahlte. „Ich bin in der neunten Woche.“ „Und du hast das nicht vorher gemerkt?“ „Ruki, ich habe keine Regel, an der ich so was abmessen könnte.“ „Aber wie bist du dann schwanger?“ „Zauberei?“ Schlug Aoi vor und zuckte die Schultern. „Vor allem,“ Kai bediente sich auch am Essen. „WO bist du schwanger?“ „Na, man sieht halt noch nichts. So weit ist es noch nicht.“ Während er das sagte, kämpfte er gegen das Bild an, wie Aoi eine dicke Kugel vor sich her schob. Dass sie ein Baby bekamen, war ja wunderbar, aber musste er darum dick werden? „Ich meinte eigentlich, wo das Kind liegt.“ erklärte Kai. „Also, da fehlt dir doch was für, nicht?“ „Ich... Uruha kann das besser erklären.“ Aoi war so von dem kleinen schlagenden Herzen auf dem Ultraschall gefangen gewesen, dass er alles andere übersehen hatte. „Das Baby liegt in einem Raum zwischen Magen, Darm, Prostata und Blase.“ Erklärte er. „Na, das wird lustig.“ Reita grinste und schob sich einen Snack in den Mund. „Wieso?“ Wollte Aoi wissen, der gerade Sellerie mit Mayo und Honig verspeiste. „Weil du dann dauernd rennen musst.“ Uruha wollte gar nicht daran denken, was passierte, wenn das Kind nicht nur auf die Blase, sondern auf Aois Prostata drückte. „Es liegt da nicht frei, Aois Körper scheint so eine Art rudimentäre Gebärmutter geblidet zu haben.“ Erklärte er weiter. „Und da drin ist das Baby?“ Versicherte Ruki sich. Als Aoi nickte, lehnte er sich zurück. „Wahnsinn.“ „Ich habe sogar... Uruha, mir ist das peinlich.“ Und mir nicht, oder wie? Die Untersuchung war schon peinlich genug gewesen, allerdings in erster Linie für Aoi, der sich auf dem Stuhl unwohler als jemals zu vor gefühlt hatte. Der Ärztin war es auch unangenehm gewesen, als sie Aoi hatte bitten müssen, Teile aus dem Weg zu halten, damit sie einen besseren Blick hatte. „Es hat sich ein Gang gebildet. Er ist wie ein Geburtsgang geformt, aber von außen nicht richtig zu sehen, weil die Öffnung nur sehr klein ist. Die Ärztin meint, es wäre ein sehr starker Muskel, der sich dehnt, wenn das Baby kommt.“ „Dann müssen sie es nicht aus dir heraus schneiden?“ Kai schien das zu beruhigen. Uruha nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, Aoi würde einen Kaiserschnitt bekommen, das war sauber und nicht so langwierig. So würde Aoi sicher auf die Idee verfallen, Uruha müsse ihm bei der Geburt die Hand halten. „Nein.“ Aois Hand lag schon wieder auf dem Bauch. Es war so niedlich, wie er lächelte. Spontan küsste Uruha ihn und legte seine Hand dazu. Auch wenn er Angst hatte, Angst um Aoi, das hier drin war ihr Baby. Und damit würde er alles in Kauf nehmen, auch einen aufgedunsenen Aoi, der in den Wehen nach seiner Hand griff. „Igitt!“ Machte Takeru. „Aoi, das ist ja eklig!“ „Also, das geht zu weit!“ Uruha sprang auf. Auch wenn er selbst noch nicht ganz damit klar kam, über Aoi sagte niemand solche Sachen. „Tut es nicht!“ Takeru verzog angewidert das Gesicht. „Ich kann ja viel ab, aber panierter Fisch mit Ketchup und Honig ist eklig.“ Wo er Recht hatte, hatte Takeru dann aber doch Recht. Chiyu sah fertig aus, fand Takeru. Nachdem sein Bassist gestern die Probe hatte ausfallen lassen, hatte Takeru erwartet, dass es ihm heute besser ging. Zwar hatte Chiyu allen Grund, fertig zu sein, aber so schlimm hatte Takeru es nicht erwartet. „Schnucki, kann ich dir helfen?“ Er umarmte den größeren Bassisten. Bei ihm half eine Umarmung immer, zumindest ein wenig, auch wenn sie keine Probleme löste. „Kannst du mir meine Erinnerungsstücke wiedergeben?“ Chiyus Exfreundin hatte alles zerstört. Seine Fotos, die Aufzeichnungen aus den Anfangszeiten von SuG, seine Bücher, alles. „Ich wünschte, das könnte ich.“ sagte er. Die Tür ging auf und Masato fing an, auf Takeru einzureden, bevor er sie sah. „Sag mal, was wolltest du eigentlich mit der Frauenärztin? Dir ist schon klar, dass die für FRAUEN... oh.“ Abbrechend schloss sich der Gitarrist der Umarmung an. „Kopf hoch, Chiyu. Wir helfen dir wieder auf die Beine. Hast doch uns.“ „Klar. Ich weiß.“ „Und bis du was hast an Wohnung kannst du doch bei Saga bleiben, oder?“ „Schon, aber...“ Das Chiyu zu stammeln anfing und sich aus der Umarmung löste, gefiel Takeru nicht. Knuddeln half bei Problemen, ganz sicher. „Was aber?“ Masato lächelte. „Ist Saga böse zu dir?“ „Im Gegenteil!“ Chiyu streckte sich. Mist, warum leuchteten seine Augen plötzlich so? Takeru kam ein unguter Verdacht. „Er ist total nett zu mir, nimmt mich in den Arm, tröstet mich und alles. Aber... ich habe... ich glaube fast, er ist zu nett.“ Verdachtsbestätigung im Anmarsch, oh nein! Takeru bereitete sich vor, Chiyu das wieder aus zureden. Nur gab es wohl nicht viele Möglichkeiten dazu. „Zu nett?“ Fragte er und sah es kommen. „Wir haben uns geküsst. Mehrfach. Ich war zwar immer betrunken, aber es war schön.“ „Chiyu!“ Masato sah entsetzt aus. „Du verliebst dich gerade in Saga!“ „Leider ja.“ Gab der Bassist zu. „Saga ist nett, aber nicht als fester Freund geeignet.“ Warf Takeru ein. Er machte Saga, sehr sogar. „Er würde dir nur weh tun. Er ist viel zu sehr auf Sex aus. Bestimmt will er dich rum bekommen und das war es dann. Ohne, dass er es böse meint, aber er verliebt sich nicht.“ „Wie kommst du darauf? Saga ist wirklich nett.“ Chiyu verteidigte ihn schon. Also würde er das sagen müssen, was er nicht sagen wollte. „Das streitet auch keiner ab.“ Takeru seufzte. „Aber Saga hat mal zu mir gesagt, dass er sich nicht verlieben kann. Er hat nur Sex. Auch mit Leuten, die er als Freunde gern hat. Er ist auch nicht in Shou verliebt, obwohl sie schon lange miteinander schlafen.“ „Wann hat er dir das gesagt? Und warum sollte er über so etwas mit dir reden?“ Chiyu wirkte wütend. Er wollte ihn nicht noch wütender machen, aber Takeru sah keine andere Möglichkeit. „In Deutschland, nach diesem Konzert.“ Er spielte mit dem Stecker seines Piercings. „Nachdem wir miteinander geschlafen haben.“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 30: Ein Flittchen sorgt sich? ------------------------------------- So langsam muss ich mir neue Sätze für den Disclamer einfallen lassen. Es ändert sich einfach nichts an der Sachlage, dass alle Leute der PSC gehören. DOCH! Mir zwar immer noch nicht, aber das alleinige Besitzrecht an Miyavi gehört jetzt seiner Frau (Ich wünsche ihr ganz viel Glück und gute Nerven...(Was ehrlich gemeint ist)). Was sich nicht auf die Story auswirken wird! Die anderen bring ich auch noch unter. (Ich habe z.B. noch Platz für mindestens drei.) Ein Flittchen sorgt sich? Einen Moment herrschte Stille. Takeru konnte sie fast greifen. Wie unangenehm. Besonders, da es bei SuG eigentlich nie still war. „Du hast was“, Chiyu holte nach jeden Wort tief Luft. „Ich wusste da doch nicht, dass du dich mal in Saga verlieben-“ „Halt den Mund“, unterbrach Chiyu ihn. „Was nimmst du dir eigentlich heraus? Bespringst ihn und erzählst mir, ich solle ich von ihm fern halten.“ „Das habe ich nie gesagt! Ich will nur nicht, dass er dir weh tut.“ „Wird er nicht. Nur, weil du nicht bei ihm landen konntest und er dich nur einmal im Bett hatte-“ „CHIYU!“ Masato fiel dem Bassisten in dem Moment ins Wort, indem Mitsuru und Yuji den Raum betraten. Sie merkten scheinbar sofort, dass etwas nicht stimmte, denn sie blieben in der Tür stehen. „- und dann zufrieden war. Bist vielleicht nicht, was er sucht?“ „Ich will nur nicht, dass er dir weh tut. Saga ist lieb und nett, aber er verliebt sich nicht. Das würde nichts werden.“ Takeru wollte nicht, dass Chiyu nach der Pleite mit seiner EX schon wieder leiden musste. Und auch, wenn Saga ihm nicht mit Absicht weh tun würde,es würde passieren. Dann, wenn Saga merkte, dass er sich eben nicht in Chiyu verlieben konnte. Nicht wegen Chiyu, einfach, weil er nicht der Typ war, der sich verliebte. „Und das sagst du, du Beziehungsprofi? Wer steigt denn dauernd mit einem anderen ins Bett und wechselt die Freunde wie andere die Unterhosen? Du hast im letzten Jahr fünf Kerle gehabt, die für eine Nacht nicht gezählt. Wann schießt du Kai ab? Hast du von ihm nicht langsam die Nase voll?“ Chiyu war mit jedem Satz lauter geworden. Er stand jetzt so nah vor Takeru, dass dieser zurückwich. So wütend hatte er den andren noch nie gesehen. „Ich...“ „Chiyu, beruhige dich!“ Masato versuchte es erneut. „Bestimmt! Wenn ich mit ihm fertig bin“, fauchte Chiyu. „Saga...“ ist nicht gut für dich, wollte Takeru sagen, kam aber nicht dazu, da drei Dinge nahezu gleichzeitig passierten. Zum ersten hörte er es scheppern. Zum zweiten fiel er in Mitsurus Drums und stieß sich den Ellenbogen an. Und zum dritten gab Chiyu ihm eine Ohrfeige. „Du bist nichts als ein billiges Flittchen! Darum bist du doch der Sänger! Weil man da die – Yuji, lass mich los!“ „Garantiert nicht! Geh raus, verschwinde, bis du klar im Kopf bist! Vorher brauchst du dichnicht wieder blicken lassen!“ Was passierte hier? Die Ohrfeige, der Schmerz im Arm, das war nicht schlimm. Aber was Chiyu ihm an den Kopf geworfen hatte, das tat weh, sehr sogar. Takeru sah verwirrte zu, wie Yuji den Bassisten aus dem Proberaum warf. „Alles klar bei dir?“ Mastao zog ihn auf die Beine. „Rot ist zumindest nichts. Wäre ja auch noch schöner... die alte Stelle ist gerade weg.“ „Bin ich... wirklich ein Flittchen?“ „Nein, Kleines.“ Kleines. So hatten die Gazette-Jungs angefangen und mittlerweile sagte es die halbe PSC zu ihm. Das war irgendwie niedlich. „Ich dachte immer, die Männer sind was besonderes. So wie Kai jetzt. Kai ist wirklich der richtige ich weiß das. Aber Saga ist nicht gut für Chiyu! Er wird ihm weh tun!“ Und das sollte nicht passieren, auf keinen Fall. „Das wird er dir aber nicht glauben.“ Yuji kam zurück. „Er scheint auf dem besten Weg zu sein, sich völlig in Saga zu verlieben. Und da will man nichts schlechtes hören.“ „Ich sag doch auch nicht, dass Saga schlecht ist!“ Takeru merkte, dass er weinen musste. Er hasste es, wenn er sich mit seinen Freunden stritt. „Er ist einer der nettesten Kerle, dich ich kenne. Aber er verliebt sich nicht und das wird nicht gut gehen.“ „Hättest du uns geglaubt, dass Kai nicht gut für dich wäre“, fragte Mitsuru ihn. Kurz dachte Takeru nach. Kai? Nicht gut? Das war unmöglich, Kai war einfach nur perfekt! Sein Lächeln, seine Stimme, seine Art, ihm in Arm zu halten, sein... „Oh.“ Er setzte sich wieder auf den Boden. Chiyu konnte seine Warnung nicht verstehen. Er hätte es auch nicht getan. Wenn man verliebt war, glaubte man nicht, was andere über den betreffenden sagten. „Aber ich bin kein Flittchen.“ Perplex stand Reita da, Aois Gitarre in der rechten Hand und sah dessen schwarze Haare aus der Tür fliegen. „Zumindest wissen wir jetzt, dass es nicht ansteckend ist“, grinste Kai. „Ja. Aber wenn er noch öfter verschwindet, wird es peinlich.“ „Solange es ihm nicht auf der Bühne passiert.“ Reita legte die Gitarre hin. „Ich hoffe, in zwei Wochen ist er damit durch. Sonst wird es eng.“ „Angeblich schon.“ Uruha legte seine Gitarre auch ab. „Laut dem Buch verschwindet das noch im ersten Drittel.“ „Ihr habt euch ein Buch darüber geholt?“ Reita konnte es nicht glauben. „Nicht ganz, also über schwangere Männer gab es nichts, also haben wir ein normales genommen. Ich hole Kaffee, wer will was?“ „Hey, wer hat was von Pause gesagt?“ Kai schien verärgert. „Na, also bis Aoi vom Klo kommt ist eh Pause und ohne geht’s nicht.“ Ruki ließ sich auf das Sofa fallen und winkte Reita lächelnd zu sich. „Ich nehme einen schwarzen Kaffee.“ „Sag ihr, für Reita das Übliche. Sie weiß dann Bescheid.“ Er mochte es gar nicht, wenn jemand wusste, was er trank. „Und für Aoi einen Chailatte und du nimmst vermutlich was mit Schokolade?“ Damit verschwand Uruha zum PSC-eigenen StarBucks. Reita musste zugeben, dass war die beste Einrichtung seit der abschließbaren Kleiderkammern. Seit sie die abschließen konnten, war es nie wieder geschehen, dass ein Mitglied der PSC sich Hosen, Jacken oder ähnliches von den anderen mopste. „Ich geh eine rauchen.“ Kai ging auch. Das war die größte Neuerung durch Aois Zustand. Sie rauchten nicht mehr im Proberaum. Und Aoi rauchte seit gestern nicht mehr, was ihn nicht gerade leichter zu ertragen machte, wie Reita fand. Er schwor sich, wenn Aoi noch einmal los zickte, würde er ihm den Rauch einfach in die Lungen blasen, und wenn er ihm dazu die Zunge in den Hals schieben musste. Dann fiel ihn wieder ein, warum Aoi sich den Stress antat und verwarf die Überlegung grinsend. „Was lächelst du so böse?“ Ruki zupfte ihm am Nasentanga. „Böser Gedanke.“ „Lass mich raten – hat was mit Aois Braten zu tun?“ „Wer ist hier pseudo-cool?“ So hatte Ruki in doch erst gestern genannt. „Ha. Ha. Punkt für dich. Damit bist du heute Nacht oben.“ „Tu nicht so, als würdest du das zulassen.“ „Würde ich wohl. Bist du neidisch?“ „Worauf?“ Es gab keinen Grund für Reita, auf irgend wen neidisch zu sein. „Auf Aoi und Uruha.“ Reita lachte. „Weder noch. Aoi ist ein Hormonbombe, aus der alles Mögliche platzen kann und Uruha muss ihn ertragen – 24 Stunden am Tag. Nein, ich bin nicht neidisch. Ich bin mit dir so zufrieden, wie ich nur sein kann.“ Und das stimmte. „Ich mach mir nur Sorgen, wie das mit der Tour wird.“ „Ich auch“, gab Ruki zu und kuschelte sich an ihn. Fast automatisch legte Reita den Arm um ihn und küsste ihn. „Wir bekommen das alles hin. Wenn es eine Band auf dieser Welt gibt, die das schafft, dann wir.“ „Reita?“ Er sah Ruki an. „Warum trägst du das Ding immer? Reicht es nicht, wenn du es bei der Arbeit trägst?“ Wieder zupfte sein Freund an dem Band an seiner Nase. „Wir sind doch auf der Arbeit.“ „Waren wir gestern nicht. Da hast du es auch getragen.“ „Ich versuche, es seltener zu tragen, okay?“ Das Teil war so sehr mit ihm verbunden, dass er es fast nicht mehr merkte. Reita erinnerte sich an einen Zwischenfall in Finnland. Damals waren sie alle allein unterwegs gewesen und nur ihn hatte man erkannt. Zuerst hatte er sich darüber gewundert, da sein Gesicht doch am unbekanntesten war. Als er das seinen Freunden beim Wiederkommen erzählt hatte, hatten diese sich vor Lachen nicht halten können. Kein Wunder – er trug immer noch den Nasentanga. „Kaffee!“ Uruha kam wieder rein, gefolgt von Keiyuu, der ebenfalls zwei Tassen trug. Der Umwelt zuliebe hatte der Laden keine Pappbecher sondern servierte den Kaffee im Haus in den normalen Tassen. Zeitgleich kam Aoi dazu, lächelte dünn und setzte sich neben Reita. „Alles gut“, fragte er ihn. „Wunderbar. Glaub ich.“ Er sah etwas blass um die Nase aus. Uruha verteilte den Kaffee, Keiyuu reichte Reita seinen Becher. Plötzlich schlug Aoi sich die Hand wieder vor den Mund. „Sorry, von deiner Schokolade wird mir übel.“ Er sprang auf und verließ den Raum fluchtartig. Reita hatte nicht übel Lust, ihm zu folgen. Jetzt wussten alle, das er, der harte, coole Macho am liebsten heiße Schokolade trank. Wie peinlich. „Ich finde es niedlich“, flüsterte Ruki. „Keiyuu, was machst du eigentlich hier?“ „Hab mir bei Nami einen Kaffee geholt. Und dann Uruha geholfen.“ Zum Beweis hielt er die Tasse in die Höhe. „Noch so ein Junkie...“ „Jetzt rückt aber raus!“ Keiyuu setzte sich auf Aois leeren Platz. „Was hat Aoi? Und was habt ihr eurem Manager angetan, dass er geflüchtet ist? Es laufen schon Wetten.“ „WETTEN?“ Reita wollte es nicht glauben. Die anderen Bands wetteten, was sie gemacht haben sollten? „Ja. Also, die meisten setzten was den Manager angeht darauf, dass ihr versucht habt, ihm mehr Fanservice aufzuschwatzten, so eine Art Vanilla-Performance. Oder das ihm die Rechung für Uruhas Make-up zu teuer geworden ist.“ „HEY!“ „Und bei Aoi tippen sie darauf, dass Reita was gekocht hat und ihm das dem Magen aus dem Körper holt. Also, was ist es?“ Wie gut, das Reita keine Kinder schlug. Gut, Keiyuu war eigentlich kein Kind, auch wenn er nicht größer als eines war. Vielleicht könnte man da eine Ausnahme machen? Wenn der Sänger so nach Kobold aussah wie jetzt, könnte Reita ihn in den Boden stampfen. „Ihr erfahrt es noch.“ Uruha packte Keiyuu am Kragen, kein Kunststück, war er doch mehr als 20cm größer und schleppte ihn zur Tür. „Wenn es Zeit ist.“ Und Reita gab zu, dass ihn die eine Reaktion seiner Kollegen reizte. Fortsetzung folgt.... Kapitel 31: Wünsche und Bedürfnisse ----------------------------------- OMG!!!! 200 Kommentare und dazu noch 61 Favo-Listen!!!! Hätte mir das wer vor einigen Monaten gesagt, ich hätte geschaut, ob der Fieber hat und darum spinnt! Ich liebe euch dafür, jeden einzelnen und würde ich so gern drücken, aber das geht nicht, also fühlt euch gedrückt! Besitzrechte: Eigentlich noch alles beim Alten, nur dass Miyavi nicht mehr der PSC „gehört“. Da er aber auch nicht mir gehört, ändert das nichts. Anmerkung zum letzten Teil: Reita erzählt ja, dass er in Finnland dauernd erkannt wurde. Der Teil stimmt. Ich hatte in einem Artikel gelesen, dass er sich gewundert hat, warum er erkannte wurde und die anderen nicht. Aoi hat sich sogar darüber beschwert, dass man ihn nicht erkannt hat (kleine, süße Zicke, die er ist). Warum nun ausgerechnet Reita erkannt wurde weiß ich nicht, aber meine Mädels und ich hatten rum gealbert, dass er bestimmt noch den Nasentanga auf hatte. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich fand die Vorstellung nur nett. Wünsche und Bedürfnisse Hiroto hielt Ami, die ihn breit angrinste, auf dem Arm. Morgen würden er und Miyavi sie wieder an Hikaru abgeben müssen. Solange wollte er sie nicht aus den Augen lassen und vernachlässigte lieber die Probe. „Ich will nicht,“ mauelte er leise. „Was willst du nicht?“ Saga stellte seinen Bass weg und ließ sich neben ihn fallen. „Meine Nichte wieder zu meiner Schwester geben. Miyavi und ich haben uns so an sie gewöhnt“, gab er zu. „Du hast Probleme.“ Der Bassist schüttelte nur den Kopf, aber etwas anderes hätte Hiroto auch nicht erwartet. Saga war nicht der väterliche Typ. „Die möchte ich auch haben.“ „Was liegt dir den quer?“ „Chiyu.“ „Nicht schon wieder!“ Shou rollte entnervt die Augen. „Ich kann es bald nicht mehr hören. Leg ihn flach und du bist das Gespenst los.“ „So leicht ist das auch wieder nicht.“ „Hiro-Pon! Mein Sternchen!“ Miyavi kam in den Proberaum, küsste Hiroto – er liebte die Lippen seines Freundes über alles – und strich Ami über Stirn. „Alles okay bei euch Hübschen? Was wollen die Gazette-Jungs von uns?“ „Vermutlich erklären, warum der Manager weg ist – schon wieder.“ Shou lachte. War ja auch der vierte Manager, den Gazette verschlissen hatten. „Ich sag ja, er ist in eine Orgie von den Jungs hereingeplatzt und hat den Schock nicht verwunden.“ „Ich wäre nicht geschockt,“ grinste Saga. „Ich würde einfach mitmachen.“ „Wenn dir das so leicht fällt,“ fragte Hiroto, „warum schnappst du dir dann nicht einfach Chiyu und tust, was du seit Wochen willst?“ Es war Saga anzusehen, dass er Chiyu unbedingt haben wollte. Hiroto konnte das gut verstehen, der Kerl war nicht zu verachten. Was er nicht verstand, war Sagas untypische Zurückhaltung. „Ich will ihm nicht wehtun.“ „Dann nimm Gleitgel.“ Der Sänger lachte. „Du bist toll im Bett, er wird sich wundern, wie toll!“ „Danke. Aber so meinte ich das nicht.“ „Sag nicht, es ist weil er eine Freundin hatte.“ Das wäre neu für Hiroto. Nur, weil jemand an sich hetero war, unterließ Saga es noch lange nicht, sich an ihn heran zu machen. „Na, als er noch mit ihr zusammen war, hätte ich es nie versucht. Vergebene sind Tabu. Aber jetzt...“ „... ist der Weg frei und du kannst Chiyu haben. Nimm ihn dir, dann hat das Gejammer ein Ende. Und du musst dir nicht mehr seinen Namen verkneifen, wenn wir es tun. KAFFEE!“ Shou sprang auf und riss Nao den Becher fast aus der Hand. „Bedien dich. Gazette sind auf dem Weg, samt dem Kleinen.“ Nao verteilte Getränke. „Singt der jetzt bei denen?“ Tora prostete den anderen mit seinem Kaffee zu. „Saga, hast du mal daran gedacht, dass Chiyu vielleicht keine Männer im Bett will?“ „Hab ich. Ändert nichts daran, dass ich dauernd daran denken muss, wie es mit ihm wäre. Sorry, dass mir gestern Nacht sein Name raus gerutscht ist, Shou.“ Es schien Saga wirklich peinlich zu sein. „Schon gut – URUHA,“ schoss Shou zurück. „Kindergarten.“ Miyavi streckte ihnen allen die Zunge raus. Aber Hiroto fing an, sich Gedanken zu machen. Dass Saga so hinter jemandem her war, war ungewöhnlich. Normalerweise gab er schnell auf, wenn er merkte, dass kein Interesse bestand. Dann ging er einfach wieder dazu über, demjenigen ein guter Freund zu sein und vergaß, dass er ihn im Bett haben wollte. Aber bei Chiyu war es anders. Nicht, dass Saga sich nicht um ihn gesorgt hätte, wenn er nicht scharf auf ihn gewesen wäre, aber er sorgte sich um den anderen Bassisten wie um einen von ihnen. Würden sie hier nicht von Saga reden, Hiroto hätte gedacht, es wäre etwas Ernstes. Nach einem deutlichen Klopfen traten Gazette und Takeru ein. „Dann mal los.“ Tora grinste. „Sagt uns, was ihr getan habt, um schon wieder einen zu vergraueln.“ „Wir haben ihn nicht vergrauelt.“ Kai schloss die Tür. „Sieh mal, Aoi!“ Takeru rannte auf Hiroto zu und deutete auf Ami. „Sternchen hat seine Kleine dabei.“ Jetzt nannte das Kleine ihn auch schon Sternchen. Hiroto bekam zuviel. „Darf ich?“ Aois Lächeln war so sanft und lieb, dass Hiroto ihm das Baby reichte. Das Lächeln wurde noch glücklicher. Zu schön, was Babys mit Menschen anstellten. „Steht dir gut!“ Takeru lächelte. „Ja.“ Uruha küsste seinen Verlobten auf die Wange. „Wunderschön.“ „Schmalz-Arlam!“ Saga tat, als müsse er würgen. „Klappe.“ Dass diese Aussage ausgerechnet von Reita kommen würde, hätte Hiroto nicht erwartet. Aoi gab das Baby mit einem Seufzer in Miyavis Arme, der Ami nicht weniger versonnen anlächelte und hielt, als Aoi es getan hatte. Vielleicht fiel es Miyavi noch schwerer als ihm selbst, Ami wieder weggeben zu müssen. „Was wir euch zu sagen haben, ist nicht ganz leicht zu verdauen,“ begann Kai. „Aber es ist nichts Schlimmes! Es ist etwas Wunderbares.“ Eine halbe Stunde später starrte Hiroto immer noch auf die Fotos und den Brief auf dem Tisch. Ein handgeschriebener Brief aus Schottland, der von Magie sprach. Einige Bilder, die einen Aoi zeigten, der nur 40 cm groß war, teilweise war klar zu erkennen, dass es sich nicht um Montagen handelte, da Aoi so auf Uruhas Arm saß, dass eine Montage unmöglich gewesen wäre. Und ein Ultraschallfoto, das völlig anders war, als die, die er von seiner Mutter und Schwester kannte. Da waren einfach die falschen Organe mit drauf. Und eindeutig ein Baby. „Um es zusammen zu fassen,“ begann Nao langsam. „In Schottland hast du dich mit wem angelegt, der dich per Zauber geschrumpft hat. Dann bist du in der Zeit mit Uruha zusammen gekommen, was ich mir gar nicht bildlich vorstellen will. Zur Entschuldigung hat der Typ dir einen Wunsch, jeden Wunsch egal wie irre, erfüllt, ohne zu wissen was passieren würde. Ihr beide benutzt seit Monaten keine Kondome mehr, weil ihr negativ getestet seid und jetzt bist du dank des Zaubers schwanger.“ „Du hast es verstanden.“ Uruha nickte. „Ganz genauso ist es. Aber als Aoi noch geschrumpft war, war nicht mal ein richtiger Kuss möglich, also keine Angst.“ „Das ist...“ Miyavi schüttelte den Kopf. „Ehrlich, das ist selbst für MICH zu abgedreht.“ Damit war es klar – es konnte auf der Welt keine Situation geben, die noch unwahrscheinlicher war. Nicht mal Miyavi konnte es glauben. „Abgedreht, aber wahr.“ Aoi hielt eine Hand auf dem Bauch, schützte ihn damit. „Es ist wahr,“ sagte Hiroto. „Woher willst du das wissen?“ Saga starrte auf Aois Bauch, als würde Aoi gleich das Hemd heben und hätte ein großes „Verarscht“ drauf geschrieben. „Sein Lächeln. Seine Ausstrahlung. So, wie Aoi jetzt ist, sind nur Schwangere.“ Er kannte das von seiner Mutter und Schwester. Aoi wirkte genau wie sie, wenn sie ein Kind erwarteten. Mal ganz abgesehen davon, dass Aoi während des Gespräches einmal verschwunden war, um sich zu übergeben. „Wie willst du das machen?“ Bisher hatte Shou geschwiegen. „Du bist ein Mann, ein Promi, du musst auf die Bühne, keiner darf etwas merken.“ „Wir machen die Tour noch,“ antwortete Aoi. „Dann ein paar Termine, bevor man was sieht. Anschließend gehen wir ins Studio und machen dann Urlaub, bis mein Körper wieder normal wird.“ „Ihr habt das gut geplant.“ Ein anerkennendes Nicken von Nao war der Lohn. „Kai hat es geplant. Aoi und ich waren da nicht in der Lage zu,“ gab Uruha zu. „Mein Kai kann so was!“ „Natürlich, Kleines.“ Miyavi sprang auf und nahm beide in den Arm. „Muss ja jetzt mal gesagt werden: Ich freu mich für euch. Das ist das Beste, was einem Menschen passieren kann. Und das es bei euch möglich ist, egal, auf welchem Weg, ist wunderbar. Ich wünsche euch alles, alles Glück dieser Welt.“ Ihm schimmerte eine Träne in den Augen. „Aber das habt ihr ja schon, oder?“ „Ja.“ Aoi brach wirklich in Tränen aus, als er Miyavi drückte. „Danke. Das haben wir allerdings.“ „Tora?“ Shou sah dem Gitarristen nach, der kommentarlos zur Tür ging. „Wo willst du hin?“ „Sorry, Jungs. Ich muss das erstmal verdauen. Und bei der Gelegenheit eine große Packung Kondome kaufen. Hier ist ja nichts mehr sicher!“ Er lächelte etwas, was seinen Worten die Spannung nahm. „Also, es ist zwar mehr als schräg, aber ich wünsche euch alles Gute!“ Hiroto lächelte den beiden zu. Sie hatten das wirklich verdient und er würde sich schon an die Vorstellung eines schwangeren Aois gewöhnen. Oder es zumindest versuchen. Takeru saß mit ausdruckslosem Gesicht neben Kai auf dessen Sofa. Das war mal was anderes. Kai hatte schon den ganzen Tag über bemerkt, dass etwas mit seinem Freund nicht stimmte. Entgegen ihrer Gewohnheit hatten sie sich gestern nicht gesehen, da sie beide zuviel zu tun hatten. Er mit seiner Band und Aois Schwangerschaft, Takeru mit zwei Einzelterminen am Nachmittag. Sänger UND Leader sein musste sehr anstrengend sein. Kai war froh, dass er hinter seinen Drums nicht ganz so im Rampenlicht stand wie Ruki vorne am Mirko. „Was hast du, Liebling?“ Er krauelte mit den Fingern duch die hellblauen Haare. „Ich bin kein Flittchen,“ platzte Takeru heraus. „Hab ich nie behauptet.“ „Aber Chiyu. Wir haben Streit.“ Er kuschelte sich an Kai. Takeru konnte Streit mit jemandem haben? Mit einem aus seiner Band? „Warum denn das?“ „Na, weil ich mit Saga geschlafen habe.“ „WAS?“ Saga? In Takerus Bett? Was war denn in Takeru gefahren? Kai ließ ihn los. „Nicht jetzt!“ Abwehrend hob Takeru die Hände. „Ich erzähl das falsch, ich hab dich nicht betrogen, keine Sorge. Das könnte ich gar nicht. Ich liebe dich!“ Das beruhigte Kai, allerdings hätte er sich auch nicht vorstellen können, dass Takeru ihn betrog. „Ich hab vor einem Jahr mit ihm geschlafen. Das war eine einmalige Sache – er war scharf, ich war scharf, wir hatten Spaß.“ „Okay. Bei so was ist man bei Saga immer richtig. Soweit ich weiß, hat die halbe PSC mit ihm geschlafen.“ „Du auch?“ „Nein. Bist mein erster Mann, weißt du doch. Aber Aoi, Ruki und Uruha.“ Wenn er und Reita noch in Sagas Bett landen würden, hätte er eine Band durch. Kai nahm sich vor, dass das nicht passieren würde. „Ich hab Chiyu das gesagt, weil er sich in Saga verliebt hat und das mit Saga nie was werden würde,“ erzählte Takeru. „Stimmt. Saga ist ein super Freund, aber als Liebhaber wohl nicht geeignet.“ Saga hatte mal auf einer Feier erklärt, warum er und Shou nicht zusammen waren. Damals hatten alle sie für ein Paar gehalten. Aber laut Saga glaubte er nicht an Liebe, nur an starke Zuneigung und Freundschaft. Das er dies bei Shou mit Sex und Küssen verband, war für beide in Ordnung. „Sag ich ja. Aber als ich Chiyu das gesagt habe, hat er mich als Flittchen bezeichnet. Nur, weil ich viele kurze Beziehungen hatte.“ Takeru kaute an der Lippe. „Er meinte, ich müsse doch sicher bald genug von dir haben. Das habe ich aber nicht. Du bist jemand ganz Besonderes.“ Kai zog ihn auf den Schoß und küsste ihn. Es war nicht schön, wenn der Kleine traurig war. „Du doch auch für mich. Das mit Chiyu bekommst du wieder hin. Er wollte das über Saga nur nicht hören.“ „Ich weiß.“ Takeru hielt sich die Hand an die Wange. „Wirst du nicht sauer?“ „Warum sollte ich?“ „Chiyu hat mir eine Ohrfeige gegeben. Es ist nicht schlimm! Ich kläre das mit ihm.“ Warum schlugen die Leute immer auf Takeru ein? Jetzt sogar seine Freunde. Kai nahm die Hand weg, besah sich die Wange. „Es ist nichts zu sehen.“ „Ja. War ja auch nicht schlimm. Versprichst du, dass du ihm nichts tust?“ Es fiel Kai schwer, denn spontan wollte er Chiyu in der Luft zerreißen, aber er nickte. „Ich tu ihm nichts. Ihr klärt das allein.“ „Gut. Tröstest du mich?“ Da war wieder Takerus süßes, verdorbenes Lächeln. Zumindest kurz, dann verschwand es wieder. „Mist, ich scheine wirklich nur auf Sex aus zu sein.“ „Bist du nicht.“ Kai zog ihn noch enger an sich. „Ich bin leider auch immer total heiß auf dich. Angeblich hört das nach einiger Zeit auf. Wir sollten es genießen.“ „Sollten wir?“ Finger begannen, an Kais Kragen zu spielen, waren scheinbar der Meinung, man sollte es wirklich genießen. „Ja, sollten wir.“ Fortsetzung folgt.... ANMERKUNG: Auch, wenn Miyavi nicht mehr bei der PSC ist, hier bleibt er dabei. Ich lass zwar gern Sachen einfließen, wie Haarfarben und so, aber in dieser Story wird der teil nicht eintreten. Das würde mein ganzes Konzept über den Haufen werfen. Darum ja auch Fiktion. Kapitel 32: Was Besseres als Eis -------------------------------- Über 200 Kommentare! Ich kann es nicht glauben, ihr seid der Wahnsinn! Dazu 62 Favos!!!! Ich liebe euch! Besitzrechte sind wie letztes Mal. Traurig, aber wahr: Niemand wird mir gehören. Allerdings soll ich von meiner Mutter „nur was Kleines“ zu Ostern bekommen – ich stell mir Takeru mit Bunnyohren vor, wie er unter einem Busch sitzt und sich versteckt. Den muss ich suchen! Was Besseres als Eis Langsam tropfte das Erdbeereis von Aois Löffel in die Wchale zurück. Eben hatte er noch wahnsinnigen Hunger darauf gehabt, jetzt wollte er was scharfes essen. Schwanger sein war komisch. Aber wenn er nochmal raus rennen würde, um sich was zu holen, würde Kai ausflippen. „Denkt also daran, eure Sachen alle einzupacken,“ fuhr Kai mit den Anweisungen für die Tour fort. „Denkt auch daran, KAIS Sachen alle einzupacken,“ fügte Ruki grinsend hinzu. Kai überging die Aussage. „Am zweiten Tag der Tour haben wir ein Interview, wir werden erklären, dass Aoi Magenprobleme habe und sich darum schonen muss.“ „Hast du schon gesagt. Viermal.“ Reita hatte also auch mitgezählt, wie oft Kai sie an die offizielle Version erinnert hatte. Er legte seine Hand auf den Bauch und tätschelte ihn gedankenverloren. „Das solltest du dir besser bei Terminen verkneifen. Und versuch, nicht so komisches Zeug vor der Kamera zu essen.“ „Mach ich, Kai.“ Was hieß denn hier komisches Zeug? Er aß, was er wollte. Zudem aß Takeru viel schlimmere Sachen, und soweit er wusste, war der nicht schwanger. Uruha neben ihm legte seine Hand auf seine. „Geht es dir gut?“ „Ja, Schatz.“ Langsam nervte es. „Aoi, auf der Bühne, mach nicht zu viel. Schraube dein Tempo runter und sag uns, wenn es dir nicht gut geht. Schon dich etwas.“ Kai schien sich auch Sorgen zu machen. „Werde ich.“ Es war besser, ihm seinen Willen zu lassen. Es war leichter. „Du musst nicht zu allen Terminen mit, mach so wenige wie möglich. Wenn du keine Zugabe spielen kannst, dann sag das. Und wenn du mal gar nicht kannst, sag das auch. Dann kommt dein Ersatzmann auf die Bühne.“ Ersatzmann! Das war Kai Idee gewesen – ein Studiomusiker, der sämtliche Songs drauf hatte und einspringen sollte, wenn Aoi nicht konnte. Als würde man ihn ersetzten können. „Ich kann das. Ich bin nicht aus Glas. Ich bin nur schwanger.“ „Und ein Mann!“ „Kai, lass Aoi doch.“ Uruha streichelte jetzt Aois Rücken. „Addy sagt, es ist alles erschreckend normal bei ihm.“ „Eure komische Addy mag ja die beste Frauenärztin der Welt sein, aber schwanger ist schwanger und da wird sich geschont. Und selbst wenn alles normal ist – Aoi, du bist der erste echte Mann, der ein Baby austrägt. Also ist es ein Risiko und keiner hier will, dass dir etwas passiert.“ „Ist gut, Kai. Ich pass auf mich auf.“ Sie nervten ihn. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sein Eis düster an, als wäre die rosa Masse Schuld an den anderen. Ein Klopfen ließ sie die Runde unterbrechen. „Hey, Jungs. Aoi.“ Miyavi streckte ihm die Zunge raus. Jetzt zählte der Sänger ihn schon nicht mehr zu den Jungs, na toll. Ein Duft stieg ihm in die Nase. Was war das denn? Lecker... „Na Miyavi, was willst du?“ Kai war von der Störung nicht begeistert, schließlich versuchten sie hier ein Meeting abzuhalten. „Was hast du da?“ Aoi hatte das Alufolienpacket in Miyavis Hand erspäht. „Gebratene Nudeln mit scharfer Soße, wieso?“ Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. „Alles klar, ich hol mir neue.“ „Nur ein paar, das wäre toll.“ Tatsächlich schob Miyavi ihm die ganze Schale hin, aber so dreist war Aoi dann doch nicht. Er zog die Folie ab – wie das roch! Wunderbar. Aber das Eis würde schmelzen, wenn er es nicht aß... Kurzer Hand kippte Aoi einen Teil der Nudeln über das Eis. „Wenn ich dich nicht lieben würde, würde ich jetzt brechen,“ verkündete Uruha. „Was willst du? Wir sind in einer Besprechung.“ Kai tippte mit dem Fuß auf den Boden, erstaunlich unrhythmisch für einen Drummer. „Was anbieten.“ Miyavi grinste. „Du hast Aoi schon Nudeln angeboten, was kommt jetzt?“ Ruki wühlte in seinen Taschen herum. Aoi sah sein Essen an, die Wärme der Nudeln schmolz das Eis noch schneller. Er schob sich einen Löffel voll in den Mund. Unglaublich, er hätte nie gedacht, dass das so gut schmecken würde. „Ich kann mit auf Tour kommen. Falls Aoi mal nicht auf die Bühne kann, springe ich ein.“ „Wie?“ Fast wäre Aoi das Essen wieder aus dem Mund und auf einen von Kais Zetteln gefallen. „Ich dachte, da ich Zeit habe, kann ich das machen. Das ist besser, als wenn es irgendwer tut und ich glaub, die Fans verzeihen Aoi seine „Krankheit“ ehr, wenn ich auf der Bühne bin, als wenn dieser Typ da steht, der nichts kann und der nicht mal was her macht.“ „Deine größte Zierde ist deine Bescheidenheit.“ Ruki lachte. „Aber die Idee ist gut.“ „Finde ich auch.“ Aoi nickte. „Wenn ich dann mal nicht kann, hab ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ein Spitzenmusiker wie Miyavi auf der Bühne steht und nicht dieser Hempel von Nichtskönner.“ „Ganz vielen Dank, ihr alle! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr solche Arschlöcher sein könnt!“ Verdammt. Erst jetzt fiel Aoi auf, dass der Hempel von Nichtskönner schon die ganze Zeit im Raum gewesen war. Der Erstazmusiker ließ die Tüt heftig ins Schloss fallen. „Ach, das war euer Ersatz?“ Miyavi kratzte sich am Kopf. „Der ist doch ganz gut, hat schon bei mir auf der Bühne gestanden.“ „Wenn wir die Wahl haben, dann nehmen wir dich.“ Kai lachte. „Das wird zwar anstrengender als gedacht, aber bestimmt unterhaltsam. Du kannst ja auch mit machen, wenn Aoi fit ist.“ „Gern. Dann ist es abgemacht?“ „Auf jeden Fall!“ Aoi kaute beim Sprechen. „Mit dir als Ersatz kann ich leben.“ „Gut. Behalte die Nudeln. Irgendwie hab ich gerade keinen Hunger mehr.“ „Chiyu?“ Takeru trat vorsichtig auf seinen Freund zu. War Chiyu denn noch sein Freund? Sie hatten sich drei Tage nicht gesehen, solange war Chiyu nicht zu den Proben gekommen. „Hey.“ Der andere drehte sich um und versuchte ein Lächeln. Das war ein Anfang, er brachte ihn schon mal nicht gleich um. „Ich wollte mit dir reden.“ Streit war schrecklich. Takeru wollte den Ärger aus der Welt schaffen. Es tat ihm weh, nicht mit dem anderen gesprochen zu haben, nicht zu wissen, was zwischen ihnen war und sicher zu sein, ihn tief verletzt zu haben. „Ich auch mit dir.“ Chiyu setzte sich auf den Boden und klopfte neben sich. „Ist wohl arg nötig, oder?“ „Es tut mir Leid!“ Es platzte einfach aus Takeru heraus. Er fiel ihm um den Hals. „Bitte, sei mir nicht böse, ich hab dich so lieb! Ich wollte dir nicht weh tun!“ „Hast du völlig den Verstand verloren?“ Chiyu schob ihn auf Abstand. War er doch wütender, als Takeru geglaubt hatte? „Ich schlage dich und werfe dir solche Sachen an den Kopf und was machst du? DU entschuldigst dich bei mir?“ Er schüttelte den Kopf. „So wird das nichts, Kleines.“ „Wie?“ Takeru schniefte. Verdammt, wann hatte er angefangen zu weinen? „Ich muss mich bei dir entschuldigen. Du hast mir was gesagt, was ich nicht hören wollte. Und ich bin einfach aus gerastet. Was ich zu dir gesagt habe, war schrecklich. Und es ist nicht zu entschuldigen, dass ich dich geschlagen habe. Ich hoffe, du tust es trotzdem. Kannst du mir verzeihen? Ich denke nicht wirklich, dass du ein Flittchen bist, das war blöd von mir, richtig, richtig blöd. Und die Ohrfeige, das...“ Takeru küsste ihn. Es ging nicht anders. Chiyu wieder zu haben war ihm zu wichtig, als dass er lange Entschuldigungen hören wollte. „Und was sollte das jetzt?“ Grinsend sah Chiyu ihn an. „Wäre ich ein Flittchen, hätte ich dir die Zunge in den Hals geschoben. Es ist alles okay. Ich bin dir nicht böse.“ Selbst wollte er gar nicht wissen, was ihm alles heraus rutschen konnte, wenn er sauer war. Zum Glück kam das nicht zu oft vor. „Stimmt.“ „Wenn ich gewusst hätte, dass du Saga willst, ich hätte nie mit ihm geschlafen,“ versicherte Takeru. „Das ist ein Jahr her. Da wollte ich ihn noch nicht, also kann ich es dir schlecht zum Vorwurf machen, oder?“ „Und jetzt willst du ihn?“ „Und wie. Es ist verrückt, aber ich glaube, wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich sie nicht vor die Tür gesetzt. Ehrlich gesagt, hab ich mich schon vor einigen Wochen angefangen in ihn zu vergucken.“ „Er ist nett.“ Das war Takerus ehrliche Meinung. „Sag mir mal ordentlich, was du mir sagen wolltest, bevor ich anfing, dich zu beschimpfen,“ bat Chiyu. „Diesmal höre ich zu.“ „In Deutschland hat es sich ergeben, dass ich mit Saga unterwegs war. Wir kamen auf Männer zu sprechen und dann waren wir irgendwann einfach nur heiß aufeinander. Saga hat mir zuvor gesagt, dass er nur Sex wollen würde. Nicht wie du jetzt denkst!“ Takeru hob die Hand, als er sah, dass Chiyu ihn unterbrechen wollte. „Er hat gesagt, dass er mich als Kumpel gern hat, aber jetzt gern mit mir schlafen würde. Aber nur, wenn das nichts zwischen uns ändern würde. Das war für mich völlig okay, und es hat nichts geändert. Anschließend hat Saga gemeint, es liege nicht an mir, dass er nicht mehr als Freundschaft und einmal Sex von mir will. Er wäre einfach so, verliebt sich nicht.“ „Wie traurig.“ „Allerdings. Ich will nicht, dass du unglücklich bist.“ „Das will niemand, oder?“ „Ich fürchte nur, Saga macht dich unglücklich.“ „Leider bin ich verliebt. So schnell wird sich das nicht ändern.“ „Vielleicht kann ich dir ja helfen. Und ich hab hier noch was!“ Takeru fing an, in seiner kleinen Tasche zu graben. Warum waren nur alle der Meinung, das wäre eine Reisetasche? War doch eine ganz normale Handtasche. Er fand den Umschlag und drückte ihn Chiyu in die Hand. „Was soll das?“ „Ein Versöhnungsgeschenk.“ „Du weißt schon, dass ich dich geschlagen habe und nicht umgekehrt?“ „Mach es einfach auf, okay?“ War schon peinlich genug. „Weißt du, ich hatte doch deinen Schlüssel noch und ich war in deiner Wohnung und da hab ich deine Fotos eingesammelt...“ Chiyu starrte auf die Bilder in seiner Hand. „Du hast sie wieder zusammen setzten lasse?“ „Sie sind dir doch so wichtig. Die anderen sind noch in Arbeit.“ „Takeru...“ Chiyu hatte kleine Tränchen in den Augen. „Warum verliebe ich mich in Saga, wenn du seit Jahren vor meiner Nase herum tanzt? Du bist einfach zu gut für diese Welt.“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 33: Nächtliche Bekundungen ---------------------------------- Unter keinem meiner Büsche saß ein Bunny-J-Rocker... schade... Wer einen bekommen hat, darf ihn mir gerne leihen! Solange bleibt alles beim Alten! Ich warne in Zukunft vor, wenn Aoi Hunger bekommt! Nicht, dass euch noch übel wird! Nächtliche Bekundungen Uruhas Blick wanderte zu Aoi. Dieser saß auf dem Beifahrersitz, hielt den Gurt mit der flachen Hand von seinem Bauch weg und blickte verträumt aus dem Fenster. „Was hast du?“ Aoi wandte sich ihm nicht zu, schien den Blick über das nächtliche Tokio zu gewiesen. „Ich schau dich an.“ „Schau lieber auf die Straße.“ „Wir stehen an der Ampel.“ „Oh.“ Jetzt drehte sich Aoi zu ihm. „Was meinst du zu der Sache?“ „Was Addy gesagt hat?“ Sie kamen gerade von Aois Ärztin. „Ja.“ „Ich denke, sie hat Recht. Sie ist die Beste und wenn sie sagt, alles sein normal, dann ist es das auch. Und wenn sie sagt, du sollst dich dennoch schonen, dann tust du es bitte.“ Er machte sich Sorgen um seinen Geliebten. Auch, wenn es diesem gut zu gehen schien. Aoi hatte sich seit zwei Tagen nicht übergeben, was ein enormer Fortschritt war. „Natürlich.“ Aoi lächelte ihm zu. „Ich will das Baby nicht gefährden.“ „Gut.“ Uruha beugte sich zu ihm und küsste ihn. „Bist du auch nicht böse, wenn wir dich in Pause schicken und stattdessen mit Miyavi auf der Bühne sind?“ „Nein.“ Da die Ampel wieder auf grün sprang, wandte Uruha sich wieder der Straße zu. „Okay. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Sag bitte, wenn etwas ist, ja?“ „Uruha.“ Aoi klang genervt. „Ich bin schwanger. Nicht sterbenskrank. Auch, wenn ich mich beim Übergeben immer so fühle. Es ist... jetzt wollte ich gerade ganz natürlich sagen, aber das ist es wohl nicht, oder?“ „Nein,“ gab Uruha zu. „In deinem Fall ist es das nicht. Ich verspreche dir, ich passe auf dich auf und versuche, dich nicht zu übermuttern.“ „Wunderbar.“ Aois Stirn sank wieder gegen die Fensterscheibe. „Morgen früh geht es los. Ich will die Tour geniessen, wer weiß, wann die nächste kommt.“ „Das werde ich auch. Es sind 16 Konzerte in vier Wochen. Das ist eigentlich fast wie Urlaub für uns.“ Uruha lachte leicht. Kai hatte bei der Planung nicht jeden möglichen Tag beachtet und ihnen Zeit zwischen den Konzerten gelassen. Darüber waren sie jetzt alle mehr als glücklich. Niemand wollte sich einen Marathon von Konzerten mit einem schwangeren Aoi vorstellen. „Stimmt. Sag mal, wirst du mich noch... vergiss es.“ Aoi brach ab und musterte weiter die erleuchteten Straßen. „Was werde ich dich?“ „Ist nicht wichtig.“ Wieder unterbrach eine rote Ampel ihre Fahrt und Uruha legte eine Hand auf Aois Knie. „Sag schon. Es ist wichtig.“ „Es ist nur... ich werde fett werden.“ Selbst im Dunkeln konnte Uruha die leichte Röte auf Aois Wangen sehen. „Fett?“ „Ja. Ich werde aufgehen wie ein Walfisch, dick und rund werden, mein Körper wird nicht so sein, wie er sollte und dann sehe ich bestimmt widerlich aus.“ „So ein Müll! Du kannst nicht widerlich aussehen!“ Aoi würde immer wunderschön sein, da war Uruha sicher. Er hatte ihn schon krank, in den unmöglichsten Klamotten, betrunken, verschwitzt, übermüdet und in allen anderen unvorteilhaften Situationen gesehen. Aoi war immer wunderschön. „Ich habe Angst, dass du mich nicht willst, wenn ich so rund bin,“ gestand Aoi. Vor ihnen sprang die Ampel wieder um. Uruha tat, als sähe er es nicht. „Ich werde dich immer wollen! Du bist wunderschön, verführerisch und du bist mein Aoi! Wieso sollte ich dich wegen ein paar Pfund Baby in dir nicht mehr wollen?“ „Und im Bett?“ Ach, darum ging es. Sie waren so viel miteinander im Bett, dass es für Uruha fest zum Alltag gehörte und er sich keine Gedanken darum gemacht hatte, dass Aoi Angst um ihr Sexleben haben könnte. „Da wird es nicht anders als bisher.“ Er grinste. „Ich werde dir immer noch bei jeder Gelegenheit die Kleider von Leib reißen und mich nicht beherrschen können. Da reicht es schon, wenn du so verträumt lächelst wie eben.“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ Vermutlich wollten die Fahrer hinter ihnen mit der Hupe mitteilen, dass sie weiter sollten. Aber Das erschien Uruha jetzt unpassend. Lieber küsste er Aoi nochmal, bevor er endlich abfuhr. Nur wenige Minuten später fiel sein Blick erneut auf Aoi. Immer noch sah dieser verträumt aus dem Fenster, lächelte mild und strich über den flachen Bauch. Wunderschön, mehr konnte Uruha dazu gar nicht sagen. Klar, er machte sich Sorgen, was werden würde, wie es weiter gehen würde, ob Aoi alles gut überstand. Aber er hoffte einfach, dass alles gut werden würde. Aoi war seiner. Ganz allein. Kurz entschlossen fuhr er in die Seitenstraße. „Uruha? Das ist der falsche Weg.“ „Nicht dahin, wo ich hin will.“ „Wie?“ „Du hast wieder so wundervoll gelächelt. Ich kann nicht warten, bis wir zu hause sind.“ Nicht so verführerisch, wie Aois Leuchten war. „Guter Gott!“ Kai zog Takeru fest in seine Arme. „Warum hast du mir noch nie gesagt, dass es SO ist?“ „Weil ich es mir aufsparen wollte, bis du gehst. Damit wir beide etwas haben, woran wir denken können.“ Das Grinsen in Takerus Gesicht war ein anderes, als das, das er an den Tag legte, wenn andere bei ihnen waren. Es war viel verdorbener. Kai wuschelte durch die blauen Strähnen. „Du tust so, als wäre ich ewig weg. In vier Wochen bin ich wieder hier und wir können es wieder in allen Varianten tun.“ Takeru hatte ihn verdorben, ganz klar. Kai konnte sich nicht erinnern, früher so gewesen zu sein. „Hättest wohl nicht gedacht, dass Uke sein so toll ist, was?“ „Kleines, ich heiße Uke. Da will man das nicht auch noch sein. Aber ich hätte mir denken können, dass es gut ist. So, wie du immer bist, wenn ich in dir bin.“ Kai begann, Takeru zu küssen. Er würde so lange von seinem Kleinen getrennt sein, da wollte er eine Art Vorrat haben. „Gehen wir baden?“ Takeru zog ihn aus dem Bett. Ein Stimmchen in Kais Kopf flüsterte, dass er diese Nacht keinen Schlaf finden würde. „Du hast morgen einen Auftritt,“ erinnerte er Takeru. Er selbst würde erst einen Tag später auf der Bühne stehen. Oder besser sitzen. Ob das gut ging? Er fühlte, wie es zog. Aber Takeru war zärtlich zu ihm gewesen, bestimmt zärtlicher, als er zu ihm hatte sein können bei ihrem ersten Mal. „Egal. Das Wasser tut dir gut.“ Nackt setzte Takeru sich auf den Rand der Wanne und lächelte. „Rufst du mich jeden Tag an?“ „Klar. Aber ihr seit doch auch unterwegs, nicht?“ „Aber nicht so lange. Ich werde dich schrecklich vermissen.“ „Ich dich auch.“ Kai mochte nicht daran denken, wie es mit zwei schwer verliebten Paaren auf Tour sein würde. Und auch, wenn er nie geglaubt hätte, dass er das mal sagen würde, er war froh, dass Miyavi als Ausgleich dabei war. Er würde versuchen, ihm möglichst oft das Einzelzimmer zwischen denen von Aoi und Uruha und Ruki und Reita aufzudrücken. Dann müsste er sich nicht anhören, was seine Jungs nachts alles taten. Kai trat zu Takeru und schloss ihn in die Arme. „Ist das eine Aufforderung, meinen Mund einzusetzen?“ Sofort leckte Takeru über Kais Bauch, tauchte in den Bauchnabel ein und rutschte tiefer. „Ich glaube nicht, dass ich schon wieder bereit für...“ ... eine neue Runde bin, hatte Kai eigentlich sagen wollen. Aber als Takeru an seinem Ziel angekommen war, überlegte er es sich anders. Minuten später lehnte Takeru mit einem frechen Grinsen an Kais Bauch in der Wanne. „Hast du Angst,“ fragte er wie aus dem Nichts. Kai war noch viel zu weit weg um die Frage richtig zu verstehen. „Wie?“ „Um Aoi. Wegen dem Baby. Was mit der Band wird.“ „Nein. Nicht um die Band, Gazette wird es immer geben. Mit Aoi, Uruha und Baby. Aber um Aoi – ja, da habe ich Angst. Er ist sehr sanft, sensibel und ich weiß nicht, ob er das alles packt,“ gab er zu. „Ist ja auch komisch für ihn. Mit einmal ein Wesen in sich zu haben... aber wir sind ja alle da und helfen den dreien, nicht?“ Wie gut Takerus Hilfe sein würde, versuchte Kai sich nicht vorzustellen. Aber auf jeden Fall wäre Takeru liebevoll, das war so viel wert. „Das werden wir.“ „Ich finde, sie sollten heiraten, bevor das Baby da ist.“ „So prüde mit einmal?“ Das sähe Takeru gar nicht ähnlich. „Außerdem, sie können nicht heiraten. Vergessen? Sie sind Männer, beide.“ Takeru drehte sich um. Jetzt hing das Grinsen in seinem Gesicht, dass Kai gut kannte. Das Grinsen, dass besagte, er brütete was aus. „Nicht wirklich, nein. Aber wir können ihnen doch eine Hochzeit geben, oder nicht? Als Überraschung. Ich organisiere alles. Und du musst mir versprechen, kein Wort zu sagen.“ Die Worte „ich organisiere alles“ gefielen Kai gar nicht. Das konnte äußerst schräg enden. Aber auf der anderen Seite – wer könnte besser eine Hochzeit für die zwei planen als Takeru? „Versprochen. Ich sage kein Wort zu ihnen.“ „Gut.“ Wieder ging Takeru dazu über, ihn zu küssen. „Lass uns wieder ins Bett.“ Auf dem Weg griff Kai nach der Schachtel mit den Kondomen und erstarrte. Es war kurz nach zwölf und die Schachtel war – leer. „Ich geh zum 24-Stunden-Supermarkt!“ Schon war er dabei sich an zu ziehen. Er würde ganz sicher nicht auf Takeru verzichten, er wollte ihn noch viele Male spüren. „Warte!“ Takeru hielt ihn am Handgelenk fest und sah ihn ruhig an. „Vertraust du mir?“ „Ja.“ „Ich habe erst im November einen Test gemacht. Ich bin negativ. Und ich hatte nach dem Test niemanden außer dir.“ Oh Gott. Sagte Takeru ihm hier gerade, was er glaubte, dass er sagte? Kai schluckte. Sein Test lag ein Jahr zurück. Damals hatte er eine One-Night-Stand gehabt. Später war in der Beziehung Einöde gewesen. Der Test war negativ ausgefallen. „Ich... bin auch negativ. Ich kann dir das Ergebnis zeigen, es liegt...“ Er war bereits auf den Weg zu seinem Schrank. „Nein. Ich vertraue dir. Und wenn du sagst, es ist alles Okay, dann ist alles Okay.“ Ein verliebtes Lächeln lag auf Takerus Gesicht. „Ich will dich. Du bist genauso negativ wie ich. Dann eben so. Wir können ineinander einschlafen, das will ich unbedingt. Kai, ich liebe dich. Ich würde dir mein Leben anvertrauen.“ Kai küsste ihn. Wie hatte er ihn nur anfangs ablehnen können? Dieser Junge war alles, was er sich je gewünscht hatte und mehr. Er ließ sich wieder auf das Bett sinken, zog Takeru mit sich. „Du vertraust mir gerade dein Leben an.“ Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Seit nicht so verliebt und vertrauensselig wie Takeru! Lasst euch den Test zeigen und besteht auf einen aktuellen! Gesundheitsstunde ende. Kapitel 34: Der Plan, der es offiziell macht -------------------------------------------- Hier folgt ein neuer Teil – und das so schnell, dass ihr kaum zum Kommies schreiben kamt. In eigener Sache: Ich fange morgen an zu arbeiten, daher werden die Updates wohl nicht mehr so häufig sein. Aber ich versuche, einmal die Woche zu posten, versprochen. Disclamer: Eine der Personen gehört mir. Nami. Die anderen nicht, werden es nie und mein Geld verdiene ich nicht mit schreiben. Dieser Teil ist meiner Leserin japanesesabse gewidmet. Du weißt, warum. Der Plan, der es offiziell macht Müde kuschelte Ruki sich fester an Reita. Sein Freund schlief noch halb und er hatte nicht vor, ihn schneller zu wecken, als es für Reita gut war. Wenn man Reita zu schnell weckte, war das nicht gut für die eigene Gesundheit. In seinem Kopf ging Ruki den Abend zuvor nochmal durch. Das Konzert war der Hammer gewesen. So gut und frei hatten sie lange nicht gespielt. Es war das erste der kleinen Fanclubtour, ein Auftakt, wie sie ihn sich besser kaum hätten wünschen können. Das Haus war voll, voll mit Fans, die sie unterstützen und liebten. Nichts tat Rukis Ego so gut wie Fans, die seinen Namen riefen. Die Stimmung in der Halle war von der ersten Sekunde an unglaublich gewesen. Ein Gruppe hatte es geschafft, ein Plakat mit in den Saal zu bringen. „Uruha und Aoi, ihr habt all unsere Unterstützung“ Stand darauf, ein Herz war darum gemalt gewesen. Die Sicherheitskräfte hatten es einkassieren wollen, Plakate störrten die Sicht der anderen. Das fand Ruki auch und ärgerte sich oft darüber, wenn er im Ausland selbst im Publikum stand. Aber Uruha hatte die Sicherheitskräfte gebeten, das Plakat zu ihnen zu bringen. Als er und Aoi sich dafür und die Unterstützung insgesamt bedankt hatten, hätte Ruki fast weinen müssen. Die Fans, die das Plakat gemacht hatten, hatten geweint, das hatte er gesehen. Auch sonst hatte es keine Probleme gegeben. Zwar war die Vorbereitung etwas gestört worden, da sowohl Kai als auch Miyavi in eine Tour SMS von ihren Freunden bekamen, aber das konnte Ruki ihnen nicht verübeln. Schließlich hatten sie im Gegensatz zu ihm nicht das Glück, ihren Partner dabei zu haben. Am Morgen hatte Aoi eine weitere Attacke von Übelkeit gehabt und Kai hatte ihn von der Bühne verbannen wollen, aber da sich das im Laufe des Tages gelegt hatte, waren sie komplett auf getreten. Vor Sorge um Aoi hatte Uruha glatt vergessen, dass er unter höllischem Lampenfieber litt und war ohne mit der Wimper zu zucken auf die Bühne gegangen. Die Überraschung mit Miyavi war ihnen geglückt. Zum Ende des regulären Teils des Konzertes war Miyavi auf die Bühne gekommen und hatte drei eigene Songs gespielt, bevor er sie bei ihren Songs unterstützte. Zähneknirschend hatte Ruki sein Mikro an den Solisten abgetreten, der zu seinem Ärger nicht mal das Podest brauchte um in der ganzen Halle gesehen zu werden. Allerdings musste er zugeben, dass ihre Songs mit Miyavis Gitarre noch ein ganzes Stück besser klangen als sonst. Auch die Zugabe hatten sie mit Miyavi gespielt, Der Kerl hatte sich erst im Hintergrund gehalten, was ihm sichtlich schwer gefallen war, bis Aoi und Uruha ihm gedeutet hatte, ruhig richtig dabei zu sein. „Wach?“ Reita fing an, in seinen Haaren zu spielen. „Schon eine kleine Weile.“ „Hast du nicht schlafen können?“ „Wie ein Stein.“ Ruki lachte. „Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so fertig war!“ „Wir hätten früher aufhören sollen.“ Statt ihren üblichen Zugaben hatten sie noch vier Songs drangehängt, weil die Stimmung so unglaublich gewesen war. „Aber es ging nicht, oder?“ „Nein. Ich glaube, das war eines unserer schönsten Konzerte.“ „Stimmt. Aber schon schade, dass wir anschließend zu fertig waren, um das Hotel zu nutzen,“ feixte Reita. „Haben wir doch.“ Schließlich hatten sie geduscht und waren dann ins Bett gegangen. „Ich dachte eigentlich daran, den Pool zu nutzen. Du, ich, Wasser, Haut...“ Reita küsste Rukis Lieblingsstelle an seinem Hals. „Und was passiert? Deine Lippen verwöhnen mich noch etwas, und anschließend schlafe ich einfach ein!“ Ruki musste lachen. Er war schon erstaunt gewesen, als Reita Sekunden nachdem er zwischen seinen Beinen aufgetaucht war, ein geschlafen war. „Im Pool wären wir nicht weit gekommen. Dahin haben sich Uruha und Aoi verzogen.“ „Die können auch keine Sekunde die Finger von einander lassen, was?“ Reitas Spott wurde dadurch gemildert, dass er an Rukis Kreole spielte. „Tut mir Leid, dass ich weg gepennt bin. Eigentlich wollte ich mich revanchieren.“ „Wofür?“ Durch die zarten Lippen an seinem Ohr war Ruki abgelenkt von Reitas Worten. „Für das, was du immer mit mir machst. Für das, was du mir gibst. Ich wollte dich so küssen, wie ich noch keinen geküsst habe. WO ich noch keinen geküsst habe.“ „Wie meinst... oh!“ Ruki schaute auf. Reita wollte zwischen seine Beine? Die Hand, die sich ihren Weg dahin bahnte, bestätigte ihn. „Das musst du nicht.“ Er wusste, es würde Reita schwer fallen. Bisher war er immer der gewesen, der im Bett deutlich aktiver war. Reita war noch unerfahren was Männer anging. Und schüchtern, obwohl er dies nie zugegeben hätte. „Ich will aber.“ Reita küsste Rukis Kehle, sein Brustbein, hinab zu seinem Bauchnabel. „Ich weiß nicht, ob ich darin gut bin, aber ich will es versuchen. Ehrlich, ich bin scharf darauf, dich in meinem Mund zu spüren.“ Solche Worte! Hätte man ihm vor einem Jahr gesagt, dass er und Reita mal so eine Beziehung haben würden, er hätte gelacht. Und tief in seinem Herzen hätte eine kleine Stimme gequält aufgeschrien, dass er Reita sehr wohl wollte und dazu stehen sollte. Er dirigierte Reita wieder zu sich nach oben, küsste ihn auf den Mund und lächelte. „Aufhalten werde ich dich sicher nicht, wenn du es willst. Und es kann nur gut sein.“ „Dann schließe bitte die Augen... es ist mir peinlich, wenn du mich dabei ansiehst.“ Dann sank Reita nach unten und Ruki in die Kissen. Warum berief Takeru eine Vollversammlung der PSC ein? Hiroto verstand es nicht und das aus mehrern Gründen. Zum einen ging eine Vollversammlung schlecht, wenn zwei Acts fehlten und zum anderen war es Takeru. Was wollte er ihnen wohl sagen? Dass er neue Haarfarben ausprobieren wollte? Hiroto seufzte. Er merkte es ja selbst, er war ungnädig. „Kopf hoch, Sternchen.“ Saga klopfte ihm auf die Schulter. „Er kommt ja bald wieder.“ „Das Ami weg ist, ist schlimm genug. Aber muss Miyavi deshalb gleich eine Tour einschieben?“ „Ich glaube, für ihn ist es schlimmer als für dich.“ Saga zündete sich eine Zigarette an und bot ihm auch eine an. Zumindest konnten sie derzeit ungestört in Gebäude rauchen. Es war gefährlich, zu rauchen, wenn Aoi und Uruha in der Nähe waren. Seit klar war, dass Aoi schwanger war, versuchten sie beide aufzuhören. Und zickten los, wenn jemand in ihrer Nähe so dumm war, sich versehentlich eine Zigarette anzuzünden. Tora wäre vor kurzen sogar fast von Aoi auf Nikotinentzug geküsst worden, weil es diesen wahnsinnig machte, nicht zu rauchen. „Aber das ist kein Grund, mich hier allein zu lassen.“ Er wusste selbst, dass er bockte wie ein kleines Kind. „Er liebt dich. Aber er muss ich wohl wieder an die leeren Arme gewöhnen.“ „Und darum schiebt er mit dem einzigen ab, der ein Baby bekommt, oder wie?“ „Sternchen... du bist manchmal doch noch sehr jung.“ Saga seufzte. „Ich glaube, mit dir kann man nicht über Liebe reden.“ „Autsch. Aber Treffer,“ gab Saga zu. Sein Blick wanderte durch den StarBucks, striff Keiyuu der sich mal wieder nicht für einen Kaffee entscheiden konnte und damit Nao aufhielt, der sich einen dritten holen wollte, bevor er an Chiyu hängen blieb. Die Bassisten teilten immer noch eine Wohnung. Hiroto fragte sich, ob Chiyu absichtlich keine eigene suchte oder es nur nicht schaffte. „Sexy, nicht,“ grinste Hiroto. „Müsstest ihn mal nackt sehen!“ „Flachgelegt?“ „Nee, der steht wohl eher auf Frauen. Und wenn sie erst mal auf Tour sind, ist mein Druck auch weg.“ „Steht Shou nicht zur Verfügung?“ Es nervte ihn schon manchmal, wie Shou sich immer wieder mit Saga verzog. Sex sollte nicht so frei gehalten werden. „Doch. Oh, das Kleine ist fertig.“ Erkennbar war das daran, dass Takeru sich Rukis Megafon aus dem Silly God Disco PV geliehen hatte und versuchte, damit seine Stimme bemerkbar zu machen. Jemand hätte ihm sagen sollen, dass man die Dinger einschalten musste. Takeru schüttelte das Gerät kurz, stellte es dann zur Seite und kletterte auf den Tisch. „Hat Ruki jetzt kein Megafon auf der Tour?“ Nao gesellte sich zu ihnen und nippte an seinem Kaffee, den er nach langer Wartezeit doch noch bekommen hatte. „Wenn Keiyuu sich noch drei Sorten von Nami hätte empfehlen lassen, ich hätte ihn noch kürzer gemacht, als er eh ist.“ „HERHÖREN,“ Brüllte Takeru und winkte dabei mit beiden Armen wie ein Ertrinkender. „Tun wir doch,“ rief Screws Kazuki zurück. „Wie auch nicht?“ „Wie ihr alle wisst, bekommen Aoi und Uruha ein Baby.“ Die Geschichte hatte sich mittlerweile in der PSC herum gesprochen und war auf Verwunderung gestoßen. Aber nach wenigen Tagen hatten alle Bands und Mitarbeiter es akzeptiert. Sogar Tora, den Hiroto vor zwei Tagen ernsthaft dabei erwischt hatte, wie er winzig kleine Socken strickte. „Ja, das haben wir gehört.“ Izumi nickte. „Und was gibt es daran so Neues, dass wir nicht proben können?“ „Jetzt seid doch nicht so genervt!“ Takeru rollte die Augen. „Ihr wisst vielleicht nicht, dass Uruha Aoi gefragt hat, ob er ihn heiraten will und Aoi JA gesagt hat.“ „Heiraten?“ Shou sprang auf. „Wie soll das gehen? Wollen die nach Vegas durchbrennen?“ „Nee. Für die Beiden ist die Verlobung der Beweis dass sie sich lieben, weil heiraten ja nicht wirklich geht. Aber ich dachte, wenn sie nicht auf dem Papier heiraten können, können sie doch anders heiraten. In jeder anderen Weise, die zählt.“ Das Grinsen gefiel Hiroto. Er konnte sehen, auf was Takerus Idee hinauslief. „Wie meinst du das?“ Shin klang skeptisch und wurde dabei von Byous fragendem Blick unterstüzt. „Ich meine,“ Takeru legte ein Kunstpause ein, „dass wir alle ihnen eine Hochzeit geben können. Mit Ansprache, Trauung, Ringen, Feier, Kleid, Blumen und so weiter. Kai weiß Bescheid, die anderen auch. Wenn ihr mitmacht, können wir ihnen die Hochzeit geben, sowie sie von der Tour kommen.“ Sekundenlang sagte keiner was. „Das ist verrückt,“ stellte Yasuno klar. „Kann also nur von dir kommen.“ „Das ist nicht verrückt!“ Yuuto lachte. „Das ist vollkommen romantisch! Sie werden von der Tour kommen und wir schenken ihnen eine Hochzeit.“ „Dann machen wir das also?“ Takeru hüpfte auf dem Tisch auf und ab. Yuji kam zu ihm und hob ihn herunter, bevor er sich noch etwas tat. „Klar.“ Hiroto war begeistert. „Aber kein Kleid. Anzüge sind für die zwei wohl besser, meinst du nicht?“ „Auch wahr. Wir müssen alles organisieren.“ „Anzüge haben sie ja.“ Tora lehnte sich zurück. „Wann hatten sie die an? Chizuru?“ „Wie unromantisch!“ Yuuto streckte ihm die Zunge raus. „Willst du etwa ein einem Anzug heiraten, in dem du gearbeitet hast? Das müssen ganz besondere sein.“ „Die Anzüge aus Chizuru sind doch gut.“ Das Problem verstand Tora offensichtlich nicht. „Ich könnte...“ Manabu zögerte, bevor er weiter machte. „Ich hab eine Zeit lang die Yazawa-High besucht, ich könnte Anzüge entwerfen.“ „Klasse!“ Takeru freute sich. „Ich rede mit Kai, dass er ihnen beipulen soll, dass die Dinger für ein Shooting nach der Tour wären und du kümmerst dich darum, die Dinger nähen zu lassen.“ „Mach ich.“ Es schien Manabu peinlich zu sein. „Bevor noch wer sagt, ich hätte keine Romantik im Leib,“ meldete sich Saga zu Wort. „Ich mach den beiden Ringe. Ich weiß ihre Größen, die zwei bekommen ganz besondere Ringe.“ „Ich könnte mich um eine Saal kümmern,“ Schlug Misturu vor. „Da brauchen wir auf jeden Fall eine Band! Was wäre eine Hochzeit ohne Musik? Hat wer Vorschläge?“ Takeru sah in die Runde. Da saß man in der PSC und der fragte, woher die Musik kommen sollte! Das erschien Hiroto das geringste Problem. „Erstmal die wichtigen Sachen, Musik kommt später.“ Nao sah sich um. „Wer könnte die „Trauung“ durchführen?“ „Ich.“ Isshi meldete sich. „Ich hab mich mal im Internet zum Priester weihen lassen, weil meine betrunkenen Kollegen meinten, das wäre lustig, da ich christlich getauft bin.“ „Als wärst du nüchtern gewesen,“ empörte sich der dazu gehörige Nao. „Dann darfst du das tun?“ „Nicht bei zwei Männern, aber darüber sehe ich hinweg.“ Isshi lächelte. „Himmel, wir verheiraten Aoi und Uruha!“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 35: Wenn man Lust hat, aber allein ist ---------------------------------------------- Tja, mir gehört niemand hiervon. Schade. Wenn man Lust hat, aber allein ist Takeru war schwindelig, der Boden rollte unter seinen Füßen, was ihn zum Lachen brachte. Chiyu hielt ihn fest. „Die anderen hatten Recht; trinken ist nichts für dich.“ Wieder lachte Takeru auf. Der eine Cocktail, den Mitsuru ihm nach langem Betteln bestellt hatte, war doch härter gewesen als er gedacht hatte. Trotz des Schwindels fühlte er sich gut, als Chiyu ihn auf dem Bett platzierte. „Lass mich doch auch mal,“ maulte er. „Tu ich doch.“ Chiyu zog eine Flasche aus dem Fan-Geschenken hervor, die nach dem Konzert und vor ihrer kleinen Feier auf das Zimmer gebracht hatte. Auch er hatte ein Glas zu viel gehabt. „Nimm dir noch was.“ Er öffnete die Flasche und reichte sie nach einem tiefen Zug Takeru. Sekt prickelte und das brachte ihn erneut zum Kichern. „Du hast einen sitzen.“ „Du auch.“ Chiyu war ulkig, wenn er betrunken war. So albern. Takeru war nur froh, dass ihm so was nicht passierte. „Ich vermisse Kai!“ Die Gazette-Tour dauerte zu lange, Telefonsex war keine Lösung er wollte Kai wieder spüren. Seit zehn Tagen war er ohne ihn. Und dann führte ihre eigene Tour sie in zwei Tagen auch noch knapp an Gazette vorbei. Sie waren sogar im selben Hotel untergebracht, verpassten sich aber um eine Nacht. „Ich will Sex mit Saga,“ verkündete Chiyu und schnappte sich die Flasche. „Egal, wie die Folgen sind. Wie ist er im Bett?“ „Toll!“ Takeru dachte an die eine Nacht zurück. „Aber lange nicht so gut wie Kai!“ „Klar, in den bist du ja auch völlig verliebt.“ „Wie du in Saga,“ stellte er fest und holte sich die Flasche zurück. Betrunken war er sowieso, was sollte da noch mehr kommen? „Saga ist im Bett total einfühlsam, aber auch wild und er hat Ausdauer! Und was er mit seiner Zunge machen kann ist der Wahnsinn! Aber ich würde zehn Nächte mit ihm gegen eine mit Kai tauschen.“ „So schlimm?“ Chiyu grinste ihn schief an. „Ich hatte noch nie im Leben solchen Druck,“ gestand Takeru. Allein der Gedanke an Kai hatte ihn schon wieder erregt. „Was macht ihr im Bett? Mein einziges Mal mit einem Mann ist ewig her, da war ich 18.“ „Alte Socke!“ Er streckte dem Bassisten die Zunge raus. Schön, dass sie sich wieder so lieb hatten. „Haha. Also?“ Einen Schluck später antwortete Takeru. „Alles! Küssen, lecken, streicheln, beißen, kratzten, blasen, vög-...“ „Er dich?“ „Nee! Nicht nur. Ich hab ihn auch schon gehabt. Ichwar Kais erster Mann.“ Und ich werde der einzige bleiben, fügte er still hinzu und reichte den Sekt zurück. Langsam hatte er doch genug. Sein Körper schien in Flammen zu stehen. „Wie war euer erstes Mal?“ „Unglaublich! Ich dachte, ich vergehe, als ich gekommen bin!“ Wieder dachte er an Kais Hände, die über seinen Körper wanderten, alles erkundeten, an seine Lippen, die ihn küssten. „TAKERU!“ Chiyu grinste noch eine Spur breiter, langsam wurde sein Grinsen verdorben. „Du bist heiß!“ „Danke!“ Aber er musste zugeben, dass er Lust hatte. Große Lust. „Und wie heiß du bist!“ Ohne ihn zu warnen packte Chiyu ihm in den Schritt und drückte, was sich dort langsam bereit machte. Das hätte er eigentlich nicht wissen sollen, lieber hätte sich Takeru still und leise im Bad darum gekümmert, wie die anderen Tage auch. „Lass das,“ er wollte gerade Chiyus Hand weg schieben, als dieser sich über ihn beugte. „Du bist genauso heiß wie ich.“ Dann lagen seine Lippen auf Takerus. Einen Moment lang verlor er sich betrunken in dem Kuss. Das Gefühl warmer Lippen und die körperliche Nähe ließen Takeru sekundenlang alle Hemmungen vergessen. Doch als sich gleichzeitig Chiyus Hand in seine Hose und seine Zunge in seinen Mund schob, kam er wieder zu sich und schob den Bassisten von sich herab. Seit wann lag er auf dem Rücken? Wann war Chiyu so über ihn gerutscht? Warum drückte sich etwas hartes deutlich an seinen Oberschenkel? „Tut mir Leid...“ Chiyu drehte den Kopf weg. „Ich bin echt betrunken. Du bist so niedlich, mit deinem Schwips und ich hab dich lieb und wir brauchen es beide...“ „Schon gut.“ Er wäre ja selbst fast schwach geworden. Aber da war Kai. Kai, mit den starken Armen. Kai, mit der geschickten Zunge. Kai, dessen Hintern so eng war. Kai, der ihn stundenlang nehmen konnte. „Takeru? Was machst du da?“ Er hatte gar nicht gemerkt, dass seine eigne Hand in die Hose gewandert war. Er errötete heftig. „Ich...“ „Du machst es dir und ich mach es mir,“ schlug Chiyu vor. „Und wenn wir anschließend etwas kuscheln, wird das doch erlaubt sein, oder nicht?“ „Bestimmt.“ Wie Chiyu auf ihm gelegen hatte, war heiß gewesen. Warum war das nie passiert, bevor er mit Kai zusammen gekommen war? Ach ja, weil er da immer nüchtern gewesen war. Er öffnete seine Hose, sah zu, wie Chiyu das selbe bei sich tat. Es war heiß. Und verboten. Und er war viel zu weit weg, um sich darum Gedanken zu machen. „Kai sollte auch was davon haben!“ Mit offener Hose stieg Chiyu von Bett und griff nach Takerus Handy. „Mach es vor der Kamera, dann schicken wir es ihm!“ „Du bist verrückt!“ Aber er lachte, während seine Hand sich an die Arbeit machte. „Ich halte es nicht mehr aus!“ Kai ließ den Kopf auf die Tastertur seines Notebooks sinken. „Was denn?“ Miyavi trat hinter ihn und kraulte ihn im Nacken. „Ständig darf ich mir das Gestöhne anhören! Ich bin fertig!“ „Aoi und Uruha haben ganz schön Ausdauer,“ Gab Miyavi zu. „Ich red doch gar nicht von denen! Ich meine Ruki und Reita! Hast du schon mal Reita beim Kommen zuhören dürfen? Der macht Geräusche, als wolle er einen Horrorfilm unterlegen.“ An Aoi und Uruha hatte er sich schon lange gewöhnt. „Ich verzichte, danke. Mein Sternchen macht ganz leise Seufzer, das ist so niedlich.“ „Warum bist du nicht bei ihm geblieben sondern mit uns gefahren?“ Klar, für die Tour war Miyavi eine Bereicherung, wenn er nicht gerade versuchte, den Jungs bunte Sachen für die Bühne aufzuschwatzen und Reitas weißen Nasentanga gegen einen pinken mit Hello Kitty tauschte. Schlimmer als der Tausch vor dem Konzert war allerdings gewesen, dass Reita kurz erwogen hatte, wirklich mit dem Ding auf der Nase auf die Bühne zu gehen. „Viele Gründe. Soll ich deine Schultern massieren?“ Miyavi wich ihm aus, ganz klar. Aber das Angebot lehnte man nicht einfach ab, immerhin hatte der Solist sich eine Zeit lang an Masseur verdingt, ganz professionell, darauf gestand er. „Gern. Welche Gründe? Oh ja...“ Das tat einfach nur gut. „Darüber rede ich nicht. Nicht mal Hiroto weiß davon. Ich... nein... irgendwann okay?“ „Okay. Aber rede mit ihm, ich denke, er nimmt das mit Ami auch nicht auf die leichte Schulter.“ Kai wusste, dass einer der Gründe war, dass Miyavi nicht in seine leere Wohnung wollte. Ami war wieder bei ihrer Mutter und Hiroto bei seinen Eltern, da er seine Schwester mit dem Baby unterstützen wollte. Und Miyavi war ohne Baby zurück geblieben. Kai wusste auch, dass sich Miyavi so große Sorgen um Aoi machte, weil er Kinder über alles liebte und um keinen Preis wollte, dass Aois und Uruhas Baby etwas geschah. Und um Aoi machte er sich auch Sorgen. Aber da musste mehr sein. „Ich weiß.“ Unter Miyavis kundigen Händen begann Kai leise zu seufzen und zu stöhnen. Es war angenehme, was der andere mit ihm machte. „Was macht ihr denn hier?“ Aoi sah in den Raum, wie immer gefolgt von Uruha. Kai suchte immer noch das Band, mit dem die zwei aneinander gebunden waren. Aoi stolperte öfters darüber. „Betrügt ihr das Kleine und das Sternchen?“ Uruha grinste. „Die haben Namen,“ sagte Kai und kümmerte sich nicht darum, dass er Takeru auch immer als sein Kleines bezeichnete. Er schob Miyavis Hände weg. Seine Mails mussten abgerufen werden. Die erste war von Takeru. Er konnte nicht warten und öffnete sie. Ein Fenster ging auf und ein Film flackerte über den Monitor. „Was ist das denn?“ „Hallo Kai!“ Chiyu hielt sich die Kamera vor das Gesicht. Er war völlig betrunken. „Takeru ist heiß auf dich, aber du bist nicht da, also macht er es sich selbst. Schau gut hin!“ „Oh Gott!“ Aoi lachte. „So was Blödes ist noch nicht mal mir passiert! Wie viel haben die getrunken?“ Kai schaffte es nicht, das Fenster zu schließen, bevor alle alles von Takeru sehen konnten, der sich auf dem Bett streichelte. „Zu viel.“ Auch sein Kleines war betrunken. Kai hoffte nur, dass nichts weiter gelaufen war. „Himmel, der ist so niedlich!“ Uruha versuchte, das Bild wieder zu öffnen. „Lass uns auch Spaß haben.“ „Nein! Takeru gehört mir.“ „Teilst du? Ich teil auch Uruha mit euch zwei,“ schlug Aoi vor. Hatte Kai richtig gehört? „Mensch, Kai, dir wurde gerade ein Vierer angeboten!“ Er hatte richtig gehört. „ARG!“ Ungläubig starrte Takeru mit brummendem Kopf auf sein Handy. Chiyu saß zerknirscht neben ihm. „Sorry...“ Das konnte nicht wahr sein! Fortsetzung folgt.... Kapitel 36: Bettprobleme ------------------------ Yeah, das Leben ist schön! Die Sonne scheint, ich habe Arbeit, meine FF läuft und ich fahre zu Miyavi! Eh... zur Story... danke mal wieder an alle, die mir Kommentare oder Favos hinterlassen haben! Das gibt mir immer wieder neuen Antrieb. Ich muss mal sehen, wie oft ich schreiben kann, da meine Zeit etwas knapper geworden ist. Noch immer gehört mir keiner von ihnen, ist mir aber egal! (Na gut, ich hätte sie schon gern, aber was soll´s?) Mein Geld verdiene ich mit ehrlicher Arbeit und nicht mit der Versklavung von J-Rockern. Bettprobleme Seit Tagen ging das Beziehungschaos Shou nun schon auf die Nerven. Darum hatte er seine Band in der Pause versammelt, an einem Ort der Ruhe und der Einkehr. Der StarBucks wunderbar entspannend. Bei seinem zweiten Kaffee, Nao stand genervt hinter Keiyuu und wartete darauf, seine Bestellung los zu werden, sprach er es an. „Es reicht mir mit euch beiden!“ Dabei sag er Hiroto und Saga an. „Was machen wir denn?“ „Du,“ er sah Hiroto an, „hängst in den Seilen, weil Miyavi lieber auf Tour mit Gazette ist, als Händchen mit dir zu halten. Und du,“ sein Blick wanderte zu Saga, „wartest dauernd auf eine Nachricht von Chiyu, stöhnst beim Sex immer wieder seinen Namen und tust so, als ob du nichts von ihm wollen würdest.“ „Ist gar nicht wahr,“ hob Saga zur Verteidigung an, „Ich hab nur einmal seinen Namen gesagt, das kann ja wohl mal passieren!“ „Zweimal. Das ist verdammt nervig, ich fühle mich dann benutzt.“ Oder war er mittlerweile so enttäuschen, dass Saga sich jemand anderen vorstellen musste? Shou hoffte es nicht. „Sorry. Sag mir das doch!“ „Mach ich gerade.“ „Ich will ja nicht stören,“ mischte sich Tora ein, „aber eure Sexleben interessiert mich nicht sonderlich.“ „Dann hör einfach nicht hin.“ Hiroto verdrehte die Augen. „Geht schwer!“ „Wenn Keiyuu noch länger braucht, um der Kleinen da vorn klar zu mache, was er will, ich schwöre, ich mach ihn noch kürzer!“ Nao wirkte nicht besonders ausgeglichen, als er mit seinem Becher wieder an den Tisch kam. Shou konnte das verstehen. Der Duft von Kaffee war nicht auszuhalten, wenn man keinen eigenen Kaffee in der Hand hatte. Und Keiyuu schien sich nie entscheiden zu können. Aber zurück zum Thema. „Saga, du bist scharf auf Chiyu also schnapp ihn dir, wenn er wieder da ist! Leg ihn endlich flach, dann ist das Gejammer vorbei.“ „Genau.“ Tora nickte. „Wenn du ihn erstmal hattest ist der Reiz für dich verflogen und wir haben wieder unsere Ruhe und Shou ist nicht mehr enttäuscht.“ „So einfach ist das nicht.“ Saga rutschte unruhig hin und her. „Sag bloß...“ Nao starrte ihn an und schien dabei glatt den Kaffee zu vergessen. Shou überlegte, ob er ihm den Becher einfach wegnehmen sollte. „Du magst ihn doch nicht etwa?“ „Natürlich mag ich Chiyu! Ich lasse ihn bei mir wohnen und will mit ihm schlafen. Wenn ich ihn nicht mögen würde, wäre das wohl kaum der Fall, oder nicht, ihr Pappnasen?“ „Du magst ihn doch nicht etwa MEHR?“ Nao betonte das letzte Wort deutlich. Saga, jemanden mehr als nur mögen? Shou musste lachen. „Klar, und ab morgen ist der Himmel grün mit lila Wolken. Das ist wahrscheinlicher, als dass Saga sich verl-“ er musste vor Lachen abbrechen. Dass Saga sich verlieben würde, war wirklich nicht wahrscheinlich. „Ich danke dir, dass du meinst, ich wäre dazu nicht fähig.“ Saga schien tatsächlich angefressen. Shou hörte auf zu lachen. Verdammt, hatte Nao Recht? „Dann ist es dir ernst mit Chiyu?“ „Ich habe keine Ahnung. Reden wir lieber über Hiroto, okay?“ „Was soll das jetzt? Wenn du so verquer bist, musst du es nicht auf mich abwälzen!“ Ihr Jüngster war sauer. So hatte Shou das nicht geplant, er hatte ihnen nur mal sagen wollen, was Sache war. „Reg dich nicht auf. Ich hab nur gedacht, seit Miyavi weg ist, bist du übel drauf.“ „Ich vermisse ihn halt. Warum ist er mit denen mit? Klar, muss für Aoi einspringen... da hätten die ihn nicht fragen müssen, da wäre auch ein anderer gegangen!“ Shou hatte das Gefühl, dass Miyavi nicht von Gazette um seine Hilfe gebeten worden war, sondern sie angeboten hatte. Aber dass sollten die zwei unter sich aus machen. „Ich denke, er ist ganz froh, dass er nicht hier ist.“ „Dann bin ich also so schlecht auszuhalten?“ „Nein.“ Saga schüttelte den Kopf. „Ich denke ehr, dass er Ami vermisst.“ „Ach, jetzt bist du der Gefühlsprofi, oder was?“ „Wollt ihr euch hier die Köpfe einschlagen?“ Tora zündete sich eine Zigarette an. „Das bringt doch nichts. Miyavi kann nicht in die leere Wohnung, jeder weiß doch, wie sehr er auf Kinder fixiert ist. Gib ihm eines zu aufpassen und die Mutter muss versuchen, es ihm wieder anzunehmen. Und dass die Kleine nicht mehr da ist, ist für ihn die Hölle. Und dann bist du auch noch wieder zu deiner Familie.“ „Soll das heißen, es ist meine Schuld?“ „Blödsinn.“ Tora reichte ihm die Schachtel. „Der Kerl ist 27 und hat keine Ahnung. Er braucht einfach Zeit. Gib sie ihm, lass ihn mit Gazette spielen und sprich mit ihm, wenn er wieder da ist. Wird schon werden. Er liebt dich, dass wissen wir hier alle.“ „Stimmt.“ Shou nickte. „Ihr bekommt das schon hin. Und jetzt lasst uns unseren Kaffee trinken.“ Denn mit Kaffee wurde alles gut, das wusste Shou einfach. „Ich glaube dir doch!“ Aoi grinste müde in sich hinein, während er Kai zuhörte, der mit Takeru telefonierte. Heute Nachmittag hatte das Kleine angerufen um das peinliche Video zu erklären. Seit dem hatte er dreimal angerufen. Immer wieder versicherte er Kai, dass er und Chiyu sich zwar einmal geküsst hatten und dass er fast schwach, weil völlig betrunken, geworden wäre, aber nichts gelaufen sei. Dass er und Chiyu jeder die Hände bei sich gehabt hatten und nur später gekuschelt hatten. Kai war schon gernvet, weil er schon beim ersten Mal geglaubt hatte, dass zwischen seinem Freund und dessen Bassisten nichts weiter passiert war. Aoi dachte bei sich, dass er persönlich ausflippen würde, gäbe es so ein Video von Uruha und Reita. Nicht, dass er Kai oder Takeru von der Bettkante schupsen würde! Das Angebot war durchaus ernst gemeint gewesen. Kai verließ den Raum und Aoi schloss die Augen. In einer Stunde würden sie auftreten. Er war versucht, Miyavi darum zu bitten, an seiner Stelle auf die Bühne zu gehen, aber er wusste, dass die Müdigkeit verschwinden würde, wenn er erstmal vor Publikum stand. „So müde?“ Miyavi setzte sich neben ihn. „Unheimlich! Ich bin entweder müde oder geil. Das nervt.“ „Und wenn du geil bist, schnappst du dir Uruha und machst ihn auch müde.“ „Er beschwert sich nicht darüber,“ grinste Aoi. Sie hatten schon immer viel Sex gehabt, aber seit er schwanger war, war er unersättlich. „Würde ich auch nicht. Leg dich hin.“ „Nein, danke. Ich schlafe nicht mit dir.“ „Ich massiere dir den Rücken, dass entspannt. Ich wollte dich auch nicht verführen, keine Angst.“ Der Solist lachte. Aoi drehte sich auf den Bauch und ließ zu, dass Miyavi sich auf seinen Hintern setzte. Zu leicht, dachte er. Der Kerl war leichter als er, obwohl er fast zehn Zentimeter länger war. „Danke.“ Es tat gut, Miyavis Hände auf dem Rücken zu spüren und er genoss die Behandlung einige Minuten schweigend. „Geht es dir wirklich gut,“ wollte Miyavi dann wissen. „Ja. Ich fühle mich zwar seltsam und esse komische Sachen, aber es geht mir gut. Ich übergebe mich auch nicht mehr.“ „Das ist gut. Ich mach mir etwas Sorgen um dich, weißt du.“ „Ich weiß. Ich weiß, warum du mit bist.“ „Wirklich?“ Kurz hielt Miyavi inne, massierte dann aber kräftig weiter. „Du kannst es nicht ertragen, dass Ami nicht mehr bei dir ist. Du wolltest sie am Liebsten behalten.“ „Stimmt. Sie ist wundervoll.“ Miyavis Stimme klang traurig. „Wenn unser Baby da ist, darfst du jeder Zeit darauf aufpassen, versprochen.“ „Wirklich?“ Aoi lächelte. „Ich würde es kaum jemanden anvertrauen, aber dir auf jeden Fall. Oder wäre das zu schmerzhaft?“ „Ich weiß nicht. Es haben, nein. Aber es wieder zu dir und Uruha zu geben...“ Der Sänger seufzte. „Du weißt doch, was los ist.“ „Ja.“ Aoi nickte. „Und darum verstehe ich nicht, dass du hier bist.“ „Ich mache mir Sorgen, dass dir etwas passiert. Dir oder dem Baby. Wenn ich dir helfen kann, dann helfe ich dir.“ „Uns wird nichts passieren. Addy hat gesagt, es ist alles okay.“ „Das kann man so früh noch nicht sagen! Man sieht in der Zeit kaum etwas auf dem Ultraschall, da glaubt ihr, alles sei gut und dann kommt das dicke Ende! Oh!“ Miyavi unterbrach sich. „Ich will dir keine Angst machen.“ „Tust du nicht. Ich habe Angst. Klar. Auf dem Ultraschall ist wirklich kaum etwas zu sehen, Addy meint, sie könne bei mir schlecht erkennen, wie es aussieht. Es sei alles ganz anders, als bei normalen Schwangeren. Aber was sie sehen kann, ist gut.“ „Das beruhigt mich. Sag mir dennoch, wenn es dir nicht gut geht. Du musst nichts machen, wozu du dich nicht in der Lage fühlst.“ „Werde ich nicht. Versprochen.“ „Gut.“ Miyavi massierte fester. Die Müdigkeit verließ Aoi schlagartig. „Ich will nicht, dass ihr beide das durchmachen müsst. Darum bin ich bei dir.“ „Danke. Aber...“ Aoi zog die Luft ein. Müde war er nicht mehr... „besser, du hörst jetzt auf.“ „Wieso?“ „Ich bin nicht mehr müde.“ „Na, dass ist doch gut!“ Er massierte weiter. Aoi wurde rot. „Oder...“ „Genau! Entweder müde oder scharf.“ Er seufzte. Das war nicht zum aushalten! Miyavi strich ihm noch über den Nacken und hauchte einen Kuss auf die empfindliche Stelle. „Dann geh, krall dir Uruha und hab noch etwas Spaß, bevor es auf die Bühne geht.“ Aoi sprang auf, verdeckte seinen Schritt, der schon eindeutig sagte, was er brauchte und rannte zur Tür, direkt in Uruha hinein. „Aoi, was hast du denn?“ Wortlos fiel er seinem Verlobten um den Hals und schob die Zunge in dessen Mund. Das war zu lecker! „Ich will dich!“ „Himmel, wie oft denn noch?“ Uruha lachte, als er Miyavi aus dem Raum schickte. Das war Aoi egal, aber er hörte noch eine dreckiges Lachen seitens des Sängers. Fortsetzung folgt.... Kapitel 37: Der Fahrstuhl, der Bauchnabel und die Erkenntnis ------------------------------------------------------------ Sehr geehrte Damen und Herren, Willkommen zu unserer heutigen Folge von „Nervenzusammenbruch frei Haus“. Wir bedanken uns für Ihre Treue und Ihr Interesse an der Serie. Daher werden wir sie auch noch lange fortführen können. Die Autorin lässt Ihnen mitteilen, dass sie niemanden der genannten J-Rocker ihr Eigen nennt und ihr Geld nicht damit verdient, hier zu schreiben. Und nun, werbefrei: Der Fahrstuhl, der Bauchnabel und die Erkenntnis „Und wenn du nochmal meinst, auf der Bühne dein Ding durchziehen zu müssen, obwohl du alle bist, dann schleife ich dich eigenhändig von der Bühne! Warum ist Miyavi denn mit?“ Kai konnte sich den Mund fusselig reden, Aoi hörte nicht auf ihn. Er stand leicht betreten neben Uruha im Hotelflur, der einen Arm um seinen übermüdeten Freund gelegt hatte und ihn stützte. „Es geht schon, Kai. Wirklich.“ „Klar, du warst weiß wie eine Wand!“ „Nur kurz! Es ging mir dann gleich wieder besser.“ „Ich habe dir auch gesagt, du sollst mir Beschied sagen,“ mischte sich nun auch Miyavi ein. „Ist gut. Nie wieder, versprochen.“ Seltsam, da hörte Aoi drauf. Kai gab es auf. „Schatz, geht es wirklich?“ „URUHA... Es nervt. Schlimmer als das Ganze mit der Schwangerschaft ist, dass ihr mich bei jedem Nieser fragt, ob ich mich hinlegen will!“ „Du hast geniest?“ Rukis Einwurf brachte sie auch nicht wirklich weiter, da Aoi rot anlief. Kai beschloss, das Gespräch zu beenden und sie alle auf die Zimmer zu schicken. Er brauchte Ruhe. Zeit für sich. Er vermisste seinen Takeru, nicht nur im Herzen, auch sein Körper sehnte sich mittlerweile unheimlich nach seinem Freund. Nach dem Filmchen vor ein paar Tagen war es nicht besser geworden und Kai fürchtete, wenn es noch länger so ging, hätte sein rechter Arm bald deutlich stärkere Muskeln als sein linker Arm. „Ich geh noch was trinken,“ verkündete Miyavi und deutete auf die Hotelbar. „Sind dabei, oder Ruki?“ Reita lächelte seinem Freund zu. Kai war genervt. Zwei Paare, von denen eines sowieso nie die Finger voneinander lassen konnte und das andere sich auf dem besten Weg befand, genauso nervig zu werden. Ob er und Takeru wohl auch so schlimm waren? „KAI!“ Er auf jeden Fall, jetzt bildete er sich schon ein, die Stimme, leicht schrill und etwas nasal, seines Freundes zu hören. Er brauchte dringend Ablenkung. Und Schlaf. Am Besten, bevor Aoi und Uruha wieder los legten und Ruki und Reita von der Bar zurück kamen. Stöhnende Bandkollegen in Stereo waren nicht förderlich, wenn man seinen eigenen Notstand zu unterdrücken versuchte. Er steuerte auf den Fahrstuhl zu. „KAI!“ Das war krank. „Kai, da ruft dich wer,“ merkte Uruha grinsend an. Hä? Hatte Uruha das selbe Problem? „KAI!“ Er drehte sich um, sah einen weiß blonden Wirbelwind auf sich zu sausen, der genau einen Schritt vor ihm mit rudernden Armen anhielt und ihn anstrahlte. „Takeru?“ Keine Einbildung, der Kleine war wirklich da. Direkt vor seiner Nase. „Bist du noch sauer auf mich?“ „War ich doch nie! Was-“ weiter kam er nicht, da Takeru den letzten Schritt einfach sprang und ihm um den Hals fiel und seine Lippen auf seine presste. Wie gut sich das an fühlte! Takeru hing in seinem Arm, küsste ihn verlangend und ließ keinen Zweifel daran, dass er Kai genauso vermisst hatte, wie der ihn. „Ich liebe dich,“ sagte Kai in einer Kusspause. Konnte es sein, dass er Takeru das bisher noch nie gesagt hatte? Er wusste es nicht. Er merkte nur, dass er mit einem anderen Mann im Flur eines Hotels stand und ihn küsste. Ein Rest verstand brachte ihn dazu, gemeinsam mit dem Kleineren in den Fahrstuhl zu treten. Aoi und Uruha folgten kichernd. Scheinbar war Aoi wieder fit. Ihm auch egal, Takeru presste sich fest an ihn. „Ich will dich, Kai. Die ganze Nacht...,“ murmelte er und machte mit seinem Unterleib deutlich, dass er es wirklich wollte. Kai ging es nicht anders. Die vor witzige Zunge, die sich über seinen Hals schlängelte brachte sein Blut zum Rauschen. „Komm schon her!“ Er zog Takeru noch näher, griff in seine Haare, küsste ihn und legte eine Hand auf dessen festen Hintern. Wie hatte er die Leidenschaft, die in Takeru steckte, in den letzten Tagen vermisst! Er brauchte ihn. Takeru stöhnte leise auf, seine Wangen waren bereits rot und seine Bewegungen fahrig. Und sein Zimmer lag so weit oben im Hotel, im 17. Stock! Kai wurde Angst und Bange. Sein Körper war nicht bereit, noch länger zu warten, besonders nicht, als Takeru ein Beim um seine Hüften schlang und seine Erregung fest in Kais Schritt rieb. „Die schaffen es nicht bis ins Zimmer,“ hörte er Aoi sagen. „Wetten doch?“ „Klar. Wer verliert, ist heute Uke!“ Dann blieb der Aufzug stehen. Verdammt, was sollte das? Takeru bekam davon nichts mit, er war nicht mehr anwesend, außer körperlich. Dafür aber davon um so mehr. „Hey, das zählt nicht!“ Worüber regte Uruha sich auf? Hatte Aoi den Aufzug angehalten? Egal. Kai spürte nur noch, was Takeru mit ihm machte. „Kai...,“ quietschte dieser. „Ich kann nicht mehr lange... halten... ich schaff es nicht... ich muss... kommen...“ Das sah Kai auch so. Sein Freund war Millimeter vor dem Höhepunkt. Sie waren mit Aoi und Uruha, den verdorbensten Mitgliedern seiner Band, in einem Fahrstuhl. Ungünstig, aber egal. Kai griff, wie in ihrer ersten Nacht, über der Hose in Takerus Schritt und drückte und rieb. Das war offensichtlich zu viel für den Jüngeren. Mit in den Nacken geworfenen Kopf schrie Takeru auf, trieb seine Nägel in Kais Schultern und erbebte kurz und heftig. Kais Hose spannte viel zu sehr, als sich dann der Aufzug wieder in Bewegung setzt. Keuchend hing Takeru in seinem Arm. Ob er überhaupt gemerkt hatte, dass sie nicht allein waren? Scheinbar nicht, denn seine Hand begab sich zu Kais Hose, öffnete den Reißverschluss und befreite Kai. Er kam nicht dazu, sich zu schämen, das war einfach zu nötig, was Takeru mit ihm tat. Er registrierte Lachen von Aoi und Uruha am Rande, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Es kümmerte ihn auch nicht, dass er mit offener Hose aus dem Aufzug taumelte, Takerus Lippen immer an seinen. Wie er es schaffte, die Zimmertür zu öffnen wusste er nicht. Und ab dem Moment, in dem sein Hinterkopf etwas zu fest auf das Holz der wieder geschlossenen Tür traf und Takeru mit den Händen seine Hüften festhielt, während er vor ihm auf die Knie ging, war es auch nicht mehr wichtig. „Das war heiß.“ Mit einem leichten Ziehen im Unterleib ließ sich Uruha wieder neben Aoi nieder. „Welchen Teil meinst du? Takeru, der im Fahrstuhl kommt? Kai, der mit offener Hose über den Flur rennt? Das Stöhnen, das aus ihrem Zimmer kommt? Oder meinst du mich, über dir?“ Aoi lächelte süß. „Ja. Alles.“ Uruha schob ihm eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Besonders den letzten Teil.“ „Wunderbar. Ich frage mich, ob wir es ernst meinen sollten, was wir zu Kai gesagt habe.“ „Das wir sie mit ins Bett nehmen würden?“ Uruha fand die Vorstellung reizvoll. „Ja. Sie sind heiß. Und ich glaube kaum, dass Takeru damit ein Problem hätte.“ „Aber dann wären wir uns nicht mehr treu, oder?“ „Kommt darauf an. Ich würde es gern mal mit den beiden tun. Was nicht heißt, dass ich dich weniger lieben würde.“ Aoi beugte sich zu seinem Kuss hinüber, den Uruha ihm zärtlich gab. Auf der einen Seite war Aoi wild und dann, wenn er befriedigt war, wieder so zart. „Oder dass du mir nicht reichst. Es wäre ein einmaliges Abenteuer.“ „Sehe ich auch so. Und wer sagt denn, dass wir mit einem von den beiden wirklich Sex haben würden? Ehr so zwei Paare zusammen, das wäre schön.“ Er zog Aoi an sich, streichelte seinen nackten Hintern, fuhr zu seinem Bauch herum und drehte Aoi so, dass er halb in seinem Arm lag. „Und Kai bekommen wir auch zu so was. Verklemmt ist er nicht, wie er eben bewiesen hat. Wenn sie wollen, ich wäre nicht dagegen.“ „Ich auch nicht.“ Uruha begann, Aois Brust zu küssen. „Aber vorläufig reichst du mir vollkommen.“ Seine Lippen wanderten tiefer, küssten zärtlich den Bauchnabel Aois. Darunter, unter dieser hellen, weichen Haut, unter diesen Muskeln, da wuchs ihr Baby. Eine Sekunde hielt er inne, versuchte, seinen rasenden Herzschlag zu kontrollieren. Ihr Baby. Er freute sich darauf und er hatte Angst davor. Was, wenn er kein guter Vater wäre? Er hätte nie mit so einer Situation gerechnet. Doch jetzt war es so und er musste sich dem Ganzen stellen. Nie würde er Aoi allein lassen. Er wusste, sein Verlobter hatte Angst in der Rolle, die auf ihn zu kam, zu versagen. Angst, dass dem Baby etwas passieren würde, noch während es wuchs. Er durfte Aoi seine eigene Angst nicht zeigen, durfte ihn nur seine Freude spüren lassen. Also schob er seine Zunge in den Bauchnabel und stockte erneut. „Aoi...“ „Hör nicht auf, das ist schön,“ bat Aoi. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht entspannt. Kein Wunder, der Mann brauchte in den letzten Wochen mehr Sex als Uruha nach einer Durststrecke. „Dein Bäuchlein wächst.“ „Was?“ Sofort setzte sich sein schöner Freund auf. „Stimmt gar nicht! Ich bin erst in der 13 Woche, da wächst noch nichts!“ „Doch.“ Sanft streichelte Uruha die kleine Wölbung. Aoi konnte es nicht leugnen. Er bekam einen Bauch. „Außerdem hab ich gesehen, dass du sämtliche Hosenknöpfe nach außen versetzt hast. Langsam geht es los.“ Langsam wurde es real. Realer, als ein verschwommenes Ultraschallbild, das so unscharf war, dass Addy sich nicht ganz sicher gewesen war, ob das Baby nun ehr am oberen Teil der Gebärmutter, oder dem, was Aoi stattdessen hatte, oder dem unteren lag. Erst hatte sie es oben entdeckt, dann den Winkel gewechselt und es doch unten lokalisiert. Sie hatte angekündigt, nach ihrer Tour ein neues Hochleistungsultraschallgerät zu haben und dann mehr sagen zu können. „Ist das schlimm?“ Aoi streckte sich und musterte kritisch seine winzige Wölbung. „Nein.“ Wieder streichelte Uruha sie. Wie es sich wohl an fühlen würde, wenn Aoi runder wurde? Wie dann wohl ihr Sex wäre? Und wie wohl das Gefühl wäre, die ersten Bewegungen das Babys durch Aois Bauchdecke zu spüren? Überrascht registrierte Uruha, dass ihm die Tränen in die Augen schossen. „Überhaupt nicht schlimm.“ „Was hast du?“ Aoi zog ihn hoch. „Warum weinst du?“ „Wir... wir werden Eltern. Das hier,“ er legte die Hand auf Aois Bauch, „ist unser Baby. Du und ich...“ Jetzt liefen ihm die Tränen über die Wangen. Verdammt! Auch Aoi bekam glänzende Augen und schloss ihn in die Arme. Ihre Tränen vermischten sich. „...wir werden ein Baby haben.“ Fortsetzung folgt.... Erstens: Ich weiß, der Teil endet kitschig. Zweitens: Ja, das Kleine ist verdorben. Drittens: Der dusselige PC hier erkennt das Wort „Hochleistungsultraschallgerät“ aber nicht das Wort „Kondom“. Was sagt uns das? Nichts. Kapitel 38: Jede Menge Snacks ----------------------------- Hallo meine Herzen! Ich kann kaum fassen, dass dies hier der 38 Teil der FF ist – 36, wenn man die Adults rauszählt. Aber als ich damit begonnen habe, hätte ich nie gedacht, dass sie so lang wird. Und da ich noch gefühlte 1000 Ideen habe, wird es auch so schnell nicht enden. Ich danke euch für eure Kommentare! Ich habe noch nicht einen der Jungs eingefangen und in meinen Keller gesperrt um ihn dort zu unzüchtigen Handlungen mit den anderen zu zwingen. Sie sind frei wie die Vögel und singen ihre Lieder, und nichts davon bringt mir Geld ein. Jede Menge Snacks Takeru räkelte sich müde in den Laken. Eigentlich müsste er völlig alle sein. Sein Körper tat zwar an Stellen weh, an denen er nicht weh tun sollte, wenn er am Abend ein Live hatte, aber er fühlte sich wie neugeboren. Zu seiner Überraschung war Kai ebenfalls wach. „Hast du nicht geschlafen?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ Seiner Meinung nach hätte Kai bis zum Nachmittag schlafen müssen. Sie waren gestern recht aktiv gewesen. Nachdem Takeru bereits zweimal Sterne gesehen hatte, hatten sie auch mal das Bett erreicht, wo eine dritte Sternschnuppe nicht lange auf sich warten ließ. Dann hatte Kai ihnen eine Pizza bestellt und während der Wartezeit hatten sie es sich in der Wanne gemütlich gemacht. Nur, auch dort hatten sie die Finger nicht voneinander lassen können. Kaum, dass sie die Pizza verschlungen hatten, hatte Takeru sich an seinen Nachtisch gemacht – Kai, der dann auch sein Mitternachtssnack und Frühimbiss geworden war. Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie in dieser Nacht miteinander geschlafen hatten. Er war nur froh, dass ihnen die Natur noch keine Grenzen setzte, wie sie Männer über 40 hatten. Denn zweimal oder so wäre ihm zu wenig gewesen. „Weil ich dich angesehen habe,“ gab Kai zu und errötete. „Wieso das denn?“ „Du siehst völlig unschuldig aus, wenn du schläfst. Da machst du Sachen im Bett mit mir, von deren Existenz ich nicht mal geahnt habe und dann schläfst du ein und siehst aus wie ein kleiner Engel. Du bist seltsam,“ Kai küsste ihn. „Verdorben, unschuldig und verrückt. Darum liebe ich dich ja auch.“ Kai sagte das so wunderschön, dass Takeru ihn sich schnappen musste und auf den Rücken warf. „Nochmal,“ forderte er. „Ich bin zu alle!“ „Du sollst es nochmal sagen! Ich liebe dich, ich liebe dich!“ Er begann zu singen, etwas schiefer als sonst. Die Nacht hatte seiner Stimme nicht allzu gut getan. „Ich liebe dich, du verrücktes Huhn. Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?“ „Oh, ich hab so lange genervt, bis wir eine Nacht früher her gefahren sind. Wir hätten gestern frei haben sollen und in der Nacht fahren, aber ich hab sie überredet.“ Überredet traf es nicht ganz. Er hatte seinen Kollegen schlicht weg die Ohren voll geheult, wie sehr er Kai vermisste und dass er mit dem Druck und Liebeskummer nicht auf die Bühne könne. Als das nicht wirkte, hatte er gedroht, immer die falschen Songs zu singen und als letzte Maßnahme seine Band dazu verdonnert, im nächsten PV etwas völlig peinliches zu machen, wenn sie nicht fuhren. Das hatte gewirkt und er war bei Kai. „Du bist wirklich total verrückt. Ich befürchte nur, ich muss langsam aus dem Bett raus.“ „Ich ruf Yuji an, der hat meine Sachen.“ Takeru blieb auf Kai sitzen und griff nach den Telefon. „MORGEN YUJI!“ „Du bist gut, es ist fast zehn Uhr!“ Der Gitarrist schien genervt zu sein. Warum nur? „Bringst du mir meine Sachen?“ „Zieh doch das von gestern über und komm in dein Zimmer, wo ist das Problem?“ „Ich bin in meiner Unterhose gekommen und die ist versaut!“ Die wollte er nun wirklich nicht mehr tragen. „Das wollte ich gar nicht wissen. Ich bin gleich bei dir.“ Es klickte in der Leitung und Yuji legte auf. „Das hast du ihm nicht wirklich gesagt, oder?“ Kai lachte, dass sein Bauch wackelte. „Warum nicht? Und wenn du schon so dabei bist, können wir auch gleich weiter machen.“ Einfach zu verlockend. Aber ein Klopfen störte sie. Yuji. Takeru sprang auf und riss seinem Freund die Tür auf. „Takeru...“ Warum war er nur so entgeistert? Tat ja gerade so, als hätte er noch nie einen nackten Mann gesehen. „Ich hab dir gesagt, ich habe nichts zum Anziehen hier. Was hast du erwartet?“ „Morgen, Yuji. Es tut mir Leid.“ „Gib es auf, Kai. Der ist einfach so, daran wird sich nichts mehr ändern.“ Takeru nahm die Sachen an sich und zog sie über. Schade, jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Kai sich wieder anzog. „Manabu lässt ausrichten, dass die Sachen für die Gazette-Jungs fertig sind. Bis auf Aois Hose, da sollen wir nochmal den Umfang vom Bauch messen. Falls es mehr geworden ist.“ Als Hochzeitsplaner fühlte er sich mehr als wohl. Das ging wirklich gut. Wenn er jetzt nur noch jemanden fand, der Musik machen würde! „Gut.“ Kai streckte sich. „Machen wir gleich. Ich sag einfach, ich sei angerufen worden. Yuji?“ „Ja?“ „Willst du auch mich nackt sehen oder...“ „NEIN DANKE! Ich steh immer noch auf Frauen und das sollte auch so bleiben!“ „Verklemmt,“ urteilte Takeru, als die Tür hinter Yuji ins Schloss fiel. Zu seiner Enttäuschung zog Kai sich wirklich an. Ruki lies sich von Reita den Kopf kraulen und hörte mit einem halben Ohr Kai zu, der etwas von einem Shooting erzählte. War ja eh nur eine Show für Aoi und Uruha. Es gab kein Shooting. „Schon wieder Anzüge?“ Aoi schien nicht begeistert zu sein. „Ja, schon wieder. Und sie sind schon fertig, bis auf deine Hose.“ „Warum?“ „Weil du dicker wirst,“ warf Reita ein. „Schon klar, aber müsst ihr das so deutlich sagen?“ Aoi schob sich eine weitere Portion seines dritten Frühstücks in den Mund. Heute gab es bei ihm allen Ernstes mit Gummibärchen belegtes Sushi mit Aal , dass er in Joghurt tunkte, statt in Sojasoße. Ekelhaft, urteilte Ruki. „Mir gehen die Anzüge auch auf den Keks,“ merkte er an. Es wäre nicht normal gewesen, wenn er es nicht gesagt hätte. „Geht nicht anders. Der Kunde will es so. Und sie sind wirklich schön!“ Kai verteidigte die Anzüge. Und er hatte recht – Manabu hatte ganze Arbeit geleistet. Allgemein waren die Anzüge sich ähnlich, einer war schwarz für Kai, Reitas war grau und sein eigener rot. Damit war es sein vierter roter Anzug. Alle waren noch verziert und bestickt. Für Aoi war ein cremefarbener Anzug mit violetten Applikationen vorgesehen. Uruha würde das gleiche Modell tragen, nur mit umgedrehten Farben. „Also, ich finde sie toll,“ mischte sich Takeru ein. Der sollte bloß ruhig sein, was machte der Flummi überhaupt hier? Und der Rest von SuG trieb sich auch hier herum und tat, als wäre das ganz normal. „Stimmt.“ Masato gab seinem Sänger recht. „Ruki sieht in roten Anzügen einfach zum Anbeißen aus.“ „Wenn Ruki angebissen wird, dann von mir!“ „Ich lass mich auch nur von dir beißen.“ Ruki zog Reitas Kopf zu sich hinunter. „Ihr nervt alle dermaßen!“ Miyavi verließ den Raum. „Ups,“ machte Uruha. „Er vermisst Hiroto bestimmt wie verrückt. Und Hirotos Nichte auch.“ „Ja.“ Aoi nickte. „Aber es ist noch mehr als das.“ „Was?“ Takeru sah hinüber. „Kann ich ihn vielleicht aufmuntern?“ „Kannst du nicht.“ Ruki setzte sich auf. „Er hat einen dicken Schädel und ich habe keine Ahnung, was bei ihm schief läuft. Gestern hat er fast angefangen zu heulen, als wir über das Baby gesprochen haben.“ Es war seltsam gewesen. Etwa beim vierten oder fünften Glas waren sie auf Aois Schwangerschaft gekommen und Miyavi war ganz melancholisch geworden. Hatte ihnen erzählt, dass er Aoi, Uruha und das Kind mit seinem Leben schützen würde, wenn es nötig sein sollte. Dass es ihnen besser gehen sollte. Dann war er still geworden und hatte nichts mehr gesagt, sondern einfach weiter getrunken, bis er kurz vorm Weinen stand und sie es für besser gehalten hatten, ihn auf sein Zimmer zu verfrachten. Dort hatte er was von „es Hiroto irgendwann sagen“ gemurmelt und war dann eingeschlafen. „Jetzt holt schon das verdammte Messband!“ Aoi schien entschlossen, das Gespräch nicht weiter fortzuführen. „Du weißt was!“ Chiyu zeigte auf ihn und Aoi zuckte ertappt zusammen. „Ja. Aber ich rede nicht darüber, dass habe ich Miyavi versprochen.“ „Sag schon!“ „Aoi hat es versprochen.“ Uruha nahm seinen Verlobten in den Arm. „Und das hält er auch.“ Ruki sah es genauso. Wenn Miyavi mit Aoi gesprochen hatte, war es nicht ihre Sache, darin zu bohren. „Also? Abmessen!“ Uruha zog das Band um Aois Bauch. „NEIN!“ Ungläubig starrte der Mann darauf. „Das sind drei Zentimeter mehr als früher!“ „Und es werden noch mehr werden, viel mehr!“ Misturu grinste. „Man kann schon sehen, dass da was wächst.“ „Wenigstens werde ich nicht einfach nur fett, wie andere Leute!“ Dabei sah Aoi Ruki an. „Ich war nur mal etwas propper, als wir monatelang keine Tour hatten, als sei still, du schwangere Zicke!“ Aber mit einem versöhnlichen Lächeln nahm er seinen Worten die Schärfe. Aoi war nun mal eine Zicke, aber auch er musste Lachen. „Hiroto, du spinnst.“ Saga war kurz davor, seinen Kollegen aus der Wohnung zu werfen. Da kam der hier her um über sein Leid zu klagen und kam dann auf das schmale Brett, er könne sich an Miyavi rächen, indem er mit Saga schlief. „Miyavi liebt mich nicht genug um bei mir zu bleiben. Da hat er das verdient!“ „Aber du liebst ihn doch, oder nicht?“ „Klar! Aber ich lass so was nicht mit mir machen.“ Hiroto schaltete auf stur und blieb auf Sagas Schoß sitzen. „Sternchen, dass ist völlig armselig! Ihr habt da was besonderes, mehr, als ich bisher hatte und du willst das gerade kaputt machen, nur weil Miyavi nicht hier ist?“ „Das ist nicht armselig! Ich bin stinksauer auf ihn. Und mit mir hast du noch nie geschlafen, also tu es,“ forderte er und unterstrich es, indem er nach Sagas Hose griff. Jetzt reichte es. Saga packte ihn, hob ihn von sich und platzierte ihn neben sich. „NEIN. NEIN. NEIN. Wenn du deine Beziehung ruinieren willst, tue es. Aber such dir dafür einen Kerl, den du nie wieder sehen wirst. Ich werde es bestimmt nicht machen. Du bist mein Freund, mein kleiner Bruder fast schon, und Miyavi ist auch mein Freund. Und ich mach das einfach nicht.“ „Aber...“ Hiroto wurde klein laut und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Er tut es bestimmt auch mit einem anderen.“ „Vertraust du ihm so wenig? Und mit wem sollte er schlafen? Aoi und Uruha? Sicher! Ruki und Reita lassen keine anderen Männer an sich heran und Kai ist so verschossen in das Kleine, dass er nicht mal merken würde, wenn Miyavi nackt vor seiner Nase Blumen gießt. Wenn dein Freund wieder da ist, dann müsst ihr reden! Er hat sicher einen Grund.“ Zumindest hoffte Saga das. Und das der Grund nicht war, dass er Hiroto nicht mehr liebte. „Ich weiß nicht. Ich war bisher noch nie verliebt,“ gab Hiroto zu. „Ich auch nicht.“ „Dann gib keine klugen Ratschläge.“ „Doch. Ich sag dir jetzt mal was: Verliebt sein ist Mist. Es sei denn, der andere liebt einen auch. So wie Miyavi dich.“ Und steht nicht auf Frauen, wie der, den ich mir dummer Weise ausgesucht habe, fügte Saga in Gedanken an. „Okay... Dann glaubst du, Miyavi liebt mich?“ Große Hundeaugen sahen Saga an. „Ich weiß es.“ Gut, dass stimmte nicht, aber alles andere hätte dem anderen nicht geholfen. „Okay.“ Einen Moment schwieg Hiroto. Dann sah er Saga wieder an. „Kann ich heute Nacht trotzdem hier bleiben? Nur zum Kuscheln?“ „Immer doch, Sternchen.“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 39: Shous Meinung ------------------------- Bitte nicht daran gewöhnen, dass ich so schnell poste! Das ist nur, weil ich gerade mal ein paar Tage frei habe. Ich danke euch für eure lieben, süßen Kommentare! Eine der Personen gehört mir! Mir ganz allein! Es ist Nami, die StarBucks-Bedienung. Auch, wenn sie sich fast nur um Shou und Nao kümmert. Der Rest leider nicht und ich bin darauf angewiesen, weiterhin ehrlich für mein Geld zu arbeiten. Shous Meinung „Nur zur Klarstellung,“ Keiyuu drehte sich mit einem Kaffee in der Hand zu Shou um. Dieser konnte kaum fassen, dass es der kleine Sänger doch noch geschafft hatte, Nami seine Wahl zu zu nuscheln. „Die Hochzeit ist übermorgen?“ „Erstmal Kaffee, dann Hochzeit.“ Shou lächelte Nami an, seine Kaffee-Göttin. Sie war wirklich sympathisch. Er wusste aber nicht, ob das nur daran lag, dass sie ihm immer seinen Kaffee gab oder sie wirklich nett war. „Ich nehme heute einen Mocca mit weißer Schokolade, auf Soyamilchbasis mit Sahne, bitte.“ „Ganz groß, stimmt´s?“ Sie grinste und machte sich ans Werk. „Wer heiratet denn?“ „Aoi und Uruha,“ mischte sich der frisch von der Tour gekommene Takeru ein. „Hier in der Firma, sie wissen von nichts, aber komm doch auch dazu.“ „Klar, gerne.“ Die Bedienung nickte und warf einen kurzen Blick zu Keiyuu. Shou verdrehte die Augen. Nett oder nicht, sein Kaffee bitte! „Gibst du mir einen Café latte mit Karamell,“ bat Takeru. „Nein.“ „Warum nicht?“ Nami deutete auf ein Schild hinter ihrem Rücken. Das war Shou bisher noch gar nicht aufgefallen. In großen Buchstaben stand darauf: „KEINEN KAFFEE FÜR TAKERU!“ „Heiße Schokolade?“ „Gut.“ Als Shous Kaffee endlich da war, setzte er sich mit Keiyuu an einen Tisch weiter hinten und wartete auf den Rest der Truppe. „Ja, die Hochzeit ist übermorgen,“ sagte er, als sich Takeru, Chiyu, Saga und Manabu zu ihnen setzten. „Heute ist ihr Final und morgen sind sie wieder da. Getraut wird übermorgen.“ „Ist denn soweit alles fertig?“ Keiyuu sah in die Runde. „Allesch fertisch.“ Takeru wedelte nebenbei mit seiner Hand auf seine heraus gestreckte Zunge. Schon wieder verbrannt, der Kerl lernte es nicht mehr. Shou zweifelte an ihm. „Die Ringe sind hier.“ Saga legte eine Schachtel auf den Tisch und Shou begutachtete den Inhalt. Zwei schmale goldene Ringe mit keltischen Ornamenten und jeweils einem winzigen Stein lagen darin. Er nahm einen zur Hand, scheinbar Uruhas, denn Aois Name und das Datum von übermorgen waren eingraviert. „Schön,“ urteilte er und schob die Schachtel weiter zu Manabu. „Ich wusste nicht, ob ich ihre echten Namen nehmen sollte. Aber ich habe bisher nie gehört, dass sie sich so anreden. Ihr?“ Saga sah fragend in die Runde. „Nö.“ Takeru nahm einen weiteren Schluck, diesmal schaffte er es sich nicht zu verbrennen. „Die stöhnen „AOIIII“ und „UUU-RU-HAAAAAAAA“ wenn sie im Bett sind.“ Shous Kopf kollidierte fast mit dem Tisch. Das Kleine hatte es sich nicht nehmen lassen, die Töne zu imitieren. „Dann passt das ja.“ Der Bassist schien zufrieden und lehnte sich zurück. Dabei traf sein Arm kurz auf Chiyu, der zusammen zuckte, als habe man ihn unter Strom gesetzt. Langsam reichte dessen Verklemmtheit Shou. „Die Anzüge sind auch fertig.“ Manabu rührte nebenbei in seinem Kaffee. Schlichter, schwarzer Kaffee ohne alles, was Shou so langweilig fand wie Toast ohne Auflage. „Aois Hose hat zur Sicherheit Gummizug. Ich hoffe, er wird das nicht übel nehmen.“ „Bestimmt nicht,“ warf Chiyu ein. „Er weiß ja, dass er schwanger ist und hat das Messen fast locker genommen. Nur dass es drei Zentimeter mehr waren hat ihn geschockt.“ „Drei Zentimeter?“ Der Screw-Gitarrist sah ihn fragend an. „Ich dachte, er wäre jetzt erst in der 14 Woche oder so? Ist das nicht zu viel?“ „Du hast ihn nicht essen sehen.“ Keiyuu schüttelte sich. „Was der in sich rein stopft, das geht nicht. Ich weiß gar nicht, ob wir mit einem normalen Menü auskommen.“ „Ich finde die Idee, Pizza mit Schokolade oder Eis mit Currysoße zu servieren ebenso eklig wie Aois komische Pfannkuchen mit Frischkäse und Spiegelei.“ Saga sah angewidert auf die Tischplatte. Sie alle hatten schon das eine oder andere Gericht aus Aois Schwangerschaftsküche ansehen müssen und sich nur schwer das Würgen verkneifen können. „Also muss er selbst mischen, der Champagner ist zumindest bestellt. Und alkohlfreier Sekt für Aoi auch.“ „Und dich, Takeru,“ erinnerte Chiyu ihn. Das Erröten des Sängers nahm Shou zur Kenntnis und nahm sich vor, den Grund heraus zu finden. „Du säufst dich aber besser auch nicht zu.“ Mit einem Blick, der viel sagte aber nichts deutlich zog Takeru Chiyu gegenüber die Augenbraue hoch. „Das sollte keiner tun,“ warf Manabu ein, „das ist eine Hochzeit, keine normale PSC-Party.“ „Stimmt.“ Shou nickte. „Oh, ich habe Musik!“ Takeru hüpfte im Sitzen herum. War ihm wohl schwer gefallen, in der Psc Musik aufzutreiben. Shou zweifelte an ihm. „Shin wird spielen. So eine Art Hochzeitsmarsch, aber auf dem Koto.“ „Wahnsinn.“ Shou stellte sich vor, was für eine Stimmung Shin an diesem Gerät erzeugen würde. Mit der Deko, die sie schon in den Gemeinschaftsraum geschafft hatten, der gesamten PSC plus vertrauenswürdigen Begleitern als Gästen, Aoi und Uruha in Manabus wunderbaren Anzügen und Ishii als Friedensrichter würde das eine einzigartige Hochzeit werden. Dabei war es egal, dass sie auf dem Papier nicht zählte. „Dann ist ja alles geklärt.“ Chiyu klatschte in die Hände. „Wir verheiraten unser Traumpaar!“ „Da ist noch was...“ Keiyuu rutschte unsicher auf dem Stuhl umher. „Was denn?“ „Ich mach das mit den Ringen nicht.“ Keiyuu war dafür vorgesehen gewesen, dem Paar die Ringe zu reichen. „Ich will nicht wie ein kleines Kind rüber kommen.“ „Hä?“ Takeru verstand mal wieder nur Bahnhof. Shou auch nicht mehr, da es doch Keiyuus eigener Vorschlag gewesen war. „Ich sehe in dem Anzug aus als würde ich gerade in die Schule kommen. Und wenn ich dann auch noch was mache, was eigentlich Kinder machen war es das mit erwachsen wirken.“ „Du bist total niedlich in dem Anzug.“ Saga lächelte ihm aufmunternd zu. „Niedlich will ich aber nicht mehr sein.“ Keiyuu war rot geworden und lies den Blick durch das StarBucks wandern. Er sprach leiser als sonst. Bei Shou machte es plötzlich deutlich KLICK. „Keiyuu? Sag mal, liegt das vielleicht an...“ er deutete mit dem Kopf nach hinten, wo Nami gerade einen Kaffee für Ishii machte. Keiyuu nickte. „Sie ist mehr als einen Kopf größer als ich. Ich will nicht noch kleiner wirken.“ „Versteh ich.“ „Ich nicht.“ Chiyu gab Takeru einen Klaps auf den Hinterkopf. „AUA!“ „Ich erkläre es dir später.“ „Dann macht das Takeru. Er hat ja auch alles organisiert,“ beschloss Saga einfach. „Gut.“ Damit standen sie auf und verließen das kleine Café. Zwei Ecken weiter schnappte Shou sich Chiyu am Kragen. „Was soll das jetzt?“ Der Bassist sah ihn an. Sie waren allein, wie auch immer sie das geschafft hatten. „Es geht um Saga,“ begann er. Saga nervte ihn langsam. Er schien im Bett abgelenkt und das störte Shou gewaltig. „Was ist mit ihm?“ Chiyu stellte sich dumm. „Schlaf endlich mit ihm.“ „Bist du eifersüchtig, weil ich bei ihm wohne, oder was? Wenn du in ihn verknallt bist, ist das dein Problem.“ Shou platzte der Kragen. Verknallt! So ein Blödsinn! Er drückte Chiyu etwas heftiger als nötig an die Wand hinter ihm. „Ich bin nicht in Saga verliebt. Wir haben Sex, mehr nicht. Mehr geht nicht mit Saga, mehr will ich nicht von ihm. Ich will... egal. Solange Saga im Bett nur daran denkt, wie es wäre, wenn du an meiner Stelle unter ihm wärst, macht es keinen Spaß. Also hör auf, ihn besoffen um den Hals zu fallen und dann so zu tun, als würdest du bei Kerlen keinen hoch bekommen und lass ihn endlich ran! Dann ist der ganze Spuk vorbei, Saga hatte dich und kann wieder der alte Saga sein.“ Jetzt hätte er auch noch fast was Dummes gesagt. Es war einfach nicht richtig. Warum musste er darben, wenn Chiyu Saga offensichtlich wollte? „Du meinst, ich mache einmal die Beine breit für ihn und dann ist es gut?“ „Ja. So ist das mit Saga – hat er sich auf eine Beute eingeschossen, will er sie und denkt an nichts anderes mehr. Aber dann ist es wieder gut.“ Warum Saga seit zwei Jahren regelmäßig in sein Bett kam, war Shou zwar schleierhaft, aber solange es ihn befriedigte und bis er hatte, wen er wollte, war es ihm recht. „Also soll ich ihn ran lassen, damit DEIN Sex wieder besser wird?“ Chiyu verstand. „Ganz genau.“ „Hol dir doch einfach einen runter.“ Damit stieß er ihn weg. Scheinbar hatte er doch nciht verstanden, dass Shou sich eigentlich nur sorgte. Vielleicht, dass musste er aber zugeben, hatte er sich auch nicht besonders gut ausgedrückt. Das letzte Live. Aoi atmete tief den Geruch der Menschenmasse ein. So einen Duft gab es nur auf Konzerten, nicht bei anderen Menschenansammlungen. Es war ganz anders, so elektrisch. Fast ein wenig wie bei einem Gewitter. Der Schweiß roch nicht, er duftete. Sein Blick wanderte über die Bühne zu seinen Kollegen. Nur noch diese letzten zwei Songs der Zugabe, dann wäre es für lange Zeit mit den Auftritten vorbei. Er wollte sich jedes Bild einprägen. Neben ihm stand Reita, mit einem Strahlen wie er es nur auf Lives zeigte und zupfte seinen Bass. Sein Kopf wippte im Takt. Er riss den Arm hoch und forderte die Fans zu mehr auf. Und bekam es natürlich. Kai hinter seinen Drums schien sich die Seele aus dem Leib spielen zu wollen. Sein Grinsen war breiter als privat, seine Augen leuchteten und seine verschwitzten Haare flogen. Ruki vorn gab alles, er sag laut, kraftvoll und hielt nicht still dabei. Unter seiner Jacke lief das Wasser nur so, immer wieder musste er sich die Tropfen von der Stirn wischen, aber das hielt ihn nicht auf. Ihr Zaungast Miyavi hielt sich fast zurück. Es war ihr letztes Live, nicht seines. Aber dennoch strahlte er, forderte die Fans auf, aus sich heraus zu gehen und alles zu geben. Seine Finger folgen über die Saiten, als würde er ewig bei Gazette spielen. Denoch, er hatte nicht einmal ihm oder Uruha die Show stehlen wollen, hatte sich im Hintergrund gehalten und nur dann eingegriffen, wenn es nötig geworden war. Dreimal hatte Aoi ihn während der Tour auf die Bühne winken müssen. Und Uruha... sein Freund war wunderschön. Er spielte fast schon versunken seinen Part, warf nur kurz einen Blick voller Liebe zu ihm und wandte sich wieder seinem Spiel zu. Dieser Anblick würde ihm fehlen. Damals, als sie sich kennen gelernt hatten, war Uruha ihm gleich aufgefallen und es hatte ihn wie ein Blitz getroffen. Vertieft hatten sich seine Gefühle für den anderen aber erst, als er ihn spielen sah. Der Weg in Aois Herz hatte über die Gitarre geführt. Urplötzlich war der Song vorbei und es blieb nur noch „Linda“ übrig. Sie hatten beschlossen, diesen Song ganz zum Schluss und nicht wie üblich anschließend noch einen oder zwei zu spielen. Aoi ließ seine Gitarre an sich herab hängen und lockerte die Arme etwas. „Last Song – LINDA!“ Brüllte Ruki. Dann setzten alle ein. Die Band, das Publikum, Aoi sah sogar die Sicherheitskräfte mitmachen. Der Takt, den Kai angab, wurde aufgenommen und durch die Halle getragen. Aoi klatschte mit erhobenen Armen, lachte in die Menge und begann sich zu bewegen. Sein Körper war voller Energie, er wusste, das Live war eines seiner Besten gewesen. Es war kein Abschied für ewig. Nur für einige Monate. Uruha kam auf seine Seite, bewegte sich mit ihm zusammen und lachte ihn an. Über die Musik konnten sie nicht sprechen, aber Aoi konnte auch so sehen, was Uruha ihm sagen wollte. Ihre Gitarren waren im Gleichklang, genau wie sie. Er holte sich einen Kuss von Uruha, den die Fans mit Johlen quittierten. Sie wussten, bei vielen Bands war es nur Show, wenn sich jemand küsste, aber dieser Kuss war echt. Das merkten sie wohl auch. Zu schnell war der Song vorbei. Tränen traten in Aois Augen. Das war es jetzt also. Sie trafen sich in der Mitte der Bühne. Uruha an seiner Seite, nicht wie sonst neben Kai. Dort stand Miyavi. Ihre Hände lagen ineinander, als Uruha sie hob, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Ich bin auf Lives immer so verdammt nah am Wasser gebaut,“ lächelte er. „Ich doch auch.“ „Ich... wir...“ Ruki stammelte vor sich hin, „Wir danken euch für diese wunderbare Zeit. Ohne euch alle wäre es nicht so, wie es ist. Wir danken euch, dass ihr uns treu geblieben seid. Das bedeutet uns unendlich viel. Wir...“ Er brach ab, konnte nicht weiter. Reita strich ihm aufbauend über den Rücken. „Wir lieben euch alle.“ Mehr gab es nicht zu sagen. Ruki zählte ein. Dann folgte der Sprung. Für Aoi war es mehr als ein einfacher Sprung am Ende des Konzerts. Es war ein Sprung in ein anderes Leben. Wenn er das nächste Mal auf einer Bühne stehen würde, hätte er ein Kind. Diese Erkenntnis traf ihn schlagartig, als er auf kam. Er stauchelte. „AOI!“ Uruha fing ihn im letzten Moment ab. „Ist alles okay?“ „Nur überfordert...“ Er blieb in Uruhas Armen liegen. „Wir machen das, oder?“ Uruha küsste ihn sanft. Dann spürte er andere Arme um sich, Ruki, der sie beide drückte und dann waren da Kais Lippen, die sich auf seine Wange legten. Selbst Reita küsste ihn und Uruha freundschaftlich und Miyavi geleitete ihn von der Bühne. Ein letztes Mal winkte er den Fans zu. Die Bühne würde ihm ja nicht verloren gehen. Sie machte nur Pause. Fortsetzung folgt.... Kapitel 40: ICH WILL -------------------- Lang erwartet, jetzt ist es so weit – Aoi und Uruha treten vor den Altar. Bitte das PS lesen! Mir gehört mal wieder niemand. Nicht mal das Mädchen mit den Blumen. Das ist eine Freundin von mir. ICH WILL Die PSC wirkte seltsam verlassen auf Aoi. Da kamen sie von ihrer Tour zurück und keiner ihrer Freunde war da. Schade. Ruki, Reita und Kai schienen nervös zu sein. Sie trugen bereits ihre Anzüge, waren aber noch nicht geschminkt. Seiner sowie Uruhas hingegen waren noch nicht aufgetaucht. „Was ist hier eigentlich los? Nicht mal Asami lässt sich blicken, ich dachte, wir haben ein Shooting,“ meckerte Uruha. „Jungs...“ Die Tür ging auf und Takeru, Miyavi, Shou und Manabu traten ein. Manabu war ungewöhnlich, eigentlich kam er nie in die Garderobe von Gazette. Aber Kai schien erleichtert. „Es gibt kein Shooting,“ verkündete er. „Wie? Was machen wir dann hier?“ Dann hätte Aoi auch ausschlafen können. Er war müde und morgen stand ein Termin bei Addy an. „Ihr...“ Kai suchte nach Worten, sah zu Takeru und Manabu. Manabu hielt zwei Kleidersäcke in der Hand. Waren da etwa die Azüge drin? Was machten die bei Screw? „Also, wir dachten uns, wir helfen euch. Da haben wir, oder besser Takeru, der hatte die ganze Arbeit, etwas organisiert. Es ist zwar nicht offiziell, aber es ist unser Geschenk für euch und...“ Aoi verstand gar nichts mehr. Uruha ebenso wenig. Und Takeru reichte Kais Gestammel. „Es gibt kein Shooting. Die ganze PSC ist im Gemeinschaftsraum und wartet auf euch. Wir haben eine Hochzeit für euch organisiert.“ Eine Sekunde lang hatte Aoi das Gefühl, sich verhört zu haben. „Hochzeit?“ „Ja.“ Takeru nickte. „Uruha und ich?“ „Ja.“ Wieder nicken. „Das geht doch gar nicht.“ „Es ist nicht offiziell, aber es geht um eure Liebe, nicht um das Papier, auf dem es steht.“ Aoi war froh, dass er bereits saß. Seine Hand wanderte auf seinen Bauch, legte sich um das Baby darin. Eine Ehe, mit Uruha? Das war unglaublich. Ihm schossen Tränen in die Augen. „Wir können wirklich jetzt heiraten?“ Uruha berührte ihn an der Schulter. „Ernsthaft? Da draußen wartet eine... Hochzeit auf uns?“ „Es ist alles geplant,“ nickte Shou. „Die Anzüge sind hier, es gibt Ringe, Ishii hat das Recht euch zu trauen. Ihr müsst nur ja sagen.“ „Ja!“ Aoi sprang auf und küsste Uruha. „Du willst doch auch?“ „Sonst hätte ich dich nie gefragt! Oh Gott, das ist... unglaublich!“ Uruha schloss ihn fest in die Arme. „Wir beide werden gleich heiraten!“ „Ja.“ Aoi kuschelte sich an ihn. Seine Freunde waren sie besten, dass sie so etwas organisierten. Er wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Dann kommt Uruha jetzt mit uns.“ Ruki zog Uruha einen Kuss später gemeinsam mit Reita und Manabu aus dem Raum. Ein letzter Blick, dann war Aoi klar, dass er Uruha das nie wieder nur als einem Partner gegenüberstehen würde. Er würde sein Mann sein. Shou und Miyavi halfen ihm mit dem Anzug. Ein cremefarbener Gehrock, abgesetzt mit dezenten violetten Verzierungen. Genau was er sich selbst ausgesucht hätte. Er würde Manabu danken müssen. Dann machte sich Shou daran, ihm die mittlerweile über die Schultern hängenden Haare zu machen. „Darf ich sie etwas aufstecken? Ich achte auch darauf, dass du nicht zu weiblich wirkst,“ bat Shou. „Ich bin doch hier eh die Braut, oder?“ Er war derjenige mit dem hellen Anzug und unter seinem Herzen wuchs ihr Kind. Ja, er war Uruhas Braut. „Scheint so.“ Shou machte sich ans Werk. „Wir wollten euch nicht hinters Licht führen,“ begann Kai. „es sollte einfach eine Überraschung werden.“ „Das ist völlig okay.“ Nur, ganz war ihm noch nicht klar, dass er wirklich gleich ja zu Uruha sagen würde. Er wollte nichts mehr als das, aber das es jetzt real sein würde konnte er noch nicht fassen. Takeru hatte irgendwann den Raum verlassen, musste sich noch um einiges kümmern. Das war Aoi ganz recht, das Kleine sorgte bei ihm immer für Unruhe. Miyavi stand neben ihm, half Shou mit dem Makeup. Nicht viel, hatten sie beschlossen. Er war trotz allem ein Mann, keine Frau. Darum trug Miyavi ihm nur Grundierung und wasserfeste Wimperntusche sowie Kajal auf, als es klopfte. „Wenn es nicht Uruha ist, immer herein,“ rief Shou. „Er darf dich erst vor dem Altar sehen.“ Es war nicht Uruha, sondern ein hübsches, Aoi unbekanntes Mädchen mit einem kleinen Strauß in der Hand. „Ich wollte den Blumenstrauß bringen...“ Sie schien schüchtern. „Danke, Sari.“ Miyavi nahm ihr die Blumen ab. „Sie hat die ganze Deko mit den Blumen gemacht, das ist alles ganz toll geworden.“ Sie errötete. „Danke. Der Strauß ist schön.“ Das fand Aoi wirklich. Drei fast violette Rosen waren in Schleierkraut gebettet, nur wenig Grün war zu sehen. Stilvoll und schlicht. „Er wird am Handgelenk befestigt, damit Sie die Hände frei haben, Aoi-san,“ erklärte sie, während sie ihn Miyavi wieder abnahm und an Aois Handgelenk befestigte. Dann war Aoi fertig. Kai rief Ruki auf dem Handy an, klärte ab, wie weit sie mit Uruha waren. Es konnte losgehen. Aoi stand auf und sah in den Spiegel. So oft hatte er darin schon sein Aussehen gepfrüft, vor Auftritten, Shooting, einfach nur so, weil er eitel war. Aber so hatte er sich noch nie gesehen. „Sie sehen sehr gut aus,“ sagte Sari. „Alles Gute für Sie beide.“ Dann ging sie. Ob Aoi ihr später noch richtig danken konnte, wenn nicht mehr alles um ihn herum wie hinter Watte war? „Da hat sie Recht.“ Kai legte ihm den Arm um die Hüften und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich habe Angst,“ gestand Aoi. „Brauchst du nicht. Ihr gehört zusammen.“ Sein Leader drückte ihn. „Ich weiß.“ Dennoch, er hatte einen Kloß im Hals, den er nicht weg bekam. „Kann ich Wasser haben?“ „Hier.“ Miyavi reichte ihm ein Glas, dass Aoi gierig trank. Ihm war schwindelig. Bitte, das Baby durfte jetzt nicht nach Aufmerksamkeit verlangen! Es durfte ihm jetzt nicht übel werden. „Danke. Euch allen.“ Er fasste Shou mit ein, der neben ihnen stand. „Immer.“ Der Sänger lächelte. „Ich geh dann mal. Miyavi?“ Beide küssten Aoi noch auf die Wangen, dann ließen sie ihn mit Kai allein. „Bringst du mich zum Altar?“ Das war die Aufgabe des Brautvaters. Aber es gab keine richtige Braut, es gab Aoi. Und es gab keinen Vater dazu, sein Vater würde sich ehr sie Zunge abbeißen, als auf dieser Hochzeit zu erscheinen. Und Kai war die beste Wahl dafür. Er war jünger als Aoi, aber so was wie der Vater der Band. „Natürlich.“ Kai richtete eine Strähne von Aois Haaren. „Es ist mir eine Ehre.“ Aoi Beine waren wackelig, als er an Kais Arm in den Flur trat und den Weg zum Gemeinschaftsraum antrat, der ihm noch nie so lang vorgekommen war. Bestimmt scharrte er mit seinen nervösen Füßen ein Loch in den Teppich. Seit gefühlten fünf Stunden stand Uruha neben Ruki und Reita vor dem improvisierten Altar, hinter dem Isshi in seinem roten Kimono stand. Er würde heiraten! Aoi würde endlich, endlich immer sein sein. Nicht, dass er das nicht sowieso war, aber diese Hochzeit, die ihre Freunde heimlich aufgezogen hatten, machte es zu etwas ganz Besonderem. „Ganz ruhig, Großer.“ Ruki drückte seine Hand. „Ich bin... ich hab mehr Lampenfieber als vor einem Live.“ „Das brauchst du nicht. Ihr seid für einander bestimmt.“ „Okay...“ Aber der volle Saal machte ihm Angst. Das, was hier auf ihn zu kam, war größer als alles, was er bisher erlebt hatte. Die ganze, wirklich die ganze PSC, inklusive der Chefetage, der Maske und was es sonst noch gab, war hier versammelt, nicht nur die Acts. Und gleich würde Aoi auf ihn zukommen und... sein Mann werden. Takeru kam hinten durch die Tür und gab Shin und Isshi ein Zeichen. „Es geht los,“ sagte Isshi. „Bereit?“ „Nein.“ „Dann ist alles gut.“ Shin begann, auf dem Koto eine leicht angepasste Version des Hochzeitsmarsches zu spielen, als Takeru die Tür weit öffnete. Dann hörte und sah Uruha nichts anderes mehr als Aoi, der in seinem hellen Anzug bezaubernd aussah. Sein Herz klopfte so sehr, dass er fürchtete, es würde einfach aufgeben. Seine Hände schwitzen, er hätte kein Plek halten können, und auf sein Gesicht trat ein Lächeln, dass sich nicht unterdrücken ließ. Dieser Mann, dieser wundervoll, unglaubliche, schöne, liebevoll, leicht verrückte, herzliche Mann – dieser Mann würde seiner sein. Für immer. Kai geleitete Aoi bis zu Uruha, dann legte er sie Hand des anderen in seine. „Pass auf ihn auf,“ lächelte Kai. Uruha antwortete nicht. Er sah nur in Aois Augen. Diese Augen brachen auch den letzten Zweifel. Er wollte nicht mehr ohne Aoi sein. „Du bist wunderschön,“ flüsterte er Aoi zu, dann drehte er sich, Hand in Hand mit Aoi, zu Ishii um. Ihre Band-Kollegen standen in einigem Abstand neben ihnen, aber sie hätten auch allein mit Isshi auf einer Insel sein können. Uruha war es egal. Dann hob Isshi seine sanfte Stimme. „Wir alle sind hier, um zu bezeugen, wie sehr sich Aoi und Uruha lieben. Wir alle wissen es. Vermutlich wünschen sich alle hier, auch einmal eine solche Liebe wie diese Beiden erleben zu dürfen. Ein Blick reicht, um zu erkennen, dass sie zusammen gehören. Das wollen sie nun vor uns allen schwören. Eine Ehe ist etwas Besonderes. Und sie sind bereit, sie einzugehen. Eine Ehe ist ewig und sollte nur aus Liebe geschlossen werden. Aoi und Uruha lieben sich, so sehr, dass sie alle Hindernisse umschiffen können. Ihre Liebe soll ewig sein. Darum bitten wir heute für und mit ihnen um den Segen. Wir bitten, dass diese Liebe geschützt wird, dass sie noch stärker wird und allen Prüfungen stand hält. Wir bitten, dass Aoi und Uruha die Kraft haben, alles, was kommen mag, zu meisten und niemals an der Liebe, die sie empfinden, zweifeln werden. Wir bitten, dass sie uns allen ein Zeichen geben, dass Liebe, und scheint sie auch unmöglich, in der Lage ist, alles zu schaffen. Selbst, wenn es schwer ist.“ Hier machte Isshi eine Pause, sah sich erst im Saal um und dann blickte er zu Aoi und Uruha. Uruhas Herz klopfte noch immer wie verrückt, aber Ishiis Worte hatten ihn beruhigt. Von der Seite kam Takeru, mit einer roten Schachtel. Ringe? Ja, denn er reichte einen Aoi und den anderen Uruha. Dieser hatte keinen Blick für das Schmuckstück, nur für Aoi. „Dann frage ich hiermit dich, Yuu „Aoi“ Shiroyama, ob du Kouyou „Uruha“ Takashima für immer lieben willst. Ob du an seiner Seite bleiben wirst und ihn mit all deiner Kraft unterstützen willst. Wenn du gewillt bist, Uruha euer Leben lang zu lieben, dann sage „Ja, ich will.““ Aoi schwieg eine Sekunde, schluckte mehrfach. Uruha bekam Angst. Würde Aoi etwa... Dann wandte Aoi sich ihm zu, sah ihm fest in die Augen und lächelte. „Ja, ich will.“ Er schob mit zitternden Fingern den Ring über Uruhas Finger. „Und auch dich, Kouyou „Uruha“ Takashima, frage ich, ob du Yuu „Aoi“ Shiroyama für immer lieben willst. Ob du an seiner Seite bleiben wirst und ihn mit all deiner Kraft unterstützen willst. Wenn du gewillt bist, Aoi euer Leben lang zu lieben, dann sage „Ja, ich will.““ Uruha schloss die Finger um den Ring, den er Aoi nun geben würde und atmete tief durch. Auch er musste schlucken. Drei Worte, die so viel bedeuteten. „Ja, ich will.“ Seine Ohren rauschten, als er den Ring an Aois Finger steckte. Die Hand ließ er nicht wieder los. Isshi legte ein rotes Band über ihre verschränkten, nun mit passenden Ringen verzierten Hände. Er wand es um sie herum. Ein Tropfen fiel auf den Stoff. Aoi weinte leise. Auch Uruha bemerkte, dass ihm die Tränen über das Gesicht liefen. „Dann erkläre ich euch...“ Isshi stockte, musste selbst eine Träne unterdrücken, bevor er weiter sprach, „Erkläre ich euch hiermit zu... zu einem Ehepaar.“ Ehepaar. Das Wort halte in Uruhas Ohren wieder. „Na los, küsst euch schon,“ forderte Isshi sie auf. Es war seltsam. Normaler Weise brauchte man es ihnen nicht zu sagen. Sie fielen einfach übereinander her. Doch jetzt zog Uruha langsam das Gesicht Aois zu sich und legte vorsichtig, fast schon schüchtern, seine Lippen auf die seines... Mannes. „Ich liebe dich,“ flüsterte Aoi gegen seinen Mund. Das brach den Damm, er zog Aoi fest an sich und küsste ihn. Vielleicht zu leidenschaftlich für einen Kuss vor dem Altar, aber so, wie er ihn küssen wollte. Fortsetzung folgt.... PS: Ich weiß nicht, ob das alles okay ist so. An Isshis Rede hab ich die halbe Nacht gefeilt... Da ich keine Hochzeiten kenne, musste ich mir einiges aus den Fingern saugen und ich wollte es nicht zu christlich machen, da ich einfach mal unterstelle, weder Aoi noch Uruha sind christlich getauft oder so. Darum ist die Rede neutral gehalten. Kapitel 41: Feier mit Ecken und Kanten -------------------------------------- Weil ich gerade so gut in Form bin – hier der nächste Teil. Hier wechseln häufig die Blickwinkel, weil einfach viel rein musste. Ich hoffe, es bleibt übersichtlich! Und nach mal, zum Mitschreiben: Mir. Gehört. Keiner. Ich. Bekomme. Kein. Geld. Alle verstanden? Wunderbar! Feier mit Ecken und Kanten Zu den sanften Klängen vor Kagrra schmiegte Takeru sich fest in Kais Arme. Sie hatten beschlossen, sich an den Instrumenten einfach auszuwechseln. Gerade spielten sie des ersten Song, Aoi und Uruha hatten, da unvorbereitet nicht ganz sicher, ihren ersten Tanz gehabt. „Sie sind glücklich,“ meinte Kai zu seinem Freund. „Ich bin es auch.“ Takeru legte seine Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich. Sonst war der Kleine immer wild, heute schien er zahm. „Ich hab echt heulen müssen, als sie ja gesagt haben.“ „Ich auch,“ gab Kai zu. Er hätte nie gedacht, dass ihn die Liebe seine Freunde so berühren würde. „Kann es sein, dass sich Ruki eine Träne abgewischt hat?“ „Keine Ahnung. Ich hab nur die beiden gesehen.“ So verliebt, wie sich Aoi und Uruha angesehen hatten, war es unmöglich gewesen, woanders hin zu sehen. „Ob wir auch...“ begann Takeru. „Eines Tages,“ versprach Kai. Er liebte ihn halt. Seinen irren, süßen Freund. Ein Kuss besiegelte es. * Shou holte tief Luft und ging mit einem Glas Sake in jeder Hand auf Chiyu zu. „Hey,“ er musste sich entschuldigen. „Ich habe mich total daneben benommen.“ „Stimmt.“ Chiyu sah ihn nicht mal an. Das konnte Shou ihm nicht verübeln. „Es tut mir Leid.“ Er reichte ihm das Glas. Eine zögernde Sekunde später nahm Chiyu an. „Aber was sollte dieser Auftritt? Du kannst dir nicht alles raus nehmen, nur weil du berühmter bist als ich.“ „Das glaube ich auch nicht.“ Mit berühmt hatte es nichts zu tun. Es gab viele Gründe. „Es ist nur... keine Ahung, was ich da hatte.“ „Es nervt dich, dass Saga nicht zu deinen Diensten ist,“ stellte Chiyu fest und nahm einen Schluck. „Schon. Irgendwie. Weißt du, es gibt zwei Dinge im meinem Leben, auf die ich mich verlassen kann. Die Musik und dass ich guten Sex mit Saga habe. Und der war in den letzten Wochen nicht mehr so toll, weil er dauernd an dich denkt. Da bin ich etwas neben der Spur gewesen.“ Auch das war keine Erklärung. „Er gehört dir aber nicht. Oder bist du vielleicht doch verliebt?“ Chiyu leerte sein Glas. „Verliebt ja, aber nicht in Saga. Das mit Saga ist nur freundschaftlicher Sex.“ Sein Blick schweifte durch den Raum. Das Paar hielt sich umschlungen, Takeru küsste Kai, Keiyuu sprach mit Nami, Miyavi ging Hiroto aus dem Weg, Saga bediente sich am Buffet, Yuuto erklärte Maya die Auswahl der Getränke und Nao sprach mit Tora. Alles beim Alten. Nur was Maya da machte wusste Shou nicht. „Mehr bekommt man nicht von Saga, oder?“ wollte Chiyu wissen. „Nein. Zumindest war Saga noch nie verliebt und sagt selbst, dass er das nicht kann.“ Einen verliebten Saga konnte Shou sich auch nicht vorstellen. „Schade für ihn. Aber du wirst schon noch bekommen, wen du willst.“ Chiyu klopfte ihm auf die Schulter und wandte sich lächelnd seinen Kollegen zu. Scheinbar war wieder alles gut zwischen ihnen. Nur, Shou war sich sicher, dass er nicht bekommen würde, wen er wollte. Er seufzte und machte sich auf, einen neuen Sake zu holen. * „Was meinst du? Verziehen wir uns kurz?“ Uruha schnurrte Aoi die Worte ins Ohr, dass diesem ein Schauer über den Rücken lief. „Wir können doch nicht einfach abhauen und es irgendwo tun.“ Er wollte sein erstes Mal als Ehemann mit Uruha im Bett haben. Ganz romantisch. Nicht in einer dunklen Ecke der PSC. „Nicht so... ich will nur einen Moment mit meinem Mann allein sein.“ Uruha küsste sein Ohr. „Es sind so viele Leute um uns, dass ich gar nicht weiß, wo mir der Kopf steht.“ „Gut.“ Aoi legte seine Hand in Uruhas und ließ sich von ihm auf das Dach der PSC entführen. Gerade ging die Wintersonne über Tokio unter und tauchte alles in rotes Licht. „Sie haben mich ziemlich kalt erwischt damit,“ gab er zu. „Aber ich habe nicht eine Sekunde gezögert.“ „Ich auch nicht.“ Uruha zog ihn wieder in seine Arme. „Du bist mein Mann.“ „Nein. Du bist mein Mann.“ Aoi kicherte. „Egal, dass es nicht wirklich gilt – für mich bist du mein Mann.“ Er legte seinen Ring an Uruhas. „Die sind wunderschön, woher sind die eigentlich?“ „Saga hat sie gemacht. Hat Ruki zumindest gesagt.“ „Ehrlich? So was kann der?“ „Ich hätte dich auch mit einem Ring aus dem Kaugummiautomaten geheiratet.“ Er schmiegte sich fester in die Arme. Sie waren sicher, warm und gaben ihm allen Halt der Welt. So glücklich war er noch nie in seinem Leben gewesen. In seinem Bauch spürte er sein Baby. Es war noch zu früh, um Bewegungen zu spüren, aber da war eine Präsenz, die ihm zeigte, dass etwas in ihm wuchs. Er führte Uruhas Hand auf seinen Bauch. „Wir sind jetzt eine Familie, wir drei.“ * „Miyavi!“ Hiroto packte seinen Freund am Hemd. „Es reicht! Wir müssen reden!“ Damit zog er ihn in den Raum von Alice Nine. Hier waren sie ungestört. Den Mut, Miyavi auf das Problem an zu sprechen, hatte er sich bei drei Sake geholt. „Gut.“ Miyavi lehnte sich an die Wand und zündete sich eine Zigarette an. „Was gibt es?“ „Warum bist du einfach mit Gazette weg?“ „Weil ich auf Aoi achten musste.“ „Der hat Uruha und Kai und Reita und Ruki. Der braucht dich nicht als Babysitter. Ich brauche dich.“ „Du bist nicht schwanger.“ Miyavi war nur kurz angebunden, er vermied Augenkontakt. „Tut mir Leid, aber ich bin nicht Aoi. Und ich bin auch nicht scharf darauf, schwanger zu sein.“ War ihm Aois Baby etwa wirklich wichtiger als er? Hiroto wurde wütend. „Sie wären auch mit dem anderen Typen klar gekommen. Da hätten sie dich nicht fragen müssen.“ Miyavi schwieg, nahm einen Zug und gab dann zu: „Ich habe angeboten, mit zu kommen.“ „Warum? Reicht es nicht, dass du bald selbst auf Tour gehst? Wir auch, falls du es vergessen hast!“ Er merkte, wie seine Stimme lauter wurde. „Wolltest du mich nicht sehen? Denkst du, mir fiel es leicht, Ami wieder zu Hikaru zu geben? Warum lässt du mich allein?“ „Du warst doch bei deiner Familie!“ Miyavi verteidigte sich. „Und Aoi brauchte mich.“ „Ich brauche dich! Ich liebe dich, verdammt! Aber Aoi und sein verdammtes Baby sind dir ja wichtiger.“ Ihm traten Tränen in die Augen. Miyavi trat seine Zigarette auf dem Boden aus und kam auf ihn zu. „Sag nie wieder verdammtes Baby!“ „Ist es von dir? Du tust so, als wäre es deines! Wenn du eins willst, such dir eine Frau und mach ihr eines!“ Miyavis Hand krachte gegen die Wand neben Hiroto. „Ich hatte eines,“ stieß er hervor und ließ den Kopf hängen. „Was?“ Hirotos Wut wurde ganz klein. Miyavi tropften plötzlich Tränen von der Nasenspitze. „Ein Baby. Ich hatte eines.“ „Was? Du bist...“ Vater? Er traute sich nicht, danach zu fragen. „Nein.“ Sein Freund hob den Blick wieder. Er weinte. „Meine damalige Freundin war schwanger von mir. Wir waren 20. Sie hat es verloren als sie im siebten Monat war. Es ist tot. Mein Baby.“ „Oh Gott...“ Davon hatte Hiroto keine Ahnung gehabt. Und er warf ihm solche Dinge an den Kopf. „Warum hast du nichts gesagt?“ „Es weiß kaum einer. Nur Aoi hab ich es mal vor einigen Jahren gesagt. Ich will nicht, dass er sein Baby verliert. Ich muss ihn beschützen, verstehst du das?“ Hiroto verstand. Dinge ergaben Sinn. „Itoshii hito?“ Dieser Song, mit diesem Video... er hatte sich oft gefragt, was Miyavi damit sagen wollte. „Ja.“ Hiroto schloss seine Arme um Miyavi. „Es tut mir Leid.“ Er küsste die Haare des Älteren. Miyavi drückte ihn an sich. „Glaube bitte nicht, ich würde dich nicht lieben. Ich konnte nur nicht in der Wohnung sein, nachdem sie nicht mehr da war. Ich brauchte Ablenkung!“ „Schon gut, schon gut.“ Sanft fuhr Hiroto über Miyavis Rücken. Es würde wieder werden. Er war froh, dass Saga ihn aufgehalten hatte. Miyavi weinte. Wegen dem Streit, der nicht mal einer gewesen war und der Missverständnisse. Und wegen seinem Baby, da war Hiroto ganz sicher. „Ich verstehe.“ * Saga betrachtete Chiyu, der neben ihm ein weiteres Glas füllte. „Hast du nicht mal wieder genug,“ fragte er seinen Mitbewohner. „Nur noch etwas. Ich habe... doch, du hast Recht.“ Chiyu stellte das Glas weg. „Scheint, als wäre Keiyuu bei Nami gelandet.“ Saga sah zu den beiden hinüber. Der Sänger saß neben der jungen Frau, deren Augen ihn an leuchteten. „Scheint so. Ich gönne es ihm.“ Seit Jahren suchte Keiyuu eine Freundin, die ihn so nahm, wie er war und nicht seine Größe ob seiner Berühmtheit in Kauf nahm. Mit Nami schien er eine gefunden zu haben. „Ich fahre jetzt heim. Willst du gleich mit?“ Saga hatte selbst etwas viel getrunken und hatte nicht vor, hier über die Stränge zu schlagen. Bevor ihm dass passierte, rief er sich lieber ein Taxi. „Gern.“ Chiyu sah zu Yuuto, der sich angeregt mit Shou und Yuji unterhielt, als versuche er etwas heraus zu finden. „Ich glaube, ich sollte dringend duschen. Das Tanzen hat mich geschlaucht.“ Dem konnte Saga nur zustimmen. Chiyu hatte sich auf der Tanzfläche bewegt, als wollte er sie allein beherrschen, kaum dass der Abend voran geschritten war. Dabei war er so sexy gewesen, dass Saga sich zusammen nehmen musste, um ihn nicht an zu springen. Chiyu war tabu. Kaum, dass Chiyu bei ihm aus der Dusche gekommen war, nackt natürlich, als wolle er Saga reizen, war auch Saga unter der Dusche verschwunden. Das kalte Wasser kühlte sein Gemüt ab. Mit Shou stimmte etwas nicht, dieser hatte sich die letzten Tage nicht so bereit wie bisher gezeigt. Irgendwie konnte Saga ihn verstehen, schließlich musste Shou wissen, dass er im Bett immer an Chiyu dachte. Chiyu war keine Beute, die er ins Bett nehmen und dann vergessen wollte. So, wie er Chiyu wollte, hatte er noch keinen anderen Menschen gewollt. Mit einem Handtuch über den Schultern und einem um die Hüften trat er aus dem Bad – und erstarrte. Chiyu stand völlig nackt vor ihm. „Ich habe die Nase voll,“ verkündete er. „Wir wollen es beide wie bekloppt. Also komm endlich her und schlafe mit mir.“ Eine Sekunde zögerte Saga. Dann ließ er die Hemmungen fallen und küsste Chiyu. Der Körper des anderen schmiegte sich sofort willig an ihn, drückte ihn und machte deutlich, dass Chiyu es wirklich wollte. Saga ließ seine Hand zu dem festen Hintern wandern und drückte ihn kurz. Dann führte er Chiyu in sein Schlafzimmer. Fortsetzung folgt.... Kapitel 42: Herzschläge ----------------------- Ich danke euch für über 300 Kommentare! Als ich die FF begonnen habe, hätte ich nie mit so einem Feedback gerechnet! Mir gehört in diesem Kapitel nichts und niemand. Ich verdiene mein Geld damit, Leute zu pflegen und nicht damit, Geschichten zu schreiben, in denen heißen Musikern unmögliches widerfährt. Wer Addy ist, dürft ihr erstmal raten, steht aber unten dran! Herzschläge Saga nahm sich fest vor, das Bild von Chiyu, wie er am Morgen nach ihrer gemeinsamen Nacht wach wurde, in seinem Gedächtnis zu behalten. Der Jüngere war einfach zu niedlich, wie er mit verwuschelten Haaren aufwachte. „Hey, Morgen!“ Saga wollte Chiyu an sich drücken, aber der entzog sich ihm. „Morgen.“ Chiyu lächelte und stand auf. Das verstand Saga nicht. War nicht alles klar zwischen ihnen? Sie hatten ihren Herzen nachgegeben und getan, was sie wollten. Jetzt war Saga zum ersten Mal in seinem Leben bereit, sich wirklich auf jemanden einzulassen. Er würde Shou anrufen müssen und ihm sagen, dass es mit dem spontanen Sex vorbei war. Schließlich hatte er jetzt Chiyu. „Wie geht es dir,“ wollte er wissen und betrachtete Chiyu ausgiebig. „Gut. Es zieht zwar an einer Stelle, die ich nicht näher nennen möchte, aber ich fühle mich gut.“ Der Bassist reckte sich. „Und jetzt, da wir das endlich hinter uns gebracht haben, können wir wieder ganz normal miteinander umgehen.“ Saga fiel aus allen Wolken. „Bitte?“ „Na, der Sex ist erledigt. Verstehe mich nicht falsch – es war echt toll und ich würde das auch gern mal wiederholen. Aber ich weiß, wie du tickst und will dir nicht irgendwelchen dusseligen Gefühlskram aufdrücken.“ „Wie meinst du das?“ Saga war verwirrt. Er hatte gedacht, Chiyu empfand etwas für ihn, das über Freundschaft hinausging. „Ich meine, dass wir tollen Sex hatten und jetzt wieder Freunde seinen können. Was sonst?“ Ein Lächeln gilt über Chiyus Gesicht. „Dann willst du nicht...“ „Himmel, du glaubst doch nicht, dass ich so blöd wäre, mich in dich zu verlieben? So ein Müll wie Liebe ist das Letzte, was ich derzeit gebrauchen kann. Freundschaft, etwas Sex, dagegen hab ich nichts.“ Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Meinst du, Shou lässt sich darauf ein, dass du auch mit mir schläfst? Vielleicht kann man ja auch mal was zu dritt unternehmen?“ „Sicher. Ich... frag ihn.“ Das war die Rache für all die Herzen, die er versehentlich gebrochen hatte. Chiyu war dabei, ihm seines zu brechen. „Cool. Da freue ich mich schon drauf! Ich bin duschen.“ Damit verschwand Chiyu ins Bad. Saga verkniff sich die Tränen. Seit Jahren hatte er das erste Mal so ein Prickeln im Bauch, das nicht einfach nur Jagdtrieb war. Er wollte Chiyu, mit Haut und Haar. Aber durch seine ganze Art, mit den Männern – und Frauen – zu schlafen und sich auf nichts Ernstes einzulassen, hatte er sich offensichtlich einen Ruf erworben, der verhinderte, dass Chiyu sich in ihn verliebte. Ganz toll. Aber er konnte es Chiyu nicht verübeln. Wäre er an dessen Stelle gewesen, er hätte sich auch nicht auf sich eingelassen. Was Saga nicht sah, war, dass Chiyu sich mit dem Duschwasser auch die Tränen über das Gesicht laufen ließ. Es war eine dumme, völlig dumme, Idee gewesen, mit Saga zu schlafen. Sein Herz krampfte, so sehr wollte er Saga an seiner Seite haben. Egal, was für ein Aufreißer dieser auch sein mochte. Dieser Stuhl, da war Aoi sich völlig sicher, war das Schlimmste, was einem Menschen passieren konnte. Er lag auf dem Rücken, die Beine in einer unwürdigen Position in die Luft gestreckt und an seinem Intimbereich machte sich Addy zu schaffen. Frauenärzte waren die Hölle auf Erden. Er drückte Uruhas Hand fester. „Es ist gleich vorbei,“ sagte die Ärztin und entfernte das Instrument aus ihm. „Wie es aussieht, hast du tatsächlich alle anatomischen Vorraussetzungen für eine Geburt bekommen. Aber frag mich nicht, wie das passiert ist. Du kannst dich wieder soweit anziehen, dass ich den Ultraschall machen kann.“ Aoi folgte ihren Anweisungen. Sie hatten sich aufgrund ihrer besonderen Situation geeinigt, dass sie sich mit Vornamen ansprechen würden. Zudem bekamen weder Uruha noch er den Nachnamen der rothaarigen Ärztin heraus. Da sie auch über den Voranem gestolpert waren, hatten sie ihn schlicht zu Addy gekürzt. „Sieht doch alles gut aus.“ Uruha küsste ihn kurz. Sein Mann! Aoi konnte es immer noch nicht glauben. Er stand hier, mit seinem Ehemann und ließ ihr Baby untersuchen, dass in wenigen Monaten auf die Welt kommen würde. „Kannst du uns sagen, wann es etwa so weit sein wird?“ „Tja, normaler Weise geht man nach der letzten Regel, aber das fällt hier ja aus. Ich denke, nach dem, was ich bisher gesehen habe, bist du mittlerweile in der 16. Woche. Jetzt ist Februar, also würde ich auf Anfang Juni tippen, wenn alles gut läuft. Aber ich kann mehr sagen, wenn ich das Baby sehe. Darum bitte-“ sie deutete auf die Liege, „mach den Bauch frei und leg dich hier hin.“ Aois Herz klopfte. Addy hatte ihm zuvor gesagt, dass sie das neue Ultraschallgerät hatte. Damit würde sie deutlich besser sehen können, da es sie besser einstellen ließ. Vielleicht würde man sogar schon sehen, was sie bekommen würden. Aber danach wollten sie gar nicht fragen, noch nicht. Es war Aoi sowieso egal. Ein Baby, das war alles, was er wollte. Bevor er sich setzte, küsste er Uruha noch einmal. „Komm, Aoi. Ich küsse dich ja auch über die Maßen gern, aber jetzt lass Addy schauen, wie es unserem Baby geht.“ Uruha half ihm auf die Liege, was nicht nötig gewesen wäre. Noch war er beweglich wie immer. „Du hast ja schon etwas Bauch bekommen.“ Addy verteilte kühles Gel auf dem Bauch. „Etwas früh, aber wenn du den Kram ißt, den du vorhin aufgezählt hast, wundert mich das nicht.“ Aoi bließ die Wangen auf. Sie hatte nach seinem Frühstück gefragt, und kaum, dass er ihr von den vier Eiern mit Speck und Marmelade sowie dem Sandwich mit Erdnussbutter, Frischkäse und eingelegtem Rettich erzählt hatte, hatte sie gelacht und den Kopf geschüttelt. Das war doch gar nichts gewesen. Außerdem hatte er dieses Sandwich bei Takeru gesehen und es unbedingt probieren wollen. Uruha hielt seine Hand, als Addy sich daran machte, den Bauch zu schallen. Sofort wanderten ihre Blicke auf den Monitor. Es war fiel deutlicher als beim letzten Mal. Da hatte Aoi nichts sehen können und wenn Addy ihm nicht gesagt hätte, wo sich sein Baby verbarg, hätte er es nie gefunden. „Hier seht ihr,“ Addy deutete auf einen Punkt recht weit oben, wo es hell flirrte. „Das ist das Herz eures Babys.“ „Es schlägt,“ flüsterte Uruha mit belegter Stimme. Es schlug und alles war gut. Aoi starrte es an. Dieses Flirren, das war das Herz seines Babys. Am liebsten hätte er seine freie Hand nach dem Monitor ausgestreckt und es berührt. „Ich stelle mal die Auflösung anders ein. Deine Blase ist im Weg, ich kann nicht die ganze Gebärmutter – oder was auch immer das ist – sehen,“ erklärte Addy, aber Aoi hörte kaum zu. Endlich konnte er etwas von seinem Kind sehen! Er tauschte einen Blick mit Uruha und begann zu weinen. „Aoi!“ Sofort schlag Uruha die Arme um ihn. „Es ist alles gut, das Herz schlägt, das ist unser Baby.“ „Ich weiß,“ schniefte er. „Diese Hormone sind so nervig! Ich freu mich doch!“ „Keine Sorge,“ warf Addy ein. „Egal, was bei dir auch alles anders sein mag als bei Frauen. Das ist ganz normal. Ich denke, wenn... oh!“ „WAS?“ Aois Tränen stoppten. Ein Oh klang nie gut, schon gar nicht, wenn deine Ärztin dich untersuchte und nach deinem Baby sah. „Was ist? Stimmt etwas nicht?“ „Ist alles okay?“ Uruha starrte auf den Monitor. „Was ist denn?“ „Lasst mich mal was sagen! Es ist alles okay, ich sehe keine Probleme.“ Aoi hingegen sah gar nichts mehr auf dem Monitor. Sein Blick war fast blind vor Tränen. Was stimmte nicht? Warum reagierte sie so? „Was ist das da?“ Er sah, wie Uruha sich über ihn beugte und auf den Monitor tippte. Aoi wischte sich über die Augen, um seinen Blick zu klären. An dem Finger, den Uruha an den Bildschirm gelegt hatte, flirrte es. „Ein Herzschlag.“ „Aber...“ Aoi schluckte, „ich dachte, das Baby liegt höher.“ Eben hatte Addy zumindest auf das Flirren weiter oben gezeigt. „Tut es auch. Zumindest...“ Uruha unterbrach sie. „Dort UND dort?!“ Er tippte auf die beiden Punkte. Jetzt sah Aoi es auch. Es flirrte nicht an einer Stelle, sondern an zwei. „Ja. Hinter der Blase hat sich ein zweiter Herzschlag versteckt, den ich mit dem alten Gerät nicht sehen konnte.“ Zweiter Herzschlag? Was sollte das bedeuten? In Aois Kopf kam ein Gedanke auf. War das ihr Ernst? „Zwei Herzen?“ Uruha sprach ohne Ton in der Stimme. „Ja.“ „Also auch... zwei Babys?“ Die Hand, die Aois hielt, wurde nass und kalt. „Zwei Herzschläge bedeuten im Allgemein Zwillinge.“ Das Wort schwebte im Raum und senkte sich mit einem deutlichen BUMMS nieder. Es dauerte eine halbe Sekunde, bis Aoi bemerkte, dass Uruha neben ihm auf dem Boden saß. Addy war bereits aufgesprungen und fühlte den Puls des werdenden Vaters. „Atme ganz ruhig weiter. Aoi, alles in Ordnung bei dir?“ „Ja.“ Er drückte Uruhas nasse Hand. „Es geht.“ „Bleib sitzen,“ beschied Addy ihn. „Wir bekommen nicht ein, sondern zwei Babys?“ Aoi konnte es nicht fassen. ZWEI BABYS! „So sieht es aus.“ „Zwillinge,“ murmelte er. „Zwillinge!“ Sein Körper fühlte sich seltsam an, als wollte er den Boden genauso unter den Füßen verlieren wie Uruha. Er war froh, dass er lag. „Zwillinge!“ „Zwillinge, oh mein Gott!“ Uruha berappelte sich wieder und stand, entgegen Addy Anweisung, auf. Dann drückte er Aoi. Der Kontakt mit der Realität war wieder da. Uruha war sein Anker, sein Fels. Auch, wenn Uruha kurz gewankt hatte. „Freust du dich,“ fragte Aoi ihn schüchtern. „Natürlich! Nicht ein kleiner Aoi, sondern zwei!“ Uruha küsste ihn, noch immer leicht blass um die Nase. „Kam nur etwas überraschend.“ „Allerdings.“ Überraschend, wie alles seit ihrem Urlaub in Schottland. Zwei Babys. Zweifache Verantwortung. Zweifache Arbeit. Zweifache Freude. Zweifache Angst. Aoi hatte Angst. Ohne Uruha würde er das niemals schaffen. Fortsetzung folgt.... PS: Na, wer hat sie erkannt? Addy ist Addison Montgomery aus „Grey´s Anantomie“ bzw. „Private Practice“. Sie ist einfach die beste Frauenärztin der Welt und ich wollte die Beste für Aoi. Leider hab ich hier keine Ahung, wie die Rechte liegen, also bei den Machern der Serien. Kapitel 43: Beschützerinstinkt ------------------------------ 333 Kommentare!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich freue mich so darüber, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich WUSSTE das jemand auf Miyavis Laptops anspielen würde! Muss aber sagen, dass schon vor dieser Aktion von unser aller Lieblings-Freak (positiv gemeint) feststand, dass Aoi zwei Babys bekommen würde. Wer gehört wem? Alle nicht mir! Und eines noch: Es tut mir Leid... aber es musste sein. Beschützerinstinkt Ruki lag erschöpft neben ihm, während Reita ihm durch die Haare strich. Sein Freund mochte es, wenn er das tat. Ruki sagte, dann könne er sich richtig entspannen. Reita grinste. Entspannt hatten sie eigentlich schon ganz gut. „Alles okay,“ fragte er Ruki, da der Sänger erstaunlich still war. „Ich mache mir nur Gedanken.“ „Worüber?“ „Über unsere beiden Gitarristen. Fandest du sie nicht auch sehr kurz angebunden heute, als wir nach dem Arzttermin gestern gefragt haben?“ Ruki kuschelte sich tiefer in Reitas Arme. „Ein wenig,“ gab Reita zu. „Ich dachte, sie springen im Kreis und zeigen uns das neue Ultraschallbild.“ „Hätte ich auch erwartet. Aber nichts!“ Aoi und Uruha hatten nur gesagt, dass alles okay war und sie leider das Bild bei Addy vergessen hätten. Das konnte Reita so wenig wie Ruki glauben. „Meinst du, mit dem Baby stimmt was nicht?“ Vielleicht sagten sie darum nichts. „Da wird alles gut sein.“ Ruki küsste Reitas Fingerspitzen. „Sonst wären sie nicht da gewesen. Aoi hätte weinend im Bett gelegen und Uruha vermutlich daneben. Und mal ehrlich – sie haben das Baby nur, weil ein Zauber Aoi den größten Wunsch erfüllt. Da wäre es unlogisch, wenn etwas nicht stimmen würde, oder?“ „Im Zusammenhang mit dieser Sache von Logik zu sprechen ist irgendwie seltsam.“ Reita lachte, musste Ruki aber Recht geben. Vermutlich würde alles gut gehen und Aoi war nur einfach schlecht drauf gewesen. Dessen Hormone raubten ihnen allen den letzten Nerv. „Auch wieder wahr. Aber weißt du, was mir noch Sorgen bereitet?“ „Was?“ Sogen bei Ruki gefielen ihm nicht. „Wir werden mehr als sechs Monate nicht auf der Bühne stehen. Das hatten wir zuletzt, als Yune ausgestiegen ist und wir Kai gesucht haben. Also, einen Drummer, nicht direkt Kai. Weißt schon, was ich meine, oder?“ „Du hast Angst, dass es dir fehlt, richtig?“ Das Gefühl, vor einem Publikum zu spielen gehörte einfach zu ihrem Leben dazu. Es war ein Teil von ihnen. Reita hatte auch einen seltsamen Druck im Bauch, wenn er daran dachte, dass sie so lange von der Bühne traten. Eine Sucht, das war es. „Aber wir brauchen auch mal eine Pause.“ „Kai braucht eine Pause. Hast du gesehen, dass er auf den letzten beiden Konzerten sich das Ohr zugestopft hatte und keinen Ohrempfänger trug? Sein Ohr spinnt, er soll sich ausruhen. Wenn er wieder einen Hörsturz bekommt, war es das für ihn. Aber ich brauche keine Pause.“ Ja, das war Reita aufgefallen. Aber da Kai es nicht für wichtig empfand, hatte er es auf sich beruhen lassen. Wenn Kai wollte, würde er das Problem ansprechen. „Und was hast du vor?“ „Keine Ahnung,“ gab Ruki zu. „Wir können ja schlecht ohne die anderen drei auftreten, oder?“ „Warum nicht?“ Warum eigentlich nicht? Sie waren gut, sie spielten gern live, was sprach dagegen? „Weil ein Bassist und ein Sänger noch keine Band machen.“ „Du kannst doch auch toll Gitarre spielen.“ „Ich bin nicht so gut wie Aoi oder Uruha.“ Was? Das gestand Ruki ein? Reita lächelte, denn wenn Ruki solche Dinge vor ihm zugab, musste er ihn wirklich lieben. „Und selbst wenn, wie lahm wäre das denn, wenn nur wir beide auf der Bühne sind?“ „Nichts, wo du mit bei bist, könnte je lahm werden.“ Reita küsste Ruki auf den Mund. „Und abgesehen davon, können wir uns in der PSC ja mal um hören, wer noch Lust hätte, ein paar Gigs mit uns zu spielen.“ „So eine Art Freizeit-Projekt?“ Das Thema ließ Ruki nicht los, obwohl seine Hände sich bereits erneut über Reitas Körper her machten. „Du meinst, der eine oder andere würde mit uns arbeiten?“ „Klar.“ Reita suchte mit der einen Hand Rukis Hüfte. „Jeder von uns hat den einen oder anderen Song in der Schublade, der sich mit seiner Band nicht verwirklichen lässt, nicht wahr? Und wenn wir keinen Stil spielen, sondern einfach, was uns gefällt, dann könnte das klappen.“ „Stimmt. Aber genug davon jetzt. Ich denke, ich bin wieder fit.“ Damit schob er seine Zunge in Reitas Mund und dieser beschloss, das Thema ruhen zu lassen. Das Handy klingelte Kai drei Stunden, nachdem Takeru seine Wohnung verlassen hatte, aus dem Schlaf. Was sollte das? Er lächelte, als er Takerus Namen auf dem Display sah und dachte daran, wie sehr sie sich gegen die Trennung gesträubt hatten. „Ich muss gehen.“ Hatte Takeru gesagt und war in seine Hosen gestiegen. „Bleib doch über Nacht. Ich mag dich nicht gehen lassen.“ Kai hatte seine Arme um seinen zarten Freund geschlungen und ihn auf den Rücken geküsst, ganz weit unten. „Ich will auch nicht. Hmmm, Kai...“ Takerus Laute waren voller Genuss gewesen, als Kai sich an der Stelle fest gesaugt hatte. Sie war empfindlich und er wusste das auszunutzen. Seine Hand hatte sich in Takerus Schritt gestohlen und die Hose wieder entfernt. „Aber... ich muss gleich wirklich heim...“ „Ich sehe, du willst mit aller Macht gehen.“ Kais Grinsen war bühnenreif gewesen, als er spürte, wie Takeru unter seinen Lippen und Finger dahin schmolz und doch noch eine Stunde in seinem Bett blieb. Dann aber hatte er wirklich gehen müssen, da seine Mutter am nächsten Morgen auf Geschäftsreise musste und Lucy unversorgt wäre. Schweren Herzens hatte Kai sich in die nach Takeru riechenden Laken gekuschelt und sich geschworen, ihn am nächsten Tag zu fragen, ob er bei ihm einziehen wollte. „Hallo mein Kleines! Vermisst du mich so sehr?“ Er lächelte ins Handy. War nicht das erste Mal, dass Takeru ihn in der Nacht anrief um ihm zu sagen, dass er ihn liebte. „Ich... KAI!“ Kai saß plötzlich senkrecht im Bett. Takeru weinte. „Was ist los?“ „Ich... Kai... bitte... komm her...,“ stammelte der andere. „Wohin?“ Kai war schon mit einem Bein in seinen Hosen. „Was ist passiert?“ „Ich bin im Krankenhaus... mein Vater... er... bitte, komm her!“ „Welches Krankenhaus?“ Während Takeru ihm das Haus nannte, zog Kai sich Hemd und Jacke über. Ohne Strümpfe stieg er in seine Schuhe. „Was hat er getan?“ „Er hat... mir wieder... aufgelauert... es tut weh!“ Takeru schluchzte erstickt auf. „Ich bin schon auf dem Weg. Soll ich jemandem Bescheid sagen?“ „Den anderen, bitte. Ich kann nicht... reden.. ich... Kai, bitte, komm so schnell du kannst, ja?“ „Ich bin in ein paar Minuten bei dir, Kleines. Ich liebe dich!“ Kais Herz raste, während er im Auto telefonierte und Yuji erklärte, was passiert war. Der verschlafe Gitarrist war sofort hellwach gewesen und hatte es übernommen, den Rest von SuG zu informieren. Was hatte dieser Mann Takeru nur angetan? Kais Wagen stand im absoluten Halteverbot, als er ihn mit riesigen Schritten verließ und auf die Station stürmte. In einem Einzelzimmer lag Takeru. Kai tat allein der Anblick des anderen so weh, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. An Takerus Körper waren Maschinen angeschlossen, deren Bedeutung Kai unklar war. Sie piepten regelmäßig, das erschien ihm gut. So klein, wie Takeru war, verlor er sich fast in dem weißen Bett. Daneben saß eine kleine Frau, die Kai bisher nicht kannte. Er hätte sich ein anderes Treffen mit Takerus Mutter gewünscht. Sie drehte sich um. „Sie sind sicher Kai-san?“ Ihr Gesicht war Takerus sehr ähnlich, vermutlich hatte sie auch die Grübchen, die Kai an seinem Freund so zum anbeißen fand. Aber sie lächelte nicht. „Ja. Dann sind Sie Takerus Mutter?“ Erst jetzt fiel ihm auf, dass er nicht mal wusste, ob Takeru eigentlich der richtige Name seines Freundes war. Und nach dem Nachnamen hatte er nie gefragt. „Ja. Keru-chan schläft gerade etwas. Sie können mich ruhig Haruka nennen. Schließlich sind Sie ja Familie, so oft, wie mein Sohn von Ihnen spricht.“ Sie verbeugte sich nicht, sondern hielt ihm die Hand hin. Kai war klar, woher Takeru seine herzliche Art hatte. Trotz des Kummers, den sie hatte, wirkte die Frau sehr aufgeschlossen. Er nahm ihre Hand und war erstaunt, als sie ihm plötzlich in den Armen lag. „Verziehen Sie bitte, aber ich muss gerade einfach weinen.“ Kai weinte mit. Jetzt konnte er Takerus Gesicht sehen, oder besser das, was davon übrig war. Es war blau geschwollen, das linke Augen würde vermutlich ganz zu schwellen. Er hatte Schnittwunden über den Augen, seine Brille schien zu Bruch gegangen zu sein. Da rechte Auge war nicht ganz so schlimm betroffen, dafür waren Takerus Lippen aufgeplatzt und blutig. Der kleine Stecker glänzte darunter. Da die Lippen halb geöffnet waren, konnte Kai sehen, dass Takeru der linke Eckzahn fehlte. „Mein Gott.“ Er drückte Takerus Mutter an sich und starrte weiter auf das Bild, dass sich ihm bot. Die blonden Haare waren an der linken Seite voller getrocknetem Blut, das unter einem dicken Verband schimmerte. Der rechte Arm seines Freundes lag in einer Schiene auf der Decke. „Was hat dieser Mensch getan?“ „Er hat Keru-chan aufgelauert. Mit zwei Freunden. Sie haben ihn vor der Haustür erwischt und den Rest sehen Sie ja. Ich könnte ihn umbringen! Wie kann er ihm das antun? Er ist sein Sohn, verdammt!“ Drei erwachsene Männer, die auf Takeru ein prügelten. Kai drehte sich der Magen um. Warum hatte er nicht schon vor Wochen dem Drang nachgegeben, ihn zu fragen, ob er bei ihm einziehen wollte? Dann wäre das hier nicht passiert. „Kai?“ Takeru wachte auf. „Nicht bewegen!“ Kai sprang auf das Bett zu und suchte Takerus scheinbar unverletzte Hand, um sie zu halten. „Ich bin hier.“ „Danke.“ Die zu geschwollenen Augen öffneten sich nur wenig. „Es tut mir Leid... ich hätte bei dir bleiben sollen.“ „Schon okay. Wie geht es dir?“ Er hätte sich für seine dumme Frage schlagen können. Es war offensichtlich, dass es Takeru nicht gut ging. „Seltsam. Ich spüre kaum noch etwas. Die Ärzte sagen, ich hätte Glück gehabt.“ Ein bitteres Lachen, dass nicht zu Takeru passte, kam aus seiner Kehle. „Nur mein Arm ist gebrochen und eine Gehirnerschütterung. Geprellte Rippen und ein ausgeschlagener Arm. Aber ich habe wohl keine inneren Verletzungen oder so was.“ „Gott sein Dank.“ Kai küsste die klamme Hand. „Ich passe in Zukunft noch besser auf dich auf, ich verspreche es dir.“ „Wir sind seine Familie und wir gehen da jetzt rein!“ Mitsurus Stimme kam aus dem Flur in das Zimmer, dann folgten er und die anderen Mitglieder von SuG, gemeinsam mit Saga, der scheinbar gleich mit Chiyu mitgekommen war. „Sagt ja auch keiner was,“ eine ausländische Krankenschwester folgte ihnen. „Ich wollte nur anmerken, dass es drei Uhr morgens ist und Sie doch bitte etwas leiser sein sollten.“ „Ja, ja.“ Chiyu wischte den Einwand bei Seite. „Was ist mit unserem Kleinen?“ „Kleinen?“ Sie grinste kurz. „Kann ich erst morgen sagen, wenn die OP gelaufen ist. Aber wie es ist nicht so wild, wie es aussieht.“ „OP?“ Kai horchte auf. „Was für eine OP?“ Takeru zuckte die Schultern und verzog das Gesicht, als ihn Schmerz durchzuckte. „Der Arm muss gerichtet werden,“ erklärte sie. Dann sah sie zu Takeru. „Ich bringe Ihnen noch ein Schmerzmittel.“ „Danke.“ Takeru schaute zu seiner Band, seiner Mutter und blieb dann an Kai hängen. „Die Mittel sind toll, ich fühl mich wie unter Drogen.“ „Kleines, das bist du.“ Saga lächelte ihm aufmunternd zu. „Wir machen uns auf und suchen diesen Kerl!“ Yuji stemmte die Hände in die Hüften. Kai bemerkte, dass er sein Schlaf-Shirt trug. Dann fiel ihm ein, dass er in der Eile zu Takeru zu kommen, nicht nur auf Strümpfe, sondern auch auf Unterwäsche verzichtet hatte. „Und dann kann dein Vater sein blaues Wunder erleben! Dir so weh zu tun! Ich könnte ihm den Hals umdrehen, seine Eingeweide raus reißen, ihn vier teilen, ihn...“ dann brach Yuji an und fing hilflos zu weinen an. „Gott, ich fasse es nicht!“ Masato nahm den Jüngeren in die Arme. „Kai...“ Takeru sah ihn an. „Lass meine Hand nicht los, okay?“ „Nein, versprochen.“ Er drückte sie fester, während Takeru stockend erzählte, an was er sich erinnerte. Viel war es nicht. Er hatte einen Schlag auf den Rücken bekommen, als er in seine Wohnung wollte. Dann waren drei Männer da gewesen, einer davon sein Vater. Sie hatten auf ihn eingeschlagen und ihn beschimpft. Als billiges Flittchen und Schlimmeres. Einer der Männer, er hatte das Gesicht nicht erkennen können, hatte ihm die Hosen herunter gezogen und seine eigene bereits geöffnet, als ein Auto vorbei gefahren war und sie geflüchtet waren. Sein Vater hatte ihm die Erlaubnis erteilt, ihm, wie er es wohl ausgedrückt hatte, eine richtige Lektion zu erteilen. „Ich bring ihn um.“ Schwor Yuji. „Du bist sein Sohn und er würde eiskalt zusehen, wie man dich... ich mag es gar nicht denken!“ „Es ist nicht passiert.“ Takeru wischte sich die Tränen ab. „Knapp, aber es ist nicht passiert.“ Kai stieg zu ihm auf das Bett und schlag seine Arme so gut wie möglich um ihn. Sie hatten Takeru schwer verletzt, hätten ihm noch mehr angetan. Er war hilflos. Mehr, als Takeru eine Schulter bieten konnte er nicht. Am liebsten wäre er mit Yuji los gezogen und hätte blutige Rache genommen. Sein Kleines! Ihm wurde klar, dass er Takeru noch stärker liebte, als er es gedacht hatte. Vorsichtig küsste er eine halbwegs unverletzte Stelle in Takerus Gesicht. „Ich geh mal heim und dann zur Arbeit.“ Saga hob seine Tasche auf. „Ich erkläre den Chefs was passiert ist und warum ihr sechs heute nicht zur Arbeit kommt, okay?“ „Danke.“ Chiyu lächelte ihm zu. „Klar doch.“ Dann ging er noch zu Takeru und küsste ihn auf die angesprungene Lippe. Kai spürte einen kurzen Stich, weil er sich bisher nicht getraut hatte, diesen verletzten Bereich Takerus zu küssen. „Kleines, du schaffst das. Wir sind alle bei dir.“ Kurze Zeit später verabschiedeten sich auch die anderen SuG-Jungs und Takeru schlief langsam aber sicher in Kais Arm ein. Fortsetzung folgt.... P.S: Zum Thema dummer PC: Aus dem Kapiteltitel „Beschützerinstinkt“ macht der PC allen Ernstes „Beschützerin stinkt“! Kapitel 44: Hochkochen ---------------------- Meine Süßen! Hier mal wieder was Neues von mir... Und ja, ich weiß, dass Kai und Takeru hier nicht drin vorkommen. Die sind im Krankenhaus und leiden still. Ich kümmere mich im nächsten Teil um sie, versprochen! Die Ideen, was man alles mit Takerus Vater anstellen könnte, kann ich an einen Staat verkaufen in dem Folter ein beliebtes Mittel zu Wahrheitsfindung ist. Dann könnte ich mir von dem Geld ein oder zwei J-Rocker kaufen... nein, Blödsinn! Die Jungs gehören mir nicht und das wird wohl auch so bleiben! Hochkochen Dass Saga eine Versammlung ein berief, hatte Shou zuerst verwundert. Aber als er dann hörte, was der Bassist zu sagen hatte, glaubte er, innerlich zu platzen. Während Saga berichtet, was sich in der Nacht zugetragen hatte, hatte selbst der Hartgesottenste unter ihnen zu schlucken. Und einige versuchten gar nicht erst, ihre Wut zu zügeln. „Wenn mir dieser Mistkerl unter kommt, kann er seine Knochen in einem Beutel heim tragen,“ drohte Yasuno. „Klasse, dann legen wir mal los,“ schloss sich Reita mit grimmiger Miene an. „Ich könnte ihm so weh tun, die Folter muss erst noch erfunden werden!“ Auch Byou schien bereit, für Takeru sein gutes Führungszeugnis zu ruinieren. „Jetzt reicht es aber!“ Ishii schritt ein, bevor sich die Stimmung endgültig hoch schaukelte. Da Shou den Eindruck hatte, seine Kollegen wäre bereit, in den nächsten Minuten mit Mistgabeln und Fackeln bewaffnet auf die Jagd nach Takerus Vater zu gehen, war das vielleicht ganz gut so. „Es bringt dem Kleinen nichts, wenn wir hier reden und seinen Vater zu Brei verarbeiten!“ „Aber du hast ihn nicht gesehen!“ Saga brauste auf. „Sein Gesicht... da war kaum noch was von ihm zu erkennen! Wer weiß, ob er je wieder sein wird wie gestern Abend! Wenn er das Lächeln kaputt gemacht hat, bringe ich ihn um!“ Saga wischte sich mit der flachen Hand über die Augen, die tiefe Ringe hatten. Soweit Shou wusste, was Saga um etwa halb drei aufgestanden, um Chiyu zu Takeru zu fahren und dann gleich hier her gekommen um mit dem Chefs zu reden. „Und es bringt ihm auch nichts, wenn er in einen Skandal sondergleichen verwickelt wird. Also lasst das die Leute klären, die sich damit aus kennen.“ „Aber...“ Aoi schluchzte hemmungslos und hielt beide Hände auf seinen Bauch. „Das Kleine... ist doch... so... ach, verdammt! Takeru ist doch so sanft und klein! Wie kann man ihm so etwas nur antun?“ „Keine Ahnung, Liebling.“ Uruha nahm ihn in die Arme und gab ihm kleine Küsse. „Laut Chiyu hat sein Vater ihn schon immer geschlagen und vor einigen Monaten versucht, Geld zu erpressen. Dann hat er eine Verfügung bekommen, sich ihm nicht zu nähren. Das ist das Ergebnis.“ Mit verschränkten Armen sah Saga wütend in die Runde. „Irgendwelche vernünftigen Vorschläge, was wir machen sollen?“ „Vernünftig heißt hier wohl nicht, seinem Vater jeden Knochen im Leib zu brechen, ihn mit Feuer zu foltern und Salz über die Brandwunden zu streuen?“ Reitas Blick sagte allerdings, dass er diese Idee sehr vernünftig fand. „Ehr nicht, nein.“ Schade, Shou wäre sofort losgelaufen, um Salz zu kaufen. Viel Salz. „Ich schlage vor, einer von uns kümmert sich um Takerus Mutter, ein paar andere um die Bandsachen und zwei von uns gehen heute Nachmittag mal in Krankenhaus.“ Ishii war die Stimme der Vernunft in der Company. Manchmal fragte Shou sich, wann der Kerl an Rad drehte. „Ist gut. Und irgendwer sollte Kai ablösen,“ Ruki sah in die Runde. „Er ist so was von verliebt in Takeru, dass er sicher seit heute Nacht nicht einen Millimeter von seiner Seite gewichen ist.“ „Allerdings,“ Yuuto nickte. „Ich geh hin, dann kann Kai mal eine Runde heim.“ Aus Aois Ecke drang Schluchzen an Shous Ohr. Die Hormone von dem Kerl waren in völligem Durcheinander. Uruha stand auf und führte seinen Mann aus dem Raum. „Scheiße,“ brachte Saga es auf den Punkt. „Ihm passiert doch nichts?“ Miyavi sah den beiden hinterher, als Hiroto seine Hand ergriff und wieder auf seinen Stuhl zog. „Ihm passiert nichts. Das ist normal. Ich könnte auch heulen.“ Dann drückte er Miyavis Hand. Shou sah Saga an. Dieser wirkte, als würde er selbst gleich weinen. Aber seltsamer Weise sah er schon seit der Hochzeit so aus. Jetzt wirkte er nur müder als bisher. Während sich die Versammlung auflöste, ging Shou zu ihm. „Komm mit,“ forderte er ihn auf. Im Proberaum von SuG schloss er die Tür hinter ihnen. Himmel, was hatten die fünf Jungs hier für ein Chaos veranstaltet! Und das sollten Profis sein? Es war ein Wunder, wenn Mitsuru seine Drumsticks hier drin wieder fand. Shou zog Saga auf das Sofa, schob ein paar Notenblätter zur Seite und legte die Füße auf den Tisch. Da war eh nichts mehr zu retten. „Was ist los?“ „Takeru wurde zu Brei verarbeitet! Das ist los!“ Saga ließ seine Stirn an Shous Schulter sinken. „Ja, das ist schrecklich.“ Das fand Shou auch, aber er konnte sich nicht daran hindern, zu sehen, dass mit Saga mehr nicht stimmte. „Und was war es zuvor?“ „Wie meinst du das?“ „Du bist seit Tagen anders. Traurig, glaub ich. Mach mir nichts vor, ich kenne dich besser als jeder andere. Mit dir stimmt etwas nicht.“ „Es ist alles okay. Ich brauche nur etwas Ruhe...“ Saga kuschelte sich an Shou, der begann, ihm den Kopf zu kraulen. „Das ist schön.“ „Du bist nicht einfach nur ein netter Kumpel, mit dem ich schlafe. Du bist mein bester Freund, Saga. Ich merke, dass etwas anders ist.“ Vor allem merkte Shou es daran, dass seit der Hochzeit zwei Wochen vergangen waren und Saga keinen Sex gewollt hatte. Das war neu. Normaler Weise kam Saga alle paar Tage an und wollte ihn. „Ich kann nicht darüber reden.“ „Chiyu?“ Er merkte schon seit Tagen, dass Saga eine Menge an den anderen Bassisten dachte. Mehr, als gut war. „Okay, ich rede ja!“ Saga setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. „Wir haben miteinander geschlafen.“ „Toll! Und?“ „Er dachte, das war es. Dabei... ich kann das gar nicht richtig sagen... ich will mehr von ihm.“ „Mehr?“ Shou schluckte. Saga wollte mehr als Sex? Sollte das heißen, was er seit Wochen befürchtete? „Ich bin wohl ernsthaft verliebt in ihn,“ gab Saga zu. „Oh... das ist neu.“ Saga. Verliebt. In einen anderen. Shou wurde eng um die Brust. „Und ich habe es geschafft, dass jeder hier der Meinung ist, wenn man Sex will, geht man zu Saga, aber mehr ist nicht drin. Und jetzt bin ich so was von verliebt in Chiyu! Scheiße, ich sollte das nicht dir sagen.“ „Warum nicht? Schon vergessen, ich bin dein bester Freund.“ Er konnte ihm alles sagen. „Aber du hast du selbst genug Probleme mit deiner Liebe.“ „Und du meinst, ich gönne dir deshalb Chiyu nicht?“ Shou lachte. Klar, es tat weh. Aber nicht zu sehr. Es war immer klar gewesen, eines Tages würde sich einer von ihnen verlieben und dann wäre ihre Geschichte vorbei und sie wären nur noch gute Freunde. Allerdings hatte Shou nicht damit gerechnet, dass es Saga sein würde, der sich verliebte. „Rede mit ihm. Ich befürchte, der Junge hat dich lieber, als gut für ihn ist.“ „Er hat gemeint, wir könnten ja öfter Sex haben. Vielleicht auch mal mit dir?“ Saga lächelte, als gefiele ihm die Vorstellung. Aber Shou kannte ihn gut genug, um zu sehen, dass sein Lächeln nicht an die Augen reichte. „Weißt du, es gibt zwei Dinge, die man nicht teilt. Der Geliebte ist eines davon.“ „Altklug bist du auch noch, was?“ Saga lächelte jetzt echter. „Klar. Sprich mit ihm.“ Werde ich auch tun, dachte Shou, einen Teil davon habe ich verbockt. Dann küsste Shou Saga sanft. „Was wird das jetzt?“ „Ein Abschiedskuss?“ Fragte Shou. „Nein.“ Saga zog ihn heran und küsste ihn wieder. „Selbst, wenn das mit Chiyu klappen sollte, ich werde sicher nicht aufhören, dich zu küssen.“ Dann stand Saga auf und reckte sich. „Aber jetzt will ich nur noch schlafen! Ach, sag mal, was ist das andere, was man nicht teilt?“ „Kaffee.“ Aoi zitterte am ganzen Leib. Seine eine Hand schützte seinen Bauch, die andere hatte er vor die Augen gelegt. So sollte ihn eigentlich niemand sehen. „Liebling...“ Uruha strich ihm über die Seiten, versuchte, ihn in den Arm zu nehmen, aber Aoi drehte sich heraus. „Ich weiß nicht, wie das gehen soll! Wie sollen wir unsere Babys vor solchen Menschen schützen?“ In seinem Bauch spürte er die Anwesenheit der Kinder. Noch immer keine Bewegungen, aber sie waren da, klar und deutlich. Mit der zweiten Hand griff er danach. „Ist ja gut, ich bin bei euch.“ „Das hat nichts mit ihnen zu tun.“ Uruha legte seine Hände auf Aois Schultern, diesmal ließ er ihn gewähren. „Wir beschützen sie. Wir schaffen das.“ „Aber ihnen kann so viel passieren!“ Er wollte gar nicht an die ganzen Gefahren denken, die in der Welt auf seine beiden Funken lauerten. „Und... ich weiß nicht mal, ob ich das kann.“ „Kannst du.“ Die Hände massierten seine Schultern. „Du bist wundervoll. Due wirst sie so sehr lieben, dass alles gut wird. Genau wie ich.“ „Ich weiß ja nicht mal, ob ich die Mutter oder der Vater bin! Ich bin ein Mann, aber sie wachsen in mir! Mein Körper macht ganz komische Sachen und ich weiß manchmal nicht, wo oben und unten ist.“ Er veränderte sich. Sein Bauch wuchs langsam, aber sicher, sein Gang änderte sich und sein Körper war völlig unzuverlässig. Eben war er noch traurig gewesen, jetzt schwang es um und er fühlte sich in Uruhas Armen nur wohl und sicher. Er schmiegte sich hinein. „Du bist der eine Vater, ich der andere. Und mit dem Kram, den dein Körper macht, müssen wir umgehen. Wird schon irgendwie.“ „Sicher. Und wenn ich mich daran gewöhnt habe, sagen wir den anderen, dass wir Zwillinge bekommen.“ Jetzt war er plötzlich wieder glücklich. Er drehte sich um und küsste Uruha. „Ich liebe dich. Tut mir Leid, dass ich so doof bin.“ „Du bist doch nicht doof, du bist schwanger! Und angeblich hat man da Stimmungsschwankungen.“ Uruhas Lippen verschlossen seine und schon merkte Aoi, wie sich eine wohl bekannte Wärme in ihm ausbreitete. „Was denn? SCHON wieder?“ Uruha lachte. „Sorry! Hormone?“ Schlug Aoi vor. „Ich darf dich daran erinnern, wo ich heute dein Lippen hatte, als ich wach geworden bin? Und was für Sauereien du mir gestern Nacht ins Ohr geflüstert hast?“ „Stört dich das?“ Aoi zog eine Schnutte. „Wenn es danach geht, könntest du immer schwanger sein. Komm, wir suchen uns ein Plätzchen...“ Fortsetzung folgt... Kapitel 45: Unter die Haut -------------------------- Weiter, weiter, weiter! Ich mache weiter, bis die Finger bluten! Yeah! Aber ernsthaft, keine Ahnung, wann ich wieder zum Schreiben komme. Im Ausverkauf habe ich zumindest eine Hose erstanden, die aussieht wie die von Shou in Rainbows. Aber leider steckte kein Shou mehr drin. Ergo: Mir gehört noch immer keiner der Truppe. Unter die Haut Seit zwei Tagen tat sein Kopf weh, aber langsam wurde es besser. Takeru konnte sogar schon wieder auf beiden Augen klar sehen, auch, wenn das linke weiter wie Brei aussah. Über seinen Arm wollte er gar nicht reden. „Hey...“ er öffnete die Augen und sah zu Kai hinüber. Kai sah schlecht aus. Seit dem Überfall wachte er fast ununterbrochen an seinem Bett. Takeru konnte sich nicht an alles erinnern, weil er die meiste Zeit unter Schmerzmitteln gestanden hatte. Aber glaubte, dass Kai irgendwann von Ruki und Reita mehr aus dem Zimmer geschoben worden war, als dass er selbst gegangen war. Sein Kai. Er war da. Immer. „Kleines!“ Sofort war Kai hellwach, griff nach seiner Hand und drückte sie. „Hast du Schmerzen?“ „Geht so. Wird schon wieder.“ Da war er sicher. Sein Haar war nicht mehr mit Blut verklebt, die Schwester hatte es ihm vorsichtig raus gewaschen und nach der OP sah es aus, als wolle der Arm schnell wieder zusammen wachsen. Und bald würde er sich einfach einen neuen Zahn einsetzten lassen. Nichts, was er nicht überstehen konnte. „Tu nicht so hart. Das bist du nicht.“ Kai versuchte ein Lächeln. „Ich liege nicht im Sterben, Schatz. Ich...“ er wollte reden. „Komm zu mir ins Bett, bitte.“ „Ich will dir nicht weh tun.“ Schüchtern setzte Kai sich, so vorsichtig, dass sich das Bett unter ihm kaum bewegte. Takeru fragte sich, ob Kai in den letzten Tagen nicht nur nicht geschlafen, sondern auch nicht gegessen hatte. „Halt mich fest. Ich will dir das nur einmal erzählen, okay? Dann reden wir nicht mehr davon.“ Er hatte bisher nur mit der Polizei gesprochen und da war Kai nicht anwesend gewesen. Sie hatten versucht, ihm einen Psychologen aufzudrücken. Aber der würde ihm nicht helfen können. Er wusste, was passiert war und warum. Und wenn sein Vater und dessen Freunde saßen, und das würden sie, wäre er sicher. Es gab nichts weiter, was er auf arbeiten musste. Er wollte nur einmal mit Kai sprechen. „Ich höre dir zu. Wann immer du willst.“ Kai gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sein Kai war so lieb und süß zu ihm, er konnte es nicht fassen, dass er so ein Glück hatte. „Nur einmal. Wenn ich es einmal ausgesprochen habe, ist es weg und ich bin wieder okay. Davon lass ich mich nicht kaputt machen!“ Takeru ballte seine gesunde Hand zur Faust. Sein Vater würde ihn nicht zerstören, egal wie sehr er es versuchte. Damit war er schon nicht durchgekommen, als er noch ein Kind war und jetzt, wo er erwachsen war, waren seine Chancen noch schlechter. „Gut.“ Vorsichtig legte Kai die Arme um ihn, als wäre er aus Glas. Takeru kuschelte sich hinein und begann zu reden. „Also, ich bin aus der Bahn und war kurz vor meiner Tür, da hab ich einen Schlag auf den Kopf bekommen. Dann lag ich auf dem Boden und hab geblutet, das weiß ich noch. Ich hab Angst gehabt. Und dann stand mein Vater vor mir und hat gemeint, wenn ich ihm kein Geld gebe, würde er mich dazu bringen, ihm was zu geben. Ich weiß nicht, wie die das genau gemacht haben, also wer wann was, aber das ist auch egal, nicht? Einer hat auf meinen Arm geschlagen, mit dem Ding, was sie mir über den Kopf gezogen haben. Ich glaube, da bin ich ohnmächtig geworden, weil ich dann nur noch weiß, dass meine Rippen weh taten und ich ein Messer am Hals hatte. Da lief mir Blut ins Gesicht und... Kai?“ Er unterbrach sich, als er sah, dass sein Freund weinte. „Nicht weinen. Es ist alles gut!“ „Gut? Du hattest ein MESSER am Hals?“ Kai berührte den Hals, suchte nach einer Wunde. „Sonst hätte ich versucht mich zu wehren, glaub mir! Meinst du, ich lass mir sonst die Hosen runter ziehen? Außer von dir?“ „Takeru! Das ist doch was ganz anderes! Ich dachte...“ „Pst!“ Er legte Kai die Finger auf die Lippen. „Lass mich einfach nur reden, mehr nicht. Der eine hatte das Messer, mein Vater hat Dinge über mich gesagt, die ich dir nicht sagen will und der dritte hat sich die Hose aufgemacht und dann meine runter gezogen. Ich dachte, der tut mir sonst was an! Er hatte schon seine Hand... da... als das Auto kam. Dann sind sie gerannt und... das war es schon.“ Das war es wirklich schon. Im ersten Moment hatte er Angst gehabt, aber als sie weg waren, war seine Angst vorbei und es war nur noch Verwirrung übrig. Sein Vater hätte seelenruhig zugesehen, wie er benutzt wurde, nur, um Geld aus ihm zu pressen. Das tat mehr weh als der gebrochene Arm und der ganze Rest zusammen. „Ich wünschte, ich wäre bei dir gewesen.“ Kai streichelte ihm über den Kopf. „Du hättest nichts tun können. Aber jetzt kannst du.“ Er atmete tief durch. „Ich will nur deine Hände auf mir spüren, keine sonst.“ „Was?“ „Schlaf mit mir.“ Der letzte Mensch, der ihn berührt hatte, war dieses Schwein gewesen. Er wollte aber, dass sich Kais Hände in seine Haut brannten. Er wollte nicht zurück schrecken, nicht Angst haben, wenn Kai ihn das nächste Mal berührte. Er liebte Kai und er liebte es, mit ihm zu schlafen. Das wollte er nicht verlieren, auf keinen Fall. „Jetzt? Du bist verletzt, Kleines. Dein Rippen sind geprellt und wenn sie brechen...“ „Dann...“ Er griff nach Kais Hand und führte sie unter das hässliche Krankenhaushemd, „mach es einfach so, okay?“ Kais Hand war warm und sie begann wie von selbst sich zu bewegen. Seine Lippen landeten auf seinen, küssten die Wunden und verschlossen sie. Es war anders als sonst, ängstlich, zurückhaltend, schüchtern und sanft. Aber die Hand, die ihn verwöhnte, war die selbe. Das Gefühl, dass Kais Nähe in ihm auslöste war das selbe. Nichts hatte sich verändert. Er konnte sich weiterhin in Kais Arme fallen lassen, weiterhin diese Nähe zulassen und genießen. Takeru erschauderte bereits nach wenigen Minuten und lächelte dann. „Ich liebe dich, Kai. Ich liebe dich.“ „Ich dich doch auch, mein Kleines. Mein Chaot.“ Kais Hand ruhte noch in seinem Schritt, als die Tür sich öffnete und Yuuto hereinkam. „Kai? Ich wollte dich ablösen.“ Takeru sah Kai an. Sie mussten beide laut los lachen und als sie Yuutos verwirrtes Gesicht sahen, lachte Takeru noch lauter. Egal, was andere sagten, aber eine Spülmaschine war keine Umweltverschmutzung. Miyavis Saustall von Geschirr war Umweltverschmutzung! Hiroto hing bis zu den Ellenbogen im Spülbecken und kratzte etwas von einem Teller, dass ihn zuvor freundlich begrüßt hatte. Er hatte kurz überlegt, ihm einen Namen zu geben und es unter Artenschutz zu stellen, bevor er beschlossen hatte, dass es vermutlich gefährlich war. „Bin zu hause!“ „Vorsicht, was du da zu deinen Füßen siehst ist dein Fußboden! Keine Angst, der war schon immer da!“ Seit der Gazette-Tour war Hiroto nicht mehr bei seinem Freund gewesen, Zeitmangel hatte bewirkt, dass sie sich nur auf der Arbeit gesehen hatten und zweimal kurz in der Pause in einem Hotel verschwunden waren. Irgendwie hatte Miyavi es geschafft, in dieser Zeit ein Chaos anzurichten, für das man normaler Weise eine Horde Wildschweine und einen ganzen Kindergarten brauchte. Als Hiroto heute die Wohnung drei Stunden vor Miyavi betreten hatte, war er erstmal über eine Kuchenform gefallen, von der er erstens nicht wissen wollte wie sie in den Flur kam und zweitens nicht mal geahnt hatte, dass Miyavi so etwas besaß. „Oh, hast du etwas aufgeräumt?“ Miyavi kam in die Küche und lächelte ihn an. „Ja, scheint so. War nötig.“ „Meinst du?“ „Also, deine Kleidung ist so auf jeden Fall erklärt. Wie soll man denn zusammen passende Sachen finden, wenn du deine Hosen in der Küche lagerst?“ „Hosen? In der Küche?“ Miyavi kratzte sich am Kopf. „Ups.“ „Ja. In der Ablage über dem Kühlschrank. Deine Tomaten lassen dir übrigens ausrichten, dass es nett war, aber sie jetzt doch umziehen.“ „Du willst mir durch die Blume sagen, dass ich unordentlich bin, oder?“ Sein Freund lächelte verlegen. „Das ist keine Blume mehr. Ich bin nur froh, dass dein Bad nicht so aussieht wie der rest der Wohnung!“ „Na, das wäre ja auch unhygienisch.“ Miyavi setzte sich auf den Küchentisch und Hiroto fragte sich, was denn an Socken, die unter dem Sofa zwischen Chips lagen, hygienisch war, verkniff sich die Frage aber und küsste statt dessen seinen Freund. „Sternchen?“ „Was denn?“ „Zieh mich aus, ich hab was für dich!“ „Wie subtil!“ Dennoch, kaum, dass er seine Spülhandschuhe von den Händen hatte, zog Hiroto Miyavi das Shirt – blau, mit rosa Punkten und gelben Streifen, woher bekam er nur immer solche Sachen? - über den Kopf. Er würde sich sicher nicht wehren, wenn Miyavi was nettes mit ihm vor hatte. Die Küsse, die Miyavi ihm gab, waren schon mal mehr als nett. „Aber ich habe wirklich eine Überraschung für dich,“ grinste Miyavi, rutschte vom Tisch und zog auch Hirotos Hemd aus. Dann hob er ihn auf die Tischplatte und küsste ihn weiter. Hiroto war egal, was das sein mochte, er wollte nur endlich wieder Miyvi ohne Zeitdruck spüren. Er strich über die Seiten seines Freundes, kam zum Hosenbund, spürte die Frischhaltefolie dort, ließ seine Hände nach von wandern, um die Hose zu... Frischhaltefolie? Er hiel inne. „Was ist das denn?“ „Deine Überraschung!“ Miyavi zog seine Hose weiter herunter, zeigte ihm die Frischhaltefolie, die auf seiner linken Hüfte fest geklebt war. Eine Sekunde überlegte Hiroto noch, was das sollte, dann erbleichte er. „Du hast... dir meinen Namen...“ Die drei Zeichen seines Namen prangten schwarz auf Miyavis Hüftknochen. Noch waren sie leicht blutig und die Haut drumherum war rot, aber sie waren klar und deutlich da. „Ja.“ Miyavi lächelte, als wäre es das Normalste auf der Welt, sich nach wenigen Monaten Beziehung den Namen seines Freundes tätowieren zu lassen. „Du bist verrückt.“ „Das wusstest du schon länger.“ Hiroto betrachtete den Schmuck eingehend. „Man wird es erkennen.“ „Und? Mir doch egal. Ich wollte dir zeigen, dass du mir wichtiger bist, als alles andere auf der Welt, wichtiger als Aoi, wichtiger als sein Baby, wichtiger als meine Vergangenheit, wichtiger als die Musik.“ „Musik?“ „Wenn ich mich entscheiden müsste, ich würde dich wählen.“ „Du bist wirklich verrückt!“ Hiroto lachte und zog ihn an sich. Sie hatten ja Zeit. Und wenn noch etwas in der Wohnung lebte, würde es halt was zu sehen bekommen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 46: Die Übernahme der Verantwortung für etwas Kleines ------------------------------------------------------------- Fällt jemanden eine passende Titelmelodie ein? Ihr macht mich mit jedem Kommie so glücklich, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Mir gehört hier wirklich mal wieder nichts dran. Und diesmal habe ich sogar einen Satz entliehen... Ich mag ihn einfach. Dazu bitte das PS lesen! Die Übernahme der Verantwortung für etwas Kleines Er war geflüchtet. Anders konnte Uruha es nicht ausdrücken. Er war vor Aoi geflüchtet, oder besser gesagt vor der ganzen Situation mit Aois Schwangerschaft. Nicht, dass er darüber nachdenken würde, sich der Verantwortung zu entziehen und Aoi zu verlassen. Dafür liebte er Aoi und die Babys viel zu sehr. Aber es war schwer für ihn, stark zu sein. Nicht er war die Stärke ihrer Beziehung, das war Aoi. Und gerade musste er nachdenken. Darum hatte er Aoi an diesem Samstag erklärt, er wolle über einen Song nachdenken und damit das Haus verlassen. Das war für ihn nicht ungewöhnlich, wenn er an seinen Songs nicht weiter kam, ließ er oft die Gitarre liegen und dachte nur darüber nach, wie er weiter arbeiten konnte. Darum hatte Aoi sich auch nicht gewundert, sondern ihm nur einen nach Krabbenchips und Himbeergelee schmeckenden Kuss gegeben und sich mit einem Schwangerschaftsberater auf das Sofa verzogen. In Gedanken versunken hatte Uruha gar nicht gemerkt, wo er gelandet war. Aber diese Adresse war besser als jede andere. Er klingelte und nach wenigen Augenblicken öffnete Isshi ihm die Tür. „Was machst du denn hier?“ „Ich denke, ich will reden.“ Mit einem tiefen Seufzer öffnete Isshi die Tür ganz und ließ ihn ein. Der Kagrra-Sänger goss ihnen trotz der frühen Tageszeit, zwei Uhr am Nachmittag, ein Glas Sake ein und deutete ihm, sich zu setzen. „Danke,“ lächelte Uruha. „Was ist los?“ Isshi prostete ihm zu. „Stress mit Aoi?“ „Nein. Ich bin nur etwas... überfordert, denke ich.“ „Von der Schwangerschaft? Wer wäre das nicht?“ „Aoi bekommt Zwillinge.“ Sie wollten es den anderen erst in ein paar Tagen sagen. Lange hätten sie es sowieso nicht mehr heraus schieben können, da sich Aoi seit der Entdeckung vor drei Wochen, dass es nicht ein sonder zwei Babys waren, deutlich gerundet hatte. „Oh mein Gott!“ Isshi sprang auf. „ZWEI?“ „Ja. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Weißt du, ich hatte mich gerade an den Gedanken gewöhnt, dass wir eines bekommen und jetzt sind es zwei. Aoi freut sich natürlich und ich mich auch aber... wie zur Hölle sollen wir das alles schaffen?“ „Keine Ahnung. Aber ihr schafft es.“ „Du bist ja ein Optimist.“ „Muss ich. Ich bin in der PSC.“ „Na toll.“ Uruha trank einen Schluck Sake. Isshi hatte eine wirklich gute Auswahl getroffen, aber er würde sich das zweite Glas verkneifen. „Aoi verlässt sich auf mich.“ „Sonst verlässt du dich immer auf ihn. Meinst du nicht, er hat das Recht, sich jetzt mal auf dich zu verlassen?“ Ishii zündete sich eine Zigarette an und hielt dann inne. „Entschuldige, ihr habt ja aufgehört. Ich...“ Uruha hatte bereits nach der Packung gegriffen und sich selbst eine Zigarette genommen. Er war nicht schwanger. Isshis Satz hing über ihm in der Luft. „Klar hat er das. Ich befürchte nur, ich bin nicht stark genug dafür.“ „Doch. Du liebst ihn und deine Babys. Oder nicht?“ Der Sänger sah ihn forschend an. „Was glaubst du denn? Ich liebe Aoi über alles. Und die Vorstellung, Vater zu sein finde ich klasse! Aber ob ich mit der Verantwortung umgehen kann weiß ich nicht. Aoi hat Stimmungsschwankungen wie verrückt. Manchmal lacht er ohne Pause und freut sich seines Lebens und Minuten später will er in den Arm genommen werden und hat Angst vor der ganzen Sache. Ich muss dann da sein und ihn halten.“ „Ich sag dir jetzt mal was. Also...“ Isshi machte eine Pause, die wirkte, als wolle er sich vergewissern, dass Uruha auch wirklich zuhörte. „Jeder werdende Vater hat Angst. Jeder werdende Vater von Zwillingen ist erstmal überfordert. Aber die meisten von ihnen packen es. Du auch. Ihr seid nicht allein. Eure Band ist da. Und verlass dich darauf, dass ihr genug Babysitter und genug Hilfe habt, um mit euren beiden kleinen Schätzchen klar zu kommen.“ „Meinst du wirklich?“ Auf eine seltsame Art wirkte das Gesagte beruhigend. Hatte wirklich jeder Angst? Er hatte niemanden fragen können, keiner seiner Freunde war bisher Vater. Seine Schwager wären eine Option gewesen, aber die mochte er nicht ansprechen. „Ich weiß es. Und wenn es erstmal soweit ist, dann ist sowieso alle Angst vergessen.“ „Aber ich habe Angst, wie es wird, wenn Aoi die Babys zur Welt bringt. Er will sie normal auf die Welt bringen, nicht per Kaiserschnitt.“ Das hatte Aoi sich in den Kopf gesetzt, nachdem Addy klar gemacht hatte, dass es möglich war. „Wie soll das gehen? Ich meine... nein, ich habe NICHT gefragt. Ich will es gar nicht so genau wissen, okay?“ Isshi winkte ab, als Uruha zu einer Erklärung über Aois neue Anatomie ansetzten wollte. „Glaub mir, wenn Aoi wirklich die Geburt auf natürlichem Wege durchstehen will, hat er mehr Angst als du. Du musst nur warten. Er muss die Schmerzen ertragen und die ganze Arbeit machen.“ „Ich will aber nicht, dass Aoi Schmerzen hat,“ gab er zu. Er hatte Angst, Aois Gesicht voller Schmerz zu sehen und fürchtete, ihn schreien und schwitzen zu sehen. „Wird sich kaum vermeiden lassen. Wie weit ist Aoi eigentlich?“ „In der 19. Woche. Die Babys kommen in Juni, wenn alles nach Plan läuft.“ „Sommerkinder. Nicht übel. Aber warum kommst du von allen von uns ausgerechnet zu mir?“ „Keine Ahnung. Wohl, weil du jemand bist, der Durchblick hat?“ „Warum herrscht eigentlich die Meinung „Isshi weiß alles“ in der Company vor? Ich bin auch nicht anders als ihr. Und, geht es dir besser?“ Uruha dachte kurz nach. Alles, was der andere gesagt hatte, hatte Hand und Fuß. Irgendwie würde es schon gehen. Er freute sich bereits darauf, über Aois runden Bauch zu streicheln. Bald wäre es so weit und sie würden die Tritte spüren. „Ja. Besser. Danke. Auch für den Sake.“ „Bei dir doch immer. Du weißt das wenigstens zu schätzen.“ Uruhas Handy piepte. Eine SMS von Aoi. Er verzog das Gesicht, als er sie las. „Was ist denn?“ „Ich soll Pizza mitbringen.“ „Ja. Und?“ Isshi lächelte lauernd. „Aoi will eine mit Extra-Käse, Spargel, Garnelen, Hühnchen, Spinat, Zwiebeln, roten Bohnen und Ananas.“ „Aber ich kann doch nicht einfach zu dir ziehen!“ „Deine Sachen sind schon hier. Also bliebst du auch!“ Kai schloss die Tür hinter Takeru und sich. Seit sein Freund wieder aus dem Krankenhaus raus war, hatte er ihn jede Minute im Blick gehabt, es sei denn, er hatte ihn zuvor an die anderen SuG-Jungs übergeben. „Ist ja nicht so, dass ich nicht bei dir wohnen will. Aber nur, weil mein Vater so was dummes gemacht hat, musst du mich nicht aufnehmen.“ „Ich wollte dich eh fragen, ob du hier einziehen willst. Das hat damit nichts zu tun. Ich liebe dich einfach und will dich bei mir haben.“ Takeru fiel ihm um den Hals und küsste ihn. „Ich will auch bei dir sein. Das ist sooooo süß von dir! Ist es doch, oder Lucy?“ Er drehte sich zu seinem Hund, der mit ein ziehen würde. Aber Lucy wedelte nur mit dem Schwanz. Das war wohl ein Ja. „Pass mit deinem Arm auf.“ Der Arm war in Gips und Takeru hatte ihn sich von seiner Band anmalen lassen. So passte er besser zu seinen Sachen, sagte er. „Mach ich, keine Angst. Weißt doch, dass damit viel geht.“ Der Blick, den sein Freund ihm zuwarf, machte Kai sofort klar, auf was genau er anspielte. Ja, damit ging viel. „Du bist so niedlich.“ Er küsste Takeru auf die rote Narbe über seinem Auge. Der Rest war halbwegs abgeheilt, aber den Schnitt, den die Scherbe der Brille hinterlassen hatte, würde man noch eine Weile sehen. Genau wie die Zahnlücke. Noch immer wurde Kai wütend und Gewalt bereit, wenn er an das Bild von Takeru, zerschlagen im Krankenhaus, dachte. „Aber wenn ich jetzt hier wohne, müssen wir ein paar Dinge in der Wohnung ändern. Die ist viel zu langweilig!“ Kai sah sich um. Langweilig? Er hätte es stilvoll genannt. „Weißt du, du hast nur dieses blöde Bild von einer Tomate an der Wand. Da kann was viel Schöners hin. Und deine Kissen sind alle braun! Farbe lautet das Zauberwort! Außerdem gibt es hier nicht eine Pflanze. Wir kaufen noch heute welche, okay? Dann haben wir viel mehr Leben in der Bude!“ Allein die Anwesenheit Takerus brachte ihm eigentlich genug Leben in die Bude, aber das wollte Kai ihm so nicht sagen. Wenn Takeru Farben wollte, dann sollte er sie bekommen. „Na gut. Dann ab zum Schweden.“ „Was sollen wir denn ich Schweden?“ Takeru blinzelte ihn an. Kai musste lachen. „Nicht in Schweden. Ich meine ein Möbelhaus...“ „Ach so! Sag das doch! Dann können wir ein neues Bett kaufen, oder?“ „Wieso?“ Kai mochte sein Bett. Es war gemütlich. „Eins, in dem du keinen Sex mit anderen hattest. Eines, dass nur uns gehört.“ Dann grinste Takeru. „Außerdem hat deines keine Möglichkeit, Fesseln einzusetzen. Das fehlt irgendwie, findest du nicht?“ Zuerst hatte der Satz ganz lieb geklungen, bis Takeru mit den Fesseln angekommen war. Aber auf der anderen Seite hatte Kai nichts gegen ein Bett, dass nur ihnen gehört. Aoi und Uruha hatten sich beim Zusammenziehen auch ein neues gekauft. Es war keine schlechte Idee. „Dann kaufen wir eines. Sonst noch Wünsche?“ „Bunte Teppiche! Und andere Vorhänge. Mehr Deko, das fehlt hier echt. Und so ein Ding für die Wanne, wo man Sachen drauf abstellen kann. Und...“ Kai bremste ihn mit einem Kuss. Sonst würde die Liste endlos werden. Aber er sah so auch, dass er sich von seinen stilvollen Brauntönen und den dezenten Einrichtung verabschieden konnte. „Kleines, ist ja schon gut. Alles, was du willst. Mir kommt aber kein Durchzugstopper in Dackelform ins Haus!“ „Das ist Dackelquälerei, kommt nicht in die Tüte! Wollen wir los? Oder...“ Takerus gesunde Hand wanderte unter Kais Shirt, streichelte seinen Rücken hinauf. „Oder,“ beschloss Kai und zog seinen Kleinen an sich. Möbel konnte man jeden Tag kaufen. Fortsetzung folgt.... PS: Der geliehene Satz ist „Isshi weiß alles.“ und fällt in „Ride the rockers – Sex education“ von raphael_asdrai. Ich finde ihn einfach geil. Sorry dafür! Kapitel 47: Tritte von allen Seiten ----------------------------------- Die nächste Folge. Auf die Frage von das_Mini seit wann man „Isshi“ „Ishii“ schreibt – seit ich mich gestern gewundert habe, warum zur Hölle der Name so komisch aussieht und nicht darüber gestolpert bin, was der Grund ist. Ich ändere das gleich mal. Wie peinlich... Aber, hey, wenigstens hatte ich nicht meinen liebsten Namensfehler drin: Misturu... Hier gehört nichts mir. Bis auf Nami. Und sollte nochmal ein Ishii auftauchen, ist das MEINER! Tritte von allen Seiten Heute war der Tag, an dem es Shou offiziell reichte. Er würde mit Chiyu reden. Zum Teil war es ja auch seine Schuld, dass dieser eine so schlechte Meinung von Saga hatte. Darum wollte – musste – er versuchen, seinem besten Freund zu helfen. Die letzte Nacht hatte ihn endgültig davon überzeugt, dass es Saga ernst mit dem anderen Bassisten war. Wie so häufig hatten sie die Nacht gemeinsam verbracht und waren gerade dabei gewesen, sich richtig schon zu amüsieren, als Saga mittendrin aufgehört hatte. „Es tut mir Leid,“ sagte er und hielt inne, dann steig er von Shou herunter. „Wie jetzt?“ Shou war erregt, Saga war gerade bereit gewesen und jetzt hörte Saga einfach auf? „Ich kann nicht... ich weiß auch nicht... es kommt mir falsch vor.“ „Mit einem Mal?“ Er wusste selbst, dass er unfair war, aber er hatte gerade ein Problem, dass dringend Zuwendung brauchte. „Ja, stell dir vor! Der große, böse, verdorbene Saga hat ein Gewissen.“ Saga wurde bissig und Shou lenkte ein. Er umarmte seinen Freund und küsste ihn versöhnlich auf die Wange. „So schlimm mit Chiyu?“ „Er will sich eine Wohnung suchen. Und ich will ihn nicht gehen lassen,“ platzte Saga heraus. „Ich bin, so bescheuert das klingt, wirklich verliebt! Ausgerechnet ich! In einen Kerl, der so ist wie ich immer dachte zu sein!“ „Und... wenn Chiyu dich auch wollen würde?“ „Ich würde ihn zum Freund nehmen.“ Shou küsste ihn wieder, freundschaftlich. „Dann sollten wir das hier lassen, nicht wahr?“ „Besser ja. Ich denke... wir sind beide verliebt, aber nicht ineinander. Und ich kann jetzt einfach nicht.“ „Okay.“ „Es war wirklich immer toll mit dir,“ versicherte Saga ihm. Shou lächelte. „Ganz meinerseits.“ Und jetzt, am Mittag des nächsten Tages, hielt er Chiyu am Handgelenk fest und zerrte ihn durch die Gänge der PSC zum StarBucks. Kaum, dass er den Laden betrat, winkte Nami ihm und machte einen Kaffee fertig. Gutes Personal war toll. „Was willst du, Shou? Mir eine rein hauen und vorher noch schnell einen Kaffee trinken?“ Chiyus Stimme trof vor Ironie. „Nein. Das wäre ich anders herum machen.“ Er grinste. „Sorry, muss nur mit dir reden. Über Saga.“ „Was denn noch?“ Chiyu verschränkte die Arme. „Ich hab ihn ran gelassen, mehrfach. Und ist dein Sex noch immer mies?“ „Nicht existent trifft es ehr.“ „Und, was soll ich dann tun? Ist dein Problem, nicht meines. Danke.“ Nami stellte zwei Becher vor sie. „Irgendwie schon. Was hältst du von Saga?“ Er trank einen Schluck und beruhigte sich sofort. „Er ist lieb und super im Bett.“ „Mehr nicht?“ „Man kann sich auf ihn verlassen, er spielt toll Bass und... auf was willst du hinaus? Hast du mich nicht vor ihm gewarnt?“ „Schon. Aber... die Sache hat sich verändert.“ Wie sollte er Chiyu sagen, was mit Saga war, ohne Saga zu verraten? „Inwiefern?“ Er musste es sagen, sonst kamen sie nicht weiter und Saga würde unglücklich bleiben. „Saga hat sich zum ersten Mal verliebt. In dich.“ Chiyu verschluckte sich an seinem Kaffee. „WAS?“ „Saga liebt dich. Ich weiß, ich sagte, dass würde nicht passieren. Dachte ich ja auch immer. Ist aber so. Also: Wenn du ihn nur als Freund und für´s Bett willst, dann lass es. Er fühlt mehr für dich, als er je für einen von seinen anderen Männern – und eine seiner anderen Frauen – gefühlt hat.“ Einfach so mit den Geheimnissen seiner Kollegen heraus zu platzen fand er nicht gut. Aber es ging schlecht anders. „Ernsthaft?“ „Denkst du, ich verarsche dich?“ Einen Moment dachte Chiyu nach. „Hättest du keinen Grund zu. Also... wenn Saga verliebt in mich ist... dann...“ „Willst du ihn auch?“ „Ehrlich gesagt: Ja. Ich bin in ihn verliebt, seit einiger Zeit schon.“ Chiyu wurde rot. „Aber weil ihr alle sagtet, mit Saga geht das nicht, dachte ich, ich habe halt Sex mit ihm und gut ist es. Mehr ging nicht. Aber wenn du sagst, er sei verliebt in mich... dann...“ „Jetzt hör schon auf mit dem Eiertanz!“ Shou lachte auf. „Saga und du, ihr wollt euch. Also sag ihm, dass du in ihn verliebt bist.“ „Mach ich.“ Chiyu stand auf. Wollte er es sofort machen? „Aber erstmal muss ich das verdauen und eine rauchen. Danke.“ „Klar. Aber wehe, du tust ihm weh! Dann überlege ich mir das nochmal mit dem rein hauen!“ „Versprochen.“ Chiyu küsste ihn auf die Wange und verschwand. Shou stützte seinen Kopf auf die Hände. So, Saga war in wenigen Stunden vergeben. Ein Wunder war geschehen. Und seines würde wohl auf sich warten lassen. „Wusste gar nicht, dass es möglich ist, dass unser Saga sich verliebt.“ Tora setzte sich neben ihn, auch einen Kaffee vor sich. „Wunder gib es eben doch.“ Auch für mich, fragte sich Shou und lächelte Saga an. „Ehrlich, wenn ich mir den ganzen Scheiß mit euren Beziehungen so anschaue, bin ich froh, nicht auf Männer zu stehen.“ Tora trank einen Schluck. „Nichts gegen euch, aber ich bin froh, den Kram nicht an den Haken zu haben.“ „Kommt nicht in Frage für dich?“ Ein Kloß bildete sich in Shous Hals. „Nein. Der Ärger, den man mit Frauen hat, reicht mir. Ich finde, mit meinen Jungs will ich nicht solchen Stress haben und lieber locker rumhängen.“ „Geht manchmal nicht, oder?“ „Heißt dass, wenn du und Saga nicht mehr irgendwie ein Paar sind, gibt es Ärger?“ „Bestimmt nicht. Zwischen Saga und mir ist alles klar.“ „Ein Glück.“ Tora stand auf. „Ich geh mal eine rauchen, okay?“ „Okay.“ Shou winkte ihm nach und ließ den Kopf hängen, kaum, dass er den Raum verlassen hatte. „Shou?“ Nami sah ihn an. „Willst du noch einen Kaffee?“ „Nein. Ich mag nicht.“ „Geht es dir nicht gut?“ Seine Kaffeesucht war scheinbar so schlimm, dass sich Nami Sorgen machen musste, wenn er nur einen trank. „Nicht wirklich, nein.“ Warum schaffte er es auch, sich in den einzigen Kerl der Band zu verlieben, der niemals im Leben etwas mit einem Mann anfangen wollte? Die Proben hatten sie nicht abgesetzt, auch, wenn sie nicht auftraten. Sie wollten alle nicht aus der Übung kommen. Und Aoi konnte sich auch Monate ohne seine Musik nicht vorstellen. Zwar war es in den letzten Wochen nicht mehr ganz so leicht, die Gitarre vor dem Bauch zu halten, aber noch ging es. Neuste Messungen hatten einen Bauchumfang von insgesamt 11 cm mehr als zu Beginn der Schwangerschaft ergeben. Er lächelte hinab. Sein Bauch war bereits ziemlich rund geworden. Zum Glück nur der Bauch, nicht der Rest von ihm. Bisher schob er eine kleine Kugel vor sich her, die sich sogar noch unter weiten Shirts verstecken ließ. Lange würde das nicht mehr gehen. Er war nur froh, dass er privat weite Hosen trug. Bald würde er sie unter den Bauch schieben müssen, dass sah er kommen. Heute morgen hatte Uruha nicht nur ihn zum Aufstehen geküsst, sondern auch kleine Küsse auf der Kugel verteilt. „Hey du Träumer!“ Uruha stupste ihn sanft an. „Bist du noch bei uns?“ „Ja, entschuldigt bitte.“ Er errötete. Schon den ganzen Tag war er unkonzentriert. Die Babys in seinem Bauch waren so deutlich zu spüren wie noch nie, als würde er ihr Wachsen fühlen. „Spielt ihr mir einmal „Cassis“ vor?“ Takeru war in seiner Pause in den Proberaum gekommen, wie üblich. Sein Gipsarm lag auf der Lehne des Sofas und er lächelte Kai an. „Ich liebe den Song, der ist so schön.“ „Ich hab da eh noch was mit vor, also von mir aus gern.“ Ruki nickte. Aoi trat hinter seine Akustik. Er schlug die ersten Takte an, ließ die anderen einsteigen und versank in der Musik. Es war auch einer seiner Lieblingssongs. „Oh,“ machte er und hielt inne. Das war... waren... „Oh!“ Er ließ seine Gitarre los und hielt seine Hände auf den Bauch. Da! Da war es wieder! „Aoi? Was hast du? Was ist?“ Uruha war bei ihm, führte ihn zum Sofa. „Ist alles okay? Tut dir was weh? Stimmt was nicht? Ist..“ „Bewegungen...“ Aoi streichelte den Bauch. „Sie... bewegen sich. Ich kann sie spüren.“ „Dein Baby tritt?“ Kai sprang hinter den Drums auf, als Uruha ihn gerade auf das Sofa setzte. „Aoi? Darf... ich?“ Uruhas Augen leuchten, seine Hand war vorsichtig ausgestreckt. Aoi ergriff sie und legte sie sich auf den Bauch, dort, wo er die deutlichen Bewegungen spürte. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Nicht mehr nur ungewisses Prickeln, ein deutlicher Tritt. Nie hätte er gedacht, dass er sich mal freuen würde, getreten zu werden. „Wahnsinn!“ Uruhas Augen wurden blank. „Das ist... das sind... Aoi?“ „Ja. Es ist okay... Jetzt...“ Er spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Er spürte seine Babys! Das erste Mal! „Darf ich auch?“ Takeru streckte seine heile Hand aus. „Jetzt lass die zwei doch erstmal,“ sagte Reita, aber Aoi sah, wie auch dessen Hand zuckte. Genau wie die von Ruki. „Wir müssen euch noch was sagen...“ er lächelte und strich weiter über seine Kugel. „Ja.“ Uruha nickte, sah den Rest der Band aber nicht an. „Also... es gab da einen Überraschung... es na ja...“ Sein Blick wanderte zu Aoi. „Sag du es ihnen.“ „Wir bekommen Zwillinge.“ Die Gesichter der anderen waren Gold wert. Takeru fing sich naturgemäß am schnellsten und küsste erst Aoi, dann Uruha stürmisch auf die Wangen. „Das ist unglaublich! Ein Uruha-Baby und ein Aoi-Baby! Oh, sie werden so schön werden! Wunderschön!“ Lachend und weinend zugleich legte Aoi nun Takerus Hand auf seinen Bauch. „Das ist ja cool! Ich kann sie spüren!“ Takeru freute sich fast so sehr wie sie selbst über die Bewegungen. „Zwei Babys... Das wird lustig.“ Ruki lächelte und streckte seine Hand nun ebenfalls nach dem Bauch aus. Auch Kai und Reita ließen es sich nun nicht mehr nehmen, die Bewegungen zu ertasten. „Wow.“ Machte Reita und drückte Ruki, bevor er die Hand wieder von Aois Bauch nahm. „Und keine Sorge Jungs, wir sind da.“ „Danke. Danke...“ Er lehnte sich an Uruha und genoss das Gefühl, seine Babys zu spüren. Fortsetzung folgt.... Kapitel 48: Küchengeschichten ----------------------------- Alle mal herlesen! Die Charas sind nicht meine! Wie? Das hab ich schon gesagt? Ups... Küchengeschichten Chiyu beobachtete Saga bereits seit einigen Sekunden, wie dieser in der Küche stand und sich an den Töpfen zu schaffen machte. Shou hatte ihm mehr oder minder versprochen, dass es mit Saga klappen konnte. Jetzt musste er nur noch mit Anlauf über seinen Schatten springen und mit Saga sprechen. „Komm schon rein, oder willst du Wurzeln schlagen?“ „Hallo.“ Chiyu betrat die kleine Küche Sagas und setzte sich an den Tisch. Dann sprang er gleich wieder auf. Sitzen ging nicht, er war zu nervös. „Was ist denn los? Hunger?“ Saga hielt ihm einen Teller vor die Nase. „Ich will mehr,“ platze er heraus. „Dann halt noch mehr Gemüse.“ Schulter zuckend wandte Saga sich wieder dem Herd zu. „Das meine ich nicht!“ Chiyu schnappte sich Sagas Handgelenk. „Mir reicht es! Ich will nicht nur Sex von dir! Ich will dein Freund sein und ich weiß, dass es blöd ist und vermutlich hat Shou mich verarscht, als er sagte, du würdest mich mögen und wollte mich nur aus dem Weg haben, aber es ist mir egal! Entweder, wir sind ab jetzt ein Paar oder ich ziehe aus und wir schlafen nie wieder miteinander.“ Saga sah ihn mit großen Augen an und stellte den Teller weg. „Chiyu? Was soll das heißen?“ „Das ich so blöd bin, mich in dich zu verlieben und auf Shou zu hören, das soll es heißen! Ich geh jetzt, ist wohl besser so.“ Wie hatte er sich nur so blamieren können? Warum hatte er nicht gewartet, bis Saga eine Andeutung machte? Vermutlich hatte Shou ihn nur angelogen, weil er Saga wieder in seinem Bett haben wollte und jetzt stand er dumm da. „Warte, warte! Chiyu!“ Nun war es Saga, der ihn packte und festhielt. „Verlieben? In mich? In den größten Aufreiser der PSC?“ „Halt mir meine Dummheit noch unter die Nase. Los, lach mich aus, schupps mich weg, mach irgendwas, aber sieh mich nicht so ungläubig an!“ Er konnte Sagas Blick nicht ertragen. Ein Blick, als würde er nicht fassen können, was er da hörte. „Shou lügt nicht. Niemals. Und schon gar nicht, wenn es um so was geht. Der Kerl würde den Menschen verkuppeln, in den er verliebt ist, so lieb ist der. Ich...“ Saga brach seinen Satz mitten drin ab und ließ Chiyus Hand los. „Was? Was? Sag schon, ich habe keine Geduld mehr! Ich dachte, es reicht mir, wenn wir miteinander schlafen, aber das tut es nicht! Ich will DICH, nicht nur deinen Körp-“ Weiter kam er mit seinem Satz nicht. Er fand sich an die Wand gedrückt wieder, Sagas Lippen fest auf seinen und in dessen Armen. „Ich dich auch, Chiyu, ich dich auch.“ Sagas Hände fuhren durch seine Haare, drehten sein Gesicht so, dass er ihm in die Augen sehen musste. „Ich bin zum ersten Mal verliebt und das in dich. Warum hast du nie was gesagt?“ „Weil mich die halbe PSC vor dir gewarnt hat! Weil ich nicht dachte...“ Chiyu küsste Saga erneut. Es war jetzt anders, tat nicht mehr weh, weil er nicht nur einen Körper bekam. Saga war wirklich in ihn verliebt! „Ich versuche dich so zu lieben, wie du es verdienst. Ich weiß nicht, ob ich alles richtig mache. Gib mir eine Chance, es zu versuchen, ja?“ „Ja.“ Er suchte wieder Sagas Lippen. Sie waren so unglaublich verführerisch. „Dann sind wir jetzt auch ein Paar?“ „Wenn du willst, dann ja.“ „Und ob ich will!“ Chiyu zog Saga fest an sich, steichelte dessen Rücken. „Ich bin seit Monaten in dich verliebt.“ „Warum? Warum ich?“ „Keine Ahnung! Vielleicht, weil...“ „DER HERD!“ Saga riss sich los und stellte das mittlerweile qualmende Essen vom Herd. Dabei machte er ein Gesicht, dass Chiyu sich das Lachen nicht verkneifen konnte. Er fühlte sich gut. „Pizzadienst?“ „Pizzadienst.“ Er grinste. „Später.“ „Unglaublich, dass sie Zwillinge haben werden.“ Ruki starrte auf das Popcorn, das in der Mikrowelle seine Kreise drehte. „Darum haben sie nichts gesagt, wetten?“ Reita öffnete zwei Flaschen Bier und reichte ihm eine. „Komisch, dass sie es geheim halten wollten. So rund, wie Aoi wird, wäre es uns eh bald aufgefallen.“ „Sie haben sicher ihre Gründe.“ Der Bassist legte einen Arm um Ruki und küsste ihn. „Dir würde so ein Babybauch sicher auch stehen.“ „Vergiss es! Geh Kondome kaufen!“ „Hab ich dabei, keine Sorge.“ Reita ließ wieder von ihm ab und setzte sich, sein Bier in der Hand, auf die Tischplatte. „Übrigens, ich hab mal rum gefragt. Shin hat Lust auf unser Projekt, Mitsuru auch, womit wir schon mal einen Drummer haben, Keiyuu wäre interessiert, und Kazuki auch. Und oben drein kann Mitsuru singen! Das hätte ich nie gedacht. Wenn du mal Drums spielst, kann er das Mirko übernehmen.“ „Cool.“ Ruki reckte sich. „Dann haben wir also eine komplette Besetzung und wir haben obendrein ein Klavier und ein Koto. Könnte nett werden, was?“ „Allerdings.“ Reita zündete sich eine Zigarette an. „Tut gut, eine zu rauchen, ohne dass Aoi einem am Hals hängt.“ „Gott, der Kerl ist so süchtig, das geht schon gar nicht mehr.“ Ruki tat es ihm nach, nachdem er das Popcorn aus der Mikrowelle entfernt hatte. „Sagt der Kerl, der bisher 27 Mal mit dem Rauchen aufhörte!“ „Du hast mitgezählt?“ Das erboste Ruki dann doch etwas. „Jepp. Beim 30 Mal bekommst du eine Stange Zigaretten von mir.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch!“ Reita streckte ihm die Zunge raus. „Aber mal was anderes – ich beneide die zwei ja schon.“ „Um Aois Bauch?“ Ruki lachte. „Ich beneide sie nicht. Aoi isst die widerlichsten Sachen – denk mal an das Ei mit Nutella – , ist launisch wie sonst was, dabei heiß wie eine rollige Katze und Uruha dreht am Rand, weil er nicht weiß, wie sie das alles schaffen sollen.“ „Also, dass er heiß wie eine rollige Katze ist, ist doch was.“ „Aoi war schon immer sexuell unterversorgt, jetzt ist es nur schlimmer.“ „Aber ich meinte, dass sie irre glücklich sind.“ „Sind wir das nicht?“ Ruki trat auf Reita zu, stellte sich zwischen dessen Beine und legte einen Arm um ihn. Waren sie nicht glücklich? „Doch. Natürlich. Ich wäre nur auch gern so offen wie die zwei.“ „Und das sagst du, der vor einem halben Jahr noch nicht mal einen Mann küssen wollte?“ „Ich will immer noch keinen Mann küssen. Nur dich.“ Reita fuhr sich durch die Haare. „Himmel, ich bin wie so ein Shonen-Ai-Manga-Held. An sich steh ich auf Frauen, aber dieser eine Mann, der ist meine große Liebe.“ Ruki küsste ihn. „Das ist vermutlich das Beste, was du bisher zu mir gesagt hast.“ „Wollen wir uns wirklich den Film anschauen?“ Reita deutete auf die DVD-Hülle. „Ich weiß nicht, mir ist nicht so nach Blut, Zombies und Massaker. Dir?“ „Da du anschließend dich immer wie ein verschrecktes Mädchen an mich drückst schon.“ „Das können wir auch überspringen.“ „Genau. Mir ist mehr nach deinen Lippen, und deiner Haut...“ Reitas Finger suchten sich ihren weg unter Rukis Shirt. „Und das Popcorn?“ „Schmeckt kalt auch noch.“ „Wer ist hier die rollige Katze?“ „Miau?“ Reita machte so ein niedliches Gesicht, dass Ruki ihn in die Wangen kneifen musste. „Das wirst du bereuen!“ „Wah!“ Ohne Warnung hatte Reita ihn geschnappt und sich über die Schulter geworfen. Ruki trommelte ihm auf den Rücken und entschloss sich dann, seinem Freund in den Hintern zu kneifen. Ging aus der Postion ganz gut. „Na warte, du liegst heute unten!“ „Ich hab schon Angst!“ Aber Ruki lachte dabei. Auch, als Reita ihn schwungvoll auf das Bett beförderte und sich über ihn nieder ließ. Der Film würde schon nicht weglaufen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 49: Was man noch nicht wusste ------------------------------------- Ratet mal! In den letzten Minuten hat sich an den Besitzrechten tatsächlich nichts geändert. Komisch aber auch! Das Bild mit der Tomate, das Kai hängen hat, hatte meine Cousine an der Wand. Sie war 18, ich sechs, ich fand es blöd, sie meinte, es sei Kunst und das würde ich verstehen, wenn ich so alt wäre wie sie. Jetzt bin ich 25, versteh es immer noch nicht und habe J-Rocker an der Wand. Ist auch Kunst, oder? (Miyavi zählt doch als Kunstwerk, nicht?) Was man noch nicht wusste Miyavi drückte auf Aois Klingel. „Jetzt reicht es!“ Hiroto schlug die Autotür zu. „Du spinnst! Willst du ihn jetzt deswegen anschreien oder was?“ „Ich will es von ihm hören! Ich muss!“ „Sei bloß froh, dass ich rechtzeitig nach hause gekommen bin! So aufgewühlt wie du bist, hättest du den Wagen in den Graben gesetzt. Mal abgesehen davon, dass du zur Zeit ohne Führerschein bist!“ Er konnte nicht mehr hören, wie Hiroto ihn an meckerte. Sein Freund wusste doch, warum er mit Aoi sprechen musste. Seit er gehört hatte, dass Aoi nicht nur ein, sondern zwei Babys erwartete, musste er die Bestätigung von dem anderen haben. „Wer ist denn da?“ Takerus Stimme kam aus der Gegensprechanlage. Was machte der denn bei den Beiden? „Miyavi und Hiroto.“ „Hallo! Was macht ihr denn hier?“ „Aoi und Uruha besuchen?“ „Oh schön! Wie geht es euch?“ „Takeru, mach einfach die Tür auf!“ Der Junge brachte es fertig, das Gespräch über die Anlage laufen zu lassen. Dann summte es und Miyavi stürmte mit großen Schritten in die Wohnung. Dort fand er neben Aoi und Uruha natürlich Takeru vor und damit auch Kai. Sie saßen um ein Kartenspiel herum. Aoi sah zu Boden. „Du hast es also schon gehört, nicht?“ „Ja. Der Nachrichtendienst der PSC funktioniert wunderbar.“ Miyavi sah auf Aois Bauch. Wie hatte er übersehen können, dass nicht nur ein Baby in Aoi wuchs? Der Mann hatte viel zu viel Bauch. „Ich wollte es dir sagen, aber ich wusste nicht wie. Es tut mir Leid.“ Aoi stand auf, hievte sich dabei mehr aus seinem Sessel. „Worum geht es,“ mischte sich Takeru ein und wurde von Kai zurück gehalten. „Lass mal, Kleines.“ „Miyavi...“ Hiroto griff nach seiner Schulter. Er wusste, was sein Freund ihm damit sagen wollte und nahm es hin. „Warum hast du es mir nicht gesagt, Aoi?“ Es tat weh, dass Aoi ihn nicht eingeweiht hatte. Gerade ihn, wo Aoi doch wusste, was in ihm vorging. „Weil ich dich nicht verletzten wollte.“ „Es ist unfair,“ brach es aus Miyavi heraus. Aois Bauch, die Babys und er sollte keines haben. Er spürte, wie ihm Tränen aufstiegen. „Schrei ihn nicht an!“ Uruha stand auf und stellte sich neben Aoi. „Ich weiß nicht, um was es genau geht, aber was auch immer es ist, schreie Aoi nicht an.“ „Sorry.“ Er strich sich über das Gesicht und sah Aoi an. „Ich will nur... auch endlich. Ich freu mich so für euch, aber... warum bekommt ihr zwei und ich soll gar keines haben?“ Aoi schloss ihn in die Arme. „Du wirst ein Baby haben, das weiß ich.“ Miyavi drückte seinen Freund. Dessen Bauch stieß gegen seinen, fest und dennoch weich. „Ich gönne euch das vollkommen, glaub mir bitte. Ich wollte es nur von dir selbst hören. Weißt du, seit damals wünsche mir ein Baby. Und jetzt bekommt ihr gleich zwei! Das ist irgendwie unfair.“ Er wusste, dass er sich ungerecht anhörte. Aber Tatsache war, dass er sich mehr nach einem Baby sehnte als nach irgendetwas anderem. „Wenn ich könnte, ich würde bis auf Uruha und unsere Kinder alles geben, damit du ein Kind bekommst.“ Aoi gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Du bist ein besserer Vater als Uruha und ich zusammen, das weiß ich. Und niemand hätte ein Kind mehr verdient als du.“ „Ihr habt eure Kinder verdient.“ Das sah er wirklich so. Er wusste selbst nicht, warum er so verletzt war. „Du hast mal ein Baby ver- Hmpf!“ Takeru wurde von Kai gestoppt. „Ja. Habe ich. Aoi weiß das schon lange. Aber... sagt es bitte nicht weiter, okay?“ „Versprochen,“ sagte Kai. „Ja. Ich versteh jetzt einiges.“ Uruha trat zu ihnen und drückte Miyavi ebenfalls. „Du darf jederzeit her kommen. Wann immer du willst. Dir würde ich die Kinder sofort anvertrauen.“ „Danke.“ Verdammt, er weinte. Wie peinlich! Aois Lippen fanden seine, küssten ihn etwas zärtlicher, als man einen normalen Freund küsste. Dann stupste etwas gegen seinen Bauch. „War das... waren das...“ er deutete auf Aois Baby-Bauch. „Ja. Sie haben heute Mittag angefangen, sich richtig zu bewegen und jetzt hören sie gar nicht mehr auf.“ „Darf ich mal?“ Miyavi streckte seine Hand aus. „Klar.“ Aoi zog sein Shirt hoch und führte seine Hand an die richtige Stelle. „Wahnsinn!“ Unter seinen Fingern bewegte es sich. Da war Leben. „Wie fühlt sich das für dich an?“ „Himmlisch! Ich hätte nie gedacht, dass es so sein würde. Als wenn... Keine Ahnung, ich kann es nicht vergleichen.“ Aoi lächelte. „Em... darf ich auch mal?“ Hiroto sah schüchtern hinüber. „Ich nehm bald Geld für´s Anfassen! Aber klar.“ Dann lag auch Hirotos Hand auf Aois Bauch. „Wir sind doch noch Freunde, oder, Miyavi?“ „Immer. Können wir mitspielen?“ Auch, wenn es weh tat, er würde nicht riskieren, Aoi als seinen Freund zu verlieren. „Klar. Mau-Mau, Runde zwei!“ Takeru schob die Karten zusammen und mischte sie auf dem Tisch. In der Hand konnte er es scheinbar nicht. Dann wartete er, bis Aoi sich auf das Sofa gestetzt hatte, schob dessen Hemd wieder hoch und küsste den Bauch. „Ihr bekommt noch keine Karten, ihr seid noch zu klein!“ „Kleines, du bist unmöglich!“ Kai zog ihn wieder auf seinen Schoss, während Uruha das Mischen übernahm. „Weiß ich. Darum liebst du mich.“ „Schachmatt, Kai.“ Miyavi grinste. „Da kannst du nichts gegen sagen.“ „Stimmt.“ Hiroto setzte sich auf Miyavis Schoss. „Geht es dir gut?“ „Ja. Es geht schon. Hab ja dich.“ „Bin ich jetzt dein Baby?“ „Nein, mein Sternchen. Und solange ich dich habe, kann ich ohne Baby leben.“ Er würde Hiroto nicht aufgeben um sich eine Frau zu suchen. „Paare nerven,“ verkündete Nao Shou. „Stimmt. Zum Glück sind wir noch drei Singles in der Band.“ Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie es bei Gazette aussah, wo alle verbandelt waren. Bei ihnen war Saga gerade zu Chiyu entschwunden, als würden sie sich nicht zu hause sehen und Hiroto mal wieder bei Miyavi, der seit gestern irgendwie komisch war. Für Miyavi-Verhältnisse komisch. „Zwei...“ murmelte Tora. Shou setzte sich auf. „Wie jetzt?“ „Also... ich denke, das mit Hina ist was ernsteres.“ Tora kratzte sich verlegen am Kopf. „Ich meine, ich date sie seit drei Wochen und langsam merke ich, dass ich sie wirklich toll finde.“ „Glückwunsch!“ Dabei blieb Shou ein Kloss im Hals stecken. „Ist schon schön, ich stell sie euch mal vor. Aber jetzt muss ich los!“ Tora winkte ihnen zu und verließ den Proberaum. „Stell sie uns vor,“ nuschelte Shou und ließ den Kopf auf die Nackenlehne fallen. „Kaffee?“ Nao wartete seine Antwort nicht ab, sonder verzog sich gleich um Minuten später mit zwei Bechern wieder zu kommen. „Du bist ein Engel.“ Er nahm einen Schluck und schielte dann auf den Tisch. Hiroto hatte seine Zigaretten liegen lassen. Shou klaute sich eine. „Deine schöne Stimme!“ Nao tat empört, nahm sich aber ebenfalls eine. Beide waren Gelegenheitsraucher. Besonderes auf Kosten anderer. „Willst du eine Analyse?“ „Hä?“ Shou sah den Leader an. „Von dir.“ „Brauch ich nicht. Ich weiß auch so, was los ist.“ „Also,“ Nao ließ sich nicht abhalten und pustete den Rauch an die Decke, „Saga ist endlich mit Chiyu zusammen, was dich zwar freut, aber da er treu sein wird, fällt der Sex für dich aus. Das nervt dich. Besonderes, weil du in jemanden anderen verliebt bist.“ „Treffer. Ich dachte immer, wenn das mit Saga und mir ausläuft, dann, weil ICH einen Partner oder eine Partnerin habe. Und nicht, weil Saga sich verliebt.“ „Komm her, Shou.“ Nao legte ihm einen Arm um die Schultern. „Die zwei Traumtänzer haben es nicht gemerkt, aber ich weiß, wer es ist.“ „Was?“ Wenn Nao es wusste, wusste Tora es dann auch? Nicht mal Saga hatte eine Ahnung, dass es Tora war. „Keine Sorge, Tora hat es nicht gemerkt. Er käme nie auf den Gedanken, dass sich ein Mann in ihn verlieben könnte, weil er ja nicht auf Männer steht. Sorry, das war taktlos!“ „Schon gut. Ist ja so.“ Er kuschelte sich in Naos Arm. „Eine Hete in der PSC und ich verliebe mich in sie!“ „Nun, Mai ist auch hetero, Yuji auch und... mehr fallen mir gerade nicht ein.“ „Wie? Ich dachte, Männer sind auch nicht so dein Ding?“ Shou gab es nicht zu, aber eigentlich war er der Meinung, Sex wäre nicht so Naos Ding. „Du hast echt keine Ahnung, oder? Ich hab meine letzten drei Beziehungen mit Männern gehabt!“ „Wann war das denn?“ „Vor Alice nine., ich geb´s ja zu.“ Nao beugte sihc vor und drückte seine Zigarette aus. „Was hälst du davon, wenn wir heute einen drauf machen? Nur wir zwei und schauen mal, was uns vor die Nase läuft?“ „Nao! Ich bin erstaunt! So ein Vorschlag von dir?“ Shou kicherte. Mit Nao einen drauf machen hieß normaler Weise sich literweise Kaffee rein zu schütten. „Wie gesagt, Shou: Du hast keine Ahnung!“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 50: Bettentest ---------------------- Kommie-Erkenntnisse: 1.Wenn ich ein Paar rauslasse, weil es später wieder dran ist, rufen alle danach. Schreibe ich es und lasse ein anderes raus, rufen alle nach dem... 2.Aoi ist ein niedlicher Schwangerer. 3.Alle hassen Takerus Vater. 4.Über jedes Paar freuen sich alle. 5.Miyavi tut allen Leid. 6.Shou tut allen Leid. 7.Takeru ist süß/Knuffig/Knuddelig/Niedlich... Liste beliebig vorsetzen! Noch immer gehört mir nix und niemand... schüff. Aber wenn jemand von euch zufällig einen Takeru oder so im Schrank stehen hat, den er nicht mehr braucht, nehme ich ihn gern auf! Bettentest Möbel kaufen sollte nicht so schwer sein. Das hatte Kai zumindest gedacht, bis er mit Takeru, Uruha und Aoi im Möbelladen gestanden hatte. Seine Bandkollegen waren so vernünftig gewesen, sich halbwegs zu tarnen. Was in Aois Fall besonders wichtig war, da sein Bauch immer runder und runder wurde. Aber mit einer weiten Hose und langer Strickjacke ließ sich das Ganze noch kaschieren. Selbst trug Kai wie Uruha einfach Jeans und ein Shirt in gedeckten Farben, abgerundet durch Brille statt Kontaktlinsen. Da Aoi sich die langen Haare im Nacken zum Zopf gebunden hatte, fiel wirklich auf den ersten Blick nicht auf, dass sie Mitglieder von Gazette waren. Takeru allerdings... mit Mühe und Not hatte Kai ihn zu einer normalen Jeans überreden können, gegen das neongelbe Shirt war er aber nicht angekommen. Eben so wenig wie gegen Takerus Brille mit dem dicken dunklen Rand. Einen Sieg hatte er aber bei dem Verzicht auf Makeup errungen und seinen Schatz zum Tragen einer Mütze überreden können, die zumindest die blondierten Haare verbarg. „Also, erst mal das Baby-Bett!“ Takeru griff nach seiner Hand und hopste fröhlich vor ihm her. Scheinbar ging es ihm wirklich wieder gut, die Wunden verheilten langsam und statt Gips trug er nur noch eine Schiene. Die er aber Pink umwickelt hatte. Die Baby-Abteilung übertraf Kais Vorstellungen bei weitem. Warum gab es so viele Möglichkeiten, ein Kind ins Bett zu legen? Es schlief doch nur darin und es war ihm völlig egal, ob es rosa Herzen an der Außenwand hatte. Das Baby sah es sowieso nicht. Er hätte einfach das praktische Gitterbett gekauft, dass mit wuchs. Aber das sahen Aoi und Uruha – und zu seinem Leidwesen auch Takeru – natürlich ganz anders. „Das hier ist schön.“ Aoi stand vor einer altmodischen Wiege mit Himmel darüber. „Aber zu klein.“ Uruha trat näher heran und besah es sich. „Da passt nur ein Baby rein. Und ich dachte, wir wollen die zwei nicht in der Nacht trennen?“ „Stimmt.“ Aoi tätschelte seinen Bauch. „Gebt doch mal Ruhe, das geht gerade nicht.“ „Pst,“ machte Kai, als eine Verkäuferin sie fragend ansah. „Danke, wir sagen Bescheid, wenn wir Hilfe brauchen.“ „Ich finde es süß!“ Takeru besah sich das Bettchen ebenfalls. „Hier ist eine Wiege, die ist ziemlich groß.“ Uruha deutete auf eine Wiege, die zwar schlicht, aber groß war. „Lahm,“ urteilte Aoi. „Sie mögen sie nicht.“ „Sie sehen sie nicht mal.“ Kai verdrehte die Augen. „Aber sie merken, dass ich sie nicht mag.“ „Wenn man sie anstreicht und vielleicht noch mit einem Himmel überzieht, der netter ist als dieser hier geht es. Und sie wären nachts zusammen,“ überlegte Uruha. „Und was für einen Himmel?“ Aoi sah zu den anderen Wiegen hinüber. „Ich weiß ja nicht mal, ob rosa oder blau. Oder beides!“ „Dann gelb,“ schlug Takeru vor, aber es klang in Kais Ohren wie eine Anordnung. „Gelb wäre toll!“ Aoi nickte strahlend. „Ich glaube, gelb finden sie schön. Sie treten nur ganz sacht.“ „Jetzt riskier nichts. Wir fallen schon genug auf.“ Kai bekam Angst, man könne seine Schlüsse aus Aoi, mit dickem Bauch, in der Baby-Abteilung ziehen. „Kai,“ Aoi grinste ihn an. „Das wird eh keiner glauben.“ „Stimmt. Oder hast du Angst wegen mir?“ Takeru zog eine Schnute. „Wenn du nicht willst, dass es jemand weiß, dann hlat ich mich auf Abstand.“ Das war eine ungewohnte Einsicht seines Freundes, aber Kai schüttelte den Kopf. „Ich gebe vielleicht keine Konferenz, aber sollten Gerüchte aufkommen, wir hätten was, dann streite ich es nicht ab.“ Dass er das besser nicht gesagt hätte, wurde ihm in dem Augenblick klar, in dem Takeru sich um seinen Hals warf. „Liebe dich!“ „Dich auch, aber können die Gerüchte noch warten, bis wir die Möbel gekauft haben?“ „Okay!“ „Ich denke, mit Farbe und so können wir das machen.“ Aoi beschloss, dass dieses Bett ging. „Also, noch einen Wickeltisch.“ Die Auswahl eines Wickeltisches war offensichtlich viel schwer, als Kai gedacht hatte. Die Höhe musste stimmen, er musste groß sein, nicht zu groß, die Farbe musste ins Schlafzimmer passen... er fragte sich, ob es nur an Aoi und Uruha lag oder ob andere werdende Eltern die selben Probleme hatten. Aber nach nur einer Stunde war die Wahl auf ein Modell gefallen und sie zogen ab in die Bettenabteilung für Erwachsene. Takeru fand sofort ein Modell, dass ihm zusagte. „Schau mal!“ Er ließ sich auf das breite Bett mit dem Metallrahmen fallen. „Hier kann man jemanden dran fesseln!“ „Super, Kleines.“ Selbst Uruha grinste, weil Takeru natürlich nicht auf die Idee gekommen war, seine Lautstärke zu drosseln. „Sollten wir auch mal wieder tun, oder?“ „Super, Aoi...“ Jetzt vergrub Uruha sein Gesicht hinter der Hand. „Ich dachte nur, weil wir in letzter Zeit immer ganz normal... aber das ist auch, weil ich nie warten kann. Ich weiß, ich bin in den letzten Wochen ziemlich...“ „Hört einfach auf!“ Kai war knallrot im Gesicht. Er wollte solche Dinge gar nicht wissen. „Komm mal her!“ Takeru zog ihn zu sich auf das Bett und begann, sich rhythmisch zu bewegen. „Wir müssen sehen, was das Teil aushält. Sonst klappt es noch zusammen, wenn wir gerade voll dabei sind und das wäre...“ „Würden Sie bitte damit aufhören?“ Der Verkäufer war so schnell aufgetaucht, dass Kai ihn nicht gesehen hatte. „Wir... nehmen das Bett,“ versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen. „Warte! Ich weiß noch nicht, was das Gestell aushält.“ Takeru rannte um das Bett herum und fing an, an dem Gitter zu rütteln. „Passt! Nehmen wir!“ Shou tat noch immer der Kopf von ihrem Ausflug vor zwei Tagen weh, aber er war dennoch wieder mit Nao unterwegs. Warum war ihm vorher entgangen, dass ihr Leader so eine Person war? „Seit wann bist du eigentlich so oft auf Achse?“ „Och... eigentlich schon immer. Oder hast du ernsthaft gedacht, wenn ich völlig fertig bin, aber ich die Nacht durch gearbeitet?“ „Nun, also...“ Die Antwort war ja, aber das wollte Shou nicht zugeben. „Hast du. Der niedliche Nao, der nur für Arbeit und Kaffee lebt, hat keine Recht auf Spaß, nicht?“ Nao streckte ihm die Zunge raus, er war schon leicht beschwipst. „Wo wir bei Kaffee sind: Zwei Irish-Coffé noch, bitte!“ Kurze Zeit später stellte ihnen die Bedienung der Kneipe die Getränke hin. Es war Shous dritter Kaffee mit ordentlich Schuss. Drauf machen mit Nao hieß wirklich, literweise Kaffee in sich zu schütten. Aber eben Kaffee mit jeder Menge zusätzlichen Sachen. „So meinte ich das nicht.“ Shou nahm noch einen Schluck. Ihm schwamm der Kopf bereits ein wenig. „Es ist nur, du wirkst immer so unschuldig.“ „Tut Hiroto auch. Aber warte mal ab, ich hab einiges zu bieten!“ Der Drummer wackelte mit den Augenbrauen. „Soll das ein Angebot sein?“ „Wer weiß?“ Flirtete Nao etwa mit ihm? Shou beschloss nicht darauf einzugehen. „Vielleicht später mal. Derzeit... ach Mist!“ Er vergrub den Kopf in den Händen. Alkohol machte ihn je nach Stimmung fröhlich oder traurig. Nachdem Tora heute erzählt hatte, dass er jetzt wirklich in festen Händen war, machte ihn das zeug traurig. Auch darum war er, in der Hoffnung auf Ablenkung, mit Nao gegangen. „Ich weiß. Tora.“ Nao winkte die Bedienung heran, orderte gleich vier Kurze und wandte sich wieder Shou zu. „Das Schlimme ist, dass gerade Tora wirklich nichts mit Männern anfangen kann. Ich wünschte, ich könnte dir was anderes sagen. Aber Tora wird sich nie auf einen Mann einlassen.“ „Du bist echt ein Trost.“ „Ist es dir lieber, wenn ich dich anlüge? Danke.“ Nao schob zwei der Gläser zu Shou. „Prost.“ „Prost. Nein, ist es nicht.“ Langsam wurde es brenzlig mit seinem Pegel. Dennoch trank er auch das zweite Gals leer, bevor er den Rest seines Kaffees vernichtete. Eine halbe Stunde später rollte eine Wand an Shou vorbei, an der er sich einfach nicht richtig festhalten konnte. Nao hatte beschlossen, dass er ihn heim bringen würde und nun standen sie mehr oder minder vor Shous Haus. Seit wann war sein Haus eigentlich beweglich? Vielleicht hätte er Nao vor dem Gelage sagen sollen, dass er seit zwei Tagen kaum und heute gar nichts gegessen hatte. „Himmel, Shou!“ Nao kicherte. „So betrunken warst du zuletzt 2005, als du den Kommentar zur PSC-Tour abgegeben hast!“ Das er ihn daran erinnern musste... „Aber du bist nüchtern, oder wie?“ Er lehnte sich an die Wand, die aber auch nicht wirklich still hielt und ließ Nao in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel suchen. Sollte der sich doch abmühen! „Nee... kann ich hier bleiben? Ich glaub, ich komm nicht mehr sicher heim.“ Nao steckte seine Hand tiefer in Shous Tasche. Das fühlte sich gut an. Endlich mal wieder Körperkontakt! Seit Saga sich Chiyu zugewandt hatte, war für ihn nichts mehr gelaufen. „Hab ihn!“ „Nein, er ist weiter mittig. Oh.“ Ach so, Nao hatten nur den Schlüssel gemeint, den er jetzt in die Höhe reckte und dann verzweifelt versuchte, ihn in das Schlüsselloch zu bekommen. Kichernd führte Nao ihn die Treppe hoch. Erst vor seiner Wohnung fiel Shou ein, dass er auch einen Fahrstuhl hatte. Das hätte ihnen das Stolpern auf der Treppe erspart. „Danke, dass du bei mir bist.“ Shou lächelte, als sie seine Wohnung betraten. „Bist mein Freund.“ Nao kickte die Schuhe von den Füßen. „Ich bin müde...“ „Ich auch.“ Shou verlor beim Schuheausziehen das Gleichgewicht und landete lachend auf dem Hintern. „Ehrlich, mit dir ist nix mehr los.“ Nao beugte sich über ihn und streckte ihm die Hand hin. Shou ergriff sie und zog den ebenfalls nicht mehr sicheren Nao zu sich. „Hey!“ Er landete auf ihm und Shou schlang die Arme um ihn. „Shou? Du...“ „Ich weiß. Du aber auch.“ In Naos Hose drückte sich etwas gegen sein Bein. Shou rieb sich daran. Es tat gut, so gut! Dann küsste er Nao. „Wir sind... ziemlich zu, oder,“ fragte Nao, löste die Umarmung aber nicht, sondern zog Shou nur auf die unsicheren Beine. „Egal...“ Shou begann seinen Leader zu küssen und taumelte mit ihm in sein Schlafzimmer. Fortsetzung folgt... Kapitel 51: Morgengaben ----------------------- So, hier steht jetzt zwar Teil 51 dran, aber da ich ja zwei Teile zweifach holden musste, ist es erst Teil 49. Der nächste Teil ist also offiziell Teil 50! Das war nie geplant... aber leider kamen mir immer mehr blöd Ideen, die ausgearbeitet werden wollen und es werden auch nicht weniger! Also. Blöden Ideen gehören mir. Darsteller leider nicht! Morgengaben Zuerst dachte Aoi, es wären die Babys, die ihn stupsten, bis er merkte, dass es von außen kam und in seinem Bauch gerade Ruhe herrschte. Er würde nie ein Morgenmensch werden und in letzter Zeit schon mal gar nicht. „Morgen...“ brummelte er und rollte sich auf die andere Seite. Noch ging es, aber so langsam war der Bauch im Weg. „Morgen, Liebling. Ich hab dir Frühstück gemacht.“ Uruha küsste ihn auf die Stirn. „Was denn?“ Essen war immer gut. „Dein Lieblings-Frühstück, also zumindest war es das gestern noch: Toastbrot mit Erdnussbutter und Tunfischsalat.“ „Würde ich dich nicht schon lieben wie bescheuert, dafür würde ich mich in dich verlieben.“ Aoi setzte sich auf. Zu lieb, dass Uruha ihm sogar solche Dinge zubereitete, obwohl sich ihm dabei doch der Magen umdrehen musste. „Das würdest du dann aber nicht essen, weil du nicht schwanger wärst,“ holte Uruha ihn zurück auf en Boden der Tatsachen. Aoi schwang die Beine aus dem Bett, erhob sich und lanete mit dem Hintern wieder auf der Matratze. „Ups.“ Sofort begannen seine Babys ihn zu treten, sie mochten keine ruckartigen Bewegungen. „Alles klar mit dir?“ Uruha war besorgt. „Schwerpunktverlagerung. Addy hat gemeint, dass mir das passieren würde. Scheinbar ist meine Wirbelsäule nicht so biegsam wie die einer Frau oder so was. Daher soll ich anders ausgleichen, aber das kann ich noch nicht.“ „Soll ich dir das Essen herbringen?“ „Du bist ein Engel.“ Sein Magen knurrte schon und zumindest eines der Babys trat ihn heftig in den Magen. Während Uruha das Essen holte, strich er über seinen Bauch. Mittlerweile war Ende März, er in der 22. Woche schwanger. Und sein Bauch wurde runder. Noch ließ es sich verbergen, aber in wenigen Wochen würde man deutlich sehen, dass etwas anderes war. „Morgen, ihr zwei Süßen.“ Zärtlich hielt er eine Hand auf den oberen Teil der Kugel, eine auf den unteren. Sie waren da. „Na, sind sie wach?“ „Ja.“ Uruha stellte das Tablett ab und kniete sich vor Aoi, um dessen Bauch zu küssen. „Meine Eltern haben uns geschrieben,“ verkündete er. „Sie meinen, wenn wir jetzt Zeit haben, sollen wir sie doch besuchen kommen. Dir würde die Luft auf dem Land vielleicht gut tun, wegen deinem Magen.“ „Verdammt.“ Aoi schlug sich vor die Stirn. „Wie sollen wir ihnen das nur erklären?“ „Am besten mit der Wahrheit. Was anderes bleibt uns gar nicht übrig.“ Uruha zuckte die Schultern. „Und ab übernächste Woche haben wir eine ganze Woche frei. Dann ist erst das Studio dran.“ Eigentlich graute Aoi schon vor dem Studio. Es wurde schon schwierig, die Gitarre dort zu halten, wo sie hingehörte. Und wenn er noch runder wurde, würde es nicht besser werden. Aber ein Besuch bei seinen Schwiegereltern... wie sie wohl reagieren würden? Ihm traten die Tränen in die Augen, als ihm klar wurde, dass seine eigenen Eltern sich noch immer nicht gemeldet hatten. „Nicht weinen.“ Uruha küsste ihm die Tränen weg. „Nicht weinen.“ Gleichzeitig streichelte er Aois Bauch. „Okay.“ Ein Tritt lenkte ihn ab. „Wir brauchen bald mal Namen für die Zwei.“ „Wir wissen noch nicht mal, was es wird.“ „Ich glaube, da ist was Weibliches in mir.“ „Und das ist inwiefern neu?“ Grinsend küsste Uruha ihn. „Haha. Du weißt, wie ich es meine!“ „Klar. Aber wollen wir nicht warten, bis Addy uns sagt, was wir bekommen?“ „Gut.“ Aoi lächelte. Noch hatte er es Uruha nicht sagen können, aber er wusste auf eine ihm unklare Art ganz sicher, dass er ein Mädchen bekommen würde. Er zog Uruha an sich und küsste ihn wieder. Es war zum verrückt werden. Diese Hormone machten sonst was mit ihm, er könnte den ganzen Tag mit Uruha schlafen. „Was wird das denn schon wieder?“ „Ich will dich spüren.“ „Weißt du, langsam hab ich Angst vor deinem Bedarf.“ Lachend drückte Uruha ihn in die Kissen. „Wer weiß, wie lange das noch geht. Bald ist der Bauch so groß, dann wird es schwierig.“ Ihm war schon wieder warm. Gut, er wusste, es lag zum teil daran, dass die Babys auf Teile drückten, auf die man nicht drücken sollte. Aber er wollte Uruha, der so zärtlich wie lange nicht war. „Dann sollten wir es ausnutzen...“ Nao erwachte mit dickem Kopf. Neben Shou in dessen Wohnung, in dessen Bett. „Oh, verdammt!“ Er ließ den Kopf wieder in die Kissen sinken. Die Erinnerung an den letzten Abend war zu klar und deutlich. Betrunken hatte er mit Shou geschlafen. Das war nicht geplant gewesen. Nicht mit Shou. Es gab jetzt diverse Optionen für ihn. Er könnte Shou einfach liegen lassen und sich aus dem Bett stehlen und so tun, als wäre das nie passiert. Aber das wäre nicht fair Shou gegenüber. Vermutlich hatte dieser mal wieder eine Blackout, aber darauf wollte Nao sich nicht verlassen. Oder er könnte so tun, als wäre Shou seine große Liebe. Was Shou aber nicht war. Oder er könnte ihn wecken und versuchen, sich irgendwie zu entschuldigen. Nao entschied sich für das letzte. „Shou?“ Vorsichtig strich er dem Sänger die Haare aus dem Gesicht und beobachtete, wie dieser langsam die Augen aufschlug. „Oh Gott, mir platzt der Schädel...“ Shou hielt sich die Hände vor die Augen. „Nao...“ „Hi Shou.“ Wie sollte er mit Shou reden? Vermutlich würde Shou ihn hassen. „Sag mal, ich... wir...“ „Doch.“ Ehrlichkeit, das war am Besten. Nao setzte sich auf. „Scheiße. Nao, das wollte ich nicht. Verzeih mir.“ „Hä?“ Hörte er nicht richtig? Entschuldigte sich Shou bei ihm? Das war falsch herum. „Mir tut es Leid. Du warst vollkommen betrunken und ich hab dich einfach ausgenutzt.“ „Ich habe dich ausgenutzt. Ich meine, ich habe seit Wochen keinen Sex gehabt, Tora will mich nicht und ich steige mit dir ins Bett, kaum, dass du mal betrunken bist. Du musst dir wie ein billiger Ersatz vorkommen.“ „So ein Quatsch! So betrunken war ich nicht. Nur so, dass ich vergessen hab, daran zu denken, dass ich dich nicht benutzen sollte. Was ich sonst getan habe, weiß ich. Es tut mir so Leid, dass ich deinen Suff so ausgenutzt habe.“ „Und ich wollte nicht mit dir schlafen, also ich wollte schon, aber nicht so! Nein, auch nicht! Ich meine, ich wollte nicht, dass so was passiert! Wir sind doch Freunde.“ „Klar. Keine Angst, das bleiben wir. Wenn du mir verzeihen kannst.“ Denn wenn Shou das nicht konnte, würde es Probleme geben. „DU musst MIR verzeihen...“ Shou nahm endlich die Hände vom Gesicht und sah ihn bittend an. Langsam wurde es lächerlich. Er fühlte sich nicht ausgenutzt und Shou scheinbar auch nicht. Nao versucht ein Lächeln. „Kannst du dich erinnern?“ „Ja. War schön mit dir.“ Auch Shou lächelte unsicher. „Warum einigen wir uns dann nicht darauf, dass wir eine tolle Nacht hatten und es nichts zu verzeihen gibt?“ „Okay. Nao?“ „Ja?“ „Das passiert nie wieder, okay? Ich will wirklich nicht, dass du glaubst, ich hätte das getan, weil ich Saga nicht mehr und Tora gar nicht haben kann.“ „Weiß ich doch.“ Er strich durch die zerwühlten blonden Haare des Sängers. „Wie spät ist es?“ „Wir haben noch drei Stunden, bis wir los müssen.“ Nao reckte sich. Ob er schon mal einen Kaffee machen sollte? „Können wir dann noch etwas liegen bleiben?“ „Kuscheln?“ Er legte sich wieder hin und legte den Arm um Shou, der sich sofort hinein kuschelte. „Immer. Nao?“ „Hm?“ „Danke.“ Shou küsste ihn leicht auf die Lippen, so, wie Shou es schon immer getan hatte. Nao streichelte seinen Freund über den Kopf. Dann fing Shou an zu weinen. „Verdammt! Ich will doch nur Tora!“ „Ich weiß, Shou, ich weiß.“ Er drückte die Lippen auf Shous Stirn und zog ihn fest an sich. „Wein dich einfach aus.“ Und das tat Shou die nächsten zwei Stunden. Fortsetzung folgt.... Kapitel 52: "Ich brauche euch" Jugendfrei ----------------------------------------- Hier etwas ganz besonderes, da dies hier das ECHTE 50. Kapitel ist! Tada! Und auch dieses wieder in zwei Fassungen! In der Jugendfreien auf jeden Fall das Nachwort lesen! Und mir gehört nix hier dran... was ich immer noch sehr schade finde! „Ich brauche euch!“ Langsam steckte Kais Unruhe Uruha an. Seit dem Morgen war Kai bei ihnen und rannte nervös in der Wohnung auf und ab. Er konnte seinen Leader ja verstehen. Wenn es um Aoi gegangen wäre, hätte er selbst auch nicht wegbleiben wollen. „Ich sollte bei ihm sein,“ sagte Kai wohl zum tausendsten Mal. „Das geht nicht, das weißt du,“ antwortete Uruha zum tausendsten Mal. Wäre Kai mit im Gerichtssaal, würde das Takeru auch nicht helfen. „Ich weiß. Aber ich würde ihn so gern festhalten, wenn alles vorbei ist.“ „Masato und Takerus Mutter sind dabei,“ beruhigte Aoi Kai. „Die halten ihn fest.“ Masato war als Zeuge geladen um gegen Takerus Vater aus zusagen. „Aber er ist mein Freund, es wäre meine Aufgabe. Nein, schon gut!“ Kai hob die Hände, als Aoi auf ihn zu kam, um ihn zu trösten. „Ich versteh es ja.“ Der Plan war einfach: Wenn Takeru von der Verhandlung kam, würde er zu ihnen kommen und dort schlafen, genau wie Kai. Am nächsten Morgen würden sie gemeinsam mit dem Rest von Gazette zu Uruhas Eltern fahren. Dass ihm dort eine langwierige Erklärung zur Schwangerschaft seines Mannes erwartete, verdrängte er lieber. Genau wie die Tatsache, dass er seinen Eltern noch nichts von der Hochzeit erzählt hatte. Als es klingelte, sprang Kai sofort zur Tür um sie für Takeru und dessen Mutter zu öffnen. Uruha erwartete, dass Takeru sich sofort in Kais Arme warf, aber dies blieb aus. Erstaunlich ruhig und ohne ein Wort zu sagen, betrat der junge Sänger die Wohnung. So hatte Uruha ihn noch nie gesehen – schwarze Hose, helles, schlichtes Hemd, die blonden Haare schlicht gekämmt und ohne Make-up. Dazu kam, dass Takeru auch noch nie so blass und versteinert im Gesicht gewesen war, wie heute. Lucy kam auf ihn zu und schnupperte an seinem Bein, sprang aber nicht an ihm hoch, als spüre, sie, dass es Takeru nicht gut ging. Seine Mutter hingegen lächelte, als Kai seinen Freund in den Arm nahm. „Danke, dass ich ihn euch anvertrauen kann.“ „Wie ist es ausgegangen?“ Aoi stellte die Frage, die ihnen allen auf der Zunge brannte. „Gut für uns. Gefängnis für alle. Aber... es war nicht ganz leicht für Takeru.“ Dieser lag wortlos in Kais Armen, klammerte sich fest und biss sich auf die Lippen. „Ein Glück. Möchten Sie etwas trinken,“ bot Uruha an. „Nein danke. Ich fahre jetzt. Wenn etwas ist, rufen Sie mich an, okay? Takeru?“ Sie wandte sich ihrem Sohn zu und strich über dessen Haar. „Es ist alles gut. Er kann dir nichts mehr tun. Kai, Uruha und Aoi sind bei dir.“ „Danke, Mama. Ich komme zurecht.“ Er versuchte ein Lächeln, dass Uruha aber fast weh tat, so gequält war es. „Gut. Dann bis in einer Woche.“ Sie gab ihrem Sohn einen Kuss, bevor sie ging. Hätte Uruha nicht gewusst, dass es ihr nicht egal war, hätte er sich aufgeregt, dass sie Takeru allein lies. Aber er wusste, dass sie und Kai jetzt diejenigen waren, die der Sänger brauchte. Kaum fiel die Tür hinter seiner Mutter ins Schloss, begann Takeru zu weinen. „Er hat gesagt, ich hätte es gewollt,“ brach er hervor. „Mein eigener Vater hat gesagt, ich hätte gewollt, dass seine Freunde mir das antun! Aber der Richter hat ihm nicht geglaubt. Er hat gesagt, ich wäre so eine H-, eine H-, ach ihr wisst schon, wie meine Mutter und es wäre egal, ob mich noch einer mehr hat oder nicht! Wieso sagt er so was?“ „Weil er ein Dreckskerl ist.“ Aoi schloss Takeru mit Kai in seinen Armen ein und drückte sie. „Jetzt ist es vorbei.“ „Genau, Kleines,“ murmelte Kai, der begann, Takerus Gesicht zu küssen und zu streicheln. „Er kann dir nichts mehr anhaben. Es ist vorbei.“ „Halt mich fest, Kai, bitte.“ Takeru klammerte sich an Kai. „Komm, wir machen den Kakao warm.“ Uruha nahm Aois Hand und führte ihn in die Küche, damit das Paar Zeit für sich hatte. „Gott, wie schrecklich!“ Aoi lehnte sich an die Küchenzeile und schützte seinen mittlerweile 25 Wochen alten und deutlich runden Bauch mit den Händen. „Ich könnte euch so etwas niemals antun.“ „Wir beschützen euch, euer Leben lang.“ Auch Uruha legte eine Hand auf das Bäuchlein, in dem es strampelte. Es war immer wieder schön, die Bewegungen der Babys zu fühlen. „Am besten, wir bringen Takeru gleich ins Bett,“ meinte Aoi, während er Kakao-Pulver in die Tassen goss. „Er ist am Ende. So fertig habe ich ihn noch nie erlebt. Da ist es mir lieber, wenn meine Eltern gar nicht mit mir reden.“ „Gute Idee.“ Uruha goss warme Milch ein. „Aber mit deinen Eltern klären wir bald noch etwas.“ „Später. Jetzt ist das Kleine wichtig.“ Aoi wischte den Gedanken beiseite. Scheinbar hatte er seine Familie abgeschrieben, seit er eine eigene bekam. Das freute Uruha, so war Aoi nicht mehr so traurig. Sie trugen die Tassen ins Schlafzimmer, in das Kai Takeru gelotst hatte. Die zwei saßen umschlungen auf dem Bett. „Hier. Das hilft eigentlich immer.“ Aoi reichte Takeru eine Tasse, die dieser an nahm. „Kann ich mich nicht lieber betrinken?“ Vorsichtig nahm Takeru einen Schluck. „Und soll rauchen nicht auch helfen?“ „Keine gute Idee.“ Kai nahm ebenfalls einen Schluck und strich durch Takerus Haare. „Betrunken verstärkt sich bei dir alles und dann wirst du nur noch trauriger.“ „Na gut.“ Einige Minuten sagte keiner etwas, sie tranken nur ihren Kakao. Aoi hatte es sich auf Takerus andrer Seite bequem gemacht, während Uruha hinter ihm auf dem Bett saß und ihm den Rücken mit einer Hand auf und ab strich um ihn zu beruhigen. Als Takeru seine leere Tasse auf dem Boden abstellte, fiel sie ihm um. „Verdamm!“ Er schrie auf, sprang vom Bett und schlug mit der Hand gegen die Tür. „Verdammt! Verdammt! Verdammt!“ Sofort waren sie alle bei ihm, Kai hielt die Hand fest. Es war bestimmt schmerzhaft für Takeru, denn der Arm war gerade erst soweit verheilt, dass der Gips ab konnte. „Ruhig, Kleines, ganz ruhig!“ Uruha schlang von hinten die Arme um ihn, während Aoi an Takerus Seite war. „Wir sind da!“ Tränen liefen in Bächen über Takerus Gesicht. Kai begann erneut, ihn zu küssen. Aoi strich über die blonden Haare und versuchte, mit seinen Händen die Tränen zu trocknen. Als das nichts brachte, fing er an, sie sanft von den Wangen zu küssen. „Ich liebe dich, Takeru. Ich bin immer bei dir.“ „Ich weiß, Kai. Ich weiß... ich brauche euch jetzt, lasst mich nicht los.“ Takeru klammerte sich jetzt auch an Uruha, der seine Arme zum Teil auch um Kai gelegt hatte. Aoi küsste weiterhin die Wangen trocken. Plötzlich drehte Takeru langsam den Kopf, dass Aois Lippen seine trafen. Ein Kuss, zärtlich und sanft, aber dennoch intensiver als unter Freunden, entwickelte sich. Gleichzeitig war Kais Hand an Uruhas Hüfte. Ein Blick sagte Uruha, dass Kai genau wie er überrascht von dieser Entwicklung war, aber sie nicht für falsch hielt. Im Gegenteil, Kais Lippen näherten sich seinen und verschlossen sie sacht. Kai zu küssen war anders. Es war nicht sexuell, es war freundschaftlich. Kais Hand fand seine, während der Kuss zwischen Takeru und Aoi immer intensiver wurde. Dabei spürte Uruha nicht einmal Eifersucht, wie er es sollte, wenn ein anderen seinen Mann küsste. Es war richtig, es ging nur darum, Takeru aufzufangen. Gemeinsam mit Kai strich er über Takerus Bauch, seinen Oberkörper und schließlich unter dessen Oberteil. Aoi auf der anderen Seite schob seine Hände ebenfalls unter den Stoff und brach den Kuss, als sie zu dritt das Shirt über Takerus Kopf zogen. Takeru drehte sich etwas zu Uruha, suchte dessen Lippen mit seinen. Sie schmeckten nach salzigen Tränen. „Wir sind bei dir, Takeru.“ Aoi führte die Gruppe in Richtung Bett, zog dabei selbst sein Hemd aus, bevor er Kai an sich zog und küsste. Seine Hände fuhren unter dessen Hemd, keine Gegenwehr kam von Kai. Er ließ sich mit Aoi auf das Bett sinken, streckte seine Hand dabei aber noch Takeru aus. Dieser folgte, legte sich auf die breite Matratze und verschlang seine Finger mit Kais. Auch Uruha entblößte seinen Oberkörper, bevor er sich dazu gesellte. Seine Hand geisterte, gefolgt von seinen Lippen, über Takerus Brust, streichelte den Schmetterling. Aoi und Kai wandten sich ebenfalls dem Jüngsten unter ihnen zu. Während Kai Takeru küsste, öffnete Aoi langsam dessen Hose. „Uruha?“ Er lächelte ihn an, lud ihn zum Kuss. Kurz vergaß Uruha, sich um Takeru zu kümmern, denn Aois Lippen waren die delikateste Leckerei auf der Welt. In ihnen konnte er versinken und sich vergessen. Er ertastete Aois Arme, die flache Brust und draunter die Rundung des Bauches. „Ich liebe dich,“ flüsterte Aoi ihm zu. „Egal, was hier gleich passiert.“ „Das weiß ich doch. Nur dich, keinen sonst.“ Seine Hände machten sich über Aois Hose her, öffneten sie und schoben sie herunter. Als er einen Blick auf das Paar zwischen ihnen warf, sah er, dass Takeru mittlerweile auch Kais Hose auf den Boden folgen ließ. Seine Tränen trockneten langsam und vorsichtig schlich sich ein Lächeln auf das zarte Gesicht. „Du hast noch deine Hose an,“ wies Aoi Uruha lächelnd hin und entfernte sie sofort. Das hier war anders, als Uruha den Abend geplant hatte, aber so richtig, dass er es nicht beenden wollte. Er legte sich wieder neben Takeru und Kai, Aoi an deren andere Seite. Mit kleinen Küssen begannen sie, als hätten sie es abgesprochen, Takerus Hals zu verwöhnen, während sie über Kais kräftigten Rücken strichen. „Ihr... meint ihr das ernst?“ Takeru schloss genießend die Augen. „Ja.“ Synchron strichen Uruha und Aoi mit je einer zu Takerus Unterhose, mit der anderen zu Kais. „Meinen wir.“ Sie strichen die Unterhosen herab. Fortsetzung folgt.... Nachwort: Da es wichtig ist, um es nicht falsch zu verstehen: Uruha hat mit Aoi geschlafen, während es Kai daneben mit Takeru schlief. In dem Sinne ist also niemand "Untreu" gewesen. Kapitel 53: "Ich brauche euch" ------------------------------ Hier etwas ganz besonderes, da dies hier das ECHTE 50. Kapitel ist! Tada! Und auch dieses wieder in zwei Fassungen! In der Jugendfreien auf jeden Fall das Nachwort lesen! Und mir gehört nix hier dran... was ich immer noch sehr schade finde! „Ich brauche euch!“ Langsam steckte Kais Unruhe Uruha an. Seit dem Morgen war Kai bei ihnen und rannte nervös in der Wohnung auf und ab. Er konnte seinen Leader ja verstehen. Wenn es um Aoi gegangen wäre, hätte er selbst auch nicht wegbleiben wollen. „Ich sollte bei ihm sein,“ sagte Kai wohl zum tausendsten Mal. „Das geht nicht, das weißt du,“ antwortete Uruha zum tausendsten Mal. Wäre Kai mit im Gerichtssaal, würde das Takeru auch nicht helfen. „Ich weiß. Aber ich würde ihn so gern festhalten, wenn alles vorbei ist.“ „Masato und Takerus Mutter sind dabei,“ beruhigte Aoi Kai. „Die halten ihn fest.“ Masato war als Zeuge geladen um gegen Takerus Vater aus zusagen. „Aber er ist mein Freund, es wäre meine Aufgabe. Nein, schon gut!“ Kai hob die Hände, als Aoi auf ihn zu kam, um ihn zu trösten. „Ich versteh es ja.“ Der Plan war einfach: Wenn Takeru von der Verhandlung kam, würde er zu ihnen kommen und dort schlafen, genau wie Kai. Am nächsten Morgen würden sie gemeinsam mit dem Rest von Gazette zu Uruhas Eltern fahren. Dass ihm dort eine langwierige Erklärung zur Schwangerschaft seines Mannes erwartete, verdrängte er lieber. Genau wie die Tatsache, dass er seinen Eltern noch nichts von der Hochzeit erzählt hatte. Als es klingelte, sprang Kai sofort zur Tür um sie für Takeru und dessen Mutter zu öffnen. Uruha erwartete, dass Takeru sich sofort in Kais Arme warf, aber dies blieb aus. Erstaunlich ruhig und ohne ein Wort zu sagen, betrat der junge Sänger die Wohnung. So hatte Uruha ihn noch nie gesehen – schwarze Hose, helles, schlichtes Hemd, die blonden Haare schlicht gekämmt und ohne Make-up. Dazu kam, dass Takeru auch noch nie so blass und versteinert im Gesicht gewesen war, wie heute. Lucy kam auf ihn zu und schnupperte an seinem Bein, sprang aber nicht an ihm hoch, als spüre, sie, dass es Takeru nicht gut ging. Seine Mutter hingegen lächelte, als Kai seinen Freund in den Arm nahm. „Danke, dass ich ihn euch anvertrauen kann.“ „Wie ist es ausgegangen?“ Aoi stellte die Frage, die ihnen allen auf der Zunge brannte. „Gut für uns. Gefängnis für alle. Aber... es war nicht ganz leicht für Takeru.“ Dieser lag wortlos in Kais Armen, klammerte sich fest und biss sich auf die Lippen. „Ein Glück. Möchten Sie etwas trinken,“ bot Uruha an. „Nein danke. Ich fahre jetzt. Wenn etwas ist, rufen Sie mich an, okay? Takeru?“ Sie wandte sich ihrem Sohn zu und strich über dessen Haar. „Es ist alles gut. Er kann dir nichts mehr tun. Kai, Uruha und Aoi sind bei dir.“ „Danke, Mama. Ich komme zurecht.“ Er versuchte ein Lächeln, dass Uruha aber fast weh tat, so gequält war es. „Gut. Dann bis in einer Woche.“ Sie gab ihrem Sohn einen Kuss, bevor sie ging. Hätte Uruha nicht gewusst, dass es ihr nicht egal war, hätte er sich aufgeregt, dass sie Takeru allein lies. Aber er wusste, dass sie und Kai jetzt diejenigen waren, die der Sänger brauchte. Kaum fiel die Tür hinter seiner Mutter ins Schloss, begann Takeru zu weinen. „Er hat gesagt, ich hätte es gewollt,“ brach er hervor. „Mein eigener Vater hat gesagt, ich hätte gewollt, dass seine Freunde mir das antun! Aber der Richter hat ihm nicht geglaubt. Er hat gesagt, ich wäre so eine H-, eine H-, ach ihr wisst schon, wie meine Mutter und es wäre egal, ob mich noch einer mehr hat oder nicht! Wieso sagt er so was?“ „Weil er ein Dreckskerl ist.“ Aoi schloss Takeru mit Kai in seinen Armen ein und drückte sie. „Jetzt ist es vorbei.“ „Genau, Kleines,“ murmelte Kai, der begann, Takerus Gesicht zu küssen und zu streicheln. „Er kann dir nichts mehr anhaben. Es ist vorbei.“ „Halt mich fest, Kai, bitte.“ Takeru klammerte sich an Kai. „Komm, wir machen den Kakao warm.“ Uruha nahm Aois Hand und führte ihn in die Küche, damit das Paar Zeit für sich hatte. „Gott, wie schrecklich!“ Aoi lehnte sich an die Küchenzeile und schützte seinen mittlerweile 25 Wochen alten und deutlich runden Bauch mit den Händen. „Ich könnte euch so etwas niemals antun.“ „Wir beschützen euch, euer Leben lang.“ Auch Uruha legte eine Hand auf das Bäuchlein, in dem es strampelte. Es war immer wieder schön, die Bewegungen der Babys zu fühlen. „Am besten, wir bringen Takeru gleich ins Bett,“ meinte Aoi, während er Kakao-Pulver in die Tassen goss. „Er ist am Ende. So fertig habe ich ihn noch nie erlebt. Da ist es mir lieber, wenn meine Eltern gar nicht mit mir reden.“ „Gute Idee.“ Uruha goss warme Milch ein. „Aber mit deinen Eltern klären wir bald noch etwas.“ „Später. Jetzt ist das Kleine wichtig.“ Aoi wischte den Gedanken beiseite. Scheinbar hatte er seine Familie abgeschrieben, seit er eine eigene bekam. Das freute Uruha, so war Aoi nicht mehr so traurig. Sie trugen die Tassen ins Schlafzimmer, in das Kai Takeru gelotst hatte. Die zwei saßen umschlungen auf dem Bett. „Hier. Das hilft eigentlich immer.“ Aoi reichte Takeru eine Tasse, die dieser an nahm. „Kann ich mich nicht lieber betrinken?“ Vorsichtig nahm Takeru einen Schluck. „Und soll rauchen nicht auch helfen?“ „Keine gute Idee.“ Kai nahm ebenfalls einen Schluck und strich durch Takerus Haare. „Betrunken verstärkt sich bei dir alles und dann wirst du nur noch trauriger.“ „Na gut.“ Einige Minuten sagte keiner etwas, sie tranken nur ihren Kakao. Aoi hatte es sich auf Takerus andrer Seite bequem gemacht, während Uruha hinter ihm auf dem Bett saß und ihm den Rücken mit einer Hand auf und ab strich um ihn zu beruhigen. Als Takeru seine leere Tasse auf dem Boden abstellte, fiel sie ihm um. „Verdamm!“ Er schrie auf, sprang vom Bett und schlug mit der Hand gegen die Tür. „Verdammt! Verdammt! Verdammt!“ Sofort waren sie alle bei ihm, Kai hielt die Hand fest. Es war bestimmt schmerzhaft für Takeru, denn der Arm war gerade erst soweit verheilt, dass der Gips ab konnte. „Ruhig, Kleines, ganz ruhig!“ Uruha schlang von hinten die Arme um ihn, während Aoi an Takerus Seite war. „Wir sind da!“ Tränen liefen in Bächen über Takerus Gesicht. Kai begann erneut, ihn zu küssen. Aoi strich über die blonden Haare und versuchte, mit seinen Händen die Tränen zu trocknen. Als das nichts brachte, fing er an, sie sanft von den Wangen zu küssen. „Ich liebe dich, Takeru. Ich bin immer bei dir.“ „Ich weiß, Kai. Ich weiß... ich brauche euch jetzt, lasst mich nicht los.“ Takeru klammerte sich jetzt auch an Uruha, der seine Arme zum Teil auch um Kai gelegt hatte. Aoi küsste weiterhin die Wangen trocken. Plötzlich drehte Takeru langsam den Kopf, dass Aois Lippen seine trafen. Ein Kuss, zärtlich und sanft, aber dennoch intensiver als unter Freunden, entwickelte sich. Gleichzeitig war Kais Hand an Uruhas Hüfte. Ein Blick sagte Uruha, dass Kai genau wie er überrascht von dieser Entwicklung war, aber sie nicht für falsch hielt. Im Gegenteil, Kais Lippen näherten sich seinen und verschlossen sie sacht. Kai zu küssen war anders. Es war nicht sexuell, es war freundschaftlich. Kais Hand fand seine, während der Kuss zwischen Takeru und Aoi immer intensiver wurde. Dabei spürte Uruha nicht einmal Eifersucht, wie er es sollte, wenn ein anderen seinen Mann küsste. Es war richtig, es ging nur darum, Takeru aufzufangen. Gemeinsam mit Kai strich er über Takerus Bauch, seinen Oberkörper und schließlich unter dessen Oberteil. Aoi auf der anderen Seite schob seine Hände ebenfalls unter den Stoff und brach den Kuss, als sie zu dritt das Shirt über Takerus Kopf zogen. Takeru drehte sich etwas zu Uruha, suchte dessen Lippen mit seinen. Sie schmeckten nach salzigen Tränen. „Wir sind bei dir, Takeru.“ Aoi führte die Gruppe in Richtung Bett, zog dabei selbst sein Hemd aus, bevor er Kai an sich zog und küsste. Seine Hände fuhren unter dessen Hemd, keine Gegenwehr kam von Kai. Er ließ sich mit Aoi auf das Bett sinken, streckte seine Hand dabei aber noch Takeru aus. Dieser folgte, legte sich auf die breite Matratze und verschlang seine Finger mit Kais. Auch Uruha entblößte seinen Oberkörper, bevor er sich dazu gesellte. Seine Hand geisterte, gefolgt von seinen Lippen, über Takerus Brust, streichelte den Schmetterling. Aoi und Kai wandten sich ebenfalls dem Jüngsten unter ihnen zu. Während Kai Takeru küsste, öffnete Aoi langsam dessen Hose. „Uruha?“ Er lächelte ihn an, lud ihn zum Kuss. Kurz vergaß Uruha, sich um Takeru zu kümmern, denn Aois Lippen waren die delikateste Leckerei auf der Welt. In ihnen konnte er versinken und sich vergessen. Er ertastete Aois Arme, die flache Brust und draunter die Rundung des Bauches. „Ich liebe dich,“ flüsterte Aoi ihm zu. „Egal, was hier gleich passiert.“ „Das weiß ich doch. Nur dich, keinen sonst.“ Seine Hände machten sich über Aois Hose her, öffneten sie und schoben sie herunter. Als er einen Blick auf das Paar zwischen ihnen warf, sah er, dass Takeru mittlerweile auch Kais Hose auf den Boden folgen ließ. Seine Tränen trockneten langsam und vorsichtig schlich sich ein Lächeln auf das zarte Gesicht. „Du hast noch deine Hose an,“ wies Aoi Uruha lächelnd hin und entfernte sie sofort. Das hier war anders, als Uruha den Abend geplant hatte, aber so richtig, dass er es nicht beenden wollte. Er legte sich wieder neben Takeru und Kai, Aoi an deren andere Seite. Mit kleinen Küssen begannen sie, als hätten sie es abgesprochen, Takerus Hals zu verwöhnen, während sie über Kais kräftigten Rücken strichen. „Ihr... meint ihr das ernst?“ Takeru schloss genießend die Augen. „Ja.“ Synchron strichen Uruha und Aoi mit je einer zu Takerus Unterhose, mit der anderen zu Kais. „Meinen wir.“ Sie strichen die Unterhosen herab. Kai küsste nun auch Aoi, während dieser seine Finger zart über Takeru Schritt gleiten ließ. Uruha suchte Kais Brustwarzen, die er dann rieb, bis sie fest wurden. Eine Erregung, die doch sexueller war, als er sich hatte eingestehen wollen, machte sich in ihm breit. Ja, er hatte Kai schon nackt gesehen und gewusst, dass auch Takeru nicht unlecker war. Aber sie hier mit Aoi in seinem Bett zu haben, das war etwas ganz anderes. Er wollte mehr von Aoi sehen, zog ihm die Shorts aus und sah, dass die Hormone Aois mal wieder auf vollen Touren arbeiteten. „Ist halt so.“ Aoi grinste, küsste ihn und ließ seine Hand nun zwischen Uruhas Beinen verschwinden. „Und welche Ausrede hast du?“ „Das ihr alle drei wunderschön seid.“ Etwas anderes konnte er nicht sagen als er die Arme und Aoi schloss. Takerus kleine Hand wanderte zwischen sie, tastete nach ihren Erregungen. „Oh,“ machte Takeru plötzlich. Seine Hand hatte gefunden, was sie suchte. Sie strich zeitgleich über Aois nackte Länge, während Uruhas noch mit Stoff bedeckt war, den er aber schnell entfernte. Er sah, wie Kai sich über Takerus Rücken küsste, dessen Hüften streichelte, dabei die Augen geschlossen hielt. Aois Augen waren ebenfalls zu, er genoss, was Takerus Hand mit ihm tat. In Uruhas Hand verhärtete Kai sich langsam. Er lies ab, wandte sich wieder Aoi zu und legte diesen in die Laken. „Ich will nur mit dir schlafen,“ sagte er. „Wie wir es versprochen haben.“ Aoi zog ihn auf sich und stellte die Beine an, machte ihm so Platz. Die Hand auf Uruhas Hintern erkannte dieser mit einem Blick als Takerus, in dessen Gesicht wieder das bekannte Lächeln war. Auch Kai war nicht untätig, seine Hand war von hinten zwischen Takerus Beinen verschwunden. „Habt ihr Gel?“ Kai sah sich suchend um, bis Uruha auf den Nachttisch deutete. Wo sollte es auch sonst sein? Takeru strich um sie herum, streckte die Hand nach Aois Gesicht aus, um diesen erneut zu küssen. Dann wanderte er mit Lippen und Händen tiefer, über die Brust zum Bauch. Kai küsste indessen Uruha, aber sie beide konnten ihre Augen nicht schließen, da sich ihnen ein Bild bot, dass es wert war, gesehen zu werden. Aois Augen waren zu, Takeru hingegen sah fasziniert auf den Bauch Aois, während er ihn küsste. „Sie bewegen sich,“ stellte Takeru fest und streichelte den Baby-Bauch. „Sie fühlen sich wohl, weil ich mich gut fühle.“ Aoi küsste Takeru noch einmal, bevor der Sänger sich ein letztes Mal zu Uruha drehte, um seine Zunge in dessen Mund spielen lies. Dann trennte er sich um wenige Zentimeter von ihnen. Uruha nahm das Gel, das Kai auf der Decke hatte liegen lassen und begann, Aoi vor zu bereiten. Aoi stöhnte auf, als er über die Punkte strich, die ihn glücklicher machten, als er es bereits war. „Lass dir nicht zu viel Zeit,“ lächelte Aoi ihm zu und Uruha folgte. Noch war Aoi nicht so rund, dass er nicht über ihm liegen konnte, wenn er die Beine anstellte. Neben ihnen setzte Takeru sich auf Kais Schoss, die Beine um dessen Hüften geschlungen und kniff kurz die Augen zu, bevor er tief stöhnte. Uruha überwand den Muskelring Aois, Enge umfing ihn und Wärme. Er hielt Aois Beine bei jedem sanften Stoß, zu fest wollte er nicht. Es war auch so wunderschön. Kai keuchte neben ihnen, Takeru bewegte sich auf ihm und streckte plötzlich eine Hand nach Aois aus. Ihre Finger fanden sich, versenkten sich ineinander und blieben so. In Uruha kribbelte es gewaltig, als er mitanhörte, wie Takeru aufschrie und ihn und Kai zittern sah. „Jetzt...“ machte Aoi, dessen Gesicht rot aber entspannt war. Er war so weit. Uruha lies sich fallen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 54: Familienprobe ------------------------- Und da ist der nächste Teil! Takiko und ihr Mann (der nur deshalb keinen Namen hat, weil ich zu faul war) gehören mir. Die anderen leider nicht... Familienprobe Seit diversen Stunden saß Takeru still auf seinem Sitz hinten im Auto von Aoi und Uruha. Seine Beine fingen schon an zu zucken, er brauchte Bewegung. „Was hast du, Kleines,“ erkundigte sich Kai. „Bewegungsdrang. Ich hasse lange Autofahrten. Sind wir schon da?“ „Nein. Noch ein wenig,“ antwortete Uruha vom Steuer aus. „Wir sollten aber wirklich mal eine Pause einlegen.“ Kai reckte sich. „Ich bin schon ganz steif. Wenn jetzt jemand was sagt, erschlage ich ihn!“ Takeru musste lachen. Kai war manchmal so niedlich. „Ich fahre auf den nächsten Parkplatz. Würde gern eine rauchen.“ Uruha stieß Aoi, der eingeschlafen war, leicht an den Arm. „Klingle mal bei Reita durch, er und Ruki sollen auf den nächsten Parkplatz fahren.“ „Okay.“ Aoi holte sein Handy hervor, während Takeru nach Lucy in ihrer Box schaute. Sie war so unruhig wie er und musste dringend raus. „Alles okay bei ihr?“ Kai sah ebenfalls herunter. „Sie muss.“ Heute morgen war es noch komisch gewesen, zwischen den drei anderen zu erwachen. Aber Takeru hatte sich nach dem, was sie in der Nacht zuvor getan hatten, wohl und sicher gefühlt. Er wusste, es würde nichts zwischen ihnen ändern. Er liebte Kai, Kai liebte ihn und nichts auf der Welt würde es schaffen, Aoi von Uruha zu trennen. Auch nicht, dass sie zusammen im Bett gelandet waren. Es war seine erste Erfahrung mit mehr als einem Mann gewesen und er hätte nie gedacht, dass es etwas anderes als wild und ungezügelt sein konnte. Aber es hatte ihm einfach nur ein Gefühl der Sicherheit und der Liebe gegeben. Er schnallte sich ab und legte die Arme um Aoi vor sich, der mittlerweile wieder aufgelegt hatte. „Danke.“ „Wofür?“ „Für gestern. Ich hab euch so dringend gebraucht und das war... keine Ahnung was, aber es war schön.“ „War es wirklich.“ Aoi tätschelte seinen Arm. „Und jetzt schnalle dich wieder an!“ „Ja, ja, ich mach ja schon. Wie lange noch?“ Maulend sicherte er sich. „Ein Kilometer, dann halten wir.“ Uruha deutete auf das Schild an Straßenrand. „Das ist ja noch ewig hin!“ „Ich lenke dich ab.“ Kai beugte sich zu ihm hinüber und begann, ihn zu küssen. Den ganzen langen Kilometer, bis der Wagen endlich hielt. Takeru sprang aus dem Wagen und öffnete Lucys Box. Sofort preschte der kleine Hund zum nächsten Baum und hockte sich verschämt hin. Lucy mochte es gar nicht, wenn man ihr beim Geschäft zusah. „Lange Autofahrten sind Mist,“ urteilte Takeru, als auch schon der Wagen von Ruki und Reita hinter ihnen hielt. „Gibt es Probleme?“ Ruki stieg aus. „Nee, Takeru hat nur unruhige Beine und ich muss mal eine rauchen.“ Uruha hielt Aoi eine Hand hin, an der sich der Schwangere auf die Beine zog. „Könnt ihr euch ja schon mal dran gewöhnen, wie es sein wird, mit den Babys zu reisen.“ Reita lächelte. „Ich bin kein Baby!“ Immer wurde er als Kind hingestellt, dabei war er erwachsen. Nur halt unruhig. „Wissen wir doch.“ Kai legte die Arme um ihn, aber Takeru befreite sich wieder. „Sorry, ich muss laufen, das geht gar nicht sonst.“ Er begann, mit Lucy und Sabu-chan, den Ruki auch aus der Box gelassen hatte, Fangen zu spielen, bis er aus der Puste war und zu den Autos zurück lief. „Jetzt ist es besser.“ „Darf ich dich jetzt knuddeln? Du bist ganz rot im Gesicht.“ „Immer doch.“ Er ließ sich in Kais Arme fallen. „Oh! Himmel, ihr Süßen, das war meine Leber!“ Aoi kniff die Augen zusammen. „Der hat gesessen.“ „So doll?“ Uruha legte besorgt eine Hand auf Aois Bauch. „Die strampeln aber wirklich ganz schön.“ „Was du nicht sagst... ich bin nervös, das merken sie.“ „Was werden deine Eltern wohl sagen?“ Ruki zündete sich eine weitere Zigarette an. Wie Takeru bemerkte, schielte Aoi auf das gute Stück. Rauchen musste ihnen irgendetwas geben, wenn Aoi der Verzicht auch jetzt noch so schwer fiel. „Habt ihr sie vorbereitet?“ „Wie denn?“ Reita zuckte die Schultern. „Da kann man nichts vorbereiten.“ „Eben,“ stimmte Uruha zu. „Wir müssen abwarten.“ Was war denn so schwer daran? Sie hatten auch verstanden, dass Aoi mal ein Zwerg gewesen war, da würden sie schon verstehen, dass er jetzt schwanger war. „Soll ich es ihnen sagen,“ bot er an. Vielleicht war er der einzige, der es so sah, aber für ihn war es normal, dass Aoi schwanger war. Allerdings hatte er auch damals die Schwangerschaft von Masatos Cousine ohne weitere Fragen hingenommen, während alle anderen geschockt waren. „Nein, das machen wir lieber selbst.“ Uruha winkte ab. „Wir sollten weiter. Es wird nicht leichter, wenn wir trödeln.“ Mit einem tiefen Seufzer stieg Takeru wieder in das Auto und schloss Lucys Box. „Wie lange denn noch?“ Die Babys spürten seine Unruhe und Angst, das wusste Aoi. Sie waren selbst unruhig und traten nach allen Seiten aus. Mochte sein, dass er es sich einbildete, aber seit der Wagen vor Uruhas Elternhaus gehalten hatte, kam es ihm noch schlimmer vor. Nach Kais Mahnung, nichts von der Schwangerschaft und Hochzeit zu sagen, hatten dieser und Takeru das Auto zuerst verlassen, so dass er mit Uruha allein war. „Das wird nichts ganz einfach.“ Er hielt seinen Bauch fest. Blöder Weise war dieser mittlerweile so dick, dass er ihn nicht einfach verstecken konnte, bis sie es seinen Schwiegereltern gesagt hatten. „Ich weiß, es klingt blöd, aber ich glaube, Takeru hat Recht.“ Aoi zog eine Augenbraue hoch. Das Kleine sollte Recht haben? „Als wir ihnen erzählt haben, wie wir ein Paar geworden sind, haben wir doch den Zauber auch nicht verschwiegen. Das haben sie hingenommen. Und warum sollten sie das hier nicht tun?“ „Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich eben doch ein Mann bin?“ Er merkte selbst, dass er zickig war. Aber das war die Aufregung. „Du bist mein Mann. Und darum werden sie es akzeptieren.“ Uruha küsste ihn noch einmal. „Also los.“ Wieder hielt Uruha ihm die Tür auf und die Hand hin. Der Wagen war tief, und er hatte Probleme aus zu steigen. Fast wäre er wieder auf seinem Hintern gelandet. In der Haustür warteten Uruhas Eltern bereits. Er zog seine Jacke vor den Bauch, obwohl er wusste, dass es nichts bringen würde. Takikos Augen weiteten sich. „Aoi! Oh mein Gott!“ Sie starrte auf seinen Bauch. Wusste sie schon alles? Es war immerhin offensichtlich. „Warum habt ihr nichts gesagt? Das es so schlimm ist!“ Sie kam auf ihn zu, übersah ihren Sohn mehr oder minder und umarmte ihn. „Kann man gar nichts machen? Warum habt ihr uns nicht ehr was gesagt? Vielleicht gibt es noch eine Chance?“ „Was? Takiko, ich versteh nicht...“ Was machen? Eine Chance? Dann verstand er. Für sie musste es wirken, als habe er einen riesigen Tumor im Magen. „Oh. Nein, nein, dass ist es nicht. Ich sterbe nicht.“ „Was ist mit dir los? Wir wissen, dass du krank bis, was hast du?“ „Komm erstmal rein, Mama. Papa, du auch. Hallo übrigens!“ Uruha lächelte und nahm Aois Hand. „Schau, jetzt kann es nur besser werden. Diese Option hatte ich gar nicht bedacht. Ruki?“ Er wandte sich zu den anderen um. „Wir reden mit meiner Familie, packt ihr schon aus, okay?“ „Machen wir.“ Ruki winkte zurück. „Nun sagt es schon.“ Uruhas Vater unterdrückte seine Sorge gar nicht erst. Fast fing Aoi an zu weinen, als er sah, wie lieb diese Eltern ihren Sohn hatten. „Es ist so...“ Uruha holte tief Luft, bevor er von dem Brief anfing zu erzählen, von Aois Übelkeit und dem, was sie dann herausgefunden hatte. „Um es kurz zumachen: Aoi ist im sechsten Monat schwanger.“ Schweigen schlug ihnen entgegen, dass Takiko erst nach Minuten brach. „Ihr meint das wirklich ernst.“ „Schwer zu glauben, aber es ist so.“ Aoi zuckte die Schultern und legte seinen Bauch frei. Der Blick seiner Schwiegereltern sprach Bände. Sie wollten es nicht glauben, aber es zu leugnen war zwecklos. „Ihr bekommt ein Baby.“ Er sah Uruha an, dieser nahm seine Hand und nickte lächelnd. „Sag du es.“ „Zwei Babys.“ „Ich werde wahnsinnig. Knief mich mal,“ forderte Takiko ihren Mann auf, der Folge leistete und ihr ebenfalls den Arm zum kneifen hinhielt. „Also... kein Traum.“ Uruha zog ein frisches Ultraschallbild hervor, klar und deutlich waren die Babys zu erkennen. Ebenso die Tatsache, dass sein Körper anders war. „Sie treten. Wollt ihr mal fühlen? Meist glauben es die Leute erst, wenn die getreten werden,“ bot er an. Uruahs Vater nutzte das Angebot. „Mein Gott! Da ist wirklich was!“ „Sagen wir ja.“ „Und wann ist es soweit?“ Takiko starrte auf das Bild. „Erst hieß es, es wäre in Juni soweit, aber unsere Ärztin hat das auf Juli bis August korrigiert. War schwer einzuschätzen bei mir.“ „Ihr seid... ihr seid... doch irre!“ Aber sie lachte, als sie das sagte. „Als du damals mit der Musik angefangen hast, Kouyou, wussten wir, dass dein Leben anders laufen würde. Aber hiermit hätten wir nie gerechnet. Schade, dass ihr zwei nicht heiraten könnt.“ „Das wäre wirklich die Krönung für euch.“ Uruha Vater nickte. Schluckend warf Aoi Uruha einen Blick zu. Dann zeigten sie die Ringe vor. Fortsetzung folgt... Anmerkung: Genau genommen hatte ich mich verrechnet, was den Stichtag angeht. Darum musste ich ihn berichtigen... Sorry! Übrigens nicht wundern, man rechnet bei einer Schwangerschaft 40 Wochen, nicht 36, was neun Monate wären. Kapitel 55: Veränderung ----------------------- So, liebe Leser! Zu meinem Leidwesen kann ich nur unregelmäßig schreiben. Arbeit! Sorry, aber ich mache weiter! Mir gehören die Leute, die keiner hier kennt. Aber die will ich gar nicht haben! Veränderung Nao streckte sich auf dem Sofa aus. Pause war toll. Besonders, seitdem der Pärchenwahn ausgebrochen war. Saga verzog sich zu Chiyu und Tora hängte sich ans Telefon, um seiner Freundin alles zu erzählen. Hiroto ging meist mit Miyavi weg und so war das Sofa für ihn und Shou frei. Nicht, dass sie etwas tun würden. Seit dem Ausrutscher war nichts mehr gelaufen und darüber war Nao alles andere als unglücklich. Sie waren Freunde und mehr sollte nicht sein. Mehr wollte er auch gar nicht. „Warum müssen wir eigentlich mit Screw los?“ Saga maulte das dritte Mal heute über das Thema. Langsam war Nao es leid, es ihm zu erklären. „Weil wir dann nur die halbe Crew brauchen und weil SuG gerade unterwegs waren. Wir wissen alle, dass du lieber mit Chiyu los würdest, und glaub mir, wir verstehen das. Aber wenn du noch einmal meckerst, ich reiße dir den Kopf ab.“ „Schon gut!“ Abwehrend hob Saga die Hände. „Ich bin bei Chiyu. Frag mich sowieso, was die ohne Takeru in den Proben machen.“ „In Ruhe arbeiten,“ schlug Shou vor. „Mag sein.“ Dann war mit Saga der letzte im Raum verschwunden und Shou warf sich zu ihm auf das Sofa. „Tolle Nummer. Dir ist schon klar, dass du auf der Tour der einzige sein wirst, der keinen Liebeskummer hat?“ „Erinnre mich nicht daran! Ich glaub, ich gebe mir die Tour durchweg die Kante!“ Nao lachte und zog Shou in seine Arme. „Lass uns eine Runde schlafen, bevor die Chaoten wieder da sind.“ „Okay.“ Shou machte es sich an der Schulter seines Leaders gemütlich, als es auch schon an der Tür klopfte. „Da sind sie wieder... JA!“ Yuuto und Kazuki betraten den Raum. „Sorry, stören wir?“ Yuuto deutete mit dem errötenden Kopf auf die beiden umschlungenen Männer. „Nee, kommt rein.“ Nao musste lachen. War ja auch kein Wunder, dass jeder glaube, es liefe was, wenn sie so lagen. „Wir haben uns nur etwas lang gemacht.“ „Ach so. Darum auch das Sofa, was?“ Kazuki warf sich an Naos freie Seite. „Hey, das Ding ist toll!“ „Wir haben es angeschafft, damit wir in den Pausen eine Runde schlafen können. Man ist ja doch ständig bis in die Nacht hier,“ erklärte Shou, während Yuuto sich neben ihn legte. „Echt guter Plan. Machen wir auch, okay, Yuuto?“ „Gern.“ Yuuto gähnte und kuschelte sich an Shou. „Ist gemütlich.“ „Müde?“ Shou lächelte. „Seit vier Uhr morgens hier.“ „Was wolltet ihr denn?“ Irgendwie war Nao sicher, dass es den beiden nicht um eine Kuschelstunde ging. „Nur mal Hallo sagen. Wir haben ja nicht so viel miteinander zu tun, aber wenn es in ein paar Wochen losgeht, sollten wir uns besser kennen, nicht?“ Kazuki streichelte ihm dabei durch die Haare. „Und das willst du mit einer kleinen Orgie beginnen, oder wie?“ „Och man! Ich dachte, mit euch kann man kuscheln! Ihr seid immer so kontaktfreudig unter einander.“ Er schmollte, und Nao nahm seinen Worten den Unterton, indem er ihn knuffte. „Ist schon okay. Aber wir sind auch alle. Können wir nicht einfach eine Runde schlafen?“ „Klar. Aber...“ Yuuto kaute an seiner Unterlippe. „Ich hab den Eindruck, Saga ist sauer auf uns.“ „Er ist nur traurig, dass Chiyu nicht dabei ist,“ erklärte Shou. „Das heißt nicht, dass er euch nicht mag. Aber zwischen ihm und Chiyu ist es frisch und er will ihn gar nicht aus den Augen lassen.“ „Ach so...“ Yuuto gähnte erneut. „Können wir wirklich hier schlafen?“ Nao nickte. Die Jungs waren niedlicher, als sie es sich eingestehen wollten. Hiroto war spät nach Hause gekommen, also hatte Miyavi für ihn gekocht. Grinsend leckte er sich nun die Soße von den Lippen. Das Essen war nicht besonders gewesen, aber sein Sternchen hatte gegessen. Jetzt war es Zeit für den Nachtisch. Er beugte sich über den schmalen Tisch in seiner Küche und küsste Hiroto eine Soßenfleck aus dem Mundwinkel. „Nachtisch...“ flüsterte er. „Sehr gute Idee.“ Sofort stieg Hiroto auf den Kuss ein, doch noch bevor sich ihre Zungen treffen konnten, störte Hirotos Handy sie. „Geh nicht ran,“ bat Miyavi. „Ich muss. Ist meine Familie.“ Mit einem Seufzen nahm Hiroto ab. Sein Gesicht entgleiste. Miyavi verstand nicht, was die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte, aber sie klang aufregt. „Halt! Halt, Kamui, ich bin unterwegs! Ich versuch das zu retten!“ Dann legte Hiroto wieder auf. „Was ist passiert?“ Immer, wenn das Handy sie beim Loslegen störte, traten Katastrophen ein. Und Hirotos Gesicht sagte ihm, dass diese gewaltig sein musste. Während sie in ihre Schuhe und Jacken sprangen, erklärte Hiroto es ihm. „Hikaru verlässt mit ihrem neuen Freund das Land. Ami will sie weggeben!“ „Sie will ihr BABY weg geben?“ Miyavi konnte es nicht fassen. Wie konnte man das Glück haben, ein Kind zu haben und es dann nicht wollen? Hikaru war nicht die beste Mutter, sie war mit der Kleinen überfordert, aber er hatte gedacht, dass sie das Kind liebte. „Ja.“ Hiroto schlug die Autotür zu und gab schon Gas, bevor Miyavi seine Tür richtig zu hatte. „Und das müssen wir verhindern.“ Eine halbe Stunde halsbrecherischer Autofahrt später war sich Miyavi sicher, dass nach ihm nun auch Hiroto seinen Führerschein würde abgeben müssen, aber das war egal. Vor dem Haus von Hirotos Familie parkte ein dicker Mietwagen, in dessen Kofferraum Hikaru gerade etwas verstaute. Ohne den Motor abzustellen, sprang Hiroto aus dem Wagen. „Hast du den Verstand verloren?“ Er brüllte sie an und es war mehr als selten, dass Hiroto brüllte. „Du kennst ihn kaum und willst dein Kind verlassen?“ „Halt den Mund.“ Sie knallte den Kofferraum zu. Eigentlich wollte Miyavi einschreiten, aber er spürte, dass er es nur schlimmer machen würde. Darum hielt er sich im Hintergrund. „Sie ist deine Tochter!“ „Ich hab sie nie gewollt!“ Miyavi glaubte, sich verhört zu haben. „Ich hab sie nur bekommen, weil es sich so gehörte. Aber sie stört mich nur! Ich geh mit Marc nach Brasilien, das Ticket hab ich schon. Er will keine Kinder, ich auch nicht.“ „Du hast ein Kind! Und was heißt hier, mit Marc nach Brasilien?“ „Ich hab ihn im Urlaub kennen gelernt. Ich liebe ihn.“ „Blödsinn! Du kennst ihn gar nicht! Du hast eine Verantwortung übernommen, als du dich für Ami entschieden hast, also bleib dabei!“ „Hör auf, meine Verlobte an zu schreien, Homo.“ Der Mann, der gesprochen hatte, war der Inbegriff das Aufreißers, Lebemannes und Machos. Er legte den Arm um Hikaru, die ihn anlächelte, und sah Hiroto herablassend an. Miyavi wollte ihm am liebsten den Goldzahn ausschlagen. Die anderen auch gleich mit. „Dein Geschmack ist miserabel, Hikaru. Denk doch mal nach!“ „Ich habe nachgedacht.“ „Offensichtlich, sonst würdest du nicht dann abhauen, wenn sich Mama und Papa mal einen freien Abend gönnen. Dachtest du, du kannst einfach so verschwinden?“ „Spiel dich nicht auf, kleiner C-Promi. Du bekommst ja, was du willst.“ Miyavi wollte sie packen und so lange schütteln, bis ihr Hirn wieder funktionierte. „Ich hab zwei Schreiben fertig gemacht. Das eine gibt Ami in ein Kinderheim. Auf dem anderen übertrage ich dir und deinem bescheuerten Lover das Sorgerecht.“ Damit drehte sie sich um lief ins Haus. „Hikaru!“ Hiroto brüllte ihr hinterher. „Pon...“ Miyavi griff nach Hirotos Schulter. Das war... es war schrecklich, aber er freute sich. Sollte sie doch abhauen! Eine Mutter, die ihr Kind nicht liebte, hatte es auch nicht verdient. „Nein! Sie...“ „Nimm das Balg schon!“ Der Kerl drehte sich zu ihnen und grinste süffisant. „Eigentlich sollten solche Irren wie ihr keine Kinder bekommen können. Aber Hikaru hat das Ding nun mal an den Hacken. Hauptsache, ich bin es los!“ Hiroto ballte die Fäuste, lockerte sie jedoch, als Hiraku mit Ami auf dem Arm wieder aus dem Haus kam. Sie trug das Kind lieblos, wie ein Stück Gepäck. In der anderen Hand hielt sie zwei Schreiben. „Sind alle offiziell bestätigt. Müsst nur noch unterschreiben. Hier.“ Damit drückte sie Miyavi die Zettel in die Hand. Verdattert warf er einen Blick darauf. Sie waren wirklich offiziell, sogar auf seinen richtigen Namen ausgeschrieben. Hiroto bekam Ami in den Arm geschoben. „Behaltet sie. Sie gehört euch.“ Dann ließ Hikaru sich auf den Beifahrersitz fallen und schlug die Tür zu. Marc winkte noch einmal, dann startete er den Wagen. Sie waren weg, bevor sie etwas weiteres sagen konnten. „Pon...“ Miyavi wechselte zwischen seinem Freund, Ami und den Zettel verwirrte Blick. „Deine Schwester hat uns wirklich das Sorgerecht übertragen. Widerrufslos.“ „Sie...“ Hiroto strich der schlafenden Ami über die Haare und küsste ihre Stirn. „Sie wollte sie wirklich nie.“ Er wollte nicht fragen, wollte es nicht aussprechen. Aber ein viel zu großer, völlig unfairer Teil in ihm freute darüber, dass Hikaru ihr Kind verlassen hatte. So sollte es nicht sein und er schämte sich dafür. Aber die Aussicht, dass er und Hiroto sich nun um Ami kümmern würden, war wundervoll. Ein Baby, für ihn. Nicht irgendeines, dieses Baby, das er bereits so liebte wie sein eigens. „Und was nun? Pon?“ Was, wenn Hiroto nicht wollte? Er könnte ihn verstehen, wenn er die Verantwortung nicht wollte. Ob er Ami dann auch allein bekommen würde? Er legte die Arme um Hiroto und das Baby. „Wir... verdammt! Ich kann sie doch nicht weggeben!“ „Dann...“ „Natürlich! Das brauchst du doch nicht fragen.“ Hiroto küsst ihn. „Scheint, als wären wir doch noch Eltern geworden.“ Miyavi erwiderte den Kuss, küsste Ami und merkte, wie ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Er war, wenn auch nicht biologisch, Vater. Fortsetzung folgt... Nachwort: Tja, hier hat Miyavi sein Baby schon. Wann es wohl wirklich so weit ist? Ich weiß, das ganze ist etwas verworren. Aber ich wollte ihm unbedingt ein Baby geben. Er ist so niedlich mit Kindern, ich glaube, er wird er unglaublich toller Vater. Und keine Sorge, bei dem Rest er Truppe hab ich auch noch was vor! Kapitel 56: Schlafplätze ------------------------ Es tut mir Leid, dass ich länger nicht geschrieben habe. Ich bin in der Arbeit voll eingebunden und arbeite noch an Cosplays, die fertig werden müssen und so muss das Schreiben etwas warten. Aber nach der Animagic werden viele Teile folgen! Zum Thema Animagic: Wenn dort wer von meinen Lesern ist, sage er es mir bitte! Ich würde gern den einen oder anderen von euch mal treffen! Mir gehört mal wieder nur die Idee! Schlafplätze Chiyu saß in Sagas Wohnzimmer auf dem Boden und klebte die Bilder, die Takeru wiederherstellen gelassen hatte, in sein Album. Er konnte immer noch nicht fassen, dass der Kleine das als Entschuldigung gemeint hatte, wo er doch der Idiot gewesen war. „Das ist niedlich!“ Saga tippte über seine Schulter hinweg auf ein Bild, auf dem Masato ihn selbst gerade auf dem Boden warf und kitzelte. Es stammte aus ihrer Anfangszeit. „Danke.“ Er legte die Bilder zur Seite und drehte sich zu Saga, um ihn zu einem Kuss zu sich zu ziehen. „Sag mal...“ Saga schloss die Arme um ihn. „Was hältst du davon, wenn du das zweite Schafzimmer beziehst?“ Chiyu versteinerte in den Armen. „Willst du mich nicht bei dir haben?“ „Doch, klar! Aber... ich dachte, es wäre vielleicht ganz gut, wenn jeder seinen eigenen Raum zum Zurückziehen hätte. Seinen eigenen Schrank, ein Zimmer, wo man einfach mal die Tür zu machen kann und nichts hören oder sehen muss.“ „Du... hast genug von meiner Anwesenheit, oder?“ Er war gewarnt worden und hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Das hatte er nun davon. Gleich würde Saga ihm das Herz brechen. Aber Saga lachte auf. „Nein, du Trottel! Wir schlafen weiterhin in einem Bett – und miteinander! Aber jeder sollte ein eigens Zimmer haben, sonst gibt es Probleme.“ „Dann meinst du nicht, dass du mich los werden willst?“ Zur Antwort küsste Saga ihn zärtlich und schon hätte Chiyu sich in den Hintern treten können, dass er sich so leicht verunsichern lies. „Ich will dich bei mir haben. Und wenn wir auf Tour sind, ruf ich dich jeden Tag an. Aber wehe, du schickst mir so ein Video wie Takeru es Kai geschickt hat!“ „Woher weißt du das denn?“ Wie peinlich! „Weil Aoi und Uruha tratschen wie Mädchen.“ Saga grinste und küsste ihn auf das Ohr. „Aber so ein Video wäre doch nicht schlecht, nur ohne jemand anderen. Um die Sehnsucht zu stillen...“ Sagas Lippen wanderten über sein Ohr zum Hals und jagten angenehme Schauer über seinen Rücken. Er ließ sich gegen Saga sinken. „Ich überlege es mir. Aber...“ „Was aber?“ „Wirst du wieder mit Shou schlafen, wenn ich nicht da bin?“ Er biss sich auf die Zunge, als die Frage heruas war. „Nein. Ich bin, auch wenn man es nicht glaubt, treu. Gut, ich küsse meine Band, aber das hat nichts mit Sex oder so zu tun. Das ist Freundschaft. Wir küssen uns irgendwie alle. Aber nicht so, wie ich dich küsse.“ Zum Beweis stupste Sagas Zunge gegen seine Lippen, die Chiyu öffnete. „Tut mir Leid. Ich sollte dir mehr vertrauen.“ „Kommt schon noch.“ Sagas Finger rutschten unter Chiyus Shirt und er beschloss, mit dem Vertrauen gleich mal anzufangen. Es war für April schon recht warm und Reita genoss mit seinen Kollegen die Sonne im Garten von Uruhas Eltern. Gemeinsam mit diesem Und Kai spielte er Karten, während Ruki bei seiner Familie vor stellig wurde. Einige Dinge ließen sich nicht vermeiden. Er warf einen Blick zu Aoi, der verträumt mit dem Kopf auf Uruhas Schoß auf dem Boden lag, eine Hand auf seinem Buch ruhend und ganz weit weg schien. An seiner Seite schlief Takeru, der Länge nach im Gras ausgestreckt und das Gesicht am Bauch vergraben. Ein friedlicher Tag alles in allem. „nein, dass ist meine Blase, die möchte ich gern behalten.“ Aoi klopfte auf eine Stelle an seinem Bauch. „Alles okay?“ Reita sah ihn fragend an. Der Anblick seines offensichtlich schwangeren Kollegen irritierte ihn noch immer gewaltig. „Ja. Nur haben sie festgestellt, das man mit meinen Organen prima spielen kann. Autsch, danke, Liebling.“ Aoi verzog das Gesicht. „Tut es schlimm weh?“ Uruha legte seine Karten aus der Hand und strich ebenfalls über Aois Bauch. „Nur, wenn sie wirklich fest treten. Ich frage mich, wo sie die Kraft her haben?“ Reita war froh, dass es Aoi war, der schwanger war und nicht er oder Ruki. Das wäre ein Albtraum gewesen! Er schüttelte das Bild eines runden, schwangeren Rukis aus seinem Kopf. „Ihr seid komisch,“ urteilte er. „Werde du mal Vater.“ Uruha lächelte ihn an. „Das ist ziemlich irre. Und komisch alles.“ „Weckt mein Kleines nicht auf,“ mischte Kai sich leise ein. „Er schläft endlich.“ Reitas Zimmer lag gleich neben dem von Kai und Takeru und sie hatten den kleinen Sänger in der Nacht reden und auch weinen hören. Die Verhandlung gegen seinen Vater lag ihm schwerer auf der Seele, als man glauben würde, wenn man ihn so sah. „Die Babys tun ihm gut.“ Aoi strich jetzt mit einer Hand über Takerus Haare. „Irgendwie beruhigen ihre Bewegungen ihn.“ „Haben sie ja auch, als wir...“ Kai brach ab und wurde rot. Da Aoi und Uruha ebenfalls rot wurden, wagte Reita nicht weiter zu fragen. Die Stimmung zwischen den Vieren war anders geworden, seit sie hier gelandet waren. Er wollte nicht wissen, warum das so war. „REITA!“ Ruki stürzte in den Garten und mit der Ruhe war es vorbei. Takeru schreckte auf, schlug sich den Kopf an Aois Hand an und sah sich um. „Was hast du?“ Er bekam nicht so schnell eine Antwort, wie Ruki ihm um den Hals hing. Sein Freund war völlig aus dem Häuschen. „Meine Eltern... sie... wollen!“ Ruki schnaubte vor Wut. Reit beschloss, es wäre das Beste, ihn einfach reden zu lassen. „Was wollen sie?“ Aoi beschloss das leider nicht. „Die wollen, dass ich den Haftplicht-Zweig ihrer Versicherung übernehme!“ „Das ist doch seit Jahren vom Tisch,“ sagte Reita. „Ja, ich bin ja auch der Unfähige Sohn. Alle anderen sind besser als ich. Darum soll ich auch nur den kleinen Zweig übernehmen. Aber nicht allein! Wäre ja noch schöner! Nein, weil ich so unfähig bin, wollen sie, dass ich das mit einer Tochter vom Geschäftspartner meines Vaters übernehme!“ „Ruki, du taugst nicht als Versicherungsvertreter.“ Uruha schüttelte den Kopf. „Am besten noch für Gebäudeschutz... immer auf der Bühne willst du die Hallen zerstören. Das ist nicht so der richtige Job für dich.“ Aoi und Kai mussten lachen, Takeru verstand nicht und Reita verkniff sich seine Meinung. Ruki war auf 180, da sollte er ihn nicht reizen. Nicht so, auf andere Art hingegen... später vielleicht. „Das ist noch nicht alles!“ Ruki ließ Reita los und baute sich zu seiner vollen Höhe auf. „Sie wollen mir den Zweig überschreiben, besser gesagt, einer der Töchter von diesem Heini. Und dazu soll ich mich morgen mit den beiden Damen treffen und... und...“ Sah Reita da kleine Blitze und Dampfwölkchen um Rukis Kopf oder war das Einbildung? „und... entscheiden, welche ich heirate!“ „Was?“ Reita sprang auf. Ruki? Heiraten? Nie im Leben! Er gehörte ihm! „Du kannst nicht heiraten,“ stellte Takeru ganz ernst fest. „Du liebst Reita.“ „Ach, was du nicht sagst! Bist ja ein ganz Schlauer!“ „Ruki, Takeru kann nichts dafür, okay?“ Kai schritt ein, bevor Ruki seinen Zorn ausgerechnet an dem Kleinen ausließ. „Ja, schon gut! Aber wie zur Hölle soll ich aus der Nummer raus kommen?“ „Geh nicht hin.“ Aoi zuckte die Schultern. „Oder verprell sie. Sei einfach du selbst, das klappt schon,“ munterte Uruha ihn auf. „Du willst heute noch sterben, oder?“ Ruki sah ihn böse an. „Ich kann das nicht einfach so machen. Das sind meine Eltern!“ „Die sich keinen Deut um das scheren, was du willst.“ Reita beschloss, dass es an der Zeit war, Ruki wieder auf den Boden zu holen. „Geh nicht ihn oder lass es über dich ergehen. Aber heiraten wirst du nicht und du wirst auch kein langweiliger Versicherungsmensch.“ „Und...“ „Klappe!“ Reita küsste ihn, um seine Wut zu stoppen. „Wir lassen uns was einfallen, okay?“ Fortsetzung folgt... Kapitel 57: Treffer ------------------- Ich bitte euch, entschuldigt meine derzeitigen Fehler in der Rechtschreibung, ich hab wenig Zeit und übersehe einige, dabei versuche ich schon, die fiesen Dinger auszumerzen! Und ich werde den nächsten Teil erst nach der Animagic schreiben, ich habe keine Zeit vorher! Mir gehören die Schwestern, die Ruki trifft. Aber sonst nix! Treffer „Was zur Hölle ist mit dir los? Shou! Konzentriere dich endlich wieder!“ Tora pfiff ihn nun schon das zweite Mal zusammen. „Und seit wann ist es mein Job, dir das zu sagen? Nao, sag mal was!“ „Lass gut sein, Tora.“ Nao winkte ab und Shou war ihm dankbar dafür. Die Besprechung mit Screw war geplant gewesen, aber er hatte nicht den Hauch von Lust darauf gehabt und sich die ganze Zeit entsprechend wenig beteiligt. Er wusste nicht mal, was beschlossen worden war. Nao würde es ihm sicher später sagen. „Aber ehrlich, Shou, etwas stimmt nicht mit dir,“ mischte sich auch Hiroto ein. „Ich habe keine Lust, mit einem schreienden Baby auf Tour zu gehen,“ spuckte er Hiroto entgegen. Er wusste, das war unfair, aber er konnte nicht anders. Sofort sah er, wie Hirotos Augen dunkler wurde. „So schlimm ist Byou gar nicht.“ Yuuto grinste und rette das Ganze irgendwie, da Hiroto lachen musste. „Lasst mich einfach in Ruhe, bin fühle mich nicht gut.“ „Wirst du krank?“ Manabu sah ihn an. „Nur Migräne.“ Migräne, klar. Er war verkatert ohne Ende. Und es tat seiner Laune nicht gerade gut, dass er mitten in der Nacht in einem fremden Bett aufgewacht war ohne den Hauch einer Ahnung, wie er da hin gekommen war, wo er war und was er mit der Person darin getan hatte. Er hatte sich wie ein billiger Dieb aus der Wohnung gestohlen und war mit dem Taxi heim gefahren. „Migräne. Klar.“ Tora sprach auch noch aus, was er gedacht hatte. Es war Shou offensichtlich, dass Tora ihn durchschaut hatte. Aber er würde nicht mit dem Gitarristen darüber reden. Wäre Tora nicht, würde er sich in der letzten Zeit nicht ständig die Kante geben und in fremden Betten aufwachen. „Ich hol mir einen Kaffee.“ Er verließ das Zimmer ohne die anderen noch eines Blickes zu würdigen. Jemand folgte ihm. Saga. „Shou?“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Lass mich einfach, okay?“ Er schüttelte sie ab. „Ich mach mir Sorgen um dich. Seit ich mit Chiyu zusammen bin, bist du so komisch.“ „Echt? Hab ich nicht gemerkt.“ Er war nicht komisch, seit Saga vergeben war, er war komisch, seit Tora vergeben war. Das war nur zufällig zeitgleich aufgetreten. „Sag mal, du hast doch nicht etwa... ich meine, Chiyu hat gemeint, du hättest ihm gesagt, was ich so tue und das du willst, das der Sex mit mir wieder gut wird. Und jetzt... ich weiß, wir haben immer gesagt es ist nur Freundschaft und Sex, aber... ist da mehr bei dir?“ Es war zum Lachen. Saga machte sich ernsthaft Sorgen, dass er sich in ihn verliebt haben könnte. Oder war Saga nur so eingebildet, dass er alles auf sich beziehen musste? „Narzisst!“ Shou lachte, was seiner Aussage die Schärfe nahm. „Nein, ich liebe dich nicht. Nicht so. Das weißt du doch. Es ist nur... ich rede da nicht drüber. Glaub mir, mit dir hat das alles nichts zu tun.“ Er lies Saga stehen. Ja, Saga war sein bester Freund. Aber er wollte nicht mit ihm reden. Mit seinem Kaffee in der Hand stellte er sich nach draußen, das Wetter war schön und trotz seiner Stimmung und seines Katers wollte er die frische Luft haben. Die Sonne hingegen war eine andere Sache. „Hey.“ Yuuto tauchte neben ihm auf, ebenfalls mit Kaffee und zückte eine Packung Zigaretten. Menthol, klar, was sonst? Scheinbar rauchte jeder in der PSC dieses Zeug. Aber als Yuuto ihm eine anbot war er nicht wählerisch. „Wusste gar nicht, dass du rauchst,“ sagte er leise und zündete sich die Zigarette an. „Dachte auch, du bist Nichtraucher. Wollte nur höflich sein.“ „Ich rauche nur selten.“ „Ich auch.“ Eine Weile sagten sie nichts und rauchten still vor sich hin, ihren Kaffee genießend. „Hör zu, Shou. Ich weiß, es geht mich nichts an, aber...“ „Tut es wirklich nicht und ich will nicht reden.“ „Ich sagte auch, hör zu. Nicht sprich. Also hör zu.“ Yuuto inhalierte, dann fing er an zu reden. „Du bist Shou, der Sänger von Alice nine und kannst jeden haben, den du dir aussuchst. So war es immer. Aber du bist verliebt, ich denke in Tora, und genau den kannst du nicht haben. Das macht dich irre und du betrinkst dich in Bars, schleppst Leute ab und bereust es. Du kommst dir vor wie der letzte Idiot und hasst dich dafür, weil du Tora sein Glück eigentlich gönnen willst, genau wie Hiroto und Saga. Aber du kannst es nicht. Und bevor du fragst, warum ich das weiß: ich war mal ganz schrecklich in Kazuki verliebt und hab genau das getan, was du jetzt tust.“ „Und was soll mir deine Rede sagen, Grünschnabel?“ „Das du nicht allein bist.“ Yuuto klopfte ihm auf die Schulter und ging wieder ins Gebäude. Shous Kopf schmerzte noch mehr. Denn das Schlimmste an der ganzen Sache war, das der Grünschnabel mit jedem Wort ins Schwarze getroffen hatte. Ruki zählt im Stillen bis zehn. Bis zwanzig. Es brachte nichts und bevor er bis 1000 zählen musste, atmete er wieder aus. Was dachten sich seine Eltern nur? Vor ihm saßen zwei junge Frauen, Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum seien konnten. Die Ältere, Ruki hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihre Namen zu merken, war ein Spießer ohne Ende und die Jüngere war im Gazette-Fan-Shirt aufgetaucht. „Matsumoto-san, ich denke, wir werden die Firma unserer verehrten Eltern zu deren vollster Zufriedenheit führen können, wenn Sie bereit sind, meine Erfahrung zu nutzen.“ Es war die Ältere, die sprach. „Aber! Ruki-sama ist Sänger!“ Die Jüngere. „Nun, Sie werden schon sehen, dass dieser Lebensentwurf nur eine traurige Jugendverfehlung war. Wir sollten unsere Ehe möglichst schnell schließen, dann kann ich Ihnen im nächsten Jahr die Grundlagen aneignen, so dass ich Sie bestmöglich beraten kann, während ich im Mutterschutz bin, um unseren Erben zu bekommen. Sie werden während dieser Zeit nicht auf sich allein gestellt sein, ich werde Sie mit Rat und Tat unterstützen.“ „Ober!“ Ruki drehte sich um und ließ den Rest seiner Erziehung fahren. „Was Hochprozentiges! Schnell!“ Sie plante Kinder! Mit ihm! Er hatte schon schnell drei Gläser weg, aber er brachte mehr. Darum kippte er sein viertes Glas auch herunter, kaum, dass es auf dem Tisch stand. „Aber Ruki-sama kann nicht in der Firma arbeiten! Er muss auf der Bühne bleiben!“ Zumindest ein vernünftiger Satz an diesem Tag. Er sah zu Reita hinüber, den er zu seiner Unterstützung mitgebracht hatte. „Darum finde ich, wir sollten die Firma leiten, zusammen, und er kann seiner Berufung nachkommen. Wenn er mir ein Baby gemacht hat, kann das dann die Firma übernehmen, wenn es erwachsen ist.“ Die Kleine wollte ihn auch als Samenspender benutzen! Er kam sich so verarscht vor, wie zuletzt als Aoi und Uruha ihn im Rüschenkleid in den Flur der PSC gefesselt hatten. Nein. Schlimmer. „Deine Erfahrung reicht nicht aus. Eine Verbindung zwischen Matsumoto-san und mir währe sinnvoller, den wir könnten sofort mit seiner Ausbildung beginnen, während die Firma bei dir warten müsste, bis du mit der Universität abgeschlossen bist.“ „Kann ja solange das Kind bekommen und ihr macht die Firma, bis ich da bin.“ Reita war ihm keine Hilfe, denn er lag nun lachen auf dem Tisch und schlug mit der Faust auf die Platte. „Es reicht!“ Ruki stand auf, drehte sich zu seinen sanft lächelnden Eltern die mit den Eltern der Frauen am Tisch nebenan saßen. „Ich heirate nicht! Keine der Beiden! Ich werde eure bekloppte Firma nicht übernehmen! Ich bin Musiker, verdammt noch eines! Und das bleibe ich auch, dann bin ich eben der unfähige Sohn, das schwarze Schaf! Bin ich gern! Bevor ich so eine Marionette werde wie die da!“ Er zeigte auf die Ältere. „Verstoßt mich doch! Redet nie wieder ein Wort mit eurem missratenen Sohn. Ich mach es euch noch etwas leichter, ihr verblendeten, geldfixierten Idioten!“ Er griff sich Reita, der sich überrascht nicht währen konnte und schob seine Zunge tief in dessen Mund. „Ich liebe Reita, bin mit ihm zusammen und wenn ich heiraten sollte dann ihn! Ja, verdammt, ich steh auf einen Kerl. Sucht euch einen anderen, der den Scheiß macht! Ich bin weg. Ihr findet mich da, wo ich hingehöre: Auf der Bühne!“ Damit zog er Reita aus dem Lokal. „Ruki!“ Reita lachte und fasste ihn unter dem Arm. „Was war das denn?“ „Mir ist der Kragen geplatzt!“ Aber er musste auch lachen, er fühlte sich seltsam befreit, jetzt, wo er endgültig mit seinen Eltern gebrochen hatte. Ein Kuss Reita lenkte ihn ab, machte ihm bewusst, was er nun wollte. Reita. Er küsste ihn verlangend. „Sag mal, bist du betrunken, Ruki?“ Reita neckte ihn, indem er sich entzog. „Jepp, ein wenig. Himmel, es ist nicht mal sechs Uhr und ich hab einen sitzen.“ Ruki musste lachen. „Lass uns ins Hotel fahren...“ „Gern doch!“ Reita kniff ihm in den Hintern. In der Quelle kuschelte Takeru sich in Kais Arme. Gemeinsam mit Aoi und Uruha genossen sie das Wasser, während Ruki sein Date hatte. „Geht es dir gut?“ Kai beobachtete seinen Freund in den letzten Tagen noch mehr als sonst. „Geht soweit.“ Takeru lächelte. „Du isst nicht richtig,“ mischte Aoi sich ein. „Aber du oder wie?“ Takeru spielte auf Aois widerwertiges Mittag an, das aus Fisch mit Tomatensoße und Curry mit Äpfeln bestanden hatte. Zum Nachtisch hatte Aoi sich Senf über sein Eis gekippt. „Ich meine, du isst nicht viel. Und nur Süßkram. Bei mir ist das was anderes.“ Er zog sich an Uruhas Brust zurück. „Wirklich, Kleines, ich mach mir Sorgen um dich.“ Kai betrachtete ihn ausgiebig. „Musst du nicht. Ich komm schon wieder richtig auf die Beine. Lass mir ein paar Tage, das ganze zu verarbeiten. Ich kann das. Glaub mir.“ Er küsste Kai, rutschte dabei vollkommen auf seinen Schoss. Seltsamer Weise war es Kai nicht mehr unangenehm, obwohl sie alle nackt im Wasser waren. Was zwischen ihnen passiert war, war etwas Besonderes gewesen. Eine Intimität, wie sie selten vorkam. Dennoch, was Takerus Küsse mit ihm machte, wollte er nicht hier erleben. Nicht unter den Augen seiner Freunde, auch, wenn sie nichts Neues sehen würden. „Komm, Uruha, wir gehen. Ich hab Hunger.“ Grinsend hievte Aoi seinen runden Körper aus dem Wasser. Es war wahnsinn, wie sehr der Bauch wuchs. „Essen oder was anderes?“ Uruha folgte seinem Freund. „Was anderes...“ Aoi achtete nicht darauf, was seine Füße machten, da er sich zu Uruha gedreht hatte und verlor das Gleichgewicht. „Autsch!“ „Aoi!“ Kai sprang auf, als Aoi auf dem Hintern landete. „Liebling, alles okay? Tut dir was weh? Ist...“ „Mein Hintern hat schon schlimmer weh getan, ohne, dass ich gefallen bin.“ Aoi winkte sie ab und hielt sich den Bauch. „Ist alles gut mit euch?“ Er war nicht auf den Bauch gefallen, nur auf den Hintern. Das passierte ihm in den letzten Tagend öfter, da er seinen Bauch ausgleichen musste und dabei öfter das Gleichgewicht verlor. Kai graute vor den nächsten Wochen. Bisher war es immer gut gegangen. Aber Aoi war nun mal ein Tollpatsch. Takeru war zu dem noch immer auf dem Boden sitzenden Aoi getreten und legte seine Hände auf den nackten Bauch. „Pass auf dich auf, Aoi.“ Er küsste den Bauch an zwei willkürlichen Stellen. „Ihr seid in Ordnung, nicht wahr?“ „Sind sie, Takeru, sind sie.“ Aoi strich ihm durch die Haare. „Wenn mir jetzt wer auf die Beine helfen würde?“ Uruha folgte der Bitte und führte Aoi ins Hotel seiner Eltern. Takeru tauchte wieder zu Kai in die Quelle. „Mach dir keine Sorgen um Aoi. Du hast genug eigene.“ Er streichelte seinen Geliebten. „Du musst das verarbeiten, dann geht es dir wieder gut.“ „Es geht mir gut, Kai. Wirklich. Und wenn ich wenig esse, dann, weil ich keinen Hunger habe. Ich weine mal zwischendurch, aber das ist okay.“ Takeru küsste ihn, kletterte zurück auf seinen Schoss. „Es ist nicht ganz einfach, aber ich schaffe das. Ich habe euch ja an meiner Seite.“ Kai schloss ihn fest in die Arme. Takeru war etwas ganz besonderes. Auch, wenn er ein wenig verdorben war, war er der unschuldigste und reinste Mensch, den Kai jemals getroffen hatte. Es war eine Unschuld die nichts mit Jungfräulichkeit zu tun hatte. Er wollte diese Unschuld schützen. „Wo waren wir eigentlich gerade?“ Das breite Grinsen trat wieder auf Takerus Gesicht. Es war echt, kein Zweifel. Gerade ging es ihm wirklich gut. Nur hin und wieder kam ein Moment, in dem er traurig wurde. „Ich glaube, wir wollten...“ Weiter kam Kai nicht, da die Unschuld auf seinem Schoss ihm die Zunge in den Mund schob. Fortsetzung folgt.... Kapitel 58: Hilft das gegen Halsschmerzen? ------------------------------------------ Schrecklich: In der Urlaubszeit werden besonders viele Tippfehler ausgesetzt. Darum, solltet ihr ein solch armes Wesen finden, gebt ihm ein gutes und warmes Zuhause voller Liebe! Bitte Anmerkungen lesen! Hilft das gegen Halsschmerzen? „Ihr seht erholt aus,“ begrüßte Addy Aoi und Uruha. „Wie erholt kann man sein, wenn man das hier seinen Eltern erklären musste?“ Uruha deutete auf Aois Bauch. „Hey, die zwei sind nicht DAS HIER!“ Er verschränkte die Arme über dem Bauch. So weit kam es noch, dass Uruha ihre Kinder als Dinge bezeichnete! „Ich weiß doch, Liebling. Ich meinte nur die ganze Situation.“ „Schon gut.“ Wie immer, kaum strich Uruha ihm über die Schultern, war Aois Wut verflogen. Hormone waren Müll. „Wunderbar. Ich will heute nur einen Ultraschall machen, oder hattest du Probleme?“ „Nein. Alles gut. Es sei denn, es zählt unter Probleme, wenn mir jemand von innen in die Blase tritt.“ Das taten seine Kinder dauernd. Es schien fast ein Hobby geworden zu sein. Zum Dank durfte er alle paar Minuten auf Klo laufen. „Leider ist das normal. Dann leg dich mal hin.“ Aoi machte seinen Bauch frei. Wenn er lag, konnte er über die Kugel hinweg seine Füße nicht mehr sehen und auch im Stehen wurde das schon schwierig. Seit zwei Tagen fing zudem sein Bauchnabel an, nach außen zu drücken und er hatte sein Piercing entfernen müssen. Aber das war es wert. Uruha half ihm, sich bequemer hin zulegen, bevor Addy das kühle Gel auf seinem Bauch verteiltze. „Habt ihr euch entschieden?“ „Noch nicht. Ich denke, wir warten noch bis zur nächsten Sitzung, bis du uns sagst, was wir bekommen.“ Sie konnten sich nicht einigen. Er selbst war der Meinung, dass es egal war, aber Uruha wollte unbedingt wissen, ob er sich auf Jungen oder Mädchen einstellen musste. „Sag es doch nur mir und ich sag Aoi einfach nichts,“ schlug er vor. „Nein, wenn du es weißt, will ich es auch wissen. Also warten wir noch eine Woche und Addy sagt es uns dann.“ So bekam Uruha seinen Willen, musste aber noch zappeln. „Du bist ein Sadist.“ „Ich weiß.“ Addy setzte das Gerät an und Sekunden später konnte Aoi die beiden Gestalten auf dem Bildschirm ausmachen. Sie waren wunderschön. Er kämpfte mit den Tränen. Seine Babys. Sein unerfüllbarer Traum. „Es sieht alles gut aus. Du bist gesund, deine Schwangerschaft verläuft fast schon langweilig normal für deinen besonderen Fall.“ Addy machte das Gerät wieder aus, viel zu schnell für Aois Geschmack. Uruha küsste ihn. „Alles gut. Das ist gut. Richtig gut!“ „Ja.“ Er merkte, dass er über das ganze Gesicht strahlte. Klasse - Wut, Heulen vor Rührung und überschwängliche Freude in fünf Minuten. Neuer Rekord. Aoi zog sich wieder an und ließ die Beine von der Liege hängen. „Wann machen wir eigentlich die Vorbereitung für die Geburt?“ „Bitte?“ Addy sah von ihren Unterlagen auf. „Geburtsvorbereitung?“ „Klar. Es dauert nicht mehr lange und ich werde diese Babys auf die Welt bringen. Ich sollte langsam wissen, wie ich es tun muss. Und die Bücher sind gut, aber mir wäre es lieber, wenn du mir etwas bei bringst.“ „Du willst sie zur Welt bringen?“ „Was denn sonst?“ Wenn er seine Kinder nicht gewollt hätte, wäre es jetzt auch zu spät gewesen. Nur ganz zu Anfang, als er es erfahren hatte hatte er diesen Gedanken erwogen. Und dann auch nur, weil er Uruha nicht verlieren wollte. „Ich dachte an einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose, nicht an eine natürliche Geburt.“ „Bitte?“ „Aoi!“ Uruha hielt ihn fest, er war aufgesprungen und fast gestolpert. „Kaiserschnitt? Vollnarkose? Was soll das denn?“ Er wollte wach sein, wenn sie zur Welt kamen, nicht in Narkose. „Sieh mal, du bist ein besonderer Fall. Dein Körper macht zwar bisher alles, was er in einer Schwangerschaft sollte, aber ich weiß nicht, ob er auch in der Lage ist, die Kinder zu gebären. Ob deine Muskeln die Kraft haben, die Kinder heraus zu pressen und du allgemein die Ausdauer. Eine Geburt ist Schwerstarbeit. Und ich kann dich nicht örtlich betäuben.“ „Was ist mit der Rückenmarksanästhesie?“ Er hatte davon gelesen, sie half den Frauen, weniger Schmerzen zu haben . Sogar Kaiserschnitte wurden darunter ausgeführt. „Kann ich nicht machen. Ich weiß, wo die entsprechenden Punkte bei einer Frau sitzen. Aber wenn ich dir eine Spritze ins Rückenmark geben lasse, kann es sein, dass dein gesamter Unterleib wie tot ist. Dann hättest du gar keine Kraft mehr.“ „Dann halt ohne.“ „Aoi, nicht.“ Uruha griff nach seiner Hand und drückte sie. „Addy weiß schon, was sie tut.“ „Mag sein. Aber ich will nicht schlafen, während sie mir den Bauch aufschneidet und meine Kinder aus mir holt, als wären sie nichts weiter als ein Geschwür. Addy, du hast gesagt, alles ist gut und ich bin gesund, nicht?“ „Ja, aber...“ „Nein, kein Aber! Ich bin nur wegen eines Zaubers schwanger geworden, das Ganze ist eigentlich unmöglich. Also vertraue ich darauf, dass dieser Zauber bis zum Schluss wirkt und ich es schaffe, meine Babys zur Welt zu bringen. Auf natürlichem Weg und wenn es sein muss ohne Betäubung.“ „Du bist... wahnsinnig, Aoi.“ Uruha war blass geworden und sah ihn ängstlich an. „Warum? Das machen die Menschen seit ewigen Zeiten so, also werde ich es auch tun. Addy wird da sein und im Notfall eingreifen. Und du bist auch bei mir.“ Uruha schwieg. „Du bist doch bei mir, oder?“ „Ich habe Angst, dich so zu sehen und dir nicht helfen zu können,“ gab Uruha leise zu. „Sei bei mir. Dann hilfst du mir.“ „Du bist dir ganz sicher?“ Seine Ärztin sah ihn an. „Ja.“ „Gut. Dann bringe ich zum nächsten Mal eine Hebamme mit.“ Es ging ihm gut, richtig gut. Takeru rannte quer durch die Gänge der PSC und suchte Kai. Dieser war nicht im Proberaum gewesen, wo er Reita und Ruki leider bei einer kleinen Knutscherei gestört hatte. Aoi hatte noch einen Termin bei seiner Ärztin, wo Uruha bei war. So suchte Takeru Kai einfach. Konnte ja nicht weg sein! Seit sie gestern Abend wieder in ihrer Wohnung angekommen waren, fühlte er sich, als wäre der Abschnitt mit seinem Vater vergessen. Hatte er im Urlaub noch geweint und war nicht sicher gewesen, wie er damit zurecht kommen sollte, ging es ihm nun wieder so gut wie vor dem Angriff. Seine alte Energie war wieder da und wollte aus ihm heraus. Die anderen Jungs hatte ihn umarmt und geküsst und ihn ihren Sonnenschein genannt. So war alles richtig. Es war... Warum saß er auf dem Boden, hielt sich die Nase und sah verwirrt auf einen weiß blonden Kerl? „Oh, entschuldigen Sie bitte!“ Der Kerl hielt ihm die Hand hin und Takeru zog sich wieder auf die Beine. Dabei musterte er den Unbekannten. Wenig größer als er, die Haare so sehr gebleicht, dass sie wie bei ihm selbst fast tot waren, ein verwirrtes aber nettes Grinsen, rote Wangen, leicht schiefe Zähne, Lippenpiercing rechts, lackierte Nägel, bunte Kleidung. Nichts besonderes also. „Wer bist du? Warum kenne ich dich noch nicht?“ Er kannte jeden in der PSC. Absolut jeden. „Wir sind neu hier.“ „Wir? Neu?“ Etwas in seinem Hirn ratterte. In den letzten Wochen hatte er nicht alles mitbekommen, aber sollte nicht ein neuer Act in der Indie-PSC eintreten? War da nicht was gewesen? „Meine Band und ich sind seit ein paar Wochen in dieser Plattenfirma angestellt, aber heute das erste Mal hier, Takeru-sama.“ Takeru musste lachen. So hatte ihn ewig niemand genannt. Sama! Wer war er denn? Der Kaiser? „Sag einfach Takeru und spare dir die Förmlichkeit! Wir sind Kollegen. Toll!“ Er fiel dem anderen um den Hals. „Sag mal, wie heißt du denn nun?“ „Also... nenne mich Ko-Ki, mein echter Name...“ „Ist zum Kotzen? Ich nenne meinen Freund auch Kai, weil er Yutaka doof findet und ich auch. Kennst du schon wen hier?“ „Von den Acts noch nicht. Wir sind gerade angekommen. Die anderen sind da hinten.“ Er deutete über seine Schulter, wo vier Männer im Gang saßen, die Takeru zuwinkten. „Toll! Ihr müsst alle kennen lernen, sofort! Sie sind auch alle hier heute, ihr habt Glück.“ Takeru zog sein Handy heraus und tippte „Besprechung aller im Starbucks. SOFORT!!!!“, was er an die Leader der Bands schickte. Dann winkte er die anderen heran, griff sich Ko-Kis Hand und zog ihn los. „Ach, wie heißt ihr eigentlich?“ Fünf Minuten später hatte sich zu seiner Freude die gesamte Belegschaft aufgeregt eingefunden. „Was ist los, Takeru? Was ist passiert?“ Kai sah ihn besorgt an. „Wer ist das?“ Dabei sah er Ko-Ki, den Takeru immer noch an der Hand hatte, an. „Sag ich euch gleich!“ Er küsste Kai schnell auf die Wange und versicherte sich, dass auch alle da waren. „Leute, wir haben was Neues! Das sind VIVID!“ Er deutete auf die Jungs. „Klingt wie ein Halsbonbon,“ meinte Reita trocken. „Sagt der, dessen Band sich nach dem Geräusch von Bandsalat im Kassettenspieler benannt hat,“ murmelte Isshi gut hörbar und hatte dann die Lacher auf seiner Seite. Reita grumelte. „Also, dass sind Ko-Ki, er ist Drummer und irgendwas mit DJ, hab ich nicht ganz verstanden,“ Takeru fing an, auf die Jungs zu deuten, „das ist Shin, der Sänger, ich finde, er sieht dir ähnlich, Shou, Reno ist der eine Gitarrist und Ryoga der andere und das wusselige Etwas hier ist IV, der spielt Bass.“ „Hat er gerade wen anderes als wusselig bezeichnet?“ Die Stimme klang nach Nao, aber er wollte nicht nachfragen. „Willkommen hier in der PSC.“ Isshi übernahm die Begrüßung. „Das schreit nach einer Party.“ Yasuno reckte sich. „Heute Abend bei mir im Garten. Wir grillen. Ich besorge Grillzeug und den anderen Kram, Uruha und Saga die harten Sachen, Yuji und Nao die weichen, Reita, Tora und Ruki kaufen Fleisch, Yuura, Isshi und Shou kümmern sich um Fisch zum Grillen, Kai macht Nudelsalat für vierzig Leute, Chiyu und Mai kaufen Süßkram, Miyavi und Byou besorgen bitte Salate und ihr seit alle um acht Uhr heute Abend bei mir!“ „Das klingt toll!“ Takeru klatsche und sprang. Zu seiner Freude reagierte Ko-Ki ganz genauso. „Das ist unheimlich. Der ist... so ähnlich wie das Kleine.“ Auch diese Aussage konnte Takeru nicht ganz zu ordnen, aber egal. Er schnappte sich Kai und zog mit ihm los. „Das ist toll! So toll! Und die fünf sind richtig knuffig. Wir sind nicht mehr die jüngste Band der Truppe.“ Er küsste Kai. „Und wir grillen!“ „Warte mal!“ Kai schob ihn etwas zur Seite. „Yasuno! Wie soll ich für vierzig Leute Nudelsalat machen?!“ Fortsetzung folgt... Anmerkung: Ich wollte unbedingt Vivid einbringen. Leider hab ich noch nicht heraus gefunden, wie sich der Bassist aussprechen soll! Mein letzter Stand war IV (Ei-wie?) aber da bin ich nicht ganz sicher. Darum vergebt mir einen möglichen Fehler und helft mir, ihn zu bessern, falls ihr es wisst. Danke! Oh, und ich schreibe derzeit wirklich schnell und habe keine Zeit dazu. Darum hab ich auch Fehler drin, bitte seht es mir nach. Ich schaue schon immer noch mal drüber, aber einige entgehen mir doch. Kapitel 59: Willkommesnparty für die Neuen - Teil 1 --------------------------------------------------- Dieser Teil wird die erste Hälfte von einem etwas längerem Stück, weil ich ganz viele Ideen für diese Party habe, hier passiert einiges. Und das wollte ich nicht alles in einen Part stopfen. Mal wieder gehört mir nichts hiervon. Nur Kais Nudelsalat. Willkommensparty für die Neuen – Teil 1 Eines musste Uruha Yasuno lassen. Er wusste, wie man in Minuten eine Party auf die Beine stellte. So seltsam es war, jeder hatte sich an die Anweisungen des Drummers gehalten. Sogar Kai hatte es, mit Hilfe von Takeru und Aoi, geschafft, den Nudelsalat fertig zu bekommen. Nur wollte keine rechte Partylaune bei Uruha auftauchen. Aois Erklärung, er wolle die Babys natürlich entbinden, lag ihm schwer im Magen. Aoi würde schreckliche Schmerzen haben und er würde nichts tun können, um ihm zu helfen. Er war dazu verdammt, Aois Hand zu halten und zu zu sehen. „Was hast du?“ Aoi lehnte sich, ein Glas Apfelsaft in der Hand, an seine Schulter. „Du sollst feiern, das ist vermutlich unsere letzte Party, bevor wir Eltern werden.“ „Ich weiß.“ Er legte einen Arm um die Schultern seines Mannes. „Aber ich habe Angst um dich.“ „Wegen der Geburt?“ „Warum sonst? Es wird weh tun. Warum lässt du dich nicht betäuben und verschläfst die ganze Sache?“ Das wäre so viel leichter für Aoi. „Ich will sie sehen, wenn sie auf die Welt kommen.“ Aoi drehte sich zu ihm. „Ich will ihre Gesichter in der ersten Minute, die sie da sind, sehen. Ich will wach sein um dich zu sehen, wenn du unsere Kinder das erste Mal im Arm hältst. Mir ist klar, dass ich Schmerzen haben werde. Aber diesen Preis werde ich zahlen.“ „Du bist stärker als ich.“ Uruha küsste ihn sanft auf die Lippen. „Ich könnte das nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich sehen kann, wie du Schmerzen hast.“ „Du kannst.“ Aoi erwiderte den Kuss. „Ich verliebe mich nicht in eine Memme. Und jetzt trink schon was, es ist eine Party. Ich fahre uns heim, keine Sorge.“ „Kommst du denn noch an das Steuer?“ Aois Bauch sah aus, als wäre es jeden Tag soweit. Wenn Uruha nicht um die Zwillinge gewusst hätte, er hätte Angst um Aoi gehabt. „Klar. Und jetzt mach, ich seh mal nach den Neuen. Ich befürchte, Miyavi erklärt ihnen gerade meinen Bauch, ohne die Babys zu erwähnen.“ Shous Blick wanderte hin und her. Alle hatten Spaß und die Neuen von Vivid schienen sich wohl zu fühlen. Nur er nicht. Tora hatte seine Freundin dabei. Sie war schrecklich. Wie konnte er sich nur in diese Frau verlieben? Beine bis zum Himmel, schlanke Figur, Mandelaugen, ein helles Lachen, ein offenes Lächeln, eine Art nett zu jedem zu sein – sie war schrecklich, weil Shou keinen Grund fand, sie nicht zu mögen. Bis auf den, dass sie Toras Freundin war. Er schnappte sich sein viertes Bier und setzte sich neben Reno, der etwas überfahren wirkte. „Alles gut bei dir?“ „Klar. Ich hätte nur nie gedacht, dass es hier so viele Pärchen gibt.“ Der junge Gitarrist sah in die Runde, wo Aoi sich mit Uruha Zungenkämpfe lieferte, Ruki und Reita fast schon süß zusammen schäkerten, Miyavi und Hiroto ihre Ziehtochter herzten und Saga Chiyu mit Häppchen fütterte. „Wieso nicht?“ Takeru mischte sich ein, er zog Ko-ki hinter sich her. „Ist bei euch keiner schwul?“ „Ähm... bei...“ weiter kam er nicht, da Takeru sich umdrehte und zu brüllen begann. „Hey, sagt mal, ihr Vivid-Jungs, wer von euch steht auf Männer und wer auf Frauen?“ „Ist der schon betrunken?“ Reno sah Shou bittend an. „Nein. Der ist immer so.“ „Mist. Dann wird er sich gut mit Ko-ki verstehen. Darf ich?“ Reno deutete auf Shous Bier. Schulter zuckend reichte er es ihm. „Danke.“ „Kleines, so was fragt man nicht!“ Kai versuchte, seinen Freund zu massreglen, was schrecklich misslang. „Warum nicht? Besser, wir wissen es, als er verliebt sich wer in jemanden, der auf Frauen steht. Das wäre blöd.“ Takerus Logik war bestechend, Shou musste ihm Recht geben und er wusste nicht, ob dies nicht doch am Bier lag. „Also? Shin?“ „Ich steh nicht auf Männer, ich mag nur Frauen.“ Der Sänger lehnte sich zurück, eine Portion von Kais Nudelsalat auf den Knien. „Reno?“ Angesprochener wurde neben Shou knallrot, versteckte sich hinter dem Bier und murmelte was von Männern. Sieh an, dachte Shou und angelte nach einem neuen Bier. „Ryoga, du magst Männer, oder?“ „Nur weil ich auf der Arbeit Hotpants mit Strapse trage, steh ich nicht auf Männer,“ verteidigte der andere Gitarrist seine Männlichkeit. „Ist das nun ein Ja oder ein Nein?“ Takeru grinste breit. „Es ist ein „Ich mag Frauen.““ Damit war die Frage für Takeru geklärt, er drehte sich weiter. „Ko-ki?“ „Ich mag Frauen.“ Dann steckte der Drummer die Zunge raus. „Aber nicht so sehr wie Männer.“ „Und du, I-V? Was ist mit dir?“ Takeru wandte sich an den Bassisten, der noch röter wurde als Reno. „Lass ihn.“ Reno stand auf. Seine Flasche war leer, hatte er sie so schnell getrunken? Musste er wohl. „Ich... nun...“ I-V spielte mit seinen Fingern herum. „Ich weiß es nicht so genau.“ „Einfach alles mitnehmen, nicht?“ Takeru lachte. „Takeru, lass I-V in Ruhe,“ verlangte Reno noch einmal. Zum Glück hatte Takeru gerade Kai entdeckt und sprang ihm um den Hals. Reno setzte sich wieder neben Shou, diesmal mit zwei bunten Gläsern in der Hand. „I-V ist noch nicht mal geküsst worden, er hat keine Ahnung.“ „Und das, wo er doch so scharfe Bandmitglieder hat?“ Verdammt, Shou merkte, dass er zu flirten begann. „Scheinbar sehen deine Kollegen auch nicht, wie heiß du bist.“ Und Reno stieg darauf ein. „Wir machen den Jungs Angst.“ Ruki stieg von Reitas Schoß. Er hatte schon ein wenig mehr getrunken, als gut für ihn war und es kurzzeitig für eine gute Idee gehalten, vor allen Leuten mit Reita rum zu machen. Zumindest so lange, wie dieser ihn gelassen hatte. „Wir? Du meinst Takeru macht ihnen Angst.“ Reita grinste breit. „Ist dir auch so warm?“ „Und wie! Kaum zu glauben, dass wir erst Anfang Mai haben, was?“ „Allerdings.“ Reita schob das Band von seiner Nase. „Warum trägst du das Ding schon wieder zivil? Das hab ich dir doch schon fast abgewöhnt gehabt.“ „Damit die Neuen wissen, wer ich bin?“ Reita grinste verlegen. „Ist halt so ein Tick von mir.“ „Du brauchst echt Hilfe, das weißt du, oder?“ „Klar. Und du musst aufhören, mit deinem Hund im Bett zu schlafen.“ „Nicht str--- streiten, Jungs!“ Nao setzte sich wackelig daneben. „Ich hab dich noch nie betrunken gesehen.“ Ruki lachte. Der Leader von alice nine hatte glasige Augen und rote Wangen. „Musst mal mit mir fei--- feiern gehen!“ „Wenn Nao getrunken hat, verliert er jede Hemmung.“ Tora nahm seinem Leader das Glas aus der Hand. „Ich glaube, das reicht für dich.“ „Ich nicht. Noch bin ich nicht so betrunken wie an dem Abend, als ich mit Shou geschlafen hab. Da geht noch was.“ „Was?“ Ruki sah zusammen mit Reita und Tora geschockt zu dem lächelnden Drummer, dem grade klar wurde, was er da gerade gesagt hatte. „Ups... das sollte doch keiner wissen...“ „Erst Saga und jetzt Nao! Was denkt Shou sich eigentlich!“ Tora war aufgebracht. „Lass es.“ Reita zog Tora neben sie auf die Bank. „Shou gibt sich gerade mal wieder die Kante, es bringt nix, wenn du ihn jetzt zusammen stauchst.“ Ruki hatte das ungute Gefühl, dass der Abend nicht ganz so lustig enden würde, wie er begonnen hatte. Fortsetzung folgt.... Kapitel 60: Willkommensparty für die Neuen - Teil 2 --------------------------------------------------- Und hier der Rest. Sorry, bin gerade nicht so produktiv! Aber keine Angst – das gibt sich! Willkommensparty für die Neuen – Teil 2 So ganz hatte Shou noch nicht verstanden, dass er wirklich gerade neben Reno, den er kaum kannte, in Yasunos Bad stand und sich die Haare richtete. Reno grinste ihn betrunken an. „Das war toll,“ flüsterte er und biss einmal in Shous Ohrläppchen. „Stimmt.“ Er hatte es gebraucht. Es war wirklich gut gewesen, Reno kurz und schmerzlos im Bad ab zu schleppen. Nur darüber nachgedacht hatte er nicht. Sein Pegel war zu hoch, genau wie der von Reno. Und als er dann die verlockenden Oberschenkel des anderen in den kurzen Hosen gesehen hatte, hatte er nicht widerstehen können. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass Tora ihn die ganze Zeit mit bösen Blicken angesehen hatte, wenn er nicht mit seiner Freundin beschäftigt gewesen war. Tora war wütend auf ihn und er wusste nicht warum. Sein Kopf war aber auch nicht mehr in der Lage, darüber nachzudenken. Irgendwann hatten nur noch er und Reno existiert und ihre Körper hatten getan, was sie wollten. „Aber ich denke nicht...“ Reno brach ab. „Nicht...“ „Nein, dachte ich auch nicht.“ Shou dachte gar nichts mehr. Er wollte sich nur ein Taxi nehmen und heim, obwohl der Abend noch nicht soweit fortgeschritten war. Gerade, als er nach der Klinke der Tür griff, flog diese auf. „Sorry, wollte nicht – SHOU!“ Tora starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Verdammt. Erst jetzt wurde Shou klar, dass Reno noch nicht ganz vorzeigbar war und er selbst einen Knutschfleck am Hals hatte. Es war offensichtlich, was sie getan hatten. „Ich geh heim,“ murmelte er. „Das wäre auch besser! Spinnst du völlig, über die Neulinge herzufallen? Reno, ist alles gut?“ Tora war sauer. Aber Shou bekam Renos Antwort nicht mehr mit. Er verließ Yasunos Haus fluchtartig. „Das ist widerlich!“ Kai sah angeekelt zu Aoi, der sich unter den Augen aller Marshmellows zwischen die Fleischstücke auf dem Spieß schob. „Das ist lecker,“ antwortete der schwangere Gitarrist und hielt das ganze kurz über die Kohle, um das Zuckerzeug zu schmelzen. Kai verließ der Hunger endgültig, als er sah, wie Aoi auch noch scharfe Soße darüber kippte und sich eingelegte Gurken in den Mund steckte. „Ihr solltet mal sein Frühstück sehen. Erdnussbutter mit Tunfischsalat,“ verkündete Uruha und Kai fürchtete kurz um seinen Magen. „Igitt.“ Aoi verzog das Gesicht. „Das esse ich seit Wochen nicht mehr! Ich mag gerade Mayo mit Erdbeermarmelade und eingelegtem Ingwer. Das ist lecker!“ „Ich glaube nicht, dass ich bei Aoi essen will.“ Takeru kicherte und stieß auf. „Hast aber auch ganz schön zu gelangt.“ Über die Essgewohnheiten seines Kleinen machte Kai sich keine Gedanken mehr. Er hatte festgestellt, dass es besser war, Takeru einfach machen zu lassen. „Hab auch Hunger gehabt.“ Sein Freund stieg auf seinen Schoß und küsste ihn. Takeru schmeckte... nach Alkohol. „Kleines! Was hast du getrunken?“ Er hatte seinen Freund schon öfter so erlebt. Und es war nie gut. „Nur etwas von der Fruchtbowle, warum?“ „Wann und wie viel?“ Vor etwas zehn Minuten hatte er Takeru für eine kurze Zeit aus den Augen gelassen. Er bereute es bereits. „Eben gerade. So drei Gläser? Ko-ki meinte,er trinkt schneller als ich, aber ich hab gewonnen! Nur ist mir jetzt schwindelig.“ Unschuldig lächelte Takeru. „Nee, da war doch – hick- oh, doch...“ „Ja, da war was drin...“ Kai legte die Arme um ihn und zog ihn an sich. Super, das würde ein toller Abend werden. Kai seufzte. Warum konnte keiner hier auf sich selbst auf passen? So langsam reichte es ihm. Aber er wollte nicht mit Takeru schimpfen, das brachte nie etwas. Besonders, da Takeru ihn nur einmal mit seinen wunderschönen Augen ansehen musste und er schmolz wie Butter in der Sonne. Er war einfach zu verliebt in den Kerl. „Tut mir Leid.“ Zwischen den Sätzen schob Takeru ihm die Zunge zwischen die Lippen. „Ich weiß, du wirst nicht ausnutzen, dass ich betrunken und wehrlos bin.“ „Du spekulierst doch darauf!“ Kai lachte, erwiderte den Kuss aber. „Ein wenig. Mir ist ziemlich warm...“ Zum Beweis legte Takeru sich Kais Hand unter sein Shirt auf die Brust.“Siehst du?“ „Kleines, wenn du getrunken hast, bist du noch schlimmer als sonst.“ Und dabei war Takeru sonst schon nicht schüchtern, wenn es darum ging, sich zu holen, was er wolle. „Wollen wir nicht heim? Kai, ich glaub, ich brauche dich gleich ganz dringend.“ Kai hoffte nur, das Takeru ihn nicht brauchte, um seinen Kopf gehalten zu bekommen, wenn er über der Kloschüssel hing. „Verdorbenes Kleines!“ Kai hob ihn auf die Arme. „Hauen wir ab, bevor mir von Aois Essen noch übel wird.“ Und bevor Takeru ihn noch heißer machte. Sagas Arm lag locker um Chiyus Schulter, während sie sich mit IV unterhielten. Oder es zumindest versuchten. Der Bassist war zwar auf den ersten Blick ähnlich durchgeknallt wie Takeru oder sein Drummer Ko-ki, stellte sich aber im Gespräch als sehr schüchtern heraus. „Und seit wann spielst du Bass?“ „Seit... ich elf war.“ IV unterhielt sich ehr mit seinem Grillfleisch und Nudelsalat als mit ihnen. Chiyu starte einen neuen Versuch. „Ich hab mit zwölf angefangen. Ich war so stolz, als ich die ersten Riffs konnte!“ „Hm...“ Etwas fiel Saga von hinten um den Hals. Nao. Betrunken, na toll. „Was ist denn los?“ Er zog seinen Leader um sich herum. „Hab Mist gebaut...“ „Hast du deine Starbucksrechnung nicht bezahlt?“ „Oder versehentlich mit der Firmenkarte gezahlt?“ Chiyu zupfte an Naos blonder Strähne. „Nein, schlimmer! Tora ist sauer auf Shou wegen mir.“ „Du magst Starbucks,“ fragte IV schüchtern. Sofort war Naos Sorge vergessen. „Und wie! Ich liebe alles von da, nur die Bagels nicht, die sind doof.“ „Mag ich auch nicht.“ IV lächelte ein wenig unsicher. „Wir sind seelenverwandt!“ Nao drückte ihn an sich und ihm einen Kuss auf die Wange. Lachend sah Saga zu, wie IV errötete. Sehr niedlich. „Ich glaub, mit Nao ist nicht mehr viel los heute, oder?“ Chiyu griff nach Sagas Hand. „Meinst du nicht, wir sollten uns verdrücken und ihn heim bringen, bevor er IV noch tot knutscht?“ „Gute Idee.“ Saga zog Nao auf die wackeligen Beine. „Heimwerts.“ Er winkte IV zu. Der arme Junge war völlig verwirrt. „Ich werde dich so vermissen, wenn ihr unterwegs seit.“ Chiyu harkte Nao unter, sprach aber an ihm vorbei mit Saga. „Ich dich auch. Aber solltest du nicht Saga vermissen?“ „Nao, du bist voll.“ Saga lachte. „Es sind nur vier Wochen, das geht schon. Und wir telefonieren ja jeden Tag. Versprochen.“ Aber den Gedanke, seinen Chiyu nicht um sich zu haben war schmerzhaft. Wenn er allerdings daran dachte, wie ihr Wiedersehen vermutlich aussehen würde, musste er zugeben, dass es vielleicht doch keine schlechte Idee war. Und ihr Abschied, den sie seit eignen Tagen immer wieder beschworen, sorgte auch für einen zusätzlichen Reiz im Bett. Es hatte alles seine Vor- und Nachteile. Seufzend verfrachtete Saga Nao auf den Rücksitz und hoffte, dass dieser ihm seinen schönen Wagen nicht versauen würde. Fortsetzung folgt.... Kapitel 61: Der Morgen nach der Party ------------------------------------- Ein neuer Tag, ein neuer Teil... Wie immer – Blöde Idee meine, Rest nicht! Der Morgen nach der Party „Es reicht mir mit ihm!“ Shou konnte Toras wütende Stimme durch die Tür des Proberaums hören. Er hielt inne, um zu lauschen, was der andere über ihn zu sagen hatte. „Erst kippt er sich zu und nimmt dann Reno mit ins Bad. Keiner kann mir erzählen, dass er ihm nur die Haare gemacht hat! Und dann nutzt er es auch noch aus, dass du betrunken warst!“ „Erstens ist das vor der Nummer mit Reno passiert und zweitens hat er mich nicht ausgenutzt,“ antwortete Nao ruhig. „Wir hatten beide sehr viel Spaß an der Nummer.“ Shou fasste sich ein Herz und betrat den Raum. Ewig würde er sich nicht drücken können. „Na, noch wenn vor der Probe flach gelegt,“ fuhr Tora ihn sofort an. „Und wenn? Ist meine Sache.“ Er merkte, dass er Tora an giftete. Aber was sollte er auch sonst tun? Es sich gefallen lassen? „Als du mit Saga in die Kiste gestiegen bist, war das was anderes. Das war okay, weil Saga das nix ausmacht. Aber jetzt turnst du scheinbar durch die Betten ohne auf irgendwas zu achten!“ „Das stimmt nicht. Ich achte sehr wohl auf die wichtigen Dinge.“ Denn er wusste, dass er nie so betrunken war, dass er Kondome vergaß. Es war tief in ihm verankert, nachdem er einmal vor Jahren so dumm gewesen war es ohne zu tun. „Du kannst nicht einfach mit allen ins Bett springen!“ „Ich bin Single. Ich kann.“ „Tora, es reicht!“ Nao rieb sich zwar die Stirn, schien nicht bereit, sich einen Streit zwischen den Kollegen anzutun. „Nein, tut es nicht! Wenn Shou meint, er müsse zum Flittchen verkommen, nur weil er eifersüchtig ist, dass Saga ihn nicht mehr nimmt, betrifft es uns alle.“ „Was?“ Shou schluckte. Saga? Tora meinte, es ginge ihm um Saga? „Seit Saga Chiyu hat bist du eifersüchtig. Wenn du ihm gesagt hättest, dass du ihn liebst, wäre es mit euch vielleicht was geworden.“ Wie konnte Tora nur so dumm sein? Shou merkte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Das Schweigen im Raum gefiel ihm gar nicht. Er bettete, dass Nao keinen Restalkohol hatte, der ihn reden lassen würde. „Du hast keine Ahnung.“ Er drehte sich um und flüchtete. Bad, schnell. Aber nicht hier unten, da wären die anderen sofort da. Ruhe bekäme er ein Stockwerk höher. Als die Tür hinter ihm zu schlug, sank er auf den Boden. Tora war so begriffsstutzig! Nicht seit Saga mit Chiyu zusammen war, stimmte etwas nicht mit ihm. Seit Tora seine Freundin hatte, war er fertig mit der Welt. Das war nicht fair. Shou liefen Tränen über die Wangen. Verdammt, er wollte nicht wegen Tora weinen. Nicht, weil er so naiv gewesen war, sich in diesen Macho zu verlieben. Warum hatte es nicht Nao sein können, dem er sein Herz schenkte? Nao war sanft und lieb und stand auch auf Männer. Aber nein, er musste sich ja in einen der wenigen Männer der PSC verlieben, der nur auf Frauen stand. „AU!“ Etwas traf ihn im Rücken. Die Tür. „Entschuldige, was liegst du auch auf... Shou, was ist?“ Yuuto hatte den Raum betreten und kniete sich nun neben ihn. Warum hatte er das kleine Bad nicht abgeschlossen? Ach ja, er war zu sehr mit Selbstmitleid beschäftigt gewesen. „Lass mich in Ruhe.“ „Glaubst du doch wohl selber nicht.“ Yuutos Hand wanderte zum Schlüssel und drehte ihn um. „Klasse, wenn wir so aus dem Bad kommen, denkt Tora nur, ich hätte dich auch noch gehabt.“ Sein Sarkasmus tat ihm selbst schon weh. „Also geht es um Tora, der weiß, dass du mit Nao geschlafen hast – wie übrigens der ganze Laden hier weiß seit gestern – und der sich über deine Nummer mit Reno aufregt.“ „Das weißt du auch?“ „Ich stand hinter Tora. Hab euch gesehen.“ „Oh man. Musst mich ja für eine Schlampe halten.“ „Nur für unglücklich verliebt und nicht in der Lage, damit umzugehen.“ Yuuto strich ihm über die Schulter. „Hast Recht. Aber was soll ich denn machen? Tora anspringen und ihm sagen, dass ich ihn will?“ „Schlechter Plan. Warte ab, bis es vergeht.“ Das junge Bassist lächelte ihm aufmunternd zu. Hatte ja auch gut reden. „Ich muss mit ihm auf Tour gehen und das ziemlich bald.“ „Bin ja dabei. Und der Rest von uns auch und deine Jungs auch. Und jetzt wasche dir das Gesicht und geh an die Arbeit.“ Aus unklaren Gründen hörte Shou auf Yuuto. „Was an dieser Situation ist falsch?“ Grinsend lehnte Aoi im Türrahmen des Bades und sah zu, wie Uruha sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. „Das heute ICH über der Kloschüssel hing und nicht du?“ „Der Herr mit dem grünen Gesicht hat 100 Punkte. Damit hat er einen Spucknapf gewonnen.“ „Ich geb dir gleich Spucknapf...“ brummelte Uruha. „Komm, lass mich dich auch mal aufziehen. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie ich die Heim bekommen habe?“ „Ehrlich gesagt – nicht den Hauch.“ Uruha kam zu ihm und schnappte sich seine Hand. „Ich hab es gestern echt übertrieben.“ „Allerdings.“ Aoi musste lachen. „So betrunken hab ich dich noch nie erlebt! Was trinkst du auch das Zeug, was Isshi zusammen mischt? Da kann man froh sein, wenn kein Rohrreiniger drin ist.“ „Hat auch so geschmeckt. Glaub ich.“ Er setzte sich auf das Bett und zog Aoi zu sich. „Kuscheln.“ „Immer doch, Kotzi.“ „Gott, würde ich dir jetzt gerne in die Rippen hauen, aber ich mache es nicht weil du schwanger bist und ich keine Kraft dazu habe.“ „Oh!“ Aoi hielt sich den Bauch. Sie traten wieder heftig um sich. „Siehst du, unsere Babys hören auf mich.“ „Du bist gut... fühl mal!“ Er legte Uruhas Hand auf seinen Bauch. Es war ein komisches Gefühl, wie sich in ihm etwas bewegte. Selbst jetzt wurde Uruhas Gesicht ganz weich, als er die Bewegungen spürte. „Sie sind ziemlich aktiv.“ „Ja. Ich freu mich so auf sie! Wir sollten langsam über Namen nachdenken, oder?“ „Wenn wir wüssten, was wir bekommen würde das leichter werden.“ Uruha wollte es unbedingt wissen, aber Aoi war es egal, ob es Jungen oder Mädchen oder ein Pärchen wurden. „Dann könnten wir auch endlich Kleidung kaufen. Stell dir mal vor, all die netten Dinge, die wir dann holen können.“ „Du hast gewonnen.“ Aoi lachte und streichelte durch Uruhas wirre Haare. „Ich rufe Addy an und lass es sie uns sagen.“ „Ehrlich?“ Er griff bereits zum Handy und klingelte Addy an. „Aoi? Was ist passiert?“ Die Ärztin war in Alarmbereitschaft. Kein Wunder, war er doch ihr einziger männlicher Patient. „Nicht, keine Sorge. Uruha hat mich breit geklopft – sag uns, was wir bekommen. Warte, ich mach den Lautsprecher an...“ er drückte die kleine Taste. „Okay, du kannst.“ „Hört ihr mich auch gut?“ „Ja, tun wir.“ Uruha nickte, obwohl sie das nicht sehen konnte. „Warte noch eine Sekunde!“ Er schlang die Arme fest um Aoi, legte dabei die Hände über die Babys. Aoi verflocht seine Finger mit Uruhas. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Jetzt, wo er es erfahren würde, wollte er es auch unbedingt wissen. Er drückte sich an Uruha. Was würde sich ändern, wenn er wusste, was sie bekamen? Er hatte etwas Angst, dass er tief an einer Stelle in sich enttäuscht sein könnte. „Wir sind soweit.“ Aoi küsste Uruha noch auf die Wange. Dann sah er ihm fest in die Augen, weil er keine Reaktion verpassen wollte. „Gut. Ich kann euch ganz sicher sagen, dass ihr zwei Mädchen bekommen werdet.“ In Aois Ohren rauschte es kurz. Die Gewissheit, zwei Mädchen zu bekommen, war da. Er hatte es gewusst. Es war immer das Gefühl da gewesen, dass er Töchter haben würde, aber er hatte nie mit Uruha darüber gesprochen. Dessen Gesicht leuchtete. „Mädchen! Zwei süße, kleine Mädchen!“ Er küsste Aoi. „Ich liebe dich! Und euch zwei darin auch!“ Takerus Schädel brummte, während er den Drink, den Kai ihm gemischt hatte, herunter stürzte. Er war eklig, aber wirksam, wie er schon öfters erfahren hatte. Trinken war immer noch nichts für ihn, aber er tat es doch immer wieder. „Besser?“ Besorgt sah Kai zu ihm. „Bestimmt bald. Und noch eine Woche und ich bin alt genug für den Kater, den ich gerade hab.“ „Und ich muss mir keine Sorgen mehr machen, weil du noch zu jung bist.“ Kai küsste ihn auf die Stirn. „Ja, ja... warum hab ich mich auf das Ding eingelassen?“ „Weil du verrückt bist. Übrigens hat du gefühlte 10 SMS.“ Kai reichte ihm sein pinkes Handy. Eigentlich mochte Kai das Teil nicht, weil es voller Anhänger und Glitzer war, aber Takeru war es so lieber als das funktionale Teil, das Kai mit sich herum schleppte. Es waren keine 10, sondern nur vier SMS, alle von Ko-ki. „Na, dreht sich dir auch alles? Gott, das Zeug hatte zu viel... Nie wieder Isshis Drinks!“ „Mir ist übel...“ „Morgen, Kleines! geht’s dir gut? Hab einen dicken Kopf, aber gute Laune!“ „Wollen wir was machen? Hast doch heute auch frei! Shoppen?“ Takeru grinste. „Wer will was?“ Kai schaute ihn skeptisch an. „Ko-ki will mit mir einkaufen. Ich antworte ihm nur, dass ich noch fertig bin, aber heute Nachmittag gern. Der ist lustig, so bunt!“ „Ihr versteht euch, was?“ „Total!“ Sie waren auf einer Wellenlänge. Das gefiel ihm echt gut. „Aber erstmal muss ich den Kater loswerden.“ „Weißt du, ich mag es, wenn du ein wenig angetrunken bist. Auch, wenn ich das nicht sagen sollte.“ Kais Grinsen trat wieder zu Tage, dafür konnte Takeru ihn schon wieder küssen. Er gab dem Drang einfach nach, Kater hin, Kater her. „Warum denn das?“ „Du bist ja so schon alles andere als verklemmt, aber du wirst so hemmungslos dann. Das im Auto... WOW!“ Kai zog ihn auf den Schoss, wo Takeru dann doch errötete. Er hatte sich an einer roten Ampel einfach über Kai gebeugt und seine Lippen tun lassen, was sie wollten. Bis Kai ihn mit einem Verweis auf die Sicherheit im Straßenverkehr daran gehindert hatte. Aber zu hause hatte er weiter gemacht... und weiter... und weiter... „Hast du schon wieder Kraft?“ Er strich das offene Hemd über Kais Schultern. „Ich zumindest liebe deinen Anti-Kater-Drink. Der wirkt so gut, dass ich dich schon wieder vernaschen könnte.“ Fortsetzung folgt... Anmerkung: Erst konnte ich mich nicht entscheiden, ob Aoi einen Jungen oder ein Mädchen bekommen soll. Dann hab ich Zwillinge daraus gemacht, weil ich dachte, bekommt er halt beides. Aber leider habe ich festgestellt, dass ich kleine Jungs blöd finde und ihnen zwei kleine Mädchen wünsche. Nein, das hat nix mit Miyavis Tochter zu tun, das stand schon länger fest (aber dennoch hier mal herzlichen Glückwunsch an die drei!). Aber ich weiß jetzt, an welchem Tag Aoi und Uruha Väter werden... Kapitel 62: Von Lügen und Namen ------------------------------- Und hier geht es weiter! Ich weiß, etwas kurz, aber ich habe Teile im Kopf, die länger werden und die ich schon ausformuliert habe. Nur, da muss ich erstmal hinkommen! Nami gehört mir, nur, dass ich sie mit Keiyuu teilen muss. Die anderen nicht. (Also, die gehören mir nicht, mit Keiyuu muss ich sie vermutlich schon teilen!) Von Lügen und Namen „Du siehst müde aus. Mehr Kaffee?“ Eigentlich war Namis Frage bei ihm völlig überflüssig. Nao nahm immer mehr Kaffee. Aber er lächelte der Freundin Keiyuus zu und nickte. „Sagst du mir, was los ist?“ Sie brachte ihm schon seinen neuen Kaffee, als hätte sie es gewusst. Vermutlich hatte sie das sogar. „Geht nicht. Ist ziemlich privat und dann nicht mal mein Privatleben.“ Er zuckte die Schultern. „Also geht es um Shou und seinen Streit mit Tora. Ich weiß schon. Wenn wer reden will – kommt rum.“ Sie verschwand wieder hinter die Theke und ließ Nao mit seinen Gedanken allein. Seit der Feier vor einer Woche sprachen Shou und Tora nicht mehr miteinander. Tora nicht, weil er Shou für einen Aufreißer hielt, der betrunkene Musiker ausnutzte und Shou nicht, weil ihm sofort die Tränen kamen, wenn er Tora nur ansah. Und das nur fünf Tage vor dem Tourstart. Nao wollte sich am liebsten verkriechen und nicht mehr aus seinem Loch hervor kommen, bis die Luft weniger dick war. Wenn er nicht geredet hätte, hätte Tora nie etwas von ihm und Shou erfahren. Dann hätte er vermutlich nicht mal gesehen, dass Shou mit Reno im Bad verschwunden gewesen war. Alles seine Schuld. Als Leader versagte er gerade kläglich. Als Nao den Blick hob, sah er einen Verband und einen blassen IV daran. „Was ist mit dir passiert?“ Ablenken war jetzt das Beste. Der neue Bassist kam auf ihn zu, hielt seinen Kaffee in der linken, unverbundenen Hand. „Können wir ein Stück raus gehen?“ „Klar.“ Nao merkte, dass sich eine Röte über seine Wangen zog, die ihm unangenehm war. Und sein Herz... oh nein... „Also...“ IV setzte sich einige Schritt vom Gebäude der PSC auf eine Bank und kramte nach Zigaretten. „Ich hab mir echt Ärger eingehandelt.“ „Womit?“ Nein, nein, nein! Nao versuchte, nicht auf die braunen Augen zu starren. Es ging nicht. Seit der Feier sah er IV zum ersten Mal wieder, war das erste Mal allein mit ihm und schon geriet sein Herz außer Kontrolle. Das war nicht richtig. Ganz und gar nicht. „Ich war am Freitag beim Tätowierer.“ IV wickelte den Verband von seiner Hand. An der Handkante prangte ein Stern, die Knöchel der drei mittleren Finger waren mit verschlungenen Mustern verziert. „Und ich dachte, bis heute ist das wieder so weit okay, dass ich normal spielen kann. Ist es aber nicht. Ich muss die Hand noch zwei Tage schonen.“ „Und das hast du ohne Absprache mit den Chefs gemacht?“ „Ja. Ich dachte, bei Miyavis ist doch sicher auch nicht für jedes Tattoo eine Einwilligung nötig und Jin hat doch auch den ganzen Arm voll.“ „Aber du bist ganz neu hier,“ gab Nao zu bedenken. „Ich weiß, war blöd. Ich hoffe, sie werfen mich nicht raus!“ „Wegen so was doch nicht. Wenn du unter Drogen zur Arbeit kommst, jemanden verprügelst oder deiner Arbeit nicht nach kommst, dann kann es richtig Ärger geben, aber das haben sie bald wieder vergessen.“ Zumindest hoffte Nao das. Er wollte nicht, dass IV Ärger hatte. „Meine Band ist nicht sauer.“ Der Bassist nahm einen Schluck Kaffee. „Sie sind lieb. Darf ich dir was sagen?“ Sei nicht verliebt, bat Nao im Stillen. Er konnte sich nicht helfen, sein Herz machte gerade einfach, was es wollte. Und es wollte ganz plötzlich für IV schlagen. „Klar,“ brachte er hervor. „Ich hab die PSC angelogen und meine Akten gefälscht.“ „Bitte?“ „Ich... mag dich und...“ IV wurde rot. „Ich will dir lieber gleich sagen, was ich gemacht habe. Also... ich bin für die PSC 19. Aber ich werde erst in drei Wochen 18. Die meinen aber, ich werde 20.“ „Spinnst du?“ Und spinne ich, weil ich dabei bin, mich Hals über Kopf in dich zu verlieben? „Ich musste das einfach machen. Sie hätten uns sonst nie genommen. Du verrätst es doch niemandem?“ IV sah ihn schüchtern an. Wie konnte dieser Junge so wusselig sein und dennoch so schüchtern? Nao nickte. Er würde es niemandem sagen. Schon gar nicht, weil er es nicht fertig brachte, ihn zu verletzen. Seufzend lehnte er sich zurück. Sollten Shous Probleme warten, er hatte jetzt ein eigenes. Abends war es angenehm und Aoi sah nur in der Shorts einfach zum Anbeißen aus. Uruha leckte sich über die Lippen, als er seinen Mann so halb nackt auf dem Boden knien sah. „Was wird das?“ Aoi drehte sich um und winkte ihm mit dem Schraubenschlüssel. „Ich lecke mir die Lippen nach dir,“ gab er zu und krabbelte über die Teile des Babybettes zu ihm. „Du hast mich doch eben erst gehabt.“ „Wer von uns beiden hält zur Zeit keinen Tag ohne Sex durch, hm?“ Er küsste Aois Schulter. Es waren noch Spuren seiner Bisse zu sehen. „Wir beide, du Monster!“ Aoi schlug scherzhaft mit dem Schraubenschlüssel nach ihm. „Und jetzt hör auf, sonst stürze ich mich wieder auf dich und das Bett wird nie fertig.“ „Hast ja Recht...“ es fiel ihm nur schwer. Aoi war einfach zu verlockend. Er konnte noch immer nicht fassen, dass Aoi wirklich seiner war und nicht mehr nur ein Traum. Uruha griff sich zwei Seitenteile des Babybettes und schraubte sie zusammen. „Wir sollten über Namen nachdenken,“ warf Aoi ein. „Ich hab keine Idee, du?“ Namen waren so eine Sache. Sie begleiteten einen Menschen ein Leben lang und er wollte seinen Töchtern nicht solche Namen geben wie sie selbst bekommen hatten. Namen, die so langweilig und gewöhnlich waren, dass man sie bei der ersten Gelegenheit gegen einen Spitznamen tauschte. „Nicht wirklich. Aber ich will keine Zwillingsnamen!“ „Zwillingsnamen?“ „Na, so was wie Haru und Maru oder so. Was Besonderes soll es schon sein.“ „Wir sind Promis, sollten wir ihnen Promi-Kinder-Namen geben?“ Uruha schob ein Stück Bett zu Aoi, der es an sein Stück fügte. „So was wie Love-Appel und Freedom-Girl?“ „Ich dachte, unsere Kinder sollen uns mögen. Nicht hassen, sowie sie laufen können.“ Aoi lachte und rückte an den Gestänge. „Hält. Gib mal die Zwischenplatte.“ „Hier. Was dann für Namen? Was mit Tradition, nach...“ unseren Müttern, hatte er sagen wollen, verkniff es sich aber. „Ich weiß noch nicht. Sollen wir uns ein Buch kaufen? Aber... ich hab an Doppelnamen gedacht.“ „Doppelnamen? Das ist ungewöhnlich.“ „Also, ein Baby würde ich gern mit zweitem Namen „Cassis“ nenne. Sie haben das erste Mal getreten, als wir den Song gespielt haben, weißt du noch?“ Das würde Uruha wohl nie vergessen. Cassis war schön, ein schöner Name. „Finde ich gut. Und die zweite?“ „Reila. Ich weiß, ich einfallslos. Aber... der Song bedeutet mir so viel.“ „Mir auch. Also, damit bin ich einverstanden.“ Uruha legte sein Werkzeug weg und nahm auch Aoi seines aus den Händen. Dann strich er über den runden Bauch seines Mannes. Unter der Haut konnte er die Bewegungen ihrer Kinder fühlen. „Ich kann noch immer nicht fassen, dass sie in nicht mal drei Monaten in unseren Armen liegen werden.“ „Ich auch nicht.“ Aoi küsste ihn. „Wer hält hier nicht aus?“ „Ich, das weißt du doch! Seit ich schwanger bin, ist es echt schlimm.“ „Finde ich nicht,“ grinste Uruha und drückte Aoi auf den Rücken. Dieser sah zu ihm auf und griff nach einer Strähne der Haare, um ihn tiefer zu ziehen. „Ich mag es, dass du so unersättlich bist.“ „Liebe mich.“ „Tue ich doch immer.“ Uruha bedeckte Aois Schultern und Hals mit kleinen Küssen. „Ich meine... sei ganz sanft. Ganz sanft und zärtlich. Ich will dich mit jeder Faser spüren.“ Die Wangen Aois waren schon wieder gerötet. „Ich will keinen wilden Sex gerade, ich will mit meinem ganzen Körper spüren, dass du mich liebst. Auch, wenn ich rund und auf gequollen bin.“ „Aoi... ich finde dich wunderschön, so, wie du bist. Du bist ein schöner Schwangerer, dein Bauch sieht unglaublich aus. Glaub nie, ich würde dich nicht lieben.“ Zum Beweis drückte er seinen erwachenden Unterleib gegen Aois Hüfte. „Dann zeig es mir...“ Fortsetzung folgt... Kapitel 63: Alice nine ohne Schlaf - Jugendfrei ----------------------------------------------- Das Übliche – mir gehört nix und niemand. Oh und ich werde bis Ende September ehr nicht zum schreiben kommen, dann aber wieder mehr! Tut mir Leid, keine Zeit! Alice nine ohne Schlaf – Jugendfrei Hiroto sah auf das Bild, das sich ihm bot und auf das er für die nächsten fünf Wochen verzichten musste. Miyavi blickte zärtlich auf Ami, die in ihrem Bettchen schlief. Er versuchte, dieses Bild fest in seinem Kopf zu speichern. Zu gern hätte er ein Foto gemacht, aber er traute sich nicht, weil er dadurch zu viel zerstört hätte. Langsam riss sich Miyavi von ihrer Ziehtochter los und drehte sich zu Hiroto um. „Dann muss ich jetzt also auf dich verzichten, was?“ „Nicht lange. Ich rufe jeden Tag an,“ versprach Hiroto und schlang die Arme um Miyavis Hüften. „Und du musst mir jeden Tag ein Foto von Ami schicken, damit ich nichts verpasse.“ „Klar. Ich hoffe nur, sie fängt nicht in der Zwischenzeit an zu laufen oder zu reden und du bist nicht dabei.“ „Sie hat noch Zeit. Dazu ist sie zu jung.“ Zumindest hoffte er das. Er barg sein Gesicht an Miyavis Brust und sog seinen Duft ein. „Ist dein Handy an?“ „Klar, warum?“ „Mach es aus. Ich hab schon abgestellt.“ Das Festnetz hatte er bereits aus gestellt, heute wollte er nicht gestört werden. „Was hast du vor, mein Sternchen?“ Miyavis Lächeln sprach Bände. „Wir werden lange getrennt sein und ich will diese Nacht nicht unbedingt schlafen.“ Er griff in Miyavis Hosentasche und zog das Handy hervor. Über das Hintergrundbild musste er kurz schmunzeln – sie beide mit Ami im Arm. Dann schaltete er es aus und küsste seinen Freund. „Du wirst mir fehlen.“ „Du mir auch.“ Seine Hände wanderten über Miyavis Schultern. „Warst du nicht mal völlig unschuldig,“ lachte Miyavi. „Das war, bevor wir zusammen gekommen sind.“ Hiroto grinste, da er sich noch sehr gut an seine Unsicherheit beim ersten Mal erinnerte. „Jetzt bin ich es nicht mehr.“ „Das merke ich!“ Miyavi packte ihn und hob ihn hoch. „Ab ins Bett mit uns!“ „Du kannst gehen.“ Shou drehte sich auf die andere Seite, weg von der Frau, die er sich für den Abend ins Bett geholt hatte. Es war unbefriedigend gewesen. Nicht auf körperlicher Ebene, dort war alles gut gelaufen. Aber es war leer und langweilig gewesen. „Bitte?“ Die Frau, von der Shou sich nicht mal den Namen gemerkt hatte, schien nicht begeistert zu sein. Kein Wunder, es war drei Uhr in der Nacht und er warf sie heraus. „Du kannst gehen,“ wiederholte er und schaltete ihr das Licht auf dem Nachttisch an. „Du wirst mich einfach so heraus?“ „Was hast du denn gedacht? Dass wir heiraten und Kinder bekommen?“ „Zumindest ein Frühstück sollte drin sein.“ „Unten ist ein Supermarkt, der hat immer auf. Hol dir da was.“ „Wenn deine Fans wüsste, was für ein Arsch du bist, dann wäre sie nicht mehr deine Fans.“ Sie stand auf und zog ihre Sachen an. „Das sollte ich denen mal sagen!“ Shou lachte auf. „Soll das eine Drohung sein? Was meinst du, wem schadest du mehr damit? Mir oder dir? Du bist dann nur das billige Flittchen, das sich einen Star ins Bett geholt hat und die Story anschließend verkauft hat. Ich bin der Star, der das Recht hat, seine Groupies zu nutzen, wie er will. Das wird geradezu erwartet.“ Eigentlich spielte er mit dem Feuer. Eine der festen Regeln der Firma war, dass sie sich bei solche Dingen nicht erwischen lassen sollten. Diese war noch strenger geworden, seit Aoi und Uruha sich hatten erwischen lassen. Der nächste, dem ein ähnlicher Ausrutscher passierte, hatte mit Konsequenzen zu rechnen. Shou wollte nicht derjenige sein, den es traf. „Mistkerl!“ Damit schlug sie die Tür hinter sich zu. Er wartete noch einige Sekunden, bis er auch die Haustür hörte und stieg dann aus dem Bett um zu duschen. Sein Körper stank nach billigem Frauenparfüm. Warum hatte er sich überhaupt eine Frau gesucht? Bei einem Mann hätte er sich vorstellen können, es wäre Tora. Ach ja, genau darum hatte er es nicht getan. Sie war die erste rau seit langem in seinem Bett gewesen. Seltsam, dass er es noch konnte. Aber etwas sagte ihm, dass sie die Letzte gewesen war. Als er sich abtrocknete und einen letzten Blick auf seinen Koffer warf, wurde ihm klar, dass er morgen mit Tora reden musste. Nicht über seine Verliebtheit, dann wäre es mit ihrer Freundschaft vorbei. Aber er musste seinem Kollegen und Freund sagen, dass er nicht so war, wie Tora glaubte. Auch, wenn er in dieser Nacht das Gegenteil bewiesen hatte. Das würde Tora, sofern das Flittchen dicht hielt, nie erfahren. Da sein Bett immer noch nach Frau roch, zog Shou es vor, die verliebenden zwei Stunden der Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Noch einmal schenkte Nao sich Kaffee nach, so dumm diese Idee auch war, wenn es schon halb vier am Morgen war. Um sechs würde er aufstehen müssen und zum Tourbus fahren. Was sollte er dann noch schlafen? Ihm ging der Nachmittag des Vortages nicht aus dem Kopf. Nach einem frühen Feierabend war er auf dem Weg zu seinem Zug gewesen um zu hause zu packen, als IV ihn ansprach und sein Herz gleich wieder Purzelbäume schlug. „Gehen wir ein Stück spazieren?“ Aus dem Stück war eine Wanderung geworden, die Nao nun nicht mehr aus dem Kopf bekam. „Danke, dass du mich nicht verpfiffen hast,“ sagte IV, während sie in einen Park ein bogen. „Oder hast du es nur noch nicht getan?“ Große dunkle Augen sahen Nao verzweifelt an. „Werde ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Was hätte ich davon?“ „Tut mir Leid, dass ich es dir gesagt habe. Aber... ich wollte, dass du es weißt.“ „Warum?“ Nao sah zu, wie der junge Bassist sich wieder mal eine Zigarette ansteckte. „Hey, dafür bist du zu jung!“ „Ich rauche schon seit Jahren. Euer Küken qualmt doch auch, nicht?“ „Aber...“ Nao sah ein, dass es zwecklos war. „Dann gib mir wenigstens eine ab.“ „Ich dachte, du rauchst nicht?“ „Nur gelegentlich.“ Er ließ sich Feuer geben und kam IV dabei gefährlich nah. Wenn IV schon zum rauchen zu jung war, dann auch für das, was Nao gern tun würde. „Weißt du, Nao... ich hab das nicht gern gemacht, okay?“ IV sah zu Boden. „Aber... ich hatte keine andere Möglichkeit.“ „Du hättest einfach warten können, bis du erwachsen bist oder die Wahrheit sagen und deine Eltern unterschreiben lassen.“ „Meine Eltern – pah!“ Die wegwerfende Geste sagte alles. „Sie wissen, wo ich bin und was ich mache, aber es kümmert sie nicht. Sie wissen sogar, dass ich alles gefälscht habe.“ „Warum haben sie dann nicht...“ „Ich bin ihnen egal. Ich bin das schwarze Scharf bei uns. Ich kann gut mit Computern, bin aber sonst nicht besonders helle in der Schule gewesen. In meiner Schulzeit bin ich von zwei Schulen geworfen worden, die dritte hab ich geschmissen.“ „Was?“ „Prügeleien – an denen ich nicht Schuld war! Aber ich war der Freak, also war ich für die Lehrer Schuld und draußen. Und dann die vier Jungs... da hab ich halt hin geschmissen. Musik ist alles, was ich wirklich kann und machen will, verstehst du?“ „Allerdings. Ich kann mir auch nichts anderes vorstellen, aber...“ „Meine Eltern meinten, ich solle machen was ich will, aber sie würden mich nicht unterstützen. Also musste ich mir was einfallen lassen und hab die Akten gefälscht.“ „IV... welche Akten genau?“ Es bereitete ihm Kopfschmerzen. „Meine Geburtsurkunde, mit Namen, Alter, Wohnort und so weiter. Meinen Schulabschluss. Die Unterschrift meiner Eltern auf dem Vertrag. Alles, bis auf den Führerschein. Das war mir zu gefährlich, weil ich gar nicht fahren kann.“ „Du bist... verrückt.“ „Ich konnte nicht anders. Ich will mit Reno, Ryoga, Ko-ki und Shin Musik machen. Jetzt.“ Und nun, um fast vier Uhr morgens war es für Nao zu spät. Er musste sich einige Dinge eingestehen. Zum einem war es ihm egal, dass IV alles gefälscht hatte. Vermutlich hätte er es genauso getan. Zu gut konnte er sich dran erinnern, wie sie um Hiroto, der auch noch zu jung gewesen war. Darum würde er niemanden, nicht mal seiner Band, von Ivs Betrug erzählen. Das andere war, dass er verliebt war. Mehr als das. Er bekam IV nicht aus seinem Kopf heraus. Warum wusste er nicht. Der Junge strahlte etwas aus, was sein Herz berührte und dass er festhalten wollte. Mit einem letzten Schluck Kaffee wurde Nao klar, dass ihn nicht mal die 12 Jahre Altersunterschied zwischen ihm und IV störten. „Es ist halb sechs,“ sagte Chiyu, der neben Saga lag und seine Haare streichelte. „In einer Stunde musst du los.“ „Es ist noch eine ganze Stunde, nicht?“ Saga zog seinen Freund wieder fester in die Arme. Sie hatte nicht länger als ein paar Minuten geschlafen. „Du musst noch duschen,“ erinnerte Chiyu ihn. „Aber nicht ohne dich.“ Fünf Wochen kein Chiyu, das erschien Saga wie die Übersetzung der Hölle. „Du kannst unterwegs mit Shou schlafen, wenn es zu schwer für dich wird,“ beteuerte Chiyu ihm. „Vergiss es! Ich hab das erste Mal in meinem Leben eine echte Beziehung, da werde ich das nicht mit Füßen treten. Aber ein wenig kuscheln, das kann sein.“ „Und knutschen, und fummeln...“ „Sag mal, macht dich das an? Dir vorzustellen, wie ich mit Shou schlafe?“ Etwas lag in Chiyus Stimme, dass genau darauf hin deutete. „Ein wenig,“ gab Chiyu zu. „Shou ist heiß. Du bist heiß, das macht mich heiß.“ „Ich glaub, du passt echt gut in mein Be--- Leben...“ Saga lachte und griff nach Chiyu. „Duschen, jetzt!“ Fortsetzung folgt... Anmerkung: Ich weiß, dass IV 100%ig älter als 17 ist. Mir gefiel nur die Idee, Nao damit Kopfschmerzen zu machen. Sorry an alle, die das stört. Kapitel 64: Alice nine ohne Schlaf ---------------------------------- Das Übliche – mir ghört nix und niemand. Oh und ich werde bis Ende September ehr nicht zum schreiben kommen, dann aber wieder mehr! Tut mir Leid, keine Zeit! Alice nine ohne Schlaf – Jugendfrei Hiroto sah auf das Bild, das sich ihm bot und auf das er für die nächsten fünf Wochen verzichten musste. Miyavi blickte zärtlich auf Ami, die in ihrem Bettchen schlief. Er versuchte, dieses Bild fest in seinem Kopf zu speichern. Zu gern hätte er ein Foto gemacht, aber er traute sich nicht, weil er dadurch zu viel zerstört hätte. Langsam riss sich Miyavi von ihrer Ziehtochter los und drehte sich zu Hiroto um. „Dann muss ich jetzt also auf dich verzichten, was?“ „Nicht lange. Ich rufe jeden Tag an,“ versprach Hiroto und schlang die Arme um Miyavis Hüften. „Und du musst mir jeden Tag ein Foto von Ami schicken, damit ich nichts verpasse.“ „Klar. Ich hoffe nur, sie fängt nicht in der Zwischenzeit an zu laufen oder zu reden und du bist nicht dabei.“ „Sie hat noch Zeit. Dazu ist sie zu jung.“ Zumindest hoffte er das. Er barg sein Gesicht an Miyavis Brust und sog seinen Duft ein. „Ist dein Handy an?“ „Klar, warum?“ „Mach es aus. Ich hab schon abgestellt.“ Das Festnetz hatte er bereits aus gestellt, heute wollte er nicht gestört werden. „Was hast du vor, mein Sternchen?“ Miyavis Lächeln sprach Bände. „Wir werden lange getrennt sein und ich will diese Nacht nicht unbedingt schlafen.“ Er griff in Miyavis Hosentasche und zog das Handy hervor. Über das Hintergrundbild musste er kurz schmunzeln – sie beide mit Ami im Arm. Dann schaltete er es aus und küsste seinen Freund. „Du wirst mir fehlen.“ „Du mir auch.“ Seine Hände wanderten über Miyavis Schultern. „Warst du nicht mal völlig unschuldig,“ lachte Miyavi. „Das war, bevor wir zusammen gekommen sind.“ Hiroto grinste, da er sich noch sehr gut an seine Unsicherheit beim ersten Mal erinnerte. „Jetzt bin ich es nicht mehr.“ „Das merke ich!“ Miyavi packte ihn und hob ihn hoch. „Ab ins Bett mit uns!“ „Du kannst gehen.“ Shou drehte sich auf die andere Seite, weg von der Frau, die er sich für den Abend ins Bett geholt hatte. Es war unbefriedigend gewesen. Nicht auf körperlicher Ebene, dort war alles gut gelaufen. Aber es war leer und langweilig gewesen. „Bitte?“ Die Frau, von der Shou sich nicht mal den Namen gemerkt hatte, schien nicht begeistert zu sein. Kein Wunder, es war drei Uhr in der Nacht und er warf sie heraus. „Du kannst gehen,“ wiederholte er und schaltete ihr das Licht auf dem Nachttisch an. „Du wirst mich einfach so heraus?“ „Was hast du denn gedacht? Dass wir heiraten und Kinder bekommen?“ „Zumindest ein Frühstück sollte drin sein.“ „Unten ist ein Supermarkt, der hat immer auf. Hol dir da was.“ „Wenn deine Fans wüsste, was für ein Arsch du bist, dann wäre sie nicht mehr deine Fans.“ Sie stand auf und zog ihre Sachen an. „Das sollte ich denen mal sagen!“ Shou lachte auf. „Soll das eine Drohung sein? Was meinst du, wem schadest du mehr damit? Mir oder dir? Du bist dann nur das billige Flittchen, das sich einen Star ins Bett geholt hat und die Story anschließend verkauft hat. Ich bin der Star, der das Recht hat, seine Groupies zu nutzen, wie er will. Das wird geradezu erwartet.“ Eigentlich spielte er mit dem Feuer. Eine der festen Regeln der Firma war, dass sie sich bei solche Dingen nicht erwischen lassen sollten. Diese war noch strenger geworden, seit Aoi und Uruha sich hatten erwischen lassen. Der nächste, dem ein ähnlicher Ausrutscher passierte, hatte mit Konsequenzen zu rechnen. Shou wollte nicht derjenige sein, den es traf. „Mistkerl!“ Damit schlug sie die Tür hinter sich zu. Er wartete noch einige Sekunden, bis er auch die Haustür hörte und stieg dann aus dem Bett um zu duschen. Sein Körper stank nach billigem Frauenparfüm. Warum hatte er sich überhaupt eine Frau gesucht? Bei einem Mann hätte er sich vorstellen können, es wäre Tora. Ach ja, genau darum hatte er es nicht getan. Sie war die erste rau seit langem in seinem Bett gewesen. Seltsam, dass er es noch konnte. Aber etwas sagte ihm, dass sie die Letzte gewesen war. Als er sich abtrocknete und einen letzten Blick auf seinen Koffer warf, wurde ihm klar, dass er morgen mit Tora reden musste. Nicht über seine Verliebtheit, dann wäre es mit ihrer Freundschaft vorbei. Aber er musste seinem Kollegen und Freund sagen, dass er nicht so war, wie Tora glaubte. Auch, wenn er in dieser Nacht das Gegenteil bewiesen hatte. Das würde Tora, sofern das Flittchen dicht hielt, nie erfahren. Da sein Bett immer noch nach Frau roch, zog Shou es vor, die verliebenden zwei Stunden der Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Noch einmal schenkte Nao sich Kaffee nach, so dumm diese Idee auch war, wenn es schon halb vier am Morgen war. Um sechs würde er aufstehen müssen und zum Tourbus fahren. Was sollte er dann noch schlafen? Ihm ging der Nachmittag des Vortages nicht aus dem Kopf. Nach einem frühen Feierabend war er auf dem Weg zu seinem Zug gewesen um zu hause zu packen, als IV ihn ansprach und sein Herz gleich wieder Purzelbäume schlug. „Gehen wir ein Stück spazieren?“ Aus dem Stück war eine Wanderung geworden, die Nao nun nicht mehr aus dem Kopf bekam. „Danke, dass du mich nicht verpfiffen hast,“ sagte IV, während sie in einen Park ein bogen. „Oder hast du es nur noch nicht getan?“ Große dunkle Augen sahen Nao verzweifelt an. „Werde ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Was hätte ich davon?“ „Tut mir Leid, dass ich es dir gesagt habe. Aber... ich wollte, dass du es weißt.“ „Warum?“ Nao sah zu, wie der junge Bassist sich wieder mal eine Zigarette ansteckte. „Hey, dafür bist du zu jung!“ „Ich rauche schon seit Jahren. Euer Küken qualmt doch auch, nicht?“ „Aber...“ Nao sah ein, dass es zwecklos war. „Dann gib mir wenigstens eine ab.“ „Ich dachte, du rauchst nicht?“ „Nur gelegentlich.“ Er ließ sich Feuer geben und kam IV dabei gefährlich nah. Wenn IV schon zum rauchen zu jung war, dann auch für das, was Nao gern tun würde. „Weißt du, Nao... ich hab das nicht gern gemacht, okay?“ IV sah zu Boden. „Aber... ich hatte keine andere Möglichkeit.“ „Du hättest einfach warten können, bis du erwachsen bist oder die Wahrheit sagen und deine Eltern unterschreiben lassen.“ „Meine Eltern – pah!“ Die wegwerfende Geste sagte alles. „Sie wissen, wo ich bin und was ich mache, aber es kümmert sie nicht. Sie wissen sogar, dass ich alles gefälscht habe.“ „Warum haben sie dann nicht...“ „Ich bin ihnen egal. Ich bin das schwarze Scharf bei uns. Ich kann gut mit Computern, bin aber sonst nicht besonders helle in der Schule gewesen. In meiner Schulzeit bin ich von zwei Schulen geworfen worden, die dritte hab ich geschmissen.“ „Was?“ „Prügeleien – an denen ich nicht Schuld war! Aber ich war der Freak, also war ich für die Lehrer Schuld und draußen. Und dann die vier Jungs... da hab ich halt hin geschmissen. Musik ist alles, was ich wirklich kann und machen will, verstehst du?“ „Allerdings. Ich kann mir auch nichts anderes vorstellen, aber...“ „Meine Eltern meinten, ich solle machen was ich will, aber sie würden mich nicht unterstützen. Also musste ich mir was einfallen lassen und hab die Akten gefälscht.“ „IV... welche Akten genau?“ Es bereitete ihm Kopfschmerzen. „Meine Geburtsurkunde, mit Namen, Alter, Wohnort und so weiter. Meinen Schulabschluss. Die Unterschrift meiner Eltern auf dem Vertrag. Alles, bis auf den Führerschein. Das war mir zu gefährlich, weil ich gar nicht fahren kann.“ „Du bist... verrückt.“ „Ich konnte nicht anders. Ich will mit Reno, Ryoga, Ko-ki und Shin Musik machen. Jetzt.“ Und nun, um fast vier Uhr morgens war es für Nao zu spät. Er musste sich einige Dinge eingestehen. Zum einem war es ihm egal, dass IV alles gefälscht hatte. Vermutlich hätte er es genauso getan. Zu gut konnte er sich dran erinnern, wie sie um Hiroto, der auch noch zu jung gewesen war. Darum würde er niemanden, nicht mal seiner Band, von Ivs Betrug erzählen. Das andere war, dass er verliebt war. Mehr als das. Er bekam IV nicht aus seinem Kopf heraus. Warum wusste er nicht. Der Junge strahlte etwas aus, was sein Herz berührte und dass er festhalten wollte. Mit einem letzten Schluck Kaffee wurde Nao klar, dass ihn nicht mal die 12 Jahre Altersunterschied zwischen ihm und IV störten. „Es ist halb sechs,“ sagte Chiyu, der neben Saga lag und seine Haare streichelte. „In einer Stunde musst du los.“ „Es ist noch eine ganze Stunde, nicht?“ Saga zog seinen Freund wieder fester in die Arme. Sie hatte nicht länger als ein paar Minuten geschlafen. „Du musst noch duschen,“ erinnerte Chiyu ihn. „Aber nicht ohne dich.“ Fünf Wochen kein Chiyu, das erschien Saga wie die Übersetzung der Hölle. „Du kannst unterwegs mit Shou schlafen, wenn es zu schwer für dich wird,“ beteuerte Chiyu ihm. „Vergiss es! Ich hab das erste Mal in meinem Leben eine echte Beziehung, da werde ich das nicht mit Füßen treten. Aber ein wenig kuscheln, das kann sein.“ „Und knutschen, und fummeln...“ „Sag mal, macht dich das an? Dir vorzustellen, wie ich mit Shou schlafe?“ Etwas lag in Chiyus Stimme, dass genau darauf hin deutete. „Ein wenig,“ gab Chiyu zu. „Shou ist heiß. Du bist heiß, das macht mich heiß.“ „Ich glaub, du passt echt gut in mein Be--- Leben...“ Saga lachte und griff nach Chiyu. „Duschen, jetzt!“ Er zog Chiyu unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Nicht nur, dass sie in der Nacht kaum Schlaf gefunden hatten, sie hatten dafür bessere Beschäftigungen gefunden und waren nun reichlich verschwitzt. Dennoch, Saga hatte noch nicht genug von Chiyu. Er drückte ihn an die Wand der Dusche und freute sich im Stillen, dass er eine große Dusche hatte, in der man jede Menge anstellen konnte. Seine Lippen versiegelten Chiyus, als er dessen Hände über den Kopf hielt. „Du bist unersättlich, was Saga?“ Chiyu selbst schien auch nichts gegen eine letzte Runde zu haben, denn sein Unterleib drückte sich bereits präsent an Sagas. „Das wusstest du schon länger, nicht wahr?“ Das Wasser lief warm über ihre Körper. Saga griff nach dem Duschgel und begann, sich einzuseifen. „Waschen? Ich dachte, wir treiben es noch eine Runde, bevor du gehen musst?“ Enttäuscht griff Chiyu nach Sagas Glied und kniete nieder. „Ich persönlich finde, waschen wird überbewertet.“ Dann schlossen sich seine Lippen zum dritten Mal in dieser Nacht um Saga und seine Zunge begann zu massieren. Dass dem Mann der Kiefer noch nicht weh tat! Er ließ sich gegen die Wand sinken und genoss für einige Augenblicke, was Chiyu mit ihm tat. Dessen blonde Haare tanzten in seinem Schoß, dunkelten durch das Wasser nach. Dann schob er die Lippen weg. „Nicht so... auch wenn du verdammt gut bist! Fick mich nochmal, bevor ich los muss.“ Er zog Chiyu auf die Beine, rammte seine Zunge fast schon hart in dessen Mund um gleichzeitig das Glied mit einer Hand zu härten, bis es so war, wie er es wollte. „Ich bin... noch vorbereitet... du... kannst einfach loslegen!“ Eine kurze Bewegung später, mit der Chiyu sich das Kondom über gezogen hatte, legte er auch schon los. An die Halterung geklammert stöhnte Saga auf. Ja, er mochte es, wenn Chiyu in ihm war. Es war das Beste überhaupt. Besser, als ihn selbst zu nehmen. Das hatte er noch bei keinem seiner zahlreichen Partner gehabt. „Saga... ich liebe es... in dir zu sein...“ Chiyus Hände wanderte über seinen Bauch, strichen hinab zu seinem Glied und reizten es zusätzlich. „Ich liebe dich und unseren Sex. Es ist einfach nur geil mit dir. Geil und wunderschön... Saga...“ Lippen küssten sich über Sagas Hals, Zähne kratzten an seinen Schultern. Sein Körper stand in Flammen. Es musste das Gefühl sein, bald wochenlang ohne Chiyu zu sein, dass ihn so schnell erschauern ließ. Chiyus Stöße trafen, gaben ihm ein Gefühl als würde er fliegen. „Chiyu... ich...“ komme, wollte er sagen, aber da war es schon zu spät. Er kam mit aller Wucht, die er noch zu bieten hatte und krampfte sich um Chiyu zusammen. Dessen Grollen verriet ihm, dass auch sein Partner gekommen war. Chiyu glitt aus ihm, warf das Kondom zur Seite und drehte Saga zu sich. Das Wasser spülte die Spuren weg. Ein Kuss, lang und zärtlich, obwohl seine Beine zitterten, folgte. Dann begann Chiyu, ihm sanft die Haare zu waschen. Fortsetzung folgt... Anmerkung: Ich weiß, dass IV 100%ig älter als 17 ist. Mir gefiel nur die Idee, Nao damit Kopfschmerzen zu machen. Sorry an alle, die das stört. Kapitel 65: Kuschelstunde ------------------------- Einen schreib ich noch vor der Con und den Konzerten... viel Spaß damit! Kuschelstunde „Wenn Aoi noch lauter keucht, wird das hier pervers!“ Kai legte seine Drumsticks zur Seite. „Mittagspause! Und Aoi, wenn du nicht mehr kannst, dann sag es!“ Der Gitarrist ließ sich auf das Sofa sinken und legte die Füße auf den Hocker vor sich. „Solange ich noch an die Gitarre komme, spiele ich.“ Aber er sah müde aus. Ein Blick zur Uhr sagte Kai, dass Aoi gerade mal zwei Stunden Probe durchgehalten hatte. „Aoi, mach langsamer,“ meinte Reita und brachte ihm ein Glas Wasser. „Es geht schon,“ winkte Aoi ab. Uruha hob seine Füße auf seinen Schoß und strich die Schuhe ab, bevor er sie zu massieren begann. „Das tut gut! Ich hab nur wenig geschlafen, weil die zwei Herzchen hier der Meinung waren, heute Nacht währe es Zeit für Breakdance.“ Uruha lächelte ihm zu. „Und jetzt?“ „Sind sie auch nicht ruhig, aber nicht so schlimm wie heute Nacht.“ Aoi schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. „Ehrlich, du solltest in den... Vaterschutz gehen,“ schlug auch Ruki vor. „Entweder, du bist müde oder du musst auf Klo. Das Proben bringt dir nicht viel.“ „Und es bringt uns allen nichts, wenn ich jetzt schon aussetze. Nach der Geburt wollen wir schließlich ins Studio.“ „Schatz, bitte. Mach nicht mehr so lange, okay?“ Gegen Uruhas Bitten kam Aoi nicht an. Kai konnte sehen, wie er weich wurde. Doch bevor Aoi eine Antwort geben konnte, ging die Tür auf und Takeru stürmte herein. „Hallo! Wollte dich sehen, Liebling!“ Er fiel Kai um den Hals. „Wir haben uns ja auch heute morgen nicht gesehen, nicht wahr?“ Dennoch küsste er Takeru zurück. Der Kleine war gestyelt und kam gerade von einem Shooting. „Seid ihr schon fertig?“ „Gruppenbilder ja, ich bin auch schon durch, jetzt sind sie mit Mitsuru zu Gange und Chiyu telefoniert mit Saga. Wann kommen die endlich wieder? Der ist nervig, wenn er auf Sexentzug ist!“ „Und wer hat es noch mal fast im Fahrstuhl mit Kai getrieben?“ Uruha grinste. „Du warst so scharf, dass du nicht warten konntest, bis ihr auf dem Zimmer wart!“ Takeru zuckte nur die Schultern. Kai hatte immerhin noch den Anstand, rot zu werden, wenn er an diese Situation dachte. „Um deine Frage zu beantworten – in zwei Wochen sind sie wieder da.“ Kai strich ihm durch die Haare. Als Takeru seufzte, wurde ihm wieder einmal klar, dass in Takerus Welt zwei Wochen eine Ewigkeit waren. „Wie sollen wir das nur schaffen? Aoi, wann ist es so weit?“ „Immer noch Anfang August oder Ende Juli. Genau wie gestern, als du gefragt hast.“ „Das sind ja noch ganze zwei Monate!“ „Ich kann es leider nicht beschleunigen.“ „Wie rund willst du denn noch werden?“ Jedem anderen hätte Kai für diese Frage eine Kopfnuss verpasst, aber nicht Takeru. Mittlerweile hatte er sich an dessen Art so gewöhnt, dass er sie kaum noch zur Kenntnis nahm. „Darf ich kuscheln?“ Wie immer nickte Aoi und schlag den Arm um Takeru, der sich promt an den runden Bauch schmiegte. „Sie treten ja wieder.“ „Das tun sie fast immer,“ lächelte Uruha. „Ich geh eine rauchen, Reita?“ Ruki drehte sich zu seinem Freund. Offensichtlich wollte er weg, bevor er von Herzchen erschlagen wurde. Kai konnte es ihm nicht verübeln. Manchmal waren Aoi und Uruha wirklich zu süß. Und wenn dann noch Takeru dazu kam, war eh alles zu viel. Reita folgte Ruki mit einem knappen Nicken und winkte. In der Tür kam ihnen Ko-ki entgegen und Kais Miene verfinsterte sich ein wenig. „Keru-chan, ich hab dich gesucht! Warum schmust du mit Aoi? Ist der nicht mit Uruha zusammen?“ „Hi Ko-ki,“ Aoi winkte nur. „Hallo! Ich mag es so gern, wie die Babys sich bewegen. Was gibt es?“ „Ich hab früher Zeit, IV hat irgendwas und wir machen früher Schluss. Soll ich auf dich warten, oder hast du auch ehr Zeit?“ „Was habt ihr vor?“ Kai fand es seltsam, wie viel sein Kleines mit Ko-ki machte. „Zocken. Wir haben uns ein neues Spiel gekauft für die PSP und jetzt versuchen wir zusammen, da weiter zu kommen,“ klärte Takeru ihn auf. „Oh, aber du wolltest heute kochen, hast du gesagt.“ „Geh ruhig. Du warst zuerst mit Ko-ki verabredet.“ Den Vorschlag, heute was zu Kochen, hatte Kai erst auf dem Weg in die Firma gemacht. Die Freundschaft störte ihn ein wenig, aber er wollte nicht der eifersüchtige Freund sein. „Okay. Ich komm aber nicht so spät, versprochen. OH!“ Takeru sah erstaunt auf Aois Bauch. „Die hat ja richtig getreten!“ „Wem sagst du das?“ Aoi tätschelte seinen Bauch. Kai war kurz davor, die Hand auszustrecken und auch mal wieder an zu fassen. Das hatte er schon ein paar Tage nicht getan. „Kann man das wirklich spüren?“ Neugierig schielte Ko-ki auf Aoi. „Hmm...“ seufzte Aoi auf. „Komm schon her und gib mir deine Hand!“ Ko-ki gehorchte und ließ seine Hand von Aoi über die große Kugel führen. „Hier, das ist ein Köpfchen und hier ist ein Fuß, glaube ich. Spürst du es?“ „Wahnsinn! Da sind wirklich Babys drin!“ „Was hast du denn gedacht?“ Uruha sah Ko-ki böse an. „Dass wir spinnen?“ „Ist das schwül!“ Hiroto kam aus der Dusche zurück ins Zimmer und reckte sich. Shou grinste schief. Wie er so ein Wetter hasste! Meist folgte auf solche schwülenTage ein Gewitter. „Willst du auch duschen? Aber das bringt eh nichts, ich schwitze schon wieder.“ „Ich geh später.“ Shou hatte sich in Unterhosen auf dem Bett niedergelassen und saß ein wenig. „Weißt du was?“ Hiroto setzte sich neben ihn und rieb seine Haare trocken. „Ich bin froh, dass du den Streit mit Tora geklärt hast.“ „Ich auch.“ Nach zwei Tagen Tour hatte Shou es geschafft, sich zumindest zum Teil mit Tora auszusprechen. Zwar wusste er andere noch immer nicht, dass er verliebt in ihn war, aber er war nicht mehr wütend auf Shou. Das war ein Anfang. Hiroto bewegte den Kopf hin und her. „Was hast du?“ „Hab mir gestern auf der Bühne einen Muskel verspannt oder so.“ „Soll ich mal schauen, was ich machen kann? Wenn es okay für dich ist?“ Seit Hiroto mit Miyavi zusammen war, war es dessen Aufgabe geworden, den anderen zu massieren. Zuvor hatte Shou das oft getan. „Klar, warum sollte es nicht?“ So wie er war ließ Hiroto sich lang auf das Bett fallen. Das Handtuch an seiner Hüfte rutschte etwas. „Ich dachte, weil du und Miyavi doch...“ „Du bist ein Freund, das ist normal!“ Shou setzte sich auf den Hintern seines Kollegen und begann, die noch feuchte Haut zu kneten. „Danke, das ist sooooo schön.“ Unter seinen Händen entspannte Hiroto sich in wenigen Minuten. Es gefiel Shou, die festen Muskeln und die weiche Haut nach zu fahren, seine Finger wussten, was sie zu tun hatten. Nach etwas zwanzig Minuten ging er zu einem sanften Streicheln über und küsste Hiroto schließlich in den Nacken, wie er es immer getan hatte, wenn er ihn massiert hatte. „Besser?“ „Viel besser. Shou?“ Hiroto drehte sich um. „Kuscheln?“ „Du vermisst Miyavi sehr, oder?“ Shou legte sich neben Hiroto, zog ihn in seine Arme. „Klar. Wir reden zwar jeden Tag, aber das ist nicht das Selbe.“ „Du bist...“ Shou unterbrach sich und sprach den Gedanken dann doch aus. „Erwachsen geworden.“ „Wie meinst du das?“ Auch Hiroto begann, Shou sanft über den Rücken zu streicheln. Es war nichts sexuelles in der Berührung, nur Freundschaft und Zuneigung. „Als wir angefangen haben, da warst du ein unerfahrener Junge, völlig naiv und hattest große Hundeaugen. Und jetzt bist du ein heißer junger Mann, sozusagen Vater und in einer festen Beziehung und... hast immer noch große Hundeaugen!“ Shou musste lachen. „Hey, da kann ich doch nichts für!“ Auch Hiroto lachte und küsste Shou sanft auf die Nase. „Ändert sich halt vieles.“ „Ich bin nur froh, dass du mir nicht über den Kopf gewachsen bist. Kleines Sternchen.“ Shou erwiderte den Kuss, zielte jedoch auf Hirotos Lippen. „Pon, Shou, ich wollte euch zum Essen – verdammt, SHOU!“ Tora stand in der Tür. Für ihn musste es aussehen, als würde Shou sich über Hiroto her machen. „Tora, das ist...“ nicht wie es aussieht. Der Satz war völlig abgedroschen. „Erst Saga, dann Nao, Reno und was weiß ich wen noch! Und jetzt versuchst du auch noch Hiroto flach zu legen! Bist du irre? Geh in Therapie mit deiner Sexsucht, du Schlampe!“ „Er hat mich...“ „Ist schon gut, Pon. Shou, ich hab die Nase voll von dir!“ Die Tür flog wieder zu und alles, was Shou noch wollte, war weg von hier und vergessen, was passiert war. Fortsetzung folgt... Allerdings erst, wenn ich wieder Zeit habe! Kapitel 66: Angst und Sucht --------------------------- Soviel zum Thema „Vor der Con und den Konzerten schreibe ich nicht mehr“. Aber wenn man so liebe Freunde hat, die einen überreden, was bleibt einem anderes übrig? Kleine Bitte an meine Leser: Ihr schreib ja schon recht fleißig Kommies, aber kann auch mal wer was sagen, der bisher noch stiller Leser war? Ich mach es zwar nicht von der Anzahl der Kommies abhängig, aber würde mich freuen, noch mehr von euch zu hören. Mir gehört mal wieder niemand hier von. Aber auf der Connichi versuche ich mir den einen oder anderen zu fangen. Angst und Sucht Yuutos Handyklingeln verhinderte erfolgreich, dass er nach dem Konzert unter die Dusche springen konnte. „Wer ruft denn jetzt an?“ Jin streckte sich auf dem Bett aus. Sie waren alle müde und eigentlich nur froh, noch vor dem aufkommenden Unwetter ins Hotel gekommen zu sein. „Shou.“ Verwundert hob Yuuto ab. „Ja, was ist denn?“ Warum kam Shou nicht einfach rüber, wenn er was wollte? Sie waren schließlich nur drei Zimmer voneinander entfernt. „Yuuto... ich...“ Shou lallte. Verdammt, der Sänger hatte sich abgeschossen! „Ich... brauche Hilfe...“ „Was ist passiert?“ Alarmiert richtete Yuuto sich auf und winkte Jin still zu sein. „Ich bin... im Q2, das ist um die Ecke... aber... ich kann nicht allein weg...“ „Wie viel hast du getrunken?“ „Zu viel... und... es donnert draußen.“ Shou hatte Angst vor Gewittern, fiel Yuuto ein. „Und... ich hab mit einem Kerl geschlafen... bitte...“ „Gib mir die Adresse, ich bin sofort da.“ Minuten später fand Yuuto Shou erledigt auf einem Barhocker in der Ecke des Ladens sitzen. Er sah fertig aus. „Shou.“ Er nahm den Arm des Sängers und zog ihn vom Hocker. Die Kleidung des anderen saß schief, das Hemd war nicht richtig geschlossen. „Sie zahlen noch für ihn! Der hatte kein Geld mit.“ Der Barkeeper schob Yuuto eine Rechnung rüber. „Und jetzt weg mit dem, der versaut uns den Abend!“ Das glaube Yuuto gern. Shou sah aus, als hätte man ihn mit Gewalt genommen. Womöglich... er schob den Gedanken, dass könne wirklich passiert sein, weg. „Was ist passiert?“ Er bugsierte Shou aus dem Laden. Kaum hatten sie die Straße beteten, zuckte Shou zusammen, als es donnerte. „Ich hab getrunken... dieser Kerl hat mich gefragt, ob wir... und ich bin mit...“ „Hat er dich...“ „NEIN!“ Shou schüttelte den Kopf. „Er war nicht zärtlich, aber – Yuuto!“ Es blitzte und Shou krallte sich an seinen Arm. Zeitgleich begann es zu regnen. Yuuto ärgerte sich, nicht doch den Wagen genommen zu haben. „Jetzt komm schon mit. Ich bin ja bei dir. Warum hast du das gemacht?“ Er führte Shou mit festem Griff über die Straßen. Es war nicht weit bis zum Hotel. „Tora dachte, ich will mit Hiroto schlafen, weil ich mit ihm gekuschelt habe und hat mich Schlampe genannt. Und ich bin eine! Ich tue es mit allen, die wollen, seit Saga nicht mehr für mich da ist... ich bin eine Schlampe...“ „Bist du nicht. Du hast nur Liebeskummer.“ Unter einem weiteren Blitz, schnell gefolgt von Donner, zuckte Shou zusammen und begann zu zittern. „Keine Angst, wir sind gleich da. Siehst du?“ Das Hotel lag nur noch wenige Meter vor ihnen. Mittlerweile goss es in Strömen und sie wurden nass bis auf die haut. Vielleicht half das Shou zumindest, etwas nüchtern zu werden. „Okay.“ Shou trottete unsicher neben ihm her, zuckte bei jedem Blitz zusammen und weinte. „Tora hasst mich...“ „Tut er nicht. Er hat nur einen falschen Eindruck bekommen.“ Ob es etwas brachte, mit dem Betrunkenen zu reden? Eher nicht, aber Yuuto wollte auch nicht schweigen. Die Tür zum Hotel öffnete sich vor ihnen und er steuerte den Fahrstuhl an. „NEIN! Nicht den... es gewittert und wenn der Strom ausfällt bleiben wir stecken und wenn dann das Hotel brennt kommen wir nicht weg...“ „Okay, ist okay.“ Also schleppte er Shou die Treppen hinauf. Dieser war so betrunken, dass er schon auf gerader Strecke stolperte, so wurde die Treppe nicht gerade leicht. In seinem Zimmer wartete Jin, der Hiroto und Nao Bescheid gesagt hatte. Diese saßen neben ihm und sprangen auf, als sie das Zimmer betraten. „Shou!“ Hiroto rannte auf Shou zu und nahm ihn in die Arme. „Was hast du dir nur gedacht?“ „Tora hasst mich... ich wollte dich nicht verführen...“ „Das stimmt nicht, Tora hat dich lieb! Und er weiß auch, dass zwischen uns nichts laufen sollte.“ „Mir...“ Shou stürzte ins Bad. Die folgenden Geräusche sprachen für sich. „Ist er wieder da?“ Saga trat in die Tür, gefolgt von einem recht kleinlauten Tora. „Ja.“ Yuuto war sauer, sehr sauer. Auf Tora. Wie konnte der nicht sehen, wie Shou sich quälte? Wieso merkten die anderen nicht, wie es um Shou stand? War es nur für ihn offensichtlich, weil er Shou ständig im Blick hatte? „Ich wollte ihm nicht wehtun,“ murmelte Tora. „Hast du aber, du Vollidiot!“ Zu Yuutos Erstaunen war es Nao, der den Gitarristen an fuhr. „Weiß ich. Ich dachte, er will Hiroto überreden und...“ „Shou ist keine Schlampe!“ Yuuto brüllte fast. „Er hat Liebeskummer, und so wie du ihn behandelst wird es nicht besser! Du reibst ihm sein Sexualleben unter die Nase, als wäre es verwerflich, mit anderen zu schlafen und führst ihm dauernd deine Freundin vor ohne daran zu denken, dass ihm das weh tut!“ Das Schweigen im Raum sagte ihm, dass er zu viel gesagt hatte. „Verdammt.“ Er verbarg sein Gesicht in den Händen. „Shou... ist in mich...“ Tora war kreidebleich geworden. „Allerdings.“ Nao nickte. „Und das solltest du nie erfahren.“ „Aber... ich steh nicht auf Männer, nicht das kleinste Bisschen!“ „Das ändert nichts an Shous Gefühlen für dich.“ „Nao, verdammt, du hättest es mir sagen sollen! Wenn ich das gewusst hätte...“ „Hättest du ihn nicht als Schlampe bezeichnet?“ Yuuto baute sich vor ihm auf. „Sondern dich geschmeichelt gefühlt, oder was? Ich sag dir mal was, du hast nicht verdient, dass Shou dich liebt! Ich kann ihn nicht verstehen!“ „Das reicht jetzt!“ Saga ging dazwischen, vielleicht gerade noch rechtzeitig, denn Yuuto merkte, dass sich seine Faust geballt hatte, bereit, Tora zu schlagen. „Wir gehen jetzt, Tora. Und ihr auch. Am besten, Jin schläft heute bei dir, Pon. Scheinbar will Shou mit Yuuto reden, warum auch immer. Ich will eine Erklärung für das Ganze, aber nicht heute.“ „Ich auch,“ nickte Nao. „Kümmere dich um ihn, okay, Yuuto?“ Das Lächeln, das Naos Mundwinkel umspielte, zeigte ihm, dass der Schlagzeuger wusste, was er für Shou fühlte. Ja, er hatte sich in den unglücklichen Sänger verliebt. „Sicher.“ Damit ging er ins Bad und half Shou auf. „Komm. Wasch dir das Gesicht. Dann ins Bett mit dir. Du bleibst heute bei mir.“ „Darf ich wirklich?“ Shous Augen schwammen noch immer. „Klar.“ „Ich habe Angst vor Gewitter, weißt du?“ „Hab ich mitbekommen.“ Er trocknete Shous Gesicht und zog dessen Hemd aus. „Sag mal, hat der Kerl ein Kondom benutzt?“ „Ja, hat er. Halt mich fest!“ Shou drückte sich an ihn, und er beschloss, es wäre das Beste, ihn in das Bett zu legen und seinem Wunsch zu folgen, ihn zu halten. Auch, wenn er dabei selbst leiden musste. „Jungs...“ Takeru saß auf der Lehne des Sofas im Proberaum und kaute Kaugummi. Sie hatten Pause. „Was ist, Kleines?“ Chiyu warf sich neben ihn. „Meint ihr, ich bin sexsüchtig?“ Yuji verteilte seinen Kaffee über seine Hose. Was war das denn für eine Reaktion auf eine ganz normale Frage? „Bitte?“ Mitsuru lachte. „Wie zur Hölle kommst du darauf und wie meinst du, dass wir das beantworten sollen?“ „Kai meinte heute morgen, ich wäre ganz schön sexsüchtig. Dabei hab ich nicht gedacht, dass wir es so oft tun. Wie oft tut ihr es denn?“ Interessiert sah er seine Kollegen an. „Das ist ziemlich indiskret – selbst für dich!“ Masato lachte. „Wie oft hast du mit deiner Freundin Sex?“ Sicher so oft wie er mit Kai, immerhin wohnten sie auch zusammen. Masato seufzte. „Also gut, gibst ja eh nicht eher Ruhe, bis du es weißt... in einer guten Woche so drei bis vier Mal.“ „So wenig?“ Das war ja nur jeden zweiten Tag. „Drei oder vier Mal Sex in der Woche – ein Traum!“ Mitsuru blickte sehnsüchtig an die Decke. „Bei mir herrscht Flaute!“ „Du hast gar keinen Sex?“ Wie hielt Mitsuru das nur aus? „Vergessen, dass ich Single bin? Genau wie Yuji?“ „Was hat das damit zu tun?“ Nur weil man Singel war, konnte man doch Sex haben. Ob nun mit Gesellschaft oder halt allein. „Stimmt, ich hab auch mal wen im Bett.“ Yuji nickte. „Aber nur so einmal im Monat.“ „Gut, wie oft habt ihr ALLEINE Sex?“ „TAKERU!“ Yuji lachte laut auf. Himmel, was war an seiner Frage so lustig? „Das geht dich wirklich nichts an. Und ich sage da auch nichts zu. Ende des Themas!“ Er zuckte die Schultern und sah Mitsuru an. „Vergiss es! Dazu sage ich nichts.“ „Chiyu? Du und Saga, ihr habt doch ganz viel Sex, oder?“ Saga war Sex, also würde zumindest Chiyu soviel Sex haben wie er. „Wenn er da ist fast jeden Tag.“ Dabei wurde Chiyu rot. „Ich geb´s ja zu, ich kann ihm nicht widerstehen.“ „Nur fast jeden?“ „Gut, Takeru, jetzt sag schon.“ Masato sah ihn fragend an. „Wenn du bei uns allen meinst, es wäre wenig – wie oft schläfst du mit Kai?“ „Täglich. Meistens mehr als einmal. Ist das zu viel?“ „Kleines... du hast es ja faustdick hinter den Ohren!“ Mitsuru grinste. „Sag schon, wie oft war es, dass Kai meinte, du wärst sexsüchtig?“ „Seit wann?“ Er hatte nicht wirklich gezählt, wie oft sie es getan hatten. Schade eigentlich, wäre lustig es zu wissen. „Gestern.“ Takeru sah an die Decke und zählte an seinen Fingern ab. „Gestern morgen, als wir aufgewacht sind. Das ist toll, Kai am Morgen zu haben, da wird der Tag gleich viel besser. Dann einmal nach dem Shooting, bevor ich mit Ko-ki zocken bin. Aber das zählt nicht, das war nur mit der Hand, oder zählt das?“ „Zählt!“ Einstimmige Antwort seiner Kollegen. „Als ich wieder zu hause ankam, hatte Kai gekocht, also haben wir gegessen und dann sind wir auf dem Fußboden in der Küche gelandet. Da einmal, bevor wir ins Bett sind und da noch... einmal Sex hatten. Und heute morgen, als ich von ihm runter bin, meinte er, ich wäre sexsüchtig.“ „Das heißt also... 5 Mal in 24 Stunden?“ Yuji machte große Augen. „Ja. Und? Ist das zu oft?“ „Es ist ungewöhnlich, allerdings.“ Chiyu schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich ziemlich verdorben, weißt du das eigentlich?“ „Ein wenig vielleicht. Aber ich kann halt nicht genug von Kai bekommen.“ Er seufzte. „Kai ist wunderbar. Nicht nur im Bett, er ist einfach nur toll! Ich liebe ihn und will ihn am liebsten immer spüren. Wenn ich sexsüchtig wäre, wäre mir doch egal, mit wem ich schlafe, oder? Aber ich will nur Kai, niemanden sonst. Und wenn er mich anlächelt, wird mir so warm und dann muss ich ihn küssen. Und dann will ich mehr, viel mehr. Ist das sexsüchtig?“ „Nein,“ Mitsuru schüttelte den Kopf und lächelte ihm zu. „Das ist nicht sexsüchtig. Du hast einfach nur deine große Liebe gefunden. Du bist höchstens Kai-süchtig.“ Kai-süchtig. Das gefiel ihm. Damit konnte er leben. Fortsetzung folgt... Kapitel 67: Doch nicht? ----------------------- Tja, hier gehört noch immer nichts mir. Aber wenn ihr mir statt Kommies einen der Jungs zum Geburtstag schenken wollt, lasst euch nicht aufhalten! Doch nicht? Unmotiviert lag Shou in seinem Tourbusbett. Die anderen der zwei Bands spielten weiter vorne Karten, aber er hatte aus verständlichen Gründen keine Lust dazu. Es reichte schon, dass sie in der Nacht fahren mussten und er so Tora nicht aus dem Weg gehen konnte. Da musste er nicht auch noch bei ihnen sitzen. Seit seinem Totalabsturz vor drei Tagen war die Stimmung mehr als angespannt. Am Morgen danach hatte Yuuto ihn mit Streicheleinheiten und Kaffee geweckt. Das Gesichtt des Jüngeren war besorgt gewesen, als er ihm gestanden hatte, dass ihm sein Geheimnis in Wut heraus gerutscht war. Mittlerweile war Shou alles egal gewesen. Sollte Tora es doch wissen. Darum hatte er nur seinen Kaffee getrunken und sich wieder auf die Seite gerollte. Er war wieder eingeschlafen, als Yuuto die Arme um ihn legte. Es ging ihm alles andere als gut. Nur am Vorabend, als sie auf der Bühne gestanden hatten, war alles wie immer gewesen. Im Scheinwerferlicht vergaß er seine Probleme, konnte sogar mit Tora umgehen wie es sich gehörte. Sein Strahlen auf der Bühne war echt gewesen. Aber als das Licht ausgegangen war, hatte er sich in sein Zimmer verkrochen, das er sich in dieser Nacht mit Saga geteilt hatte. Saga war zu ihm ins Bett gekrochen. Früher, bevor Saga vergeben gewesen war, hätten sie das genutzt. Diesmal war alles, was Shou tun konnte, sich in Sagas Umarmung zu schmiegen und die zärtlichen und freundschaftlichen Küsse zu genießen. Am Tisch lachten die anderen über Nao, der verloren hatte, weil er abgelenkt SMS getippt hatte. Irgendwo stellte Shou sich die Frage, wem Nao so häufig schrieb. Er beneidete Yuuto, der so unbeschwert mit Kazuki umgehen konnte, obwohl er doch laut seiner eigenen Aussage lange in ihn verliebt gewesen war. Gerade lachten sie sich an. Er schloss die Augen. Davon wollte er nichts sehen. „Wir müssen reden.“ Toras Stimme dicht neben seinem Gesicht riss ihn aus den Gedanken. „Nein.“ Er drehte sich weg, zur Wand. „Oh, doch.“ Tora kletterte zu ihm ins Bett und schloss den Vorhang davor. „Was wird das? Willst du mich jetzt doch? Es mal mit einem Mann probieren und da komme ich Schlampe dir gerade recht, treibe ich es doch mit jedem und bin auch noch unendlich dankbar, dass du dich herab lässt es mit mir zu tun, weil ich verliebt in dich bin?“ „Ich habe jedes Wort verdient, das du sagst,“ seufzte der Gitarrist und machte sich lang. „Aber ich habe mich entschuldigt für die Schlampe.“ „Und du meinst, damit wäre es wieder gut, oder wie?“ Wütend drehte Shou sich um. „Nein. Ich kann das nicht wieder gut machen. Aber ich will es dir erklären.“ „Geh weg.“ „Du hörst mir jetzt zu. Du kommst hier jetzt nicht weg und wenn ich durch den ganzen Bus brüllen muss, was ich dir zu sagen habe!“ Er schien wild entschlossen. „Ich höre.“ Was sollte Shou auch tun? Er konnte sich Tora anhören oder ein Drama abziehen. Und er hatte schon genug Drama veranstaltet. „Es ist mir echt unangenehm, was ich gesagt habe. Aber... ich hatte einfach Angst um die Band, verstehst du das? Weißt du, das mit dir und Saga, das war okay, weil ihr es beide wolltet und zwischen euch alles klar war. Aber dann hast du angefangen, mit anderen zu schlafen, mit Nao und dann hab ich dich mit Reno gesehen. Als ich dich dann mit Hiroto im Bett... ich dachte, du drehst durch. Ich meine, ich weiß, dass du seit du Saga nicht mehr hast, mit anderen geschlafen hast. Man sieht es dir an, wenn du die Nacht nicht allein verbracht hast. Und... ich dachte, wenn du mit Hiroto schläfst, macht dass alles kaputt. Erst zerbricht seine Liebe zu Miyavi, dann zerbrechen Alice Nine. Und diese Sache, Alice Nine, ist mir wichtiger als alles andere.“ „Ich bin keine Schlampe.“ „Ich weiß.“ Tora streckte die Hand nach ihm aus, aber Shou wich zurück. „Was willst du?“ „Dir sagen, zeigen, wie Leid es mir tut.“ Wirkte Tora wirklich verzweifelt, oder erhoffte Shou sich das nur? „Das ändert auch nichts mehr. Zwischen uns ist es nicht mehr wie früher.“ Er war verliebt in Tora und dieser hatte ihn mehr verletzt als jemals ein Mensch zuvor. „Kann ich es nicht zumindest versuchen? Bitte. Du bist mein Freund. Und wenn ich das hier nicht kitten kann, habe ich genau das getan, was ich verhindern wollte – Alice Nine zerstört.“ Er vergrub seine Hand in den dunklen Haaren. „Hast du nicht. Ich brauche nur Zeit.“ Shou atmete tief ein und aus. Es tat Tora Leid, er bereute wirklich, was er gesagt hatte. „Weißt du, Yuuto hat mir ganz schön den Kopf gewaschen. Ich habe echt nicht gemerkt, dass du mehr für mich fühlst.“ „Das solltest du auch nie wissen.“ Es war sowieso hoffnungslos. Tora war hetero. „Warum nicht? Ich werde mich nicht in dich verlieben, sorry. Ich steh nicht auf Männer, das weißt du.“ „Genau darum solltest du es nie wissen. Es macht alles komplizierter.“ „Aber ich habe dich lieb. Sehr lieb sogar. Nur halt nicht so. Und wenn du eine Frau wärst, hätte ich mich sicher in dich verliebt.“ „Bin ich aber nicht.“ „Nein. Ich liebe meine Freundin. Ich kann mich nicht in Männer verlieben. Damit stehe ich wohl ziemlich allein da, was?“ Ein schiefes Grinsen zierte Toras Lippen. „Ziemlich, ja.“ Shou versuchte auch ein Lächeln. Stille breitete sich zwischen ihnen aus. „Dann... meinst du, wir können noch Freunde sein,“ fragte Tora unsicher. „Ja.“ Er musste ein Schlussstrich unter seine Gefühle für Tora setzten. Jetzt. „Aber eine Bitte habe ich.“ „Jede. Wenn ich es igendwie wieder wie früher machen kann, ich mache es!“ „Einen Kuss. Mehr nicht. Nur einen einzigen, echten Kuss, damit ich weiß, dass du mich nicht liebst und weiß, wie du schmeckst. Kein Fan-Service-Kuss, einen nur für mich.“ Vielleicht würde Shou es bereuen. Vielleicht würde es schlimmer werden, wenn er Tora geküsst hatte. Vielleicht aber auch nicht. „Einen Kuss?“ „Ja.“ Er nickte, versuchte, sich fest zu geben. „Okay.“ Tora lehnte sich zu ihm hinüber, legte einen Arm um ihn und strich ihm über das Gesicht. „Du bist damit der erste und einzige Mann, den ich freiwillig küsse.“ Toras Lippen trafen sanft auf seine. Shou schloss die Augen und spürte den winzigen Muskelbewegungen nach. Sie waren unsicher, zögernd. Aber Tora öffnete nach wenigen Augenblicken den Mund und ließ seine Zunge über Shous Lippen gleiten. Es war angenehm, als Shou sie einließ, aber der Blitz, der einzige, den er mochte, das Prickeln, es fehlte. Da war nicht das Gefühl, dass er erwartet hatte, nicht der Rausch, nicht die Verzweiflung, das dies alles sein würde, was er von Tora bekommen konnte. Da war nur ein angenehmes, sanftes Gefühl. Das Herzklopfen, der Schweiß, das alles blieb aus. Er erwiderte den Kuss, wartete auf diese Gefühle, aber sie kamen nicht. Nach einer kurzen Weile lößte er sich von Tora, küsste ihn noch einmal abschließend auf die geschlossenen Lippen. „Danke, Tora.“ Etwas war von seiner Brust gefallen. Es fühlte sich leicht an. „Du... kannst echt toll küssen,“ stammelte Tora errötend. Shou lachte auf, zum ersten Mal ohne Bühne frei und locker. „Danke sehr! Ich denke, es ist alles wieder gut zwischen uns.“ Und noch etwas war anders als vor einer Stunde: Shou merkte, dass sein Herz doch nicht so schlimm an Tora hing, wie er gedacht hatte. Der Rest der Tour würde leichter werden. „Setz dich einfach hin, Aoi!“ Uruha betrachtete seinen runden Mann besorgt. Aoi war mittlerweile im achten Monat und sah aus, als wollte er in den nächsten Minuten ein Kind bekommen. „Bin dabei! Das dauert nur etwas,“ antwortete Aoi und ließ sich vorsichtig auf ihr Bett nieder. „Mir tut der Rücken ziemlich weh.“ „Soll ich Miyavi anrufen?“ „Warum?“ „Weil der dich massieren kann und es gelernt hat.“ „Miyavi bereitet alles für das Sternchen vor. Die kommen morgen wieder, schon vergessen?“ Die Zeit war schnell vergangen, sie ran Uruha geradezu durch die Finger. In vielleicht acht Wochen würden sie Eltern sein. „Mach du das einfach, okay? Ich spüre sowieso viel lieber deine Hände als seine.“ Aoi zog sich das weite Shirt über den Kopf. Seit ein paar Wochen war es schwer geworden, Kleidung für ihn zu finden und Uruha hatte seine alte Nähmaschine hervor geholt. Früher hatte er versucht aus Reitas schrecklichen Sachen etwas halbwegs annehmbares zu machen, jetzt nähte er sackförmige Kleidung für Aoi. Schwangerschaftsmode für Männer würde sich einfach nicht etablieren und die Übergrößen waren falsch geschnitten. „Das beruhigt mich ungemein.“ Uruha lächelte und ließ sich hinter Aoi nieder. Von hinten sah Aoi noch seltsamer aus als von vorn. Der Bauch war kugelrund, aber seine Taille war nicht deutlich breiter geworden. Allen Platz, den die Babys brauchten, hatte sie nach vorn eingenommen. „Wo tut es denn genau weh?“ „Hier.“ Aoi deutete auf den unteren Teil seines Rückens und Uruha legte seine Hände darauf. „Sie sind schwer, weißt du?“ „Ich glaube es dir.“ Er begann, die schmerzende Stelle zu massieren. „Wie fühlt es sich an, sie in sich zu haben?“ „Es ist seltsam. Fremd. Aber wunderbar. Ich kann jede ihrer Bewegungen spüren. Ich merke, wenn es ihnen nicht gut geht oder wenn sie glücklich sind. Aber was das auslöst kann ich nicht sagen. Ihr Gewicht belastet mich, sie sind schwer und mir tut der Rücken weh. Ich muss dauernd auf Klo und seit neustem wird es schlimmer mit meinem Druck, je größer und schwerer sie werden. Sie drücken auf die Prostata, sagt Addy und das glaube ich ihr auch. Ich würde sie gern im Arm halten, sie richtig sehen und nicht nur verschwommen auf dem Ultraschall. Aber ich will dieses Gefühl von ihnen in mir nicht hergeben, bis es soweit ist. Kannst du das verstehen?“ Fragend sah Aoi über seine Schulter. „Irgendwie schon. Es muss was unglaubliches sein für dich.“ „Das ist es. OOOOOOOOOOOOOOH!“ Aoi stöhnte genussvoll auf. „Was war das?“ Uruha lächelte. „Das ist genau richtig da. Es wird echt leichter, mach weiter so.“ Er folgte Aois Anweisung, massierte die Stelle mit kräfigem Druck weiter. Einige Minuten genoss Aoi schweigend. „Du hast Angst vor der Geburt, ich weiß das,“ sagte er dann unvermittelt. „Nicht nur davor,“ gab Uruha zu. Er wollte Aoi niemals anlügen, wollte offen sein. „Ja, ich habe Angst dich zu sehen wenn du Schmerzen hast. Ich habe auch Angst, dass etwas schief geht, auch wenn ich das nicht glaube. Aber nach der Geburt wird alles anders sein. Wir werden zu viert sein, Babys haben und unser ganzes Leben ändern müssen.“ „Nicht unser ganzes Leben.“ Aoi seufzte. „Wir werden weiterhin Aoi und Uruha von Gazette sein, weiterhin spielen und auftreten. Ich werde dich weiterhin lieben wie verrückt. Und wir werden Eltern sein. Das ist doch echt irre, oder?“ „Ist es.“ Uruha legte seine Arme um Aois Bauch, streichelte ihn. Die Haut war straff gespannt, aber zum Glück hatten sich keine Geweberisse gebildet. Nach der Schwangerschaft wäre Aoi bald wieder so schlank und schön wie zuvor. Auch jetzt fand Uruha ihn wunderschön. Er begann, seinen Nacken zu küssen. „Ich liebe dich und ich liebe es, wenn du das tust,“ lächelte Aoi und drehte den Kopf zu ihm. „Sag nicht, du willst schon wieder?“ Er musste lachen. Aoi stellte bald Takeru in den Schatten, der sich Kai in den Pausen gern mit einem eindeutigen Blick schnappte. Manchmal kam das Kleine auch in den Proberaum und orderte Kai mit einem dezenten „Los, ich brauch dich jetzt!“ ab. „Hast du nicht zugehört?“ Aoi grinste. „Sie drücken auf meine Prostata und du hast mich auch noch massiert. Da muss ich ja scharf werden. Und auch, wenn es jetzt etwas schwerer ist, mit dir zu schlafen, ich verzichte nicht darauf!“ Uruha beschloss, dass es die Mühe wert war. Fortsetzung folgt... Kapitel 68: Besitzrecht ----------------------- Nach langer Abwesenheit zwecks Con und Konzertbesuchen lade ich heute zwei Teile hintereinder hoch. Das Tolle ist, dass ich jetzt in aller Ruhe zuhause schreiben kann, weil ich einen Laptop habe. Internet leider noch immer nicht und es gehört auch kein J-Rocker zum Laptop, es sei denn, man zählt die Bilder mit, die meine Süße drauf gelassen hat. Darum gehört mir zwar ein Laptop, aber keiner der Jungs... Besitzrecht Nein, müde war er nicht. Müde beschrieb nicht einmal annährend den Zustand, in dem Nao sich befand. Er war so müde, dass er im Laufen hätte einschlafen können. Das war bei ihm immer so – kam er am Ende einer Tour heim, übermannte ihn die Erschöpfung und er fiel wie tot ins Bett. Darum war er auch mehr als froh, dass man ihn direkt vor der Tür abgesetzt hatte und er sich nur noch die Treppen in seine Wohnung hoch schleppen musste um dort in sein Koma nach der Tour zu fallen, aus dem ihn am nächsten Morgen nur ein riesiger Kaffee holen würde. Sein Plan wurde von einer kleinen Gestalt durchkreuzt, die neben der Haustür saß und offensichtlich eingenickt war. „IV?“ Er stieß den Bassisten vorsichtig an. Hatte der Junge auf ihn gewartet? „Hi, Nao. Bin eingeschlafen, nicht?“ IV wischte sich mit der flachen Hand über die Augen. „Ich wollte dich überraschen.“ „Es ist nach Mitternacht, seit wann bist du hier?“ Nao zog ihn an einer Hand auf die Beine. „Gegen neun oder so. Du sagtest, ihr seit gegen zehn wieder hier.“ „Wir steckten im Stau fest. Komm erst mal mit hoch.“ Hatte er IV gerade auf seine Wohnung eingeladen? Das war nicht sinnig, da sein Herz trotz Müdigkeit Purzelbäume schlug, seit er den Jungen gesehen hatte. „Ich hab dir was gekocht. Du hast doch sicher Hunger, oder?“ IV schaute sich in der Wohnung um und enternte die Küche. „Ich mach es dir warm, ist aber nichts besonderes.“ Erst jetzt merkte Nao, dass er wirklich Hunger hatte. Und IV hatte für ihn gekocht. Das war so lieb von ihm, dass er den anderen am liebsten in den Arm genommen und geküsst hätte. Aber Nao verkniff es sich und ließ sich auf sein Sofa fallen. „Was hast du dir dabei gedacht, hier aufzutauchen?“ „Soll ich wieder gehen?“ Unsicher schaute IV zu ihm hinüber während die Mirkowelle anfing, ihren Teller zu drehen. Was er wohl vorbereitet hatte? „Nein, blieb. Aber was hast du dir dabei gedacht?“ „ICH wollte nicht bis morgen warten, um dich zu sehen,“ gab IV zu. „Ich habe dich vermisst.“ „Wir haben doch dauernd geschrieben und telefoniert.“ „Ich wollte dich sehen.“ Die Wangen des Bassisten röteten sich deutlich. Das, zusammen mit ihren vielen Telefonaten, weckte in Nao die Hoffnung, dass IV vielleicht auch Interesse an ihm haben könnte, das über eine Freundschaft hinausging. Aber wenn er das nicht hätte, hätte er wohl kaum vier Stunden vor seiner Tür ausgeharrt. „Ich dich auch,“ räumte Nao ein und sah zu, wie IV das Essen auf Teller verteilte. „Ist nur Rindfleisch mit Gemüse und Soße, nichts Großes.“ Nao probierte vorsichtig, er war an aufredende Kochkünste gewöhnt, seit Saga es mal versucht hatte. Aber was in seinem Mund landete, war nicht, wie er erwartet hatte. „WOW! IV! Du kannst ja kochen!“ Das war nicht einfach nur Rindfleisch mit Gemüse und Soße auf Reis, das war feines, auf den Punkt gebratenes Rinderfilet mit glasiertem Gemüse und einer leicht scharfen Erdnuss-Soße auf Duftreis. IV kochte sich in sein Herz. „Ich koche gern. ISt mein Hobby.“ IV errötete. „Aber das hier ist echt nichts großartiges. Ich dachte nur, du hast Hunger.“ „Hab ich auch. Aber das hier weckt mich auf, wenn ich sonst so müde bin wie jetzt, ist mir egal, ob ich was aus der Dose esse, ich schmecke es nicht mal. Das hier ist klasse. Sag nicht, alles was du kannst, sei Musik, du kannst verdammt klasse kochen.“ „Danke.“ Eine Weile aßen sie schweigend, Nao genoss den Geschmack und sah immer wieder zu IV. Er hatte ihn vermisst, wollte ihn am liebsten in die Arme schließen und küssen. Aber das durfte er nicht. Der Junge war genau das – ein Junge und er war zwölf Jahre älter als er. „Nachtisch,“ fragte IV und eine Sekunde lang glaubte Nao an einen verdorbenen, unsittlichen Nachtisch, bis er die Dose in IVs Hand sah und darin einen frischen Pudding erkannte. Er nickte und begann, die Leckerei auszulöffeln. „Freut mich, dass es dir schmeckt.“ IV stand auf und reckte sich. „Ich fahr dann mal heim.“ „Bitte? Wie bist du hier?“ „Mit dem Rad, wie sonst?“ Klar, Bahnen fuhren aus Naos Viertel nicht mehr. „Du fährst nicht mit dem Rad heim, dass kannst du vergessen.“ IV wohnte im Wohnheim in der Nähe der PSC, das war mit dem Rad fast eine Stunde Fahrt, wie Nao aus einem schmerzhaften Versuch wusste. „Wieso nicht?“ „Es ist dunkel, der Weg ist nicht sicher und dann bist du erst um zwei oder so zuhause. Du bleibst über Nacht hier. Ich fahr dich morgen zur Arbeit.“ „Ich... soll hier bleiben?“ „Ja,“ auch, wenn ich dabei tausend Tode sterben werde, fügte Nao in Gedanken an. „Ich schlafe auf dem Sofa, du bekommst das Bett.“ „Nein! Ich kann doch auf dem Sofa schlafen. Oder wir könnten...“ Das Rot zog wieder zuckersüß über IVs Wangen. „...kuscheln.“ Kuscheln. Mit IV. In seinem Bett. Nao war sich nicht sicher, ob er sich freuen sollte oder lieber verzweifeln. Aber er nickte. Es würde nichts passieren. Er würde IV maximal im Arm halten und ganz vielleicht einen kleinen unschuldigen Kuss rauben, wenn dieser schlief. Er musste sich unter Kontrolle haben. „Schau mal, Kai!“ Takeru hüpfte um einen Karton herum. „Unsere neuen Sachen für´s Bad sind da! Ich dachte schon, die kommen nicht mehr!“ Drauf hatte Kai gehofft, ebenso darauf, dass Takeru in seiner Art einfach vergaß, dass sie mal pinke Sachen für das Bad bestellt hatten. In 80% hatte Kai sich durchsetzten können, wenn es um die Wohnung ging. Takeru hatte aber einige Dinge angeschleppt, die er niemals gekauft hätte. Da war die Fußmatte mit dem Ancafé-Smily noch harmlos und über die Milchkanne, die beim Gießen muhte wollte er auch nicht meckern. Das Bett war angenehm und groß, aber Takeru hatte Bettwäsche gekauft, die einem die Tränen in die Augen treiben konnte. Zum Glück sah Kai im Bett meist nur Takeru. Schwer fiel es Kai noch immer, den bunten Plastik-Kronleuchter in seinem Wohnzimmer zu akzeptieren und das sein Flurteppich aussah wie aus einem Kinderzimmer war auch nie sein Wunsch gewesen. Das quietschbunte Geschirr, dem sein stilvolles Weiß hatte weichen müssen, war ja noch vertretbar aber die bunten Sofakissen gingen an die Grenze des Erträglichen. Und nun war der Karton mit den Sachen für ihr Bad doch noch gekommen. Alles, was man im Bad brauchte – Badvorleger, Handtücher, Seifenspender, Zahnbürstenhalter, Klobürste, Papierroller, Bad-Tücher, Handtuchhalter, Aufbewahrungsboxen – in Pink. In jedem nur erdenklichen Pink. Als Takeru ihn darum gebeten hatte, hatte er Kai aber auch abgelenkt, so dass er nicht in der Lage war zu wissen, was er da abnickte. Und dann, als sie aus dem Bett gekommen waren, hatte Takeru schlicht und einfach gesagt, versprochen sein versprochen und Kai hatte aufgegeben. Zum Glück war es nur das Bad, aber er wollte nicht wissen, was Reita und Ruki sagen würden, wenn sie es wieder sahen. Oder doch, er wollte es ganz genau wissen. „Lass uns das gleich einräumen, okay? Ich will aber noch mit Lucy raus. Machst du schon mal den Karton auf?“ „Okay, Kleines.“ „Kai?“ Takeru linste um die Tür. „Bist du mir böse wegen der Sachen?“ Er kaute auf seiner Unterlippe, spielte mit dem Stecker. Machte er das mit Absicht, weil er wusste, dass Kai ihm dann nicht böse sein konnte? „Nicht wirklich.“ Irgendwie war Kai sogar der Meinung, Takeru hatte ihn nicht absichtlich im Bett gefragt, ob er das Bad zumindest Pink machen dürfe. Es war ihm vermutlich einfach in dem Moment durch den Kopf geschossen. „Wirklich nicht? Ich meine, wir müssen das nicht so machen, ich weiß ja, dass du es lieber klassisch hast.“ Kai schloss ihn in die Arme. „Wenn ich es klassisch wollen würde, hätte ich dich nicht in meine Wohnung und mein Leben geholt, glaub mir. Und es ist nur das Bad.“ „Was wohl Reita sagen wird, wenn er sich mit dem Handtuch die Hände trockenen soll?“ Takeru kicherte. „Reita würde sich ehr eine Woche das Waschen verkneifen, als die Dinger anzufassen.“ „Dann sollten wir ihn nicht einladen, eine Woche hier zu bleiben, oder?“ Sein Kleines küsste ihn und drehte sich dann zu Lucy, um ihr den dringend benötigten Spaziergang zu ermöglichen. Kai öffnete, kaum, dass Takeru die Wohnung verlassen hatte, die Kiste. Himmel, was es nicht alles für Schattierungen von Pink gab! Takeru schien nicht eine ausgelassen zu habe bei seiner Bestellung. Was eine Zumutung. Es würde in den Augen beißen, ins Bad zu gehen, wenn sie mit dem Kram fertig waren. Aber es war sein Kleines und er konnte ihm nur sehr wenig abschlagen. Das Telefon erlöste ihn von dem Anblick, zumindest vorübergehend. „Ja?“ Er hatte aufgehört, sich mit Namen zu melden, seit sich mal ein Fan verwählt hatte und seine Nummer dann die Runde gemacht hatte. „Kai? Hier ist Ko-ki. Ist Keru-chan da?“ Seine Laune sank. Ko-ki. Na toll. „Ist mit Lucy raus. Soll ich was ausrichten?“ Er war unfair zu Ko-ki, dass wusste er selbst. Aber mit seiner wilden, ausgeflippten Art passte Ko-ki einfach gut zu Takeru, besser, als Kai es seiner Meinung nach selbst tat. Und dummer Weise hatten sein Freund und der Vivid-Drummer viel gemeinsam. „Kannst du ihn bitten, mich später noch mal anzurufen? Ich komm bei diesem Spiel einfach nicht weiter und wollte wissen, ob das Kleine die Stelle schon hinter sich hat.“ Das Kleine. Das war SEIN Name für Takeru, Ko-ki sollte ihn nicht benutzten. Dabei benutzten mittlerweile fast alle diese Anrede für Takeru, aber das ließ Kai außen vor. „Mach ich,“ sagte er knapp. „Cool, danke. Kai?“ „Was?“ „Magst du mich nicht? Ich hab den Eindruck, du bist immer total kurz angebunden, wenn ich dabei bin. Ganz anders, als Takeru dich beschreibt.“ Mist, merkte man das etwa? „Hat nichts mit dir zu tun.“ Hat es wohl, ich kann es nicht leiden, dass du viel besser zu Takeru passt als ich. „Okay, weil... ich mag deinen Freund und es wäre schade, wenn wir nicht miteinander auskommen würden.“ „Wie sehr magst du ihn?“ Kais Frage war aus seinem Mund, bevor er darüber nachgedacht hatte. „Himmel, du bist eifersüchtig auf mich? Mensch, Kai! Da besteht kein Grund.“ Ko-ki lachte ihn aus! Kai konnte es nicht fassen. „Wie sehr magst du ihn,“ wiederholte er. „Sehr gern. So gern wie IV und Reno und Ryoga und Shin. Aber dann ist Ende. Glaub mir, Takeru ist nicht mein Typ. Ich bin verrückt genug, ich mag ruhige Männer. Und Frauen.“ Aber Takeru mochte Ko-ki, daran gab es nichts zu rütteln. Und für Kai war Ko-ki auf unbestimmte Art der Feind. Der, der viel Zeit mit seinem Kleinen verbrachte und ihn teils vielleicht besser verstand als er selbst. „Okay,“ sagte er dennoch. Es würde niemanden, weder ihm, noch Takeru oder Ko-ki, etwas bringen, wenn er eifersüchtig war. „Gut, dann bis später!“ Ko-ki legte auf und Kai starrte noch eine Weile sein Telefon an, als könne es etwas für seine Eifersucht. Er starrte so lange, bis Takeru die Tür aufriss. „Himmel, es ist so was von warm da draußen! Ich bin einmal mit Lucy um den Block gerannt und bin total verschwitzt!“ Takeru zog sich das klebrige Shirt vom Leib und verwuschelte seine Haare dabei. Kai musste lächeln, sein Kleines war so niedlich dabei, dass er ihm keine bewusste Show unterstellen wollte. „Komm mal her,“ lockte er ihn und strich über die nasse Haut. „Kai?“ Takeru grinste. „Hast du mich etwa so vermisst?“ „Und wie.“ Kais Zunge begann auf der verschwitzten Schulter Kreise zu ziehen, sammelte das Salz auf. Takeru war seiner, ganz allein seiner. Niemand sollte Takeru so sehen, wie er ihn kannte. Niemand. Er legte seine Lippen auf Takerus, teilte sie für sich. „Bist aber ziemlich scharf oder wie?“ Sein Freund ließ sich auf den Boden sinken. Ganz nach Kais Geschmack, das Bett war zu weit weg, er wollte jetzt nur noch Takerus zarten Körper als seines markieren. Fortsetzung folgt.... Kapitel 69: Panik ----------------- Hinterher mit dem nächsten Teil! Ich konnte in der letzten Zeit einige meiner Leser persönlich treffen, was ich total klasse finde. Es war so schön, zu sehen, dass die Leute, die mir sagen, sie mögen die Story, auch Gesichter haben und nicht nur Mexx-Steckbriefe! (Ihr wisst, wer von euch gemeint ist, nicht?) Leider habe ich keinen meiner Darsteller getroffen, um ihn einzufangen und mit Beschlag zu belegen - die laufen alle immer noch in freier Wildbahn herum. WICHTIG: zum besseren Verständnis unbedingt die Anmerkungen am Schluss lesen, danke. Panik „Lang nicht gesehen.“ Es war ein lausiger Anfang für ein Gespräch, dass wusste Shou selbst. Aber es auf der anderen Seite war es zwei Wochen her, dass er und Yuuto geredet oder sich nur gesehen hatten. War also doch ganz passend. Er wusste nicht, wie er sich seinem Tröster gegenüber verhalten sollte. Seit dem Vorfall im Q2 hatte Yuuto ihm noch mehr zur Seite gestanden als zuvor. Er konnte sich nicht an Einzelheiten erinnern, dazu war er zu betrunken gewesen. Doch er erinnerte sich daran, dass Yuuto ihn wegen des Gewitters die ganze Nacht gehalten hatte. „Stimmt,“ lächelte Yuuto. „Geht`s dir soweit gut?“ „Ja.“ Und es stimmte. Es ging ihm gut, besser, als in den langen Monaten zuvor, in denen er sich zu Tora gesehnt hatte. „Das Wetter ist klasse, ich wollte mit dem Kaffee vor die Tür. Kommst du mit?“ Yuuto wirkte unsicher als er ihn das fragte. Shou nickte, wollte nicht von allen Seiten beobachtet werden, wie man es in der PSC immer wurde. Im Innenhof streckte er seine langen Beine in der Sonne aus und lächelte Yuuto zu. Er mochte es, wie Yuuto zurück lächelte. „Ich hab gesehen, dass du mit Tora gesprochen hast, da im Bus. Hab alles klären können, nicht?“ „Haben wir,“ nickte Shou. „Ich mag ihn noch immer, aber scheinbar war es mehr verliebt aus Gewohnheit, als wirklich verliebt in ihn.“ „Wie meinst du das?“ Eine schmale Braue wanderte in die Höhe, begleitet von einem tiefen, skeptischen Schluck Kaffee. „Wir...“ Shou errötete. Warum? Er wurde nicht mal rot, wenn er von seinem vergangenen Sex mit Saga sprach. Warum wurde er dann wegen einem Kuss rot, der nicht mal Bauchkribbeln verursacht hatte? „Wir haben uns geküsst, da auf dem Bett. Ich hab Tora darum gebeten.“ „Ehrlich?“ Yuuto lachte auf. „Hetero-Tora küsst einen Mann! Geil! War bestimmt ziemlich angespannt, was?“ „Gar nicht,“ er schüttelte den Kopf. „Es war... schön. Tora hat mich geküsst, als wäre ich eine Frau.“ Das war es gewesen, wie ihm jetzt klar wurde. Tora hatte ihn wie eine Frau geküsst, Küsse zwischen Männern waren anders. „Er war ganz sanft und zärtlich und es war auch mit Zunge. Ein toller Kuss, aber... mehr nicht.“ „Mehr nicht? Na, dass Tora sich nicht im Bus von dir besteigen lässt war klar.“ „Nicht in dem Sinne, nicht mehr.“ Shou nahm einen Schluck Kaffee, Himmel, warum war der wieder leer? War da ein Loch in seiner Tasse? „Es war, als würde ich einen Kumpel küssen. Kein Kribbeln, kein ich will mehr, kein Feuerwerk. Einfach nur ein schöner Kuss.“ „Dann bist du also nicht mehr in Tora verliebt und frei für Neues?“ Yuuto reichte ihm seinen Kaffee. „Ist mit Soja, keine Angst, fällst nicht um.“ „Danke.“ Woher wusste der andere, dass er gegen Milch stark allergisch war? Oh, richtig, er hatte es ihm vor Wochen nebenbei gesagt, als sie sich ein Eis geholt hatten. Shou fand es niedlich, dass Yuuto das noch wusste. Er war ihm immer noch eine Antwort schuldig. „Nein ich bin nicht mehr in ihn verliebt.“ „Und frei?“ Shous Herz pochte. Frei... was hieß das in Yuuto hübschen Augen? Frei, mit allen zu schlafen, mit denen er wollte? Oder frei für eine Person? Frei, ohne wen mehr zu mögen? Frei für alle? „Vielleicht,“ antwortete er und lächelte Yuuto zu. So ganz frei und offen für alle, das hatte er im Gespräch bemerkt, war er nämlich nicht. „Bin gleich wieder da!“ Aoi krabbelte hinter seiner Gitarre vor und machte sich auf den Weg Richtung Bad. Uruha sah es mit Sorge, das wurde immer schlimmer. Bis zur Geburt waren es nur noch fünf Wochen und Aoi war viel zu schwerfällig und rund. „Echt, Aoi, es reicht.“ Ruki ließ sich auf das Sofa fallen. „Hör auf mit Arbeiten, es bringt nichts!“ „Was soll das heißen?“ Aoi sah den Sänger schräg an. Auch das wurde immer schlimmer. Da das Gewicht der Babys Aoi zu schaffen machte, wurde er gereizt und die Hormone taten ihr übriges. Gestern hatte er Uruha wegen einem Teller in der Spüle angeschrieen und anschließend geweint und sich entschuldigt. „Dass wir seit nicht mal zwei Stunden proben und du das fünfte Mal zum Klo rennst.“ „Du hast gezählt?“ Ungläubig drehte Aoi sich im Laufen zu Ruki. „AOI!“ Uruha war schon im Sprung, als er sah, wie sich Aois Fuß in der Schlaufe von Rukis Rucksack verhedderte. Aber von seinem Platz aus war es nicht möglich, Aoi noch zu fangen. „Oh...“ Aoi landete auf dem Boden. Auf dem Bauch. Eine erschreckende Sekunde lang war es still im Raum, zu still, dann war Uruha bei Aoi. „Aoi, ist alles gut? Tut dir was weh? Aoi?“ Er griff nach seinem Mann, der verkrümmt auf dem Bauch lag und sich nicht rührte. „Scheiße, Aoi!“ Kai und Reita waren neben ihnen, aber das nahm Uruha gar nicht war. Aoi war gefallen, auf den Bauch, auf die Babys! „Unsere... Babys...“ Aois Stimme zitterte, er hielt den Bauch mit beiden Armen fest umschlungen. „Es tut weh...“ Tränen liefen über seine Wange. Nein, das durfte nicht sein, nein. Uruha bekam Panik. Es war noch nicht so weit, es war erst der 26.6. und der Termin stand erst für den 3.8., es war zu früh. Die Babys waren noch nicht so weit, er war noch nicht so weit. „Entspann dich, Aoi, atme ganz ruhig,“ gab Kai Anweisung, doch die kam bei Aoi nicht an. „Mein Bauch... die Babys...“ „Hey, wollt ihr- Aoi, hast du Wehen?“ „Halt die Klappe, Takeru, er ist gestürzt.“ Uruha fuhr ihn an, hielt Aois Hand und hatte nicht den Hauch einer Idee, was er tun sollte. „Beruhig dich, Uruha.“ Reita drückte seine Schulter. „Es hilft nicht, wenn du rumschreist.“ „Aoi?“ Takeru kniete neben ihnen. „Uruha, gib mir dein Handy, ich ruf eure Ärztin an.“ Mechanisch drückte Uruha Reita sein Telefon in die Hand. „Ich besorg den Wagen von Isshi, dann können wir zusammen fahren.“ Takeru wirbelte wieder aus dem Proberaum. Nicht mal eine Minute später kam er mit einem Isshi, dessen Zigarette noch brannte und schnell auf dem Fußboden ausgetreten wurde, zurück. „Ich fahr euch, von euch fünfen setzt sich jetzt keiner ans Steuer,“ verkündete er und griff nach Aois Arm. Uruha fühlte sich hilflos, er konnte nichts tun, außer zusehen, wie seine Freunde handelten. „Kannst du aufstehen, Aoi? Mein Wagen steht vor der Tür.“ „Ich... weiß nicht...“ „Reita, Kai!“ Isshi orderte die zwei zu sich und drückte Uruhas Hand sanft weg. „Du musst aufstehen, wir bringen dich zu eurer Ärztin.“ „Addy weiß Beschied, sie bereitet alles vor.“ „Wofür?“ Uruha merkte, dass er panisch klang. Aber was sollte sie schon vorbereiten? Einen Notkaiserschnitt und alles, was man für zwei Frühchen brauchte. Bitte, dachte er, nicht schon jetzt. Es ist zu früh. Zwischen Reita und Isshi lief Aoi mit wackeligen Schritten zum Wagen, selbst spürte Uruha Kais Arm unter seinem. Er fühlte sich seltsam, würde er etwa umfallen? Er merkte nur, wie er auf den Rücksitz verfrachtet wurde, Aois Kopf auf seinem Schoß und der Wagen anfuhr. Bis zu der kleinen Privatklinik, die Addy gehörte, sah er nichts als Aoi. Seine Hände waren um den prallen Bauch gelegt, sein Körper verkrümmt und sein Gesicht schmerzhaft verzogen. „Uruha...“ „Ich bin hier.“ Seine dünne Stimme gab ihm nicht mal selbst Mut, wie sollte sie dann Aoi trösten? Ihre Hebamme wartete mit einem Rollstuhl auf sie, bugsierte Aoi zielsicher auf ein Zimmer. Einen Kreissaal, wie Uruha zu seinem Entsetzten feststellte. „Sie sind noch nicht soweit, es ist zu früh,“ murmelte er. „Wartet ab, Jungs. Es sind nur fünf Wochen, das ist nicht schlimm. Die Babys könnten kommen ohne dass man sich zu große Sorgen machen müsste. Sie sind voll lebensfähig.“ Das klang gut. Sehr gut. Aber es durfte noch nicht soweit sein. Sie sollten normal geboren werden, nicht so! „Uruha, hilf mir rüber...“ Er fasste unter Aois Arme, half ihm auf das Bett. „Die Schmerzen sind... komisch...“ Die Hebamme machte sich an die Arbeit, schloss Geräte an Aoi, stach Nadeln in ihn und schob Uruha sanft immer wieder zur Seite. „Wir sind alle hier, Aoi.“ Takerus Stimme, besorgt und so leise, wie er sie zuletzt nach der Verhandlung gegen dessen Vater gehört hatte, riss Uruha aus seiner Angst. Himmel, er durfte keine Angst zeigen! Wenn er Angst hatte, wie musste es Aoi gehen? Aoi spürte die Schmerzen, spürte die Babys in sich und er wäre es, den Addy aufschneiden würde, wenn es nicht anders ging. Sein Job wäre es nur, bei ihm zu sein und die Hand Aois zu halten. Nutzlos. „Wie sieht es aus?“ Addy kam herein du wandte sich direkt an die Hebamme. „Keine Sorge, wir bekommen das schon hin.“ „Blutdruck leicht gefallen, Puls ist erhöht, Atemfrequenz gestiegen, Sauerstoffsättgung 92%, Sauerstoff läuft auf 3 Liter die Minute. Braunüle liegt, es läuft Ringerlösung. CTG zeigt derzeit Wehentätigkeit, kindliche Herztöne beiderseits gut hörbar, Bauch ist hart und verspannt.“ „Gut, gib Magnesium-Lösung, 5 Milliliter und bereite den Ultraschall vor.“ Addy sah auf den Streifen, den das Gerät das an Aois Bauch geschlossen war, ausspuckte. „Du hast keine Wehen, Aoi. Du bist stark verkrampft, wir geben dir jetzt Magnesium, das wirkt gegen den Krampf. Wie bist du gefallen?“ „Vorn über, direkt auf den Bauch.“ „Beschreibe mir deine Schmerzen.“ Sie tastete Aois Bauch ab. „Als hätte ich einen Tritt in dem Bauch bekommen. Alles tut weh. Ich kann keine Bewegungen spüren!“ Seine Augen waren panisch geweitet. „Ihre Herzen schlagen, sie können sich nur nicht bewegen, weil du alle Muskeln angespannt hast und sie sozusagen einklemmst. Ich gebe dir ein leichtes Beruhigensmittel.“ Dann trug sie Gel auf den Bauch auf, Sekunden später flackerte ein Bild auf dem Monitor des Ultraschalls auf. „Seht ihr, sie sind in Ordnung. Ich kann keinen Bluterguss in der Gebärmutter erkennen, du scheinst nicht verletzt zu sein. Aoi, beruhige dich. Ihr auch, dahinten! Die Babys stehen unter Stress, das ist nicht gut. Du musst dich beruhigen, damit ihr Stress vergeht. Dann wird es besser.“ „Es ist nicht schlimm?“ Hoffnung schwang in Aois Stimme und Uruha fühlte, wie ihm ein Stein vor dem Herzen wegfiel. „Bisher sieht es nicht so aus. Du bleibst zur Sicherheit zwei Nächte hier, dann sehen wir weiter. Aber ich denke, es geht gut.“ „Danke...“ Flüssigkeit tropfte auf Uruhas Hand und es dauerte einen Moment, bis er merkte dass er vor Erleichterung weinte. „Danke...“ „Beruhige dich. Das ist auch besser für Aoi und eure zwei Töchter.“ „Komm, du brauchst Luft. Und eine Zigarette.“ Takerus kleine Hand schob sich in Uruhas und er ließ sich widerstandslos mitziehen. Es war gut, alles gut. Kai und Isshi blieben bei Aoi. Vor der Tür gaben Uruhas Beine fast nach, er fiel mehr auf die Bank als dass er sich setzte. Er konnte nicht mehr standhaft bleiben, die Tränen kamen mit Schüttelkrämpfen heraus. „Ist doch alles gut, alles ist doch gut.“ Takeru drückte ihn. Später würde Uruha sich darüber wundern, dass das Kleine ihm so viel Stärke hatte geben können, aber jetzt klammerte er sich nur an den schmalen Körper und ließ sich von den kühlen Händen in seinem Haar beruhigen. Takeru hustete und hielt ihm eine angezündete Zigarette hin. „Hier.“ „Danke.“ Irgendwie musste er sie aus seiner Tasche geholt haben und sie für ihn angemacht haben. Dabei rauchte Takeru gar nicht. Er inhalierte tief. Nein, nicht seine. Er rauchte kaum noch und die hier war von Kai. Uruha setzte sich auf und wischte die Tränen ab. „Verdammt, ich sollte mich freuen.“ „Ja. Aoi und den Kindern geht es gut. Alles in Ordnung also.“ Die kleine Hand krauelte seinen Nacken. „Ja.“ Er sah über den Hof, entdeckte Ruki und Reita. Ruki klammerte sich an Reita, der ihm über den Kopf strich und ihn tröstete. Seit dem Sturz hatte Ruki nichts mehr gesagt, wie Uruha jetzt bemerkte. Er gab sich doch nicht die Schuld daran? Später würde er mit ihm reden müssen. Aber nicht jetzt. Fortsetzung folgt.... Anmerkungen: Hier ein paar Erklärungen: Unter Stress steigt der Puls an, bei Schmerz sackt der Blutdruck oft ab. Atmet man aus Angst zu schnell, wird das Blut nicht mit genügend Sauerstoff versorgt. Das nennt sich Sauerstoffsättigung und diese liegt normalerweise bei 100%. Bei Aoi ist sie, weil er eben zu schnell atmet, gefallen. Darum bekommt er Sauerstoff über eine Maske. Die Braunüle ist diese Nadel, die man im Arm hat, wenn man Infusionen bekommt das Zeug was darüber läuft eine Lösung, die Nährstoffe (sehr vereinfacht gesagt) enthält und gern gegeben wird, wenn der Kreislauf Probleme macht. Ein CTG ist ein Gerät, das zum einem die Wehentätigkeit misst und zum anderen die Herztöne des Kindes. Es wird über zwei Kontakte, die wie Saugnäpfe aussehen, an den Bauch geschlossen. Magnesium ist ein Mittel, das die Muskeln entspannt, man gibt es gern bei Verkrampfungen. Für die, die es nicht wissen: Ich bin Krankenschwester.... Kapitel 70: Wozu man Freunde hat -------------------------------- Hallo liebe Leser! Freut mich, dass euch die letzten zwei Teile scheinbar gefallen haben. Ich hab noch einiges in petto, und hier kommt das nächste! Gehe auch mal auf was in den Kommies ein: Es haben sich viele gefreut, dass ich das Ganze mit den medizinischen Sachen beschrieben habe. Ich muss sagen, dass freut mich echt. Denn ich habe stundenlang überlegt, wie ich Aois Schwangerschaft halbwegs realistisch machen kann und dazu mein Gynäkologiebuch wieder hervor gekramt. Da stand zwar nichts über schwangere Männer drin, aber zusammen mit dem Anatomiebuch konnte ich da was draus basteln. Ich freue mich echt, dass meine Mühen honoriert werden, dafür ganz vielen Dank! Auf meiner Schulter wohnt ein kleiner Teufel, der aussieht wie Uruha und lila Flügel hat und auf der anderen ein Engelchen, dass wie Aoi aussieht und dessen Flügel immer zerzaust sind. Das Teufelchen schwört, dass es damit nichts zu tun hat und grinst dreckig, während das Engelchen rot wird. Beide sagen, ich soll noch mal betonen, dass mir nur meine kranke Phantasie gehört und nicht die Darsteller der Geschichte. Und sie meinen, sie wären auch nicht meine... Nix wird einem hier gegönnt... Wozu man Freunde hat „Ich komm nicht hinter, was du willst.“ IV erschrak, als Ko-ki sich im Lauf zu ihm umdrehte. „Wie meinst du das?“ „Na, du willst unbedingt mit zu mir.“ „Wir sind Freunde, darf ich dich nicht besuchen?“ Er war durchschaubar. „Doch. Aber sonst fragst du nicht morgens vor der Arbeit, ob du später zu mir kommen kannst.“ „Ich wollte schneller sein als Takeru. Wenn du mit dem unterwegs bist, hast du ja keine Zeit für mich.“ In letzter Zeit sah es für ihn so aus, als würde er seinen Status als Ko-kis bester Freund an Takeru abtreten müssen. Eine für ihn sehr unglückliche Entwicklung. „Nicht du auch noch,“ seufzte Ko-ki, während er seine Wohnungstür öffnete. „Wie ich auch noch?“ IV folgte dem Drummer in dessen kleine chaotische Wohnung. „Kai ist eifersüchtig auf mich, weil ich Zeit mit Takeru verbringe und hält mich für eine Gefahr. Und du hältst Takeru für eine Gefahr für dich, Krümel. Seid ihr zwei so unsicher, dass eine normale Freundschaft eine Gefahr für euch darstellt?“ Ko-ki begann in seinem Kühlschrank nach Getränken zu wühlen. „Geh mal weg da, ich koch uns was.“ „Viel Erfolg.“ Das war ernst gemeint, da es in Ko-kis Küche nicht viel gab, mit dem man Essen machen konnte. Der Junge konnte nicht kochen und machte keinen Hell daraus, dass er in der Hauptsache von Fertigprodukten lebte. Aber nach einigem Suchen fand IV Nudeln, eine Paprika, von der er nicht wissen wollte, wann Ko-ki sie gekauft hatte, die aber noch gut aussah und ein paar Gewürze sowie eine Zwiebel. Dann schnappte er sich einen der Schokoladenpuddings und die Sojamilch. „Will ich wissen, was das wird?“ Ko-ki blickte ihm fragend über die Schulter. „Ich rette dich vor dem Hungertod und dein Gemüse davor im Kühlschrank zu verschrumpeln, was sonst? Hat je etwas nicht geschmeckt, was ich dir gekocht habe?“ „Nein.“ „Dann vertrau mir.“ IV begann, die Paprika zu würfeln und warf sie mit der Zwiebel in die Pfanne. „Jetzt sag schon, was dir auf der Seele liegt, Krümel. Wegen Takeru bist du sicher nicht hier.“ Ko-ki goss ihnen nebenbei Cola in zwei Gläser, bevor er mehr skeptisch als begeistert zusah, wie IV Milch und Pudding in die Pfanne kippte. „Bin ich nicht...“ Er flüchtete sich in die Gewürze. Es gab nicht viel hier, aber er hatte gemahlene Chilischoten gesehen und würzte seine Soße damit. Kochen machte ihm nicht nur Spaß, es beruhigte ihn auch. „Und nur weil du eine neue Herausforderung in der Küche brauchst auch nicht.“ „Stimmt.“ IV gab Nudeln in das kochende Wasser und rührte in der Soße herum. „Ich hab ein Problem.“ „Hab ich mir gedacht, schieß los.“ „Nao...“ „Alice nine oder Kagrra?“ „Alice nine. Er… weiß Bescheid, ich hab es ihm gesagt.“ IV bereitete sich auf ein Donnerwetter vor. Ko-ki und er hielten die Band am Laufen, sie waren sozusagen die Leader von Vivid. Und dass, obwohl Reno, Ryoga und auch Shin älter waren als sie. Er war das Küken und hatte mit seinen Lügen gegen mehr als eine Regel und mehr als ein Gesetz verstoßen. „Warum? Wenn er dich verpfeift, sind wir alle geliefert. Du meinst doch nicht, dass die uns behalten, wenn sie das erfahren und „nur“ dich kippen? Wir werden schön Strafe zahlen müssen und das Geld haben wir nicht. Keiner von uns! Wenn er den Chefs was steckt, fängst du dir eine Anzeige ein und wie vermutlich auch, weil wir es wussten. Wieso-“ „Nao weiß seit Wochen Bescheid,“ unterbrach er Ko-ki. Nebenbei füllte er Essen auf Teller. „Hier. Iß.“ „Danke... seit Wochen? Warum hast du nicht gesagt, dass du ihm was gesagt hast? Warum hast du ihm was gesagt?“ „Ich... das war, als ich mir die Tattoos hatte machen lassen. Ich war fertig wegen dem Anschiss von den Chefs und stand draußen und Nao war so lieb und da hab ich ihm gesagt, dass ich 17 bin, jetzt 18 und dass ich die Unterlagen gefälscht habe, habe ich ihm später gesagt und er sagt, er versteht es und sie haben damals ewig kämpfen müssen, dass Hiroto in die Band kann, weil er erst 19 war und darum weiß Nao, wie wichtig es ist, zu tun, was man tun will und wann man es will und mit wem und er war nicht böse, meinte nur, er wundere sich über mich, aber Nao ist total lieb gewesen, hat mir Mut gemacht...“ „ATME!“ Ko-ki grinste ihn an. Hatte er mal wieder ohne Punkt und Komma gesprochen? IV errötete. „Sorry. Auf jeden Fall wird Nao nichts sagen. Ich hab mit ihm die ganze Zeit, als sie auf Tour waren, SMS geschrieben und telefoniert. Und als sie vor zwei Wochen wieder gekommen sind, hab ich ihn besucht.“ Jetzt glühten seine Wangen und das kam nicht von der Schoko-Chili-Soße, die ihm besser als erwartet schmeckte. Ko-ki scheinbar auch, denn er nahm gerade einen weiteren Bissen. „IV...,“ er kaute und schluckte. „Sag mal... NAO?“ „Ich mag ihn. Ich mag ihn wirklich unheimlich.“ Er musste darüber reden. Was Nao mit ihm tat, ohne dass er etwas tat, war neu, seltsam und fremd. Aber schön. „Er war so unheimlich lieb zu mir, als ich fertig war Da sind wir ins Gespräch gekommen und ich habe ihn, als er auf Tour war, so vermisst. Ich mag Nao so gern, aber nicht so wie dich oder die anderen. Es ist... anders.“ „Anders.“ Ko-ki nickte wissend. IV wusste es ja selbst, aber er traute sich noch nicht, es auszusprechen. „Es war spät, als Nao heimkam und er meinte, ich soll nicht mehr zurück und bei ihm schlafen. Wir haben in seinem Bett gelegen. Nur gelegen und nicht mal wirklich gekuschelt oder so. Wenn wir zwei kuscheln ist das ganz normal, aber da... mein Herz hat gerast! Nao kann so lieb lächeln und er ist clever und hört zu und... ach Mann! Er ist zwölf Jahre älter als ich!“ Er vergrub die Stirn in den Händen. War ja wieder klar – da passierte, was er seit Jahren erhoffte und er verliebte sich. Und dann war es zum einen völlig unerwartet für ihn ein Mann und dann war der auch noch zwölf Jahre älter als er. „Und das ist dir egal, da du dich verliebt hast, stimmt´s?“ „Ich befürchte...“ „Was ist daran so schlimm?“ Ko-ki schob seinen Teller zur Seite, war fertig mit Essen. „Verliebt sein ist doch klasse!“ „Zwölf Jahre. Und ich dachte immer, ich finde mal eine Freundin.“ Eigentlich hatte er nie darüber nachgedacht, ob er auf Männer oder Frauen stand. Es war nie ein Thema gewesen, da ihn bis auf seine Kollegen niemand beachtet hatte und IV hatte vorrausgesetzt, dass sein Herz eines Tages halt für eine Frau schlagen würde. Jetzt schlug es für Nao. „Ob Mann oder Frau ist doch egal, was zählt, ist, dass man sich liebt, oder nicht?“ „Sehe ich doch auch so. Ist nur überraschend gewesen. Zu 90% habe ich akzeptiert, dass ich in einen Mann verliebt bin.“ Seit er es bemerkt hatte, hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen. Hatte die Paare in der PSC beobachtet, hatte immer wieder zu Reno geschaut und Ko-ki zwischendurch nach seinen Abenteuern etwas genauer als früher ausgefragt. Es stieß ihn nicht ab, es war nur eine Frage der Gewöhnung. „Na, super. Und die zwölf Jahre... soweit ich Nao kenne, ist der ein Kindkopf. Und schau mal – Kai ist auch... ich glaube sieben Jahre älter als Takeru. Und das passt auch.“ Ko-ki kam um den Tisch herum, drückte ihn an seine Brust. „Ist nicht wild. Wenn Nao sich in dich verliebt, verliebt er sich in dich, ohne dass ihn dein Alter kümmert.“ „Ich werde es versauen.“ „Was?“ „Ich glaube, er mag mich auch mehr als nur freundschaftlich. Aber ich hab doch nicht den Hauch von Erfahrung! Ich bin 18 und habe niemanden geküsst.“ Wie sollte er das machen? Sein Herz würde rasen, wenn Nao ihn küssen würde. Und dann wäre alles so neu und ungewohnt. „Krümelchen...“ Ko-ki hob seinen Kopf an. „Ich weiß, wie aufgeregt man bei seinem ersten Kuss ist und was für ein nervöser Kerl du sein kannst. Komm her.“ Ehe IV sich versah, legten Ko-kis Lippen sich auf seine. Erst riss er die Augen auf, dann schloss er sie wieder. Das hier war richtig. Ko-ki war sein bester Freund auf der Welt er vertraute ihm. Dieser Kuss, er fühlte sich gut an. Sanft. Unschuldig und zärtlich. Feucht strich Ko-kis Zunge über seine Lippen. Eine Sekunde zögerte er, aber wenn, wollte er es richtig machen. Es war seltsam, aber gut, Ko-kis Zunge in seinem Mund zu spüren, wie sie mit seiner spielte und wie von selbst begann er, den Kuss zu erwidern. Seine Arme legten sich um den Drummer, seine Lippen bewegten sich. Es kam ihm vor wie Stunden, bis Ko-ki seine Lippen noch einmal mit einem kleinen Kuss verschloss und ihn anlächelte. „Wow...“ machte IV. „Allerdings. WOW! Mach dir keinen Kopf, du bist ein Naturtalent.“ „Danke...“ Für das Kompliment. Für den Kuss. Dafür, dass Ko-ki ihm die Angst genommen hatte und ihm Mut zugesprochen hatte. Ko-ki verstand ihn schon. „Trink das hier.“ In Rukis Blickfeld erschien eine Tasse mit Tee. „Danke.“ Langsam nahm er sie aus Reitas Hand. Seit dem Nachmittag fühlte er sich grausig. „Es ist doch alles gut, Ruki.“ Reita setzte sich neben ihn auf das Sofa und krauelte seinen Nacken. Er schmiegte sich an seinen Freund. „Ist es nicht.“ Aoi war gestürzt. Seinetwegen. Er und die Babys hätten in Gefahr sein können. Wegen ihm. „Aoi geht es gut. Den Babys geht es gut.“ Reitas Stimme und seine Art, kurz und klar zu sagen, was los war, beruhigten Ruki etwas. „Aber er ist nur gestürzt, weil ICH ihn angemeckert habe. Nur darum ist er über MEINE Tasche, die ICH am Boden stehen gelassen habe, gefallen. Nur darum liegt er jetzt im Krankenhaus.“ „Zur Beobachtung. Und wenn ich ihn anrufe und frage, was er meint, wer Schuld ist, wird er sagen, dass NIEMAND was dafür kann, dass es einfach passiert ist.“ „Wo ist eigentlich Uruha?“ Ruki hatte nichts mehr mitbekommen, seit er wusste, dass Aoi nicht in Gefahr war. „Ist mit Kai und Takeru zu denen. In der Klink bleiben ging nicht, aber sie wollten ihn nicht allein lassen. Ich dich auch nicht.“ „Bist du darum hier und fährst nicht in deine Wohnung?“ „Unter anderem.“ Reita zuckte die Schultern. „Und jetzt hör auf, die Vorwürfe zu machen. Es war ein dummer Unfall, der nicht weiter schlimm war.“ „Ich war kurz davor, Aoi anzuschreien. Ich stehe so unter Spannung die letzten zwei Wochen, ich weiß gar nicht, was das ist!“ „Die Proben, die wir auf die Reihe bekommen wollten, bevor Aoi in die Pause muss. Deine Schmuckkollektion, die beworben werden muss. Die Termine, die wir in den unmöglichsten Kombis abreißen, damit nicht auffällt, dass Aoi nie dabei ist. Unsere kleine Nebenband, die wir mit den anderen Musikern absprechen müssen. Deine Familie, die sich nicht meldet. Dieser Werbedeal, mit dem Parfüm, den du abschließen willst. Das setzt dich unter Spannung.“ Reitas Liste war sehr lang geworden. „Ja. Ich mache zuviel. Ich kann nicht gut schlafen in letzter Zeit,“ gab Ruki zu. „Ist mir nie aufgefallen, tut mir Leid.“ „Nicht wenn du da bist. Nur, wenn ich allein bin. Dann arbeite ich bis spät in die Nacht und schlafe zu wenig und dann schrei ich Aoi an. Ich frag mich manchmal, wer hier unter Hormonen steht!“ Es gab Tage, da mochte er sich selbst nicht. Da war er unausstehlich und gemein, wenn etwas nicht nach seinen Wünschen lief. Und in den vergangenen zwei Wochen hatte es seiner Meinung nach zehn solcher Tage gegeben. Zu viele. „Oh.“ Reita krauelte weiter den Nacken, es fühlte sich so gut an. „Ruki... du bist auch verspannt. Soll ich mal ran?“ Ruki musste lächeln. Ja, Reita sollte mal ran. Aber nicht nur so. „Gern. Schlafzimmer? Da kann ich mich auf dem Bett lang machen...“ Wäre Uruha jetzt dabei gewesen, hätte es einen Spruch gegeben, wie man Ruki lang machen wolle. Kaum lag Ruki oben ohne auf dem Bauch, setzte Reita sich auf seinen Hintern und fing an, mit seinen großen, kräftigen Händen di verkrampften Muskeln zu lockern. „Vielleicht sollten wir es wie die anderen drei machen,“ schlug Reita vor. „Wie meinst du das?“ Ruki genoss die Berührungen. „Wir machen auch Pause. Keine Freizeitband. Die macht nur Sinn, wenn sie nicht zum Stress wird. Die Proben mit Gazette sind eh hinfällig. Ich würde Aoi persönlich ans Bett fesseln, wenn er jetzt noch weiter machen will.“ Dabei lachte Reita. „Und das ohne Hintergedanken, auch wenn es schwer wird, das Uruha zu erklären.“ „Der kann es doch ausnutzen.“ „Was meinst du? Pause... wir machen noch die letzten Radio- und Solotermine, sind nur noch zwei Wochen. Dann wäre unsere Pause eh gewesen. Du unterschreibst den Deal mit dem Parfüm nicht. Scheiß auf das Geld und so! Du brauchst eine echt, längere Pause, in der du dich entspannen kannst. Und die zwei Termine, die du nächsten Monat wegen dem Schmuck hast, sagst du einfach ab. Du bist ein A-Promi, ein Rockstar, du darfst das.“ Reitas Worte klangen so süß wie Honig in seinen Ohren. Wann hatten sie zuletzt mehr als zwei Wochen Urlaub am Stück gehabt? Ruki konnte sich nicht erinnern. Musste noch zu NLSG-Zeiten gewesen sein. „Klingt gut. Dann schrei ich auch nicht mehr wegen Blödsinn rum. Ich brauche Urlaub.“ „Genau.“ Ruki dreht sich unter Reita herum. „Und ich brauche dich. Jetzt. Immer.“ „Bekommst du.“ Grinsend küsste Reita ihn, bevor seine Hände kurze Zeit später wieder eine Massage aufnahmen. Nur diesmal nicht am Rücken. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Ich hab nicht probiert, ob das was IV da kocht, schmeckt. Aber das Rezept hab ich in einer Zeitschrift meiner Oma gefunden. Mal schauen, vielleicht bin ich mutig? Kapitel 71: Alte Freundschaften ------------------------------- Hallo! Erst mal in eigener Sache: Ich habe mich vertan, was die Altersangaben im letzten Teil anging. Nao ist natürlich nicht 30, er ist 28 hier. Das mit den 30 kam daher, dass er 12 Jahre älter als IV ist. Dieser ist bei mir gerade 18 geworden, Nao ist noch 28 wird aber noch 29. Ich hab das nach den Geburtsjahren berechnet (wobei ich IVs nicht kenne und auch keine Ahnung habe, wann sein Geburtstag ist.) Und Ko-ki weiß nicht genau, wie weit Kai und Takeru auseinander sind. Darum sagt er, er glaube, Kai sei sieben Jahre älter. Band werden mir zwei Charas mehr gehören als bisher! Nein, leider keiner der Jungs, aber wenn die Kinder von Aoi und Uruha auf der Welt sind, sind das meine Charas. Die anderen dann immer noch nicht und das ist doof. Aber ich habe sie mir geliehen und mache mit ihnen, was ich will... Alte Freundschaften Seit dem Ende der Tour wirkte Shou entspannter auf Saga. Sein bester Freund schien sich besser zu fühlen. Saga hingegen nicht. Er konnte noch immer nicht fassen, dass ihm entgangen war, wie sehr Shou wirklich unter seiner Liebe zu Tora litt. Dass er nicht mal gemerkt hatte, dass Shou überhaupt verliebt war, geschweige denn in Tora. Er war ein schlechter bester Freund. „Hey,“ murmelte er Shou zu nach der Probe zu. „Lust, noch was zu unternehmen?“ „Hast du nichts mit Chiyu vor?“ Shou zog seine Augenbrauen hoch. „Dachte, wir könnten mal wieder was zu zweit machen. Hab dich ganz schön vernachlässigt, oder?“ „Nö. Ist doch normal, dass du viel Zeit mit Chiyu verbringst. Hab zumindest gehört, dass das bei frischen Paaren normal sein soll.“ Das Zwinkern, dass Shou ihm schenkte, sagte Saga, dass sein Freund ihn auf die Schippe nehmen wollte. „H aha. Und? Machen wir heute was,“ kam er auf seine ursprüngliche Frage zurück. „Ist schlecht. Ich bin mit Yuuto verabredet.“ „Yuuto?“ Der Bassist hatte sich auf der Tour sehr für Shou ins Zeug gelegt, war fast auf Tora losgegangen. Yuuto war in Shou verliebt, aber wusste Shou das auch? Saga begann zu befürchten, dass sich die Geschichte wiederholte, nur mit Shou in der Rolle des Unwissenden. „Ja, stell dir vor, Yuuto. Wir verstehen uns echt gut.“ Shou schulterte seine Tasche. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Aber ich mag ihn wirklich.“ „Du wirkst auch recht entspannt,“ gab Saga zu. Er würde sich ja für Shou freuen, wenn dieser einen richtigen Freund fand. „Und du bist sicher, dass das nicht nur ist, weil du Tora nicht haben kannst?“ „Ich habe Tora geküsst,“ enthüllte Shou ihm. „Du hast was?“ „Tora geküsst. Und weißt du was? Ich war nicht mehr in ihn verliebt. Das war die Gewohnheit. Ich war so lange auf Tora fixiert, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass mir jemand anderes wichtig wird.“ „Yuuto.“ Diesmal war es eine Feststellung. „Ja. Ich bin gerade dabei, mich in ihn zu verlieben. Und es fühlt sich verdammt gut an.“ Da war wieder das Strahlen, dass Saga in den letzten Wochen so sehr an Shou vermisst hatte. „Super! Und, was meinst du? Wird das heute was?“ „Ich will nicht zu schnell ran gehen. Yuuto soll nicht glauben, er wäre meine Notlösung, weil es mit Tora nicht ging.“ „Wird er nicht, glaub mir.“ Saga wusste schließlich, dass Yuuto in seinen Kollegen verliebt war. Es sagen wollte er aber nicht. Sich einzumischen brachte nicht viel. „Ich weiß, dass Yuuto mich mag. Aber das soll sich entwickeln. Wir zwei können ja morgen mal wieder was machen, oder?“ „Gern. Ich vermiss es, einfach nur mit dir zusammen zu sein.“ Seit er Chiyu hatte, sah er Shou praktisch nur noch auf der Arbeit. Die Nähe, die sie immer geteilt hatten, fehlte ihm. Und das nicht nur auf der körperlichen Ebene. Wenn Saga allerdings ganz ehrlich zu sich selbst war, dachte er schon manchmal daran, wie schön es immer gewesen war, mit Shou zu schlafen und dann musste er sich eingestehen, dass er auch diesen Teil ihrer Beziehung vermisste. „Du fehlst mir auch. Ich habe viel mit Nao gemacht und so, aber... ich mag Nao sehr, aber... er ist nicht du.“ Shou sah zu Boden, als wäre es im peinlich. „DU bist nun mal mein bester Freund.“ „Dann schau ich morgen nach den Aufnahmen bei dir rein. Wag es ja nicht zu kochen! Ich bring Pizza mit.“ „Mit...“ „Hühnchen und heller Soße. Ich weiß.“ Das war Shous Lieblingspizza. Er selbst mochte sie nicht, aber jedem das Seine. Dann spürte er Shous Lippen auf seinen. Shou war so schnell bei hm gewesen, dass er die Bewegung gar nicht bemerkt hatte. Der Kuss war stürmisch, wie früher. Automatisch öffnete Saga seinen Mund, um Shous Zunge einzulassen. Alles war vertraut, richtig. „Oh.“ Shou zog sich zurück. „Hab gerade nicht daran gedacht...“ „Ich habe zu Chiyu gesagt, dass ich nie aufhören werde, dich zu küssen. Und das tue ich auch nicht.“ Saga zog Shou wieder an sich, um ihn erneut zu küssen. Richtig, so, wie er nur besondere Menschen küsste. Shou war nicht sein fester Freund, er war nicht in ihn verliebt. Aber er liebte ihn, auf eine Art, die sich von der Art, auf die er Chiyu liebte, so sehr unterschied, dass er Kuss keine Gefahr war. „Warum liegst du auf dem Sofa?“ Ruki stand vor ihm und Aoi lächelte dem Sänger zu. „Weil Uruha meint, ich muss mich schonen. Ich könnte herum laufen, wenn ich wollte. Das wäre kein Stress, aber wenn ich liegen bleibe, schont es meine Nerven. Dann diskutiert Uruha nicht weiter.“ Als Addy ihn gestern mit den Worten, alles sei gut, aber er solle sich schonen, entlassen hatte, war er erst froh gewesen. Die Proben fielen weg, aber den Rest seines Lebens würde er ganz normal weiterführen. Denkste. Uruha machte Aoi einen Strich durch die Rechnung, indem er ihn mit Kräutertee, Keksen und einer Decke – im Juni – auf das Sofa verbannte. Jeder Versuch, dem anderen zu erklären, dass das nicht nötig war, erstickte dieser im Keim. Wenn Aoi sich schon nicht schonen wollte, dann sollte er doch wenigstens Uruhas Nerven schonen und liegen bleiben. Nach einer Stunde hatte Aoi es aufgegeben und sich den Tee genommen. „Geht es dir so schlecht?“ „Wenn es mir und den Babys schlecht ginge, wäre ich im Krankenhaus. Es ist alles gut.“ „Gott sein Dank!“ Ruki setzte sich neben ihm auf den Boden. Uruha hatte ihn herein gelassen und die Gunst der Stunde zum Einkaufen gehen genutzt. Er wollte Aoi nicht allein lassen. „Hab ich auch gedacht.“ Aoi strich sich über den Bauch, in dem die Babys heftig traten. Laut Addy fingen sie an, sich abzusenken, was bedeutete, dass sie sich bereit machten auf die Welt zu kommen. Sie lagen schon beide mit dem Kopf nach unten. „Ich wollte nicht, dass das passiert,“ brach Ruki heraus. „Wie?“ „Es tut mir so leid! Wenn ich nicht meine Tasche auf dem Boden stehen gelassen hätte und nicht mit der gemeckert hätte, wärst du nicht gefallen und du und die Babys wäre nicht in Gefahr gewesen.“ Ruki sah elend aus. „Das ist nicht deine Schuld.“ Wie kam er nur dazu? Aoi griff nach Rukis Hand und setzte sich auf. Dann zog er den Sänger neben sich. „Wie oft bin ich in meinem Leben schon auf die Nase gefallen? Wörtlich genommen?“ „Weiß nicht genau.“ „Ihr lacht mich immer aus, weil ich so tollpatschig bin. Ich hab nicht geschaut, was meine Füße machen und bin gefallen.“ Wobei er seine Füße seit drei Monaten nicht mehr gesehen hatte. „Über meine Tasche, die am Boden stand...“ „Wo sie immer steht,“ unterbrach Aoi Ruki. Dann legte er dessen Hand auf seinen Bauch. „Ich hatte unheimliche Angst, dass ihnen was passiert ist. Ist es aber nicht. Seit ich weiß, dass ich schwanger bin, habe ich Angst, dass etwas passiert, was ihnen Schaden zufügt. Und das wird sich nie wieder ändern, befürchte ich. Aber du würdest ihnen nie weh tun.“ „Nein.“ Ruki wischte mit der freien Hand über seine Augen. Er weinte nicht, aber er war müde. Aoi auch, da er in der Nacht wenig Schlaf bekommen hatte. „Ich bin müde, wollen wir eine Stunde oder so schlafen,“ schlug er vor. „Ich kann auch gehen und...“ „... dir von Uruha den Kopf abreißen lassen, weil du mich allein gelassen hast? Sicher nicht.“ Er wuchtete sich auf die Füße und drückte sein Kreuz durch. „Das sieht immer noch seltsam aus.“ Ruki musterte ihn. Er wusste, dass er komisch aussah. Der Bauch war so rund, dass er selbst es kaum fassen konnte. Und dann endete es noch oben hin einfach. Frauen hatten in der Schwangerschaft größere Brüste, da war ein weicher Übergang. Bei ihm nicht. Am oberen Ende des Bauches war einfach Schluss. Da war nichts mehr. Eigentlich war er darüber ganz froh, eine Weile hatte Aoi befürchtet, er würde Brüste bekommen. Im Schlafzimmer dirigierte er Ruki auf Uruhas Seite, bevor er selbst unter die Decke stieg. „Jetzt komm schon her, Ruki. Ich seh doch, dass du fertig bist.“ „Ich habe mir Sorgen gemacht... und mich nicht getraut, zu dir zu kommen.“ Aber Ruki stieg unter die Decke. Wieder nahm Aoi seine Hand und legte sie auf den Bauch. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass es die Leute beruhigte, die Bewegungen der Kinder zu spüren. „Hast du gedacht, bin ich sauer?“ „Ich bin in letzter Zeit unausstehlich zu allen.“ „Nicht schlimmer als sonst auch.“ Aoi grinste. Wenn Ruki seine Phasen hatte, hatte er sie. Damit musste man leben oder ihm aus dem Weg gehen. Und er lebte damit. „Ich bin nicht wütend auf dich.“ Wenn überhaupt war er wütend auf sich selbst, weil er so überreagiert hatte. Er war in Panik geraten und damit hätte er seinen Kindern schaden können. Der Schmerz war da gewesen, aber es war schlimmer geworden, je mehr er sich verkrampft hatte. Wäre er ruhig geblieben, wäre der Schmerz schneller vorbei gewesen. „Wirklich nicht?“ Rukis Hand streichelte seinen Bauch. „Sie sind ziemlich aktiv.“ „Gerade geht es eigentlich. Heute Nacht waren sie so wach, dass sie mich nicht haben schlafen lassen.“ „Na toll. Wie soll das erst werden, wenn sie auf der Welt sind?“ „Stressig. Aber mit Stress können wir ja umgehen, nicht?“ „Ich glaube, ich nicht. Ich fühle mich in der letzten Zeit ziemlich fertig. Reita meinte, ich soll die Gazette-Pause nutzen und Urlaub machen.“ Ruki klang nicht wirklich begeistert, aber auch nicht wirklich abgeneigt. „Gute Idee.“ Er strich Ruki über den Rücken, krauelte den Nacken. „Wenn wir alle eine Zeit lang Pause machen, dann seid ihr drei, du, Reita und Kai, zumindest wieder auf voller Höhe, wenn es weiter und ins Studio geht.“ „Und was ist mit euch beiden?“ „Wir sind dann vier und entsprechend müde.“ Wie es werden würde, mit den Kindern zu arbeiten, wollte Aoi sich gar nicht vorstellen. Aber wenn Hiroto und Miyavi es mit Ami schafften, würden sie es auch mit ihren Töchtern schaffen. „Wir sind da, dass wisst ihr? Auch wenn ich mich manchmal wie ein Arschloch verhalte.“ Rukis Stimme wurde leiser, undeutlich. Aoi krauelte den Nacken weiter, bis Ruki an seiner Seite schlief. Minuten später betrat Uruha das Schlafzimmer. „Was ist...“ „Pst,“ machte Aoi. „Ruki schläft.“ „Er braucht dringend Urlaub.“ „Ja. Wenn er sich nicht eingesteht, dass er wegen seiner Familie so fertig ist, wird es auch nicht besser.“ Selbst hatte er unter der Ablehnung seiner Familie gelitten. Aber er hatte jetzt eine eigene, zu der auch ihre Kollegen gehörten. Ruki tat so, als wäre ihm egal, dass seine Familie ihn sozusagen verstoßen hatte. Das musste schief gehen. Sollte er doch schreien und weinen und gegen Wände treten. Das war besser, als den Frust in sich zu fressen und mit Arbeit zu überdecken. Aoi wusste das. Er gab Ruki einen Kuss auf die Stirn. „Ich rufe Reita an, dass Ruki heute hier bleibt.“ Uruha nahm das Telefon und legte es gleich wieder weg. „Ich vergesse immer, dass sie nicht zusammen leben.“ „Ich auch. Gehst du dann mit Rukis Hund raus?“ Uruha nickte. Und Aoi dachte sich, dass es Zeit wurde, dass Reita und Ruki ihre kleinen Wohnungen aufgaben und endlich zusammen zogen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 72: In der PSC ist für Überraschungen gesorgt ----------------------------------------------------- Tippfehler im letzten Teil: Da steht, es wäre JUNI. Es ist aber JULI. Das ist wichtig, weil sonst der zeitliche Ablauf völlig hinüber ist (Diesen Fehler mache ich dauernd... hab schon mal einen Monat zu früh beim Zahnarzt gestanden...) Mir gehört mal wieder niemand hier. Die Äußerungen der Personen spiegeln deren persönliche Meinung wider und stehen nicht stellvertretend für die Meinung der Autorin! In der PSC ist für Überraschungen gesorgt Ami auf dem Arm und Hiroto neben sich, wartete Miyavi im StarBucks auf seinen Gast und Kollegen. „Was will er eigentlich hier?“ Hiroto reichte ihm das Fläschchen für Ami. „Yoshiki meinte, wir sollen was klären, Gackt habe die Infos. Darum kommt er her. Genau, trinken, nicht spucken.“ Der letzte Satz war an Ami gerichtet. Er war so glücklich, die Kleine zu haben. „Aber was es genau ist, weiß du nicht?“ „Wenn Yoshiki ruft, fragt man nicht lange. Da gehorcht man.“ Miyavi lächelte. „Klasse. Ob er mir verrät, wie er das macht?“ Sein Freund lehnte sich in dem Stuhl zurück und warf einen Blick über den fast leeren StarBucks. Außer ihnen waren nur zwei aus den Büros da, und natürlich die allzeit anwesende Nami. „Bestimmt nicht.“ Ami trank mit gutem Appetit. Kein Wunder, seit sie mit dem Krabbeln begonnen hatte, verbrauchte sie deutlich mehr. Miyavi und Hiroto auch, da die Kleine ein ordentliches Tempo vorlegte und immer da war, wo sie nicht sein sollte. „Warum zur Hölle brauche ich hier einen Besucherausweis?“ Gackts Stimme dran an Miyavis Ohr und er drehte sich grinsend um. „Weil du Besucher bist, Sweety.“ „Hmpf.“ Der Sänger ließ sich auf einen freien Stuhl fallen und musterte dann Ami. „Okay. Ich habe was verpasst.“ „Wie?“ Miyavi schaute zu seiner Ziehtochter, dann zu Hiroto und sah, wie dessen Augen immer größer wurden. „Du hast es ihm nicht gesagt...“ „Vergessen, sorry. Wir reden nicht so oft.“ Er hatte tatsächlich vergessen, seinen S.K.I.N.-Kollegen auf Ami und Hiroto vorzubereiten. „Also, dass ist Ami, Hirotos und meine Ziehtochter. Eigentlich ist sie seine Nichte.“ „EURE Ziehtochter?“ Gackt nahm sich Miyavis Kaffee. „Erzähl mal. Du bist Hiroto?“ Hiroto nickte und verbeugte sich im Sitzen. „Hiroto ist mein fester Partner. Ami ist seine Nichte, ihre Mutter hat uns das Sorgerecht überschrieben.“ Das war die Kurzfassung. „Man, da muss ich aber aufpassen, dass mir davon nichts in einem Interview raus rutscht,“ grinste Gackt. „Wenn dir das passiert, kann ich ja erzählen, wo du überall geliftet, gespritzt und unterfüttert bist. Und warum du so einen netten Hintern hast.“ Die Silikonpolster in Gackts Hintern hatten schon für den einen oder anderen Lacher bei S.K.I.N. gesorgt. „Wag es!“ Aber Gackt lachte. „Nun schließ soll, was will Seine Hoheit?“ „Ich will gar nichts. Yoshiki schickt mich.“ Miyavi verdrehte die Augen, legte Ami an seine Schulter und begann, ihr auf den Rücken zu klopfen. „Er meint, du sollst dir mal anschauen, was er für die Gitarre geschrieben hat. Ich finde es ja...“ „Zeig her.“ Er mochte es nicht, wenn Gackt seinen Senf zu Gitarren-Noten dazu gab, bevor er, der sie spielen musste, sie gesehen hatte. „Klar, DU bist ja der Gitarrist. Als Sänger vergisst man das leicht,“ stichelte Gackt, während er ihm eine Mappe mit Noten reichte. „Ich bin DER Gitarrist, vergessen? Darum bin ich bei S.K.I.N.“ „Aber ich bin der Sänger, das ist mehr als nur an den Saiten zu zupfen.“ „Scheint, als wäre Yoshiki der Meinung, ich würde besser spielen als du.“ „Aber ich singe besser.“ „Stimmt.“ Das fand Miyavi selbst. Hiroto lachte auf und schlug sich die Hand vor die Stirn. „Sagt mal, war es Einstellungsbedingung, ein übergroßes Ego zu haben, oder was?“ Manchmal kam dieser Verdacht auch Miyavi. Er war immer wieder erstaunt, dass sie es schafften, sich auf etwas zu einigen, da sie alle nicht gerade für ihr mangelndes Selbstbewusstsein bekannt waren. „Hast dir ja ein ganz nettes Früchtchen angelacht, Myv.“ „Los, wir fragen ihn selbst!“ Miyavi drehte sich zu der Quelle dieser Aussage und fand sich Takeru und Ko-ki gegenüber, wobei der Sänger den Drummer untergeharkt hatte. Beide musterten Gackt. „Hi.“ Er fing bereits an, in seiner Tasche zu suchen. Miyavi grinste. Das war einer der Gackt-Reflexe, er dachte immer, jeder wolle ein Autogramm von ihm. „So,“ fing Takeru an. „Du nervst uns total! Echt, wir kommen wegen dir nicht weiter!“ „Hä?“ Die Gesichtszüge des Sängers entgleisten. „Wie meint ihr das denn?“ „Wir bekommen dich einfach nicht tot!“ Takeru stemmte die Hände in die Hüften. „Egal, wie wir es versuchen, wir kommen in dem Spiel nicht an dir vorbei.“ Hiroto musste so lachen, dass er seinen Kaffee ausspuckte. Auch Miyavi musste sich das Lachen verkneifen. Mit dem Grinsen klappte das nicht. Das zierte sein Gesicht. „Ehrlich mal, wie kann man dich besiegen?“ Ko-ki schaute ernsthaft verzweifelt. „Ihr... ihr redet von dem SPIEL?“ „Klar, wovon denn sonst?“ Takeru sah aus, als wäre es das natürlichste der Welt, mitten im Café einen Superstar darüber voll zu meckern, dass sie an seinem Game-Chara nicht weiter kamen. „Meinen die das ernst?“ Erstaunt sah Gackt zu Miyavi. „Ja. Die sind so, besonders das Kleine.“ Er nickte zu Takeru. „Ihr seid bekloppt,“ urteilte Gackt und stand auf. „können wir nicht in Ruhe reden?“ „In meiner Garderobe.“ „Hey, wie geht dass denn nun,“ rief Takeru ihnen hinterher. „Keine Ahnung!“ Gackt drehte sich nicht mal um. „Mensch, dir sind ja die Gesichtszüge außer Kontrolle geraten!“ Miyavi lachte und klopfte weiter auf Amis Rücken. Er wartete immer noch auf das Bäuerchen. „Wird mal wieder Zeit für Botox, was?“ Amis Bäuerchen kam – mit Zugabe, die sich über Miyavis Rücken verteilte. „Zumindest bin ich nicht mit Milch vollgespuckt,“ grinste Gackt zurück. Mitsuru wartete mit Shou, Asami und Reno auf Uruha und Aoi. Er hatte eine Überraschung für Aoi geplant. Als es an der Tür des Foto-Studios der PSC klopfte, lächelte er. „Dann mal los.“ Uruha kam, gefolgt von einem watschelnden und überrunden Aoi, in das Studio. „Was soll das werden?“ Aoi hielt den Bauch fest. Er musste sehr schwer sein. Seit dem Sturz, der die gesamte Belegschaft der Firma in Angst versetzt hatte, waren zwei Wochen vergangen. Lange hätte er mit seiner Idee nicht mehr warten können. „Es gibt keine richtigen Bilder von dir mit dem Babybauch, die machen wir heute,“ erklärte Mitsuru dem überraschten Aoi. „Langsam rechne ich immer mit einer super-lieben Überraschung, wenn ich das Gebäude betrete,“ lächelte Aoi und wischte sich über die Augen. Dessen Hormone drehten völlig durch. „Mitsuru hat mal als Fotograf gearbeitet,“ bereitete Uruha seinem Mann aus. „Reno kümmert sich mit um das Licht und solche Sachen, Shou macht deine Haare und Asami etwas Make-up.“ „Eure Haare,“ fügte Shou an. „Wie?“ Verwirrt schaute Uruha sie an. „Hast du gedacht, Aoi kommt allein auf die Bilder?“ Mitsuru grinste und führte sie zu den Schminkstühlen. „Ihr seid eine Familie, also müsst ihr zusammen rauf.“ „Ich finde es süß.“ Aoi wischte erneut seine Augen. „Ihr seid alle so lieb zu uns, das haben wir gar nicht verdient.“ „Ach Herzchen.“ Reno drückte ihm die Schultern. „Ich kenn dich noch nicht lange, aber du bist echt süß.“ „Er ist süß. Und meiner!“ Uruha lachte und lehnte sich zurück, um sich Shous Händen zu überlassen, während Asami versuchte, Aoi so zu schminken, dass er es nicht wieder verwischte. Da die Bilder natürlich sein sollten, waren sie nach einer halben Stunde in de Maske fertig und Mitsuru brachte sie in Pose. Er war froh, Uruha als Verbündeten gehabt zu haben, da Aoi so an diesem Tag ein weites weißes Hemd und eine schwarze Hose trug, die nicht peinlich, weil schlecht genäht, aussahen. Uruha selbst würde nur im äußersten Notfall unordentlich aus dem Haus gehen. Darauf hatte Mitsuru sich verlassen. Er ließ Aoi sich auf den Stuhl setzten, stellte Uruha dahinter. Automatisch nahm Uruha seinen Mann in die Arme und schmiegte ihre Wangen aneinander. Aber ihre Gesichter... „Jungs, das ist kein offizielles Gazette-Shooting! Also versucht zu lächeln und nicht eure „Komm, machen wir unanständige Sachen!“-Gesichter auf zusetzten,“ forderte er sie auf. Beide mussten lachen. Das fing er sofort mit der Kamera ein. Reno war als Lichthelfer super, Mitsuru brauchte ihm kaum Anweisungen zu geben. Das wunderte ihn aber auch nicht, hatte der Gitarrist doch eine Zeit lang als Lichttechniker beim Theater gearbeitet. Mitsuru ließ Aoi aufstehen, ihn das Hemd halb aufknöpfen und Uruha die Arme um den Bauch legen. Sie waren zusammen wunderschön. So verliebt, dass er es kaum fassen konnte. Ein wenig sehnsüchtig dachte er daran, dass seine letzte Beziehung zwei Jahre her war. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Bilder und winkte Reno, das Licht zu drehen, da ein Schatten auf Aois Gesicht fiel. Hätte er nicht tun brauchen, Reno drehte das Licht bereits allein. „Wunderschön, nicht?“ Asami stand neben ihm. Er nickte. Vor der Kamera küsste Aoi gerade Uruha. Das war kein geplantes Motiv gewesen, aber Aoi konnte sich nicht zurückhalten, wenn er küssen wollte. Sollte er auch nicht, dass es passte. „Ich glaube, ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die sich so lieben,“ sagte Shou. „Ich auch nicht.“ „Wir hören euch,“ rief Uruha und lachte. „Ist doch so, ihr seid wunderbar zusammen.“ Mitsuru checkte die Bilder. Sie waren gut, aber etwas war noch nicht perfekt. „Wie wäre es, wenn Aoi das Hemd auszieht,“ schlug Reno vor, der ihm über die Schulter schaute. Das war es. „Aoi? Meinst du, du würdest dich mit freiem Oberkörper fotografieren lassen?“ „Em... da sieht man ja... alles...“ Aoi errötete. „Deinen Bauch, in dem unsere Babys wachsen.“ Uruha küsste ihn erneut. „Und weißt du was? Ich zieh mich auch aus.“ „Okay.“ Er nickte und öffnete seine Hose. Moment, ganz nackt hatte Mitsuru eigentlich nicht geplant gehabt. Aber als er sah, wie Uruha den nackten Aoi in die Arme schloss, stellte er fest, dass es so noch natürlicher wirkte als zuvor. Auch Uruha zog sich aus, Shou nahm ihnen die Sachen ab und dann legten sich die Männer, Aoi nach vorn, auf das Bett, dass Reno und Shou in die Scheinwerfer gezogen hatten. Mitsuru war froh, dass die grundlegenden Requisiten in der Firma vorhanden waren. Das Bild, das sich ihm bot, übertraf seine Erwatungen. Das Paar war unglaublich. Sie strahlten eine Liebe aus, die ihn tief ins Herz traf. Die Blicke, die Aoi und Uruha sich zuwarfen, ließen keine Fragen offen – hier lag ein wirklich glückliches Paar vor ihm, dass sich aus tiefsten Herzen auf seine Kinder freute. Eigentlich brauchte er kein besonderes Licht, die zwei leuchteten von Innen heraus. Eine Stunde später saß er mit Reno vor den Bildern, während Aoi und Uruha sich wieder anzogen und Shou mit Asami aufräumte. „Die sind echt gut geworden,“ urteilte Reno. „Ohne deine Hilfe beim Licht wäre es schwerer geworden, danke.“ „Immer doch. Hey, das ist toll!“ Reno deutete auf eines der Bilder. Aoi lag, nackt, auf dem Bett und Uruha hatte seinen Kopf auf den Bauch gelegt, horchte auf die Babys. Obwohl die Männer nichts trugen, war nichts Intimes bis auf Uruhas Hintern auf einem anderen Bild zu sehen. Mitsuru war stolz auf ihre Arbeit. „Danke, Mitsuru.“ Aoi umarmte ihn von hinten. „Das ist so lieb, dass du das angezettelt hast.“ Eine Träne traf seine Wange. „Immer doch. Wenn man allein schon bedenkt, was ihr zwei alles für unser Kleines getan habt.“ Er tätschelte Aois Hand und wollte ihm einen Kuss auf die Wange aufdrücken, aber Aoi war schneller und zielte auf seine Lippen. „Dir auch, Reno.“ Uruha drückte Reno. „Und euch beiden, Asami, Shou, natürlich auch. Ihr seid echt tolle Freunde.“ „Ihr doch auch.“ Shou grinste. Mitsuru sah noch einmal auf die Bilder. Sie waren mehr als gut. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Nein, ich habe nichts gegen Gackt. Ich fand die Vorstellung nur niedlich, wie er und Miyavi sich kabbeln. Die Idee, dass Keru und Ko-ki Gackt für ihr Scheitern bei Crisis Core verantwortlich machen, kam mir, als mir eine Freundin sagte, sie könne Gackt sowas von in den Arsch treten und ich nicht wusste, warum! Ich bin nämlich kein Spieler und auch kein Gackt-Profi... Kapitel 73: 29. Juli -------------------- Das langerwartete Kapitel. Es ist länger als die anderen, da ich nicht unterbrechen wollte. Die Jungs gehören nicht mir, Addy alias Addison auch nicht. Mizu ist meine Erfindung. Was mich erstaunt hat, ist das keiner das Datum erraten hat, an dem die Kinder auf die Welt kommen. Es ist der... 29. Juli Für den Bruchteil einer Sekunde wusste Aoi nicht, was genau ihn geweckt hatte. Dann drang der Schmerz in sein Bewusstsein. Das waren nicht mehr die Rückenschmerzen, wegen denen er sich am Abend früh ins Bett gelegt hatte. Das war schlimmer. Sein Bauch krampfte sich zu zusammen und drückte. Er holte tief Luft. Einbildung, sagte er sich. In den letzten Tagen hatte ihm sein Bauch immer wieder weh getan, ihn nach unten gezogen und sich verkrampft. Zusammen mit den Rückenschmerzen war es am Abend einfach nicht mehr auszuhalten gewesen und er war in Bett gegangen, damit Uruha ihm den Rücken massieren konnte. Seine Hände strichen über den Bauch. Er war fest wie immer, sein Bauchnabel stach heraus und die Babys waren spürbar. Aber sie hielten still. „Hey, ihr da drin,“ flüsterte er, als der Schmerz abklang. „Wollt ihr etwa raus?“ Als er es aussprach, wurde ihm klar, dass er es sich nicht schön denken konnte. Das, was er eben gespürt hatte, war eine Wehe gewesen. Seine Babys wollten auf die Welt. Noch einmal holte er tief Luft, dann griff er nach dem Wecker neben seinem Kopfende. Es war kurz nach Mitternacht, der 29. Juli hatte seit drei Minuten begonnen. Aois Herz klopfte heftig gegen seine Brust. In wenigen Stunden würden er und Uruha Eltern sein. Es gab kein Zurück mehr und die schwerste Aufgabe lag unmittelbar vor ihnen. Vor ihm. „Uruha?“ Er strich seinem Mann über den Kopf. Wie sollte er es ihm sagen? „Uruha?“ „Was ist denn?“ Uruha drehte sich verschlafen um, da nur wenig Licht durch das Fenster einfiel konnte Aoi sein Gesicht nicht sehen. Er machte das Licht auf seinem Nachttisch an. „Ist alles... oh Gott...“ Uruha verstand. Er musste nichts sagen, er nickte nur. „Ich glaube, ich habe Wehen.“ „Was... was machen wir jetzt?“ Uruha stieg aus dem Bett, half Aoi dabei, sich aufzusetzen. Es fiel ihm schwer, auch, wenn er gerade keine Wehe hatte. „Ich ruf Addy an, okay?“ „Ja. Und dann Kai und dann fahren wir. Hilf mir, mir was anzuziehen.“ Neben der Tür stand eine Tasche, darin war seit Aois Sturz vor knapp vier Wochen alles, was er in der Klink brauchen würde. Leicht umständlich zog Aoi sich ein Hemd über den Kopf, während Uruha Addy ein „Es ist soweit, wir fahren jetzt“ ins Ohr brüllte. Gerade wollte er lächeln, als wieder Schmerz durch seinen Körper fuhr. Diesmal erlebte er das Gefühl bewusst. Es kam langsam, schlich sich nahezu an und steigerte sich dann, bis es wieder verebbte. „Aoi? Aoi? Liebling?“ Uruha hatte seine Hand ergriffen, während er seine Augen geschlossen hatte. Das tat weh. Darum nannte man es Wehen. „Nur eine Wehe,“ lächelte er. Er wollte Uruha keine Angst zeigen. Immerhin bekamen sie ihre Kinder. Das war kein Grund zum Angst haben. Doch egal, wie sehr er versuchte, sich einzureden, dass er keine Angst hatte, die Angst schlich sich an. „Ich fahr dich zu Addy, du musst so schnell wie möglich zu ihr! Hältst du es noch aus?“ Was sollte er tun, wenn er es nicht aushielt? Eine Geburt, dass hatten Addy und die Hebamme ihm erklärt, ließ sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufhalten. Und diesen hatte er erreicht. „Zieh dir was an. Hilf mir in die Hose und die Schuhe. Gib mir das Telefon ich rufe Kai an.“ Langsam, dachte er. Eines nach dem anderen. Uruha war aufgeregt, nervös. Er auch, aber wenn er sich jetzt schon nervös machte, wie sollte es dann werden, wenn es wirklich los ging? Aoi wählte Kais Nummer, sah erneut auf die Uhr. 0:16 Uhr. Zwischen den Wehen hatten nur etwas über zehn Minuten gelegen. War das normal? Etwas hatte Addy über die Zeit gesagt, aber er konnte sich nicht erinnern, was es war. Nach den vierten Klingeln nahm Kai ab. „WAS?“ Er mochte es nicht, gestört zu werden, besonders Nachts. Aber er klang nicht, als hätte man ihn geweckt. „Komm wieder her, Kai...“ Takerus Stimme lockte aus dem Hintergrund und Aoi musste lächeln. Die zwei waren unersättlich. „Ich bin es, Aoi. Die Babys...“ „Wir sind auf dem Weg,“ sagte Kai sofort. „Ruf Ruki und Reita an. Ich...“ „Ich weiß. Wir sind alle bei dir. Wie versprochen.“ Das war abgemacht gewesen. Aoi und Uruha würden nicht allein sein. Kai, Ruki, Reita und der kleine Takeru würden bei ihnen sein, wenn ihre Kinder auf die Welt kamen. Die ganze Familie. Aoi legte auf und ließ sich von Uruha auf die Beine helfen. Sein Körper gehorchte ihm nicht ganz. Wieder warf er einen Blick auf die Uhr. Noch spürte er nichts, aber es würde nicht mehr lange dauern. „Geht es dir gut, Liebling? Hast du Schmerzen?“ „Nicht mehr als heute Nachmittag. Gestern, meine ich.“ Aoi klammerte sich an Uruhas Arm, während sie den Fahrstuhl betraten. Sie waren im dritten Stock und er traute sich nicht, die Treppen zu laufen. Aber was, wenn jetzt der Fahrstuhl streikte? Er wollte seine Kinder nicht hier zur Welt bringen! Er brauchte Hilfe, er brauchte Addy und die Hebamme. Die Türen öffneten sich mit einem leisen Geräusch in der Garage und Aoi atmete hörbar auf. Nein, im Fahrstuhl würde er nicht zum Vater werden. Als Uruha das Auto aufschloss klammerte Aoi sich am Dach des Wagens fest. Da war wieder dieses Gefühl, der sich anschleichende Schmerz. Das waren doch keine zehn Minuten gewesen, oder doch? Er biss die Zähne aufeinander, bis es vorbei war. Uruha war neben ihm, hielt ihn fest. „Alles wird gut,“ flüsterte Uruha. „Ja...“ mehr schaffte er nicht. Dann waren sie im Auto und Uruha würgte den Motor dreimal ab, bevor Aoi nach seiner Hand griff. „Uruha...“ „Was? Ich geb mir Mühe, okay? Ich bin nur...“ „Uruha... ich liebe dich, okay?“ Er musste es sagen, musste es noch einmal sagen, bevor der Wahnsinn der Geburt endgültig über sie hineinbrechen würde. „Ich liebe dich, egal, was ich später sagen werde, das weißt du doch?“ Uruha gab keine Antwort, er beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. Zärtlich und ohne Verlangen, aber Aoi spürte, dass Uruha ihn liebte. „Ich weiß. Und ich liebe dich. Hey, wir werden Eltern!“ Dabei sah Uruha weiß um die Nase aus. „Ja. Das werden wir.“ Dann startete der Wagen endlich. Es war 0:41 Uhr, als der Wagen in der Einfahrt der Klink hielt. In der Zwischenzeit hatte Aoi eine Wehe gehabt, die länger als die drei vorher gehenden gewesen war. Addy stand mit einem Rollstuhl in der Tür und wartete auf sie. Scheinbar hatte sie Dienst. „Geht es also lis, meine Herren?“ „Scheint so,“ keuchte Aoi. Vier Wehen, das war erst der Anfang. Addy hatte ihnen erklärt, dass eine Geburt dauerte. Und Aoi hatte jetzt bereits Angst. Er wurde von ihr in den Kreissaal gefahren. „Eure Hebamme kommt gleich. Sie war zuhause und musste erst gerufen werden.“ „Mizu kommt also?“ Er hatte Vertrauen zu der Hebamme gefasst, die ihn in den letzten Wochen betreut hatte. „Natürlich. Sie weiß Bescheid. Es steht auch ein Team für den Notfall bereit, aber ich glaube nicht, dass wir es brauchen werden. Seit wann hast du Wehen?“ Mit Uruhas Hilfe stieg Aoi auf das Geburtsbett. Dabei entblößte er auch gleich seinen Unterleib. „Seit Mitternacht, bisher waren es vier.“ „Vier?“ Addy sah ihn überrascht an. „Ist das zu wenig?“ War es noch nicht soweit? Hätten sie sich noch Zeit lassen können? Seine Hand suchte Uruhas, griff nach ihr. „Nein, es ist ehr ziemlich viel für die kurze Zeit. Wann war die letzte?“ „An der Kreuzung mit dem Schild... ich hab nicht – oh!“ Die nächste Wehe kam, diesmal schneller und schmerzhafter. Aoi drückte Uruhas Hand fest zusammen. „Atme ganz ruhig und tief, das ist ganz natürlich.“ Oder auch nicht, in meinem Fall, dachte Aoi. Seine freie Hand lag auf dem Bauch, er konnte fühlen, wie er sich verspannte. Dann ließ die Wehe nach. „Ich untersuche dich jetzt, in Ordnung?“ Er nickte nur und ließ dann den Kopf nach hinten fallen. Das war anstrengend, dabei hatte er noch nicht mehr getan, als Schmerzen zu haben. Addy berührte ihn an Stellen, an die er nicht denken mochte. Ihre Finger waren in ihm, dass konnte er spüren. Dann richtete sie sich wieder auf. „Ist alles gut mit ihm?“ Uruha war angespannt, sehr sogar. Seine Stimme klang leise und dünn. „Ja, nur ist dein... Muttermund bereits auf fast drei Zentimeter geöffnet. Du hast erst seit einer Stunde Wehen?“ „Ich bin davon aufgewacht. Gestern hatte ich Rückenschmerzen und der Bauch tat weh, aber das ist seit drei Monaten immer wieder so.“ War er zu spät hergekommen? Ging es schon los? War es vielleicht sogar bald vorbei? Aoi wollte es nicht vor sich selbst und schon gar nicht vor Uruha zugeben, aber er hatte eine Heidenangst vor der Geburt. „Das waren bereits Wehen. Deine Kinder sind bald auf der Welt, Aoi.“ Bis zum Eintreffen ihrer Freunde eine halbe Stunde später hatte Aoi noch zwei Wehen gehabt. In der Zwischenzeit war Uruha im mit zitternden Händen behilflich gewesen, eines der Klinkhemden und Stützstrümpfe anzuziehen. „Geht es soweit?“ Er sah seinen Mann an. Gott, er wollte Aoi nicht so sehen. Noch war es nicht schlimm, aber jede Wehe schüttelte Aoi, dass er das Gesicht vor Schmerzen verzog. Und daran war er Schuld. Uruha hatte ihm das angetan, er hatte die Idee mit dem Test und dem anschließenden Verzicht auf Kondome gehabt. Er hatte ihn geschwängert und tat ihm nun diese Schmerzen an. „Irgendwie ja.“ Aoi lächelte ihm dünn zu, aber seine Augen leuchteten. Noch. Trotz seiner Schmerzen freute Aoi sich, ihre Babys bald in den Armen zu halten. „Sind wir zu spät? Sind die Kinder schon da?“ Ruki stürmte der Gruppe voran in den Kreissaal, aufgeregter als jemals zuvor. Uruha war noch nie so froh gewesen, sie alle vier zu sehen. „So schnell auch wieder nicht,“ sagte Aoi. „Gut, ich dachte schon, wir verpassen alles.“ Ruki drückte erst ihn, dann Uruha. Kurz hatte Uruha das Bedürfnis, sein Gesicht einfach in Rukis Haaren zu vergraben und zu weinen. „Ihr zwei macht das schon.“ Reita klopfte beiden unsicher auf die Schultern. „Ihr seid stark.“ „Uruha?“ Kai nahm ihn zur Seite. „Das hier wird noch länger dauern, was meinst du dazu, wenn wir zwei mal Kaffee für alle besorgen?“ „Okay.“ Er wollte keinen Kaffee. Aber er wollte einen Moment hier raus. „Ist das okay für dich, Liebling? Ich bin in ein paar Minuten wieder hier, versprochen.“ „Ich geh sicher nicht weg.“ Aoi ließ seine Hand los und lächelte. „Ich hab dir Schokolade mitgebracht,“ sagte Ruki. „Nervennahrung. Das...“ Mehr hörte Uruha nicht, da Kai ihn bereits aus dem Kreissaal lotste. „Danke,“ brach er vor der Tür hervor. „Ich dachte, du brauchst eine Minute. Gehen wir vor die Tür, eine rauchen.“ Als Uruha inhalierte hatte er ein schlechtes Gewissen. Aoi lag da drin und hatte vermutlich Schmerzen. Er hockte sich auf den Boden und verbarg den Kopf in den Händen. Sofort war Kai da, hielt ihn fest und verteilte Küsse auf seinen Haaren. „Ich habe Angst um ihn! Ich will nicht, dass er Schmerzen hat. Warum lässt er Addy nicht einfach diesen Schnitt machen und in einer Stunde ist alles vorbei und er hat keine Schmerzen und muss sich nicht so abarbeiten.“ „Das ist Aois Entscheidung.“ Kai sprach ruhig und gefasst. „Aoi will eure Kinder auf die Welt bringen, wie es sich gehört. Er will wach sein und die Schmerzen ertragen.“ „Aber ICH sollte die Schmerzen haben! Ich wollte, dass wir die Kondome weglassen, ich habe den Test angeleiert und ich habe ihn geschwängert.“ „Damit konntest du nun wirklich nicht rechnen. Ihr werdet in ein paar Stunden Eltern sein und damit ist Aois größter Wunsch wahr. Also, Kopf hoch und rein mit dir.“ „Lass mich noch eine rauchen, okay?“ „Gut.“ Kai nickte. „Ich besorge uns Kaffee. Ich denke, den brauchen wir alle.“ Als Uruha und Kai mit dem Kaffee wieder kamen, klang gerade eine Wehe Aois ab. „Es geht voran,“ sagte Addy und Mizu nickte. „Die Abstände werden kleiner.“ „Das ist... gut, oder?“ Aoi keuchte. „Sehr gut. Es sieht alles sehr gut aus.“ Addy nickte und nahm den Kaffee, den Kai ihr reichte, an. „Danke.“ Etwas pieckert registrierte Uruha, dass Takeru sich neben Aoi gelegt hatte und eine Hand auf dessen Bauch hielt. „Er wollte mich halten, während die Wehe kam,“ erklärte Aoi. „Ja. Nähe tut gut.“ Takeru nickte, dann strich er über Aois Bauch. „So, ihr zwei Kleinen. Macht eurem Papa mal nicht so viel Ärger und kommt ganz brav und ruhig auf die Welt. Ich freu mich auf euch!“ Uruha musste lächeln. Der Kleine war wunderbar. „So, jetzt lass aber Uruha wieder zu Aoi, das ist sein Platz.“ Ruki scheuchte Takeru von dem Bett und Uruha nahm seinen Platz ein. Und blieb dort für die nächsten Stunden. 4:42 Uhr. Wieder ließ eine Wehe nach und Aoi versuchte zumindest, sich zu entspannen. Aber mittlerweile kamen die Wehen zu oft, um sich dazwischen noch entspannen zu können. Sie wurden immer stärker und länger. Dafür eben die Pausen kürzer. Addy und mizu sagten, in zwei Stunden würde er Vater sein. Aber er wusste nicht, wie er diese Zeit herum bekommen sollte. Er war bereits erschöpft, bevor die Phase angelangt war, in der er Pressen sollte. Das würden die schlimmsten Schmerzen werden. Er würde alle Kraft brauchen, die er hatte. Nur hatte er das Gefühl, bereits jetzt keine mehr zu haben. Sein Kopf lag an Uruhas Schulter, er schwitzte. Es war ja nicht so, dass die Zeiten zwischen den Wehen schmerzfrei waren, wie zu Anfang. Ihm tat alles weh, aber er wollte nicht aufgeben und Addy das Messer zücken lassen. Nur im Notfall, wenn etwas schief ging, würde er einwilligen. Aber daran wollte er nicht einmal denken. Es würde alles gut gehen, er hatte Uruha, er hatte Kai, Ruki, Reita und Takeru. Er war nicht allein hierbei. Wieder kam der Schmerz. Aoi krallte seine Hände in Uruhas Arm. „Atmen, Aoi. Ganz ruhig und tief, das hilft. Wir haben es geübt.“ Mizu gab Anweisungen, aber er konnte sich nicht erinnern, was sie ihm beigebracht hatte. Er keuchte nur, zog die Luft wieder ein und kniff die Augen zusammen. Nach der Wehe untersuchte Mizu wieder den Muttermund. „Vollständig geöffnet, es wird nicht mehr lange dauern.“ Das sagten sie schon seit Stunden. „Uruha?“ Aoi öffnete seine Augen wieder, ließ Uruhas Arm los. Es hatten sich bereits blaue Flecken gebildet, wo er zu fest zu gepackt hatte. Uruha war schneeweiß im Gesicht, seine Augen weit geöffnet, seine Lippen blutleer zusammen gepresst. Er hatte Angst. Aber er hatte doch selbst Angst. Uruha durfte keine Angst haben, er war es, der hier Angst haben durfte! Er bekam die Babys, er hatte die Schmerzen. Er brauchte Uruha, brauchte, dass Uruha stark war. „Ich... Aoi... es...“ fing Uruha an, dann unterbrach eine neue Wehe sie. Das waren keine drei Minuten gewesen! Es ging wirklich los. Aoi schrie vor Schmerz auf, das war heftiger als die Wehen zu vor. Seine Hände waren wieder in Uruhas Arm, er spürte nichts als den Schmerz in seinem Unterleib. „Ich kann das nicht!“ Uruha verschwand unter seinen Finger, steig vom Bett. Die Wehe ließ nach. „Was?“ „Ich kann das nicht! Ich kann dich nicht so sehen, ich... es tut mir Leid!“ Dann flüchtete Uruha aus dem Kreissaal. „URUHA!“ Aoi schrie ihm hinter. Er brauchte ihn, verdammt! Es waren ihre Kinder, er brauchte Uruha. Ohne ihn würde er das nicht schaffen. Niemals. „Ganz ruhig, ganz ruhig,“ versuchte Addy ihn zu beruhigen. Aber wie sollte er ruhig bleiben, wenn Uruha nicht bei ihm war? Ohne Uruha war er nicht in der Lage, das hier durch zu stehen. „Aoi, nimm meine Hand, hier.“ Kai hatte Uruhas Platz eingenommen. „Ich kann nicht ohne Uruha weiter machen...“ Aoi weinte. Die ganze Zeit hatte er sich zurück gehalten, aber nun war es vorbei. Die Tränen brachen aus ihm hervor, gleichzeitig mit einer weiteren Wehe. Irgendwo hörte er noch eine Tür knallen. „Verdammt, beweg deinen Arsch da rein!“ Uruha sah auf. Er saß auf dem Boden vor den Kreissaal und weinte wie ein Mädchen. „Beweg. Deine. Arsch. Da. Rein!“ Takeru stand vor ihm, die Augen des Jüngeren funkelten böse. „Ich... kann das nicht.“ „Doch.“ „Du hast keine Ahnung! Aoi so zu sehen tut mir so weh.“ „Was meinst du, was er für Schmerzen hat?“ Takeru war sauer, wirklich sauer. Und Uruha wusste, er hatte es verdient. „Er ist derjenige, der hier in den Wehen liegt und gleich zwei Babys auf die Welt bringt. DEINE Babys! Eure Kinder, verdammt noch mal. Er hat die Arbeit. Er trägt seit Monaten die Babys im Bauch, er ist es, dem morgen übel war, der dauernd Rückenschmerzen hat, der die ganze Scheiße ertragen musste. Er ist es, der Schmerzen hat und die ganze Arbeit machen muss. AOI bringt die Babys zur Welt und zwar in den nächsten Minuten. Du kannst nichts für ihn tun außer seine Hand zu halten und bei ihm zu sein. Also, mach das gefälligst!“ „Aber... ich habe Angst.“ Uruha sah auf. Gott, der kleine Sänger machte ihn nach allen Regeln der Kunst zur Sau. „Ich weiß.“ Nun klang Takerus Stimme versöhnlicher. Er kniete sich neben ihn. „Aoi hat auch Angst. Ich auch. Aber er braucht dich da drin. Er kann auf uns alle verzichten, aber dich braucht er.“ Die schmalen Arme schlossen sich um Uruha. „Und du kannst es. Du musst es können. Wenn du da jetzt nicht rein gehst und ihm beistehst, dann wirst du es bis ans Ende deines Lebens bereuen. Es wird keine weiteren Kinder für euch geben. Das hier ist die einzige Chance, die du hast.“ Er atmete tief ein. Takeru hatte Recht. Aoi brauchte ihn. Mehr als jemals zuvor. Er musste da rein. Er musste bei Aoi sein, egal, was er dabei fühlte. „Okay...“ zittrig stand er auf. Takeru ließ ihn nicht los, hielt ihn fest. „Ich kann das, oder?“ „Klar. Du bist Uruha. Du kannst das.“ Takeru verschloss ihm die Lippen mit einem zarten Kuss. Dann wischte er ihm die Tränen ab. „Und jetzt komm, bevor alles vorbei ist.“ Er ging mit. Im Zimmer lag ein verzweifelter Aoi auf dem Bett, der weinte und immer wieder aufschrie. Kai und Reita hielten ihn an den Seiten, am Fußende des Bettes stand Addy mit Mizu. „Uruha... du bist wieder hier?“ „Ja.“ Uruha nickte, löste Reita damit ab, Aoi zu halten. „Ich bleibe. Auch wenn ich Angst habe.“ „Danke... AU!“ Aois Gesicht verzog sich. Am liebsten wäre Uruha wieder geflüchtet. Doch ein Blick zu Takeru, der sich hinter Aoi setzte und seinen Rücken stützte, ließ ihn das noch einmal überdenken. Reita stand direkt hinter ihm, strahlte eine Ruhe aus, die er sonst nicht an dem Bassisten bemerkt hatte. „Du bleibst hier, klar?“ Und eine leicht bedrohliche Aura schwang auch mit. Uruha nickte. „Meine Herren, es geht los.“ Addy nickte bekräftigend. „Bei der nächsten Wehe fängst du an zu pressen, Aoi.“ Aoi kam nicht dazu, eine Antwort zu geben. Die Wehe war bereits da, sein Körper verkrampfte sich und er presste. Aois Gesicht wurde erst weiß, dann rot. Uruha war sich sicher, dass er nur weiß war. Halb aufgerichtet, an Takerus Körper gelehnt und von ihm selbst und Kai gehalten, drückte Aoi Uruhas Hand fest in seiner. Er keuchte los, als die Wehe abklang. „Scheiße, tut das weh. Wie machen Frauen da... oh Gott, verdammte SCHEISSE!“ Aoi brüllte auf, presste erneut. „Du machst das sehr gut, sehr gut, Aoi. Nur das Atmen nicht vergessen.“ Mizu sprach ruhig und entspannt, als entbinde sie täglich Männer von Zwillingen. Uruha gegenüber stand Ruki, der über Kais Schulter hinweg auf Aoi sah und gelegentlich dessen Schultern streichelte. Er sah so unsicher aus, wie er sich fühlte. Dann presste Aoi wieder. Als er die Augen öffnete, war in linken Auge eine Ader geplatzt. Obwohl sie darauf vorbereitet waren, dass dies oft geschah, war Uruha geschockt. Er schluckte, musste tief Luft holen. „Du machst das toll,“ sagte er und küsste Aoi auf die Wange. „Du... auch... oh nein...“ Es gab keine Pausen mehr. Es ging ohne Unterbrechung in die nächste Presswehe über. „Ich kann schon den Kopf sehen, jetzt nicht pressen.“ Addy lächelte. „Einfach tief einatmen und wenn die Wehe kommt, atmest du aus.“ Der Kopf. Es war so weit. Gleich. Gleich. Uruhas Herz raste. Ihm liefen Tränen über die Wangen. Das war zu viel. Aoi holte tief Lust und nickte. Dann krampfte sein Körper wieder und er atmete aus. „Einmal noch, dann hast du es geschafft.“ Wieder holte Aoi Luft. „Und jetzt wieder pressen... genau so.“ Uruha sah nichts mehr. Vor seinen Augen verschwamm alles, als Aoi sich mit einem Schrei an ihn klammerte, dass er das Gefühl hatte, er würde ihm die Hand brechen. Sollte er doch! Dann spielte er halt nie wieder, das war ihm egal. Ein dünner, hoher Schrei mischte sich in Aois Schrei. Addy hob etwas hoch. Es war rot. Glitschig und beschmiert. Und laut. „Mein Gott...“ Aoi streckte die Arme aus, seine Augen leuchteten. Ihre Tochter. Die erste von beiden war da. „Glückwunsch ihr zwei! Ihr seid Eltern einer wunderschönen Tochter.“ Wunderschön. Ja, das war sie. Obwohl sie rot und verschmiert und glitschig war. Uruha wischte Tränen aus seinen Augen, während Addy das Baby abnabelte und auf Aois Bauch legte. „Sie... sie... oh Gott...“ Aoi berührte vorsichtig den kleinen Körper. Uruha küsste ihn auf die Wange, dann streckte er seine Hand aus und berührte das winzige Mädchen. Zum ersten Mal. Er weinte einfach los. Noch bevor Aoi richtig realisiert hatte, dass seine erste Tochter auf der Welt war, kam der Schmerz zurück. Aber nicht so schlimm wie zuvor. Zwar hatte er nichts an Stärke verloren, aber nachdem er seine Tochter nun gesehen hatte, war alles erträglich. Auch der Schmerz, den er nun für den zweiten Zwilling ertragen musste. Er sah zu Uruha, sah dann hinterher, wie Mizu die winzige Person von seinem Bauch nahm und in Tücher einwickelte, etwas mit ihr machte und dann nickte. Das Gesicht seines Mannes war alle Schmerzen wert, war es wert, dass er wach geblieben war. Und der Anblick seiner neugeborenen Tochter... nie würde er diesen Anblick vergessen. „Du musst wieder pressen, Aoi, auch, wenn es schwer ist.“ Es war nicht schwer, Addys Anweisung zu folgen. Es würde gleich vorbei sein. Gleich würde seine zweite Tochter auf der Welt sein. Er presste, als die Wehe kam und atmete ein, kaum, dass sie vorbei war. „Sie kommt. Ich sehe sie schon.“ Als Aoi diesmal den Atem ausstieß, spürte er, wie sich das Baby auf die Welt bahnte. Das war es. Er wusste, dass es vorbei war. Und dann schäumte sein Körper über vor Glück, als zum zweiten Mal dieser zarte, erste Schrei im Leben eines Menschen erklang. Addy legte seine zweite Tochter wie die erste auf seinen Bauch. Diesmal schloss er sofort die Arme um sie. Vor Tränen konnte er sie kaum sehen, konnte kaum sehen, wie Uruha sich die Augen wischte, so dass er nur spürte, wie Uruha ihn und ihre Tochter in die Arme nahm. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich...“ flüsterte Uruha immer wieder und küsste ihn dauernd auf Wange, Stirn und Haar. Aoi blinzelte die Tränen weg, um seine Tochter richtig sehen zu können. Sie war wunderschön. Schwarzes, volles Haar bedeckte ihren winzigen Kopf. Ihre Lippen waren noch zum Schrei verzogen, ihre Augen geschlossen. Noch war sie mit ihm verbunden, aber gerade trennte Addy die Nabelschnur durch. Es fühlte sich nicht an, als würde ein Verbindung unterbrochen werden. Er war mit seinen Töchtern verbunden, auf eine Weise, die er nicht in Worte fassen konnte. Von hinten schlang Takeru die Arme fester um ihn, er Junge weinte in seine Haare. Kai an seiner anderen Seite küsste ihn ebenfalls. Ruki sah gebannt auf die beiden Neugeborenen. Reita hielt Uruha fest. Alle sagten etwas, aber kaum etwas davon drang an Aois Ohren. Mizu kam wieder, legte ihm seine Erstgeborene in die Arme und versorgte die zweite. Was ihnen vorher keiner hatte sagen können, Aoi aber schon geahnt hatte, bestätigte sich jetzt. Seine Kinder sahen absolut identisch aus. Wunderschön... Er küsste das kleine Mädchen auf die noch feuchten Haare. Dabei schlug sie die Augen auf und sah ihn an, als wollte sie sicher gehen, dass sie bei guten Leuten gelandet war. „Hallo du.“ Uruha lächelte. Nein, das war kein Lächeln. Uruha strahlte. Er strahlte wie noc nie und Aoi war sich sicher, dass er nicht besser war. Die anderen vier waren es zumindest nicht. Auch sie strahlten mit Tränen auf den Wangen. „Hier.“ Mizu kam mit der Zweitgeborenen wieder und legte sie in Uruhas Arme. „Halte sie mal.“ Zu sehen, wie unsicher und vorsichtig Uruha die Neugeborene hielt, ließ Aoi erneut die Tränen über die Wangen laufen. „Mein Gott. Das sind unsere Töchter, Aoi. Unsere Töchter.“ „Zwei kleine Wunder,“ schniefte Ruki. „Ich wollte nicht heulen!“ „Ist doch egal.“ Reita drückte Ruki und küsste ihn. Dabei weinte er selbst. Takeru kletterte hinter Aoi vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann zog er Kai an sich. „Halt mich fest,“ bat er Kai. Dieser schlang die Arme nicht nur um ihn, sondern hob ihn auf selbige. Von all dem merkte Aoi nicht viel. Er sah nur Uruha und die Kinder. Es war jede Sekunde Schmerz wert gewesen. Jede einzelne Sekunde. Neugierig sah ihn die Erstgeborene an. Ihre Schwester war nicht anders, sie schaute Uruha fast schon prüfend an. „Uruha... wir... wir sind wirklich Eltern!“ Aoi konnte es noch immer nicht fassen. „Jetzt sagt uns schon, wie eure Zauber-Kinder heißen, okay?“ Takeru konnte es nicht mehr abwarten, sie hatten die Namen geheim gehalten. Aoi flüstert den Namen in das Ohr des Babys auf seinem Arm, Uruha tat das selbe mit der Tochter, die er hielt. Sie sollten die ersten sein, die ihre Namen hörten. Dann lächelte er. „Sie hier heiß Yukiko Cassis Shiroyama-Takashima.“ Das hatten sie für das Erste der Babys entschieden. „Und ihr Name ist Reila Hiromi Shiroyama-Takashima.“ Damit küsste Uruha das Mädchen auf die Haare. Aoi realisierte nicht, was die anderen sagten. Ob sie die Namen mochten oder nicht. Er merkte nicht mehr viel. Nur Glück, mehr nicht. „Eure Töchter sind um 5:18 Uhr und 5:22 geboren,“ verkündete Mizu. „Zu Sonnenaufgang.“ Aoi sah kurz zum Fenster. Der Himmel war leuchtete in der aufgehenden Sonne rötlich. Wieder weinte er. Er glaubte nicht, dass er noch glücklicher sein konnte. Uruha war sein Mann. Er hatte zwei gesunde Töchter. Und seine Freunde waren bei ihm. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Himmel, hab ich Angst vor dem Teil gehabt! Ich hoffe, es gefällt euch. Zu den Namen muss ich sagen, dass ich zuerst andere hatte, die dann aber aus diversen Gründen doch nicht passten. Dass „Cassis“ und „Reila“ Teile der Namen sein würden, hatte ich beschlossen, seit ich Aoi habe Zwillinge tragen lassen. Die normalen Namen stammen von einer Leserin und Freundin. Ob es möglich ist, Doppelnamen in Japan zu tragen (Also Nachnamen) weiß ich nicht, ich habe es einfach beschlossen. Glaubt besser nicht, dass das hier das Ende ist, nur weil die Kinder auf der Welt sind! Ich habe noch Ideen. Außerdem wollen wir doch alle wissen, wie Aoi und Uruha als Väter so sind, nicht wahr? Kapitel 74: Gratulanten ----------------------- Zuerst: Ich bin euch so dankbar, dass euch mein letztes Kapitel so gut gefallen hat. Ich weiß gar nicht, wer mehr gelitten hat – Aoi oder ich. Es ist mir ziemlich schwer gefallen, die Szene zu beschreiben und ich hab meine Freunde damit genervt, sie sich mal anzuhören, bevor ich sie poste, weil ich unsicher war. Darum: Ich liebe euch, wirklich! Auch wenn Reila und Cassis die Kinder von Aoi und Uruha sind, sind sie meine Schöpfung. Alle anderen Charas gehören mir leider nicht und machen einfach nur, was sie wollen. Gratulanten Mit Screw verließ eine weitere Band der PSC das Zimmer, in dem Kai bei Aoi und Uruha wachte. Seit dem späten Vormittag gaben sich die Acts die Klinke in die Hand, um den frischgebackenen Eltern zu gratulieren. Es erheiterte Kai ungemein, wie selbst die angeblichen härtesten Jungs der Firma in Entzücken über die Zwillinge ausbrachen. Aber er war müde und hätte sich am Liebsten Takeru angeschlossen, der vor zwei Stunden mit dem Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen war. Seit saß er auf dem Besuchersofa fest und krauelte den Nacken seines Freundes. Ruki und Reita hatten sich eine Stunde nach der Geburt verabschiedet – auch, um die anderen Bands zu informieren. Selbst war er nur mit seinem Kleinen geblieben, damit er bei Bedarf die Besucher rauswerfen konnte. Aoi und Uruha waren zwar wie er völlig erschöpft, aber so von ihren Kindern eingenommen, dass sie nicht mal merken würden, wenn alle Musiker und das Team der PSC gleichzeitig im Zimmer aufgetaucht wäre. „Hallo, ihr vier!“ Alice nine betraten, Nao voran, den Raum. Wenn sie weg wären, standen nur noch Vivid aus. „Alles, alles Gute!“ Shou drückte Aoi vorsichtig, umarmte dann Uruha. „Wahnsinn, einfach Wahnsinn,“ brachte Nao hervor, der die Babys musterte, als wären sie Wesen von einem anderen Stern. Aber das alles war scheinbar nicht wichtig für Aoi und Uruha. Sie sahen zu Miyavi, der sich mit Hiroto im Hintergrund hielt. Ami war auf den Armen des Jüngeren eingeschlafen. „Miyavi?“ Aoi deutete ihm, nähr zu kommen. „Das ist Cassis. Willst du sie mal halten?“ „Ich... darf ich denn?“ Miyavi sah verzückt auf das Baby. Kai wusste nicht, was genau es war, aber hier passierte etwas Großes. Nicht mal er und seine Kollegen hatten die Kinder bisher im Arm gehabt, auch keiner der anderen Bands war in diesen Genuss gekommen. Aber Miyavi durfte. „natürlich,“ sagte Uruha. Sanft legte Aoi das Neugeborene in Miyavis Arme. „Hallo keine Maus.“ Miyavi flüsterte. Hiroto trat mit Ami an das Bett heran. Dann lächelte Miyavi ihn und das Mädchen an und gab Cassis wieder in Aois Obhut. „Danke. Ami wird ihnen wie eine Schwester sein, das versprechen wir.“ „Allerdings.“ Hiroto nickte. „Nicht wahr, Ami?“ „Ähm, ich weiß zwar nicht, was das hier war, aber auch von mir alles Gute.“ Tora hob einen Beutel an und stellte ihn mit einem verschämten Gesichtsausdruck zu Aoi auf das Bett. „Was ist das?“ Uruha linste hinein. „Ich dachte... ihr braucht bestimmt Socken und so was. Da hab ich was gestrickt.“ Der Gitarrist war knallrot und Kai musste sich das Grinsen verkneifen. Aoi holte etwas aus dem Beutel, ein perfekter, rosa Strampelanzug, ein paar Nummern zu groß für die Zwillinge, aber da würden sie schon noch rein wachsen. „Danke. Das ist... total süß von dir.“ „Ja, schon gut. Nur erzählt nicht weiter, dass ich Stricken kann, klar?“ „Versprochen.“ Uruha grinste. „Tja,“ mischte Saga sich ein. „Das war´s dann aber mit eurem Sexleben.“ Shou schlug ihm auf den Hinterkopf und Kai musste nun doch lachen. „Au! Was sollte das denn?“ Saga hielt sich den Kopf und sah Shou wütend an. „Die zwei haben sicher was anderes im Kopf, als zu poppen.“ „Hatten sie doch sonst auch nie, warum dann jetzt?“ Diesmal fing sich Saga nicht nur von Shou, sondern auch von Nao eine Klatsche ein. „AU!“ „Warum hauen sie Saga?“ Takeru erwachte auf Kais Schoß und richtete sich auf. „Er hat´s verdient, glaub mir.“ Kai streckte seine Beine, in die langsam wieder Gefühl kam. „Dann ist gut. Kai, ich glaub, wir müssen ins Bett.“ „Seht ihr, der hat auch nix anderes im – AUA, verdammt noch mal, was soll denn das heute?“ Saga sah seine Kollegen entrüstet an. „Ich denke, ihr geht jetzt. Vivid sind noch draußen und Aoi braucht Schlaf.“ Und wir auch, dachte Kai. „Gut, wir sehen uns die nächsten Tage,“ verabschiede Nao sich für seine Band. In der Tür stieß er fast mir Ko-ki zusammen. Ko-ki, na toll. Kai könnte den frechen Drummer manchmal würgen. Vivid hielten sich ziemlich zurück mit ihren Glückwunschbekundungen. Für sie war das scheinbar alles verwirrender als für die anderen Bands. Nur Ko-ki schien ein ähnliches Talent wie Takeru zu haben, die Dinge so zu nehmen, wie sie kamen. Für diese Ähnlichkeit hätte Kai ihn gleich noch einmal würgen können. „Das ist echt toll,“ sagte Ryoga. „Irre, aber toll. Also, ich freu mich für euch beide.“ „Danke,“ sagte Aoi zum wohl dreißigsten mal an diesem Tag. Aber er lächelte noch immer. Kai hatte das Gefühl, dieses Lächeln würde nie wieder vollkommen verschwinden. Es verschwand nicht einmal, als Aoi herzhaft gähnte. „Das reicht, glaube ich.“ Kai stand auf. „Wir sollten nun wirklich gehen und die Familie allein lassen.“ „Ihr seid Familie,“ berichtigte Uruha und wischte sich die müden Augen. Dabei wachte Reila auf seinem Arm auf und fing leise an zu wimmern. Uruha begann, sie sanft in den Armen zu wiegen, den Blick verklärt auf ihr kleines Gesicht gerichtet. „Mag sein, aber ihr braucht Ruhe.“ Kai beförderte die Vivid-Musiker aus dem Zimmer, wollte schon mit Takeru an der Hand folgen, als Aoi sie mit einem „Wartet!“ zurückhielt. „Was gibt es denn?“ Kai lächelte. „Ich... wollte euch danken. Also, wirklich danken. Ihr habt das mit uns durchgestanden, die ganze Schwangerschaft, die Geburt und ich weiß echt nicht, was wir ohne euch vier gemacht hätten. Also Ruki und Reita meine ich noch. Ich...“ Er brach ab, sah auf seine aufwachende Tochter. „Ich weiß doch.“ Kai ging zurück zum Bett und küsste Aoi sanft auf die wirren Haare. „Ich weiß doch.“ „Haltet sie mal.“ Uruha gab Takeru vorsichtig Reila in den Arm, während Aoi Cassis an Kai übergab. Das Leben in seinem Arm war so leicht und winzig, Kai hatte Angst, es zu zerbrechen, wenn er es nur ein wenig fester berührte. „Ihr seid ihre Onkel, das wisst ihr doch, oder?“ „Onkel Takeru!“ Takeru lachte. „Das klingt toll!“ Kai sah zu seinem Freund, der strahlend das Baby wiegte. Sie hatte sofort aufgehört zu wimmern, fühlte sich wohl bei Takeru. Aber Kai fühlte sich unwohl mit Cassis auf dem Arm. Nicht, dass er sie nicht lieben würde, das tat er. Er hatte Angst, sie zu verletzten und gab sie unsicher zurück an Aoi. „Wir sind morgen wieder bei euch,“ versprach er. Murrend gab Takeru Reila wieder ab, dann folgte er ihm aus dem Zimmer. „Sie sind wunderschön!“ Takeru sprang im Flur herum, als wäre er vollkommen ausgeschlafen. Und der sollte Onkel sein, dabei war er doch selbst wie ein Kind. Kai lächelte. „Das sind sie wirklich. Ich glaube, Aoi und Uruha sind glücklicher als man es beschreiben kann.“ „Allerdings. Hey, Ko-ki!“ Der Drummer wartete im Flur scheinbar auf sie. „Ich dachte, ich fahre euch nach Hause. Ihr seid zu müde zum Fahren.“ Eigentlich hatte Kai sich ein Taxi nehmen wollen, aber das Angebot konnte er nicht ablehnen ohne undankbar zu wirken. Und da Takeru bereits nickte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zähneknirschend zuzustimmen. So fand er sich auf der kurzen Fahrt auf dem Rücksitz wieder, während Takeru Ko-ki vorne von der Geburt erzählte. „... Aoi hat so geschrieen, ich hab richtig Angst um ihn gehabt. Und dann war Cassis da, eigentlich Yukiko Cassis, aber egal, und dann hat er gelacht und geweint und ich hab auch geweint und eigentlich haben alle geweint, sogar Reita! Das war unglaublich, so was hab ich noch nie erlebt.“ „Ich auch nicht,“ sagte Ko-ki und bog in ihre Straße ein. „Ist ziemlich krass, was?“ Damit hielt er den Wagen an. „Allerdings,“ nickte Takeru und steig aus. Kai folgte und schlug Ko-kis Autotür zu. Jetzt konnte der Kerl ja wieder verschwinden. „Soll ich Lucy mit zu mir nehmen? Ich denke mal, du bist zu fertig, um noch mit ihr zu gehen.“ „Echt? Das ist lieb, danke!“ Takeru drückte Ko-ki zum Dank, was in Kai die Eifersucht hoch kochen lies. Er wollte nicht so sein. Aber Takeru gehörte ihm. Nur ihm. „Komm kurz mit hoch, dann kannst du sie mitnehmen und ihre Decke braucht sie auch.“ Erstaunlich munter wuselte Takeru die Treppen hinauf und drückte Ko-ki dann Lucy in die Hand. „Bis dann.“ Kai hielt dir Tür für den anderen Drummer auf, damit dieser gar nicht erst auf die Idee kam, er dürfe länger bleiben. „Danke für´s Fahren.“ „Kein Problem.“ Ko-ki winkte ihnen, dann war er samt Hund weg und Takeru schlang die Arme um Kai. „Kai?“ „Was denn, Kleines?“ „Komm ins Bett, ich bin müde.“ Er zog ihn ins Schlafzimmer und fing dort an, Kais Lippen mit Küssen zu bedecken. „Ich dachte, du bist müde?“ Kai lächelte. Ja, Takeru verstand sich mit Ko-ki, aber ihn küsste er. „Schon, aber...“ Takeru wurde ein wenig rot. Niedlich. „Ich will dich jetzt spüren. Ganz nah, ganz fest.“ Wieder verteilte er süße Küsse, ließ sich von Kai auf das Bett ziehen und leistete nicht den Hauch Widerstand, als Kai ihm das Shirt über den Kopf zog. „Das vorhin war einzigartig. Ich will das nicht loslassen. Das ist ein Gefühl... ich weiß gar nicht, was es ist.“ „Liebe, würde ich sagen.“ Kai bettete ihn in die Kissen. „Ja, ich glaube. Und... wenn wir... fertig sind hier... würdest du dann... in mir bleiben? Ich will einschlafen und dich noch immer in mir spüren.“ Zur Antwort küsste Kai seinen Freund nur zärtlich. „Sie schlafen wieder,“ sagte Uruha zu Aoi. Aoi sah zu, wie Uruha Reila in das Bettchen neben seinem Kopfende legte. Das Bettchen war aus Plexiglas, er konnte seine Kinder durch die Wand sehen. Beide Babys waren nach einer Flaschenmahlzeit eingeschlafen. Sie sahen aus wie kleine Engel. Aoi rückte dichter an die Bettkante, ließ den Blick nicht von ihnen ab. Auch nicht, als Uruha sich hinter ihn legte und sanft dir Arme um ihn schloss. Er war so müde. „Wir sollten auch schlafen, oder?“ „Sollten wir.“ Aoi drückte den Rücken an Uruha. Sein Körper tat immer noch weh, der Unterleib brannte und Addy hatte gesagt, dass er am Damm eingerissen war, aber das war ihm egal. Er war Vater. „Was macht dein Auge?“ Uruha streichelte ihm über die Stirn. „Drückt etwas, aber das ist wohl in ein paar Tagen wieder weg.“ Er zog Uruhas Arm fester an sich. „Das ist seltsam.“ „Was?“ „Ich kann wieder um dich herum fassen.“ Aoi musste lachen. „Ja, der Bauch ist weg. Aber fass ihn noch nicht an, ich habe einen irren Muskelkater.“ „Es tut mir Leid.“ Uruhas Lippen legten sich auf seinen Nacken. „Kannst du mir das verzeihen?“ Eine Sekunde schmerzte es Aoi, als er an die Augenblicke dachte, in denen er ohne seinen Mann in den Wehen gelegen hatte. „Natürlich.“ „Ich bin einfach so weggelaufen und habe dich allein gelassen.“ „Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich wohl selber weg gelaufen,“ gab Aoi zu. „Aber ich war nicht allein. Ich hatte die anderen da. Und du bist wieder gekommen. Das ist alles, was wichtig ist. Klar?“ „Ich hatte so eine Angst, als ich dich so gesehen habe.“ „Aber du bist wieder gekommen. Du warst da, als unsere Kinder auf die Welt gekommen sind und was anderes zählt nicht. Dann hast du halt kurz geschwankt, na und?“ Er drehte seinen Kopf und küsste Uruha. „Ich liebe dich und ich weiß, dass du mich auch liebst. Ich verstehe, was du meinst. Du musst nichts mehr sagen.“ Dann küsste er Uruha das erste Mal als Vater richtig. An ihren Küssen hatte sich nichts geändert. Er liebte Uruha, seine Lippen, seine Küsse und seinen Körper. Auch, wenn er zugeben musste, dass es wohl noch einige Zeit dauern würde, bis er wieder mehr wollte. Fortsetzung folgt... Kapitel 75: Geschmackstest -------------------------- Nach reiflicher Überlegung haben die Chefs der PSC entschieden, mir keinen der Jungs zu überlassen. Dabei hatte ich vorgeschlagen, dass sie zu mir können, wenn sie sich nicht gut benommen habe, als Strafe sozusagen. Aber irgendwie wollen die Chefs das nicht. Als würde ich was Schlimmes mit den Jungs machen. Also daher: Mir gehört nix und niemand von der PSC! Ich danke euch allen für eure Kommentare zum letzten Teil. Wie immer habe ich mich über eure Reaktionen sehr gefreut und liebe euch! Geschmackstest Yuuto sah sich im StarBucks um. Mal wieder hatte sich die gesammelte Belegschaft der PSC hier versammelt um über Aoi und Uruha zu sprechen. „Wir sollten wirklich etwas machen, meint ihr nicht?“ Akiya schlug das nun schon das dritte Mal vor. „Und was? Wir können die Hochzeit nicht mehr übertreffen,“ gab Miyavi zu bedenken. „Wer sagt denn, dass wir das übertreffen müssen?“ Keiyuu zuckte die Schultern. „Nur was Schönes für die vier machen, hier wird nicht jede Tag wer Vater von Zwillingen.“ „Nicht zu vergessen, hier entbindet nicht jeden Tag wer Zwillinge,“ fügte Ryoga an. „Bin mal gespannt,“ warf Yuura grinsend ein, „was ihr macht, wenn ich nächsten Monat heirate.“ „Pah!“ Ruki winkte ab. „Eine Hetreo-Hochzeit – wie langweilig!“ „Langweilig ja, sag das noch mal, wenn du meine Braut gesehen hast!“ „War nicht so gemeint, das weißt du doch. Wir lassen uns was einfallen!“ „Bin gar nicht sicher, ob ich das will,“ murmelte Yuura. „Jetzt hast du was angezettelt.“ Yuuto lachte. „Aber wir wissen immer noch nicht, was wir für die vier machen.“ Shou saß neben ihm und zuckte die Schultern. „Wir haben doch schon die Bilder gemacht, also eigentlich Mitsuru und wir haben geholfen. Und Tora hat...“ „... auch was Kleines für sie gehabt,“ unterbrach der Gitarrist Shou. Yuuto hatte das sichere Gefühl, Shou später dazu befragen zu müssen. Er lächelte. „Ehrlich gesagt,“ begann Kai. „die zwei waren so in Gedanken an die Babys, dass sie bis auf das Bett und den Wickeltisch nichts da haben. Gar nichts.“ „Also Baby-Grundausrüstung, ja?“ Isshi sah in die Runde. „Das heißt Windeln, Kleidung, Fläschchen und... was noch?“ „Was man halt noch so braucht.“ Shou grinste. „Spielzeug, Lotion, Feuchttücher.“ „Also wie bei Sagas Wocheneinkauf,“ schlussfolgerte Yuuto. Shou lachte heftig auf. Er war so hübsch, wenn er lachte. Yuuto nahm sich vor, ihn noch mehr zum Lachen zu bringen. Später. „Ich habe keine Windeln im Haus, klar?“ Saga sah ihn entrüstet an. „Den Rest aber schon?“ Shou kicherte jetzt nur noch und grinste seinen Bassisten an. Yuuto fragte sich, ob Shou vielleicht aus Erfahrung sprach, schließlich hatte er lange Zeit etwas mit Saga gehabt. „Aber mal ernsthaft.“ Reita blickte sich um. „Was brauchen die zwei noch für ihre Töchter? Weiß das irgendwer?“ Das Schweigen machte Yuuto Sorgen, wer wusste schon, in was für Einkäufen es so enden würde. Obwohl, zwei mussten es wissen. Er sah zögerlich zu Miyavi und Hiroto, die Ami bei sich hatte. Dann bemerkte er, dass er nicht der einzige im Raum war, der das Paar ansah. Nach und nach richteten sich alle Blicke auf sie. „Was?“ Hiroto war damit beschäftigt gewesen, seiner Ziehtochter die Flasche zu geben und hatte nicht bemerkt, wie sich alle auf ihn konzentrierten. „Och nö!“ „Pon, bitte!“ Nao sah ihn mit einem Blick an, dem Yuuto zumindest nichts abgeschlagen hätte. „Wenn du uns nicht hilfst, endet es in einer Katastrophe! Wir wissen doch gar nicht, was sie alles brauchen.“ „Na gut,“ seufzte Hiroto. „Ich mache euch eine Liste und morgen geht ihr einkaufen.“ „Danke!“ Yuuto nahm sich einen Schluck von Shous Kaffee. Es war ein Test, das gab er zu. Wenn Shou es zuließ, ohne zu meckern, hatte er es ein Stück weit in das Herz des anderen geschafft. „Schmeckt´s dir?“ War das schon meckern? „Der ist echt gut. Was ist das genau?“ Ihm schmeckte Shous Kaffee wirklich. „Caramel-Soja-Latte.“ „Muss ich mir auch mal bestellen.“ Yuuto lächelte Shou zu. „Trink ihn ruhig aus, wenn er dir so gut schmeckt.“ DAS war etwas Besonderes. Shou ließ ihm seinen geliebten Kaffee! Yuuto wurde warm. Sehr warm und das lag nicht an dem Kaffee. „IV?“ Naos Herz klopfte, als er IV im Flur hinterher lief. Er wollte, er musste mit ihm reden. „Ja?“ Mit seinen großen Kulleraugen sah IV fragend zu ihm auf. „Magst du mit zu mir kommen? Ich dachte, wir können zusammen was essen oder so.“ Nao kam sich vor, als wäre er hier der Teenager. „Klar. Ich koche. Was hast du da?“ Das war ein Problem. Naos Kühlschrank war leer. „Nicht viel, aber auf dem Weg...“ „Einkaufen? Okay, dann mach ich dir Fisch mit frischen Sprossen in heller Soße,“ beschloss IV. „Du musst doch nicht kochen, ich dachte, ich mache uns eine Fertigpizza oder was in der Art.“ „Fertigpizza?“ IVs geschwungene Augenbraue wanderte in die Höhe. „Na gut, dann koch halt.“ Nao gab auf. Sollte er doch kochen. Im Laden hatte Nao überrascht zugesehen, wie IV an dem Fisch schnupperte, bevor er ihn kaufte. Jetzt sah er zu, wie IV geschickt feine Steifen aus dem Filetstück schnitt. „Du kochst wirklich gern, was?“ „Ich liebe es!“ IV drehte sich, Naos riesiges Messer in der Hand, mit leuchtenden Augen zu ihm um. „Ich hab angefangen, als ich noch ganz klein war. Es ist so toll, was man mit wenigen Sachen machen kann und es freut mich immer, wenn ich mit meinem Essen meinen Freunden eine Freude machen kann. Also, darum koche ich halt oft für die Jungs. Aber ich koche auch gerne für dich. Wenn du magst. Ich meine, wenn ich darf und es dich nicht... ach verdammt!“ IV schlug das Messer auf das Schneidebrett. „Ich fasele schon wieder! Ich muss mir das echt abgewöhnen.“ „Du bist manchmal ziemlich schüchtern, nicht?“ Das fand Nao niedlich an IV. Er sah auf den ersten und zweiten Blick aus wie ein weiterer Takeru, bunt, albern und überdreht. Aber wenn man genauer hinsah, merkte man, dass das Alberne ungeschicktes Versehen war. Das Überdrehte war Unsicherheit und Nervosität. Nur bunt, das war IV. Für Nao sah er ein wenig wie ein Kobold aus mit seinen großen, leuchtenden Augen und dem verschmitzten, etwas unsicheren Lächeln. „Es wird besser!“ IV machte sich wieder an den Fisch. „Ich stottere nicht mehr. Das hab ich früher gemacht, ganz schlimm war das. Und seit ich in der Firma bin, fällt es mir viel leichter, mich mit anderen Menschen zu unterhalten. Ich denke, das hab ich auch dir zu verdanken. Du bist so unglaublich lieb zu mir.“ Nao seufzte. Lieb. Ob IV ihn immer noch lieb finden würde, wenn er wüsste, was er sich die letzten Wochen vorstellte, wenn er allein war? Seit er sich eingestanden hatte, dass er in IV verliebt war, lief sein Herz Amok. Er musste dauernd an ihn denken und wenn er ihn sah, mutierte er zu einem unsicheren Wesen. Nach allem, was er über IV wusste, hatte dieser keine Erfahrung mit Männern. Oder überhaupt Erfahrung. IV war jung, eigentlich viel zu jung. Aber Naos Herz war das reichlich egal. Es wollte IV. Nao fasste einen Entschluss. Es war ein gutes Zeichen, dass IV gern bei ihm war. Es war ein gutes Zeichen, dass er ihm vertraute, genug, um ihm von seinem Betrug zu erzählen. Es war ein gutes Zeichen, dass er für ihn kochte. Er würde alles auf eine Karte setzen. Nao trat hinter IV und nahm ihm das Messer aus der Hand. Sein Herz raste. „Ich tu mir schon nicht weh,“ lachte IV. Nao drehte ihn herum, zog ihn in seine Arme und küsste ihn. Einfach so. Er wollte nicht reden, er wollte IV küssen. Die Lippen lagen erstarrt auf seinen, kein Mucks ging durch IVs Körper, als Nao seine Lippen fester auf IVs presste. Dann entspannten sich die Muskeln unter seinen Händen, mit denen er IV fest an sich drückte und die Lippen wurden weich. Nun langsamer begann Nao, seine Lippen zu bewegen. Nicht mehr hektisch, sondern vorsichtig, tastete er mit seinen Lippen über IVs. Plötzlich schlossen sich IVs Arme um ihn, das gab den Rest. Er ging noch einen Schritt weiter und stupste mit der Zunge an die Unterlippe. IV ließ ihn ein. Das war besser als alles an Küssen in den letzten Jahren. Besser als ein Live. IV lag in seinen Armen und küsste ihn zurück, unsicher, unschuldig, aber er küsste ihn! Nao löste den Kuss wieder, wollte IV nicht völlig überfordern. Doch als er die Augen öffnete, sah er dass IV in andere Welten verschwunden war. Sein Gesicht war abwesend, wie in einem Traum. „Nao...“ flüsterte er leise und tastete nach seinem Mund. Seine Augen glänzten. „Ich... tut mir leid, aber ich bin in dich verliebt,“ platzte Nao heraus. „Ich bin... gerade 18 und du 28... morgen 29... das...“ „Ich liebe dich nun mal.“ Er wollte IV wieder in die Arme schließen, aber dieser wankte. „Nao... ich...mir, ich muss... setzten...“ Weiß im Gesicht ließ sich IV zu einem Stuhl führen. Das war gar nicht die Art von Reaktion mit der Nao gerechnet hatte. „Es tut mir leid,“ flüsterte er und hielt IVs Hand fest. Sie war warm und feucht. „Ich hätte das nicht machen sollen.“ „Doch! Das war... unglaublich!“ IV atmete tief durch. „Ich bin völlig baff! Also... WOW! Gott, Wahnsinn! So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Jetzt war Nao verwirrt. Was wollte IV ihm sagen? Hatte es ihm gefallen? Hatte es ihm gefallen, geküsst zu werden, oder hatte es ihm gefallen, von IHM geküsst zu werden? „Kannst du...“ die dunklen Augen sahen ihn schüchtern an. „Kannst du das noch einmal machen? Ich will dich auch küssen.“ Nao wollte und er konnte. Er küsste IV erneut, sanft und zärtlich, behielt seine Zunge bei sich, strich nur kurz mit ihr über die Lippen, die IV zaghaft bewegte. „Und... das ich so jung bin?“ IV lehnte seine Stirn an Naos. „Ist mir egal.“ Und wie egal es ihm war, bei Kai und Takeru klappte es doch auch. „Dann...“ IV holte tief Luft und sah zu ihm auf. „Dann... sind wir jetzt zusammen?“ „Ich hoffe es.“ Nao nickte und küsste IV wieder. Seinen Freund. Festen Freund. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Wie ich heraus gefunden habe, lag ich mit IVs Alter gar nicht soooo daneben. Sein Geburtstag ist am 16.2.1990. Also wirklich noch ein kleiner Schatz! Gut, ich habe mich verhauen, was den Tag angeht, so hat er eben im Sommer Geburtstag bei mir. Sorry! Kapitel 76: Wickelkursus ------------------------ Mein Gott, so viele Kommentare zu Nao und IV! Die zwei scheinen ja echt Fans zu haben. Dafür, dass ich mir bei den beiden erst nicht sicher war, bestätigt ihr mir ganz super, dass es eine gute Idee war, aus den zweien ein Paar zu machen. Aber sie werden nicht eine Neuauflage von Kai und Takeru werden. Ich habe anderes mit ihnen vor. Nach wie vor bin ich euch unglaublich dankbar, dass ihr mir so liebes Feedback gebt. Das spornt mich an und ich werde noch lange nicht aufhören. Versprochen! Versprechen musste ich leider, dass ich nicht mehr versuche, die Jungs der PSC in meinen Besitz zu bringen. Die kommen einem doch echt mit der Polizei, wenn man versucht, einen von denen zu entführen! Sind aber auch spießig, die Chefs da. Ich meine, da sind 34 Kerls, da kann ich mir doch wohl mal einen ausleihen, oder? Nein? Na gut, dann gehören weiterhin denen... (Schade...) Wickelkursus Wirklich gut ging es Ruki nicht. Er lag auf seinem Sofa, Sabu-chan hatte sich an seiner Brust angekuschelt und wartete mit ihm auf Reita. Hätte Ruki benennen sollen, inwieweit es ihm nicht gut ging, hätte er es nicht sagen können. Die Müdigkeit von der Nacht der Geburt war weg, er hatte gut geschlafen. Heute Nachmittag in der PSC hatte er sogar jede Menge gelacht, als Saga sich mit jedem zweiten Satz in die Nesseln gesetzt hatte. Aber er fühlte sich nicht gut. Sabu-chan stupste ihn mit seiner kleinen feuchten Nase an. „Was denn? Wir waren doch schon draußen.“ Ruki krauelte seinen Hund hinter den Ohren. Ach so, dass war es auch schon, was er gewollt hatte. Er seufzte. Genau genommen fühlte er sich leer. Das war sein Problem. Ein drückendes, ungutes Gefühl. Etwas in ihm war nicht zufrieden mit der Situation, ganz und gar nicht. Am Liebsten hätte Ruki sein Problem gepackt, angeschrieen und es damit zum Verschwinden gebracht. Aber da er nicht genau greifen konnte, was sein Problem war, ließ es sich nicht anschreien. Die Tür ging auf und schlug gleich wieder hinter Reita ins Schloss. Sofort fühlte Ruki sich ein wenig besser. Reita. So seltsam er es selbst fand, aber der Bassist munterte ihn allein durch seine Anwesenheit auf. „Hab Filme mitgebracht und was von Chinesen,“ verkündete Reita und ließ sich neben ihn auf dem Sofa nieder. „Rück mal, so wird das nichts.“ „Was für Filme?“ Ruki linste in den Beutel. „Ich hab... Saw, ich glaube Teil 534 oder so und den was weiß ich wievielten Teil von Resident Evil oder...“ „Heute kein Horror, okay?“ Es ging Ruki mies genug, da wollte er heute mal keine Gedärme und Folter sehen. Obwohl er sonst nichts gegen Grusel und Ekel hatte. „Lieber Pretty Woman?“ Reita zog eine Augenbraue in die Höhe und lächelte. „Was hab ich über Horror gesagt? Hast du nicht was Nettes dabei?“ „Ich hab mal dieses Ding mit dem Hund geholt, Marley und ich. Alberne Komödie glaub ich, aber mit einem Hund.“ Die Hülle sah zumindest freundlich aus, und Ruki schob ohne weiter zu fragen den Film in den Player. Dann holte er Stäbchen und zwei Bier, bevor er den Film startete und sich neben Reita in das Sofa kuschelte. Sabu-chan schnupperte währenddessen neugierig an den Pappschachteln vom Chinesen. „Dein Hund hat Hunger, was?“ Reita krauelte den kleinen Hund. „Der soll mal nicht so tun, als würde er verhungern. Wehe, du lässt dich erweichen und gibst ihm was.“ Das mochte Ruki gar nicht. Sein Hund bekam genug Leckerchen, aber nicht, wenn er selbst aß. So einfach war das. „Ich bin doch viel zu cool um auf seine Hundaugen reinzufallen,“ verteidigte sich Reita. „Klar. Du bist viel zu cool.“ Ruki nickte und fing an, sich auf Essen und Film zu konzentrieren. Eineinhalb Stunden später drückte er sich fester an Reita. „Und jetzt sagst du mir, was mit dir los ist, okay?“ Reita schlang die Arme um ihn und legte sie der Länge nach auf das Sofa. „Sag du es mir. Ich hab keine Ahnung, was das Problem mit mir ist,“ gab Ruki zu. „Bist du traurig, wegen Aoi und Uruha?“ „Wieso sollte ich? Die zwei sind so glücklich.“ „Weil es jetzt anders werden wird. Mit den Mädchen und so.“ Kurz dachte Ruki darüber nach. Zwei seiner besten Freunde waren Eltern geworden, aber das würde sie nicht so verändern, dass sie nicht wieder zu erkennen waren. Nein, das war es nicht. „Nein. Ich glaube, mir fehlt die Bühne oder so was.“ „Darüber haben wir doch erst gesprochen. Ich dachte, du willst auch eine Pause.“ „Ich brauche sie auch. Aber ich brauche auch die Bühne, wie Luft zum Atmen.“ Es war eine Zwickmühle. Auf der einen Seite brauchte er Pause und Urlaub und auf der anderen sehnte er sich nach dem Rampenlicht. „Ruki... ich hab nachgedacht...“ „Worüber?“ Vorsichtig sah Ruki auf. „Über das alles hier. Wir, die Band, deine Familie, die andere Jungs, das alles. Und... also... ich finde, du solltest versuchen, über das mit deinen Eltern hinweg zu kommen.“ „Bin ich seit ich 19 bin.“ „Bist du nicht. Das mit der Firma war der Todesstoss. Und darüber musst du hinweg kommen. Sonst macht es dich kaputt.“ „Ich weiß, aber... so leicht ist das alles nicht,“ gab Ruki zu. Reita etwas vorzumachen wäre eh zwecklos. Der Bassist durchschaute ihn immer vollkommen. „Vielleicht... also... ich meine...“ Wurde Reita etwa ein wenig rot um die Nase? Ruki lächelte, hatte der Bassist sich das dauernde Tragen des Nasentangas doch wieder halbwegs abgewöhnt und trug ihn nur noch auf der Arbeit. „Was meinst du?“ „Ich würde dir helfen und... es wäre besser... ich meine... wenn du und ich... also... willstdumitmirzusammenziehen?“ Das Letzte brach Reita in einem Wort hervor. „Zusammen?“ Etwas in Ruki machte PUFF und die Leeren platzte weg. „Was glaubst du denn? Natürlich!“ Er fiel Reita um den Hals und küsste ihn stürmisch. „Ich liebe dich! Ich will mit dir zusammen wohnen, ich hab nur immer gedacht das ist dir zu offiziell oder so was in der Art.“ „Von mir aus kann es jeder wissen. Zur nächsten Tour schreibe ich mir „Ruki ist mein fester Freund“ auf den Nasentanga, okay?“ Lachend drückte Ruki ihn zurück auf das Sofa. Darüber konnte man später noch reden. Über alles andere auch. Reden wurde eindeutig überbewertet. „Ganz wichtig ist, dass ihr sie nie, NIE, loslasst, wenn sie auf dem Wickeltisch liegen,“ belehrte Mizu Aoi und ihn. Uruha schaute der Hebamme über die Schulter, wie sie Aoi zeigte, wie die Babys gewickelt wurden. „Noch sind sie nicht besonders beweglich, aber sie drehen sich öfter, als ihr glaubt. Und wenn ihr nicht darauf achtet, passiert schnell ein Unglück.“ „Ich lass sie nicht los,“ versprach Aoi und Uruha glaubte es ihm sofort. Sein Mann war fast noch verliebter in die Zwillinge als er selbst. Uruha hielt seine Tochter fest im Arm, während die andere auf dem Wickeltisch lag. Es war ihm mehr als unangenehm, aber er musste auf das Bändchen an ihrem Handgelenk schauen, um zu wissen, welche es war. Er war sich nicht ganz sicher, aber er tippte auf Yukiko Cassis. Das Bändchen bestätigte ihn. Er atmete erleichtert auf. Aoi schien das nie zu passieren. Er konnte die Zwillinge auseinander halten. Mutterinstinkt oder so etwas in der Art. Yukiko Cassis ließ einen Laut von sich, sofort drehte Aoi sich um. „Was hat sie?“ Er sah zu ihr, eine Hand auf dem Bauch von Reila Hiromi, damit sie nicht wegrollte. „Nichts, glaube ich. Alles gut.“ Uruha lächelte ihm gerade zu, als Yukiko Cassis lauthals anfing zu schreien. „Oder auch nicht. Was hast du denn?“ Er hob sie ein wenig dichter an sein Gesicht, küsste sie auf die Wange, aber erzielte keine Besserung. „Aoi? Wir sind mit Reila Hiromi noch nicht ganz fertig.“ Mizu machte sich dran, Aoi nun auch zu erklären, wie man ein Baby anzog, während Uruha anfing, Yukiko Cassis sanft zu wiegen. „Was hast du denn? Hast du Hunger? Kann nicht sein, du hattest doch erst was. Und müde bist du auch nicht, du hast die ganze Zeit geschlafen. Also... na gut...“ Blieb ja nicht mehr viel übrig. Er roch kurz an seiner Tochter, die mit einem Mal nicht mehr so süß und unwiderstehlich duftete, nicht mehr wie ein Pfirsich, sondern ehr... wie eine benutzte Babywindel. „Super...“ „Darauf müssen wir uns wohl einstellen, was, Liebling?“ Aoi hob mit vorsichtigen Händen Reila Hiromi auf seinen Arm, lehnte ihr Köpfchen an seine Schulter und stützte sie an Kopf und unter dem Po ab. Es war ein wunderschönes Bild. Seine Augen strahlten. „Das ist dann wohl das ABER an Babys.“ Uruha legte Yukiko Cassis auf den Wickeltisch und küsste sie auf die Stirn. „Du wirst jetzt sauber gemacht, meine Kleine.“ Dann sah er Mizu an. „Vergiss es,“ lachte sie. „Ich sag dir, was du machen musst und dann machst du es selbst.“ Wäre ja auch zu schön gewesen. Babys brachten nun mal gewisse Dinge mit sich. Egal, wie sehr man sie vom ersten Augenblick an liebte, irgendwann, meist in den ersten zwei Tagen, war es soweit, dass die Schwestern und Hebammen einem erklärten, man wäre nun selbst dran mit wickeln. Unter Mizus Anleitung zog Uruha Yukiko Cassis den rosa Strampler aus, den Tora so liebevoll gestrickt hatte und öffnete dann die Windel. „Das hat sich gelohnt,“ murmelte er. „Das ist noch gar nichts.“ Mizu machte ihm nicht wirklich Mut. Dabei hatte er den Eindruck, die Windel wäre schon recht gut befüllt. „Noch trinken sie nicht viel, aber wartet ab, bis sie Brei bekommen und wenn sie in den nächsten Wochen mehr trinken, kommt am andere Ende auch mehr raus.“ Aber das war vielleicht gar nicht so schlimm, dachte Uruha. Yukiko strahlte ihn an, schien ihn zu sehen und sich über ihn zu freuen. Sie wusste, dass er ihr Vater war und sie liebte ihn, da war er sich so sicher, dass ihm ganz warm und feucht ums Herz wurde. Feucht? „Nein...“ Uruha sah an sich herab, während gleichzeitig Aoi und Mizu zu lachen begannen. Mit einem süßen Lächeln im Gesicht hatte Yukiko ihn zielsicher angepinkelt. „Falls es dich beruhigt, bei kleinen Jungs ist es schlimmer.“ „Tut es nicht.“ Er hielt seine Tochter mit einer Hand, während er versuchte, mit der anderen und Tüchern den Unfall zu beheben. „Das sind Öltücher,“ belehrte ihn Aoi. Na super, das wurde wohl nicht besser. „Was muss ich jetzt machen?“ Er wandte sich wieder voll und ganz seiner Tochter zu. „Ich liebe dich, Maus, auch wenn du mich anpisselst.“ Der Rest des Wickeln verlief zu Uruhas Freude ohne weitere Unfälle und er schlug sich sogar recht gut. Das Hemd war auch schon wieder fast trocken, bis er fertig war. Er ahmte nach, was Aoi mit Reila Hiromi getan hatte und lehnte Yukiko an seine Brust. Sie weinte nicht mehr, schien sich gut zu fühlen. Kein Wunder, war ja auch alles los, was gestört hatte. „Ihr macht das sehr gut.“ Mizu lächelte ihnen noch zu, bevor sie den Raum verließ. „Morgen geht´s heim.“ Aoi sah ihn an. „Ob wir das packen?“ „Klar. Werden wir schon.“ Er setzte sich neben Aoi auf das Sofa. „Sie sind so klein. So unglaublich klein.“ „Allerdings. Und es sind unsere. Unsere Töchter.“ Er war stolz wie sonst was auf die Beiden. Und auf Aoi. Sein Grinsen war so breit, dass er es fast an den Ohren spüren konnte. „Ich bin Vater.“ „Ich auch. Irgendwie zumindest.“ Aoi grinste. „Und auch ein wenig Mutter.“ „Du bist Vater. Nur irgendwie müssen wir ihnen erklären, was es mit ihnen auf sich hat.“ „In zwölf Jahren, okay? Was haben eigentlich deine Eltern gesagt? Kommen sie vorbei?“ „Meine... ELTERN!“ Er wusste, da war noch etwas gewesen. Etwas, dass er die ganze Zeit vergessen hatte, aber es war so schwer gewesen, sich auf etwas anderes als Aoi und die winzigen Kinder zu konzentrieren. „Sag nicht, du hast sie nicht angerufen!“ Aoi lachte. „Ruf sie an, aber mach den Lautsprecher an, dass ich den Anpfiff hören kann.“ „Ich liebe dich auch, Aoi...“ Er küsste ihn, bevor er mit hochrotem Kopf die Nummer seiner Eltern wählte. Wie hatte er das nur vergessen können? „Ja?“ Seine Mutter war dran. „Hallo Mama. Ist Papa auch da?“ „Hallo Ko- Uruha. Sorry, ich vergesse das immer wieder. Nein ist er nicht, was gibt´s denn? Sag nicht... die Babys sind da?“ „Ämmm... also, ja.“ „Uruha! Alles Gute! Ist alles gut gegangen, sind die Babys beide da? Wie geht es Aoi? Ist alles gut mit ihm? Wann? Hast du sie schon auf dem Arm gehabt? Wie sehen sie...“ „MAMA!“ Er musste lachen. „Hallo Takiko-san!“ Aoi lachte ebenfalls. „Aoi, du klingst ja so munter! So schnell? Ich wünsche dir auch alles, alles Gute! Ihr seid bestimmt wundervolle Väter.“ „Danke.“ „Mama, uns geht es allen vier sehr gut, beide Mädchen sind da und ich habe gerade eines auf dem Arm.“ „Wie heißen sie? Ihr habt doch schon Namen, oder?“ Aoi übernahm die Antwort. „Ungewöhnlich, aber schön. Und jetzt sagt schon, um wie viel Uhr sind sie gekommen?“ „Also... Mama, es tut mir leid, aber... Gott, ich war so aufgeregt!“ „WAS meinst du damit?“ Seine Mutter klang nicht ganz so begeistert mehr. „Sie sind vorgestern bei Sonnenaufgang auf die Welt gekommen,“ gab Uruha zu. „VORGESTERN? Und jetzt rufst du...“ sie brach ab, holte Luft und fing dann erneut an. „Okay. Aber ich will noch heute ein Foto von euch allen per Mail, klar? „Klar, Mama.“ Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Eltern können sich stundenlang darüber unterhalten, was sie in ihre Babys füllen und was wieder herauskommt. Ich versteh das nicht! Nicht mal als Krankenschwester. Vielleicht liegt es einfach daran, dass kleine Babys noch nicht viel machen – außer eben essen, schreien, schlafen und verdauen? Aber keine Sorge, Aoi und Uruha werden euch nicht damit langweilen. Kapitel 77: Doch nicht der?! ---------------------------- Ein neuer Teil, ein neuer... mir fehlt jetzt die Pointe... egal! Auf jeden Fall habe ich mich mal wieder unheimlich gefreut, eure Meinungen zu meinem letzten Kapi zu lesen. Und bevor ihr fragt: Ja, Aoi und Uruha sind im nächsten Teil wieder an der Reihe, genau wie Kai und Takeru! Mir wurde gesagt, wenn sich die echten Jungs in der PSC nicht benehmen, schicken sie sie mir sozusagen als Strafe, damit ich mit ihnen machen kann, was ich will. Leider bin ich aufgewacht, bevor einer Mist bauen konnte und so gehört mir immer noch niemand! Doch nicht der?! „Und jetzt erzählst du uns, warum du so breit grinst wie Kai auf LSD,“ forderte Saga von seinem Leader. Naos kleine Feier gestern war nicht wirklich einträglich gewesen, was Infos über ihn anging und heute schein er auch nicht gewillt, von allein mit der Sprache herauszurücken. Etwas war anders an ihrem Drummer und Saga wurmte es genau wie Shou und Hiroto, dass er nicht wusste, was es war. Die Probe lang hatte er sich zurück gehalten und abgewartet, aber jetzt war es lange genug. „Was soll los sein?“ Lächelnd setzte Nao sich auf das Sofa. Mit dem Lächeln konnte man bestimmt einen Generator antreiben. „Komm schon, Nao.“ Hiroto hob Ami aus ihrem Bettchen und ließ sie auf dem Boden loskrabbeln. „Man sieht, dass was anders ist.“ „Was ist anders?“ Miyavi kam in die Proberaum und kniete sich neben seinen Freund. Saga fragte sich, ob er und Chiyu eigentlich die einzigen waren, die sich nicht jede Pause besuchten. „Wenn es was gibt, sollten wir das wissen, sonst gibt´s nur wieder Stress,“ meinte Tora und sah zu Shou hinüber. Saga verkniff sich die Bemerkung, dass es den letzten Stress nur gegeben hatte, weil Tora ein unsensibler Klotz war. „Okay, okay!“ Abwehrend hob Nao die Hände. „Ich sag euch ja, was los ist.“ „Jetzt bin ich gespannt.“ Mit voller Aufmerksamkeit wandte Saga sich Nao zu. Die Story musste einfach gut sein. „Ich bin mit IV zusammen,“ verkündete Nao. „IV?“ Shou zog die Augenbrauen hoch. „Süß, schüchtern, klein, ziemlich jung?“ „Ja, mit IV.“ Nao errötete. „Ich weiß, dass er jung ist, aber ich hab mich verliebt, klar. Bei Kai und Takeru sagt ihr doch auch nichts.“ „Wir sagen ja auch nichts,“ beruhigte Hiroto ihn. „Aber... IV wirkt so unerfahren und alles. Ich meine, er ist knallrot geworden, als Takeru ihn gefragt hat, ob er Männer oder Frauen mag.“ „War etwas viel für ihn den Tag. Jungs, wirklich, ich bekomm ihn nicht mehr aus meinem Kopf, seit ich mich mit ihm unterhalten habe. Und er ist auch in mich verliebt. Jetzt sind wir zusammen und ich bin wirklich, wirklich glücklich.“ Das glaubte Saga ihm auch. Nao war wie ausgewechselt. War Nao noch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen, war er in den letzten Tagen das pure Glück geworden. „Nao... du hast noch nicht mit ihm geschlafen, oder?“ Shous flache Hand traf ihn am Kopf. „Mein Gott, könnt ihr mal aufhören, mich immer wieder zu hauen, wenn ich über Sex rede?“ „Ist nun mal dein liebstes Thema.“ Grinsend zuckte Shou mit den Schultern. „Nein, hab ich nicht. IV hat wirklich noch nicht den Hauch einer Erfahrung.“ Nao seufzte und schien etwas sagen zu wollen, tat es aber nicht. Saga beschloss, nicht weiter nachzufragen, ihm nur einen Rat zu geben. „Sei vorsichtig mit ihm, er ist gerade 20. Und bevor hier wer was sagt, ich weiß, dass ich mit Takeru geschlafen habe, als er 18 war.“ Aber das war etwas anderes gewesen. Takeru war zwar auch kindisch, aber nicht so unsicher wie IV. Er wusste, was er wollte und zögerte nicht, das zu sagen. IV war schüchtern und unerfahren. „Keine Sorge, Saga, ich hab es nicht eilig. Ich bin nicht du.“ Nao streckte ihm die Zunge heraus. „Ich liebe dich auch!“ Saga erwiderte die Geste. „Um das mal zu sagen, ich freu mich, dass du jemanden gefunden hast.“ Hiroto klopfte Nao auf das Knie. „Aber ich muss jetzt los, wir wollen die Geschenke zu Aoi und Uruha bringen.“ „Ich find´s auch toll. Und ist doch egal, wie jung IV ist.“ Miyavi reckte sich. „Pon, wo steckt Ami?“ „Krabbelt... oh GOTT!“ Saga folgte Hirotos Blick mit den Augen zur Tür. Die Miyavi weit offen gelassen hatte. Hektisch sah er sich im Raum nach Hirotos Ziehtochter um. Über Naos Enthüllung hatten sie das Krabbelkind aus den Augen gelassen. Wann war die Kleine eigentlich so unglaublich schnell geworden? Hatte sie sicher von Hiroto, denn dieser war bereits auf den Beinen und im Flur, gefolgt von Miyavi. Selbst sprang Saga auch auf, Nao verschwand in den Proberaum selbst, dessen Tür auch offen war. Vor einiger Zeit hatte die Chefetage schallisolierte Proberäume mit Vorraum zum Aufenthalt springen lassen. Keine schlechte Idee, bei der Menge an Bands, die zeitgleich probten. Aber hinter der Tür verbargen sich schwere Instrumente, die ein Baby einluden, sie zu berühren und die dann umfallen konnten. In Sagas Kopf malte sich ein Szenario aus, dass er schnell verdrängen musste. Kaum zu fassen, ihm wuchsen Babys ans Herz! „Hiroto! Miyavi!“ Byou von Screw stand in der Tür und rief den Gang runter nach ihnen. „Ami ist hier!“ Tatsächlich lag das Kind bei dem Sänger im Arm und lachte fröhlich, ohne den Hauch einer Ahnung, in welcher Sorge sie alle gewesen waren. „Ami!“ Miyavi küsste sie. „Haust du einfach so zu Byou ab!“ „Sie mag wohl lieber die härtere Musik.“ Byou grinste. „Ich komm aus unserem Zimmer, sitzt sie da auf dem Boden und grinst.“ „Sie mag unsere Musik,“ verteidigte Saga den Geschmack des Kindes. Irgendwie sah es unterhaltsam aus, wie Byou Ami hielt. Der Sänger trug schwarze Hosen, ein Shirt von AC/DC, eine dicke Sonnenbrille – Saga war sicher, dass Ruki das selbe Modell trug – und seine blonden Haare standen wild ab. Aber er lächelte das kleine Mädchen an. „Sie wird mal eine richtig coole Rock-Göre, das sag ich euch!“ Byou drückte Ami wieder in Miyavis Arme. Dann winkte er und verschwand wieder zu seiner Band. „Mach doch nicht so was.“ Es war süß zu sehen, wie Hiroto sie herzte, aber langsam fing Saga an, den ganzen Zucker nicht mehr ertragen zu können. „Ich hau mal ab zu Chiyu.“ War er eben doch einer, der seinen Lover in der Pause besuchte. Aber er hatte nicht vor, kuschelnd und küssend mit ihm herum zu sitzen. Saga dachte da ehr an den leeren Lagerraum im dritten Stock. „DU BIST WAS??????????“ Shins normalerweise melodische Stimme überschlug sich und tat IV in den Ohren weh. „Bist du irre?“ „Schrei IV nicht an!“ Ko-ki ging für ihn dazwischen und IV verkrümelte sich tiefer in seinen Sessel. Er hätte es den Jungs nicht sagen sollen. „Aber es ist vollkommen bescheuert!“ Shin lief auf und ab. „Wir können uns solche Sachen nicht erlauben! IV, wir sind NEU hier, neu, verstehst du? Wir sind die jüngste Band hier und das macht uns zu den Deppen vom Dienst.“ „Komm runter, Shin,“ bat Reno. „Bisher waren alle nett.“ „Klar, du hast dich ja auch von Shou poppen lassen.“ Der Sänger war auf 180 und IV fürchtete, noch mehr seiner Wut abzubekommen. Dabei hatte er seinen Freunden doc so dringend erzählen müssen, dass er nun mit Nao glücklich war. „Shin, du hast einen Schaden,“ urteilte Ryoga. „IV hat endlich mal privat Glück, lass es ihm doch!“ „Du bist zu jung für den Kerl, IV!“ Shin ließ sich nicht aufhalten. „Die wissen hier alle, dass du Jungfrau bist, die haben garantiert Wetten laufen, wer dich ins Bett bekommt.“ „Nao ist nicht so!“ Endlich schaffte IV es, sich selbst zu verteidigen. „Nao liebt mich und ich... ich liebe ihn auch. Bitte, Shin, versteh das doch.“ „Woher willst du wissen, dass er nicht so ist? Shou hatte Reno noch am ersten Tag ins Bett gequatscht.“ „Erstens war es nach Mitternacht. Zweitens habe ICH Shou angemacht, weil ich ihn unbedingt haben wollte. Drittens hat das nichts mit Nao zu tun.“ Reno legte seine langen Beine übereinander und lächelte IV aufmunternd zu. „Ich finde es toll, wenn IV verliebt ist. Ist doch schön.“ „Genau,“ stimmte Ko-ki dem Gitarristen zu und drückte IVs Schulter. Ko-ki war und blieb sein bester Freund. „Ich denke, Nao wird IV nur gut tun.“ „Habt ihr alle den Verstand verloren? IV, du bist gerade mal... das weißt du selbst! Und dann lässt du dich auf einen Kerl ein, der mehr als zehn Jahre älter ist als du.“ „Ich werde ihn nicht übermorgen heiraten. Shin. Bitte!“ Er merkte, wie er feuchte Augen bekam. Die Zustimmung seiner Freunde war ihm wichtig, er brauchte ihr Okay um mit Nao glücklich zu sein. „Du weißt nicht, auf was du dich einlässt.“ Langsam schein Shin ruhiger zu werden, er war zumindest nicht mehr so laut und lief nicht mehr aufgebracht hin und her. „Stimmt, das weiß ich nicht. Aber ich will es versuchen und herausfinden. Okay?“ „IV,“ Shin seufzte. „Ich kann dir das nicht ausreden, oder?“ „Nein, kannst du nicht.“ Shin hockte sich vor IV. „Du bist nun mal unser Krümel, unser Baby. Ich mach mir nur Sorgen um dich.“ „Das weiß ich. Brauchst du aber nicht.“ „Wenn er dir irgendwie weh tut, zerfetze ich ihn in der Luft,“ schwor Shin. „Dann ist es also okay?“ „Ich muss mich erst mal daran gewöhnen. Und sei vorsichtig, lass dich nicht schnell z um Sex überreden. Oder hast du etwa schon mit ihm...“ „NEIN!“ IV schüttelte den Kopf. An Sex mit Nao mochte er noch gar nicht denken, er hatte viel zu viel Angst davor. „Kann es sein, dass du heute nur Sex im Kopf hast?“ Ryoga sah Shin an. “Es scheint dir echt nur um den Sex zwischen den beiden zu gehen.” „Blödsinn. Ich sehe hier in dem Laden nur so viele Paare, die es immer und überall tun müssen, dass ich mir Sorgen mache.“ „Weißt du, was ich glaube?“ Reno trat Shin leicht mit in den Hintern, dass er nach vorne fiel. Er fiel IV fast in die Arme. Die plötzliche Nähe ließ IV erröten. Himmel, das war einer seiner Freunde, der nichts wollte und er wurde rot! Wie sollte er da dann bitte mit Nao schlafen können? „Reno!“ „Ich glaube, du bist vollkommen unterversorgt.“ Reno stand auf und förderte Shin mit einer Drehung in den freien Sessel. Ryoga grinste, was zwar IV und Ko-ki, aber nicht Shin sehen konnten, und stellte sich hinter den Sessels des Sängers. „Du hast es so nötig, dass du an jeder Ecke Sex siehst.“ Eines Renos lange Beine, die er auch privat fast immer in Hotpants stecken hatte, legte sich über Shin. „Du brauchst ganz dringend mal wieder einen netten, kleinen...“ „Hey!“ Shin errötete, als Reno sich auf seinen Schoß setzte und einen Arm um ihn schlang. „Lass dich einfach mal fallen, Shin, dann wird es besser.“ Die freie Hand nutzte Reno, um Shins Hand sehr, sehr weit oben auf seinem fast nackten Bein zu platzieren. „Ihr...“ Ryoga leckte seitlich über Shins Hals, während Reno seine Lippen auf Shins presste. „Ihr spinnt wohl!“ Shin sprang auf, warf dabei Reno zu Boden. „AU!“ Aber Reno lachte. IV konnte nicht fassen, was seine Kollegen hier vor seinen Augen abgezogen hatten. Er wusste, dass Reno etwas anders war, dass er gern in die Vollen ging und nicht schüchtern war. Aber dass er sich so offensiv an Shin schmiss, hätte IV nicht erwartet. Ko-ki lachte und drückte ihn wieder etwas fester. „Du darfst wieder blinzeln, Krümel. Und den Mund kannst du auch zu machen.“ Er folgte den Anweisungen Ko-kis, während sich die Lage sichtlich entspannte. Shin schien verstanden zu haben, dass Reno und Ryoga ihre Anmache nicht ernst gemeint hatten. „Okay, alles klar. Trinken wir einen Kaffee zusammen?“ Shin sah sich um. „Ich... lade euch ein, zur Entschuldigung.“ „Gern.“ Bei Kaffee war IV doch immer dabei. Er hätte sich zur Entschuldigung von Shin aber auch ein Glas Spülwasser herunter gewürgt. „Ich nicht, danke.“ Ryoga nahm eine große Tasche vom Boden auf. „Ich fahre jetzt mit den anderen die Geschenke zu Uruha und Aoi bringen.“ „Gut, dann sehen wir uns heute Abend in der Karaoke-Bar.“ IV winkte ihm zu. Er liebte Karaoke, auch, wenn er keinen Ton traf. Er wusste schon, warum er Bass spielte und nicht sang. Shin machte sich auf den Weg, die Getränke zu holen. Als die Tür hinter ihn zu fiel, sah Reno IV an. „Also, das war ja mal ein Ding! Ich wusste nicht, dass Shin so wütend werden kann.“ „Ich auch nicht,“ gestand IV. Es hatte ihn mehr als überrascht. „Ich schon,“ nickte Ko-ki. „Wenn ihm jemand sehr am Herzen liegt, kann er in die Luft gehen.“ „Und wenn er jetzt gerade nicht da ist: Sag schon, IV, wie ist Nao im Bett?“ „RENO!“ IV lachte, aber insgeheim stellte er sich bereits die Frage, wie es wohl mit Nao sein würde. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Irgendwie ist Reno so verdorben geworden wie Saga. Dabei sollte er eigentlich nur frech werden. Die machen sich schon wieder selbstständig! Kapitel 78: Überflüssige Geschenke und nächtliche Aktionen ---------------------------------------------------------- Hallo! Mal wieder muss ich mich bei euch bedanken, denn ihr habt mir wieder viele sehr liebe und süße Kommentare geschrieben, die mich sehr gefreut haben! Zu diesem Kapitel bitte ich euch um eine Sache: Wartet ab, bevor ihr wütend werdet, okay? Was gehört mir an dieser Story? , Idee. Was gehört mir nicht: Alle Darsteller. Oh, und da sie letztes Mal noch nicht frei geschaltet war, mache ich hier mal ein wenig Werbung in eigner Sache: Schaut euch meine Vivid-OS-Sory an, siehe hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/353956/239270/ Überflüssige Geschenke und nächtliche Aktionen Hiroto sah über die Leute, die sich mit ihm vor der Wohnung der frischgebackenen Eltern versammelt hatten und prüfte, ob sie vollständig waren. Reita, Ruki und Kai waren selbstverständlich da. Mit Kai war auch Takeru gekommen, obwohl SuG eigentlich Mitsuru als Vertreter geschickt hatten. Mai war für die Kra-Jungs gekommen, wie Izumi für Kagrra. Für Screw war Manabu gekommen und die Neuzugänge von Vivid waren durch Ryoga vertreten. Er selbst war für seine Jungs hier und Miyavi war mit Ami an seiner Seite. „Sie sind also seit einer Stunde zuhause,“ erinnerte er sich daran, was Ruki hm vorhin am Telefon gesagt hatte. „Aber wir bleiben nicht lange. Alles, was wir machen, ist es, unsere Geschenke abzugeben und dann wieder zu verschwinden und die vier in Ruhe zu lassen, klar?“ Hiroto wusste nur zu gut, wie sich Verwandte bei einem Baby im Haus die Klinke in die Hand gaben und die Eltern eigentlich nur ihre Ruhe wollten. „Ja, klar Meister. Nun mach schon!“ Manabu drückte auf die Klingel. „Je länger wir hier stehen... Hallo, hier ist Manabu! Mach mal die Tür auf!“ Der Summer ertönte und eine Gruppe Musiker stürmte das Treppenhaus. „Und benehmt euch!“ Hiroto versuchte, an ihren Verstand zu appellieren, merkte aber schnell, dass dies weitgehend sinnlos war. „Lass gut sein, Sternchen.“ Miyavi zwinkerte ihm zu. „Seinen wir lieber froh, dass wir so eine Horde nie im Haus hatten.“ „Blöderweise sind wir ein Teil der Horde,“ gab Hiroto zu bedenken. Dann standen sie vor der Wohnungstür, in der Uruha stand und sie ansah, als wären sie eine entlaufene Horde Gnus. Ähnlichen Lärm hatten sie ja auch veranstaltet. „Was macht ihr denn hier?“ Verwundert versuchte Uruha den Überblick über die Anwesenden zu bekommen. Hiroto bahnte sich einen Weg nach vorn, musste dazu Menschen und Beutel zur Seite schieben, schaffte es aber schließlich. „Wir sind die Geschenkes-Abordnung und bleiben nicht lange. Lass uns nur mal kurz rein.“ „Okay. Aber Schuhe abtreten!“ Er verdreht die Augen. Da war es, das Elternding. „Was wird das denn?“ Aoi sah von einem zum anderen, hielt eine seiner Töchter in den Armen. Es war immer noch komisch, ihn wieder schlank zu sehen und dabei so natürlich seine Tochter zu halten. „Sie haben Geschenke, sagt Sternchen.“ Uruha zuckte die Schultern. „Wir haben uns gedacht, ihr braucht noch so viel und hattet vor lauter Sorgen um die Babys gar keinen Kopf dazu.“ Kai hatte das Wort ergriffen. „Und dann haben wir Pon gefragt, was ihr alles brauchen werdet und es besorgt.“ „Ihr... seid wunderbar!“ Aois Augen schwammen feucht. „Oh, bekomm endlich deine Hormone unter Kontrolle,“ lachte Reita. „Ist ja nicht zum aushalten, ich muss sonst wieder mit heulen.“ Kurz senkte sich Schweigen über die Gruppe. Reita? Heulen? „Hey, ich bin nicht aus Stein und es war ziemlich ergreifend, als die Babys gekommen sind, klar?“ „Auf jeden Fall,“ lenkte Hiroto ab, „haben wir eure Ausrüstung hier. Eingepackt ist sie zwar nicht, aber... ihr braucht sie wirklich.“ Dann sah er zu, wie seine Kollegen die Sachen aus den Beuteln zogen, brachte selbst auch einige Gegenstände zum Vorschein und fing an, den Kopf zu schütteln. Aoi und Uruha saßen, mittlerweile beide ein Baby auf dem Arm, nur auf dem Sofa und schüttelten den Kopf vor Unglauben, dass ihre Freunde das hier aufzogen. „Ich weiß bald nicht mehr, wie ich mich bei euch bedanken soll,“ platzte Aoi heraus. „Die Hochzeit, das hier... ihr seid einfach nur unglaublich!“ „Ehrlich , ich auch nicht.“ Uruha schloss sich an. „Jungs! Was ist DAS denn alles?“ Hiroto musterte einige der Dinge, die seine Kollegen mitgebracht hatten. „Ich hab euch doch eine Liste gegeben!“ „Davon ist doch alles da.“ Ryoga deutete auf die Sachen. „Windeln, Fläschchen, Nuckel, Milchpulver, Waschlotionen, Puder, Tücher, Kleidung, Waschwanne, Flaschenwärmer, Thermometer, winzig kleine Kleidung, Wickelunterlage, Schlafsäcke, Tragekörbe, Spieldecken... und was du sonst noch aufgeschrieben hast.“ Ja, das war auch alles da. Aber bei einigen Dingen konnte Hiroto nicht fassen, dass seine Kollegen sie wirklich gekauft hatten. So hatte Mai noch einmal zum Auto zurück müssen, um den Teddy zu holen, den Keiyuu noch zusätzlich besorgt hatte. Wie, wollte Hiroto nicht wissen, das Ding war größer als der Sänger. Selbst hatte Mai einen Hut in Baby-Größe gekauft. An sich war das keine schlechte Idee, aber welches Kind brauchte einen Strohhut mit Plastik-Obst oben drauf? Über die Bettwäsche, die Yasuno gekauft hatte und die so schreiend Pink war, dass man das Baby-Bett im Dunklen finden würde, wollte Hiroto nicht mal nachdenken. Die Screw-Mitglieder hatten scheinbar beschlossen, auch aus Yukiko Cassis und Reila Hiromi solche „Rock-Gören“ zu machen. Zumindest hatte Manabu von Byou und Kazuki Babykleidung in die Hand gedrückt bekommen, die mit Ketten übersäht war und zum Teil aus Leder bestand. Wenigstens war sie nicht für die ganz Kleinen gedacht, sondern würde erst in einem Jahr oder etwas mehr passen. Warum Jin diese Sonnenbrillen besorgt hatte, fragte er auch nicht. Yuuto Meinung nach war die Kleidung der anderen wohl zu hart, denn er hatte schwarzweiße GoLo-Kleider besorgt. Manabu selbst hatte noch einen Aufkleber für Den Wagen der Väter mitgebracht „Little Rockers on board“. Allerdings passten die Röcken, die Byou und Kazuki besorgt hatten, hervorragend zu den Shirt, die Ruki hatte machen lassen. Das Shirt der nächsten Gazette-Tour in Babygröße. Viermal, falls sie, wie er sagte, auf eines spucken. Kai hatte sich zurückgehalten und nur zwei niedliche, kleide Stofftiere mitgebracht. Was weiches und plüschiges hatte auch Reita besorgt. Nur hatte Hiroto zuvor nicht mal geahnt, dass es Motorräder als Schaukelpferde gab. Wie Reita sagte, war es aber auch eine Sonderanfertigung. Isshi hatte sich die Mühe gemacht, auch etwas in Auftrag zu geben: Zwei winzig kleine aber wunderschöne Kimonos aus edlem Stoff hatte er Izumi mitgegeben, dazu passende Obi. Akiya war praktisch veranlagt, er hatte das Babyfon übernommen. Dass er sich aber die Arbeit gemacht hatte, Sender und Empfänger über und über mit kleinen bunten Steinen zu verzieren, hatte Hiroto nicht erwartet. Von Shin kam nichts auffälliges, was Hiroto mit Dankbarkeit erfüllte. Nao hatte sich zurück gehalten und einen Gutschein über zehnmal Babysitten geschenkt. Ein wenig Angst hatte er zugegebener Maßen vor den Sachen, die Mitsuru hervor zauberte. Was war SuG nicht alles zuzutrauen? Zum Beispiel ein Schaukeleinhorn in Rosa, dass wieherte, als Mitsuru auf sein Ohr kam. Reita fand das Teil, was Masato besorgt hatte, allerdings langweilig und nicht halb so cool wie das Motorrad. Mit der Babykleidung, die Takeru besorgt hatte, mussten Aoi und Uruha auf jeden Fall keine Angst haben, man könne ihre Töchter übersehen. Mitsuru selbst hatte nichts weiter dabei, genau wie Yuji auf andere Sachen verzichtet hatte, dafür zog Mitsuru ein Buck aus der Tasche, das, wie er sagte, von Chiyu und Saga kam. Hiroto erinnerte sich, dass er seinen Kollegen verboten hatte, noch irgendwelchen Schrott zu kaufen. Und Sagas Lösung war es gewesen, es dem armen Chiyu unterzujubeln. Titel des Buches war: „Ein erfülltes Sexualleben, trotz Kindern“. Das würde Kopfschnerzen für Saga geben. Bis auf zwei Tragetücher von IV und Ko-ki war von den Vivid-Mitgliedern nichts zusätzliches gekommen und die Dinger waren auch noch nützlich. Sein eigener Freund hingegen ließ Hiroto sich die Hand vor die Stirn schlagen. Miyavi packte zwei selbstgenähte, aus rosa Stoff gefertigte und den Instrumenten von Aoi und Uruha nachempfundene, Gitarren aus. „Denkt ihr eigentlich jemals nach?“ Er konnte nur den Kopf schütteln. „Danke! Ihr habt einen Knall, aber ihr seid super!“ Trotz Tochter im Arm fiel Aoi ihm um den Hals und küsste ihn auf die Wange. Eigentlich war es angenehm, dass man Aoi mit jedem Mist eine Freude machen konnte, dachte Hiroto. Es mochte so etwa drei Uhr in der selben Nacht sein, aber Kai lag noch immer wach im Bett. Takeru war nict bei ihm, war mit dem Rest seiner Band und Vivid feiern gegangen. Wären es nur SuG gewesen, Kai hätte selig geschlafen, aber Vivid waren dabei. Und mit Vivid auch sein persönlicher Erzfeind Ko-ki. Der Kerl, der besser zu Takeru passte als er. Egal, wie oft Takeru ihm sagte dass er ihn liebte, er war sich sicher, Ko-ki passte besser zu seinem Kleinen als er selbst. Und das machte ihn wahnsinnig. Jetzt, mitten in der Nacht, störte ein Rumsen seinen unruhigen Halbschlaf. Einen Einbrecher oder ähnliches konnte Kai aber sofort wieder ausschließen, da er das leise Kichern als Takerus erkannte. Seufzend erhob er sich und schaute nach, was sein Freund da veranstaltete. Takeru saß kichernd auf dem Boden im Flur und versuchte verzweifelt, seine Schnürsenkel zu öffnen. „Kleines?“ Kai musste grinsen. Mittlerweile war Takeru volljährig, aber er sah es an sich noch immer nicht gern, wenn er trank. Und das hatte er heute zu Genüge getan. „Oh, Kai... hab... hab ich... geweckt?“ „Ich war schon wach. Zeig mal her, was hast du denn gemacht?“ Es sah sehr niedlich aus, wie sein Kleines da mit großen, glänzenden Augen und einer Schnute auf dem Boden saß und seine Schnürsenkel ansah, als wären sie Schuld an allem Übel der Welt. „Ich hab mich... total betrunken!“ Dabei lachte Takeru auf. „Was du nicht sagst, Kleines.“ Kai zog ihm die Schuhe von den Füßen. „Wie bist du eigentlich heim gekommen?“ „Mitssss... Mitsuru hat uns gefahren. Der hat nix getrunken und Shin und IV auch nich... Küss mich,“ forderte Takeru und streckte die Arme nach Kai aus. Er konnte nicht widerstehen und holte sich einen nach Cola und Rum schmeckenden Kuss von Takeru ab. So voll, wie Takeru war, hatte Kai nicht erwartet, dass er noch immer so reagierte, wie auf geringere Mengen an Alkohol. Er wurde leidenschaftlich und drängte sich an Kai. „Ich glaub, ich will dich noch heute Nacht,“ nuschelte er undeutlich. „Willst du, ja?“ Kai fragte sich kurz, ob es unter Ausnutzen fiel, wenn er mit Takeru schlief, während dieser in diesem Zustand war, aber dann verwarf er diesen Gedanken. Sie hatten so oft und viel Sex, dass es nicht mehr zählbar war und Takeru wollte ihn. Er hob ihn hoch, immer wieder erstaunt, wie leicht der Kerl war und trug ihn zum Schlafzimmer. „Der Abend war soooo lustig!“ Takeru kicherte wieder, als Kai ihn auf das Bett legte. „Ko-ki ist witzig, wenn er betrunken ist.“ Ein Stich der Eifersucht traf Kai ins Herz. Ko-ki, das war so klar. Er riss Takerus Shirt fast schon Grob über dessen Kopf. „Und Masato hat verssssucht zu ssingen... kann er nicht... aber Ko-ki kann singen!“ Kais Mund war schneller als seine Gedanken. Er versenkte seine Zähne in Takerus Hals. „AU!“ Takeru schrie auf. Sofort ließ Kai von ihm ab. „Hast du verstanden, dass ich kein Püppchen bin?“ Der Kerl lachte! Es hatte ihm gefallen, hart von Kai behandelt zu werden. Kai grinste in sich hinein. Sollte er haben. Wenn er von ihm, Kai, bekam, was immer er wollte, dann würden die Gedanken an Ko-ki verschwinden, voll und ganz. Er packte Takerus Hose, zerrte sie samt Shorts von den schlanken Beinen und stieg zwischen sie. „Yuji meinte... ich seh Ko-ki ähnlich...“ Wieder fiel die Eifersucht über Kai ein. „Aber ich mein das nich... oder doch?“ Er sagte nichts dazu. Er konnte auch nicht reden, sein Mund war damit beschäftigt, Takerus in Besitz zu nehmen. Sein Takeru, seiner ganz allein! Fast grob fuhr seine Hand über die Seite seines Geliebten, der sofort erzitterte. „Nicht mehr reden...“ stieß Takeru hervor, als Kai seinen Mund freigab und sich an seinem Hals festsaugte. Er würde seine Male hinterlassen, würde aller Welt zeigen, wem Takeru gehört. Niemand sonst sollte Takeru anfassen, niemand sonst sollte ihn küssen oder auch nur daran denken, er könne ihn haben! Unter ihm keuchte Takeru, dessen Arme sich um seinen Rücken schlangen. Der Alkohol wirkte wie immer bei ihm, machte ihn heiß und willig. Nein, Kai nutzte den Zustand nicht aus. „Mehr...“ flüsterte Takeru, bestätigte damit Kais Gedanken. Takeru wollte ihn, mal wieder, immer wieder! Ko-ki sollte sich was schämen, wenn er glaubte, er könnte ihm seinen Geliebten nehmen. Seine Lippen hatten an Takerus Hals bereits dunkle Male hinterlassen, als er sich zu dessen Brust vorarbeitete, den Schmetterling fast schon mit seinen Zähnen folterte. Seine Hände berührten Takeru überall, hart, verlangend. Und dessen Unterleib drängte sich an ihn, bewies ihm, dass er diese Behandlung mochte. Kai warf die letzten Bedenken beiseite und nahm Takeru in Besitz. Wie zum Beweis, dass Takeru sein war, klangen die Laute, die der junge Mann von sich gab. Kais ganzes Denken war auf Takeru ausgerichtet, immer wieder klang das Wort „mein“ in seinem Kopf nach. Er war wahnsinnig nach ihm, er liebte Takeru viel zu sehr. Das alles wusste Kai, genau wie er wusste, dass er sich am nächsten Morgen schämen würde. Aber er konnte nicht anders. Er spürte, dass es Takeru gefiel, wusste, dass er sich nicht nur einredete, der andere würde genießen, was sie taten. Final senkten sich Takerus kurze, aber spitze Nägel in Kais Rücken, zogen tiefe Bahnen in die Haut. „Das war... Wahnsinn...“ nuschelte Takeru, als er sich in Kais Arme verzog. Er kuschelte sich an Kai, wie immer, wenn sie in ihrem Bett lagen. „Das war es,“ bestätigte Kai, der sich leerer fühlte, als er es sollte, nachdem er mit seinem Freund geschlafen hatte. Er küsste Takeru, zärtlich und liebevoll diesmal. „Ich liebe dich, Kai.“ „Ich dich auch, mein Kleines.“ Innerhalb von Sekunden war sein Kleines an seiner Seite eingeschlafen, atmete ruhig und sah so entspannt und glücklich aus, das Kais Leere sich weiter ausbreitete. Wie konnte er nur glauben, Takeru würde ihn betrügen? Das würde er nie tun. Aber Takeru war auch nicht das Problem, das war er selbst. Irgendwann, da war er sicher, würde Takeru merken, was für ein Langweiler er war und dass er nicht mit dem Tempo des Kleinen mithalten konnte. Und dann würde Takeru sehen, dass jemand wie Ko-ki viel besser für ihn war. Takeru war noch ein halbes Kind, egal, wie leidenschaftlich er im Bett sein konnte und er, er war ein langweiliger Erwachsener. Kai wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte Takeru um jeden Preis behalten, auch, wenn er sich dafür ändern musste. Er wusste selbst, durch Eifersucht wurde es nicht besser mit ihm. Bisher hatte Takeru noch nicht mal gemerkt, wie er auf Ko-ki reagierte. Er drehte sich auf die Seite, sah Takeru an. Ein unschuldiger Engel lag neben ihm, aber gleichzeitig eine kleine Raubkatze, wie die Spuren auf seinem eigenen Rücken deutlich sagten. In der nächsten Zeit würde er versuchen, mit Takeru über seine Angst ihn zu verlieren reden müssen. Er wusste nur nicht, wie er es dem Kleinen begreiflich machen sollte. Ein letztes Mal küsste Kai Takeru in dieser Nacht auf die rosigen Lippen, bevor er mit einem mehr als schlechten Gewissen einschlief. Fortsetzung folgt...... Anmerkung: Schäm dich, Kai! Takeru liebt dich doch über alles! Streng mal dein Hirn an! Oh man, meckere ich nun schon mit meinen eigenen Charas? Kapitel 79: IVs Geschichte -------------------------- Wie kann ich euch nur dafür danken, dass ihr meine Geschichte lest und kommentiert, was mich immer wieder glücklich macht? Ich hoffe, es reicht, wenn ich einfach immer weiter und weiter schreibe, bis mir eines Tages die Ideen ausgehen. Aber bis dahin wird es noch sehr, sehr lange dauern, das weiß ich jetzt schon! Wenn ihr diesen Teil lest, bitte nicht über die Kettensätze beschweren. Das ist hier einfach IVs Art zu reden. Zwar weiß ich, dass man solche Sätze eigentlich vermeiden sollte, aber ich habe beschlossen, dass es IVs Art ist. Abgesehen von eben jener komischen Art zu reden bei IV gehört mir nichts hier dran. IVs Geschichte Nie wieder, schwor Takeru sich bereits im Aufwachen. Nie wieder würde er mit seiner Band und Vivid feiern gehen. Im letzten Jahr hatte er zwar schon den einen oder anderen Kater hinter sich gebracht, aber dieser hier übertraf sie alle bei Weitem. Allerdings war er auch noch nie zuvor so betrunken gewesen wie am Tag zuvor. Seltsamer Weise konnte er sich allerdings an fast alles erinnern. So wusste er auch, dass ein Teil seiner Schmerzen im Körper nicht auf den Kater, sondern auf mehr als leidenschaftlichen Sex mit Kai zurück zu führen waren. Vorsichtig schlug er ein Auge auf. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, offensichtlich hatte Kai ihn schlafen lassen, bis er von selbst wach wurde. Warum nur? Er war sicher, dass Kai ihm gleich en Kopf waschen würde, bis er nicht mehr wusste, wie sein Name war. Das zweite Auge folgte dem ersten und mit ihm eine Welle Übelkeit. Oh nein, dachte Takeru noch und schaffte es mit Mühe und Not bis ins Bad. Sein Magen verkrampfte sich so sehr, dass es schmerzte und der Geschmack in seinem Mund machte es auch nicht besser. Dazu kam, dass er auf dem Boden vor der Toilette hockte und dieser kalt war. „Kleines?“ Kai kam ins Bad. „Oje.“ Er winkte Kai weg zu gehen, jetzt war nicht der Zeitpunkt für Vorhaltungen, das erledigte gerade schon sein Körper. Seine Muskeln zitterten unter der Anspannung des Übergebens, während eine neue Welle Übelkeit über ihn hereinbrach. Und das hatte Aoi monatelang gehabt, dachte er am Rande. Eine warme Hand legte sich auf seinen Rücken, rieb ihn zärtlich. Kai war nicht gegangen. Aber er sollte ihn nicht so sehen. Das würde nur wieder bestätigen, dass er eben noch ein Kind war, wie Kai glaubte. „Geh... weg...“ bat er leise und übergab sich erneut. „Bestimmt nicht.“ Kai legte etwas, vermutlich ein Handtuch, um seine Schultern. Erst jetzt merkte Takeru, dass er noch immer nackt war. Er würde krank werden, wenn er noch länger hier hocken blieb. Aber aufstehen ging auch nicht, noch war etwas in seinem Magen, dass heraus wollte. Er drückte die Spülung, von dem Anblick des wirbelndes Wassers so nah vor seinem Gesicht wurde ihm erneut schlecht. Viel konnte es nicht mehr sein, was raus wollte. Zitternd holte er Luft und schloss die Augen. Ihm stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Wieso tranken einige Leute oft zu viel, wenn das hier der Preis war? Ja, gestern war lustig gewesen und er hatte sich gut gefühlt. Und der Sex mit Kai... er war schon nicht schüchtern, aber nüchtern hätte er sich nicht getraut, Kai zu zeigen, dass er gern mal härtere Gänge fuhr. „Schatz? Kleines?“ Kai schloss ihn in die Arme, aber er drückte Kai weg. Bestimmt kam gleich der Anpfiff, dass er genau das hier verdient hatte. „Ich weiß schon, ich sollte so was nicht machen... aber lass mich jetzt hier sterben, okay?“ Er fühlte sich, als müsse er sterben. Nun, zumindest war sein Magen leer. „Du stirbst doch nicht, keine Angst.“ Kai wollte ihm aufhelfen. „tut mir so leid,“ entschuldigte er sich. „Muss es nicht, ist schon gut.“ Unsicher kam er auf die Beine. Sie fühlten sich an, als hätte ihm jemand alle Knochen aus dem Leib entfernt. Sein Kopf drehte sich innerlich und sein Herz raste. „Ich hab nicht...“ In Takerus Ohren rauschte es mit einem Mal gewaltig und dann brach der Boden unter ihm weg. Es wurde schlagartig dunkel für ihn. Ein feuchter Lappen lag wohl auf seiner Stirn, zumindest war es angenehm kühl und feucht dort. „Kleines? Takeru? Wach auf, ich ruf gleich den Notarzt!“ Kais Stimme, ängstlich, aufgeregt. Warum nur? Ach so, er war in Ohnmacht gefallen, nicht wahr? Vorsichtig regte er sich ein wenig, nur, um Kai zu zeigen, dass er wach war. „Gott sei Dank!“ Kai fiel ihm um den Hals, bei der Erschütterung wurde ihm wieder schlecht, aber nur ein wenig diesmal. War ja auch nichts mehr in ihm, was er ausspucken konnte. „Hey...“ nuschelte er. „Du bist umgefallen,“ informierte ihn Kai. Takeru tastete um sich. Er lag wieder im Bett, Kai hatte ihn aber nicht zugedeckt, sondern nur den Lappen auf seine Stirn gelegt. Sein ganzer Körper war mit Gänsehaut überzogen, er fror. Mit einer Hand suchte er nach der Decke. „Hier.“ Kai deckte ihn zu und er öffnete vorsichtig seine Augen. Das Gesicht seines Freundes war ganz nah, sah ihn besorgt an und Finger strichen vorsichtig über seine Wange. „Danke,“ sein Mund fühlte sich eklig an. „Ich wollte nicht so übertreiben.“ „Macht doch nichts. Jeder macht so was mal durch, nicht wahr? Und damit hast du es hinter dir.“ „Bist du nicht böse?“ Warum meckerte Kai nicht? Kai hasste es, wenn er trank. Er sei zu jung dafür, es wäre nichts für ihn, sagte er dann immer. Dabei war er volljährig, er durfte. Noch gestern hatte Kai ihn böse angesehen, als er ihm erzählte, dass Ko-ki ihn zu der Feier eingeladen hatte. Da schien Kai nicht begeistert von der Aussicht, dass er trinken würde. Warum also machte er ihn nun nicht nach allen Regeln der Kunst zur Schnecke? „Warum denn? Du hast doch schon die Quittung bekommen. Außerdem siehst du so erbärmlich aus, dass ich nicht sauer sein kann.“ Kai nahm das Tuch von seiner Stirn und hielt ihm ein Glas Wasser hin. Trinken. Dazu musste man sich aufsetzten. Nicht gut, aber Kai half ihm mit einer Hand im Rücken. „Mir tut alles weh,“ meinte Takeru. Sein ganzer Unterleib zog. „Das wollte ich nicht, mir sind gestern die Sicherungen durch gebrannt. Bist du verletzt?“ Fürsorglich musterte Kai seinen Körper. „Ich... wie? Ach so... nein. Das war toll, ehrlich!“ Das war das Beste am Abend gewesen. Er konnte sich nicht an jedes Detail erinnern, aber an das Gefühl von Kai, der so verlangend in und über ihm gewesen war, daran erinnerte er sich sehr genau. „Ich wollte dir nicht weh tun, Kleines.“ „Hast du nicht.“ Gut sein Hintern brannte und der eine oder andere Knutschfleck zwiebelte auch, wenn er dagegen kam, aber das war es wert gewesen. „Ich finde es gar nicht schlecht, wenn wir mal härter zur Sache kommen.“ „Aber du warst so betrunken und ich hab es....“ „Halt den Mund, ich hab schon Kopfschmerzen ohne Ende, okay?“ Selbstvorwürfe konnte er sich jetzt nicht anhören. Kai verstand eine Sache auch nach zehn Monaten Beziehung noch nicht: Er war erwachsen, auch, wenn er nicht so aussah und wusste genau, was er wollte. „Okay. Soll ich dir meinen Drink machen oder musst du dann wieder spucken?“ Was? Kai ließ die Sache gut sein? Das war ungewöhnlich, da es Kai nicht ähnlich sah, ein Thema fallen zu lassen. „Ich versuch mal einen Schluck. Was ist in dem Zeug eigentlich drin?“ Bisher hatte Kai es ihm noch nicht verraten. „Das meiste ist frischer Orangensaft, mit einer Aspirin drin und zwei Brausetabletten Magnesium. Dazu eine halbe Zitrone ausgepresst und ein Viertel des Glases Gemüsesaft, Salz und Pfeffer gefüllt, fertig.“ Okay, vielleicht hatte Takeru es doch nicht wissen wollen. Aber da das Zeug half, würde er es sich herunter würgen. Und hoffen, dass es drin blieb. Nao musterte IV, wie er mal wieder durch die Küche wirbelte. Es war unterhaltsam, ihm beim Kochen zuzusehen. Auf der einen Seite sah es unsortiert und chaotisch aus, aber jede Handbewegung saß und das Essen, was IV ihn regelmäßig servierte, war schlicht unglaublich. „Wie war eigentlich eure Feier vorgestern?“ „Oh, das war total schön! Wie haben echt Spaß gehabt mit den SuG-Jungs. Die sind lustig, aber etwas hyperaktiv, besonders das Kleine. Leider haben sie rausgefunden, dass die anderen mich Krümel nennen, dass machen sie jetzt auch. Ich seh es kommen, bald nennt mich der ganze Laden Krümel. Und singen können die nicht wirklich, also Takeru schon, aber nur, bis er drei Glas weg hatte, dann ging nichts mehr. Mir haben sie nichts gegeben, das war echt gemein, ich will auch richtig feiern. Oder auch nicht, weil, Reno hat sich übernommen und hing dann über dem Klo, das war dann nicht mehr so lustig. Und Ko-ki ist so was von albern, wenn er was getrunken hat, das vergesse ich immer wieder. Ich will gar nicht wissen, wie...“ „ATMEN, Krümel!“ Nao unterbrach ihn lachend. Er fand es immer wieder zu niedlich, wie IV sich in Fahrt redete und dann ganze Romane zusammenquatschte. Noch süßer fand er aber, dass IV in Interviews mit laufender Kamera keinen Ton herausbekam. Vielleicht war es noch mangelnde Erfahrung, aber bisher nuschelte IV dann immer so schlimm, dass man nicht mal seinen Namen verstehen konnte. Wenn er aber neben der Kamera mit seinen Kollegen zusammen war, war er gelöster und lockerer. „Oh, entschuldige! Hab ich schon wieder gesabbelt? Ich merke das oft gar nicht. Reno sagt, ich bin zu nervös, aber ich arbeite daran. Es wird schon besser, hast du gemerkt?“ „Ja, ich merke es.“ Trotzdem, es war nur niedlich, wie rot IV wurde, wenn er unvorbereitet nach seiner Hand griff oder wie er die Luft einzog, wenn Nao ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Leider fand Nao dieses Erröten so niedlich, dass er es gern provozierte. „Du weißt ja, dass ich früher ganz schlimm gestottert habe. Ich bin deswegen immer geärgert worden.“ Ein wenig traurig senkte IV den Blick. Seine Kulleraugen gefielen Nao. Er stand auf und legte seine Hand vorsichtig auf IVs Schulter. Egal, wie niedlich es war, wenn er rot wurde, das war nicht der Zeitpunkt dafür. „Gehen wir ins Wohnzimmer, okay,“ schlug er vor. „Aber... ich wollte doch was kochen.“ IV deutete auf die Zutaten. Noch war der Herd nicht an, also hatten sie Zeit. „Kann warten. Erzähl mir mehr von dir. Ich will wissen, warum alles so mit dir gekommen ist.“ Zwar hatte IV bereits einiges erzählt, aber nichts davon war eine Begründung, warum er so unsicher geworden war. „Oh... okay. Aber hass mich dann nicht, ja?“ „Wieso sollte ich?“ Jetzt strich Nao doch einen kurzen Kuss auf IVs Wange und ließ sie erröten. „Ich bin zum ersten Mal seit langen so richtig verliebt.“ „Sag so was nicht. Dann... weiß ich nicht, wie ich mit dir umgehen soll.“ Der Bassist setzte sich auf Naos Sofa, eine ganze Ecke weg von ihm. Aufmunternd lächelte Nao ihm zu und er rückte nähr. Den Rest zog Nao ihn, bis er in seinen Armen lag. „Darf ich wirklich?“ „Was?“ Er strich über die weißblonden Haare. IVs Äußeres ließ immer auf einen Menschen schließen, der viel mutiger und selbstbewusster war. Nao hatte den Verdacht, dass IV sich so zurecht machte, um genau so zu wirken. „Mit dir kuscheln und dir alles sagen meine ich.“ Die Stimme klang unsicher. „Natürlich.“ Er küsste die ausrasierte linke Seite IVs Haare. Das Haar dort war ganz weich. Und IV duftete so gut! Immer ein wenig nach gutem Essen, als würde er noch mehr Zeit am Herd verbringen als er es wirklich tat. „Okay... dann... also,“ hob IV an. „Ist aber nicht schön, okay?“ „Hab ich mir schon gedacht.“ Nao legte sich mit IV im Arm ganz auf sein Sofa. Seine Arme umschlossen den anderen, seine Finger strichen über dessen Rücken. „Ich hab zwei Brüder, die sind beide älter als ich und in allem, was sie machen total gut und groß und stark, da war ich dann in der Schule gleich abgeschrieben, ich hab als Kind nämlich fürchterliche Segelohren gehabt und ganz schlimm gestottert, da haben meine Brüder in der Schule erzählt, ich sei nicht ihr Bruder, sondern nur einer, den unsere Eltern aufgenommen haben. Meine Eltern meinten dann, als sie es erfahren haben, dass sie halt darauf achten, ihren Ruf nicht zu verlieren, weil ich auch lange nicht lesen konnte und so, hab es einfach nicht gelernt, hat erst mit acht geklappt. Und weil ich halt nicht klug bin, bin ich nie mitgekommen im Unterricht, wie denn auch, ich hab nichts verstanden! Dann haben meine Eltern das mit den Ohren geregelt, die anlegen lassen halt, aber... dann wurde es nicht besser, ich bin mit meinen neuen Ohren zur Schule und war so stolz, und dann haben mich die anderen Schüler ausgelacht und da hab ich geweint und die... die haben angefangen, mich zu verhauen, also erst nur einmal, dann öfter und dann jeden Tag und meine Lehrer meinten, das sei so, weil ich mich nicht anpasse, aber ich hab doch versucht, so wie die anderen zu sein! Und nach der Grundschule, da wurden für die anderen andere Sachen wichtig, Sport und Mädchen und so, aber... Mädchen haben über mich gelacht, weil ich so klein war und weil sie das mit den Ohren wussten und im Sport bin ich eine Niete. Ich...“ IV unterbrach sich und schluckte. Nao überlegte kurz, ob er etwas sagen sollte, unterließ es aber. Es schien, als habe IV nicht oft darüber gesprochen. Er legte also nur seine Hand an IVs Gesicht und strich mit dem Daumen die Wangenkonturen nach. „Ich,“ fing IV wieder an. „Hab dann die Schule wechseln müssen, sie meinten, ich passe nicht rein und würde nur für Ärger sorgen, aber die haben mich verhauen und wenn ich mich gewehrt habe, war ich der Schuldige! Und an der anderen Schule... ich hab mich vorgestellt und hab so schlimm gestottert... da haben die anderen gleich wieder gelacht, aber ich hab nicht geweint! Da war ich 13 und hatte auch noch einen ganz starken Stimmbruch, stell dir vor, wie schlimm sich das angehört hat! Und dann haben sie mich zu einer Feier eingeladen und ich dachte, das wäre gut, und ich könnte mich mit ihnen anfreunden, aber die haben mir was ins Glas getan und... ich war völlig weg und sie haben mich ausgezogen und Fotos davon gemacht und in der Schule aufgehängt und ich musste drei Wochen nachsitzen und etliche Sitzungen bei der Schulpsychotante machen, weil die anderen erzählt haben, sie hätten nett zusammen gesessen und ICH hätte Alkohol angeschleppt und mich betrunken und die Fotos selbst gemacht... dann haben sie angefangen, mich wieder zu verprügeln, aber diesmal nicht wie in der Grundschule, sondern noch viel schlimmer mit Auflauern und Tritten ins Gesicht und alles und meine Eltern meinten, ich solle mich nicht beschweren. Und dann... hab ich mich mal gewehrt. Da waren zwei Typen, die haben mich immer erwischt, diesmal war einer allein, ich hab mich gewehrt und ihm eine blaues Auge geschlagen, ich war stolz darauf, ist das nicht schlimm?“ Wieder stoppte IV seine Endloserzählung, doch diesmal schien er eine Antwort von Nao zu erwarten. „Nein. Ich bin auch stolz auf dich, weil du dich gewehrt hast.“ „Und der Kerl ist zur Schulleitung und ich bin geflogen! Meine Eltern haben getobt vor Wut. Auf mich! Sie haben immer nur gesagt, dass ich ihnen mehr Ärger mache als meine Brüder und dass sie nicht wissen, was sie mit mir machen sollen. Und auf der nächsten Schule war es nicht anders. Ich bin immer allein gewesen und hab Bass gespielt, aber n der Zeit hab ich Ko-ki getroffen, weil er war an der Schule nebenan und wir haben uns sofort gut verstanden und er hat mir von seiner Band erzählt, Reno und Ryoga, die zwei waren schon erwachsen für mich, weil, also, ich war ja erst 16 und sie schon 19 und 20. Das war total schön, endlich mal was mit Leuten zusammen zu machen, ich hab mich noch nie so wohl gefühlt vorher. Also haben wir zusammen Musik gemacht. Wir hatten einen Tag Probe und ich hatte meinen Bass mitgenommen zur Schule, weil ich ihn brauchte und da haben mir ein paar von den Typen den Bass gestohlen und... zerschlagen. Ich hab geweint, glaub mir! Ich hab so geweint weil das war das einzige gute Stück, was ich hatte und ich hatte Wochen betteln müssen, dass meine Eltern mir ihn gekauft haben. Und die haben ihn einfach kaputt gemacht!“ Dabei stiegen Tränen in IVs Augen. Die Erinnerung schmerzte ihn so offensichtlich, dass Nao nicht anders konnte, als ihn zu küssen. IV gab sich dem Kuss ganz hin. Als er sich wieder löste, sprach er weiter. „Ein paar Wochen später, ist das hier passiert.“ Bevor Nao fragen konnte, was passiert war, hatte IV bereits sein Shirt über den Kopf gezogen und entblößte eine fünf Zentimeter lange Narbe an der rechten Bauchseite. „Was...“ er ballte die Faust. „Ein Messer. Nicht tief, keine Angst. Sie wollten Geld von mir und als ich ihnen keines mehr geben konnte, haben sie das getan. Dann bin ich nie wieder zur Schule.“ Nao zog IV an sich. „Krümel, IV, ehrlich, ich weiß nicht, was ich sagen soll! Haben deine Eltern da nichts getan?“ „Doch. Sie haben mir gesagt, dass ich zusehen soll, das ich verschwinde, sie wollen endlich ihre Ruhe haben. Und als Ko-ki dann mit Shin ankam und wir endlich einen Sänger hatten, hab ich mich an den PC gesetzt und die Akten gefälscht. Sie meinten, sie helfen mir nicht und unterschreiben nichts für mich, also meine Eltern jetzt, sie hätten genug getan. Und nun... Shin ist wie ein großer Bruder, er beschützt mich und Reno ist immer auf meiner Seite, egal, was kommt. Ryoga bringt mich immer zum Lachen, egal, wie schlecht es mir geht und Ko-ki ist einfach mein allerbester Freund.“ IV verstummte. Seine Lippen lagen fast an Naos Hals, sein Oberkörper war immer noch frei. Nao hob sein Gesicht mit dem Zeigefinger zu sich. „Du bist nicht dumm. Du bist ein wundervoller junger Mann, lass dir nie etwas anderes erzählen, klar?“ „Ich.. okay.“ Ernst sah Nao IV an. „Niemals, klar?“ „Niemals, klar,“ nickte IV. Wie von selbst strich Naos Hand über die Narbe an IVs Bauch. Er hatte seinen Freund noch nicht weiter gestreichelt, nur über der Kleidung. Sein Körper war ganz weich und die Haut sah aus wie weiße Sahne. Wunderschön. Er küsste IV wieder, wollte ihn spüren lassen, dass er nicht allein war. IVs Geschichte hatte ihn mehr als schockiert. Wie konnten Eltern so gleichgültig sein? Es war ihr Sohn, den sie da abschrieben. Und IV war ein guter Mensch, dass sah Nao. Zärtlich wanderten seine Finger über IVs Rücken, fuhren in die kurzen Haare, zogen seinen Mund dichter an ihn. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, er wollte noch enger an IVs Seite sein. Die weichen Lippen küssten ihn zurück, noch immer unsicher, was sie tun sollten. So unsicher, wie die Hand, die langsam über Naos linke Seite strich und sich vor tastete. Nao brach den Kuss. „Du wirst das nicht tun, nur weil du denkst, du müsstest,“ sagte er. „Was? Aber ich dachte, du... willst jetzt... mit mir, also, weil du doch schon mal hast und so. Also, mach ruhig, es ist schon okay, denke ich, ich meine, ich liebe dich, da muss ich doch mit dir...“ „Psst!“ Er legte dem unsicheren Kerl einen Finger auf die Lippen. „Oh nein. Ich werde nichts machen, bis du soweit bist. Solange küsse ich dich nur und streichle dich.“ „Darf ich...“ IV schlug wieder den Blick nieder. „Darf ich denn bei dir bleiben heute Nacht und nur kuschlen? Wenn ich über den Mist geredet habe, bin ich nicht gern allein, ich erinnere mich dann immer an viel zu viel und kann nicht schlafen.“ „Natürlich.“ Auch, wenn Nao zugeben musste, dass er sich schon vorstellte, wie es sein würde, wenn er mit IV schlafen durfte. Aber noch nicht. Noch lange nicht, wie er das sah. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Zu den Plüschgitarren im letzten Teil - die müsst ihr schon selbst machen. Aber ja, ichhab die Idee geklaut XD! Kapitel 80: Mitternächtliche Hautkontakte - Jugendfrei ------------------------------------------------------ Wie immer bedanke ich mich aus tiefstem Herzen bei euch für eure wundervollen und aufmunternden Kommentare. Ich meine, wer braucht schon einen Weihnachtsmann, wenn er Leser wie euch hat? Mitternächtliche Hautkontakte - Jugendfrei Es ging auf Mitternacht zu und langsam wusste Aoi nicht mehr, was er mit Reila Hiromi machen sollte. Ihre Schwester schlummerte seit zwei Stunden selig, es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis sie wieder aufwachen würde, aber der jüngere Zwilling hörte nicht auf zu schreien. „Vielleicht ist sie krank,“ mutmaßte Uruha schon das dritte Mal. „Nein, ist sie nicht, das wüsste ich. Addy hat gesagt, dass sie anfangs oft brüllen, wenn sie heim kommen.“ Er war sich ganz sicher, dass er spüren würde, wenn etwas mit seinen Töchtern wirklich nicht stimmte. Reila Hiromi war nicht krank, sie hatte nur schlechte Laune. Leider hatte sie die seit Stunden und verkündete das auch lautstark. „Hier, halte du sie mal, vielleicht beruhigt sie sich dann.“ Er gab Uruha das Baby auf den Arm. Es war schrecklich. Da hatten sie seit gerade etwas mehr als einem Tag die Kinder zuhause und schon fühlte er sich überfordert. Dass es Uruha nicht anders ging konnte er deutlich an dessen verzweifeltem Gesicht sehen. Sie hatten bereits alles versucht. Satt war Reila Hiromi, das hatten sie schon versucht – mehrfach. Trocken und sauber auch, ihre Windel war vor einer Stunde zwar gewechselt worden, aber danach hatte sich keine Besserung eingestellt. Ebenso wenig wie kuscheln zu helfen schien. Herumtragen war sinnlos. Yukiko Cassis hingegen war eingeschlafen, kaum, dass sie frisch gewickelt und gefüttert, im Bettchen gelegen hatte. „Und woher willst du wissen, dass sie nicht krank ist?“ Uruha schaukelte das Baby in seinen Armen, wirkte am Ende seines Wissens. „Sie hat einfach nur eine saumäßig schlechte Laune. Zwischendrin hört sie immer mal wieder kurz auf zu schreien, das würde sie nicht, wenn es ihr schlecht ginge. Hat Addy doch gesagt – Babys schreien, bis man ihre Wünsche erfüllt mit Unterbrechungen. Wenn was schlimmes ist, schreien sie durchgängig. Reila macht Pausen, also will sie irgendwas, aber ich habe keine Idee, was es sein soll!“ Aoi setzte sich auf das Sofa und grub den Kopf in die Hände. In der letzten Nacht hatten die Zwillinge sie dreimal geweckt, Hunger, Wickeln, das ganze Programm. Es hatte ihn nicht gestört, es gehörte dazu. Irgendwie war es sogar etwas besonderes gewesen, als ihn der Schrei seiner Töchter das erste Mal aus dem Schlaf gerissen hatte. Aber jetzt war er verzweifelt. Ihm war klar, dass er viel zu schnell den Kopf in den Sand steckte, aber er wusste keinen Ausweg mehr. Sie hatten alle Tipps, die in seinen Büchern gestanden hatten, ausprobiert. Keiner half. Vermutlich funktionierte das nur bei Frauen, sie aber hatten gerade kein Frau und Mutter zur Hand. Sie hatten ihn und damit einen Nachteil. Die Hälfte der Tipps bezog sich darauf, das Baby zu stillen. Er konnte nicht stillen, sondern war auf Flaschenmilch angewiesen. Die brauchte sie aber gerade nicht weiter. „Okay.“ Uruha nickte und setzte sich neben ihn, Reila Hiromi auf seinen Arm. Ihr kleines Gesicht war verzogen und sie weinte, dass es Aoi in der Seele weh tat. Er wollte sie trösten, dafür sorgen, dass in ihrer kleinen Welt alles wieder gut war und er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie er das tun sollte. Uruha streichelte das Gesicht der Kleinen und küsste sie auf die Stirn. „Wir sind hier, Reila, bei dir. Aber bitte, bitte, hör auf zu schreien, ich weiß nicht, was du willst. Komm her, Aoi,“ forderte er ihn auf und Aoi drückte sich an Uruhas Schulter, legte einen Arm um ihn. „Wir schaffen das schon, nicht wahr? Kann doch nicht so schwer sein, oder?“ „Klar. Ich wünschte nur...“ ihm kam ein Gedanke und er griff nach dem Telefon. Die zwei würden sich bedanken, aber darauf konnte er nun keine Rücksicht nehmen. „Was ist,“ bellte Miyavis Stimme ins Telefon. „Ich bin es, wir haben ein Problem mit Reila Hiromi.“ Klar, Miyavi war sauer. Er hatte selbst ein Baby, vermutlich schließ sie gerade und sie hatten sie wieder geweckt. „Was ist denn mit ihr, Aoi? Kann das nicht... nein, kann es nicht. Ich geb dir Pon, der kennt sich besser damit aus als ich.“ Darauf hatte Aoi gehofft. Hiroto war der Profi, wenn es um Babys ging. „Aoi?“ Er nuschelte ins Telefon, hatte offensichtlich schon geschlafen. „Tut mir leid, dass ich euch geweckt habe, wir wissen hier nicht weiter und ich dachte, du kannst uns helfen.“ Im Hintergrund schrie Reila Hiromi weiter, nachdem sie eine halbe Minute Pause gemacht hatte. „Welche ist das?“ „Reila Hiromi, die jüngere von beiden, sie weint und schreit seit zwei Stunden. Hat aber getrunken, ist sauber alles normal.“ Es klang schrecklich, als wüsste er nicht, wie er mit seinen Töchtern umgehen sollte. Als wäre er ein schlechter Vater. „Mach mal auf Lautsprecher,“ bat Hiroto und er folgte. Uruha zuckte die Schultern. „Alles klar. Sie ist völlig übermüdet.“ „Das hörst du?“ Aoi war beeindruckt. „Irgendwann habt ihr es auch raus, keine Angst. Ihr müsst sie zum schlafen bringen.“ „Versuchen wir schon seit Stunden,“ seufzte Uruha. „Ihr seid angespannt, das merkt sie. Aoi, leg dich auf das Sofa oder Bett oder so und zieh das Oberteil aus. Dann leg dir Hiromi auf den Bauch, ganz weit oben, ans Herz und atme tief durch. Sie kann dann deinen Herzschlag hören und spüren, wie im Bauch. Das beruhigt sie und sie schlaft bald ein.“ Hiroto klang, als würde er selbst bald einschlafen. „Danke. Wir versuchen es. Tut uns leid, dass wir...“ „Schon okay. Nacht!“ Hiroto legte auf. „Na, dann mal los,“ sagte Uruha und gab das Sofa frei. Eine Sekunde zögerte Aoi, sein Hemd auszuziehen. Er war nicht mehr schön, sein Bauch war nicht mehr rund wie in der Schwangerschaft, sondern lappig und weich. Aber er tat es dennoch, auch, wenn er sich vor Uruha schämte. Dieser legte ihm ihre Tochter auf den Bauch und er schloss seine Arme um Reila Hiromi. Er schnupperte an ihrem Kopf, dieser Duft nach Baby war etwas besonderes, beruhigte ihn und er spürte, wie sich ein Herzschlag ebenfalls beruhigte. Eine Hand strich über den Rücken der Kleinen, deren Gesicht sich langsam entspannte. „Das funktioniert ja wirklich.“ Überrascht sah Uruha zu, wie Reila Hiromi langsam aber sicher wegdämmerte und schließlich einschlief. Ganz ruhig und entspannt. „Pon ist ein Engel,“ flüsterte Aoi. Er beschloss, noch eine Minuten mit ihr liegen zu bleiben, bevor er sie in die Wiege legte, damit auch er schlafen konnte. „Ihr seht wunderschön aus so.“ Uruha küsste ihn und er dachte für den Bruchteil einer Sekunde daran, dass er aus der Form geraten war. Dann nicht mehr und noch nur Uruhas Kuss zählte. Wie schön wäre es, wenn jetzt kein Baby auf seiner Brust liegen würde und er Uruha einfach zu sich, auf sich, ziehen könnte. Plötzlich war sein Verlangen, dass sich mit dem Sturz vor der Geburt verabschiedet hatte, wieder da. Uruha war immer noch wunderschön, immer noch der, den er am meisten auf der Welt liebte und wollte. Aber gerade war es wirklich ungünstig. Noch ungünstiger wurde es, als aus dem Schlafzimmer ein Babystimmchen nach Aufmerksamkeit verlangte. „Dein Job. Ich kann jetzt nicht,“ lächelte er und sah zu, wie sein Mann sich daran machte, Yukiko Cassis zu versorgen. Ja, sie waren wirklich eine Familie geworden. Es war spät, später, als Yuuto gehofft hatte, dass er werden würde. Sie waren im Kino gewesen und hatten anschließend über den Film, Shou hatte einen Thriller ausgewählt, in einem Café geredet, bis sie beide leicht beduselt vom Wein waren und die Zeit schon nach Mitternacht geschritten war. Nun standen sie vor seiner Tür und Yuuto fragte sich, ob er Shou die Frage stellen sollte, oder nicht. „Kommst du noch mit rauf?“ Sie war draußen, bevor er sich bewusst entschlossen hatte, sie zu stellen. Der Wein konnte es nicht sein, der Spaziergang hatte ihn wieder nüchtern und klar gemacht. Und so viel war es weder bei ihm noch bei Shou gewesen. „Auf einen Kaffee zum Beispiel?“ Shou lächelte ihn auf eine Art an, die klar machte, dass es ihm nicht um Kaffee ging – was bei Shou seltsam war. Yuuto errötete heftig. „Zum Beispiel, ja.“ „Gern.“ Also schloss Yuuto seine Tür auf und lief die Treppen mit klopfendem Herzen hinauf. In seiner Wohnung, dass wusste, er, würde sich etwas zwischen ihm und Shou ändern. „Mach es dir gemütlich,“ forderte er Shou auf und erleuchtete seine kleine Wohnung. Hätte er geahnt, dass Shou heute mit zu ihm kommen würde, hätte er aufgeräumt. So sah es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Zuerst führte ihn sein Weg dennoch wie üblich zu seinen kleinen Freunden. „Was hast du denn da?“ Shou schaute ihm über die Schulter in den Käfig. „Wüstenrennmäuse,“ erklärte er. „Leider werden sie nicht besonders handzahm, aber sie sind toll.“ „Ich dachte, ihr seid ganz harte Rocker,“ grinste Shou. „Wenn du die Süßen hier schon albern findest, dann solltest du mal den Teddyhamster von Kazuki sehen!“ Yuuto lachte, er konnte sich noch immer kein uncooleres Tier als einen Hamster vorstellen. Dann stockte er, da sich Shous Arme von hinten um ihn legte. „Wir sollten langsam miteinander reden, findest du nicht?“ „Ja, finde ich.“ Aber ihm war nicht wohl dabei. Gut, Shou nahm ihn in die Arme, also würde es wohl kaum auf eine totale Abfuhr hinauslaufen. Das war beruhigend. „Komm mit.“ Er lotste Shou in die Stube, machte es sich in einem der Sessel gemütlich. Das war besser, als direkt nebeneinander zu sitzen. „Ich weiß, was mit dir ist, warum du dich so lieb um mich gekümmert hast, als es mir so schlecht ging,“ fing Shou an und Yuuto ließ den Kopf hängen. „Tja, ich bin nicht gut darin, so was zu verbergen, was?“ „Warum solltest du auch? Ich meine, ich hab vor Tora verborgen, dass ich in ihn verliebt war und wo bin ich gelandet? Völlig betrunken in den Betten von wildfremden Leuten.“ Shou sah ihn nicht an, während er sprach. Es schien ihm peinlich zu sein. „Aber als ich dann mit Tora gesprochen habe, war es gar nicht mehr so schlimm. Ich hab dabei gemerkt, dass ich ihn nicht mehr so will, wie zuvor, sondern nur noch als Freund.“ „Schön. Aber ich befürchte, das wird bei mir nicht so sein. Ich bin schon eine Weile in dich verliebt. So ziemlich seit dem Tag, an dem ich dich völlig fertig gefunden hab.“ „Yuuto.“ Jetzt sah Shou ihn doch an. „Ich will nur, dass du verstehst, dass du mir zwar wunderbar geholfen hast, über die Sache mit Tora hinwegzukommen, aber das du nicht mein Ersatz für ihn sein sollst. Wenn das mit uns klappen soll, dann musst du das wissen.“ „Das mit uns?“ Überrascht sah Yuuto auf. Wollte Shou wirklich etwas mit ihm anfangen? „Das mit uns, mit dir und mir. Ich meine, wir gehen schon seine Weile aus und haben jede Menge Spaß zusammen. Und ich fühle mich wohl, wenn wir zusammen sind. Du nicht?“ „Doch!“ Yuuto stand auf, setzte sich doch neben Shou. „Ich bin sehr, sehr gern mit dir unterwegs und währe noch lieber mit dir zusammen. Wenn du magst.“ „Yuuto,“ lächelte Shou und legte eine Hand in den Nacken des Bassisten. „Du hast es geschafft, dass ich mich in dich verliebt habe. Und das richtig.“ Damit küsste er Yuuto. Sein Herz polterte wild. Shous Lippen waren ein Traum! Beinahe sofort war Yuuto ihnen völlig verfallen. Er öffnete den Mund, schob seine Zunge Shous entgegen und drang in den Mund des Sängers ein, als hätte er Jahre lang auf dem Trocken gesessen. Bis zu einem gewissen Punkt hatte er das auch. Aber jetzt war Shou hier, küsste ihn und Shou war wie sein Wasser, seine Nahrung, seine Luft. Er ließ sich in die Sofakissen fallen, ohne ihre Lippen zu trennen, zog Shou einfach mit sich. Seine Finger fuhren durch Shous eh schon zerstrubelte Haare, strichen den Halsansatz nach. „Shou...“ flüsterte er in einer winzigen Sekunde, in der Shou seine Lippen freigab und kam sich blöd vor. So etwas tat man nicht im echten Leben, das geschah in Büchern oder Filmen. Doch Shou zeigte ihm mit einem Lächeln gegen seinen Mund, dass es nicht schlimm war, dass er es hingegen sogar mochte. Wie von selbst begannen Yuutos Finger an Shous Hemd zu spielen, den obersten Kopf des Kragens zu lösen. „Denkst du, das ist schon eine gute Idee? So schnell?“ Shou brach den Kuss, sah ihn ernst an. „Wir kennen uns ja nicht erst seit eben, oder? Und ich... will dich.“ Und wer hatte denn den blöden Satz mit dem Kaffee gebracht? Warum lud man sein Date denn auf einen Kaffee ein? Nachts? Bestimmt nicht um Kaffee zu trinken, oder? „Dann gerne.“ Und so küsste Shou seinen Hals, während Yuuto langsam Knopf für Knopf von dem roten Hemd öffnete, bevor er es langsam zu Boden fallen ließ. Shou trug nichts mehr darunter, die Haut lag blank und bloß vor ihm und er konnte ihre wenigen, aber schönen Muskeln mit den Fingern nachfahren, die Kontur der Schulterblätter erforschen, bevor eine seiner Hände ihren Weg über den Arm zu Shous Hand antrat, dort streichelte und sich schließlich mit den Fingern des Sängers verschlang. „Aber wir sollten es nicht hier tun, oder?“ Shou hörte auf, seinen Hals zu küssen, was Yuuto aufkeuchen ließ. Diese Küsse waren so wunderbar, er wollte sie nicht wieder hergeben. „Im Schlafzimmer... dort hinten...“ Er deutete auf die Tür, zu der Shou ihn kurz darauf führte. Dabei fiel ihm etwas ein, was er Shou sagen musste. „Shou,“ begann er, während er sich auf sein ungemachtes Bett setzte und schon wieder unter Shou begraben wurde, dessen Hände sein Shirt hoch strichen. „Ich... hab schon Männer geküsst... aber noch nie mit einem geschlafen.“ „Was?“ Shou hielt inne. „Verdammt.“ Er ließ seinen Kopf an Yuutos Schulter sinken. „Ich war so blöde zu glauben, man könne nicht in der PSC arbeiten, ohne mit einem Mann geschlafen zu haben. Bei der Auswahl.“ „Ich wollte nicht einfach so, auch wenn ich sie alle mag. Aber dich will ich, du kannst alles mit mir machen, was du willst.“ „Du glaubst doch nicht, dass ich hier bis zum Ende gehe, wenn du keine Erfahrung hast? Yuuto, du bist süß.“ Wieder küsste Shou seinen Hals, zog ihm nun auch das Shirt über den Kopf. „Ich wette, du hast nicht mal alles hier, was wir brauchen, oder?“ „Kondome sind im Nachtschrank,“ brachte Yuuto hervor. Sein Kopf war ganz auf Shous Handlungen, seine Lippen an seinem Hals, konzentriert. „Und Gleitgel?“ „Wozu?“ Ein leises Lachen war Shous Antwort. „Wirst du ein anderes mal sehen. Jetzt entspann dich erst mal.“ Wie sollte er sich noch mehr entspannen? Yuutos Körper gierte förmlich nach Shous Berührungen und danach, Shou zu berühren. Er ließ seine Hände wieder über Shous Leib wandern, erforschte den flachen Oberkörper. Es war anders als mit Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war. Nicht schlechter, auch nicht generell besser. Es war einfach anders. Shous Brustkorb war fest und nicht weich und anschmiegsam an seiner Hand, doch er fuhr den Weg zu den zarten Brustwarzen mit seinen Fingern nach und umrundete eine nach der anderen mit sanften Fingerspitzen. Er zeichnete eine große Acht um sie herum, langsam, zart und vorsichtig. Immer wieder strich er dabei mit den anderen Fingern über die Knospen, bis sie sich ihm entgegenreckten. Als ein Keuchen aus Shous Mund kam, wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Später... „Yuuto?“ Shous Arme lagen verschlungen mit seinen um sie herum, als der Bassist langsam wieder die Augen aufschlug. Ein dezentes Brennen an seiner Rückseite machte sich bemerkbar. „Hm?“ Reden war so schwer, so überflüssig. „Ist alles...“ „Hmhm.“ Er nickte, schloss die Augen und kuschelte sich fest an Shous Brust. Schön warm hier. Fortsetzung folgt..... Kapitel 81: Mitternächtliche Hautkontakte ----------------------------------------- Wie immer bedanke ich mich aus tiefstem Herzen bei euch für eure wundervollen und aufmunternden Kommentare. Ich meine, wer braucht schon einen Weihnachtsmann, wenn er Leser wie euch hat? Mitternächtliche Hautkontakte Es ging auf Mitternacht zu und langsam wusste Aoi nicht mehr, was er mit Reila Hiromi machen sollte. Ihre Schwester schlummerte seit zwei Stunden selig, es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis sie wieder aufwachen würde, aber der jüngere Zwilling hörte nicht auf zu schreien. „Vielleicht ist sie krank,“ mutmaßte Uruha schon das dritte Mal. „Nein, ist sie nicht, das wüsste ich. Addy hat gesagt, dass sie anfangs oft brüllen, wenn sie heim kommen.“ Er war sich ganz sicher, dass er spüren würde, wenn etwas mit seinen Töchtern wirklich nicht stimmte. Reila Hiromi war nicht krank, sie hatte nur schlechte Laune. Leider hatte sie die seit Stunden und verkündete das auch lautstark. „Hier, halte du sie mal, vielleicht beruhigt sie sich dann.“ Er gab Uruha das Baby auf den Arm. Es war schrecklich. Da hatten sie seit gerade etwas mehr als einem Tag die Kinder zuhause und schon fühlte er sich überfordert. Dass es Uruha nicht anders ging konnte er deutlich an dessen verzweifeltem Gesicht sehen. Sie hatten bereits alles versucht. Satt war Reila Hiromi, das hatten sie schon versucht – mehrfach. Trocken und sauber auch, ihre Windel war vor einer Stunde zwar gewechselt worden, aber danach hatte sich keine Besserung eingestellt. Ebenso wenig wie kuscheln zu helfen schien. Herumtragen war sinnlos. Yukiko Cassis hingegen war eingeschlafen, kaum, dass sie frisch gewickelt und gefüttert, im Bettchen gelegen hatte. „Und woher willst du wissen, dass sie nicht krank ist?“ Uruha schaukelte das Baby in seinen Armen, wirkte am Ende seines Wissens. „Sie hat einfach nur eine saumäßig schlechte Laune. Zwischendrin hört sie immer mal wieder kurz auf zu schreien, das würde sie nicht, wenn es ihr schlecht ginge. Hat Addy doch gesagt – Babys schreien, bis man ihre Wünsche erfüllt mit Unterbrechungen. Wenn was schlimmes ist, schreien sie durchgängig. Reila macht Pausen, also will sie irgendwas, aber ich habe keine Idee, was es sein soll!“ Aoi setzte sich auf das Sofa und grub den Kopf in die Hände. In der letzten Nacht hatten die Zwillinge sie dreimal geweckt, Hunger, Wickeln, das ganze Programm. Es hatte ihn nicht gestört, es gehörte dazu. Irgendwie war es sogar etwas besonderes gewesen, als ihn der Schrei seiner Töchter das erste Mal aus dem Schlaf gerissen hatte. Aber jetzt war er verzweifelt. Ihm war klar, dass er viel zu schnell den Kopf in den Sand steckte, aber er wusste keinen Ausweg mehr. Sie hatten alle Tipps, die in seinen Büchern gestanden hatten, ausprobiert. Keiner half. Vermutlich funktionierte das nur bei Frauen, sie aber hatten gerade kein Frau und Mutter zur Hand. Sie hatten ihn und damit einen Nachteil. Die Hälfte der Tipps bezog sich darauf, das Baby zu stillen. Er konnte nicht stillen, sondern war auf Flaschenmilch angewiesen. Die brauchte sie aber gerade nicht weiter. „Okay.“ Uruha nickte und setzte sich neben ihn, Reila Hiromi auf seinen Arm. Ihr kleines Gesicht war verzogen und sie weinte, dass es Aoi in der Seele weh tat. Er wollte sie trösten, dafür sorgen, dass in ihrer kleinen Welt alles wieder gut war und er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie er das tun sollte. Uruha streichelte das Gesicht der Kleinen und küsste sie auf die Stirn. „Wir sind hier, Reila, bei dir. Aber bitte, bitte, hör auf zu schreien, ich weiß nicht, was du willst. Komm her, Aoi,“ forderte er ihn auf und Aoi drückte sich an Uruhas Schulter, legte einen Arm um ihn. „Wir schaffen das schon, nicht wahr? Kann doch nicht so schwer sein, oder?“ „Klar. Ich wünschte nur...“ ihm kam ein Gedanke und er griff nach dem Telefon. Die zwei würden sich bedanken, aber darauf konnte er nun keine Rücksicht nehmen. „Was ist,“ bellte Miyavis Stimme ins Telefon. „Ich bin es, wir haben ein Problem mit Reila Hiromi.“ Klar, Miyavi war sauer. Er hatte selbst ein Baby, vermutlich schließ sie gerade und sie hatten sie wieder geweckt. „Was ist denn mit ihr, Aoi? Kann das nicht... nein, kann es nicht. Ich geb dir Pon, der kennt sich besser damit aus als ich.“ Darauf hatte Aoi gehofft. Hiroto war der Profi, wenn es um Babys ging. „Aoi?“ Er nuschelte ins Telefon, hatte offensichtlich schon geschlafen. „Tut mir leid, dass ich euch geweckt habe, wir wissen hier nicht weiter und ich dachte, du kannst uns helfen.“ Im Hintergrund schrie Reila Hiromi weiter, nachdem sie eine halbe Minute Pause gemacht hatte. „Welche ist das?“ „Reila Hiromi, die jüngere von beiden, sie weint und schreit seit zwei Stunden. Hat aber getrunken, ist sauber alles normal.“ Es klang schrecklich, als wüsste er nicht, wie er mit seinen Töchtern umgehen sollte. Als wäre er ein schlechter Vater. „Mach mal auf Lautsprecher,“ bat Hiroto und er folgte. Uruha zuckte die Schultern. „Alles klar. Sie ist völlig übermüdet.“ „Das hörst du?“ Aoi war beeindruckt. „Irgendwann habt ihr es auch raus, keine Angst. Ihr müsst sie zum schlafen bringen.“ „Versuchen wir schon seit Stunden,“ seufzte Uruha. „Ihr seid angespannt, das merkt sie. Aoi, leg dich auf das Sofa oder Bett oder so und zieh das Oberteil aus. Dann leg dir Hiromi auf den Bauch, ganz weit oben, ans Herz und atme tief durch. Sie kann dann deinen Herzschlag hören und spüren, wie im Bauch. Das beruhigt sie und sie schlaft bald ein.“ Hiroto klang, als würde er selbst bald einschlafen. „Danke. Wir versuchen es. Tut uns leid, dass wir...“ „Schon okay. Nacht!“ Hiroto legte auf. „Na, dann mal los,“ sagte Uruha und gab das Sofa frei. Eine Sekunde zögerte Aoi, sein Hemd auszuziehen. Er war nicht mehr schön, sein Bauch war nicht mehr rund wie in der Schwangerschaft, sondern lappig und weich. Aber er tat es dennoch, auch, wenn er sich vor Uruha schämte. Dieser legte ihm ihre Tochter auf den Bauch und er schloss seine Arme um Reila Hiromi. Er schnupperte an ihrem Kopf, dieser Duft nach Baby war etwas besonderes, beruhigte ihn und er spürte, wie sich ein Herzschlag ebenfalls beruhigte. Eine Hand strich über den Rücken der Kleinen, deren Gesicht sich langsam entspannte. „Das funktioniert ja wirklich.“ Überrascht sah Uruha zu, wie Reila Hiromi langsam aber sicher wegdämmerte und schließlich einschlief. Ganz ruhig und entspannt. „Pon ist ein Engel,“ flüsterte Aoi. Er beschloss, noch eine Minuten mit ihr liegen zu bleiben, bevor er sie in die Wiege legte, damit auch er schlafen konnte. „Ihr seht wunderschön aus so.“ Uruha küsste ihn und er dachte für den Bruchteil einer Sekunde daran, dass er aus der Form geraten war. Dann nicht mehr und noch nur Uruhas Kuss zählte. Wie schön wäre es, wenn jetzt kein Baby auf seiner Brust liegen würde und er Uruha einfach zu sich, auf sich, ziehen könnte. Plötzlich war sein Verlangen, dass sich mit dem Sturz vor der Geburt verabschiedet hatte, wieder da. Uruha war immer noch wunderschön, immer noch der, den er am meisten auf der Welt liebte und wollte. Aber gerade war es wirklich ungünstig. Noch ungünstiger wurde es, als aus dem Schlafzimmer ein Babystimmchen nach Aufmerksamkeit verlangte. „Dein Job. Ich kann jetzt nicht,“ lächelte er und sah zu, wie sein Mann sich daran machte, Yukiko Cassis zu versorgen. Ja, sie waren wirklich eine Familie geworden. Es war spät, später, als Yuuto gehofft hatte, dass er werden würde. Sie waren im Kino gewesen und hatten anschließend über den Film, Shou hatte einen Thriller ausgewählt, in einem Café geredet, bis sie beide leicht beduselt vom Wein waren und die Zeit schon nach Mitternacht geschritten war. Nun standen sie vor seiner Tür und Yuuto fragte sich, ob er Shou die Frage stellen sollte, oder nicht. „Kommst du noch mit rauf?“ Sie war draußen, bevor er sich bewusst entschlossen hatte, sie zu stellen. Der Wein konnte es nicht sein, der Spaziergang hatte ihn wieder nüchtern und klar gemacht. Und so viel war es weder bei ihm noch bei Shou gewesen. „Auf einen Kaffee zum Beispiel?“ Shou lächelte ihn auf eine Art an, die klar machte, dass es ihm nicht um Kaffee ging – was bei Shou seltsam war. Yuuto errötete heftig. „Zum Beispiel, ja.“ „Gern.“ Also schloss Yuuto seine Tür auf und lief die Treppen mit klopfendem Herzen hinauf. In seiner Wohnung, dass wusste, er, würde sich etwas zwischen ihm und Shou ändern. „Mach es dir gemütlich,“ forderte er Shou auf und erleuchtete seine kleine Wohnung. Hätte er geahnt, dass Shou heute mit zu ihm kommen würde, hätte er aufgeräumt. So sah es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Zuerst führte ihn sein Weg dennoch wie üblich zu seinen kleinen Freunden. „Was hast du denn da?“ Shou schaute ihm über die Schulter in den Käfig. „Wüstenrennmäuse,“ erklärte er. „Leider werden sie nicht besonders handzahm, aber sie sind toll.“ „Ich dachte, ihr seid ganz harte Rocker,“ grinste Shou. „Wenn du die Süßen hier schon albern findest, dann solltest du mal den Teddyhamster von Kazuki sehen!“ Yuuto lachte, er konnte sich noch immer kein uncooleres Tier als einen Hamster vorstellen. Dann stockte er, da sich Shous Arme von hinten um ihn legte. „Wir sollten langsam miteinander reden, findest du nicht?“ „Ja, finde ich.“ Aber ihm war nicht wohl dabei. Gut, Shou nahm ihn in die Arme, also würde es wohl kaum auf eine totale Abfuhr hinauslaufen. Das war beruhigend. „Komm mit.“ Er lotste Shou in die Stube, machte es sich in einem der Sessel gemütlich. Das war besser, als direkt nebeneinander zu sitzen. „Ich weiß, was mit dir ist, warum du dich so lieb um mich gekümmert hast, als es mir so schlecht ging,“ fing Shou an und Yuuto ließ den Kopf hängen. „Tja, ich bin nicht gut darin, so was zu verbergen, was?“ „Warum solltest du auch? Ich meine, ich hab vor Tora verborgen, dass ich in ihn verliebt war und wo bin ich gelandet? Völlig betrunken in den Betten von wildfremden Leuten.“ Shou sah ihn nicht an, während er sprach. Es schien ihm peinlich zu sein. „Aber als ich dann mit Tora gesprochen habe, war es gar nicht mehr so schlimm. Ich hab dabei gemerkt, dass ich ihn nicht mehr so will, wie zuvor, sondern nur noch als Freund.“ „Schön. Aber ich befürchte, das wird bei mir nicht so sein. Ich bin schon eine Weile in dich verliebt. So ziemlich seit dem Tag, an dem ich dich völlig fertig gefunden hab.“ „Yuuto.“ Jetzt sah Shou ihn doch an. „Ich will nur, dass du verstehst, dass du mir zwar wunderbar geholfen hast, über die Sache mit Tora hinwegzukommen, aber das du nicht mein Ersatz für ihn sein sollst. Wenn das mit uns klappen soll, dann musst du das wissen.“ „Das mit uns?“ Überrascht sah Yuuto auf. Wollte Shou wirklich etwas mit ihm anfangen? „Das mit uns, mit dir und mir. Ich meine, wir gehen schon seine Weile aus und haben jede Menge Spaß zusammen. Und ich fühle mich wohl, wenn wir zusammen sind. Du nicht?“ „Doch!“ Yuuto stand auf, setzte sich doch neben Shou. „Ich bin sehr, sehr gern mit dir unterwegs und währe noch lieber mit dir zusammen. Wenn du magst.“ „Yuuto,“ lächelte Shou und legte eine Hand in den Nacken des Bassisten. „Du hast es geschafft, dass ich mich in dich verliebt habe. Und das richtig.“ Damit küsste er Yuuto. Sein Herz polterte wild. Shous Lippen waren ein Traum! Beinahe sofort war Yuuto ihnen völlig verfallen. Er öffnete den Mund, schob seine Zunge Shous entgegen und drang in den Mund des Sängers ein, als hätte er Jahre lang auf dem Trocken gesessen. Bis zu einem gewissen Punkt hatte er das auch. Aber jetzt war Shou hier, küsste ihn und Shou war wie sein Wasser, seine Nahrung, seine Luft. Er ließ sich in die Sofakissen fallen, ohne ihre Lippen zu trennen, zog Shou einfach mit sich. Seine Finger fuhren durch Shous eh schon zerstrubelte Haare, strichen den Halsansatz nach. „Shou...“ flüsterte er in einer winzigen Sekunde, in der Shou seine Lippen freigab und kam sich blöd vor. So etwas tat man nicht im echten Leben, das geschah in Büchern oder Filmen. Doch Shou zeigte ihm mit einem Lächeln gegen seinen Mund, dass es nicht schlimm war, dass er es hingegen sogar mochte. Wie von selbst begannen Yuutos Finger an Shous Hemd zu spielen, den obersten Kopf des Kragens zu lösen. „Denkst du, das ist schon eine gute Idee? So schnell?“ Shou brach den Kuss, sah ihn ernst an. „Wir kennen uns ja nicht erst seit eben, oder? Und ich... will dich.“ Und wer hatte denn den blöden Satz mit dem Kaffee gebracht? Warum lud man sein Date denn auf einen Kaffee ein? Nachts? Bestimmt nicht um Kaffee zu trinken, oder? „Dann gerne.“ Und so küsste Shou seinen Hals, während Yuuto langsam Knopf für Knopf von dem roten Hemd öffnete, bevor er es langsam zu Boden fallen ließ. Shou trug nichts mehr darunter, die Haut lag blank und bloß vor ihm und er konnte ihre wenigen, aber schönen Muskeln mit den Fingern nachfahren, die Kontur der Schulterblätter erforschen, bevor eine seiner Hände ihren Weg über den Arm zu Shous Hand antrat, dort streichelte und sich schließlich mit den Fingern des Sängers verschlang. „Aber wir sollten es nicht hier tun, oder?“ Shou hörte auf, seinen Hals zu küssen, was Yuuto aufkeuchen ließ. Diese Küsse waren so wunderbar, er wollte sie nicht wieder hergeben. „Im Schlafzimmer... dort hinten...“ Er deutete auf die Tür, zu der Shou ihn kurz darauf führte. Dabei fiel ihm etwas ein, was er Shou sagen musste. „Shou,“ begann er, während er sich auf sein ungemachtes Bett setzte und schon wieder unter Shou begraben wurde, dessen Hände sein Shirt hoch strichen. „Ich... hab schon Männer geküsst... aber noch nie mit einem geschlafen.“ „Was?“ Shou hielt inne. „Verdammt.“ Er ließ seinen Kopf an Yuutos Schulter sinken. „Ich war so blöde zu glauben, man könne nicht in der PSC arbeiten, ohne mit einem Mann geschlafen zu haben. Bei der Auswahl.“ „Ich wollte nicht einfach so, auch wenn ich sie alle mag. Aber dich will ich, du kannst alles mit mir machen, was du willst.“ „Du glaubst doch nicht, dass ich hier bis zum Ende gehe, wenn du keine Erfahrung hast? Yuuto, du bist süß.“ Wieder küsste Shou seinen Hals, zog ihm nun auch das Shirt über den Kopf. „Ich wette, du hast nicht mal alles hier, was wir brauchen, oder?“ „Kondome sind im Nachtschrank,“ brachte Yuuto hervor. Sein Kopf war ganz auf Shous Handlungen, seine Lippen an seinem Hals, konzentriert. „Und Gleitgel?“ „Wozu?“ Ein leises Lachen war Shous Antwort. „Wirst du ein anderes mal sehen. Jetzt entspann dich erst mal.“ Wie sollte er sich noch mehr entspannen? Yuutos Körper gierte förmlich nach Shous Berührungen und danach, Shou zu berühren. Er ließ seine Hände wieder über Shous Leib wandern, erforschte den flachen Oberkörper. Es war anders als mit Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war. Nicht schlechter, auch nicht generell besser. Es war einfach anders. Shous Brustkorb war fest und nicht weich und anschmiegsam an seiner Hand, doch er fuhr den Weg zu den zarten Brustwarzen mit seinen Fingern nach und umrundete eine nach der anderen mit sanften Fingerspitzen. Er zeichnete eine große Acht um sie herum, langsam, zart und vorsichtig. Immer wieder strich er dabei mit den anderen Fingern über die Knospen, bis sie sich ihm entgegenreckten. Als ein Keuchen aus Shous Mund kam, wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Zumal es ihm selbst nicht anders ging. Ihm war warm, sein Blut zirkulierte anders als normal, sammelte sich in seinem Unterleib. Er spürte bereits, wie er hart wurde. Wieder küsste er Shou, genoss den Geschmack des anderen. Ein Drücken von Shou ließ ihn sich auf den Rücken legen, den anderen den Platz zwischen seinen Beinen einnehmen. Dabei wurde ihm klar, dass, egal was hier auch passieren würde, er unten sein würde. Das war egal, er wollte Shou spüren. Seine Hose spannte ein wenig, aber das schien Shou bereits zu merken, denn seine Hand war dabei, den Reißverschluss zu öffnen. Als auch der Knopf aufsprang, war Yuuto befreit und kämpfte den Impuls nieder, sich sofort an Shous Hand zu pressen und zu reiben. Wie sähe das denn aus, wenn er hier willig wie seit Jahren unterversorgt vor Shou lag und es nicht mehr erwarten könne? Stattdessen riss er an Shous Gürtel, öffnete ihn zu schnell und hastig, aber befreite Shou so in Sekunden vollständig vom Rest der Kleidung. Seine Hände fanden schnell den Weg auf die Hinterbacken seine neuen Freundes und drückten sie, was Shou erneut aufkeuchen ließ. „Du... hast echt Lust, was?“ Shou lachte. „Ehrlich gesagt, ja.“ Yuuto drehte Shou um, so, dass er nun oben war und betrachtete ihn ausführlich. Das war wirklich anders als mit einer Frau. Bei einer Frau sah man die Erregung nicht so deutlich wie bei einem Mann. Und Shou war eindeutig ein erregter Mann. Vorsichtig strich Yuuto mit einer Hand von Shous Hals hinab, bis zu den harten Brustwarzen, wieder hinauf, hinab zu den Brustwarzen, weiter zum Bauchnabel, wieder aufwärts bis zum Hals, hinab über Brustwarzen und Bauchnabel etwas tiefer, bis seine Fingerspitzen in den zarten Härchen, die ganz dezent an Shous Wurzel sprossen, versanken. Irgendwie hatte er erwartet, dass Shou rasiert war. Vielleicht war er das ja auch sonst, nur heute nicht vorbereitet gewesen? Es war egal, seine Hand suchte weiter ihren Weg, immer begleitet von Shous Blicken, die zwischendurch in seinen Augen versanken. Doch lagen Shous Hände eben noch zärtlich Kreise ziehend auf seinen Hüften, packte eine nun mit sanfter Gewalt sein Handgelenk und zog es an Shous Mund. „Nein,“ flüsterte Shou und küsste das Handgelenk. „Das brauchst du noch nicht zu tun.“ Der Atem kitzelte auf der feuchten Haut und jagte Yuuto Schauer um Schauer durch den Körper. „Ich will es aber,“ lächelte er und beugte sich hinab, um Shou weiter zu küssen. Sein Hand kam frei, legte sich wieder um ihr Ziel und begann, es sanft zu streicheln und zu pumpen. Shou war warm und fest in seiner Hand und auf eine unwirkliche Art auch weich. Ein Mann, wie er sein sollte. Den Blick in Shous Augen versenkt, gewöhnte Yuuto sich nach und nach an das Gefühl, ein fremdes Glied in der Hand zu halten und zu streicheln. Was hieß denn eigentlich fremd? Fremd, in dem Sinne, dass es nicht seines war. Aber nicht fremd in dem Sinne, dass es zu einem ihm Fremden gehörte. Shou war ihm nicht mehr fremd, er war ihm so vertraut, wie er es sich nur vorstellen konnte. Doch Shou selbst war nicht untätig, strich mit den flachen warmen Händen über Yuutos Seiten hinauf zu dessen Brust, griff um ihn herum und zog ihn zu einem tiefen Kuss zu sich herab. Die feuchte Zunge fuhr geschickt in Yuutos Mund, spielte dort mit der des Bassisten. Wie warm konnte einem Menschen werden? War es in Ordnung, gleich nach dem ersten Kuss so weit zu gehen? Eigentlich kümmerte Yuuto das nicht mehr. Er ließ von Shou ab, nur, um ihn vollkommen iun seine Arme zu schließen. Der Körper in seinen Armen war wärmer geworden, er konnte spüren, wie das Blut in Shous Adern floss, gepumpt von seinem schnell schlagenden Herzen. Ihre Glieder lagen aneinander, was den Damm der Zurückhaltung in Yuuto brechen ließ. Das Gefühl war überwältigend, zu viel, um noch länger den letzten Rest Anstand zu bewahren. Nahezu eigenständig, ohne sein bewusstes Befehlen, begann sein Unterleib, sich gegen den Shous zu reiben und zu drücken. Fest drückte sich sein eigenes, erregtes Glied gegen Shous Unterbauch, während Shou gegen seinen Oberschenkel stieß. Langsam spürte Yuuto auch, dass sich zwischen ihnen eine feuchte Wärme ausbreitete, die ihn noch zusätzlich erregte. Auf seiner linken Pobacke bemerkte er am Rande Shous Hand, als dieser ihren Kuss löste und ihn mit dunklen Augen ansah. Dabei führte Shou seine freie Hand an die eigenen Lippen und schob sich einen seiner Finger in den Mund. Der Ausdruck, der dabei in seinen Zügen zu sehen war, jagte Yuuto mit seinem Versprechen von ungeheurer Lust eine Welle der Erregung durch den Körper, die sich in kleinen elektrischen Blitzen zwischen seine Beine bahnte. „Entspann dich,“ bat Shou erneut, als er den nassen Finger wieder von seinen verführerischen Lippen nahm. Yuuto eroberte sie, diese Lippen, erneut. Sie waren zu delikat, um sie sich selbst zu überlassen. Er spürte, wie Shou die linke Backe ein wenig zur Seite zog und versuchte, sich die aufkommende Anspannung nicht anmerken zu lassen. Doch die Erwartung des Kommenden machte ihm nicht nur Angst. Gleichzeitig reizte ihn die neue Erfahrung. So raste sein Herz, als sich Shous feuchter Finger langsam auf seinen Muskelring drückte und nach und nach den Widerstand überwandt, bis er vorsichtig in ihm verschwunden war. Es war ungewohnt, seltsam, aber Yuuto mochte das Gefühl, dass Shou dies nur tat, um ihm etwas Gutes zu tun. Er atmete tief ein und aus, entspannte tatsächlich seinen Unterleib und da spürte er auch schon, wie Shou sich in ihm zu bewegen begann. „Wenn...“ „Alles ist gut,“ unterbrach er Shou und genoss einfach weiter, küsste seinen Partner und klammerte sich an dessen Schultern. Dann traf Shou den Punkt, auf den Yuuto gewartet hatte. Als hätte er einen elektrischen Zaun berührt, prickelte sein Körper und ein kleiner, undeutlicher Laut entwich seinen Lippen. Eine Hand Yuutos suchte wieder nach Shous Glied, fand es und begann, ihn fest zu reiben. Ab diesem Moment verschwammen die Grenzen für Yuuto. Er spürte nur noch, wie sich Shous Finger in ihm bewegte, dabei immer wieder über diese eine Stelle strich und ihn erzittern ließ. Seine Lippen, seine Zunge, waren mit Shous verbunden, küssten und leckten ihre Gegenstücke. An seinem Glied rieb sich Shous Bauch, reizte ihn noch weiter, schürte das Feuer, dass sich bereits in ihm sammelte, seit sie ihre Küsse begonnen hatten, weiter an und fachte es zu einem Großband an. Selbst konnte er seine Bewegungen um Shous erregtes Glied nicht mehr gezielt steuern, aber er spürte am Rande seiner Fähigkeit zu denken, dass Shou feucht war und hörte ein deutliches Stöhnen an seinem Mund. Ihre Körper rieben aneinander, als Yuutos Großband aufflammte und alles in ihm taghell erleuchtete. Die Hitze war zu viel für ihn, er keuchte nur noch auf und klammerte sich an Shou. Die Flüssigkeit, die Yuuto auf seinem Bein spürte, erschien ihm fast kühl in Gegensatz zu seinem Leib, der zuckend das letzte aus sich pumpte. „Yuuto?“ Shous Arme lagen verschlungen mit seinen um sie herum, als der Bassist langsam wieder die Augen aufschlug. Ein dezentes Brennen an seiner Rückseite machte sich bemerkbar. „Hm?“ Reden war so schwer, so überflüssig. „Ist alles...“ „Hmhm.“ Er nickte, schloss die Augen und kuschelte sich fest an Shous Brust. Schön warm hier. Fortsetzung folgt..... Kapitel 82: Fragen über Fragen ------------------------------ Hallo, mal wieder ich! Vielen Dank, dass ihr noch immer weiter lest und mir eure Meinung kund tut. Ich hab mich wieder total über die Kommies gefreut. Es tut mir leid, dass ich nicht so oft schreibe derzeit, aber ich bin auf der Arbeit sehr eingebunden und habe nicht viel Zeit zum schreiben oder für Internet. Fragen über Fragen Uruhas Blick hing an Aoi, der, Reila Hiromi auf dem Arm, vor ihrem Laptop saß. Sein Mann war in Gedanken versunken und er trat mit ihrer anderen Tochter im Arm hinter ihn, um Aois Nacken zu küssen. „hey, was grübelst du?“ „So einiges,“ antwortete Aoi, den Blick noch immer auf den Bildschirm gerichtet. „Aber es ist doch alles gut.“ Sie waren am Vormittag bei Addy gewesen, die Aoi und die Zwillinge untersucht hatte. Laut ihrer Aussage waren die Kinder langweilig gesund. Überraschst hatte sie hingegen Aois Körper – ein weiteres Mal. „Ich weiß. Ich frage mich nur, wie das alles möglich ist.“ Aoi nahm die Hand von der Tasterstur und legte sie Uruha auf dem Arm. „Ich meine, Organe verschwinden nicht einfach so, oder doch?“ „Vielleicht tun sie es, wenn sie auch einfach so aufgetaucht sind, wer weiß das schon?“ Uruha zuckte die Schultern. Er war zwar auch erstaunt gewesen, als ein Ultraschall ergeben hatte, dass Aois Gebärmutter und alles, was zum Leben der Babys beigetragen hatte, einfach nicht mehr da war, aber er hatte es hingenommen. Zumindest war Aoi jetzt auch körperlich wieder ein Mann, voll und ganz. „Darüber gibt es nicht besonders viele Infos, stimmt schon.“ Jetzt lächelte Aoi und küsste den schwarzen Schopf des Babys auf seinem Arm. Yukiko Cassis in Uruhas Arm schlief tief und fest, aber er wollte sie nicht hergeben. „Aber darüber mache ich mir gar keine Gedanken.“ „Worüber dann?“ Er setzte sich neben Aoi auf den Boden und sah zu ihm hoch. Ein schönes Bild, fand er. „Darüber,“ deutete Aoi auf den Bildschirm. Er hatte eine Seite ihrer Fans aufgerufen. „Was meinst du?“ „Sie fragen sich, was mit mir ist. Wir haben damals gesagt, es ginge mir nicht besonders, als Miyavi mit uns auf Tour ist. Von euch hat man später noch genug gesehen, aber ich bin verschwunden. Die Gerüchteküche kocht ohne Ende.“ „Na und?“ Uruha zuckte die Schultern. Er mochte Gerüchte über sie nicht besonders, auch, wenn sie alle paar Monate einen Abend in der PSC veranstalteten, bei denen sie die besten Gerüchte über sich selbst zusammentrugen. Kurz fragte er sich, ob es nicht mal wieder an der Zeit wäre, so einen Abend einzulegen, bis er sich wieder auf das Thema besann. „Unsere Fans machen sich Sorgen. Sie befürchten, ich wäre schwer krank. Die Gerüchte gehen über Krebs und Depressionen zu Suchterkrankungen und ADIS. Ich muss so schnell wie möglich wieder unter Leute.“ Aoi drehte sich zu ihm um, streichelte dabei Reila Hiromi. „Wir haben noch Urlaub. In vier Wochen fängt die Promo für das neue Album an, dann bist du wieder in der Öffentlichkeit und alle sehen, dass du nicht krank bist.“ Derzeit war das Album in der Postprodukiton und sie fuhren alle paar Tage hin um sich anzuhören, was die Jungs im Studio mit ihren Songs gemacht hatten. Uruha hatte regelmäßig das Gefühl, sie sollten ihnen den Kram aus der Hand nehmen und es selbst tun. „Sie werden sehen, dass ich zehn Kilo mehr wiege als zuvor. Damit könnte ich zumindest ADIS und Krebs entkräften. Aber den Rest nicht.“ Nachdenklich sah Aoi an sich herab. „Und abgesehen davon...“ Uruha verstand. Ihre Töchter waren seit nicht mal zehn Tagen auf der Welt, und Aoi fing an, an seinen Körper zu denken. Nachdem er so lange damit beschäftigt gewesen war, einfach nur schwanger zu sein, hatte er nun gemerkt, dass er nicht mehr aussah wie früher. „Abgesehen davon fühle ich mich so nicht wohl. Also werde ich den Speck wegtrainieren!“ Entschlossen stand Aoi auf und überließ Uruha auch das zweite Baby. „Wie, jetzt sofort?“ „Ehrlich gesagt, ja. Ich will eine Runde laufen. Und dann will ich mit euch ins Studio. Ich will die Songs abmixen, wie sonst auch. Die Kerle verzapfen uns noch das ganze Album!“ „Aber... ersten bist du nicht fit zum laufen und zweitens haben wir Urlaub! Und wo sollen die Mädchen hin?“ „Ich laufe nur ein paar Minuten, um wieder rein zu kommen. Und die Mädchen nehmen wir mit. Wir...“ Aoi stockte. „Wir haben nicht zuende gedacht.“ „Was meinst du?“ Uruha arrangierte seine Töchter in seinen Armen. So klein sie waren, wenn er mehr als ein Baby auf dem Arm hatte, wusste er nicht wohin damit. „Wir... wir haben nur darüber nachgedacht, wie wir meine Schwangerschaft verbergen können.“ Aoi setzte sich zu ihm auf den Boden, nahm ihm nun die schlafende Yukiko Cassis ab und schmiegte sich an seine frei Schulter. „Aber nicht, wie wir verbergen wollen, dass wir Kinder haben.“ Tatsächlich hatte Uruha daran bisher nicht einen Gedanken verschwendet. Sie würden wieder Konzerte haben, Pressetermine, Fotoshootings. Eine Tournee. Und dabei würden sie Väter sein. Die Zwillinge einem Kindermädchen zu überlassen, verwarf Uruha gleich wieder. Er wollte sie bei sich haben und war ziemlich sicher, dass Aoi das eben so sah. „Darüber denken wir später nach, mit den anderen zusammen.“ Er küsste Aoi, diesmal auf die Lippen. Sie waren noch immer warm, weich und süß wie Honig. Wie lange hatte er nun schon nicht mehr mit Aoi geschlafen? Seit dessen Sturz, und das schien ihm Ewigkeiten her zu sein. Uruha warf einen Blick auf die Babys. Sie schliefen beide, also schob er vorsichtig seine Zunge zwischen Aois Lippen. „Bringen wir Reila und Cassis ins Bett, was meinst du? Und dann gehen wir auch...“ Er hoffte, sein Blick sprach aus, was er wollte. Aoi. „Aber... also...“ „Ich finde dich auch mit Bäuchlein wunderschön, Aoi. Und trainieren kannst du auch im Bett. Was meinst du?“ Uruha fing an, Aois Ohrmuschel zu necken, indem er seine Zunge darüber wandern ließ. Er wusste, sein Mann konnte den nie widerstehen. Und richtig, Aoi stand auf und brachte Yukiko Cassis in ihr Bettchen, in das Uruha Sekunden später auch Reila Hiromi legte. Ein Blick auf die beiden versicherte ihnen, dass es ihnen gut ging. Dann schloss Uruha Aoi in seine Arme, um ihn wieder so zu küssen, wie er ihn immer küssen wollte. Unruhig rutschte IV auf Ko-kis Sofa hin und her. Er hatte zuvor für sie beide gekocht – Ko-ki hatte ihn sogar einkaufen lassen, damit etwas im Haus war – und eigentlich wollten sie sich einen Film anschauen, aber IV musste einfach mit Ko-ki sprechen. „Gut, Krümel, schieß los.“ Gut gelaunt schlug Ko-ki ihm auf das Knie. War er immer noch so leicht zu durchschauen? Vermutlich. „Ich will dich was fragen, aber ich weiß nicht, wie ich fragen soll, weil ich glaube, du wirst dann sauer oder lachst mich aus und ich will nicht, dass du sauer wirst oder mich auslachst, also muss ich überlegen, was ich sagen kann, damit du verstehst, was ich meine und warum das so blöde für mich ist, wenn ich dir das sagen muss, es ist mir nämlich peinlich und ich will echt nicht, dass du lachst,“ erklärte er. „Ich lach nicht, keine Sorge. Und sauer werde ich auch nicht, versprochen.“ Der Drummer goss ihnen beiden ein Glas Saft ein und lehnte sich zurück. „Geht´s um Nao?“ „Woher weißt du das denn?“ „Worum sollte es sonst gehen?“ Auch wieder wahr, dachte IV. Wenn er total durch den Wind herumsaß, musste es ja um seinen Freund – SEINEN FREUND! – gehen. „Ja, hast Recht, es geht um Nao, also irgendwie, ich meine, eigentlich um mich und darum muss ich dich was fragen, weil du... warte mal, anders.“ Er merkte, dass er wieder nicht zum Punkt kam und seine Sätze immer länger und hektischer wurden. Daran arbeitete er schon eine ganz Weile, aber wirklich besser wurde es nicht. Und gerade war ihm das Thema so peinlich, dass er sich in diese Sätze flüchtete. IV atmete tief ein und wieder aus, um sich zu sammeln. Dann fing er von vorn an. „Du warst doch schon mal verliebt, nicht?“ „Ja, zweimal.“ Ko-ki nickte. „Und du warst auch mit den beiden zusammen, oder? Da war dieser Junge, als du 15 warst und vor einen Jahr dieses Mädchen, stimmt´s?“ Zumindest erinnerte IV sich an diese Beziehungen. „Stimmt. Und auf was willst du hinaus?“ „Hast du... habt ihr... ich meine... du hast doch, oder nicht?“ Er traute sich nicht, es auszusprechen. „Mit ihnen geschlafen?“ Belustigt sah Ko-ki ihn an und IV konnte förmlich sehen, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Aber er nickte. „Ja, ich hab mit ihnen geschlafen, mit beiden.“ Bestätigte Ko-ki ihm. „Und... ich frage mich...“ Wieder musste IV atmen, um sich zu sammeln. Es war ihm peinlich, dass er sich nicht besser ausdrücken konnte, aber das hier war Ko-ki, Ko-ki kannte ihn schon so lange und kannte seine Macken. „Ich... wie ist es?“ „Sex?“ „Ja.“ IV nickte. Er war Jungfrau, gänzlich unerfahren und hatte noch nicht mal mit jemanden wirklich über Sex gesprochen. Und dass, obwohl zumindest Reno und Ryoga gern von ihren Abenteuern erzählten. Ihm war es peinlich, dabei zuzuhören, aber irgendwo tief in ihm war doch Neugier. „Hat Nao gesagt, dass er Sex will?“ „NEIN! Ich dachte nur, ich sollte wissen, wie es sich anfühlt, damit ich weiß, was auf mich zukommt, wenn wir... du weißt schon.“ Er zuckte mit der Schulter. „Also drängelt Nao nicht?“ IV schüttelte heftig den Kopf. Nein, Nao drängelte nicht. Er küsste ihn zwar ständig, aber dagegen hatte IV nichts einzuwenden. Naos Küsse gefielen ihm, sie prickelten und gaben ihm ein gutes Gefühl. „Das ist gut. Aber wie sich Sex anfühlt... puh!“ Ko-ki lachte. Jetzt lachte er doch! IV schob die Unterlippe vor. „Hey, ich lach dich nicht aus! Ich weiß nur nicht, wie ich das beschreiben soll.“ Ko-ki wurde wieder ernst. „Es ist auf jeden Fall schön, wenn du mit jemandem zusammen bist, den du liebst und willst. Dein Körper fühlt sich ganz warm und leicht an und das, was in dir passiert, kann ich gar nicht beschreiben. Es ist besser, als wenn du mit dir allein bist, verstehst du?“ Nein, IV verstand nicht und das wiederum verstand Ko-ki, als er feuerrot zu Boden blickte. „IV, du hast doch schon Erfahrungen... mit dir selbst, oder nicht?“ „Also... als ich 14 war, hab ich es einmal probiert, aber... das war nicht schön, hat nicht geklappt und dann hab ich es gelassen, ich hatte auch nie Lust darauf, außer einmal, als ihr diesen blöden Film angemacht habt, da ist mir ganz warm geworden und ich bin... hart gewesen... da bin ich ins Bad und wollte eigentlich, aber ich konnte nicht, weil es doch Shins Wohnung und sein Bad war und ich dachte, das darf ich nicht, also hab ich kaltes Wasser über meine Hände laufen lassen und mich dann angefasst, dann ist es weg gegangen und ich hab mich geschämt, weil ich dachte, ihr seht alle, was mit mir ist und denkt, ich hab das andere im Bad gemacht und dann bin ich auch nach Hause, aber ich hatte keine Lust mehr und ich hab es nie wieder versucht.“ Der ganze Satz war an seine Füße gerichtet. Er konnte Ko-ki nicht in die Augen sehen, wenn er ihm gestand, dass er mit 18 Jahren noch nicht mal in der Lage war, sich selbst Befriedigung zu verschaffen. Eine Hand legte sich auf seinen Kopf. „Krümel, schau mich mal an.“ Er gehorchte. „Hast du Lust auf Nao? Oder denkst du, du musst es tun, weil es dazu gehört?“ „Ich weiß nicht... ich denke... also, wenn Nao mich küsst, dann fühle ich mich wunderbar, richtig gut. Sein ersten Kuss hat mich fast umgehauen, ich dachte ich falle um, und so ist jeder seiner Küsse, ganz unglaublich und ich mag es so gern, wenn er mich im Arm hält, das ist schön und wenn wir kuscheln, ist mir ganz warm und ich mag Naos Lippen auf meinen, er ist so vorsichtig mit mir und mir wird manchmal ganz komisch und dann will ich irgendwas, aber ich weiß nicht was, das ist ganz komisch, aber schön, verstehst du, was ich meine? Ich will Nao spüren, aber ich traue mich einfach nicht, ihn zu küssen und ich habe Angst, dass ich was falsch mache, oder es ihm nicht gefällt oder das es mir nicht gefällt, weil es mir ja auch nicht gefällt, wenn ich selbst... also, ich denke, ich bin darin schlecht, weil, wenn es mir selbst nicht gefällt, wie soll es dann Nao gefallen? Gott, ich bin so nervös wegen ihm, dabei klopft mein Herz wie verrückt, wenn ich nur an ihn denke und ich habe wieder das Gefühl, dass ich zu ihm gehöre... ja, verdammt, ich habe Lust, mit Nao zu schlafen, aber ich habe ein Scheißangst davor,“ gab IV schließlich zu. „Ich denke, dass brauchst du nicht. Nao scheint dich wirklich zu lieben und wenn er dir Zeit gibt, dann wird es schön werden. Denn es ist schön.“ Jetzt kam der Punkt, zu dem IV die ganze Zeit hin gewollte hatte und er nahm seinen ganzen Mut zusammen, um Ko-ki zu fragen. „Schläfst du mit mir?“ Einen unendlich langen Moment war Ko-ki still und IV fürchtete, er würde ihn nun auslachen und dann hassen. „Nein, Krümel. Das wird Nao machen. Wenn du soweit bist.“ „Aber du bist mein bester Freund und du hast mich auch geküsst.“ „Du bist nicht soweit, mit jemandem zu schlafen. Weder mit mir, noch mit Nao.“ Ko-ki nahm ihn aber in den Arm und drückte ihn. „Glaub mir, ich habe dich unendlich lieb, aber das werde ich nicht tun. Wir sind Freunde, da gehört Sex nicht rein. Sex gehört zur Liebe.“ Manchmal war IV erstaunt, wie erwachsen Ko-ki war, obwohl er doch so durchgeknallt sein konnte. Aber er hatte Recht, es war eine blöde Idee gewesen, ihm sein erstes Mal anzubieten. Das sollte Nao gehören, aber noch nicht so bald. Er schmiegte sich an Ko-ki. Seltsam, er fühlte sich hier sicher wie bei niemand anderen. Klar, auch Nao gab ihm Sicherheit, aber es war eine andere Art von Sicherheit. Ko-ki war etwas ganz besonderes für ihn. „Okay...“ er vergrub seine Nase in den blondierten Haaren und vermisste ihr altes Pink. Ko-ki und pinke Haare, dass gehörte einfach zusammen. „Aber kuscheln können wir doch noch, oder?“ Fortsetzung folgt.... Kapitel 83: Zusammen und auseinander ------------------------------------ Auch, wenn ich es schon so oft gesagt habe: Ich hab mich wieder unheimlich über eure Kommies gefreut! Hiervon gehört mir die dumme Idee und keiner sonst. Wenn ihr mir aber eine Freude machen wollt, schenkt ihr mir einen oder zwei der Jungs zu Weihnachten! Zusammen und auseinander Ruki war außer Atem, aber so glücklich wie schon lange nicht mehr. Sein Puls ging noch etwas schneller als gewöhnlich, aber das war es wert. Zumal Reita mit dem kleinen, weißen Spritzer auf der Wange nur zum Anbeißen aussah, auch wenn Ruki den Teufel tun würde, und es ihm sagen. „Ich finde, dafür, dass wir das zum ersten Mal machen, haben wir es wirklich gut hinbekommen,“ lächelte Ruki und ließ sich auf den Boden sinken. „Ja, halt mir vor, dass ich Geld für einen Profi ausgeben wollte!“ Reita lachte, dabei strich er sich über die Wange und nahm den Spitzer auf. „Diese Farbe ist bestimmt nicht gut für die Haut.“ „Macht nix, sieht keiner der Fans – da hängt doch immer dein Nasentanga drüber.“ „Sehr lustig, Ruki, echt.“ Auch Reita setzte sich um ihr Werk zu begutachten. Die Wände im Schlafzimmer waren weiß geworden, hatten nicht mehr das eklige Terrakotta, in dem sie gestrichen waren, als Ruki und Reita die Wohnung gekauft hatten. Hier und da war die Farbe nicht ganz gleichmäßig, aber dort würden eh Schränke stehen. Oder ihr Bett. Ihr Bett, in dem nur sie schlafen würden. Jungfräulich sozusagen, nur für ihn und Reita. Wie jungfräulich ein Bett sein konnte, das man unter anderen danach ausgesucht hatte, dass es breit genug war, um darin viel Spaß zu haben, fragte er sich lieber nicht. „Und was machen wir, bis die Farbe trocken ist?“ Er sah zu Reita. Sie könnten es ausnutzten, dass sie in ihrem eigenen Schlafzimmer waren und... „Na, Schränke schrauben!“ Schon ließ Reita den Akkuschrauber in der Hand aufheulen. „Du machst mir Angst,“ schmunzelte Ruki, hievte sich aber wieder in die Senkrechte. Reita hatte ja Recht – die Möbel mussten zusammen sein, damit sie ihr Schlafzimmer nutzen konnte. Und damit hatten sie auch schon Erfahrung, hatten sie immerhin schon die Küchen- und Wohnzimmermöbel zusammengebaut. Umsichtig riss Ruki den ersten Karton auf, der ihren neuen Schrank enthielt. Während sie die Teile sortierten, sah Ruki immer wieder zu Reita hinüber. Er war so froh, jetzt mit seinem Freund zusammen zu leben. Spontan beugte er sich über die Holzplatten und drückte Reita einen Kuss auf den Mund. „Ich liebe dich.“ „Äh...“ Wenig intelligent schaute Reita ihn an. „Ich dich doch auch.“ „Gut.“ Ruki wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. „Ich bin froh, dass wir zwei das zusammen machen.“ „Leben?“ „Das auch, aber ich meine den Umzug. Wenn wir uns Hilfe geholt hätten, wäre es schneller gegangen, klar, aber ich finde es schön, dass wir das hier allein geschafft haben. Bis auf den Herd und die Fliesen im Bad halt.“ Dafür hatten sie sich eben doch Profis geholt, weil keiner der beiden Lust auf Starkstrom hatte oder sich mit Fliesen auskannte. „Ich auch.“ Reita fing an, Schrauben in ein Brett zu drehen. „Aber wer hätte uns denn auch helfen sollen? Aoi und Uruha fallen eh aus, Kai ist nur mit Takeru beschäftigt und Alice nine wollte ich nach der Katastrophe, die wir bei unseren Gitarristen hatten, nicht fragen.“ „Wir hätten... was weiß ich, Kagrra fragen können,“ schlug Ruki vor. „Wieso hab ich jetzt das Bild vor Augen, wie Isshi im Kimono versucht, eine Lampe an die Decke zu schrauben?“ „Oh nein! Mach das weg!“ Ruki lachte auf. Das Bild war herrlich. „Freut mich, dass es dir wieder gut geht,“ sagte Reita. „Ich fühle mich einfach gut. Was will ich denn auch mehr? Wir leben zusammen, ich bin entspannt wie lange nicht, das Album ist fast fertig, Aoi und Uruha haben zwei gesunde Kinder.“ Wenn er es so aufzählte, war er wirklich mehr als zufrieden mit seinem Leben. „Ich kann nur nicht verstehen, dass die drei wieder ins Studio sind, um den Kram selbst zu machen.“ „Ich schon. Ich hab gehört, was die anderen fast mit unseren Songs gemacht hätten. Was Aoi und Kai daraus holen, ist deutlich besser.“ „Du warst also doch im Studio.“ Mist, erwischt. Eigentlich hatte er versprochen gehabt, die Nachproduktion den anderen dreien zu überlassen und bisher auch gut verheimlicht, dass er mehrfach zu ihnen ins Studio gefahren war. „Ja. Ich häng halt an den Songs,“ gab er zu. „Klar. Ich komm morgen auch mit. Dann kann ich die Kinder knuddeln. Wie machen sie das eigentlich?“ „Sie haben sie dabei. Und wenn sie schreien, kümmern sich Aoi und Uruha darum, dass sie nicht mehr schreien. Bisher geht das ja alles noch ganz gut, aber Aoi meint, sie müssen sich was einfallen lassen, wenn wir in ein paar Wochen wieder da sind.“ „Wir können schlecht mit den Babys bei Terminen auftauchen und etwas sagt mir, dass unsere zwei Papis nicht damit einverstanden sein werden, wenn sie ein Kindermädchen einstellen sollen.“ Mittlerweile waren alle Schrauben an ihrem Platz und Reita machte sich daran, die Bretter zusammen zu fügen. „Ich weiß auch noch nicht, was sie machen werden. Aber Kinder sind nicht für immer zu verstecken. Besonders nicht, wenn beide Elternteile in einer Band spielen.“ Aber eigentlich war Ruki egal, wie sie das Problem lösten. Gerade war er einfach nur froh, dass alles gut lief. Also legte er das Brett, das er in der Hand hielt, beiseite und wandte sich Reita zu. „Aber jetzt lass den Kram und komm mit auf Sofa. Ich hab was besseres vor als das hier!“ Es piepste. Wann immer Takerus Handy diesen Ton machte, war Kai klar, dass sein Freund gleich abgelenkt sein würde. Meist war es Ko-ki, der Takeru eine SMS schreib. „Was will er?“ „Ko-ki fragt nur, ob ich heute mit ins Kino komme.“ Takeru tippte bereits eine Antwort und in Kai platze der Knoten, den er seit Tagen unterdrücken wollte. „Dann lass dir bloß nicht einfallen, ihn auf die Antwort warten zu lassen und sag ihm gleich, dass du natürlich kommst.“ Er stellte den Herd aus. Lohnte ja eh nicht, nur für sich zu kochen. „Wieso?“ Takeru sah ihn an, als wisse er wirklich nicht, was los war. „Ich wollte ihm sagen, dass ich nicht kann, weil wir was vor haben.“ „Ganz was Neues. Du sagst KO-KI ab? Deinen tollen Ko-ki?“ Er merkte, wie ätzend seine Stimme klang, aber Takeru sollte merkten, dass er sauer war. „Was ist denn nun los?“ „Was los ist?“ Kai drehte setzte sich auf den Kuchenstuhl. „Du und Ko-ki, ihr macht dauernd was zusammen. Ich höre nur noch Ko-ki, Ko-ki, Ko-ki. Der Kerl hängt an dir wie eine Klette und das macht mich wahnsinnig!“ Jetzt war es raus. „Warum?“ Verständnislos starrte Takeru zu ihm herunter. „Weil ich nur darauf warte, dass er es schafft, dich ins Bett zu bekommen! Sieht doch ein Blinder, dass er scharf auf dich ist!“ „Du bist eifersüchtig? Geht´s noch?“ „Und ob ich eifersüchtig bin!“ Sitzen war nicht gut, Kai stand wieder auf. „Das kann ich ja wohl auch sein, wenn mein Freund dauernd mit einem anderen Kerl herum hängt. Du bist dauernd mit ihm zusammen!“ „Er ist ein Freund, da...“ „Du bist echt zu naiv um zu merken, was da passiert, was?“ Kai schüttelte den Kopf. Takeru sah nicht einmal, dass Ko-ki nur auf einen Moment wartete, in dem er ihn in sein Bett bekommen konnte. Typisch. „Du...“ „Nein, jetzt hörst du mir zu!“ Er hatte nicht vor, sich von Takeru etwas sagen zu lassen. Er wollte ihm sagen, was er von der Sache hielt. „Ko-ki ist nicht gut für dich.“ „Ich bestimme aber, wer gut...“ „Er ist scharf auf dich und so naiv, wie du bist, wird er dich noch rumkriegen,“ fuhr Kai ihm ins Wort und sprach seine größte Angst erneut aus. „Klar, ich weiß schon, ich bin langweilig, Ko-ki nicht, aber ich will einfach nicht, dass du was mit ihm machst.“ „Ich mache, was ich will!“ Takeru funkelte ihn böse an. Warum war Takeru böse? Weil Kai ihm sagte, was er von Ko-ki hielt? Oder weil er ins Schwarze traf? „Das machst du ja immer! Und wenn du mit Ko-ki in die Kiste steigen willst, tust du das auch, oder wie?“ „Kai!“ Sein Freund schnappte empört nach Luft. „Was ist...“ „Und, hast du schon mit ihm geschlafen? Sag es mir ruhig, dann...“ Er brach ab. Was dann? Was, wenn Takeru ihm sagte, dass er mit Ko-ki geschlafen hatte oder es wollte? Was würde Kai dann mit seinem Kleinen tun? Er ballte die Fäuste und schob seine Hände in die Hosentaschen. Takeru war ihm so wichtig, viel zu wichtig um ihn an ein Windei wie Ko-ki zu verlieren. „Hast du den Verstand verloren, oder wie? Für was hältst du mich?“ „Für Takeru, einen naiven, flatterhaften Jungen! Dafür halte ich dich!“ „Du meinst aber, ich sei eine Schlampe! Du spinnst doch! Als wenn ich mit Ko-ki schlafen würde! Weißt du was, Kai? Ich gehe. Ich bin weg. So einen Scheiß muss ich mir nicht anhören. Ich bin weder eine Schlampe, noch naiv und wenn du das glaubst, dann empfehle ich dir, dir mal Freunde zu suchen. Man macht etwas mit seinen Freunden, auch ohne Sex! Das tut...“ Dann schluckte Takeru, wischte sich über das Gesicht und drehte sich weg. „Was hast du vor?“ Rief Kai ihm nach, als er sich Lucy unter den Arm klemmte und zur Tür lief. „Gehen. Hab ich doch gesagt. Ich lass mir keine Eifersucht bieten. Und auch nicht, dass man mich naiv nennt. Tschüß.“ Dabei sah sein Gesicht unendlich traurig aus. „Warte!“ Kai rannte zur Tür. Er hatte übertrieben, ganz eindeutig. Sein Wutschub ließ bereits wieder nach und ihm wurde klar, was er seinem Freund an den Kopf geworfen hatte. „Wo...“ „Zu Ko-ki. Wenn ich mir schon anhören muss, ich würde mit ihm schlafen, kann ich das auch tun.“ Dann zog Takeru die Tür hinter sich zu und war weg. Minutenlang starrte Kai die Tür an, bis ihm der Gedanke kam, hinter Takeru her zu laufen. Auf der Straße stellte er dann aber fest, dass sein Freund nicht mehr in der Nähe war. „VERDAMMT!“ Kai trat gegen seine Hauswand. Das war falsch gewesen, vollkommen falsch! Natürlich hatte Takeru nicht mit Ko-ki geschlafen. Bisher nicht, was er nun tun würde war etwas anderes. Und er hatte seinen Takeru auch noch in Ko-kis Arme getrieben. Das konnte nicht wahr sein! Warum hatte er nicht einfach abgewartet und dann Takeru erklärt, warum er Angst hatte, ihn an Ko-ki zu verlieren? Ihm gesagt, was er befürchtete? Jetzt war es zu spät, Takeru war weg. „Ich gehe,“ hatte er gesagt. Für heute oder für immer? Langsam und den Tränen nahe stieg Kai die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf. Er hatte Takeru unrecht getan, dass wusste er selbst und er hatte es verdient, dass sein Herz blutete. Aber er wollte nicht, dass es vorbei war. Er zog sein Handy aus der Tasche und rief Takeru an. Nach den zweiten Klingen sprang die Mailbox an. „Wenn du es bist, Kai, spar dir den Atem. Ich löse die Nachricht eh.“ Die Stimme klang dünn und zittrig, als würde Takeru sich beim Sprechen die Tränen verkneifen und um Fassung ringen. Bis eben hatte Kai das auch noch getan. Nun gab er nach und ließ seinen Tränen freien Lauf. Er wartete die ganze Nacht auf Takeru. Fortsetzung folgt... Anmerkung: Noch vor Weihnachten. Versprochen. Kapitel 84: Ich bin ich, wir sind wir ------------------------------------- Erstmal ein dickes Sorry an euch, da ihr vergebens auf diesen Teil gewartet habt. Leider wurde er aufgrund eines Fehlers nicht freigeschaltet und ich kam erst jetzt wieder ins Netz. Diesmal gehört nicht mal der Titel mir, es handelt sich um einen Songtitel von Rosenstolz. KAPITELBEGINN: Ich bin ich, wir sind wir Takerus Körper tat weh, seine Augen brannten und es ging ihm, gelinge gesagt, nicht gut. Seit er gestern Abend das Haus verlassen hatte, und damit Kai, hatte er das Gefühl, etwas in ihm habe sich in einen kleinen Käfig verkrochen und saß dort nun ängstlich und verzweifelt. Seine Füße hatten ihn umgehend zu Ko-ki geführt. Wenn Kai ihm schon vorwarf, etwas mit Ko-ki zu haben, dann konnte er es auch tun. Er wollte gar nicht abstreiten, sich gefragt zu haben, wie Ko-ki wohl küssen mochte, aber an etwas anderes hätte er vor Kais Vorwürfen nie gedacht. Doch als er vor Ko-kis Tür gestanden hatte, war Takeru klar geworden, dass es nichts Dümmeres gab, als zu klingeln. Zwar glaubte er selbst nicht, dass Ko-ki Interesse an ihm hatte, das über Freundschaft hinaus ging, aber wenn es doch so wäre, wäre es in dieser Situation ein Leichtes für den Drummer gewesen, Takeru zu bekommen. Darum hatte er sich ein Taxi genommen und war zu Yuji gefahren. Yuji, der allein lebte, ohne Freundin, aber Mädchen mochte. Ausschließlich. Yuji war sicher. Nur, dass er kurz überlegt hatte, Kai die Reifen aufzuschlitzen. Oder noch ganz andere Dinge, Kai selbst zum Beispiel. Aber er hatte das getan, was Takeru gebraucht hatte. Ihn die ganze Nacht im Arm gehalten und ihm gesagt, dass er im Recht war. Aber er hatte noch mehr gesagt, etwas, was Takeru gar nicht gefallen hatte. „Mach wirklich Schluss mit Kai, wenn er dich so sieht.“ Das waren Yujis Worte gewesen. Sie gingen Takeru nicht aus dem Kopf, als er nun die Treppen zu Kais – und seiner? – Wohnung hinauf schlich. Er liebte Kai, liebte ihn abgöttisch, und wollte ihn nie wieder verlieren. Diese eine Nacht, in der sie mehr oder weniger getrennt waren, hatte ihm fast das Herz zerrissen. Aber wenn Kai ihn so sah, naiv, dumm, kindisch, dann hatte es vielleicht wirklich keinen Sinn. Und wenn Kai ihm nicht vertraute auch nicht. Sie mussten einander vertrauen, dazu waren sie zu oft getrennt voneinander. Spätestens, wenn er in wenigen Wochen wieder auf Tour war und Kai zuhause, würde ihr Vertauen ineinander das Einzige sein, was sie hatten. Und wenn Kai nicht in der Lage war, ihm zu trauen, wie sollten sie dann zusammen sein können? Takeru schloss die Wohnungstür auf und setzte Lucy auf dem Boden ab. „Kai?“ Seine Stimme verlor sich in der stillen Wohnung. „Takeru!“ Kai kam um die Ecke in den Flur geschossen und blieb wie angewurzelt stehen. „Du bist wieder da. Du bist doch wieder da, oder?“ War er das? „Ich... weiß nicht. Es kommt darauf an...“ „Dann... komm doch richtig rein... und... setz dich.“ Kai war scheinbar genauso verunsichert wie er selbst. Es war eine komische Situation, so vor Kai zu stehen. Er folgte ihm ins Wohnzimmer und setzte sich auf ihr Sofa, die Beine eng an den Körper gezogen. „Kleines, ich weiß nicht, wie ich mich entschuldigen soll,“ seufzte Kai und vergrub das Gesich in den Händen. Er hatte also ein schlechtes Gewissen. Das war gut. „Da kann ich dir auch nicht helfen. Gestern hast du mir so verdammt weh getan! Ich... bin zu Ko-ki gegangen.“ Er wollte Kai quälen, wollte wissen, wie Kai darauf reagierte. „Oh.“ Mehr sagte Kai nicht. Es klang so traurig und verzweifelt, dass Takeru ihn am liebsten in die Arme geschlossen hätte, aber er unterdrückte diesen Impuls. „Aber ich habe nicht geklingelt. Ich bin zu Yuji und habe da geschlafen.“ „Aha.“ „Glaubst du wirklich, ich würde dich betrügen?“ Er merkte, wie dünn seine Stimme war. „Nein.“ Kai schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen. „Und warum unterstellst du mir dann, mit Ko-ki geschlafen zu haben?“ „Weil... weil... weil ich Angst habe, dich zu verlieren! Und Ko-ki passt so viel besser zu dir als ich,“ platzte Kai heraus. „Wieso?“ „Na, ist doch offensichtlich! Ihr seid euch so ähnlich, ihr seid beide immer auf Achse, habt gemeinsame Interessen und seid in einem Alter. Ich bin ein Stubenhocker, hab mit dir nur die Musik gemeinsam und bin viel zu alt für dich. Und wenn ich dann sehe, dass Ko-ki dich will, dann... hab ich Angst, dass du merkst, dass er besser zu dir passt als ich.“ Bei seiner Erklärung war Kai rot geworden. Ob vor Wut oder vor Scham konnte Takeru nicht einschätzen. „Na und? Damit qualifiziert Ko-ki sich nicht als mein Freund. Ich könnte gar nicht mit ihm schlafen. Dann hätte ich das Gefühl, etwas mit meinem Bruder zu haben. Und er will auch nichts von mir.“ Zumindest war Takeru sich da ziemlich sicher. Er hätte es gemerkt, wenn Ko-ki mehr von ihm wollen würde. „Vielleicht hast du es nur nicht gemerkt, aber ich habe Angst, das...“ „Warte,“ unterbrach er Kai. „Du hörst mir jetzt zu, okay?“ „Ja.“ Niedergeschlagen ließ Kai den Kopf wieder hängen. Takeru holte tief Luft. „Ich weiß, dass Ko-ki nichts von mir will als Freundschaft. Und sag nicht, ich würde es nur nicht merken. Ich bin nicht so naiv und dumm, wie du glaubst.“ „Ich halte dich nicht für dumm!“ „So hast du es nicht gesagt, aber es hat sich verdammt noch mal so angefühlt. Und dass du mich für naiv hältst, streitest du nicht ab.“ „Ich habe einfach das Gefühl, auf dich aufpassen zu müssen, du bist so niedlich und unschuldig und unerfahren.“ „Kennst du mich so schlecht?“ Takeru stand auf und ging im Raum hin und her. Wenn er sitzen blieb, würde er anfangen zu weinen, dass wusste er sicher. „Unerfahren? Unschuldig? Kai, ich bin nicht dahin gekommen, wo ich bin, weil ich unschuldig, naiv und unerfahren bin. Ja, mag sein, dass ich manchmal verpeilt bin oder tollpatschig. Ich bin kindisch, aber kein Kind. Ich mache einfach, was ich will. Wenn mir etwas in den Kopf schießt und ich es machen kann, dann mache ich es. Oder sage es. Ich gebe zu, ich denke manchmal nicht nach, bevor ich den Mund auf mache, aber ich bin weder naiv, noch unschuldig, noch unerfahren.“ „Takeru...“ „Ich hab gesagt, warte! In der Schule wollte ich Basketball spielen. Ich bin 1.63Meter groß und war in der Stammmannschaft. Weil ich es wollte. Nebenher habe ich Gitarre und Schlagzeug spielen gelernt. Weil ich es wollte. Für den Unterricht habe ich gearbeitet. Ich habe nach der Mittelschule mit der Schule aufgehört, weil ich lieber an die Schauspielschule wollte. Ich bin dort angenommen worden. Aber ich wollte lieber Musik machen, also habe ich mir eine Band gesucht, weil ich singen wollte. Ich habe Yuji, Chiyu, Masato und Mitsuru gefunden und bin ihr Sänger – und Leader. Wir wollten einen Vertrag und wir haben einen. Nicht, weil uns irgendwer angerufen hat, sondern weil wir die guten Plattenfirmen abgelaufen sind. Ich wollte zur PSC, glaub nicht, dass mir egal war, wo wir unterschreiben. Was ich will, dass ziehe ich durch.“ „Und wenn du etwas nicht mehr willst? Du hast ja auch mit der Schauspielerei aufgehört.“ Ein wenig Angst lag noch immer in Kais Stimme. Takeru musste lächeln, da war etwas, was er Kai gestern hatte sagen wollen. „Das habe ich nicht. Ich habe gestern den Vertrag für einen Film unterschrieben. Und dass ich kein Basketballprofi werden kann, war mir immer klar. Ich spiele immer noch, du erinnerst dich sicher, dass ich versucht habe, dir dribbeln beizubringen?“ Er lächelte wieder, bei der Erinnerung daran, wie ungeschickt Kai sich angestellt hatte. „Ja, das tue ich. Einen Film? Das ist toll! Was für...“ Kai verstummte, als er merkte, das dies nicht das Thema war. „Ich bin nicht naiv, nur weil ich bin, wie ich bin. Ja, ich kann ein Kind sein. Aber ich kann verdammt noch mal auch ein Leader sein, wenn ich will.“ „Ich weiß.“ Kai nickte. „Und... was ich gesagt habe, tut mir unendlich leid. Ich will dich nicht verlieren.“ „Wenn du mich so siehst...“ „NEIN!“ Kai sprang auf und war so schnell bei ihm, dass Takeru ihn kaum sah. Dann hielt Kai ihn bei den Schultern fest und sah ihn an. „Nein, ich seh dich nicht so. Nur... manchmal will ich dich beschützen, weil ich doch der Ältere bin und weil... ich dich liebe.“ „Kai.“ Takeru legte seine Hände auf Kais Finger, aber er zog sie nicht weg von seinen Schulter. „Denkst du, ich sei ein Kind?“ „Nein.“ „Vertraust du mir?“ „Ja.“ „Warum sagst du dann solche Sachen zu mir?“ Nun war es vorbei, Takeru konnte seine Tränen nicht mehr zurück halten. „Weil ich ein eifersüchtiger, riesiger Idiot bin. Bitte, lass es mich wieder gut machen.“ Vorsichtig strich Takeru über die Finger Kais. „Ich bin oft kindisch und mache es dir nicht immer leicht. Und ich habe viel Zeit mit Ko-ki verbracht, die letzten Wochen. Ich hab dir doch gesagt, was ich mir in den Kopf setze, ziehe ich durch. Erinnerst du dich, wie du mich anfangs abgewiesen hast?“ „Ja.“ Kai nickte. „Und dann hab ich mich doch in dich verliebt.“ „Warum hast du dich in mich verliebt?“ Er hatte Kai diese Frage noch nie gestellt, wusste auch nicht, ob er die Antwort hören wollte. „Weil ich dein Lachen toll finde. Weil du erfrischend anders bist, als alle anderen, die ich kenne. Weil du so viele, winzige Eigenarten hast, die ich mag. Ich mag, wie du dir immer die Zunge am Kakao verbrennst und dann lispelst. Ich mag, wie du bei euren Proben manchmal so konzentriert bei der Sache bist, dass du nicht mal mich bemerkst. Ich mag es, wenn du völlig ungeniert um meinen Hals fällst. Ich liebe es, dass du immer sagst, was du denkst und nie lügst. Ich... hab mich einfach in die Person verliebt, die du bist.“ „Du,“ schluckte Takeru. „Du bist kitschig.“ „Wenn es sein muss, dann bin ich das. Wie kann ich wieder gut machen, was ich gesagt habe?“ Kais Augen waren feucht. „Versprich mir nur, nicht mehr eifersüchtig zu sein und mich nie wieder in dieser Art naiv zu nennen.“ „Versprochen.“ Kai nahm seine Finger und führte sie an seinen Mund, wo er ihm einen Kuss auf die Hand gab. Schüchtern, als würde er sich nicht trauen, ihn richtig zu küssen. Dabei sehnte Takeru sich nach Kais Kuss. „Ich... Kai, eins noch.“ Er schlang die Arme um Kai und es fühlte sich so gut und richtig an, ihn in den Armen zu halten, von ihm gehalten zu werden, dass er dieses Gefühl nie wieder hergeben wollte. „Ich gehöre dir. Voll und ganz und für immer. Ich weiß einfach, dass ich dich für immer lieben werde.“ „Jetzt bist du k... oh, verdammt!“ Kai drückte ihn an sich, suchte seinen Mund und Takeru öffnete hungrig seine Lippen. Er gierte nach Kai. Er brauchte die Bestätigung, dass zwischen ihnen wieder alles gut war. Kai hatte seine Fehler eingesehen, er selbst auch welche eingeräumt. Es musste wieder gut sein. Es war wieder gut, das spürte Takeru, als ihre Lippen aufeinander trafen. Wie konnte es auch nicht gut sein, wenn er Kai küsste? Kai liebte ihn, er liebte Kai. Mehr brauchte es nicht. Während er Kai das Hemd öffnete, um ihn ganz zu spüren, dachte Takeru, dass er Yuji sagen musste, dass wieder alles gut war. Streit war zwischendurch schließlich ganz normal. Er ließ sich von Kai hochheben und in ihr Schlafzimmer tragen, um dort ausgiebig und mit einem Grinsen im Gesicht Versöhnung zu halten. Fortsetzung folgt... Anmerkung. Ja, es war kitschig. Kapitel 85: Unschuld -------------------- Nach langer Zeit mal wieder ein neuer Teil von mir! Zu Weihnachten habe ich pinke Plüsch-Socken bekommen, aber keine J-Rocker. Schade. Aber meine Füße sind warm. Ich danke euch wie immer allen ganz herzlich für eure lieben Kommentare! Und nun geht´s los.... Unschuld Es war nur ein leises Wimmern, aber da Uruha bereits halb wach gewesen war, hatte ihn das Geräusch aus der Wiege aufgeweckt. Ein Blick auf den Wecker sagte ihm, dass es kurz nach halb sechs war. Er schaltete ihn gleich aus. Würde er Aoi eben wecken. Uruha reckte sich und stand auf. „Morgen, Schatz.“ Er hob Yukiko Cassis hoch. Ihre Schwester lag daneben und sah ihn ebenfalls an. Da er noch nicht ganz heraus hatte, wie er beide Babys gleichzeitig tragen sollte, wanderte er zuerst mit der hungrigen Yukiko in das Wohnzimmer. Er war so leise wie möglich, wollte nicht, dass Aoi aufwachte. Zwar hatten sie vorgehabt, um sechs aufzustehen, aber Aoi sollte ruhig noch schlafen. Es war spät gewesen letzte Nacht. „Schön warten, hörst du?“ Uruha legte Yukiko Cassis in die zweite Wiege im Wohnzimmer und holte dann die beiden Flaschen aus der Küche, wo er und Aoi sie in weiser Voraussicht deponiert hatten – gefüllt und warm gehalten. Mit Reila Hiromi im Arm kam er schließlich zurück. Doch entgegen seiner Erwartung schien sie keinen Hunger zu haben. Sie schlief auf dem Weg wieder ein. Daher legte er sie neben Yukiko Cassis in die Wiege und hob diese erneut auf den Arm. „Ich sehe schon, du hast Hunger.“ Er lächelte und setzte sich mit dem kleinen Mädchen im Arm auf das Sofa. Vorsichtig testete er die Temperatur der Milch, bevor er den Nuckel in Yukiko Cassis` Mund schob. Sofort begann sie gierig zu trinken. Uruha betrachtete seine Tochter. Wie, wusste er nicht, aber mittlerweile, nach vier Wochen, war er in der Lage, die Zwillinge zu unterscheiden. Genau wie Aoi wusste er einfach, welches Mädchen welches war. Vielleicht war es ein Instinkt. Er nahm es hin. „Ich liebe euch beide, wisst ihr das eigentlich?“ Er drückte Yukiko Cassis dichter an seinen nackten Oberkörper. Sie gab ein zufriedenes Schmatzen von sich, was aber vermutlich ehr auf die Milch als Uruha bezogen war. Ihre Augen waren nicht ganz schwarz, ein leichter Schimmer Braun versteckte sich darin. Uruhas Braun. In seinen Stammbaum hatte sich vor einigen Generationen ein Europäer eingeschlichen, dessen Genen er seine helleren Haare zu verdanken hatte und seine braunen Augen. Zwar waren weder seine Haare noch seine Augen von Natur aus so hell, wie er sie zu Fotoshootings trug, Bleiche und Kontaktlinsen sei’s gedankt, aber doch deutlich heller als der Durchschnitt. In den Augen ihrer Kinder spiegelte sich dieses Braun wieder. Die winzigen Nasen der Zwillinge jedoch kamen eindeutig von Aoi. Zum Gesicht hin etwas breiter, aber nicht zu lang und an der Spitze rund. Stupsnasen wie Aoi eine hatte. Darunter kam allerdings wieder ein Erbstück von ihm. Die Lippen der Zwillinge ließen keinen Zweifel offen, wer ihr Vater, zumindest einer davon, war. Schon jetzt war klar, dass ihre Unterlippen immer deutlich ausgeprägter als ihre Oberlippen sein würden. Mehr konnte er noch nicht sagen, dafür waren die Mädchen einfach noch zu klein. „Morgen, Papi,“ riss Aois Stimme ihn sanft als seinen Gedanken. Aoi lehnte im Türrahmen, einen Yukata locker über die Schultern gelegt, obwohl es warm war. Seine Haare waren lang geworden, seit sie vor über einem Jahr zusammen gekommen waren, stellte Uruha beiläufig fest. Sie reichten ihm bis auf die Schultern und waren unordentlich. „Guten Morgen,“ flüsterte er zurück. „Habe ich dich geweckt?“ „Nicht wirklich. Wir wollten doch sowieso aufstehen. Ihr seht so schön aus so zusammen.“ Langsam kam Aoi auf sie zu und setzte sich neben Uruha auf das Sofa. „Du hast geschlafen und...“ Aoi küsste ihn überraschend. „Ich liebe dich.“ Dabei drückte er sich fest an Uruha. „Ich dich auch.“ Er traute sich nicht zu fragen, wollte die Stimmung nicht zerstören, aber er sah, dass Aoi etwas auf der Seele brannte. „Was hast du?“ „Nächste Woche geht es wieder los. Bis dahin...“ Aoi sah an sich herunter und öffnete den Yukata. Uruha kannte Aois Gedanken dazu. Seit der Geburt hatte Aoi in Rekordzeit fünf Kilo verloren und so hart trainiert, dass Uruha unter der weichen Haut bereits wieder die vertrauten, festen Muskeln spüren konnte, wann immer er Aois Bauch berührte. Doch Aoi war noch nicht zufrieden, wollte zu seiner alten Form zurück. „Du bist wunderschön, so, wie du bist.“ „Das sagst du immer.“ Aoi lächelte. „Ich weiß, du meinst das auch so. Aber ich muss den Fans zeigen, dass ich nicht krank bin.“ „Du...“ „Ich weiß.“ Aoi seufzte. „Kann ich euch ein wenig allein lassen? Ich laufe nur eine halbe Stunde, bevor wir loslegen.“ „Klar. Wir kommen zurecht.“ Aoi lief jeden Tag, zweimal eine halbe Stunde. Dazu kam Training an den Geräten, viermal die Woche eine Stunde. In de Zeit, die er lief, war Uruha mit den Kindern allein oder in der PSC. War Aoi im firmeneigenen Studio, war er samt den Babys dabei. Yasuno hatte sich über sie lustig gemacht, weil sie die Kinderwagen neben den Hantelbanken stehen hatte. Er würde es also schaffen, die zwei eine halbe Stunde allein zu versorgen. Aber... „Wovor hast du Angst?“ Er musste Aoi fragen. „Vor den Fans,“ gab er zu. „Wenn sie mich sehen und den Zusammenhang finden, dann weiß ich nicht, was ich sagen soll. Oder was wir fünf machen werden. Kai kann sich viel einfallen lassen, aber wenn ich nicht in Form bin, wenn wir wieder Shootings haben, dafür die Babys bei uns sind und vielleicht noch jemand Bilder von mir hat, auf denen ich eine dicke Kugel vor mir her schiebe, dann weiß selbst Kai nicht weiter.“ „Solche Bilder gibt es nicht von dir,“ versicherte Uruha ihm. „Wer sagt dir das? Was, wenn mich ein Fan fotografiert hat und es nur komisch findet, wie ich da aussehe? Und dann erfährt, dass wir Kinder haben? Ich muss fit sein.“ Uruha bezweifelte zwar, dass man die drei Kilo sah, die Aoi noch mehr hatte als zum Beginn der Schwangerschaft, aber wenn sein Mann sich so besser fühlte, würde er ihm nicht rein reden. „Gut. Ich bin hier.“ „Ich weiß.“ Aoi küsste ihn, tief und verliebt. „Das bist du immer.“ Persönlich hoffte Uruha, dass ihre Töchter schliefen, wenn Aoi vom Laufen zurück kam – leicht außer Atem und verschwitzt. Warm. Mehr fiel IV nicht dazu ein. Eigentlich sollte ihm nicht so warm sein, Naos Zimmer war gut klimatisiert und er trug nur eine Schlafanzughose. Zugedeckt war er auch nicht. Aber ihm war warm, fast schon zu warm. Seltsamerweise war es ihm nicht unangenehm. Vielleicht lag es an Nao, der ihn seit einer halben Stunde ohne Unterlass küsste, dass ihm die Wärme egal war und er sich trotz des aufziehenden Fiebers gut fühlte. Er könnte Nao immer küssen, zu jeder Zeit, in jedem Augenblick. Vor seinem ersten, echten Kuss von Nao – den von Ko-ki zählte er nicht dazu, der war zwar schön gewesen, aber eben nicht so – war er nahezu süchtig nach diesem Gefühl geworden. Allein die sanfte Art, mit der Nao sich gerade hingebungsvoll seiner Unterlippe widmete, bereitete ihm eine angenehme Leere im Kopf. Kam dann noch, wie schon in den letzten Minuten mehrfach, hinzu, dass Naos Zunge vorsichtig seinen Mund eroberte, war sein Gehirn leer gefegt von jeden anderen Gedanken als Nao. Und gerade jetzt, wo sie seit fast einer Stunde zusammen auf Naos Bett lagen und eigentlich schlafen sollten, hatten sie doch am nächsten Tag Proben, war sein Kopf leer. „Krümel...“ Nao flüsterte ihm sanft ins Ohr. Der Atem kitzelte IV, dass sein ganzer Körper von Gänsehaut überzogen wurde. Ein seltsames Geräusch kam aus IVs Kehle, fast ein Seufzen. „Ja?“ „Ich liebe es, dich zu küssen.“ IV schloss die Augen wieder, griff dabei mit einer Hand nach Naos Kopf, um ihre Lippen wieder zusammen zu bringen. Er konnte nicht sagen, dass er dieses Gefühl auch liebte, aber Nao würde verstehen, was er sagen wollte. Nao verstand, küsste ihn weiter und IVs Fieber steig. Er hoffte, dass Nao nichts davon bemerkte, sonst würde er noch aufhören, ihn zu küssen und mit Hühnersuppe versorgen. Das wollte IV aber nicht, alles, was er wollte, war mehr von diesen Küssen, mehr von diesen Lippen, mehr von diesen Händen, die sanft über seinen Oberkörper strichen, einfach mehr von Nao. Reflexartig drückte er Naos Kopf fester an sich, schlang den freien Arm um Naos Rücken und presse den Körper des älteren Mannes an sich. Nao sollte nicht aufhören damit, das war einfach zu schön, zu wunderbar. Wieder kam dieses Seufzen über IVs Lippen, direkt gegen Naos. Nao konnte es unmöglich überhört haben. „Ist alles in Ordnung, Krümel?“ Ein besorgter Ausdruck lag in Naos Augen und Stimme. Er musste das Fieber bemerkt haben. „Ja. Das heißt, eigentlich nein, mir ist ganz warm und ich befürchte ich bekomme Fieber, was komisch ist, weil ich mich gar nicht krank fühle, sondern total gut und es mir auch nicht schlecht ging, aber mir ist unglaublich warm, was nicht heißt, dass du aufhören sollst, weil ich will nicht, dass du aufhörst, auch wenn ich Fieber habe.“ Nao würde aufhören, ganz sicher! „IV.“ Nao lächelte ihn an, küsste ihn erneut, sanft, zärtlich und IV spürte, wie das Fieber stieg. Er hatte sich gar nicht krank gefühlt und wusste auch nicht, woher er Fieber haben sollte. „Du hast kein Fieber.“ „Nicht? Ich fühle mich aber so, mir ist so warm und mein Herz klopft ganz doll und mir wird schwindelig und...“ „Das ist was anderes,“ unterbrach ihn Nao und drückte ihn wieder in die Kissen. „Schau dich doch mal an.“ Der Blick des Drummers wanderte an IVs Körper hinunter, IV folgte ihm. „Oh!“ Er war so auf sein Fieber und Naos Küsse konzentriert gewesen, dass er nicht bemerkte hatte, was sein Körper sonst noch tat. Noch mehr Hitze steig ihm in die Wangen. Nao musste ja glauben, dass er es mehr als nötig hatte! „Das macht das Fieber.“ Naos Lippen wanderten von seinem Mund zu seinem Hals. „Du bist nicht krank, keine Sorge.“ „Nicht krank...“ weiter kam IV nicht, da Nao sein Schlüsselbein küsste und ihm somit ein neues Seufzen entlockte. Er schlug sich die Hand vor den Mund. „Entschuldige bitte!“ „Wofür?“ Naos blies sanft über die feuchte Stelle, ließ IV erzittern. „Dafür, dass dir gefällt, was ich mit dir mache?“ „Nein... aber... ich kann nicht... es ist mir peinlich, wenn ich so bin vor dir!“ „Vor wem solltest du sonst so sein?“ IV war Nao dankbar, dass er die Worte nicht aussprach, die ihm die Schamesröte noch höher ins Gesicht getrieben hätten. „Wir sind ein Paar.“ „Du willst... mit mir... sch--- schl---“ er würde nein sagen müssen, auch, wenn sein Körper scheinbar ja sagte. Er hatte Angst, was mit ihm geschehen würde, was Nao tun würde. „Noch nicht, versprochen. Sag einfach stopp, wenn ich etwas mache, was du nicht willst.“ Nao war über ihm, küsste ihn tief und zärtlich. Der Kuss spülte wieder jeden Gedanken aus IV, ließ ihn seine Angst vergessen. Er spürte, wie Naos Hand sanft über seine Rippen strich, dort ein Gefühl von Fieber, stärker als bisher, erzeugte und sich dann tiefer bewegte. Sein Blut gehorchte ihm nicht mehr, sein Körper wollte etwas anderes haben, wollte mehr berührt werden, besonders an einer Stelle, die IV nicht mal in Gedanken beim Namen nennen wollte. Doch Nao fand sie und brachte IV dazu, die Augen weit aufzureißen. Naos Hand DORT zu spüren hatte er nicht erwartet. Was würde Nao machen, was passierte mit ihm, dass er sich automatisch zu Nao bewegte, ihn spüren wollte? IV wurde mit jedem Kuss von Nao, jedem zarten Streicheln, wärmer. Schwindel setzte ein, sein Körper war nicht mehr sein eigener. Vermutlich war es das, was Ko-ki gemeint hatte. Das war das Gefühl, das Menschen suchten, wenn sie miteinander schliefen. Eine Wärme, ein Glücksgefühl. Er konnte nicht denken, während Nao ihn weiter streichelte und küsste. Darum also, dieses Kribbeln in der Magengegend, diese angenehme Leere im Kopf und das sichere Gefühl, dem anderen voll und ganz vertrauen zu können, brachte Menschen dazu, sich einander auf diese ganz private und besondere Weise zu öffnen. Jetzt wusste IV, warum Reno und Ryoga so gern erzählten, wenn sie jemanden gehabt hatten. Das hier war unglaublich schön. Das Kribbeln wurde mehr, heftiger. „Was...“ IV warf den Kopf zur Seite. „Was... passiert hier...“ Er konnte keine klaren Worte finden. Es war doch schon eben so wundervoll gewesen, wie konnte es da immer noch besser werden? Was geschah hier, dass er bereit war, für das Gefühl, das Nao hinter einem Berg hervor zu locken schien und das nur darauf wartete, ihn zu überrollen, zu verglühen vor Fieber? Naos Lippen senkten sich wieder auf seine und dann erfuhr IV während seine Welt und alles, was er bisher gekannt und gewesen war aus den Angeln gehoben wurde, dass es ein Gefühl gab, das noch größer war als das wundervolle Kribbeln von eben. Alles, was IV wahr nahm, als er wieder zu sich kam, war Nao, wie schon die ganze Zeit. „Was ist passiert?“ Er wusste es nicht, wusste nur, dass er in Naos Armen lag und dieser ihn hielt und mit kleinen Küssen Tränen von seinen Wangen trocknete. Tränen? Warum weinte er denn? IV verstand sich nicht, er war so unglaublich glücklich. „Das weißt du wirklich nicht, oder mein Krümel?“ „Ich versteh nicht, was mit mir... was ich... es war...“ Er drückte sich an Nao, versteckte sein Gesicht an dessen Brust. Ob sich jeder Mensch so fühlte wie er eben? „Du bist gekommen, mein Herz. Das ist passiert.“ „Ich... du hast... oh... ich...“ „Schon gut.“ Nao streichelte durch IVs Haare. „Sag nichts mehr. Ich bin bei dir.“ Dafür war IV dankbar. Er genoss noch immer das Gefühl, das Nao in ihm ausgelöst hatte und versuchte nun nicht mehr, seinen Körper wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Aber dafür verstand er jetzt endlich. Kapitel 86: Der Abend der Gerüchte ---------------------------------- Und hinterher mit dem nächsten Teil! Vielen Dank für´s Lesen der letzten Teile. Wie immer gehört mir nur Nami! WICHTIG: Die Gerüchte, die hier aufgezählt werden, habe ich mir mit meinen Freundinnen zusammen ausgedacht. Wir haben darauf geachtet, nichts zu benutzen, was wir mal gelesen haben. Entsprechend ist alles totaler Blödsinn. Nehmt es nicht ernst, okay? Der Abend der Gerüchte Keiyuu rückte die letzten Stühle im StarBucks in Position. Mit 35 Musikern und drei Babys würde der Laden mal wieder viel zu voll sein, aber er freute sich schon auf den Abend. „Erklär mir noch mal die Regeln,“ bat Nami, während sie hinter der Theke aufräumte. „Wir nennen es „Gerüchteabend“ und halten es alle paar Monate ab. Nur ist im letzten Jahr so viel passiert, dass wir nicht dazu gekommen sind.“ Keiyuu setzte sich und sah zu seiner schönen Freundin hinüber. „Jeder von uns bringt ein Gerücht über sich selbst mit, dass er entweder im Internet gefunden hat oder das ihm von Fans zugetragen wurde. Dabei zählen zwei Arten nicht: Ausstiegsgerüchte darf man nicht anbringen und das typische fanige „Der hat was mit dem“ auch nicht, es sei denn, das Paar ist völlig unwahrscheinlich. Dann tragen wir die Gerüchte vor und am Schluss schreibt jeder auf, wessen Gerücht er am besten fand. Der gewinnt dann.“ „Und was gewinnt man?“ „Eigentlich nichts. Es geht nur um den Spaß an der Sache.“ Er zuckte die Schultern. Hier spielten sie ohne Einsatz. Während nach und nach die Musiker eintrafen, schien Nami noch eine Frage zu haben. „Aber... ist das nicht ziemlich unfair gegenüber den Fans? Irgendwie macht ihr euch doch über sie lustig, oder?“ „Ein wenig. Aber wenn du wüsstest, was es für alberne Sachen über uns gibt – ich glaube, wir machen uns nur über die Leute lustig, die das Ganze mit dem Fans sein viel zu ernst nehmen und einen Knall haben. Die meisten Fans nehmen uns und sich nicht besonders ernst. Soll ja alles Spaß machen,“ erklärte er. „Nami, machst du mir einen Latte?“ Shou klimperte Keiyuus Freundin mit seinen großen Augen an. „Vergiss es, Nami hat Feierabend.“ „Lass gut sein, Keiyuu. Besser, ich mach das selbst. Ich würde Shou nur äußerst ungern hinter die Theke lassen.“ Sie zwinkerte ihm zu und verzog sich hinter den Tresen. „Was soll das denn heißen?“ „Im Bezug auf Kaffee vertau ich dir einfach nicht.“ Keiyuu musste über ihre Antwort lachen und trat zu ihr. Sie war mehr als einen Kopf größer als er, aber das war er gewohnt. Während er sie küsste, hörte er ein deutliches Würge-Geräusch hinter sich. „Was denn, Takeru? Ekeln dich Heteros jetzt an?“ Er warf dem jungen Sänger einen bösen Blick zu. „Nee, wieso? Aber ich finde dieses Kaugummi widerlich!“ Er spuckte ihn in ein Taschentuch und hielt es Keiyuu vor die Nase. „Schon gut, wir glauben dir.“ „Ey, da sind die Zwillinge!“ Akiya stürzte Aoi und Uruha, die mit je einem Baby auf dem Arm herein kamen, entgegen. „Ja, und ihre Eltern haben sie auch mitgebracht.“ Aoi lachte. Keiyuu war erstaunt, wie gut Aoi wieder in Form war. Aber vielleicht war das auch kein Wunder – der Job, zwei Kinder und Uruha als Partner. Da mussten die Kilos ja purzeln. „Wir sind vollzählig, oder?“ Miyavi setzte sich auf eine der Tischplatten, Hiroto neben sich. „Alice nine, Gazette, Kagrra, Kra, Miyavi, Screw, Sug, Vivid – alle da,“ zählte Shou durch und warf Nami einen Luftkuss für den Kaffee zu. „Gut, dann mal los!“ Miyavi klatschte in die Hände und dann ging es los. Nicht alle Gerüchte in diesem Jahr waren berauschend, einige vergaß Keiyuu gleich wieder. Ko-ki hatte aufgeschnappt, dass er und Takeru angeblich Brüder währen, worüber sich alle amüsierten, besonders, als Shin von Vivid anmerkte, dass er über sich auch nur etwas darüber gefunden hatte, das er Shous jüngerer Bruder wäre. „Alles Familie, was?“ Shou lachte. „Ich hab gelesen, dass ich gar keinen Kaffee mag und das Zeug nur trinke, weil ich einen Vertrag mit StarBucks habe. Angeblich bekomme ich es bezahlt, wenn ich mich mit den Bechern zeige.“ „Schön, dann kannst du mir ja endlich deine Rechnung begleichen!“ Nao grinste seinen Sänger an. „Solltest du auch besser, ich bin nämlich der schlimmste Diktator in der Firma und schinde euch alle vier halb zu Tode, dafür hasst ihr mich.“ „Wie bekommst du sie dazu?“ Kai wandte sich an seinen Kollegen als Drummer und Leader. „Das haben die Gerüchte leider nicht besagt.“ „Vielleicht erpresst er sie mit peinlichen Fotos,“ Schlug Aoi vor, der einer seiner Töchter gerade die Flasche gab. „Peinliche Fotos ziehen nicht, das sind Alice nine,“ gab Uruha zu bedenken. „Dann halt seriöse Fotos?“ Alle lachten, und Keiyuu gab sein Gerücht zum Besten. „Ich habe eine Mail erhalten, dass ich mich auf keinen Fall dieser Beinverlängerung unterziehen soll, über die ich schon so lange nachdenke. Wüsste ja echt gern mal, wer sich so einen Mist ausdenkt.“ „Vermutlich die selben Leute, die mir eine FRAU und drei Kinder andichten,“ lachte Yasuno. „Nicht ernsthaft, oder?“ Ruki schüttelte den Kopf. „Wer denkt, dass du was mit Frauen haben würdest, der glaubt auch, deine Haare sind von Natur aus pink.“ Unter Gelächter warf Mai ein, dass diese Gerücht nicht ganz zählen würde, weil es um Partnerschaften ging. „Das ist bescheuert, das gilt,“ beschloss Miyavi. „Besonders, weil mein bestes auch einen Partner betrifft: Wusstest ihr schon, dass ich mit Gackt Schluss gemacht habe, weil ich lieber mit Mana zusammen bin?“ „Elender Betrüger!“ Hiroto knuffte seinen Freund. „Ich dachte, du bist mit Yoshiki zusammen, wenn du nicht bei mir bist.“ „Bin ich dann auch ein Betrüger?“ Reno warf seine langen Beine übereinander. „Ich habe gehört, dass ich vor Vivid mein Geld auf dem Straßenstrich verdient habe.“ „Warst du gut?“ Ryoga streckte die gepiercte Zunge raus. „Teste es doch aus.“ „Ich glaube, ich bin ziemlich langweilig, weil über mich gibt es nichts.“ IV sah etwas betrübt zu Boden. „Bist du nicht, Krümel. Über mich gibt`s auch nicht Gutes.“ Tora zuckte die Schultern. „Aber ich hab meine Mails gecheckt und...“ „Was? Ist es schon wieder ein halbes Jahr her?“ Saga lehnte sich zurück und strich Chiyu, dessen Gerücht Keiyuu bereits wieder vergessen hatte, durch die Haare. „... eine Mail gefunden in der ein Mädchen meinte, ich sei der Beste Zuhörer, den sie je hatte und sie habe das Gefühl, mir alles anvertrauen zu können. Hab mal nachgeschaut – die Frau at mir jede Woche eine Mail geschickt und mir alles erzählt! Wer bin ich denn? Ihr Tagebuch?“ „Besser Tagebuch als impotent.“ Nun schüttelte der Alice nine Bassist den Kopf. „Es gibt echt Leute, die glauben, ich würde auf der Bühne nur darum eine Show abziehen, weil ich in Wahrheit impotent wäre.“ „Ist eine Lüge, kann ich bestätigen.“ Aufs Stichwort küsste Chiyu seinen Freund. „Meines ist besser.“ Aoi lächelte breit. „Ich habe aus diversen Seiten erfahren, dass ich gar kein Mann bin.“ „Schwer zu schlagen.“ Dennoch lehnte Isshi sich auf eine Art zurück, dass Keiyuu wusste, der Sänger hatte noch einen Trumpf in der Hand. „Aber ich singe meine Songs angeblich nicht selbst.“ „Kann ich schlagen.“ Hiroto richtete sich auf. „Ich lasse mir alle paar Monte die Lippen aufspritzen, seit ich den Plattenvertrag habe.“ „Dagegen komm ich nicht an.“ Takeru zog eine Schnute. „Ich hab auch nur Verwandtschaft.“ „Du und Ko-ki,“ vermutete Reita. „Nein, es gibt eine Cosplayerin von mir in Deutschland und da meinte jemand, sie sei meine kleine Halbschwester.“ „Ich bin froh, dass du Einzelkind bist, Kleines.“ Kai strich ihm durch die Haare. „Noch jemand was?“ Miyavi sah in die Runde. „Nicht? Dann alle aufschreiben, wer ihrer Meinung nach das Beste hatte.“ Keiyuu zählte die Stimmen aus. Shou lag weit vorn, wurde aber von Aoi und Takeru überholt, die zum Schluss beide auf neun Stimmen kamen. „Und nun?“ Takeru sah Aoi an. „Haben wir nun beide gewonnen?“ „Stechen,“ Rief Mitsuru aus. „Könnt ihr uns zeigen, woher ihr die Gerüchte habt?“ „Klar.“ Aoi lieh sich eines der Telefone der Jungs aus, da er sein eigenes Handy mal wieder nicht aufgeladen hatte, und rief eine der Seiten aus, auf denen sich Fans darüber austauschten, ob er männlich oder weiblich wäre. „Die sind teils aber gar nicht mal so weit von der Wahrheit weg.“ Keiyuu schluckte, als er in einen Post las, dass Gazette bestimmt nur in Pause gegangen waren, weil Aoi schwanger war. „Ich hab Bilder von ihr!“ Takeru drehte sein Handy um. „Blödsinn, so ein Grinsen wie deines kann es nicht noch mal... oh verdammt, doch!“ Masato starrte auf den kleinen Bildschirm. „Die grinst ja so breit wie du!“ „Sag ich ja! Und, wer gewinnt?“ Erwartungsvoll sah Takeru in die Runde. „Lassen wir Nami entscheiden, okay?“ Keiyuu griff nach ihrer Hand. „Sag du uns, wessen Gerücht besser ist.“ „Ich? Aber...“ „Komm schon, sag was. Ist doch nur Blödsinn,“ ermunterte Izumi sie. „Ich finde das Mädchen da ziemlich überzeugend. Takeru gewinnt.“ „Ja! Und ich habe eine Schwester! Eine Schwester!“ „Super, Kleines.“ Kai hob ihn auf den Schoß und küsste ihn. Keiyuu hatte das dringende Bedürfnis, Nami ebenfalls zu küssen. Er gab ihm nach. „Was meinst du, Herrin des Kaffees? Gehen wir zu mir und schauen mal, was der Abend noch bringt?“ „Ich dachte, du willst mit den Jungs feiern.“ Das hatte er auch erst gedacht, aber einen ganzen Abend frei zu haben, den er mit Nami verbringen konnte, war etwas besonderes. „Scheiß drauf.“ Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Schaut mal, ob ihr Takerus "Schwester" findet! Kapitel 87: Stressbewältigung ----------------------------- Hallo und danke für eure Kommies zum letzten Teil. Ich hätte nicht gedacht, dass es WIRKLICH Leute gibt, die Aoi für eine Frau halten und dass er zwei Kinder von Kai hat. So ein Schwachsinn, weiß doch jeder, dass seine Kinder von Uruha sind... XD. Und HakuXIII hat recht mit dem Verdacht, wer die „Schwester“ von Takeru ist. Aber das lief mit Blue_XDs Einverständnis ab (ja, manchmal frage ich, bevor ich meine Freunde einbaue). Da in diesem Teil keine meiner Freunde vorkommen, gehört mir hier auch keiner. Leider. Stressbewältigung „Ganz ehrlich,“ begann Mitsuru und ließ seine Drumsticks sinken. „Diese Probe bringt nichts.“ „Stimmt, ohne Sänger kommen wir nicht weit.“ Chiyu stellte seinen Bass zur Seite. „Ich vermiss es, dass er uns zusammen schnautzt, wenn wir was verhauen,“ gab Mitsuru zu. „Ja, Takeru ist dann immer so knuffig, dass ich ihn gar nicht loslassen möchte.“ Yuji grinste und setzte sich in die Sitzecke. „Dann stell dich darauf ein, ihn ganz dolle knuddeln zu wollen, wenn er erfährt, dass wir auf der faulen Haut liegen.“ Aber Masato setzte sich dennoch dazu. „Ich denke, eine Pause können wir ruhig machen, oder, Jungs?“ „Jepp.“ Mitsuru nickte. Es war lustig, Takeru als Leader zu haben. Obwohl er selbst oft schrecklich unsortiert war, bekam er es hin, dass sich dies nicht auf die Arbeit erstreckte. Ihr junger Leader wollte von ihnen allen das Beste hören, auch von sich selbst. Wenn einer von ihnen nach etlichem Üben immer noch den selben Part in den Sand setzte, konnte Takeru ziemlich meckern. Lustiger Weise meckerte er mit ihnen genauso wie mit sich selbst, wenn er eine Textstelle nicht in den Kopf bekam. „Wir arebiten gut vor, bis unser Sonnenscheinchen wieder da ist und dann können wir zusehen, wie er sich selbst zur Schnecke macht,“ grinste Chiyu, während er sich eine Zigarette ansteckte. „Ich bin froh, dass mit ihm und Kai alles wieder gut ist,“ warf Yuji ein und Mitsuru nickte. „Aber erhlich, wenn ich mir das so ansehe, bin ich froh, keine Beziehung zu haben.“ „Echt?“ Masato holte einen Karton aus seinem Rucksack. Mitsuru verdrehte die Augen, das war schon wieder ein neues Auto für die Sammlung das Gitarristen. „Ja. Takeru heult wegen Kai, Chiyu ist Saga hinterher gerannt wie blöde und bei dir und deiner Freundin ist es so langweilig wie ein Testbild,“ zählte Yuji auf. Mitsuru gab ihm in allen Punkten Recht. „Also, langweilig ist es bei uns bestimmt nicht!“ Masato schuüttelte den Kopf. „Wir sind glücklich, das ist alles.“ „Ja, fehlt nur noch, dass ihr golfen geht,“ stichelte Mitsuru. „Zumindest hab ich regelmäßig Sex.“ „Ich auch.“ Chiyu grinste. „Und dass Takeru mehr als genug Sex hat, wissen wir.“ „Ich bekomm auch, was ich will, ohne Beziehung. Und Mitsuru sicher auch, oder?“ Yuji sah ihn an. „Ich bin nicht so der Fan von Groupies wie du. Ist mir zu riskant.“ Im Gegensatz zu Yuji hatte er etwas dagegen, alle paar Wochen eine Frau in sein bett zu holen und dann zu hoffen, dass sie dicht hielt. „Aber gegen einen Partner, nur für Sex, hätte ich nichts.“ „Nur für Sex?“ Masato zog die Augenbrauen hoch. „Was soll das denn werden?“ „Man nennt es Affäre. Macht Spaß und glücklich,“ erklärte er seinen Kollegen. „Du hast doch einen Knall,“ urteilte Chiyu. „Verliebt sein ist toll.“ „Allerdings,“ stimmte Masato zu. Mitsuru verdrehte die Augen. Er wollte nur Spaß, mehr nicht. „Ja. Aber ich hab keinen Bock auf Beziehungsstress.“ Seine letzten zwei Beziehungen waren die Hölle auf Erden gewesen, beide Frauen hatten sich als der Inbegriff der Eifersucht entpuppt. Darauf konnte er gut verzichten. „Ich glaube, ich versuche es jetzt auch mal mit einem Mann.“ „NEIN! Mitsuru, verlass uns nicht!“ Theatralisch klammerte Yuji sich an seinem Arm fest. „Wir sind in der Unterzahl, wenn du jetzt zu Männern abwanderst! Langsam hab ich Angst, dass ich auch schwul werde! Und Masato wird seine Freundin verlassen und sich einen Kerl suchen! Tora wird mit Keiyuu zusammen kommen und Mai wird sich in Byou verlieben!“ „Übertreib mal nicht,“ lachte Mitsuru. „Ich hab nur den Eindruck, es ist leichter mit einem Mann einfach nur Spaß zu haben.“ „Hast du es schon mal versucht?“ Masato zündete sich eine Zigarette an und Mitsuru wurde rot. Aber er nickte. „Wann? Wo? Mit wem?“ Yuji stellte jede Frage, die ihm in den Sinn kam. „Warum? Welche Stellung? Wie oft?“ „Wann: Vor zwei Jahren. Wo: In einem Hotelbett. Mit wem: frag mich was besseres, ich hab ihn nicht nach dem Namen gefragt. Warum: Ich war heiß darauf. Welche Stellung: Geht euch nichts an. Wie oft: Geht euch auch nichts an.“ Einmal hatte er gelogen, aber er würde seinen Kollegen bestimmt nicht sagen, wer der Mann gewesen war. Es war nie gut, mit dem Freund eines Kollegen geschlafen zu haben, auch, wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht zusammen gewesen waren. „Und? Schon wen im Blick,“ wollte Chiyu wissen. „Nein.“ Das Thema wurde ihm zu heiß. Sonst kämen sie noch auf die Idee, ihn zu verkuppeln. Er stand auf und winkte seinen Kollegen zu. Doch als er die Tür zur Toilette öffnete, erlebte er eine unangenehme Überraschung. Für die Beteiligten zwar offensichtlich sehr angenehm, aber er hatte nicht vorgehabt, Aoi und Uruha zu bespannen, während sie sich einen Stock über dem Tonstudio vergnügten. Warum blieben die dazu nicht unten, verdammt? „Klingt heiß, nicht?“ Erschrocken fuhr er herum und schlug die Tür zu. Reno stand vor ihm und grinste. „Himmel, was soll das denn?“ „Komm mit, die haben dich gehört.“ Damit packte Reno Mitsurus Handgelenk und zog ihn weg. Vermutlich hatte der Gitarrist sogar Recht, es wäre ein Wunder gewesen, wenn die Männer das Schlagen der Klotür nicht gehört hätten. Widerstandslos ließ er sich in den Bandraum von Vivid ziehen. „Und?“ Reno griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. Als er den Rauch wieder ausblies, sah er Mitsuru dunkel an. „Hast du es so nötig, dass du bei unserem „Wir machen immer und überall miteinander rum“ Paar spannen musst?“ „Es war Zufall. Ich wollte zum Klo.“ Dabei blieb sein Blick an Renos Beinen hängen. Genauer, an Renos linkem Bein. Es war fast nackt, die Hotpants dort so kurz, dass selbst Uruha sie als unanständig empfunden hätte. „Für´s neue PV. Gefällt es dir?“ Mitsuru konnte nur nicken. Das Outfit war unglaublich. Es zeigte viel von Renos Körper, der alles andere als zu verachten war, aber wirkte nicht billig. Oder zumindest nicht zu billig. Was hatten ihn die anderen vor nicht einmal fünf Minuten gefragt? Ob er an jemand bestimmten dachte, mit dem er Spaß haben wollte? Reno lächelte ihm zu. War das eine Einladung oder nur ein freundliches Lächeln? „Ich würde gern noch mehr sehen,“ sagte er und trat auf den jungen Mann zu. Reno war verdammt hübsch – große Augen, ein sündiger Mund, unfassbar lange Beine, ein netter Hintern. Dazu kam, dass er sich bisher immer gut mit ihm verstanden hatte. „Wie viel willst du sehen?“ Die Hand in dem Lederhandschuh lag an Mitsurus Wange. „Soviel du mir zeigen willst,“ gab er zu und suchte mit den Fingern die nackte Haut am Oberschenkel des anderen. „Dann warte nach deiner Probe auf mich.“ Sah aus, als würde sich Mitsurus Laune in den nächsten Stunden gewaltig heben. Manchmal bot sich einem eine Chance, kaum, dass man daran gedacht hatte. Er lächelte Reno zu und verschwand zurück zu seiner Band. Erst dort fiel ihm ein, dass er ja eigentlich mal auf Klo gewollt hatte. Mal wieder war es nach Mitternacht, als Kai hörte, wie Takeru den Schlüssel im Schloss ihrer gemeinsamen Wohnung drehte und versuchte, leise zu sein. Dabei stolperte er wie üblich über irgendetwas, von dem Kai vermutete, dass es seine eigenen Füße waren. „Ich bin wach, Kleines,“ rief er ihm zu. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.“ „Ich hab auf dich gewartet um dir – Himmel, wie siehst du denn aus?“ Kai musterte Takeru von Kopf bis Fuß. Schlabberlook, aber wie üblich in bunt, die Brille auf der Nase und das Gesicht kreideweiß geschminkt mit schwarz umrandeten Augen, deren Kajal langsam das Zeitliche segnete. „Das trägt mein Chara im Film, als er bei der blöden Band ist.“ Takeru nahm die Brille ab und verwischte mit der Hand das Make-up noch mehr, als er sich die Augen rieb. „Ich hasse es, ich sehe aus wie ein schlechter Cosplayer und es passt nicht zu mir. Wenn ich bei der Band bin, also mein Chara, darf ich nicht mal grinsen! Das ist soooo anstrengend.“ Er ließ sich auf das Sofa fallen und streichelte Lucy über den Rücken. „Macht es keinen Spaß mehr?“ „Doch. Aber es ist ermüdend. Hätte nie gedacht, dass es so lange dauert. Bei PVs ist man ja immer recht schnell durch, aber hier...“ Takeru machte eine müde Geste mit der Hand. „Komm, Kleines. Wisch dir den Kram aus dem Gesicht und wir gehen duschen, okay?“ „Hast du noch nicht?“ „Doch.“ Kai lächelte und zog ihn ins Bad. „Aber ich will mit dir mit.“ Er ließ keine Gelegenheit aus, Takeru zu zeigen, wie sehr er ihn liebte. Und wenn es hieß, dass er um Mitternacht duschte und damit gegen die Hausordnung verstieß. Takeru lächelte, als er sich das starke Make-up vom Gesicht wischte und auszog. „Das Gute ist, meine Szenen sind übernächste Woche durch, dann sehen wir uns wieder mehr.“ Kai folgte ihm mit Blicken, als der schlanke Körper sich unter den Wasserstrahl stellte. „ich meine, ich muss dann mit den Jungs für die Tour echt ranklotzen, aber wir sehen uns wieder... tut das gut!“ Erschöpft ließ Takeru seinen Kopf nach vorn sinken. Kai trat hinter ihn in die Dusche und begann, Duschgel in die Schultern seines Freundes zu massieren. „Hör nicht auf,“ bat Takeru. „Ich bin so alle... ich glaub, ich schlaf unter der Dusche ein, wenn ich nicht aufpasse.“ Grinsend küsste Kai ihn auf den nassen Haarschopf. „Dann trag ich dich zum Bett und reib dich trocken.“ „Ich brauche dich, Kai,“ gestand Takeru plötzlich ernst. „Wenn wir uns so streiten wie letztens, dann bin ich nicht mehr ich.“ „Ich brauche dich auch, mein Klein... Takeru.“ Er wollte ihn nicht mehr oft Kleines nennen, weil er das Gefühl hatte, damit behandelte er Takeru vielleicht wieder wie ein Kind und verletzte ihn. Aber er konnte nicht verhindern, dass es ihm ständig herausrutschte. „Sag es ruhig. Ich mag es, wenn du mich so nennst. Tun zwar fast alle mittlerweile aber bei dir ist es was ganz Besonderes.“ „Dann tut es dir nicht weh?“ „Nein.“ Takeru drehte sich zu ihm um und lächelte ihn süß an. „Nur, wenn du mich behandelst, als wäre ich nicht erwachsen, tut es weh. Nicht, wenn du so zärtlich bist.“ Er schlang seine Arme um Kais Hals. Dann gähnte er plötzlich. „Gott, ich bin fertig.“ Kai drehte das Wasser ab und schlang Takeru in ein Handtuch. Sich selbst wickelte er nur schnell eines um die Hüften, bevor er Takeru auf seine Arme hob. „Was wird das denn?“ Takeru lachte leise auf. „Ich trage dich ins Bett, auch wenn du nicht schläfst.“ Kai legte seinen Freund auf dem Bett ab. Noch war es halbwegs war, für Mitte September konnte man gut ohne Kleidung schlafen. „Warte.“ Takeru griff zum Wecker. „Ich muss um halb sieben raus. Wenn ich mir da ein Zimmer genommen hätte, könnte ich länger schlafen. Aber ich bin lieber bei dir.“ Sie hatten lange darüber gesprochen, ob Takeru während des Drehs in die Nähe des Studios gehen sollte. Von ihrer Wohnung aus musste er eine Stunde mit den Bahnen fahren. Aber Takeru hatte darauf gepocht, bei Kai blieben zu wollen. Er hatte es ihm nicht ausreden können. Und wollen. Noch fünf Wochen, dann wäre Takeru eh nicht bei ihm. Und, als wäre das nicht schlimm genug, wenn Takeru zwei Wochen wieder da war, ging Kai selbst mit Gazette auf Tour. Kai wartete, bis sein Freund den Wecker gestellt hatte, dann begann er, ihn zärtlich zu küssen. „Das ist schön,“ murmelte Takeru, bevor er zu erwidern begann. Müde oder nicht, Takeru ließ sich nie von Nähe abhalten. Kai begann, ihn sanft an den Seiten zu streicheln, strich dabei zielgenau über die empfindlichsten Punkte seinen Freundes. „Kai...“ Takeru hielt die Augen geschlossen und strich ihm träge durch die Haare. Sein Körper war zwar müde, aber nicht abgeneigt, wie Kai spüren konnte. „Ich glaub, ich kann nicht mehr. Ich muss dich einfach machen lassen.“ „Ist okay.“ Dann würde er Takeru eben einfach nur verwöhnen. Er verteilte Küsse auf Takerus Hals und küsste sich tiefer, während die Hand weiter seine Haare streichelte. Doch als er gerade an dem kleinen Bauchnabel angekommen war, fiel die Hand erschlafft aus seinen Haaren. „Kleines?“ Kai grinste, als er sah, wie schnell Takeru eingeschlafen war. Tief und fest. Er überlegte kurz, fortzusetzen, was er begonnen hatte, entschied sich dann aber dagegen und zog die Decke über sie beide. Takeru sah so zart aus, wie er an seine Seite geschmiegt dalag. Aber mittlerweile hatte Kai gelernt, dass Takeru nicht zerbrechlich war. Es ließ sich nicht in Worte fassen, aber Takeru war auf seine Art erwachsen und stark. Man musste ihn nicht vor der Welt beschützten, Takeru kam im Geschäft gut allein zurecht. Und wenn er privat manchmal, oft sogar, ein ziemlicher Kindskopf war, hieß das noch lange nicht, dass er naiv war. Er war einfach... Kai suchte nach den richtigen Worten. Takeru war einfach rein und echt. Das war es. Irgendwie hatte er es geschafft, sich die Freiheit eines Kindes zu bewahren, die Dinge zu tun und sagen, die er wollte und dabei seinen Spaß zu haben, obwohl er erwachsen geworden war. Er musste Takeru auf die geschlossenen Augen küssen, es ging nicht anders. Er liebte nicht nur die manchmal etwas unbeholfene, direkte Art seines Freundes, er hatte sich auch in die Stärke verliebt, mit der Takeru ihm gesagt hatte, was er von den Anschuldigungen hielt. Kai beschloss, Takeru am nächsten Tag zum Set zu fahren. So waren sie schneller als mit der Bahn und sie hätten genug Zeit, nachzuholen, was eben nicht gegangen war. Fortsetzung folgt..... Kapitel 88: Baby-Comeback ------------------------- Schön, dass euch die Idee mit Reno und Mitsuru bisher gefällt! Zu der Frage, wer Aoi und Uruha noch nicht erwischt hat: Ich glaube, keiner. Ist auch schwer bei den beiden... Derzeit spare ich mein Geld, um mir den einen oder anderen leisten zu können. Bis dahin sind die Jungs noch nciht mein Eigentum und gehören sich selbst und ich bekomm hier nichts weiter als wunde Finger von! Baby-Comeback Ein wenig müde streckte Shou sich im Bett. Er lag neben Yuuto, der noch nicht ganz wach war. „Hi Shou.“ Yuuto lächelte ihm zu. „Wie spät?“ „Halb acht. Hast noch Zeit.“ „Gut...“ Yuuto war nicht der Schnellste am Morgen. Er selbst auch nicht, aber ihn lockte die Aussicht auf einen Kaffee immer irgendwann aus dem Bett. Yuuto nicht. Grinsend legte Shou sich wieder über ihn, bedeckte seine Schultern mit Küssen. „Was hast du vor?“ „Weiß nicht. Mal schauen, was ich mit dir anstellen kann?“ „Geht nicht... ich hab nachher ein Shooting, wenn ich da zu durch aussehe... ahhhh....“ Was war es doch immer schön, wenn Shou Yuutos besondere Stelle küsste. Aber sein Freund hatte Recht – sie sollten nichts tun heute. Er selbst hatte Aufnahmen im Studio, da musste seine Stimme voll da sein. Schweren Herzens rollte er sich wieder herunter. „Ich dachte, du willst was anstellen?“ „Heute Abend ist besser. Da hab ich alle Zeit der Welt für dich.“ Er küsste Yuuto. Auf die Schnelle war nichts für ihn, Yuuto brauchte Zeit. „Gut, dann aber wirklich, okay?“ Keine Zeit hatte der andere hingegen gebraucht, um sich an den Sex zwischen Männern zu gewöhnen. Shou fand das sehr reizvoll. „Wirklich, ganz fest versprochen,“ lachte er. „Ich mach uns Frühstück, okay?“ „Also Kaffee?“ Yuuto war wach, grinste ihn frech an. „Ich stell dir einen Pudding hin.“ Selbst war er kein großer Freund von Frühstück, auch wenn Nao ihm seit Jahr und Tag erzählte, wie wichtig das sei. Shou wuselte in die Küche, drückte den Kaffee an, stellte Yuuto den versprochenen Pudding hin und holte die Zeitungen aus dem Flur. „Schatz, Essen ist fertig,“ rief er betont übertrieben ins Schlafzimmer. Dann setzte er sich und warf einen Blick auf die Tageszeitung, legte sie wieder zur Seite, da er am Morgen noch nichts über Wirtschaftskrisen hören wollte, und griff die Klatschzeitung. Dann ließ er fast seine Tasse fallen. „Oh Scheiße, Aoi!“ Gut, die Situation war nicht die Beste, das gab Aoi zu. Aber er sah keinen Grund, dass ihr neuer Manager in der Garderobe herumschreien musste wie Kyo in bester Laune. „Ihr seid geliefert! Wie könnt ihr sie auch noch mitbringen? Habt ihr den Verstand völlig verloren? Und das heute! Was denkt ihr euch eigentlich?“ „Klappe,“ sagte Ruki nur. „Du weckst noch Yukiko Cassis auf.“ Und es störte Aoi beim Nachdenken. Sie brauchten eine Lösung, und zwar schnell. In einer halben Stunde würden sie live im Fernsehen auftreten, ursprünglich, um über ihr neues Album zu sprechen. Aber ausgerechnet heute waren zwei Fotos aufgetaucht. Eines zeigte Aoi und Uruha mit den Zwillingen im Kinderwagen. Das war nicht das Problem. Es war das andere Foto, was ihm Kopfzerbrechen bereitete. Darauf war er, allein, aber dafür mit einem unübersehbarem Babybauch. Es musste aufgenommen worden sein, als er etwa im sechsten Monat war. Beide Bilder waren in der Presse und die Schlagzeile dazu war klar: War Aoi vielleicht wirklich eine Frau? „Ich sage euch, was ihr tun sollt, nicht umgekehrt!“ Noch immer brüllte ihr Manager herum. „Jetzt sei endlich still, wie soll ich denn so eine Lösung finden?“ Aoi schob Reila Hiromi auf seinem Arm zurecht, damit sie besser trinken konnte. „Ich geb euch die Lösung! Die Kinder verschwinden, und zwar auf der Stelle! Ihr verliert kein Wort über sie und wenn ich euch noch einmal mit dem Bälgern sehe, könnt ihr eure Koffer packen!“ Bälgern? Hatte der Kerl ihre Babys als Bälger bezeichnet? Hätte Aoi Reila Hiromi nicht im Arm gehabt, er wäre ihm an die Gurgel gegangen. So übernahmen Kai, Reita und Ruki das für ihn. Uruha konnte ihn auch nicht erwürgen, da in seinem Arm Yukiko Cassis schlief. „Wir sind keine von diesen billigen Boy-Bands, denen man sagen muss, wie sie ihre Hemden zu knöpfen haben. Wir sind Gazette und wir machen unser Ding.“ Kai ging langsam auf den Kerl zu. Aoi wusste, was passieren würde, aber der Kerl hatte nicht den Hauch einer Idee. „Und wir lassen uns nicht von so einem wie dir sagen, was wir tun oder lassen sollen.“ Reita packte ihn am Kragen und schob ihn vor die Tür. „Wage es nie wieder, dich hier blicken zu lassen oder wir reißen dir dermaßen den Arsch auf, dass du dir dein Steißbein anschauen kannst. NIEMAND beleidigt unsere Kinder.“ Ruki knallte die Tür zu, während Kai schon sein Handy gezückt hatte und nur ein dezentes „Der Kerl ist gefeuert, wir machen erst mal ohne Manager weiter.“ Reinsprach, bevor er auflegte. „Unsere Kinder?“ Uruha lächelte. Stimmt, das hatte Ruki wirklich gesagt. „Na, also... ach, verdammt, ist doch egal!“ Ruki war rot geworden. Er wurde noch eine Spur dunkler, als Reita ihn küsste. „Aber was sagen wir denn nun? Die Moderatorin wird uns darauf ansprechen. Sie hat die Kleinen schon gesehen.“ „Soll ich sagen, ich wäre die Mutter?“ Asami hatte bisher still zugehört. „Nein,“ wehrte Aoi ab. „Das wäre... blöd.“ „Besonders, weil du in der letzten Zeit auch mit den anderen Acts hier warst,“ gab Kai zu bedenken. „Es wäre aufgefallen, wenn du mit Zwillingen schwanger gewesen wärst. Wir müssen uns was anderes einfallen lassen.“ Aoi rutschte ein Stück zu Uruha ran. Sein Mann war schneeweiß im Gesicht. Das alte Lampenfieber war wieder da. Er lehnte den Kopf an Uruhas Schulter. „Was machen wir, Aoi? Ich hab Angst,“ gab Uruha zu. „Ich weiß nicht, ich...“ Aoi wurde unterbrochen, als Reila Hiromi beschloss, einen Schwall Milch wieder von sich zu geben. Genau auf sein Shirt. „Auch das noch!“ Reita schlug die Hand vor die Stirn, aber Aoi hatte andere Sorgen als sein Shirt. Er hob seine Tochter hoch, klopfte ihr auf den Rücken, um sämtliche Milch zu lösen. „So, mein Engel, alles wieder gut, nicht wahr?“ Erst, als er sicher war, dass es ihr gut ging, warf er einen Blick auf sein Shirt. Na toll, das Teil war heute aus der Schneiderei gekommen und versaut. Zum Glück hatte sie die Jacke nicht getroffen, so konnte er... ihm kam eine Idee. „Aoi? Was hast du?“ Uruha griff nach seiner Hand. „Vertraust du mir?“ „Ja. Was hast du vor?“ „Und ihr?“ Aoi sah die anderen drei an. „Was hast du vor?“ Kai war skeptisch. Vorsichtig reichte Aoi Reila Hiromi an Ruki weiter, bevor er sein Shirt über den Kopf zog. „Ich denke, unsere Töchter sind reif für einen Auftritt.“ Knapp zehn Minuten später war Aois linke Hand mit Uruhas rechter verflochten, während sie auf dem Sofa im Studio saßen. Neben ihnen saß die Moderatorin auf einem Sessel, die anderen Gazette-Jungs an Uruhas anderer Seite. Es wurde bereits herunter gezählt, in wenigen Sekunden ging es los. Im Arm hielten er und Uruha ihre Töchter. „Willkommen zurück nach der Werbung und hier sind die Gäste, auf die alle gewartet haben – The Gazette!“ Aoi musste ihr anrechnen, dass sie zumindest versuchte, ganz normal zu moderieren. Er drückte Uruhas Hand fest, während er sich im Sitzen verbeugte. „Eigentlich wollten wir ja über euer neues Album sprechen, aber nach den Schlagzeilen heute hat sich ein anderes Thema ergeben und ihr habt... Babys dabei.“ „Stimmt.“ Aoi richtete sich auf. Er hatte darauf verzichtet, ein anderes Hemd unter die Jacke zu ziehen. Wie Uruha ihm in den letzten Tagen immer wieder versichert hatte, konnte er sich mehr als sehen lassen. Sein Bauch war wieder flach, zum Glück ohne Schwangerschaftsstreifen, seine Brustmuskeln waren definiert und Uruhas Reaktionen nach zu urteilen, sah er verdammt gut aus. „Dann lasst mich die Frage stellen, die sich seit heute morgen ganz Japan stellt: Aoi, bist du eine Frau?“ Aoi lachte. Sie traute sich wirklich was, nicht schlecht, die Kleine. „Sieht es für dich aus, als wäre ich eine?“ Er schob die Jacke zur Seite, dass sie seine flache Brust gut sehen konnte. „Nein. Dann erkläre uns doch bitte, was es mit den Kindern auf sich hat?“ „Das sind Reila Hiromi,“ er nickte seiner Tochter zu. „Und Yukiko Cassis. Uruhas und meine Töchter.“ Was er vorhatte, war mehr als riskant. Aber er hatte keine andere Idee gehabt. „Eure Töchter.“ Die Moderatorin nickte. „Das heißt also, ihr seid die Eltern. Auf einem Bild scheinst du schwanger zu sein. Aber du bist ja offensichtlich ein Mann, wie kommt es dann zu dem Bild und den Kindern? Wenn du nicht die Mutter, verzeiht den Ausdruck, bist, wer ist es dann?“ Aoi holte tief Luft und lächelte. Kurz sah er zu Uruha, der die Augen verdrehte. „Ist schon richtig, ich bin die Mutter. Ich hab mir Kinder von Uruha gewünscht. Ein Zauberer hat mir meinen größten Wunsch erfüllt, ohne, dass er wusste was und dann war ich mit einem Mal schwanger. Darum haben wir auch so lange Pause gemacht. Ich bin ein Mann, aber unsere Töchter habe ich zur Welt gebracht. Sie sind in jedem Sinn meine und Uruhas Kinder.“ Einen Moment lang schwieg sie. Dann seufzte sie. „Wenn ihr nichts zu dem Thema sagen wollt, dann belassen wir es dabei.“ „Eines noch,“ warf Uruha ein. „Wir sind jetzt zwar Eltern, aber das heißt nicht, dass wir uns nicht mehr auf die Musik konzentrieren werden. Wir werden weiterhin auf Tour gehen und alles tun, was wir zuvor auch getan haben. Heute wollten wir die Gelegenheit nutzten und all unseren Fans unsere wunderschönen Töchter vorstellen.“ Aoi konnte nicht anders, er musste Uruha auf die Wange küssen. „Können wir dann über die CD reden?“ Kai lächelte breit, als sie auf das eigentliche Thema zurück kamen. Später lehnten Aoi und Uruha im Bus aneinander. Kai fuhr. „Das war verdammt riskant,“ urteilte Ruki. „Aber es wird keiner mehr fragen.“ Reita drehte sich vom Vordersitz aus nach hinten um. „Die Antwort war so blöde, dass keiner mehr glaubt, dass wir irgendetwas zu dem Thema verlauten lassen.“ „Sie war nicht blöd.“ Aoi zog eine Schnute. „Das war die reine Wahrheit.“ „Und die ist so irre, dass es niemand glauben wird.“ Uruha küsste ihn. „Ich liebe dich, mein verrückter Mann.“ Fortsetzung folgt..... Kapitel 89: Des Wahnsinns nächste Runde --------------------------------------- Zuerst einmal ein paar Anmerkungen: Als ich das letzte Bowling-Turnier schrieb, wusste ich nicht bei allen Bands, wer der Leader ist, und hab es mir einfach so zusammen gepuzzelt. Jetzt weiß ich es und nehme hier die richtigen Leader. Was IVs Namen betrifft, haben mir einige Leute geschrieben, dass es noch andere Schreibweisen gibt. Ich habe mich vor die Version entschieden, die in der Adress-Zeile bei seinem Ameba-Blog angezeigt wird – IV. Und wieder ganz vielen Dank für eure süßen Kommies! Ich liebe euch! Und los geht´s.... Des Wahnsinns nächste Runde Für Vivid und damit auch Ko-ki war es die erste große Aktion mit der gesamten PSC, wenn man von ihrer Begrüßungsfeier absah. Allein darum war Ko-ki schon nervös, aber die Tatsache, dass weder er noch IV bisher ein einziges Mal Bowlen gewesen waren, machte es noch schlimmer. Eigentlich hatte er gedacht, das Turnier wäre erst in ein paar Wochen, aber nun stand er hier, zusammen mit seiner Band, auf einer Bowling-Bahn und wünschte sein nicht vorhandenes Können zum Teufel. Zumindest hatten sie eine Runde, um sich einzuspielen. Reno war nicht übel, aber Shin war schrecklich. Während IV seine erste Kugel in die Rinne warf, ließ Ko-ki den Blick über die anderen Bands gleiten, die sich ebenfalls einspielten. Kagrra waren ohne Zweifel die Besten, sie hatten bisher keinen einzigen Nullerwurf. Gazette boten ein seltsames Bild, da sie zwar gut waren, aber immer wieder zu den Babys wanderten, um nach ihnen zu sehen. Alice nine, von denen er gehört hatte, dass sie bis auf das letzte Jahr immer verloren hatten, ließen ihm den Angstschweiß auf die Stirn treten, da sie ziemlich gute Würfe machten. Kra spielten nur zu dritt, da Mai erkältet war, waren aber nicht übel. Sie würden noch Verstärkung von Miyavi und einer ihnen unbekannten Person bekommen. Der Solokünstler hatte angekündigt, als Ersatzmann seinen neuen Schlagzeuger mitzubringen. Blieben noch Screw, die mittelmäßig waren, und SuG, die grottig spielten. Er wünschte es seinem Kumpel Takeru zwar nicht, aber er war dafür, dass SuG verloren und nicht Vivid. „Ko-ki!“ IV stupste ihn an. „Du bist dran, versuch mal, ob du das kannst, es macht Spaß, auch, wenn ich nichts getroffen haben, das ist echt lustig!“ Lustig, ganz klasse. Wie lustig es IV finden würde, den Verlierereinsatz bringen zu müssen, wollte Ko-ki lieber nicht wissen. Aber er warf pflichtbewusst die Kugel und traf die Rinne. Zweimal. Super. „Kopf hoch, Chef,“ tröstete ihn Ryoga und warf selbst. Zumindest er räumte ordentlich ab. Vielleicht hatten sie doch eine Chance, sich nicht völlig zu blamieren. „Wie sieht es bei euch aus?“ Nao von Alice nine trat zu ihnen und schon schob sich IV in dessen Arme. Ko-ki musste grinsen, es war zu schön, wie verliebt ihr Krümel war. Auch wenn Shin der ganzen Sache noch immer etwas skeptisch gegenüber stand. „Es macht Spaß, ich glaub, das werde ich öfter machen, also wenn du magst können wir gerne mal herkommen, nur wir zwei dann wäre das ein Date, also ein richtiges und nicht mit den anderen und wir würden auch mal was anderes machen als bei uns Filme sehen und kuscheln und essen, was meinst du?“ „Gern, IV.“ Nao küsste IV auf die Wange und Ko-ki hielt sich die Hand vor den Mund, um sein Grinsen zu verstecken, da IV rot wie eine Tomate wurde. „Ko-ki, die Leader kommen jetzt zusammen, Miyavi ist mit dem Neuen da,“ erklärte Nao ihm. Ko-ki ergab sich in sein Schicksal und folgte dem Alice nine-Leader. Gemeinsam mit Isshi, Kai, Takeru, Keiyuu und Byou wartete Miyavi auf sie. „Gespielt wird wie immer über zwei Runden,“ erklärte Isshi. „Miyavi spielt mit Kra, und für Mai spielt... wie heißt dein Drummer eigentlich?“ „Shin, ich stell ihn gleich vor.“ Miyavi deutete über seine Schulter, aber Ko-ki hatte keinen Blick für einen Neuen. Er hatte nur Angst, diesen schrecklichen Einsatz einlösen zu müssen. „Das ist ein doofer Name, wir haben schon zwei von der Sorte.“ Takeru zog eine Schnute. „Ist auch egal, auf jeden Fall spielt er bei Kra und Miyavi. Kai, damit es nicht so ein Problem gibt, wie das letzte Jahr, sag uns noch mal den Einsatz.“ Isshi grinste Kai an. Klar, der brauchte sich ja auch keine Sorgen zu machen, dass er verlieren würde. „Die Verlierer-Band wird beim Finale des PSC-Konzertes Heiligabend im Maid-Dress auf die Bühne kommen und bei der anschließenden Party diese Kleider tragen und die anderen Bands bedienen,“ verkündete Kai. „Das ist eure Rache für letztes Jahr, was?“ Nao streckte ihm die Zunge raus. „Hast du Angst zu verlieren?“ „Nö. WIR werden nicht abgelenkt, wenn Babys schreien.“ „Sind also alle einverstanden,“ riss Isshi die Runde wieder am Riemen. Auch, wenn er hoffte, der Kelch möge an ihnen vorbei gehen, nickte Ko-ki. Sie waren die Neuen und er wollte nicht der Spielverderber sein. Darüber hatten sie schon in der Band gesprochen. Egal, wie schlimm es werden würde, sie würden es tun. „Gut, dann legen wir los, wenn Miyavi fertig ist.“ Kaum, dass Isshi zuende gesprochen hatte, holte Miyavi sich die Aufmerksamkeit der anderen mit Hilfe eines Pfiffs. Leider stand er genau neben Ko-ki, was bewirkte, dass dessen linkes Ohr klingelte. „Also, Leute. Ich suche ja gerade eine feste Begleitband und habe als erstes meinen neuen Drummer gefunden. Sein Name ist Shin.“ „Nicht noch einer,“ murmelte der erste Shin der Firma. Ko-ki konnte den Drummer nun sehen und etwas passierte mit ihm. Sein Herz machte einen Hüpfer, der ihm gar nicht gefiel. Oh nein, dachte er, als er das süße, etwas schüchterne Lächeln des kleinen Schlagzeugers sah. „Du bist ja süß!“ Takeru sprang vor und griff beide Hände des jungen Mannes, der ihn völlig überfahren aus braunen Augen ansah. „Und so klein! Warte, wir haben schon zwei Shins hier, dürfen wir dich Shinpei nennen? Dass klingt so niedlich, wie du bist!“ „Okay, wenn ihr mögt.“ Der Neue zuckte die Schultern. Takeru hatte Recht – der Kerl war wirklich niedlich. Zu niedlich, wie Ko-ki fand, denn er merkte, dass er den Blick nicht von dem hübschen Gesicht abwenden konnte. „Willkommen in der Nervenklinik,“ grinste Kai und schlug Shinpei freundlich auf die Schulter. „Keine Angst, hier beißt keiner.“ Spontan sah Ko-ki ein Bild von sich vor seinem inneren Auge, wie er Shinpei zärtlich in den Hals biss. Und ihn küsste. Und streichelte. Das war zuviel. Er schloss die Augen und atmete durch. Als er sie jedoch wieder öffnete, sah er direkt in Shinpeis Augen. Es waren ganz klar die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. Mit eiserner Willenskraft drehte Ko-ki sich zu seiner Band um, die an der Bahn wartete und wunderte sich noch kurz darüber, dass Mitsuru bei Reno stand. Fragend sah Ko-ki seinen Gitarristen an, der siegessicher lächelte. Ko-ki verdrehte die Augen, also hatte Reno einen neuen Spielkameraden gefunden. Na, wenn es sie glücklich machte. „Dann wollen wir mal,“ meinte er und warf die erste Kugel des offiziellen Spiels in die Rinne. Takeru kaute auf seiner Unterlippe während er den Spielstand zur Halbzeit betrachtete. Vivid und SuG lagen weit hinter den anderen zurück, aber zu seiner Freude führten sie noch mit ein kleinwenig Abstand vor ihren neusten Kollegen. „Könnte zu schaffen sein,“ meinte Mitsuru. „Könnte. Sag mal, warum starrst du Reno bei jedem Wurf auf den Hintern? Ich meine, klar, der ist scharf, aber hä?“ Takeru hatte bemerkt, dass sich bei dem Drummer etwas verändert hatte, seit er mit seinem Film fertig war. Aber was es genau war, konnte er nicht sagen. „Wir schlafen miteinander,“ gab Mitsuru freimütig zu und Takeru sah, wie Yuji das Glas aus der Hand fiel. „WAS?“ „Wir schlafen miteinander,“ wiederholte Mitsuru. „Ist eine tolle Sache – wir haben Spaß und es heißt nichts weiter.“ Takeru grinste. Darum war Mitsuru also so ausgeglichen. „Oh, schön.“ Er stand auf und lief zur Bahn von Gazette hinüber. Aoi und Uruha hielten je ein Baby im Arm, das an der Flasche nuckelte, während Ruki Reita bei dem letzten Wurf der ersten Runde beobachtete. Kai kam auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. „Beim letzten Mal hast du mich noch nicht gewollt,“ erinnerte Takeru sich. War das wirklich schon ein Jahr her? „Wie konnte ich nur so dumm sein?“ Kai küsste ihn. „Du bist eindeutig das Beste, was mir passieren konnte.“ Wenn Kai solche Dinge sagte, war Takeru glücklich. Er zog ihn zu der Bank, auf der Aoi und Uruha saßen. „Wie sieht es bei euch aus?“ Gleichzeitig warf er einen Blick auf die Tafel. Aoi war nicht besonders gewesen, aber Uruha hatte das gut ausgeglichen und auch die anderen drei hatten sich gut geschlagen. Verlieren würden Gazette in diesem Jahr nicht. „Ganz gut. Pass lieber auf, dass ihr nicht verliert,“ mahnte Kai. „Wäre nicht das erste Mal, dass ich ein Kleid trage, das weißt du.“ Es machte ihm nichts aus, Kleider zu tragen, auch, wenn er sich nicht als Crossdresser bezeichnen würde. Mal für ein Shooting oder PV, das war eine Sache, aber privat war es nicht sein Ding. „Ich weiß.“ Kai spielte mit einer Strähne in seinem Nacken. „Und du bist zuckersüß darin. Wenn ich dich in einem Kleidchen sehe, könnte ich dich sofort...“ Fast errötete Takeru ob der folgenden Schweinereien, die Kai ihm ins Ohr flüsterte. „Also ehrlich, nicht vor den Babys!“ Aoi lachte, während er seine Tochter, von der Takeru vermutete, dass es Reila Hiromi war, zum Bäuerchen machen an seine Schulter legte. „Sie bekommen das doch gar nicht mit,“ währte Takeru ab. „Ihr habt doch auch Sex, während sie in der Wohnung sind, also warum sollte es sie stören, wenn Kai mir verspricht, er wird mich später noch gegen die Wand...“ „Kleines!“ Kai hielt ihm die Hand vor den Mund. Was sollte das denn nun wieder? Na egal. Was Kai ihm versprochen hatte, war verlockend. Die Vorstellung, dass Kai sich nicht die Mühe machen würde, ihm erst das Kleid auszuziehen, bevor sie loslegten, reizte ihn. Er warf erneut einen Blick auf die Anzeigetafel. So weit waren Vivid gar nicht zurück. „Takeru?“ Ko-ki stand neben ihnen. „Ich muss mit dir reden. Dingend.“ Der Drummer sah unruhig aus, fast nervös. So schlimm war es nun auch wieder nicht um die Jungs bestellt, sie konnten SuG immer noch schlagen. Takeru warf einen Blick zu Kai. „Ich muss mit ihm reden, okay?“ Er fürchtete ein wenig, dass Kai wieder mit einer Szene reagieren würde, aber Kai nickte. Doch er ließ es sich nicht nehmen, Ko-ki mit einem Kuss, der Takeru den Atem raubte, zu zeigen, dass Takeru ihm gehörte. „Ich liebe dich, Kai.“ „Hast du den Neuen gesehen?“ Ko-ki holte sich eine Cola von der Bar. „Shinpei? Klar, echt niedlich.“ Er nickte. „Ich glaub, ich hab mich total verknallt,“ flüsterte Ko-ki ihm zu. „In wen?“ Was hatte das den mit Shinpei... oh. „Oh!“ „Jepp. Ich hab ihn gesehen und... keine Ahnung, das ist mir echt noch nie passiert.“ Ko-ki fuhr sich durch die pinken Haare. „Ist mir mit Kai so gegangen. Einmal sein Lächeln und ich war weg.“ Wenn er Kai sagte, dass Ko-ki in jemand anderen verliebt war, würde sich auch der letzte Rest von Kais unbegründeter Eifersucht legen, hoffte er. Aber wer Ko-kis Auserwählter war, würde er Kai verschweigen. Dass ging seinen Freund nichts an. „Hast du gesagt. Aber ich hab keine Idee, was ich machen soll.“ Ko-ki drehte sein Glas in den Händen. „Und das willst du von mir wissen?“ Es schmeichelte Takeru ja schon ein wenig, dass sich der andere an ihn wandte, aber er bezweifelte, dass er gut in solchen Dingen war. „Du hast Kai doch bekommen. Und dass er dich über alles liebt, kann nun wirklich jeder sehen.“ „Ich war einfach hartnäckig. Und dann hat er sich irgendwann verliebt.“ Takeru zuckte die Schultern. Er wusste selbst nicht genau, was er getan hatte, um Kai für sich zu gewinnen, aber es hatte geklappt. „Ich hab einfach nicht aufgegeben, war immer in seiner Nähe und dann war er mit einem Mal mein.“ „Dein?“ Ungläubig sah Ko-ki ihn an. „Einfach so? Und er gehört dir?“ „Ja.“ Takeru nickte. „Einfach so. Kai ist meiner. Und ich...“ er seufzte tief, „Ich bin ihm so verfallen, dass ich ohne ihn gar nicht mehr leben kann.“ „Ich weiß nicht, ob das jetzt wunderschön oder ehr schrecklich ist,“ gab Ko-ki zu. „Es ist wunderschön.“ Takeru nickte. „Und wenn du Shinpei hast, dann weißt du, was ich meine, glaub mir.“ „RUNDE ZWEI!“ Isshi rief wieder alle zusammen. „Danke.“ Ko-ki drückte ihn. „Ich muss jetzt ein Spiel verlieren gehen.“ Takeru holte sich noch einen Kuss bei Kai ab, der ihm Glück wünschte, bevor er sich seiner Band zu wandte. „Ich will kein Kleid tragen, ich will kein Kleid tragen, ich will kein Kleid... scheiße,“ fluchte Masato wenig später. Takeru konnte ihn fast verstehen. Sie und Vivid lagen praktisch gleich auf, nur zwei Punkte unterschieden die Bands noch und es war der letzte Durchgang. Masato hatte als Erster geworfen und gerade gegen Shin verloren. „Ist noch nicht vorbei,“ beruhigte Mitsuru ihn und nahm sich die Kugel. Beunruhigt ließ Takeru den Blick zwischen Mitsuru und Reno ihm und her wandern. Sie waren zeitgleich an der Reihe, doch die Tatsache, dass Reno zum Bowlen Hotpants bevorzugte brachte Mitsuru aus dem Konzept. Plötzlich lagen Vivid mit drei Punkten vor ihnen und auch der zweite Wurf der beiden brachte keinen Unterschied. „Scheiße!“ Yuji schlug die Hände vor das Gesicht. „Aber Ko-ki spielt dermaßen schlecht, dass müssen wir ausgleichen!“ „Machen wir.“ Chiyu war an der Reihe, räumte sechs Pins ab und somit lagen SuG wieder drei Punkte vor Vivid, da Ko-ki keinen einzigen getroffen hatte. Leider wendete sich das Blatt schneller als gedacht, da mit dem zweiten Wurf Ko-ki vier Pins schaffte, während Chiyu nur einen traf und die Bands somit gleich auf waren. Takeru griff sich eine Kugel. Sie war zu schwer für ihn, dass wusste er selbst. Aber wenn er daran dachte, was Kai ihm versprochen hatte, war ihm das egal. Er atmete tief durch und sah noch einmal über die anderen Bahnen. Außer ihnen waren die anderen Bands fertig, Kai stand ganz in seiner Nähe und hatte ein viel versprechendes Lächeln auf den Lippen. Es war eindeutig, dass SuG und Vivid darum spielten, wer den letzten Platz machte. Egal, wie man es drehte und wendete, sie waren weit hinter den älteren Bands zurück. Er hob die Kugel und warf. Einen Moment eierte die Kugel über die Bahn, bevor sie in die Rinne rollte. „NEIN!“ Yuji fing an, sich die Haare zu raufen, als er sah, wie Ryoga nebenan sieben Pins abräumte. Der nächste Wurf des Gitarristen legte noch zwei Pins flach, bevor Takeru auch nur nach einer Kugel gegriffen hatte. Er wusste, dass er nicht besonders gut war, aber so schlecht war er nun auch nicht. Yuji war nach ihm am Zug, der könnte das Spiel noch herumreißen und Vivid würden die Kleider tragen. Jedenfalls dann, wenn Takeru noch Punkte machte. Kais Lächeln und seine Versprechungen kamen ihm in den Sinn. Was sie alles hinter der Bühne tun könnten, wenn er das Kleid nur ein wenig hochschob. „Ist doch nur ein verdammtes Spiel,“ flüsterte er sich selbst zu, bevor er die Kugel abfeuerte. Zu seiner Verwunderung ging sie nicht gleich in die Rinne, sondern kullerte bis vor die Pins und stieß sogar einen seitlich an, der jedoch nicht umfiel. Takeru vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ist nicht schlimm, ist nicht schlimm.“ Masato strich ihm über den Rücken. „Kann jedem passieren. Und so gut ist IV auch wieder nicht.“ Er nickte. Hatte keiner gemerkt. Er richtete sich wieder auf und klopfte Yuji auf die Schulter. „Du machst das schon.“ „Setz mich nur nicht unter Druck, kein Problem!“ Entgeistert ging Yuji an den Start und räumte acht der Pins ab. Jetzt war wieder alles offen. Zumindest so lange, bis IV an der anderen Bahn in die Luft sprang. „Habt ihr das gesehen? ALLE! Ich hab alle getroffen, dabei mache ich das zum ersten Mal, ist das nicht toll? Ich kann das sogar, ich glaub es nicht! Schaut doch! Alle Pins!“ „IV, du bist noch mal dran,“ sagte Reno grinsend. „Noch mal? Aber ich hab doch alle umgeworfen, ist man dann noch mal dran?“ „Ja.“ „Okay!“ IV räumte erneut sechs Pins vom Feld. „Oh nein...“ ein letztes Mal versuchte Yuji, den letzten Pin zu treffen, bevor seine Kugel ins Aus rollte. Dann setzte Yuji sich einfach auf die Bahn. „Ich will kein Kleid tragen.“ „Ist doch nicht so schlimm.“ Takeru zuckte die Schultern. War doch nur ein Kleid. „Und damit sind offiziell die Sieger dieses Jahr – ALICE NINE!“ Isshi konnte wohl selbst nicht glauben, was er verkündete, aber es war so. Alice nine hatten zum ersten Mal das Turnier gewonnen. „Und die Dienstmädchenkleider gehen an SuG.“ „Es tut mir leid,“ sagte Takeru zu seiner Band. Irgendwie stimmte das auch. Es tat ihm leid, dass sie die Kleider tragen mussten und nichts davon hatten. Im Gegensatz zu ihm. „Was soll´s?“ Masato winkte ab. „Ich betrink mich jetzt.“ „Kleines, Kleines.“ Kai schloss ihn in die Arme. „Was?“ Unschuldig schaute er seinen Freund an. „Ich weiß, dass das Absicht war.“ „Was denn?“ Kai kannte ihn halt doch zu gut. „Du bist scharf auf die Nummer, nicht wahr?“ „Und wie!“ Takeru leckte ihm über den Hals. Kai schmeckte so gut, so unglaublich gut. „Ich bin ganz verspannt vom werfen, massierst du mich?“ „Jetzt?“ „Warum nicht?“ Er schmiegte sich enger an Kai. „Du massierst mir die Schultern, den Rücken und dann kommst du nach von mit deinen Händen und massierst weiter.“ „Keine Lust, den Sieg von Alice nine zu feiern?“ „Massier mich doch im Auto,“ schlug Takeru vor und zog Kai mit sich hinaus. Fortsetzung folgt..... Kapitel 90: Tourstart --------------------- Wie üblich an dieser Stelle möchte ich mich für eure lieben Kommies bedanken und euch darauf hinweisen, dass ich keinen einzigen der Jungs besitze. Leider. Schnüff. Tourstart Chiyu sah entspannt zu, wie Takeru Kai zum Abschied in der Tür des Tourbusses küsste. Einmal, zweimal, dreimal, viermal, dann hörte er auf zu zählen. Ihm war der Abschied von Saga ja auch schwer gefallen, aber ihr Kleines übertrieb es manchmal doch etwas. Ihre Tour ging doch nur drei Wochen, was war da schon bei? „Können wir Kais Zunge nicht einfach mitnehmen? So bekommen wir Keru nie mit!“ Yuji war angefressen. „Lass sie doch, sie sind halt immer noch mehr als verknallt.“ Chiyu ließ sich auf sein Bett nieder und zog die Luft ein. Okay, er hatte seinen Abschied mit Saga auch ein wenig übertrieben. „Ja, bis Kai wieder was quer geht, dann schimpft er wieder auf Takeru.“ Der Gitarrist hatte Kai den Streit vor einigen Wochen noch nicht verziehen, im Gegensatz zu Takeru selbst. Chiyu verdrehte die Augen und kuschelte sich unter seine Decke, um noch etwas zu schlafen. Es war halb fünf Uhr morgens, was erwarteten die anderen da? „Ich denke, das hat sich erledigt.“ Masato ließ sich ebenfalls in die Decken sinken und drehte den Kopf zu Mitsuru. „Oder hat hier noch wer was anderes gehört?“ „Nö!“ Mitsuru gähnte. „Gott, ich bin so alle!“ „Was ist denn mit euch los?“ Ihre neue Managerin sah sie irritiert an. „Ich hab mich auf eine Truppe eingestellt, die nicht unter Kontrolle zu halten ist und was finde ich vor? Völlige Morgenmuffel!“ „Warte noch bis morgen, dann ist besser,“ winkte Chiyu ab. „Bis dann, Kai. Ich liebe dich,“ hörten sie Takeru sagen. Noch einmal. „Ich dich auch, Kleines. Pass auf dich auf, ja?“ „Versprochen.“ „ES REICHT!“ Die Managerin packte Takeru am Arm. „Ihr wohnt zusammen und seht euch in drei Wochen wieder – wir müssen los.“ „Bis dann, Kleines!“ Kai grinste noch einmal und Chiyu sah in Takerus Augen tatsächlich eine Träne schimmern, als sich die Tür schloss. Dann klebte ihr Sänger, und Leader, so schwer es ihm gerade zu glauben fiel, sich gegen die Tür, küsste sie und winkte wie verrückt. Irgendwann müsste er Takeru beibringen, wie er winkte, ohne wie ein grenzdebiler Idiot zu wirken. „Oh man!“ Yuji schüttelte den Kopf, während Takeru sich von der Scheibe löste. Kai war wohl außer Sicht. „Wie könnt ihr so fertig sein? Die Tour geht gerade erst los!“ „Erst heute Abend, das sind noch...“ Takeru linste auf die Uhr, während er sich auf den Bauch neben Chiyu fallen ließ. „über 14 Stunden. Wir können noch schlafen, bis wir da sind.“ „Ganz genau.“ Chiyu drückte Takeru etwas an sich heran. „Au.“ „Was au?“ Irritiert sah er den zarten Sänger an. So fest hatte er nun gar nicht zugedrückt. Takeru zog sein Shirt hoch und entblößte eine beachtliche Sammlung an Knutschflecken in unterschiedlichen Größen und Blautönen. „Das au.“ „Takeru!“ Langsam machte es Chiyu Spaß, zu beobachten, wie Yuji nach und nach an die Decke ging. „Was hast du getan?“ „Rate mal.“ Versaut grinste Takeru sie an. „Was wir alle getan haben, würde ich meinen. Natürlich mit Ausnahme von dir, Yuji.“ „Allerdings.“ Masato nickte. „Wir sind drei Wochen ohne unsere Partner, da braucht man einen kleinen... Vorrat.“ „Ihr wollt mir erzählen, ihr habt es alle vier die ganze Nacht getan?“ Yujis Augen wurden groß wie Unterteller. „Solltest du auch mal.“ Chiyu grinste breit. „Es ist echt schön, wenn man jemanden hat.“ „Mitsuru ist auch solo,“ verteidigte Yuji seinen Status. „Mag sein, aber ICH bin nicht so unausgeglichen wie du. Schließlich hab ich meinen Spaß mit Reno.“ Auch der Drummer kuschelte sich in sein Bett. „Ich habe auch Sex!“ „Ein Aufriss alle paar Wochen zählt nicht.“ Takeru zog Chiyus Decke mit über sich. „Such dir endlich einen Kerl.“ „Ich bin hetero, falls du es vergessen hast!“ „Dann ein Mädel, mir doch Schnuppe, aber mach was gegen diese Gereiztheit. Das ist ja zum Kotzen,“ gähnte Takeru. „Genau.“ Masato nickte. „Aber wir sollten jetzt echt schlafen, in sechs Stunden sind wir da, dann müssen wir hoch.“ „Ihr geht schlafen, und was mach ich?“ Yuji zog sich jedoch ebenfalls auf sein Bett zurück. Die Vorlage konnte Chiyu nicht ungenutzt lassen, er kuschelte sich an Takeru, der offensichtlich bereits unter Entzug von Kai litt und kuschelbedürftig war und lächelte Yuji lieb zu. „Mach was gegen deine Gereiztheit.“ „Hä?“ Verwirrt sah Yuji zu ihnen hinüber. Takeru prustete los. „So verpeilt bin ja nicht mal ich!“ „Was meint... Ihr Idioten!“ Als Yuji mit einem Kissen nach ihnen warf, ging Chiyu mit Takeru unter der Decke in Deckung. Das Lachen ihrer Kollegen hörte er aber dennoch deutlich. Nao bot sich ein unterhaltsames Bild, als er in den Proberaum der Gazette-Jungs blickte. Aoi und Uruha bespaßten die Babys mit einer Rassel, während Ruki und Reita eine Debatte führten, in der es scheinbar um den Einsatz von Pflanzen in ihrer Wohnung ging. „Kai?“ „Ja?“ Entnervt drehte der Drummer sich zu ihm um. „Ich würde dich gern um Rat fragen,“ rückte Nao heraus. Es lag ihm etwas auf der Seele und er hoffte, dass Kai ihm würde helfen können. „In welcher Funktion? Als Drummer, Leader oder Kindergärtner?“ Mit einem Blick auf seine Truppe verließ Kai den Proberaum. „Ehrlich gesagt in der des Kerls, der einen deutlich jüngeren Freund hat.“ „Oh. Du und IV, ja?“ „Ja.“ Nao nickte. Zwar hatten sie nie eine Konferenz einberufen, aber dass sie zusammen waren hatte sich mit dem eigenartigen Tempo verbreitet, mit dem sich alle Neuigkeiten in der PSC ausbreiteten. „Schon seit ein paar Wochen.“ „Ich weiß. Und was kann ich für dich tun?“ Ein wenig Überwindung kostete es Nao schon, zu sagen, was er wollte. Es war so schrecklich intim und ein Teil von ihm hatte das Gefühl, IV Unrecht zu tun, wenn er darüber sprach. „Also... IV ist noch Jungfrau und völlig unerfahren. Ich hab Angst, ihn zu überfordern, weißt du?“ „Oh...“ Kai nickte. „Ich fürchte...“ „ich dachte, ich frage dich, weil Takeru ja auch nicht älter ist und du das mit ihm sicher auch...“ Aber als Kai schwieg und sich verlegen am Nacken kratzte, verstummte Nao. „Ehrlich gesagt, Takeru überfordert mich manchmal sogar im Bett. Er hat mir erst zeigen müssen, was alles möglich ist.“ „Oh.“ Nao nickte. Er hatte so auf Kais Hilfe gehofft und nun das. Hätte er vielleicht besser Takeru gefragt. „Dann vergiss, was ich gesagt habe, okay?“ „Okay. Was ist mit Miyavi? Er und Pon...“ „Ich kann ihn nicht fragen. Er würde mir was über Hiroto erzählen und es gibt Dinge, die ich mir bei Hiroto nicht vorstellen will.“ Fünf Minuten später klopfte Nao an Miyavis Tür. „Nur herein,“ rief der Sänger, der grade Ami an den Händen hielt und stehen ließ. „Schau, macht sie das nicht schon toll? Aber wir zwei üben jetzt nicht weiter, sonst kann sie es und Hiroto ist nicht dabei, wenn sie ihre ersten Schritte macht, nicht wahr?“ „To,“ machte Ami. “Wir glauben, To heißt Hiroto und Mavi Miyavi,” erläuterte Miyavi das Offensichtliche. „Schön.“ Nao setzte sich neben die Beiden. „Ich muss dich was fragen, wegen mir und IV.“ „Läuft es nicht gut?“ Fragend sah Miyavi zu ihm und hob seine Tochter auf die Arme. „Doch, doch, nur... kann ich vor ihr über... du weißt schon, sprechen?“ „Klar. Wenn sie es versteht, kann sie was neues sagen.“ „IV ist Jungfrau, er hat vor mir noch niemanden geküsst und ich weiß einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen soll,“ platzte Nao hervor. „Vorsichtig, würde ich sagen.“ „Wenn wir... zusammen sind genießt er, was ich mache. Ich küsse und berühre ihn nur, ich trau mich gar nicht, was anderes als meine Hand bei ihm zu nutzen. Und IV hat jedes Mal Angst vor seinen eigenen Reaktionen.“ „So unsicher, was?“ Miyavi lehnte sich zurück. „Drängst du ihn?“ „Nein! Das erste Mal haben wir uns geküsst und er dachte, er hat Fieber, weil er gar nicht wusste, was mit ihm passiert, dann hab ich meine Hand... na ja...“ „Wie süß,“ lächelte Miyavi. „Der Krümel hat echt keine Ahnung, das ist ungewöhnlich.“ „Allerdings. Ich dränge nicht, ich warte immer ab, was sich entwickelt. Wenn ich das Gefühl habe, IV hat Lust, dann sehe ich, ob er auf die Berührungen eingeht, aber... ich würde schon gern mehr machen. Du hast keine Vorstellung davon, wie verführerisch es ist, wenn ein Kerl nicht den Hauch einer Ahnung hat, was mit ihm passiert,“ gab Nao zu. Ja, er wollte gern mit IV schlafen, aber seinen Geliebten überfordern ging gar nicht. Nur wie, wenn er sich selbst nicht traute, einen Schritt weiter zu gehen? „Lass es sich entwickeln,“ riet Miyavi. „IV hat Angst, ganz klar. Mach einen Schritt nach dem anderen, irgendwann werdet ihr miteinander schlafen. IV braucht Zeit, er ist halt doch erst 17.“ „Was?“ Nao blinzelte Miyavi an. Miyavi sollte wie alle anderen der Meinung sein, IV sei 20. „Oder 16? Ich weiß nicht genau, aber wenn er 20 ist bin ich 90.“ „18. IV ist 18,“ bestätigte Nao. „Aber sag es niemanden, versprochen?“ „Versprochen. Hab ich dir zumindest etwas helfen können?“ Der bunte Sänger lächelte ihm aufmunternd zu. „Es wird gut werden. Ein Blinder kann sehen, dass IV dich liebt.“ „Danke. Ein wenig schon. Ich schätze, ich muss einfach abwarten und ihn immer wieder ein Stück weiter bringen.“ „Genau. Und irgendwann wird er gar nicht anders können, als alles von dir zu wollen,“ versprach Miyavi. Nao hoffte, dass es so war. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Ich finde, Miyavi hat sich echt gut gehalten für 90! (IV wird am 16.2. nämlich wirklich 20) Kapitel 91: EXTRA 2- Warum Takeru so erschöpft ist -------------------------------------------------- Ein Extra für die Großen unter uns! Wer nicht auf Kai/Takeru steht, kann es getrost überlesen, aber ich glaube, er das Paar nicht mag, hat nach Teil vier aufgehört, meine Story zu lesen, oder nicht? Mir gehört nur Takerus schmutzige Phantasie! Anmerkung: Ignoriert einfach mal, dass Männern Grenzen gesetzt sind, okay? EXTRA – Warum Takeru so erschöpft ist „Kai...,“ lockend rief Takeru seinen Freund. Er brauchte einen Vorrat, von dem er die nächsten drei Wochen zehren konnte. Einen Sex-mit-Kai-Vorrat. „Oh, Kleines...“ Kai ließ seinen Kopf in die Kissen sinken. „Noch mal?“ „Und noch mal und noch mal.“ Takeru lehnte sich, wie er hoffte verlockend, an den Türrahmen und ließ den leichten Bademantel bis zum Bauchnabel aufklaffen. „Wir haben es doch schon vier mal getan heute Nacht.“ „Bin ich nicht heiß genug?“ Er spielte mit dem Gürtel des Mantels, ließ ihn zwischen seinen Fingern hindurch gleiten. „Du bist unglaublich, aber ich weiß nicht, ob ich...“ Kai brach ab, als Takeru auf ihn zu kam. Er wollte noch viel mehr von Kai spüren. „Ich bin aber noch geil, was mache ihn denn nun?“ Er zog eine Schnute und ließ sich mit dem Kopf an das Bettgitter sinken. „Wenn du nicht mehr kannst, und ich noch geil bin... dann muss ich selbst etwas tun, nicht wahr?“ Bisher hatte er es noch nicht gewagt, solche Dinge vor Kai zu tun, aber nun wanderte seine Hand unter seinen Bademantel und umschloss sein Glied. Er spreizte die Beine so, dass er Kai einen guten Blick gewährte. „Takeru...“ Kais Stimme klang belegt. Gut, genau das hatte er erreichen wollen. Seine Hand nahm ihre Arbeit auf, fuhr langsam sein Glied auf und ab, begann, es sanft zu härten. „Wenn du mich nicht nimmst, muss ich mir vorstellen, es sei deine Hand, die meinen Schwanz berührt, die mich streichelt. Schau, ich werde schon wieder hart.“ „Du bist unersättlich, Liebling.“ Kai tat nichts, um ihm die Arbeit abzunehmen, er lehnte sich zurück und sah ihm zu. Wollte Kai eine Show? Nun, die konnte er haben. Takeru spreizte die Beine noch etwas weiter. „Ich hab es lieber, wenn du in mir bist, aber wenn du nicht mehr kannst, muss ich meine eigenen Finger nehmen, siehst du?“ Er hob seinen Unterleib an, fuhr mit der freien Hand unter sich und führte einen seiner Finger ein. Er war noch glitschig vom Gleitgel und Sperma, das Kai in ihm hinterlassen hatte. Ja, sie hatten bereits viermal Sex gehabt. Aber er hatte noch lange nicht genug und die Nacht war lang. Kai sog die Luft ein, als er sah, was Takeru tat. Genau so ein Gesicht hatte Takeru sich vorgestellt, genau diesen Effekt erzielen wollen. Kai würde nicht anders können, als noch mal mit ihm zu schlafen. „Oh... wenn du das wärst, wäre es noch viel schöner, aber so... AH!“ Er strich über die kleine Erhebung in sich, nur leicht, er wollte nicht zu viel tun, damit Kai noch zum Zuge käme. Es wäre nicht förderlich, wenn er kam, bevor er Kai dort hatte, wo er ihn wollte. Unter sich, schreiend. „Takeru, wenn du so was, hey!“ Kai sah ihn entgeistert an, als er den Gürtel des Bademantels um Kais Handgelenke band und über dessen Kopf am Bettgitter festzurrte. „Ich sag dir, was du zu tun hast, klar?“ Takerus Augen blitzen auf, aber er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Damit machte er sich zwar nicht gut als Meister, aber es war Kai, mit dem er zusammen war. Kai kannte ihn mit jeder Faser seines Herzen, er würde wissen, dass er es ernst meinte. „Ich gebe mich in deine Hand, Kleines.“ „Bestimmt nicht.“ Takeru grinste noch breiter. Egal, wie viel sie schon zusammen im Bett getan hatten, oder auch an diversen anderen Orten, seine Lust auf Kai ließ nie nach. Für heute hatte er sich vorgenommen, eine Nacht zu erleben, von der sie beide für die Wochen der Tour leben konnten. Er wollte sie beide auslaugen, sich verausgaben, bis er nicht mehr konnte und Kai bis zum Letzten fordern. Darum hatte er sich vorbereitet, hatte eingekauft. Er griff im Nachtschrank unter Kais Blicken nach seinen Einkäufen und präsentierte Kai zwei Gummiringe und ließ den Bademantel fallen. „Die hier halten uns auf,“ sagte er und öffnete den Verschluss des kleineren, bevor er ihn sich um die Wurzel seines steifen Gliedes legte und wieder schloss. „Damit können wir nicht kommen, bevor ich sie löse.“ „Ich dachte, du willst kommen?“ Verwirrt verfolgte Kai, wie Takeru die Prozedur bei ihm wiederholte. „Ich will. Aber ich will, dass es so gigantisch wie nie zuvor ist.“ Er küsste Kai tief. „Es soll der beste Fick sein, den wir zwei bisher hatten.“ „Bisher?“ Kai keuchte. „Es wird immer noch besser gehen, glaub mir.“ Takeru richtete sich auf und stieg auf Kais breite Brust. Er rutschte so dicht an Kais Gesicht, dass dessen Lippen seine Spitze striffen. „Und nun zeig mir, was du mit deinen Lippen außer Grinsen noch so kannst.“ „Das weißt du doch, du verdorbenes Wesen!“ „Wesen? Ist das alles, was dir dazu einfällt? Komm schon, Kai, leck mich!“ Damit stupste er mit seiner Spitze Kais Lippen an, die sich teilten und ihn ein ließen. Sofort umfing ihn Wärme, ein Sog reizte ihn, als Kai begann, mit seiner Zunge über die empfindliche Haut zu streichen. Sanft, aber mit Nachdruck, stieß Takeru in Kais Mund. Hier hatte er die Macht, das Gefühl, über Kai zu sein und ihn unter Kontrolle zu haben, berauschte ihn. Kais Zunge jagte Stromstöße durch ihn hindurch, er stöhnte auf. „Ist das alles?“ Nein, er wusste, dass Kai noch mehr konnte, aber er wollte ihn reizen. Das Blitzen in Kais Augen verriet ihm, wie viel Spaß Kai diese Nummer machte. Kai änderte den Winkel soweit es ihm möglich war, dann drang er mit der spitzen Zunge ganz leicht in die kleine Ritze an Takerus Eichel ein. „Oh Gott!“ Takeru keuchte. Hätte er den Ring nicht getragen, er wäre gekommen, sein Körper schrie schon jetzt danach, kommen zu dürfen, aber er erlaubte es ihm nicht. Wie sich Kais Zunge dort bewegte, drückte und leckte, war fast zuviel für ihn. Die Hitze in ihm sammelte sich und sein Glied pochte. Takeru spürte, wie sein Herzschlag unregelmäßig ging, wie er nach Luft schnappte und er sah in Kais Gesicht, dass diesem sein Anblick gefiel. „Verdammt, hör auf und fick mich,“ forderte er und zog sein Glied zurück. „Bind mich los, dann zeig...“ „Vergiss es!“ Takeru schüttelte den Kopf, er spürte, wie ihm Schweiß über die Stirn lief. Er rutschte über Kais Körper nach unten, bis er an dessen Schoß ankam. Eine Hand legte er um Kais Glied, stemmte sich in die Höhe und ließ sich dann auf das heiße Glied sinken. Noch immer war das Gleitgel von den letzten Nummern vermischt mit Kais Sperma in ihm, noch immer war er vorbereitet. Während Kai Zentimeter um Zentimeter in ihm versank, stieß sein Partner die Luft aus. „Du machst mich wahnsinnig, Takeru, du bist unglaublich, ich will dich, ich will dich spüren, komm her!“ Und Takeru gab nach, zumindest zum Teil. Er lehnte sich nach vorn, schloss die Arme um Kais Oberkörper, küsste ihn, während sein Unterleib auf Kais Glied ritt. „Du bist geil,“ stöhnte er gegen Kais Lippen. „So geil, ich könnte immer zu auf dir sein, dich in mir spüren.“ Kais Glied füllte ihn aus, seine Muskulatur passte sich dem fremdem Körper an, hieß ihn willkommen. Das Pumpen, dass er durch seinen Ritt erzeugte, reizte Takeru, gab ihm das Gefühl, den Boden zu verlieren. Doch er nahm seinen ganzen Willen zusammen, um den Ring nicht zu lösen, sondern seinen Plan auszuführen. Er wollte alles von Kai, jede Möglichkeit wollte er ausschöpfen. Irgendwie schaffte er es, Gleitgel auf seine Finger zu spritzen und sie unter Kai zu bringen. „Was hast du vor?“ „Dich vögeln. Ich will so vögeln, dass du nicht mehr kannst.“ Seine Finger tasteten nach Kais Öffnung. Es wäre nicht das erste Mal, dass er so herum mit Kai schlief, aber es war auch nicht gerade der Regelfall. Eigentlich hatte er es auch lieber, Kai in sich zu haben, wenn er kam. Das war ein Gefühl, dass er nicht aufgeben würde, niemals. Aber hin und wieder wollte er dominant sein, wollte er Kai erobern. So wie jetzt, als sein Mittelfinger die Öffnung fand und in sie eintauchte um Kai ein Stöhnen zu entlocken. Kais Unterleib kam Takeru entgegen, stieß ihn so in die Höhe, ließ Kais Glied seinen Punkt streifen. „Schneller, Kleines. Ich... will...“ ohne Kais weitere Worte abzuwarten, stieß Takeru in schneller Folge einen zweiten und dritten Finger in ihn, drückte sie auseinander und tastete nach der Erhebung, um sie später schneller zu finden. „Keru!“ Kai schrie auf, belohnte seine Suche. „Ich...“ er wusste nicht, was er wirklich sagen wollte, nur, dass er sich von Kai lösen musste, um ihn nehmen zu können. „Ich würde dich ab liebsten vögeln, während ich von dir genommen werde, aber das geht nicht!“ Er stemmte sich hoch, entließ Kai und trauerte für den Bruchteil einer Sekunde diesem Gefühl nach, bis sein Blick auf Kais Pose fiel. Kai hatte die Beine angestellt und so weit gespreizt, dass es nicht mehr weiter ging. Er wollte von Takeru genommen werden, wollte, dass er oben war und ihn zum kommen brachte. „Mach mich los, ich will dich anfassen, bitte,“ bat Kai und diesmal kam Takeru dem Wunsch nach. Er wollte Kai fühlen, von den kräftigen Händen berührt werden. Fahrig löste er den Knoten, als sich auch schon Kais Arme um ihn schlangen und an den Drummer pressten. Er sog Kais Zunge in seinen Mund, konnte nicht aufhören, an ihn zu saugen, sie zu streicheln und zu massieren. Sein Unterleib brannte, er musste, MUSSTE, in Kai eindringen, musste einfach bald kommen, sonst würde er verbrennen. Er ließ sich zwischen Kais Beine nieder, kam nicht dazu, sich in Position zu bringen, da Kai die Beine um ihn schlang und in sich zwang. Sofort war er tief in Kai, spürte, wie sich diese Wärme um ihn herum breit machte, war sich sicher, noch nie im Leben so heiß gewesen zu sein. „Ich will deine Male auf mir,“ forderte er von Kai. „Brenn mir dein Zeichen auf, markiere mich, ich bin dein, ich gehöre nur dir, ich bin dein, dein...“ Seine Worte ergaben für ihn keinen Sinn mehr, er spürte, wie Kais Zähne sich in seine Schulter gruben, seine Lippen mit festem Sog sein Schlüsselbein bearbeiteten und sich Kais Unterleib immer wieder und immer fester um ihn zusammen zog. Er stieß in Kai, wollte nicht aufhören, sein Blut rauschte und er wusste, dass es Kai genauso ging, aber bald, bald wäre es nicht mehr schön. Es war bereits eine Qual, nicht zu kommen, obwohl er es so sehr wollte. Takeru versuchte, genug Verstand zusammen zu bekommen, um die Ringe zu lösen. Sein Hand griff zwischen sie, öffnete zuerst den Verschluss von Kais Ring, aber er ließ nicht los, ersetzte den Ring durch seine Finger, hielt den Druck aufrecht. „Lass mich kommen, bitte, ich...“ Kai bettelte um seinen Höhepunkt, genau, wie Takeru es gewollt hatte. Und während Kai ein weiteren Fleck auf ihm hinterließ, löste er auch seinen Ring. Sofort schoss die gesammelte Hitze an den zentralen Ort, sofort spürte Takeru die Wellen des Höhepunktes anrollen. Er stieß in Kai, ließ dessen Glied los, strich nur fest darüber. Takeru schrie, als die Wellen über ihm zusammen brachen, als es nur noch ihn und Kai und sonst nichts auf der Welt gab, als die Hitze aus ihnen strömte und sie eins waren, wirklich eins. Er hatte nicht mal eine Stunde nach dem letzten Höhepunkt, diesem weltveränderten Orgasmus, geschlafen, als Takeru die Augen wieder öffnete. Es war drei Uhr nachts, in weniger als einer Stunde würde er das Haus verlassen müssen um auf Tour zu gehen. Sein Blick fiel auf Kai, in dessen Arme gekuschelt er eingeschlafen, oder besser weggetreten war. Auch Kai schlief. Nur noch so wenig Zeit und die sollten sie schlafend verbringen? Das gefiel Takeru nicht. Er löste sich aus Kais Arm und grinste. Ob Kai schon wieder bereit war? Bestimmt. Vorsichtig, um ihn nicht vorzeitig zu wecken, ließ Takeru sich unter die Decke gleiten, bis seine Lippen auf Kais Glied landeten. Es schlief, wie sein Besitzer, regte sich nicht. Noch war Samen an ihm, sie waren nicht gewaschen gewesen, als sie eingeschlafen waren. Sanft küsste er die weiche, warme Haut, nahm den Geschmack Kais in sich auf. Seine Zunge feuchtete das Glied an, löste die Spuren ab, bevor sie sie aufleckte. Ganz langsam kam Leben in Kais Glied, ganz langsam richtete es sich auf. Na also, Kai war noch in der Lage, noch einmal mit ihn zu schlafen. Nur musste er dazu erst einmal wach werden. Zärtlich zwickte Takeru mit den Zähnen in die weiche Haut an Kais Hoden, nicht zu fest, nur so, wie Kai es gern hatte und nicht ignorieren konnte. „Hä? Takeru?“ „Hier unten!“ Er schlug die Decke zurück und grinste Kai von seiner Warte aus an. „Ich dachte, ich wecke dich mal.“ „Du bist verrückt.“ „Das wusstest du schon vorher.“ Damit machte er sich wieder an die Arbeit, leckte zärtlich und träge die Adern nach, bis ihm Kais Glied in voller Pracht entgegenkam. „Wie kannst du immer noch wollen?“ Kai zog ihn zu sich hoch. „Du willst doch auch noch mal, oder nicht?“ Seine Finger glitten, gefolgt von seinen Lippen, über Kais Brustkorb. Hier und dort saugte Takeru sich fest, wollte auch auf Kai seine Male hinterlassen. „Gern, aber,“ Kai streichelte ihm durch die wirren Haare, drückte ihn an sich. „Ich will dich nicht verletzten, wenn wir so oft...“ „Tust du nicht.“ Takeru stieg wieder über Kai, griff nach dessen Hand und leckte über die einzelnen Finger. „Mach mich weit und feucht und dann nimm mich noch einmal, bevor ich gehen muss.“ Kai leistete Folge, tauchte mit einem Finger in Takeru. Es war das Gefühl, was er liebte, Kai in sich, wenn er Kai ganz und gar gehörte. Schon wieder spürte er Wärme in sich, sah, dass sein Glied steif war und war bereit, ein weiteres Mal zu kommen. Es waren drei Finger in ihm, die ihn dehnten und massierten. „Kai...“ er seufzte, lehnte sich an Kai, zeigte ihm, dass er bereit war. Behutsam drang Kai in ihn ein. Ja, es brannte ein wenig und er würde später Schmerzen haben, aber das hier war es wert. Langsam bewegte er seinen Körper, ritt Kai diesmal deutlich langsamer als zuvor. Kai richtete sie auf, dass Takeru auf seinem Schoss saß und die Beine um Kais Hüften schlingen konnte. So hatte er es am liebsten, wie bei ihrem ersten Mal. Ganz nah. Takeru umarmte Kai, küsste ihn, während Kais Hand sich um sein überreiztes, hartes Glied legte. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich...“ immer wieder wiederholte Takeru diese Worte, genoss die Wärme, die aus ihrer Nähe entstand und dann war die Welle wieder da. Sie war nicht wild und ungezähmt wie zuvor, sie kam auch nicht wie ein Tsunami auf ihn zu. Eine sanfte Brandung ehr, die langsam und warm wie an einer tropischen Küste über ihn hinwegspülte und mit seinem Erguss in Kais Hand und Kais Erguss in ihm eine wohlige Sicherheit hinterließ. Wie auf Wellen schaukelnd wiegte Kai Takeru in seinen Armen. „Du bist meine Welt, Kleines. Ich liebe dich wie wahnsinnig,“ flüsterte Kai in Takerus Ohr. „Lass mich noch nicht los,“ bat Takeru. Noch war ja ein wenig Zeit. Fortsetzung folgt..... Kapitel 92: Treffen ------------------- Mal wieder ein DICKES Danke für eure Kommentare zu meinem letzten Kapitel. Wenn ich eines Tages einen Oscar (oder sonst was) gewinne, wird meine Dankesrede sich nur darum drehen, euch allen zu danken. Und Mama. Und meinem Hund. Und... ihr wisst, was ich meine, oder? Ihr wisst auch, dass mir kein einziger der Jungs gehört und ich dies sehr bedauere. Treffen Es war amüsant zu beobachten, wie Kai an die Decke ging, fand Reita. „Baby-Betten?“ „Baby-Betten,“ bestätigte Uruha ihrem Leader. Auf Kais Stirn pochte eine Ader, was Reita zum Schießen fand. Normalerweise brauchte es länger, um Kai zum Kochen zu bringen, aber seit Takeru vorgestern auf Tour verschwunden war, war Kais gute Laune ebenfalls Mangelware. „Und was genau sollen wir hier damit?“ „Nicht hier.“ Aoi schüttelte den Kopf und sah von seiner Arbeit, Reila Hiromi zu füttern, auf. „Im Tourbus.“ „Im Tourbus. Was sollen sie denn da?“ „Na, da schlafen unsere Töchter drin,“ erklärte Aoi selbstverständlich. „Und ihr habt nicht eventuell an einen Babysitter gedacht?“ „Wo sollte der denn im Bus noch hin?“ Aoi meinte seine Frage völlig ernst. „Vergiss es einfach, ja?“ Kai rieb sich mit der Hand über die Stirn. „Vergiss du, dass wir ohne unsere Kinder auf Tour gehen.“ Uruha hatte Kais Frage verstanden, war aber für Reita offensichtlich nicht begeistert. „Und wenn wir auf der Bühne sind? Was ist dann?“ „Asami ist dabei, sie hat zugesagt, sich solange um die Zwillinge zu kümmern. Also, lässt du die Betten einbauen?“ Uruha öffnete einen der Kartons. Interessiert beugte Reita sich vor. Das war Handwerkszeug, daran hatte er Spaß. „Zeig mal, was ist das für eine Konstruktion?“ Im Kasten lagen Bretter, Gurte und eine kleine Matratze. „Ist ganz einfach, man baut das Bett normal zusammen und verankert es am Boden. Ist eigentlich für Wohnmobile gedacht,“ erklärte Uruha. „Klar, die wenigsten Bands gehen mit Baby auf Tour,“ nickte Reita. „Und warum schrauben wir nicht einfach das normale Bett irgendwo fest?“ „Weil die hier Gurte haben, die durch die Matratzen gehen. Damit können wir Reila Hiromi und Yukiko Cassis anschnallen.“ Aoi wechselte den Griff und legte seine kleine Tochter so an seine Schulter, dass er ihr auf den Rücken klopfen konnte. „Und wo sollen die Bettchen stehen? So groß ist der Bus auch wieder nicht,“ gab Reita zu bedenken. „Wir dachten daran, in meinem Bett Matratze und Lattenrost rauszunehmen und sie in den Kasten zu bauen,“ sagte Aoi. „Und wo schläfst du dann?“ Ruki warf nun auch einen Blick in die Kartons. „Reita, denk nicht mal daran, die zusammen zu bauen. Dafür haben wir Handwerker.“ „Ist schon gut,“ murrte Reita. Vermutlich lag es an dem zusammengebrochenen Bücherregel in ihrer Wohnung, dass Ruki ihm nicht die Fertigkeit zutraute, die Betten sicher aufzubauen. „Bei Uruha im Bett darüber, wo sonst? Super Bäuerchen, Liebling,“ lobte Aoi übergangslos seine Tochter. „Ja, der Spuckfleck auf deinem Rücken ist auch echt super,“ grinste Reita. „Na toll.“ Ruki verdrehte die Augen. „Und dann können wir uns euer Gekeuche anhören, wenn ihr versucht, hinter den Vorhang leise zu sein, oder was?“ „Was soll das denn heißen?“ Aoi zog eine Schnute, während er versuchte, den Fleck auf seinem Rücken zu beseitigen. Reila Hiromi hatte er in ihre Wiege gelegt. „Dass ihr, seit die zwei auf der Welt sind, wieder keine Sekunde die Finger voneinander lassen könnt!“ Kai rieb sich schon wieder die Stirn. „Keine Ahnung, wer euch schon alles zusehen durfte.“ „Weiß ich auch nicht, aber war einer von euch kurz vor dem Turnier an der Klotür, als wir zugange waren?“ Aoi sah fragend in die Runde und nun war es an Reita, seine Hand mit der Stirn kollidieren zu lassen. „Und ich hab zwei solche Paare am Hals,“ stöhnte Kai. „Apropos am Hals haben, Kai,“ Reita konnte nicht anders als zu grinsen. „Vor den Shooting nachher lässt du dir aber den riesigen Knutschfleck am Hals überschminken, oder?“ „Genau, wer kann hier nicht vom anderen lassen?“ Uruha hob Yukiko Cassis hoch, um auch ihr die Flasche zu geben. „Du bist immerhin mit Takeru abgehauen, um während der Party eine Nummer zu schieben. Und hast vorgestern ausgesehen, als hättest du die ganze Nacht nicht anderes getan, als Takeru zu...“ KLONK. Kai hatte den Kopf auf die Tischplatte fallen lassen. „Kai?“ Vorsichtig stupste Reita ihn in die Seite. „Tut es sehr weh?“ „Nein,“ stöhnte ihr Leader. „Es wird besser, wenn man abgelenkt wird...“ Ko-ki nahm seinen Mut zusammen und klopfte an Miyavis Proberaum. Der Solist war mit Hiroto und Ami an der frischen Luft, also war vielleicht seine Band allein. Tatsächlich wurde Ko-kis Mut aber noch stärker als erhofft belohnt, denn Shinpei war allein. „Hi.“ Soweit war er also schon. Die Begrüßung hatte er hinter sich gebracht. „Hi. Ko-ki, richtig?“ Shinpei lächelte ihm freundlich zu. „Richtig. Ist es okay, wenn ich auch Shinpei sage? Unser Sänger heißt Shin,“ erklärte er. „Mach nur, machen hier eh alle. Ich mag es irgendwie.“ Der kleine Drummer zuckte die Schultern. „Okay, dann also Shinpei.“ Ko-kis Wangen glühten vor Freude, dass der andere sich nicht nur an seinen Namen erinnert hatte sonder ihm ach noch erlaubte, ihn mit den Kosenamen anzusprechen. „Was machst du gerade?“ „Pause. Miyavi ist mit seiner Tochter und Hiroto los und die andren zwei sind abgedampft.“ „Hast du Lust auf einen Kaffee oder so? Wir haben hier einen Starbucks drin.“ „Hab ich gesehen und es erst für einen Scherz gehalten,“ sagte Shinpei, während er nickte. Ko-ki wunderte sich etwas über die bunt beklebten Kopfhörer, die dem anderen um den Hals hingen, sagte aber nichts. Mit klopfendem Herzen führte Ko-ki Shinpei zum StarBucks, wo er ihn Nami vorstellte. „Sie kennt euch alle persönlich?“ „Klar.“ Ko-ki setzte sich mit seiner Tasse schwarzen Kaffee an einen der Tische, die etwas weiter ab waren. Außer ihnen waren noch Shou und Yuuto mit ihrem Kaffee beschäftigt und er hatte keine Lust, dass sie alles hörten, was er bei seinem ersten Date zu Shinpei sagte. Wobei es fraglich war, ob es als Date zählte, wenn der andere dachte, man ging nur in der Pause einen Kaffee trinken. „Nicht übel, ihre Freunde beneiden sie bestimmt. Meine zumindest waren ziemlich neidisch, als ich erzählt habe, bei wem ich spiele.“ Shinpei rührte in seinem Kaffee und lachte. „Wie bist du eigentlich an den Job gekommen? Ich denke nicht, dass du einfach angerufen hast und dann hat Miyavi dich genommen, oder doch?“ Immerhin war Miyavi viel, wenn nicht alles, zuzutrauen. „Nein.“ Shinpei lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Kaffee. „Es war echt irre, da war eine unscheinbare Anzeige in einer Zeitung für Schlagzeuger „Sänger und Gitarrist sucht Schlagzeuger für Bühne und Studio“, da hab ich angerufen und vorgespielt. War komisch, da war so ein Kerl, den ich nicht kannte und das Schlagzeug stand in einem Raum mit einem blinden Fenster. Hab mir nix bei gedacht, nur, dass sie vielleicht nicht wollen, dass man in den Raum schauen kann halt. Der Typ hat mich dann vorspielen lassen und später hab ich erfahren, dass Miyavi hinter dem Fenster saß und sich das angehört hat. Hab dann noch mal direkt vor ihm vorgespielt und er fand es gut und da bin ich.“ Nun zuckte Shinpei die Schultern. Ko-ki hatte nicht ganz zugehört, war zu gebannt von Shinpeis Nase gewesen, wie sie sich über dem Kaffee kräuselte. „Und? Gefällt es dir hier?“ „Schon. Miyavi ist ein unglaublicher Musiker und wirklich nett, aber außer ihm kenne ich hier noch nicht wirklich wen.“ „Wieso nicht?“ War Shinpei etwa schüchtern? Das gefiel Ko-ki. „Tja, Miyavis andere Musiker sind nur Support, die sind schlecht auf mich zu sprechen, weil sie ersetzt werden sollen und ich ihren alten Drummer schon ersetzt habe. Er will ja eine feste Band haben und nicht nur irgendwen.“ Wieder zuckte Shinpei die Schultern. „Und die anderen Bands sehen mich wohl nur als einen der zufällig bei Miyavi spielt und mit dem man nichts zu tun haben muss.“ „Glaub ich nicht.“ Ko-ki schüttelte den Kopf. „SuG hatten viel mit der Tour zu tun, die hatten einfach keine Zeit. Gazette sind auch dabei ihre Tour zu organisieren und ihre Babys und Alice nine sind im Studio, genau wie Kagrra. Kra sind nach dem Turnier gleich auf Tour gegangen und Screw kamen gerade aus dem Studio und hatten eine Woche frei.“ „Und was ist mit euch?“ „Wir...“ die ehrliche Antwort wäre gewesen, dass niemanden interessiert hatte, ob Shinpei da war oder nicht, außer ihm selbst und er nicht den Mut gefunden hatte, den anderen anzusprechen. „Wir sind auch noch recht neu hier und haben gerade unser erstes Minialbum rausgebracht. Aber ich wollte dich gerne kennen lernen und darum bin ich hier. Was gibt es spannendes über dich zu wissen?“ „Nicht viel,“ sagte Shinpei. „Außer, dass ich Musik liebe. Ich höre fast immer Musik, darum auch die Kopfhörer.“ „Wie alt bist du eigentlich? Ich bin 20.“ „23. Und dann hast du schon einen festen Vertag? Bin beeindruckt! Aber sag mal, kann es sein, dass hier alle schwul sind?“ Mit dem Kopf zuckte Shinpei auf Ruki und Reita, die gerade hereinkamen. „Fast.“ Ko-ki lachte. „Wir haben verdammt viele Paare und scheinbar haben die sich alle im letzten Jahr gebildet.“ „Wer denn alles? Nicht, dass ich wem auf die Füße trete.“ Neugierig beugte Shinpei sich vor. „Keine Sorgen, hab die selbe Klausel die Klappe zu halten, was Beziehungen angeht, unterschrieben wie alle. Gilt nicht nur für eigene, auch für die von anderen. Erzähl, bitte.“ „Also,“ begann Ko-ki. Zumindest zeigte Shinpei keinen Ekel ob der schwulen Paare. Das war schon mal ein gutes Zeichen. „Zuerst waren Aoi und Uruha ein Paar. Die zwei haben auch zwei Babys, aber die Story erzähle ich dir ein anderes mal, die ist echt abgedreht. Dann sind wohl Ruki und Reita zusammengekommen, die sind erträglich, ganz normal und du merkst nicht sofort, dass sie was miteinander haben. Kai und Takeru sind seit fast einem Jahr ein Paar und ich würde wetten, keiner hier hat öfter Spaß im Lager als die zwei. Shou und Yuuto dort drüben sind noch nicht so lange zusammen, aber sind die nicht süß zusammen? Saga ist fest mit Chiyu zusammen und Nao mit Krümelchen, äh, IV. Dass Miyavi und Hiroto zusammen sind weißt du ja, oder?“ Er verschwieg, dass Reno mit Mitsuru schlief, das war keine echte Beziehung und ging damit keinen etwas an. Kurz überlegte er, ob er wen vergessen hatte. „Weiß ich. Dann sind hier alle schwul. Wahnsinn.“ „Nein, nein. Also, Nami ist mit Keiyuu zusammen und Mai hat eine Freundin, genau wie Yuji und Tora. Und Yuura hat vor ein paar Wochen sogar geheiratet. Was mit Kagrra ist weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau.“ „Und was ist mit dir?“ Fragend sah Shinpei ihn an. „Ich mag Frauen und Männer, bin aber derzeit solo.“ „Ah, ja. Dann sind die paar Heteros hier die Exoten, oder wie?“ Lachend stand Shinpei auf. War das die Möglichkeit, ihn zu fragen, ob er auch ein Exot war? „Bist...“ „Shinpei!“ Miyavi winkte in den Laden und vermasselte Ko-ki damit die Frage. „Bist du fertig und kommst wieder mit? Sonst trink erst aus.“ „Nee, ich bin fertig. Komme gleich nach!“ Er winkte Miyavi lächelnd zu. „Man kann echt unglaublich gut mit ihm arbeiten. Sag mal, ich bin neu hier in Tokyo, kannst du mir einen Laden für Drums zeigen?“ „Klar. Morgen Nachmittag?“ Das war ein Date, keine Frage! Ein richtiges Date! Ko-kis Herz hüpfte. „Super.“ Shinpei ging los, blieb nach zwei Schritten stehen und drehte sich wieder um. „Ko-ki?“ „Ja?“ „Danke, dass du was mit mir machst. Du bist echt nett.“ Dabei schlug er Ko-ki auf die Schultern. „Meinst du, wir könnten vielleicht Freunde sein?“ „G... Gern.“ Ko-ki musste schlucken. „Schön. Dann bis morgen!“ Mit einem breiten, freundlichen Lächeln folgte Shinpei Miyavi. Ko-ki glaubte noch immer, Shinpeis Finger auf seiner Schulter zu spüren. „Man, dich hat es echt erwischt.“ Ryoga drückte die andere Schulter und Ko-ki fuhr zusammen. Er hatte ihren Gitarristen nicht gesehen. „Hey, na und?“ „Verrenn dich nur nicht. Klar, der Kleine ist süß, aber... ich weiß nicht, ob das was wird mit euch.“ „Was weißt du denn schon? Du bist doch genau so ein Aufreißer wie Reno und hast von Liebe keine Ahnung.“ Wütend wischte Ko-ki Ryogas Hand weg. „Das glaubst auch nur du, Ko-ki.“ Traurig schüttelte Ryoga den Kopf. „Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst.“ „Mach dir mal keine Sorgen um mich. Komm, wir müssen arbeiten.“ „Ach, Ko-ki...“ seufzte Ryoga. „Was?“ Da war er zum ersten Mal seit Jahren wirklich verliebt und schon quatschte ihm wer rein. Er würde später Takeru anrufen, der stand wenigstens zu ihm. „Nun schnapp doch nicht gleich ein.“ Ryoga lächelte. „Du bist immer für uns da und machst dir ohne Ende Sorgen um unser Krümelchen. Da darf sich doch auch mal einer Sorgen um dich machen, oder willst du alles allein machen?“ „Nein.“ Er konnte einfach nicht länger böse sein, wenn Ryoga so zu ihm war. „Danke.“ „Ich hoffe auch, du bekommst ihn.“ Jetzt griff Ryoga nach Ko-kis Hand und drückte sie. „Wird schon werden.“ Das würde es, da war sich Ko-ki sicher. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Keine Ahnung, wie alt Shinpei ist. Wenn es wer weiß, möge er es mir sagen, aber ich werde es hier nicht mehr ändern. Passt so für mich, okay? Und tut mir leid, dass er nicht bei SuG ist. Aber ich wollte auf keinen Fall Mitsuru aus der Band nehmen, auch, wenn er schon lange nicht mehr dabei ist. Ich habe Mitsuru immer gemocht und mag ihn auch immer noch und er fehlt mir. Was nun nicht heißt, dass ich Shinpei nicht mag, ich finde ihn sehr sympathisch und ich glaube, er passt echt gut in die Band. Hier spielt er halt bei Miyavi, weil ich ihn unbedingt in der Story haben wollte. Ich hoffe, damit könnt ihr alle leben. Kapitel 93: So weit weg ----------------------- *Hüstel* Da bin ich wieder, und irendwo in meiner Handtasche muss auch ein neues Kapitel sein, wartet, ich muss kurz... Handy, Geld, Taschentücher... Kaugummi, wie zur Hölle kommt eine Gummiente darein? Ah, da ist es ja! Und das hier hab ich auch noch gefunden: Die Rechte an den Jungs gehören noch immer der PSC... Viel Spaß und danke für eure Kommies zum letzten Teil! So weit weg Saga machte es sich auf dem Bett gemütlich und schaltete seine Web-Cam an. Eigentlich mochte er die Dinger nicht, er neigte dazu, sich davor noch schlimmer als vor normalen Kameras zu blamieren, aber es war sozusagen ein Date mit Chiyu. Nachdem er noch mal den Sitz seiner Haare geprüft hatte, rief er Chiyu an. „Hi!“ Fröhlich lachte ihm ein nasser, nur mit einem Handtuch bekleideter, Chiyu entgegen. „Na hallo, was hast du denn mit mir vor?“ Ihm gefiel was er sah. „Nicht viel. Leider.“ Chiyu grinste. „Das ist die erste Nacht in einem Hotel und Takeru ist gerade unter der Dusche. Ich konnte ihn überreden, mich vorzulassen, damit wir in Ruhe reden können.“ „Schade.“ Anzüglich leckte Saga sich über die Lippen. „Wenn ich dich so sehe, hab ich Schwierigkeiten, mich zu beherrschen, weißt du?“ „Sehr lustig, wirklich.“ „Und? Wie ist die Tour?“ „Kann man nach drei Tagen noch nicht wirklich sagen, aber bisher läuft es gut. Nur, dass wir halt jeden Abend woanders sind, in der Halle duschen und Nachts fahren. Der Bus ruckelt total und ich werde immer wieder wach,“ seufzte Chiyu. „Du Armer.“ Saga tat, als würde er nach Chiyus Kopf greifen um ihn zu tätscheln. „Warum fahrt ihr heute nacht nicht?“ „Wir haben morgen nur Termine, kein Konzert und fahren dann tagsüber. Und ob du es glaubst oder nicht, morgen sind wir wieder in einem Hotel!“ „Teilst du dann wieder mit dem Kleinen ein Zimmer?“ Saga war ein wenig misstrauisch dieser Kombination über, da er wusste, was einmal passiert war, als sein Freund sich ein Zimmer mit dem Sänger geteilt hatte. „Mal sehen. Vielleicht trinken wir nachher noch was und schauen, was passiert? Ich schick dir auch ein Video.“ „Untersteh dich!“ Er lachte. „Wenn ich mich schon auf jemanden einlasse, dann auch richtig.“ „Saga.“ Chiyu wurde ernst. „Keine Angst. Ich werde das Kleine nur knuddeln, mehr nicht. Vertrau mir.“ „Das tue ich.“ Es war komisch, sich so mit Chiyu zu unterhalten, ohne ihn berühren zu können. Saga hatte das Gefühl, ein wesentlicher Teil ihrer Unterhaltungen lief über Berührungen ab und das fehlte ihm hier gewaltig. „Glaub mir, das tue ich. Was gibt es Neues bei dir? Machen die vier dich wahnsinnig?“ „Erstaunlicher Weise nicht!“ Nun lachte Chiyu und griff nach einem Handtuch, um seine nassen Haare zu trocknen. Dabei sah er zum Anbeißen aus und Saga wusste, wenn sie nun im selben Raum wären, würde er sich die beiden Handtücher schnappen und Chiyu mit sich ins Schlafzimmer nehmen. Aber so... leider nicht. „Sie benehmen sich ganz gut, auch wenn das Kleine Weltmeister im SMS-Tippen werden will und Masato jeden Tag dreimal mit seiner Freundin telefoniert. Yuji hat das Einzelzimmer für sich beansprucht und sich irgendein Mädel mitgenommen.“ „Spinnt der?“ Saga verlor fast den Glauben. „Er kann doch keine Fans mit aufs Zimmer nehmen, was, wenn die quatschen?“ „So ist er halt.“ Chiyu zuckte die Schultern. „Und wir haben ihn so aufgezogen, dass er mal was gegen seinen Druck tun muss, dass wir uns nicht beschweren dürfen.“ „Aber das ist gefährlich, wir können nicht einfach so... versuch, ihm das auszureden, okay?“ „Das versuche ich schon länger, die anderen auch. Aber Yuji nimmt dauernd irgendeine mit auf Zimmer, auch zuhause. Und immer der selbe Typ Mädchen! Lange, blondierte Haare, Puppengesicht, sexy Kleidung, Beine bis zum Himmel. So süß und harmlos er aussieht, er ist doch unser Playboy.“ Chiyu war fertig mit seinen Haaren und grinste nun schmutzig. „Aber weißt du was?“ „Na?“ „Ich vermisse dich ganz schön.“ Dann stand Chiyu auf und ließ das Handtuch fallen. „Zeig mir doch zumindest etwas mehr von dir, bitte?“ Saga hielt die Luft an. So was über die Kamera zu tun war nicht sein Stil. Aber was Chiyu ihm zeigte, gefiel ihm. Es war zwar nichts Neues für ihn, aber er liebte seinen Freund auf jeder Ebene. Wobei die körperliche gerade fehlte. „Chiyu, ich weiß nicht ob das... ich meine, ich werde dich dann noch schlimmer vermissen... und...“ „IST MEIN DUSCHGEL NOCH IM KOFFER?“ Klatschnass und splitternackt rannte Takeru in Sagas Bild. Das war mehr, als er von dem Kleinen sehen wollte. Chiyu wurde knallrot und zog das Handtuch wieder um sich. „Takeru... ich habe Saga vor...“ „Hi Saga!“ Völlig selbstverständlich winkte Takeru in die Kamera. „Alles klar bei dir?“ „Hi... ja?“ Was sollte er dazu sagen? Der Kerl zeigte ihm gerade alles und sah nicht mal ein Problem darin. „Schön! Ich hab mein Duschgel, viel Spaß noch beim Cyber-Sex!“ Damit wirbelte er wieder aus dem Bild und Saga hörte das Knallen der Tür. „Ich höre euch auch nicht und dusche gaaaaaaaanz lange!“ „Das...“ er wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. „...war Takeru in Reinform, ja.“ Chiyu nickte. „Irgendwie ist die Luft raus, oder?“ „Irgendwie ja, stimmt.“ Saga nickte und lachte. „Sag mal, wie viele Knutschflecke hat der denn?“ „Keine Ahnung, um die 20,“ schlug Chiyu vor. „Dann müssen wir uns aber ranhalten, das zu toppen, wenn du wieder hier bist.“ „Auf jeden Fall! Saga? Ich vermisse dich auch.“ Das konnte Saga nur unterschreiben. Man gewöhnte sich an alles, auch daran, mitten in der Nacht von einem schreienden Baby geweckt zu werden. Oder von zweien. Aber irgendwie zerrte es doch an Aois Nerven. Es war ja nicht so, dass sich Yukiko Cassis und Reila Hiromi darum kümmerten, ob ihre Väter am nächsten Tag einen Fototermin oder ähnliches hatten, nein. Sie schrieen einfach, wann immer es notwendig war. Darum hatte Asami jetzt auch mehr als genug mit seinen und Uruhas Augenschatten zu tun. „Himmel, was mach ich nur mit euch beiden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Da hab ich hier zwei der schönsten Männer Japans vor mir sitzen und verbrauche mehr Make-up als Mana vor einem Konzert im Neonlicht!“ „Mach dir keine Mühe, das bringt heute eh nichts. Die zwei haben Koliken,“ erklärte Aoi. „Ja, ja, hatte mein Sohn auch mal. Das ist ätzend, oder? Hey, Uruha, nicht einschlafen!“ Aoi warf seinem Mann einen Blick zu. Mal wieder war Uruha in der Maske eingeschlafen. Das war nicht ungewöhnlich, hatte er das doch schon seit Beginn ihrer Karriere getan. Neu war aber, dass ein Baby an seiner Brust über dem Umhang schlummerte. Das Bild gefiel Aoi. „Irgendwann muss ich aber schlafen,“ verteidigte Uruha sich. „Na toll, jetzt seid ihr zwei müde. Könnt ihr nicht wie andere Menschen auch Nachts schlafen?“ „Sie stammen von Musiker ab,“ lachte Aoi. „Musiker schlafen nicht in der Nacht, das solltest du wissen.“ „Musiker, die am nächsten Tag ein Shooting haben, schon.“ Uruha legte ihre Tochter in ihren Sitz und ergab sich wieder Asamis Händen. „Tu dein Bestes, Meisterin.“ „Jungs, wird das heute noch mal was?“ Kai tippte mit dem Fuß auf den Boden. Er war schon lange fertig, genau wie Reita und Ruki, die sich nach draußen verzogen hatten. Seine Stimme weckte Reila Hiromi auf, die bisher neben Aois Stuhl geschlafen hatte. „Na klasse,“ murmelte er, als seine Tochter zu weinen begann und wollte sich nach ihr bücken, doch Kai kam ihm zuvor. Er hob sie auf den Arm und wiegte sie sanft hin und her. „Danke, Kai.“ Aoi lächelte ihm zu. „Irgendwann müssen wir hier fertig werden, die Bilder sind wichtig. Was hat sie denn?“ „Ich tippe auf eine volle Windel, ihr Fläschchen hatte sie erst.“ Schon wollte Aoi sich daran machen, das Unglück zu beseitigen, als Kai nach der Wickeltasche – pink mit bunten Kringeln darauf, ein Geschenk von Yasuno – griff. „Lass nur, ich mache das,“ winkte Kai ab und verschwand mit ihr in den nächsten Raum. „Aoi?“ Uruha wandte sich ihm halb zu, während Asami weiter mit dem Abdeckstift arbeitete. „Hm?“ „Meinst du, wir packen die Tour? Was ist, wenn die zwei unterwegs krank werden? Und die anderen drei sind nicht begeistert, den Bus mit schreienden, windelnvollmachenden Babys zu teilen.“ „Wir schaffen das irgendwie. Diese Tour und die nächste und die danach und danach und immer so weiter.“ Er gab sich zuversichtlicher als er war, aber er wusste, dass er der starke Part in der Beziehung war und Uruha sich auf ihn verließ. Nicht, dass er sich nicht auf seinen Mann verlassen konnte, aber Uruha hatte immer noch seine Angst in sich, wenn er auf die Bühne musste. Dann war seine ganze Sicherheit dahin. „Jetzt, wo die zwei auf der Welt sind, wird es leichter, als letztes Mal, als ich schwanger war. Mir geht es gut und dir auch. Bekommen wir halt manchmal etwas wenig Schlaf, wäre nicht das erste Mal.“ „Und Ruki und Reita? Kai kann gut mit unseren Kleinen, aber die zwei sind noch etwas verhalten, meinst du nicht?“ „Sie lieben sie, denk mal daran, was Ruki gesagt hat – UNSERE Kinder. Nicht IHRE Kinder, unsere Kinder. Die zwei sind nicht halb so hart, wie sie gern wären.“ Zudem war Ruki der Erste, wenn sie darum baten, kurz ein Auge auf die Zwillinge zu haben, damit sie ein paar Minuten für sich hatten. „Dann schaffen wir das?“ Unsicher sah Uruha zu ihm hinüber. „Uruha.“ Aoi stand auf, um ihn in die Arme zu schließen. Asami nickte, war zufrieden und fertig mit ihrer Arbeit. „Wir schaffen alles, was wir wollen.“ Sanft küsste er Uruhas Lippen. „Dir glaube ich das sogar,“ lächelte Uruha. „Ich glaube, wir müssen langsam, sonst geht Kai noch an die Decke.“ Er grinste wieder. „Oh ja. Seit Takeru nicht da ist, ist er völlig neben sich.“ „Die zwei können so wenig ohne den anderen sein wie wir.“ Wie zur Bestätigung fanden sie Kai im Nebenzimmer vor, wie er, Reila Hiromi wieder schlafend auf dem Arm, mit Takeru telefonierte. „Nicht mehr lange, Kleines, dann bist du wieder bei mir. Ich vermisse dich unheimlich. Ich weiß. Hey, nicht weinen. Du hast nachher noch ein Konzert, deine Fans lieben dein Lachen mindestens so sehr wie ich. Ich dich auch. Über alles, glaub mir.“ Kai hauchte einen Kuss auf das Handy, was Aoi zum Grinsen brachte. Was hatte Kai vor einem Jahr gesagt? Er wollte nichts von Takeru? So konnten sich Gefühle ändern. „Ich schau nach den Beiden,“ versicherte Asami ihm und Uruha noch, bevor sie vor die Linse traten. Er hatte keine Sorgen, ihr die Kinder anzuvertrauen. Fortsetzung folgt...... Kapitel 94: Empfindsame Stellen ------------------------------- Hallo meine Lieben! Mal wieder kann ich euch einen neuen Teil vorzeigen und hoffe, er gefällt euch gut. Noch mal ganz doll danke dafür, dass ihr so liebe Kommentare geschrieben habt, ich freu mich immer wieder, sie zu lesen. Wollt ihr raten, was sich in der Zeit, die ich nun schon an der Story schreibe an den Besitzrechten geändert hat? Nichts, was mir irgendwie helfen würde - sie gehören immer noch nicht mir und ich habe keine Ahnung, ob irgendwas davon stimmt. Empfindsame Stellen Noch immer war Nao erstaunt über die Reaktion, die er IV mit einfachen Berührungen entlocken konnte. Es reichte bereits, wenn er ihn nur streichelte und küsste um den Jüngeren förmlich in Flammen zu setzten. So wie gerade, da IV mit gerötetem Gesicht und schwer atmend neben ihm lag. „Das war... oh mein Gott... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich mag das Gefühl einfach so gern und ich hätte nie...“ „Pssst,“ unterbrach Nao den Redefluss IVs. „Dann sag einfach gar nichts, okay?“ „Okay,“ nickte IV und küsste ihn. Diese Küsse waren Antwort genug für Nao, zeigten ihm, wie sehr IV mochte, was er mit seiner Hand anstellen konnte. Und seit IV langsam etwas mutiger geworden war, blieb er selbst auch nicht mehr auf der Strecke. „Ich liebe dich, IV.“ Seine Lippen wanderten erneut über IVs Hals, er hatte dort eine sehr empfindsame Stelle entdeckt, die IV jedes Mal dazubracht, die Luft anzuhalten, bevor er sei mit einem tiefen Seufzer wieder ausstieß. „Nao...“ Sanft drückte IV ihn weg. Das war neu. Normalerweise liebte IV es, wenn Nao nicht einfach aufhörte, nur, weil sie bereits gekommen waren. „Was ist denn?“ „Ich... du...“ Nao sah einen Redeschwall auf sich zukommen, doch IV griff zuerst nach seinen Zigaretten. Es war nicht unbedingt Naos Stil, die Zigarette danach zu rauchen, aber mit IV hatte es etwas besonderes an sich. Er sah zu, wie IV sich seine Zigarette anzündete und ließ sich dann von dem Jüngeren Feuer geben. Verdammt, IV durfte nicht mal offiziell rauchen, wenn bekannt wurde, was sie hier taten, säßen sie beide ganz schön in der Tinte. „Was hast du, Krümelchen?“ Er stützte sich auch den Ellenbogen und musterte IV. Etwas lag dem anderen auf dem Herzen, das konnte er an den unsicheren Gesichtszügen erkennen. „Wir beide machen das hier schon seit Wochen und ich liebe es, ich könnte es dauernd machen das Gefühl ist einfach wunderbar und ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber ich weiß dass noch mehr geht, was man machen kann, ich weiß doch, was Ren erzählt und ich möchte das auch probieren, also mit dir und ich weiß, dass du das auch willst, du hast ja nicht so viel davon, wenn du mit deiner Hand und so, also ich dachte, vielleicht, wenn du magst... dann...wollen wir es versuchen?“ „Du willst, dass ich mit dir schlafe?“ Nao war sich zwar ziemlich sicher, dass IV darauf hinauswollte, aber er fragte lieber nach. Schüchtern nickte IV. „Glaub mir, das würde ich wirklich gern machen,“ bestätigte er IV. „Aber ich will dich nicht überfordern.“ „Das geht schon! Ich meine, so groß ist er nun auch wieder nicht, also nicht, dass er zu klein wäre, ich meine, ich mag ihn, der ist toll aber er ist nicht zu groß für mich ich kann das sicher ab und... Nao... hilf mir da wieder raus...“ IV schlug die Hände vor das Gesicht, während Nao lachen musste. Genau darum war er noch nicht bereit, schon mit IV zu schlafen, so gern er es selbst wollte. Er musste zugeben, dass ihn der Gedanke, IV vollkommen zu entjungfern, seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf ging. Aber der Jüngere war noch so unsicher, so unerfahren, dass Nao ihn noch nicht als bereit einstufte. „Nein,“ sagte er, obwohl es ihm schwer fiel. „Willst du mich nicht?“ Traurig sah IV ihn an. „Doch.“ Nao küsste IVs nackte Schulter. „Mehr als jemals einen Menschen zuvor. Aber du bist noch nicht soweit. Das merkst du doch selbst, oder nicht?“ „Ich liebe dich.“ „Das hat damit nichts zu tun. Wenn du nur darum mit mir schläfst, ist es nicht richtig.“ „Aber warum denn sonst? Ich dachte, man tut es, wenn man sich liebt und das ist der beste Grund, den es dafür gibt und ich liebe dich und darum können wir auch miteinander schlafen, oder nicht?“ IVs Augen waren groß. Wenn er ihn so ansah, konnte Nao der süßen Versuchung fast nicht widerstehen und war bereit, doch weiter zu gehen. „Du beginnst gerade erst, das alles zu erfahren. Lass dir Zeit. Wenn wir es jetzt tun, ist es nicht schön für dich.“ „Doch.“ Die Aussage war so kurz, besonders für IVs Verhältnisse, dass Nao stockte. „Was macht dich da so sicher?“ „Ich...“ Der Bassist wurde rot. „Ich hab davon geträumt und war ganz warm als ich wach wurde und dann... hab ich selbst... also... und dabei an dich gedacht und daran, was du in meinem Traum gemacht hast und das war toll. Ich hab das vorher nie gemacht, weißt du?“ „Ich weiß.“ So unschuldig, dachte Nao und er war dabei, ihm diese Unschuld zu nehmen. Eigentlich war er fast versucht, nie mit IV zu schlafen, damit ihm diese Art erhalten bliebt. Aber ihm war bewusst, dass das nicht die richtige Lösung wäre. „Was habe ich in deinem Traum getan?“ „Was?“ „Erzähl mir, was ich getan habe, wie es sich angefühlt hat. Wenn du magst?“ Wieder küsste er IVs Schultern, begann gleichzeitig, über den Brustkorb seinen Freundes zu streichen. „Das ist peinlich, aber okay, ich sag es dir, aber du darfst nicht lachen, dass wäre gemein, weil der Traum war wirklich schön, wir waren im Bett, so wie jetzt und dann hast du mich gestreichelt und geküsst, überall, und du warst so sanft und deine Hände so schön und deine Küsse unglaublich und dann bist du in mich und das war einfach nur ein wunderschönes Gefühl, du warst so nah und warm und ich hab mich an der festgehalten und dann... bin ich wach geworden, aber mir war immer noch warm und da hab ich meine Hand genommen und mir vorgestellt, wie du weitermachst und dich in mir bewegst und... Nao, was machst du da?“ Naos Hand hatte ihre Weg in IVs Schritt gefunden, streichelte dort sanft und vorsichtig. „Was glaubst du wohl?“ „Wirst du...“ „Nein.“ Nao schüttelte den Kopf, während er IV in die Laken drückte. „Noch nicht. Du weißt noch zu viel nicht.“ „Mir ist wieder so warm.“ Das war IVs Umschreibung dafür, dass er scharf war. „Mir auch.“ Er wollte ihn langsam, ganz langsam daran gewöhnen, wie es sein würde, wenn er in ihm war. Nao befeuchtete einen seiner Finger mit Speichel. „Das wird ein wenig ziehen, IV. Aber ich verspreche dir, es wir noch sehr, sehr schön werden.“ „Was hast du mit dem Finger - AU!“ IV schrie kurz auf, als Nao ihm zeigte, was er mit dem Finger tun würde. Sofort hielt Nao inne. „Versuche, dich zu entspannen. Dann wird es leichter.“ „Das fühlt sich komisch an!“ IV wand sich unbehaglich auf dem Bett. „Sag, wenn ich aufhören soll, ja?“ Vorsichtig küsste Nao ihn. „Wird es denn noch anders? Das zieht wirklich doll.“ „Wenn es nur so ziehen würde, wie jetzt, würden Männer nicht auf diese Art miteinander schlafen. Da kommt noch etwas, das sehr viel schöner ist,“ versprach Nao. „Gut, dann mach, ich vertraue dir,“ nickte IV. Obwohl es Nao viel Mühe kostete, schaffte er es, IV langsam zu zeigen, was passierte, wenn der Schmerz nachließ und es schön wurde. Das Gesicht IVs war wunderschön, als er zum ersten Mal erfuhr, das sein Körper einen Punkt hatte, der Gefühle auslösen konnte, die er sich im Traum nicht hatte vorstellen können. So gern Nao auch weiter gehen wollte, es musste genügen, wenn er IV vorsichtig nach und nach darauf vorbereitete, wie es sein würde, eines Tages wirklich und wahrhaftig miteinander zu schlafen. „Warum war das so anders als sonst,“ fragte IV ihn später, als sich sein Körper wieder beruhigt hatte. „Weil ich einen anderen Punkt berührt habe.“ „Würdest du da auch rankommen, wenn du mit mir schläfst?“ „Ja.“ Nao nickte zuversichtlich. „Warum hast du dann nicht mit mir geschlafen?“ „Es hat weh getan, oder?“ „Zu Anfang schon, aber dann wurde es so schön!“ IV schloss die Augen. „Dann magst du es?“ „Ja! Und wie!“ „Ich verderbe dich noch vollkommen.“ Nao lachte auf. „Aber im Ernst, ich will, dass du dich daran gewöhnen kannst, was mit dir passiert und weißt, dass es besser wird, wenn das Ziehen nachlässt.“ IVs Hand schloss sich um seine. „Danke. Danke, dass du mir Zeit lässt.“ „Soviel du brauchst, Krümel.“ Ko-ki konnte kaum fassen, dass er mit der alten Masche, er habe eine Karte für das Kino übrig, wirklich bei Shinpei durchgekommen war und nun nach einem ehr mäßigen Actionfilm mit ihm Burger aß und über die Effekte diskutierte. „An der Stelle, wo er mit dem Auto durch den Feuerball ist, hab ich richtig mitgezittert,“ erklärte Shinpei. „Ich fand das fast schon übertrieben, aber der Effekt war toll!“ Genau genommen hätte Ko-ki sich auch eine stumme Dokumentation über des Leben der Pantoffeltierchen angeschaut, wenn er dafür Zeit mit Shinpei verbringen konnte. „Bei Kino geht es doch ums Übertreiben, sonst macht es keinen Spaß. Aber ich finde den Typen sowieso toll, von daher machen mir auch seine Filme Spaß. Danke, dass du mich mitgenommen hast.“ Shinpei fand den Schauspieler toll? Ko-ki fragte sich, ob toll bedeutete, er mochte sein Talent oder er fand ihn als Kerl toll. „Klar, warum nicht? Ich mache gern was mit dir.“ „Ist halt so, dass ich nicht viel dazu kommen, was zu machen. Ich kenn hier noch nicht viele und nach der Arbeit bin ich immer total fertig. Miyavi nimmt einen ganz schön ran als Chef. Ich muss seine Songs alle drauf haben. Weißt du, er meinte, er war einmal mit einer Truppe auf Tour und als das Publikum „Freedom Fighter“ gefordert hatte, hatte er es gespielt aber ein Teil seiner Band hatte den Song nicht richtig drauf. Dann haben sie die ganze Nacht an dem Song gearbeitet, damit sie ihn auf dem Konzert am nächsten Tag spielen können. Er will nicht, dass ihm das noch einmal passiert.“ „Kann ich verstehen.“ Ko-ki nickte, das war ein Alptraum. Nur schade, dass Shinpei dadurch so wenig Freizeit hatte. „Ich finde es total lieb von ihm, dass er auf den Wunsch eingegangen ist. Weißt du, so was macht auch nicht jeder und das ist doch irgendwie süß, oder?“ „Ja. Ist es.“ Ein Kerl war toll, ein anderer süß, langsam machte sich in Ko-ki ein Kribbeln breit, das nicht zu unterschätzen war. Wenn hier wer süß war, dann war es seiner Meinung nach Shinpei. Weil Shinpei so gebannt auf die Leinwand gestarrt hatte, war ihm zum Glück entgangen, dass Ko-ki wichtigeres als den Film anzusehen hatte. Shinpei war einfach zu süß. „Ich glaube, wir sollten langsam los.“ Shinpei reckte sich. „Morgen geht es weiter und ich sollte irgendwann auch mal nach Hause.“ „Stimmt,“ nickte Ko-ki, obwohl er die ganze Nacht hier sitzen würde, wenn Shinpei danach war. „Es wird kalt,“ stellte Shinpei vor dem Laden fest und zog seine Jacke enger um sich herum. „Wir haben November, was erwartest du?“ Mit Mühe verkniff er sich das Angebot, Shinpei zu wärmen. „Zwanzig Grad im Schatten und ein leichter Wind?“ Ko-ki musste lachen. „Mit welcher Bahn musst du fahren?“ „Linie 14 und du?“ „Ich nehm die 3, geht schneller.“ Denn wenn er mit der 14 fuhr, fuhr er in die völlig falsche Richtung. „Dann sag ich noch mal Danke und bis morgen!“ Shinpei winkte, während er auf seine U-Bahn-Station zusteuerte. „Ja, bis morgen.“ Ko-ki winkte zurück. Na toll. „Oh, warte mal!“ Shinpei kam zurück und drückte ihn. „Danke, dass du so nett zu mir bist, obwohl ich nur Support bin. Ich mag dich wirklich.“ Das war zu viel für Ko-ki. Wenn es eine Chance gab dann war sie hier vor seiner Nase. Ohne zu zögern überbrückte er den Größenunterschied und legte seine Lippen auf Shinpeis. Diese waren weich und fühlten sich gut an, aber es kam keine Reaktion von dem anderen. „Ko-ki!“ Shinpei drückte ihn weg. „Was zur Hölle soll das?“ „Ich...“ lag falsch? Mag dich mehr als du glaubst? In Ko-ki kam das Gefühl hoch, alles falsch gemacht zu haben. „Ich dachte, du magst mich auch und...“ „Ich mag dich auch, aber nicht SO!“ Shinpei starrte ihn wütend und verwirrt an. „Verdammt, ich bin verheiratet!“ Das war zuviel. Ko-ki rannte. Fortsetzung folgt.... Kapitel 95: Trost ----------------- Zu erst mal sorry, dass es so lange gedauert hat. Arbeit und die Cosplay-Vorbereitung für die LBM und die LBM selbst haben mich mehr eingespannt, als ich dachte. Aber ich gelobe wieder Besserung, zumal ich auch noch Ideen habe, die ganz, ganz schnell aus mir raus müssen, XD! An die Leser, die ich auf der LBM getroffen habe: Gott, ich dachte nicht, dass diese Story so beliebt ist. Ich hab mich wirklich gefreut, euch kennen zu lernen. Mir gehört nichts, da ich auch auf der LBM niemanden kaufen konnte... TROST Ko-kis Füße hatten ihn zielsicher zu den Menschen gebracht, mit denen er über seine Enttäuschung reden konnte. IV verstand nichts von solchen Dingen, Shin konnte nicht trösten und so war es für Ko-ki klar, dass er nur in die WG ihrer Gitarristen flüchten konnte. „Himmel, ich bin ja schon da!“ Wütend riss Reno die Tür auf, nur um ihn dann erschrocken anzustarren. „Was ist los mit dir? Warum klingelst du als wäre der Teufel hinter dir her?“ „Shinpei hat eine EHEFRAU!“ Damit warf Ko-ki sich in Renos Arme. „Verfluchte Scheiße,“ brachte dieser es auf den Punkt. „Er... ich hab ihn geküsst und dann hat er mir gesagt, dass er eine Frau hat! Was heißt gesagt, er hat es mir ins Gesicht gespuckt!“ Es tat so weh, so verdammt weh. Hinter ihm schloss sich die Haustür. „Ich hätte auf Ryoga hören sollen! Ryoga meinte, ich soll aufpassen, und nun ist Shinpei verheiratet und ich häng bei euch und... wo steckt Ryoga eigentlich?“ Bisher war ihm nicht aufgefallen, dass Reno nicht nur allein, sondern auch nur in Boxershorts war. „Irgendeine Tussi, mit der er was laufen hat, beglücken.“ Reno schob Ko-ki ganz in die Wohnung. „Setz dich und erzähl mir alles, okay?“ „Das war alles!“ Ko-ki schniefte. „Wir hatten einen tollen Abend und er meinte, der Schauspieler wäre toll und Miyavi auch und da dachte ich, wenn ich ihn nun küsse, wird er nichts dagegen haben und ich dacht – verflucht, ich rede wie IV!“ „Schon gut.“ Reno drückte ihn auf das Sofa. „Ich habe ihn geküsst und er hat mir an den Kopf geworfen, dass er verheiratet ist. Da bin ich einfach nur noch weggelaufen.“ „Du hast nicht abgewartet?“ „Wieso? Damit er sieht, wie ich heulen muss?“ Er lehnte den Kopf an Renos Schulter. „Nein, danke! Das war schon so peinlich genug.“ „Okay. Ist okay.“ Reno strich über Ko-kis Haare. Es fühlte sich gut an, von dem anderen gehalten zu werden. „Was soll ich denn jetzt machen? Ich bin so verliebt in den Kerl!“ „Verschossen, nicht verliebt. Ihr kennt euch kaum, vielleicht lässt es bald wieder nach,“ versuchte Reno ihm Hoffnung zu machen. Es wirkte nicht. „Glaube ich nicht, ich habe ihn wirklich gern. Was machst du, wenn du Liebeskummer hast?“ „Hab ich nicht.“ „Nie?“ „Nein.“ Reno zuckte die Schultern. „Du weißt doch, was ich von Liebe halte. Ich finde sie nett, wenn sich andere daran erfreuen, aber für mich völlig überflüssig. Sex ist was anderes, da hab ich zumindest was von.“ Ko-ki war enttäuscht, er hatte auf einen Rat gehofft. „Und was soll ich dann machen?“ „Ich würde mir vermutlich was hinter die Binde kippen oder es mit einem Kerl tun, bis ich meinen Namen nicht mehr weiß und schon gar nicht, wie der andere Typ hieß,“ sagte Reno. „Ich will mich aber nicht betrinken.“ Er mochte es nicht, wenn er getrunken hatte, die Folgen am Tag darauf waren immer schlimmer als er sich vorstellen wollte. „Dann gibt´s ja noch die Möglichkeit 2.“ „Mit einem Fremden ins Bett steigen?“ Ko-ki zog die Augenbrauen hoch. Das war gar nicht seine Art. „Wer sagt was von fremd?“ Reno beugte sich zu ihm und begann, ihn sanft zu küssen. „Ich helfe dir, Shinpei zu vergessen, okay?“ Einen Moment überlegte Ko-ki ob dies eine gute Idee wäre, aber Renos Lippen auf seinen fühlten sich so gut an, so warm und richtig, dass er nickte. „Okay.“ Unsicher strichen seine Finger über den schlanken Oberkörper seines Kollegen und Freundes. Reno war nicht der Mensch, der aus Sex ein Problem machte. Und das Gefühl, gewollt zu werden, tat Ko-ki gut. Während Reno damit beschäftigt war, ihn sanft zu küssen und auszuziehen, spürte Ko-ki, wie er erregt wurde. Es war lange her, dass er zuletzt mit jemandem im Bett gewesen war und Reno war ohne jede Frage talentiert. „Vergiss ihn, Ko-ki, denk nicht mehr an ihn,“ flüsterte Reno ihm zu. „Ich versuche es.“ Er versuchte, sich auf die Lippen zu konzentrieren, die sich an seinem Hals festsaugten und die Finger, die über seinen Brustkorb strichen. Sie fühlten sich gut an. Aber in seinem Kopf war plötzlich Shinpei. Shinpei, der ihn nicht wollen würde, aber den er dennoch betrog. Ko-ki versuchte, das Gesicht des Drummers aus seinem Kopf zu verbannen, aber es wollte nicht verschwinden. „Warte!“ Entschlossen drückte Ko-ki Reno von sich weg. „Was hast du?“ „Ich kann das nicht. Das geht nicht. Ich... oh verdammt!“ Wütend auf sich selbst fing Ko-ki erneut an zu weinen. „Warum kann ich nicht einfach mit dir schlafen und ihn vergessen und dann ist alles gut? Warum bin ich so verdammt verknallt in ihn?“ „Ist schon gut. Komm her.“ Reno drückte ihn nur fest an sich. „Wir gehen ins Bett und schlafen. Nichts weiter. Nur kuscheln, okay?“ „Okay.“ Damit konnte er leben. Er ließ sich von Reno ins Schlafzimmer führen und kuschelte sich dort unter der Decke mit ihm zusammen. „Es tut so verdammt weh!“ „Ich weiß. Ich weiß, mein Süßer. Ich bin bei dir.“ „Lass mich nicht los, okay?“ „Mache ich nicht.“ Reno ließ ihn wirklich nicht los. „Nur noch ein Konzert, dann hab ich dich wieder!“ Takeru hüpfte durch den Backstagebereich und trällerte in sein Handy. „Ja, Kleines, hast du. Ich vermisse dich auch.“ Kai war offensichtlich amüsiert. „Morgen Abend bin ich wieder bei dir und dann treiben wir es die ganze Nacht, klar? Ich bin extrem unterversorgt.“ „TAKERU!“ Yuji schlug ihm auf die Schulter. „Dass muss nicht jeder wissen.“ „Was denn?“ Takeru sah seinen Kollegen an. „Kai, der ärgert mich.“ Am anderen Ende der Leitung lachte Kai. „Du bist süß, wirklich süß.“ „Was soll das nun schon wieder heißen? Machst du dich über mich lustig?“ „Niemals. Ich liebe dich doch.“ „Ich dich auch! Muss auflegen, die wollen mir noch die Augen machen, bis dann!“ „Bis dann, Kleines.“ Mit einem lauten Schmatzer in den Hörer legte Takeru auf. „So, dann wollen wir mal!“ Er stürmte in die Maske. Seine Laune war blendend. Da heute ihr Finale war, würde er Kai morgen wieder sehen und die Tour war wunderbar gelaufen. Nachher auf der Bühne würde er alles geben, bis er nicht mehr konnte. „Wir können uns die Beleuchter sparen, so, wie du strahlst.“ Masato piekste ihn in die Seite und Takeru quietschte auf. „Was denn? Darf ich keine gute Laune haben?“ „Doch, natürlich. Ich freu mich auch auf zuhause.“ „Chiyu und Mitsuru freuen sich sicher auch. Nur Yuji nicht!“ Takeru streckte ihm die Zunge heraus. „Ich freu mich auch auf meine Wohnung.“ „Ja, aber da wartet keiner, nicht wahr? Ich verkupple dich bald, ist ja nicht auszuhalten, dass du unausgeglichen bist.“ „Ich bin ausgeglichen,“ schnauzte Yuji ihn an. „Klar. Du brauchst einen Freund. Okay.... eine Freundin!“ Takeru konnte immer noch nicht glauben, dass Yuji wirklich nur Frauen mochte. Das war doch unnormal. „Suche ich mir allein, danke. Und jetzt lass endlich dein Makeup machen, sonst kommen wir zu spät auf die Bühne!“ Brummend verzog Takeru sich, seine Augen machen zu lassen. Als er knappe drei Stunden später von der Bühne ging, war sein Kopf wie leer gefegt. Ihm war, als rausche alles. Das war das beste Konzert, dass sie bisher gespielt hatten. Sein Körper war wie unter Strom, Schweiß lief ihm den Rücken herunter. „Das war der HAMMER!“ Er sprang die letzte drei Stufen der Treppe hinunter. Mitten im Sprung spürte er, wie sein Blut in die Beine sackte. Er konnte sich nicht richtig abfangen und fiel hin. „Keru!“ Chiyu lachte. „Ich... Hilfe...“ „Kleines?“ Mitsuru packte ihn. „Mir ist komisch.“ „Hinlegen, Beine hoch!“ Ihre neue Managerin drückte ihn zu Boden. „Ich kenn das, wenn du Muster wie von einem LM.C-Cover siehst, sag bescheid!“ „Hä?“ Das war unlogisch. Er sah kaum noch etwas. Jemand, vermutlich Masato, hob seine Beine hoch. Takeru schloss die Augen. Langsam ließ das Rauschen nach, ganz langsam nahm die Welt wieder Form an. „Verdammt.“ Nuschelte er, als er wieder da war. Sein Körper klebte vor kaltem Schweiß. „Geht es wieder?“ Yuji sah ihn besorgt an. „Hier, trink das.“ Wasser floss ihm in den Mund.. „Danke. Ich bin nur fertig, dass ist alles.“ „Du brauchst Urlaub.“ „Allerdings,“ stimmte er Yuji zu. „Bekommt ihr.“ Ihre Managerin, Takeru beschloss sich doch die Mühe zu machen, sich den Namen zu merken, nickte. „Die nächsten zwei Wochen sind frei, ich sage die Termine ab.“ „Danke.“ Chiyu lächelt ihm zu. „Soll ich dich zum Bus tragen?“ „Bitte.“ Takeru streckte die Arme nach ihm aus. „Sagt Kai nichts, okay?“ Er war einfach nur alle gewesen, nichts weiter. Kam ja mal vor. „Versprochen.“ Chiyu hob ihn hoch. Vermutlich waren sie zum Bus gegangen, aber daran konnte Takeru sich nicht erinnern. Er war auf Chiyus Arm eingeschlafen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 96: Neuzugang --------------------- Hallo liebe Leser! Vielen Dank für eure Kommies zu meinem letzten Kapitel. Und nun eine Bitte an euch: Wer meinen Neuzugang kennt und etwas über meinen Neuzugang weiß, was hier nicht gesagt wird, der möge bitte einfach abwarten und nichts sagen. Ich weiß Bescheid. (An die, die ich nun verwirrt habe – wartet auch ab, okay?) Niemand, auch nicht mein Neuzugang, gehört mir. Leider!!!!! Und nun los: Neuzugang Kai gab zu, dass das Wiedersehen mit Takeru heftig ausgefallen war. Das war vermutlich auch der Grund, warum er schon den ganzen Tag den Spott seiner Kollegen ertragen musste. „Reiß die Klappe nicht so weit auf, Aoi! Gestern hab ich dich und Uruha IM TONSTUDIO erwischt,“ erinnerte er ihren Gitarristen. „Wo denn auch sonst?“ Aoi blies die Backen auf. „Wir tun es halt nicht so gern vor den Kindern.“ „>Kai, kannst du mal fünf Minuten aufpassen? Ist wichtig! < – Ja, total!“ Und nett wie er war hatte er ein Auge auf die Zwillinge gehabt. Als Aoi und Uruha nach den versprochenen fünf Minten nicht wieder aufgetaucht waren, hatte er sich, die Zwillinge im Arm, auf die Suche gemacht und Aoi schließlich auf dem Mischpult vorgefunden, wie er seine Beine um Uruhas Hüften wickelte und offensichtlich gerade sehr viel Spaß hatte. „Wir,“ mahnte Uruha ihn, „sind heute nicht zwei Stunden zu spät und mit einem dicken Grinsen im Gesicht und einem noch breiter grinsenden, völlig zerzaustem Takeru angekommen. Wieso hat er sich eigentlich nicht mal gekämmt?“ Kai wurde bei Uruhas Frage rot. „Weil ich im Auto keinen Kamm hatte, wieso?“ Takeru schlüpfte durch die Tür. „Hi, Kleines. Hast du Lucy mit?“ Ruki winkte Kais Freund. „Ja, ist drüben.“ „Wieso hast du dich nicht gekämmt, bevor du ins Auto bist,“ fragte Reita. „Hatte ich ja,“ Kai sah das Unglück kommen. „aber dann war ich im Auto so scharf auf Kai, dass wir rangefahren sind und noch eine Runde drangehängt haben. War zwar verdammt kalt, aber es hat sich gelohnt. Warum lacht ihr denn?“ „Kleines...“ Kai zog ihn an sich. „Du bist einfach nur niedlich.“ „Wer ist hier unterversorgt?“ Aoi wackelte mit den Augenbrauen, als Reila Hiromi anfing zu weinen. „Na, Hunger?“ „Wer sagt hier was von unterversorgt?“ Takeru sah in die Runde. „Ich hab nur drei Wochen lang Kai entbehren müssen, das ist echt schwer. Versucht ihr das doch mal!“ „Lieber nicht, danke.“ Uruha lachte, während er Aoi die Flasche reichte. „Sie sind ganz schon groß geworden, was?“ Fragend beugte sich Takeru über Reila. „Darf ich sie füttern?“ „Na gut.“ Aoi reichte ihm das Baby. Kai besah sich die Zwillinge. Waren sie wirklich schon so groß? Er rechnete kurz nach. Ja, sie waren bereits drei Monate und zwei Wochen alt. Lächelnd sah er zu, wie sein Freund sich mit dem Mädchen auf das Sofa setzte und ihr die Flasche reichte. Ein süßes Bild, wie er fand. „Also, dann müssen wir ja nichts weiter besprechen, oder?“ Ruki erhob sich, um eine rauchen zu gehen. „Nur die Tour, aber sonst haben wir alles geklärt,“ warf Kai leicht bissig ein. Wie sollte man eine Tour planen, wenn dauernd Gespräche über sein Sexualleben, das Sexualleben von Aoi und Uruha, die Babys und Zigarettenpausen in den Weg kamen? „Siehst du, du machst das schon.“ Reita klopfte ihm freundlich auf den Rücken, bevor er mit Ruki den Raum verließ. „Im Tonstudio, also wirklich!“ „Tonstudio?“ Takeru zog die Augen hoch. „Ich fand das Mischpult unbequem, als Kai und ich dort.... WAS DENN?“ Aoi und Uruha lachten laut, während Kai sich nur ein tiefes, tiefes Loch im Boden wünschte, in das er sich verkrümeln konnte. Wahlweise ein Brett, das er sich vor den Kopf hauen konnte. „Kai? Hab ich was Falsches gesagt?“ In Ermangelung eines Brettes schlug Kai sich die Hand fest vor die Stirn. Das war besser. „Ist schon gut, Lieling, ist schon gut.“ „Okay. Sie trinkt ganz toll bei mir, oder?“ „Du machst das klasse, Kleines.“ Uruha nickte ihm zu. „Darf ich sie mal über Nacht haben? Dann könnt ihr zwei...“ „Gerne,“ unterbrach Aoi. „Morgen?“ Kai wünschte sich, der Rest seiner Kollegen wäre so diskrekt wie Reita und Ruki. Aber dieser Wunsch würde ihm zumindest in diesem Leben wohl nicht erfüllt werden. Und um nun hatte er auch noch Nachtschicht mit Takeru bei den Babys. Na super. Konnte es noch besser kommen? „Übrigens,“ warf Uruha ein. „Miyavi will uns heute wen vorstellen. Um drei im Starbucks.“ Es konnte besser kommen. Wenn Miyavi lud, dann hatte es meist weitreichende Folgen. Sein neuer Drummer, Shinpei, war zwar harmlos, aber wer wusste schon, was für Personen er nun angeschleppt hatte? Miyavi war leider, genau wie Takeru, alles zu zutrauen. Eigneltihc hatte Yuji nach der Tour nicht wirklich Lust, schon wieder in der PSC zu hängen, aber da eine Nachbesprechung gewesen war, waren seine Chancen, zuhause im Bett zu bleiben, gleich null gewesen. So saß er nun mit dem Rest seiner Band im Starbucks und wartete auf Miyavi, der etwas zu verkünden hatte. „Müssen wir dabei sein,“ quängelte er. „Müssen wir.“ Mitsuru neben ihm legte seine Füße auf den Tisch. „Und Himmel noch mal, es reicht mir echt, dass du immer so gervt bist.“ „Ich sag es ja: Mehr Sex für Yuji, dann wird alles besser.“ Masato setzte sich dazu, als ein nasser Lappen vor Mitsuru landete. „Hey, was soll das denn?“ Der Drummer sah die Lappenwerferin Nami entgeistert an. „Füße runter und Tisch abwischen, aber sofort oder ich erteile dir eine Kaffee-Sperre.“ „Mensch, nun hab dich nicht so!“ „Oder ich gebe Takeru Kaffee, mit extra Koffein, ist das besser?“ „Schon gut...“ Ergeben nahm Mitsuru die Füße herunter und wischte über den Tisch. Yuji war nur froh, dass seine Kollegen so zumindest etwas von ihm abgelenkt waren. „Such dir wirklich mal wen.“ Leider hatte es bei Chiyu, der wiedr so entspannt und glücklich aussah, nicht geklappt. Wäre ja auch zu schön gewesen. „Zu deiner Info, ich hatte sieben mal Sex auf dieser Tour.“ Groupies waren was Tolles, lockerer Sex, keine Verpflichtung, nichts. „Jemanden für länger, was Festes, so wie wir, also wir ohne Mitsuru,“ grinste Chiyu. „Wie denn? Ich steh auf Frauen und Frauen wollen nicht Yuji, sondern wenn den Gitarristen von SuG.“ Darum hatte er auch immer nur kurz Bettgeschichten. Es war nicht so, dass er sich prinzipielle gegen eine Beziehung wehrte, aber woher nehmen? „Dann schau dich im Bussines um,“ schlug Masato vor. „Klar, wenn hier eine blonde Traumfrau mit einem Hammer-Körper durch die Tür kommt, schnappe ich sie mir sofort,“ quittierte er den Vorschlag ironisch. Die Frauen im Geschäft waren entweder viel zu jung oder völlig abgehoben. „So, alle da?“ Miyavi betrat, mit Shinpei, dem StarBucks und sah sich um. „Scheint so. Die Stelle an meiner zweiten Gitarre ist fest besetzt. Ich will euch heute Yooh vorstellen. Yooh? Komm rein, sie beißen nur auf Wunsch.“ Yujis Kiefer klappte nach unten. „Siehst du, was ich sehe?“ Akiya flüsterte mit Izumi. „Sonst kneif mich mal.“ „Hammer genug?“ Masato grinste Yuji an. Allerdings, Hammer genug. Was da den Raum betrat war nicht, womit Yuji gerechnet hatte. Lange, schlanke Beine steckten in einer engen schwarzen Jeans, darüber eine lange pinke Rüschenbluse, ein schwarzer zarter Schal war um den Hals geschlungen worden und fiel bis auf die schmalen Hüften. Große, dunkel glänzende Augen saßen in einem zart gebräunten, von langen blondierten Haaren umrandeten Gesicht. „Au!“ Akiya schrie auf. „Verdammt, ich seh da immer noch eine Frau.“ Yuji kniff sich ebenfalls kurz, aber auch er sah nichts anderes als seine perfekte Traumfrau. Hätte er seine Traumfrau zeichnen sollen, sie hätte ganz genau so ausgesehen. Im Raum war eine seltsame Unruhe entstanden, als Yooh freundlich lächelte und winkte. „Irgendwer ein Problem mit meiner Wahl?“ Miyavi verschränkte die Arme. „Yooh wird ab sofort bei mir spielen und wenn das jemanden nicht passt – Pech gehabt.“ „Warum sollte es ein Problem sein?“ Yasuno zuckte die Schultern. „Du hast uns nur überrascht, Yooh. Willkommen in der PSC.“ „Danke,“ krächzte Yujis Traumfrau. „Sorry, hab eine Halsentzündung gehabt, meine Stimme ist noch hinüber.“ Das Lächeln auf Yoohs Lippen gefiel Yuji ebenfalls. „Dann ist ja alles... Moment!“ Miyavi ging an sein Handy. Es überraschte Yuji kurz, dass Miyavi seinen eigenen Song als Klingelton hatte, aber dann dachte er an Takerus Handy und verwarf den Gedanken wieder. „Ja, ist gut. Vergessen, ich bin auf dem Weg! Jungs? Kann einer von euch Yooh alles zeigen? Ich hab einen Termin verpennt.“ „Mach ich.“ Yuji war schnell gewesen, als er hatte sein wollen. „Danke Yuji! Tut mir leid, Yooh, aber ich muss los. Yuji kümmert sich darum, dass du nicht den Überblick verlierst.“ „Schon okay,“ nickte Yooh und lächelte Yuji zu. Yuji bemerkte, dass seine Beine wackelig waren und seine Kollegen hinter ihm feixten, als er sich zu Yooh begab. „Hi, ich bin Yuji.“ „Hallo. Yooh.“ Yooh streckte ihm die Hand hin, die Yuji sofort ergriff und fest schüttelte. „Danke, dass du mich herum führst.“ „Klar. Die anderen wirst du schon noch kennen lernen.“ „Ich weiß ja, wie sie heißen.“ Yoohs Stimme klang arg angegriffen. „Du musst nicht viel reden, schone dich lieber. Bist du noch schlimm krank?“ „Geht so, kein Fieber oder sonst was. Nur der Hals streikt noch.“ „Warte mal. Nami?“ Er drehte sich zu der Kellnerin. „Magst du Yooh einen heißen Tee machen?“ „Ich setzte ihn auf deine Rechnung.“ „Auf dich ist Verlass.“ Langsam leerte sich der Raum wieder, während die Band zu ihren Proben verschwanden. Die meisten grüßen Yooh kurz und freundlich. Minuten später hielt Yooh eine Tasse heißen Tee in der Hand, während Yuji anfing, zu erzählen. „Den StarBucks kennst du ja schon. Der ist sozusagen unser Herzstück und Nami die Seele.“ „Und Yuji ein Schleimer,“ warf sie ein. „Ich hab es Miyavi erst nicht geglaubt, aber ihr hab wirklich StarBucks hier drin. Finde ich cool. Warum?“ Yooh nippte an dem Tee. „Ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir ein anderes Mal.“ Wobei Yuji ganz stark hoffte, dass Yooh sich zu einem Date überreden lassen würde. Etwas hatte Yooh an sich, dass noch besser war als die Optik. „Okay. Und nun?“ „Zeige ich dir des Rest des Gebäudes.“ Yuji spazierte voran. „Das ist der Eingang, ich vermute mal, auch den kennst du schon. Dahinten geht es zum Parkplatz, der ist nur mit Karte zugänglich. Besser, du parkst dort, wenn du mit dem Auto kommst. Sonst findest du Botschaften an alle Musiker darauf. Teils sogar in den Lack gekratzt!“ „Ist nicht wahr?“ „Doch! Du hättest mal meinen schönen Wagen sehen sollen! Die haben mir Nachrichten für Takeru reingeritzt, ich hab gedacht, ich spinne. Dafür hab ich...“ einem Reporter die Reifen aufgeschnitten, aber das wollte er Yooh dann lieber nicht sagen. „... ziemlich viel zahlen müssen. Lass uns erst mal runter fahren.“ Innerlich hoffte Yuji, dass der Fahrstuhl klischeehaft stecken bleiben würde, aber natürlich tat er ihm den Gefallen nicht. „Was ist hier unten?“ Interessiert sah Yooh sich um. „Wir haben hier zwei Tonstudios vor Ort und dort hinten eine Halle für Fotos. Ist zwar nichts besonderes, aber Weißwand-Bilder lassen wir immer hier machen, das ist leichter, als in andere Fotostudios zu fahren.“ „Das ist wirklich praktisch.“ Yuji sah zu, wie Yooh das Studio inspizierte. „Ihr habt echt alles da, was man braucht.“ „Eigentlich ist es nur Geiz. Das ist billiger, als Studios zu mieten,“ gab er zu. Sie fuhren wieder ins Erdgeschoss. „Was ist da hinten?“ „Das Mehrzweckzimmer. Wird für Pressekonferenzen und Partys genutzt. Eigentlich auch für PSC-Zusammenkünfte, aber die finden immer im StarBucks statt.“ „Sinnvoll, da gibt es wirklich guten Kaffee.“ Yooh strahlte. „Ich liebe guten Kaffee. Und der Tee ist auch toll.“ Das Strahlen erwärmte Yujis Herz. Wie war das gewesen? Wenn eine Traumfrau durch die Tür kam, würde er sie sich schnappen? Es war viel mehr so, dass Yooh ihn geschnappt hatte. „Im ersten Stock sind die Proberäume von Alice nine, Screw, Kagrra und seit einigen Monaten auch von Vivid. Miyavi, Gazette, Kra und wir von SuG proben im zweiten Stock, darüber im dritten haben die Chefs ihre Büros und die Schneiderei und Maske sitzen auch dort.“ Yuji stieg in Stockwerk zwei aus. „Hier ist der Raucherraum. Die gibt´s auf jeder Etage, aber die meisten Leute rauchen in den Proberäumen, außer Gazette, Alice nine und Miyavi, wegen der Kinder.“ „Dann haben Aoi und Uruha wirklich zwei Töchter? Das war kein Gag?“ „Nein, sie haben Zwillinge. Und die sind immer dabei.“ Yuji überlegte, wo sie bei Yoohs Vorstellung gewesen waren, bis ihm einfiel, dass auch Aoi gefehlt hatte. Vermutlich hatte er etwas mit den Babys zu tun gehabt. „Du wirst sie noch kennen lernen. Miyavis und Hirotos Ami kennst du sicher schon, oder?“ „Ja. Die zwei sind lustige Väter.“ Yooh lachte heiser und warf sich die Haare aus dem Gesicht. „Und hier sind die Toiletten. Leider haben wir hier unten keine Männer- und Frauen-Klos, sondern nur drei Kabinen auf jeder Etage.“ Er hoffte, dass dies kein Problem für Yooh darstellen würde. „Wer braucht das schon?“ Scheinbar nicht, denn Yooh zuckte die Schultern, bevor ein Hustenanfall kam. „Entschuldige, mein Hals nervt.“ „Vielleicht solltest du dich besser noch etwas schonen, meinst du nicht?“ „Gute Idee. Miyavi ist eh schon weg, ich fahr heim zu meinen Katzen und geh schlafen,“ nickte Yooh. „Du hast Katzen?“ Yuji war zwar nicht der größte Freund von Katzen, aber er mochte sie und er wollte noch über was andere als den Gebäudeaufbau mit Yooh reden. „Zwei Stück. Eine heißt Marie, wie bei Aristocats, und die andere Emily.“ „Süß. Konnte ich dir etwas weiter helfen?“ „Ich denke nicht, dass ich verloren gehen werde. Aber warum habt ihr nun einen StarBucks im Haus?“ „Ach ja. Das erzähle ich dir, wenn du wieder fit bist. Vielleicht bei einem Kaffee oder so?“ „Wird das etwa ein Date?“ Yooh grinste. „Wenn du magst. Sonst erzähle ich dir einfach nur was.“ Wenn Yooh jetzt nein sagte, saß er ganz schon n der Patsche. „Übermorgen, halb zwei, aber nicht hier. Ich will schmutzige Details über die anderen Bands. Wo?“ Yuji überlegte kurz. War das nun ein Date oder nicht? „Hier in der Nähe ist ein Nudelladen, der ist echt lecker.“ „Gute Idee. Für unser Date.“ Yooh gab ihm einen Kuss auf die Wange, der Yuji erröten ließ. Ja, er hatte sich soeben in Miyavis Gitarristin verliebt. Fortsetzung folgt..... Kapitel 97: Babysitter ---------------------- Hallo liebe Leser! Zuerst einmal DANKE für eure Kommentare! Ich bitte euch darum, meine Umfrage zu beachten: http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/29616/ Ich würde wirklich gern ein Treffen, oder bei entsprechender Nachfrage auch zwei, mit euch veranstalten. Da ich das aber nur mache, wenn ich genug Resonanz habe, brauche ich eure Stimme zu dem Thema. Danke! Und nun, ohne Werbung und Vorspann, der nächste Teil meiner Seifenoper! Deren Darsteller in freier Wildbahn (sprich: nicht bei mir) leben, nichts hiermit zu tun haben und die mir keinen Cent einbringt. Babysitter „Hast du vor, jetzt gar nicht mehr mit mir zu reden?“ Shinpeis Stimme ließ Ko-ki von seinem Papierkram aufsehen. Er war Shinpei seit einigen Tagen erfolgreich aus dem Weg gegangen. Der Kuss und die Abfuhr waren ihm zu peinlich gewesen. „Doch, klar. Ich hatte nur viel zu tun.“ Das war eine glatte Lüge, und er wusste, dass Shinpei das wusste. „Kenn ich.“ Aber Shinpei tat, als kaufe er Ko-ki seine Lüge ab. Noch immer schlug Ko-kis Herz schneller, wenn er den VERHEIRATETEN Drummer sah. Auch, wenn er versuchte, es zu unterbinden. „Wie geht es dir?“ „Stressig halt. Wie immer.“ Er zuckte die Schultern. Was sollte er schon sagen? „Hör mal, Ko-ki wegen dem...“ „Vergiss es einfach, okay?“ Schnell fiel er Shinpei ins Wort. „Ich bin nicht verliebt in dich oder so.“ Die nächste Lüge. „Ich dachte nur, du magst Männer, und da du mir sympathisch bist, dachte ich, wir könnten es mal versuchen. Hat nichts zu bedeuten gehabt.“ „Wirklich nicht?“ Shinpei setzte sich ihm gegenüber hin. „Ich bin nicht blöd, ich dachte, es heißt was, als du abgehauen bist.“ „Weil es mir so peinlich war,“ gab Ko-ki zu. „Schon mal wen geküsst und dann erfahren, dass er verheiratet ist? Oder sie?“ „Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber ich hab mit 18 geheiratet, da kommt das nicht oft vor.“ „So lange schon?“ Eine Schulliebe, na wunderbar. Ko-ki konnte sein Pech kaum fassen. „Ja, fünf Jahre bald. Miwako war schwanger, und wir haben geheiratet.“ „Du bist Vater?“ Ein Kind hatte Shinpei also auch noch, das wurde immer besser. Es war, als stieße jemand ein Messer immer wieder in Ko-kis Brust. „Nein.“ Traurig schüttelte Shinpei den Kopf. „Miwako hat das Kind verloren. Aber wir sind jetzt soweit, wir versuchen es seit einem halben Jahr erneut.“ „Oh... das tut mir leid.“ Es tat Ko-ki nicht leid, er war erleichtert, dass kein Kind Shinpei an seine Frau band. Und er fühlte sich miserabel deswegen. „Ich habe wegen deinem Kuss überreagiert. Ich hätte dich nicht wegstoßen sollen und dir meine Ehe so an den Kopf knallen dürfen. Das tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun.“ Shinpei sah auf seine Hände. „Ist schon gut.“ Ko-ki wollte nicht, dass Shinpei niedergeschlagen war. „Ich hab halt die Zeichen falsch gedeutet und dachte, es wäre einen Versuch wert. Keine Sorge, ich mag dich nur als Freund.“ Zumindest wollte Ko-ki Shinpei als Freund behalten und das konnte er nicht, wenn dieser wusste, dass er Nacht für Nacht von ihm träumte. „Ich hätte dich nicht küssen sollen, das tut mir leid.“ Und das tat es wirklich, schließlich konnte es sein, dass dieser eine dumme Kuss seine Freundschaft zu Shinpei ruiniert hatte. „Mir nicht.“ „Bitte?“ Das war überraschend. „Mir tut nicht leid, dass du mich geküsst hast. Und dir sollte es auch nicht leid tun. Harken wir es unter Ehrfahrung ab, in Ordnung?“ „Und dann ist alles wieder gut?“ Ko-ki konnte kaum fassen, wie ihr Gespräch verlief. „Für mich schon.“ Shinpeis Schultern zuckten hoch. „Ich mag dich wirklich, du bist ein toller Freund und dass du Männer magst, stört mich nicht das geringste Bisschen. Von mir aus ist es kein Problem, dich in den Arm zu nehmen. Weißt du, seit der Schule haben ich keinen so guten Freund mehr wie dich gehabt.“ Die Worte waren gleichzeitig Balsam für Ko-kis Herz und wieder ein Messer, dass sich hineinbohrte. Ein Freund. Mehr nicht. Aber viel mehr als nichts. „Für mich auch,“ log Ko-ki und lächelte. Als es klingelte, sprang Takeru aus seinem Bett und rannte zur Tür. Kai war noch unter der Dusche. „Hallo ihr vier!“ Takeru riss Aoi, Uruha und den Babys die Wohnungstür auf. „Hallo... TAKERU!“ Aoi lachte. Was war denn? Ach so, er hatte nichts an. „Kommt rein, setzt euch.“ Er ging voran. „Stören wir vielleicht?“ Er konnte das Grinsen in Uruhas Stimme hören. „Nö. Wir sind fertig, Kai duscht nur noch. Ich bin eingenickt, nachdem er mich massiert hat, ich war zuerst unter der Dusche, wir wussten ja nicht, wann ihr genau kommt. Wollt ihr was trinken?“ „Ehm... nein, danke. Wir gehen gleich wieder.“ Aoi grinste noch immer, während er sich daran machte, die Babytasche auszupacken. „Uruha, holst du das Bett?“ „Klar.“ „Was habt ihr denn alles mit?“ Takeru beugte sich neugierig über die Tasche auf Aois Schoß. „Willst du dir nichts überziehen? Ich meine, ich kenn dich zwar nackt, aber es ist mir irgendwie unangenehm.“ Wenn Aoi das wollte, zog er sich halt was an. „Bin gleich wieder da!“ Er verschwand ins Schlafzimmer, das Kai gerade durch die Badezimmertür betrat. Im Gegensatz zu ihm hatte Kai sich bereits angezogen. „Aoi und Uruha sind mit den Zwillingen hier,“ informierte Takeru ihn, während er in seine Shorts stieg. „Zieh dich an, ich mach die Tür auf.“ Kai steuerte bereits auf das Wohnzimmer zu. „Sind schon da, Uruha holt noch das Reisebett.“ „Du hast ihnen SO die Tür aufgemacht?“ Ungläubig sah Kai ihn an. Was hatten die Gazette-Jungs nur alle? Seit wann waren sie so verklemmt? Takeru nickte. „Ach Kleines, ich liebe dich.“ „Manchmal bist du echt komisch, Kai.“ Takeru küsste ihn auf die Wange. „Komm, lass uns Babysitten.“ In der Stube hatte Uruha mittlerweile das Reisebett aufgeklappt und Aoi alles bereit gestellt. „Ihre Milch ist vorbereitet, ihr müsst nur den Flaschenwärmer wieder an machen, dann könnt ihr die Fläschchen einfach rausnehmen und anfangen, die zwei zu füttern,“ begann Aoi zu erklären. „Sollten die Fläschchen nicht reichen, auf eine der Flaschen kommt ein Messlöffel Pulver, haltet in den leeren Flaschen einfach Wasser warm, dann hat es die richtige Temperatur. Und Reila Hiromi macht immer eine Pause beim Trinken, nach der Hälfte hört sie einmal auf. Dann versucht es nach ein paar Minuten noch mal, meist trinkt sie dann weiter. Yukiko Cassis trinkt sehr schnell, nehmt ihr das Fläschchen immer wieder mal ab, damit sie sich nicht verschluckt. Sie braucht zwei Bäuerchen, sonst ist sie quengelig. Beim Wickeln sind beide unkompliziert, aber sie sind gerade frisch gemacht. Wenn sie nicht schlafen wollen, singt ihnen leise was vor, ist egal wie schief, es stört sie nicht mal, wenn Uruha singt.“ „Danke, Liebling,“ warf Uruha ein. „Stellt das Bettchen nachher zu euch ins Schlafzimmer, sie sind fremd hier und haben sicher Angst, wenn wir beide nicht hier sind. Lasst sie nicht allein irgendwo drauf liegen, wenn sie sich rollen, fallen sie runter. Seid vorsichtig mit dem Puder, nur ganz leicht auftragen, sonst klumpt der und das ist unangenehm für sie. Wenn irgendwas ist, dann ruft uns an, okay? Wenn sie weinen oder nicht schlafen oder...“ „AOI!“ Kai fiel seinem Kollegen ins Wort. „Wir bekommen das schon hin.“ „Ja,“ versicherte Takeru. „Wir machen das und wenn irgendwas nicht stimmt, rufen wir euch an. „Ich hab doch nur Angst, dass ihnen was passiert.“ Kleinlaut schaute Aoi zu Boden. „Wir haben sie noch nie längere Zeit bei jemanden gelassen.“ „Stimmt, mal ein paar Minuten, aber nie länger.“ Uruha sah zärtlich auf die Babys, die in ihren Tragschalen schlummerten. „Aber ihr bekommt das hin, nicht wahr?“ Takeru sah nicht, was so schwer sein sollte, eine Nacht auf die Zwillinge zu achten. „Klar. Und jetzt ab hier, ihr habt doch sicher was vor!“ Er scheuchte Aoi vom Sofa. Dieser gab seinen Töchtern noch einen Kuss auf die Wange, bevor er an Uruhas Hand und mit einem unsicheren Gesicht hinter seinem Mann die Wohnung verließ. „So.“ Kai schloss die Tür hinter den beiden. „Die Löwenmama hat uns ihre Kinder wirklich überlassen.“ „Mama? Aoi sieht sich nicht als Mama, oder doch?“ Takeru kam ins Schlingern. Eigentlich hatten die beiden doch immer gesagt, sie seien die Väter. War Aoi jetzt doch die Mutter? „Ich sag das doch nur so. Essen?“ Kai verschwand in die Küche, als Takeru nickte. Yukiko Cassis wimmerte leise und sofort sah der SuG-Sänger nach dem Kind. „Hallo, kleine Maus. Du bist ja wach.“ Vorsichtig hob er das kleine Mädchen auf seinen Arm und trug sie zu der Spieldecke, die Aoi auf dem Boden ausgebreitet hatte. Da es bereits kühl draußen war, trug sie noch ihre Jacke. Fasziniert darüber, wie kleine Jacken es gab, befreite Takeru sie, bis sie nur noch ihren Strampler trug. „So ist es besser, nicht wahr? Deiner Schwester ist bestimmt auch warm, meinst du, sie wird wütend, wenn ich sie wecke?“ Da eine Antwort ausblieb, entschied Takeru sich, Reila Hiromi einfach ebenfalls auf die Decke zu holen und es ihr bequemer zu machen. Das Mädchen verschlief die Prozedur praktisch, öffnete nur einmal kurz die Augen und schlief dann weiter. „Du bist mir ja eine.“ Takeru küsste sie auf die winzige Nasenspitze. „Hast die Ruhe weg, was?“ Lucy stupste ihn in die Seite, besah sich, was dort auf dem Boden lag und seltsame Geräusche machte. „Du kennst die Zwillinge doch. Sie schlafen heute bei uns.“ Bei einem größeren Hund hätte er Sorgen gehabt, aber seine Lucy war kleiner als die Kinder. Dennoch passte er auf, dass sie ihnen nicht zu nah kam. Hunde schnüffelten überall, auch an Dingen, die nicht für Babys waren. Er streckte sich neben Yukiko Cassis aus, ihre Schwester im Arm und fing an, seine Finger vor dem Gesicht des Mädchens zu bewegen. Sie schaute fasziniert zu, griff nach dem Finger, den er zwischen ihre schob und hielt ihn fest. „Ihr seid süß.“ Takeru hatte gar nicht gehört, wie Kai wieder gekommen war. „Oh. Wirklich?“ „Klar.“ Kai setzte sich neben sie. „Sieht niedlich aus, wie du mit ihnen spielst. Essen ist fertig, soll ich es herbringen und wir essen mal hier?“ Takeru nickte. Während des Essens sahen er und Kai den Zwillingen zu. Er hatte das Gefühl, stundenlang nur hier sitzen zu können und ihnen zuzusehen, dabei taten sie gar nichts. Ungewöhnlich, wie Takeru selbst feststellte. Normalerweise brauchte er etwas, was er tun konnte, eine Beschäftigung eben. Aber heute reichte es ihm, hier mit Kai zu sitzen und die Kinder anzusehen. Pünktlich nach dem Essen klingelte Kais Handy. „Um was wetten wir, dass Aoi und Uruha dran sind,“ grinste Kai. „Es macht keinen Spaß, wenn wir auf das selbe setzen,“ murrte Takeru, noch während Kai ran ging. „Hallo ihr zwei. Es geht den Kindern gut. Reila Hiromi ist eben erst wach geworden, Yukiko Cassis ist schon länger wach und gerade fangen sie an zu meckern, dass sie Hunger haben. Noch Fragen?“ Kai schwieg ein paar Sekunden. „Jetzt entspannt euch und habt euren Spaß.“ Damit legte er auf. „Sonst gibt Aoi nie auf.“ Er zuckte die Schultern. „Doch, irgendwann hat Uruha ihn abgelenkt,“ war sich Takeru sicher. Er nahm zwei der Fläschchen aus dem Wärmer und reichte ein Kai. Mit der anderen Flasche in der Hand hob er Reila Hiromi hoch, um sie zu füttern. „Wenn Uruha nicht selbst die ganze Zeit nur an die zwei denkt.“ Kai machte sich daran, Yukiko Cassis zu füttern. „Wird er nicht. Ich wette, ziemlich schnell fällt ihnen ein, dass sie genug Zeit haben, es wild zu treiben und dann tun sie es auch.“ Reila Hiromi trank wirklich langsamer als ihre Schwester. Takeru rückte sie etwas auf seinem Arm zurecht, dann lehnte er sich gegen das Sofa. „So, Reila-chan, dann hau rein.“ „Bist du sicher, dass du Reila auf dem Arm hast?“ Kai sah zwischen den Babys hin und her. „Sie sehen doch völlig gleich aus.“ „Ich bin sicher.“ Takeru nickte. Er wusste nicht, warum er so sicher war, den jüngeren Zwilling zu halten, aber er hatte, genau wie Aoi, die zwei von der ersten Minute an auseinander halten können. Vorsichtig korrigierte er den Sitz des Nuckels etwas, damit sie besser trinken konnte. „Du machst das wirklich toll.“ Kai schien etwas erstaunt zu sein. „Warum nicht? Ich liebe Kinder.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du die Ruhe dazu hast. Dass du nur mit ihnen spielst und die Arbeit dann doch an mir hängen bliebe,“ gab Kai zu. „Kinder sind nun mal auch Arbeit. Wenn ich selbst welche habe, dann...“ er brach ab. Soeben war ihm etwas aufgefallen. „Selbst?“ „Ich hätte später gern Kinder, aber das wird wohl nichts. Ich bekomme nicht so ein Wunder wie Aoi und Uruha.“ Ein wenig traurig sah er zu Kai hinüber. „Darüber hab ich nie nachgedacht. Ich wollte schon immer Kinder haben und als ich gemerkt habe, dass ich schwul bin, hab ich völlig ausgeblendet, dass ich so keine bekommen kann.“ „Kleines,“ setzte Kai an. „Schon gut.“ Er schluckte trocken ein paar Tränen hinunter. „Ich hab nur nie darüber nachgedacht, weißt du. Früher war ich zu jung und dann lange solo. Jetzt hab ich dich und hab mir die ganze Zeit immer noch Kinder gewünscht. Nur geht das nicht. Entweder du oder ich suche mir eine Frau und bekomme Kinder.“ Kai rückte dichter an ihn heran, küsste ihn. „Wir sind über e in Jahr zusammen, Kleines. Warum hast du das nie gesagt?“ „Ich habe nie daran gedacht, dass beides nicht geht,“ gab Takeru zu. Manchmal war ihm selbst klar, dass er naive Züge hatte. „Wir können ja sehen, ob es einen Weg für uns gibt.“ „Dann würdest du Kinder mit mir wollen?“ „Babys, die deine wunderbaren Grübchen haben? Klar!“ Kai lächelte. „Ich lass dich nämlich nicht gehen, damit du dir eine Frau suchen kannst.“ „Will ich doch auch gar nicht.“ Wenn er die Wahl zwischen Kinder und Kai hatte, würde er sich immer für Kai entscheiden. Fortsetzung folgt..... Kapitel 98: Dateüberraschung ---------------------------- Lange nicht, dann zwei Teile hintereinander! Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit meinem neuen Teil! Danke für eure Kommies zum letzten Part! Mir gehört mal wieder nix und niemand... schnüff Dateüberraschung Es war das anstrengernste Date, das Yuji je gehabt hatte. Nicht, weil Yooh sich als unsympathisch entpuppt hatte, sondern, weil Yuji seit drei Stunden den Drang niederkämpfte, über den Tisch zu klettern und sich einen Kuss zu rauben. Er könnte ewig mit Yooh reden, einfach nur zuhören, von den Kollegen und der Musik reden, sich Gesichtchen über Yoohs Katzen anhören, ohne, dass es ihm langweilige wurde, an den verführerischen Lippen zu hängen. „Also, damit ich das richtig verstehe: Aoi war wirklich schwanger und Takeru kann die Finger nicht eine Minute von Kai lassen,“ fasste Yooh einen Teil der Beziehungen der PSC zusammen. „Genau,“ stimmte Yuji zu. Er hatte nur von diesen beiden Paaren sowie Miyavi und Hiroto erzählt, da er sie am auffälligsten fand. „Würde ich ja gern mal sehen,“ grinste Yooh. „Keine Sorge, wirst du,“ versicherte Yuji. „Wenn man Glück hat, erwischt man Kai und Takeru nur beim Knutschen, wenn man Pech hat – so wie ich dauernd – bei noch ganz anderen Sachen.“ „Darum seid ihr auch alle so offen mir gegenüber, nicht wahr?“ Yooh strich die blonden Haare hinter das Ohr und schlug die bestrumpften Beine übereinander. Diese Beine machten es Yuji gelegentlich schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, da der kurze Rock zeigte, wie wunderbar geformt sie waren. „Wir sind einiges gewöhnt, aber warum sollten wir ein Problem mit dir haben?“ Yooh machte immer wieder Andeutungen, dass es bisher anders gelaufen war. „Weil ich bin, wie ich bin.“ Sie zuckte die Schultern und sah auf die Tischplatte zwischen ihnen. Die Reste vom Nachtisch standen noch dort, gemeinsam mit Yoohs heißer Zitrone, die sie trank, damit ihre Stimme wiederkam. Noch immer war Yooh ziemlich heißer, aber das störte Yuji nicht. „Du bist doch wunderbar.“ Er griff nach ihrer Hand. „Du bist ganz anders, als andere Männer.“ Yooh drückte Yujis Hand. „Die reagieren immer entsetzt auf mich.“ „Idioten,“ urteilte Yuji. „Ehrlich, das ist das erste Date seit langem, bei dem ich nicht entweder versuche, schnell im Bett zu landen oder zu flüchten.“ „Was?“ Yooh lachte krächzend auf. „Scheiße, meine Stimme nervt!“ „Ich versuche meine Dates immer schnell rum zu bekommen, aber bei dir nicht, weil ich das Gefühl habe, da könnte mehr als nur eine schnelle Nummer gehen. Und dabei will ich dich schon seit Stunden endlich küssen!“ Ein wenig kam er sich vor wie Takeru, der einfach mit dem herausplatzt, was er dachte. „Wie weit ist es bis zu dir?“ Yooh warf Geld auf den Tisch. „Zehn Minuten mit der Bahn, warum?“ Verwirrt stand Yuji mit auf. „Weil ich dich auch schon die ganze Zeit bewusstlos knutschen will und nicht vorhabe, das hier zu tun.“ Zwanzig Minuten später ließ Yuji mit klopfendem Herzen seine Wohnungstür ins Schloss fallen. Yoohs Nähe machte ihn wahnsinnig, die ganze Zeit über hatte er nur daran denken können, dass er gleich seine Traumfrau küssen würde. Und nun, als die Tür zu war, fand er sich, noch in dicker Jacke und Schuhen, von Yooh an die Wand gedrückt. Auch Yooh hatte sich nicht die Zeit genommen, die Jacke abzulegen. „Willst du wirklich...“ fing Yooh an, aber Yuji unterbrach sie. „Ich hab mich in dich verliebt, als du in den StarBucks gekommen bist. Ja, ich will dich endlich küssen!“ Damit zog er Yooh an sich. Yoohs Lippen waren weich und nachgiebig, schmeckten nach Zucker und Kaffee und Eis, das sie zum Nachtisch gegessen hatten. Yujis Herz klopfte noch weiter, noch stärker. Das war unglaublich. Noch nie hatte sich ein Kuss, noch dazu ohne Zunge, so gut für ihn angefühlt. Kein Aufriss der Welt konnte gegen das Gefühl ankommen, verliebt zu sein. Yoohs Mund öffnete sich, lud Yujis Zunge ein zu spielen. Yuji nahm an, massierte die weiche Zunge mit seiner. Yooh ließ die Jacke fallen, trat die Schuhe von den Füßen und drückte Yuji fester an die Wand. Zielstrebig war sie, aber Yuji hatte nichts dagegen. „Du bist wunderbar, Yuji, wunderbar,“ flüsterte Yooh, die angeschlagene Stimme heiser und tief. „Du auch...“ er presste sich gegen Yooh, schlang die Arme um ihre Schultern. „Wo ist das Schlafzimmer?“ „Du willst...“ „Du auch, das merke ich verdammt gut.“ Und Yooh hatte Recht. Sein Körper wollte mit Yooh schlafen, dieser Kuss raubte ihm den Verstand. „Zweite Tür links,“ murmelte er noch und fand sich kurz darauf auf dem Rücken in seinem Bett wieder. Irgendwie schaffte er es, die Jacke und die Schuhe loszuwerden, während Yooh über ihm hockte. Der helle Rock umflatterte die Oberschenkel, der dunkle Pulli hob sich von Yoohs blonden Haaren ab. Ein wunderschönes Bild, fand Yuji. Bevor er handeln konnte, beugte Yooh sich über ihn, befreite ihn von Pulli und Shirt und machte sich dran, ihn erneut zu küssten. Yuji packte Yoohs Hüften, zog sie herunter. Etwas war... Zunge im Ohr! Yuji stöhnte auf. Das war toll! Yooh war eine Traumfrau, wunderschön und so hemmungslos im Bett, wie er es sich nur wünschen konnte. Seine Hände griffen nach Yoohs Oberteil, zogen es aus dem Rock, über den Kopf, die blonden Haare zerzausten... „OH MEIN GOTT!“ Yuji sprang aus dem Bett, starrte Yooh entsetzt an. Nicht, da war nichts! Nicht mal der kleinste Ansatz Brust. „Was?“ Yooh setzte sich wieder auf. „Was ist?“ „Du bist ein Kerl!“ „Ja, was hast du denn... Miyavi hat nichts gesagt?“ „DU BIST EIN KERL!“ Entsetzt wischte Yuji sich über den Mund. Er hatte gerade mit einem Mann geknutscht! Und nicht nur das, er war so scharf gewesen wie lange nicht mehr. „Ich dachte, das weißt du.“ Yooh griff nach ihrem, nein, Yuji korrigierte sich, SEINEM Pulli. „Woher denn? Warum hast du nichts gesagt?“ „Weil ich dachte, ihr wisst das alle! Ich dachte, Miyavi hat es euch gesagt und ich hab vorhin auf dem Klo Yasuno getroffen, der nicht mal komisch geschaut hat, ich dachte, dir ist klar, dass ich ein Mann bin.“ Er zog sich wieder an. „Dann ist das hier wohl gelaufen, was?“ „Aber so was von!“ Yuji ekelte sich ein wenig. Da lag eine Transe in seinem Bett! Und er hatte mit ihr rumgemacht. „Ich steh überhaupt nicht auf Männer.“ „Schade.“ Yooh stand auf und seufzte. „Ich hab gedacht, du bist anders. Ich hab gedacht, du magst mich so, wie ich bin. Als Frau im Körper eines Mannes.“ „Ich dachte, du bist eine richtige Frau!“ „Macht ja nichts.“ Yooh zuckte die Schultern. „Ich hau ab, bis dann!“ Er winkte über die Schulter zu Yuji, während er das Schlafzimmer verließ. Yuji blieb stehen wie er stand, bis er die Wohnungstür zugehen hörte. Dann ließ er sich auf den Boden fallen. „Verdammt!“ Er schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. Yooh war ein Mann! Ein Mann! Mit allem, was dazu gehörte! Und ihm fehlten Sachen, die eine Frau brauchte. Das war Verarschung! Da verliebte er sich einmal so richtig und dann war es eine Transe. Widerlich! Er und ein Mann! Yuji merkte, wie ihm Tränen in die Augen traten. Verdammt, warum war Yooh ein Mann? Männer waren nicht seine Welt, er mochte Frauen, weich und anschmiegsam. Groß, schlank, blond, leicht gebräunt, mit einem tollen Lachen und gemeinem Humor, intelligent, gut gestylt, musikalisch, offen. Und dann traf er seine Traumfrau und die war ein Mann. Unfair. Die Straße flog unter Yoohs Füßen nur so dahin. Gott, das war so verdammt peinlich gewesen! Yuji hatte nichts gewusst, nichts! Und er hatte geglaubt, Yuji wäre anders. Würde ihn wirklich so nehmen, wie er war. Keuchend blieb er stehen, kramte in seiner Tasche nach den Zigaretten. Weit genug weg von Yuji war er nun. Yooh ließ sich auf die Bank an der Bushaltestelle fallen und zündete seine Zigarette an. „Verfluchte SCHEISSE!“ Immer war es das selbe, wenn er jemanden kennen lernte. Sowie die Männer merkten, dass sein Körper nicht der einer Frau war, wanden sie sich angeekelt ab. Nur in den einschlägigen Bars war es kein Problem, aber dort würde er nie jemanden finden, der mehr als nur Spaß für eine Nacht wollte. Er dachte an das Gesicht Yujis. Entsetzten und Ekel, mehr hatte er dort nicht gesehen. Nicht mehr das freundliche Lächeln, nicht mehr die Zuneigung. Immer wieder das selbe Spiel. Seit Jahren, seit er sich gefunden hatte. Yooh hatte das Gefühl, er habe den Rest der Welt verloren, als er sich fand. Er war weder richtig Mann noch richtig Frau. Als Teenie hatte er begonnen, in seiner Freizeit Kleider zu tragen, war mit sechzehn bei seinen Eltern rausgeflogen, weil er sich nicht anpasste. Als Kind hatte er lieber mit Mädchen als mit Jungen gespielt, hatte sich wie eines gefühlt. Seine erste Liebe war ein Mann gewesen. Seine zweite ebenfalls. Der Gedanke, den Körper dem Gefühl anzupassen war da gewesen. Und wieder verschwunden. Yooh mochte seinen Körper wie er war, männlich. Es wäre nur für die anderen Menschen leichter, ihn einzuordnen, wenn er seinen Körper verweiblichte. Nur weil seine Seele weiblich war, musste sein Körper das doch nicht auch sein, oder? Wäre er es, würde er nun allerdings in Yujis Armen liegen. In den Armen des Mannes, der so verflucht gut küssen konnte, bei dem er sich sicher und aufgehoben und verstanden gefühlt hatte. „Lüge,“ flüsterte er. Denn es war eine Lüge gewesen. Yuji hatte nicht gewusst, was unter Yoohs Röckchen steckte. Er hatte die ganze Zeit geglaubt, eine Frau vor sich zu haben. Dabei war er doch eine Frau, irgendwie. Yooh stützte den Kopf in die Hand und wischte sich Tränen ab. Irgendwie war er eine Frau. „Klar, mit Sonderausstattung, oder wie?“ Er kannte das schon seit Jahren. Eine Abfuhr mehr oder weniger machte nichts aus. Nur ein weiterer Reinfall in der langen Liste seiner Reinfälle. Auch, wenn es besonders weh tat, weil er Gefühle für Yuji entwickelte. „Schluss damit,“ befahl er sich selbst. Heute Nacht würde er irgendwo hingehen, wo er jemanden fand, der ihn so nahm, wie er war. Und wenn es nur für diese Nacht war. Er wollte nicht allein sein. Fortsetzung folgt..... ANMERKUNG: Es gibt Yooh wirklich, gehört zu Lupo Label. Wirklich gut, hört mal rein! Seine Stimme ist die ganz, ganz tiefe. Ich mag ihn! Kapitel 99: Trost ----------------- Oh man, da hat Yuji sich aber die Sympathien bei euch verspielt... aber schön, dass ihr Yooh so mögt! Er ist einer meiner Lieblinge... Vielen Dank noch mal, dass ihr mir so lieb Kommies geschrieben habt – ich kann gar nicht fassen, wieviele es sind! Danke auch, dass ihr euch an meiner Umfrage beteiligt! Es wird also ein Treffen geben, stimmt aber ruhig noch weiter ab! Mir gehört niemand hier, was ich immer noch äußerst bedauerlich finde.. Und los geht es mit: Trost „Ich bleibe doch cool, reg dich nicht auf!“ Aoi hibbelte vor Kais und Takerus Tür von einem Bein auf das andere. „Du bist völlig nervös, beruhige dich!“ Uruha streichelte ihm den Rücken und Aoi atmete tief durch. Was sollte schon sein? Die beiden hatten die Nacht über die Kinder versorgt und nicht panisch angerufen. Alles war gut. Und er und Uruha hatten die Nacht für sich gebraucht. Kaum, dass sie es geschafft hatten, nicht mehr nur an die Kinder zu denken, war wieder da gewesen, was Aoi vermisst hatte. Von totaler Nähe bis hin zu leidenschaftlichem Sex war in dieser Nacht alles da gewesen. „Ich bin ruhig,“ wiederholte Aoi und streckte sich. Er hörte Schritte hinter der Tür. Jetzt nur nicht den überfürsorglichen Vater heraushängen lassen und so wirken, als würde er seinen Freunden nichts zutrauen. Nur lässig und entspannt reinkommen und nach den Zwillingen schauen. „Hi!“ Ausnahmsweise mal vollständig bekleidet öffnete Takeru ihnen die Tür und Aoi schickte seine Vorsätze zum Teufel. „Geht es ihnen gut? Haben sie geschlafen und getrunken? Sind sie in Ordnung?“ Er drückte Takeru an die Seite und stürmte die Wohnung. Im Wohnzimmer standen die Trageschalen mit ihren Kindern drin. „Da seid ihr ja, meine kleinen Engel! Ist alles gut? Wir haben euch so vermisst!“ Er hob Reila Hiromi in seine Arme, streichelte gleichzeitig Yukiko Cassis, neben der Uruha sich hinkniete, bevor er sie in seine Arme hob. „Ihr traut uns ja viel zu,“ lachte Kai. „Wir haben sie das erste Mal über Nacht weggegeben.“ Uruha wiegte sein Töchterchen. „Das war schwer.“ „Glauben wir euch. War aber alles gut. Wann bekommen wir sie wieder?“ Aoi glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als er Takerus Frage hörte. Seine Kinder noch mal hergeben? „Ich denke...“ Die Türklingel unterbrach sie und Takeru erlöste Aoi vor einer Antwort. „Ich bin auch froh, die kleinen Mäuse wieder zu haben,“ gab Uruha zu und küsste Aoi. „Hallo Yuji,“ sprach Takeru in die Anlage. „Komm rauf! Also, wann darf ich wieder auf eure Babys aufpassen? Ich, na ja, also ich hab sie wirklich lieb.“ Das glaubte Aoi ihm. „Takeru!“ Yuji riss die Wohnungstür auf. „Ich muss mit dir reden, bitte!“ „Klar, was...“ Takeru unterbrach sich, als Yuji ihm in den Arm fiel. Aoi hatte den Gitarristen noch nie so aufgebracht gesehen. Er sah müde aus und es schien, als habe er geweint. „Was ist passiert?“ Auch Kai hatte bemerkt, dass etwas mit Yuji nicht stimmte. „Oh, ihr seid auch hier.“ Yuji war ohne einen Blick auf sie zu Takeru gelaufen. „Ich... egal! Yooh ist ein Mann!“ Das war Aoi nicht neu. Er hatte allerdings auch zweimal hinsehen müssen, bis er es gemerkt hatte. „Und?“ Takeru setzte Yuji auf das Sofa. „UND? Sag nicht, das hast du gewusst!“ „Doch, aber warum ist das wichtig?“ „Weil ich es erst weiß, seit ich fast mit IHM geschlafen habe, darum!“ Yuji vergrub sein Gesicht in den Händen. „Du hast es nicht gewusst?“ Aoi schluckte. „Nein! Ich dachte, Yooh ist meine Traumfrau, wir waren gestern aus, sind im Bett gelandet und ich hab gesehen, dass es sich um einen Kerl handelt.“ „Scheiße gelaufen,“ kommentierte Aoi. Was sollte er auch sagen? „Wenn du das gewusst hast,“ wandte Yuji sich an Takeru, „warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Weil ich nicht wusste, dass du mit ihm ausgehen willst. Was ist denn gestern noch passiert?“ „Das ist das Schlimmste daran! Ich bin panisch geworden, aufgesprungen und Yooh ist weg. Jetzt denkt er, ich finde ihn abstoßend oder so. Dabei war ich nur überrascht.“ Aoi konnte sich vorstellen, wie schockiert Yuji gewesen war. „Dann dachte Yooh, du weißt, dass er ein Mann ist, oder?“ „Klar. Er dachte, wir wissen es alle und war total glücklich, dass ich nicht so ein Arsch bin, dass ihn wie Dreck behandelt. Also, bevor ich schreiend aus dem Bett gesprungen bin zumindest.“ Man konnte sehen, wie es in Takerus Gesicht arbeitete. Aoi beobachtete, wie sich die Stirn zusammen zog und wieder entspannte, bevor Takeru wieder zu reden anfing. „Dann magst du Yooh also noch, auch wenn er ein Mann ist, nicht wahr?“ Yuji überlegte kurz. „Yooh ist meine Traumfrau. Nur, dass er keine ist. Ich wollte ihm nicht weh tun, aber ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein.“ „Warum nicht? Sind wir doch auch.“ „Nicht jeder steht auf Männer, Kleines,“ mischte Kai sich ein. „Es ist schwer,“ fing Aoi an, „wenn man merkt, dass man Männer mag. Das war bei uns allen so.“ Außer bei Takeru vielleicht, fügte er in Gedanken hinzu. „Aber ich mag ja keine Männer, ich mag Frauen. Und Yooh. Aber ich kann das nicht! Ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein, das schaffe ich nicht.“ „Yuji.“ Takeru packte ihn an den Schultern. „Wir fahren jetzt zum Shooting, okay? Und in den nächsten Tagen sagst du Yooh, dass du ihm nicht weh tun wolltest. Und was dann wird, musst du abwarten. Vielleicht entwickelt sich ja mehr bei dir, als du glaubst.“ „Keru,“ Yuji lehnte seine Stirn an Takerus Brust. „Ich wünschte, ich wäre mehr wie du. Aber ich kann das nicht.“ Aoi warf einen Blick zu Uruha. Er konnte sehen, dass auch sein Mann hoffte, Takeru würde Recht behalten. Miyavi wartete nicht lange, bis Yooh eine Erklärung lieferte. „Hast du noch alle Tassen im Schrank? Du bist zwei Stunden zu spät! Und wie siehst du überhaupt aus?“ Yooh trug die Sachen vom Vortag, war nicht richtig geschminkt und seine Haare waren platt. Alles nicht Yoohs Art. „Kann dir egal sein, ich kündige eh.“ „Himmel, hast du eine Fahne?“ Miyavi packte den jungen Mann am Arm und verfrachtete ihn neben Shinpei auf das Sofa. „Shinpei, holst du ihm einen Kaffee?“ „Besoffen und zu spät und ich soll Kaffee holen, klar, immer!“ „Shinpei, mach einfach, okay?“ Er war sauer, ja, aber Yooh würde nicht ohne Grund so auftauchen. „Ist nur von gestern, hab mir die Kante gegeben.“ Yooh winkte ab. Dabei bemerkte Miyavi einen dicken blauen Fleck an Yoohs Oberarm. „Was zur Hölle ist das hier?“ Yooh warf einen Blick darauf. „Nichts. Wenn du den für dick hältst, solltest du mal die Dinger sehen, die ich weiter unten habe.“ Er zuckte die Schultern. „Was hast du getan? Und warum willst du hinschmeißen?“ „Was ich getan habe, kann dir egal sein. Ich schmeiße hin, wie du so schön sagst, weil ich dank der Tatsche, dass du niemanden gesagt hast, dass ich ein Mann bin die größte Peinlichkeit meines Lebens erfahren habe.“ Yoohs Stimme war bitter. „Hier.“ Shinpei war wieder da, hatte den letzten Teil gehört und reichte Yooh seinen Kaffee. „Danke, aber...“ „Trink den Kaffee und dann erzählst du uns war los war,“ bestimmte Shinpei. „Weil Miyavi nicht gesagt hat, dass ich ein Mann bin...“ „Habe ich doch!“ Miyavi erinnerte sich daran, wie er Yooh vorgestellt hatte. Und wie er schnell weg musste, weil sein Handy geklingelt hatte. „Nein, hab ich nicht.“ „Ich dachte, du hast es ihnen vorher gesagt. Hast du aber nicht. Dank dessen hab ich gestern ein wunderbares Date mit Yuji gehabt. Ich blöder Kerl dachte doch ernsthaft, ihm ist egal, was ich bin. Aber nein, Yuji dachte die ganze Zeit, ich bin eine Frau.“ „Bist du doch auch.“ Shinpei sagte es, als wäre es selbstverständlich. „Nicht da, wo es drauf ankommt. Und als wir im Bett gelandet sind, hat Yuji angefangen zu schreien, als läge ein Spinne in seinem Bett, als er merkte, dass mir was fehlt.“ Mit einem Zug leerte Yooh seinen Kaffee. „Und darum gehe ich.“ „Scheiße.“ Miyavi wusste nicht, was er sagen sollte. „Bleib bei uns.“ „Nein.“ Yooh schüttelte den Kopf. „Nicht nach der Blamage.“ „Klar, schmeiß alles hin, nur weil Yuji nicht einsieht, dass du toll bist.“ Shinpei griff nach Yoohs Gitarrentasche. „Du findest schon einen anderen Superstar wie Miyavi, der dich unbedingt haben will und dem es scheißegal ist, dass du eine Transe bist. Frag doch gleich mal bei Gackt an, seine Nummer hast du doch, oder?“ Es gefiel Miyavi nicht, als Superstar bezeichnet zu werden, aber er musste zugeben, dass Shinpeis Taktik aufzugehen schien. „Okay, dann weiß ich halt nicht, wie es weiter gehen soll. Aber ich kann Yuji nicht ansehen.“ „Warum nicht?`“ Miyavi hatte das dringende Bedürfnis Yooh in die Arme zu nehmen. „Weil ich mich verliebt hab.“ Er gab ihm nach. Und Yooh gab seinem Bedürfnis zu weinen nach. „Wein dich aus, alles okay.“ Es tat Miyavi schon wieder leid, ihn angebrüllt zu haben. Aber er hasste Unprofessionalität. Allerdings gab es Ausnahmen. „Ich dachte, er will mich so, wie ich bin. Er war so lieb zu mir.“ „Wir machen heute frei, Yooh, in Ordnung? Und morgen machen wir weiter. Du, Shinpei und ich.“ „Aber... Yuji...“ „Hat Pech, wenn er dich nicht will, wie du bist.“ „Allerdings.“ Shinpei setzte sich an Yoohs andere Seite und strich ihm über den Rücken. „Ist doch egal, was der denkt.“ „Wenn ich eine echte Frau wäre, wäre er jetzt mein Freund,“ schniefte Yooh. „Für mich bist du eine Frau, eine ganz besondere.“ Yooh hatte ihnen erklärt, dass er sich als Frau sah. Auf eine Art, die er selbst nicht ganz in Worte fassen konnte, fühlte er sich als Frau. Das heiß nicht, dass er seine Männlichkeit ablegen wollte, auch die mochte er zum Teil sehr gern. „Danke. Dann... willst du wirklich, dass ich bleibe?“ „Klar. Solange so was nicht mehr vorkommt.“ Er wollte nicht wissen, was Yooh sich angetan hatte, woher die Flecke kamen und was passiert war. Noch nicht. „Dann bleibe ich.“ Miyavi drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Fortsetzung folgt..... Kapitel 100: Putzig ------------------- TEIL 100 (im Upload)!!!!!!!!!!!!! Ich kann es nicht fassen, dass ich so viel geschrieben habe und noch immer so viel Spaß an der Story habe. Ich hoffe, es geht euch ebenso und ihr langweilt euch nicht. Obwohl, wenn ich mir die Kommies ansehe – nein, ihr langweilt euch nicht. Leider hat vom Ablauf her nichts Großes in das 100. Upload-Kapitel gepasst. In Seifenopern heiratet da ja immer jemand oder eine Geburt steht an oder jemand stirbt. Tja, so schnell bekomm ich keine Hochzeit hin, schwanger ist keiner und sterben lasse ich niemanden. Also ehr unspektakulär. Dennoch: DANKE für Kommies zu 100 Teilen!!!!!! Putzig Takeru nahm sich gar nicht die Zeit, seine dicke Jacke auszuziehen und redete gleich auf seine Band ein. „Jungs, bitte, das ist ganz wichtig für mich, also...“ „Was ist wichtig für dich?“ Masato unterbrach ihn und stellte seinen Kaffee zur Seite. „Guten Morgen übrigens.“ „Oh, ja guten Morgen!“ Das hatte er ganz vergessen. „Ich will fragen, ob...“ „Kleines, zieh deine Jacke aus, du holst dir noch was weg,“ belehrte Mitsuru ihn. Takeru folgte dem Rat. Auch, wenn es draußen für den ersten Dezember mit minus 14 Grad wirklich kalt war, war die PSC gut geheizt. Er pellte sich aus Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen, wobei ihm auffiel, dass er zwei verschiedne Handschuhe trug. Warum hatte Kai ihn nicht darauf aufmerksam gemacht? Eigentlich sah es lustig aus so, er beschloss, es öfter so zu tragen. „Darf ich jetzt?“ „Wenn du dich hingesetzt hast schon,“ grinste Masato. Folgsam setzte Takeru sich. Wie sollte er denn hier etwas ansagen? „Also darf ich jetzt?“ „Leg los. Was gibt es?“ Chiyu schlug die Beine übereinander und nahm seine Zuhörerpose ein. „Nächsten Freitag fangen Gazette mit ihrer Tour an und sind zwei Wochen unterwegs,“ fing er an. „Und das betrifft uns in wie weit?“ Yuji gähnte gelangweilt. „Takeru wird wieder sexuell unausgelastet sein und uns auf den Keks gehen,“ meinte Masato. „HEY!“ Er war nicht so sexbesessen, er liebte Kai nur mehr als alles andere. „Aber es geht um mich und Kai, das stimmt schon. Ich würde gern in der zweiten Tourwoche mit.“ „Wie soll das gehen? Wir haben Proben.“ „In der Woche haben wir nur Proben und einen Termin für ein Interview zu dem Shooting nächsten Dienstag. Wenn wir diese Woche jeden Tag eine Stunde ran hängen und nächste auch und am Samstag proben, können wir eine Woche frei machen,“ erklärte er. „Und das Interview?“ Skeptisch hob Mitsuru die Augenbrauen. „Verlegen wir auf den Tag des Shootings, sie können ja während wir in der Maske sind ihre Fragen stellen.“ Takeru hatte alles durchdacht. Eine Woche frei für die anderen, eine Woche Kai für ihn. Von den Terminen, die er für seinen Film hatte, sagte er nichts. Die hatte er schon auf die Abendstunden verlegt. „Das ginge sogar.“ Masato blätterte im Bandterminplaner. „Wenn die Chefs mitspielen.“ „Ich hab unsere Managerin schon gefragt, sie sagt, es ist unsere Entscheidung, ob wir die Probestunden anders aufteilen.“ „Lern ihren Namen, sie heißt Fa-chan,“ erinnerte ihn Chiyu. Es lohnte sich wirklich mal, sich den Namen zu merken, fand Takeru. So wie es aussah, wollte sie nicht in den nächsten Tagen das Handtuch werfen, wie ihre Vorgänger. „Macht ihr es?“ Fragend blickte er in die Runde. „Ich könnte mit meiner Freundin wegfahren,“ überlegte Masato laut. „Mitsuru und ich haben noch das Radiointerview, das können wir nicht verschieben. Aber das wäre der einzige Termin in der Woche.“ Chiyu hatte sich den Planer genommen. „Wäre gut.“ „Ich bin dafür. Frei ist frei.“ Mitsuru nickte. „Ich auch. Dann muss ich zumindest eine Woche nicht Yooh über den Weg laufen.“ Yuji seufzte schwer. „Hast du mit ihm gesprochen?“ Takeru sah, wie schwer es Yuji fiel, an Yooh zu denken. „Ich kann nicht,“ gab dieser zu. „Was soll ich sagen? Sorry, war blöd, aber ich kann nicht mit Männern?“ „Wäre ein Ansatz,“ schlug Masato vor. „Wenn ich ihn hassen würde, wäre es leichter. Aber ich mag ihn immer noch.“ Wie schon in ihrer Wohnung vergrub Yuji seinen Kopf in den Händen. Takeru ging zu ihm hinüber und schloss ihn in die Arme. „Verlass dich auf dein Gefühl, Yuji. Das weiß bescheid.“ Er war davon überzeugt, dass Yuji so verliebt in Yooh war, das ihm das Geschlecht egal war. Nur musste Yuji noch klar werden, dass es so war. „Mein Gefühl bescheißt mich. Darum brauch ich die Woche Urlaub. Ich bin dafür,“ lenkte Yuji das Gespräch wieder auf ihr ursprüngliches Thema. Eigentlich war es nicht Takerus Art, jetzt locker zu lassen. Allerdings sah Yuji aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen, wenn sie weiter über ihn und Yooh sprachen. „Und ihr drei?“ Fragend blickte er den Rest der Band an. „Okay.“ Chiyu nickte, genau wie Masato. „Von mir aus, aber nur, wenn du das durch hältst.“ Mitsuru hob warnend den Zeigefinger. „Du bist uns schon mal zusammen geklappt. Übernimm dich nicht, klar?“ „Klar.“ Takeru nickte eifrig. Wie gut, dass sie nicht wussten, dass er dann noch zwei Termine für seinen Film und ein Einzelshooting hatte. Sie machten sich immer viel zu viele Sorgen um ihn. „Dann sag ich-“ „Entschieden?“ Genau die Person, mit der Takeru reden wollte, streckte ihre schwarzen Locken zur Tür hinein. „Ja, Fa-chan Manager-chan! Wir machen Überstunden und dann frei,“ verkündete er. „Und du...“ „Ich hab alles geklärt,“ fiel er ihr ins Wort. Sie wusste Bescheid, war aber so wenig begeistert gewesen, wie es sein Jungs sein würden. Als wäre er so wenig belastbar, also wirklich! Bevor Nao an der Tür von Vivid klopfte, konnte er hören, wie Shin erklärte, er könne das nicht einfach so berichtigen. Was, wurde ihn nicht klar, also klopfte er an. Reno rief ihn herein. „Ist doch okay, dass du es damals nicht gesagt hast, wusstest ja nicht, wie es aufgenommen wird.“ Ko-ki redete auf Shin ein. „Es war auch eine Ausnahme, also, warum sollte ich es an die Wand pinseln?“ „Ist IV gar nicht da?“ Nao wollte sich nicht in den langsam laut werdenden Disput einmischen. Er wollte nur seinen Freund zur Pause abholen. „Nein.“ Reno antwortete ihm. „Er ist krank und zuhause geblieben.“ „Was hat er denn?“ „Grippe, ziemlich fies.“ Ryoga sah abwesend zwischen Shin und Ko-ki hin und her. Sie taxierten sich mit Blicken. „Shin, darum geht es nicht. Es sollte nur offen gespielt werden.“ „Tue ich. Die Sache war eine Ausnahme. Und sie ist privat. Genau wie dein Geheimnis.“ „Schon gut, lass es gut sein.“ Ko-ki hob die Hände. „Mach, was du willst.“ Nao fühlte sich seltsam unwohl. Er hatte das deutliche Gefühl, dass dieses Gespräch nicht für ihn bestimmt war. „Ich fahr nach der Arbeit mal zu IV, okay?“ „Hast du seine Adresse?“ Reno zückte sein Adressbuch. „Hab ich. Aber ich war noch nie da.“ Jetzt fiel Nao auf, dass sie sich nur bei ihm trafen oder unterwegs waren. „Nicht wundern, seine Wohnung ist chaotisch. Er lässt nicht so gern Leute rein.“ Reno steckte das Buch wieder weg. Was mochte so chaotisch sein, dass IV ihn nicht rein lassen würde? Nao erfuhr es einige Stunden später. Das Haus war nicht in besonders gutem Zustand, er spürte kaum einen Temperaturunterschied, nachdem er den Flur betreten hatte. Schluckend stellte er fest, dass der Grund dafür vermutlich die eingeschlagenen Fenster waren. Wie es aussah hielt die Verwaltung des Wohnheims nicht viel auf ihr Haus. Das könnte auch erklären, warum die Tür nicht abgeschlossen gewesen war. Unter Naos Füßen knarrten einige Stufen, bis er in IVs Stockwerk angekommen war. Eine Klingel gab es nicht, also klopfte Nao laut und deutlich gegen die Tür. „Wer ist da?“ IVs Stimme krächzte. „Nao,“ antwortete er. Hinter der Tür hörte er, wie sich Ketten und Riegel öffneten. Dann lugte IV, eingehüllt in eine Winterjacke, durch den Spalt. „Geh weg, ich steck dich nur an.“ „Wir haben uns gestern noch geküsst, wenn, dann habe ich es schon. Darf ich rein kommen?“ Sein Freund sah erbärmlich aus. IVs große Augen waren wie seine Nase gerötet und die Haare hingen platt herunter. Seine Lippen waren aufgesprungen. „Aber nicht erschrecken, okay? Ich hab nicht aufgeräumt, das war zuviel und ich fühl mich wirklich nicht gut, ich habe Fieber und mein Hals tut weh und ich niese dauernd, mir ist übel und der Kopf tut weh ich mag nicht essen... und das hört sich an, als würde Isshi reden, wenn er seine Wehwehchen aufzählt, also nicht, dass ich wehleidig bin, oder Isshi, aber du weißt ja, wie er immer...“ Ein Hustenanfall unterbrach IV, während Nao die kleine Wohnung betrat. Sie war wirklich chaotisch. Überall lagen und standen IVs Plüschtiere und Figuren herum. Nao hatte bisher nicht gewusst, wie viele Mameshiba der Junge wirklich hatte. Dass er einen kleinen Tick mit den Dingern hatte, hatte er hingegen schon gewusst. Aber es war nur chaotisch, nicht unordentlich. Man musste sich nur zurechtfinden und wissen, mit welchem Mameshiba man was machen konnte. Die beiden, die IV ihm zuschob waren offensichtlich Hausschuhe, wie er sie selbst trug. Die an der Wand waren Kleiderharken und ein Schlüsselbrett. Der Eimer im Flur – grün und mit Mameshiba-Gesicht – ein Schirmständer, das zweigeteilte auf dem Regal eine Buchstütze. „Tee?“ IV schlurfte in die Küche, wo die grüne Welle weiterging. Nao vermutete, die Figuren auf dem Küchentisch waren Salz und Pfefferstreuer, eine Sojasoßenflasche, ein Zuckerpott und Tassen. Mit passenden Untersetzern. Auf IVs Herd stand ein Mameshiba das als Halter für Küchengerät diente, das daneben war vermutlich eine Eieruhr. Er konnte nicht anders, er musste IV fest in die Arme schließen. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie unglaublich niedlich du bist?“ „Hä?“ „Deine Mameshiba-Sammlung muss die größte der Welt sein. Das ist so niedlich!“ Nao küsste IVs Hals. „Nao... ich weiß das ist kindisch, aber ich mag die Dinger, die haben so große Augen und sind so weich und putzig, ich knuddel sie einfach gern und...“ „Dann bist du mein Mameshiba,“ lächelte Nao, was IV rot werden ließ. Erst jetzt bemerkte Nao, wie kalt es in der Wohnung war. „Warum hast du die Heizung nicht an?“ „Ist kaputt. Die Verwaltung sagt, sie wird erst in zwei Wochen repariert. Mit den Fenstern im Flur zusammen.“ „Aber... dann bekommst du noch eine Lungenentzündung!“ „Ich hab heute nicht mal geraucht und du weißt, wie ich rauche, also heißt das was, aber ich wird schon wieder, kann mich ja einpacken und Tee trinken und so weiter, nur baden geht nicht, weil ich kein warmes Wasser habe, das hängt an der Heizung und die ist ja hin...“ „Warum wohnst du hier?“ Die Wohnung war zwar niedlich aber herunter gekommen. Und ohne Heizung würde IV diese Erkältung verschleppen und noch kränker werden. „Sie fragen nicht nach, ich will nicht, dass ich meine Unterlagen zu oft vorlegen muss, die sind ja falsch, das weißt du ja und je weniger ich sie zeigen muss, gerade bei solchen Sachen, desto besser, weil hier bin ich nicht gemeldet, die wollen nur das Geld haben und nichts weiter, haben nicht beim Amt bescheidgesagt, wer hier wohnt, wenn sie das täten würde ich auffliegen, weil ich unter falschem Namen hier bin und den gibt es nicht also muss ich mit der kaputten Heizung leben wenn ich weiter machen will, verstehst du?“ IV wischte sich die Nase in einem Taschentuch ab und warf es in einen Mameshiba-Mülleimer. „Komm mit zu mir,“ bot Nao ihm an. „Aber dann wirst du auch krank und dann deine Band und wenn Saga krank wird, ist Chiyu krank und dann werden Sug krank, also auch Takeru und der steckt Kai an und dann können sie nicht auf Tour und vielleicht werden die Babys auch krank und Shou könnte Yuuto anstecken und dann sind Screw auch krank und Hiroto würde Miyavi anstecken und der seine Truppe und sie würden Ami...“ „Komm. Mit. Zu. Mir.“ Nao betonte jedes Wort. „Wir werden schon nicht krank, okay? Ich pflege dich ein wenig und du wirst wieder gesund. Und selbst wenn jemand krank wird, ist das nicht deine Schuld. Pack deinen Kram, du kommst mit zu mir.“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ „Aber... ich bin total anstrengend und ich brauch ganz viele Mameshiba...“ Unsicher trat IV hin und her. „Pack einfach ein.“ Nao suchte einen Rucksack. Da war einer – grün, mit Augen und Ohren. Was hatte er erwartet? „Gut. Aber der reicht nicht... ich brauche meinen Koffer, wenn ich ein paar Tage bleiben soll.“ Der Koffer, den IV unter seinem Bett hervorzog, gehörte zur selben Serie wie der Rucksack. Nao musste sich ein Grinsen verkneifen. Ob er IV wohl je wieder gehen lassen würde? Er glaubte es ehr nicht. Fortsetzung folgt..... Wer nicht weiß, was da in IVs Wohnung ist: http://manuel.midoriparadise.com/public_html/mameshiba.jpg Kapitel 101: Kleine Aussprache ------------------------------ Mal wieder ein dickes DANKE!!!! an alle die gelesen, favoriesiert oder kommentiert haben. Mir geht mal wieder keiner hiervon - langsam wir es langweilig, das zu sagen... WICHTIG: Zur Ani ist mein Event hochgeladen, bitte tragt euch ein, sowie ihr könnt! Ich freu mich auf euch! Kleine Aussprache So ging es einfach nicht weiter. Yuji wusste, dass er mit Yooh reden musste, wenn er nicht immer zu Boden sehen wollte, wenn der Mann ihm auf dem PSC-Fluren über den Weg lief. Darum fasste er sich, unterstützt von Takerus Ellbogen, den der Sänger ihm heftig in die Seite rammte, ein Herz, als Yooh nun den StarBucks betrat und sich einen Kaffee holte. Mit einem dicken Kloß im Hals ging er auf ihn zu. Innerlich verfluchte er sein Herz, da es nicht verstand, dass es sich bei der Schönheit vor ihm um einen Mann handelte und ungehindert klopfte. „Hi,“ brachte er mühsam hervor. „Hi,“ antwortete Yooh und drehte sich weiter Richtung Tür. „Ich... wir... sollten reden.“ Er wusste, dass er stammelte, aber Yuji konnte nichts dagegen tun. Auch nicht gegen die Röte, die ihm ins Gesicht geschossen war. „Wenn du das kannst, ohne spontan in die Besenkammer oder den Proberaum von Kra zu verschwinden, gern.“ Mist, dass war Yooh also nicht entgangen. Sein Rot wurde noch eine Spur tiefer. „Ich muss es können.“ „Gut, aber ich geh dabei eine Rauchen.“ Yooh steuerte den Innenhof an, Yuji folgte ihm ergeben. Egal, wie peinlich es werden würde, er musste mit Yooh reden. Draußen war es mehr als kalt, der Dezember hatte erste Spuren hinterlassen und eine Schicht Schnee über die Erde verteilt. Hier sah man den Schnee zumindest so, wie er sein sollte, nicht als grauen Matsch wie auf den Straßen der Stadt. Yuji setzte sich neben Yooh auf die Bank und zog seine Kapuzenjacke enger um sich, während der andere sich eine Zigarette anzündete. „Rede.“ Yooh sah im auffordernd ins Gesicht. „Was willst du sagen?“ „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe,“ sagte Yuji schlicht. „Du hast deinen Füßen weh getan?“ „Hä?“ „Zumindest hast du mit ihnen gesprochen, nicht mit mir.“ Yuji wiederholte seinen Satz, diesmal schaffte er es, Yooh dabei in die Augen zu sehen, statt seine Füße zu mustern. „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe, Yooh.“ „Schon gut. Ich kenne das schon mein halbes Leben lang. Du bist nicht der erste und du wirst nicht der letzte sein, der angewidert von mir ist.“ „Ich bin nicht angewidert von dir!“ „Dann springst du immer beim Sex aus dem Bett und wischt dir über den Mund, als hättest du gerade ein faules Ei erwischt?“ Spöttisch wanderten Yoohs Augenbrauen in die Höhe. „Nein, natürlich nicht. Ich meine nur, ich finde dich nicht eklig, aber Sex mit Männern.“ Ob das nun wirklich besser klang, wusste Yuji nicht. „Tja, aber ich bin nun mal ein Mann. Zumindest untenrum.“ Yooh rieb sich über die nackten Arme. Erst jetzt bemerkte Yuji, dass der andere unmöglich geplant haben konnte, das Gebäude zu verlassen, da er nur eine Bluse trug. „Hier. Du warst gerade erst krank.“ Yuji zog seine Jacke aus und legte sie Yooh um die Schultern. „Was soll das?“ Verwirrt zog Yooh die Jacke enger an sich. „Warum behandelst du mich mit einem Mal wieder als würdest du mich mögen?“ „Weil ich dich mag.“ Die Antwort war schneller draußen und ehrlicher, als Yuji lieb war. „Ich bin eine eklige Transe, du kannst mich gar nicht mögen.“ „Doch. Ich kann nur nicht mit dir zusammen sein, wie ich es dachte, bevor ich wusste, dass du keine Frau bist.“ „Wärst du es denn, wenn ich eine echte Frau wäre?“ Fragend sah Yooh ihn an. Was sollte er sagen? Gab es eine Antwort, mit der er Yooh nicht weh tun würde? Yuji überlegte und fand keine. „Schon gut, musst nichts sagen,“ winkte Yooh ab. „Doch, das ist nur fair. Ich denke, wenn du eine Frau wärst, wäre ich sehr gern mit dir zusammen. Ich kann nur nicht mit einem Mann zusammen sein.“ Ehrlichkeit, dachte er, konnte mehr weh tun als Lügen. „Schade. Was wäre, wenn ich mich entschließen würde, eine Frau zu werden? Wäre ich dann eine Option?“ „Denkst du darüber ernsthaft nach?“ Yuji wusste nicht, was er dann tun würde. „Ich habe mal daran gedacht, ja. Aber ich will es nicht. Trotzdem: Was wäre, wenn?“ Yoohs Gesicht lauerte auf eine Antwort. „Keine Ahnung.“ Einen Moment schwiegen sie. Dann musste Yuji die Fragen stellen, die ihm seit der Entdeckung unter den Nägeln brannten. „Yooh, warum? Warum bist du so? Bist du innerlich eine Frau? Willst du eine sein oder sind es nur die Kleider? Ich will das verstehen.“ „Verstehen? Du bist niedlich.“ Yooh lachte dieses tiefe Lachen, dass nicht zu seinem Aussehen passte. „Ich versteh mich oft selbst nicht. Wie solltest du das können?“ „Ich will nur wissen, was du bist,“ gab Yuji zu. „Du willst die Schublade finden, in die ich passe?“ „Sozusagen, ja.“ „Dann wäre das „Diverses“ oder „Sonstiges“. Ich weiß selbst nicht, was der beste Ausdruck für mich ist. Ich bin nicht transsexuell, ich stecke nicht im falschen Körper. Aber ich fühle, denke und handle in den meisten Fällen wie eine Frau. In Kleider und Röcken fühle ich mich am wohlsten, so bin ich eben. Auf meine Männlichkeit würde ich aber nie verzichten wollen. Wobei ich glaube, ich bin nur zu etwa 5 Prozent ein Mann, der Rest ist eine Frau.“ Yooh erklärte langsam, überlegte zwischendurch immer wieder, wie er sich am besten ausdrücken sollte. „Ich versteh wirklich nicht ganz, was du meinst,“ stimmte Yuji zu. „Siehst du? Ich bin einfach ich, ein Mann, der eine Frau ist, ohne sich operieren lassen zu wollen und einfach nur so gern gehabt werden will, wie er ist.“ Yuji ließ den Satz eine Weile wirken. „Das verstehe ich. Jeder will so genommen werden, wie er ist.“ „Schade nur, dass du mich nicht so willst.“ „Ganz ehrlich?“ „Was sonst?“ „Ich wünsche mir fast, ich könnte dich wollen, wie du bist. Aber ich bin nun mal hetero.“ Es kostete Yuji Kraft, dies zu sagen. „Ich weiß.“ Plötzlich lag Yoohs Hand an seiner Wange. „Und es tut mir auch leid, dass ich dich so geschockt habe. Ich dachte wirklich, du weißt Bescheid.“ Vorsichtig strich Yoohs kühle Hand über Yujis Gesicht. Ein Kribbeln machte sich in Yuji breit, er sagte sich nur immer wieder, dass er hier mit einem MANN saß. „Denkst du, du kannst zumindest mit mir befreundet sein?“ „Klar. Das will ich ja auch.“ „Schön.“ Yooh gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Dann lass uns wieder rein, mir friert der Arsch ab.“ Bei dem kurzen Rock und den dünnen Strumpfhosen war das kein Wunder, aber Yuji war zumindest froh, dass er nicht mehr flüchten musste, wenn er Yooh sah. Wenn nun auch noch sein Herz kapieren würde, dass Yooh nicht in Frage kam, wäre alles wieder in Ordnung. Wann war Takeru am schönsten, fragte Kai sich. Wenn Takeru auf der Bühne stand und so sehr strahlte, dass man eigentlich keine Scheinwerfer mehr brauchte? Wenn er lachend und in seiner ehrlichen Art erfrischend anders durch die Gegend rannte und nicht im Traum daran dachte, sich um irgendetwas zu scheren, was man beachten sollte? Wenn er mit Kai schlief und sich sein Gesicht beim Höhepunkt entspannte? Oder jetzt, wo er neben ihm lag und schlief, das Gesicht ruhig und entspannt mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, wie er es immer nach den Sex hatte? Dieses Lächeln, bei dem seine wunderbaren Grübchen nur ganz leicht hervor traten und das nur Kai zu sehen bekam? Kai wusste es nicht. Er wusste nur, er wollte Takeru weiter ansehen, sein Bild speichern, bevor er in einigen Minuten aufstehen und auf Tour gehen musste. Nicht, dass er nicht gern auf Tour ging mit seinen Jungs, seiner Familie Nummer zwei. Aber er verzichtete ungern auf Takeru. Takerus kleine Nase fing an, sich sanft zu kräuseln, wie immer, wenn er kurz vor dem Aufwachen war. „Morgen, Kleines,“ flüsterte Kai und küsste die vorwitzige Nasenspitze. „Morgen, Kai,“ antwortete Takeru und rieb sich über die Augen. „Wie spät ist es?“ „Gleich halb sechs.“ „Bin ich eingeschlafen? Warum hast du mich nicht geweckt?“ „Du brauchst deinen Schlaf. Ich weiß doch, wie viel du mit der Band und der Promotion für den Film zu tun hast.“ „Aber um sechs musst du los und...“ Takeru unterbrach sich selbst mit einem Gähnen. „In zwei Wochen bin ich wieder bei dir, bis das neue Jahr anfängt.“ Zwei Wochen ohne einander würden sie aushalten müssen, ob sie wollten oder nicht. „Hast du mich beobachtet, wie ich geschlafen habe?“ Takeru drehte sich auf die Seite, legte eine Hand an Kais Wange. „Ja.“ „Warum?“ „Du wirkst dann so unschuldig, dass ich manchmal nicht glauben kann, was du sonst so in diesem Bett veranstaltest,“ gab Kai zu. „Vielleicht bin ich ja auch unschuldig.“ „Das bist du, auf eine unglaubliche Art.“ Er küsste Takeru, verschloss die rosa Lippen mit seinen. Sein Kuss wurde tiefer, streichelte Takerus Zunge, während seine Finger durch die blonden Haare strichen. „Darf ich dich zum Bus bringen?“ Die großen dunklen Augen sahen ihn bittend an. „Besser nicht. Es fällt mir immer so schwer, dir auf wiedersehen zu sagen, wenn du am Bus bist.“ Er hatte Sorge, dann den ganzen Tag an Takerus trauriges Gesicht denken zu müssen. Kai wollte sich aber lieber an das Gesicht erinnern, dass er eben hatte sehen dürfen. „Außerdem holt Sakai mich hier ab. Bleib liegen und schlaf noch ein wenig.“ „Ohne dich kann ich aber nicht mehr so gut schlafen.“ Kai zog ihn an sich, spürte den zarten Körper in seinen Armen. „Ich schlafe auch besser, wenn du bei mir bist,“ gestand er. „Aber ich will dich nackt in unserem Bett sehen, wenn ich gehe und mir vorstellen, dass du genauso auf mich wartest.“ „Du bist genauso verdorben wie ich.“ Takeru kicherte. „Das hast du mit mir gemacht, früher war ich nicht so.“ Tatsächlich hatte Kai in dem Jahr, seit er mit Takeru zusammen war, etwa zehnmal soviel Sex gehabt wie in seinem gesamten bisherigen Leben. Er war sich nicht sicher, ob das ehr dafür sprach, dass er früher sehr enthaltsam gelebt hatte, oder dafür, dass er nun scheinbar nicht mehr ohne Takerus Körper in seinen Armen konnte. Er vergrub seine Nase in den nach Vanille duftenden Haaren seines Freundes. „Takeru?“ „Hm?“ Die Lippen des anderen geisterten über seinen Hals. „Bleib bei mir, okay?“ „Natürlich.“ „Ich meine, bleib für immer bei mir. Geh nie wieder weg von mir, verlass mich nie wieder.“ Ohne seinen kleinen überdrehten und so liebenswerten Takeru konnte er nicht mehr leben. „Niemals,“ versprach Takeru und schon sich unter ihn. Die nackten Beine des Sängers öffneten sich für ihn. „Komm noch einmal zu mir, bevor du gehen musst, bitte.“ Wenig später, nachdem Kai noch einmal Takerus Gesicht auf diese ganz besondere Art hatte sehen dürfen, klingelte es an der Haustür. „Das ist Sakai,“ seufzte er. „Oder die Nachbarn, die meckern wollen, dass wir zu viel Sex haben.“ „Dabei warst du eben wirklich leise. Im Vergleich zu sonst.“ Kai lächelte, beugte sich noch einmal über Takeru um ihn zu küssen. Dann schnappte er sich seine Sachen und zog sie über. Er wollte auf Tour gehen, das ohne Frage. Aber er wollte Takeru nicht allein lassen. Als er sich wieder zu Takeru drehte, lag dieser nackt auf dem Rücken zwischen den Laken und räkelte sich. „Ich warte dann auf dich, Kai. Und ich bleibe hier, versprochen.“ Er konnte nicht anders, Kai musste Takeru noch einmal ausführlich küssen. „Ich liebe dich, Takeru. Über alles.“ Die Klingel rief ihn erneut, diesmal länger. „Ich dich auch.“ Takeru küsste ihn ein weiteres Mal. „Geh, sonst fall ich noch mal über dich her.“ Schweren Herzens trennte Kai sich von Takerus Lippen, streichelte ihn über die Wange. Dann griff er seinen Koffer, das meiste Zeug war eh schon am Bus, und winkte Takeru zu, während er die Wohnung verließ. „Na endlich!“ Ihr Manager sah schon wieder aus, als stünde er kurz vor dem Zusammenbruch. „Morgen. Lass gut sein, ich kann Takeru nicht einfach so allein lassen, dass wisst ihr doch. Warum holst du mich eigentlich ab, du kommst doch gar nicht mit?“ Kai ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. „Ich fahre mit. Keine Sorge, mit dem zweiten Bus! Euch kann man keine Sekunde aus den Augen lassen, wer weiß, was ihr sonst wieder anstellt.“ Kai hörte ihm nicht richtig zu. Er sah nach oben, zu ihrem Schafzimmerfenster. Wie erwartet stand Takeru darin, hinter sich ihr sanftes Licht. Sein Freund hauchte die Scheibe an und malte ein Herz in den Fleck. Mit einem Lächeln schenkte Kai ihm einen Handkuss, als der Wagen anfuhr und Takeru aus seinem Blickfeld verschwand. Fortsetzung folgt..... Kapitel 102: Baby on board -------------------------- Entschuldigt, dass ich so lange nicht gepostet habe... ich habe es nicht vergessen! WICHTIG: Auf der Animagic ist mein EVENT freigeschaltet, ich freu mich über jeden, der Lust hat, mal vorbeizuschauen, siehe hier: http://animexx.onlinewelten.com/events/event.php?id=42820 Ebenfalls wichtig: Die Charas gehören mir nicht, ich verdiene kein Geld mit ihnen und kann sie nicht machen lassen, was ich will. Nur hier! Baby on board Wenn man nicht freundlich war, hätte man sagen können, Reita hatte keine Lust auf die Tour mit den Zwillingen. War man aber freundlich, uns so ehrlich wie Reita nun mal war, musste man sagen, dass ihm unwohl dabei war. Ihm war schleierhaft, wie Aoi und Uruha sich mit den Kindern im Arm auf die Arbeit, die so eine Tour mit sich brachte, konzentrieren wollten. Er machte sich um ihrer aller Schlaf Sorgen, da sie in den folgenden zwei Wochen nur vier Nächte im Hotel verbringen würden. Die anderen Nächte würden sie im Bus unterwegs sein. Mit den Babys. Wenn man nun den heutigen Tag abrechnete, an dem sie in aller Frühe aufbrachen und ebenso den, an dem sie am späten Abend wieder daheim sein würden, machte das acht Nächte, die er, Ruki, Kai, Aoi und Uruha in einem BUS mit zwei vier Monate alten Babys verbringen würden. Babys, die nachts wach wurden und nach Fläschchen und Windeln verlangten und das lautstark. Vermutlich in einer ähnlichen Lautstärke, wie es gerade Baby auf Uruhas Arm tat. Reita wusste nie, welche Tochter welche war, aber weder Aoi noch Uruha schienen damit ein Problem zu haben. Oder taten zumindest so. „Ist gut, Reila Hiromi, ist ja alles gut. Aoi, hast du auch Windeln eingepackt?“ Uruha lief mit der Kleinen hin und her, um sie zu beruhigen. „Hab ich. Hast du ihre Wickeltasche mit dem Puder und so weiter?“ „Hab ich. Was ist mit dem Flaschenwärmer? Hast du den?“ Es machte Reita Spaß, ihnen zu zusehen. Aoi verstaute derzeit die schlafende Tochter – den Aussagen der Eltern entnahm Reita, dass es sich um Yukiko Cassis handelte und er beschloss, dass er diese Kleine lieber hatte – in ihrem Babysitz, in dem sie die Fahrt verbringen würde. „Natürlich hab ich den! Solange wir ihre Kleidung eingepackt haben, ist alles gut. Hast du die, Uruha?“ „Habt ihr Unterwäsche zum Wechseln mit?“ Reita konnte sich die Zwischenfrage nicht verkneifen. „Wieso, die zwei haben noch Windeln an.“ Aoi sah ihn verwirrt an. „Eure? Nur so als Vorschlag, wird sonst eklig.“ Leider schaffte Reita es nicht, sich das Grinsen bis zum Ende des Satzes zu verkneifen. „Keine Sorge,“ mischte Kai sich ein. „Sofern sie ihre Packliste abgearbeitet haben, haben sie alles.“ „Du schreibst ihnen Listen?“ Reita zog skeptisch eine Braue hoch. „Nein.“ Kai schüttelte den Kopf. „Ich schreibe EUCH Listen. Wenn du ab und zu zuhören würdest, wüsstest du das. Und wenn du die Unterlagen, die ich euch immer gebe, nicht gleich in den Eimer werfen würdest, hättest du deine ebenfalls.“ „Das wird lustig, was?“ Ruki brummte ihn von der Seite an. In einer Hand hielt sein Morgenmuffel von Freund einen Becher Kaffee in der anderen eine Zigarette. „Nicht im Bus rauchen, wir werden alle zehn Minuten halten müssen.“ „Nur, wenn Aoi wieder anfängt,“ gab Reita zu bedenken. „Womit anfängt?“ Aoi kam zu ihnen und zündete sich eine Zigarette an. „Damit.“ Reita deutete auf die glühende Spitze. „Seit wann rauchst du wieder?“ „Seit wir in die heiße Phase der Planung gekommen sind. Hast du eine Ahnung, wie oft ich auf dem Balkon stehe?“ „Ist Uruha also ziemlich alleinerziehend, was?“ Im Gegensatz zu Ruki hatte er bereits gute Laune. Noch vier, fünf Zigaretten und zwei Kaffee und der Sänger würde auch mal lächeln. „Die zwei werden doch auch mal still sein, oder nicht?“ Ruki deutete auf Uruha und das weinende Baby. „Klar. Reila Hiromi hat nur Hunger, Uruha macht ihr was.“ Aoi zuckte die Schultern. „Warum nicht du?“ Ruki schien bissig zu werden. Reita strich ihm über den Arm, vorsichtig, nicht, dass der Sänger ihn wirklich noch biss. Auf die nichterotische Art. „Lass sie doch. Mir graut aber auch ganz schön davor, was mit den beiden ist. Wir werden nicht viel Ruhe bekommen, wenn wir im Bus sind.“ „Das wird schon, wir kümmern uns gut um unsere Kinder. Oder traust du uns das nicht zu?“ Ein klein wenig Angriffslust blinkte in Aois Augen. „Doch. Ihr macht das, es ist nur komisch, Babys mit an Bord zu ha...“ „JETZT weiß ich wieder, was ich vergessen habe!“ Aoi schlug sich vor die Stirn. „Deine Gitarre,“ vermutete Reita. „Sehr lustig, Streifenhörnchen, wirklich. Nein, das hier!“ Aoi kramte in seiner Tasche herum, bis er einen großen Aufkleber hervorzog. „Der muss ans Heck! Hat Nao von Kagrra für uns gemacht.“ „Damit geh ich nicht auf Tour!“ Entsetzt starrte Ruki den Aufkleber an. „Oh doch, und wenn ihr nicht in drei Minuten eure Hintern und den gesamten Rest im Wagen habt, dann geht ihr zu Fuß auf Tour.“ Kai drückte auf die Stoppuhr in seinem Handy. „Kai!“ Ruki war alles andere als begeistert. „Das kann nicht deren Ernst sein! Wir sind ROCKSTARS! Keine Kleinfamilie mit weißem Gartenzaun und Hund, na gut, schon mit Hund...“ Schließlich saß der gute alte Sabu neben Ruki. „Aber darum geht es nicht!“ „2:30,“ informierte Kai und Aoi zischte ab ans Heck des Busses. Reita schüttelte den Kopf, während er Ruki samt Hündchen in den Bus schob. Bekam Aoi halt seinen Willen, egal. Er warf einen Blick auf Kinder. Eine schlief, die mochte er, tief und selig in ihrem Sitz, die andere nuckelte an ihrem Fläschchen in Uruhas Arm. „Wo steckt Aoi,“ fragte er, als es hinten am Wagen klatschte. „Kleb den Aufkleber an.“ Reita warf sich in seinen Sessel und zog Ruki neben sich. „Nicht bocken, okay?“ Er versöhnte Ruki mit einem kleinen Kuss. „Noch eine Minute!“ Kai brüllte aus der Tür. „FERTIG!“ Aoi sprang in den Bus. Na toll, jetzt fuhren sie wirklich mit einem „Reila Hiromi und Yukiko Cassis on Board“-Aufkleber auf Tour. Konnte nur besser werden. „Ich meine, wenn... hey!“ Ko-ki sprang dem silbernen Regenschirm, der plötzlich vor seinen Füßen landete, aus dem Weg und seinem Gesprächspartner Isshi halb in die Arme. „Oh, sorry.“ Shinpei bückte sich nach seinem Schirm. „Hab schlechte Laune.“ „Wieso?“ Er hielt sich das Herz und rückte wieder von Isshi ab. Nicht, dass Shinpei noch glaubte, er habe sich dem Sänger zu gewandt. „Bei den miesen Wetter ist das kein Wunder,“ warf Isshi ein. „Es ist viel zu kalt und nass, wenn es zumindest schneien würde, wäre es besser, immerhin ist bald Weihnachten.“ „Nicht das Wetter.“ Shinpei seufzte und zog seine Mütze vom Kopf. Die großen Kopfhörer hingen ihm bereits über dem Schal auf dem Hals. „Miwako hat ihre Tage bekommen. Mal wieder.“ „Ist sie dann so schlimm?“ Isshi grinste mitleidig. Aber Ko-ki musste einen kleinen Jubel unterdrückte. Noch gab es kein Kind. „Nein, sie ist blendend gelaunt.“ Der Drummer öffnete seine Jacke. „Aber wir versuchen schon seit Monaten ein Baby zu bekommen.“ „Oh. Tut mir leid. Willst du reden?“ Ko-ki war erstaunt, wie hilfsbereit Isshi war. Eben hatten sie noch über das PSC-Konzert gesprochen, nun gab er Beziehungstipps. „Ich denke schon,“ nickte Shinpei. Gemeinsam folgten Ko-ki und der kleine Drummer Isshi in dessen Bandräume. Obwohl Ko-ki noch nie hier gewesen war, hatte er keinen Blick für den Raum. Er sah immer wieder zu Shinpei, der niedlicher war, als er in Worte fassen konnte. Und so was von verheiratet. „Erzähl,“ forderte Isshi den Jüngeren auf, nachdem sie sich gesetzt hatten, Ko-ki neben Shinpei auf die Couch. Wirklich zuhören tat Ko-ki ihm aber nicht, während er die Gesichte, die er schon kannte, wiederholte. Er betrachtete einfach die sich bewegenden Lippen und dachte daran, wie weich sie sich in der Sekunde angefühlt hatten, die er sie mit seinen berührt hatte. „Wart ihr mal beim Arzt?“ Isshi zündete sich eine Zigarette an. „Miwako hat gesagt, ihr Arzt meinte, alles sei gut und in bester Ordnung. Sie kann jederzeit schwanger werden. Aber sie wird es einfach nicht.“ „Und du?“ „Wie ich?“ „Ist bei dir alles okay? Muss ja nicht an der Frau liegen,“ gab Isshi zu bedenken. „War noch nicht da, wir versuchen es halt immer wieder und irgendwann muss es ja mal klappen.“ Oder auch nicht, fügte Ko-ki in Gedanken an Shinpeis Satz. Hoffentlich nicht. Er hasste sich dafür, dass er Shinpei nicht als Vater sehen wollte. „Wenn ihr euch so sehr ein Kind wünscht, würde ich mich an deiner Stelle mal untersuchen lassen.“ „Vielleicht mach ich das.“ Shinpei seufzte. „Es wäre leichter, wenn sie es schwerer nehmen würde, das wieder nichts geklappt hat. Ich weiß, das sollte ich nicht sagen, oder?“ „Warum? Wenn es dir weh tut, dass du mehr ein Kind willst als sie...“ Irgendwas musste Ko-ki sagen, und es schien ihm angebracht, Shinpei zu unterstützten. Und dabei zu hoffen, dass er feststellen würde, dass Ko-ki ein ganz wunderbarer Mensch war und darum seine Frau verließ. „Ich will ja eigentlich gar keines,“ gab Shinpei zu. Das Geständnis haute Ko-ki um. „Aber... du hast das doch schon vor Wochen erzählt... ich versteh nicht, warum ihr es dann versucht, wenn du doch gar nicht willst.“ Er war verwirrt. „Ich glaube, weil ich hoffe, dass es dann wieder gut wird. Es war schlimm, das Kind zu verlieren, aber... ich war irgendwie froh, dass ich keines habe. Miwako war traurig und... jedenfalls will ich darum, dass sie das Kind bekommt, dass sie wollte.“ „Ihr solltet es beide wollen,“ sagte Isshi. „Es tut einem Kind nicht gut, wenn es unerwünscht ist.“ „Ich würde es ja lieben. Aber... dafür muss Miwako erst mal schwanger werden. Ich mach mir einen Termin und lass mich untersuchen.“ Shinpei stand auf und verließ den Raum. Ko-ki winkte Isshi zu und rannte dem jungen Drummer hinterher. „Shinpei, warte mal! So kannst du doch nicht einfach abhauen!“ Er packte ihn am Arm, hatte ihn kurz nah genug für einen Kuss vor sich. „Ich will nicht darüber reden, okay?“ „Worüber? Darüber, dass du versuchst, Vater zu werden, nur um deine Ehe zu retten?“ Darum ging es doch, oder nicht? Shinpeis Ehe war nicht mehr in Ordnung, oder? „Das ist nicht nur. Ich... kann das nicht erklären.“ Shinpeis Blick war traurig. „Damals, als sie das Baby verloren hat, hab ich im ersten Moment nur gedacht, dass ich froh bin, noch kein Vater zu sein. Aber dann tat es weh, ich hatte mich doch schon auf das Kind gefreut. Und jetzt, wo wir beschlossen haben, es wieder zu versuchen und es nicht klappt, bin ich auf der einen Seite immer froh und auf der anderen ärgert es mich unheimlich, dass Miwako aus dem Bad kommt, verkündet, dass sie ihre Tage hat und weitermacht, als sei nichts gewesen. Wir haben Sex nach Terminplan und nichts klappt! Ich geh zum Arzt.“ „Aber du willst eigentlich kein Kind.“ Bitte, sag, dass es so ist, flehte Ko-ki innerlich. „Ich will meine Ehe retten, ja. Und wenn wir dazu ein Kind bekommen müssen, dann werde ich ein Kind haben.“ Shinpeis Blick war entschlossen. „Und jetzt ist gut. Danke für deine Hilfe. Wenn ich reden will, komm ich zu dir, versprochen.“ „Okay.“ Ko-ki sah ihm nach, wie er über den Flur verschwand. „Er ist verheiratet,“ klang plötzlich Isshis sanfte Stimme an sein Ohr. „Ich weiß.“ Ko-ki nickte. „Und du...“ „Das geht dich nichts an.“ Er wusste, dass er nicht freundlich reagierte, aber er kannte Isshi nicht gut genug, um mit ihm darüber zu reden. Also floh auch er vor dem Gespräch in den Raum seiner Band. Nur IV war dort und ließ ein motorisiertes Mameshiba zwischen Schlagzeug und Tür hin und her fahren. „Ko-ki? Schau mal, ist das nicht niedlich? Das hab ich gestern gefunden und ich musste es haben, ich weiß, ich sollte nicht so viel mit den Dingern kaufen, aber ich finde sie so toll und sie sind so knuffig... was hast du denn gemacht? Du wirkst total fertig, als müsstest du gleich weinen und...“ er stellte das Spielzeug aus und bugsierte Ko-ki zum Sofa. „...jetzt sag mir, wa mit dir los ist, ob es was mit Shinpei zu tun hat und ob ich dir helfen kann.“ Der Kleine war sein bester Freund, sein allerbester. Aber würde IV ihn auch nur ansatzweise verstehen? Ko-ki beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen und erzählte ihm die ganze Geschichte. „Ich bin ein schlechter Mensch, oder nicht, IV? Ich wünsche mir, dass seine Frau nicht schwanger wird und sie sich trennen, damit ich ihn anmachen kann. Dabei mag er keine Männer!“ „Blödsinn! Du bist ein toller Mensch, der beste, den ich kenne, sogar besser als Nao, und den liebe ich schließlich, aber ich würde ihn sofort verlassen, wenn er gemein zu dir wäre, weil du mein Lieblingsmensch bist und du bist nicht schlecht, nur, weil du dir das wüscht, ich mein, du wirst ja nicht dafür sorgen, dass sie sich trennen, das würdest du nie tun und ich weiß, dass du Shinpei glücklich sehen willst, aber du willst eben auch glücklich sein nur geht das gerade nicht richtig, weil Shinpei dich glücklich machen würde, er aber verheiratet ist und du ihn nicht haben kannst.“ IVs Wortschwall war tröstend, auf eine unwirkliche, seltsame Art. Ko-ki schloss ihn in die Arme. „Ich hab dich lieb, Krümel.“ Er küsste den anderen sanft auf die Schläfe. „Ich dich auch.“ Kurz dachte Ko-ki an die Zeit vor drei Jahren, als er gemerkt hatte, dass IV ihm viel mehr als seine anderen Freunde bedeutete und er ein wenig in den anderen verliebt gewesen war. Wenn er damals etwas gesagt hätte, wäre es dann anders gelaufen? Wären sie jetzt vielleicht ein glückliches Paar und es wäre ihm egal, was mit Shinpei war? Oder hätte IV sich dennoch in Nao verliebt und sie hätten sich getrennt und ihre Freundschaft verloren? Wären sie überhaupt zusammen gekommen und wenn, wären sie es geblieben? Ko-ki schob die Fragen beiseite, sie waren müßig. „Ich hab dich wirklich, wirklich lieb, IV. Du bist mein Lieblingsmensch.“ Fortsetzung folgt.... sofort! Kapitel 103: Das PSC-Dr.-Sommer-Team ------------------------------------ Meine kranke Idee gehört mir, aber ich teile sie sehr gern mit euch allen! Die Jungs sind nicht meines, aber die würde ich auch nicht teilen (na gut, wenn man ganz lieb fragt....) Das PSC-Dr.-Sommer-Team Nao musterte seine Band, die ausnahmsweise mal vollständig versammelt im Proberaum war, obwohl sie gerade weder probten noch besprachen. Vermutlich lag dies daran, dass der letzte Song noch in seinen Ohren klang und er noch nicht mal hinter seinen Drums hervor gekommen war. „Ich muss euch was fragen, habt ihr Zeit? Ist aber privat.“ „Geht also um IV.“ Shou drehte sich einfach auf seiner Position um und setzte sich auf den Boden. Dann sah er Nao erwartungsvoll an. „Schieß los.“ „Ist das für euch drei auch okay?“ Nao sah die drei Saitenzupfer an. „Nicht, dass ich mich um Homo-Geschichten reiße, aber um meine Jung schon.“ Tora lehnte sich an die Wand neben sich. „Und ihr?“ „Nao... muss man da fragen?“ Hiroto grinste ihn an. „Raus mit der Sprache, wo drückt der Schuh?“ „Ich kann mich bald nicht mehr zurück halten,“ gab er zu. Er brauchte den Rat seiner Freunde. „Immer, wenn ich IV im Arm halte oder wir mehr machen, will ich mit ihm schlafen.“ „Ich dachte echt, mittlerweile habt ihr das getan. Ihr seid seit über vier Monaten ein Paar, da wird es Zeit.“ Saga sah ihn fassungslos an. „Es ist sein erstes Mal. Ich will ihn nicht einfach so nehmen und dann war es vielleicht nicht schön für ihn.“ Nervös spielte er mit einen Stick herum. Seit Wochen war er immer wieder kurz davor, einfach weiter zu machen, wenn er mit IV im Bett war. Seit der Jüngere bei ihm wohnte, was es noch schlimmer. Nacht für Nacht küssten sie sich, streichelten sich und die Versuchung, den letzten Schritt zu gehen wuchs immer weiter an. „Als ich sagte, lass ihm Zeit, meinte ich nicht, bis ihr in Rente geht.“ Saga lächelte. „Nach vier Monaten kann schon etwas mehr als knutschen und Schmusen drin sein.“ „Oh, das ist es!“ Nao beeilte sich, Saga diesen Zahn zu ziehen. „Wie viel mehr?“ Hiroto setzte sich zu Shou auf den Boden. „Ich weiß, wie ich meine Hände und meinen Mund nutzen muss, damit IV zufrieden ist.“ Mehr wollte Nao nicht dazu sagen. „Hände und Mund... schon mal ein Anfang. Macht der Krümel das auch bei dir?“ Eine typische Saga-Frage, bei der Nao kurz überlegen musste, ob er sie beantworten sollte. „Ja, tut er. Erst... ich verlasse mich darauf, dass ihr mit NIEMANDEM darüber sprecht, klar? Auch nicht mit euren Freunden, sonst kann ich gleich eine Rundmail schicken.“ „Versprochen, ich sage meinem Lover nix,“ grinste Tora. „Ha. Ha.“ „Nein, wir sagen niemanden etwas,“ beruhigte Shou ihn. „Und nun erzähl schon, was macht ihr, warum schläfst du nicht mit ihm?“ Es war ein schrecklich intimes Thema, das nicht nur ihn betraf, aber er musste reden, sich Hilfe holen. Und da seine vier besten Freunde so unterschiedlich waren, konnte er sicher sein, jeden Aspekt zu erfahren, der ihm helfen konnte. „IV hat nicht ja keine Erfahrungen gehabt, nicht mal Selbstbefriedigung. Seinen ersten Orgasmus musste ich ihm erklären. Aber seit dem er auf den Geschmack gekommen ist, mag er es wirklich gern. Zuerst hat er nichts gemacht und nur genossen, aber jetzt traut er sich, mich überall zu berühren und so. Mit dem Mund ist er vorsichtig, hat es erst einmal probiert, aber er mag es, wenn ich es bei ihm mache. Vor ein paar Monaten hat er gemeint, ich soll mit ihm schlafen, aber ich hab es nicht getan.“ „Warum nicht?“ Das verwirrte Saga offensichtlich gewaltig. „Wenn er schon darum bittet, warum hast du es nicht getan?“ „Weil er falsche Vorstellungen hatte,“ erklärte Nao. „Er wusste nicht, dass es weh tun kann, wenn man vorbereitet wird. Aber er wusste auch nichts von DEM PUNKT.“ Er betonte den Ausdruck so, dass Saga, Hiroto und Shou nickten. „Welcher Punkt?“ Tora sah fragend in die Runde. „Warum kenn ich den nicht?“ „Weil Frauen an den nicht ran kommen,“ erklärte Shou. „Sozusagen der Punkt eines Mannes, der etwas unzugänglich ist, aber dir die besten Momente außerhalb der Bühne verschaffen kann.“ „Was bitte meinst du?“ „Tora, ich erkläre es dir später,“ versprach Saga. „Wenn nötig, zeige ich es dir, aber jetzt ist Nao dran, nicht dein mangelhaftest Wissen über Analsex.“ „Manchmal hasse ich dich.“ Tora streckte Saga die Zunge raus. „Er kannte den Punkt nicht?“ Hiroto brachte das Thema wieder auf IV zurück. „Aber wie kann das sein? Ich meine, er hat Reno in der Band, das ist sicher so ähnlich wie mit Saga.“ „IV wusste nicht, das es dort hinten einen Punkt gibt, der ihn sich so fühlen lässt. Er dachte, ich dringe in ihn ein, es ist angenehm und das war´s. Völlig unwissend.“ Nao war selbst mehr als überrascht gewesen. „Ich hab ihm den Punkt dann gezeigt.“ Ein dreckiges Grinsen trat auf Shous Gesicht. „Lass mich raten: Er mag ihn.“ „Stimmt.“ Nao lächelte. „Gerade versuche ich ihn daran zu gewöhnen, indem ich meine Finger... nehme.“ Er schonte Tora ein wenig. „Wie weit bist du damit?“ Hiroto streckte einen Finger aus, ließ langsam einen zweiten folgen und legte sie zusammen, als Nao bei dem dritten nickte. „Dann sollte das doch reichen, er wird nicht zu starke Schmerzen haben. Ich hatte nicht wirklich lange Eingewöhnungszeit. Ich bin am ersten Abend mit Miyavi im Bett gelandet.“ „Du warst da aber auch älter als IV jetzt.“ Er wusste nicht, ob IV in seinen jungen Jahren schon bereit war. Aber genau der Punkt, der ihm die meisten Sorgen machte, war auch der Punkt, den er nicht erwähnen durfte, um IV zu schützen. Tora seufzte. „Jetzt seien wir doch mal ehrlich: Wir können uns glaube ich alle denken, dass IV jünger ist, als er angibt. Und solange er nicht 15 ist – was durch aus sein könnte – wo ist das Problem?“ „Dass ich Angst habe, ihm seine Unschuld zu nehmen,“ gab Nao zu. „Unschuld im Sinne von Sex mit ihm haben oder anders,“ wollte Hiroto wissen. „Die andere Art.“ „Bin ich anders? Du weißt ziemlich genau, seit wann ich Sex habe und habe ich mich so verändert?“ Nao dachte einen Moment lang nach. Verändert hatte Hiroto sich, aber er war an der Beziehung und dem Kind gereift. Nicht durch den Sex an sich. Dann schüttelte er den Kopf. „Schau. Da hast du es.“ „Wie alt ist IV wirklich?“ Shou sah zu Nao hoch. „18.“ Es brachte nichts, zu leugnen. „Aber ich sage euch nicht, warum und wie er getrickst hat. Die Chefs wissen es nicht, verratet ihn nicht, okay? Sonst war es das für ihn.“ „Keine Sorge,“ sagte Shou. „So, wie wir damals um Pon kämpfen mussten, halten wir sicher dicht. Aber wenn er 18 ist, ist er alt genug. Und wenn du ihn so vorsichtig daran gewöhnt hast, spricht nichts dagegen.“ „Sehe ich auch so,“ stimmte Tora dem Sänger und Hiroto zu. „Nao, du bist sehr zärtlich im Bett, du wirst ihm nicht weh tun. Ich weiß das.“ Shou lächelte. „Du kannst beruhigt mit ihm schlafen.“ „Das sehe ich aber anders.“ „Saga? Du?“ Nao sprang die Kinnlade herunter. Ausgerechnet Saga sah das anders? „Ich dachte, du rätst mir, ihn endlich ordentlich einzuvögeln oder so.“ „Nein. Bestimmt nicht. Ich sehe IV doch. Ich sehe, dass er dich über alles liebt, aber er ist unschuldig wie... keine Ahnung, wie was. Ich hab keinen Vergleich. Doch, aber nicht so.“ Saga fuhr sich durch die Haare. „Er ist so alt, wie Takeru war, als ich mit ihm geschlafen habe. Aber Takeru wusste ganz genau, was er wollte und hat es sich geholt. IV weiß gerade mal um die Grundlagen. Wenn du nun steigerst, also nicht nur die Finger nimmst, fragst, ob du mit ihm schlafen darfst, wird er ja sagen. Weil er glaubt, er müsse das tun. Und ob er schon bereit ist, weiß er nicht.“ „Du überrascht mich, Saga.“ „Weil ich nicht der sexbesessene Macho bin, den ihr erwartet habt?“ Saga grinste verschmitzt. „Der hat gerade mal Urlaub. Ich meine wirklich, Nao, es ist besser, wenn du auf IV wartest. Nicht ganz bis zur Rente, aber so lange, bis ihr eines Tages zusammen im Bett seid und es sich entwickelt, er nicht anders kann, als mit dir zu schlafen, weil er es voll und ganz will.“ Wieder dachte Nao einen Moment nach. „Ich warte also, bis er so spitz ist, dass er sich mir an den Hals wirft?“ „Wenn du es so sagen willst – ja. Dann kannst du sicher sein, dass es richtig ist.“ „Wann bist du zu der Einstellung gelangt?“ Tora schüttelte den Kopf. „Oder sollte ich Einsicht sagen?“ „Als ich mit 14 mein erstes Mal so schnell wie möglich hinter mir haben wollte. Und es versaut und später bereut habe. Wenn IV es bereut, weil er noch nicht bereit war, geht eure Beziehung kaputt.“ Als Saga es so hart ausdrückte, beschloss Nao, wenn nötig wirklich bis zur Rente auf IV zu warten. „Danke, Jungs. Ich geb Kaffee aus, wer will?“ Das war die Alice-nine-Version von „Thema durch, danke, ich denke über alles nach und komme notfalls wieder an“. „Ähmmm, ähm... ich... Isshi?“ Obwohl er eigentlich gerade etwas vor hatte, lächelte Isshi, als er sich zu dem jungen Bassisten von Vivid drehte. Irgendwie war der Junge verdammt süß, wie er so unsicher vor ihm stand und ein unförmiges Plüschtier in den Händen knetete. „Was denn, IV?“ „Ich... also, ich dachte, weil du so nett zu Shinpei warst, das hat mir Ko-ki erzählt, und ich dich auch nett finde und du viel älter bist als ich, also nicht, dass ich dich alt finde, aber halt älter als ich, und ich dich mag und ich darüber nicht mit meiner Band reden kann, da dachte ich, ich frag mal, ob du mir vielleicht helfen kannst, also nur, wenn ich dich nicht störe oder dir auf den Wecker falle, weil, ich will das nicht, ich mag Leute nicht stören.“ Wenn Isshi richtig verstanden hatte, was IV wollte, hatte er etwas auf dem Herzen, mit dem er lieber mit einer reifen und vertrauensvollen Person reden wollte, die ein wenig außen vor stand, die er aber mochte und respektierte. Warum traf es immer ihn? „Komm, wir gehen vor die Tür eine rauchen, auch, wenn der Schnee echt eklig ist.“ Er legte seine Hand auf die Schulter des Jüngeren und führte ihn heraus. „Was hast du eigentlich in der Hand?“ „Oh? Das ist ein Mameshiba, komisch, die kennt doch jeder und ich finde sie total niedlich, sie haben so tolle große Augen und sehen einfach nur knuffig aus, das hier ist aber kein besonderes, ich hab ganz viele, aber das ist einfach das, was ich heute mitgenommen habe, ich brauche immer etwas, womit ich meine Hände beschäftigen kann und weil es so schön weich ist, knuddel ich es dauernd, schau!“ Damit hielt IV ihm ein grünes Ungetüm vor die Augen, das entfernt an einen Hund erinnerte. Einen grünen Hund. „Niedlich,“ kommentierte Isshi. „Aber was hast du denn nun auf dem Herzen?“ Vor der Tür angelangt zündete er sich seine Zigarette an und wartete, bis IVs ebenfalls brannte. „Du weißt ja, dass ich mit Nao zusammen bin und wir wohnen derzeit auch zusammen, meine Wohnung ist so kalt, weil die Heizung hinüber ist und ich war krank und da hat Nao gesagt, ich soll doch zu ihm und das ist total schön, weil ich immer mit ihm zusammen sein kann und das will ich ja auch und ich...“ Isshi unterbrach ihn. Das konnte er sich keine Sekunde länger anhören. IV sprach, wie Takeru sang. „Erstens: Was genau ist nun das Problem? Zweitens: Versuch mal, langsamer zu reden und zum Punkt zu kommen. Punkte sind eine tolle Sache, wenn man sie in Sätzen verwendet. Sie sind deine Freunde.“ IV lachte. „Tut mir leid, das hab ich schon ganz lange, ich bin oft einfach zu unsicher und rede halt so, aber ich versuche, es mir abzugewöhnen, in schon froh, dass ich nicht mehr stottere, aber dafür ist es jetzt halt so und... ich mach es schon wieder!“ Er schlug sich vor die Stirn. „Verzeihung, ich versuche, es anders zu machen.“ „Schau, das war doch ein normaler Satz.“ Der Sänger musste lächeln. Auf eine abwegige Art konnte er Nao verstehen. Man musste IV einfach in sein Herz schließen. Auch, wenn ihm die Art, wie IV sprach, auf die Nerven fiel, musste er zugeben, dass die Unsicherheit, die dahinter steckte, sympathisch war. „Und nun, langsam und in Sätzen: Was ist los? Warum willst du mit mir sprechen?“ „Wegen Nao, weil... wegen Nao.“ „Das hab ich mir gedacht. Habt ihr Streit oder so?“ Wer sich mit Nao stritt musste des Teufels sein. Der teddyhafte Drummer hatte auch meist das Gemüt eines Teddys. Nur, wenn man es schaffte, ihn zu reizen, wurde er zum Grizzliebären, zu einem wirklich gefährlichen dazu. „Nein, haben wir nicht, wir sind total glücklich, ich war noch nie, nie, nie so glücklich wie jetzt mit ihm und der Band und... warte, ich merke es ja!“ IV unterbrach sich selbst, holte tief Luft, nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette und sprach erst weiter, als er den Rauch wieder ausgeatmet hatte. „Ich bin Jungfrau und wir... tasten uns heran, aber das schon seit Monaten und wir kommen nicht voran, dabei will ich endlich... mit Nao schlafen.“ Der letzte Teil kam ganz leise. „Wie langsam?“ Isshi zog eine Braue in die Höhe. Das war ein schweres Thema. „Ganz, ganz langsam... Ende August hat er das erste Mal... und jetzt... ich kann es nicht aussprechen, glaub ich.“ Feuerrot sah IV zu Boden. „Musst du auch nicht.“ Isshi konnte sich schon denken, wo das Problem lag. Nao war der Meinung, IV schonen zu müssen, dabei sah IV mittlerweile aus, als säße er auf glühenden Kohlen. „Ich versteh schon. Du willst Nao klar machen, dass du bereit bist, richtig?“ „Richtig.“ „Dann zeig es ihm, wenn es dir schwer fällt, darüber zu sprechen. Geh ran, zeig ihm, was du willst, werde aktiv im Bett, fang DU an NAO zu verführen. Dann wird er bald merken, was du willst.“ „Ich ihn verführen?“ IV zündete sich eine zweite Zigarette an. „Ich weiß gar nicht, ob ich das kann, als ich meine, ich liege nicht immer nur herum und lass ihn machen, ich mache auch ganz viel bei ihm... mit... oder... du weißt schon., oder?“ „Ich denke schon, ja.“ Auch, wenn er so genau gar nicht über das Sexualleben seiner Kollegen Bescheid wissen wollte. „Meinst du, ich konnte dir ein wenig helfen?“ „Ein wenig. Ich werde das versuche, danke!“ Überraschend küsste IV ihn auf die Wange. „Du bist wirklich nett, Isshi.“ „Eine Frage aber noch,“ Isshi musste es wissen. „Warum hast du mich gefragt und nicht deine Band? Die kennst du doch viel besser.“ „Weil Ko-ki gesagt hat, dass du total toll darin bist, anderen zu helfen und er selbst gerade unglücklich verliebt ist und ich ihm da nicht mit so was kommen will, das ist doch klar, nicht, und Reno ist so besessen von Sex ,dass er mir einfach sagen würde, ich soll mich mit gespreizten Beinen vor Nao werfen, damit er versteht und Ryoga schläft nur mit Frauen, der kann mir das gar nicht helfen und Shin ist erstens nicht ganz begeistert von Nao, weil Nao ja älter ist als ich und dann ist er auch etwas komisch, seit er sich damals von seinem Freund... ich meine halt, ich weiß, dass du ein toller Mensch bist.“ Wieder hatte Isshi mehr erfahren als ihm lieb war. Er strich IV über die Stirn, bevor er lächelnd zu seinem Proberaum ging. War ja interessant, was er so alles gehört hatte. Shin war also komisch, seit er eine Sache mit seinem Freund gehabt hatte. Wie war das gewesen? War Shin nicht zu den Hetero-Leuten gezählt worden? Reno war sexbesessen, gut, das war offensichtlich. „Isshi, ich muss mit dir reden,“ empfing ihn Izumi, als er die Tür hinter sich schloss. Der Drummer war allein. Die perfekte Situation, in der ihm die Hutschnur hochgehen konnte. „Was hast du denn auch noch? Warum kommt eigentlich jeder hier mit seinen Probleme zu mir und meint, ich hätte für alles eine Lösung? Ich weiß auch nicht immer Rat!“ „Stopp.“ Izumi stoppte ihn mit einem Kuss. „Ich wollte nur sagen, dass du aufhören musst, immer allen helfen zu wollen. Ich hab ja kaum noch was von dir.“ Izumi war zu süß, wenn er schmollte. „Na gut. Halt mich auf. Bin wohl einfach ein netter Mensch.“ „Bist du. MEIN netter Mensch.“ Izumi küsste ihn erneut. Fortsetzung folgt.... Kapitel 104: Alte Sorge ----------------------- Hallo meine lieben Leser! Bitte vergesst nicht mein Event auf der Animagic, bald folgt auch das Event auf der Connichi! http://animexx.onlinewelten.com/events/event.php?id=42820 Auch wenn die Events mir gehören, gehören mir die Charas hier noch immer nicht. Ihr dürft sie mir aber gern auf den Events gefesselt und geknebelt als Fan-Geschenk überreichen XD. Alte Sorge Es brachte nichts, absolut nichts. Uruha zitterte vor Angst, wieder auf die Bühne zu gehen. „Gestern ging es doch auch, komm, du packst das!“ Kai versuchte, ihm Mut zu zu reden. „Ich kann da nicht raus,“ beharrte Uruha. Es war nicht so, dass er nicht wollte. Aber sein Körper war fest der Meinung, er könne um nichts in der Welt auf die Bühne gehen. Sein Puls raste schlimmer als je zuvor, seine Hände waren so nass vor Schweiß, dass er bezweifelte, eine Gitarre halten zu können, sein Gesicht war kalkweiß, immer wieder kam ihm das Essen hoch. Es ging nicht. „Liebling.“ Aoi setzte sich neben ihn, eine ihrer Töchter auf dem Arm. „Die Fans haben es akzeptiert, du musst keine Angst haben. Du hast doch gesehen, wie sie bei den letzten drei Konzerten abgegangen sind. Dort auf der Bühne kann dir nichts passieren.“ „Das weiß ich doch!“ Wer seine Angst nicht kannte, würde sie nie verstehen, nicht einmal Aoi. „Ich will dort raus, ich will spielen, ich liebe meinen Job! Aber... verdammt, ich kann einfach nicht dort raus!“ „Doch, bestimmt. Du kannst das.“ Aoi griff nach seiner zitternden Hand. „Ich weiß es, weil ich seit Jahren sehe, dass du es kannst.“ „Ich will doch! Es geht aber nicht!“ Ihm schossen die Tränen in die Augen. Sie waren bereits seit fünf Minuten überfällig, hätten schon längst auf der Bühne sein sollen. Und er saß heir wie ein blutiger Anfänger und wollte sich unter einer Decke verkriechen. „Hol Luft, ganz tief und ruhig,“ leitete Aoi ihn an. Erfolglos, denn als er sich daran machte, tief einzuatmen, kam der Brechreiz wieder auf. Uruha sprang auf, um erneut das Klo aufzusuchen. „Halt sie mal.“ Aoi drückte Reila Hiromi in Rukis Arme und folgte ihm. Sein Magen rebellierte, konnte nichts mehr ausspucken, da nichts mehr darin war. „Es reicht mir.“ Kalt klang Aois Stimme in die Kabine. „Schließ sofort auf. Und komm mir nicht damit, dass ich dich so nicht sehen soll! Wäre nicht das erste Mal, dass ich dir dabei zusehe, wie du dich der Schüssel anvertraust und du hast mich auch oft genug dabei gesehen, als MACH DIE TÜR AUF!“ Uruha gehorchte. „Es kommt eh nichts.“ Er lehnte einen Kopf an die kühlen Wandfliesen. Das tat gut. „Ich verstehe einfach nicht, warum es so schlimm geworden ist! Gestern waren wir auf der Bühne, es ging halbwegs, nach den dritten Song war ich voll da und alles war toll! Und heute ist es, als hätte ich noch nie auf der Bühne gestanden.“ „Du bist einfach aus dem Job raus. Die lange Pause war nicht gut für dich.“ Sein Mann kniete neben ihm nieder und strich die leicht wirren Haare beiseite, um ihn zu küssen. „Du kannst spielen, du bist für die Bühne geboren und das weißt du auch. Wir haben auch nicht an deiner Therapie gearbeitet, seit klar war, dass wir Eltern werden, das haben wir vollkommen vergessen. Und nun stehen wir hier, die Halle da vorn ist voll mit Fans, die uns sehen und hören wollen und du bist fertig. Ich weiß aber, dass du, wenn du erst mal auf der Bühne stehst, jede Angst, jede Scheu verlierst und in der Musik, in den Jubel, in den Fans aufgehst. Du brauchst die Bühne genauso wie ich sie brauche.“ „Aber ich komme nicht auf die Bühne drauf.“ „Soll Kai die Halle räumen lassen?“ Der Vorschlag kam völlig ernst. So ernst, dass Uruha ihn kurz in Erwägung zog. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich werde da rauf kommen, irgendwie. Die Fans haben sich teils seit Monaten auf das Konzert gefreut, ich werde ihnen den Tag nicht verderben. Ich muss doch spielen.“ „Genau.“ Aoi nickte. „Und je öfter du spielst, je schwächer wird dein Lampenfieber werden.“ „Weiß ich doch.“ Er kannte das eigentlich schon von früher. Nur brachte ihm diese Wissen nichts. Egal, wie er es drehte und wendete, er hatte nun mal Angst. Uruha drückte sich an Aoi. Sein Mann gab ihm Sicherheit. „Wir beide zusammen, wir schaffen alles. Das weißt du doch, oder Uruha?“ „Ich weiß. Ich weiß nur nicht, wie ich mich entspannen soll.“ Solange er sich nicht entspannte, brachte ihm das Wissen darum, dass die Angst in dem Moment verfolgen sein würde, indem er die Bühne betrat, gar nichts. Aois hübsche Stirn legte sich in Falten. „Ich schon.“ Damit rutschte er aus Uruhas Armen. „Was hast du- oh mein GOTT!“ Aoi hatte, ohne ihn nur im geringsten vorzuwarnen, seine Hose geöffnet und begann nun ihn mit den Lippen zu verwöhnen. „Was ich vorhabe?“ Ein dreckiges Grinsen zierte Aois Lippen, als er kurz auf sah. „Dafür sorgen, dass du dich entspannst. Hat ja schon mal geklappt.“ Dann machte er sich wieder an seine Mission. Langsam, während sein Körper anfing, auf Aoi zu reagieren, ging Uruhas Puls herunter. Noch immer zitterte er, aber das Zittern wurde nach und nach zu einem anderen Zittern. Während er leise seufzte, normalisierte sich seine Atmung. Und als Aoi wenige Minuten später noch immer mit einem dreckigen Grinsen auftauchte und ihn auf die Wange küsste, flatterte sein Puls zwar noch immer, aber er fühlte sich viel zu gut, um Angst zu haben. „Kannst du nun auf die Bühne?“ „Wenn du mir beim Aufstehen hilfst,“ lächelte er Aoi an. „Komm her, alter Mann!“ „Du bist aber älter als ich!“ „Reib es mir noch unter die Nase,“ lachte Aoi, während er ihn hoch zog. Kurz war Uruha einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken. Seine Haare saßen sogar noch recht gut, sein Makeup war okay und er hatte wieder Farbe. „Na endlich! Geht es?“ Ruki kam ihnen entgegen. „Es geht. Wir können spielen,“ verkündete Uruha stolz. „Super. Was hast du mit ihm gemacht, Aoi?“ Verwundert drehte Ruki ab, gab Reila Hiromi in Asamis Obhut und steuerte die Bühne an. „Ich will keine Details wissen,“ sagte Reita. „Aber du solltest dir noch mal über den Mund wischen, Aoi.“ Dann steuerte auch er die Bühne an. „Ups,“ grinste Aoi Kai an, der sie kopfschüttelnd musterte. „Ihr zwei seid unmöglich... aber es geht wirklich?“ „Ja.“ Uruha nickte fest und zog Aoi in seine Arme. Dann wischte er den kleinen weißen Fleck an dessen Mundwinkel weg, bevor er ihn ausgiebig küsste. „Spielen wir. Und später bedanke ich mich ausführlich bei dir.“ „Will ich doch hoffen.“ Mitsuru war der Erste, der zurück in den Bandraum von Sug kam. Masato, Chiyu und Yuji hatten sich in den Starbucks verzogen, während Takeru gleich im Proberaum geblieben war. Er selbst hatte kurz sein Date mit Reno klar gemacht, sich einen Kaffee geholt und wollte nun eigentlich ein wenig zocken, aber daraus wurde wohl nichts. Takeru lag auf dem Sofa, einen Stapel Zettel hatte er wohl fallen lassen, da er sich über den Boden verteilte. Der Sänger war eingeschlafen. „Ach Kleines...“ Leise stellte Mitsuru seinen Becher ab, bevor er nach einer Decke suchte. Irgendwo musste doch eine sein? Als er keine fand, beschloss er, dass es sein Wintermantel auch tun würde und deckte Takeru damit zu. Dann ging er wieder zu dem Rest der Band. „Takeru ist eingeschlafen, wir sollten die Pause etwas verlängern,“ informierte er sie. „Er übernimmt sich.“ Masato schüttelte den Kopf. „Er versucht zu viel in dieser Woche zu erledigen.“ „Meint er eigentlich, wir wissen nicht, dass er noch Einzeltermine hat?“ Yuji rührte in seiner heißen Schokolade. „Und dann diese Mode-Sache.“ „Er hat nicht ahnen können, dass ihn diese Firma ausgerechnet jetzt diesen Vorschlag macht.“ Mitsuru wusste, dass Takeru davon träumte, Mode zu machen. Und ausgerechnet diesen Montag war eine Anfrage von Takerus Lieblingslabel in die Firma geflattert, ob er einige Entwürfe habe. „Es ist zu viel für ihn,“ urteilte auch Chiyu. „Kai ist seit fünf Tagen weg und in der Zeit hat Takeru nichts anderes getan als zu arbeiten.“ „Er braucht ihn halt. Und wenn er in drei Tagen zu ihm fahren kann, hat er auch den nötigen Urlaub.“ Masato nahm noch einen Schluck Kaffee. „Wie kann man nur so verliebt sein, dass man sich so aufopfert?“ Mitsuru verstand ihren Sänger nicht. „Du bist doch selbst verliebt.“ Chiyu grinste ihn an. „Hä?“ „Reno? Sexy, leckere Beine, Gitarrist bei Vivid, du schläfst heute Abend mit ihm,“ half Chiyu ihm auf die Sprünge. „Ich bin nicht verliebt. Wir sind kein Paar. Wir... schlafen nur miteinander.“ Irgendwie war es schwer, dies vor seinen Freunden zu vertreten. „Besser so, als gar nichts, was?“ Yuji lächelte. „Genau. Er und ich haben Spaß. Hast du dich mittlerweile entschieden?“ Yujis Beziehungskiste war doch deutlich interessanter als seine. Und sie lenkte von seiner ab. „Wie?“ „Was du mit Yooh machen wirst.“ „Nichts.“ „Nichts?“ Masato zog eine Augenbraue hoch. „Aber man sieht doch, dass du ihn magst.“ „Ich mag ihn auch,“ gab Yuji zu. „Aber ich bin nicht verliebt.“ „Warst du aber, als du Yooh für eine Frau gehalten hast,“ warf Chiyu ein. „Nur ist Yooh keine und ich steh nicht auf Männer.“ „Wäre aber besser, wenn du was wegen ihm unternimmst. Er hat gestern versucht, bei Saga zu landen.“ „WAS?“ Yuji sprang tatsächlich auf. Nein, er war überhaupt nicht verliebt, nein. „Er hat ihn angemacht,“ erzählte Chiyu ganz ruhig. „Aber als Saga ihm gesagt hat, dass er mit mir zusammen ist, hat er sich entschuldigt. Das wusste er nicht. Er meinte dann aber, es würde Zeit werden, dass er mal wieder Spaß hat. Der Kerl läuft bald Amok, wenn du dich nicht auf ihn einlässt.“ „Ich lasse mich nicht darauf ein. Ich kann nicht mit Männer.“ „Dachte ich auch immer.“ Mitsuru beugte sich zu Yuji hinüber. „Und? Ich habe sehr viel Spaß mit einem Mann.“ „Ich will aber nicht mit einem Mann, und sei er noch so weiblich, ins Bett. Ich...“ Sie wurden von Masatos Handy unterbrochen. „Im StarBucks. Wir kommen schon.“ Er legte wieder auf, dann wandte er sich an die Runde. „Takeru ist wach geworden und sucht uns. Wir sollten besser wieder proben, sonst hängt er uns die Zeit noch hinten dran.“ „Kleiner Sklaventreiber,“ murrte Mitsuru. „Wir haben es uns so ausgesucht,“ gab Masato zu bedenken. „Meinst du die Woche oder den job mit ihm als Chef?“ Yuji grinste. „Sowohl als auch. Und wir können nicht mal mit ihm meckern, dass er zuviel von uns verlangt.“ „Warum nicht?“ „Weil er von sich selbst noch viel mehr verlangt,“ gab Mitsuru zu. Dann stand er auf. „Kommt, machen wir, dass wir weiter machen. Ich will heute irgendwann in mein Bett.“ „Du meinst wohl in Renos Bett.“ Chiyu boxte ihm in die Seite. „Von mir aus auch das, aber ich will schlafen. Und noch mehr!“ „Versaute Bande!“ Masato lachte. Fortsetzung folgt..... Kapitel 105: Bereit sein ------------------------ Mir gehört noch immer niemand, schade eigentlich... Denkt an mein Event auf der Ani: http://animexx.onlinewelten.com/events/event.php?id=42820 Kapitelbeginn: Bereit sein Gemütlich kuschelte IV sich in die warmen Laken. Nao war eben in der Küche verschwunden, aber das Bett roch noch unheimlich gut nach ihm. Nach ihnen und nach dem, was sie gerade mal wieder getan hatten. Sein Körper fühlte sich schwer an, aber es war ein angenehmes Gefühl. IV schnupperte träge an Naos Kissen. Wie gut sein Freund roch! Er wollte mehr von Nao, viel mehr. Trotz Isshis Tipp, einfach deutlich zu zeigen, was er wollte, hatte Nao ihm den Wunsch, vollkommen mit ihm zu schlafen, nicht erfüllt. Dabei hatte er es mehr als nur einmal gezeigt oder besser, hatte versucht, es Nao deutlich zu machen. Aber scheinbar war sein Verhalten nicht eindeutig genug. So gab es nur die Möglichkeit, Nao mit Worten zu sagen, was er wollte. "Na, Krümel, geht es soweit?" Nao ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder, in jeder Hand hielt der Drummer eine große Tasse heißer Schokolade. IV musste lächeln. Es war so lieb von Nao, dass er ihm die Schokolade machte. Seltsamerweise hatte IV nachdem er sich so gefühlt hatte wie eben immer das Bedürfnis nach etwas heißem Süßen und einer Zigarette. Letztere angelte er sich vom Nachttisch und zündete sie an, bevor er Nao antwortete. "Es ist alles gut." Er zwang sich dazu, langsam zu sprechen und Pausen zu machen. Wenn er wieder haspelte, würde Nao nur weiterhin glauben, er sei noch nicht bereit für Sex. "Was du mit mir tust ist wunderbar." Wieder holte er tief Luft und reichte dabei seine Zigarette an Nao weiter. Sie rauchten diese Zigarette immer gemeinsam. Er lächelte, als er daran denken musste, dass er zwar die Zigarette danach rauchte, aber nicht das Davor hatte. "Das ist gut." Nao kuschelte sich hinter ihn und IV drehte sich so um, dass er seinem Freund in die Augen sehen konnte. Zumindest halbwegs, da es im Zimmer nur mäßig hell war. "Schlaf mit mir," bat er langsam und fest. Er hatte nicht gewusst, dass er so reden konnte und es kostete ihn Mühe, auf seine Worte zu achten. Aber er konnte es. "IV..." begann Nao, aber er unterbrach ihn. "Ich weiß, was ich will." Atemholen. "Ich weiß, dass es auch weh tun wird, aber ich will dir noch näher sein, als ich es so bin, wenn du mit den Fingern in mir bist und ich..." Er merkte, wie er schneller sprach und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. "Ich will spüren, wie du in mir bist. Ich habe keine falschen Vorstellungen mehr davon. Es tut immer etwas weh, wenn deine Finger in mir sind, aber es ist wunderschön. Wenn ich das aushalten kann, meinst du nicht, dass ich dann auch den Rest aushalten kann?" Einen Moment dachte Nao nach, bevor er sich die Zigarette zurücknahm. "Doch, ich denke schon. Aber ich hab Angst, dass du dich übernimmst, dass du noch nicht bereit bist." "Aber wir tun das hier fast jeden Abend. Ich BIN bereit." Überreif, würde Reno ihn nennen, das wusste er genau. Reno nannte ihn tatsächlich manchmal überreif, wenn er auf das Thema zu sprechen kam. "Ich will, dass du weiterhin so unschuldig bleibst. Wenn wir miteinander schlafen wäre das vorbei." IV dachte nach. Würde er sich ändern, wenn er den letzten Schritt ging? Er konnte sich nicht vorstellen, dass ihn eine solche Sache so verändern würde. "Meinst du, ich wäre dann ein anderer?" "Nicht völlig, nein." Nao schüttelte den Kopf. "Aber du veränderst dich so schon. Du sprichst anders." Er musste lachen. "Daran arbeite ich ja auch schon lange, aber es wird nur dann besser, wenn ich mich richtig darauf konzentriere, so wie jetzt. Wenn wir Sex haben, werde ich immer noch Mameshiba sammeln, bunte und glitzernde Dinge toll finden und ganze Nachmittage mit Animes verbringen und Games zocken und... alles wie immer machen. Ich werde weiterhin so verdammt unsicher sein, vor der Kamera nuscheln, dass man nichts verstehen kann und nur auf der Bühne abgehen. Und bei dir im Bett." Mit dem letzten Satz beugte er sich zu Nao hinüber und küsste ihn ausgiebig. Er hoffte, dass dieser Kuss unschuldig genug war, um Nao von seinen Worten zu überzeugen und gleichzeitig unterstrich, dass er bereit war. "Du bist verrückt." Nao lachte auf, stellte die Tassen zur Seite und klaubte die Zigarette aus IVs Fingern. "Wundervoll verrückt." Damit zog er sie nach hinten, drückte die Zigarette aus und begann, IV erneut zu streicheln. "Heißt das, du wirst jetzt mit mir schlafen?" Stand sein erstes Mal wirklich so kurz bevor? Nur noch wenige Minuten und er würde wissen, wie es sich anfühlte. "Nein." Nao schüttelte lächelnd den Kopf, während seine Finger gleichzeitig tiefer über IVs Rücken wanderten. "Nicht heute. Aber bald." Kleine Küsse wurden auf IVs Schlüsselbeinen verteilt. Er legte den Kopf in den Nacken und gab ein leises Stöhnen von sich. Er konnte nichts dagegen tun, wenn Nao diese Wärme in ihm wach rief, lag sein Körper außerhalb seines Herrschaftsgebietes. "Bald, Krümel. Es soll perfekt für dich werden." IV wollte Nao sagen, dass es allein dadurch perfekt werden würde, dass es mit ihm war, aber Naos Lippen ließen ihn jegliche Worte vergessen. Er ließ sich fallen. Eigentlich sollte Takeru nach dem dritten Engery-Drink munter sein, er war es aber nicht. Seine Augen fielen ihm fast zu, während er an der Hotelbar auf Gazette wartete. War auch kein Wunder, war er doch nach Terminen am Vormittag wegen seiner Kollektion in den Zug gestiegen und zu Kai gefahren. Kai, der immer noch nicht wusste, dass er hier war. Takerus Beine tippten nervös auf den Boden. Toll, das schaffte der Drink, aber ihn munter machen nicht. Wie Kai wohl reagieren würde, wenn er ihn hier sah? Immerhin hatte er ihn schon mal auf Tour überrascht. Damals war Kai sehr erfreut gewesen ihn zu sehen und er selbst war so glücklich über Kai gewesen, dass er sich nicht hatte zurückhalten können und schon im Fahrstuhl vor den Augen Aois und Uruhas... er wurde rot. Im Nachhinein war die Sache wirklich peinlich. Diesmal würde er sich zurückhalten. Zumindest, bis sich die Zimmertür hinter ihnen geschlossen hatte. Wenn er schon an Kai dachte, schlug sein Herz schneller. Ein Woche hatte er nun schon auf Kai verzichten müssen und die Telefonate waren ein lahmer Ersatz gewesen. An der Eingangstür tat sich etwas, eine Gruppe von Leuten kam herein und Takeru sprang auf, als er Aoi erkannte, der Reila Hiromi auf dem Armen hielt. "HEY!" rief er. Mist, der Engery-Drink wirkte doch. Oder war es die Tatsache, dass Kai gerade in das Hotel kam, die für sein Herzrasen sorgte? Takeru war es egal, er rannte auf Kai zu. "Überraschung!" Damit warf er sich Kai an den Hals. Schon wieder. Mitten im Hoteleingang. Soviel zu seiner Zurückhaltung. "Kleines, was..." Kai fing ihn mit dem Händen ab, verhinderte einen Kuss. Kurz wurde Takeru traurig, dann fiel ihm wieder ein, wo sie waren. "Ich hab mir frei genommen, wollte euch überraschen." Schweren Herzens löste er sich von Kai und gab Aoi einen stürmischen Kuss mitten auf den Mund. Es war der Kuss, den er Kai hatte geben wollen, aber niemand würde sich etwas dabei denken, wenn er Aoi so begrüßte. "Freut ihr euch?" "Und wie." Aoi lachte und versuchte ihn halbwegs von seinen Armen zu bekommen, ohne seine Tochter zu verlieren. "Ich freue mich wirklich, dich zu sehen," sagte Kai, dessen Augen leuchteten. Takeru lächelte ihn an, dass seine Mundwinkel weh taten, dann umarmte er Ruki und Reita ebenso wie Aoi und Kai zuvor, bevor er auch Uruha einen Kuss auf die Lippen drückte. Als sie zu sechst, plus Babys, im Fahrstuhl standen, küsste er Kai endlich richtig. "Ich hab dich so vermisst, so vermisst," flüsterte er. "Ich dich auch, aber wie hast du dir frei nehmen können?" Kai zauste ihm durch die Haare. "Ich kenne euren Plan." "Ist doch klar, indem er Überstunden ohne Ende gemacht hat." Reita zuckte mit den Schultern. "Schau dir seine Augen an, der ist völlig alle." Automatisch rieb Takeru seine Augen. Er wusste, dass er nicht besonders gut aussah, es war doch zu viel Arbeit in den letzten Tagen gewesen. Die Zeit mit Kai war es ihm jedoch wert. "Wirklich?" Skeptisch schob Kai ihn auf armeslänge Abstand. "Du sollst nicht so viel machen, dass weißt du doch." Folgsam nickte Takeru. "Ich wollte nun mal unbedingt zu dir und hab es mit den anderen abgesprochen. Sie haben jetzt auch Urlaub." "Du willst wirklich mit auf die Tour?" Erstaunt hob Ruki beide Augenbrauen an, während sie den Fahrstuhl wieder verließen. "Im Tourbus mitfahren und so weiter?" "Wenn ich darf. Sonst fahre ich wieder zurück, das geht auch." Aber es würde ihn unendlich traurig machen, soviel gearbeitet zu haben und dann doch keine Zeit mit Kai verbringen zu können. "Bekommen wir schon hin." Kai legte ihm einen Arm um die Schultern. "Und nun lass uns auf unser Zimmer gehen. Jungs, der Partyabend fällt für mich aus." "Ich will euch nicht stören." Takeru sah Kai an. "Mach ruhig was mit deinen Jungs." "Wir wollten nur bei Aoi und Uruha was trinken." Reita grinste. "Das ist nichts für dich." "Ist es wohl," empörte sich Takeru. Moment, hatte er nicht eben gesagt, er wolle nicht stören. "Und ich will keinem den Abend versauen." "Tust du nicht. Willst du wirklich noch mit, ein oder zwei Gläser trinken, bevor wir ins Bett gehen?" Kai sah ihn fragend an. "Vor allem will ich bei dir sein," gab er zu. Dafür würde er sich auch raus in den Schnee stellen. "Na, dann komm mit." Zwanzig Minuten später war Takeru schwindelig. Es war keine gute Idee gewesen, den Sekt so schnell wie den Engery-Drink zuvor zu trinken, aber das Zeug prickelte so schön, dass er zwei Gläser getrunken hatte. Heute war der Tag, an dem Aoi durfte und Uruha sich zurückhalten musste, weshalb der blonde Gitarrist sein eines Glas langsam genoss. Takeru hatte sich einen missbilligenden Blick eingehandelt, weil er laut Uruha den teuren Sekt nicht würdigte. "Aber ich mag den Sekt doch total," kicherte er. "Es ist kein Sekt." "Nicht?" Unsicher begutachtete er die grüne Flasche. "Das ist Moet," erklärte Uruha, als sei das eine Antwort. "Das ist vor allem lecker. Kai, gibst du mir noch ein Glas?" "Vergiss es Kleines. Du bist jetzt schon beschwipst." "Mennooooo." Dabei merkte er selber, dass er angetrunken war. Nicht nur, dass ihm schwindelig war, ihm war auch warm, er kicherte ununterbrochen und in seinem ganzen Körper prickelte es. Besonders weiter unten und an seiner Schulter, die Kai berührte. Er beschloss, dass er mehr von Kai spüren wollte und steig auf den Schoß des Drummers. "Na, was hab ich gesagt," grinste Kai, schloss aber dennoch seine Arme um ihn. Das war eine Aufforderung, ihn zu küssen, nicht wahr? Ganz eindeutig! Takeru kam Kais Aufforderung liebend gern nach. Der Kuss verstärkte die Wärme und das Prickeln enorm. "Kai," flüsterte er.Seine Hände wanderten unter Kais Hemd, legten sich auf die warme Haut. "Jungs, wir sind weg." Kai stand auf, hob ihn dabei hoch, was einen neuen Kicheranfall bei Takeru auslöste. Himmel, er war wirklich beschwipst. Aber das störte ihn gerade nicht. "Ist besser, bevor Takeru noch weiter geht." Rukis Stimme war weit weg. Plötzlich war ein weiches Bett unter ihm. Kai war wohl in seinem, nun ihrem, Zimmer angekommen und hatte ihn hingelegt. "Das dreht sich irgendwie." Aber vermutlich war es nur er, der nicht richtig sah. Takeru griff nach Kai. "Komm her, ich will nicht länger auf dich warten." "Wenn du so bist..." fing Kai an, unterbrach sich aber mit einem Kuss, "...bist du noch schlimmer als sonst." "Ich bin schlimm?" Takeru riss das Hemd über Kais Kopf. "Allerdings... schrecklich bist du." Takeru glühte, er brauchte Kais Nähe. Seine Beine schlangen sich um Kais Hüften, er rieb sich fest an ihm. "Ich sag ja," keuchte Kai auf. "Schrecklich." "Bestraf mich doch!" Was folgte, würde Takeru nie als Strafe ansehen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 106: Ein Schritt zu weit -------------------------------- Hallo! Kapitel ist doppelt Hochgeladnen, mit und ohne Adult. Mir gehören nur die herzallerliebsten kleinen und armen Tippfehler in diesem Text. Aber ich teile sie gern mit euch! Ihr dürft sie sogar behalten (aber bitte schön ordentlich halten und mit raus gehen, ja?) Ein Schritt zu weit Es war keine leichte Sache, Takeru an diesem Morgen wach zu bekommen. Aber Kai legte es gerade auch gar nicht darauf an. Lieber beobachtete er wieder einmal das schlafende Gesicht seines Freundes. Takeru schlief friedlich und entspannt, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie er sich in der Nacht verausgabt hatte. Ein dicker Knutschfleck an seinem Hals bewies das deutlich. Das junge Gesicht sah ungewohnt alt für Kai aus. Gestern waren ihm die dunkeln Ringer unter Takerus strahlenden, aber müden, Augen aufgefallen. Wie viel mochte er gearbeitet haben, um bei ihm sein zu können? Kai wollte es gar nicht genau wissen, er würde sich nur schuldig fühlen. Sein Freund hatte in der letzten Woche abgenommen, die sonst immer rosigen Wangen waren eingefallen und die niedlichen Grübchen, die Kai liebte, waren weniger tief als sonst gewesen. Es ging Takeru nicht gut, das sah man. Aber er war glücklich. Auch das konnte Kai sehen. Er hatte es in dem Augenblick gesehen, in dem Takeru auf ihn zugestürmt war. Da hatte Takeru alle Müdigkeit und alle Anstrenungen vergessen und nur noch ihn gesehen. Und er hatte nur noch Takeru gesehen, hätte ihn am Liebsten auf den Mund geküsst und ihm ewige Liebe geschworen. Es war nur ein minimaler Rest Verstand gewesen, der ihn bis zum Aufzuga hatte warten lassen. Dabei hatte ihm der Anblick von TAkeru, der einfach Aoi und Uruha küssen konnte, ohne das jemand etwas dabei denken würde, heiße Eifersuchtsstiche in das Herz gejagt. Kai dachte daran, wie Takeru während des Zusammensitzens immer nähebedürftiger geworen war und wie er selbst auch so schnell wie möglich allein mit seinem Kleinen hatte sein wollen. Sie hatten es wirklich nur mit Mühe und Not auf das Bett geschafft, bevor Kai über Takeru hergefallen war, wie ein ausgehungertes Tier. Er konnte sich nicht erinnern, in seinen früheren Beziehungen ähnlich wild gewesen zu sein. Es war wie ein Zwang, Takeru immer und immer wieder so nah wie nur irgend möglich zu spüren. Dabei ging es Kai gar nicht um den Sex selbst. Es war das Gefühl, Takeru körperlich so nah zu sein wie niemand sonst, das er suchte. Natürlich war der Sex wundervoll für ihn. Aber er war sicher, würde er mit einem anderen Menschen genau den selben Sex wie mit Takeru haben, es wäre nicht das Gleiche. "Woran denkst du," fragte Takeru ihn so plötzlich verschlafen, dass Kai mit der Wahrheit heraus platzte. "Sex." "Wir können gern weitermachen." Takeru schlug die dunklen Augen auf, unter denen noch immer Ringe lagen, die aber dennoch wieder leuchteten. "Ehr nicht," lehnte Kai schweren Herzens ab. "Wieso nicht?" Schon stahlen sich Takeru wie üblich kalte Finger an Kais Hosenbund, oder besser an die Stelle, an der er wäre, wenn Kai eine Hose getragen hätte. "Wir müssen bald zum Frühstück runter und dann weiterfahren. Das kennst du doch." Es fiel Kai unglaublich schwer, die zarte Hand wegzuschieben. Aber er wusste, wenn er Takeru jetzt nachgab würde das heute nichts mehr mit Frühstück werden. Und sein Kleines brauchte dringend wieder ein vernünftiges Essen. "Das kann doch warten. Oder kannst du nicht mehr, alter Mann?" Herausfordernd blizte Takeru ihn an. Eigentlich machte Kai sich ehr Sorgen, dass Takeru nicht mehr konnte, aber mit dieser Aussage hatte er ihn gepackt. Kai zog ihn zu sich, verschloss ihm das freche Mundwerk mit einem Kuss. "Ich geb dir gleich "Alter Mann", du Nimmersatt!" Er lachte, als er Takerus Arme in die Kissen pinnte. "Ich brauch halt noch etwas mehr von dir." "Wieviel mehr?" Kai leckte sich über Takerus Ohr, während er die kalte Hand nun an seinem Glied fühlte. "Mehr als das hier zumindest." Takeru begann, Kais Glied mit kurzen und festen Strichen zu härten. "Schon besser," urteilte er, als Kais Glied langsam anschwoll. "Wir werden zu spät kommen," hauchte Kai in Takerus nasses Ohr. "Solange wir überhaupt kommen, ist mir das egal." "Du musst immer alles zweideutig sehen, was?" "Jepp. Mach schon Kai, ich brenn schon wieder!" Und Takeru brannte wirklich bereits. Der junge Mann war von null auf hundert gegangen, wie so oft. Takerus Glied reib sich hart an Kais Bauch, sonderte bereits Tropfen ab. Kurz genoss Kai den Anblick, der sich ihm bot. Noch immer zerstrubbelt von der letzten Nacht und dem Schlaf, die Augen bereits wieder dunkel vor Lust und dieses Lächeln im Gesicht, dem Kai einfach nicht widerstehen konnte, sah Takeru schöner als jemals zuvoraus. "Wie willst du es?" Kai war nicht entgangen, wie sie plötzlich miteinander sprachen. Takeru neigte dazu, alles deutlich zu sagen, was er im Bett wollte, aber bisher hatte es Kai noch nie so sehr angemacht wie an diesem Morgen. Vielleicht lag es an der Woche, die sie getrennt voneinander verbracht hatten, Tatsache war, er wollte noch viel mehr davon hören. Und selbst sagen. "Wie soll ich dich vögeln?" Takeru stockte kurz, immerhin war es sonst sein Part auf diese Art zu reden. "Fick mich hart und schnell, aber richtig. Ich will dich noch spüren können, wenn wir im Bus sind." Kai rutschte an Takeru hinab, umfasste dabei dessen schmale Handgelenke mit seiner kräftigernen, linken Hand und biss in die rechte Brustwarze Takerus. "Willst du, dass ich dir wehtue?" "Ein wenig," keuchte Takeru. Der Schmerz in der Brustwarze schien ihm zu gefallen, Kai leckte über die Stelle, dann ließ er seinen feuchten Atem darüber streichen. "Gott, Kai, leck mich!" "Sag bitte!" Kai biss erneut zu, diesmal knapp unter dem Bauchnabel. "BITTE!!!" Takeru bog seinen Rücken durch."Ich bitte dich, Kai, bitte, bitte leck meinen Schwanz und bitte, bitte, BITTE tu was gegen diese Geilheit!" Es war unglaublich, wie die Worte Kais Körper erhitzten. Er wollte Takeru, wollte am liebsten sofort mit ihm schlafen, aber seit ihrem letzten Mal war zu viel Zeit vergangen. Er griff mit der freien Hand nach dem Gleitgel, das Takeru vorsorglich in seinem Rucksack gehabt hatte, und schob diese Hand unter den kleinen festen Hintern seines Freundes. "Spreiz die Beine, schön weit. Ich will alles sehen." Kai bekam alles zu sehen; Takerus hartes Glied, die weichen runden Hoden, den glattrasierten Steg und schließlich, leicht gerötet von den drei Malen, die er in der Nacht mit Takeru geschlafen hatte, die versteckte Öffnung. Diesen Weg leckte Kai sich entlang, ließ nichts aus, fuhr mit seiner Zunge über die Öffnung. "Was willst du, Takeru? Sag es mir..." hauchte er über die feuchte Haut. "Dich. Dich. Dich..." Ein Blick nach oben zeigte Kai, wie Takeru sich eine Hand vor den Mund presste und den Kopf hin und her warf. Himmel, Takeru stand bereits kurz vorm kommen! Kai streckte einen Finger aus, tippte an Takerus Eingang. Widerstand, wie er ihn erwartet hatte. Es fiel Kai schwer, nicht einfach mit drei Fingern in die Enge zu stoßen. Plötzlich hob Takeru seinen Po an, schob sich auf Kais Finger. "Los, mach schon! Ich will gefickt werden, verdammt noch mal!" So befehlend hatte er Takeru noch nie im Bett gehört. Sein Blut rauschte tiefer, sammelte sich noch mehr in seinem Glied. Ja, er brauchte Takeru. Jetzt. Kai ließ alle Vorsicht fahren und stieß mit zwei weiteren Finger in Takeru. "AH!" Mehr kam nicht von Takeru, nur dieses Geräusch und ein leichtes Zittern, ein Verspannen.Dort, genau dort, wo Kai nicht hinfassen wollte, lag der Punkt, der Takeru Sterne sehen lassen würde. Doch wenn Kai diese Stelle nun berühren würde, würde Takeru kommen. Kurz dehnte er Takeru, dann zog er ihn mit beiden Händen hoch. "Reite mich, Takeru." Er hob ihn auf seinen Schoß, senkte ihn über seinem Glied ab. "Ohhhhh..." Takeru stöhnte auf, während Kai in ihn eindrang. Dann begann er sich zu bewegen und zu stöhnen. Es war immer wieder der Himmel für Kai, mit Takeru zu schlafen. Aber manchmal, so wie gestern Nacht und heute Früh, war Takeru anders, leidenschaftlicher und wilder als gewöhnlich - obwohl Kai nicht sagen konnte, dass es Takeru sonst daran mangelte. "Ich... Kai, ich will..." "Was?" Kai stützte ihn mit seinen Händen an den Hüften, unterstützte Takerus Bewegungen und biss ihn sanft in den Hals. "Sag es mir, was willst du?" "Ich will es im Bus mit dir treiben." Takeru kratzte ihm über den Rücken. Die Nägel brannten in seiner Haut, bestimmt hinterließen sie ihre Spuren, aber Kai störte sich nicht daran. "Im Bus?" "Ja. Wenn die anderen vier schlafen. Ich will mich vor dich legen und dann nimmst du mich von hinten. Wir machen keine Geräusche, aber die anderen könnten jederzeit wach werden und sehen, was du mit mir machst. Deine Hand an meinem Schwanz... ich glaube, ich könnte nicht leise sein, du bist so wahnsinnig gut!" Takeru warf den Kopf in den Nacken und stöhnte erneut. "So gut..." "Du willst, dass sie uns zusehen?" Eigentlich sollte die Vorstellung Kai erschrecken, aber statt dessen machte sie ihn an. Takeru, der sich jeden Ton verkniff, damit sie niemanden weckten. "Ja. Und wer weiß, wenn... sie wach werden... was sie dann tun werden?" Mittlerweile sprach Takeru nur noch abgehackt, ritt Kai immer schneller. "Kleiner Perversling!" Kai biss in Takerus Ohr, zog das Läppchen lang. "Das macht dich an." "Und wie," gab Takeru zu. "Sag es ruhig, sag es mir. Kai, ich will es hören." "Du bist verdorben. Wundervoll verdorben und lecker." Er legte seine Hand um Takerus Glied, begann, ihn zu pumpen. Es fiel Kai bereits schwer, sich auf seine Handlungen zu konzentrieren, sein Körper ging bereits auf die Grenze zu. "Nur mit dir, nur mit... dir... Kai... ich... lass mich kommen, bitte!" "Was soll ich tun?" Erneut biss Kai Takeru, der reagierte. Sein Körper bog sich Kai entgegen. "Schlag mich!" Kurz hielt Kai inne, das war hart, sehr hart. Aber ein Blick in Takerus Augen sagte ihm, dass es genau das war, was Takeru wollte. Er holte mit der flachen Hand aus und schlug Takeru sanft auf das Hinterteil. Das Klatschen war nicht laut, aber Takerus Reaktion kam sofort. Er bebte. "Fester, bitte!" Kai kam dem Wunsch nach, auch, wenn dies Neuland für ihn war. Die Reaktionen Takerus erregten ihn, der glühende Körper auf seinem machte ihn an. "Kai, Kai, Kai... du... ich... AHHHHHHHHHHHHH!" Takeru kam, klammerte sich mit seinem ganzen Körper an ihn, ließ Kai mit sich kommen. Erschöpft ließ Kai sich mit ihm in die Kissen sinken. Sein Herz raste. Hatte er wirklich Spaß daran gehabt, Takeru zu klapsen? War das nicht pervers? "Das war..." er suchte nach Worten. "Anders," beendete Takeru seine Suche. "Aber hin und wieder... hätte ich es gern so." "Nicht immer?" "Nee." Takeru drehte sich träge auf den Bauch. "Ist nur Abwechslung. Du weißt doch, wie sehr ich es liebe, wenn wir zusammen sind. Immer." "Dann willst du es nicht auf die harte Tour?" "Ich sag dir schon, wann. Ich liebe dich." Takeru beugte sich zu Kai hinüber um ihn völlig unpassend sanft zu küssen. "Ich dich auch," nuschelte Kai gegen Lippen. Er wollte seinen Freund in die Arme nehmen und einschlafen, als es an der Tür klopfte. "Wenn ihr fertig seid, der Bus wartet!" Uruhas Stimme brachte sie zum Lachen. "Waren wir wieder so laut?" Unschuldig grinste Takeru zu Kai. Ko-ki seufzte. Er hatte keine Lust, schon wieder über dieses Thema zu sprechen, da Shin eh nicht mit der Sprache heraus wollte. "Ich sage es den anderen Bands nicht und es geht sie auch gar nichts an, basta," verkündete Shin gerade mit verschränkten Armen. Es war ein leidiges Thema in ihren Pausen geworden. "Ist nicht schlimm, dass du schwul bist," versuchte Reno ihren Sänger zu beruhigen. Ko-ki hatte es aufgegeben. Neben ihm versuchte IV in seinem Sitz zu verschwinden. "Ich bin NICHT schwul, kapiert das endlich." "Aber du hattest doch einen Freund," fing IV an. "Und wenn man einen Freund hat, und selbst ein Mann ist, ist man schwul, oder nicht, ich meine ich bin doch auch schwul, weil ich einen Freund hab, warum du ein Problem hast, das zuzugeben, versteh ich nicht, hier sind doch so viele schwul und du musst keine Angst haben, dass sie dir komisch kommen, nur weil du auf Männer stehst und wenn du das endlich zugibst, könnt ihr aufhören zu streiten und euch wieder vertragen und ich... mag es nicht, wenn ihr euch streitet." Dabei vergrub IV sein Gesicht in seinem Plüschtier. Ko-ki wollte ihm gerade die Hand auf die Schulter legen, da war Shin schon bei ihm. "Krümel... Du verstehst das einfach noch nicht." Er strich dem blonden Bassisten durch die Haare. "Das ist nicht so einfach mit der Liebe." "Ich liebe Nao und das ist einfach." Shin unterschätzte IV gewaltig, wenn er nur wegen dessen kindlicher Seite glaubte, der Junge verstünde nichts vom Leben. Ko-ki wusste das, er kannte IV am besten und längsten von ihnen allen. Man musste ihn zwar manchmal schützen, aber nicht mal ansatzweise so sehr, wie Shin offensichtlich glaubte. "So einfach ist das bei mir aber nicht." "Liebst du ihn eigentlich noch?" Die Frage stellte Ko-ki sich schon seit Wochen. "Wir sind schon lange nicht mehr zusammen, das weißt du doch." "Aber das wollte Ko-ki gar nicht wissen," mischte sich Reno wieder ein. "Seit was weiß ich, vier Wochen oder so, schreibt ihr euch wieder SMS und du streitest ab, schwul zu sein." "Noch mal zum mitschreiben: Er war eine Ausnahme. Ich steh an sich nicht auf Männer." "Aber auf ihn," stellte IV fest. "Wer ist ER eigentlich? Du hast mir nie gesagt, dass su was mit einem Mann hattest, nicht mal, als das mit Nao angefangen hat und du so böse geworden bist, da dachte ich, du hast was gegen Schwule, auch wenn ich es nicht verstanden hab, wegen Reno, weil... wer ist ER?" Shin zögerte einen Moment. "Der Bassist meiner alten Band. Ich war sehr verliebt, aber es war ein Fehler. Und das wird sich nicht wiederholen, auch, wenn wir schreiben. Darum ist es auch überflüssig, das alle wissen, dass ich was mit einem anderen Kerl hatte." Überrascht zog Ko-ki eine Augenbraue hoch. Das es ein Fehler war, hörte er das erste Mal von Shin. Bisher hatte er immer nur gesagt, dass es vorbei war. "Ko-ki?" Die Stimme kam von vor der geschlossenen Tür, begleitet von einem Klopfen. Und sie versetzte Ko-ki einen kleinen Stich. Vor der Tür stand sein Fehler. "Hier, komm rein," forderte er Shinpei auf. Die Blicke der anderen sagten ihm deutlich, dass sie wussten, dass er sich mies fühlte. "Störe ich gerade?" Unsicher steckte Shinpei den Kopf zur Tür rein. Seine Kopfhörer waren verschwunden, vermutlich trug er sie hinter den Drums nicht. "Wir machen gerade Pause und... ja, Pause halt." Ko-ki merkte, wie er rot wurde und stammelte wie ein Idiot. Was sollte er sagen? Und wir streiten uns über Shin sexuelle Orientierung? "Hast du... kurz Zeit? Draußen?" Shinpei ruckte mit dem Kopf nach hinten. Ko-ki nickte. Sein Schatz wollte ihn allein sprechen! Aber vermutlich ging es doch nur wieder um seine Frau. Während er aufstand spürte er Renos Blick auf seinem Rücken, der ihm deutlich sagte, dass das, was er hier tat, dumm war. Er sollte nicht zufrieden sein, wenn er in Shinpeis Nähe war und sie suchen. Es wäre viel besser für ihn, wenn er sich zurückzog und nur das nötigeste mit dem anderen Drummer sprach, bis sich seine Gefühle gelegt hatten. Aber Ko-ki wusste, dass er sich nicht einfach verbieten konnte, in Shinpei verliebt zu sein. Also folgte er dem anderen. "Was gibt es denn?" Shinpei schien sehr erpicht darauf, allein mit ihm zu reden, denn sie fuhren mit dem Fahrstuhl in den Keller. Dort, wo auch das Kostümlager war, in das Shinpei strebte. Hier war es kalt, da nicht geheizt wurde und so schob Ko-ki seine Hände unter die Arme. So käme er auch nicht in Versuchung, Shinpei zu berühren. Dieser setzte sich auf eine Truhe mit Bühnenschuhen und klopfte neben sich, damit Ko-ki folgte. Schluckend ergab er sich seinem Sicksal, jedoch nicht ohne zwei warme Oberteile aus dem Fundus zu ziehen. "Es ist verdammt kalt hier unten, zieh das über." Er reichte Shinpei eine von Shous Mänteln, in dem der kleine Drummer fast unterging. Selbst warf er sich eine blaue Plüschjacke über, bei der er auf Miyavi tippte. "Danke. Ko-ki... ich... also ich hab vor ein paar Tagen so einen Test für zuhause gemacht und da kam was komisches bei raus." Kurz musste Ko-ki überlegen, was Shinpei genau meinte. "Oh. Und was genau?" Es war ihm unangenehm, mit dem anderen über so ein Thema zu reden. "Da stand nur, dass ich wohl nur sehr wenige Spermien haben würde und dann bin ich heute zum Arzt." Shinpei wurde rot. "Danke, dass ich dir das sagen kann." "Klar. Dazu hat man Freunde, nicht?" Ja, Freunde, in die man verliebt war und mit denen man nicht über Spermien und Kinderwunschsorgen reden sollte. "Ich bin wohl schuld, dass Miwako nicht schwanger wird." "Ist das schon sicher? Ich meine, was hat denn der Arzt gesagt?" In Ko-ki war Hoffnung. Wenn Miwako unbedingt ein Kind haben wollte, würde sie dann noch bei Shinpei bleiben? Er wollte sich selbst treten, dass er so etwas auch nur dachte. Selbst wenn, Shinpei wäre dann nur verletzt und nicht frei für ihn. "Den hab ich noch gar nicht gesehen. Nur eine Schwester, einen Becher und Zeitschriften für Erwachsene." Shinpei lachte kurz auf. "Das war vielleicht peinlich! Die geben dir diesen Becher in die Hand, schicken dich in ein Zimmer und alle wissen GENAU was du hinter der Tür machst. Das Ergebnis bekomm ich - das ist der Hammer, wirklich - am 24.12. muss ich anrufen. Frohe Weihnachten, Miwako! Dein Mann ist nicht nur nicht da, er kann dir nicht mal ein Kind geben. Obwohl ich nicht mal weiß, ob sie das noch will." "Wie meinst du das?" "Sie hat Urlaub geplant, für den Sommer. Sie will wegfliegen, aber das sollte sie nicht, wenn sie schwanger ist. Ich weiß, dass ich hier viel zu tun habe, aber sie muss ja nicht immer unterwegs sein, wenn ich mal zuhause bin, oder? Wird so auch schwer mit dem Kind." Shinpei wirkte traurig, so traurig, dass Ko-ki nicht anders konnte, als den Arm um ihn zu legen. Sie waren Freunde, nicht wahr? Und Freunde legten sich in solch einer Situation den Arm um die Schultern, nicht wahr? Es wäre unnatürlich gewesen, es nicht zu tun, nicht wahr? "Danke." Seufzend kuschelte Shinpei sich in die weiche Jacke. In der dummerweise Ko-ki steckte. "Aber sag mal, wenn du kein Kind willst und sie nicht, was soll das Ganze dann?" "Ich gebe diese Ehe nicht auf, nur weil es kriselt. Selbst wenn ich in diesem Zimmer... ach, vergiss es." "Was?" Das hätte Shinpei nicht sagen sollen, nicht einmal andeuten sollen. "Miwako und ich haben Sex nach Terminplan. Aber sonst nichts. Kein Sex. Kein Kuss. Keine Berührung. Und in diesem Zimmer... kam mir dein Kuss in den Sinn." Shinpei versteckte sich in seinem geliehenen Mantel. "Ich dachte, du magst keine Männer." Und bin dabei, dich abzuschreiben, da sagst du mir sowas, dachte Ko-ki. Er wollte, dass Shinpei weitersprach, wollte gefoltert werden. "Versteh das nicht falsch, ich hab mich nur gefragt, wie es sich angefühlt hätte, wenn wir uns richtig geküsst hätten. Das war einfach nur der natürlichste Kuss, denn ich seit Langem bekommen habe." "Oh." Mehr konnte Ko-ki nicht sagen. Er wollte Shinpei so gern zeigen, wie es sich anfühlen würde, wollte es selbst gern wissen. Nur würde er sich dann vermutlich endgültig verlieren. "Ko-ki? Wie fühlt es sich an?" "Du bist verheiratet." "Und du nur ein Freund, oder?" "Genau." Nur ein Freund, mehr nicht. Ko-kis Herz klopfte ihm bis unter die Schädeldecke, als Shinpei sich aufrichtete. "Es ist nur Neugier," versicherte Shinpei. Wem eigentlich, fragte Ko-ki sich. "Bitte, zeig mir, wie ein Kuss unter Männern ist." Ko-ki legte seine Hand an Shinpeis Wange. "Mach die Augen zu, okay," bat er. Als Shinpei folgte, holte Ko-ki tief Luft und legte vorsichtig seine Lippen auf die anderen. Sie waren so weich, wie er sie von dem kurzen Kontakt in Erinnerung hatte.Als er spürte, dass Shinpei wirklich neugierig war und ihn nicht von sich stieß, tat Ko-ki was er nie hätte tun dürfen, wenn er anständig hätte bleiben wollen. Er begann, seine Lippen gegen Shinpeis zu bewegen, sie leicht zu öffnen und sanft mit der Zunge zu tasten, bis auch Shinpei entspannt seinen Mund öffnete und ihn willkommen hieß. Noch schüchtern und unsicher zu Beginn, gewann Shinpei schnell an Mut, erwiderte den Kuss eine für Ko-ki nicht enden wollende Zeit lang. Dann war der Moment gekommen, in dem es nur zwei Möglichkeiten gab. Die eine war es, den Kuss sanft zu beenden. Die andere, ihn wilder werden zu lassen. Obwohl alles in Ko-ki auf die andere Lösung hoffte und drängte, entschied er sich, den Kuss zu beenden. Ein letztes Mal bewegte er seine Lippen gegen Shinpeis, bevor er sich entfernte. "Wahnsinn." Eine Sekunde lang glaube Ko-ki, er habe laut gesprochen. Dann erkannte er, dass Shinpei genau das gesagt hatte, was er dachte. Das war der beste Kuss in seinem ganzen Leben gewesen. "Wahnsinn." Shinpei wiederholte es noch einmal, diesmal deutlich weniger entrückt. "Du küsst echt gut," versuchte Ko-ki die ganze Sache locker zu überspielen. "Du auch." Er wartete darauf, dass Shinpei ein "Für einen Mann" anfügte, aber das kam nicht. "Ich... muss wieder hoch. Miyavi wartet sicher schon. Ähm.. danke... also... für... alles." "Gern." Er wartete, bis Shinpei den Raum verlassen hatte. Dann vergrub er sein Gesicht in den Händen und fing an zu weinen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 107: Ein Schritt zu weit - Jugendfrei --------------------------------------------- Hallo! Kapitel ist doppelt Hochgeladnen, mit und ohne Adult. Mir gehören nur die herzallerliebsten kleinen und armen Tippfehler in diesem Text. Aber ich teile sie gern mit euch! Ihr dürft sie sogar behalten (aber bitte schön ordentlich halten und mit raus gehen, ja?) Ein Schritt zu weit - Jugendfrei Es war keine leichte Sache, Takeru an diesem Morgen wach zu bekommen. Aber Kai legte es gerade auch gar nicht darauf an. Lieber beobachtete er wieder einmal das schlafende Gesicht seines Freundes. Takeru schlief friedlich und entspannt, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie er sich in der Nacht verausgabt hatte. Ein dicker Knutschfleck an seinem Hals bewies das deutlich. Das junge Gesicht sah ungewohnt alt für Kai aus. Gestern waren ihm die dunkeln Ringer unter Takerus strahlenden, aber müden, Augen aufgefallen. Wie viel mochte er gearbeitet haben, um bei ihm sein zu können? Kai wollte es gar nicht genau wissen, er würde sich nur schuldig fühlen. Sein Freund hatte in der letzten Woche abgenommen, die sonst immer rosigen Wangen waren eingefallen und die niedlichen Grübchen, die Kai liebte, waren weniger tief als sonst gewesen. Es ging Takeru nicht gut, das sah man. Aber er war glücklich. Auch das konnte Kai sehen. Er hatte es in dem Augenblick gesehen, in dem Takeru auf ihn zugestürmt war. Da hatte Takeru alle Müdigkeit und alle Anstrenungen vergessen und nur noch ihn gesehen. Und er hatte nur noch Takeru gesehen, hätte ihn am Liebsten auf den Mund geküsst und ihm ewige Liebe geschworen. Es war nur ein minimaler Rest Verstand gewesen, der ihn bis zum Aufzuga hatte warten lassen. Dabei hatte ihm der Anblick von TAkeru, der einfach Aoi und Uruha küssen konnte, ohne das jemand etwas dabei denken würde, heiße Eifersuchtsstiche in das Herz gejagt. Kai dachte daran, wie Takeru während des Zusammensitzens immer nähebedürftiger geworen war und wie er selbst auch so schnell wie möglich allein mit seinem Kleinen hatte sein wollen. Sie hatten es wirklich nur mit Mühe und Not auf das Bett geschafft, bevor Kai über Takeru hergefallen war, wie ein ausgehungertes Tier. Er konnte sich nicht erinnern, in seinen früheren Beziehungen ähnlich wild gewesen zu sein. Es war wie ein Zwang, Takeru immer und immer wieder so nah wie nur irgend möglich zu spüren. Dabei ging es Kai gar nicht um den Sex selbst. Es war das Gefühl, Takeru körperlich so nah zu sein wie niemand sonst, das er suchte. Natürlich war der Sex wundervoll für ihn. Aber er war sicher, würde er mit einem anderen Menschen genau den selben Sex wie mit Takeru haben, es wäre nicht das Gleiche. "Woran denkst du," fragte Takeru ihn so plötzlich verschlafen, dass Kai mit der Wahrheit heraus platzte. "Sex." "Wir können gern weitermachen." Takeru schlug die dunklen Augen auf, unter denen noch immer Ringe lagen, die aber dennoch wieder leuchteten. "Ehr nicht," lehnte Kai schweren Herzens ab. "Wieso nicht?" Schon stahlen sich Takeru wie üblich kalte Finger an Kais Hosenbund, oder besser an die Stelle, an der er wäre, wenn Kai eine Hose getragen hätte. "Wir müssen bald zum Frühstück runter und dann weiterfahren. Das kennst du doch." Es fiel Kai unglaublich schwer, die zarte Hand wegzuschieben. Aber er wusste, wenn er Takeru jetzt nachgab würde das heute nichts mehr mit Frühstück werden. Und sein Kleines brauchte dringend wieder ein vernünftiges Essen. "Das kann doch warten. Oder kannst du nicht mehr, alter Mann?" Herausfordernd blizte Takeru ihn an. Eigentlich machte Kai sich ehr Sorgen, dass Takeru nicht mehr konnte, aber mit dieser Aussage hatte er ihn gepackt. Kai zog ihn zu sich, verschloss ihm das freche Mundwerk mit einem Kuss. "Ich geb dir gleich "Alter Mann", du Nimmersatt!" Er lachte, als er Takerus Arme in die Kissen pinnte. "Ich brauch halt noch etwas mehr von dir." "Wieviel mehr?" Kai leckte sich über Takerus Ohr. SPÄTER... Erschöpft ließ Kai sich mit ihm in die Kissen sinken. Sein Herz raste. Hatte er wirklich Spaß daran gehabt, Takeru zu klapsen? War das nicht pervers? "Das war..." er suchte nach Worten. "Anders," beendete Takeru seine Suche. "Aber hin und wieder... hätte ich es gern so." "Nicht immer?" "Nee." Takeru drehte sich träge auf den Bauch. "Ist nur Abwechslung. Du weißt doch, wie sehr ich es liebe, wenn wir zusammen sind. Immer." "Dann willst du es nicht auf die harte Tour?" "Ich sag dir schon, wann. Ich liebe dich." Takeru beugte sich zu Kai hinüber um ihn völlig unpassend sanft zu küssen. "Ich dich auch," nuschelte Kai gegen Lippen. Er wollte seinen Freund in die Arme nehmen und einschlafen, als es an der Tür klopfte. "Wenn ihr fertig seid, der Bus wartet!" Uruhas Stimme brachte sie zum Lachen. "Waren wir wieder so laut?" Unschuldig grinste Takeru zu Kai. Ko-ki seufzte. Er hatte keine Lust, schon wieder über dieses Thema zu sprechen, da Shin eh nicht mit der Sprache heraus wollte. "Ich sage es den anderen Bands nicht und es geht sie auch gar nichts an, basta," verkündete Shin gerade mit verschränkten Armen. Es war ein leidiges Thema in ihren Pausen geworden. "Ist nicht schlimm, dass du schwul bist," versuchte Reno ihren Sänger zu beruhigen. Ko-ki hatte es aufgegeben. Neben ihm versuchte IV in seinem Sitz zu verschwinden. "Ich bin NICHT schwul, kapiert das endlich." "Aber du hattest doch einen Freund," fing IV an. "Und wenn man einen Freund hat, und selbst ein Mann ist, ist man schwul, oder nicht, ich meine ich bin doch auch schwul, weil ich einen Freund hab, warum du ein Problem hast, das zuzugeben, versteh ich nicht, hier sind doch so viele schwul und du musst keine Angst haben, dass sie dir komisch kommen, nur weil du auf Männer stehst und wenn du das endlich zugibst, könnt ihr aufhören zu streiten und euch wieder vertragen und ich... mag es nicht, wenn ihr euch streitet." Dabei vergrub IV sein Gesicht in seinem Plüschtier. Ko-ki wollte ihm gerade die Hand auf die Schulter legen, da war Shin schon bei ihm. "Krümel... Du verstehst das einfach noch nicht." Er strich dem blonden Bassisten durch die Haare. "Das ist nicht so einfach mit der Liebe." "Ich liebe Nao und das ist einfach." Shin unterschätzte IV gewaltig, wenn er nur wegen dessen kindlicher Seite glaubte, der Junge verstünde nichts vom Leben. Ko-ki wusste das, er kannte IV am besten und längsten von ihnen allen. Man musste ihn zwar manchmal schützen, aber nicht mal ansatzweise so sehr, wie Shin offensichtlich glaubte. "So einfach ist das bei mir aber nicht." "Liebst du ihn eigentlich noch?" Die Frage stellte Ko-ki sich schon seit Wochen. "Wir sind schon lange nicht mehr zusammen, das weißt du doch." "Aber das wollte Ko-ki gar nicht wissen," mischte sich Reno wieder ein. "Seit was weiß ich, vier Wochen oder so, schreibt ihr euch wieder SMS und du streitest ab, schwul zu sein." "Noch mal zum mitschreiben: Er war eine Ausnahme. Ich steh an sich nicht auf Männer." "Aber auf ihn," stellte IV fest. "Wer ist ER eigentlich? Du hast mir nie gesagt, dass su was mit einem Mann hattest, nicht mal, als das mit Nao angefangen hat und du so böse geworden bist, da dachte ich, du hast was gegen Schwule, auch wenn ich es nicht verstanden hab, wegen Reno, weil... wer ist ER?" Shin zögerte einen Moment. "Der Bassist meiner alten Band. Ich war sehr verliebt, aber es war ein Fehler. Und das wird sich nicht wiederholen, auch, wenn wir schreiben. Darum ist es auch überflüssig, das alle wissen, dass ich was mit einem anderen Kerl hatte." Überrascht zog Ko-ki eine Augenbraue hoch. Das es ein Fehler war, hörte er das erste Mal von Shin. Bisher hatte er immer nur gesagt, dass es vorbei war. "Ko-ki?" Die Stimme kam von vor der geschlossenen Tür, begleitet von einem Klopfen. Und sie versetzte Ko-ki einen kleinen Stich. Vor der Tür stand sein Fehler. "Hier, komm rein," forderte er Shinpei auf. Die Blicke der anderen sagten ihm deutlich, dass sie wussten, dass er sich mies fühlte. "Störe ich gerade?" Unsicher steckte Shinpei den Kopf zur Tür rein. Seine Kopfhörer waren verschwunden, vermutlich trug er sie hinter den Drums nicht. "Wir machen gerade Pause und... ja, Pause halt." Ko-ki merkte, wie er rot wurde und stammelte wie ein Idiot. Was sollte er sagen? Und wir streiten uns über Shin sexuelle Orientierung? "Hast du... kurz Zeit? Draußen?" Shinpei ruckte mit dem Kopf nach hinten. Ko-ki nickte. Sein Schatz wollte ihn allein sprechen! Aber vermutlich ging es doch nur wieder um seine Frau. Während er aufstand spürte er Renos Blick auf seinem Rücken, der ihm deutlich sagte, dass das, was er hier tat, dumm war. Er sollte nicht zufrieden sein, wenn er in Shinpeis Nähe war und sie suchen. Es wäre viel besser für ihn, wenn er sich zurückzog und nur das nötigeste mit dem anderen Drummer sprach, bis sich seine Gefühle gelegt hatten. Aber Ko-ki wusste, dass er sich nicht einfach verbieten konnte, in Shinpei verliebt zu sein. Also folgte er dem anderen. "Was gibt es denn?" Shinpei schien sehr erpicht darauf, allein mit ihm zu reden, denn sie fuhren mit dem Fahrstuhl in den Keller. Dort, wo auch das Kostümlager war, in das Shinpei strebte. Hier war es kalt, da nicht geheizt wurde und so schob Ko-ki seine Hände unter die Arme. So käme er auch nicht in Versuchung, Shinpei zu berühren. Dieser setzte sich auf eine Truhe mit Bühnenschuhen und klopfte neben sich, damit Ko-ki folgte. Schluckend ergab er sich seinem Sicksal, jedoch nicht ohne zwei warme Oberteile aus dem Fundus zu ziehen. "Es ist verdammt kalt hier unten, zieh das über." Er reichte Shinpei eine von Shous Mänteln, in dem der kleine Drummer fast unterging. Selbst warf er sich eine blaue Plüschjacke über, bei der er auf Miyavi tippte. "Danke. Ko-ki... ich... also ich hab vor ein paar Tagen so einen Test für zuhause gemacht und da kam was komisches bei raus." Kurz musste Ko-ki überlegen, was Shinpei genau meinte. "Oh. Und was genau?" Es war ihm unangenehm, mit dem anderen über so ein Thema zu reden. "Da stand nur, dass ich wohl nur sehr wenige Spermien haben würde und dann bin ich heute zum Arzt." Shinpei wurde rot. "Danke, dass ich dir das sagen kann." "Klar. Dazu hat man Freunde, nicht?" Ja, Freunde, in die man verliebt war und mit denen man nicht über Spermien und Kinderwunschsorgen reden sollte. "Ich bin wohl schuld, dass Miwako nicht schwanger wird." "Ist das schon sicher? Ich meine, was hat denn der Arzt gesagt?" In Ko-ki war Hoffnung. Wenn Miwako unbedingt ein Kind haben wollte, würde sie dann noch bei Shinpei bleiben? Er wollte sich selbst treten, dass er so etwas auch nur dachte. Selbst wenn, Shinpei wäre dann nur verletzt und nicht frei für ihn. "Den hab ich noch gar nicht gesehen. Nur eine Schwester, einen Becher und Zeitschriften für Erwachsene." Shinpei lachte kurz auf. "Das war vielleicht peinlich! Die geben dir diesen Becher in die Hand, schicken dich in ein Zimmer und alle wissen GENAU was du hinter der Tür machst. Das Ergebnis bekomm ich - das ist der Hammer, wirklich - am 24.12. muss ich anrufen. Frohe Weihnachten, Miwako! Dein Mann ist nicht nur nicht da, er kann dir nicht mal ein Kind geben. Obwohl ich nicht mal weiß, ob sie das noch will." "Wie meinst du das?" "Sie hat Urlaub geplant, für den Sommer. Sie will wegfliegen, aber das sollte sie nicht, wenn sie schwanger ist. Ich weiß, dass ich hier viel zu tun habe, aber sie muss ja nicht immer unterwegs sein, wenn ich mal zuhause bin, oder? Wird so auch schwer mit dem Kind." Shinpei wirkte traurig, so traurig, dass Ko-ki nicht anders konnte, als den Arm um ihn zu legen. Sie waren Freunde, nicht wahr? Und Freunde legten sich in solch einer Situation den Arm um die Schultern, nicht wahr? Es wäre unnatürlich gewesen, es nicht zu tun, nicht wahr? "Danke." Seufzend kuschelte Shinpei sich in die weiche Jacke. In der dummerweise Ko-ki steckte. "Aber sag mal, wenn du kein Kind willst und sie nicht, was soll das Ganze dann?" "Ich gebe diese Ehe nicht auf, nur weil es kriselt. Selbst wenn ich in diesem Zimmer... ach, vergiss es." "Was?" Das hätte Shinpei nicht sagen sollen, nicht einmal andeuten sollen. "Miwako und ich haben Sex nach Terminplan. Aber sonst nichts. Kein Sex. Kein Kuss. Keine Berührung. Und in diesem Zimmer... kam mir dein Kuss in den Sinn." Shinpei versteckte sich in seinem geliehenen Mantel. "Ich dachte, du magst keine Männer." Und bin dabei, dich abzuschreiben, da sagst du mir sowas, dachte Ko-ki. Er wollte, dass Shinpei weitersprach, wollte gefoltert werden. "Versteh das nicht falsch, ich hab mich nur gefragt, wie es sich angefühlt hätte, wenn wir uns richtig geküsst hätten. Das war einfach nur der natürlichste Kuss, denn ich seit Langem bekommen habe." "Oh." Mehr konnte Ko-ki nicht sagen. Er wollte Shinpei so gern zeigen, wie es sich anfühlen würde, wollte es selbst gern wissen. Nur würde er sich dann vermutlich endgültig verlieren. "Ko-ki? Wie fühlt es sich an?" "Du bist verheiratet." "Und du nur ein Freund, oder?" "Genau." Nur ein Freund, mehr nicht. Ko-kis Herz klopfte ihm bis unter die Schädeldecke, als Shinpei sich aufrichtete. "Es ist nur Neugier," versicherte Shinpei. Wem eigentlich, fragte Ko-ki sich. "Bitte, zeig mir, wie ein Kuss unter Männern ist." Ko-ki legte seine Hand an Shinpeis Wange. "Mach die Augen zu, okay," bat er. Als Shinpei folgte, holte Ko-ki tief Luft und legte vorsichtig seine Lippen auf die anderen. Sie waren so weich, wie er sie von dem kurzen Kontakt in Erinnerung hatte.Als er spürte, dass Shinpei wirklich neugierig war und ihn nicht von sich stieß, tat Ko-ki was er nie hätte tun dürfen, wenn er anständig hätte bleiben wollen. Er begann, seine Lippen gegen Shinpeis zu bewegen, sie leicht zu öffnen und sanft mit der Zunge zu tasten, bis auch Shinpei entspannt seinen Mund öffnete und ihn willkommen hieß. Noch schüchtern und unsicher zu Beginn, gewann Shinpei schnell an Mut, erwiderte den Kuss eine für Ko-ki nicht enden wollende Zeit lang. Dann war der Moment gekommen, in dem es nur zwei Möglichkeiten gab. Die eine war es, den Kuss sanft zu beenden. Die andere, ihn wilder werden zu lassen. Obwohl alles in Ko-ki auf die andere Lösung hoffte und drängte, entschied er sich, den Kuss zu beenden. Ein letztes Mal bewegte er seine Lippen gegen Shinpeis, bevor er sich entfernte. "Wahnsinn." Eine Sekunde lang glaube Ko-ki, er habe laut gesprochen. Dann erkannte er, dass Shinpei genau das gesagt hatte, was er dachte. Das war der beste Kuss in seinem ganzen Leben gewesen. "Wahnsinn." Shinpei wiederholte es noch einmal, diesmal deutlich weniger entrückt. "Du küsst echt gut," versuchte Ko-ki die ganze Sache locker zu überspielen. "Du auch." Er wartete darauf, dass Shinpei ein "Für einen Mann" anfügte, aber das kam nicht. "Ich... muss wieder hoch. Miyavi wartet sicher schon. Ähm.. danke... also... für... alles." "Gern." Er wartete, bis Shinpei den Raum verlassen hatte. Dann vergrub er sein Gesicht in den Händen und fing an zu weinen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 108: Kleine Katastrophen vor dem Konzert ------------------------------------------------ Und mal wieder geht es in eine neue Runde!!!! Diesmal habe ich nicht in meiner üblichen Art geschrieben, weil ich sehr viel in diesen Teil packen musste. Der nächste Teil wird sich ähnlich verhalten. An die, die sich mehr Szenen mit Takeru und Gazette auf Tour gewünscht haben, es tut mir leid, aber da passierte einfach nichts. Ob Takeru seinen Plan mit Kai in die Tat umgesetzt hat... bleibt euch überlassen. Obwohl ich Bettel-Briefe an die PSC geschrieben habe, haben sie mir keinen der Musiker überlassen. Leider. Und auch die Rechte an Miyavi hat weiterhin Melody, ähm, er selbst natürlich...XD Kleine Katastrophen vor dem Konzert Miyavi sah sich das Gewusel auf der Bühne an. Himmel, warum nochmal hatte er zugestimmt, schon wieder durch das Konzert zu führen? Konnte diesen Job nicht ein einziges Mal einer seiner Kollegen übernehmen? Nein, wie er mit einem weiteren, prüfenden Blick feststellte. Besser nicht. Es war Heilig Abend und in weniger als einer Stunde würde der Einlass beginnen. Und es war an ihm, mal wieder, Ordnung in das Chaos aus Musikern zu bringen. Manchmal fragte er sich, ob sie ihre Manager wirklich nur hatten, damit die Termine machten, Touren organisierten und ihnen den Kram hinterher schleppten. "Ruhe!" Sein Ruf verhallte ungehört, was vielleicht an drei schreienden Kindern lag, vielleicht aber auch nur am allgemeinen Chaos. Auch der zweite Versuch brachte nichts. Miyavi war kurz davor, das Handtuch zu werfen, als ihm das Megafon auffiel, das für den Gazette-Auftritt bereit lag. Er schnappte es sich und rief erneut. "RUHE, ABER SOFORT!!!" Erstaunlicher Weise waren bis auf die Kinder alle still und sahen ihn verblüfft an. Er ließ das Megafon sinken. "Hey, das ist meins," empörte sich Ruki, wurde aber mit einem kurzen Blick zum Schweigen gebracht. "Eine Stunde noch, dann gehen hier die Türen auf und die Halle ist voll mit Fans. Das ist euch doch wohl klar, oder? Wir gehen noch ein letztes Mal den Ablauf durch, dann sorgt dafür, dass ihr euch umzieht und ihr fertig seid." Würde schwer werden, wenn er sich die Jungs so ansah. Einige, Uruha, Takeru, Yooh und Reno, trugen Lockenwickler, der Kopf von Alice nine-Nao war kompeltt in Folie gewickelt, da er seine Haare neu färben musste, Vivid sahen aus wie verstörte Schulkinder, Aoi schob den Kinderwagen vor und zurück... nein, so sollte es eigentlich nicht aussehen. Aber er wusste, irgendwie würden sie fertig werden. So ihnen das Glück hold war. "Als erstes kommen SuG auf die Bühne. Dann Vivid. Keiyuu, du und ich machen dann unsere kleine Rede." "Aye aye, Sir!" Keiyuu salutierte vor ihm. "Anschließend sind Kagrra an der Reihe, Isshi, bis dahin MUSS diese Bemalung auf deinen Armen fertig sein, also HÖR ENDLICH MAL FÜR EINE STUNDE AUF ZU RAUCHEN!" "Ich bin halt nervös," zuckte der Sänger mit den Schultern. "Wenn Isshi nervös ist, was sollen wir dann machen, ich meine, der hat doch viel mehr Erfahrung und kennt das doch alles schon und für uns ist es das erste Konzert in dieser Größe, müssen wir Angst haben, weil wenn dann..." "RUHE!" Miyavi unterbrach IVs Redeschwall einfach. "Nach Kagrra sind Screw an der Reihe, Keiyuu und ich kündigen euch an. Anschließend Kra, bevor nach Gazette Alice nine an der Reihe sind. Zum Schluss spiele ich und beim letzten Song kommt ihr alle wieder zu mir. Ich will, dass ihr vollzählig seid, dass ihr sortiert seid und nüchtern. Ja, Shou, ich spiele auf dein Debakel von 2005 an." Er sah, dass dem Sänger sein vier Jahre alter Ausfall noch immer peinlich war. Dann seufzte Miyavi. "Noch irgendwelche Fragen?" Die Köpfe wurden geschüttelt und er nickte. "Gut. Dann wünsche ich uns allen ein gutes Konzert. Geben wir unser Bestes." Er sah zu der jüngsten ihrer Bands und seinen Musikern. Nach Shinpei und Yooh hatte er vor drei Tagen endlich einen Bassisten gefunden und Rui hatte kaum Zeit gehabt, sich auf die Feuerprobe vorzubereiten. "Es besteht kein Grund, Angst zu haben. Ihr seid hier, auf dieser Bühne, in dieser Firma, mit diesen Menschen, weil ihr gut seid. Wäre es nicht so, wäret ihr nicht hier. Auf dieser Bühne ist niemand, dem ich nicht zutrauen würde, diese Halle auch ohne die anderen Bands zu füllen. Ihr KÖNNT euren Job wie es nur wenige können. Ihr seid gut, verdammt gut." Damit entließ er sie. Bis auf Shinpei. Miyavi war nicht entgangen, dass der Drummer viel war, aber nicht bei der Sache. "Was ist los mit dir?" Freundlich stupste er seinen Drummer an, erntete aber nur einen genervten Blick. "Wird wohl Lampenfieber sein." "Shinpei." Er wusste, wie Lampenfieber aussah, da brauchte er nur nach Uruha sehen. Shinpei sah aus, als wäre ihm die Show egal, weil er ein Problem hatte, das viel schwerwiegender war. "Sag mir, was los ist." "Weil du mein Boss bist oder warum?" Shinpei ging in ihre Gaderobe vor. "Eigentlich, weil ich denke, ich bin auch dein Freund. Aber wenn du es mir als Freund nicht sagen willst und den Auftritt verbockst, dann werde ich als dein Boss verdammt böse." Es war immer besser, die Dinge, die einem auf der Seele lagen, auszusprechen, bevor man auf die Bühne ging. Das war der einzige Grund, aus dem er Shinpei unter Druck setzte. An jedem anderen Tag hätte er gewartet, bis Shinpei von allein sprach. Aber nicht heute. Der Auftritt war zu wichtig. Er sah, wie Shinpei schluckte. "Ich lasse mich scheiden." Yooh seufzte, als er sich gegen die Wand drücken ließ. Gut, eine Ecke im Lager war nicht gerade der Ort, den er sich selbst für sein Schäferstündchen ausgesucht hätte, aber wer würde wählerisch sein? Dazu war er viel zu aufgeregt und ausgehungert. Himmel, in wenigen Stunden würde er mit Miyavi, DEM MIYAVI, in der Budokan, DER BUDOKAN, auf der Bühne stehen! Da hatte er sich ein wenig Beruhigung durch die Händes eines anderen Gitarristen ja wohl verdient oder? "Du bist der Hammer, Yooh." "Halt die Klappe!" Wenn er endlich bekam, was er wollte, hatte er keine Lust zum Reden. Er hob sein Bein hoch, wollte gerade beginnen, sich zu reiben, als die Tür aufging. "Oh, sorry, ich..." Na toll, warum platzte Mitsuru wie in einem schlechten Film in seinen kleinen Quicke mit Reno? "Schon okay, kannst du bitte wieder gehen? Wie du siehst, wollten wir... Mitsuru?" Etwas stimmte hier nicht. Yooh war klar, dass man überrascht war, wenn man in zwei Männer lief, die kurz davor waren, etwas miteinander zu tun, was sie besser zuhause tun sollten, aber Mitsurus Gesicht sah mehr als nur schockiert aus. Auch hatte Reno scheinbar plötzlich Hemmungen, weiter zu machen, denn er ließ Yooh los, als habe er sich die Hände verbrannt. "Hey!" Wegschubsen musste er ihn nun nicht gleich. Aber was Yooh dann in Renos Gesicht sah, passte hervorragend zu der Entrüstung in Mitsurus Gesicht. Es war Schuldbewusstsein. Mitsuru drehte sich in der Tür um und rannte davon. "Na super!" Reno strich sich eine lose Strähne aus dem Gesicht. "Da will ich etwas Dampf ablassen und er tut so, als hätte ich ihn betrogen." "Spinnst du?" Yooh baute sich auf. "Du hast doch was mit ihm, oder nicht?" "Sex." Reno zündete sich eine Zigarette an. Als er Yooh die Schachtel anbot, nahm Yooh demonstrativ eine seiner eigenen Zigaretten. "Mehr nicht. Na und?" "Du hast Mitsuru und willst mich hier flach legen?" Yooh konnte es nicht fassen. "Du bist bist nun mal heiß, was ist dabei?" "Das du einen Freund hast. Ich treib es nicht mit Männern, die vergeben sind." Er mochte nicht so wirken, aber er hatte Prinzipien. Eines davon war Treue. "Mitsuru und ich sind nicht zusammen. Wir haben nur unseren Spaß." "Für ihn sah es aber nach einer Besonderen Sache aus. Und wenn es nur Spaß ist, warum war es dir dann peinlich, dass er uns erwischt hat?" "Ich weiß nicht." Reno zuckte die Schultern. "Geh zu ihm." Yooh stieß sich von der Wand ab. Reno war für ihn ein Ersatz gewesen, aber er konnte nicht haben, wen er wollte. "Du kannst einen tollen Mann haben und hast es nicht nötig, mit billigen Flittchen wie mir rum zu machen." Damit ließ er Reno stehen. "Was meinst du Kai? Steht mir das?" Die freie Woche hatte Taker gut getan, er fühlte sich wohl und entspannt. Seine Energie-Reserven waren wieder voll aufgeladen. Vielleicht lag es daran, dass er Tag und Nacht mit Kai verbracht hatte. Vielleicht daran, dass Kai ihm den Laptop weggenommen hatte und ihn gezwungen hatte, regelmäßig zu schlafen und zu essen. "Du siehst süß aus, wie immer." Kai war ein wenig abgelenkt, hatte mit seiner Band und ihrem sich übergebenden Lead-Gitarristen zu tun, darum achtete er nicht genau auf Takerus Kleid. Takeru nahm ihm das nicht übel, aber er würde gleich auf die Bühne müssen und davor wollte er sich noch seinen Glückskuss holen. "Seh ich auch heiß aus?" Er drückte sich an Kai, schob dessen Hand unter sein kurzes Dienstmädchenröcken. Immerhin hatte er das Tunier nicht verloren, damit Kai ihn jetzt nur aus den Augenwinkeln betrachtete. "Unglaublich heiß," versicherte Kai ihm, während seine Hand sich höher schob. "Glaub mir, ich würde dich hier und jetzt an die Wand pinnen, wenn du nicht auf die Bühne müsstest." "Später." Takeru leckte über Kais Ohr. "Später bin ich Euch zu Diensten, mein Herr." Er betonte die Anrede besonders und lächelte Kai zu. "Du willst..." Kai schluckte. Aber ein Funkeln trat in Kais Augen, das Takeru sehr gut gefiel. Es war das Funkeln, dass eine heiße Nacht versprach. "Wenn es Euer Wunsch ist, mein Herr." Sein Wunsch zumindest war es, dieses Rollenspiel mit Kai zu spielen und ihm zu dienen, wenn das Konzert vorbei war. "Ich liebe dich." Kai hob ihn auf seine Arme und küsste ihn. Takeru ließ seine Rolle fallen und umschlang ihn fest. "Und ich liebe dich." Dann machte er sich mit seinen Jungs auf den Weg zur Bühne. "Das ist immer noch peinlich." Masato schimpfte vor sich hin. "Ich versteh nicht, warum Yooh das so toll findet." Auch Yuji konnte nichts an den Kleidern finden. Takeru hingegen fühlte sich sauwohl. Aber nicht so wohl, dass er Mitsurus Reaktion auf den Namen Yooh nicht bemerkt hatte. "Was?" Er sah ihren Drummer, der in dem kurzen schwarzen Röcken eine niedliche Figur machte, fragend an. "Dein sauberer Yooh," dabei wandte Mitsuru sich an Yuji, "hat es mit Reno treiben wollen." "Er ist nicht mein... verdammt, Reno und du, ihr seid doch..." "Eben nicht." Mitsuru zuckte die Schultern und Takeru drückte ihn an sich. "Aber ihr werdet. Und nun keinen Streit mehr, okay?" Das tat weder ihnen noch ihrer Show gut. "Nimm deine Finger von meinem Arsch!" Chiyu schrie auf und schlug halb wütend und halb im Scherz nach Sagas Hand. "Kann nicht anders, der ist so Zucker," lachte der Alice nine-Bassist. Obwohl der keine Ahnung hatte, in welches Gespräch er gerade geplatzt war, löste er somit die Stimmung und Mitsuru lachte wieder. Takeru hasste es wie die Pest, wenn einer seiner Jungs unglücklich war und er nichts tun konnte. Darum würde er Reno auch an einen Stuhl fesseln und Mitsuru daneben, und sie erst wieder befreien, wenn sie sich zu einer echten Beziehung entschlossen hatten, wenn das helfen würde, seinen Drummer glücklich zu machen. Und Yuji würde er am liebsten sagen, dass er auf solche Kleinigkeiten wie das Geschlecht nicht achten sollte. "Bereit?" Ihre Probleme würde er in den nächsten Minuten nicht lösen können, aber er konnte sie dazu bringen, eine Show abzuliefern, die sich gewaschen hatte. "Au! Nicht so fest, verdammt!" Yuuto ruckte mit dem Kopf nach vorn, weg von Shou. "Wenn ich deine Haare machen soll, musst du still halten," belehrte ihn sein Freund. "Mag sein, aber ich würde sie gern auf dem Kopf behalten." Er lachte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen. Shou half so oft bei den Haaren, wenn die Stylisten überlasstet waren, dass es fast einen zweiten Job gleich kam. "Tut mir leid. Ich bin in Gedanken." "Und wo?" Yuuto legte seinen Kopf wieder an Shous Bauch. So konnte der ihm zwar auch nicht die Haare machen, aber hier war es so gemütlich. "Bei später. Ich würde gern mit dir allein Weihnachten feiern, nicht mit der ganzen Truppe." "Wird wohl nichts," seufzte Yuuto. Wenn sie sich zu früh absetzten kämen sie nicht ungesehen heraus. "Leider." Shou beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich. "Was wünscht du dir?" "Ein wenig spät für die Frage, meinst du nicht auch?" Ein Geschenk hatte er zumindest bereits vor Wochen gekauft. "Nicht so, ich meine, wie willst du feiern?" "Keine Ahnung," gab Yuuto zu. "Ich hab noch nie wirklich Weihnachten gefeiert, also... mir ist alles recht." "Sag jetzt nicht, solange wir zusammen sind, das wäre extrem kitschig." Shou wandte sich wieder Yuutos Haaren zu. "Ich denke, wenn wir alle zusammen feiern, kann das doch ganz schön werden, oder nicht? Es sind alle hier, die uns wichtig sind, außer halt unseren Familien. Und die sehen wir ja in den nächsten Tagen." Er würde in der freien Woche zu seinen Eltern aus Land fahren. "Yuuto." Shou wurde plötzlich ernst und drehte den Stuhl mit Yuuto darauf um, so dass sie sich ansehen konnten, ohne in den Spiegel blicken zu müssen. "Komm für zwei Tage zu mir." "Gern. Warum bist du so ernst?" Es war nicht Shous Art, so zu reden. "Zu mir und meiner Familie. Ich... will dich meinen Eltern vorstellen." Der Satz musste Shou unendlich schwer gefallen sein. Yuuto sah es ihm an. Aber was würde es bedeuten, Shous Familie vorgestellt zu werden? "Als... dein Kollege?" "Mein fester Freund. Ich hab noch nie einen Mann mit heim gebracht, aber dich will ich ihnen vorstellen. Wenn du magst." Das machte es so endgültig. So fest und offiziell. So, als wäre er jetzt für immer an Shou gebunden. Shou wollte ihn. Er wollte, dass seine Eltern ihn kennenlernten und wussten, mit wem ihr Sohn zusammen war. Yuuto lächelte. "Gern." Ryoga sah sich seine Band an. Mit diesem Haufen wollte er gleich auf die Bühne. Toll. Reno rauchte eine nach der anderen und raufte sich fast schon die Haare. Er wollte ihm aber nicht verraten, was passiert war. Persönlich vermutete Ryoga, dass es etwas mit Mitsuru zu tun hatte und damit, dass Renos Lippen, als er verstört wieder aufgetaucht war, bonbonrosa geschimmert hatten. Bonbonrosa wie der Lippenstift, den Yooh trug. Er war der Meinung, dass Reno nicht seit Monaten mit Mitsuru schlafen konnte, ohne zumindest ein wenig verliebt zu sein. Das aber dem anderen zu erklären war unmöglich, wie er bereits mehrfach festgestellt hatte. IV knetete mit beiden Händen ein Mameshiba und wiegte sich vor und zurück. Da er scheinbar derjenige war, der Hilfe jetzt am meisten brauchte und auch am besten annehmen konnte, hatte Ryoga ihn fest in die Arme geschlossen und murmelte ihm beruhigende Worte zu. IV hatte unglaubliche Angst vor dem Auftritt. Er sprach ohne Punkt und Komma, aber seine Worte waren diesmal ohne viel Zusammenhang. Leider gab Nao gerade einen Kommentar ab, darum konnte er IV nicht beruhigen. Ryoga strich zwischendurch immer wieder mit den Lippen über IVs Stirn. Ko-ki starrte ins Leere. Es war offensichtlich, dass er an Shinpei und dessen unerklärlich schlechte Laune dachte. Zumindest war diese Laune für Ryoga unerklärlich. Warum um alles in der Welt musste Ko-ki sich auch einen verheirateten Mann verlieben? Shin war nicht besser. Eigentlich noch schlimmer. Er gab nicht einmal zu, dass er noch Gefühle für diesen unbekannten Exfreund hatte. "Ryoga..." IV rückte von ihm ab. "Ich muss nur Luft holen. Mir kann da nichts passieren, oder? Ich meine, was soll denn passieren? Ihr seid ja alle bei mir." Zaghaft lächelte der Bassist. "Du packst das. Auf der Bühne bist du eine ziemliche Rampensau." Er war immer wieder erstaunt, wie IV auf der Bühne alle Schüchternheit ablegte. "Okay." IV gab ihm einen Kuss auf den Mund. Normalerweise küsste Ryoga keine Männer, aber hier machte er eine Ausnahme. "Wir sind in drei Minuten dran," warf Ko-ki plötzlich ein und steckte sich. "Können wir spielen?" "Ja." IV nickte fest und Ryoga bestätigte ebenfalls. "Reno?" Er sah seinen Mitbewohner an. "Kannst du auf die Bühne?" "Ich glaube, ich bin wirklich ein wenig verliebt." Reno spielte an seinem Lippenpiercing. "Schön, dass du das einsiehst. Kannst du auf die Bühne?" Warum kam diese Einsicht jetzt? Ryoga folgte Renos Blick. Oh, darum. Mitsuru stand lachend neben seiner Band, die unter Beifall von der Bühne ging. Der Drummer strahlte über sein ganzes Gesicht und sah wirklich, dass musste er als heterosexueller Mann sogar zugeben, gut aus. "Ja." Reno nickte und lächelte. "Und nachher rede ich mit ihm." "Shin?" Ko-ki wandte sich an ihren Sänger. "Ja. Und wir müssen besser sein als jemals zuvor." Shin starrte auf sein Handy. "Wir sind immer gut." Ryoga nahm IV sein Plüschungetüm aus der Hand. Der Krümel war so verpeilt, dass er womöglich noch damit auf die Bühne latschte. "Wir müssen besser sein, als wir es jemals zuvor waren," beharrte Shin entschlossen. "Er ist hier." "Wer?" Ryoga schwarnte zwar etwas, aber er wollte es von Shin ausgesprochen hören. "Mein Ex. Zekusu." Fortsetzung folgt.... Kapitel 109: Nach dem Konzert wird es schlimmer ----------------------------------------------- Mal wieder ist es mir nicht gelungen, die Rechte an den Jungs zu erwerben... Nach dem Konzert wird es schlimmer "Wo ist Mitsuru?" Yuji sah über den Rand seines Bierglases zu Yooh. Verdammt, er wollte nicht mit ihm reden, schon gar nicht über diesen Fehltritt. "Heimgegangen. Nettes Kleid," rutschte ihm heraus. Drei Bier waren wohl eindeutig seine Obergrenze. "Gleich nachdem wir von der Bühne sind nach dem Schluss. Wollte nicht mitfeiern, kann ich verstehen." Mitsuru hatte auf ihn den Eindruck gemacht, als würde er sich nur mühsam von einem Wutanfall abhalten, während die anderen Acts auf der Bühne waren. Kaum, dass sie sich am Ende des Events alle gemeinsam verabschiedet hatten, hatte Mitsuru wieder seine Alltagskleidung an gehabt und war verschwunden. Auf der Weihnachtsparty war er gar nicht erst aufgetaucht. "Ich auch. Danke." Erst wusste Yuji nicht ganz, worauf sich das Danke bezog, dann fiel ihm sein Satz über Yoohs Weihnachtskleid wieder ein. Dummerweise fiel dadurch sein Blick erneut auf die schier endlosen schlanken Beine seines Gegenübers, die zu allem Überfluss auch noch in roten High-Heels steckten. Wenn er nicht gewusst hätte, was sich unter dem kurzen Röckchen verbarg, er wäre erneut auf Yooh reingefallen. "Mitsuru mag es nicht, wenn man sich an jemanden heranmacht, der ihm gehört. Chiyu übrigens auch nicht." Yuji sah zu, wie Yooh ein Glas Bier kippte, als sei es Wasser. "Du willst mir was sagen? Dann komm mit raus, da kann ich eine Rauchen und wir haben Ruhe." Damit ging Yooh voran. Er wankte nicht das kleinste Bisschen auf seinen hohen Schuhen. Er war einfach nur verführerisch. Und ein Mann, wie Yuji sich in Erinnerung rief, während er ihm folgte. Draußen zündete Yooh sich seine Zigarette an und sah ihn dann herausfordernd an. "Ich wusste weder von Saga noch Reno, dass sie was mit wem aus deiner Band haben." "Dann ist ja gut, dass du von Kai weißt. Oder willst du den auch noch?" Er könnte sich auf die Zunge beißen, dass er Yooh soetwas an den Kopf warf. "Eifersüchtig, Kleiner?" Yooh schnippte seine Asche ab. "Ich mach mich nicht an Vergebene ran. Saga hat mir gleich gesagt, was Sache ist, aber Reno nicht. Hätte er es gesagt, dann wäre ich nie soweit gegangen." "Wie weit? Hast du die Beine breit gemacht?" "Das geht dich nichts an. Aber ich hätte, glaub mir, ich hätte. Wäre Reno frei gewesen." Yooh sah in den Himmel. Es war eiskalt und sternenklar. Yuji fröstelte. "Tut mir leid, ich bin etwas betrunken." "Schon okay." Der Gitarrist wandte sich ihm zu und griff unter seinen kurzen Rock, holte einen Flachmann hervor. "Auch was? Bier, Sekt und Sake bringen es nicht wirklich." "Was ist das?" Yuji nahm die Flasche dennoch an. Yooh verzieh ihm seine Worte offensichtlich und er wollte der Geste nicht ihren Wert nehmen. "Wiskhy." Ob das in Anbetracht seines Schwips eine gute Idee war bezweifelte Yuji, aber er trank einen Schluck, der ihm in der Kehle brannte und zum Husten brachte. Yooh lachte. "Hast nicht gedacht, dass die Transe solches Zeug säuft, was?" Er gab Yooh die Flasche zurück, der ebenfalls trank, bevor er weitersprach. "Ich mische mich nicht in Beziehungen ein. Ein Mann mit Freund, oder Freundin, ist tabu. Aber wenn ich nichts davon weiß, kannst du mich nicht verurteilen, Yuji. Ich bin froh, wenn mich jemand will. Und wenn dieser Jemand dann auch noch heiß ist, dann denke ich nicht lange nach. Ich kann nicht wählerisch sein, ich treibe es mit jedem, der mich will." "Warum?" Und noch wichtiger war Yuji die Frage, warum Yooh sich selbst so sah. "Ich bin nicht nur eine Transe, ich bin auch eine Schlampe. Ich hatte mal eine Band, die Jungs habe ich danach ausgesucht, dass sie mir zu Füßen lagen und wir es miteinander tun konnten, wann immer wir wollten. Ich gehe in Bars für Männer wie mich und suche mir dort einen Kerl. Mir ist egal, was es für ein Typ ist, er muss nur sauber sein. Groß, klein, alt, jung, dick, dünn, rasiert, behaart - es ist mir egal. Solange er mich will. Das ist die einzige Bedingung, die ein Mann erfüllen muss, damit er alles mit mir machen darf: Er muss mich wollen." Yooh trank noch einen Schluck, bevor er seine Zigarette austrat. "Blödsinn." Yuji konnte kaum glauben, was er dort aus Yooh Mund hörte. "Du verkaufst dich unter Wert, wenn du glaubst, du wärst eine Schlampe." "Eine Schlampe schläft mit jedem. Und das tue ich. Es reicht mir, wenn ein Mann mich will, um die Beine breit zu machen, Yuji. Ich BIN eine Schlampe." "Einer Schlampe wäre egal, ob die Männer vergeben sind oder nicht." Yuji rieb sich über die Arme, ihm war kalt, obwohl er im Rausgehen nach seiner Jacke gegriffen hatte. "Dir ist es nicht egal. Na und, dann schläfst du halt mit vielen Männern, aber mach dich nicht so runter. Du bist keine Schlampe, du bist toll, ein unglaublich guter Gitarrist, MIYAVI lässt dich für sich spielen. Du kannst superschön lachen und man kann toll mit dir reden. Du bist eine wunderschöne..." Frau, hatte er sagen wollen, aber im letzten Moment schluckte er das Wort hinunter. "Eben nicht." Yooh seufzte und zündete sich eine weitere Zigarette an. "Du musst doch frieren." Yuji zog seine Jacke aus. Doch als er sie um Yoohs Schultern legen wollte, wehrte dieser ab. "Mach das nicht. Ich bin keine Frau." "Ich weiß." Yuji schluckte. Yooh war so nah, sein Gesicht so wunderschön und traurig. Er erinnerte sich daran, wie schön es gewesen war, diese Lippen zu küssen. Langsam nährte Yuji seine Lippen denen Yoohs, spürte den Atem bereits. "Hör auf." Yooh drehte den Kopf weg. "Das wird nichts. Du bist betrunken, darum ist es dir egal. Und morgen ist der Jammer groß. Es wird so nur schwerer für mich." Damit schob er Yuji weg. "Sag den anderen, ich bin gegangen, okay?" "Aber..." "Nein." Yooh winkte ihm zu und verschwand in der Dunkelheit. Yuji hielt noch immer seine Jacke in der Hand und starrte ihm hinterher. Er war kurz davor gewesen, den anderen zu küssen. Obwohl er wusste, dass Yooh keine Frau war. Vermutlich hatte Yooh Recht und er war viel betrunkener als er dachte. "Darf es noch ein Glas Wein sein, mein Herr?" Verführerisch lächelte Takeru Kai zu. Das Dienstmädchenkleid stadn ihm hervorragend. "Bring uns eine Flasche warmen Sake, Kleines. Ich will ihn mit dir gemeinsam trinken," antwortete er seinem Freund, der sich nickend davon machte. "Man kann sein Vorspiel auch zuhause haben, dass ist dir schon klar, oder?" Isshi saß neben ihm und grinste von einem Ohr zum anderen. "Himmel, lass uns doch!" Kai lachte. "Solange wir uns nicht vor allen Leuten bespringen, ist es doch okay." "Nur enthielt euer Einsatz, dass die Verlierer, also Sug, uns alle bedienen müssen und Takeru bedient nur dich. Mitsuru ist abgehauen und Masato hat sich sogar schon umgezogen," zählte Isshi auf. "Seine Freundin ist hier, er will sich vor ihr nicht blamieren," nahm Kai ihn in Schutz. "Hast du nicht auch das Gefühl, hier stimmt etwas nicht?" Isshi sah sich im Raum um. "Schau dir mal die Vivid-Jungs an." "Die sind nur etwas angespannt, mehr nicht." Kai war nichts weiter an den Jungs aufgefallen, bis auf Lampenfieber. "Mein Herr, der Sake." Takeru kniete mit einem Tablett auf dem eine Flasche und zwei Sake-Schälchen standen vor ihm nieder. "Wie wünscht Ihr, dass ich serviere?" "Das wird mir hier zu privat," lachte Isshi, während er aufstand. Kai war eigentlich ganz dankbar dafür, denn so konnte er Takeru an seine Seite ziehen. "Schenk uns jedem ein Glas ein, dann trinken wir zusammen," lächelte er. "Wollt ihr mich betrunken machen, mein Herr?" Takeru klimperte mit seinen langen Wimpern und Kai zog ihn an sich heran. "Bestimmt nicht, Kleines. Ich will später noch was von dir haben." Wie von selbst wanderte seine Hand zu Takerus Hintern. "Euch gehört alles, mein Herr. Ich werde alles tun, was Ihr befiehlt." Langsam füllte Takeru die Schälchen und hielt eines vor Kais Gesicht. "Vergiss den Sake, Takeru. Wir hauen ab." Er war kurz davor, seine Hand unter den Rock zu schieben und dort Dringe zu tun, die er nicht hier tun sollte. "Wie Ihr wünscht, mein Herr." Seltsam, irgendwie hatte Kai das Gefühl, dass er in diesem Rollenspiel nicht wirklich den Ton angab. "Ko-ki?" Shinpei stand unsicher vor dem anderen Drummer. "Hi. Toller Auftritt von euch heute Abend," lächelte Ko-ki ihm zu und nahm ihn bei der Schulter. "Aber..." er wusste nicht, wie er es anfangen sollte. "Kann ich bei dir schlafen?" Die Frage traf Ko-ki gänzlich unvorbereitet. "Warum?" "Erkläre ich dir dann. Ich... muss hier weg, okay?" "Okay." Todesurteil, da war Ko-ki sich sicher. Shinpei in seiner Wohnung, der bei ihm schlafen wollte! Es war eh bereits zu spät für ihn. Seit dem Kuss im Kleiderlager konnte er an wirklich nichts anderes mehr denken als Shinpei. Er hätte sogar fast den Auftritt verpatzt deswegen. Jetzt nahm er einfach nur seine Sachen und wandte sich an IV, der neben Nao stand. "Krümel, ich fahr heim. Shinpei übernachtet bei mir." "Spinnst du?" IV packte ihn am Arm und flüsterte ihm seine Worte ins Wort. "Du bist verliebt in ihn und denkst nur noch an ihn, wenn er jetzt auch noch bei dir schläft, wird das noch schlimmer und es tut dir nur weh und du kannst nichts dagegen tun und Shinpei ist verheiratet und du machst dir Hoffnungen auf ihn, das wird nichts, das ist... das geht nicht. Ich will nicht, dass du unglücklich bist." "Zu spät IV." Ko-ki nahm seinen kleineren Kollegen in die Arme. "Ich weiß, dass ich dumm bin, in ihn verliebt zu sein. Aber ich kann nichts dagegen tun." "Versteh ich doch, aber..." "Ich komm schon klar." Während er IV auf die Strin küsste, fragte er sich, warum er sich selbst belog. Er kam nicht damit klar, dass Shinpei in seiner Wohnung schlafen würde, ganz und gar nicht. Auf der anderen Seite wollte er ihn in seiner Wohnung haben und sich zumindest einbilden können, er habe eine Chance. "Feier noch schön mit Nao. Ich ruf dich morgen an, okay?" "Okay." Dann winkte er Shinpei zu sich. "Komm, wir gehen." "Danke." Shinpei folgte ihm einfach still und sprach während des ganzen Heimwegs nicht ein Wort. Er brütete still vor sich hin, sodass Ko.ki nicht umhin kam, sich zu fragen, was dem jungen Mann so schwer auf der Seele lag. Und warum er nicht heim, zu seiner Frau, wollte. Erst, als Ko-ki die Tür hinter ihnen schloss, sprach Shinpei wieder. "Ich war heute früh noch bei diesem Arzt." "Ja? Setzt dich doch." Er deutete auf das Sofa. "Hast du was zu trinken?" "Wasser? Tee? Saft oder..." "Ich dachte an was Härteres," gab Shinpei zu. "Rotwein hab ich da. Haben wir Fans geschenkt, wenn du magst? Ich weiß aber nicht, wie gut der ist, ich trinke sowas nie." Warum er dennoch Wein von seinen Fans bekam, war ihm schleierhaft. "Gern." Ko-ki füllte zwei Gläser und setzte sich neben Shinpei. "Was hat der Arzt gesagt," wollte er wissen, während Shinpei einen Schluck trank. "Erstmal nichts, er wollte mich untersuchen. Hat einen Ultraschall gemacht und jetzt kommt der Hammer: Ich habe keine Nebenhoden." Ko-ki schluckte, das klang nicht gut, aber was bedeutete das genau? "Ich kann keine Kinder zeugen. Konnte es noch nie." Bitter stellte Shinpei sein Glas ab. "Verstehst du? Ich war schon immer unfruchtbar." Schon immer. Das klang hart in Ko-kis Ohren nach. "Dann..." fing er an. "Ja, das Kind, wegen dem ich damals Miwako geheiratet habe, war gar nicht meins. Sie hat es vorhin sogar zugegeben! Es gab zwei Kerle, mich und diesen anderen, aber sie hat mich geheiratet, weil meine Eltern mehr Geld haben. Wunderbare Liebe, nicht wahr?" "Shinpei..." was sollte er sagen? Ko-ki wollte ihn in die Arme nehmen und ihn trösten, aber er kam sich schäbig vor, weil er daran dachte, dass Shinpei nun vielleicht.... "Ich liebe Miwako schon lange nicht mehr. Ich wollte nur nicht aufgeben, verstehst du? Meine Eltern haben mir gesagt, ich solle sie nicht heiraten. Aber ich wollte das Richtige tun und für sie und das Kind da sein. War ich dumm!" "Warst du nicht." Jetzt schloss Ko-ki ihn doch in die Arme. Sein Herz raste, es erinnerte sich wieder an den Kuss, wollte eine Wiederholung. "Doch. Das ist jetzt vorbei. Ich hab Miwako schon gesagt, dass ich mich scheiden lasse. Die Wohnung kann ich sogar behalten. Sie zieht zu - halt dich fest, das ist echt klasse! - ihrem Freund!" "WAS?" Himmel, wieso war Shinpei solange bei dieser Frau geblieben? "Wird noch besser, wart´s ab! Weißt du, was sie noch meinte? Dann könne sie ja jetzt endlich die Pille absetzten! Ich müh mich ab, damit sie glücklich wird und ein Kind bekommt und sie nimmt die Pille, weil sie keines von mir will! Ich fühl mich so... verarscht und dumm." Jetzt klammerte Shinpei sich fast an Ko-ki. "Das war nicht dumm. Du wirst sicher wieder jemanden finden, der besser ist als sie." Schau doch mal, wer dich im Arm hält, und dann verliebe dich in mich, bat Ko-ki stumm. "Vielleicht sollte ich auf Männer umsatteln, was meinst du?" Shinpei rückte sich gerade. "Du bist doch mein Freund, wie ist es mit einem Mann?" "Ähm..." komm her, ich zeig es dir, war wohl die falsche Aussage. Shinpei war verletzt und traurig. Wenn er jetzt auf die Idee verfiel, Shinpei auf andere Art zu trösten, würde es für sie beide ein echtes Problem werden. "Nein, schon gut, musst nichts sagen. Halt mich einfach ein wenig fest, okay? Gott, ich rede Müll, beachte das einfach nicht," murmelte Shinpei, während er sich wieder an Ko-ki kuschelte. "Es ist nicht anders, als eine Frau zu lieben. Nur der Sex ist halt anders," erklärte er langsam. "Wenn ich es mal probieren will, frag ich dich." Shinpei lachte wieder. Er konnte nicht wissen, wie weh er Ko-ki damit tat. Fortsetzung folgt.... P.S.: Im nächsten Kapitel geht´s auch noch um den Kram, der auf der Feier passiert, falls ihr euch fragt, wo z.B. Shin ist. Kapitel 110: Es geht doch immer nur um das Eine ----------------------------------------------- Hallo! Eigentlich wollte ich vor der Animagic kein Kapitel mehr hochladen, weil die Zeit viel zu knapp war. Warum ich das doch tue, hat gewisse Gründe (XD). Ich hab wirklich schnell geschrieben und nur einmal drübergeschaut, darum hoffe ich, ihr verzieht mir Tippfehler. Leider gehört mir noch immer keiner der Jungs hier. Auch Zekuso nicht (bin nicht mal sicher, ob man ihn so oder mit U am Ende schreibt). Es geht doch immer nur um das Eine "Was willst du hier und wie zur Hölle bist du auf die Party gekommen?" Shin war wütend, wirklich wütend. Er wurde an sich nciht leicht wütend, nur dann, wenn er sich überfordert fühlte. Die Anwesenheit Zekusus überforderte ihn vollkommen. "Dich sehen," antwortete der zierliche Mann mit leicht gesenktem Blick. Wie schon früher oft konnte Shin nicht glauben, dass es sich bei seinem Ex-Freund und Kollegen um einen erwachsenen Mann handelte. Zekusu war zart und hatte ein fein, fast weiblich geschnittenes Gesicht. Diese Eigenschaften wurden durch die Kleider, die er auf der Bühne trug, noch hervorgehoben. Hier, privat, trug er Jeans und ein Tshirt, was ihn fast noch jünger aussehen ließ. "Und ich bin auch in einer Band, es war kein Problem, hier rein zu kommen." "Dann kann also jeder, der bei einer Kellerband spielt, in die gemieteten Partyräume der PSC?" "Werd nicht unfair, Shin. SO unbekannt sind wir auch nicht." "Nein und du bist die kleine dumme Putze der Band," spuckte Shin seinem Ex entgegen. Er war nur froh, dass er Zekusu in einen Flur abseit der Feier gezogen hatte. Vor all seinen Kollegen wollte er nicht auffallen. "Und du bist immer noch genauso verklemmt wie damals. Jetzt lass mich endlich los, du tust mir weh, verdammt nochmal!" Zekusu riss seinen Arm aus Shins Hand. Ohne es zu merken, hatte Shin immer fester zugedrückt. "Ich dachte, wir könnten normal miteinander reden, aber das war wohl ein Fehler." "Denkst du, nur weil wir ein paar SMS getauscht haben, spring ich gleich wieder mit dir in die Kiste?" "Ob du es glaubst oder nicht, ich hab nicht an sowas gedacht." Zekusu reib sich den Arm, wo Shin ihn gepackte hatte. "Ich wollte dir nicht weh tun," versuchte Shin eine lahme Entschuldigung. "Ich dir damals auch nicht. Aber so war es doch schon immer, nicht wahr? Wir tun uns gegenseitig weh und schreien uns an. Darum ist damals auch alles schief gegangen." Traurig sah der junge Mann zu Shin auf. "Das mit uns war einfach ein Fehler." Shin scharrte unruhig mit den Füßen. Er fühlte sich nicht wohl und versuchte dies so gut es ging zu überspielen. Wut half dabei. Aber Zekuso kannte ihn viel zu gut. "Scheint so. Du konnstest ja nichtmal vor den anderen zugeben, dass du mich liebst." "Ich steh nicht auf Männer und das weißt du auch verdammt genau!" Er brauste wieder auf, packte Zekuso erneut, nur, um ihn gleich wieder loszulassen. "Dafür warst du aber immer verflucht gut darin, die Beine für mich breit zu machen." Shin hob seine Hand, er spürte, dass er bereit war, Zekuso zu schlagen. Seine Hand zuckte bereits. Er ballte sie und grub die Nägel in die Handfläche. Nein, so weit würde es nicht kommen. Er würde Zekuso nicht schlagen, ehr würde er sich die Hand blutig schneiden. "Ich will nur eines wissen, Shin." Zekuso kam auf ihn zu, sein Atem strich fast über Shins Hals. "Hast du mich eigentlich geliebt, oder warst du nur auf Spaß und Abwechslung aus?" Die großen Augen waren viel zu schön, um nicht hineinzusehen. "Ich habe dich geliebt," presste Shin hervor. Ein Teil von ihm wollte die geballten Hände lösen und Zekuso packen. Doch nicht um ihn zu verletzten, er wollte den zarten Körper an sich pressen und das vorlaute Mundwerk mit seinen Lippen verschließen. "Ich dich auch. Ich tue es noch immer," gab Zekuso zu und rückte Shin so nah, dass sich ihre Körper berührten. "Wenn du nur nicht so verklemmt und selbstgefällig wärest, ich würde dich immer noch wollen." "Ich bin das nicht." Seine Hände zuckten, er wollte zupacken. Zekuso war viel zu nah. Wenn er nun tat, was er tun wollte, würde es schrecklich werden. Nicht sofort, aber in nicht allzuferner Zukunft. "Ich bin nur nicht schwul." "Ach nein?" Damit presste sich Zekuso an Shins Körper. Shin Blut war durch die Nähe, durch den Streit, in Wallung geraten. Er hatte dem Bassisten nie widerstehen können. "Und warum bist du dann so heiß, als wolltest du es hier und jetzt tun?" Die ehrliche Antwort wäre gewesen, dass er genau so war. Aber Shin konnte nicht. Er konnte es nicht sagen. "Du... bist eine Ausnahme..." keuchte er. Dann gab er nach und packte Zekusos Kopf, riss den Mund des anderen gegen seinen und küsste ihn. "Ich wohn nicht weit weg... wir können mit dem Taxi..." "Du willst es also riskieren, ja?" "Was?" Shin biss sich an Zekusos Hals fest. Er wollte ihn, wollte ihn noch immer so sehr. "Das wir uns gegenseitig zu Grunde richten." "Das ist schön," murmelte Aoi. Mit Reila Hiromi im Arm lehnte er vor dem künstlichen Tannenbaum, den die Firma hatte aufstellen lassen, an Uruhas Brust. Ihre andere Tochter schlief in ihrerm Körbchen neben ihnen. "Unser erstes Weihnachten als Familie." "Wunderschön," bestättigte Uruha und küsste ihn sanft auf das linke Ohr. Aoi kicherte. "Was werden wir ihnen später über ihr erstes Weihnachten erzählen? Dass wir erst ein Konzert hatten und dann eine große Party mit allen Kollegen?" Eigentlich dachte Aoi, dass ein erstes Weihnachten nur für die Familie war. Aber auf der anderen Seite... "Na ihr vier?" Ruki setzte sich neben sie. "Gefällt euch der Baum?" "Irgendwie arg bunt und überladen," stellte Uruha fest. "Finde ich auch. Wer hat den geschmückt, Takeru?" Ihr Sänger musterte den bunten Baum, während Aoi den Kopf schüttelte. "Das war Nao." "Ich dachte immer, Nao habe Geschmack und Stil," wunderte Ruki sich weiter. "Kagrras Nao," fügte Aoi erklärend hinzu, was sie alle drei lachen ließ. Das war immerhin wirklich eine Erklärung. "Wo steckt Reita?" Aoi sah sich suchend um. "Vor der Tür, eine rauchen." "Und Kai?" Ruki machte grinsend eine eindeutige Geste. "Hat sich mit Takeru verzogen, nachdem sie es fast vor Isshi getrieben hätten. Das Kleine ist ein echter Lustmolch, schlimmer als ihr zwei zusammen." Ruki lachte. "Wir haben dich auch lieb, Gartenzwerg." Uruha streckte ihm die Zunge raus. "Das ist doch nur der pure Neid!" "Ich muss nicht neidisch sein, ich habe sehr viel Spaß mit Reita." "Wobei haben wir Spaß?" Reita setzte sich vorwarnungslos dazu. "Im Bett," schoss Aoi zurück. "Ich liebe es, wenn du über unser Sexleben sprichst, Ruki." Reita nahm seinen Worten aber den Vorwurf, indem er Ruki küsste. Aoi zog Uruha etwas herum und küsste ihn ebenfalls. Eigentlich war es ein Weihnachten nur mit der Familie. Nur, dass es halt eine recht große Familie war. Seit wann arbeiteten eigentlich so viele Leute in der PSC? Nao hatte den Eindruck, jeder Kabelträger wäre hier. Er konnte in dem Gewimmel IV fast nicht finden. Und scheinbar wollte auch jeder was von ihm. Immer wieder wurde er angehalten und bekam Fragen gestellt. Als er IV endlich entdeckt hatte, saß dieser mit einem Teller Nudelsalat neben Reno auf einem der Sofas. Reno amüsierte sich königlich über irgendetwas. "Na, was gibt´s denn hier?" Nao ließ sich auf der Lehne neben IV nieder. Er balancierte sein Sektglas vorsichtig, während er IV auf die Wange küsste. "Mameshiba..." murmelte IV weinerlich, was Reno dazu brachte, laut aufzulachen. Der Gitarrist hatte mehr als einen über den Durst getrunken. Nao zog die Augenbrauen hoch. "Du bist göttlich, Krümel, ich könnte dich küssen!" Reno spielte bereits mit IVs Haaren. "Nao..." IV sah ihn mit verschwommen Augen an. "Schau mal, die armen kleinen Mameshiba! Alle getötet und sie werden nie erwachsen werden!" Dabei hielt er ihm seinen Salatteller vor das Gesicht. Nao erspähte einige Bohnen in dem Salat, die IV mit traurigem Blick betrachtete. "IV..." Nao schob den Teller zur Seite und nährte sich dem Gesicht seines Freundes. Er nahm einen deutlichen Geruch nach Sekt wahr. "Bist du betrunken?" "Ist er!" Reno lachte. "Zwei Glas Sekt und der Krümel ist völlig zu!" "Spinnst du?" Nao packte Reno. "Du weißt doch..." "Reg dich ab und erzähl mir nicht, du hast gewartet, bis du 20 bist. Ich wusste nicht, dass er schon ein Glas drin hatte und nun ist er halt zu. Na und? Ist er umso entspannter für dich nachher!" Reno war wirklich betrunken. Das war auch der einzige Grund, das NAo ihm nicht einfach eine klebte. "Nao? Bist du böse?" IV lächelte ihm schief zu. "Mir geht es gut, wirklich!" "Bin ich nicht, IV, keine Sorge." Zumindest nicht auf dich, fügte er still hinzu. Er zog IV an sich. "Was meinst du, ist es nicht besser, ich bring dich heim?" "Au ja!" IV sprang auf, etwas wackelig auf den Beinen, so dass Nao ihn auffangen musste. "Wir fahren jetzt heim und dann machen wir das, was wir schon lang tun wollen, weil heute ist ja Weihnachten und da passt es total, weil du meintest ja, es soll was besonderes werden und ich soll bereit sein und ich bei bereit, ich bin sowas von bereit, das glaubst du gar nicht, mir kribbelt schon alles, wenn ich daran denke, dass wir gliech Sex haben werden und dann binich endlich keine Jungfrau mehr, du wirst es sein und nur du und es wird so schön werden, Nao ich will endlich..." Nao bremste ihn mit einem kleinen Kuss. "Lass uns lieber einfach fahren, okay?" "Popp ihn endlich, Nao! IV platzt bald, wenn er nicht endlich Sex hat," lachte Reno. "Klappe, Reno." Nao schob einen Arm um IVs Schultern und rief einen der Fahrer herbei. Bevor IV sich noch mehr blamierte, wollte er ihn zuhause haben. Aber bereits auf dem Rücksitz begann IV, an Nao herumzufummeln. "Nao, bitte, ich halt das nicht mehr lange aus, ich hab so Lust auf dich, das ist immer so wundervoll, was du mit mir machst und heute wird es alles werden..." immer wieder unterbach sich IV mit Küssen. Nao ärgerte sich über sich selbst. IV hatte immerhin Recht - eigentlich hätte heute sein erstes Mal stattfinden sollen. Aber so nicht. Noch mehr ärgerte er sich über Reno, der zugelassen hatte, dass IV trank. "Nein, Krümel, heute..." "OH Gott..." IV schlug sich die Hand vor den Mund. "Anhalten, sofort!" Kaum hielt der Wagen, öffnete Nao die Zür und hielt IV am Bordstein in den Armen, während dieser sich übergab. "Nao?" "Ich bin hier." Sanft strich er IV die Haare aus dem Gesicht. "Ich hab dich ja." "Mir ist übel." "Dann spuck." Aus Erfahrung wusste Nao, dass dies die einzige wirksame Maßnahme war. "Bis alles raus ist, okay?" IV folgte dem Rat, etwas anderes blieb ihm auch nicht übrig. Zuhause legte Nao seinen jungen Geliebten auf dem Bett ab, bevor er ihm das Gesicht mit einem feuchten Lappen frisch machte. "Ich hab es verbockt, nicht wahr, Nao?" Traurig schloss IV die Augen. "Mir ist so schrecklich schlecht... und dabei wollten wir doch heute.... wollten wir doch, oder nicht..." "Morgen ist auch noch ein Tag, IV." Nao wischte das blasse Gesicht noch einmal ab. "Ich wollte das nicht... das eine Glas war so lecker und dann hat Reno mir eines angeboten und gesagt, ein Glas würde sicher gehen und ich hatte nichts vom ersten gemerkt, aber das war auch gerade leer, ich hab das wohl zu schnell getrunken und dann hab ich das andere auch getrunken, auch schnell und dann meinte ich zu Reno, dass ich von dem ersten ja auch nichts gemerkt hätte aber dann ist mir so komisch geworden aber das war gar nicht so schlimm und Reno hat gelacht und sich vor die Stirn geschlagen und gesagt, du und Ko-ki werdet ihn köpfen, er hat es nicht böse gemeint, er ist betrunken und wollte mir nur ein Glas geben, er konnte nicht wissen, dass ich schon was getrunken habe, ich hätte es ihm sagen müssen, dann hätte er mir sagen können, dass ich das nicht soll, weil ich doch dachte, mir macht das nichts, weil das erste Glas ja auch keine Probleme gemacht... Nao..." "Ist schon gut." Nao gab IV einen Becher Wasser, mit dem sich der Bassist den Mund spülte. "Ist nicht schlimm." Nachdem IV einen großen Schluck Wasser getrunken hatte, küsste Nao ihn. "Hälst du mich fest? Das Zimmer dreht sich so..." Nao krabbelte hinter IV, befreite ihn vorsichtig von seinen Sachen und schlug sie beide in die Decken ein. "Es tut mir leid," flüsterte IV. Seufzend drückte Nao ihn fester an sich. "Das ist nicht schlimm." Er streichelte IVs Rücken und bedeckte den blonden Schopf mit Küssen, bis IV schlief. Morgen würde er sich Reno vornehmen. Vorzugsweise um sieben Uhr morgens. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Zekuso spielte wirklich in Shins ehemaliger Band Bass (den Namen dieser Band werde ich mir aber niemals merken können) und spielt zur Zeit der Story bei Virgil. Das mit der Putze der Band bezieht sich auf ein PV, indem er wirklich die Putze ist. Mit Shin hat er übrigens ein sehr nettes PV gemacht, indem er gefesselt auf dem Bett liegt und Shin... seinen Spaß hat. Als ich das gesehen habe, war mir klar, dass ich ihn in die Story bringen will und wie die Beziehung der beiden aussehen soll. Kapitel 111: Katerstimmung -------------------------- So, nun mal wieder was von mir! Mir gehört noch immer nix und niemand, aber viel Spaß damit! Aufgrund diverser Nachfragen werde ich das PV von Shin und Zekusu in ihrer alten Band verlinken, sowie ich es wieder gefunden habe! Katerstimmung "Guten Morgen, Schönheit. Frühstück gefällig?" "Hä?" Verwundert schlug Yooh die Augen auf. Das war flasch, vollkommen falsch. Er lag im falschen Bett und das war nur der Anfang. Der Typ, Yooh hatte vergessen, wie seine Begleitung von letzter Nacht hieß, bot ihm auch noch Frühstück an. Er griff nach seinen Sachen. "Nein." "Es muss dir nicht peinlich sein, was wir gemacht haben. Komm frühstücken, Yooh." Schlecht sah der Kerl nicht aus, aber Yooh würde den Teufel tun, und es ihn wissen lassen. "Es ist mir nicht peinlich. Ich mache das dauernd. Nur schlafe ich danach sonst nicht ein." Er zog sich sein Hemd über. Nach dem Gespräch mit Yuji hatte er dringend Ablenkung gebraucht und sie in einer Bar gefunden. In Form von viel Bier, harten Drinks und einem Mann, der bereit war, die Nacht mit ihm zu verbringen. Scheinbarwaren es aber zwei oder drei Drinks zuviel gewesen. "Ich finde es schön, dass du geblieben bist," sagte der Typ. Yooh wirbelte herum. "Ich bin normalerweise weg, kaum, dass ich gekommen bin. War nett mit dir, der Sex war toll, danke, schönes Leben noch." Er könnte sich selbst in den Hintern treten, dafür, dass er eingeschlafen war. Er schlief nicht einfach ein. "Warum bist du so komisch? Ich dachte, wir hatten eine schöne Nacht." "Wir hatten guten Sex, mehr nicht." "Ich mag dich. Willst du nicht doch zum Essen..." "Nein. Wenn du so scharf darauf bist, mir Kaffee zu machen, ich nehm mir einen mit." Das Letzte, was Yooh brauchte, war ein Kerl, der mehr als Sex von ihm wollte. Das Chaos mit Yuji reichte ihm völlig. "Du bist wirklich..." "Eine Schlampe. Ich weiß." Er griff nach seiner Tasche und seiner Jacke und verließ die Wohnung. Vor der Tür zündete er sich eine Zigarette an. Wo war er hier gelandet? Es war schäbig und herunter gekommen. Tokyo war groß und momentan hatte er keine Idee, in welcher Ecke er war. Das Gute war aber, dass es überall U-Bahnen gab. Langsam wanderte Yooh die Straße herunter. Sicher kam bald eine Station. Yujis Worte von gestern wollten ihm nicht aus dem Kopf. Warum sah Yuji ihn nicht, wie er wirklich war? Wie konnte Yuji denken, er wäre etwas anderes als eine Schlampe? Sah Yuji denn nicht, wie er wirklich war? "Trottel." Er entdeckte den Eingang zur U-Bahn und das dazugehörige Schild mit dem Plan. Von hier aus musste er an Yujis Station vorbeifahren, um heim zu kommen. Seufzend stieg er in die nächste Bahn und hing seinen Gedanken nach. Die Zeit, in der Yuji ihn für eine Frau gehlaten hatte, war schön gewesen. Schöner, als Yooh gedacht hatte, dass es sein könnte. Er hatte sich zum ersten Mal wirklich geliebt gefühlt und nicht nur begehrt. Begehren kannte er, Männer brachten es ihm häufig entgegen. Sie wussten was er war und wollten ihn dennoch. Aber nie für lang, nur für eine Nacht. Dann verschwand er wieder, sah sie später nur duch Zufall. Liebe war nicht für ihn. Als ihn eisiger Wind umfing wurde ihm klar, dass er an Yujis Haltestelle ausgestiegen war. "Wunderbar." Er war ein verliebter Trottel, mehr nicht. Er würde nicht zu Yuji gehen, er würde einfach hier warten, bis der nächste Zug kam und heim fahren. Auf keinen Fall würde er... "Yooh?" Yuji stand hinter ihm. "Morgen." Yooh verschluckte sich fast an seinem Wort. "Was machst du denn hier?" "Ich fahr in die Firma. Nachbesprechung. Wolltest du zu mir?" Yuji scharrte mit den Füßen. "Nee. Ich komm von einem Kerl und hier war es am besten zum Umsteigen. Hab ganz vergessen, dass du hier wohnst." Lügen, er musste lügen um sich zu schützen. "Du warst bei einem Mann?" "Was gluabst du denn?" "Hör auf damit," bat Yuji. "Warum sollte ich?" "Weil es dich eines Tgae kaputt machen wird. Ich hab es dir gestern schon gesagt und... ach, vergiss es." Yuji machte sich Sorgen um ihn. Um ihn! Wäre er nicht so traurig gewesen, Yooh hätte lachen können. "Ja. Ich vergesse es. Wir sind Freunde, nicht wahr?" "Ja." Die Fahrt verbrachte Yooh schweigend. Es war kalt zwischen ihnen. Shin kochte mit einem unbehaglichem Gefühl im Bauch Kaffee. Zekusu war über Nacht geblieben. "Morgen," nuschelte sein Ex-Freund ihm zu, während er sich verschlafen die Augen wischte. "Morgen. Kaffee?" "Ich mag keinen Kaffee, hast du Tee da?" Das hatte er vergessen. Zekusu trank nie Kaffee, immer nur Tee. Er suchte nach seinem Tee und goß Heißwasser auf. "Hier." "Danke. Und was nun?" Herausfordernd sah Zekusu ihn an. "Trinken, was sonst?" Shin war klar, dass der Bassist nicht vom Tee sprach. "Stell dich nicht dumm." "Es war aber dumm von mir, dich wieder in mein Leben zu lassen." "Dann bin ich der Böse? Und du bist der arme verführte Junge, der nichts dafür kann, oder wie?" Zekusu knallte seine Tasse auf den Tisch. "Nein, ich hab genauso viel Schuld daran wie du. Ich hätte nie auf deine Sms antworten sollen." Denn dann wäre nun alles gut und er müsste sich nciht wieder mit der Frage herumschlagen, ob er vielleicht doch schwul war. "Dann wolltest du also nur noch eine Nummer um der alten Zeiten willen schieben und mit dann einen Tritt verpassen, damit es mir noch einmal so weh tut wie damals." "Nein!" Shin begann, auf und ab zu laufen. "Ich weiß nicht, was ich will. Ich will nicht schwul sein, aber ich habe dich geliebt, das gestern, das war... ich weiß auch nicht, aber ich wollte es auch." "Sonst hättest du wohl kaum dreimal die Beine breit gemacht." Bitter starrte Zekusu auf seine Hände. Shin wollte ihn nicht so sehen, er wollte ihn auch nicht verletzten, aber er konnte nicht anders. Immer, wenn Zekusu in seiner Nähe war, wurde er gemein. Er behandelte den Mann dann wie ein Stück Dreck. Dabei war er das Stück Dreck, wie er fand. Er war es, der nicht zu ihm hatte stehen wollen und immer wieder betonte, dass er nicht auf Männer stand. "Das passt zu dir, dass du ordinär wirst." "Schmeiß mich raus, Shin. Schmeiß mich raus, aber tu es jetzt und dann verschwinde endgültig. Gib mir nicht die Schuld, ich war es nicht, der dich angerufen hat." "Angerufen?" "Bevor ich dir die erste Sms geschrieben habe. Ich hatte deinen Anruf drauf und dann hab ich geschrieben. Ich dachte ernsthaft, dir liegt noch etwas an mir. Aber du willst nur hinterher treten und dich toll fühlen." Von was für einem Anruf sprach Zekusu? Shin versuchte sich zu erinnern. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Ein paar Tage, bevor er die erste Sms von Zekusu erhalten hatte, hatte er sich in seinem Handy-Telefonbuch verdrückt und so die Nummer seines Exfreundes gewählt. Damals hatte er aufgelegt, bevor es überhaupt geklingelt hatte, aber scheinbar war der Anruf dennoch eingegangen und Zekusu hatte dies als Kontaktaufnahme gewertet. "Das war ein Fehler," sagte er, bevor er merkte, wie dieser Satz wieder klingen musste. "Ja, offensichtlich. Aber es war mein Fehler, zu glauben, du könntest dich geändert haben und wir hätten noch eine Chance. Willst du mir noch was sagen, bevor ich gehe?" Er warf sich seine Jacke über die Schultern. "Irgendwas, was richtig weh tut? Dass du erfolgreicher bist als ich? Dass ich immer nur der dumme kleine Bassist sein werde und nie der Star einer Band? Dass du es bereust, mich nicht nur für Sex haben zu können, sonder ich verlange, dass du ehrlich zu mir bist und wir eine richtige Beziehung führen? Komm, dir fällt noch was ein. Aber beende es richtig, damit ich endlich wieder frei bin." Mit einer ausholenden Geste fegte Zekusu die Tasse vom Tisch. Ihr Inhalt ergoss sich über seine Hand. "Zekusu!" Shin sprang auf, griff nach der Hand. Das Gesicht des anderen war schmerzverzerrt. Nur konnte Shin nicht sagen, wieviel Schmerz davon auf den heißen Tee und wieviel auf ihn zurückzuführen war. "Lass mich!" Zekusu versuchte, seine Hand frei zu bekommen, aber Shin zog ihn zum Wasserhahn. Das kalte Wasser traf auf die gerötete Haut. "Geh einfach nicht. Ich... will mich ändern." Die Gefühle für Zekusu waren immer noch zu stark. Ein Blick aus den schönen Augen reichte, und Shin wollte wieder bei Zekusu sein. "Kannst du das denn?" Zekusu wickelte ein Handtuch um seine Hand. "Ich lass mich nicht weiter verletzen." "Ich versuche es," versprach Shin. Mehr konnte er nicht. Fortsetzung folgt.... Kapitel 112: Besprechung ------------------------ Hallo meine Lieben! Eigentlich wollte ich hier schon ein andere Kapitel hinschreiben, aber leider waren noch zu viele Fäden offen. Meine Rechte stehen im Grundgesetz, die der Jungs auch und darin steht leider auch das sie mir nicht gehören... Besprechungen "Mitsuru!" In Renos Kopf schlug gerade eine Horde Zwerge einen neuen Stollen. Zumindest beschrieb das ganz gut sein Gefühl. "Nein." "Bitte, lass uns wenigestens darüber reden!" Er wusste, dass er Mist gemacht hatte. "Gleich ist die Besprechnung." Mitsuru drehte sich zu ihm um und Reno war sicher, jeden bösen Blick verdient zu haben. Nicht aber diese gespielte Gleichgültigkeit. "Über das Konzert sprechen wir da. Und sonst wüsste ich nicht, was wir besprechen können." "Es tut mir leid, dass ich fast mit Yooh geschlafen hätte," sprudelte er hervor. "Das hätte es gestern schon tun sollen. Aber ich bin auch schön dumm, glaub ich doch ernsthaft, du würdest nur mit mir schlafen." Der Drummer war so wütend. Reno konnte es erkennen, auch wenn Mitsuru sich Mühe gab, gleichgültig zu wirken. Aus der Nähe sah man es. "Ich hätte das nicht tun sollen." "Warum nicht? Wir sind schließlich kein Paar oder sowas. Du hst mich nicht betrogen. Wäre nur schön gewesen, wenn du mir gesagt hättest, dass ich nichts besonderes bin." Das war der Haken. Mitsuru war etwas Besonderes für ihn. "Das bist du aber." "Sonst steigst du nicht so oft mit der selben Person ins Bett, nicht wahr? Ich auch nicht, aber ich finde schon jemand anderen. Bei dir mache ich mir da keine Sorgen. Hast du schon einen Aushang am schwarzen Brett gemacht?" "Okay, ich hab es verdient." Reno senkte den Kopf. Er wollte sich nicht hier auf dem PSC-Flur herunter putzen lassen. Also griff er nach Mitsurus Handgelenk und zog ihn in den Proberaum neben ihnen. Es war der von Kagrra. "Was soll das?" Ärgerlich machte Mitsuru sich los. "Ich dachte, es ist alles geklärt. Wir hatten eine Zeit lang unseren Spaß und nun langweile ich dich und du suchst dir etwas Neues." "Du langweilest mich nicht." Ganz bestimmt nicht! Reno hatte noch nie etwas annährend so beziehungsartiges wie die Sache mit Mitsuru gehabt. "Eigentlich würde ich gern noch mehr mit dir machen." "Haben wir nicht fast alle Stellungen durch?" Bissig drehte Mitsuru sich zur Tür. "Nicht sowas. Ich... dachte viel mehr an... ein Date oder so was in der Art." "Ein Date? Mit dir?" Die schmalen Augenbrauen wanderte in die Höhe. "Echt guter Witz." "Das ist kein Witz." Reno quälte sich. Zum ersten Mal war da etwas, was sich anfühlte, als sei er verliebt und dann machte er durch Dummheit alles kaputt. "Ich mag dich. Ehrlich. Sehr sogar." "Dann solltest du nicht mit Yooh - oder sonst wem - schlafen." "Ich weiß. Und es tut mir leid, dass ich dir damit so weh getan habe. Ich... gib mir eine Chance, es wieder gut zu machen." Er wusste nicht wie, aber er wollte Mitsuru zeigen, dass er es bereute. Irgendwie. "Sag mir, was ich tun kann." "Du willst es wieder gut machen?" Mitsuru ging auf ihn zu. "Du demütigest mich und verletzt mich und willst es wieder gut machen?" "Ja." Reno nickte. "Ich mache alles, was du willst." Er versuchte, Mitsuru zu berühren, aber dieser wich zurück. So musste es sich anfühlen, wenn man zu Kreuze kroch. "Ich glaub dir sogar fast." Der Drummer lehnte sich gegen die Wand. "Aber meinst du ernsthaft, du und ich würden als... was auch immer du meinst funktionieren?" "Wenn... du magst und wir daran arbeiten... ich meine... vielleicht nicht so wie Takeru und Kai aber... schon ein Paar." Ein Paar. Er ein Teil eines Paares! Reno hätte lachen können, wenn er sich nicht so schlecht gefühlt hätte. Und es war verrückt, aber er wünschte sich wirklich, ein Paar mit Mitsuru zu bilden. "Nimm dein Piercing raus," forderte Mitsuru. "Ich hasse das Ding. Damit zerkratzt du mir immer die Lippen." "Mein Piercing?" Erstaunt griff Reno an den Ring in seiner Lippe. Er hatte es sich stechen lassen, als er in seine erste Band eintrat. Es bedeutete für ihn Unabhängigkeit. Insofern war es vielleicht nur konsequent, es zu entfernen, wenn er sich von Mitsuru abhängig machte. "Ist es das nicht wert?" Herausfordert sah Mitsuru ihn an. Seufzend schraubte Reno die kleine Spitze von dem Ring, zog ihn aus dem Loch und hielt Mitsuru den Schmuck hin. "Hier. Verzeihst du mir?" "Ich denke drüber nach." Damit rannte Mitsuru aus dem Raum. "Ich bin so ein Idiot," murmelte Reno sich selbst zu. "Allerdings," kam eine Stimme von Sofa. "Hä?" Reno wirbelte herum und sah den Kagrra-Bassisten Nao sich aus einer Decke wickeln. "Nao. Hab hier geschlafen, scheinbar hatte ich meine Schlüssel zuhause vergessen und meine planvollen Kollegen hielten es für besser, mich hier abzulegen als mich in eine ihrer Wohnungen zu bringen. Was übrigens auch der Grund für meinen dezent-aufdringlichen Körpergeruch und das unangenehm pelzige Gefühl in mein Mund sein dürfte," erklärte der andere mit einem leichten Grinsen. "Du hast nicht zufällig zumindest einen Kamm, Deo und Kaugummi?" "Warte..." Verwirrte zog Reno zumindest Kamm und Kaugummi hervor. "Wunderbar, so sollte ich nicht gleich alle in die Flucht schlagen. Wo wir gerade dabei sein, in die Flucht schlagen wirst du Mitsuru so garantiert. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er sich auf dich einlässt, wenn du so dumm bist, vor seinen Augen Yooh flach zu legen und dann nur so eine lahme Entschuldigung bringst?" Nebenher kämmte Nao sich und kaute auf dem Kaugummi. "Nun ich hoffe doch mal, dass er mich gern hat." "Hat er Reno, hat er. Aber der Gute hat auch seinen Stolz und ich kenn ihn schon ein paar Tage länger als du. Mit deiner halbgaren Entschuldigung und dem Opfer deines Piercings wirst du ihn nicht für dich gewinnen können." "Irgendwelche Vorschläge, Meister Schlafe-auf-dem-Sofa?" Hilfe von Nao, na wunderbar. "Bisher noch nicht, Sexy, aber bald!" Verschwörerisch zwinkerte Nao ihm zu. In Reno kam das ungute Gefühl auf, dass Nao ihm helfen wollte und er keine Möglichkeit hatte, den Chaoten los zu werden. Miyavi hatte mit angesehen, wie Shinpei gemeinsam mit Ko-ki in den Konferenzraum der PSC gekommen war. Sein Drummer hatte geschlafen, sah aber nicht ausgeruht aus. Eigentlich hatte er gestern nach dem Konzert bereits mit ihm reden wollen, aber dazu war keine Zeit gewesen. Auch jetzt fiel ein Gespräch ersteinmal flach. Die jungen Drummer waren auf den letzten Drücker in der PSC aufgetaucht. "Morgen," begann Miyavi. Warum es sein Job war, die Ergebnisse des Konzertes zu verkünden, war ihm schleierhaft. Laut den Bossen war es eine Ehre und er wäre nun mal der Einzige, dem sie eine solch wichtige Aufgabe anvertrauen könnten. Selbst glaube Miyavi ehr, dass es daran lag, dass sie ihm die Daten nur per Fax hatten schicken müssen und sie selbst gemütlich zuhause geblieben waren. Soviel, wie er an Aufgaben übernahm, könnte er sich auch gleich selbstständig machen oder einfach die PSC aufkaufen. Obwohl, wenn er das tat wäre er Hirotos Chef und er konnte nichts mit seinen Angestellten anfangen. Er riss sich zusammen und hörte die Stimmen in ihren verschiedenen Kater-Stadien ihre Antworten murmeln. "Sind wir vollzählig?" Er suchte die Plätze ab, alice nine, Kra, Kagrra, Gazette plus Babys, Sug, Screw, Vivid und seine Musiker. "Scheint so. Also, wie ihr schon gemerkt habt, das Konzert war ein voller Erfolg. Soviel dazu, nun die Kritikpunkte: Keiyuu, auf der großen Leinwand hat man gesehen, dass du beim Klavierspielen schaust, als hättest du in eine Zitrone gebissen. Versuch lockerer zu schauen, das tust du doch sonst auch nicht." "Ich bin dabei immer angespannt, das weißt du," verteidigte sich Keiyuu. Miyavi mochte es nicht, seinem besten Freund Kritik zu überbringen, aber heute war es sein Job. "Ich weiß. Jeder hier weiß das und die Fans wissen es auch. Aber du weißt auch, dass sie das nicht sehen dürfen." "Das Stück war... ach, ich red da mit den Bossen selbst drüber." Keiyuu winkte ab. "Bringt ja nichts, den Boten zu fressen." "Stimmt. Hoffen wir mal, dass sich der Rest auch an diese Regel halten wird." Etwas sagte Miyavi, dass es nicht so sein würde. "Takeru, du musst an deiner Atemtechnik arbeiten. Du kommst immer außer Atem und keuchst ins Mirko. Das muss besser werden." "Ich weiß," antwortete der Sug-Sänger. Miyavi war kurz erstaunt, machte dann aber weiter. "Zu Alice nine und Gazette gibt es nichts zu sagen, gewohnt gute Arbeit. Yuuto, dir soll ich sagen, dass man deinen Bass nicht richtig gehört hat, sprech dich nächstes Mal besser mit der Technik ab. Eure Musik verliert ungemein, wenn dein Bass nicht trägt." In diesem Stil arbeitete sich Miyavi durch das Fax. "Zum Schluss noch zu sagen, dass der lauteste Beifall bei Kra gespendet worden ist, sich das aktuelle T-Shirt von Gazette am besten verkauft hat und der ausklappbare Löffel von Sug der Ladenhüter des Abends war. Irgendwelche Fragen? Nein? Dann schöne freie Tage euch allen." Miyavi packte die Zettel zusammen, während seine Kollegen grüßend an ihm vorbei liefen. "Shinpei?" Er hielt den Drummer auf. "Hast du kurz Zeit?" "Kurz, ja. Ich geh gleich mit Ko-ki und IV zum Sport, sie meinen, dass könnte helfen." Shinpei wandte sich ihm zu. "Mach dir aber nicht zu viele Sorgen, ich komm schon klar." "Wo bist du jetzt?" Miyavi gefiel es nicht, dass Shinpei bei Ko-ki war. "Bis sie raus ist, bleib ich bei Ko-ki." Shinpei zuckte die Schultern. "Hälst du das für eine gute Idee? Du kannst gern zu Hiroto, Ami und mir kommen, wenn du magst," bot er an. "Ich komm gut mit Ko-ki klar." "Er mag dich." Miyavi war nicht blind, er hatte gesehen, dass Ko-ki seinen Drummer anhimmelte. "Und? Ich mag ihn auch." Das Lächeln, dass Shinpei zeigte, gefiel Miyavi nicht. Er sah aus, als würde er sich freuen, wenn Ko-ki ihn mochte. "Er... okay." Shinpei war erwachsen. Er würde wissen müssen, was er tat. "Aber überstürze nichts." "Werde ich nicht." Langsam schüttelte Shinpei den Kopf. "Ich wollte diese Ehe nur halten, weil ich dachte, ich muss es tun. Ich hab ein komisches Gefühl, wenn ich mit Ko-ki zusammen bin. Darüber denke ich schon seit Tagen nach. Ich muss mir klar werden, was das ist. Dann weiß ich mehr. Ich rede Blödsinn, oder?" "Geht so. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du zu mir kommen." Er drückte Shinpei die Schulter, bevor er ihn mit den beiden Vivid-Musikern gehen ließ. "Miyavi?" Hiroto kam mit ihrer Ziehtochter auf dem Arm zu ihm. "Was ist los? Shinpei wirkt so seltsam, ist er krank?" "Nein. Er ist dabei, sich in Ko-ki zu verlieben." "Und seine Frau?" "Hat ihn betrogen." Miyavi nahm Hiroto Ami ab und drückte ihr einen Kuss auf das weiche schwarze Haar. "Ich fürchte nur, er wird Ko-ki als Notlösung sehen." "Du meinst, dass er sich nicht wirklich verliebt?" "Ich weiß es nicht." Miyavi seufzte. "Komm, lass uns Weihnachten feiern gehen." Er war fest entschlossen, mit der kleinen Ami unter dem Baum zu sitzen und Geschenke auszupacken. Seinen freien Arm legte er um Hiroto und küsste ihn zärtlich. "Ich liebe dich." Fortsetzung folgt.... Kapitel 113: Es ist soweit -------------------------- Über diesen Teil habe ich lange nachgedacht. Er ist mir sehr wichtig und ich wollte, dass er besonders wird. Aber wenn ich aus meiner normalen Sichtweise geschrieben hätte, hätte ich IVs Gefühle nicht so rüberbringen können, wie ich es gern wollte. Darum bildet dieses Kapitel eine Ausnahme und passt nicht in die restliche FF. Jeder andere Weg war nicht richtig, darum habe ich aus der Sicht von IV und Nao selbst geschrieben und das in der Gegenwart. Dies hier ist eine Seifenoper und in Seifenopern wird ja auch mal ein Dreh benutzt, nicht wahr? Es ist soweit IV In dem Moment, in dem ich in die Wohnung kam, wusste ich, dass es heute soweit war. Nao und ich würden miteinander schlafen. Nao hatte alles vorbereitet, er hat es perfekt gemacht. Auf dem Tisch stand ein leichtes Essen, er hatte gekocht und zusammengekuschelt haben wir die Nudeln mit Gemüse gegessen. Was heißt gegessen? Wir haben uns gegenseitig gefüttert. Irgendwann hatte Nao Wasser in die Badewanne gelassen, ganz warm. Wenig Schaum, aber es ging auch nicht um das Baden an sich. Die Wärme hat mich entspannt und ruhig gemacht. Ich glaube, Nao weiß genau, dass ich es sonst vor Aufregung nicht geschafft hätte. Jetzt kann ich ihn im Kerzenlicht deutlich erkennen, wenn ich meinen Kopf drehe. Seine warmen Hände massieren meinen vom Sport verkrampften Rücken. Er benutzt ein Öl, das warm und herb duftet und mir fast ein weig die Sinne vernebelt. Ob es einfach nur ein Öl ist oder ob er es extra gekauft hat, weil es diese Wirkung hat? Ich könnte ihn fragen, aber ich mag nicht. Ich mag nur geniessen. Mein Kopf liegt auf meinen Armen in den Kissen, meine Augen fallen zu. Nao und ich haben uns nach dem Bad nicht wieder angezogen. Er sitzt neben mir, vollkommen nackt. Wenn ich meine Augen öffne, dann kann ich ihn sehen. Seinen schönen Körper, seine Muskeln und sein wunderbares Lächeln. Ich will jetzt nur seine Hände spüren, nur seinen Bewegungen folgen. Auf meinen Schultern hat Nao begonnen und sich langsam bis zu meiner Hüfte vorgearbeitet. Jeden Muskel hat er geknetet, bis er weich geworden ist. Mir ist so warm und ich bin so entspann. Nao bewegt sich, steigt über mich. Ich fühle ihn über meinem Gesäß in der Luft, wie er sich abstützt und kniet. Jetzt kann ich seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ganz weit oben, an meinem Nacken. Seine Lippen folgen, küssen meinen Nacken, meine Schultern, meine Wirbelsäule hinab. Nun will ich ihn sehen, meinen Nao, meinen wunderbaren Nao, der mir so unendlich viel Zeit gegeben hat, viel mehr, als ich gebraucht hätte und der hier ist, hier bei mir und der gleich mein erster Mann werden wird. Als seine Lippen kurz absetzten drehe ich mich auf den Rücken und greife mit beiden Händen nach seinem Gesicht. Ich will ihn küssen, will seine Lippen schmecken, ihm in den Augen sehen. "Nao." Meine Stimme ist leise, ich kann kaum sprechen. Meine langen Sätze würden die Stimmung zerstören. Ich sollte einfach nur still sein und mich freuen. Genau. Ruhig sein, und geniessen. Naos Lippen versiegeln meine, ich liebe ihn, liebe seinen Geschmack, liebe die Art, wie seine Zunge sich langsam vor tastet, wie er vorsichtig meine Lippen teilt und mich so sanft küsst, als habe er Angst, mich zu erschrecken. Ich liebe ihn. Wie lange küssen wir uns? Ich kann es nicht sagen, aber je länger unser Kuss dauert, je wärmer wird mir. Mein Körper steht in Flammen, das Feuer geht von meinen Lippen aus und fährt überall dort hin, wo mich Naos sanfte Hände berühren. Sie sind weich an den Fingerkuppen, nicht rauh wie meine. dafür haben sie Schwielen in in den Handflächen, dort, wo er die Drumsticks vibrieren lässt. Nun lässt er mich vibrieren, mir kommen Seufzer, fast ein Stöhnen, über die Lippen. Diese Hände sind an meinen Seiten, streichen immer wieder und wieder in meine Mitte, fahren über meinen Bauch und lassen ihn zucken. Ich bin empfindlich dort, und Nao weiß darum. Er weiß, dass er mich so berühren muss, damit ich mehr will. Und ist es nicht das, was wir heute tun wollen? Mehr? Viel mehr als bisher? Sein Gewicht liegt warm auf mir, er hält sich zurück, sich nicht vollkommen auf mich zu legen. Dabei könnte er das, er soll es sogar. Ich kann sein Gewicht leicht tragen, ich bin stark. Und es gefällt mir, sein Gewicht auf mir zu spüren. Wie von selbst lege ich meine Hände auf seinen Hintern, drücke ihn an mich. Ich will ihn spüren, vollkommen. Ich spüre seine Lippen auf meinen Lippen, seinen Atem auf meinem Gesicht, ich spüre, wie seine dunklen Haare über meine Wangen kitzeln, ich spüre seinen warmen Körper fest auf mir, ich spüre seine Erregung. Ich teile sie, mir ist warm. Mein Körper drückt sich Nao entgegen, meine Hände streichen über seinen Rücken. Eine seiner Hände ist zwischen uns, berührt mich, läßt mich mich verändern. Ich will ihn weiter spüren, um mich herum. Meine Beine gehen auseinander, öffnen sich ihm. Nao versteht. Er versteht, dass er nicht lange warten soll. Er versteht, dass wir lange genug gewartet haben und es heute, in diesem Moment, aus ist mit Warten. "IV, sag, wenn du nicht..." "Psst!" Ich will nicht reden, wenn ich nun beginne zu reden, dann werde ich nicht mehr aufhören. Ich bin aufgeregt, es ist mein erstes Mal und niemand kann verlangen, dass ich es nicht aufgeregt bin. Aber wenn ich meinen Mund zu etwas anderem nutze als küssen, dann werde ich so aufgeregt sein, dass ich nicht mehr mit Nao schlafen kann. Aber ich liebe ihn dafür, dass er mir die Chance gibt, ihn aufzuhalten. Ich liebe ihn für alles. Ein neuer Duft, herber und ein wenig wie das Öl, nur noch kräftiger. Er kommt von dem Gel, dass Nao auf seinen Finger verteilt, bevor sie unter mich tauchen. Ich spüre es, spüre, wie das Gel sich an mir erwärmt. Dann, wie Nao, mein Nao, sich weiter wagt, einen Weg, den er kennt, besser als ich ihn beschreiben könnte. Es zieht immer ein wenig, das weiß ich gut und ich versuche, mir das Ziehen nicht anmerken zu lassen. Nao soll nicht aufhören, bitte nicht, er soll weiter machen und mir endlich geben, was ich mir wünsche! Sein Finger fühlt sich gut an, sehr gut, wie er ihn sanft bewegt. Aber er kommt nicht an dieser einen Stelle an, von der Nao besser als jeder sonst weiß, wo sie liegt. Er kommt nur in ihre Nähe, läßt mich erahnen, was er in mir auslösen kann. Ich halte mich an ihm fest, lege meine Arme um ihn, ziehe ihn nähr. Ich will mehr, viel mehr! Naos freie Hand legt sich um mich, während er mich weiter erkundet. Ich spüre, dass sein Finger nicht mehr allein ist. Mein Körper macht sich bereit für Nao, ich bin bereit für ihn. Doch Nao läßt sich Zeit, läßt mir Zeit. Ich liebe ihn dafür, dass er sicher gehen will, doch mein Körper brennt, will mehr, so viel mehr als nur das, was ich habe. Wenn ich nicht bald bekomme, was ich mir wünsche, dann wird der Abend anders enden. Das will ich nicht. Ich greife nach seiner Hand, hole sie vor und lege sie an meine Seite. "Ich bin soweit..." "Gut," flüstert Nao gegen meinen Hals, küsst ihn immer wieder, während er ein Kissen unter mich schiebt. Seine Hände schließen sich um meine Beine, er zieht mich zu sich heran. Langsam, Stück für Stück. Ich atme ein, erschrocken, und Nao hält inne, bis ich langsam den Atem auslasse. Das ist es also. Das ist es. Ich spüre Nao, wie er tiefer und tiefer in mich sinkt. Es ist anders, völlig anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es ist schöner, besser. Es zieht. Es schmerzt. Naos Gewicht drückt auf meinen Körper, seine Arme stützen ihn neben mir ab. Ich ziehe ihn wieder nähr. Kann man sich näher sein als wir beide in diesem Moment? Nao ist in mir, vollkommen in mir. Er ist warm. Mir ist warm, mir wird immer wärmer. Das Ziehen verschwindet. Es wird schön. Immer schöner. Nao küsst mich, als er anfängt, sich zu bewegen. Warum tut es nicht weh? Sollte es das nicht? Das ist egal, es ist wunderbar. Nao kennt meinen Körper besser als ich selbst, seine Zunge findet den Punkt hinter meinem Ohr, der mich immer scharf einatmen lässt, weil mir so warm wird, seine linke Hand umschließt mich und selbst findet er den Punkt in mir, den er mir erst gezeigt hat. Wärme fährt durch mich, wieder und wieder. Sie kommt langsam, wie in Wellen. Jedesmal wenn die Welle geht, bleibt etwas ihrer Wärme in mir zurück. Naos dunkle Augen funkeln über mir, sein Gesicht ist verspannt, er hält sich zurück, schont mich. Ich muss ihn küssen, ihn noch mehr spüren. Mein Bein schlingt sich um ihn, drückt ihn an mich, während sich unsere Lippen finden. Diese Wärme, sie wird immer mehr. Das Feuer ist zu nah, zu nah und ich will mich verbrennen. Ich keuche gegen seinen Mund, es ist so wunderschön. Dort, wo Nao und ich eins werden, sammelt sich das Feuer. Ich kann nicht mehr denken, nicht mehr reden, mich nicht bewegen. Ich kenne dieses Gefühl, Nao hat es mir geschenkt. Um mich herum verschwimmt die Welt, bis auf den kleinen Punkt, den Nao und ich bilden. Ich verspanne mich, aber es ist nicht unangenehm. Das Feuer glüht, ich kann es nicht mehr halten. Blut rauscht in meinen Ohren, mein Herz klopft so hart wie nie gegen meine Brust. Nao. Das ist es also. Ich gehöre dir. NAO Dein Körper verkrampft sich um mich herum, du schüttelst dich fast ein wenig. Du bist wunderschön. Es war Zeit, wirklich. Ich hätte auch nicht mehr länger warten können. Und du ebensowenig, was? Ich lasse mich gehen, stöhne auf, als ich in dir komme. In dir ist es Wahnsinn. Du bist für mich gemacht, nicht wahr? Wir passen zusammen. Ich habe mit einigen Männern geschlafen, aber noch nie war es wie mit dir. Ist es, weil du Jungfrau warst? Oder ist es, weil ich niemanden so liebe wie dich? Ich muss mich aus dir lösen, auch wenn du dich an mich klammerst. "Ich muss, IV," flüstere ich dir zu und dein Bein rutscht träge von mir. Eine kleine Bewegung später schließe ich dich in meine Arme. Du bist wunderschön. Ich hatte Angst, dass dein erstes Mal nicht gut wird. "Geht es dir gut?" Ich küsse deine verschwitzte Stirn. "Ja." Du nickst langsam. "Aber es brennt schon ziemlich." "Hab ich dir sehr weh getan?" Das Gel und das Öl sollten dich eigentlich entspannt haben, aber es war dein erstes Mal. Das tut immer weh, weil es ungewohnt und neu ist. Egal, wie lange ich dich darauf vorbereitet habe. "Es zieht. Aber es geht schon, denke ich." Du bist so müde, dass du kaum sprechen kannst. "Ich wollte dir nicht weh tun," sage ich. "Es geht nicht ohne Schmerz oder? Es tut immer ein wenig weh. Aber ich glaube, das ist es wert." Du küsst mich. IV, ich kann nicht glauben, wie du bist. So kann ein Mensch doch nicht sein. Hab ich dir deine Unschuld nun auch im übertragenen Sinne genommen? Bist du noch mein unschuldiger, kleiner Krümel? Du kuschelst dich an mich und ich fahre deine Muskeln nach. Du bist stark, sehr stark. Seltsam, dass du dich dennoch in meine Arme flüchtest, als suchtest du Schutz. "Ich liebe dich." Ich muss es dir sagen, denn eben konnte ich es nicht. Ich konnte gar nicht sprechen, musste viel zu sehr darauf achten, dich nicht zu sehr zu fordern und zu heftig zu werden. Es sollte doch perfekt werden. Gibt es ein perfektes erstes Mal? Ich erinnere mich, wie ich bei meinem ersten Mal mit einem Mädchen zu früh kam und mich bei meinem ersten Mann so verkrampfte, dass gar nichts ging. "Ich dich auch, Nao. Halt mich fest, ja? Mir ist seltsam." "Ist dir schlecht? Tut dir was weh?" Ich muss nachsehen, aber du blutest nicht. Das ist gut. Ich habe dich nicht verletzt. "Nein, es ist nichts. Mir ist nur seltsam, aber es ist okay. Ich glaube, ich mag das Gefühl." Du lächelst. Ich liebe dein Lächeln. Wirst du nicht langsam müde? Mit einer Hand streiche ich dir über die wirren Haare. "Nao?" Du siehst mich nicht an. "War es für dich okay?" "Okay?" Ich muss etwas lachen. "Es war toll." "Kann nicht sein, du hast nicht richtig machen können, weil ich doch keine Ahnung habe und es mein erstes Mal war und du mir nicht weh tun wolltest und nur auf mich geachtet hast aber selbst gar nicht richtig Spaß haben konntest, das kann..." "Psst," mache jetzt ich. Deine Art zu reden kann einem den letzten Nerv rauben, aber sie kann auch zuckersüß sein. Sie ist immer noch da, diese unschuldige Art. "Es war schön, glaub mir. Klar, ich hab mich zurück gehalten. Du wirst dich daran gewöhnen und... IV?" Dein Atem ist ganz ruhig geworden. Du bist eingeschlafen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 114: Es ist soweit - Jugendfrei ---------------------------------------- Über diesen Teil habe ich lange nachgedacht. Er ist mir sehr wichtig und ich wollte, dass er besonders wird. Aber wenn ich aus meiner normalen Sichtweise geschrieben hätte, hätte ich IVs Gefühle nicht so rüberbringen können, wie ich es gern wollte. Darum bildet dieses Kapitel eine Ausnahme und passt nicht in die restliche FF. Jeder andere Weg war nicht richtig, darum habe ich aus der Sicht von IV und Nao selbst geschrieben und das in der Gegenwart. Dies hier ist eine Seifenoper und in Seifenopern wird ja auch mal ein Dreh benutzt, nicht wahr? Es ist soweit IV In dem Moment, in dem ich in die Wohnung kam, wusste ich, dass es heute soweit war. Nao und ich würden miteinander schlafen. Nao hatte alles vorbereitet, er hat es perfekt gemacht. Auf dem Tisch stand ein leichtes Essen, er hatte gekocht und zusammengekuschelt haben wir die Nudeln mit Gemüse gegessen. Was heißt gegessen? Wir haben uns gegenseitig gefüttert. Irgendwann hatte Nao Wasser in die Badewanne gelassen, ganz warm. Wenig Schaum, aber es ging auch nicht um das Baden an sich. Die Wärme hat mich entspannt und ruhig gemacht. Ich glaube, Nao weiß genau, dass ich es sonst vor Aufregung nicht geschafft hätte. Jetzt kann ich ihn im Kerzenlicht deutlich erkennen, wenn ich meinen Kopf drehe. Seine warmen Hände massieren meinen vom Sport verkrampften Rücken. Er benutzt ein Öl, das warm und herb duftet und mir fast ein weig die Sinne vernebelt. Ob es einfach nur ein Öl ist oder ob er es extra gekauft hat, weil es diese Wirkung hat? Ich könnte ihn fragen, aber ich mag nicht. Ich mag nur geniessen. Mein Kopf liegt auf meinen Armen in den Kissen, meine Augen fallen zu. Nao und ich haben uns nach dem Bad nicht wieder angezogen. Er sitzt neben mir, vollkommen nackt. Wenn ich meine Augen öffne, dann kann ich ihn sehen. Seinen schönen Körper, seine Muskeln und sein wunderbares Lächeln. Ich will jetzt nur seine Hände spüren, nur seinen Bewegungen folgen. Auf meinen Schultern hat Nao begonnen und sich langsam bis zu meiner Hüfte vorgearbeitet. Jeden Muskel hat er geknetet, bis er weich geworden ist. Mir ist so warm und ich bin so entspann. Nao bewegt sich, steigt über mich. Ich fühle ihn über meinem Gesäß in der Luft, wie er sich abstützt und kniet. Jetzt kann ich seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ganz weit oben, an meinem Nacken. Seine Lippen folgen, küssen meinen Nacken, meine Schultern, meine Wirbelsäule hinab. Nun will ich ihn sehen, meinen Nao, meinen wunderbaren Nao, der mir so unendlich viel Zeit gegeben hat, viel mehr, als ich gebraucht hätte und der hier ist, hier bei mir und der gleich mein erster Mann werden wird. Als seine Lippen kurz absetzten drehe ich mich auf den Rücken und greife mit beiden Händen nach seinem Gesicht. Ich will ihn küssen, will seine Lippen schmecken, ihm in den Augen sehen. "Nao." Meine Stimme ist leise, ich kann kaum sprechen. Meine langen Sätze würden die Stimmung zerstören. Ich sollte einfach nur still sein und mich freuen. Genau. Ruhig sein, und geniessen. Naos Lippen versiegeln meine, ich liebe ihn, liebe seinen Geschmack, liebe die Art, wie seine Zunge sich langsam vor tastet, wie er vorsichtig meine Lippen teilt und mich so sanft küsst, als habe er Angst, mich zu erschrecken. Ich liebe ihn. Wie lange küssen wir uns? Ich kann es nicht sagen, aber je länger unser Kuss dauert, je wärmer wird mir. Mein Körper steht in Flammen, das Feuer geht von meinen Lippen aus und fährt überall dort hin, wo mich Naos sanfte Hände berühren. Sie sind weich an den Fingerkuppen, nicht rauh wie meine. dafür haben sie Schwielen in in den Handflächen, dort, wo er die Drumsticks vibrieren lässt. Nun lässt er mich vibrieren, mir kommen Seufzer, fast ein Stöhnen, über die Lippen. Diese Hände sind an meinen Seiten, streichen immer wieder und wieder in meine Mitte, fahren über meinen Bauch und lassen ihn zucken. Ich bin empfindlich dort, und Nao weiß darum. Er weiß, dass er mich so berühren muss, damit ich mehr will. Und ist es nicht das, was wir heute tun wollen? Mehr? Viel mehr als bisher? Sein Gewicht liegt warm auf mir, er hält sich zurück, sich nicht vollkommen auf mich zu legen. Dabei könnte er das, er soll es sogar. Ich kann sein Gewicht leicht tragen, ich bin stark. Und es gefällt mir, sein Gewicht auf mir zu spüren. Wie von selbst lege ich meine Hände auf seinen Hintern, drücke ihn an mich. Ich will ihn spüren, vollkommen. Ich spüre seine Lippen auf meinen Lippen, seinen Atem auf meinem Gesicht, ich spüre, wie seine dunklen Haare über meine Wangen kitzeln, ich spüre seinen warmen Körper fest auf mir, ich spüre seine Erregung. Ich teile sie, mir ist warm. Mein Körper drückt sich Nao entgegen, meine Hände streichen über seinen Rücken. Eine seiner Hände ist zwischen uns, berührt mich, läßt mich mich verändern. Ich will ihn weiter spüren, um mich herum. Meine Beine gehen auseinander, öffnen sich ihm. Nao versteht. Er versteht, dass er nicht lange warten soll. Er versteht, dass wir lange genug gewartet haben und es heute, in diesem Moment, aus ist mit Warten. "IV, sag, wenn du nicht..." "Psst!" Ich will nicht reden, wenn ich nun beginne zu reden, dann werde ich nicht mehr aufhören. Ich bin aufgeregt, es ist mein erstes Mal und niemand kann verlangen, dass ich es nicht aufgeregt bin. Aber wenn ich meinen Mund zu etwas anderem nutze als küssen, dann werde ich so aufgeregt sein, dass ich nicht mehr mit Nao schlafen kann. Aber ich liebe ihn dafür, dass er mir die Chance gibt, ihn aufzuhalten. Ich liebe ihn für alles. Ein neuer Duft, herber und ein wenig wie das Öl, nur noch kräftiger. Er kommt von dem Gel, dass Nao auf seinen Finger verteilt, bevor sie unter mich tauchen. Ich spüre es, spüre, wie das Gel sich an mir erwärmt. Dann, wie Nao, mein Nao, sich weiter wagt, einen Weg, den er kennt, besser als ich ihn beschreiben könnte. Es zieht immer ein wenig, das weiß ich gut und ich versuche, mir das Ziehen nicht anmerken zu lassen. Nao soll nicht aufhören, bitte nicht, er soll weiter machen und mir endlich geben, was ich mir wünsche! Sein Finger fühlt sich gut an, sehr gut, wie er ihn sanft bewegt. Aber er kommt nicht an dieser einen Stelle an, von der Nao besser als jeder sonst weiß, wo sie liegt. Er kommt nur in ihre Nähe, läßt mich erahnen, was er in mir auslösen kann. Ich halte mich an ihm fest, lege meine Arme um ihn, ziehe ihn nähr. Ich will mehr, viel mehr! Naos freie Hand legt sich um mich, während er mich weiter erkundet. Ich spüre, dass sein Finger nicht mehr allein ist. Mein Körper macht sich bereit für Nao, ich bin bereit für ihn. Doch Nao läßt sich Zeit, läßt mir Zeit. Ich liebe ihn dafür, dass er sicher gehen will, doch mein Körper brennt, will mehr, so viel mehr als nur das, was ich habe. Wenn ich nicht bald bekomme, was ich mir wünsche, dann wird der Abend anders enden. Das will ich nicht. Ich greife nach seiner Hand, hole sie vor und lege sie an meine Seite. "Ich bin soweit..." "Gut," flüstert Nao gegen meinen Hals, küsst ihn immer wieder, während er ein Kissen unter mich schiebt. Seine Hände schließen sich um meine Beine, er zieht mich zu sich heran. Langsam, Stück für Stück. NAO Wir passen zusammen. Ich habe mit einigen Männern geschlafen, aber noch nie war es wie mit dir. Ist es, weil du Jungfrau warst? Oder ist es, weil ich niemanden so liebe wie dich? Ich muss mich aus dir lösen, auch wenn du dich an mich klammerst. "Ich muss, IV," flüstere ich dir zu und dein Bein rutscht träge von mir. Eine kleine Bewegung später schließe ich dich in meine Arme. Du bist wunderschön. Ich hatte Angst, dass dein erstes Mal nicht gut wird. "Geht es dir gut?" Ich küsse deine verschwitzte Stirn. "Ja." Du nickst langsam. "Aber es brennt schon ziemlich." "Hab ich dir sehr weh getan?" Das Gel und das Öl sollten dich eigentlich entspannt haben, aber es war dein erstes Mal. Das tut immer weh, weil es ungewohnt und neu ist. Egal, wie lange ich dich darauf vorbereitet habe. "Es zieht. Aber es geht schon, denke ich." Du bist so müde, dass du kaum sprechen kannst. "Ich wollte dir nicht weh tun," sage ich. "Es geht nicht ohne Schmerz oder? Es tut immer ein wenig weh. Aber ich glaube, das ist es wert." Du küsst mich. IV, ich kann nicht glauben, wie du bist. So kann ein Mensch doch nicht sein. Hab ich dir deine Unschuld nun auch im übertragenen Sinne genommen? Bist du noch mein unschuldiger, kleiner Krümel? Du kuschelst dich an mich und ich fahre deine Muskeln nach. Du bist stark, sehr stark. Seltsam, dass du dich dennoch in meine Arme flüchtest, als suchtest du Schutz. "Ich liebe dich." Ich muss es dir sagen, denn eben konnte ich es nicht. Ich konnte gar nicht sprechen, musste viel zu sehr darauf achten, dich nicht zu sehr zu fordern und zu heftig zu werden. Es sollte doch perfekt werden. Gibt es ein perfektes erstes Mal? Ich erinnere mich, wie ich bei meinem ersten Mal mit einem Mädchen zu früh kam und mich bei meinem ersten Mann so verkrampfte, dass gar nichts ging. "Ich dich auch, Nao. Halt mich fest, ja? Mir ist seltsam." "Ist dir schlecht? Tut dir was weh?" Ich muss nachsehen, aber du blutest nicht. Das ist gut. Ich habe dich nicht verletzt. "Nein, es ist nichts. Mir ist nur seltsam, aber es ist okay. Ich glaube, ich mag das Gefühl." Du lächelst. Ich liebe dein Lächeln. Wirst du nicht langsam müde? Mit einer Hand streiche ich dir über die wirren Haare. "Nao?" Du siehst mich nicht an. "War es für dich okay?" "Okay?" Ich muss etwas lachen. "Es war toll." "Kann nicht sein, du hast nicht richtig machen können, weil ich doch keine Ahnung habe und es mein erstes Mal war und du mir nicht weh tun wolltest und nur auf mich geachtet hast aber selbst gar nicht richtig Spaß haben konntest, das kann..." "Psst," mache jetzt ich. Deine Art zu reden kann einem den letzten Nerv rauben, aber sie kann auch zuckersüß sein. Sie ist immer noch da, diese unschuldige Art. "Es war schön, glaub mir. Klar, ich hab mich zurück gehalten. Du wirst dich daran gewöhnen und... IV?" Dein Atem ist ganz ruhig geworden. Du bist eingeschlafen. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Ja, in dieser Version fehlt der wichtigeste Teil. Ich habe lange überlegt, ob es eine andere Möglichkeit gibt ihn zu schreiben. Ich habe keine gefunden. Darum muss ich ihn euch vorenthalten. Das tut mir zwar Leid, aber so sind die Regeln, mit denen ich sehr einverstanden bin. Wichtig ist hier nur, dass es geklappt hat und für IV und Nao schön war. Kapitel 115: Das Gefühl, das in einem Kuss steckt ------------------------------------------------- Hallo! So, zur allgemeinen Erheiterung habe ich hier ein Suchspiel eingebaut: Wer einen Tipp- oder Rechtschreibfehler findet, der darf sich alleiniger Besitzter davon nennen! Denn zwar hab ich jetzt Internet zuhause, aber dafür kein Rechtschreibprogramm auf meinem PC mehr. Ich les es zwar über, aber der eine oder andere kleine Kerl geht mir doch durch die Lappen (und wer jetzt an Keiyuu denkt, ja, den hab ich auch nicht). Ebensowenig gehört mir irgendwer sonst in dieser Story, was ich immer noch sehr schade finde, aber wohl nie ändern werde. Wenn doch... lassen wir das... Vielen lieben Dank für eure Kommentare, ich freue ich wirklich über jedes von ihnen, auch, wenn ich euch nicht immer dafür danke. Das Gefühl, das in einem Kuss steckt "Und?" Ko-ki drehte sich auf die Seite, sah Shinpei fragend an. "Geht es dir jetzt besser?" Er selbst fühlte sich nicht besser, er fühlte sich, als würde er einer besonders gemeinen und schmerzhaften Folter unterzogen. Einer Folter, die er sich selbst ausgesucht hatte. "Etwas, ja." Shinpei starrte an die Decke des Schlafzimmers über ihnen. "Glaub ich zumindest." Dann drehte Shinpei sich zu Ko-ki um, und Ko-ki sah, dass Shinpei weinte. "Denkst du, es ist ein Fehler?" Nein, das glaubte Ko-ki nicht. Vielmehr glaubte er, dass es die beste Entscheidung war, die Shinpei jemals getroffen hatte. "Was meinst du," fragte er statt dessen und griff nach Shinpeis Hand. "Sie zu verlassen. Die Ehe aufzugeben. Was denn sonst?" Ja, was denn sonst? Die lange Trainingsstunde meinte Shinpei sicher nicht, auch wenn er sie am nächsten Tag in allen Knochen spüren würde. Shinpei zog seine Hand weg, versteckte sie unter der Decke. "Sie hat dich verlassen, nicht du sie," rief er dem anderen Schlagzeuger ins Gedächnis. "Ich hätte ihr noch eine Chance geben sollen." "Sie hat einen anderen. Was willst du ihr noch eine Chance geben?" "Vielleicht war ich nicht genug für sie da, vielleicht hab ich sie vernachlässigt, mich zu sehr auf die Musik konzentriert und..." "Nein." Ko-ki unterbrach ihn entschlossen und setzte sich auf dem Bett auf. "Das hast du nicht." "Woher willst du das wissen?" "Ich weiß es einfach." Er konnte nicht sagen, dass er es Shinpei nicht zutraute. Dass er hoffte, Shinpei würde bei seiner Entscheidung bleiben. "Vorhin, als du den Box-Sack gehalten hast," begann Shinpei. "Da habe ich mir nicht ihr Gesicht vorgestellt, wie du gesagt hast. Auch nicht den Typen, der jetzt bei ihr ist." Als Shinpei nicht weiter sprach, fragte Ko-ki nach. "Wen dann?" "Mich." "Warum?" "Weil... wenn ich mich anders verhalten hätte, hätte sie sich keinen anderen Mann suchen müssen. Ich hab sie kaum noch beachtet." "Liebst du sie noch?" Die Antwort könnte wieder Folter werden, dass wusste Ko-ki. Aber er konnte nicht ohne die Antwort weiter machen. "Nein. Schon lange nicht mehr. Und das ist ja mein Fehler. Ich hab nicht mal mehr an sie gedacht, wenn wir versucht haben, ein Kind zu bekommen. Oder ich dachte, wir versuchen es. Ich hab an andere gedacht, mir eine fremde Frau vorgestellt, damit es leichter geht." "Und du glaubst, eine Ehe, die darauf beruht, an andere zu denken, sollte man aufrecht erhalten, nur, weil man es sich mal versprochen hat?" Ko-ki fragte sich, ob er Shinpei genauso beraten würde, wäre er nicht verliebt in ihn. "Ich denke, dass eine Ehe etwas Besonderes ist." Shinpei setzte sich jetzt ebenfalls auf. "Und man alles dafür tun sollte, dass sie erhalten bleibt. Aber... ich kann das nicht mehr. Ich liebe Miwako nicht mehr und sie mich auch nicht mehr." "Dann ist es richtig, sich scheiden zu lassen." "Ich weiß. Ko-ki?" Shinpei berührte ihn an der Schulter. Er sah ihn fragend an, wusste nicht, was der andere nun sagen und tun würde. "Ich bin nicht dumm. Aber wenn ich jetzt tun würde, was du willst, wäre es nur, damit ich mich nicht allein fühle." "Was meinst du?" Er wusste genau, was Shinpei meinte. "Dich küssen. Und mit dir zusammen sein." "Ich weiß nicht, was du meinst, ich hab dir doch gesagt, dass das nichts zu bedeuten hatte und..." "Aber ich weiß es. Und ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr gern. Nur ob es mehr ist, weiß ich nicht." "Ich möchte nicht..." Ko-ki verstummte, als Shinpei ihn auf die Wange küsste. "Ich will dich nicht ausnutzen. Und wenn wir das jetzt tun würden, wäre es genau das. Gib mir Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass da mehr sein kann." "Dann..." "Ich brauche Zeit, okay? Ich muss erst... oh verdammt!" Shinpei zog Ko-kis Mund zu sich heran und presste seine Lippen auf Ko-kis. Seine Worte standen in so starkem Gegensatz zu seinem Handeln, dass Ko-ki ihn überrascht von sich drückte. "Was soll das denn nun? Erst sagst du, du brauchst Zeit und dann... dann küsst du mich!" Ko-ki hielt Shinpei an den Armen fest. Er wollte ihn küssen, in die Arme nehmen und mit ihm zusammen sein. "Ich... bin durcheinander. Vollkommen. Ich weiß nur, dass ich dich mag und mich wohl bei dir fühle und mir gerade alles egal ist, auch, wenn ich dich ausnutze. Gott, ich rede so einen Schwachsinn!" "Schon gut." Er zog Shinpei in eine Umarmung, versuchte dabei, sein wild klopfendes Herz zu beruhigen. Wie sehr er Shinpei küssen wollte! "Nutz mich aus, es ist okay." "Nein, ist es nicht." Shinpei befreite sich, stieg vom Bett. "Wenn ich das mache, dann wird das mit uns nie was. Ich kann nicht hier bleiben." "Was?" "Ich geh zu Miyavi. Nur ein paar Tage, dann ist alles wieder klar in meinem Kopf. Wenn ich dich dann immer noch küssen will, weiß ich, dass ich das nicht nur will, weil ich allein bin, verstehst du? Ich will nicht, dass du eine Kurzschlusshandlung bist, ich will das hier richtig machen." "Gut." Ko-ki nickte, auch wenn er nicht verstand. Wenn Shinpei Ruhe wollte, sollte er sie bekommen. Auch, wenn er sich dann vielleicht gegen ihn entscheiden würde. "Soll ich dir helfen zu packen?" "Ist nicht viel. Ich hab nur den Rucksack. Ko-ki, bitte, versteh mich nicht falsch. Es ist nicht, dass ich dich nicht will. Ich muss nur wissen, wie sehr ich dich will und ob ich das überhaupt kann." "Schon gut. Aber dann geh jetzt bitte." Er wollte nicht, dass er sah, wie er zu weinen begann. Ko-ki wartete ein paar Minuten, bis er die Tür hinter Shinpei zufallen hörte, dann griff er nach seinem Handy. "IV, geh ran, bitte," murmelte er in das Tuten hinein. Nach dem zehnten Tuten legte er auf und weinte lieber still in sein Kissen. Wenn IV nicht an sein Telefon ging, hatte er einen trifftigen Grund. Ko-ki war sich klar, dass es sich dabei nur um etwas mit Nao handeln konnte, bei dem er IV nicht stören wollte. Warum sollte er IV etwas so wichtiges verderben? "So, sie schlafen," murmelte Uruha leise in Aois Ohr. Aufgeschreckt fuhr Aoi zusammen. Er war so in Gedanken gewesen, dass er Uruha nicht gehört hatte. "Erschreck mich nicht so, das gibt Falten," lächelte er. Dann rückte er auf dem Sofa um, damit Uruha sich neben ihn setzten konnte. Kaum, dass Uruha saß, hatte er sich auch schon in dessen Arme gekuschelt. "Ich liebe dich auch mit Falten." "Bin aber noch zu jung dafür." Er genoss die Nähe. Es war dunkel in der Wohnung, nur auf dem Tisch vor ihnen brannten drei Kerzen. In diesem Licht sah Uruha noch schöner aus, fast überirdisch, wie er fand. "Woran hast du gedacht, du warst ganz weit weg?" Sein Mann zog ihn fester an sich, streichelte ihm über die dunklen Haare. "An das ganze letzte Jahr," umriss er grob seine Gedanken. "Da hast du aber viel zum drüber nachdenken gehabt." Uruha küsste ihn sanft auf die Wange. "Und? War es ein gutes Jahr?" Aoi glaubte nicht, dass die Frage ernst gemeint gewesen war, aber etwas in Uruhas Ton ließ ihn ernst antworten. "Es war ein mehr als gutes Jahr. Vor einem Jahr war alles anders. Wir waren zusammen, aber noch nicht verheiratet. Ich war schwanger, wusste es aber noch nicht. Und jetzt... wir haben zwei Kinder, sind verheiratet und unsere Freunde sind zum Großteil auch glücklich. Es war ein mehr als gutes Jahr." Er griff nach Uruhas Hand, legte seine so darüber, dass ihre Ringe aufeinander lagen. "Schon seltsam, wie sich alles entwickelt hat. Ich hätte nie gedacht, dass Kai und Takeru oder Ruki und Reita so lange zusammen bleiben, du etwa?" Aoi dachte einen Moment nach. "Ich weiß nicht. Aber wenn Reita sich schon auf einen Mann einläßt, dann muss dieser Mann etwas besonderes für ihn sein. Wie Ruki. Du kennst Reita länger als wir alle. Hättest du gedacht, dass er sich mal in einen Mann, in Ruki, verlieben würde?" Er hatte es erst nicht geglaubt, aber irgendwo das Gefühl gehabt, dass Reita für Ruki bestimmt gewesen war. "Nein." Uruha schüttelte den Kopf. "Reita war immer so was von hetero, mehr geht nicht." "Und Ruki war schon so lange sein bester Freund. Sie vertrauen sich vollkommen und vielleicht ist es deshalb so zwischen ihnen. Sie sind nicht anders als vor ihrer Beziehung zueinander, oder?" "Ich finde schon. Zumindest haben sie sich früher nie geküsst." "Das ist aber auch der ganze Unterschied. Ich glaube, sie waren auf eine Art immer ein Paar. Nur wussten sie es nicht. Verstehst du, was ich meine?" Aoi hatte das Gefühl, sich unklar auszudrücken. "Ich versteh dich. Wenn man die zwei sieht, hat man das Gefühl, dass sie zusammen gehören." "Ja." Aoi fragte sich, ob man dieses Gefühl auch bei ihnen hatte. Nun, wenn er danach ging, was Fans schon seit Jahren über sie dachten, dann schon. Er hatte Gerüchte gezählt, wer mit wem etwas haben sollte. Und die meisten Fans waren schon lange, bevor es mit ihnen angefangen hatte, der Meinung gewesen, dass sie ein Paar sein oder zumindest verliebt. Es gab auch viele, die Uruha gern mit Reita gesehen hätten oder ihn mit Kai. Viele sahen auch Ruki gern mit Reita zusammen oder Kai mit Miyavi. Er fragte sich, was die Leute sagen würden, wenn sie die Wahrheit wüssten. "Aber warum hast du an Kai und Takeru gezweifelt?" "Weil sie so unterschiedlich sind," räumte Uruha ein. "Kai war immer der, der nichts dem Zufall überlassen hat und Takeru - ich meine, schau ihn dir doch an. Wenn man Takeru sieht, glaubt man, das Kleine würde nichts auf die Reihe bekommen." "So ist er aber gar nicht." Er dachte darüber nach, ob er anfangs an diese Beziehung geglaubt hatte. "Komisch, aber das Leuchten in Kais Augen, wenn er ihn sieht, hat sich kein bisschen verändert. Die sind noch so verliebt, wie am ersten Tag." "Takeru hat ihn ganz schön verdorben, was?" Aoi lachte. Früher hätte Kai nie eine Pause eingelegt, weil er mit jemandem eine schnelle Nummer schieben wollte. "Allerdings!" Uruha stimmte in sein Lachen mit ein, dann begann er, ihn sanft zu küssen. "Du hast mich auch verdorben, weißt du das eigentlich?" Aoi ging auf die Küsse ein, drehte sich etwas, dass er besser an die Lippen seines Mannes kam. "Findest du?" "Ich kann keine anderen Männer mehr ansehen, nur dich." "Das ist nicht schlimm." Er zog Uruha zu sich herab, strich über dessen Wangen. "Ich liebe dich dafür, dass du dich in mich Trottel verliebt hast." "Warum Trottel?" Uruhas Lippen bewegten sich über Aois Hals. "Ich mache Dinge, über die ich nicht nachdenke und sage Sachen, die besser unter uns geblieben wären. Ich bin nicht-" "Bist du wohl." Ein Finger hatte sich auf Aois Mund gelegt und ihn verschlossen. "Du bist genau der, den ich will. Und ich weiß selbst, dass das total schmalzig klingt." "Etwas Schmalz ist vollkommen in Ordnung." Aoi legte seine Lippen und Uruhas Fingerkuppe und begann an ihr zu saugen. Es war Weihnachten, ihre Kinder schliefen und sie hatten Zeit für sich. "Lass uns ins Schlafzimmer gehen, ja? Das Bett ist soviel bequemer als das Sofa." "Gern." Uruha zog ihn auf die Beine und küsste ihn erneut. Es war immer noch so wunderbar, seinen Uruha zu küssen, wie in der ersten Nacht. Fortsetzung folgt.... Kapitel 116: Richtig -------------------- Hallo alle zusammen! Ich hab mal einfach so weiter geschreiben. Keine Sorge, auch bei den anderen Jungs wird es weiter gehen und ich hab mir fest vorgenommen, Ruki und Reita wieder mehr ins Spiel zu bringen, sowie ich Zeit für sie finde. Ich würde auch gern zuhause mit ihnen spielen, aber leider gehören mir die Jungs nicht. So was Dummes, aber auch! Richtig "Du hälst das wirklich für eine gute Idee, ja?" Yuuto wirkte unsicher, wie er neben Shou auf den Stufen vor der Haustür seiner Eltern stand. Aber Shou war sich sicher. "Ja, das ist eine gute Idee," erklärte er und legte Yuuto die Hände auf die Schultern. "Ich kenn doch meine Eltern." "Du schon," murmelte Yuuto. Shou konnte ihn verstehen. Es würde ihm auch Angst machen, wenn er vor Yuutos Eltern stehen würde. Vermutlich lag das daran, dass Yuutos Vater bei einer Sicherheitsfirma tätig war und er ihn sich als einen bulligen Mann mit Stiernacken und dicken Oberarmmuskeln vorstellte. Vor seinen Eltern musste man hingegen keine Angst haben und das hatte er Yuuto auch erklärt. Mehrfach sogar. "Sie werden dich schon mögen, keine Sorge." Er küsste Yuuto auf die linke Wange und strich eine vorwitzige Strähne blondes Haares aus dessen hübschen Gesicht. "Ich mag dich ja auch." Bevor Yuuto weiter Angst haben konnte, klopfte er an. "Ich dachte schon, ihr kommt nie rein," empfing sein Vater sie. "Kaffee?" "Kennst mich doch," grinste er und umarmte seinen Vater zur Begrüßung. "Papa, das ist Yuuto." "Hallo," brachte Yuuto unter einer Verbeugung, die so tief war, dass Shou sich das Grinsen verkneifen musste, hervor. "Erfreut, Sie kennen zu lernen." "Ganz meinerseits," antwortete Shous Vater und winkte sie in das Wohnzimmer. Auf dem Weg dahin deutete er hinter Yuutos Rücken einen erhobenen Daumen an. Shou lächelte. Sein Vater war Yuuto schon mal freundlich gesinnt. "Mama? Wo steckst du?" "Kaffee machen, was sonst?" Seine Mutter kam mit einem Tablett in den Händen aus der Küche. "Nimm mir das mal ab, Junge." Shou stellte das Kaffee-Tablett auf den Wohnzimmertisch ab um seine Mutter in die Arme nehmen zu können. "Schön dich zu sehen, Mama. Du siehst toll aus." "Schleimer. Dann ist das Yuuto-kun?" Sie sah zu Yuuto, der mit feuerrotem Kopf neben dem Sessel stand und scheinbar gerade das Teppichmuster in sein Gehirn prägen wollte. "Ja. Mein Freund, Yuuto." "Guten Tag, es freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen," stammelte Yuuto und verbeugte sich erneut tief. Shous Mutter erwiderte die Verbeugung. "Ich freue mich ebenfalls. Setzen Sie sich doch." Shou zog ihn an der Hand neben sich auf das Sofa. Seine Eltern nahmen in den Sesseln Platz, nachdem seine Mutter den Kaffee verteilt hatte. Er musste lächeln, als er sah, wie ängstlich Yuuto sich in den Polstern verkroch. "Und seit wann genau seid ihr zwei zusammen, Junge?" Sein Vater fing das übliche Verhör an. "Seit dem Sommer." "Warum hast du es uns nicht früher gesagt?" "Ich wollte Ihren Sohn nicht schwul machen!" Der Satz war so schnell aus Yuuto draußen, dass Shou ihn nicht stoppen konnte. "Yuuto-kun." Shous Vater stellte seine Tasse langsam ab. "Dass unser Sohn auf Männer steht war uns an dem Tag klar, als er uns erklärte, er wolle Haare schneiden. Und das er in der Visual-Kei-Szene eine große Nummer geworden ist, liegt sicher nicht an seiner masuklienen Ausstrahlung." "Danke, Papa," sagte Shou. "Meiner Stimme hab ich das nicht zu verdanken, was?" "Nicht nur," erwiderte seine Mutter. "Würdest du nicht gut aussehen, wäre die nur halb soviel wert. Aber Yuuto-kun, machen Sie sich mal keine Sorgen. Dafür, dass wir nie Enkel haben werden, machen wir Sie sicher nicht verantwortlich." "Mama! Ihr macht ihm Angst," lachte Shou. Er sah, wie Yuuto zusammenzuckte. "Sie meinen das nicht so, sie sind etwas anders." "Ich... verstehe schon," murmelte Yuuto. Shou drückte seine Hand. Es war niedlich, dass Yuuto so nervös war. "Sie sind auch in einer Band bei seiner Frima, nicht wahr?" Shous Mutter schenkte sich Kaffee nach. Es war keine Frage, woher Shou seine Schwäche für das Getränk hatte. "Ich spiele Bass bei Screw, ja." Yuuto nickte eifrig. "Schön, dass Sie auch aus der Szene kommen." Sein Vater nickte Yuuto zu. "Jemand anderes würde das wohl ehr weniger verstehen können." "Danke." Unsicher blickte Yuuto zu Shou. Shou konnte nicht anders, er musste ihn kurz küssen. "Ich liebe ihn, wirklich." Seine Eltern hatten nichts gegen Yuuto, also sollten sie es auch sehen. Würde schon alles gut werden. Yuji sprang an sein Handy, als es ihn mitten in seinem Krimi störte. Wer rief denn jetzt an? Sie hatten frei und außerhalb der Firma hatte keiner diese Nummer. Es war Yooh. "Hi." Mit einem trockenen Gefühl im Hals ging Yuji ran. Seine Nummer auf der Weihnachtsfeier war ihm noch deutlich im Gedächnis. Kein Wunder, dass er am nächsten Tag so seltsam gewesen war. "Was gibt es?" Yooh musste einen Grund haben, ihn so spät abends noch anzurufen. "Ich..." Yooh sprach leise. "Ich brauche deine Hilfe." "Was ist los?" Sofort griff Yuji nach seiner Jacke. Nur zwanzig Minuten später fand er sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses wieder. Es war das selbe, in dem Takeru vor einigen Monaten gewesen war. Sofort schauderte er bei der Erinnerung daran. Er fand Yooh auf einem der Betten sitzen und ein Kühlkissen gegen sein Gesicht drücken. Vor ihm standen zwei Polizisten. "Yooh?" Vorsichtig trat Yuji nähr. Dann konnte er das Gesicht des anderen besser sehen. "Mein Gott..." Blut war über Yoohs Gesicht gelaufen, an der Augenbraue war genäht worden und ein Auge war blau umrandete. "Ist nicht so schlimm, ich komm hier nur allein nicht weg." Yooh sah zu Boden. "Sind Sie nun fertig?" "Ich wüsste nicht, was wir hier noch weiter sollen. Sie sind selbst Schuld an dem Überfall, Sie fordern es geradezu heraus." "Bitte?" Yuji drehte sich zu dem Polizisten herum. "Was haben Sie gerade gesagt?" "Würde eine echte Frau so herumlaufen müsste sie sich auch nicht wundern, überfallen zu werden." "Sie haben mich angesprochen," sagte Yooh leise. "Ob wir was trinken wollen. Sie sind sauer geworden, dass ich ein Kerl bin und haben mich geschlagen." "Machen Sie eine Therapie, das ist pervers." Angewidert wandte sich der Polizist ab. "Jetzt langt es aber!" Yuji sprang von dem Bett auf. "Yuji nein!" Yooh hielt ihn an der Hand zurück. "Es ist gut." "Das kannst du dir doch nicht gefallen lassen, wie die mit dir umspringen! Du kannst doch nichts..." "Ich will nur heim, okay?" Yooh sah so niedergeschlagen aus, im wortsinn wie übertragen, dass Yuji nur nicken konnte. "Ich darf nicht allein, weil ich zuviel getrunken hab. Bring mich heim, bitte." Kurz darauf unterschieb Yuji eine Formular, auf dem er zum ersten Mal Yooh richtigen Namen sah. "Wenn du mich je so nennst, töte ich dich," grummelte Yooh, während er seine Sachen zusammen sammelte. "Verdammt!" Yooh hielt seinen linken Schuh in der Hand. Der Absatz war gebrochen. "Du kannst meine Schuhe haben," bot Yuji ihm an. "Du bist doch mit dem Auto hier, nicht wahr? Ich komm schon klar." Als sie kurze Zeit später in Yoohs Wohnung standen, zog dieser sich mit matten Bewegungen aus. Yuji sah verschämt auf den Boden. "Sieh es dir ruhig an, damit du nicht wieder vergisst, was ich bin. Ich geh duschen," murmelte Yooh. Er riskierte einen Blick. Was Yuji sah, waren ein paar entstehende blaue Flecke und der verlockenste Hintern, der ihm je vor die Nase gekommen war. Schnell sah er wieder zu Boden. An seinem Fuß schnupperte eine weiße Katze. "Hallo du." Er kniete sich nieder und streichelte das weiche Tier. Hatte Yooh nicht was von zwei Katzen gesagt? Yuji machte sich auf die Suche nach der zweiten und fand das rot-braun gestreifte Tier vor dem Kühlschrank in der kleinen und vollgestellten Küche sitzen. Die Aufforderung war deutlich. Yuji füllte die zwei Näpfe mit Futter aus dem Kühlschrank, lauschte nebenher auf das Rauschen der Dusche. "Ihr liebt ihn, so, wie er ist, nicht wahr?" Die Katzen liebten gerade vor allem das Futter. Seufzend machte er warmes Wasser und suchte nach Tee. Der würde Yooh gut tun. Er fragte sich, was er hier eigentlich tat. Yooh hatte ihn nur gebeten, ihn abzuholen, weil das Krankenhaus ihn nicht allein hätte gehen lassen. Ihn hier haben wollte er gar nicht. Aber Yuji hatte nicht vor zu gehen. Er wollte Yooh nicht allein lassen. "Oh, das ist so..." Da er nicht wusste, was er tun sollte, rief er Takeru an. Dieser ging nach den vierten Klingeln ran. "Lass es einen Notfall sein, sonst bring ich dich um," keuchte Takeru. Es war offensichtlich, wobei er ihn und Kai, mal wieder, gestört hatte. Jeder andere hätte das Handy klingeln lassen, aber Takeru wusste, zu so einer Zeit riefen seine Freunde nur an, wenn es wirklich wichtig war. "Ich bin bei Yooh, er duscht gerade," fing er an, als Takeru ihm ins Wort fiel. "Entweder, du bist über deinen Schatten gesprungen und hast mit ihm geschlafen und weißt jetzt nicht, ob es richtig war oder du bist kurz davor, es mit ihm zu tun." "Er hat mich angerufen, er ist überfallen worden und nun mag ich ihn nicht allein lassen. Aber..." "Nein." Takeru klang hart und war voll bei der Sache. "Nichts aber. Du liebst ihn, das weißt du doch." "Schon, aber er ist ein Mann und ich..." "Ist das nicht egal? Entweder, du gehst jetzt und auf der Stelle bevor er unter der Dusche raus ist und beendest das alles damit endlich. Oder du bleibst bei ihm. Aber dann bleib richtig bei ihm und hör auf damit, ihm immer wieder weh zu tun." "Ich will ihm nicht weh tun. Ich bin nur nicht sicher, ob ich mit ihm zusammen sein kann," gab Yuji zu. "Du kannst, wenn du ihn liebst. Tust du es?" Takerus Frage kam nicht unerwartet, erwischte Yuji aber dennoch kalt. "Ja." Es tat so gut, es endlich zu sagen. Ja, er liebte einen Mann und war mittlerweile so weit, dass er das auch zugeben konnte. "Dann ist nur noch die Frage, ob er dich noch will, nach allem, was du gesagt hast, Yuji." Sein Freund sprach sanft mit ihm und Yuji war ihm dafür dankbar. Auch für seine Ehrlichkeit. Er hörte das Geräusch der Dusche verstummen. "Ich weiß. Ich ruf dich morgen wieder an, danke." Yuji legte auf und ließ sein Handy in der Tasche verschwinden. Der Tee war fertig gezogen. Beides Tassen in der Hand machte er sich auf den Weg zu Yoohs Sofa und setzte sich. "Du bist noch hier?" Überrascht kam Yooh, in einen weichen pinken Bademantel gehüllt, ins Wohnzimmer. "Und du hast die Katzen gefüttert. Danke." "Hier. Ich hab einfach mal Tee gekocht." Er schob eine Tasse zu Yooh. "Danke." Yooh krümelte sich in die andere Sofaecke. "Warum bist du nicht gegangen?" "Ich wollte dich nicht allein lassen," gab er zu. "Ich mache mir Sorgen um dich." "Es ist alles gut. Ich bin fast wieder nüchtern und gegen das Veilchen kannst du auch nichts machen. Das passiert mir nicht das erste Mal." "Bitte?" "Die Typen haben gedacht, ich bin eine Frau. Als sie feststellten, dass ich es nicht bin, haben sie mich verprügelt. Da sind sie nicht die ersten. Es tut weh, aber es gibt Schlimmers." Yooh trank einen Schluck Tee. "Männer, die aus dem Bett springen und sich abwenden, wenn sie merken, dass du keine Frau bist zum Beispiel?" "Ja, das tat mehr weh." Die dunklen Augen sahen über den Tassenrand hinweg zu Yuji. "Da kann man kein Eis drauf packen und es vergeht." "Ich... hab mich getäuscht," brachte Yuji mühsam hervor. Eigentlich sollte es ganz einfach sein. So viele seiner Kollegen liebten Männer, warum fiel es ihm dann so schwer? "Worin?" "Dass ich dich nicht liebe." "Bitte?" Yooh stellte seine Tasse ab. "Sagst du, was ich denke, dass du sagst?" "Du bist immer noch meine absolute Traumfrau und mir ist mittlerweile egal, dass du eigentlich keine Frau bist. Ich kann dich nur als Frau sehen und dein Körper ist halt der, der er ist. Da drin ist einfach der Mensch, den ich liebe." Es war raus. Er hatte es gesagt und nun lag sein Herz in Yoohs Händen. "Du willst mich?" Yuji nickte. "Und du meinst ernsthaft, ich nehme dich, nur, weil du zu der Einsicht gekommen bist, dass es egal ist, welchen Körper ich habe?" Yooh war nähr gerückt, seine Lippen strichen fast über Yujis Wangen. Dieser konnte wieder nur nicken. "Es ist aber nicht egal. Wenn du dich vor meinem Körper ekelst, werden-" "Ich ekel mich nicht. Ich will dich so, wie du bist." Yooh stand auf und ließ den Bademantel fallen. "Sieh mich an. Das bin ich." Und Yuji sah ihn, von oben bis unten. Das blonde Haar feucht auf schmalen und doch kräftigen Schultern, irgendwo zwischen Mann und Frau. Das Gesicht mit den ausdruckstarken dunklen Augen und dem schönen Mund ohne das Make-up nur wenig männlicher als sonst. Der Hals, der nur die Andeutung eines Kehlkopfes hatte, was in so starkem Gegensatz zu Yooh tiefer Stimme stand. Die schlanken, definierten Arme mit dem Sonnen-Tattoo auf der rechten Seite, die Hände, die Yooh nicht verrieten, weil er die Nägel pink lackiert hatte und sich ihre Muskeln auf das Dasein als Gitarrist zurückführen ließen. Der flache Oberkörper und Bauch, sanft gebräunt und fest. Die langen, glatt rasierten Beine mit den allenfalls zu großen Früßen für eine Frau. Der feste, wohlgeformte Hintern, den Yooh ihm nun zeigte, zusammen mit dem makellosen Rücken. Abschließend fiel Yujis Blick auf das einzige, was Yooh als Mann auswies. Er sah lange hin, aber fühlte sich nicht abgestoßen. "Du bist wunderschön," sagte er. "Obwohl-" "Nein." Yuji zog Yooh an der Hand zu sich. "Nicht obwohl. Ich kann damit umgehen." "Scheiße, verdammt!" Yooh weinte plötzlich. "Mach sowas nicht! Gib mir nicht die Hoffnung, dass du bei mir bleiben könntest." "Ich will aber. Ich will mit dir zusammen sein." Wann genau es ihm klar geworden war, wusste Yuji nicht. Vielleicht, als er von Yooh und Reno gehört hatte und sichsein Herz vor Eifersucht zusammen gezogen hatte. Vielleicht, als er gehört hatte, wie Yooh sich selbst schlecht gemacht hatte und ihm klar geworden war, dass Yooh jemanden brauchte, der ihn liebte, wie er war und er derjenige sein wollte. "Dann... küss mich bitte! Küss mich und sag, dass wir ein Paar sind!" Yooh wischte sich die Tränen ab. "Ich war noch nie mit jemandem zusammen, ich kann das vielleicht gar nicht." "Doch, bestimmt." Yuji trocknete ebenfalls ein paar Tränen. "Du und ich, wir sind ein Paar." Dann küsste er ihn. Es fühlte sich richtig an. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Ja, es sind noch diverse Handlungsstränge offen und es wird noch weiter gehen. Viel weiter. Ich sag nur: D=OUT und Born. Und noch viele weitere Ideen.... Kapitel 117: Gefühlschaos ------------------------- sorry, hab etwas Schaffenspause gehabt, arbeite aber im Kopf schon an den nächsten Teilen und sehe, dass ich sie auch "zu Papier" bringe! Gefühlschaos Verwirrt. Das war wohl das Wort, das Shinpeis Gefühle am Besten beschrieb. Eigentlich sollte er traurig sein, da seine Ehe in alle Einzelteile zerbrochen war. Aber er war darüber nur wütend. Wütend auf sich, dass er nicht früher gemerkt hatte, dass Miwako ihn betrog. Wütend auf Miwako, weil sie ihn betrogen hatte, von Anfang an. "Shinpei?" Miyavi trat an ihn heran. Er hatte gar nicht gemerkt, wielange er schon auf den leeren Fernsehr geschaut hatte. "Du solltest ihn anmachen, dann wird das Programm viel besser." "Oh." Er versuchte ein Lächeln. "Ich habe nachgedacht." "Ich weiß." Miyavi setzte sich zu ihm. "Und jetzt rede darüber, vielleicht können Hiroto und ich dir helfen, das Knäuel zu lösen." Erst jetzt sah Shinpei, dass Hiroto sich auf den Sessel gegenüber nieder gelassen hatte und ein Tablett mit Tee und Keksen zwischen ihnen auf dem Tisch stand. "Ehr nicht. Ich geh besser auf das Gästezimmer und störe euch nicht weiter." Miyavis Hand auf seinem Arm hinderte ihn am Aufstehen. "Du bleibst hier. Sprich mit uns," ordnete der Musiker an. "Was soll ich denn sagen? Dass ich enttäuscht bin? Dass ich stinksauer auf sie bin?" Er sprach ganz ruhig. "Wäre ein Anfang," lächelte Hiroto. Shinpei seufzte. "Ich bin wütend, aber nicht nur auf sie. Auch auf mich. Ich hätte es viel früher merken müssen." "Wie denn?" Hiroto zuckte die Schultern. "Wer betrügt, hängt sich kein Schild um den Hals." "Das ist doch gar nicht mehr das Problem, oder?" Miyavi sah ihn fest an. "Du hast mit ihr abgeschlossen. Du liebst sie nicht mehr, du bist nur noch wütend und enttäuscht von ihr. Das sei meinetwegen, aber darum bist du nicht hier." "Doch, ich..." "Wenn es das wäre, hättest du bei Ko-ki bleiben können. Das mit Ko-ki ist das Problem." Miyavi sagte es so ruhig und sicher, dass Shinpei nur nicken und ihm Recht geben konnte. "Ja. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll." "Bist du verliebt?" Hiroto war frei heraus. Das lag Shinpei nicht ganz so sehr. Wie sollte er auf eine Frage antworten, deren Antwort er nicht kannte? "Ich weiß es nicht," zuckte er die Schultern. "Aber dir ist klar, dass er in dich verliebt ist, oder?" "Das weiß ich, seit er mich das erste Mal geküsst hat," antwortete er Miyavi. Er hatte Ko-kis Ausflüchte nicht eine Sekunde lang geglaut. "Ihr habt euch geküsst?" Hiroto schenkte sich Tee nach. "Und? Magst du es?" "Ja, das ist ja das Blöde." Shinpei beschloss, dass es besser war, ihnen alles zu sagen. Vielleicht konnten sie ihm wirklich mit seinem Problem helfen. "Das erste Mal hat er mich vor ein par Wochen geküsst, nachdem wir im Kino waren." "Das erste Mal, sagst du. Wie oft war es denn?" Miyavi sah ihn fragend an. "Und warum küsst er dich? Da war doch noch nicht klar, dass ihr euch trennt." "Weil er es nicht wusste. Wie wichtig muss mir meine Ehe gewesen sein, dass ich sie nicht erwähne, wenn ich so viel Zeit mit einem Menschen verbringe wie mit ihm?" "Lass die dumme Kuh mal bei Seite." Hiroto schob imaginär eine Person weg. "Ich hab das einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Vor ein paar Tagen hab ich ihn gebeten, mich richtig zu küssen. Das war... der beste Kuss, den ich jemals hatte. Und als Miwako mir dann gesagt hat, dass sie nur wegen Geld bei mir ist, da... ich war erleichtert und darum bin ich wütend auf mich. Weil ich nicht Schuld bin, dass wir uns scheiden lassen. Ich will Ko-ki nicht weh tun, aber es tut mir so gut, dass er mich mag. Gestern hab ich ihm erst erzählt, dass ich ihn nicht ausnutzen will und dann geküsst. Ko-ki meinte, ich sollte ihn ausnutzen. Darum bin ich hier." Angeblich fühlte man sich besser, wenn man darüber sprach. Aber Shinpei fühlte sich nicht besser, ehr verwirrter als zuvor. "Und wie ist es, ihn zu küssen?" Hiroto reichte ihm die Kekse. "Schön. Wunderschön. Weiß nicht, wie ich das bescheiben soll." "Ich finde gut, dass du her gekommen bist," sagte Miyavi. "Dass du dir Gedanken darüber machst, ihm nicht weh tun zu wollen, zeigt doch, dass er dir sehr wichtig ist." "Ich weiß nicht, wie weit ich gestern gegangen wäre," gab Shinpei zu. "Ich hab zwar keine Ahnung, wie es zwischen Männern ist, aber ich wollte einfach nur seine Nähe." Ob es Nähe allgemein oder nur Ko-kis ganz besonders war, wusste er nicht. Er wusste aber, dass er weder mit Miyavi noch mit Hiroto schlafen würde. "Das ist okay. Du hast rechtzeitig aufgehört, bevor du wirklich Mist bauen konntest." Miyavi legte den Arm um Shinpei. "Kannst du dir vorstellen, mit Ko-ki zusammen zu sein?" "Ich denke schon. Er ist... toll. Ich bin nur noch nicht so weit, glaub ich." "Dann bleib erst einmal hier und werd dir über alles klar," entschied Hiroto. Shinpei nahm sich einen Keks und einen Schluck Tee. Sagte man nicht "Abwarten und Tee trinken"? Vielleicht würde er eine Antwort finden, wenn er noch länger blieb. IV zappelte nervös auf Ko-kis Sofa herum. Wenn er seinem besten Freund nicht gleich erzählte, was passiert war, würde er platzen. Allerdings wirkte Ko-ki so niedergeschlagen, dass er sich fast nicht traute, ihm von seinem Glück zu erzählen. "Spuck es schon aus, Krümelchen," forderte Ko-ki ihn auf. "Nao und ich haben miteinander geschlafen, ich bin keine Jungfrau mehr und das ist toll, weil es so toll war gestern Nacht und ich würde es so gern wieder machen, auch, wenn mir was weh tut, aber ich fühl mich gar nicht anders, das sollte man doch und das ist nicht so, ich will Nao einfach nur wieder spüren, ich fand es so unglaublich schön, es war was Besonderes, er hat...." IV unterbrach sich. Wenn er an seiner Art zu sprechen arbeiten wollte, musste er das immer tun und nicht nur, wenn er bei bestimmten Leuten war. Nur konnte er es kaum erwarten, Ko-ki alles zu erzählen. "Was hat er?" Ko-ki lächelte ihn an. "Warte." IV atmte tief ein. "Ich muss das langsam machen, nicht so durcheinander, ich will mir das abgewöhnen." "Schon okay, das gehört zu dir," winkte Ko-ki ab. "Es nervt aber und ich merk es. Seit ich nicht mehr stottere, rede ich so als wollten die Wörter so schnell wie möglich raus." "Wollen sie doch auch. Also, erzähl schon, wie war es mit Nao zu schlafen?" Er könnte Ko-ki küssen, dafür, dass ihn sein Reden nicht störte. "Wunderschön, ich hätte nie gedacht, dass es so sein kann, so warm und nah und weich, also nicht, dass Nao nicht hart war, das war er, ich meine seine Art war weich, verstehst du?" Bewußt machte IV Pause. Eigentlich wollten die Worte nur so aus ihm heraus purzeln, aber er zwang sich dazu, tief Luft zu holen. "Ich versteh, was du meinst." Ko-ki nickte, dann krabbelte er zu ihm auf das Sofa und schloss ihn in die Arme. "Erzähl mir alles." Und IV erzählte. Jedes Detail sprudelte aus ihm heraus, vermutlich erfuhr Ko-ki mehr über Nao, als er hatte wissen wollen, aber das war IV egal. Er musste es ihm erzählen. Ohne Ko-ki wäre er nie mutig genug gewesen, diesen Schritt zu gehen. Er hätte Nao vermutlich nicht einmal gesagt, was er für ihn fühlte. "Danke, Ko-ki, danke." Er kuschelte sich an ihn. "Ohne dich wäre das alles nie so gekommen, weißt du?" "Ich hab da wohl ehr weniger mit zu tun gehabt." "Doch, ganz viel sogar, du hast mich ermutigt, du hast mir Kraft gegeben und du hast mich überhaupt erst zur Musik gebracht, wenn du das nicht getan hättest, wäre ich nicht hier, wir wären nicht Vivid und ich hätte Nao nie kennen gelernt und mich nie verliebt und alles!" "Mensch, Krümel, nun hol mal nicht so weit aus," lächelte Ko-ki und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Doch, ist so! Und jetzt sagst du mir, was los ist, ich kann nicht so glücklich sein und du bist traurig, dass seh ich doch, was ist mit Shinpei, warum ist er nicht hier?" Der andere Drummer war nicht in der Wohnung gewesen, als IV gekommen war. "Er ist bei Miyavi und Hiroto." "Arbeit?" IV wunderte sich, dass Miyavi das Fest nicht in Ruhe verbrachte, zumal Ami in einem Alter war, da sie von dem Fest etwas mitbekommen konnte. "Nein," schüttelte Ko-ki den Kopf. "Er ist geflohen würde ich sagen. Es recht kompliziert, weißt du?" "Ist es nicht, du bist in ihn verliebt, er weiß das und nun wird es komisch zwischen euch," fasste IV zusammen. Er war nicht der Meister in Beziehungsfragen, aber er sah, dass Ko-ki verliebt war. "Erst, seit wir uns geküsst haben. Er mich geküsst hat." "Und wo ist das Problem? Jetzt versteh ich wirklich nicht mehr, warum Shinpei weg ist." "Weil er nicht weiß, ob er das nur aus Wut macht oder weil er mich wirklich mag und ich ihn so sehr mag, dass mir egal wäre, wenn er es nur aus Wut macht." "Versteh ich wirklich nicht." IV seufzte und schloss nun seinerseits die Arme um seinen besten Freund. "Wenn er dich mag sollte er hier sein und nicht weg laufen, das ist doch blöde, dann bist du truarig und weißt nicht, was du davon halten sollst und weinst, dabei mag er dich ziemlich sicher, weil wenn nicht würde er dich nicht küssen und sich auch nicht solche Gedanken darüber machen, warum er das macht, wenn er dich nur aus Wut auf seine Frau küssen würde und du ihm nichts bedeuten würdest, wäre er sicher mit dir ins Bett gestiegen und wäre nicht weggegangen, ich denke er mag dich ganz doll und muss das erstmal merken und dann kann er wiederkommen und ihr könnt euch küssen und zusammen sein." Es war wieder einer seiner endlosen Sätze geworden. Seine Aufmerksamkeit war dafür gebraucht worden, Ko-ki zu halten und zu trösten. Was kümmerte es, wenn er so sprach? Ko-ki würde wissen, was er meinte. Ko-ki kannte ihn besser als jeder andere auf der Welt, besser als Nao ihn kannte. Ko-ki war sein bester Freund und nichts auf der Welt durfte seinen besten Freund verletzen. Auch kein Mann. "Du bist süß." Ko-ki küsste ihn auf die Wange. "Mein kleiner Krümel." "Du wirst Shinpei bekommen, das weiß ich ganz genau. Es darf einfach nicht sein, dass du nicht glücklich wirst." Und dafür würde IV tun, was immer getan werden musste. Fortsetzung folgt..... Kapitel 118: Neues Jahr, neue Ansätze ------------------------------------- Also, hier mal wieder was von mir. Viel Spaß damit und danke für eure lieben Kommies immer wieder! Neues Jahr, neue Ansätze Die Feiertagsferien waren viel zu schnell vorbei gewesen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trug Aoi Reila Hiromi in die PSC, dicht gefolgt von Uruha, der Yukiko Cassis trug. Auf der einen Seite freute er sich, wieder arbeiten zu können, in wenigen Tagen wieder auf der Bühne zu stehen und das Leben zu leben, das er sich gewünscht hatte. Doch auf der anderen Seite waren die freien Tage mit seiner Familie, seinem Mann und seinen Kindern eben, wunderbar gewesen. Sie hatten eigentlich nichts wirklich getan, nur zuhause gesessen, mit den Zwillingen gespielt und mit wenig Erfolg kochen geübt. Zwischendurch waren sie immer wieder mit dem Doppelkinderwagen raus gewesen. Ein Lächeln schlich sich auf Aois Lippen, als er an den zweiten Feiertag dachte. "Was denkst du, Liebling?" Uruha küsste ihn auf die Wange. "Ich denke an die Fans vor ein paar Tagen." Sie waren auf der Straße erkannt und schüchtern angesprochen worden. Die drei Mädchen waren sehr nett gewesen, hatte die Babys bewundert und sich unsicher erkundigt, ob es mit Gazette auch wirklich weiter gehen würde. "Die waren wirklich nett," lächelte Uruha. "Sagst du Kai das mit der Gästeliste für das Final?" "Mach ich." Während sie sich mit den Mädchen unterhalten hatten und ihnen das Fortbestehen der Band versichert hatten, hatten sie ihre Fans gefragt, ob sie auch zu einem ihrer Konzerte kommen würden und dabei erfahren, dass sie keine Karten mehr bekommen hatten. Aoi wusste nicht, ob es die Natürlichkeit der Mädchen oder die Feiertagsstimmung gewesen war, aber er hatte sich die Namen der drei geben lassen und ihnen versprochen, sie für das Final auf die Gästeliste zu setzen. "Ich hoffe, Kai nimmt uns das nicht übel," überlegte Uruha laut. "Wieso sollte er? Er meint doch immer, wir sollen nett zu den Fans sein, egal, wie anstrengend sie manchmal sein können. Und die drei waren sehr nett, haben nicht blöde rumgekreischt oder versucht uns zu betatschen oder so." Sie hatten sie einfach freundlich und sehr schüchtern angesprochen, nicht mal nach einem Foto gefragt oder gar, ob sie die Babys halten durften. Genau genommen hatten sie nicht einmal nach einem Autogramm gefragt. Sie waren so gewesen, wie Aoi Fans liebte - ruhig, freundlich und hatten sie als Menschen behandelt. Das war auch der Grund gewesen, warum er sie auf die Liste gesetzt hatte und ihnen von sich aus angeboten hatte, zum Beweiß für ihre Freundinnen ein Bild zusammen zu machen. "Wir hätten Kai eigentlich fragen müssen, ob das überhaupt geht." "Und ihn und Takeru beim Sex stören? Nein danke!" Aoi lachte, dann zog er Uruha am Kragen zu sich herunter. "Ich liebe dich dafür, dass du von uns sprichst, auch, wenn ich die Mädels allein eingeladen habe." "Wie? Wir waren doch zusammen unterwegs, als wir sie getroffen haben." Irritiert sah Uruha ihn an. "Ach, du..." Aoi küsste ihn langsam. Es war immer wieder schön, ihn zu küssen. "Na, ihr Turteltauben, hat der Urlaub nicht gereicht?" Ruki und Reita kamen, noch in ihre Mäntel gehüllt, in den Proberaum. "Kai ist noch nicht da?" "Nein," antwortete Aoi, sich schweren Herzens von Uruhas Lippen lösend. "Na dann, erstmal Kaffee, was meinst du, Reita?" Ruki setzte Sabu auf dem Boden ab. Der kleine Hund trug ebenfalls einen Mantel. Irgendwie fand Aoi dass es nichts gab, was einen Hund lächerlicher aussehen ließ, als ein roter Karo-Mantel. "MORGEN!!!" Takeru wirbelte in den Proberaum und Aoi nahm seinen Gedanken zurück, als er sah, dass Lucy einen rosa Mantel mit Rüschen trug. "Hallo Kleines, Morgen Kai," begrüßte er die beiden Neuankömmlinge. Den Grinsen in ihren Gesichtern nach zu urteilen waren sie in den Ferien noch viel weniger raus gekommen als er selbst und Uruha. "Hi Jungs. Bereit, das neue Jahr mit Arbeit zu-" Kai wurde von Sabu, der sich auf Lucy stürzte unterbrochen. Die kleinen Hunde flitzten so schnell durch die offene Tür hinaus, dass weder Takeru noch Ruki reagieren konnten. "Himmel, was hat denn dein alter Junge mit einem Mal?" Reita öffnete seinen Mantel. "Keine Ahnung, so ist er sonst nur, wenn er... Keru, ist Lucy eigentlich sterilisiert?" Ruki sah den bunten Sänger an. Woher hatte Takeru eigentlich eine blaue Winterjacke mit gelben Sternen und einer Kaputze mit Hasenohren? So genau wollte Aoi das dann doch nicht wissen. "Nein, aber keine Sorge, sie hat gerade ihre Tage." Takeru winkte ab und pullte sich aus seinem Mantel. "Kleines? Wie lang hast du Lucy schon?" Ruki rieb sich die Stirn. Auch Aoi hatte das dringende Bedürfniss, es ihm gleich zu tun. Oder wahlweise den Kopf gegen die Wand zu hauen. "Jetzt seit eineinhalb Jahren, warum?" "Hunde bekommen keine Tage, wenn sie bluten, können sie Welpen bekommen," klärte Ruki ihn auf. Dabei stürzte er auf den Flur und sah sich hektisch nach den Hunden um. "Welpen?" Takeru klatschte in die Hände. "Oh toll!" "Wieso nur hab ich das Gefühl, dass das neue Jahr so chaotisch wird wie das letzte," flüsterte Uruha in Aois Ohr. Das Ende der Ferien hieß das Ende der Galgenfrist für ihn. Er würde Ko-ki gegenüber treten müssen und ihm sagen, was Sache war. "Kopf hoch, Shinpei." Hiroto stupste ihn. "Du weißt doch jetzt, was du fühlst." "Danke." Er sah zu dem anderen auf. Irgendwie hatte Hiroto es geschafft, in den letzten Tagen für ihn zum Freund zu werden. Shinpei holte tief Luft und steuerte den Proberaum von Vivid an. Die Tür stand offen, bisher waren vier der Jungs darin versammelt und lachten. Ko-ki war unter ihnen, nur Reno fehlte. Sollte er Ko-ki rufen oder anklopfen und dann rein gehen? Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als Ko-ki ihn entdeckte. Der Drummer legte Shin die Hand auf die Schulter, sagte etwas zu ihm und kam dann auf Shinpei zu. Kurz zog Shinpei in Erwägung, einfach wegzulaufen. Aber dass sein Herz klopfte, sagte ihm eigentlich schon, dass er bleiben wollte. "Hallo," brachte er schüchtern hervor. "Hallo. War es schön bei Miyavi und den anderen?" "Ja. Ko-ki, ich muss mit dir reden, bitte." Er wusste nur noch nicht, was er sagen wollte. Ob das ein Problem werden würde? "Okay, gehen wir woanders hin?" Er nickte, folgte Ko-ki einfach stumm. Der andere Drummer führte ihn in das Kostümlager. Dort, wo sie sich so wunderschön geküsst hatten, dass Shinpei noch immer ganz warm wurde, wenn er daran dachte. Wieder setzte er sich auf die Truhe mit den Schuhen. "Gut." Ko-ki lehnte sich neben einen Kleiderständer. Es war unglaublich kühl hier drin, Shinpei zog fröstelnd seine Jacke enger um sich. "Sprich." "Es tut mir leid, dass ich den Abend einfach so abgehauen bin, aber wenn ich geblieben wäre, dann hätte ich dich wirklich ausgenutzt." "Das hast du da schon gesagt." Ko-ki hörte sich ruhig an, sprach langsam. "Ich hab darüber nachgedacht und... also... ich will nicht, dass du denkst, das wäre wegen Miwako. Ich weiß ja, was du fühlst und... ich will dir das geben." Er war Drummer, kein Texter. Er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte, wie er Ko-ki sagen sollte, dass er froh war, dass Miwako ihn betrogen hatte, da es nun nicht sein Fehler war und er ihn lieben konnte. Wie er sagen sollte, dass sein Herz seit Ko-kis unvermittelem Kuss auf der Straße immer wieder klopfte, wenn er den anderen sah. Wie er sagen sollte, dass er in der Nacht, als er gegangen war, eigentlich alles mit Ko-ki hätte tun wollen. Wie er ihm sagen sollte, dass er verliebt war. "Was?" Ko-ki setzte sich neben ihn und griff nach seiner Hand. "Shinpei, weißt du, was du da sagst? Ich bin in dich verliebt und will dein Freund sein." "Dann sei es. Ich hab mich auch in dich verliebt." "Shinpei?" Ko-ki hob seinen Kopf mit einem Finger an. Er drehte ihn so, dass sie sich ansehen konnten. "Wenn ich dich jetzt küsse, bist du mein Freund. Wenn du es zulässt, kannst du nicht mehr abhauen, verstehst du?" "Ich verstehe es. Küss mich." Dann spürte er, wie Ko-kis Lippen auf seine trafen. Weich, warm, trocken und so sanft. Er wollte nicht nur so neben ihm sitzen und sich küssen lassen, doch alles, was darüber hinausging, nach Ko-kis Hand zu greifen, war zu viel für ihn. Nur ganz langsam begann er, seine Lippen gegen die anderen zu bewegen, den Kuss zu erwidern. Er konnte das Gefühl nicht in Worte fassen, aber es war warm. Sehr warm. "Kommen wir nun zu deinem Problem," führte Nao vor Reno aus. Eigentlich wollte Reno langsam mal in seinen Proberaum, aber er saß hier, in der Besenkammer mit Nao, der ihm Vorträge über das Flirten hielt. Er hätte auf die Warnung von Yasuno hören sollen, die dieser kurz nach ihrer Ankunft in der PSC ausgesprochen hatte. Yasuno hatte ihn gewarnt, niemals, NIEMALS, jemanden von Kaggra, im Besonderen Nao, auf den Gedanken zu bringen, man könne ihre Hilfe gebrauchen. Dummer Weise war Nao nun fest der Meinung, er würde seine Hilfe brauchen. "Ich habe kein Problem. Es sei denn, du zählst dazu, dass ich zu spät zur Probe komme. Lass mich raus hier." "Ich meine das du in Mitsuru verliebt bist, ihn aber verprellt hast und nun sein Herz erobern musst. Wie oft hast du ihn in den Ferien angerufen?" "Gar nicht, wieso?" Verdammt, nun war er doch auf Nao eingegangen. Es hatte seinen Grund, warum man in der PSC nur von Nao, dem von Alice nine, und DEM ANDEREN Nao, eben den Kaggra-Bassisten, der ihn in die Besenkammer verschleppt hatte, sprach. Manchmal sprach man im Zusammenhang mit diesem Menschen auch vom "Fluch der PSC". Wenn er bisher nicht gewusst hatte, warum, so wusste er es jetzt. "Und so willst du sein Herz erobern? Junge, du hast ihn betrogen, du musst kämpfen. Ein Glück, dass ich in deinem Namen einen Strauß Lilien zu ihm geschickt habe. Du schuldest mir übrigens 4000 Yen." "Was?" Hatte der Kerl noch alle Nadeln an der Tanne? Warum schickte er Mitsuru einfach so Blumen? "Wie kommst du darauf, dass ich dir dafür auch noch Geld gebe?" "Weil ich dir geholfen habe. Mitsuru wird sich gefreut haben, dass du an ihn denkst und damit ist der erste Schritt schon mal getan." Nao grinste ihn an wie ein Honigkuchenpferd. Der war auch noch Stolz auf seine Leistung! "Ich würde nie einem Mann Blumen schicken! Und Lilien schickt man zur Beerdigung, nicht zum Flirten." "Ich fand Rosen halt zu kitschig." Nao zuckte die Schultern. "Ich denke nicht, dass er die Lilien übel nimmt. Was macht ihr eigentlich so, wenn ihr zusammen seid?" "Wir schlafen miteinander, mehr nicht. Und nun lass mich hier raus." Langsam aber sicher wurde es Reno zu blöd. "Nicht mal reden, nur Sex? Langweilig." "Reicht wunderbar." "Zumindest um sich so weit zu verlieben, dass du bereit bist, dein Piercing raus zu nehmen, was?" "Ja und?" Motzig ging Reno in Verteidungsposition. "Irgendwas hat Mitsuru, dass ich ihn mag." "Und darum brauchst du meine Hilfe! Ich werde ihm zeigen, dass du der Richtige für ihn bist." "Das kann ich allein." "Klar, sich eine Woche nicht melden ist genau die richtige Taktik. Da weiß er sofort, dass du um ihn kämpfen willst." "Du tust, als wäre er meine große Liebe und würde schon vor dem Altar stehen und ich müsste ihn davon wegzerren." "Ist er das nicht?" "Ich steh auf ihn, mehr nicht." Es war krank. Er stand in einer Besenkammer, mit dem Verrücktesten der PSC und stritt sich daüber, ob er verliebt war oder nicht. "Du bist verliebt und willst ihn." "Willst du wissen, was ich will?" Reno packte Nao unsanft am Kragen. "Ich will dass du mich in Ruhe läßt." Dann steiß er den Bassisten zur Seite und befreite sich selbst. Kaum auf dem Flur richtete er sein Haar etwas. "Reno." Mitsuru kam ihm entgegen. Wunderbar, hoffentlich hatte er von dem Streit in der Besenkammer nichts mitbekommen. "Hi." Er versuchte ein Lächeln. Vielleicht wurde es ja was mit ihnen beiden, wenn er sich genügend Mühe gab. "Mal abgesehen davon, dass ich gegen Lilien allergisch bin und mir drei Tage die Augen liefen wegen der Pollen und Beerdigungsblumen ziemlich geschmacklos sind, danke." Was? Reno sah ihn verwirrt an. Mitsuru freute sich über die Blumen? Wenn auch auf eine etwas verdrehte Art und Weise. "Gern geschehen, ich wollte, dass du weißt, dass ich an dich denke." Sollte Nao etwa Recht haben? "Ein Anruf hätte es auch..." Mitsurus Blick ging an ihm vorbei. "Reno, echt, sei etwas sanfter mit meinen Klamotten, das Hemd war teuer," meckerte Nao, der ziemlich ramponiert aus der Besenkammer trat. In diesem Moment wurde Reno klar, dass er sich in einer sehr, sehr dummen Situation befand. Ihm war klar, wie es wirken musste. Er, Nao, Besenkammer, schlecht sitzende Haare, ramponiertes Hemd. Mitsuru schnaubte nur und drehte sich auf dem Absatz um. "Danke, Nao." "Mag er die Blumen? Was bist du denn so bissig?" Der Kerl war schlimmer, als er sich vorgestellt hatte. Reno schnaubte nur und lief zur Probe. Mit Mitsuru konnte er heute eh nichts mehr retten. Fortsetzung folgt..... Kapitel 119: Was es Neues gibt ------------------------------ Hi! Heute muss ich mich zum einen bei euch allen, meinen Lesern, bedanken. Ich freue mich über jeden einzelnen Kommi von euch wie sonst was! Himmel, es sind 207 Favo-Einträge, von denen ich nur 19 Leute persönlich kenne! Von denen hab ich dann aber noch etwa 9 erst durch die FF kennen gelernt. Das ist absolut der Hammer! Wenn eine meiner Leserinnen, und mittlerweile auch Freundin, ganz lieb und sehr erfolgreich (und der Zoll sehr nachlässig) ist, gehört mir vielleicht bald zumindest einer der Jungs. Wenn nicht, bleibt alles beim Alten und die Jungs gehören sich selbst. Was es Neues gibt Für die erste Probe im neuen Jahr war Takeru eigentlich ganz zufrieden mit seinen Jungs. Sie hatten es über die freien Tage nicht geschafft, einander zu sehen und auch, wenn sie Freunde waren, tat es ganz gut, mal ein wenig Abstand zu haben. Doch es gab so viel, was sie sich zu erzählen hatten. Allen voran wollte Takeru eine Sache ganz dringend wissen. Darum gab es nur eine Möglichkeit für ihn. "So, Probe vorbei, was ist bei euch über die Feiertage so passiert?" Er warf sich auf die Rückenlehne ihres Sofas und grinste in die Runde. "Erst treibst du uns eine Woche lang an wie ein Irrer und nun kannst du nicht schnell genug zum Quatschen kommen, was?" Chiyu lachte. "Ich schlag vor, wir machen erstmal weiter und nachher treffen wir uns bei mir und reden die Nacht durch." "Wird nix," winkte Takeru ab. "Kai ist in drei Tagen wieder weg, ich muss meinen Vorrat aufstocken." "Lustmolch!" Chiyu streckte ihm die Zunge raus. "Als würdest du nicht ständig in Sagas Armen und Bett landen," stichelte Masato. Dann setzte er sich zu Takerus Füßen. "Dann wollen wir mal, nicht dass wir dann zwei Wochen lang mit einem völlig unterversorgtem Sänger arbeiten müssen. Das ist mehr als anstrengend." "Hey!" Takeru trat ihm leicht in den Rücken. "Das ist gemein." Aber zumindest bekam er seine Tratschrunde. Erwartungsvoll sah er seine Musiker an. Eigentlich war ihm nur wichtig, was Yuji zu erzählen hatte, bei Chiyu und Masato würde es wohl kaum was Neues geben und Mitsuru sprach nicht viel über seine Bett-Beziehung mit Reno. Trotzdem fragte er als erstes Chiyu. "Und? Was hast du mit Saga alles unternommen?" Der Bassist lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Wir waren essen und im Kino, aber viel war nicht los. Wir waren eigentlich ziemlich faul." "Also habt ihr nicht viel anderes gemacht, als Sex zu haben," schlußfolgerte Takeru. "Glaubt es oder nicht, mit Saga kann man noch viele andere Dinge machen." "Klar," lachte Masato. "Saga ist bestimmt der Theater-Freund schlechthin." "Das stimmt sogar fast. Zumindest war der Film echt anspruchsvoll und gegessen haben wir in einem französichem Lokal. Kleines, ich will NICHTS darüber hören, was DU unter Französisch verstehst." Schade, dabei hatte Takeru gerade einen so schönen Satz bereit gehabt. "Soviel zu mir, was gab es denn bei euch?" Abwartend sah Takeru zu Yuji. Dieser seufzte. "Du gibst eh keine Ruhe, bis ich es haarklein erzählt habe, oder?" "Nein." Warum auch lügen? "Was erzählt?" Neugierig sah Masato den anderen Gitarristen an. Takeru hatte mit niemandem, nicht mal mit Kai, über den Anruf von Yuji gesprochen. Und dabei war Kai gerade mehr als nur in der Nähe gewesen, als Yuji ihn angerufen hatte. "Also..." Yuji sah auf seine Finger. "Ich bin mit Yooh zusammen." "Endlich!" Chiyu sprang auf und klopfte ihm auf die Schulter. "Ich wusste, das wird was mit euch beiden." "Danke. Aber ich weiß noch nicht so richtig mit ihm umzugehen." "Wieso nicht?" "Für mich ist Yooh viel mehr eine Frau als ein Mann. Auch wenn er körperlich vollkommen männlich ist." "Habt ihr schon miteinander geschlafen?" Er wollte es wissen, ganz genau sogar. "Nein." Yuji schüttelte den Kopf. "Es geht Yooh nicht besonders gut, er wurde überfallen und verprügelt. Und ich weiß auch gar nicht, wie ich das machen soll, mit ihm schlafen meine ich." "Ekelt es dich immer noch an?" Wenn es so wäre, würde Takeru höchstpersönlich dafür sorgen, dass Yuji es bereute. "Nein, ich hab nur keine Ahnung, wie ich das machen soll! Ich bin doch hetero." "Aber dass deine Freundin ein Mann ist, weißt du schon?" Mitsuru griff nach seinem Becher. "Du bist nicht hetero." "Doch, ist er." Takeru sah es anders als Mitsuru. "Yooh ist irgendwie eine Frau, nur sein Körper nicht und eigentlich würde Yuji sich nie in einen Mann verlieben. Das hier ist was ganz anderes." "Und das macht es schwer. Ich hab keine Ahnung, wie es zwischen Männern läuft, dabei würde ich wirklich gern mit ihm schlafen," gestand Yuji. "Sollen wir es dir erklären?" Mitsuru grinste so dreckig, wie Takeru es gern getan hätte. Aber das hier war zu ernst um herum zu albern. "Ich denke mal, Yooh weiß, was du tun musst," sagte er stattdessen. "Liebst du ihn?" "Das wisst ihr doch." Yuji lächelte. "Es ist alles etwas seltsam, aber ja, ich liebe ihn." Takeru wurde kurz von Lucy abgelenkt, die neben Masato auf das Sofa sprang. Himmel, wenn Ruki recht hatte, bekam sie kleine Hunde von Sabu. "Dann wird auch alles gut." Er beugte sich zu Yuji und küsste ihn auf die Wange. "Dann bin ich der letzte Single hier, was?" Mitsuru sah in die Runde. "Was ist mit Reno?" Wenn nicht etwas Entscheidendes seiner Aufmerksamkeit entgangen war, waren die beiden mehr oder minder ein Paar. Mitsuru machte ein wegwerfende Handbewegung. "Ich dachte, da könnte mehr sein, aber wenn er mit anderen ins Bett, oder sonst wohin, steigt, will ich ihn nicht." "Ich würde mich auch nicht betrügen lassen," stimmte Chiyu zu. "Dann bist du nicht in ihn verliebt?" Wie konnte Mitsuru so oft mit einem Menschn schlafen und nichts weiter für ihn fühlen? Stimmte etwas mit ihrem Drummer nicht? "Ein wenig schon, aber er ist niemand, mit dem ich zusammen sein will." "Du bist komisch," urteilte Masato. "Wie kannst du mit ihm schlafen, aber nicht mit ihm zusammen sein wollen? Ich könnte das nicht." "Wie gesagt, ich dachte, er und ich wären mehr. Sind wir aber nicht." Mitsuru zuckte die Schultern. Gerade als Takeru ihm antworten wollte, klopfte es an der Tür und Kai schon seinen Kopf hinein. "Bist du fertig, Kleines?" "Ja." Er sprang von der Lehne. "Wie deine Ferien waren, müssen wir nicht fragen, oder?" Chiyu grinste. "Sex und noch mehr Sex." "Klar, ihr glaub nicht, wie oft Kai kann!" "Kleines!" Kai lachte und wurde rot. Was sollte das nun wieder? Takeru verstand seinen Freund manchmal nicht. "Tief durch atmen," flüsterte Yooh sich zu, als er an diesem Mittag vor dem Proberaum stand, den er seit eingen Wochen mit Miyavi teilte. Das Sänger hatte ihre erste Probe im neuen Jahr später als gewöhnlich angesetzt, wußte der Teufel, warum. Yooh nahm sich ein Herz und drückte die Klinke runter. "Hallo!" Er lächelte in die Runde. "Ein frohes neues Jahr euch allen." Alle, selbst der neue Bassist Rui, waren schon anwesend und musterten ihn entgeistert. Kein Wunder, sein Veilchen ließ sich nicht leicht überschminken. "Yooh, was ist passiert?" Miyavi war schneller bei ihm, als er gucken konnte und strich die blonden Haare zur Seite. "Wer zur Hölle hat dir das angetan?" "Ich bin jetzt mit Yuji zusammen," platzte er mit der guten Nachricht heraus. Was kümmerten ihn ein blaues Auge und schmerzende Knochen, wenn er doch zum ersten Mal in seinem Leben jemanden hatte, der mit ihm zusammen sein wollte? "Ich bring ihn um!" "So ein Scheißkerl!" Shinpei baute sich zu seinen gesamten fast 160 Zentimetern hinter Miyavi auf. "Wieso, was... oh!" Yooh musste lachen, als ihm klar wurde, wie seine Nachricht angekommen war. "Nein, Yuji war das nicht." "Wenn doch," meldete sich Rui ruhig aus dem HIntergrund, "kann er seine Eingeweide gleich vom Boden aufkratzen, das schwöre ich dir." Er ließ seine tättowierten Hände knacken, dass Yooh nicht eine Sekunde daran zweifelte, dass auch sein neuster Kollege zu ihm halten würde, wenn er ihn brauchte. "Er war es wirklich nicht," versicherte er. "Ich bin vor ein paar Nächten überfallen worden und er hat mich aus dem Krankenhaus abgeholt." Dass er nur Begleitung gebraucht hatte, weil er zu betrunken gewesen war, um allein entlassen zu werden, verschwieg Yooh lieber. "Und es geht dir wirklich gut?" Miyavi betrachtete noch immer kritisch sein Auge. "Besser als jemals zuvor," erklärte er. "Ich bin verliebt und der Mann, den ich liebe, der liebt mich auch, wie soll es... mir da..." Langsam setzte Yooh sich. Mit einem Mal war ihm ganz komisch zumute. "Ich habe zum ersten Mal eine Beziehung." Er war sich nicht sicher, ob er noch mit den anderen drei sprach oder sich erst einmal selbst klar werden musste, was passiert war. "Yooh?" Shinpei berührte ihn an der Schulter. "Was hast du?" Er sah zu dem kleinen Drummer auf. "Einen festen Freund." Er war selbst erstaunt darüber. Es klang so fremd. "Einen festen Freund!" Yooh schlang die Arme um Shinpei. "Ich bin glücklich, das hab ich! Ich schlafe mich seit acht Jahren durch die Betten der Stadt und war noch nie mit einem Mann wirklich zusammen." "Das ist ganz toll." Unsicher und verwirrt klopfte Shinpei ihm auf den Rücken. "Ich freu mich wirklich für dich, aber kannst du mich jetzt loslassen? Ich hab Probleme beim Atmen." "Lass unser Chibi leben," lachte Miyavi. "Der will doch auch sein neues Glück geniesen." "Was?" Yooh ließ Shinpei lockerer und sah ihm in die Augen. "Du hast auch jemanden gefunden?" "Ko-ki," druckste der Drummer und wurde so niedlich rot, dass Yooh ihn küssen musste. "Hey, ich küss sonst keine Männer!" "Du zählst mich als Mann!" Lachend schloss Yooh ihn wieder in die Arme. "Wunderbar, nachdem nun Beziehungen und Geschlechtszugehörigkeiten geklärt wären," grinste Miyavi, "was haltet ihr von etwas Musik zur Abwechslung?" "Und ausgerechnet DU willst Reno helfen?" Isshis hochgezogene Augenbraue sollte Bände sprechen. Dachte er zumindest, aber er hatte vergessen, mit wem er sprach. "Klar," lächelte Nao ihn an. "Warum zur Hölle?" Konnte Nao sich nicht einfach ein Hobby suchen wie jeder andere auch? Warum musste er seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken? Isshi hatte das Gefühl, dass Nao noch für viel mehr Chaos sorgen würde, als eh schon bestand. "Weil er irgendwie unterhaltsam ist, wenn er sich aufregt." "Was ein Grund!" Isshi schlug die Hand vor die Stirn. "Meinst du nicht, dass bekommt er allein hin mit Mitsuru? Wenn sie schon poppen, wie du sagst, ist es doch nicht mehr weit zur Beziehung." "Nein, bekommt er nicht." Vehement schüttelte Nao den Kopf. "Der hat soviel Ahnung von Beziehungen wie ich von Weltraumtechnick." "Du hast davon auch soviel Ahnung wie von Weltraumtechnick," erinnerte Isshi ihn. "Du hast deiner Ex eine Fettabsaugung geschenkt." "Ich versteh immer noch nicht, warum sie dann Schluß gemacht hat, sie hat doch dauernd gesagt, sie sei zu fett!" "Nao..." Isshi schüttelte den Kopf. Dann griff er nach seinen Zigaretten. Wie schön doch gute Vorsätze waren und wie nutzlos, wenn man Kollegen wie Nao hatte, die einem auf der einen Seite mit dummen Ideen nervten und auf der anderen auch noch Zigaretten zu Neujahr verschenkten. "Gib es auf, Isshi." Izumi setzte sich neben ihn. "Hab ich doch versucht, aber mit dem in der Band..." "Nicht das Rauchen, ich habe es aufgegen, dich da zum Aufgeben zu bringen zu wollen. Ich mein das mit Nao." Sein Freund klopfte ihm auf die Schulter. "An das Chaos mit dir hab ich mich ja auch gewöhnt und es aufgegeben, dir da rein reden zu wollen." "Was meinst du damit? Ich bin doch nicht wie Nao, der mach nur Chaos und ich will keinen Streit mit den Kücken." Ihn und Nao konnte man, was solche Sachen anging, nun wirklich nicht vergleichen. Oder? "Lass den Dussel doch einfach machen." "Siehst du, Izumi ist auf meiner Seite! Hey, hast du mich gerade Dussel genannt?" "Nein, Nao." "Okay." Nao stand auf. "Dann ist ja gut, ich hab auch schon eine tolle Idee, was ich morgen machen kann, um den beiden zu helfen." Isshi seufzte. Das Gefühl, dass es riesiges Chaos geben würde, legte sich wie ein Metallring um seinen Kopf. Oder er bekam einfach nur Kopfschmerzen. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: In nächster Zeit wird wohl etwas mehr Kagrra dabei sein. Ich hab irgendwie fünf Baustellen in meinem Kopf, was hier noch alles passieren soll. Kapitel 120: Ein Tag kann so schlecht beginnen... ------------------------------------------------- Und weiter mit dem nächsten Teil! Ja, ich weiß, derzeit kommt recht viel und dann wieder hab ich Zeiten, wo ich gar nicht poste. Das ist immer etwas davon abhängig, wie ich Zeit habe und wieviel Energie ich zum Schreiben hab. Derzeit läuft es g anz gut, hab auch diverse Ideen hierfür, die dringend raus wollen, aber dummerweise fange ich wohl noch eine weitere Story an, die mir schon seit einem guten dreiviertel Jahr im Kopf herumgeistert. Zuerst aber: Viel Spaß mit diesem Teil! Ein Tag kann so schlecht beginnen... "Oh verfluchte Scheiße!" Chiyu sprang aus dem Bett, während Saga ihn verwirrt anblinzelte. "Was hast du denn?" "Schau mal auf die Uhr!" Er sammelte seine Kleidung zusammen. "Zwanzig vor acht, und? Sind wir halt mal etwas spät dran," zuckte Saga die Schultern. Chiyu sah das anders, er hasste Unpünktlichkeit und war da in seiner Band leider nicht der Einzige. "Wir fangen um halb neun an, wenn ich zu spät komme, macht Takeru mir die Hölle heiß," erklärte er, während er sich das Shirt über den Kopf zog. Musste die Dusche heute halt ausfallen. "Ach, das Kleine wird schon nicht meckern." Saga zündete sich eine Zigarette an, als würde seine Band nicht ebenfalls um halb neun beginnen. "Mach dich lieber fertig, bevor Nao dich einen Kopf kürzer macht," riet Chiyu ihm. "Gott, hast du etwa Angst vor Takeru?" Als sein Freund lachte, warf Chiyu ihm nur einen finsteren Blick zu. "Angst nicht, aber er ist mein Leader und ich nehme meinen Job ziemlich ernst. Und er auch." "Wir auch, aber dann wird Nao halt mal sauer auf mich. Das hat er bis nacher wieder vergessen. Und Takeru vergisst doch sowieso alles wenn es nicht um Kai geht. Sag ihm einfach, du wärst zu spät, weil wir Sex hatten, dann ist das schon okay." Saga schien es auf die leichte Schulter zu nehmen. Gut, ein paar Minuten zu spät kommen würde nur etwas Meckern von Takeru mit sich ziehen, aber es ging Chiyu ums Prinzip. Zuspätkommen zeugte von Unprofessionalität und das war etwas, was er sich nicht zuschreiben lassen wollte. "Kannst ja gern Nao erzählen, dass wir darum zu spät wären. Ich sag Takeru die Wahrheit, dass ich verschlafen hab." Er schlüpfte in seine Hose. Einmal Wasser ins Gesicht und und Kämmen würden reichen müssen. Sah er heute eben mal verwegen aus, mit ein paar Bartstoppeln. "Du nimmst das viel zu ernst, Chiyu." Endlich bequemte Saga sich auch mal aus dem Bett. "Ich mache uns erstmal Kaffee und dann können wir los." "Ich fahre gleich los." "Himmel, es ist nur eine Indie-Band-Probe! Und dann ist Takeru halt mal sauer, na und? Der bekommt sich schon wieder ein! Davon geht die Welt nicht unter." "Ich fahre jetzt, Saga. Es reicht." Chiyu verschwand noch kurz im Bad. Er war wütend auf Saga. Nicht weil sie verschlafen hatten, dass konnte vorkommen. Aber das mit der Indie-Band tat weh. Das er es nicht ernst nahm, was Chiyu tat. Darüber würden sie später reden müssen. "Was stimmt hier eigentlich nicht?" Verwirrt sah Reno sind im Proberaum um, bevor er seinen Kaffee auf der Tischplatte abstellte. "Unsere Gitarristen sind pünktlich," lachte Ko-ki, der mit IV zusammen bereits am Tisch saß und irgendwelche Fotos auf dessen Kamera anschaute. "Stimmt, wir haben es ehute echt mal geschafft," lachte Ryoga und ließ sich neben IV fallen. "Zeig mal, was sind das für Bilder? Und wo steckt Shin?" "Er hat sich angewöhnt, immer erst zehn Minuten nach offiziellem Beginn aufzutauchen," erklärte Ko-ki. "Wenn ihr nicht immer zwanzig Minuten zu spät kommen würdet, wüsstet ihr das." "Bilder von Neujahr," sagte IV, während Reno sich grinsend hinter den dreien aufstellte, um ebenfalls zu schauen. Auf dem aktuellen Bild strahlte IV zusammen mit Nao in die Kamera, die sie vor sich hielten. "Du siehst unglaublich glücklich aus, Krümel." Er wuschelte ihm durch die Haare. "D-Danke. Ich bin auch sehr gl-glücklich." IV wurde rot. "Was gibt es bei dir und Shinpei zu vermelden," wandte er sich an Ko-ki. "Habt ihr schon..." "Reno!" Ko-ki lachte. "Wir sind erst seit gestern ein Paar." "Und? Habt es schon getan?" "Versautes Stück," urteilte Ryoga, während er Reno in den Arm knuffte. "Was macht ihr denn schon hier?" Shin war unbemerkt in den Raum gekommen. "Haha, sehr lustig." Reno grinste ihn an. "Du hast deinen Pulli auf links an." "Oh," machte Shin und lachte. Dabei fiel Reno noch etwas auf. "Und es ist der selbe wie gestern." Shin trug eigentilch nie zwei Tage hintereinander die selben Sachen. "Und?" Shin zog den Pulli aus und drehte ihn um. "Hatte keine Lust zu waschen." "Sag mal, was ganz anderes," begann Ryoga. Mittlerweile hatten sie IVs Bilder zur Seite gelegt. "Was ist eigentich auf der Feier noch mit Zekuso passiert? Habt ihr euch so gestritten, dass ihr beide keine Lust mehr auf die Feier hattet?" "Stimmt, wir haben danach nichts mehr darüber gehört." Reno nickte. Während der freien Tage hatten sie gar nichts von Shin gehört, bis auf eine SMS, in denen er allen ein frohes neues Jahr wünschte. "Wir haben nicht lange gestritten." Shin sah zu Boden und zupfte seine Haare zurecht. "Wir haben halt geredet..." "DU VOLLIDIOT!" Reno konnte nicht so schnell gucken, wie Mitsuru vorwarnungslos in den Raum und auf ihn zu gestürmt kam, um ihn am Kragen zu packen. "Hey, was ist denn los?" Er griff nach der Hand, die sich um sein Hemd gekrallt hatte. "Dein bescheuertes Plakat, das ist los! Weißt du, wie ich jetzt dastehe? Ich war nicht scharf darauf, dass jeder weiß, dass ich mit dir geschlafen habe. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie peinlich das ist? Schmier dir in die Haare, dass du und ich irgendwann mal was werden könnten!" Damit warf er Reno ein Bettlaken vor die Füße und verließ wieder den Raum. "Warte, ich hab kein..." Nao, was auch immer es was, es war von Nao gekommen. Aber er konnte schlecht sagen, dass Nao es verbockt hatte und nicht er. Denn dann müsste er zugeben, dass Nao sich darein steckte und das mit den Blumen auch von ihm gekommen war. Und die Blumen hatte Mitsuru ja auf eine Art ganz nett gefunden. Er warf einen Blick auf das Bettlaken. "Oh man, ich muss Nao töten." "Mach dass und dann komm zur Probe," grinste Ko-ki ihm nach, als er sich auf den Weg machte. Er machte sich nicht die Mühe, bei Kagrra zu klopfen sondern öffnete die Tür einfach so. "Nao. Reden. Jetzt." "Okay." Der Bassist lächelte ihn von Sofa aus an, wo er mit Akiya saß. Er lächelte ihn einfach an und tat gar nichts. "Nicht hier!" "Okay." Nao folgte ihm mit federnden Schritten auf den Gang und strahlte ihn an wie die Sonne an einem Wintermorgen. Himmel, war der Mann dämlich! "Was sollte dieser Fetzen?" Er hielt Nao das Bettlaken vor die Nase. "Warum hast du ihn vom schwarzen Brett runter genommen?" Vom schwarzen Brett? VOM SCHWARZEN BRETT? Das wurde ja immer besser! "Nicht ICH habe ihn da runter genommen, das war Mitsuru! Und warum denkst du, ich würde es nett finden, wenn die GANZE FIRMA ließt: "Mitsuru, es ging nicht nur um Sex, du bist was Besonderes, es tut mir leid, dass ich dich betrogen habe. Reno."?" Es fehlte nur noch die Tatsache, dass es Yooh gewesen war, dann hätte alles auf diesem blöden Laken gestanden. "Weil Mitsuru nun weiß, dass du ihm mehr bedeutest und..." "Bis vorhin wusste fast keiner von ihm und mir und es war so gedacht, dass das auch so bleibt." Er warf das Laken auf den Boden. Jetzt stand er vor der ganzen Firma aus Aufreißer und Betrüger da und Mitsuru hielt ihn obendrein noch für einen Volltrottel, der nichts für sich behalten konnte. "Ich dachte, dass dürfen alle wissen," verteidigte Nao sich. "Ich wollte nur, dass er weiß, dass er was besonderes für dich ist, du ihn liebst und..." "Ich weiß nicht mal, ob ich in ihn verliebt bin, verdammt nochmal!" Reno setzte sich auf den Boden. Das war alles zuviel. "Wie meinst du das?" Nao setzte sich neben ihn. "Ich dachte, du hast dich verliebt und willst mit ihm zusammen sein." "Ich wollte eine Chance, herauszufinden, ob ich verliebt bin. Etwas verknallt, das bin ich in ihn. Aber ob das reicht, weiß ich nicht." Er seufzte. Warum besprach er das eigentlich mit Nao? Der Mann machte doch mehr kaputt als ein Abrisskommando. "Ich geh jetzt arbeiten." "Warte." Nao packte ihn am Arm, als er aufstehen wollte. "Was noch?" "Ich wollte dir nur helfen. Es tut mir leid, dass ich Mist gebaut habe. Wenn du willst, rede ich mit Mitsuru, dass ich das verbockt habe und sage ihm, dass..." "Nein," unterbrach Reno ihn. "Entweder, ich bekomm das allein hin oder gar nicht. Heute ist eh vorbei mit ihm, ich spreche Montag mit ihm." Dann hätte Mitsuru ein ganzes Wochenende um seine Wut verrauchen zu lassen und er hätte die Zeit, sich eine geeignete Entschuldigung einfallen zu lassen. Fortsetzung folgt.... Kapitel 121: ... und doch so nett enden --------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Mal wieder bedanke ich mich ganz herzlich für eure Kommies! Ich freue mich wirklich, dass ihr immer noch Spaß an der Geschichte habt. Ich hoffe, dass es noch lange so bleiben wird, denn ich habe wirklich Freude an meinen Jungs. Mir sind sie, so wie sie hier sind, sehr ans Herz gewachsen und es macht immer wieder aufs Neue Spßa, zu sehen, wie sie sich entwickeln. Auch wenn ich sie eben "Meine Jungs" genannt habe, gehören sie mir nicht, leider leider.... ... und doch so nett enden Saga öffnete die Tür vorsichtig, da er sicher war, dass Chiyu schon schlief. Immerhin war er noch mit Tora essen gewesen. "Ich bin hier." War doch nicht so. Saga ließ die Tür ins Schloss fallen. Chiyu hatte im Bett auf ihn gewartet. "Wir sollten über heute morgen sprechen." ""Haben wir uns gestritten?" Saga war sich nicht ganz sicher. In der Zeit, die sie nun schon zusammen waren, war etwas wie am Morgen noch nicht vorgekommen. "Ich denke schon." Chiyu schaltete die kleine Lampe neben ihrem Bett ein. "Warum überhaupt?" Er war nicht sicher, was es gewesen war, aber begonnen hatte es damit, dass sie verschlafen hatten. "Weil du... nein," unterbrach Chiyu sich. "Ich will dir nicht einfach Vorwürfe machen und mich weiter streiten. Das mag ich nicht. Ich hatte heute morgen das Gefühl, du nimmst mich und meine Arbeit nicht ernst." "Ach komm," machte Saga, und begann sich auszuziehen. "Nur, weil ich es nicht so schlimm finde, mal ein paar Minuten zu spät zu kommen, heißt das doch nicht, dass ich deine Arbeit nicht ernst nehme." "Du hast gesagt, es wäre NUR eine Indie-Band-Probe und das tat weh. Außerdem habe ich keine Angst vor Takeru. Er ist mein Chef und ich respektiere was er sagt. Du solltest ihn ernst nehmen." "Ich hab gehört, was für Geräusche der in Bett macht, ich kann ihn..." Zu spät fiel Saga ein, dass es falsch war, seine Nacht mit Takeru anzusprechen. Er biss sich auf die Zunge, aber es war zu spät. Die Worte waren schon draußen. "Entschuldige." "Dafür, dass du vor einer Ewigkeit mit Takeru geschlafen hast?" Chiyu lachte auf. Es klang ein wenig bitter. "Das ist doch egal. Heute morgen hast du mir weh getan." Saga hätte den ganzen Tag Zeit gehabt, über ihren Streit am Morgen nachzudenken, aber erst jetzt begann ihm zu dämmern, dass er wirklich Mist gebaut hatte. Seufzend setzte er sich auf das Bett. "Ich weiß noch, als wir angefangen haben und Nao und angetrieben hat wie eine Herde Ackergäule. Niemand von uns hätte gewagt, ihn anzulügen," begann er, den Rücken zu Chiyu gewand. "Aber mit der Zeit ist es für uns selbstverständlich geworden, dass unsere Musik läuft und wir mit dem, was wir lieben, Geld verdienen. Du liebst es so sehr wie ich, auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen. Egal, ob Indie oder Major. Der einzige Unterschied ist doch eh das Geld, das uns zur Verfügung steht. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich habe nur eine Haltung entwickelt, dass es nicht immer alles nach Plan laufen kann." "Es schien dir egal zu sein, ob wir zu spät kommen. Oder ob ich Ärger bekomme, selbst, wenn es von Takeru ist." Langsam legten sich Chiyus Arme um seine nackte Mitte. Sein Kinn stützte sich auf Sagas Schulter. "Das ist es nicht," versicherte er ihm und griff nach Chiyus Hand. "Ich... weiß auch nicht. Vielleicht sehe ich die Dinge etwas zu locker. Auf jeden Fall war es ziemlich blöd, zu sagen, es wäre NUR eine Indie-Band-Probe. Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe." Es war seltsam. Normalerweise war Saga kein Mann, der sich gern entschuldigte oder dem es leicht fiel, um Verzeihung zu bitten. Aber hier, bei Chiyu, war es kein Problem. "Danke," flüsterte Chiyu und hauchte einen Kuss auf seinen Nacken. "Und jetzt komm ins Bett." Saga drehte sich in die Arme seines Freundes, um ihn zu küssen. Der Kuss schmeckte sanft und nach Liebe. Er fragte sich, ob Chiyu ihm verziehen hatte und stellte fest, wie erstaunlich wichtig ihm das war. "Ist nun alles wieder gut?" "Was glaubst du denn?" Lächelnd zog Chiyu ihn über sich. Das war eigentlich Antwort genug. Saga begann, ihn sanft zu streicheln. "Saga?" "Hm?" Seine Lippen befanden sich bereits an Chiyus Hals. "Was für Geräuschte macht Takeru denn im Bett?" Hier war er richtig, wenn sein Navi ihn nicht betrog. Nao wollte sich bei Reno entschuldigen und was gab es da für eine bessere Möglichkeit, als einfach abends bei ihm aufzukreuzen? Genau, keine. Die Klingelschilder verrieten dem Bassisten leider nicht, in welcher der Wohnungen sich Reno und Ryoga niedergelassen hatten. War er denn der einzige in der ganzen Firma, auf dessen Klingelschild "NAO Kagrra," stand? Er überlegte kurz, einfach bei Reno anzurufen, entschied sich dann aber dafür, auf gut Glück den ersten Knopf zu drücken, auf den sein Finger traf. "Hallo?" Gut, das war nicht Reno. Es sei denn, er war in der Zwischenzeit zu einer Frau in den Vierzigern geworden. Er versuchte den nächsten Knopf. "Ja?" Treffer! "Hey, Reno! Hier ist Nao, mach mal bitte auf!" "Was... Himmel, beweg dich hier hoch, aber leise!" Der Summer ertönte und Nao machte sich auf den Weg. Er hoffte nur, dass Reno ihn in der Tür erwarten würde, da er keine Ahnung hatte, in welchen Stock oder in welcher Wohnung die beiden Vivid-Gitarristen lebten. Er hatte Glück, Reno lehnte locker in Türrahmen im zweiten Stock. "Was willst du denn hier," begrüßte er ihn. Erklärend hob Nao die Flasche Sake an, die er mitgebracht hatte. "Mich für meine Dummheit entschuldigen." "Komm rein." Der Jüngere gab den Weg in die Wohnung frei. "Mach es dir bequem, dann kannst du besser zu Kreuze kriechen. Auch ein Bier?" Nao fing die Dose auf, die ihm zugeworfen wurde und setzte sich mit ihr auf das Sofa. Reno saß am anderen Ende und sah ihn abwartend an. "Ich wollte dir und Mitsuru wirklich nur helfen. Es tut mir leid, dass ich es verbockt habe." Er öffnete sein Bier und war froh, dass es nicht zu sehr geschüttelt war, so dass es nicht schäumte und er auch noch Renos Teppich versaute. "Warum machst du das eigentlich? Ich hab dich nicht darum gebeten." "Ich mag dich," antwortete er frei heraus. "Ich wollte dir helfen, mit ihm zusammen zu kommen. Meine Jungs sagen immer, ich wäre nicht gut im Denken. Da haben sie wohl Recht." "Glaub ich auch." Reno lächelte ihn an. "Ich hoffe, du nimmst den Sake und meine Entschuldigung an. Wenn du willst, erkläre ich Mitsuru, dass ich das mit dem Laken verbockt habe und du nichts dazu kannst." "Wenn ich den Sake aufmachen kann, sofort." Reno griff nach zwei Gläsern. Nao konnte nur beten, dass er wirklich Isshis guten Sake erwischt hatte. "Du musst nicht mit ihm reden, ich werde ihn mir Montag zur Seite nehmen. Vielleicht hab ich Glück und er redet noch mit mir." "Ich würde wohl nur mehr kaputt machen, als ich es schon habe, was?" Er trank das Bier in einem Zug aus, es passte nicht zum Sake. "Vermutlich schon. Was du da abgezogen hast, hatte den Effekt einer schlechten Seifenoper." "Nichts gegen Seifenopern!" Nao lachte, als er das volle Glas entgegen nahm. "Sag nicht, du schaust Seifenopern?" Ungläubig starrte Reno ihn an. "Leidenschaftlich gern sogar," gab Nao zu. "Verrate es nicht weiter, aber wenn ich nicht "Verbotene Liebe" sehen kann, nehme ich es immer auf." "Ehrlich? Aber ich bin mehr ein Fan von "Unter uns"." Zwei Stunden später waren sie von Seifenopern über Filme zu Büchern und den Kollegen gekommen. "Ich sollte heimfahren," bemerkte Nao mit einem Blick auf die Uhr. "Ryoga kommt bestimmt auch bald heim und ich fürchte, der nimmt mich in der Luft auseinander." "Ersten fährst du heute nicht mehr und zweitens kommt Ryoga nicht mehr heim. Schlaf in seinem Bett." Reno schneckte ihnen noch einmal Sake nach. Nao war nicht der Meinung, zuviel getrunken zu haben. "Wieso meinst du, er kommt nicht mehr?" "Weil er mit einer seiner Freundinnen aus ist und dann für gewöhnlich bei - und mit - ihr schläft." Nao verschluckte sich fast. "Hat der mehrere?" "Klar," zuckte Reno die Schultern. "Er ist heiß, er ist jung, er ist prominent und er ist hetero. Was glaubst du denn?" "Ich hätte nicht gedacht, dass er so ein Arsch ist." "Nee, er sagt allen, dass er noch andere hat. Ryoga ist da ehrlicher als ich. Das mit Mitsuru ist auch nur schief gelaufen, weil ich meine Finger nicht bei mir behalten konnte. Wenn ich Yooh nicht angemacht hätte, wer weiß, vielleicht hätte es dann mit ihm und mir geklappt?" Fragend sah Reno in sein Glas. "Genug, wir sollten schlafen gehen. Ich hab etwas mehr getrunken, als gut wäre. Und du zu viel zum Fahren, also ab in Ryogas Bettchen." Nao gab nach und ließ sich das Zimmer zeigen. Kurze Zeit später lag er, in eines von Renos Tshirts gehüllt, in Ryogas Bett. Zumindest schien Reno ihm nicht mehr böse zu sein und er hatte den Eindruck, dass der hübsche junge Mann sich vielleicht sogar zu einem Freund entwickeln würde. IV lag warm und sicher in Naos Umarmung, während der Drummer ihm immer wieder über den Rücken streichelte. Naos Wohnung war mehr und mehr zu ihrer Wohnung geworden, ohne, dass er versuchte hätte, sich in ihr einzunisten. Nao ließ nicht zu, dass er, solange es so kalt war zurückging, auch, wenn seine Heizung längst wieder heile war. Aber wenn er ehrlich war, wollte er auch gar nicht zurück. "Nao?" Er richtete sich langsam auf die Seite auf. "Was?" Nao streichelte ihm über die Wange. "W-Wir haben doch v-v-or zwei W-Wochen," Er stockte. Die Worte hingen fest. "M-M-Mist!" Es ging nicht. Er war so auf sein Sprechen konzentriert gewesen, hatte sich solche Mühe gegeben, langsam und deutlich zu sprechen, dass er wieder mit Stottern begann. "Krümel, was hast du?" Nao zog ihn zurück in seine Arme. "Ich b-b-bekomm die W-W-Worte nicht - - - raus," brachte er mühsam hervor. Es war wieder wie früher, als er noch gestottert hatte. Hinten in seinem Hals steckte ein Kloß, der sich vor die Worte legte und ihn blockierte. "Ist was passiert? Hat man dich geärgert?" "N--nein. Ich m-merke das schon den ga-ganzen T-Tag, aber j-j-j-jetzt w-wird es sch-schlimm-mm-mer." Das durfte nicht wieder passieren, er durfte nicht wieder werden wie früher. "Ich p-p-passe so auf, das-das ich n-n-nicht zu sch-schnell rede und dann ist d-d-das so." "Versuche, nicht mehr darauf zu achten, sprech einfach so, wie vorher." "A-Aber dann n-n-nerve ich d-d-die Leute." Sein Hals tat fast weh, so sehr hingen die Worte fest. Er wollte wieder reden, so, wie es vorher gegangen war. "Mich wirst du nie nerven, und wenn deine Sätze 100 Seiten lang sein sollten." Nao verteilte kleine Küsse auf seinem Gesicht. "Denke nicht darüber nach, wie du sprichst, sag einfach, was du sagen willst." "U-U-Und das is-ist in Or-orddnung?" Er hatte Angst davor, wie die anderen reagierten. Nao oder Ko-ki würden ihm nie eine Strick daraus drehen, dass er so schnell und lang sprach, der Rest seiner Band eben so wenig. Aber Isshi hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass es nervte. "Ja." Erneut küsste Nao ihn sanft auf die Nasenspitze. IV holte tief Luft und verbannte die Geedanken an sein Sprechen ganz weit weg. "Ich wollte eigentlich fragen, ob wir nochmal, also, was wir da gemacht haben, nach Weihnachten, ich meine, ich wollte darüber reden, ob du noch mal mit mir, aber dann kam das Stottern wieder und dann hab ich Angst bekommen, dass ich dir auf die Nerven gehe, also was ich fragen wollte, ist, ob du wieder mit mit schlfaen würdest, weil ich das so unglaublich schön fand und es gern noch mal tun würde, ich liebe dich." Nun war es draußen und kauim, dass er nicht mehr verkrampft auf seine Sätze achtete, wurden sie wieder so unendlich lang. Aber die Worte steckten nicht mehr fest. "Da ist wohl jemand auf den Geschmack gekommen, was," grinste Nao. "Es war einfach so unglaublich schön, mit dir zu schlafen und es hat sich so wunderbar und schön angefühlt, ich würde es gern wieder tun und wieder und wieder, einfach nur mit dir, mit dir zusammen sein und dich spüren." Vor allem spürte er gerade, wie ihm die Röte in die Wangen schoß. Was musste Nao nur von ihm denken, wenn er so sprach? Es wirkte ja, als könne er nicht genug von Nao und von dem Sex mit ihm bekommen. "Dann hst du Lust?" Nao streichelte ihn bereits sanft über die Seite. "Ja, sehr sogar, ich denke schon den ganzen Nachmittag daran, dass wir heute wieder nebeneinander liegen und du mit mir machen kannst, was immer du willst und es sich dann so unglaublich toll anfühlt." "Komm her," flüsterte Nao und zog ihn zu einem richtigen Kuss heran. Dann hörte IV auf, sich Gedanken darüber zu machen, was er wie sagte. Kurz danach hörte er ganz auf zu denken. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Ich weiß natürlich, dass in Japan andere Seifenopern laufen als hier. Aber ich war einfach zu faul, mir die Namen herauszusuchen. Darum schauen Reno und DER ANDERE Nao jetzt deutsche Seifenopern. Kapitel 122: (Little) Lover Boys -------------------------------- Sehr geehrte Zuschauer, bitte lehnen Sie sich zurück und schauen Sie die neue Folge der Seifenoper "Nervenzusammenbruch frei Haus". Auf Wunsch der Autorin weißen wir erneut daraufhin, dass die Personen in der Geschichte nicht ihr Eigentum sind, auch, wenn sie es gern hätte. (Little) Lover Boys Uruha brummte. Das war besser als singen und sogar noch besser als summen. Aus ihm völlig unerfindlichen Gründen mochten es seine Töchter lieber, wenn er brummte als zu singen. "Na, wiegst du sie wieder in den Schlaf?" Aoi beugte sich über seine Schulter. "Ja." Uruha nickte. Reila Hiromi schlief bereits fast in seinen Armen. Sie hatte ihr Fläschchen getrunken, dann hatte er sie gewickelt und nun war er dabei, sie in den Schlaf zu wiegen. "Yukiko Cassis liegt schon im Bettchen und wartet auf sie." "Schläft sie nicht?" "Nein. Aber ihre Äuglein fallen immer wieder zu." "Warte, wir kommen schon." Vorsichtig stand Uruha mit seiner Tochter im Arm auf. Er war es immer noch nicht ganz gewohnt, die Babys zu tragen. Es war seltsam, wie man auf jede Bewegng achtete, wenn man etwas so kostbares in Armen hielt. Und früher hatte er immer gedacht, er wäre übervorsichtig mit seinen Gitarren. Im Vergleich behandelte er diese wie Müllbeutel. Sanft legte er Reila Hiromi in das Bettchen neben Yukiko Cassis. Die Mädchen sahen einander an und schlossen fast zeitgleich die Augen. "Wahnsinn," flüsterte Aoi. "Was genau?" Uruha strich zärtlich erst über den einen, dann den anderen schwarzen Schopf der Kinder. "Dass sie zeitgleich einschlafen? Wie süß sie sind?" "Nein, nicht nur." Aoi griff nach seinen Händen. "Wie sehr ich euch drei liebe, das finde ich Wahnsinn." "Ja, da hast du Recht." Uruha warf noch einen Blick auf die mittlerweile schlafenden Zwillinge. "Eigentlich ist alles Wahnsinn." Er lachte leise auf. "Morgen Mittag gehen wir mit ihnen auf Tour und es ist mehr oder minder schon ihre zweite! Dabei sind sie noch kein halbes Jahr alt. Es war schon Wahnsinn, bevor das alles passiert ist. Unser Leben meine ich, die Musik, die Tourneen, das wir wirklich den Traum leben können, den wir hatten., als wir damit angefangen haben. Und dann uns, dich und mich und die Kinder - das alles ist Wahnsinn." "Stimmt." Aoi zog ihn an den Händen um die vor kurzem aufgestellte Trennwand zwischen ihrem und dem Bett der Kinder zu ihrem Bett. "Ich frage mich jeden Morgen, wenn ich wach werde, für den Bruchteil einer Sekunde, ob ich nicht doch nur alles geträumt habe und du und ich nie ein Paar geworden sind." "Wirklich?" Erstaunt setzte Uruha sich zu Aoi und strich dessen schwarze Haare hinter sein Ohr. "Aber du wachst doch nie ohne mich auf." "Wenn ich dich bemerke, deine Wärme, dann weiß ich, dass es alles wirklich ist und ich nicht träume." Langsam ließ Aoi sich nach hinten fallen. Uruha folgte ihm. "Ich denke auch manchmal, dass ich träume," gab er zu. "Manchmal werde ich nachts wach, wenn wir uns geliebt haben und dann sehe dich an. Du bist so wunderschön, gerade dann. Dann hast du so ein kleines Lächeln auf den Lippen und bist entspannt. Ich kann dann immer nicht glauben, dass du wirklich endlich mein bist." Er verflocht seine Finger mit Aois. "Endlich?" Aoi drückte die Finger. "Wie meinst du das?" "Ich bin ja nicht erst seit Schottland in dich verliebt." "Wie lange schon?" Vorsichtig rückte Aoi nähr, begann, ihm über den Hals zu streicheln. Uruha liebte es, wenn Aois weiche Hände mit den von den Saiten verhornten Fingerkuppen ihn dort berührten. "Keine Ahnung," antwortete er. "Erinnerst du dich, wie ich dich bei dem NLSG-Final auf der Bühne geküsst habe?" "Himmel, ja!" Aoi lachte leise. "Ich hab gedacht, mir bleibt das Herz stehen! Der Kuss war völlig anders, als jeder Fanservice-Kuss davor." "Du meinst, weil ich dich mit Zunge geküsst habe?" Er erinnerte sich, dass er damals nicht anders gekonnt hatte. Aoi hatte so süß, so glücklich ausgesehen, dass sein eigenes Gehirn einen Moment lang ausgesetzt hatte und er ihn geküsst hatte. Und er erinnerte sich auch an Kais Predigt, was zur Hölle das gesollt hätte und die Fragen der Presse später. Vor allem aber erinnerte er sich daran, wie Aoi nach einem winzigen Augenblick des Zögerns auf den Kuss eingegangen war, ihn zu sich gezogen hatte und ihn zurück geküsst hatte. Obwohl man von vor der Bühne nicht mehr sehen konnte als ihre Köpfe, hatte Aoi ihn eingeladen, ihn richtig zu küssen und mit seiner Zunge erwidert. "Unter anderem ja." Nun drehte Aoi sich in Uruhas Arme. "In dem Moment habe ich gemerkt, dass es das war, was ich wollte. Dich küssen, dich halten. Ich hab dich davor angesehen, wie du mit diesem unglaublichen Lächeln über die Bühne gesprungen bist, wie du gestrahlt hast und konnte nicht anders, ich musste dich küssen. Ich glaube, ich war schon vorher in dich verliebt, aber erst, als wir uns geküsst haben, habe ich es gemerkt." "Das ist schade." "Bitte?" Überrascht sah Uruha auf, doch Aoi deutete ihm, zu schweigen. "Wenn wir uns nach dem Konzert nicht angelogen hätten, dass es nur ein Kuss auf der Bühne unter Freunden war, hätten wir das hier schon seit über drei Jahren haben können. Damals war ich schon so lange in dich verliebt, dass ich kurz davor war, es aufzugeben. Durch den Kuss ging das nicht mehr." "Wir sind so dumm," flüsterte Uruha. Seit damals hätte er mit Aoi zusammen sein können, wenn er nur nicht zu ängstlich gewesen wäre und zugegeben hätte, dass er Männer mochte. Aber er hatte es nicht gekonnt, war zu verwirrt gewesen. "Nicht mehr," antwortete Aoi. "Nicht mehr. Komm her, halt mich fest." Uruha schloß ihn fester in die Arme. "Ich liebe dich, Aoi, ich liebe dich." Er vergrub seine Nase in den duftenden Haaren, während seine Hände über Aois Körper wanderten. Aoi legte ein Bein um seine Hüften. "Ich dich auch." Dann sagte lange Zeit keiner von ihnen ein Wort. "Also, ICH finde Tourneen blöd," maulete Takeru. Er wusste, dass er wie ein kleines Kind klang, aber ihm war gerade danach, motzig zu sein. "Dann hast du etwas den falschen Job, findest du nicht?" Kais Lächeln nahm den Worten die Schärfe und ließ Takerus Willen, motzig zu bleiben, wanken. "An sich mag ich sie, aber es ist so blöd, dass wir darum immer wieder getrennt sein müssen." Er lehnte sich an den Türrahmen und sah Kai beim Packen zu. Die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, war viel zu schnell rum gegangen. "Das stört mich auch." Kai schloss seinen Koffer. "Aber ich fahre erst in zwei Stunden, willst du die Zeit wirklich bockig verbringen?" "Nein," räumte er ein und flüchtete sich mit gesenktem Kopf in Kais Arme. "Aber es wäre schön, wenn wir in einer Band wären. Aoi und Uruha und Ruki und Reita haben so ein Glück, dass sie sich für die Konzerte nicht trennen müssen." "Darum beneide ich die vier auch." Kai strich ihm über den Kopf. "Aber wir in einer Band? Wie sollte das klingen?" "Keine Ahnung." Er grinste. Himmel, es fiel ihm so schwer, auf Kai böse zu sein! "Eigentlich komisch, nur die vier sind mit jemanden aus der eigenen Band zusammen, obwohl wir so viele Paare mittlerweile haben, findest du nicht?" "Nein, sie sind nicht die Einzigen, oder doch?" Sein Freund überlegte eine Weile. "Warte. Zuerst waren es Hiroto und Miyavi. Wer noch? Shou und Yuuto, Saga und Chiyu, Yuji und Yooh jetzt auch, Nao und IV, Ko-ki und Shinpei und was war das mit Reno und Mitsuru?" "Dazu sag ich nichts, das ist deren Sache. Aber dass Ko-ki jetzt einen Freund hat, macht dich ziemlich glücklich, was?" Er konnte sich die Spitze nicht verkneifen. Kais Eifersucht auf den anderen Drummer war ihm noch gut im Gedächtnis. "Giftzwerg!" Kai blinzelte ihm zu. "Ich weiß doch, dass ich da völlig übertrieben habe. Es ist nur so, dass ich mir wünsche, dass du mir gehörst, verstehst du?" "Mit meinen Freunden musst du mich teilen, ich muss dich ja auch mit deinen teilen, aber..." Takeru überlgte einen Moment wie er es am Besten ausdrücken konnte. "Aber ich bin es." "Was?" Ein wenig verständnislos sah Kai zu ihm herab. "Dein." Das war er wirklich, er gehörte Kai vollkommen. Wortlos küsste Kai ihn. "Es sind nur 19 Tage, dann sind wir wieder zusammen," versprach Kai. "Ich ruf dich jeden Abend nach der Show an und jeden Morgen." "Ich hab zwischendurch auch noch zwei Auftritte," gab er zu bedenken. Er hatte Glück, seine Auftritte waren in Tokyo, er würde nicht reisen müssen und konnte die Nächte in seinem eigenen Bett verbringen, auch, wenn es ihm ohne Kai schrecklich leer, groß und kalt vorkam. "Schreib mir die Daten auf, dann denke ich dran." "Okay." Takeru seufzte. Er wollte nicht traurig sein, weil Kai für einige Tage nicht da war. Er schob es lieber zur Seite und grinste Kai an. "Und bring mir was mit!" "Bitte?" "Ich will ein Mitbringsel," forderte er. "Aus den Städten, in denen ihr spielt, will ich was haben. Und ich will eins von euren Tourshirts!" "Ernsthaft?" Kai lachte und hob ihn auf die Arme. "Du spinnst, Kleines." "Doch, ich will eines von den Shirts und zieh es jeden Tag an, bis ihr wieder hier seid!" "Aber die hat Ruki entworfen, das ist dir schon klar, oder?" "Nagut, dann muss ich Ruki halt noch beibringen, wie man wirklich schöne Sachen entwirft, aber ich will ein Shirt." Er merkte, dass Kai sich mit ihm Richtung Schlafzimmer bewegte. Sollte ihm nur Recht sein. "Ich kann es mir ja so ändern, wie ich will." "Das wird Ruki aber gar nicht gefallen," grinste Kai, während er ihn rücklinks auf das Bett legte. "Mir egal. Und jetzt komm her." Er schlang die Beine zusammen mit seinen Armen fest um Kai um ihn an sich zu pressen. Egal, wie oft er mit Kai schlief, er wollte immer noch mehr. Es hörte nicht auf, dieses Verlangen, Kai so nah wie möglich zu sein. Die 19 Tage bedeuteten 18 Nächte, in denen er Kai nicht berühren konnte, ihn nicht küssen konnte. Vielleicht war es eine Sucht, aber die Sucht tat ihm gut. Als es mit ihnen begonnen hatte, hatte er um Kai gekämpft, hatte mit aller Macht versucht, ihn von sich zu überzeugen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er am Anfang nicht geglaubt, Kai könnte eines Tages mehr als nur einen Kollegen in ihm sehen. Aber es war anders gekommen und aus der anfänglichen Verliebtheit seinerseits war eine Liebe geworden, die er kaum in Worte fassen konnte. Eine Zeit später lagen sie nebeneinander und Takeru ließ sich von Kai den Nacken kraulen. "Ich kann kaum fassen, dass du vor mir wirklich noch nie was mit einem Mann hattest," murmelte er. "Wieso nicht?" "Zum einen bist du wirkilch gut im Bett und zum anderen hast du keine Angst davor. Ich bin schwul, seit ich denken kann, aber bei dir ist es ja anders." "Du bist unglaublich, Kleines!" Kai lachte und stupste ihm mit dem Finger auf die Nase. "Aber sag mal..." "Hm?" Takeru blinzelte ihn an. "Was denn?" "Wie war es für dich, als du gemerkt hast, dass du Jungs magst? Deine erste Beziehung und so was meine ich." "Ach herrje!" Er setzte sich auf und lächelte Kai an. "Das war noch in der Schule. Ziemlich komische Sache damals." "Erzählst du es mir?" "In der Mittelschule. Er war ein Jahr über mir. Ich war unglaublich verliebt in ihn und konnte an nichts anderes mehr denken. Wir waren sogar eine zeitlang ein Paar, aber mir war egal, was die anderen von uns gedacht haben, ihm nicht. Also haben wir es geheim gehalten. Es war seltsam - teils war ich so wütend auf ihn, dass ich ihm in den Hintern hätte treten können und dann hab ich immer nur davon geträumt, einmal mit ihm Hand in Hand heimzugehen." "Und?" Kai griff nach seiner Hand. "Es wurde nichts, er konnte es einfach nicht. Daran ist es kaputt gegangen. Ich will dazu stehen, wenn ich jemanden liebe." "Nur können wir das auch nicht tun." "Das ist was anderes. Klar, wir können es nicht öffentlich machen, aber die Leute, die wirklich zählen, die wissen von uns, unsere Freunde und Familien." Erst, als er es sagte, wurde ihm klar, dass zwar seine Mutter von ihnen wusste, aber Kais Eltern nie ein Thema gewesen waren. Scheinbar dachte Kai das selbe. "Wir spielen in meiner Heimatstadt, dort werde ich bei meinen Eltern sein," fing er an. "Und dann sage ich es ihnen." "Wirklich?" Es bedeutet Takeru viel, auch wenn er bisher nicht daran gedacht hatte. "Du hast doch gesagt, du bist mein." Ein Kuss folgte. "Dann sollen es meine Eltern auch erfahren." "Du bist wunderbar!" Takeru warf sich auf ihn. "Wir haben noch eine halbe Stunde, tun wir es nochmal!" Fortsetzung folgt...... Anmerkung: Ich mag es nicht kitschig - aber irgendwie ging es hier nicht anders XD Kapitel 123: Nicht ganz richtig ------------------------------- Hi! Gerade geht es Schlag auf Schlag, aber gewöhnt euch besser nicht daran XD Ich muss mal auf etwas aus den Kommies eingehen: Nein, hier wird es kein Characktersterben geben, ich mag es nicht, wenn man die Jungs für eine FF killt. Und ich weiß nicht, wann das hier enden wird oder wie. Ideen hab ich noch jede Menge! Diese Ideen gehören mir, der Rest - nicht. Nicht ganz richtig "Also, wenn wir morgen Abend..." Mitsuru unterbach seinen Satz und sah hinter Masato, mit dem er gerade seinen Pausenkaffee trank, Reno auftauchen. Dessen Gesicht wirkte so zerknirscht, dass er nicht anders konnte, als ihn fragend anzublicken. "Mitsuru, können wir reden," fragte er fast schüchtern. Das war ungewöhnlich, schüchten war nicht das Wort, das ihm als erstes zu Reno einfiel. "Okay," sagte er und nickte. "Masato, kannst du uns etwas allein lassen?" Er wollte hören, was Reno zu seiner Entschuldigung vorzubringen hatte. "Okay. Wenn was ist, ich bin im Proberaum." Masato verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und Reno übernahm den freien Stuhl. "Also?" Abwartend sah Mitsuru ihn an. Er hatte nicht vor, es Reno zu leicht zu machen. "Ich muss mich wirklich entschuldigen, für das, was mit dem Plakat war und so weiter." "Dann tue es," forderte Mitsuru. "Es tut mir leid. Und ich muss dir was erklären." "Wie du auf die bescheuerte Idee gekommen bist, das Teil aufzuhängen? Gute Idee!" "Ich war es nicht. Nao war es, er hat gehört, was wir nach dem Konzert geredet haben und hat sich in den Kopf gesetzt, uns zu helfen. Und du weißt, dass da bei ihm nicht viel Gutes bei raus kommen kann." "Du schiebst die Schuld auf Nao?" Mitsuru konnte nicht fassen, dass Reno nicht mal dafür gerade stand, was er angestellt hatte. "Er würde sowas nie machen, er ist doch nicht bescheuert." "Ich rede nicht von IVs Freund, ich rede von dem anderen Nao." "Ach so. Okay, stimmt." Damit sah die Sache anders aus, er kannte Kagrra gut genug um zu wissen, dass ihr freundliches und harmloses Äußeres nur Tarnung war. Sie waren schlimmer als alle anderen Acts zusammen. "Schau, Nao lag auf dem Sofa, als wir in Kagrras Raum miteinander gesprochen haben und hat alles mitbekommen. Er meinte es nur gut und wollte helfen, aber das ging ja gründlich in die Hose, nicht wahr?" "Allerdings." Mitsuru nickte. "Und nun? Was hast du jetzt vor?" "Ich dachte, wir versuchen es vielleicht wirklich mal einfach nur so mit einem Date oder sowas," schlug Reno vor. Kurz überlegte Mitsuru. Wollte er das überhaupt noch? Immerhin stand für ihn schon fest, dass es nicht mehr als Sex gewesen war, auch, wenn er Reno für einen netten Menschen hielt. Aber es wäre nicht fair von ihm, wenn er nun kniff. "Gut," sagte er und nickte. "Jetzt?" "Du meinst, jetzt gleich?" Ungläubig starrte Reno ihn an. "Klar. Wir sitzen hier zu zweit beim Kaffee, da können wir es doch versuchen." "Okay." Mitsuru sah Reno an, versuchte ein Lächeln. Verdammt, wie sollte hierraus ein Date werden? Aber das hatte er sich selbst eingebrockt. Er musste etwas finden, worüber sie reden konnten, schnell! "Bist du eigentlich hier aus Tokyo?" Eine flache Frage, aber immerhin sagte er etwas. "Ja, ich bin von hier und du?" "Auch." Schweigen. "Mitsuru, hast du Geschwister?" "Zwei Brüder und du?" "Hab eine kleine Schwester." Wieder Schweigen. "Und was machst du sonst so? Außer Musik meine ich." Er wusste nichts über Reno, nicht das kleinste Bisschen. "Ich mag Billiard. Und schau ganz gern mal Fern." "Mhm." Ihm fiel nichts mehr ein, Reno gab die Frage auch nicht zurück. Er fühlte sich unwohl, wie er gegenüber von Reno saß und seinen Kaffee betrachtete. "Ach Mist, das bringt doch alles nicht," platzte es aus ihm heraus. "Meinst du?" Reno hob fragend eine Augenbraue. "Wir hatten Spaß miteinander, oder?" "Stimmt. Aber mehr nicht, was?" "Ich hab von Anfang an nicht mehr gesucht," gab er zu. "Ich auch nicht. Es ist nur so, dass ich normaler Weise nur einmalige Sachen hab und keine wie das mit uns. Da dachte ich, vielleicht bist du wer, mit dem mehr sein kann. Aber irgendwie geht das nicht, oder?" "Nein," gestand er sich ein. "Wäre schön gewesen, aber irgendwie ist da nicht genug." "Aber wir hatten Spaß zusammen, nicht?" "Oh ja." Mitsuru grinste. "Und wie wir den hatten." Zumindest würden sie nichts bereuen. Okay, dachte Shinpei, soviel zu seine Idee, die Sache mit Ko-ki langsam anzugehen. Es fiel nicht unter langsam, dass er, kaum dass sie vier Tage zusammen waren, auf dem Rücken unter Ko-ki gelandet war und wie blöd nach dessen Lippen angelte. "Hmmmm," machte er, während Ko-ki sich über seinen Hals und seine Brust küsste. Es war so schön, so angenehm, dass er ihn einfach machen ließ. Es war so unglaublich lang her, dass er das letzte Mal mit jemanden geschlafen hatte und es nicht nur eine Pflicht gewesen war, der er nachgegangen war. Er genoss einfach, dass Ko-ki ihn berührte, seine Kleider nach und nach entfernte und ihn küsste. "Ich wollte eigentlich warten," flüsterte Ko-ki zwischen zwei Küssen. "Aber irgendwie..." "Ich mag es." Es war anders, Ko-ki war nicht so weich wie eine Frau, aber es war nicht schlecht. Genau genommen war es sogar wirklich gut. Shinpei wollte nicht nur so da liegen, er schlang die Arme um Ko-ki und merkte kaum, dass er sich nackt an einen anderen, ebenso nackten, Mann drückte. Seine Hände begannen, langsam über Ko-kis Rücken zu streicheln, bis er mutiger wurde, und fester zupackte. Ko-kis Muskeln waren anders als die einer Frau, fester, aber nicht weniger schön unter seinen Händen. Und Ko-kis Lippen auf seinen waren auch wunderbar. Es war ganz anders, als eine Frau zu küssen. Frauen schmeckten anders, waren weicher, ihre Lippen anders. Auch die Art, wie Ko-ki ihn küsste, war anders. Er küsste ihn voller Verlangen, ganz anders, als er es kannte. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass Miwako ihn nicht geliebt hatte, Ko-ki aber schon. Shinpei wusste es nicht, aber er versuchte auch gar nicht, aus dem Ganzen schlau zu werden. Es war gut, das zählte. "Das ist gut." Ko-ki begann, zärtlich an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Etwas, was noch nie jemand bei ihm gmacht hatte und Shinpei stellte mit Erstaunen fest, wie wuschig es ihn machte. Er keuchte auf und schämte sich kurz dafür, wie unverkennbar lustvoll es sich anhörte. Ein kleines Kichern sagte ihm, dass es Ko-ki nicht entgangen war. Ko-ki machte weiter damit, knabberte sanft, pustete über die feuchte Haut, fuhr den Rand des Ohres mit seiner Zunge nach. Gleichzeitig strichen seine Hände über Shinpeis Seiten, erkundeten seine Brust. Shinpei wollte auch erkunden, tastete sich weiter über den Rücken, bis er zu Ko-kis Hintern ankam und dort eine Hand fest um eine Seite schloss. Es war ein gutes Gefühl, ebenso gut, wie es sich anfühlte, dass Ko-ki seine Brustwarzen mit den Händen reizte. Ko-ki glitt wie nebenbei zwischen seine Beine, rieb sich an ihm. Plötzlich wurde Shinpei auf unmissverständliche Art in Erinnerung gerufen, dass er hier nicht mit einer Frau war. Das fühlte sich seltsam an. Sehr seltsam. Zwar war er selbst nicht weniger erregt als Ko-ki, aber die Härte, die sich an ihn presste, verwirrte ihn. Er stockte in seinen Bewegungen, versuchte einzuordnen, was er von diesem Gefühl hielt. War es gut? War es schlecht? War es vielleicht einfach nur ungewohnt? "Entspann dich jetzt, okay?" Er kam nicht dazu zu fragen, warum er sich entspannen sollte, als er schon Ko-kis Hand an einer Stelle spürte, an der ihn bisher niemand berührt hatte. Er spürte, dass es kalt und glitschig war und wie Ko-ki versuchte, seinen Finger tiefer zu schieben. Es tat weh, es tat nur weh, er verkrampfte sich und sog scharf die Luft ein. "Hör auf, hör auf!" Er merkte, dass er fast panisch klang, während er Ko-ki von sich drückte. "Shinpei, es ist gut, es ist gut." Ko-kis Hand verließ die Stelle, er rückte ganz von ihm ab. War das falsch gewesen? Natürlich war es falsch gewesen, sagte Shinpei sich. Niemand mochte es, im Bett "Hör auf!" gesagt zu bekommen. "Es tut mir leid." Shinpei legte sich wieder hin. In seiner Panik hatte er sich aufgesetzt und die Decke vor sich gerafft. Diese ließ er wieder fallen. "Mach weiter, okay?" Er wollte nicht kneifen. Er hatte sich in einen Mann verliebt und war mit ihm zusammen, also wolte er es auch richtig tun. Mit einer Frau, war er zumindest sicher, hätte er schon lange geschlafen. "Bestimmt nicht." Ko-ki rückte dennoch nähr und schloss ihn wieder in die Arme. "Das war zu früh und zu schnell für dich. Wir warten noch, bis du bereit dafür bist." "Aber du willst es doch." Das spürte er zumindest und sah es auch noch immer. Es war seltsam, er wusste nicht, was genau der Anblick mit ihm machte. "Schon, aber nicht, wenn du noch nicht soweit bist." Ko-ki küsste ihn auf die Stirn. Das war komisch, Ko-ki war zwar ein paar Zentimeter größer als er, aber dennoch der Jüngere. Warum musste er warten? Sollte nicht er selbst, Shinpei, der Erfahrene sein, der auf den Jüngeren wartete? "Ich seh doch, dass du noch immer willst.," flüsterte er und deutete auf Ko-kis Schritt. "Klar, ich bin scharf auf dich, aber du bist noch nicht so weit, mit mir zu schlafen. Also warte ich." "Danke." Er kuschelte sich wieder an Ko-ki, suchte dessen Nähe. Vielleicht war es wirklich zu schnell gegangen, aber es hatte sich so gut angefühlt, bis zu diesem Moment. "Darf ich?" Ko-ki drehte langsam seinen Kopf am Kinn zu sich und Shinpei nickte, als er begann, ihn erneut zu küssen. Er ließ sich in den Kuss fallen, doch als Ko-ki sein Ohr berührte, regte sich die Erregung, die eben so schnell verschwunden war, wieder. "Mhm," machte er. "Was ist?" Ko-ki lößte sich ein wenig von ihm. "Ich bin auch scharf auf dich," gab er zu. Ko-ki ließ seinen Blick nach unten wandern. "Oh. Vertraust du mir?" Er funkelte ihn frech an. "Ja." "Gut." Damit tauchte Ko-ki unter die Decke ab. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Ich hab absichtlich noch keinen Adult zwischen den beiden geschrieben, aber jeder kann sich denken, was hier passiert, oder? In der FF sind viele Paare, aber ich werde nicht zu allen Adults schreiben und ich denke, dass gerade bei diesen beiden hier die Zeit noch nicht reif ist. Kapitel 124: Ganz egal - Jugendfrei ----------------------------------- Hallo! Heute m al zuerst die jugendfreie Version. Es tut mir leid, dass sie verhältnismäßig kurz ist, aber ich wollte hier nichts anderes mehr hineinschreiben. Mal wieder muss ich betonen, dass mir niemand gehört. Aber ich hätte gern Yooh. Ganz egal Er konnte noch immer nicht wirklich fassen, dass er einen Freund hatte. Yooh musste Yuji berühren, um sich immer wieder davon zu überzeugen. So wie gerade eben. Während sie gemeinsam auf Yujis Sofa saßen und fernsahen, war er zu ihm hinüber gerutscht und hatte seinen Kopf auf Yujis Beine gelegt. Es war schön, mit welcher Selbstverständlichkeit Yuji begonnen hatte, ihm durch die Haare zu streichen. "Ich mag das," gestand er. Es war neu für ihn, einfach nur zärtlich mit jemandem zusammen zu sein. Seine Begenungen hatten bisher immer aus Sex bestanden. "Was?" Yuji sah zu ihm herunter. "Hier zu liegen und du streichelst mich. Das ist schön." Er drehte sich auf den Rücken, dass er Yuji ins Gesicht sehen konnte. Es gefiel ihm, Yuji anzusehen. Eigentlich konnte er nicht fassen, dass Yuji wirklich über seinen Schatten gesprungen war und mit ihm zusammen sein wollte. "Ich mag es auch." Yuji fuhr fort damit, ihn zu streicheln. Es fühlte sich gut an. Wie konnte es sein, dass Yuji in ihn verliebt war? In jemanden wie ihn? Und was wäre, wenn er doch wieder einen Rückzieher machen würde? Yooh hatte Angst davor, was passieren würde, wenn mehr als nur küssen und streicheln dran war. Auf der anderen Seite wartete er darauf. Seit fast zwei Wochen hatte er nun einen Freund und es war eine verdammt lange Zeit ohne Sex gewesen! Wenn Yooh daran dachte, wie sie das eine Mal kurz vor Sex gewesen waren, wurde er ganz kribbelig. Yujis Körper war so schön. Was würde passieren, wenn sie wieder soweit waren und Yuji dann nicht konnte? Er traf eine Entscheidung und schob Yujis Hand zur Seite. "Was ist?" Verwirrt sah Yuji ihn an. Vorsichtig setzte Yooh sich auf. "Ich muss dir was über mich sagen. Ich hab dir von der alten Band erzählt. Die Jungs, mit denen ich immer schlafen konnte, wann mir danach war." "Ja." Ernst nickte Yuji. "Du weißt, dass ich mit jedem mit bin, der mich wollte." "Oh mein Gott." Entsetzt packte Yuji seine Hände. "Willst du mir sagen, dass du... krank bist?" "Nein!" Yooh hätte sich vor die Stirn schlagen können. Er hatte ein Talent dafür, die Dinge falsch auszudrücken. "Nein, ich bin gesund, soweit ich weiß. Darum geht es nicht." "Gut." Wirklich erleichtert schloss Yuji ihn in die Arme. "Ich bin nämlich so schrecklich verliebt in dich, dass ich den Gedanken nicht ertragen könnte." Sollte ihm das nicht reichen? Die Tatsache, dass Yuji sich so um ihn sorgte war doch Beweis genug dafür, dass er ihn wirklich liebte. Und war es nicht auch ein Beweis, dass er sich, obwohl er nie daran gedacht hatte, was mit einem Mann anzufangen, mit ihm eingelassen hatte? Yooh war sich nicht sicher. Solange er bekleidet war, konnte Yuji sich, trotz der tiefen Stimme, vormachen, er sei eine Frau. Er verhielt sich auch nicht wie ein Mann, sah man von einer Vorliebe für Bier und Baseball ab. Doch wenn die Hüllen weg waren, würde Yuji sich nicht einreden können, mit einer Frau zusammen zu sein. Dann würde er sehen, dass Yooh ein Mann war. "Was ich sagen will, ist, dass ich verdammt gern Sex hab," brachte er es auf den Punkt. "Und ich will diesen Sex mit dir haben. Geht das?" "Bitte?" Yuji lachte. "Klar kann ich mit dir Sex haben! Ich bin 22, ich gehör noch nicht zum alten Eisen." "Das meine ich nicht." Er hielt Yujis Hand fest. "Du hast noch nie mit einem Mann geschlafen, woher willst du wissen, dass es dir gefällt?" "Ich würde es gern probieren." Yuji küsste ihn langsam. "Aber ich hab nur Gummies hier." "Ich hab alles in der Tasche," flüsterte Yooh in den Kuss. "Komm mit." Später... "Das war toll," flüsterte er in Yujis Ohr. Der Gitarrist lächelte ihm zu und nickte. "Ist das immer so?" "Nein. Für mich war es heute viel besser als sonst." Yooh küsste Yuji nochmal. "Yooh?" "Hm?" "Ich hatte Angst davor," gab Yuji plötzlich zu. "Warum?" Er hatte ja selbst Angst gehabt. "Davor, dass ich es vielleicht doch nicht könnte. Weil ich bisher nur was mit Frauen hatte und du halt keine bist." "Hast du es endlich verstanden, ja?" Er versuchte, es locker zu nehmen. "Ich weiß das alles doch, aber ich dachte, vielleicht reagiert mein Körper nicht richtig." Während er sprach, kuschelte Yuji sich enger an Yooh. Seltsam, dachte Yooh, ich bin mehr Frau als Mann, aber gerade halte ich ihn, wie ein Mann eine Frau nach dem Sex hält. "Aber es war alles gut," tröstete Yooh ihn. "Das ist gut. Ich bin so froh darüber." Ein tiefer Kuss folgte. "Nur, weil ich dich liebe, heißt das ja nicht, dass mein Körper auch Sex mit dir haben kann, das hat mir Sorgen gemacht." "Sag das nochmal, bitte." Er wollte es wieder hören. Nicht alles, nur einen bestimmten Teil davon. Er hatte ihn noch nie auf diese Art gehört. "Ich liebe dich, Yooh." Und dann merkte Yooh, dass er weinte. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Haltet es wie Yooh und Yuji - benutzt Gummies. IMMER. Kapitel 125: Ganz egal ---------------------- Mal wieder muss ich betonen, dass mir niemand gehört. Aber ich hätte gern Yooh. Ganz egal Er konnte noch immer nicht wirklich fassen, dass er einen Freund hatte. Yooh musste Yuji berühren, um sich immer wieder davon zu überzeugen. So wie gerade eben. Während sie gemeinsam auf Yujis Sofa saßen und fernsahen, war er zu ihm hinüber gerutscht und hatte seinen Kopf auf Yujis Beine gelegt. Es war schön, mit welcher Selbstverständlichkeit Yuji begonnen hatte, ihm durch die Haare zu streichen. "Ich mag das," gestand er. Es war neu für ihn, einfach nur zärtlich mit jemandem zusammen zu sein. Seine Begenungen hatten bisher immer aus Sex bestanden. "Was?" Yuji sah zu ihm herunter. "Hier zu liegen und du streichelst mich. Das ist schön." Er drehte sich auf den Rücken, dass er Yuji ins Gesicht sehen konnte. Es gefiel ihm, Yuji anzusehen. Eigentlich konnte er nicht fassen, dass Yuji wirklich über seinen Schatten gesprungen war und mit ihm zusammen sein wollte. "Ich mag es auch." Yuji fuhr fort damit, ihn zu streicheln. Es fühlte sich gut an. Wie konnte es sein, dass Yuji in ihn verliebt war? In jemanden wie ihn? Und was wäre, wenn er doch wieder einen Rückzieher machen würde? Yooh hatte Angst davor, was passieren würde, wenn mehr als nur küssen und streicheln dran war. Auf der anderen Seite wartete er darauf. Seit fast zwei Wochen hatte er nun einen Freund und es war eine verdammt lange Zeit ohne Sex gewesen! Wenn Yooh daran dachte, wie sie das eine Mal kurz vor Sex gewesen waren, wurde er ganz kribbelig. Yujis Körper war so schön. Was würde passieren, wenn sie wieder soweit waren und Yuji dann nicht konnte? Er traf eine Entscheidung und schob Yujis Hand zur Seite. "Was ist?" Verwirrt sah Yuji ihn an. Vorsichtig setzte Yooh sich auf. "Ich muss dir was über mich sagen. Ich hab dir von der alten Band erzählt. Die Jungs, mit denen ich immer schlafen konnte, wann mir danach war." "Ja." Ernst nickte Yuji. "Du weißt, dass ich mit jedem mit bin, der mich wollte." "Oh mein Gott." Entsetzt packte Yuji seine Hände. "Willst du mir sagen, dass du... krank bist?" "Nein!" Yooh hätte sich vor die Stirn schlagen können. Er hatte ein Talent dafür, die Dinge falsch auszudrücken. "Nein, ich bin gesund, soweit ich weiß. Darum geht es nicht." "Gut." Wirklich erleichtert schloss Yuji ihn in die Arme. "Ich bin nämlich so schrecklich verliebt in dich, dass ich den Gedanken nicht ertragen könnte." Sollte ihm das nicht reichen? Die Tatsache, dass Yuji sich so um ihn sorgte war doch Beweis genug dafür, dass er ihn wirklich liebte. Und war es nicht auch ein Beweis, dass er sich, obwohl er nie daran gedacht hatte, was mit einem Mann anzufangen, mit ihm eingelassen hatte? Yooh war sich nicht sicher. Solange er bekleidet war, konnte Yuji sich, trotz der tiefen Stimme, vormachen, er sei eine Frau. Er verhielt sich auch nicht wie ein Mann, sah man von einer Vorliebe für Bier und Baseball ab. Doch wenn die Hüllen weg waren, würde Yuji sich nicht einreden können, mit einer Frau zusammen zu sein. Dann würde er sehen, dass Yooh ein Mann war. "Was ich sagen will, ist, dass ich verdammt gern Sex hab," brachte er es auf den Punkt. "Und ich will diesen Sex mit dir haben. Geht das?" "Bitte?" Yuji lachte. "Klar kann ich mit dir Sex haben! Ich bin 22, ich gehör noch nicht zum alten Eisen." "Das meine ich nicht." Er hielt Yujis Hand fest. "Du hast noch nie mit einem Mann geschlafen, woher willst du wissen, dass es dir gefällt?" "Ich würde es gern probieren." Yuji küsste ihn langsam. "Aber ich hab nur Gummies hier." "Ich hab alles in der Tasche," flüsterte Yooh in den Kuss. "Komm mit." Kurz darauf schob Yooh Yuji das Shirt über die Schultern. Sein Freund saß halb und lag halb vor ihm auf dem Bett. "Wirst du oben sein," fragte Yuji, während er über Yoohs Schultern streichelte. "Nein. Ich mag es lieber, wenn man in mir ist." "Wirklich?" Er küsste jetzt Yooh Schultern, strich ihm die Träger seines Kleides herunter. "Was ist daran so toll? Tut das nicht weh?" "Was?" Yooh lachte auf. "Du weißt nicht, was daran so toll ist, obwohl du Takeru in der Band hast? Ich hab das Kleine schon zweimal beim Sex mit Kai erwischt, ich weiß, dass er total darauf steht." "Ich hab nie gefragt. Er erzählt zwar viel, aber so genau wollte ich es nicht wissen." Er ließ das Kleid von Yoohs Oberkörper rutschen. Kurz hielt Yooh die Luft an, aber Yuji hielt nicht inne, machte einfach weiter damit, ihn zu berühren. "Und jetzt? Willst du es jetzt wissen?" "Tut es nicht weh?" "Ein wenig," räumte er ein, während er Yuji ganz auf die Laken streckte und seine Hände neben dessen Kopf pinnte. "Aber es lohnt sich wirklich, glaub mir." "Dann zeig es mir." Die Einladung nahm Yooh gerne an. Er küsste sich über Yujis nackten Oberkörper zu dessen Bauchnabel. Es war lange her, dass er solche Lust auf jemanden gahbt hatte. Zuletzt, als er mit der alten Band geschlafen hatte. Aber auch das war anders als das hier mit Yuji. Hier kam Liebe dazu. "Warte." Yuji stoppte ihn. Hatte er es sich doch anders überlegt. "Ich will dich ohne das Kleid sehen." Oder auch nicht. Yooh jubilierte innerlich, während er aus dem Kleid schlüpfte und seine Unterwäsche gleich mit vom Körper zog. Nackt legte er sich wieder auf Yuji, küsste ihn erneut. Es war so schön, Yuji an seiner nackten Haut zu spüren! Diesmal ließ er sich nicht abhalten, seinen Weg nach unten zu finden.Vorsichtig öffnete er Yujis Hose. Er selbst war erregt, spürte bereits, wie sich das Blut zwischen seinen Beinen sammelte und ihn sich verhärten ließ. Doch es überraschte ihn trotz allem ein wenig, dass ihm Yujis Glied praktisch entgegensprang, als er die Unterhose herabzog. "Oh," machte er vor lauter Überraschung. "Ich bin heiß auf dich, was erwartest du?" Yuji grinste. "Die wenigstens sind so hart, wenn das erste Mal ein Mann androht, ihnen zu zeigen, was so toll an der Sache ist." "Naja, wie du gesagt hast - ich hab Keru in der Band, kann also nur was Schönes sein. Wer weiß, vielleicht grinse ich dann auch wie er?" Das konnte Yooh sich gut vorstellen. Er griff mit einer Hand neben sie, angelte nach Kondomen und Gleitgel. Mit der anderen Hand berührte er Yujis Glied. Es war noch nicht völlig hart, aber auf bestem Wege dahin. Und es fühlte sich gut in seiner Hand an, als er es mit zwei, drei festen Bewegungen vollkommen verhärtete. "Du bist schön," sagte er, während er ein Kondom über Yujis Glied zog. "Wieso Gummi?" Seine Stimme klang leicht abgehetzt. Er war heiß, dass merkte Yooh. "Weil ich nie ohne blase oder sonstwas mache," erklärte er mit einem Blick in Yujis Augen, die sich erstaunt weiteten als ihm klar wurde, das Yooh wirklich es wirklich tun würde. Dann beugte er sich runter. Er schob sich zwischen die Beine seines Partner, seines Freundes, berichtigte er sich, legte eine Hand um Yujis Schaft und stülpte die Lippen über das Glied. Mit der anderen Hand suchte er nach Yujis Eingang. Über ihm stieß Yuji bereits Laute aus, die zeigten, wie sehr ihm gefiel, was Yooh mit seiner Zunge tat. Seine Hand war voller Gel, er wollte Yuji nicht unnötig weh tun. Vorsichtig tastete er sich vor, fand den Muskelring und stupste ihn leicht an. Ein wenig verspannte Yuji sich, doch Yooh wusste, wie er ihn ablenken konnte. Seine Zunge kreiste um seine Spitze, während er vorsichtig den Ring überwand. "Au!" Yuji schrie kurz auf. "Ich hör auf, wenn du nicht willst," versprach Yooh ihm. "Hör auf keinen Fall mit deiner Zunge auf! Das ist echt gut, was du da machst. Und... hinten... mach weiter, ich will das jetzt wissen." Es amüsierte Yooh, dass Yuji dabei errötete. Aber wenn er es wollte, machte Yooh weiter. Er nahm Yujis Giled wieder in sich auf und tastete sich langsam mit dem Zeigefinger vor. Noch immer spannte Yuji sich etwas an. Aber das war normal, dass hatte er anfangs auch getan. Mittlerweile war Vorbereitung bei ihm kaum noch nötig, er konnte sich entspannen und recht schnell loslegen. Yuji nicht so. Darum ließ er sich Zeit, auch wenn es Yooh drängte, seinem Freund schnell zu zeigen, was passierte, wenn man auf die richtigen Knöpfe drückte. Er wollte zum Zuge kommen, vor allem wollte er kommen. Doch dazu musste erstmal der Knopf gefunden werden. Ein Stöhnen sagte ihm, dass er auf dem richtigen Weg war und Yuji Gefallen daran fand. Er suchte weiter, schob seinen Finger weiter vor, tastete bis... "OH mein Gott!" Yuji bäumte sich auf. "Was war das?" "Na, was wohl?" Er grinste und reizte den Punkt erneut. Wieder bäumte Yuji sich auf. Er war so schön, wie er erstaunt die Augen aufriss und stöhnte. Eigentlich hatte Yooh ihm nur zeigen wollen, was es für ein Gefühl war, aber jetzt wollte er Yuji kommen lassen. Er hielt Yujis Glied zwischen zwei FIngern der einen Hand fest, während er daran saugte und leckte und gleichzeitig immer wieder auf die Stelle stieß, die Yuji so gefiel. Und ihm gefiel, wie Yuji reagierte. Er hatte noch nie eine so unverfälschte Reaktion gehabt. Yuji stöhnte und keuchte, während er selbst immer heißer wurde. Er konnte schon fast spüren, wie sich sein Unterleib entspannte, um später Yuji einzulassen. Es war nicht logisch, dass er es darauf anlegte, Yuji schnell kommen zu lassen, aber er wollte es sehen. Er wollte ihm zeigen, wie schön es war. Yooh saugte ein wenig fester, er hatte gemerkt, wie Yuji das gefiel und spürte, wie unruhig er selbst wurde. Sein Körper sehnte sich danach, mit Yuji zusammen zu sein. "Yooh, was tust du da mit mir," fragte Yuji, gerade, als Yooh spürte, wie der andere anfing, sich um seinen Finger zu verkrampfen. So fing es an, aber dass konnte Yuji noch nicht wissen. Er antwortete ihm nicht, ließ nur mit seinem Mund von Yujis Glied ab. Er wollte ihn dabei ansehen. Seine Hand steiß noch zweimal in Yuji, dann bäumte der sich endgültig auf. In seinen Augen war etwas, dass Yooh noch nie zuvor gesehen hatte, wenn ein Mensch in seinem Bett kam. Verwunderung, Erstaunen. Yuji zitterte, stieß einen Ton aus, der nicht ganz menschlich klang und schlang haltsuchend die Arme um Yooh. Es war wunderbar. Yooh zog seine Hand zurück, wischte sie an den feuchten Tüchern, die er unter der Decke versteckt hatte, ab und schloss Yuji in die Arme. "Das... das war..." Yuji fand keine Worte. "Ist schon gut," flüsterte Yooh und küsste Yujis verschwitzte Stirn. "Ist schon gut." "Aber... du... du bist noch ganz... steif..." "Ja, das bleibt auch noch eine Weile so," versicherte Yooh und legte Yuji langsam auf die Laken nieder. Er war mehr als heiß auf Yuji, aber er wollte nicht kommen, bevor dieser nicht in ihm war. Er wusste jetzt, dass er Yuji im Bett vertrauen konnte. Yuji würde nicht mehr verschwinden. Nur jetzt brauchte Yuji eine Weile, bevor er wieder konnte. Yooh kuschelte sich an ihn und hörte, wie schnell das Herz des anderen klopfte. Das war wunderschön und auf eine seltsame Art und Weise erregend. Nun, zumindest würde Yooh dann nicht zwischendurch schlappmachen, bevor Yuji wieder bereit wäre. Er konnte es kaum abwarten, den anderen endlich in sich zu haben. Es würde anders ein, viel schöner, als mit allen anderen Männern zu vor. Die anderen Männer waren niemand gewesen, einfach nur Personen, die bereit gewesen waren, mit ihm zu schlafen. Das, was am ehesten als Liebe zu bezeichnen gewesen war, war die seltsame Beziehung zu seiner Band gewesen. Yuji war anders. Ihm wurde wieder klar, dass sein Freund noch nie mit einem Mann geschlafen hatte. Er wusste nicht, was er zu tun hatte, also musste er selbst, Yooh, die Arbeit machen. Wenn er nun vor der Wahl stand, ein nicht besonders gutes erstes Mal mit Yuji zu erleben, oder selbst Hand anzulegen... er gelte seine rechte Hand erneut ein. "Yooh? Was machst du da?" Dösig schaute Yuji ihm zu. "Ich bereite mich vor, damit du mit mir schlafen kannst." Er schob einen Finger in sich. Seltsam, das neben einem anderen zu tun. "Dann hast du gerade... deine Finger in dir?" Yuji schluckte. "Ja." "Ist es schlimm, dass ich das gerade total scharf finde?" Er drehte sich auf die Seite, schaute Yooh an. "Nein." Yooh küsste ihn lange, während er einen zweiten Finger dazunahm. "Das ist sogar sehr, sehr gut." Immerhin würden sie dann bald wieder loslegen können. Er hatte nicht auf die Uhr gesehen, aber er schätzte, dass sie kanpp eine Viertelstunde gekuschelt hatten, bevor er mit der Vorbereitung angefangen hatte. Ob das reichte? Während er seinen Unterleib und damit sein steifes Glied an Yujis Bein rieb, merkte er, wie der andere Gitarrist sich langsam wieder regte. Yuji zog ihn in die Arme, küsste ihn und tastete mit einer Hand nach seinem Glied. "Du musst mir sagen, was ich machen soll," bat Yuji. "Ich hab das bisher nur bei mir selbst gemacht." "Mach am besten das selbe wie bei dir. Das kann nicht so falsch sein," antwortete Yooh. Er hatte keine Erfahrung mit Männern, die selbst keine Erfahrung hatten. Die sprachen ihn normaler Weise nicht an. Doch als Yuji sich jetzt daran machte, vorsichtig nach seinem Glied zu greifen und er die Unsicherheit spürte, wurde ihm klar, wie besonders es mit Yuji war. Allein die Scheu, die Yuji hierbei an den Tag legte, erregte ihn mehr, als er es für möglich gehalten hätte. Er sog scharf die Luft ein. "Falsch?" Yuji sah ihn unsicher an. "Nein." Er küsste ihn, entfernte aber dabei vorsichtig Yujis Hand von seinem Glied. "Wunderbar. Nur halte ich dann nicht mehr lange durch. Und das wäre schade." Statt dessen machte er sich selbst daran, über Yujis bereits wieder halbsteifes Glied zu streicheln. "Aber... du sollst nicht... alles allein machen." Seine Sätze wurden schon wieder von schweren Atemzügen unterbrochen, während sein Glied immer härter wurde und sich nach und nach aufrichtete. "Nur heute. Lass mich heute machen und dir zeigen, was es heißt, mit einem Mann zu schlafen, okay?" "Okay." Yuji zog ihn zu einem Kuss heran. "Du schmeckst toll." Das konnte er nur zurück geben. Es war soweit, Yuji schein wieder in voller Form zu sein und er selbst war lange genug vorbereitet. Zum zweiten Mal griff er nach den Kondomen und zog eines über Yujis Glied. Ein zweites wollte er sich gerade selbst überstreifen, als Yuji es ihm aus den Händen nahm und diese Aufgabe übernahm. Dann war es soweit. Yooh drückte Yuji auf das Bett, hockte sich über ihn und umfasste sein Glied. Ganz langsam ließ er sich sinken, führte Yujis Glied in sich ein. Es war wie immer, ein leichter Schmerz, ein leichtes Ziehen, nichts ungewöhnliches für ihn. Doch Yujis Gesicht, das war etwas Besonderes. Zuerst zeigte sich Anspannung und Aufregung darin, dann Erstaunen, als Yuji merkte, dass es wirklich passte. Dann wechselte es zu Lust. Yooh hatte ihn nun vollkommen in sich aufgenommen. "Lass mich einfach nur machen, okay?" flüsterte er und wartete Yujis Nicken kaum ab. Er hatte nun wirklich lange genug gewartet. Es wurde Zeit, dass er sich bewegte. Yuji fühlte sich gut an in ihm, wirklich gut. Es war doch nicht wie immer, es war anders, weil es nicht nur umSex ging. Er wollte nicht nur selbst kommen, wie es ihm bei den anderen Männern wichtig gewesen war, er wollte, dass es Yuji gefiel. Sanft bewegte er sich vor und zurück, begann, Yuji zu reiten. Dieser stöhnte plötzlich auf. "Alles in Ordnung?" "Ja, das ist nur... eng." "Das ist der Vorteil daran," grinste er und beugte sich so vor, dass er Yuji küssen konnte. Als er sich wieder aufrichtete hatte er den perfekten WInkel gefunden und stöhnte selbst auf, da Yujis Glied seinen Punkt traf. Das war wirklich viel, viel besser. Das Glänzen in Yujis Augen sagte ihm, dass dieser nicht lange brauchen würde, es war zu neu, zu ungewohnt und zu erregend für ihn. Somit ließ er sich einfach fallen, ritt Yuji heftiger, trieb ihn immer wieder so in sich hinein, dass er seinen Punkt traf. Das war so unglaublich gut, dass Yooh sich nicht selbst berühren musste. Es reichte ihm, in Yujis Augen zu sehen, zu spüren, wie der Körper des anderen zitterte und sich anspannte, die Geräusche aus Yujis Mund zu hören. "Yooh... ich weiß nicht, ob ich..." "Ist gut." Er war selbst kurz davor und als er nun spürte, wie Yuji sich aufbäumte und dabei, Zufall oder nicht, erneut den Punkt in ihm traf, der ihn Sterne sehen ließ, ließ er es geschehen. Sein Blickfeld klappte zusammen, sein Körper bebte auf, er steiß die Luft im Moment seines Höhepunktes aus und kam. Mit Yuji in sich. Wie er es gewollt hatte. Wie gern würde er noch so bleiben, Yuji weiterhin in sich spüren, doch das war nicht möglich. Schweren Herzens stieg Yooh von Yuji, gab ihn dabei frei.Er war erschöpft, doch es war eine gute Erschöpfung. Mit wenig Elan wischte er die Spuren bei Seite und zog Yuji wieder in seine Arme. XXXXXXXXXXX "Das war toll," flüsterte er in Yujis Ohr. Der Gitarrist lächelte ihm zu und nickte. "Ist das immer so?" "Nein. Für mich war es heute viel besser als sonst." Yooh küsste Yuji nochmal. "Yooh?" "Hm?" "Ich hatte Angst davor," gab Yuji plötzlich zu. "Warum?" Er hatte ja selbst Angst gehabt. "Davor, dass ich es vielleicht doch nicht könnte. Weil ich bisher nur was mit Frauen hatte und du halt keine bist." "Hast du es endlich verstanden, ja?" Er versuchte, es locker zu nehmen. "Ich weiß das alles doch, aber ich dachte, vielleicht reagiert mein Körper nicht richtig." Während er sprach, kuschelte Yuji sich enger an Yooh. Seltsam, dachte Yooh, ich bin mehr Frau als Mann, aber gerade halte ich ihn, wie ein Mann eine Frau nach dem Sex hält. "Aber es war alles gut," tröstete Yooh ihn. "Das ist gut. Ich bin so froh darüber." Ein tiefer Kuss folgte. "Nur, weil ich dich liebe, heißt das ja nicht, dass mein Körper auch Sex mit dir haben kann, das hat mir Sorgen gemacht." "Sag das nochmal, bitte." Er wollte es wieder hören. Nicht alles, nur einen bestimmten Teil davon. Er hatte ihn noch nie auf diese Art gehört. "Ich liebe dich, Yooh." Und dann merkte Yooh, dass er weinte. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Haltet es wie Yooh und Yuji - benutzt Gummies. IMMER. Kapitel 126: Auf Tour und bei der Probe --------------------------------------- Hi! Zuerstmal möchte ich sagen, dass es sich mit Kagrra genauso verhält wie mit Mitsuru, Miyavi und Yuuto - sie bleiben. Himmel, was kündigen die einfach ihr Ende an, wenn ich gerade einen Plot um sie plane? Das macht man nicht, hat denen das niemand gesagt? Wie? Ich hab da nichts zu zusagen? Also: Keiner meins, alles umsonst. Auf Tour und bei der Probe Innerlich verfluchte Reita den Tag, an dem Aoi schwanger geworden war. Nicht, dass er was gegen die Zwilinge hatte, aber es störte doch gewaltig, dass sie schrien. Gerade jetzt, nachts um halb eins, wenn er eigentlich schlafen wollte. Er konnte im Bus sowieso nie besonders gut schlafen, da tat es ein übriges, wenn Aoi und Uruha hin und her liefen und dabei die Zwillinge wiegten. "Komm wieder her," forderte Ruki ihn vom Bett aus auf. "Du solltest schlafen." "Kann ich bei dem Krach eh nicht." "Es tut mir leid, dass sie weinen," fing Aoi an. "Ich weiß nicht, was los ist, das hatten sie letztes Mal nicht." Stimmt, beim letzten Mal hatten die Zwillinge mit keinem Ton verlauten lassen, dass sie was gegen das Rockstarleben hatten. "Die zwei werden Spießer werden," stellte er fest. "Nicht geschaffen für das Leben on the Road." "Sie sind erst fünf Monate alt, das wird besser werden." Uruha sah nicht aus, als wenn er glaubte, was er sagte. "Was haben sie eigentlich?" Wenn sie schon weinten, musste es doch einen Grund geben. Man weinte nicht ohne Grund. Reita verstand die Kinder nicht. "Ich weiß es nicht," antwortete Aoi und setzte sich mit einem Baby im Arm auf einen Sessel. "Wir haben ein Konzert hinter uns und müssen morgen wieder fit sein, weil da das nächste ist. Langsam sollten sie ruhig werden." Er merkte, dass er grummelte. "Reita, sie können da nichts für, es sind Babys." Ruki kam nun ebenfalls aus dem Bett gekrochen. Na super, wenn Kai sich jetzt noch blicken ließ, hatten sie alle beisammen. Genau, was man mitten in der Nacht brauchte. Am liebsten hätte Reita sich eine Zigarette angezündet, aber das ging ja nicht. Rauchverbot im Bus wegen der Kinder. "Ich weiß, ich bin nur alle." Er setzte sich neben Aoi und damit neben eine Lärmquelle. "Ich versuch es nochmal mit dem Fläschchen." Damit drückte Aoi ihm die kleine Heulboje in den Arm. "Und solang soll ich..." das Geschrei ertragen, wollte er eigentlich sagen, aber es war still. Zumindest in seinem Arm, der zweite Zwilling, Reita würde sich nie merken können, welche wer war, in Uruhas Arm schrie munter weiter. Dafür starrte Aoi ihn an, als hätte er gerade das Rad erfunden. "Was hast du gemacht?" "Keine Ahnung, sie ist plötzlich still." Warum auch immer. Man musste Babys nicht verstehen. "Warte, ich geb dir ihre Flasche, vielleicht nimmt Reila Hiromi was bei dir." Aoi reichte ihm die kleine Flasche mit warmer Milch. Toll, er war ein harter Kerl, und nun saß er hier und fütterte ein Baby. Dafür ließ sich Yukiko Cassis auf Uruhas Arm von dem erwachsenen Verhalten ihrer Schwester offensichtlich so beeindrucken, dass sie ebenfalls still wurde und die Flasche von Uruha annahm. Ruki trat hinter ihn. "Wenn ich sage, was mit jetzt durch den Kopf geht, bringst du mich um," lächelte er und legte die Arme um Reita. "Ja, das werde ich." Er merkte, wie er leise sprach, um die Kleine auf seinem Arm nicht wieder zu erschrecken. Sie sah ihn mit großen Kulleraugen an und trank emsig. Eigentlich war sie wirklich niedlich. Eigentlich hatte er sie wirklich lieb. Solange sie ihn nicht um den Schlaf brachte. "Warum ist es plötzlich so still?" Kai schob den Vorhang vor seinem Bett zur Seite und lugte heraus. An seinem Ohr baumelte ein Headset. "Reita hat die Kinder verzaubert," grinste Ruki. "Ich bring dich auch um, wenn du es nicht sagst, das weißt du, oder?" "Bin schon still." Aber Ruki lächelte ihn an. "Können wir dann alle wieder ins Bett gehen," fragte Kai. "Klar, kannst weiter mit Takeru reden." Uruha nickte ihm zu und Kai zog den Vorhang wieder zu. Reita konnte noch nichts ins Bett. Er hatte noch ein hungriges Baby im Arm. Aber die Kleine schlief langsam über ihrem Fläschchen ein. Wie er es bei Aoi und Uruha gesehen hatte, nahm er das Fläschchen also zur Seite und legte sie an seine Schulter. Sanft klopfte er ihr auf den Rücken bis er ein leises Bäuerchen hörte. Dann drückte er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und gab sie an Aoi zurück. Dann kroch er unter seine Decke. Kurz darauf wurde sie wieder angehoben und Ruki schlüpfte dazu. Der Sänger zog den Vorhang vor dem schmalen Bett zu und drückte sich eng an Reita. "Das war ein toller Auftritt heute abend," flüsterte Ruki. "Stimmt, wir waren echt gut und die Fans waren super drauf," bestätigte Reita. "So sollte es immer sein, wir auf der Bühne und die Stimmung super. Alles andere, Studio, Shootings und so weiter, das ist nicht so wichtig. Aber das auf der Bühne, das ist der Wahnsinn." "Ich bin auch gern in Studio. Ich mag es, wenn ein neuer Song entsteht." "Ja," bestätigte Ruki. "Das ist auch immer schön." Dann drückte er Reitas Hand. "Das hier aber auch." "Allerdings." Reita zog ihn noch enger an sich und küsste ihn lange. Irgendwie konnte er nicht immer ganz fassen, was für ein Glück er hatte. Er liebte seinen besten Freund. Kagrra´s Nao sah sich im Starbucks um, bis er entdeckte, wen er gesucht hatte. Dann steuerte er lächelnd auf Reno zu. "Hey, wie ist es mit Mitsuru gelaufen?" Er klopfte seinem neuen Kumpel auf die Schulter. "Gar nicht. Ich geh eine Rauchen, kommst du mit?" "Hä?" Verwirrt folgte er dem anderen nach draußen. Verdammt, war das kalt! Und schon wieder neuer Schnee von oben. Konnte das nicht mal anders laufen? "Was meinst du mit gar nicht?" Nao stopfte seine Hände unter die Arme und begann, hin und her zu hopsen. Reno hatte ja auch eine Jacke an und einen Becher Kaffee in der Hand, kein Wunder, dass der nicht fror. "Ich hab mich entschuldigt, dann haben wir versucht, ganz normal miteinander zu reden und dabei festgestellt, dass wir uns nichts zu sagen haben. Man könnte also sagen, es ist gar nicht gelaufen." Reno lächelte, aber es sah traurig aus, fand Nao. "Das tut mir leid," er berührte Renos Arm. "Wieso?" "Na, weil du doch mit ihm zusammen sein wolltest. Ich wollte nur helfen." "Ich bin nicht in ihn verliebt, Nao." Reno nahm einen Zug von seiner Zigarette. "Das ist schon okay so." "Dann bist du nicht mehr sauer auf mich?" Irgendwie gefiel Nao der Gedanke, dass Reno ihn für das Scheitern der nicht vorhandenen Beziehung verantwortlich machen könnte, gar nicht. "Nö." Reno grinste. "Allerdings hab ich jetzt niemanden mehr für´s Bett. Da musst wohl du herhalten." "WAS?" Er musste sich verhört haben, ganz eindeutig. "Stehst du nicht auf Männer?" Reno rückte ihm gefährlich nahe. "Nur manchmal, aber..." Ihm war gar nicht danach, mit Reno ins Bett zu steigen, auch, wenn der gut ausah und nett war. "Aber was?" Jetzt legte Reno auch noch seine Hand unter Naos Kinn. "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist." Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er hatte sich geschworen, niemals eine Beziehung mit einem Kollegen anzufangen und nun stolperte er mitten in so eine dumme Aktion rein. Ganz große Nummer, Nao, beglückwünschte er sich innerlich. Urplötzlich fing Reno an zu lachen. "Du solltest dein Gesicht sehen! Herrlich!" Er ließ Naos Kinn wieder los. "Das hast du doch nicht etwa geglaubt, oder?" Doch, musste Nao zugeben, er hatte es geglaubt. "Meine Band sagt immer, ich glaube alles." "Stimmt das?" Reno grinste. "Glaube schon." "Aber ein Gutes hat das Ganze gehabt," sagte Reno, während er seine Zigarette austrat. "Was denn?" "Na, wir sind jetzt Freunde, du Dussel." Stimmt, das war gut. Zitternd folgte Nao ihm wieder ins Gebäude. Shin ging unruhig hin und her. Er wollte nicht länger warten. Sowie mit Ko-ki der Letzte der Band aus der Pause gekommen wäre, würde er von Zekuso und sich erzählen. Vermutlich würden sie ihn in der Luft zerfetzen. "Hey, sorry, hat länger gedauert." Ko-ki kam leicht abgehetzt mit einer Tüte voller Burger in den Proberaum. "Hier Shin, zwei Hamburger, eine Pommes. Reno, dein Eis und dein BigMac, IV, ein HappyMeal mit Mameshiba in lila und Ryoga... vier Cheeseburger, 9erChickenNuggets, Cola und große Pommes." "Danke." Ryouga sah sie an. "Was denn? Ich hab halt Hunger!" "Schon klar," grinste Reno. Shin stellte sein Essen an die Seite. Er mochte gerade nichts essen. "Ich bin wieder mit Zekuso zusammen," platzte er heraus. Nicht lange um den heißen Brei reden. Das war gut. "Und?" Ko-ki lächelte. "Ja, ich dachte... ihr solltet es wissen." Keine Anschuldigungen, dass er sich so gegen Nao aufgelehnt hatte und nun wieder mit seinem Ex zusammen war, mit dem er nur Stress gehabt hatte? Seltsam. "Ja, ist besser, wenn er vor der Tür steht und nach seinem Lover fragt, sollten wir ihn gleich zu dir schicken können und nicht erst einen Rundruf machen, wer mit ihm schläft." Reno schob sich ein paar Pommes in den Mund. "Ich hätte dann erstmal auf dich getippt," grinste Ryoga. "Ist Ryoga dann die letzte Hete bei uns oder bilde ich mir das nur ein, weil ich hab ja was mit Nao und Reno steigt mit Männern ins Bett wie er will und Ko-ki ist mit Shinpei zusammen und wenn du jetzt mit Zekuso wieder fest zusammen bist, dann heißt das ja, dass du auch mehr schwul bist, als du dachtest, auch, wenn dus agst, dass er eine Ausnahme ist, er ist ein Mann und du bist in ihn verliebt, also ist Ryoga der Letzte von uns, der keinen Freund hat, sondern eine Freundin, oder besser mehrere Freundinnen, was den Schnitt eigentlich ausgleicht, so dass jeder von uns... warte, nein, das stimmt nicht... ich weiß nicht..." "Ist schon gut, IV." Shin sah seinen jungen Kollegen an. "Ich bin wohl wirklich schwuler, als ich dachte." "Er wird dich doch nicht wieder betrügen, oder?" Ko-ki sprach aus, was er auch befürchtet hatte, zumindest anfangs. "Nein, diesmal nicht." "Warum nicht?" Ryoga hob eine Augenbraue. "Nach allem, was du uns über ihn erzählt hast, hat er dich bei eurer letzten Beziehung mehrfach betrogen, dir das dann unter die Nase gerieben und dich verlassen. Was macht dich so sicher, das er es diesmal nicht auch tun wird?" "Ich... ich hab keine Sicherheit." Shin zuckte die Schultern. "Aber diesmal ist es anders. Ich versteck ihn nicht mehr vor meinen Freunden. Damals wußte niemand von uns, nicht mal unsere Kollegen in der Band. Ihr wisst es jetzt. Und ich weiß, dass ich wirklich in ihn verliebt bin." "Das ist schön." IV lächelte ihm breit zu. "Ich freu mich wirklich für dich." "Ja, ich auch." Ko-ki stopfte sich den Rest seines Burgers in den Mund. "Können wir dann weiter proben?" "Wenn Ryoga aufgegessen hat, schon." Fortsetzung folgt..... Kapitel 127: Entspannung ------------------------ Hier ein neues Kapitel! Ich freu mich immer wahnsinnig über eure Kommies, auch, wenn ich euch dafür nur hier und nicht per GB oder ENS danke. Mir gehört hier nix und niemand, was ich echt schade finde. Immer noch. Mist. Entspannung Heute mal nicht Tourbus, sondern ein richtiges Bett. Kai lächelte, als er mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad kam. So gern er seine vier Jungs hatte, vier Nächte im Tourbus hintereinander waren erstmal genug und er freute sich über Bett, Dusche und Stille. Das Headset schon inder Hand legte er sich auf sein Bett und kuschelte sich ein. Eigentlich, dachte er kurz, sollte er zumindest eine Shorts überziehen, aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Während er das Headset ins Ohr stöpselte, wählte er schon Takerus Nummer. Er hoffte nur, dass sein Freund noch wach war. Als Kai beim fünften Klingeln schon knapp davor war aufzulegen, wurde der Anruf angenommen. "Hey... Kai..." japste Takeru. "Hi Kleines, bist du gerannt?" Kai lächelte ins Leere, als er sich vorstellte, wie Takeru schnell ans Handy sprang. "Nein, ich hatte mir gerde einen runter geholt und bin noch beim Kommen gewesen, als du angerufen hast." "Kleines!" Kai musste wider Willen lachen. Das war so typisch für Takeru. "Ich vermisse dich halt." "Ich dich doch auch," lächelte Kai. "Ich hätte dich nur gern am Telefon soweit gebracht, dass du damit anfängst." "Kein Problem, gib mir ein paar Minuten." Takerus Stimme klang aufgeregt. Kai liebte ihn dafür. "Was gibt es Neues? Wir haben uns ja eine ganzen Tag nicht gesprochen." Er hatte heute keine Zeit gehabt, Takeru zwischendurch anzurufen. "Oh, es gibt was ganz tolles, aber das erzähl ich dir, wenn du wieder hier bist, ich will dein Gesicht dabei sehen." "Sag schon," forderte Kai ihn auf. Die Neuigkeit brannte Takeru unter den Nägeln, dass konnt er spüren. "Ich weiß nicht, das ist was echt Wichtiges." "Dann kann es aber nicht noch fast zwei Wochen warten, oder?" "Also, es sind zwei neue Dinge... aber ich weiß nicht, ob ich dir das so sagen kann, das zweite zumindest." Takeru druckste herum. "Komm rück raus, was gibt es?" "Okay, das eine verrat ich dir, bekommst du eh spätenstens übermorgen mit." Takeru lachte. "Bin ich nicht sonst der, der immer alles gleich wissen muss?" "Stimmt." Kai lachte mit ihm. Er war nur so neugierig, weil er Takeru so vermisste. "Also, wir bekommen drei neue Acts in die PSC." "Echt?" Erstaunt zog Kai die Augenbrauen hoch. "Ich wusste gar nicht, dass die Chefin wen gesucht hat." "Es bot sich wohl an, wir treffen sie morgen. Es sind auch keine ganz Neuen, also nur eine ist unbekannt." "Und? Wer ist es denn nun?" Kai grinste. "Also, das eine sind D=out, dann Born und die ganz neuen heißen Vistera," platzte Takeru heraus. "Die zwei Bands kommen zu uns? Warum?" Immerhin hatte beide Acts schon gute Vertäge, warum ein Wechsel? "Was weiß ich denn. Kai~~~" Takerus Tonfall änderte sich und wurde nörgelig. "Was denn, Liebling?" "Ich hasse unser Bett! Das ist groß und leer und ich mag es nicht, da allein drin zu liegen." "Du hast es doch ausgesucht." Kai erinnerte sich noch gut daran, wie sein Freund mitten im Laden verkündet hatte, dass man es auf dem Bett gut treiben konnte. "Schon, aber ich mag nicht allein drin sein, das ist blöde." "Ich vermisse dich auch." Er stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn Takeru nun bei ihm sein könnte. Hier, in diesem viel zu großen und leeren Bett. Automatisch hatte er sich an die Seite gelegt, auf der er auch zuhause schlief. Jetzt rutschte er in die Mitte, in der Hoffnung, das Bett würde ihm dadurch kleiner erscheine. Es klappte nicht. "Wenn du wieder hier bist, verbringen wir dann einen ganzen Tag zusammen," fragte Takeru. "Ich halte es ohne dich echt nicht gut aus." "Klar, wenn du willst, kommen wir nicht aus dem Bett raus." Er kannte ja sein Kleines, versaut wie sonstwas. "Das meine ich nicht," entgegnete Takeru zu seiner Überraschung. "Ich dachte ehr, wir zwei machen auch was anderes. Ich würde gern mit dir in den Park gehen, wenn noch Schnee liegt. Weißt du, da gibt es einen Hügel und da kann man Schlitten fahren, das würde ich gern machen." "Fährst du gern Schlitten?" Er lächelte, als er sich vorstellte, wie viel Spaß Takeru dabei haben würde. "Ich weiß nicht. Bin ich noch nie zu gekommen, ehrlich gesagt." "Wie?" Das erstaunte ihn. Jeder war doch als Kind mit seinen Eltern Schlitten gefahren. Gut, Aoi nicht, aber der was auch in Mie aufgewachsen. Und selbst wenn nicht, wäre das keine gute Idee gewesen. "Mama hatte nie Zeit dafür und mein Vater... du weißt ja." Er mochte es nicht, wenn sein Kleines traurig klang. "Ich versprech dir, Kleines, wir zwei fahren Schlitten und machen uns einen ganz tollen Tag." Mit erscheckender Klarheit bemerkte Kai etwas: Er wollte Takeru glücklich machen, mehr, als er jemals zuvor um das Glück eines anderen Menschen besorgt war. Er wollte ihn noch mehr lachen sehen und ihn für immer bei sich haben. Es wurde Zeit, dass sie zu seiner Familie kamen. Er musste seinen Eltern von Takeru erzählen. "Danke." Er konnte das wunderbare Lächeln in der Stimme hören. "Ich freu mich drauf." "Ich liebe dich," sagte Kai unvermittelt. Er musste es einfach in diesem Moment sagen. "Ich dich auch." Ko-ki wusste, dass IV tausendmal besser kochen konnte als er, aber er wollte seinen besten Freund heute etwas verwöhnen. Das war er ihm schuldig. Er hatte den Eindruck, dass er sich die letzten Tage zu viel um seine neue Beziehung und zu wenig um seinen Freund gekümmert hatte. "Du musst das nicht machen, ich kann auch kochen, ich koche gern, das weißt du doch und außerdem kann ich das eigentlich viel besser also du, nein, warte, dass sollte nicht so klingen, als ob du nicht kochen kannst, du kannst das auch, aber ich..." "Ist schon gut, Krümel. Ich mach ja nur etwas Suppe warm, wirklich kochen kann man das nicht nennen, oder?" "Nicht wirklich, nein, zum Kochen muss man frische Zutaten nehmen und selber zubereiten, eine Dose aufmachen ist nicht richtig kochen, aber ich weiß, was du meinst." IV stand lächelnd neben dem Herd und schaute fragend in den Topf. Gut, Ko-ki hatte wirklich nicht viel mehr getan, als eine Dose zu öffnen. Aber es war der Gedanke, der zählte, sagte er sich. "Ich hab mich gefragt, ob bei dir alles in Ordnung ist? Nicht nur mit Nao, allgemein meine ich." "Klar, mir geht es richtig gut, ich bin wirklich glücklich, Nao tut mir unheimlich gut und ich könnte den ganzen Tag grinsen wie bescheuert, einmal darum und wegen der Band, es läuft alles so gut und ich freue mich so für Shin und für dich, aber für Reno tut es mir leid, das ist so schade, dass es nichts mit ihm und Mitsuru geworden ist, ich gönne es ihm wirklich, aber ich kann darüber nicht traurig sein, weil ich einfach zu glücklich bin. Das erste Mal bin ich wirklich glücklich." Spontan umarmte Ko-ki den Kleineren. "Ein Glück. Ich mache mir immer Sorgen um dich." "Musst du nicht, ich bin stark, weißt du und ich werde immer stärker, ich geh jeden Tag trainieren, hier fühl mal!" Damit hielt IV ihm seinen angespannten Oberarm hin. Lächelnd tastete Ko-ki die Muskeln ab. Sie waren deutlich zu spüren. "Das erinnert mich an die Zeit, als wir den Box-Kurs besucht haben. Da hast du auch schon mal solche Muskeln gehabt." In der Zeit war IVs Selbstbewußtsein sehr angewachsen, doch dann hatten sie, wegen der Musik, damit aufhören müssen. DIe Zeit war zu knapp gewesen, als dass IV hätte trainieren können. In den letzten Wochen hatte er wieder Zeit gefunden. "Ich kann nur nicht anders, als mir um dich Sorgen zu machen." "Warum?" IV legte die Arme nun um Ko-ki. "Es geht mir wirklich gut." "Gewohnheit. Du bist halt mein bester Freund. Da ist das ganz normal, dass man sich Sorgen macht." Es war schon einige Zeit her, dass sie so Arm in Arm gestanden hatte. In der letzten Zeit holte sich IV seine Kuscheldosis verständlicher Weise von Nao. Er legte die Arme um IVs Hüften und zog ihn dichter zu sich heran. "Danke." IV legte ihre Stirnen aneinander. "Wirklich, danke." Einen Moment blieben sie so stehen, dann begann der Deckel über der Suppe laut zu klappern, als die Flüssigkeit zu kochen begann. Erschrocken drehte Ko-ki sich weg und hob den Deckel an. "Und jetzt erzähl mir von Shinpei, wie ist es mit ihm, was macht ihr, wo steckt er gerade, warum ist er nicht bei dir und was macht ihr alles, hast du schon mit ihm geschlafen und wie war es, war es schön und willst du es wieder machen?" Ko-ki musste laut lachen, als er die Fragen hörte. IV hatte sich während er sprach an den kleinen Küchentisch gesetzt und sah ihn nun verschmitzt lächelnd an. "Erste Frage, wo er gerade ist, ist einfach: Er arbeitet heute länger und kommt später her. Es ist schön, mit ihm zusammen zu sein. Aber wir gehen es langsam an. Wir sitzen abends viel hier und reden, schauen fern, sprechen über Musik und so. Wir haben noch nicht miteinander geschlafen." Er überlegte kurz, ob er es IV sagen sollte und entschied sich dann dafür. "Wir wollten, aber es war noch zu früh für ihn. Es ist ganz neu und du weißt ja, dass es anfangs nicht leicht ist, mit einem Mann zu schlafen." "Ich mag es total gern, mit Nao zu schlafen, aber es tut weh, ja, dass stimmt, also kann Shinpei nicht, wenn er unten sein soll, dann solltet ihr schauen, dass er oben ist oder magst du das nicht?" "Darüber haben wir nicht gesprochen. Es war irgendwie klar, dass ich oben bin, weil ich Ehrfahrungen mit Männern habe und er nicht.Shinpei ist schüchtern, glaube ich." "Ehrlich?" IV lachte. "Ja, ehrlich! Er hat bisher nur seine Frau gehabt, die zwei waren schon in der Schule ein Paar. Er kennt sich gar nicht aus und es ist alles neu für ihn, so mit einem Mann." Es war seltsam, mit IV zu sprechen und zu wissen, er hatte auch schon Sex gehabt. Bisher war IV immer der Kleine, der Krümel von ihnen gewesen. Dass er nun tatsächlich einen Freund hatte und so glücklich war, kam überraschend für Ko-ki. Aber es freute ihn. Er küsste IV auf die Stirn. "Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich dich um nicht in der Welt tauschen würde? Auch nicht gegen Shinpei." "Ich dich auch nicht." IV sprach langsam und überraschend ernst. "Du bist und bleibst nun mal der Mensch, der mir am wichtigesten ist." Dann lachte er. "Aber kochern kannst du einfach ganz und gar nicht, bitte, lass es sein, ich hab Angst, dass wir von dem Zeug krank werden, wie kann man Dosensuppe anbrennen lassen, das versteh ich nicht, wollen wir nicht lieber irgendwo essen gehen, auch wenn wir dabei vielleicht erkannt werden, das stört mich eigentlich gar nicht, ich freu mich, dass wir Fans haben und wenn sie uns nett ansprechen ist das toll, dann weiß man zumindest, bei wem unsere Musik ankommt, findest du nicht?" "Okay." Ko-ki lachte. Ihm war wirklich die Einlage in der Suppe angebrannt. IV hatte Recht - am Herd war er ein Alptraum. "Aber ich lad dich ein, klar?" Fortsetzung folgt... Kapitel 128: Wichtige Informationen ----------------------------------- Eine wundervolle Weihnachtszeit wünsche ich euch allen, liebe Leser! Heute mal eine Besonderheit: Mir gehören tatsächliche Leute! Sogar eine ganze Band! Einige hatten sich schon gewundert, wer denn nun Vistera sind. Ihr werdet sie nicht bei der PSC finden. Auch sonst nirgends. Die sind auf meinem Mist gewachsen, ebenso wie einige andere, heute auftauchende, Charas. Wichtige Informationen Miyavi packte die Unterlagen zusammen. Hatte er auch alles? Liste der neuen Bands - Vorhanden. Liste der Mitglieder der Bands samt Foto - Vorhanden. 15 Faltblätter für die neuen Jungs - Vorhanden. Kuss von Hiroto - Noch abholen. Schnell beugte er sich zu seinem Freund und küsste ihn. "Wofür war das jetzt?" Grinsend sah Hiroto zu ihm auf. "Einfach so, weil ich dich liebe." "Iebe," echote Ami. Sie war in einer Phase, in der sie alles versuchte nachzusprechen. Mit mehr oder weniger großem Erfolg. Er musste lächen. "Langsam müssen wir wirklich aufpassen, was wir sagen," gab Hiroto zu bedenken. "Keine Sorge, Sternchen, die schlimmen Dinge sag ich dir eh nur, wenn die kleine Maus nicht dabei ist." "Haha," machte Hiroto während er Ami auf den Arm hob. "Willst du dann? Ich denke mal, die Jungs warten auch schon." "Stimmt." Er schob sich seine Unterlagen unter den Arm und machte sich, seine Liebsten im Schlepptau, auf den Weg, die Neuen zu begrüßen. Sie warteten im großen Konferenzsaal auf ihn, gemeinsam mit einem Teil der anwesenden PSC-Musikern. "Hallo!" Er verschaffte sich laut Gehör und trat an dem Kopf der Tafel. Vor ihm etwa 30 Musiker, 15 davon so neu, dass sie ihre Verträge noch nicht unterschrieben hatten. Der Rest bestand aus Screw, Kagrra und Alice nine. Die Jungs von D=out und Born erkannte er, daraus schloss er dass die fünf unbekannten Gesichter Vistera sein mussten. "Ich schätze mal, ich kann mir die Vorstellung der eingesessenen Musiker sparen, aber sagt doch noch mal kurz, wer ihr neuen Jungs seid und was ihr spielt in der Band." Eigentlich wollte er das nur von Vistera wissen, aber er empfand es als unhöflich, wenn sich Born und D=out nicht auch vorstellen mussten. Es war der blondierte Sänger von D=out, der als erstes aufstand. "Hi. Ich bin Kouki, singe bei D=out und das sind meine Jungs: Hikaru und Ibuki an den Gitarren, Minase an den Drums und Reika am Bass." Dabei deutete er auf die jeweiligen Gesichter. "Willkommen." Miyavi lächelte ihnen zu. "Tja, ich mach dann mal weiter. Ich bin Tomo, der Drummer bei Born," stellte sich der nächste vor. "Ryouga, Gesang." Kurz und bündig. "Mein Name ist K und ich bin Gitarrist bei Born." "Ich spiele auch Gitarre, ich heiße Ray." "Und damit bleibe ich für den Bass, ich bin Kifumi," schloss der junge Mann mit dem gestreiften Pony. "Schön!" Miyavi lächelte. "Und ihr fünf?" "Ich bin Natsumi, das sind Yoji, Taichiro, Aki und Makoto, wir sind alle Sänger," stellte ein blonder Mann vor. Miyavi warf einen Blick auf seine Bilderliste. Wirklich, alles Sänger. "Und wer macht bei euch Musik?" Isshi sah die Jungs zweifelnd an. "Die kommt vom Band." Natsumi schien der Wortführer der Jungs zu sein. "Bei uns geht es nicht um altertümliche Rock-Scheiße, bei uns wird Musik gemacht, zu der die Leute tanzen wollen und WIR sind in der Lage uns synchron zu bewegen." Na, da machte sich aber jemand Freunde. Miyavi seufzte. "Auf jeden Fall habe ich hier für jeden von euch ein Merkblatt. Ihr solltet es lesen, bevor ihr nachher den Vertrag unterschreibt." Er machte sich daran, die Blätter zu verteilen. Hikaru las die ersten Zeilen mit großen Augen, sein Munde bwegte sich dabei mit. "Hier, wir brauchen kein Merkblatt." Natsumi reichte ihm fünf Blätter zurück. "Ist doch eh klar, was drin steht - keine Drogen, kein Sex, immer lieb und brav sein." "In dem halben Blatt geht es um Sex," bemerkte Tomo. Natsumi nahm die Blätter wieder an sich. Wie schnell sich doch eine Meinung änderte, dachte Miyavi. "Was soll das?" Der Wortführer starrte entsetzt auf Miyavis Zeilen. "Moment," Reika fasste sich ans Kinn. "Du gibst uns ernsthaft Listen, wer es hier mit wem treibt?" "Ich halte das für besser," erklärte Miyavi. "Ich will nicht, dass sich wer an jemanden ranmacht, der vergeben ist." "Himmel, der halbe Laden ist ein schwules Nest!" Taichiro sprang auf und feuerte den Zettel weg. "Wer vögelt hier eigentlich nicht miteinander?" "Dann hat hier keiner ein Problem mit schwulen Beziehungen," fragte Hikaru in den Raum. "Sicher nich," antwortete Shou. "Super, dann können Reika und ich ja offen sein!" Der zierliche Gitarrist warf sich dem seltsam überrumpelt schauenden Bassisten um den Hals und küsste ihn. "Igitt," steiß Yoji aus. "Hey." Izumi baute sich auf. Miyavi war selbst nur Sekundenbruchteile davor, etwas zu sagen, aber so überließ er es dem Drummer. "Was, Visu-Stricher?" Yoji drehte sich um. "Seid gefälligst still, was das angeht. Hier sind alle offen, was Beziehungen angeht." "Klar, wer sich anmalt wie Weiber steht drauf, durch genommen zu werden. Natsumi," Yoji wandte sich dem Wortführer zu. "Was sollen wir in diesem Saftladen?" "Ich dachte, das Angebot ist gut. Aber ich hab keine Lust, hier meinen Arsch hinhalten zu müssen." Der blonde Kerl stand auf. "Ich bin nur froh, dass wir noch nicht unterzeichnet haben. Irrenhaus!" "Den würde auch keiner wollen - Tanzmaus." Saga stand nun ebenfalls auf. So agressiv, wie der Bassist blickte, hatte Miyavi das dringende Gefühl, einschreiten zu müssen. "So das reicht! Wir wollen hier alle in Ruhe und Frieden zusammen arbeiten, nicht wahr Jungs?" Dabei legte er dem wütenden Natsumi eine Hand auf die Schulter. "Nimm deine widerlichen Finger von mir." "Raus," sagte eine weibliche Stimme von der Tür aus. Miyavi atmete auf. Das war die Erlösung. Nadeshiko war erschienen. "Was hast du Schnecke hier zu melden?" Abfällig musterte Natsumi die junge Frau mit den hüftlangen schwarzen Haaren und dem Lolita-Kleidchen. Miyavi musste lachen. Konnte es sein, dass Vistera sie wirklich noch nicht getroffen hatten? Scheinbar ja. "Viel." Sie lächelte und sortierte ihre Unterlagen. Dann zog sie einen der Verträge hervor und zerriß ihn langsam. "Dieses schwule Irrenhaus mit dem Nest für Visu-Stricher gehört mir. Ich hätte nie auf die anderen hören sollen, von wegen "Mit Boybands können wir einen ganz neuen Markt für uns erobern". Verschwindet! Husch, husch. Könnt ja mal bei Johnny´s anfragen, vielleicht haben die Verwendung für euch." "Das ist doch..." Natsumi schnappte seine Jacke und verließ mit seiner Band den Raum. "Was waren das denn für welche?" Miyavi sah seine Chefin an. "Natsumi ist der Sohn eines Freundes meines Vaters. Darum hab ich den Vorschlag überhaupt angenommen. Aber solche Leute brauchen wir hier nicht." Sie straffte ihre Schultern und wandte sich an die verblieben Neuzugänge. "Habt ihr noch etwas dazu zu sagen? Nein? Gut. Dann unterzeichnet bis morgen die Verträge. Sie sind wie besprochen, lest sie trotzdem noch einmal. Und dann willkommen in der PSC." "Das war heftig," murmelte Hiroto Miyavi zu. "Allerdings," nickte Miyavi, während sich die anderen Jungs nähr mit Born und D=Out bekannt machten. "Eine Boyband? In der PSC? Ich frag mich, wie sie sich dazu hat überreden lassen können." "Ihr weicher Moment, vermutlich." Hiroto lachte. "Schade, dann ist ihre weiche Seite für die nächsten drei Monate aufgebraucht." "Besser, wir lassen uns nichts zu schulden kommen." Wenn die Chefin verärgert war, dann hatten alle darunter zu leiden. Das wollte Miyavi verhindern, zumal er sich noch sehr gut an ihre Wut erinnerte, als Aoi und Uruha keine Wahl als ein Coming-Out gehabt hatten. Er hob Ami auf den Arm. "Fisu-Schticher," sagte sie mit glänzenden Augen. Kai richtete sich auf. Das war ein wirklich wichtiger und mehr als schwerer Weg. Er musste ihn gehen. Seine Hand suchte nach dem Handy, ein Bild von Takeru und ihm lächelte ihm entgegen. "Ihr wart unglaublich, wie immer toll!" Seine Mutter schloss ihn in die Arme und strahlte ihn an. "Sunako, lass den Jungen sich doch erstmal frisch machen," riet sein Vater ihr, klopfte ihm aber gleichzeitig auf die Schulter. "Wirklich, wunderbares Konzert!" "Danke, Ma, Papi." Er drückte seine Eltern an sich. War er wirklich größer als beide? "Ihr vier wart natürlich auch unglaublich!" Seine Mutter strahlte seine Kollegen an. "Und jetzt kommt ihr mit zu uns, es ist ja wohl Ehrensache, dass ich gekocht habe." "Schatz, das ist kein Kochen." "Gut, dann hab ich eben den Lieferdienst bestellt, aber die Jungs kommen mit. Und die zwei kleinen Engel natürlich auch." Sie deutete auf die Zwillinge. Zu sehen, wie sehr sie sich über den Nachwuchs seiner Kollegen freute, gab Kai einen Stich. Er würde ihr heute sagen müssen, dass es nie Enkel für sie geben würde. "Gern, Sunako-san." Aoi lächelte. "Aber lassen Sie uns kurz hier duschen, sonst riecht Ihr ganzes Haus nach durchgeschwitztem Rockstar." "Ich könnte den Duft in Flaschen füllen und an meine Freundinnen verkaufen. Die eine oder andere wäre ganz wild auf ein Date mit einem von euch." "Ma!" Kai schlug sich die Hand vor die Stirn. Irgendwo hatte er mal gehört, dass Männer sich immer das Ebenbild ihrer Mutter als Frau suchten. Takeru war zwar ein Junge, aber was die seltsamen Ideen anging, war er seiner Mutter wirklich ähnlich. Er fragte sich, ob er in Takerus Augen auch dessen Mutter ähnlich war. "Sunako-san, der Zug ist bei Aoi und mir leider abgefahren," Uruha lächelte seiner Mutter zu. "Schnell Jungs, wir haben hier Mannschaftsduschen, also ab!" Kai trieb seine Band in den Duschraum und warf im Laufen seine Sachen von sich. Ein fürsorgliches Staffmitglied hatte ihnen allen frische Kleidung auf Stühle neben den Duschen gelegt. "Sagst du es ihnen?" Reita stieg ihm gegenüber unter die Dusche und drehte sie voll auf. "Ja, ich - Himmel, du hast noch deinen Nasentanga um!" Er lachte. "Ich merk´s auch gerade." Reita versuchte, das nun nasse Tuch hinter seinem Kopf auf zu bekommen. "Lass mich mal." Ruki wechselte die Dusche und knotete. "Hier." "Danke." Der Bassist bedankte sich mit einem kleinen Kuss. "Ach und ich werde ausgeschimpft, wenn ich Uruha unter der Dusche anfasse, was?" Aoi bließ seine Wangen auf und schüttelte das nasse Haar. "Weil du deine Finger immer nicht bei dir behalten kannst, Liebling." Uruha reckte sich unter der Dusche. "Aber mal ehrlich, willst du ihnen wirklich sagen, dass du eine Mann liebst? Oder sowas in der Art?" "Haha. Ja. Takeru und ich sind seit über einem Jahr zusammen." Kai spülte sich den Schaum vom Körper. "Ich liebe ihn und ich liebe meine Eltern. Sie müssen es wissen." "Vielleicht ist dann alles anders," gab Aoi zu bedenken. Kai stellte entschlossen die Dusche ab. "Das ist er mir wert." Trotzdem tippe er im Auto eine hastige SMS an seinen Freund. "Kleines, ich kann heute Abend nicht anrufen. Wir sind gerade auf dem Weg zu meinen Eltern und ich habe vor, ihnen von uns zu erzählen." Kurze Zeit später piepte sein Handy mit einer Nachricht von Takeru. "Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst." "Ich will," tippte er. "Du gehörst zu mir und ich liebe dich. Das sollen sie wissen." Er dachte an das, was er am Vortag gekauft hatte. Sie mussten es erfahren. Dennoch war er unruhig, als er sich neben Ruki und seine Mutter an den Tisch setzte. "Die zwei sind allerliebst!" Er sah, wie seine Mutter eines der Babys auf dem Arm hielt und strahlte. "Danke," lächelte Aoi. "Wir wollen gar nicht so genau wissen, ob eure wirre Geschichte stimmt oder nicht," fügte Kais Vater an. "Die Kleinen sehen zumindest aus wie eine Mischung aus euch beiden." "Junge?" Seine Mutter sah ihn kurz an. Hatte er ein Geräusch oder etwas ähnliches gemacht, das ihn verraten hatte? "Was hast du?" "Ich werdet von mir keine Enkel erwarten können," platzte er heraus. "Blödsinn, nur weil du noch nicht die Richtige gefunden-" Kai unterbach seinen Vater. "Ich habe die Person, mit der ich zusammen bleiben will, schon gefunden." "Nun, dann ist es doch vielleicht einfach noch zu früh, um über Kinder nachzudenken. Wenn du sie liebst und sie dich, dann-" Diesmal war es seine Mutter, die ihrem Mann ins Wort fiel. "Warte." Sie hob die Hand. Kai entnahm ihrem Gesicht, dass es hinter ihrer Stirn auf Hochtouren arbeitete. Sein Hals wurde ganz trocken. Er griff nach dem Wein vor sich und versuchte, einen Schluck zu trinken. In seinem Hals schien ein dicker Kloss zu sein, der ihn am schlucken hinderte. "Aoi und Uruha. Ruki und Reita. Ihr habt es uns nicht gesagt, aber ich sehe euch beide doch. Yutaka, es ist keine Frau, oder?" Seine Mutter sprach ganz ruhig. Er konnte nur nicken. "Ein Kollege?" Wieder nur nicken. "Und liebt er dich?" Er versuchte, von seinem Glas hochzusehen und ihr beim Nicken in die Augen zu sehen. Aber er konnte nicht. Neben seiner Mutter wurde ein Stuhl gerückt. Sein Vater stand auf. "Seiichiro-san, warten Sie bitte!" Aois Stimme. "Nicht." Sein Vater wehrte ab. "Ich geh nur kurz eine Rauchen." Es wäre nicht halb so erschreckend gewesen, wenn Kai nicht gewusst hätte, dass sein Vater vor 10 Jahren damit aufgehört hatte. "Hier." Er sah, wie Ruki ihm seine Schachtel zuschob. Dann verschwand sein Vater vor die Tür. "Ma, ich..." er wusste nicht, was er sagen sollte. Es war so schwer, es seinen eigenen Eltern zu sagen. Seine Hand schob sich auf sein Handy, seine Verbindung zu Takeru. "Ja?" "Ich liebe ihn wirklich," brachte er schließlich hervor. Dann herrschte Schweigen am Tisch, bis sein Vater wieder hereinkam. Zeitgleich legte Kais Mutter ihre Hand auf seine. Er wollte weinen vor Glück, dass sie ihn nicht von sich stieß. "Gut." Kais Vater schenkte ihnen allen nach. "Ein Mann also?" "Ja." Kai nickte wieder, doch diesmal sah er seine Eltern an. Er war erwachsen, es war seine Entscheidung, wen er liebte. "Das kommt... überraschend." "Das war es für mich auch," gestand Kai. "Ich hatte nicht vor, mich in ihn zu verlieben." "Wer ist es?" Seine Mutter drückte seine Hand. "Hab keine Angst, Yutaka." "Es ist Takeru, der Sänger von Sug." "Ist der nicht ziemlich jung?" Sein Vater nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Er ist 20." Kai nickte. "Er ist... wunderbar. Bitte, seid mir nicht böse!" "Wie sollten wir?" Sein Vater zuckte die Schultern. "Wie du dich erinnerst, redet meine Mutter noch immer nicht mit mir, weil ich deine Mutter geheiratet habe. Gib mir etwas Zeit, mich daran zu gewöhnen." "Erzähl uns von ihm," bat seine Mutter. "Wie seid ihr zusammen gekommen und seit wann ist er schon dein Freund?" "Wir sind seit über einem Jahr zusammen. Ich wollte erst nicht, er hat richtig darum gekämpft, dass ich mich in ihn verliebe. Aber jetzt mag ich nicht mehr ohne ihn sein. Er ist was Besonderes." Wie sollte er Takeru beschreiben? Wie sollte er seinen Eltern klar machen, warum er diesen durchgeknallten Floh liebte? "Er bringt mich dazu, alles um mich herum zu vergessen und einfach glücklich zu sein." "Dann ist er nicht gut für dich." Sein Vater lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Was? Ich liebe ihn wirklich und ich fühle mich hundert, nein tausendmal besser, seit ich ihn habe." Dann sah er das Funkeln in den Augen seines Vaters. "Du bist so schon vergesslich, wenn das mit ihm noch schlimmer ist, dann fang ich ernsthaft an, mir Sorgen zu machen." "Papi!" Er lachte auf. "So mein ich das nicht, ich bin bei ihm einfach nur glücklich." "So siehst du auch aus, mein Junge." Ein leicht hilfloses Lächeln zeigte sich auf den Lippen seines Vaters. "Ich... muss auch mal kurz vor die Tür, okay?" Er schnappte sich Rukis Zigaretten, er wusste nicht, wo seine eigenen waren. "Hey!" Kai ignorierte Ruki. Vor der Tür wollte er sich eine der Zigaretten anzünden, als er bemerkte, dass er kein Feuerzeug hatte. Zeitgleich flammte eines vor seiner Nase auf. "Danke, Aoi." Er brachte die Zigarette zum Glühen und sah zu, wie Aoi seine ebenfalls anzündete. Dann ließ er sich an der Hauswand hinunter sinken. In seinen Knien war Pudding. Er war erleichtert, aber er hatte das Bedürfnis zu weinen. Er wollte Takeru in die Arme schließen, ihn seinen Eltern vorstellen und gleichzeitig wollte er nicht wieder in das Haus zurück. Aoi neben ihm sagte nichts, war einfach nur stumm da, rauchte mit ihm. Erst, als er sich langsam wieder aufrichtete und das Gefühl hatte, seine Beine würden ihn wieder tragen, sprach Aoi. "Ich beneide dich." "Es tut mir Leid." "Das muss es nicht." Aoi strich ihm druch die Haare, sie waren wohl durch einander geraten. Oder würden es jetzt sein. "Du kannst nichts dafür, wie meine Eltern sind. Und nun schreib Takeru, wie sehr du ihn liebst und dann komm wieder rein. Ich fürchte, sonst erzählt Ruki was über dein Kleines." "Okay." Er nickte. Dann beugte sich Aoi zu ihm hinüber und küsste ihn sanft auf den Mund. Der Kuss erinnerte Kai an den schrecklichen Abend nach der Verhandlung gegen Takerus Vater, war er doch mehr als nur Freundschaft aber noch nicht genug, um Liebe zu sein. Etwas dazwischen, was er so nur mit seinen Jungs kannte. Als Aoi die Tür hinter sich schloß, zog Kai sein Handy hervor. Takeru und er selbst lächelten ihn an. Ja, es stimmte. Er sah glücklich aus. Er begann zu tippen. "Hi Kleines. Ich hab es ihnen gesagt. Es ist okay. Noch fünf Nächte, dann bin ich wieder bei dir. Ich vermisse dich. Ich liebe dich." Fortsetzung folgt....... Kapitel 129: Ein ein Jahr altes Versprechen ------------------------------------------- Hallo und ein Frohes Fest euch allen! Ich danke euch mal wieder dafür, dass ihr mir nun schon so lange die Treue haltet und immer wieder mit meinen Jungs mitleidet und euch mit ihnen freut. Mir ist hier echt jeder Kerl unglaublich ans Herz gewachsen. Wenn ihr mir was schenken wollt, ich nehm jeden von ihnen ^^ Sollte es euch aber nicht möglich sein, mir einen der Jungs zu schenken, gehören sie mir nicht. Und nun viel Spaß mit meinem Weihnachtskapitel! Ein ein Jahr altes Versprechen Der Bus hielt vor dem PSC-Gebäube und Kai seufzte tief. Die Tour war wunderbar gewesen, ein voller Erfolg, aber er freute sich auf zuhause. Auf seinen Takeru. Gleichzeitig hatte er Angst davor. "Da wären wir," sagte Ruki und reckte sich. "Wieder daheim." "Zuhause ist immer noch in unseren Wohnungen, nicht die Firma," warf Aoi an. "Du weißt, wie ich das meine," lächelte Ruki. "Ja, ich weiß," lächelte Aoi zurück und stand auf. Dann schnallte er eines der Mädchen ab. "Was habt ihr heut enoch vor?" Uruha stieg, schon seine eine Tochter auf dem Arm, aus dem Bus aus. "Mich ins Bett werfen," antwortete Reita. "Hotels sind ja ganz nett, aber der Bus nervt. Aber im eigenen Bett ist es doch immer noch am gemütlichsten." Kai folgte ihnen aus dem Bus. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, den Parkplatz vom Schnne zu räumen und so stand er bis zu den Schienenbeinen im kalten Weiß. "Da schind schie!" Ein schwarzlila Lacketwas warf sich ihm an den Hals und noch dem Ausschlußprinzip erkannte er seinen Freund. Takeru hing ihm um den Haöls und küsste ihn heftig. Kai erwiderte den Kuss glücklich, aber er fühlte sich ungewohnt an. "Kleines, was hast du denn im Mund?" Er schob ihn etwas zur Seite und sah ihn an. Himmel, Takeru hatte offensichtlich gerade ein Shooting zur neuen Single hinter sich gebracht - oder steckte noch mitten drin. Er hatte Kai von den Outfits erzählt, aber sie waren noch nicht fertig gewesen, als Gazette auf Tour gefahren waren. Er sah also die Lackungetüme nun zum ersten Mal. Als er hinter Takeru die anderen vier von Sug langsamer aus dem Gebäude kommen sah, taten ihm die Schneiderinnen der PSC spontan sehr leid. Was hatte sich sein Liebling da nur wieder einfallen lassen? "Vampirschähne!" Takeru zeigte ihm stolz die kleinen spitzen Eckzähne. Nun, das erklärte zumindest seinen neuen Sprachfehler. "Wir schind gansch bösche und gefährlische Dämonen! Und isch bin ein Vampir, guck!" "Solange du nicht in der Sonne glitzerst ist mir das recht." Kai lächelte. "Dann müsste ich dich nämlich leider verlassen." Obwohl, wenn er es sich recht überlegte, dann glitzerte Takeru öfters in der Sonne. "Klar, wenn isch scho impotent werde, ischt das okay." Takeru lächelte. "Isch hab disch scho vermischt!" Wieder küsste er ihn. Kai empfand die Zähne als störend, aber es war dennoch schön, ihn wieder in die Arme schließen zu können. "Und jescht erschähl isch dir die anderen Neuigkeiten!" "Na rück raus damit, du platzt ja gleich!" Kai lachte ihn an. "Wir werden Maischor!" "Hä?" Das hatte Kai nicht verstanden. "Wir werden Major," übersetzte Yuji ihm mit einem breiten Grinsen. "Takeru freut sich seit Tagen darauf, dir das zu erzählen." "Kleines, das ist ja Wahnsinn!" Das war ein riesiger Schritt für Sug und Kai freute sich ehrlich für sie. "Ich gratuliere euch." "Ja, Gratulation," stimmte Ruki zu. "Das muss gefeiert werden," sagte Reita. "Morgen bei mir und Ruki, kommt vorbei." "Morgen erscht?" Takeru zog eine Schnute. "Ich will nur noch heim und mit Ruki..." Reita unterbrqach sich. "Poppen," beendete Takeru ginsend seinen Satz. Da Reita rot wurde ging Kai davon aus, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. "Verschteh isch, isch will esch auch wieder mit Kai treiben, bisch das Bett wackelt." "Takeru!" Kai wurde rot wie Reita. "Ischt dosch scho!" Takeru grinste. "Isch schieh misch nur schnell um, dann können wir losch!" Und nimm bitte die Zähne raus, dachte Kai. Takeru wirbelte schon wieder ins Gebäude. "Seit ihr denn fertig mit dem Shooting," fragte Uruha Masato, der grinsend stehen geblieben war. "Wir vier noch nicht, aber Keru hat seine Einzelbilder schon durch." Masato folgte seinem Sänger langsam. "Du bist dir sicher?" Aoi war nah an Kai herangetreten und sprach leise mit ihm. "Wenn nicht, dann mach es nicht." "Ich bin mir vollkommen sicher." Automatisch strich Kai über seine Tasche und seinen Einkauf darin. "Gut." Aoi nickte langsam. "Worüber sollst du dir sicher sein?" Chiyu war noch draußen und musterte Kai skeptisch. "Sag ich nicht. Aber ich bin mir sicher, das ist das Wichtigste." Schon kam Takeru, diesmal in Zivil, wieder aus der Firma gestürmt, zwei Hunde auf dem Arm und einen Rucksack auf dem Rücken. "Scho, Schabu-schan hat schich gut mit Luschy verschtanden. Mischt, isch hab die Schähne vergeschen." Takeru drückte Ruki seinen Hund in den Arm, setzte Lucy auf dem Boden ab und fummelte sich die Zähne aus dem Mund. "Chiyu, bringst du die zurück?" "Eh.. okay." Entgeistert sah Chiyu auf die Zähne in seiner Hand. Kai grinste. Sein LIebling war unmöglich. "So, dann fahren wir jetzt! Kai, komm ich hab noch eine Überraschung." Takru zog ihn über den Parkplatz und er hatte gerade noch Zeit, seinen Kollegen zu winken, bevor Takeru stolz wie Bolle vor einem pinken Mini anhielt. "Meiner!" "Seit wann hast du den Führerschein?" Kai schluckte. Takeru fuhr Auto. Und das bei dem Schnee. "Letzte Woche und dann hab ich mir den hier gekauft. Eigentlich hab ich ihn schon vor ein paar Wochen gekauft, das ist eine Sonderlackierung und ich musste vorbestellen. Ist er nicht toll? Komm, ich fahr uns heim." Etwas unsicher stieg Kai in den kleinen Wagen. Innen war er so pink wie außen, allerdings hatten die Bezüge das Pink in Form von Leomuster. Wenn es ein Auto gab, das "mein Besitzer ist schwul" schrie, dann dieses. Kein Wunder, dass Takeru es extra hatte bestellen müssen. Zu Kais Überraschung fuhr Takeru aber mehr als gut. Er war langsam und umsichtig unterwegs, Kai hatte keine Grund zu meckern. Als sie in ihre Straße einbogen, wurde er langsam nervös. Er musste Takeru dazu bekommen, das Haus zu verlassen, sonst würde seine Überraschung nichts werden. "Und jetzt ins Bett," orderte Takeru, als er die Tür Minuten später hinter ihnen zufallen ließ. Sofort schlang er die Arme um Kai und küsste ihn lange und ausdauernd. Ohne die falschen Zähnchen fühlte es sich wieder viel besser an, so unglaublich gut. Kai musste sich von Takeru lösen, sonst würde er wirklich gleich wieder mit ihm im Bett landen. Aber das wollte er heute nicht, zumindest nicht so. "Was ist?" Takeru sah ihn verwirrt an. "Ist was passiert?" "Nein." Kai küsste ihn beruhigend auf die Stirn. "Ich muss mich nur ausruhen. Im Bus bin ich nicht zum Schlafen gekommen, letzte Nacht waren die Zwillinge unruhig. Und wir waren ewig unterwegs." Tatsächlich wurde es schon wieder dunkel draußen. Das traf sich gut für seinen Plan. "Ich will nur duschen, was essen und schlafen." "Okay." Takeru nickte. "Aber kuscheln ist doch drin, oder?" "Klar." Kai ging in die Küche und warf einen Blick in den Kühlschrank. Nur Süßkram und Fertigfutter. "Haben wir keine Melonenbrötchen mehr?" "Nein, willst du welche?" Takeru sah ihm über die Schulter. "Ich hab da echt Hunger drauf grade," log Kai. Er musste ihn aus der Wohnung bekommen. "Geh du duschen, ich lauf schnell zum Supermarkt und hol uns welche, okay?" Takeru lächelte und winkte. Gut, das hatte geklappt. Super, dachte Takeru, soviel also zu seinem wilden Abend mit Kai. Er hatte den anderen so vermisst und in den letzten drei Tagen schon wie blöde von ihrem Wiedersehen im Bett geträumt, dass er ganz kribbelig geworden war. Und nun war Kai zu müde für mehr als kuscheln. Nicht, dass er kuscheln nicht mochte, aber Takeru brauchte gerade mehr. Und nun lief er mit einer Tüte Melonenbrötchen im Dunkeln durch den Schnee, statt sich mit Kai in den Laken zu wälzen. Er war kurz davor, bockig zu werden. Vermutlich wäre er es auch geworden, wenn er Kai nicht hätte verstehen können. Eine Tour laugte aus und strengte an. Das war immer der Fall und er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein mochte, wenn zwei Babys mit dabei waren. Während er die Tür aufschloss, entschied er sich, nicht zu murren und Kai mit einer Rückenmassage zu verwöhnen. Vielleicht weckte das ja Kais Lebensgeister wieder und er bekam doch noch Lust, mit ihm... Takeru stockte. Das Licht in der Wohnung war gelöscht worden, stattdessen hatte Kai einige Kerzen im Wohnzmmer entzündet. Was hatte er vor? "Kai?" Unsicher und überrascht trat er ins Wohnzimmer. Kai saß auf dem Sofa, zwei Gläser Wein auf dem Tisch und knetete seine Hände. "Komm her, setz dich," forderte Kai ihn auf. Takeru ließ den Beutel mit den Brötchen auf der Kommode liegen, strich seine Schuhe von den Füßen und setzte sich neben Kai. "Was ist los?" "Gib mir mal dein Handy," forderte Kai ihn auf. Verwirrte reichte er es ihm. Wollte Kai überprüfen, ob er treu war? Nun, in seinem Handy würden sich keine Anzeichen für Untreue finden. Wie auch? Er war treu. Aber Kai untersuchte nicht die SMS oder Nummern. Er stellte das Handy schlicht aus. "Du machst mir gerade Angst, Kai," gab Takeru zu. Sein Freund verhielt sich mehr als seltsam. "Das wollte ich nicht, entschuldige! Hier." Kai reichte ihm das Glas mit dem Rotwein. Er roch süßlich und schwer. "Willst du mich abfüllen oder sowas?" Zumindest hatte er keine Angst, dass Kai Schluss machen würde. Das tat man nicht bei Wein und Kerzenschein. "Nein." Kai stieß langsam mit ihm an. "Ich habe dich vermisst, Kleines. Sehr sogar." "Ich dich auch," sagte Takeru, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Er kannte sich nicht mit Weinen aus, aber dieser hier schmeckte hervorragend. "Meine Eltern wollen dich kennenlernen, weißt du?" Kai lächelte. "Schön. Kai, du bist nicht müde oder?" "Doch, schon, aber das ist mir gerade nicht wichtig," gab Kai zu. Dann stellte er sein Glas weg und wurde so ernst, das Takeru es ihm gleichtat. "Weißt du noch, was ich vor fast einem Jahr zu dir gesagt habe?" "Viel, aber..." "Auf der Hochzeit," grenzte Kai ein. Auch an diesem Abend hatten sie viel geredet, er konnte sich nicht erinnern, was Kai meinen könnte. Also schüttelte er den Kopf. "Eines Tages, habe ich gesagt." Damit holte Kai eine Schachtel zwischen den Kissen hervor und klappte sie auf. Takeru schlug die Hände vor den Mund und spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte und die Tränen in die Augen stiegen. In der Schachtel lagen zwei Ringe. "Kai..." "Pscht," machte Kai. "Hör einfach nur zu, okay?" Er konnte nur nicken. "Damals hast du gefragt, ob wir beide auch mal heiraten würden. Ich habe gesagt, das würden wir, eine Tages. Ich hab keinen Priester und keine Feier, keine Blumen und keine Anzüge, ich hab niemanden hier, der es bezeugen kann, aber ich wünsche mir, das heute eines Tages ist. Es sind nur zwei Ringe, aber ich wünsche mir mehr als alles andere, dass wir sie tragen und das ich dich ab heute als meinen Mann bezeichnen darf. Als du angefangen hast, mir hinterherzulaufen, hätte ich nie gedacht, dass ich dich mal so sehr lieben würde, dass ich Streit mit meinen Eltern riskiere. Aber ich liebe dich so sehr! Ich liebe dich so unglaublich, dass ich keinen Tag mehr ohne dich sein will. Ich brauche dich, du bist mein Licht, mein Engel, mein Leben. Willst du immer noch mein Mann sein?" Tränen liefen über Takerus Gesicht. Er erinnerte sich an das Gespräch, aber er hatte nicht gedacht, dass Kai es ernst genommen hatte. Sie waren damals noch nicht so lange ein Paar gewesen, dass es spruchreif gewesen wäre. Nun diese Worte von Kai zu hören und ihn dabei zu sehen, wie er unsicher lächelte und sich seine Wangen röteten, war mehr, als er ertragen konnte. Er konnte nicht anders, als unter Glückstränen zu nicken. "Natürlich will ich das, ich... ich liebe dich," brachte er mühsam hervor. Kai nahm einen der Ringe heraus. Er war schmal und silbern, eine Reihe pinker Steine war darin eingelassen. Er griff nach Takerus Hand. "Dann sei von jetzt an mein Mann. Ich liebe dich mehr, als ich es sagen kann und will dich nie wieder verlieren. Ich verspreche, dass ich immer auf dich acht geben werde, dass ich dich niemals betrügen werde und dich lieben werde, bis mein Herz nicht mehr schlägt." Dabei steckter er den Ring an Takerus Finger. Beide Hände zitterten. Kais Worte trafen ihn tief ins Herz. Er wollte auch etwas sagen, etwas wichtiges, bedeutendes. Aber Takeru konnte nur mit Tränen in den leuchtenden Augen nach den zweiten Ring, ebenfalls silbern aber mit weißen Steinen besetzt, greifen und Kais Hand nehmen. Es kostete ihn Mühe, die Hand so ruhig zu halten, dass er den Ring über Kais Finger bekam. Aber es gelang ihm. "Ich bin dein Mann, ich bin dein, für immer. Kai, ich liebe dich und..." er brach ab. "Das ist so unfair, du hattest Zeit dir zu überlegen, was du sagen willst und ich muss improvisieren!" Er holte tief Luft. "Himmel, ich liebe dich und werde dir immer treu sein, und immer bei dir sein. Ich will, dass wir zusammen sind, immer." Der Ring steckte auf Kais Finger. Takeru sah von ihren Händen zu Kais Gesicht auf. Auch in den Augen des anderen schimmerten Tränen. Er schlang die Arme um Kai und küsste ihn lange. Seinen Mann. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Eigentlich sollte noch ein Kapitel mit anderen Jungs vorher kommen, aber ich konnte nicht widerstehen und hab das hier vorgezogen. Und ja, es ist eigentlich kein Weihnachtskapitel in dem Sinn, aber ich wollte es euch zu Weihnachten geben, weil es ein besonderes Kapitel ist. Kapitel 130: Zwei Naos und ihr Freitagabend ------------------------------------------- Hallo! Da ich nicht weiß, ob das Kapi noch vor Mitternacht freigeschaltet wird (auch Schreifalter dürfen schließlich feiern) wünsche ich euch allen ein wunderbares und glückliches 2011, voller Freude, Liebe und Musik. Allein mit dieser Story haltet ihr mir jetzt seit fast 2 Jahren die Treue und ich danke euch ganz ehrlich dafür, auch, wenn mir niemand hier gehört. Und nun, eine Frage für 2011: Are You ready to Rock? Zwei Naos und ihr Freitagabend Nach der Katastrophe von Pärchenabend mit Miyavi, Yuuto, Chiyu und Toras, mittlerweile ehemaliger, Freundin hatte Nao sich eigentlich geschworen nie wieder auf einen Pärchenabend zu gehen. Vielleicht hatte er den letzten Pärchenabend aber auch nur so schlimm gefunden, weil als einziger Singel gewesen war. Es mochte aber auch daran gelegen haben, dass Shou angetrunken versichert hatte, dass Yuuto viel besser küsste als Saga, was dieser nicht auf sich hatte sitzen lassen wollen. Saga hatte sich erst beruhigen lassen, nachdem Shou ihm erklärt hatte, dass er auf jeden Fall besser küsste als Tora. Was wiederum nicht unerheblich dazu beigetragen hatte, dass dessen Freundin nun seine Ex war. Oder es hatte daran gelegen, dass Saga sich nach ihrem Abgang auch noch damit brüstete, der beste im Bett zu sein, was einen Lachanfall von Miyavi ausgelöst hatte. Das wiederum hatte dazu geführt, dass Hiroto erfuhr, dass sein Freund früher mal mit dem Bassisten geschlafen und es nie erwähnt hatte. Yuutos Versuch, das Ganze zu schlichten, indem er meinte, fast jeder hätte schon mit Saga geschlafen, das wäre doch nichts besonderes, hatte leider zur Folge, dass Shou der Meinung war, auch sein Freund sei in den Genuss von Saga gekommen. Den Rest hatte Nao nicht mehr mitbekommen, da er sich lieber mit Chiyu in die Küche verzogen hatte. Und doch, trotz dieser traumatischen Erfahrung, war er wieder auf einem Pärchenabend gelandet. Diesmal hatte er aber das gute Gefühl, dass es nicht mit Tränen und zerbrochenen Beziehungen enden würde, was unter anderem daran lag, dass er nicht seinen Kindergarten von Band um sich herum versammelt hatte. Und dann lag es daran, dass er sowohl bei sich und seinem IV als auch bei Ko-ki und Shinpei ein wirklich gutes Gefühl hatte. Vor ihm in der Küche stand IV und schnitt Paprika klein. Er hatte jede Hilfe in der Küche abgelehnt, wollte für seine Freunde allein kochen. Nao grinste. Ablenken hatte er nicht abgelehnt. Er umarmte IV von hinten, als dieser das Messer zur Seite gelegt hatte. "Was wird das?" IV legte einen Arm rückwärts um ihn herum und zog ihn zum Kuss zu sich. "Ich will kochen, sonst wird das heute nichts mehr." "Ich muss dich nur kurz küssen," antwortete Nao und ließ seinen Worten Taten folgen, indem er IVs Mund eroberte. Dann gab er ihn wieder frei, da auf dem Herd die Töpfe kochten und er nicht schuld sein wollte, wenn sein Freund mit dem Essen nicht zufrieden war. "Kann ich wirkilch nicht helfen?" "Nein, ich muss nur noch die Paprika anbraten, die Soße ist fertig, der Reis auch und wenn ich das dann alles aufgefüllt habe, können wir essen, also, wenn du den Tisch gedeckt hast und die beiden fertig sind mit dem Spiel aufbauen, sie sollten langsam fertig werden, sonst müssen sie es nach den Essen weiter aufbauen, das ist gleich fertig und sonst wird es kalt." "Gut." Nao nickte und lößte sich von IV, der schon dabei war, die Paprika in die Pfanne zu schieben. Er warf einen Blick auf seine beiden Drummer-Kollegen. Ko-ki und Shinpei waren im Wohnzimmer dabei, ein Spiel aufzubauen. Irgendwie hatte er sich von seinem Freund breitschlagen lassen, bei einem albernen Brettspiel mitzuspielen. Das hatte er schon lang nicht mehr getan. Vielleicht lag die Begeisterung IVs und Ko-kis für dieses Spiel in ihrem Alter begründet. Plötzlich kam er sich unglaublich alt vor. Dass sein Geschirr zusammen passte, half da nicht sonderlich. Gegen die drei Jungen in seiner Wohnung war er alt. Seufzend machte er sich daran, den Tisch zu decken. "Nao?" Ko-ki berührte ihn am Arm. "Kann ich dich kurz sprechen? Shinpei übernimmt hier." Nao nickte und wurde von Ko-ki aus seiner eigenen Wohnung bugsiert. "Es geht um IV," begann Ko-ki. "Hab ich mir gedacht." Sie hatten nicht viel gemeinsam, außer hren Drums, über dass Ko-ki sonst hätte mit ihm reden können. Und wegen einer Diskussion über Drum-Sticks hätte er ihn nicht vor die Tür gezerrt. "Du bist doch gut zu ihm, oder?" "Natürlich," versicherte Nao. "Ich kenne IV schon verdammt lange und ich hab ihn noch nie so glücklich gesehen wie jetzt. Seit er mit dir zusammen ist, wird er lockerer, weniger nervös und wenn er es nicht merkt - und man es ihm nicht sagt - werden sogar seine Sätze kürzer." Nao nickte. Das war ihm auch schon aufgefallen. "Er liebt dich ohne wenn und aber. IV ist... schwierig." Ko-ki suchte scheinbar nach den richtigen Worten. "Er will erwachsen sein, aber er kann es nicht immer sein. Bisher hatte er wirklich viel Pech im Leben gehabt, ich weiß nicht, in wieweit du darüber bescheid weißt?" "Ich weiß, woher die Narbe kommt und wie es kommt, dass er mit seinem Alter lügen muss. Und warum es ihm so wichtig ist." "Gut. IV hat es verdient, glücklich zu sein. Dränge ihn zu nichts, klar?" "Wenn es um Sex geht, da richte ich mich ganz nach ihm." Er wolllte nicht mit Ko-ki über den Sex mit IV reden. Das ging, von seiner Seite aus, Ko-ki nichts an. Wenn IV selbst mit Ko-ki darüber gesprochen hatte, war das etwas anderes. Auch wenn es ihm unangenehm war, daran zu denken, was Ko-ki womöglich über ihn wusste. Auf der anderen Seite schätzte er IV nicht so ein, dass er allzu private Dinge über ihn erzählt hatte. "Ich weiß. Er liebt es, mit dir zu schlafen. Himmel, ich fürchte, er wird so süchtig danach werden, wie Takeru es nach Sex mit Kai ist." Nao errötete. Offensichtlich hatte IV doch so einiges erzählt. "Aber um diese Sache geht es mir nicht. IV ist glücklich, wenn er mit dir schläft und dann bin ich zufrieden damit. Es geht mir um was anderes." Der junge Drummer wurde ernst. "IV ist süß, er ist auf eine Art unschuldig und neugierig. Wenn er nicht mehr unschuldig ist, und es wird nicht mehr lange dauern, dann hat er seine nervöse, aufgeregte Art beim Sex verloren und wird alles probieren wollen, dann liebe ihn weiter. Du hast dich in ihn verliebt, als er noch nicht so war wie jetzt. Aber du warst es, der aus ihm gemacht hat, wer er jetzt ist. Wage es nicht, mit ihm Schluß zu machen, wenn der Reiz verflogen ist." "Keine Sorge." Er sah Ko-ki fest an. Es war schön, dass er sich so um seinen Krümel sorgte. Aber unnötig. "Ich liebe ihn wirklich." "Gut. Denn wenn du ihm weh tust, wirst du das bitter bereuhen." "Wie gesagt: Keine Sorge." Während des Essens, und auch während des späterens Spiels, war Ko-ki nicht anzumerken, dass er Nao zur Schnecke gemacht hatte. Es schien Nao aber so, als würde der Junge ihn an IV Seite akzeptieren und ihn nicht mal unsympatisch finden. Er zumindest mochte den besten Freund seines Freundes langsam immer mehr. Es hatte ihm unheimlich imponiert, dass Ko-ki sich nicht davon hatte abschrecken lassen, dass er sein Senpai war, sondern klar gemacht hatte, wie er zu IV stand. Jetzt, als IV die Tür hinter ihren Gästen schloss, umarmte er seinen Freund erneut. "Das war nett heute abend," sagte er. "Was wollte Ko-ki von dir, als er mit dir raus ist?" "Mir sagen, wie wichtig du ihm bist und dass ich dir nicht weh tun soll," gab er zu. Dann küsste er IVs Nacken. "Dabei ist das gar nicht nötig. Ich werde dir nicht weh tun." "Ich weiß." IV lächelte. "Aber ich bin froh, dass sie weg sind, also, der Abend war toll, aber ich will allein mit dir sein, damit wir ins Bett können, weißt du, ich will wieder mit dir schlafen, das ist so schön, wenn du mich berührst und-" Nao stoppte ihn mit einem tiefen Kuss. "Du hast dich schnell an das Gefühl gewöhnt, was?" "Ja, es tut zwar immer weh, aber dann wird es so toll und ich hab das Gefühl ich fliege, ich hätte nie gedacht, dass es so wunderbar ist." Während er das sagte, strich IV unter Naos Pulli. Seine Gesten waren nicht mehr so zögerlich wie am Anfang, sie zeigten klar, was er wollte. Und das war heute eindeutig Sex. Wieder küsste Nao ihn, zog ihn dabei an sich. Es war ein anderes Gefühl als bei den ersten Umarmungen. Das Training machte sich bemerkbar und langsam aber sicher wurden IVs Muskeln deutlich spürbar. Er war nicht mehr der unsichere, kleine Krümel. IV wand sich in seinen Armen, zog ihm den Pullover über den Kopf. "Schlaf mit mir," bat er. Nao konnte es ihm nicht abschlagen. Für Kagrras Nao versprach es ein ruhiger Freitagabend zu werden. Sie hatten früh Feierabend gemacht und da auch kein Auftritt anstand, hatte er das ganze Wochenende Zeit zu faulenzen. Eigentlich sah das nach einem gewaltig langweiligen Wochenende aus, wenn Nao ehrlich war. Da seine Jungs zudem auch noch beschlossen hatten, alle etwas mit ihren Partnerinnen, oder im Fall von Isshi und Izumi gemeinsam, zu machen, war der Bassist übrig geblieben. Gut, würde er sich halt einen wirklich faulen Abend mit seinen Seifenopern machen. Unter der Woche kam er meist nicht dazu, sie zu sehen, darum zeichnete er sie, genau wie Reno, immer auf und hockte sich dann stundenlang mit Bier und Chips oder Pizza vor den Fernsehr. Er lächelte, als er beschloss, dass das ein guter Plan war. Er würde sich die Folgen von gestern und heute ansehen und nach den ersten dreien eine Pizza bestellen. Nao griff nach der Fernbedinung und drückte auf Start. Nur dann passierte nichts. Gar nichts. "Verdammt," murmelte er. Wie es aussah, hatte er die vergangenen zwei Tage nicht eine Folge seiner Serien aufgezeichnet. Und das gerade jetzt, wo er wissen wollte, ob sie nun tot war oder nicht! Super, sein Abend war gelaufen. Grummelig warf er die Fernbedingung in die Sofaecke. Saß er also allein in seiner Wohnung und würde sehen, was der Fernsehr so hergab und Montag Reno unauffällig fragen, was denn nun passiert war. "Genau!" Nao sprang auf und griff nach dem Telefon. Das war die Lösung! Eine halbe Stunde später stand er vor Renos Tür, einen Sixpack Bier unter dem Arm und klingelte. Zum Glück wusste er diesmal, wo er hin musste. "Hi Nao!" Reno öffnete ihm die Tür. "Hat dein Recorder aufgegeben oder was ist passiert?" "Kann auch sein, dass ich es vergessen hab einzustellen. Danke, dass du mich mitschauen läßt." Er zog seine Stiefel aus und lächelte Reno an. Der andere war offensichtlich schon unter der Dusche gewesen, hatte noch nasse Haare und trug einen schlabberigen Hausanzug. Außredem war er ungeschminkt und erst jetzt fiel Nao auf, dass Reno sonst scheinbar immer ein wenig Makeup trug. "Du siehtst putzig aus ohne die ganze Farbe im Gesicht." "Erzähl es wem und du bist tot," murrte Reno, aber Nao konnte sehen, dass er rot wurde. "Sag mal, wie alt bist du eigentlich? Ich schlepp hier Bier an und weiß nicht mal, ob du das schon darfst." "Ich bin 22, ich darf das. Und ich hab uns Pizza bestellt." "Darfst du die denn?" So schlank und sexy wie Reno war, hatte Nao ernsthaft Sorgen, dass man die Pizza sofort sehen würde. "Stell dir vor, ja. Ich muss mir anschließend nur den Finger in den Hals stecken." "Was?" Nao packte ihn. "Mach nicht so einen Scheiß!" Erst da sah er, das Reno grinste. Der Jüngere hatte ihn verarscht. "Es macht so einen Spaß, dich zu ärgern, Nao. Du glaubst einfach alles. Nein, ich ess gern mal Pizza. Die Kalorien bekomm ich mit Sex locker runter." "Du verarscht mich doch schon wieder, oder?" Er war sich nicht ganz sicher, wenn er ehrlich war. "Nur zur Hälfte." Reno grinste noch breiter. "Wir sind allein, Ryoga ist mal wieder unterwegs." "War das mit den diversen Freundinnen eigentlich auch ein Scherz?" Nao fragte lieber nach. Seine Band sagte immer, er würde alles glauben und das würde es leicht machen, ihn zu verarschen. "Nein, das stimmt." Reno ließ sich auf das Sofa fallen und öffnete sich ein Bier. "Heute ist er bei einer, deren Mann auf Geschäftsreise ist." "Hat er kein schlechtes Gewissen? Ich meine, sie ist verheiratet." Nao setzte sich, ebenfalls mit einem Bier, daneben. "Ist doch ihre Ehe, nicht seine." Reno zuckte die Schultern. "Und ich wette, ihr Mann hat auch eine andere." "Warum sind die Leute so?" "Wie?" "Na, warum betrügen sie einander?" "Geilheit," grinste Reno. "Kennst du das nicht, wenn du so dringend mit einem Menschen Sex haben musst, dass alles andere egal ist?" "Nein," gab er zu. "Ich hab immer Beziehungen." "Beziehungen sind öde," urteilte Reno. "Ich hab das mit Mitsuru versucht und das war ein Reinfall. Ich hab lieber Sex und dann ist gut." "Aber das ist doch schade, oder nicht?" Er war lieber allein, als oberflächlichen Sex zu haben. "Nein. Ich hab ja Freunde, von denen bekomme ich alles, was ich brauche. Außer Sex halt. Ich würde nie mit einem meiner Freunde schlafen. Wenn Sex in eine Freundschaft gerät, macht der nur alles kaputt. Erst ist es toll, man hat Spaß miteinander und dann puff! ist auch die Freundschaft hinüber." Reno unterstrich seine Worte mit einem Klatschen. "Das muss nicht sein." "Und wenn du dich verlieben würdest?" Reno dachte einen Moment nach. "Dann schon, aber nur, wenn ich mir sicher wäre. Ich..." Die Türklingel unterbrach Reno. Ihre Pizza war da. Während Reno das Essen in Empfang nahm, dachte Nao nach. War Reno noch nie verliebt gewesen? Der Gedanke fühlte sich komisch an. "ESSEN!" Reno plazierte die Kartons zwischen ihnen. "Dann mal los, ich will auch wissen, wie es weiter geht!" Vier Stunden, drei Bier, eine Pizza und acht Folgen miesester Schauspielkunst stand Nao auf. "Jetzt wissen wir immer noch nicht mehr, verdammt!" "Das ist doch immer so - sie beenden die Folgen, wenn man denkt, jetzt erfährt man was. Und dann passiert zwei Folgen lang gar nichts auf der Baustelle." "Das nervt," meinte Nao und gähnte. Er sollte heim fahren. Als hätte Reno seine Gedanken gelesen schüttelte er den Kopf. "Du bliebst hier, nach drei Bier fährst du mir nicht mehr. Es ist glatt draußen." "Ich sollte ab jetzt mit der Bahn zu dir fahren." Er grinste. "Immer, wenn ich hier bin, trinke ich was und dann muss ich hier schlafen. Ich kann nicht immer in Ryogas Bett schlafen." "Allerdings nicht," hörte er Ryogas Stimme plötzlich. Wann war der denn wieder gekommen? Da er noch im Mantel war, ging Nao von gerade eben aus. "Sorry, ich ruf mir ein Taxi," sagte er. "Quatsch nich, mein Bett ist breit genug." Reno nahm seinen Arm und zog ihn wieder runter. "Toll, dann kann ich wieder vor lauter Stöhnen nicht schlafen, oder wie?" Ryoga verdrehte die Augen. "Nao und ich sind nur Freunde," wehrte Reno ab. Nao nickte schnell, während sein Herz komisch pochte. Ryoga sollte nicht glauben, er hätte was mit Reno, auf keinen Fall! "Was machst du überhaupt wieder hier?" "Sie hat Geschäftsreise gesagt, meinte aber wohl Geschäftsessen. Ich musste das Bett räumen, bevor ihr Gatte wieder da war." Entnervt zündete Ryoga sich eine Zigarette an. "Biste denn noch zum Schuß gekommen?" "Was denkst du denn?" Ryoga grinste. "Und du?" "Heute kein Bedarf," lachte Reno. "Schade, ich dachte, du hast ihn dir eingeladen, damit hier was abgeht." "Ich bin hier, hallo!" Nao winkte auffällig. Mein Gott, er saß neben ihnen. "Sorry." Reno drückte ihn. "Das ist bei uns nicht weiter ungewöhnlich." Ein intressante Freundschaft, fand Nao, sagte aber nichts weiter. Erst, als er später neben Reno ins Bett legte, kam das Gespräch wieder auf das Thema zurück. "Nao?" Der junge Gitarrist kuschelte sich in die Decken. "Hm?" "Ging dir das zu unter die Gürtellinie, mit Ryoga vorhin?" "Nein. Meine Band ist da nicht besser, glaub mir." Er grinste. "Darf ich dich was fragen? Du musst auch nicht antworten." "Klar." Was für eine Frage sollte das sein, dass er sie Reno nicht beantworten würde? "Magst du nur Frauen?" Kurz schwieg Nao wirklich. Diese Frage überraschte ihn etwas. Wie kam Reno auf diese Frage? "Wie gesagt, du musst nichts sagen." "Doch, doch, ich war nur überrascht." Nao drehte sich mit dem Gesicht zu Reno. "Ich hab auch schon Freunde gehabt." "Dann bist du bi?" "Ja." Er nickte. "Das ist gut," murmelte Reno leise. "Wieso?" Aber er bekam keine Antwort mehr. Reno war eingeschlafen. Nao beschloss, ebenfalls zu schlafen, irgendwie wurde er wohl krank. Zumindest war ihm unglaublich warm. Anmerkung: Zur besseren Unterscheidung der Leute mit dem selben Namen hier eine kleine Erklärung, wie ich sie schreibe: Ryoga = Vivid und Ryouga = Born, dann Ko-ki = Vivid und Kouki = D=Out. Für die Shins und Naos hab ich leider keine Lösung. Kapitel 131: Riesen Sauerrei ---------------------------- Willkommen im neuen Jahr, das genauso weiter geht, wie das alte endete, zumindest mit dieser FF. Leider gehören die Jungs mir immer noch nicht, aber daran werde ich schon noch was ändern *XD* Riesen Sauerrei "Okay, du nimmst Reila Hiromi und ich Yukiko Cassis," schlug Aoi vor. "Gut." Uruha nickte und brachte zuerst einmal die Kamera in Position. "Wie? Ich soll anfangen?" Das fand Aoi nicht so witzig. Nach allem, was er gehört hatte, würde es gleich eine riesen Sauerrei geben. "Klar. Yukiko Cassis ist die Erstgeborene, da ist das nur richtig, dass sie zuerst dran ist." Überzeugt nickte Uruha mit einem fast unverschämt breiten Lächeln im Gesicht. "Wenn du sie auf dem Arm haben würdest, würdest du darauf pochen, dass Reila Hiromi zuerst dran ist, damit sie nicht immer als erstes dran ist, stimmt´s?" "Du hast mich durchschaut." Sein Mann küsste ihn auf den Scheitel. "Ich weiß nicht, ob ich das so nett von dir finde," murrte Aoi. "Komm, wir müssen da beide durch. Du halt zuerst." "Wir haben uns eigentlich schon zuviel Zeit damit gelassen." "Ich hatte keine Lust, das auf Tour zu machen und Ruki und Reita als Publikum zu haben." Uruha holte ein kleines Glas mit Gemüsebrei aus dem Wasserbad. "Ist lauwarm." "Kai und Takeru hätten dich nciht gestört?" Aoi sah zu, wie Uruha das Gläschen Babybrei öffnete. "Kai hätte nichts weiter gesagt. Gut, Takeru hätte es vermutlich der ganzen Firma erzählt, aber nicht so wie Ruki oder Reita." "Du meinst so schadenfroh?" Aoi grinste und probierte vorsichtig einen Löffel von dem Brei, den sie gleich ihren Babys angediehen lassen wollten. Ihren ersten Brei. "Ziemlich fade, wenn du mich fragst." Aoi hielt Uruha den Löffel vor die Nase. Grinsend ließ Uruha sich füttern. Irgendwie hatte Aoi das Gefühl, dass Yukiko Cassis sich nicht so leicht füttern lassen würde. "Stimmt. Aber wir wollen ihnen ja nicht gleich die Geschmacksnerven verderben, oder? Und nun, hopp, bevor es ganz kalt wird." Uruha brachte die Kamera in Anschlag und drückte das erste Mal ab. "Haha," machte Aoi und rückte seine Tochter auf seinem Arm so zurecht, dass sie fast saß und ihn ansehen konnte. Noch lächelte sie ihn fröhlich an, aber sein väterlicher Instikt sagte ihm, dass sich das ganz schnell ändern würde, wenn der Brei in ihrem Mund war. "So, meine Süße." Er sprach ruhig und sanft mit ihr, wie immer. Uruha mit der Kamera saß so neben ihnen, dass er beide Gesichter ins Bild bekommen konnte. "Du bist ja schon so groß geworden, es ist Zeit, dass du wie ein großes Mädchen Brei ist. Schau mal, Papa mag ihn auch!" Aus purer Rache schob er Uruha noch einen Löffel in den Mund. Seine Tochter sah sie mit großen Augen an, als wäre sie nicht ganz sicher, ob sie das ernst meinten. Aoi konnte sie sehr gut verstehen. Er würde sich auch gerade nicht ernst nehmen. "Auf die Schnute!" Er steuerte mit dem Löffelchen voll Brei auf den Mund seiner Tochter zu. Die reagierte gar nicht. Kein Öffnen des Mundes, nichts. Also stupste Aoi sanft mit dem Löffel gegen ihre Lippen. Ehr aus Reflex als aus Hunger öffnete Yukiko Cassis ihren kleinen Mund und Aoi nutzte die sich bietende Chance, den Löffel in dem kleinen Mund verschwinden zu lassen. Zuerst wurde Yukiko Cassis ganz still und zog ein Gesicht, als würde sie über der Lösung des Welthunger-Problems nachdenken. Dann sah es aus, als würde ihr keine Lösung einfallen und sie verzog das Gesicht um wie am Spieß zu brüllen. "War wohl nicht so ihr Geschmack," lächelte Aoi und stellte das Glas weg. "Nicht aufgeben, Liebling. Sonst bekommen sie noch mit 18 ihr Fläschchen," scherzte Uruha und schob es ihm wieder hin. "Super." Aoi versuchte erneut sein Glück. Da seine kleine Tochter noch immer brüllte, war zumindest ihr Mund offen. Doch kaum war der Löffel mit Brei darin, verstummte sie abrupt um Aoi zu mustern. "Doch nicht so übel, oder Süße?" Siegessicher lächelte Aoi. Er hatte gewonnen und seine Tochter zum Essen gebracht! Ein Schwall Brei traf ihn im Gesicht. Ein Blitz zuckte und er hörte Uruha lachen. Langsam wischte Aoi sich den Brei vom Gesicht. "Nicht rumschreien, nur nicht rumschreien," sagte er sich leise selbst. Zumindest schien Yukiko Cassis nicht mehr böse mit ihm zu sein. Viel mehr hatte sie ihren Spaß an seinem verschmierten Gesicht. "Ich glaube, du darfst jetzt aufgeben," grinste Uruha, während er ihm ein Tuch reichte. "Gut, dann bist du jetzt dran mit anspucken lassen." Aoi reinigte sein Gesicht und klaute Uruha dann die Kamera. "Und schön lächeln, wenn sie dich trifft!" "Ich bin ja jetzt vorgewarnt." Uruha nahm den Löffel und stupste damit Reila Hiromi an die Lippen. Aoi drückte auf den Auslöser. Das würde schöne BIlder geben! Wie sagte man so schön? Rache ist Blutwurst! "So, Yukiko Cassis, mal schauen, ob deine Schwester auch so schön weit spucken kann wie du." Aoi drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. "Auf das Schnäbelchen," komandierte Uruha lächelend und stupste erneut gegen die Lippen. Kaum, war der Löffel in dem kleinen Mund verschwunden, verzog sich Reila Hiromis Gesicht und Aoi freute sich schon diebisch auf das kommende Donnerwetter. Fröhlich drückte er auf den Auslöser. Und bekam ein wunderschönes Bild von der lächelndes Reila Hiromi, die den Mund aufsperrte um Nachschlag zu bekommen. "Du bist so ein braves Mädchen," lobte Uruha sie. "Gib es zu, du hast mit ihr geübt!" Aoi schüttelte den Kopf. Nun verarschten ihn schon seine Babys! "JA!!!!!!!!!" Takeru brüllte sich halb die Seele aus der Lunge, während er vor Kai auf dem Schlitten den Berg hinunter raste. Kai legte sicherheitshalber seine Arme fest um seinen Freund. Oder Mann, wie man es sehen wollte. Langsam kam der Schlitten am Ende des Hangs zum Stehen, aber Kai ließ Takeru nicht los. "Das war toll!" Takeru drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn. "Danke, wirklich, danke." Es war leichtsinnig, sich hier mitten in der Öffentlichkeit von Takeru küssen zu lassen und ihn auch zurück zu küssen, dass war Kai bewusst. Aber er wollte ihn spüren und ihm zeigen, wie sehr er ihn liebte. Zudem waren sie beide so dick in Schals, Mützen und Jacken gepackt, dass man sie kaum erkennen würde. Zumindest hoffte er das. Takerus breites Grinsen könnte ihn doch verraten, denn viel anderes war von seinem Gesicht nicht sichtbar. Er steig von dem Schlittern, um ihn samt Takeru wieder den Hang hinauf zuziehen. "Kai?" Takeru sprach seinen Namen leise aus, er wusste, dass sie sich keine Aufmerksamkeit erlauben konnten. "Was denn?" "Sag mal, die anderen, wissen sie, was du gestern gemacht hast? Mit mir, meine ich?" Dabei hob er seine Hand. Unter dem Handschuh steckte der Ring an seinem Finger. "Ja." Kai nickte und zog an. "Ich hab ihnen gesagt, dass ich dich heiraten werden. Sozusagen." "Sozusagen heiraten oder hast du es ihnen sozusagen gesagt?" Takeru grinste frech. "Sozusagen heiraten." Er lächelte und lief nun rückwärts."Sie haben mir geholfen, die Ringe auszussuchen." "Ehrlich?" "Okay, nicht wirklich," schränkte er ein. "Die Ringe an sich hab ich selbst ausgesucht. Ich dachte, der mit den pinken Steinen passt gut zu dir, weil es nicht auffällt, wenn du ihn trägst. Ein schlichter, wie meiner, wäre aufgefallen. Und selbst konnte ich keinen auffälligen nehmen, also habe ich die zwei so genommen. Sie passen trotzdem zusammen. Aber wenn er dir nicht gefällt, kannst du dir einen anderen aussuchen." "Quatsch, der ist toll!" Wieder lächelte Takeru und rieb durch den dicken Handschuh über den Ring. "Aber wie haben sie dir denn nun geholfen?" "Indem sie mit im Laden waren und ganz viel Schmuck gekauft haben, damit nicht auffiel, dass ich zwei Ringe gekauft habe." Kai lachte bei der Erinnerung daran. Er hatte Takerus Ring mit dem Ring, den er aus dessen Sammlung entwendet hatte, verglichen und seinen aufprobiert und Ruki, Reita und Aoi hatten Schmuck ohne Ende angeschleppt. Dann hatte Aoi vorläufig die gesammte Rechnung übernommen, so, dass die beiden Ringe wirklich nicht mehr aufgefallen waren. "Sie sind wirklich lieb. Werden wir noch feiern?" "Nun, wir gehen heute abend eh alle zu Reita und Ruki und feiern euren Major-Vertrag, nicht wahr?" "Darum!" Takeru klatschte in die Hände und sprang vom Schlitten. "DARUM hat er vorgeschlagen, die Party heute zu machen und nicht gestern, richtig? Es ging ihm gar nicht darum, allein mit Ruki zu sein." "Doch, sicher auch." Kai lächelte. "Meinst du, die zwei haben überhaupt Sex?" "Was?" "Na, die sind doch ehr hetero, oder?" "Glaub mir, die zwei haben Sex," versicherte Kai ihm. Er hatte es mehr als einmal hören dürfen. "Aber nie im Leben so viel und so guten wie wir!" Sein Schatz stürzte sich mit einer Hand voll Schnee auf ihn. "Attacke!" Kai konnte nicht mehr ausweichen und bekam den Schnee in den Nacken. "Hey! Na warte!" Er packte Takeru, ließ sich mit ihm auf den Boden fallen. Dabei ging dessen Mütze verloren und Kai nutzte die Chance, Takeru Schnee in die weißen Haare zu reiben. "Gnade," lachte Takeru und Kai ließ sich erweichen. Zu schnell, wie er feststellte, als Takeru ihm die Mütze vom Kopf riss und ihm ebenfalls eine Ladung Schnee über den Kopf verteilte. "Dreister Gartenzwerg," lachte er und rollte sich einmal ganz mit Takeru herum, bis dieser wieder unter ihm lag und sich vor Lachen wand. "Was ist?" Takeru hörte auf zu lachen und sah ihn still an. Kai konnte nicht anders und küsste ihn lange. Der Schnee in seinem Nacken schmolz und lief ihm unangenehm über den Rücken, aber er achtete nicht darauf. Viel mehr achtete er auf Takerus Arme, die sich fest um ihn schlagen. "Wir sollten heim," murmelte er schließlich. Es wäre nicht gut, wenn Takeru oder er sich erkälteten. "Genau. Mir ist schon ganz kalt. Komm, einmal noch! Wir müssen eh runter!" Damit sprang Takeru auf den Schlitten. Grinsend ließ Kai sich hinter ihm nieder. Wieder zurück in der Wohnung hauchte Kai Takeru auf die klammen Finger. "Du hättest auf dem Heimweg die Handschuhe anlassen sollen," schalt er den Jüngeren. "Ging nicht. Ich musste mir dauernd den Ring ansehen. Kommst du mit, mich aufwärmen?" Betont unschludig blinzelte Takeru zu ihm auf. "Im Bett?" Kai grinste. "Unter der Dusche," antwortete Takeru. "Und dann im Bett." "Du bist verdorben," stellte Kai zum gefühlten millionsten Mal, seit er mit Takeru zusammen war, fest. "Wie sollen wir denn so zu der Feier kommen?" "Notfalls zu spät." Takeru begann ihn noch im Flur zu küssen und seine wirklich kalten Hände unter Kais Pullover zu schieben. "Erstmal wirst du mir warm." Kai steuerte mit Takeru ins Bad und drehte das heiße Wasser auf, noch während er ihn küsste. Er war sich ziemlich sicher, Takeru gleich mehr als nur warm zu bekommen. Fortsetzung folgt...... Kapitel 132: Was man in der PSC alles gratis bekommt ---------------------------------------------------- Hi ihr Lieben! Meine zwei Vorsätze für 2011: Jeden Monat 2 Kapitel posten (oder mehr). Ich denke, das ist machbar ^^ Die Besitzrechte an den Jungs erwerben. Das wird schwieriger. Und nun wünsche ich euch ganz viel Spaß mit den Jungs, die mir noch immer nicht gehören. Was man in der PSC als alles gratis bekommt Fröhlich lächelnd lief Hikaru Hand in Hand mit Reika über den Gang der PSC. Es war ihr erster, richtiger Tag in der Firma. Ihre erste Probe im neuen Übungsraum. "Ich kann immer noch nicht fassen, dass wir wirklich, WIRKLICH hier sind!" Er freute sich immer noch wie ein Kind über den neuen Vertrag. "Ich schon." Reika grinste ihn an. "Wir sind gut, warum sollten sie uns nicht wollen?" "Weil es eine RIESEN Firma ist. Jeder, der auch nur ansatzweise mit Visual-Kei was zu tun hat, jeder im Westen, der japanischen Rock hört, kennt die PSC. Und nun sind wir ein Teil davon, ist das nicht super?" "Du benimmst dich, als hätte man dir den heiligen Gral geschenkt." Der große Bassist lachte. "Ehrlich, manchmal glaube ich, du bist 12." "Und Miyavi, DER Miyavi, hat uns willkommen geheißen! Das ist unglaublich!" "Fang doch gleich an, den Boden zu küssen. Ist nur eine Firma." "Freust du dich denn gar nicht darüber?" Hikaru schob die Unterlippe vor. Am Ende des Ganges ging eine Tür auf und einer ihrer neuen Kollegen, Izumi, kam heraus und winkte ihnen freundlich zu. "Kuss," forderte Hikaru sofort von Reika. Seufzend kam Reika dem nach. "Na, ihr verliebten Hühner, gut angekommen?" Izumi gesellte sich zu ihnen. "Ja, Izumi-sama," antwortete Hikaru und verbeugte sich tief. "Wir haben heute unsere erste Probe hier." "Lass mal das Sama ganz tief in der Tasche stecken. Izumi reicht vollkommen." Und wie nett alle waren! Hikaru freute sich noch mehr. "Viel Erfolg und einen guten Start. Wenn was ist, Kagrra sind hinter der letzten Tür auf der linken Seite." "Danke," antwortete Reika. Dann stieß er die Tür zum neuen D=Out Proberaum auf. "Guten Morgen!" Fröhlich strahlte Hikaru ihre bereits anwesend Kollegen an. "Morgen ihr zwei." Kouki blinzelte ihnen über den Rand der Sonnenbrille hinweg an. "Kouki, du trägst die Dinger wirklich?" Reika schüttelte den Kopf, während Hikaru sich erstmal auf das gemütliche Sofa setzte. Diese Firma setzte wirklich auf Luxus! "Klar, ich mag sie. Und wenn man schon Sonnenbrillen von Prada und Gucci geschenkt bekommt, sollte man sie auch tragen." Ihr Sänger grinste. "Ich finde es eine seltsame Firmenpolitik, zum Vertragsabschluss Sonnenbrillen zu verschenken," merkte Ibuki an. "Obwohl es natürlich erklärt, warum man Gazette nie ohne Sonnenbrillen sieht." "Ob wir jede Seasion neue bekommen?" Minase schraubte noch hinter seinem Schlagzeug herum. "Sicher nicht, ab dann dürfen wir selbst zahlen." Kouki warf Hikaru einen strafenden Blick zu, als dieser nach seinen Zigaretten suchte. Sie hatten sich auf einen Nichtraucher-Proberaum geeinigt. Wenn man es als Einigung bezeichnen konnte, dass Kouki ihnen gedroht hatte. Soviel zur demokarktischen Band. "Das war nur zum Anfüttern, ab jetzt müssen wir die selbst kaufen." "Du kannst meine haben," sagte Hikaru. Die Brille, die er bekommen hatte, war nicht sein Stil gewesen. "Danke." Kouki freute sich ehrlich darüber. "Aber jetzt sag mir endlich, was das mit Reika soll." Hikaru errötete. "Ja, erklär mir das bitte auch noch mal, so, dass ich es verstehe." Der Bassist setzte sich ihnen gegenüber hin und musterte Hikaru eindringlich. Bisher hatte er sich halbwegs darum drücken können, eine Erklärung abzugeben. Das war nun vorbei. Ibuki und Minase setzten sich dazu und sahen ihn ebenfalls fragend an. "Ihr habt doch auch den Zettel von Miyavi gesehen," begann er. "Der auf dem stand, wer was mit wem hat?" Ibuki nickte. "Klar." "Und da stand auch, dass es recht locker gehandhabt wird, also, das Thema schwul sein und so." "Und darum muss ich jetzt so tun, als wäre ich dein Freund?" Reika schüttelte den Kopf. "Ich versteh das nicht, ehrlich nicht." "Ich hab halt Angst, dass sich wer an mich ran macht, weil ich doch so niedlich bin und so." "Eingebildet bist du gar nicht, was Kobold?" Minase lachte. "Selber Kobold!" Hikaru streckte ihm die Zunge raus. "Ich will nicht angemacht werden. Und da dachte ich, wenn ich einen Freund hab, machen die das nicht." "Hikaru." Kouki sah ihn eindringlich an. "Du stehst doch auf Männer. Wo ist denn das Problem, wenn dich einer anmacht? Vielleicht verliebst du dich hier ja, kann doch alles sein." "Ich will aber keinen Freund aus der Firma," patzte er Kouki an. "Ich such mir selbst einen." "Vorläufig mache ich das noch mit," sagte Reika. "Aber damit eines klar ist: Wenn ich hier jemanden finde, der mir gefällt, werde ich nicht weiter Theater spielen." "Ist gut," murrte Hikaru und sah auf seine abgekauten Nägel. Warum konnte Reika nicht einfach mal die Augen aufmachen und sehen, was direkt vor seiner Nase war? Ko-ki überlegte noch immer, warum er sich immer wieder von IV zum Training überreden ließ. Er stand nicht so sehr auf Muskeln wie sein bester Freund. Aber an drei von fünf Tagen schaffte IV es, ihn solange zu bequatschen, bis er mit in den riesigen Fitnessraum im Untergeschoss der PSC kam. Zu seinem Glück hatten sie heute Takeru unterwegs getroffen, der mitgekommen war. Der Sänger hatte erzählt, Kai habe noch zu tun und er wolle warten. Jetzt saßen er und Takeru unproduktiv herum, während sie IV dabei zusahen, wie er 40 Kilo in die Höhe stemmte. "Ich will das auch können," merkte Takeru an. "Nur zu, IV trainiert dich sicher gern. Er hat für uns alle Pläne aufgestellt." "Und? Haltet ihr euch dran?" "Hab ich Sportsachen an?" Ko-ki grinste. "Nö." "Faule Kinder!" Hinter ihnen war Aoi auf dem Laufband. Er hatte gesagt, bei der Kälte würde er nicht draußen laufen wollen. "Nehmt euch ein Beispiel an IV, der tut was für seinen Körper." Ko-ki machte sich zwar etwas Sorgen um IVs Fitness-Tick, aber noch war es nicht an der Zeit, etwas dazu zu sagen. "Warum bist du hier und Kai hat noch nicht frei?" Takeru machte eine Kaugummiblase. "Er ist Leader, du weißt schon? Leaderpflichten und so?" "Ach ja... da war was... Kennst du das auch, Ko-ki?" "Ja. Ich schaff das aber nicht mehr." Ko-ki seufzte auf. "Ich hab den Posten an Reno abgetreten." "An Reno?" Aoi kam von Laufband herunter. "Ja, er..." "Ich kann dir die Geräte erklären, wenn du willst," unterbrach sie Yasunos Stimme. "Geil! Ich hätte nicht gedacht, dass die PSC so einen Raum hat. Hat Yuji mir auch verschwiegen." Yooh folgte Yasuno. "Yuji wirst du auch nicht beim Sport finden. Es sei denn, Manga-Kisten schleppen wird olympisch." Takeru lachte. "39, 40." IV legte die Hantel auf den Boden und setzte sich. "Ihr bringt mich ganz aus dem Konzept, wenn ihr da die ganze Zeit am reden seid, das macht mich nervös, ich hab Angst, dass ich dann die Gewichte fallen lasse und mich verletze oder euch, das möchte ich nicht, also könntet ihr bitte entweder raus gehen oder einfach trainieren?" Schuldbewusst lächelte Ko-ki ihm zu. "Entschuldige Krümel. Sport ist nicht mein Ding heute." "Ist nicht schlimm, ist ja nichts passiert, aber ich hab diese Gewichte und die sind nicht ohne, wenn mir die mit Schwung runter fallen kann ich mir die Arme zerren oder Schlimmeres und wenn sie Schwung drauf haben, rollen sie und wenn sie rollen, könnten sie euch treffen und 40 Kilo, die auf einen zurollen sind gefährlich, da gibt es sicher eine Formel, mit der man ausrechnen kann, wie viel Kraft dann da drauf ist und wenn die auf eure Knochen trifft - aua." Takeru prustete los. Ko-ki musste sich selbst ein Grinsen verkneifen. "Hast ja Recht. Komm, Keru, wir machen was anderes und stören IV nicht weiter." Er erhob sich. "Nein, warte, ich höre jetzt auf, ich bin ganz froh, dass ihr gerade alle hier seid, weil ich was fragen will, oder fragen muss, wie man das sehen will, ich weiß nicht richtig, wie ich das sagen soll, aber ich frag euch alle fünf, weil ich echt nicht weiter weiß, aber es ist mir peinlich, euch das zu fragen, das ist nämlich echt..." "Es geht also um Sex," unterbrach Takeru IV, der daraufhin nickte. "Wunderbar!" Yooh setzte sich neben IV auf den Boden und zog ihn an einer Hand neben sich. "Yasuno, der Sport muss warten, der Krümel will was lernen." "Ihr seid doch alle stinkend faul," murrte Yasuno, setzte sich aber dennoch neben Aoi, der mittlerweile am Laufband lehnte und sich den Schweiß abtrocknete. "Schieß los, IV," forderte Aoi den kleinen Bassisten auf. Ko-ki war sich nicht sicher, ob es gut war, wenn IV hier in voller Runde über sein Intimleben sprach, aber das konnte er ihm nun schlecht sagen. "Also... okay..." IV suchte nach Worten und fing dann an. "Ich muss euch fragen, weil ihr ja auch alle schwul seid, also zumindest soweit ich weiß, wobei ich nicht weiß, ob du dich schwul nennst, Yooh, weil ich nicht weiß, ob du dich ganz als Frau siehst, weil dann wärest du transsexuell und nicht schwul, oder vielleicht doch, weil du ja doch ein Mann bist, oder..." "Klären wir später, IV, komm zu deiner Frage." Yooh klopfte ihm auf die Schulter. Ko-ki sah, wie rot sein bester Freund geworden war. Seine Frage musste ihm unheimlich unangenehm sein. "Okay, also... ich meine, ihr schlaft alle mit Männern und ihr seid dabei alle unten, soweit ich weiß, außer Ko-ki, aber ihr andern... ich blamiere mich gerade oder?" "Unwesentlich," sagte Yasuno trocken. "Zuerst einmal folgendes: In den wenigesten schwulen Beziehungen ist immer der selbe unten." "Ich dachte halt, dass ihr immer unten seid, also bei dir weiß ich es nicht, aber du bist oft so tuntig, dass ich das halt dachte, tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen, aber bei Aoi ist es klar, dass er unten ist, sonst hätte Uruha die Zwillinge bekommen und bei Takeru weiß ich es, weil ich ihn und Kai schon dreimal auf dem Klo erwischt hab und da war er immer unten und bei Ko-ki weiß ich, dass er gern unten ist, aber gerade ja Shinpei hat und Shinpei ja noch nicht mit einem Mann hat, also muss Ko-ki da oben sein und Yooh ist ja fast eine Frau, also wird er wohl unten sein, hab ich jetzt irgendwen im Raum nicht dummerweise beleidigt?" Verschämt vergrub IV seinen Kopf zwischen den Händen. Dabei spannten sich seine Muskeln an und kurz musste Ko-ki über den Kontrast schlucken. Es war zu seltsam, dass diese Muskeln zu einem so niedlichen jungen Mann gehörten. "Schon gut," sagte Aoi. "Frag einfach, was du fragen willst. Wir sind nicht verletzt." "Nö, weiß doch eh jeder, dass ich dauernd unter Kai lande." Takeru grinste. "Und von mir aus kann auch jeder wissen, dass ich in 95 Prozent der Fälle sozusagen passiv bin." Yooh zuckte die Schultern. "Ich bin dir nicht böse." Yasuno sagte nichts weiter, genau wie Ko-ki selbst schien er keine Lust zu haben, über sein Sexualleben zu reden. "Wenn ich mit Nao schlafe, dann ist das total schön und ich bin glücklich und ich würde es so gern noch viel öfter machen, aber ich hab Angst, weil das anschließend immer weh tut und dann merkt Nao das ich Schmerzen hab und darum machen wir es nicht oft, dabei will ich doch!" Ko-ki wurde mit IV zusammen rot. Er mochte nicht gern vor anderen über das Thema reden. Warum hatte IV ihn nicht unter vier Augen gefragt? Eigentlich konnte er es sich denken. Er war nicht erfahren genug, um IV einen wirklichen Rat zu geben. "Ist dein Problem, dass ihr es nicht oft genug tut oder dass du Schmerzen hast," wollte Yooh wissen. "Beides," gab IV zu und versteckte sich hinter seinen Händen. "Darf ich fragen," fing Aoi an. "Also... wie oft ihr bisher miteinander geschlafen habt?" "Dreimal, einmal nach Weihnachten, das war das erste Mal für mich und es war soooo unglaublich schön, weil Nao so zärtlich war und so lieb und überhaupt war es toll und es war mir egal, dass es weh getan hat, weil es einfach so schön war und dann das zweite Mal an Neujahr, Nao hat mir so lange Zeit gelassen, obwohl ich schon wieder gewollt hätte, aber er meinte, ich solle mir Zeit lassen und so und dann haben wir erst Neujahr wieder miteinander geschlafen und das war auch toll, aber es tat wieder weh, dabei dachte ich, es tut nur beim ersten Mal weh, aber das war gar nicht so und dann vor drei Tagen nochmal und es tat immer noch weh, aber es war auch so toll und Nao ist so toll und lieb und sanft, darum möchte ich noch viel öfter mit ihm schlafen, aber es tut weh!" "Ein einfaches "Dreimal seit Weihnachten," hätte es auch getan," grinste Aoi. "Erst dreimal?" Takeru sah IV geschockt an. "Sooft hatte ich am Sonntag Sex mit Kai." "Das wollte keiner wissen!" Yasuno stopfte sich die Finger in die Ohren. "Sorry." "Wenn du es noch nicht oft getan hast, bist du noch zu verkrampft." Yooh gab zumindest etwas Sinnvolles von sich. Ko-ki konnte IV in diesem Fall nicht wirklich helfen. Seine Beziehung zu einem Jungen lag einige Jahre zurück und war nicht gerade ein Erfolg im Bett gewesen. Und was ihn und Shinpei betraf - nun, da war IV schon drei Schritte weiter mit Nao als er mit Shinpei. "Gibt sich das?" "Ja, wenn man es öfter tut, gewöhnt sich dein Körper daran und es tut nicht mehr wirklich weh. Etwas ziehen wird es immer, aber dass es das wert ist, hast du ja schon rausgefunden." "Also soll ich öfter mit Nao schlafen, damit ich öfter mit Nao schlafen kann? Das ergibt doch keinen Sinn." IV schüttelte den Kopf. "Ich mag ja mit ihm schlafen, aber sowie es vorbei ist, tut es weh und das mag ich nicht, da ist auch egal, wie zärtlich Nao immer ist, ich hab einfach Schmerzen." "Lasst ihr euch viel Zeit, bis ihr zur Sache kommt?" Aoi spielte mit seinem Handtuch. "Was meinst du mit viel?" Mittlerweile war IV so verschüchtert, dass er kurze Sätze formte. Ko-ki wollte ihn in die Arme nehmen und ihn drücken. "Länger als zwanzig Minuten?" "Ich glaube nicht, ich will ja immer und sag dann, dass er machen soll." "Da liegt der Fehler!" Takeru klatschte in die Hände. "Seh ich auch so." Aoi nickte und selbst Ko-ki konnte sich denken, was das Problem war. "Du bist nicht scharf genug," brachte Yooh es auf den Tisch. "Doch, bin ich. Ich will es unbedingt." IV sprach nur noch leise. "Was dir unsere Aushilfsexualtherapeuten sagen wollen, ist, dass du es zwar willst, aber dein Körper noch viel mehr Zeit braucht, um sich darauf einzustellen," versuchte Yasuno es zu erklären. Ko-ki konnte sich denken, was Aoi, Takeru und Yooh meinten, wagte es aber nicht, es auszusprechen. Er hatte selbst nicht viel Erfahrung. "Aber bei Männern ist das doch gar nicht so wie bei Frauen, oder ist das nur bei mir nicht so?" "Ich denke jetzt einfach mal, du redest darüber, dass Männer Gleitgel brauchen und Frauen nicht?" Yooh seufzte, als IV nickte. "Davon reden wir aber nicht." "Wovon denn dann?" Langsam bekam Ko-ki Angst, IV würde der Kopf platzen, so rot war er mittlerweile. "Von Entspannung." Aoi grinste. "Schon mal einen Yaoi-Manga gelesen?" IV nickte. "Da läuft es immer nach dem selben Schema ab." Aoi hob seine Hand und zählte an den Fingern ab. "Seme stürzt sich auf das Uke, der nicht so recht weiß, was das soll. Seme fummelt am Uke rum, bis der richtig heiß ist. Seme macht es Uke mit dem Mund. Und dann erst..." Aoi wackelt mit den Augenbrauen. "Du meinst, ich soll erst... Oh!" IV sah sie überrascht an. "Oh trift es sehr gut." Takeru lächlte "Sehr viel Oh brauchst du. Dann ist dein Körper entspannt und wenn Nao sich dann wieder noch länger Zeit läßt, dann willt du ihn wie verrückt und dein Körper denkt nicht mehr an Schmerzen, verspannt sich nicht und du hast keine Schmerzen." "So einfach ist das?" "Du kannst auch Poppers nehmen, aber..." "Nein, Yooh, das wird er nicht tun!" Ko-ki fiel Yooh ins Wort. Soweit kam es noch, dass sie IV irgendwelche Drogen gaben, damit der mit Nao schlafen konnte! "...aber das will ich dir nicht raten. Wenn du mich ausreden lassen würdest, Ko-ki." Yooh lächelte ihn an. "Entschuldige, aber ich mag solche Vorschläge gar nicht." "Ich auch nicht," mischte sich Yasuno wieder ein. "Das Zeug macht mehr kaputt als es der Kick wert ist. Lasst die Finger davon, alle samt." Dabei sah er auch Yooh streng an. "Keine Sorge." "Danke," flüsterte IV. "Ich muss also nur öfter und länger mit Nao schlafen, damit ich keine Schmerzen mehr habe?" "Das ist nicht das Wundermittel, aber wenn sich dein Körper daran gewöhnt hat, wird es besser," versicherte Aoi. "Glaub mir, wenn mir immer alles weh tun würde, würde ich nur noch auf dem Bauch liegen." Takeru grinste. Ko-ki konnte nicht anders, als das Grinsen zu erwidern. Er mochte Takeru einfach. "Will jetzt noch wer Sport machen?" Er musste diese Situation irgendwie auflösen. "Oder wollen wir langsam mal heim?" "Ich will heim und mit Nao schlafen, damit das noch schöner und besser und toller und schöner, das hab ich schon gesagt, aber halt noch viel besser wird damit wir es öfter machen können, dank eurer HIlfe, wenn Nao erfährt, wie lieb ihr mir geholfen habt, wird er euch sicher alle knuddeln wollen, ich will euch zumindeste knuddeln!" Damit begann IV auch gleich, indem er Yooh drückte. Yasuno drückte den kleinen Bassisten herzlich. Ein wenig hatte Ko-ki das Gefühl, Yasuno sah in IV eine Art Sohn. Auch Aoi und Takeru wurden von IV geherzt, bevor er sich Ko-ki zuwandte. Ko-ki nahm sich vor, ihm auf dem Heimweg zu erklären, besser nicht mit Nao über alle Details dieses Gesprächs zu reden. Fortsetzung folgt....... Kapitel 133: Beziehungskisten ----------------------------- Hi^^ Wieder bin ich mit einer neuen Folge der Seifenoper am Start, wieder gehört mir niemand hiervon. Schade eigentlich, aber leider musste ich alles frei erfinden. Ob das nun für meine Ideen oder gegen meine geistige Gesundheit spricht, sei euch überlassen ~_+ Beziehungskisten Shin war müde, das Shooting hatte doch mal wieder länger als gedacht gedauert. Kein Wunder, wenn Ko-ki immer mit IV rumspacken musste, da kam man nicht dazu, vernüftig zu arbeiten! Er freute sich nur noch auf sein Bett und eine Dusche, als er nun die Tür aufschloss. "Hi Shin. Nettes Interview," wurde er von Zekuso begrüßt. Sein Freund klang giftig, aber vor allem... "Was machst du in meiner Wohnung?" Shin hatte ihn nicht rein gelassen. "Ich hab noch den Ersatzschlüssel von damals. Als du noch nicht hier warst, hatte ich keinen Bock in der Kälte zu warten und hab ihn probiert. Du hst echt nicht das Schloss getauscht, ganz schön leichtsinnig von dir." "Allerdings," murrte Shin. Er mochte es gar nicht, wenn jemand in seiner Abwesenheit in seiner Wohnung war. "Kannst du nicht anrufen, wenn du was willst?" "Ich dachte, ich besuche dich und mach dir eine Freude. Aber das war wohl eine dumme Idee, du Lügner." "Hä? Was?" Wieso Lügner? Shin verstand die Welt nicht mehr. "Ich bin doch gerade heim gekommen, wann zur Hölle soll ich dich angelogen haben?" "Immer, wenn du sagst, dass du mich liebst." Zekuso warf ihm die neue Arena 37° vor die Füße. "Bitte? Was soll das denn nun?" "Shin, welchen Typ Mädchen bevorzugst du," äffte Zekuso mit hoher Stimme eine Journalistin nach. "Und du Arsch bekommst es nicht hin, die Wahrheit zu sagen!" "Zekuso!" Nun wurde Shin wütend. "Du kannst es dir erlauben, offiziell schwul zu sein, ich nicht. Du bist bei einer kleinen, offenen Firma, ich bin bei einer riesigen Firma, da kann man nicht einfach erzählen, dass man was mit einem Mann hat." "Oh, jetzt spielst du wieder die "Ich bin viel berühmter als du"-Karte!" "Tue ich gar nicht! Aber ich hab nicht vor, mir die Karriere zu versauen, nur, weil ich mit dir zusammen bin." Warum sah Zekuso das nicht ein? "Ich versau dir also die Karriere? Spinnst du? Warum erzählst du so einen Scheiß?" "Hey, wenn hier wer spinnt, dann du! Kommst in meine Wohnung ohne dich anzumelden, wirfst mir ein Interview vor und unterstellst mir dann, mich arrogant aufzuführen!" "DU sagst doch, deine Karriere ist wichtiger als unsere Beziehung!" "Das hab ich nicht gesagt!" Shin merkte, wie er laut wurde. Zekuso brachte ihn noch immer so auf die Palme wie früher. Das war immer ein Problem gewesen, es ging ein paar Tage gut mit ihnen, dann gab ein Wort das andere und sie schrieen sich an. Am Ende war Zekuso meist so wütend gewesen, dass er ohne ein weiteres Wort, wüste Beschimpfungen ausgenommen, aus der Wohnung verschwand und sich irgendwo jemanden suchte, mit dem er die Nacht verbrachte. "Du bist echt ein Arschloch, ich weiß gar nicht, warum ich mich wieder auf dich eingelassen hab! Wenn ich eine Beziehung will, hätte ich mir einen Stricher kaufen können, der währe zumindest ehrlich!" Schon hielt Zekuso seinen Mantel in der Hand und stürmte zur Tür. "Oh nein, diesmal nicht!" Shin verstellte die Tür und packte Zekuso am Arm. "Diesmal haust du nicht ab und legst irgendwen flach um morgen wieder angeschissen zu kommen und mir deinen Aufriss beim nächsten Streit unter die Nase zu reiben!" "Du stellst mich als Schlampe da?" "Bei letzten Mal, als wir zusammen waren, hast du mich fünf Mal betrogen! Das ist..." Shin brach seinen Satz ab. "Laß mich los, oder willst du mich schlagen?" "Ich will mit dir reden! Hör mir zu verdammt! Du willst, dass das hier klappt und ich auch, also reden wir und schreien uns nicht an!" "Dann laß meinen Arm los, du tust mir weh, verflucht nochmal!" Zekuso riss sich los. "Aber du hörst mir jetzt zu!" Mit verschränkten Armen stand Shin vor Zekuso. Plötzlich wurde ihm bewußt, wie bedrohlich er so wirken musste. Er war über einen Kopf größer als sein Freund und bei weitem nicht so zierlich. "Hab ich eine Wahl?" "Nein." Er schüttelte den Kopf. "Hast du gelesen, was ich auf die Frage geantwortet habe? Welchen Typ Mädchen ich mag?" "Jedenfalls hast du nicht gesagt, dass du schwul bist." Zekuso funkelte ihn noch immer wütend an. "Nein, ich habe gesagt, ich mag Mädchen, die kleiner sind als ich und zierlich. Mit schönen, großen Augen und einem zuckersüßen Lächeln." Wie dumm konnte Zekuso sich stellen? "Willst du mich noch weiter foltern oder darf ich gehen?" "Die Temprament haben, sich nicht immer nach anderen richten, Musik lieben und mich dazu bringen, Dinge zu tun, die ich sonst nicht tun würde." "Fertig?" "Himmel, bist du so dumm oder tust du nur so?" Shin warf die Hände in die Luft. "Ich habe DICH beschrieben, das alles bist du! Nur halt, dass du kein Mädchen bist, außer in deiner Bandrolle." "Du hälst mich für dumm? Hacks bei... Moment mal." Mit großen Augen sah Zekuso ihn an. "Du meintest mich damit?" "Wen denn sonst?" Shin gab die Tür frei und setzte sich. "Ich bin nun mal in dich verliebt." "Davon merk ich aber nicht viel!" "Du willst Streit, oder? Es geht dir nicht darum, was da steht oder was ich gesagt hab, du willst dich einfach nur streiten." "Nein!" Zekuso schüttelte den Kopf. "Ich will, dass es schön ist, zwischen uns beiden." "Ich doch auch! Scheiße noch mal!" Warum stritten sie dann immer weider? Shin verstand es nicht, ihn nicht und sich auch nicht. "Warum..." langsam setzte Zekuso sich neben ihn. "Warum machen wir das dann immer wieder? Uns streiten, meine ich." Shin wollte ihm sagen, dass es daran lag, dass er sich immer an allem hochzog und aus Mücken Elefanten machte. Aber er schluckte es herunter, es hätte nur gleich wieder den nächsten Streit gegeben. "Ich denke, wir müssen beide was ändern," sagte er stattdessen. Er wusste selbst, dass er oft gereizt reagiert, wenn Zekuso etwas sagte oder tat. "Du musst aufhören, so pampig zu sein, wenn ich was von dir will." Sein Freund war da weniger rücksichtsvoll. "Gut, dann hör du auf, mir die Worte im Mund umzudrehen." "Ich verlang doch nichts viel, ich will nur, dass alle wissen, dass ich zu dir gehöre." "Meine Freunde wissen es." "Ehrlich?" Ungläubig sah Zekuso ihn an. "Du hast ihnen gesagt, dass du dich wieder von mir besteigen läßt?" "Ganz so hab ich es nicht ausgedrückt," lachte Shin. "Ich habe ihnen gesagt, dass du wieder mein fester Freund bist." "Und dir ist nicht die Zunge abgefallen, kein Blitz hat dich getroffen?" "Sieht´s so aus?" "Nein. Aber kannst du es wirklich nicht öffentlich machen? Das mit uns?" Bittend schaute Zekuso ihn aus seinen hübschen großen Augen an. "Das ist dir wirklich unheimlich wichtig, was?" "Ja." "Es geht nicht. Aber ich würde." Shin zog ihn an sich und testete ob er ihn wieder küssen durfte. Er durfte. "Vorläufig reicht mir das." Vielleicht, dachte Shin, brauchten sie das Streiten auch für ihre Beziehung. Klick. Klick. Klick. Ein nerviges Geräusch störte Kais Schlaf. Er konnte es nicht klar zuordnen, aber er kannte es. Klick. Klick. Klick. Das hörte sich fast an wie eine Kamera. Murrend öffnete er ein Auge um zu erkennen, dass es Takeru war, der mit seiner tollen Digitalkamera im Sekundentakt Bilder von ihm beim Schlafen machte. "Kleines? Was soll das werden?" Er mochte sowas gar nicht. "Ich fahr nächste Woche für drei Tage weg und da wollte ich mir Bilder von dir mitnehmen," grinste Takeru. "Wie ich schlafe?" Kai war noch nicht wieder richtig wach. "Unter anderem. Ich mache jetzt GAAAAANZ viele Bilder von dir, damit ich mir immer das passende Bild ansehen kann. Kai unter der Dusche, Kai beim Kochen, Kai beim Essen, Kai beim Anziehen, Kai der mit Lucy spielt, Kai bei der Probe, Kai der mich küsst, Kai beim Ausziehen, Kai beim Aufräumen, Kai beim Fernsehen, Kai beim Lesen..." "Du spinnst." Kai lachte und schnappte sich Takeru um sich mit ihm herum zu drehen. Sofort nutzte Takeru die Gelegenheit, einen Kuss zu stehlen. Kai ließ es sich gern gefallen, auch, wenn ihn das Klicken der Kamera störte. "Hast du uns gerade ernsthaft beim Küssen fotografiert?" "Klar. Hab doch gesagt, Fotos von jeder Gelegenheit!" Lachend knipste Takeru weiter. "Ich hab dir schon gesagt, dass da spinnst, oder?" "Man darf doch wohl seinen Mann fotografieren!" Takeru streckte ihm die Zunge heraus. "Kindskopf," lachte Kai und küsste ihn erneut. Seinen Mann. Richtig fassen konnte er noch immer nicht, dass Takeru wirklich ja gesagt hatte und den Ring an seinem Finger trug. Nun waren sie wirklich für immer zusammen. Ein Umstand, der ihn dazu brachte, Takeru erneut zu küssen. "Ich liebe dich, du Kindskopf." "Du liebst mich, weil ich ein Kindskopf bin," stellte Takeru klar. "Stimmt." Kai saugte sich unter Takerus Ohrläppchen fest. "Willst du, dass ich noch andere Fotos mache?" "Wie meinst du das?" Zärtlich küsste Kai sich über Takerus Hals. Takeru war einfach unwiderstehlich lecker. "Wenn du damit nicht aufhörst, mache ich gleich Bilder von uns beiden beim Sex." Es war klar, dass es wieder darauf hinauslaufen würde. Es lief fast immer auf Sex hinaus, wenn er und Takeru allein waren. Wobei ihm auffiel, dass es weder gestern noch vorgestern der Fall gewesen war. Das war ungewöhnlich. Schlief ihr Sexleben nun, wo sie sozusagen verheiratet waren, etwa ein? Klar, zwei Tage keinen Sex und er machte sich Sorgen. Kai lachte etwas. "Was?" Takeru drückte wieder auf den Auslöser. "Was lachst du?" "Ich hab mir gerade kurz Sorgen gemacht, weil wir zwei Tage nicht miteinander geschlafen haben," gab er zu und küsste Takeru erneut am Hals. "Stimmt, ich bin schon richtig ausgehungert. Mach weiter damit, bitte." "Und du machst Bilder, was?" Er sah, wie Takeru Gänsehaut bekam, als sein Atem über dessen Hals strich. "Nein." Takerus Atem wurde schwerer, seine Arme schlossen sich um Kai. "Wir filmen das." "Bitte?" Kai hielt inne. Ein Film? Von ihm und Takeru? Beim Sex? Der Blick in den Augen Takerus sagte ihm, dass er diesen Vorschlag ernst meinte und Gefallen daran fand. "Nicht?" "Doch, warum nicht?" Es war ja nur für sie beide. Er sah, wie Takeru grinsend die Kamera auf Film umstellte. "Hast du denn genug Speicherplatz?" Kai war bereits wieder dabei, an Takerus Hals zu saugen. Er wusste, wie sehr sein Takeru das mochte und wie er darauf reagieren würde. "32 GB, das sollte selbst für uns reichen." Mit einer Hand strich Takeru über Kais Rücken, mit der anderen richtete er die Linse auf Kais Lippen an seinem Hals. "Denk ich auch, Kleines." Wie schaffte Takeru es nur immer wieder, ihn zu solchen Sachen zu bringen? Kai merkte, dass er nach der Kamera suchte, in sie hineinschaut, während er sich zu Takerus Gesicht vor arbeitete, um ihn richtig zu küssen. "Du bist wunderbar, Kai," murmelte Takeru, während er seine Beine um Kais Hüften wickelte und mit der freien Hand ihre Köpfe zusammen zu presste, damit ihr Kuss tiefer wurde. Noch immer fand Kai mehr als nur etwas Gefallen am Geschmack Takerus. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würden sie sich immerzu küssen. Takerus Hand verschwand aus seinen Haaren, strich über seinen Nacken und seinen Rücken hinab bis sie sich auf sein Hinterteil legte und dort leicht zukniff. "Hey," machte Kai. Wer ihn ärgerte, der bekam auch etwas Ärgern zurück. Kai schnappte mit den Zähnen nach Takerus Ohrläppchen und zog sanft daran. Er wusste, dass es dem Jüngeren gefiel. Ihn selbst störte nur eines. Takeru trug ein Shirt und enge Shorts. Eindeutig zwei Kleidungsstücke zuviel. Kai angelte mit einer Hand nach dem Saum des Shirts und richtete sich auf. Dann nahm er Takeru die Kamera aus der Hand und filmte ihn, wie er Takerus Shirt immer höher und höher schob, es ihm schließlich über den Kopf zog und dabei Takerus Haare wunderbar verwuschelte. Kai behielt die Kamera in der Hand, beugte sich wieder über Takeru und begann, sich langsam von dessen Hals zur Brust zu küssen. Die Hand mit der Kamera folgte jeder seiner Bewegungen. Als er bei dem Schmetterling auf Takerus Brust ankam, hielt er inne um die Flügel mit der Zungespitze nachzumalen. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich Takerus Brustwarzen langsam aufstellten. Es war schön, dass Takeru diese Behandlung genauso wie er selbst genoss. Kai wanderte tiefer und hörte, wie Takeru schon schwerer atmete. Zwei Tage, und sein Kleines war völlig ausgehungert! Er grinste. Selbst war er auch nicht besser. Während er die Kamera neu fokussierte, wanderte seine Hand unter Takerus Shorts. Fortsetzung folgt..... Sorry, kein Extra-Upload mit Adult. Muss ich ja nicht jedes Mal beschreiben, dann geht auch der Reiz verloren. Außerdem hat mich die Kamera vermutlich mehr genervt als Kai. Kapitel 134: Requiem für Sabu-chan ---------------------------------- Hallo! Dieses Kapitel wird nicht unterhaltsam, wie ihr den Titel wohl schon entnehmen könnt. Dennoch wünsche ich euch viel Freude beim Lesen! Mir gehört noch immer keiner der Charas und somit bin ich immer noch recht arm, da ich hiermit auch nichts verdiene. Requiem für Sabu-chan Reita war langsam aus ihrem Bett gekrabbelt, um Ruki nicht zu früh zu wecken. Wenn sie schon erst in zwei Stunden in der Firma sein mussten, konnte Ruki auch ruhig noch schlafen, bis der Kaffee fertig war. Das wäre auch besser für ihn selbst. Ruki am Morgen war erst zu etwas zu gebrauchen, wenn er seinen Kaffee und seine Zigarette gehabt hatte. Vorher war er ein unaustehlicher Morgenmuffel, den Reita deutlich weniger liebte als den Mann, in den er sich nach Kaffee und Zigarette verwandelte. Das Blubbern der Kaffeemaschine sollte eigentlich reichen, um Ruki zu wecken. Reita öffnete die Tür, damit das Zischen und Blubbern der Maschine Ruki wecken können. Das war sicherer, als ihn anders zu wecken. Wie Aoi und Uruha auf Schreie der Zwillinge, reagierte Ruki auf die Maschine - sie konnte ihn aus dem tiefsten Schlaf reißen. Reita selbst lehnte sich an die Küchenzeile, um das Schauspiel zu genießen, dass sich ihm gleich bieten würde. Schon hörte er die Geräusche, die Ruki beim Aufwachen machte. Ein Brummen und leises Meckern, als würde er viel lieber noch Stunden im Bett verbringen. Irgendwie liebte Reita diese Geräusche. Dann wurde es seltsam still. Normaler Weise begrüßte Ruki nun Sabu-chan mit einem kleinen Lachen. Niemand sonst konnte ihn in den ersten dreisisg Minuten des Tages zu etwas nur Ähnlichem bringen. "Reita." Rukis Stimme kam leise und angespannt aus dem Schlafzimmer. Nicht so maulig, wie Reita seinen Freund morgens kannte. Mit einem verwunderten Blick trat Reita in ihr Schlafzimmer. Rukis saß auf der Bettkante und blickte auf Sabu-chans Körbchen, das an seiner Seite ihres Bettes stand. Er war kreidebleich. "Was hast du?" Reita setzte sich sofort neben Ruki, wollte sehen, was ihm fehlte. "Ich glaube, Sabu-chan atmet nicht," sagte Ruki tonlos. Reita sah in das Körbchen. Auf den ersten Blick schien Rukis kleiner Hund tief und fest zu schlafen, aber auf dem zweiten, längeren, stellte Reita fest, dass Ruki Recht hatte. Brust und Bauch des Hundes bewegten sich nicht mehr. "Reita? Ist er..." Ruki stockte im Satz, er konnte es offensichtlich nicht aussprechen. Vorsichtig beugte Reita sich hinunter, berührte den Körper Sabu-chans. Er war bereits kalt. "Ja," bestätigte er Rukis Befürchtung und legte sofort die Arme um ihn. "Das darf er nicht." Noch immer war keine Emotion in Rukis Stimme zu hören. "DAS DARF ER NICHT!" Jetzt traten die Emotionen in Rukis Stimme. Tiefer Schmerz, völliges Unglauben spiegelten sich in dem Schrei und seinen Augen wider. "Reita, das darf er nicht!" Reita wusste nicht, was er tun sollte, außer, Ruki fest in seine Arme zu schließen. Sabu-chan lebte nicht mehr, wie sollte er ihn trösten können? "Mach, dass es nicht wahr ist! Reita!" Regelrecht flehend sah Ruki ihn an und nun war es auch mit dem letzten Rest, der Ruki zusammen gehalten hatte, vorbei. Der Sänger begann, hemmunglos zu weinen. "Er kann nicht tot sein, er kann einfach nicht!" "Ich wünschte, ich könnte, Ruki, wirklich..." "Er ist doch mein... Sabu-chan, mein Hund, mein..." Ruki schniefte. "Freund." Langsam beugte Ruki sich zu seinem Hund und hob ihn, samt seiner Schmusedecke, aus dem Körbchen in seine Arme. "Sabu..." "Es tut mir so leid, Ruki, wirklich." Was sagte man zu einem Mann, der um seinen Hund trauerte? Reita wusste keine Antwort und damit auch nichts, was er Ruki sagen konnte. "Kannst du uns... mich mit ihm... allein lassen? Bitte?" So leise hatte Reita Ruki noch nie gehört. So am Boden. Alles, was Reita nun wollte, war, ihm irgendwie Trost spenden. Dennoch nickte er. "Ich rufe in der Firma an und melde uns alle für heute ab," beschloss er. "Warum alle? Ihr könnt doch..." "Wir lassen dich heute nicht allein," stellte er klar. Minuten später hatten Aoi und Uruha bereits erklärt, sich sofort auf den Weg zu machen und in der Firma wusste man Bescheid. Es hatte Reita erstaunt, dass Nadeshiko ihm nicht gesagt hatte, es sei nur ein Hund. Ihre Chefin schien gute Laune zu haben, aber er fragte sich dennoch, wie lange dies anhalten würde. Gerade klingelte Kais Telefon. "Morgen, Reita," begrüßte Kai ihn fröhlich. "Was gibt´s denn so früh?" "Wir können heute nicht arbeiten, ich hab Nadeshiko schon angerufen." "Was ist passiert?" Kai klang alarmiert. "Sabu-chan ist tot." Erst jetzt, als er es das dritte Mal in wenigen Minuten aussprach, fühlte auch Reita einen dicken Kloss in seinem Hals entstehen. "Wie geht es Ruki?" Sofort war Kai in seinen Band-Papi-Modus gefallen. "Er sitzt mit ihm auf dem Arm im Schlafzimmer und weint. Könnt ihr... oder du, herkommen?" Ruki brauchte sie. Und wenn Reita ehrlich war, brauchte er seine Jungs auch. Er war kein Mensch, der gut mit Gefühlen wie Trauer umgehen konnte. "Natürlich." Damit legte Kai auch schon wieder auf und Reita stand allein im Wohnzimmer. Er hörte Rukis leises Weinen durch die geschlossene Tür und auch die leisen Worte, die er seinem toten Hund zuflüsterte. Noch immer blubberte die Kaffeemaschine vor sich hin. Reita stellte sie aus und wartete. Lange musste er nicht warten, etwa eine halbe Stunde später traf der Rest der Band gleichzeitig ein. Aoi und Uruha trugen ihre Kinder in Baby-Autoschalen und erstaunt sah Reita, dass Takeru hinter Kai ihre Wohnung betrat. Mit ihm hatte er nicht gerechnet und schon gar nicht damit, dass er Lucy mitbrachte. Ruki würde nur noch mehr weinen, wenn er Sabu-chans Freundin sah. "Ich kann sie nicht allein lassen, sie kann jeden Tag ihre Welpen bekommen," entschuldigte Takeru sich ungefragt für ihre Anwesenheit. "Aber solange ihr alle bei Ruki seid, muss sich jemand um Reila und Cassis kümmern." "Okay," sagte Reita nur und nickte. "Wie ist es passiert?" Aoi zog einem der Babys Jacke und Mütze aus, während Uruha mit ihrer zweiten Tochter beschäftigt war. "Sabu-chan ist einfach nicht mehr aufgewacht," erklärte Reita. "Ruki wollte ihm guten Morgen sagen und da war er schon tot." "Ich kann mir Ruki nicht ohne Sabu-chan vorstellen," meinte Uruha. "Er hat ihn schon, seit wir in Tokyo leben." "Seit wann ist das?" Takeru sah sie einen nach den anderen an. "Uruha und ich leben seit elf Jahren hier, Ruki kam ein Jahr später nach." "Dann war Sabu-chan wirklich ein alter Junge, wie Ruki immer gesagt hat.." Der junge Sänger setzte sich neben seine Hündin auf den Boden und streichelte sie gedankenverloren. "Komm." Uruha berührte Reita an der Schulter. "Gehen wir zu Ruki." Dieser saß noch immer auf der Bettkante und streichelte über den kleinen Körper. "Ruki," begann Uruha, brach jedoch ab. Offenbar fiel ihm so wenig ein, was er sagen konnte, wie Reita. "Was macht ihr denn hier?" Mit feuchten, rotgeränderten Augen sah Ruki sie an. "Bei unserem Freund sein, was sonst?" Aoi setzte sich neben ihn auf das Bett und Reita folgte seinem Beispiel an Rukis anderer Seite. "Aber ihr müsst doch arbeiten." "Wir müssen gar nichts. Nur bei dir sein," erklärte Kai. Auch er und Uruha setzten sich zu ihnen auf das Bett. Reita schlang einen Arm um Ruki, hoffte, ihm so etwas Trost spenden zu können. "Danke," brachte Ruki hervor. "Ich kann nicht fassen, dass Sabu-chan nicht mehr da sein soll." "Ich auch nicht." Uruha hatte selbst Tränen in den Augen. "Aber er hatte ein gutes, langes Hundeleben bei dir." "Zehn Jahre sind nicht lang," entgegnete Ruki. "Doch," erwiderte Uruha. "Viele Hunde werden nicht mal zehn." "Gestern waren wir noch im Park und er hat im Schnee gespielt. Er hat gar nicht krank gewirkt und er hat ganz normal gefressen und als Reita und ich abends auf dem Sofa geschmust haben, ist er zu uns gekommen. Er kann nicht einfach tot sein, das geht doch gar nicht." Reita erinnerte sich auch nicht daran, dass der kleine Hund krank oder müde gewirkt hatte. Sicher, er war nicht mehr so munter wie vor ein paar Jahren, aber er hatte nicht den Eindruck gemacht, als wäre er alt. "Das ist doch wunderschön," sagte Aoi leise zu Ruki. "Er hat nicht leiden müssen. Das ist doch gut. Er war nicht krank und wusste bis zum Schluss, dass er geliebt wird. " "Ich liebe ihn doch auch, er war immer da." Reita gab Ruki im Stillen Recht. Sabu-chan war immer da gewesen. Immer. "Er gehört doch zu Gazette dazu," fand Ruki. "Das ist, als wäre jemand von uns ausgestiegen." Tatsächlich war Sabu-chan schon vor Aoi und Kai bei ihm, Ruki und Uruha gewesen. Er war das inoffizielle Band-Maskottchen gewesen. "Wisst ihr beide noch, wie ich ihn geholt habe?" "Ja." Uruha lächelte, wärend er über Rukis Rücken strich. "Reita und ich haben in diesem kleinen Zimmer gewohnt und du warst gerade vier Wochen in Tokyo. Du hattest dir mit Kellnern genug verdient, um über die Runden zu kommen, aber dein Zimmer war noch kleiner und schlechter als unseres. Du hattest nicht mal ein Bett oder Futon darin, sondern hast im Schlafsack geschlafen. Aber statt dir etwas für die Wohnung zu kaufen, bist du los und hast Sabu-chan gekauft." "Ich wollte nicht allein in dem Zimmer sein," gab Ruki zu. "Früher, bei meiner Familie, war ja immer noch jemand im Haus, auch, wenn ich die Leute gar nicht mochte. Und er sah so süß und allein aus, in dem Laden. Da hab ich ihn mitgenommen." "Und in den nächsten Wochen mussten Uruha und ich dich durchfüttern, aber Sabu-chan hatte immer alles, was sich ein Hund nur wünschen konnte." Reita musste bei der Erinnerung lächeln, wie Ruki einmal von seinem letzten Geld für die Woche frisches Hundefutter gekauft hatte und selbst drei Tage nur Wasser getrunken, nicht geraucht und bei ihnen Essen geschnorrt hatte. "Ich musste doch für ihn sorgen. Und unsere ersten Proben, noch mit der alten Band, da war er auch dabei." "Er war da, als du vom Schlagzeug auf Gesang gewechselt bist und wir Gazette wurden," erinnerte Uruha sich. "Und als Aoi zu uns kam." "Und als Yune ging und Kai dazu kam," sagte Aoi. "Und wir den Vertrag bekamen." "Eigentlich war Sabu-chan immer bei uns," schloss Kai ab. "Hat ganz schön viel gesehen, für einen kleinen Hund." "Ein verdammt tolles Hundeleben, würde ich sagen." "Stimmt, das war es sicher." Ruki wischte sich mit einer Hand über die Augen. "Aber was mache ich denn jetzt mit ihm? Ich kann ihn doch nicht einfach..." Gute Frage, dachte Reita. Es war nicht möglich, Sabu-chan zu beerdigen, noch immer war es tiefster Winter und unter dem Schnee war der Boden gefroren. Abgesehen davon, dass es ein Vergehen war, Tiere privat zu bestatten. "Ich hätte ihn so gern in dem Park begraben, wisst ihr, welchen ich meine?" Ruki sah sie traurig an. Reita wusste genau, welchen Park Ruki meinte, glaubte sogar zu wissen, welche Stelle sein Freund gewählt hätte. "Aber das geht nicht, nicht jetzt." "Dürfen wir stören?" Takeru stand unsicher im Türrahmen, Lucy neben sich. Wie weh es Ruki tun musste, die trächtige Hündin gerade jetzt zu sehen, wollte Reita sich lieber nicht vorstellen. Warum brachte Takeru sie überhaupt mit ins Schlafzimmer? "Lucy würde sich glaub ich gern verabschieden." "Lucy," murmelte Ruki und nickte dann. Takeru hob seine kleine runde Hündin vorsichtig auf den Arm, damit sie auf einer Höhe mit Sabu-chan war. "Sie hat an der Tür geschnüffelt und wollte unbedingt rein," entschuldigte er sich. "Die Babys schlafen." "Okay," sagte Aoi, verließ aber dennoch das Bett um nach ihnen zu sehen. "Jetzt lernt Sabu seine Kinder gar nicht mehr kennen," bedauerte Ruki, während Lucy an der kalten Schnauze seines Hundes schnupperte. Erstaunt sah Reita, dass die Hündin ganz ruhig war, entgegen ihrer sonstigen Art, ehr wie ihr Besitzer zu sein. Sie schnupperte nur ein wenig und leckte dann einmal über Sabu-chans Gesicht, bevor sie ihren Kopf daran rieb. Dann sah sie Takeru mit einem traurigen Blick an. Reita hatte den Eindruck, dass Lucy genau wusste, dass sie Sabu-chan nie wieder sehen würde. "Aber etwas von ihm wird noch da sein, vergiss das nicht." Takeru setzte Lucy auf dem Boden ab. "Ich habe eben mit eurem Tierarzt gesprochen." Reita fragt sich, woher Takeru dessen Nummer kannte, bis ihm Rukis Notfall-Buch einfiel. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihre Handys den Geist aufgaben, hatte Ruki alle Nummern und Adressen in einem Buch stehen. "Warum?" Ruki zuckte die Schultern. "Man kann nichts mehr machen. Sabu-chan ist nicht mehr da." Wieder begann er zu weinen und Reita drückte ihn erneut. "Wegen dem, was mit ihm passieren soll," sagte Takeru ernst. "Du kannst ihn in die Praxis bringen, dort wird sich dann um alles gekümmert." "Nein!" Ruki schüttelte den Kopf. "Ich lass nicht zu, dass sie ihn einfach so wegwerfen, wie Mül!" "Musst du auch nicht." Takeru überraschte Reita. Wie konnte ausgerechnet dieser seltsame Kerl alles in die Hand nehmen? "Du kannst ihn einäschern lassen und die Asche dort versträuen, wo du willst." "Wirklich?" Takeru nickte. "Danke, Kleines." "Es tut mir so leid, Ruki." "Mir auch," sagte Kai. Einige Minuten später ging Takeru zur Arbeit, aber Reita wartete mit dem Rest von Gazette noch fast drei Stunden, bis Ruki sich verabschiedet hatte und sie gemeinsam zum Tierarzt fuhren, um Sabu-chan auf seinem letzten Weg zu begleiten. Fortsetzung folgt................. Anmerkung: Als ich Sabu-chan das erste Mal auftauchen ließ, habe ich hochintelligenter Weise Rukis Hunde verwechselt und dachte, Koron wäre der Hund, der bereits verstorben ist. Darum tauchte Sabu-chan hier auf. Ein wenig ist dieses Kapitel aber meiner Wegbegleiterin gewidmet, einer Mischlingshündin, die vor vier Jahren von mir ging, nachdem sie ganze 18 Jahre lang an meiner Seite war. Kapitel 135: Die Sachen zwischen zwei Männern --------------------------------------------- Hallo! Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich für meine Verhältnisse recht lange nicht geschrieben habe. Zuerst hatte ich noch viel mit der LBM zu tun, Cos vorbereiten etc. und dann hatte ich mir fest vorgenommen, ab Freitag zu schrieben. Warum ich dann keine Lust hatte, kann sich jeder denken, schätze ich mal. Ich hoffe, ihr könnt, während ihr lest, ein wenig auf andere Gedanken kommen. Mir gehört noch immer niemand hier. Die Sachen zwischen zwei Männern Geheimnisse mochte Yooh gar nicht, aber er hatte wenig, genau genommen keine, Erfahrung darin, wie er einem festen Freund sein größtes Geheimnis mitteilen sollte. Wobei, Geheimnis traf es nicht mal wirklich. Miyavi wusste davon und er selbst hielt es auch nicht geheim, er brachte es nur nicht zur Sprache. Das war ein Unterschied, oder nicht? Er hatte beschlossen, Yuji heute davon zu erzählen. Immerhin wären sie dann für drei Tage getrennt und Yuji hätte Zeit, die Sache zu verarbeiten. "Hey," begrüßte Yuji ihn und küsste ihn, mitten im Flur der PSC, zart auf die Wange. Kurz fragte Yooh sich, ob er wirklich auspacken sollte. Es war eine Bezeihung, eine wunderschöne, echte Beziehung und er war das erste Mal in seinem Leben mit einem Mann zusammen. Das wollte er nicht zerstören. Aber ihm war klar, wenn er nicht bald die richtigen Worte fand, würde er zerstören, was sie hatten. Doch bevor er mit solchen Dingen anfangen konnte, küsste er Yuji erst einmal zurück. Seinen festen Freund. "Hallo. Hast du gut geschlafen?" "Etwas einsam." Yuji lächelte. "Schläfst du heute bei mir? Ich wache gern neben dir auf." "Gern." Yooh nahm Yujis Hand. "Macht es dir nichts, wenn sie sehen, wie wir uns küssen?" "Können von mir aus alle wissen, dass wir zusammen sind." Yuji bestätigte das mit einem weiteren Kuss. Es fühlte sich so gut an, mit Yuji glücklich zu sein. "Sag mal, bevor du bei mir schläfst, was hältst du davon, mit Kai und Takeru zu essen?" "Was? Die wollen vor einer dreitägigen Trennung nicht allein sein?" Selbst zu ihm war bereits durchgedrungen, dass Takeru ein kleines Suchtproblem hatte, was Kai betraf. "Wundert mich auch, aber ich denk mal, der Abend wird nicht lang," lachte Yuji. "Und dann haben wir Zeit für uns. Takeru ist so ziemlich mein bester Freund und ihm ist wichtig, dass wir auch mit dem Partner des anderen gut auskommen und die auch miteinander. Mir auch. Wäre es okay für dich?" Kurz zögerte Yooh. Es wäre eine willkommene Ausrede, nicht schon heute mit Yuji zu reden. Die unangenehme Situation noch ein paar Tage aufzuschieben. Und es wäre ein netter Abend, an dem er auch Takeru und Kai mal nähr kennenlernen konnte. Wenn er ehrlich war, kannte er außer seiner Band und Yuji niemanden in der Firma besser. "Ja, klar. Ich muss nur vorher meine Katzen füttern." "Sei um halb acht bei den beiden, Adresse schreib ich dir auf. Komm mit der Bahn, ich fahre." "Okay." So stand er um kurz vor halb acht an diesem Abend vor einer Wohnungstür, vor der eine Ancafé-Fußmatte lag und auf deren Klingelschild "Yoshida Haru, Haroi Yamanai" stand. Auch eine Möglichkeit der Tranung. Er klingelte, und hörte Takeru durch die Wohnung rufen, dass Yujis Schatz da sei. Soviel zur Tarnung. Er lächelte. "Hi, Yooh, komm rein, geile Schuhe, kannst du anlassen," begrüßte Takeru ihn und drückte ihm einen Kuss auf. "Ich bin dafür, dass du sie ausziehst," lächelte Yuji, während er sich etwas streckte, um ihn küssen zu können. An sich waren sie gleich groß, aber wenn er hohe Schuhe trug, überragte er Yuji. Er strich die schwarzen Highheels von den Füßen. "Darf ich mal?" Takeru deutete auf die Schuhe. "Öh, klar." Yooh zuckte die Schulter, während Takeru sich freute, dass die Schuhe passten. "Dass das Kleine einen Knall hat, weißt du schon, oder," flüsterte Yuji ihm ins Ohr. "Hallo, Yooh, komm rein, Takeru und ich können gleich das Essen-" Kai unterbrach sich. "Hat mein Freund Highheels an?" "Ja." Yooh und Yuji nickten synchron. "Schau mal Kai, so bin ich fast so groß wie - ups!" Takeru stolperte Kai in die Arme. "Zieh die Dinger aus, bevor der Abend mit Verletzungen endet," riet Kai. "Ich hätte sie auch gern heile wieder." Ein wenig sorgte Yooh sich doch um seine Schuhe. Die waren nicht gerade billig gewesen und Highheels in Größe 41 waren nicht leicht zu bekommen. "Kommt ihr essen?" Kai lotste sie ins Wohnzimmer. Überrascht sah Yooh sich um. Er selbst wohnte in einem Zimmer mit angeschlossenem Bad. Er wohnte, kochte und schlief in diesem einen Zimmer. Yujis Wohnung war schon größer, sein Flur bestand nicht wie bei ihm aus einer schmalen Stufe sondern er hatte sogar eine Leiste für Jacken und Platz für mehr als zwei Paar Schuhe, aber auch Yuji hatte nur zwei Räume und ein Bad. Eine Art Wohnzimmer-Küchen-Kombination und ein Schlafzimmer. Hier, bei Kai und Takeru, gab es offensichtlich eine komplett eigene Küche, hinter dem fast schon langen Flur. Das Wohnzimmer war geräumig und es stand kein Bett darin, dafür gingen noch zwei Türen und ein Balkon davon ab. Hinter den Türen vermutete Yooh Bad und Schlafzimmer. "Ihr seid echt reich," rutschte ihm heraus. Sofort schlug er die Hand vor den Mund. "Eigentlich nur Kai, der zahlt das alles. Er läßt mich mich nicht an der Miete beteiligen," schmollte Takeru. "Sorry, ich wollte nicht sowas Dummes sagen," entschuldigte Yooh sich. Über Geld sprach man nicht. "Schon okay." Kai klopfte ihm auf die Schulter. "Setzen, das Essen wird sonst kalt." Wenige Bissen später konnte Yooh das Gerücht, Kai wäre ein sehr guter Koch, nur unterschrieben. "Das schmeckt super," lobte er Kai. "Mein Kai kann das eben." Völlig verknallt lächelte Takeru Kai an. "Keine Sorge, der ist immer so." Yuji grinste ihm zu. "Bring das Gespräch bloss nicht auf Sex, sonst kannst du dir anhören, wie Kai im Bett ist." "Ich werd´s mir verkneifen," versprach Yooh. Noch vor ein paar Wochen hätte er gern selbst herausgefunden, wie Kai im Bett war und alles daran gesetzt, das auch zu erfahren, aber seit er Yuji hatte, waren ihm andere Männer egal. "Was ist mit Sex?" Takeru sah sie an. "Verdammt, jetzt hab ich es selbst getan." Sein Freund schlug sich die Hand vor die Stirn. "Yuji..." Kai schüttelte den Kopf. "Ich muss mal was wissen," sagte Takeru nach dem Essen und beugte sich über den Tisch vor. "Tut mir leid, wenn die Frage jetzt echt direkt ist, aber ich muss das einfach wissen. Yooh, was bist du eigentlich genau?" Die Frage hatte kommen müssen. Er wusste es schon die ganze Zeit, aber seit dem Gespräch mit IV im Trainingsraum war sie überfällig. Bisher hatte nur Yuji diese Frage gestellt, alle anderen hatte es einfach so hingenommen. Yooh seufzte. Wie sollte er erklären, was er selbst nicht genau wusste? "Ich bin so was ähnliches wie eine Transe, denke ich," fing er an. "Ich bin halt von meiner Art her wie eine Frau, aber nicht vollkommen. Ich hab auch männliche Seiten an mir. Es ist nicht so, dass ich lieber eine Frau wäre. Als ich etwa 20 war, habe ich zwar überlegt, ob ich mein Geschlecht ändern lassen soll, aber dann habe ich festgestellt, dass ich gerne ein Mann bin. Irgendwie." "Dann stehst du immer zwischen den Stühlen, nicht?" Überraschend ernst sah Takeru ihn an. So hatte Yooh ihn gar nicht eingeschätzt, ehr wie einen kleinen Irren. "Ja. Ich bin körperlich ein Mann und das gern, auch, wenn ich Frauenkleider bevorzuge und meist wie eine Frau fühle und handle." Takeru griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand. "Eigentlich ist egal, was du bist. Du bist sehr nett und Yujis Freund. Das ist wichtig." Yooh musste schlucken, da sich ein Kloß in seiner Kehle gebildet hatte. Das letzte Mal, dass er Leute gehabt hatte, die ihn ohne Vorbehalte angenommen hatte, war schon so lange her gewesen. "Danke. Ich... kann ich auf dem Balkon eine rauchen gehen?" Er wollte kurz Luft holen, sich beruhigen. Wenn er das nicht tat, würde er vor Freude zu weinen beginnen. "Nur zu." Kai nickte. "Zieh dir was über, es ist kalt." Draußen holte er mehrfach tief Luft, bevor er sich seine Zigarette anzündete. Warum waren hier nur alle so nett zu ihm? Womit hatte er das verdient? "Yooh?" Yuji trat hinter ihn und schlang die Arme um ihn. "Ist alles in Ordnung?" "Ja." Er legte den Kopf an Yujis. "Mehr als das sogar." "Tut mir leid, wenn Takeru dich beleidigt haben sollte. Er stellt immer blöde Fragen und Takt ist für ihn ein Wort, das nur mit Musik zu tun hat." "Er hat mir nicht weh getan. Er ist unglaublich nett." "Wollen wir zu mir fahren?" Yooh nickte. Später malte er mit dem Zeigefinger Muster auf Yujis nackten Rücken. Er hatte in seinem Leben schon viel Sex gehabt. Mit vielen Männern. Mit Yuji war es anders. Selbst, als er mit seiner alten Band sozusagen zusammen gewesen war, war es nicht so gewesen. Dort hatte immer der Sex an sich im Vordergrund gestanden, die Befriedigung. Aber hier, nur mit Yuji, war es mehr. "Was hast du?" Yuji drehte sich auf den Rücken und griff nach seiner Hand. "Du denkst über irgendetwas nach, was ist los?" "Ich bin glücklich," sagte er nur und wollte Yuji küssen, doch dieser blockte ab. "Wenn du glücklich bist, warum bist du dann so nachdenklich?" Es war wohl doch an der Zeit, Yuji in sein Geheimnis einzuweihen. Der Abend war nur eine Galgenfrist gewesen. "Ich hab noch eine Art Geheimnis, dass ich dir sagen muss," gab er zu. "Es ist eigentlich kein Geheimniss, es hat sich nur nie ergeben, das Gespräch darauf zu bringen oder es dir zu sagen." "Yooh?" Yuji zog ihn an der Hand zu sich herunter. "Ich verstehe dich gerade gar nicht." "Etwas aus meiner Vergangenheit, das muss ich dir sagen. Als wir uns kennengelernt haben, war die Situation nicht danach und dann die Zeit, wo wir uns kaum ansehen konnten. Und als wir dann zusammen gekommen sind, wusste ich nicht, wie ich es dir sagen soll." Ihm war bewusst, dass er um den heißen Brei herum redete und nicht auf den Punkt kam. Aber er hatte Angst, wie Yuji reagieren würde. "Sag nicht, du hast..." Pure Panik stand in Yujis Augen. Es dauerte fast drei Sekunden, bis Yooh seinen Gedankengang verstand. "Nein! Nein, auf keinen Fall! Ich bin gesund, das ist schon gefühlte 100 mal überprüft worden. Das hätte ich dir auch gesagt." "Gut." Yuji küsste ihn nun doch. "Das beruhigt mich. Ist es was Schlimmes, dass du nicht damit raus kommst?" "Nein. Es ist nicht schlimm und eigentlich auch kein Geheimnis. Ich..." Ein Finger verschloss ihm den Mund. "Wenn es nicht schlimm ist, kann es doch sicher auch noch drei Tage warten, oder?" "Ja, schon, ich dachte nur, ich sag es dir endlich. Ich will nicht, dass du glaubst, ich wollte es dir verschweigen." "Das weiß ich ja jetzt." Yuji lächelte. "Weißt du, ich beginne gerade, mich an den Sex mit einem Mann zu gewöhnen. Du könntest mir noch etwas geben, woran ich die Tage denken kann, wenn ich nicht bei dir bin. Wenn dein Nicht-Geheimnis nicht schlimm ist, kann es warten, bis ich wieder hier bin." "Du willst noch mal mit mir schlafen?" Sicherheitshalber fragte Yooh nach. "Auch." Yujis Augen und sein Lächeln sprachen für sich. "Und würdest du das, was du bei unserem ersten Mal mit deinem Finger bei mir gemacht hast, noch mal machen?" Ko-ki hatte ein Problem. Und das lag neben ihm und schlief seelig. Seit ihrem einen, gescheiterten, Versuch, miteinander zu schlafen, war zwischen ihm und Shinpei in Bett der Zustand einer Teenie-Beziehung eingetreten. Alles, was über Küssen und Kuscheln hinausging, umschifften sie weiträumig. Und das nervte Ko-ki gewaltig. Er wollte Shinpei spüren, richtig spüren. So schön die Küsse auch waren, sie reichten ihm nicht mehr. Wie Reno es am Nachmittag ausgedrückt hatte, hatte er Notstand. Zudem trieb er ihre Wasserrechnung in neue Dimensionen, da er aufgrund von Aktivitäten, die nicht wirklich was mit Waschen zu tun hatte, in den letzten Wochen sehr lange unter der Dusche brauchte. "Was seufzt du?" Shinpei war doch noch wach und hatte sein leises Seufzen gehört. Ko-ki biss sich auf die Unterlippe und drehte sich zu ihm. "Ich hab gerade an den neuen Song gedacht, irgendwie gefällt mir da was noch nicht," log er. "Hast du nicht, und lügen kannst du echt nicht." Eine Hand legte sich auf seine Schulter und zog ihn dichter an Shinpei. Tolle Idee, ihn noch dichter auf das zu stoßen, was er wollte und so schnell nicht haben würde. "Warum liegst du wirklich wach?" "Kann ich dir nicht sagen," wich er aus. Was sollte er denn bitte schön sagen? "Shinpei, ich bin so verdammt spitz auf dich, dass ich es mir morgens und abends unter der Dusche selbst machen muss, um nicht über dich herzufallen?" Keine gute Wahl, Shinpei würde ausrasten. "Versuch es doch einfach," forderte Shinpei ihn auf und begann, ihm durch die pinken Haare zu streicheln. "Geht es um uns?" "Schon, aber es ist nicht wichtig." "Wenn es dich wach hält, muss es wichtig sein. Sag schon." Ein kleiner Kuss folgte. Erneut seufzte Ko-ki. Irgendwann musste er es zur Sprache bringen, warum nicht jetzt? "Okay, aber sei nicht böse, versprochen?" "Kann ich nicht versprechen. Aber ich verspreche, es mir zuende anzuhören." Shinpei ging merklich auf Abstand. Das hatte Ko-ki befürchtet. "Also, es ist so, dass ich dauernd an dich denken muss und daran, was ich gern machen würde, mit dir, verstehst du?" "Sex," brachte Shinpei es auf dem Punkt. "Sex," bestätigte Ko-ki. "Versteh das nicht falsch, ich finde es schön, dich zu küssen und mit dir zu kuscheln, aber ich würde gern mehr machen." Shinpei setzte sich auf und machte ihr Licht an. Nicht das große, nur das am Bett. Dann sah er ihn an. "Ich dachte, ich hab dich verschreckt, als ich beim letzten Versuch Schmerzen hatte." "Ein wenig," gab Ko-ki zu. "Ich weiß, dass es am Anfang weh tut, aber bei mir war das nicht so stark wie bei dir, glaube ich zumindest." "Das, was du danach mit deinem Mund gemacht hast, das hat mir gefallen," lachelte Shinpei. "Ich will dir nicht weh tun oder dich dazu drängen. Es ist nur so, dass ich dauernd daran denken muss, wie gern ich mit dir schlafen will." Er wusste nicht, wie er es anders ausdrücken sollte. Worte waren in dieser Beziehung wohl nicht seine Stärke. "Ko-ki." Shinpei griff nach seiner Hand. "Um das mal klarzustellen: Du hast nichts mehr in die Richtung gemacht, weil du denkst, ich will es nicht, oder? Und ich hab mich nicht getraut, in die Richtung zu gehen, weil ich dachte, ich hab dich verschreckt." "Von meiner Seite aus stimmt das," nickte Ko-ki und drückte Shinpeis Hand. Warum war die nur so klein? Ach ja, weil Shinpei ganze zehn Zentimeter kleiner war als er. Er fragte sich immer noch, wie Shinpei so eine Wucht auf dem Schlagzeug hinbekam. "Dann haben wir also eigentlich beide auf den anderen Rücksicht genommen?" Ein Lächeln huschte über Shinpeis Gesicht. "Schein so." Verlegen sah Ko-ki auf ihre Hände. "Ich möchte auch mehr als nur kuscheln und küssen." "Wirklich?" "Aber ich habe Angst davor, dass es wieder weh tun könnte, verstehst du?" "Ja." Ko-ki nickte und dachte an das Gespräch, was er vor einigen Tagen wegen IVs Problemen mitanhören hatte dürfen. "Vielleicht... sollten wir einfach machen?" "Es ist etwas schwer für mich," gab Shinpei zu. "Ich hab bisher nur mit Miwako geschlafen, sonst mit niemandem. Ich brauche Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass du in mir drin sein wirst." "Das muss ich nicht!" Ko-ki schüttelte den Kopf. "Irgendwie hatte ich halt gedacht, weil ich schon mit einem Mann geschlafen habe, sollte ich oben sein, aber das muss ich nicht. Du kannst auch gern oben sein, wenn du willst." Plötzlich lachte Shinpei auf. "Gott, das ist so lächerlich! Wir wollen es doch beide, oder nicht? Warum sitzen wir denn dann hier, wie zwei verliebte fünfzehnjährige Teenies und bekommen es nicht auf die Reihe, einfach mal zu schauen, was unsere Körper machen?" "Ich weiß nicht," lachte Ko-ki zurück. "Vielleicht sind wir echt zu vorsichtig?" "Denke schon." Shinpei küsste ihn langsam. Dann stieg er auf seinen Schoß und schlang die Arme um ihn. "Ich will mehr von dir als nur Küsse. Und wir müssen ja nicht bis zum Letzten gehen. Mir wurde gesagt, zwei Männer können sehr viel miteinander machen, ohne anzudocken, weißt du?" "Wurde es das, ja?" Ko-ki legte seine Arme ebenfalls um den zierlichen Körper und zog ihn an sich. Shinpei fühlte sich gut an. "Mhmm, es heißt, man kann sehr schöne Dinge tun." Die kleinen Hände wanderten unter Ko-kis weites Schlafshirt und schoben es über seinen Kopf, bevor Shinpei ihn wieder küsste. "Man kann sich noch an anderen Stellen küssen, als auf die Lippen, weißt du?" "Wirklich? Wohin denn?" Ko-ki grinste. "Auf die Wangen." Shinpei demonstrierte es ihm. "Auf den Hals." Ein weiterer Kuss folgte. "Am Ohr soll sehr schön sein. Auch an den Schultern kann man Küsse geben. An den Schlüsselbeinen." Ko-ki wurde flach auf das Bett gedrückt. "Auf die Brust. Auf die Brustwarzen." "Shinpei..." Ko-ki stoppte ihn, als die kleine Zunge begann, an seinen Brustwarzen zu lecken. "Du machst mich gerade ziemlich wuschig, ist dir das klar?" "Mache ich das?" Auf so betont unschuldige Art, dass es durchschaubar wie ein frisch geputztes Fenster war, schlug Shinpei die Augen auf. "Na so was aber auch." Seine Hände wanderte über Ko-kis Oberkörper, bevor er sich wieder hinabbeugte, um dort weiter zu machen, wo er unterbrochen worden war. Schien, als wäre Shinpei bereit, weiter als bisher zu gehen. Das Seufzen, was sich nun über Ko-kis Lippen stahl, war ein anderes als noch vor wenigen Minuten. Er genoss einen Moment, was sein Freund mit ihm tat, bevor er ihn aus dem Shirt befreite. Er wollte mal sehen, was sie zu zweit anstellen konnten. Fortsetzung folgt........... Anmerkung: Ich werde alle vier Tage auf der LBM sein, würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen von euch dort mal persönlich treffen könnte^^ Kapitel 136: Mehr als Sex ------------------------- Hallo^^ Zuerst einmal möchte ich mich ganz, ganz dolle bei den süßen und lieben Lesern bedanken, die ich auf der LBM treffen durfte. Ich bin dann meist etwas sprachlos, wenn ihr euch freut, mich zu sehen, aber es rührt mich unheimlich und ich freue mich jedes Mal sehr, zu sehen, wer da eigentlich meine FFs ließt. Ich verspreche euch allen, dass es noch lange weiter geht! Obwohl ich auf der LBM mal wieder jeden Menge Geld für Kleinkram (Mameshiba^^)und J-Rock-Zeugs (Gemini!!!) ausgegeben habe, hat sich kein Händler bereit gefunden, mir einen der Jungs zu verkaufen. So gehören sie immer noch nicht mir - aber ich gebe nicht auf XD Und nun viel Spaß! Mehr als Sex Renos gemütlicher Abend war zur Mittagspause den Bach hinunter gegangen. Als er den Proberaum von Kagrra betreten hatte, um mit Nao abzusprechen, wer zu ihrem wöchentlichen Soapabend was mitbringen sollte, hatte er Isshi vorgefunden, der mit dem Kopf auf Izumis Schoß schlief, während dieser DS spielte, Akiya, der Manga las und den bandeigengen Shin, der scheinbar gegen sich selbst Karten spielte. Aber keinen Nao. "Wo steckt Nao," hatte er gefragt und zur Antwort bekommen, dass Nao mit Grippe im Bett lag. Seine Frage, warum sie denn nicht ohne ihn arbeiteten, hatte Shin beantwortet: Ohne Bass würde es nicht gehen. Bevor er sich noch weitere Erklärungen der eindeutig verrücktesten Band im Haus anhören musste, hatte Reno lieber den Rückzug angetretten. Und nun saß er allein auf dem Sofa, schaute zu, wie sich Schauspieler in hannebüchen Drehbüchern zum Affen machten und stellte fest, dass es bei weitem nicht mehr so lustig wie früher war, die Serien allein zu schauen. "Ryoga?" Er rief seinen Mitbewohner. "Hm?" Ryoga klang wenig begeistert. Schien, als wüsste er, was Reno wollte. "Schaust du mit mir?" Ryoga ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen. "Reno, ich liebe dich und du bist der beste Mitbewohner, den ich mir vorstellen kann, aber bevor ich mir eine Folge von deinen Serien anschau, ziehe ich aus." "Hab dich auch lieb," murrte Reno, stelle aber den Fernsehr aus. Es machte einfach keinen Spaß so. "Allein schauen ist blöd." "Hat dich doch früher auch nicht gestört." "Ja, aber ich hab mich dran gewöhnt, das mit Nao zu machen. Und der ist richtig krank. Würde ja hingehen, aber er meinte, dann steckt er mich nur an." Es war ja nicht nur das gemeinsame Fernsehen, Nao fehlte ihm heute Abend allgemein. Scheinbar seufzte er, denn Ryoga lachte auf. "Oh Gott, Reno! Nicht NAO! Sag mir, dass das nicht ausgerechnet DIR passiert ist?" Reno zuckte die Schultern. Er war ja selbst ein wenig überrascht. "Ist es aber. Ich hab ihn wirklich gern," gab er zu. "So gern wie Mitsuru? Da dachtest du auch, du wärst verliebt." "Das war was anderes. Ich mag Mitsuru und der Sex mit ihm war toll, aber mehr war da nie. Mit Nao hab ich was gemeinsam." "Seifenopern sind keine Basis für eine Beziehung," warf Ryoga ein. "Wir haben mehr als das gemeinsam, wir mögen die selben Sachen, lachen an den gleichen Stellen und wir können reden. Außerdem, von dir lass ich mir keine Beziehungstipps geben." Ryoga hatte noch nie was Ernstes gehabt, genau wie er selbst auch nicht, aber im Gegensatz zu Ryoga hatte er nie mehrere Leute nebeneinander her. Gut, da war dieses eine Mal gewesen, als er mit Yooh hatte schlafen wollen. Aber sonst blieb er bei einer Person. Was zumeist daran lag, dass er nur einmal mit den Leuten schlief. "Wieso nicht?" Ryoga grinste ihn frech an. "Weil du gerade drei Freundinnen hast." "Ich bin wieder komplett solo." "Wie? Seit wann das denn?" Er drehte sich zu Ryoga hin. "Und warum zur Hölle?" "Seit gestern. Die eine war dümmer als Stroh, die zweite wollte was Festes haben und da hab ich das beendet." Ryoga zuckte die Schultern. "Du bist echt ein Arsch." "Die dritte will ein Kind mit ihrem Mann. Ich hab Schluß gemacht, weil ich finde, das geht gar nicht. Eine Familie ist was Exclusives." Reno ließ seinen Kopf auf Ryogas Schulter sinken. "Du bist doch kein Arsch, sonder wirklich lieb. Du brauchst auch wen Festes." "Und du brauchst Ablenkung! Komm, zieh dir was Scharfes an, wir gehen los und reißen uns wen auf," forderte Ryoga ihn auf. "Haben wir nicht gerade darüber gesprochen, dass du es total dämlich findest, dass ich mich in Nao verliebt habe?" Manchmal war Ryoga wirklich noch besessener von Aufrissen als er. "Schon, aber ihr seid doch kein Paar bisher oder?" "Nö," schüttelte er den Kopf. "Also, komm, wir ziehen los. Morgen ist frei." "Oder," grinste Reno und beschloss, seinen Mitbewohner etwas zu ärgern. "Wir überspringen das mit dem losgehen." "Wie das?" Renos Grinsen wurde breiter und er krabbelte auf Ryogas Schoß. Langsam leckte er über Ryogas Hals. "Indem wir es endlich mal miteinander tun. Du weißt, ich bin scharf darauf, seit wir uns kennen." Ryoga überraschte ihn, indem er seine Arme um ihn legte statt ihn wie erwartet von sich zu schieben. Sollte es etwa wirklich passieren? "Reno, du Spinner." Ryoga zog ihn dabei noch etwas enger an sich. "Ist das ein Ja oder ein Nein?" Er wanderte mit den Lippen dichter an Ryogas Mund. Wie der andere wohl küsste? "Du hast leider das falsche Geschlecht für mich." "Wenn du oben bist, merkst du es gar nicht, versprochen," schnurrte er und hauchte einen kleinen Kuss auf Ryogas Lippen. "Nur einmal, du und ich können beide trennen. Es hätte nichts zu bedeuten." "Ich weiß." Ryoga lächelte. "Aber mehr als küssen kann ich dich nicht, glaub ich." Reno rückte ein wenig von ihm ab und sah ihn herausfordert an. "Küssen würdest du mich?" "Deine Lippen sind schon ziemlich vielversprechend," gab Ryoga zu. "Ich hab noch nie wen mit Zungenpiercing geküsst." Das war einer der Punkte, die ihn schon lange an Ryoga reizten. Dass Ryoga nur mit Frauen schlief, war ein weiterer Punkt. "Dann komm her," forderte Ryoga ihn auf. "Wenn, dann aber richtig." Reno schlang beide Arme fest um Ryoga, während er mit seinen Lippen die anderen verschloss. Er war es gewöhnt zu küssen, tat es oft und gern, doch dieser Kuss fühlte sich vom ersten Moment an anders an. Das lag nicht nur an den Silbersteckern, die seine Lippen berührten, es waren die Gefühle, die er Ryoga entgegenbrachte, die den Kuss besonders machten. Liebe war eine Sache, das hier etwas anderes. Ryoga war sein bester Freund und ihn zu küssen war auf eine unerklärliche Art intimer und intensiver als bisherige Küsse, selbst, wenn er in die Männer verliebt gewesen war. Auch Ryoga schloss ihn in seine Arme, eine seiner Hände lag in Renos Haaren. Dann berührte Reno vorsichtig Ryogas Lippen mit seiner Zungenspitze, fuhr sie entlang, bis sie sich öffneten. Er wollte Ryoga nicht mehr ärgern, es war ihm wichtig, dass der andere diesen Kuss genoss. Doch bevor er sich weiter mit seiner Zunge vortasten konnte, spürte er, wie sich Ryogas Zunge zwischen seine Lippen schob. Sie war warm und weich und in dem Moment, in den der Stecker über Renos Spirale in der Lippe strich, erzitterte er. Das war schön, wunderschön. Warum hatte ihm niemand gesagt, wie wunderbar Ryoga küssen konnte? Reno ließ sich voll und ganz in den Kuss fallen, erkundete mit seiner Zunge die Unterseite der Fremden, spielte leicht mit dem Stecker, der so unglaublich seinen Geaumen reizte. Irgendwo auf Ryogas Rücken fand er seine Hände wieder, wie sie auf und ab wanderten. Er seufzte leise, als sich Ryoga aus seinem Mund zurück zog. Als Reno langsam die Augen öffnete, stellte er fest, dass er mit dem Rücken auf dem Sofa unter Ryoga lag und noch immer Arme und Beine um ihn geschlungen hatte. "Dich zu küssen," fing Ryoga an, der ihn ein wenig verwirrt von oben ansah, "fühlt sich gut an." "Dich auch," antwortete er. Ob es falsch wäre, um noch einen Kuss zu bitten? Und wie es wohl wäre, wenn Ryoga ihn weiter küsste und dann vielleicht sogar doch weitergehen würde? Es fühlte sich nicht an, als würde sein Herz sich auf den Weg machen, Ryoga zu gehören. Es war wie ein Zeichen ihrer Freundschaft, was zwischen ihnen gerade war. Ryoga schob langsam Renos Beine von seinen Hüften. "Reno..." Er verstummte. Dann legte er sich zwischen Renos Beine und zog ihn wieder an sich. "Du hast Recht, wir können das trennen." "Hast du vergessen, dass ich ein Mann bin?" Er lächelte leicht. Gott, wie er das hier wollte! "Wie denn?" Ryogas Unterleib drückte sich gegen seinen eigenen. Dabei wurde Reno bewusst, dass ihn der Kuss allein bereits so erregt hatte, dass sein Mitbewohner es spüren konnte. "Und du meinst..." "Ich bin sehr sicher, wenn du mir hilfst, kann ich das." "Immer." Er schlang seine Beine wieder um Ryoga, zog ihn zu einem Kuss hinab. Es war seltsam, ihn zu küssen, da die Liebe, die er Ryoga entgegenbrachte, völlig anders war, als sie für diese Küsse sein sollte. Aber es war gut. Er streichelte über Ryogas Rücken hinauf, wieder hinab, bis zum Saum des Shirts um es ihm ausziehen zu können. "Übernimm du die Führung, bitte," bat Ryoga. "Gut." Reno ließ das Shirt auf den Boden fallen. "Dann lass uns in mein Schlafzimmer gehen." Sie hätten auch Ryogas Schlafzimmer wählen können, aber er wusste, wo in seinem Zimmer alles war, was sie brauchen würden. Reno bettete Ryoga auf seinen Laken, steig über ihn und machte sich daran, langsam über den blossen Oberkörper zu küssen. Wie es schien, genoss Ryoga, was er mit ihm tat. Lächelnd hob er mit seinen Lippen den goldenen Ring in Ryogas linker Brustwarze ein wenig an, bevor er über die rosige Erhebung leckte. Auf seinem Rücken waren Ryogas Hände nicht untätig. Sie suchten nach dem unteren Ende seines Hemdes, und als sie es gefunden hatten, zogen sie es über Renos Kopf. Sofort schlang Ryoga wieder seine Arme um ihn, zog ihn fest auf sich, dass sich ihre Haut berührte und sich ihre Lippen wieder finden konnten. Es war ein warmes Gefühl, das sich in Reno breit machte, als er so gehalten wurde. Ja, er wollte Ryoga spüren und mit ihm schlafen, aber das war nicht der Grund für diese Wärme. Er könnte es nicht in Worte fassen, aber er fühlte sich Ryoga unheimlich nah. Näher als jemals zuvor. Als sich jetzt Ryogas Hände auf seinen Po legten, fuhr ein neuer Schauer durch ihn hindurch. "Reno," hauchte Ryoga ihm gegen sein Schlüsselbein, bevor er dort seine Lippen niederließ. "Es ist schön," flüsterte Reno und achtete ganz genau auf jede Reaktion Ryogas, während er ihm vorsichtig die Hose öffnete und ihn befreite. Es war nicht zu leugnen, dass Ryoga mochte, was zwischen ihnen passierte. Genau wie Reno. Das, was zwischen ihnen passierte, ließ sich später für keinen von ihnen wirklich in Worte fassen. Reno genoss einfach nur, wie nah er seinem besten Freund mit einem Mal war und wie schön und erstaunlich zart ihre Begegnung war. Hätte man ihn vorher gefragt, er wäre sich sicher gewesen, dass Sex zwischen ihm und Ryoga wild sein würde. Doch das war nicht der Fall, jede ihrer Berührungen war sanft und vorsichtig und als sie am Ende eines bildeten, und er unter der Erregung auch Erstaunen über die neue Erfahrung in Ryogas Augen sehen konnte, war er nichts anderes als glücklich und zufrieden. War es normalerweise nicht seine Art, noch lange in den Armen eines anderen Mannes zu liegen, so kuschelte er sich danach fest in Ryogas Umarmung. Er horchte auf den ruhigen, regelmäßigen Herzschlag und das tiefe Atmen des anderen. "Ryoga?" "Hm?" Finger strichen durch seine Haare. "Das war wirklich schön," flüsterte er. "Ja, wirklich schön." Ryoga klang träge, was Reno zum Lächeln brachte. "Aber... hat es für dich was geändert?" Kurz überlegte Reno, dachte an Nao und fühlte, wie sein Herz schneller zu klopfen begann. "Nicht in die Richtung. Ich bin in Nao verliebt und nicht in dich, falls du das befürchtest. Aber sonst, ja irgendwie schon." Er suchte nach den Worten, mit denen er ausdrücken konnte, dass diese Erfahrung für ihn ihre Freundschaft tiefer und fester hatte werden lassen und wie nah er sich Ryoga nun fühlte, ohne, dass es doch wie eine Liebeserklärung wirkte. "Es ist anders jetzt, nicht wahr?" Auch Ryoga schien nach Worten zu suchen. "Wenn es nicht so pervers klingen würde, würde ich fast sagen wollen, es hat uns zu Brüdern gemacht." Reno lachte leise auf und drehte sich so, dass er Ryoga wieder ansehen konnte. "Ich glaube, ich weiß genau, wie du das meinst." Und das war es. Vorher hätte er es nicht gewusst. Takeru legte sein Handy weg. Drei SMS mit Kai mussten für heute Abend reichen. Immerhin saß er mit seiner Band auf seinem und Yujis Zimmer und wollte den gelungenen Fernsehauftritt feiern und würde Kai morgen auch wieder sehen. "Was denn? Kein wilder Sex per SMS heute," zog ihn Masato auf. "Ob du´s glaubst oder nicht, ich hab mich nach Lucy erkundigt, Kai von dem Auftritt erzählt und ihm gesagt, dass ich ihn liebe, mehr nicht." Er streckte Masato die Zunge raus. "Wenn du willst, geh ich spaziern, wenn du duscht, dann hast du länger Zeit," grinste Yuji ihn an. "Wieso? Ich bin schnell damit." Erst, als die anderen anfingen zu lachen, verstand Takeru, was Yuji gemeint hatte und schlug ihm lachend das Kissen um die Ohren. "Hör auf, ich ergebe mich!" Yuji lachte und warf die Hände hoch. "Mitsuru, bekommst du die Flasche heute noch auf, oder brauchst du Hilfe?" "Wenn ihr nicht nur Blödsinn im Kopf hättet, könntet ihr euren Wein schon längst trinken." Der Drummer reichte ihnen je ein Glas. Sie hatten zwei Flaschen angeblich hervorragenden süßen Weißwein geschenkt bekommen, die sie nun leeren wollten. Takeru war froh, dass er nicht mehr so schnell betrunken wurde wie noch vor einem Jahr, denn sonst hätten seine Jungs ihm wieder nur einen Anstandsschluck gegeben. Soviel dazu, dass sie auf ihn als Leader hörten. "Auf SuG und darauf, dass wir die Welt erobern!" Er stieß sein Glas mit den anderen zusammen und probierte. Der Wein war wirklich gut, fand er. Chiyus Handy piepte. "Aber mich zieht ihr auf, ja?" Er versuchte, schmollig zu schauen, scheiterte aber daran, dass er grinsen musste. "Klar schreibt mir Saga, wenn ich nicht da bin." Chiyu tippte schnell eine Antwort, dann steckte er das Handy wieder weg. "Aber das bei dir und Kai bietet sich einfach an." "Warum denn?" "Weil ihr nie, absolut nie, die Finger voneinander lassen könnt," lachte Mitsuru. "Wie oft seid ihr beide schon mitten drin von irgendwem gestört worden, weil ihr es in der Firma getan habt?" Takeru überlegte. Da war das eine Mal gewesen, als sie bei Gazette im Proberaum miteinander geschlafen hatten und die gesamte Band mal pünktlich zur Arbeit erschienen war. Er fand aber, dafür konnte man ihnen keine Schuld geben, wer rechnete auch schon mit sowas? Dann, als er und Kai vergessen hatten, die Kabienentür vom Klo zu verriegeln und Kouki noch ganz neu in der Firma gewesen war und aus Sorge, jemand könnte Probleme haben, die Tür geöffnet hatte. Und als sie vor ein paar Wochen die Hantelbank im Fitnessraum umfunktioniert hatten, hatte Yasuno fast einen Anfall bekommen. Allerdings nicht so schlimm wie Saga an dem Tag, als sie... "Du zählst wirklich nach?" Yuji lachte laut. "Kleines, das glaub ich jetzt nicht!" "Ihr habt gefragt," verteidigte er sich. "Und ich muss überlegen, wer uns wo erwischt hat, Kai und ich sind immerhin nicht erst zwei Wochen zusammen." "Die meisten werden einmal erwischt und lernen daraus." Chiyu prostete ihm zu. "Ihr nicht, ihr seid echt unglaublich." "Wenn wir miteinander schlafen, denken wir halt an nichts anderes mehr." Takeru stellte sein leeres Glas weg. Ups, das war schnell gegangen. "Allerdings." Masato nickte. "Aber ich mach mir Sorgen deswegen." "Wieso? Unser Sex ist super, das gibt´s keine Probleme." "Und sonst?" Masato sah ihn fest an. "Ihr seid so notgeil aufeinander, macht ihr noch was anderes als poppen?" "Oh!" Jetzt verstand Takeru. Ihm war klar, welchen EIndruck er und Kai erwecken mussten, wenn man ihnen nur zusah und sie alle Nase lang erwischte, wie sie miteinander schliefen. Er sollte seinen Jungs langsam sagen, woher er seinen neuen Ring hatte. Er legte sich auf das Bett, den Kopf ans Fußende und sah sie an. Dann lächelte er. "Mit Kai und mir ist alles in Ordnung. Ich fühle mich immer unglaublich wohl bei ihm. Mit Kai kann ich über alles reden, egal ob es um Kleinkram geht oder um große Dinge. Wir gehen zwar nicht viel weg, aber eigentlich nur, weil es zu gefährlich ist. Wenn wir zusammen erkannt werden würden, wäre die Hölle los. Kai ist meine andere Hälfte, versteht ihr?" Seine Kollegen nickten zögernd. "Ich hab ja schon ein paar Freunde vor ihm gehabt, aber in die war ich verknallt. Kai liebe ich. Ich liebe ihn vollkommen und er liebt mich vollkommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine so besondere LIebe erleben würde. Wir wollen zusammen bleiben, für immer." Er hob seine Hand mit dem Ring. "Das ist kein..." Mitsuru schüttelte ungläubig den Kopf. "Doch, irgendwie schon." Takeru lächelte. "Wir haben keine Trauung oder so gemacht, wie bei Aoi und Uruha. Das wollen wir auch gerade nicht. Als Kai vor ein paar Wochen von der Tour kam, hat er ihn mir angesteckt und mir gesagt, dass er für immer bei mir bleiben will." Als er daran dachte, stiegen ihm Tränen der Freude in die Augen. "Er ist nicht mein Mann in dem Sinne. Aber ich gehöre ihm und er mir. Und der viele Sex," er lachte auf, "ist nicht so, wie ihr glaubt." "Wie dann? Und warum hast du uns nichts von dieser was auch immer erzählt?" Yuji sah ihn irritiert und ein wenig wütend an. Takeru küsste ihn auf die Wange. "Weil es das Schönste ist, was ich je erlebt habe. Ich wollte es eine Zeit lang nur für mich und Kai behalten. Versteht ihr?" "Ja." Masato nickte. "Aber ich trotzdem Angst, dass du sexsüchtig bist." So ausgesprochen klang es extrem hart. Er musste es erklären, auch, wenn er nicht glaubte, dass sie es wirklich verstehen würden. "Das ist es nicht. Klar, oft ist es so, dass Kai und ich einfach nur scharf sind und darum nicht von einander lassen können. Es fühlt sich gut an, mit ihm zu schlafen und ich würde es wirklich am liebsten jeden Tag tun." "Das tust du doch," unterbrach Chiyu ihn. "Also, wenn ihr euch seht." "Stimmt schon, aber es geht nicht nur um Befriedigung dabei. Ich habe sowas noch nie erlebt wie mit Kai. Am Anfang war das nicht so, da war es halt toller Sex, Kai ist wirklich irre gut im Bett." Er sah, wie Mitsuru sich vor die Stirn schlug, aber er beschloss, das zu ignorieren. "Aber je mehr wir uns verliebten, je anders wurde es. Ich verlange nicht, dass ihr das versteht, aber mit Kai zu schlafen, ist für mich völlig anders als alles, was ich bisher hatte. Es ist nicht nur körperlich. Wenn wir zusammen sind dann gibt es manchmal keinen Unterschied mehr zwischen Kai und mir. Ich habe das Gefühl, ich kann in solchen Momenten seine Seele berühren und spüre ihn in meiner. Das ist unglaublich und wunderschön. Immer, wenn wir Sex haben, ist es ein wenig so. Wir brauchen keine Worte oder sonstwas, wir fühlen, was der andere fühlt. Und manchmal gibt es keine Grenzen mehr zwischen uns. Dann ist da nur noch Liebe, versteht ihr? Und weil es jedes Mal ein wenig sich so anfühlt, können wir die FInger nicht voneinander lassen." Niemand sagte ein Wort. Takeru überlegte, ob er was Falsches gesagt hatte. "Seit wann ist das zwischen euch so?" Masato brach das Schweigen schließlich. "Ich glaube, das erste Mal, als es so war, waren wir etwa ein halbes Jahr zusammen. Gut, davor wollte ich auch schon am liebsten dauernd mit Kai schlafen. Vielleicht bin ich wirklich etwas süchtig danach," gab er zu. Aber sie sollten nicht denken, dass Sex alles wäre, was er von Kai wollte oder bekam. "Ich kenne das Gefühl nicht," gestand Masato. "Und ich bin seit vier Jahren in einer Beziehung." "Vielleicht bilden Kai und ich uns das ja auch nur ein." Er wollte nicht, dass Masato an seiner Beziehung zweifelte. Anfangs hatte er selbst gedacht, er würde sich diese Nähe nur einreden, aber dann hatte Kai es als erster in Worte gefasst. "Ich weiß nicht, ob das noch anderen Paaren so geht?" Fragend sah er Chiyu an. "Es ist toll, mit Saga zusammen zu sein und ich liebe ihn auch wirklich, aber das, was du beschreibst, ist es nicht. Ich glaube, das ist nur zwischen dir und Kai so." Chiyu lächelte. "Ihr seid halt eine ganz besondere Liebe." "Stimmt." Mitsuru füllte ihre Gläser neu. "Dann auf eine ganz besondere Liebe!" Takeru stieß mit ihnen an. An der Art, wie Masato ihn anlächelte konnte er sehen, dass sich der Gitarrist keine Sorgen mehr machte. Später, er war leicht beduselt und schon am Einschlafen, sprach Yuji ihn in der Dunkelheit ihres Zimmers an. "Takeru?" "Ja?" Er vermisste Kai. Wie er gesagt hatte, war ein großer Teil zwischen ihnen dieses einzigartige Gefühl. Aber dann war da auch noch ganz viel Lust und die bekam er noch ein wenig mehr, wenn er leicht betrunken war. So wie jetzt. Er wünschte sich, Yuji würde doch noch einen Spaziergang machen, aber ihm war klar, dass die Chancen dafür nach Mitternacht schlecht standen. "Dieses Gefühl, das du meinst, ich kenne das auch," sagte Yuji. "Wirklich?" Er schob die Lust, die er gerade hatte, so gut es ging bei Seite und setzte sich auf. Kurz wollte er das Licht anmachen, unterließ es dann aber doch. Oft konnte Yuji im Dunkeln besser reden. "Ja. Also, ich glaube, ich kenn es." "Willst du es mir erzählen?" Er griff nach Yujis Hand und kuschelte sich dann an ihn heran. "Wir waren doch letztens bei euch zuhause, Yooh und ich. Als wir danach bei mir waren und miteinander geschlafen haben, war da so ein unglaubliches Gefühl." "War das euer erstes Mal?" Takeru streichelte mit dem Daumen über Yujis Handrücken. "Nein. Wir haben es schon ein paar Mal vorher getan. Aber da war was anders. Ich glaube, Yooh ist wirklich der Mensch, der richtig für mich ist." "Das ist schön." Er hatte es gewusst, seit Yuji nicht aufhören konnte, an Yooh zu denken, obwohl Yooh ein Mann war. Das konnte keine normale Verliebtheit gewesen sein. "Ich freu mich für dich." "Ich mich auch für dich." Takeru küsste Yuji auf die Lippen. "Ich hab dich lieb, Yuji." Fortsetzung folgt................... Kapitel 137: Knoten ------------------- Hi! Schön, dass ihr wieder da seid! Kleine Anmerkung zum letzten Kapitel: Ich hatte nicht geplant, dass Reno und Ryoga ins Bett steigen, das waren die ganz allein! Ich weiß auch nicht, wann denen die Idee gekommen ist. Bei diesem Kapitel hatte ich auch mal wieder nix zu melden. Da sollte eigentlich noch was anderes drin vor kommen, aber nun bekommen Nao und IV mal wieder ein Einzelkapitel, auch gut. Wie ihr merkt, mir gehört hier nichts, die Charas machen eh, was sie wollen und so langsam glaube ich, die Story tippe ich auch nur, wie sie das wollen... Knoten "Hey." Nao drückte einen Kuss in IVs Nacken. Sein Freund hatte ihn soeben mit seinem Klappern in der Küche geweckt. "Was machst du denn schon so früh auf den Beinen?" "Ich mach uns Frühstück mit dem frischen Aal, den ich von Markte geholt habe, als ich joggen war, da kam ich in Richtung Markt und da dachte ich, ich mache uns frische Miso-Suppe und kurz angebratenen Aal, weil der ganz frisch wirklich am Besten schmeckt und dann hab ich gekocht und jetzt können wir essen, Kaffee ist auch schon durch oder magst du nicht?" Er lächelte und drehte IV zu sich um. "Doch, gern. Aber wann warst du denn schon joggen?" Es war gerade mal acht Uhr morgens, an einem Sonntag der sogar frei war. Eigentlich war es eine Zumutung und fiel unter Folter, dann vor zehn Uhr aufzustehen. Auf der anderen Seite konnte er so IV in den Arm nehmen. "Ich bin kurz vor sieben aufgewacht und dann halt gleich losgejoggt, ich muss wieder mehr laufen, früher bin ich jeden Tag eine Stunde gelaufen, das tat mir immer richtig gut und das fehlt mir, gerade jetzt, wo der Winter wieder vorbei geht, mag ich wieder mehr laufen, darum freu ich mich auch auf der einen Seite, dass es wieder wärmer wird, aber ich finde es auch total doof!" IV zog diese unglaublich süße Schnute, die Nao immer gleich küssen musste. Nao gab dem Drang nach. "Wieso findest du es doof, wenn es Frühling wird?" Er setzte sich, während IV ihre Tassen und Schalen füllte. "Ich hoffe, es schmeckt dir, ich mache dir gern Frühstück, aber wenn es wieder warm wird, kann ich ja wieder in meine Wohnung zurück, dort erfriere ich jetzt nicht mehr halbwegs und das finde ich blöd, also nicht, dass ich nicht erfriere, aber ich mag nicht wieder von hier weg gehen, ich bin so gern bei dir und das ist eigentlich auch blöde, weil wir ja noch nicht so lange zusammen sind und ich bestimmt was kaputt mache, wenn ich dir immer auf der Pelle hänge, aber ich möchte so gern bei dir bleiben." IV setzte sich auf seinen Stuhl und sah Nao aus seinen Kulleraugen an. Kurz hatte Nao den Eindruck, in zwei Paar Kulleraugen zu sehen, bis er erkannte, dass das untere Paar auf IVs Shirt gedruckt war. Er lächelte und zog den anderen auf seinen Schoß hinüber. "Iß erstmal was. Und dann gehen wir duschen. Du machst nichts kaputt, ich mag dich nämlich auch kaum aus den Augen lassen." Unter der Dusche würde er mit IV reden. Es war dann deutlich leichter, da Nao mittlerweile ein paar Tricks kannte, mit denen IV sich so entspannte, dass er nicht mehr wie ein Wasserfall redete. Sehr praktisch, wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gab. Und Nao hatte etwas wirklich Wichtiges mit IV zu besprechen. "Okay, ich muss auch wirklich duschen, ich hab ganz schön geschwitzt beim Laufen, aber ich liebe es, wenn ich richtig außer Atem komme dabei und wenn ich merke, wie es was bringt, meine Ausdauer wird immer besser und ich hab auch schon einiges an Muskeln wieder aufgebaut, früher hatte ich mal mehr, als Ko-ki und ich noch beim Boxen waren, aber das habe ich dann aufgegeben und mir fehlt der Sport echt, ich bin froh, dass ich wieder zum Training komme." Dann machte IV sich an sein Essen. Nao sah ihm gern zu, denn IV genoss es zu essen. Trotz des Sportticks, der Nao langsam anfing, Sorgen zu bereiten, liebte IV Schokolade. Wie sein Schatz auf die Luxusmarke gekommen war, wollte Nao zwar gar nicht wissen, aber wenn IV eine Tafel der Schokolade in den Fingern hatte, war das deren sicheres Verderben. IV aß langsam und genüsslich, Stück für Stück, ließ es im Mund schmelzen und genoss es sichtlich. Aber da er auch sein anderes Essen ähnlich genussvoll zu sich nahm, beobachte Nao ihn gern dabei. Irgendwie sah IV dann so niedlich aus, dass er nicht anders konnte, als an seinem Gesicht zu kleben. "Was ist denn?" Verwirrt schaute IV zu ihm hinüber. "Hab ich was falsch gemacht?" "Nein." Nao schob seine eigene, leere, Schüssel fort und griff nach IVs Hand. "Komm, frisch machen." Er dirigiert IV ins Bad, zog ihm unterwegs sanft das Shirt über den Kopf. "Was hast du vor, Nao? Das fühlt sich ja an, als wolltest du mich verführen, was du vermutlich auch willst, aber das machst du nur, damit du mir nicht sagen musst, dass ich gehen muss, zumindest noch nicht, aber das ist blöd, ich unterstelle dir wieder hmpf." Nao hatte sich entschlossen, ihn einfach mit einem Kuss zu stoppen. "Zuhören und nicht reden, okay?" Er grinste IV an, während er dessen Jogginghose aufschnürrte. "Ich will nicht, dass du hier in der Wohnung bleibst. Wir haben hier keine Möglichkeit, auch mal für uns allein zu sein, dazu ist sie einfach zu klein. War ja als Single-Wohnung gedacht. Aber da ich dass ja nun nicht mehr bin, denke ich, wir sollten uns eine größere Wohnung suchen." "Zusammen?" Unsicher blinzelte IV ihn an. "Ja." Nao nickte. "Ich möchte dich nicht wieder weggehen lassen und was soll es denn, wenn du noch immer Miete für die Bruchbude da hinten zahlst? Dann können wir auch eine schöne Wohnung zusammen beziehen." "Aber ich hab nicht so viel Geld wie du und ich hab die Wohnung dort auch nur genommen, weil der Vermieter nicht nachgefragt hat, wie alt ich wirklich bin und das werden andere machen und dann werden wir keine Wohnung bek-" "Doch, werden wir," unterbach Nao ihn. "Ich bin ganz sicher." "Dann willst du wirklich mit mir zusammenleben?" IVs Wangen waren knallrot. "Ja. Du auch mit mir?" Nickend warf IV ihm die Arme um den Hals. Soviel dazu, dass er in Ruhe unter der Dusche mit ihm reden wollte. Nao hätte es aber keine Sekunde länger ausgehalten, IV leiden zu sehen. Er fuhr mit einer Hand über IVs schlanken und muskulösen Rücken, bevor er die Jogginghose von dessen Hinter schob. "Och, IV, die Unterhose ist nicht dein Ernst!" Woher bekam der Junge nur immer alles mit diesen Mameshiba? Nao hätte nicht gedacht, dass IV noch dunkler rot werden könnte, aber es war offensichtlich möglich. Er küsste ihn kurz. "Komm zieh das Ding aus, und dann unter die Dusche." Er stieg selbst aus seinen Hosen, während IV sich verschämt aus der Shorts pulte. "Krümel, du bist einfach nur süß." Nao drehte das warme Wasser auf und küsste IV unter dem Duschstrahl. Die Dusche hatte wie immer einen entspannenden Effekt auf IV. Seufzend schloss er die Arme um Nao und ließ seinen Kopf an dessen Schulter sinken. Während das Wasser weiter auf sie niederprasselte, begann Nao, langsam Shampoo in die blonden kurzen Haare zu massieren. Er sah, wie IV es genoss, einfach nur verwöhnt zu werden. Vorsichtig spülte er ihm das Shampoo wieder aus den Haaren, bevor er mit Duschgel und zarten Berührungen begann, IVs ganzen Körper zu waschen. "Nao, was..." "Pst..." Er küsste ihn erneut. IVs Lippen waren wie Kaffee für ihn, er wollte immer noch mehr und mehr von ihnen. Selbst wusch Nao sich nur flüchtig, als ihm klar wurde, dass er eh kurze Zeit später eine erneute Dusche würde brauchen können. Er machte sich auch nicht die Mühe, sich oder IV wirklich abzutrocknen. Er drehte IV nur in ein großes Handtuch ein und hob ihn dann auf seine Arme, um ihn ins Schlafzimmer zu tragen. Der kleine Körper hatte durch die Muskeln ein wenig Gewicht zugelegt und Nao war froh, es nicht weit zu haben. "Ich bin doch viel zu schwer für dich, lass mich runter, ich kann auch laufen und dann ziehen wir uns an..." "Das glaubst du doch wohl selbst nicht," grinste Nao und legte IV auf dem Bett ab. Hier erst begann er, ihn abzutrocknen und lächelte, als IV errötete. Offenbar wurde ihm gerade erst klar, was Nao mit ihm vor hatte. Nao drehte ihn auf den Bauch, zog dabei das feuchte Handtuch weg und hockte sich auf den kleinen, aber sehr festen Hintern seines Freundes. An den Schultern begann er, langsam und vorsichtig, aber nicht zu leicht, die weiche Haut zu massieren. Er arbeitete sich immer weiter nach unten vor, bis er an den Hüften angekommen war, nur, um dann wieder nach oben zu wandern. Unter ihm seufzte IV leise auf. "Das ist schön," murmelte er. Wenn IV genoss und ein wenig getrat, vergass er, dass er unsicher war. Es gab zwei Seiten von IV und Nao liebte sie beide. Da war der schüchterne, unsichere und noch immer völlig unschuldige IV, der rot wurde und Kettensätze bildete, die einem den Verstand rauben konnte. Und der andere IV, der auf der Bühne eine Show abzog wie ein alter Hase und vollkommen aus sich herauskam. Beide waren echt, das wusste Nao. Wenn IV seinen Bass umhängte und das Licht auf der Bühne anging, legte sich bei ihm ein Schlater um und er war wie befreit. Langsam, nach und nach, schlich sich der befreite IV immer mehr in IVs tägliches Leben und Nao liebte ihn jedes Mal ein wenig mehr, wenn IV einen Schritt aus seiner Schüchternheit heraus trat. Noch einen dritten IV gab es, aber der war nur für Nao bestimmte. Er war gerade dabei, ihn aus IV herauzukitzeln, indem er in dessen Nacken, gleich unter den feuchten Haaren, begann, eine Spur aus zarten Küssen das Rückrad hinunter zu setzen. Dieser IV war eine Mischung aus den anderen beiden Seiten. Unsicher und schüchtern, aber gleichzeitig voller Verlangen und Freude. Es machte sehr viel Spaß, diesen IV an die Oberfläche zu bringen und seit sich sein Freund vor ein paar Tagen in den Kopf gesetzt hatte, die Lösung zu mehr Sex sei schlicht und ergreifend, mehr Sex zu haben, bekam Nao ihn öfter zu sehen. Naos Lippen erreichten IVs Po und er setzte einen Kuss direkt auf IVs Steißbein. Als IV daraufhin scharf die Luft einzog, musste Nao grinsen. Das war mal ein intressanter Punkt. Er küsste ihn erneut auf den Knochenvorsprung, diesmal fester und begann, leicht an der dort dünnen Haut zu saugen. "Nao... was..." IV klang bereits erregt. Wirklich, ein sehr intressanter Punkt. Nao saugte noch ein wenig fester, bevor er sich löste. Vorsichtig drehte er IV herum. Er wollte ihn küssen. IVs Augen waren groß wie immer und glänzten erregt. Auch wenn Nao hätte in ihnen versinken können, schloss er seine eigenen Augen und suchte IVs Lippen mit seinen heim. Dann erlebte er eine Überraschung: IV packte ihn an den nackten Hüften und warf sich mit ihm herum, so, dass er nun auf Nao hockte. Das war mal was Neues. Normalerweise lag IV ziemlich ruhig da und Nao machte die ganze "Arbeit". Er hatte den Eindruck, IV war jedes Mal, wenn er selbst etwas tat, von seinem eigenen Mut überrascht. Viel hatte IV sich bisher nicht getraut - zwei- oder dreimal hatte er Nao in die Hand genommen, einmal, sehr schüchtern, sogar in den Mund. In dem Moment, wäre Nao fast gekommen, obwohl IV sicher kein Naturtalent war. Allein die Tatsache, dass IV sich getraut hatte, das zu tun, hatte ihn derartig erregt, dass er sich kaum noch hatte halten können. Und als er nun plötzlich auf dem Rücken lag und IV über ihm hockte und sich auf der Unterlippe herumkaute, wurde Nao, um IVs Worte zu benutzen, mehr als warm. "Was hast du vor?" Er grinste IV an und sah zu, wie sich eine mehr als gesunde Röte über dessen Wangen zog. So wie er das sah, war es heute nicht nötig, IV erst einmal kommen zu lassen. So heiß hatte er seinen Freund noch nie gesehen. Er wusste nicht, was mit IV los war, aber es störte ihn nicht. Nao griff nach dem Gleitgel und drückte sich eine Portion auf die Finger, bevor seine linke Hand zu IVs Eingang wanderte und sich seine Rechte um IVs steifes Glied schloss. Er hatte nicht viel gemacht, aber so erregt hatte er IV noch nicht erlebt. Vorsichtig schob er seinen Zeigefinger in IV, während er begann, fest über dessen Glied zu streichen. IV hockte etwa auf seinem Bauch, beugte sich nun aber hinunter und küsste ihn hart. Gleichzeitig spürte Nao, wie IVs Hand sich um sein eigenes Glied legte und mit erstaunlich sicheren Bewegung ihre Arbeit aufnahm. "Ich weiß nicht," begann IV und brach den Kuss um sich wieder aufzurichten und Naos Händen entgegen zu drücken. "So war mir noch nie, so unglaublich heiß und ich will dich unbedingt spüren, ich will, will, will einfach jetzt Sex haben und kann es kaum noch abwarten, bis du richtig in mir bist, ich bin einfach..." Mit einem neuen Kuss unterbrach IV sich selbst. Für Nao war es nicht ganz einfach, ihn zu küssen, zuviel spürte er gerade. Er musste sich auf seine Hände konzentrieren, wobei IV mittlerweile praktisch zwischen ihnen ritt und sich selbst zum Keuchen brachte und dann war da noch IVs Hand, die anscheinend gelernt hatte, was sie zu tun hatte. "Was bist du?" Nao sah, dass IV etwas praktisch auf der Zunge brannte und heraus wollte, er sich aber nicht traute, es auszusprechen. Grinsend schob Nao einen zweiten Finger in IV, was diesem eine neues Stöhnen entlockte und ihn dazu brachte, sich wieder aufzurichten. "Ich kann das nicht sagen, ich weiß nicht, ob das..." "Sag es mir einfach," forderte Nao ihn auf und unterstützte IVs Stimulation, indem er seine Finger fest in den jungen Körper schob. "Geil, verdammt noch mal, ich bin tierisch geil auf dich und will von dir gevögelt werden, ich will dich reiten und spüren, verflucht noch eines, ich war noch nie im Leben so geil wie jetzt und werd noch geiler, wenn ich das sage!" Die Worte platzten aus IV heraus und waren fast zuviel für Nao. Am Liebsten hätte er IV einfach auf den Rücken geworfen und sich in ihm vergraben, aber er nahm genug Hirnzellen zusammen um stattdessen nur seinen dritten Finger zu nehmen und die Hand von IVs bereits nassem Glied zu lösen. Dann schob er IVs Hand von sich selbst weg, das wäre einfach zu viel, wenn er weiter machte. Er wollte es nicht verderben, indem er zu früh kam. Seine Finger in IV spreizten sich, dehnten den jungen Mann. "Das hätte ich jetzt nicht erwartet," grinste er und zog IV zu einem Kuss hinab. Sofort steiß IVs Zunge hart in seinen Mund, plünderte ihn geradezu. "Aber ich mag es." Nao zog seine Finger aus IV, es war genug, musste reichen. Mit einer Hand brachte er sich vor dem zarten Eingang in Position. "Nao... kann ich... darf ich... auf dir reiten? Ich will oben sein, es steuern..." "Mach," forderte Nao ihn auf und schon senkte sich IV herab. Enge umschloss Nao, warm und feucht vom Gleitgel. Das süße Gesicht seines Freundes verzog sich kurz, nahm dann aber einen Nao neuen Ausdruck an. "Himmel, sorum ist viel besser! Nao, ich kann dich noch viel tiefer und schöner als sonst spüren, deinen..." "Schwanz meinst du," half Nao ihm auf die Sprünge, während er mit einer Hand nach IVs Hüften griff, um ihn in seinen Bewegungen zu unterstützen und die andere wieder um das harte Glied legte. "Ich werd so geil davon, dass zu sagen... ich steh da drauf!" Mit purem Erstaunen im Gesicht begann IV, sich wiegend auf und ab zu bewegen. Nao kam ihm entgegen, stieß seine eigenen Hüften in die Luft, reib IVs Glied. Oh ja, IV stand darauf, es zu sagen und wohl auch, es zu hören. Es überraschte Nao, aber er würde es nicht ungenutzt lassen. "Ich find´s heiß, wenn du so geil bist. Ich würde dich am Liebsten fester ficken," keuchte er. Ihm war allerdings klar, dass er keine Chance hatte. IV war stärker als er und hatte ihn gerade vollkommen in der Hand. "Tu es, bitte, tu es!" IV hatte einen Weg gefunden, sich zu bewegen, der ihm gefiel und behielt ihn bei, griff nach Naos Schultern, beugte sich zu ihm und raubte einen Kuss. Man konnte es nicht anders sagen, er raubte diesen Kuss von Naos Lippen, während sein Unterleib weiter zwischen Naos Glied und seiner Hand hin und her ritt. Fast war es zuviel für Nao, fast wäre er gekommen, hätte er nicht allen Verstand zusammen genommen. Er hob nur etwas seine Hüften, um noch tiefer in IV zu stoßen und rieb gleichzeitig mit dem Daumen über IVs Kuppe. Ein Geräusch entkam IVs Lippen, die sich schnell von Naos lösten um ein Geräusch, das fast schon ein Schrei war, auszustoßen. Viel mehr konnte Nao in diesem Moment auch nicht von sich geben, als IV sich um ihn herum zusammenzog und den Kopf in den Nacken warf. Er spürte die Enge und gleichzeitig, wie ihn etwas warmes, nasses auf der Wange traf. Dann spürte er auf einmal sehr viel, Hitze, Glück, Liebe, alles auf einmal, als er in IV kam. Um ihm herum war nichts mehr, nichts außer IV und ihm. Keuchend streckte er die Arme nach den noch immer zitternden IV aus, schloß ihn fest hinein und spürte, wie er den intimen Kontakt verlor. "Nao... ich... liebe dich..." flüsterte IV. "Ich dich auch." Jetzt küsste er ihn zärtlich, bugsierte ihn neben sich, um ihn zu halten. So zitterte IV sonst nicht, wenn sie miteinander geschlafen hatten. "Das war... wow... ich weiß nicht... wow und..." Plötzlich vergrub IV sein Gesicht an Naos Schulter. "Ich kann nicht fassen, dass ich das gesagt und getan hab, aber es war toll und ich mag es, aber was musst du jetzt von mir denken, dass ich plötzlich solche Sachen sag, wo ich das doch sonst nie gekonnt hab und jetzt sag ich sowas und es gefällt mir auch noch so sehr, dass ich mich gar nicht mehr unter Kontrolle habe, womöglich findest du das abstoßend, dass ich mich so verändert habe, ich versteh es einfach nicht... das ist doch nicht normal, bitte bleib bei mir, auch, wenn ich jetzt so bin, weil ich bin ja immer noch ich und ich bin schüchtern, ich weiß echt nicht, was das eben war." Lächelnd hob Nao IVs knallrotes Gesicht wieder an, um ihm in die Augen sehen zu können. "Krümel, natürlich bleibe ich bei dir." Er küsste ihn nocheinmal. "Ich bin froh, dass du jetzt lockerer im Bett bist. Wenn du mich fragst, ist bei dir einfach nur der Knoten geplatzt." "Welcher Knoten denn? Und was hast du da an der Wange... oh!" Verschüchtert schlug IV die Hände vor den Mund, als er erkannte, was an Naos Wange war. Grinsend wischte Nao die Wange sauber. "Du kannst dich im Bett besser entspannen und den Sex mehr genießen, der Knoten ist geplatzt." "Meinst du? Aber mir ist das total peinlich, ich will nicht, dass du denkst, ich bin jetzt immer so, ich finde es sonst auch total schön mit dir, das eben war toll, total toll, aber ich will das nicht immer, glaube ich zumindest, ich mag es, aber das andere auch..." Vielleicht war der Knoten doch nicht richtig geplatzt, aber lockerer geworden. Nao drückte IV an sich. "Man muss es nicht immer nur auf eine Art machen, das weißt du schon, oder? Wir können es so wild wie eben machen, so sanft wie sonst, auf jede Art dazwischen." Nao kam ein Gedanke. "Und du kannst auch mal oben sein. Nicht wie eben, sondern richtig oben, verstehst du?" IV verstand, so rot wie er wurde war das offensichtlich. So wild er eben auch gewesen war und so sehr er aus sich heraus gekommen war, er war und blieb einfach nur süß. Nao liebte ihn dafür. Fortsetzung folgt...... Kapitel 138: Knoten - Jugendfrei -------------------------------- Hi! Schön, dass ihr wieder da seid! Kleine Anmerkung zum letzten Kapitel: Ich hatte nicht geplant, dass Reno und Ryoga ins Bett steigen, das waren die ganz allein! Ich weiß auch nicht, wann denen die Idee gekommen ist. Bei diesem Kapitel hatte ich auch mal wieder nix zu melden. Da sollte eigentlich noch was anderes drin vor kommen, aber nun bekommen Nao und IV mal wieder ein Einzelkapitel, auch gut. Wie ihr merkt, mir gehört hier nichts, die Charas machen eh, was sie wollen und so langsam glaube ich, die Story tippe ich auch nur, wie sie das wollen... Knoten "Hey." Nao drückte einen Kuss in IVs Nacken. Sein Freund hatte ihn soeben mit seinem Klappern in der Küche geweckt. "Was machst du denn schon so früh auf den Beinen?" "Ich mach uns Frühstück mit dem frischen Aal, den ich von Markte geholt habe, als ich joggen war, da kam ich in Richtung Markt und da dachte ich, ich mache uns frische Miso-Suppe und kurz angebratenen Aal, weil der ganz frisch wirklich am Besten schmeckt und dann hab ich gekocht und jetzt können wir essen, Kaffee ist auch schon durch oder magst du nicht?" Er lächelte und drehte IV zu sich um. "Doch, gern. Aber wann warst du denn schon joggen?" Es war gerade mal acht Uhr morgens, an einem Sonntag der sogar frei war. Eigentlich war es eine Zumutung und fiel unter Folter, dann vor zehn Uhr aufzustehen. Auf der anderen Seite konnte er so IV in den Arm nehmen. "Ich bin kurz vor sieben aufgewacht und dann halt gleich losgejoggt, ich muss wieder mehr laufen, früher bin ich jeden Tag eine Stunde gelaufen, das tat mir immer richtig gut und das fehlt mir, gerade jetzt, wo der Winter wieder vorbei geht, mag ich wieder mehr laufen, darum freu ich mich auch auf der einen Seite, dass es wieder wärmer wird, aber ich finde es auch total doof!" IV zog diese unglaublich süße Schnute, die Nao immer gleich küssen musste. Nao gab dem Drang nach. "Wieso findest du es doof, wenn es Frühling wird?" Er setzte sich, während IV ihre Tassen und Schalen füllte. "Ich hoffe, es schmeckt dir, ich mache dir gern Frühstück, aber wenn es wieder warm wird, kann ich ja wieder in meine Wohnung zurück, dort erfriere ich jetzt nicht mehr halbwegs und das finde ich blöd, also nicht, dass ich nicht erfriere, aber ich mag nicht wieder von hier weg gehen, ich bin so gern bei dir und das ist eigentlich auch blöde, weil wir ja noch nicht so lange zusammen sind und ich bestimmt was kaputt mache, wenn ich dir immer auf der Pelle hänge, aber ich möchte so gern bei dir bleiben." IV setzte sich auf seinen Stuhl und sah Nao aus seinen Kulleraugen an. Kurz hatte Nao den Eindruck, in zwei Paar Kulleraugen zu sehen, bis er erkannte, dass das untere Paar auf IVs Shirt gedruckt war. Er lächelte und zog den anderen auf seinen Schoß hinüber. "Iß erstmal was. Und dann gehen wir duschen. Du machst nichts kaputt, ich mag dich nämlich auch kaum aus den Augen lassen." Unter der Dusche würde er mit IV reden. Es war dann deutlich leichter, da Nao mittlerweile ein paar Tricks kannte, mit denen IV sich so entspannte, dass er nicht mehr wie ein Wasserfall redete. Sehr praktisch, wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gab. Und Nao hatte etwas wirklich Wichtiges mit IV zu besprechen. "Okay, ich muss auch wirklich duschen, ich hab ganz schön geschwitzt beim Laufen, aber ich liebe es, wenn ich richtig außer Atem komme dabei und wenn ich merke, wie es was bringt, meine Ausdauer wird immer besser und ich hab auch schon einiges an Muskeln wieder aufgebaut, früher hatte ich mal mehr, als Ko-ki und ich noch beim Boxen waren, aber das habe ich dann aufgegeben und mir fehlt der Sport echt, ich bin froh, dass ich wieder zum Training komme." Dann machte IV sich an sein Essen. Nao sah ihm gern zu, denn IV genoss es zu essen. Trotz des Sportticks, der Nao langsam anfing, Sorgen zu bereiten, liebte IV Schokolade. Wie sein Schatz auf die Luxusmarke gekommen war, wollte Nao zwar gar nicht wissen, aber wenn IV eine Tafel der Schokolade in den Fingern hatte, war das deren sicheres Verderben. IV aß langsam und genüsslich, Stück für Stück, ließ es im Mund schmelzen und genoss es sichtlich. Aber da er auch sein anderes Essen ähnlich genussvoll zu sich nahm, beobachte Nao ihn gern dabei. Irgendwie sah IV dann so niedlich aus, dass er nicht anders konnte, als an seinem Gesicht zu kleben. "Was ist denn?" Verwirrt schaute IV zu ihm hinüber. "Hab ich was falsch gemacht?" "Nein." Nao schob seine eigene, leere, Schüssel fort und griff nach IVs Hand. "Komm, frisch machen." Er dirigiert IV ins Bad, zog ihm unterwegs sanft das Shirt über den Kopf. "Was hast du vor, Nao? Das fühlt sich ja an, als wolltest du mich verführen, was du vermutlich auch willst, aber das machst du nur, damit du mir nicht sagen musst, dass ich gehen muss, zumindest noch nicht, aber das ist blöd, ich unterstelle dir wieder hmpf." Nao hatte sich entschlossen, ihn einfach mit einem Kuss zu stoppen. "Zuhören und nicht reden, okay?" Er grinste IV an, während er dessen Jogginghose aufschnürrte. "Ich will nicht, dass du hier in der Wohnung bleibst. Wir haben hier keine Möglichkeit, auch mal für uns allein zu sein, dazu ist sie einfach zu klein. War ja als Single-Wohnung gedacht. Aber da ich dass ja nun nicht mehr bin, denke ich, wir sollten uns eine größere Wohnung suchen." "Zusammen?" Unsicher blinzelte IV ihn an. "Ja." Nao nickte. "Ich möchte dich nicht wieder weggehen lassen und was soll es denn, wenn du noch immer Miete für die Bruchbude da hinten zahlst? Dann können wir auch eine schöne Wohnung zusammen beziehen." "Aber ich hab nicht so viel Geld wie du und ich hab die Wohnung dort auch nur genommen, weil der Vermieter nicht nachgefragt hat, wie alt ich wirklich bin und das werden andere machen und dann werden wir keine Wohnung bek-" "Doch, werden wir," unterbach Nao ihn. "Ich bin ganz sicher." "Dann willst du wirklich mit mir zusammenleben?" IVs Wangen waren knallrot. "Ja. Du auch mit mir?" Nickend warf IV ihm die Arme um den Hals. Soviel dazu, dass er in Ruhe unter der Dusche mit ihm reden wollte. Nao hätte es aber keine Sekunde länger ausgehalten, IV leiden zu sehen. Er fuhr mit einer Hand über IVs schlanken und muskulösen Rücken, bevor er die Jogginghose von dessen Hinter schob. "Och, IV, die Unterhose ist nicht dein Ernst!" Woher bekam der Junge nur immer alles mit diesen Mameshiba? Nao hätte nicht gedacht, dass IV noch dunkler rot werden könnte, aber es war offensichtlich möglich. Er küsste ihn kurz. "Komm zieh das Ding aus, und dann unter die Dusche." Er stieg selbst aus seinen Hosen, während IV sich verschämt aus der Shorts pulte. "Krümel, du bist einfach nur süß." Nao drehte das warme Wasser auf und küsste IV unter dem Duschstrahl. Die Dusche hatte wie immer einen entspannenden Effekt auf IV. Seufzend schloss er die Arme um Nao und ließ seinen Kopf an dessen Schulter sinken. Während das Wasser weiter auf sie niederprasselte, begann Nao, langsam Shampoo in die blonden kurzen Haare zu massieren. Er sah, wie IV es genoss, einfach nur verwöhnt zu werden. Vorsichtig spülte er ihm das Shampoo wieder aus den Haaren, bevor er mit Duschgel und zarten Berührungen begann, IVs ganzen Körper zu waschen. "Nao, was..." "Pst..." Er küsste ihn erneut. IVs Lippen waren wie Kaffee für ihn, er wollte immer noch mehr und mehr von ihnen. Selbst wusch Nao sich nur flüchtig, als ihm klar wurde, dass er eh kurze Zeit später eine erneute Dusche würde brauchen können. Er machte sich auch nicht die Mühe, sich oder IV wirklich abzutrocknen. Er drehte IV nur in ein großes Handtuch ein und hob ihn dann auf seine Arme, um ihn ins Schlafzimmer zu tragen. Der kleine Körper hatte durch die Muskeln ein wenig Gewicht zugelegt und Nao war froh, es nicht weit zu haben. "Ich bin doch viel zu schwer für dich, lass mich runter, ich kann auch laufen und dann ziehen wir uns an..." "Das glaubst du doch wohl selbst nicht," grinste Nao und legte IV auf dem Bett ab. Hier erst begann er, ihn abzutrocknen und lächelte, als IV errötete. Offenbar wurde ihm gerade erst klar, was Nao mit ihm vor hatte. Nao drehte ihn auf den Bauch, zog dabei das feuchte Handtuch weg und hockte sich auf den kleinen, aber sehr festen Hintern seines Freundes. An den Schultern begann er, langsam und vorsichtig, aber nicht zu leicht, die weiche Haut zu massieren. Er arbeitete sich immer weiter nach unten vor, bis er an den Hüften angekommen war, nur, um dann wieder nach oben zu wandern. Unter ihm seufzte IV leise auf. "Das ist schön," murmelte er. Wenn IV genoss und ein wenig getrat, vergass er, dass er unsicher war. Es gab zwei Seiten von IV und Nao liebte sie beide. Da war der schüchterne, unsichere und noch immer völlig unschuldige IV, der rot wurde und Kettensätze bildete, die einem den Verstand rauben konnte. Und der andere IV, der auf der Bühne eine Show abzog wie ein alter Hase und vollkommen aus sich herauskam. Beide waren echt, das wusste Nao. Wenn IV seinen Bass umhängte und das Licht auf der Bühne anging, legte sich bei ihm ein Schlater um und er war wie befreit. Langsam, nach und nach, schlich sich der befreite IV immer mehr in IVs tägliches Leben und Nao liebte ihn jedes Mal ein wenig mehr, wenn IV einen Schritt aus seiner Schüchternheit heraus trat. Noch einen dritten IV gab es, aber der war nur für Nao bestimmte. Er war gerade dabei, ihn aus IV herauzukitzeln, indem er in dessen Nacken, gleich unter den feuchten Haaren, begann, eine Spur aus zarten Küssen das Rückrad hinunter zu setzen. Dieser IV war eine Mischung aus den anderen beiden Seiten. Unsicher und schüchtern, aber gleichzeitig voller Verlangen und Freude. Es machte sehr viel Spaß, diesen IV an die Oberfläche zu bringen und seit sich sein Freund vor ein paar Tagen in den Kopf gesetzt hatte, die Lösung zu mehr Sex sei schlicht und ergreifend, mehr Sex zu haben, bekam Nao ihn öfter zu sehen. Naos Lippen erreichten IVs Po und er setzte einen Kuss direkt auf IVs Steißbein. Als IV daraufhin scharf die Luft einzog, musste Nao grinsen. Das war mal ein intressanter Punkt. Er küsste ihn erneut auf den Knochenvorsprung, diesmal fester und begann, leicht an der dort dünnen Haut zu saugen. "Nao... was..." IV klang bereits erregt. Wirklich, ein sehr intressanter Punkt. Nao saugte noch ein wenig fester, bevor er sich löste. Vorsichtig drehte er IV herum. Er wollte ihn küssen. IVs Augen waren groß wie immer und glänzten erregt. Auch wenn Nao hätte in ihnen versinken können, schloss er seine eigenen Augen und suchte IVs Lippen mit seinen heim. Dann erlebte er eine Überraschung: IV packte ihn an den nackten Hüften und warf sich mit ihm herum, so, dass er nun auf Nao hockte. Das war mal was Neues. Normalerweise lag IV ziemlich ruhig da und Nao machte die ganze "Arbeit". Er hatte den Eindruck, IV war jedes Mal, wenn er selbst etwas tat, von seinem eigenen Mut überrascht. Viel hatte IV sich bisher nicht getraut - zwei- oder dreimal hatte er Nao in die Hand genommen, einmal, sehr schüchtern, sogar in den Mund. In dem Moment, wäre Nao fast gekommen, obwohl IV sicher kein Naturtalent war. Allein die Tatsache, dass IV sich getraut hatte, das zu tun, hatte ihn derartig erregt, dass er sich kaum noch hatte halten können. Und als er nun plötzlich auf dem Rücken lag und IV über ihm hockte und sich auf der Unterlippe herumkaute, wurde Nao, um IVs Worte zu benutzen, mehr als warm. ~~~~~~~~~~~~~~~~ "Nao... ich... liebe dich..." flüsterte IV. "Ich dich auch." Jetzt küsste er ihn zärtlich, bugsierte ihn neben sich, um ihn zu halten. So zitterte IV sonst nicht, wenn sie miteinander geschlafen hatten. "Das war... wow... ich weiß nicht... wow und..." Plötzlich vergrub IV sein Gesicht an Naos Schulter. "Ich kann nicht fassen, dass ich das gesagt und getan hab, aber es war toll und ich mag es, aber was musst du jetzt von mir denken, dass ich plötzlich solche Sachen sag, wo ich das doch sonst nie gekonnt hab und jetzt sag ich sowas und es gefällt mir auch noch so sehr, dass ich mich gar nicht mehr unter Kontrolle habe, womöglich findest du das abstoßend, dass ich mich so verändert habe, ich versteh es einfach nicht... das ist doch nicht normal, bitte bleib bei mir, auch, wenn ich jetzt so bin, weil ich bin ja immer noch ich und ich bin schüchtern, ich weiß echt nicht, was das eben war." Lächelnd hob Nao IVs knallrotes Gesicht wieder an, um ihm in die Augen sehen zu können. "Krümel, natürlich bleibe ich bei dir." Er küsste ihn nocheinmal. "Ich bin froh, dass du jetzt lockerer im Bett bist. Wenn du mich fragst, ist bei dir einfach nur der Knoten geplatzt." "Welcher Knoten denn? Und was hast du da an der Wange... oh!" Verschüchtert schlug IV die Hände vor den Mund, als er erkannte, was an Naos Wange war. Grinsend wischte Nao die Wange sauber. "Du kannst dich im Bett besser entspannen und den Sex mehr genießen, der Knoten ist geplatzt." "Meinst du? Aber mir ist das total peinlich, ich will nicht, dass du denkst, ich bin jetzt immer so, ich finde es sonst auch total schön mit dir, das eben war toll, total toll, aber ich will das nicht immer, glaube ich zumindest, ich mag es, aber das andere auch..." Vielleicht war der Knoten doch nicht richtig geplatzt, aber lockerer geworden. Nao drückte IV an sich. "Man muss es nicht immer nur auf eine Art machen, das weißt du schon, oder? Wir können es so wild wie eben machen, so sanft wie sonst, auf jede Art dazwischen." Nao kam ein Gedanke. "Und du kannst auch mal oben sein. Nicht wie eben, sondern richtig oben, verstehst du?" IV verstand, so rot wie er wurde war das offensichtlich. So wild er eben auch gewesen war und so sehr er aus sich heraus gekommen war, er war und blieb einfach nur süß. Nao liebte ihn dafür. Fortsetzung folgt...... Kapitel 139: Schock ------------------- Hi^^ Diesmal geht es ziemlich schnell. Was aber daran liegt, dass mir dieses Kapitel seit ca. 3 Monaten unter den Nägeln brennt und ich es endlich schreiben wollte. Ich weiß, dass ich teils einige Paare vernachlässige, aber da es so viele sind, ist es schwer, immer zu allen Handlungen zu haben. Auch diesmal geht es nur um ein Paar, aber dieses Kapitel wollte ich für sich allein stehen haben. Die Paare, die in letzter Zeit nicht so sehr zum Zuge kamen, werden in den nächsten Kapiteln wieder ihre Auftritte bekommen, ich habe aber gerade noch einige Handlungen offen, die auch immer wieder vorkommen werden. Bitte die Anmerkungen am Schluss lesen! Ansonsten gilt: Keiner meiner. Aber ich nehm Yooh gern XD Schock Yuji war vollkommen bewusst, dass es sich eigentlich nicht gehörte, jemanden ohne Ankündigung zu besuchen. Eben so bewusst war ihm, dass es schon halb elf am Abend war und sie am nächsten Morgen pünktlich in der Firma sein mussten. Aber eine Sache war ihm noch viel bewusster: nach seinem Gespräch mit Takeru am Vorabend konnte er keine Minute länger mehr warten, um Yooh zu sagen, was ihm klar geworden war. Nämlich, dass er Yooh wirklich liebte. Ähnlich hatte Yuji es ihm schon gesagt, aber er war kurz davor, eine unglaublich kitschige, dumme Liebeserklärung abzugeben. Darum klingelte er auch vor Yoohs Einzimmerwohnung Sturm. "Was denn?" Yooh riß die Tür auf und starrte ihn verwirrt an. "Yuji? Was machst du denn hier? Ich dachte, wir sehen uns morgen früh auf der Arbeit." "Ich muss mit dir reden, dringend." Yuji schob sich in die kleine Wohnung. Yooh trug nur ein langes Schlafshirt mit Marie drauf und kein Makeup, was seine Position zwischen den Geschlechtern noch deutlicher machte, als wenn er geschminkt und im Kleid war. "Das ist ungünstig, ich..." "Wer ist da?" Aus dem Bad kam ein Junge. Nur mit Shorts bekleidet. Er war jung, verdammt jung, aber Yuji konnte nicht umhin festzustellen, dass er gut aussah. Yuji stieg die Wut mit unglaublicher Geschwindigkeit in den Kopf. "Ungünstig, ja? Spinnst du?" Er packte Yooh an den Schultern. "Der Kerl ist minderjährig und du schleppst ihn ab, kaum, dass ich mal aus der Stadt bin! Ich dachte, wir sind ein Paar! Ich versuch noch, dir klar zu machen, dass du keine Schlampe bist, aber scheinbar hast du doch Recht! Kaum bin ich nicht da, läßt du dich von irgendwem flach legen! Und ich Vollidiot komm her, um dir zu sagen, dass ich dich liebe wie bekloppt! Du bist doch echt..." "Halt den Mund!" Yooh schlug seine Hände weg. "Sag nichts, was du bereuhen wirst!" "Hey, das ist ganz anders," versuchte der junge Aufriß sich einzumischen. So weit kam es noch, dass er sich hier was von irgendwelchen Kerlen sagen lassen, die es mit seinem Freund trieben. "Du bist auch still," herrschte Yooh den Jungen an. "Wag es nicht, mir zu sagen, was ich sagen darf!" Yuji hatte schon wieder die Türklinke in der Hand. Er merkte, dass er verletzt war und ihm Tränen in die Augen stiegen. Yooh weinte bereits. "Und heul nicht rum, wenn du die Beine für irgendwen breit machen musst! Vergiss es, ich lass mich nicht auf eine Hure ein!" "Yuji!" Yooh griff nach seiner Jacke. "Ich schlaf nicht mit ihm, er..." "Klar, wer´s glaubt!" Er machte Yoohs Hand von seiner Jacke ab. Und für diesen Mann war er bereit gewesen, schwul zu sein, hatte alles über den Haufen geworfen, was er bisher zu sein geglaubt hatte und war über seine Grenzen gegangen und hatte sich ernsthaft verliebt. Nur, um verletzt zu werden. "Himmel noch mal, Takuma ist mein Sohn!" Yooh schrie ihn an. Und Yuji rutschte die Türklinke aus der Hand. Was? Sohn? "Das ist die dümmste Ausrede, die du hättest bringen können." Er lachte bitter auf. "Man, schau uns doch mal an." Der junge Mann hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Yuji musste einen Blick riskieren, die Chance, dass Yooh die Wahrheit sagte, war zwar gering, aber doch da. Er brauchte sich das Gesicht des Jungen wirklich nur kurz ansehen, um zu erkennen, dass er genauso androgyn und hübsch wie Yooh war. Sogar seine hübschen großen Augen hatte er. "Du hast einen Sohn," murmelte er und ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. "Ja." Yooh nickte. "Das wollte ich dir sagen, bevor du gefahren bist." "Wie kommst du an einen Sohn?" "Dad, dein Lover ist bescheuert, wenn er das nicht weiß." "Takuma, halt die Klappe und geh duschen - lange!" Yooh vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen. Plötzlich hatte Yuji ein schlechtes Gewissen. Er hatte ihn einfach angebrüllt, ohne ihn anzuhören. Und ihn beschimpft. Als die Tür hinter Takuma zugefallen war, ließ Yooh sich auf das Sofa fallen. "Yooh..." unsicher kam Yuji ein paar Schritte nähr. Wie sollte er sich entschuldigen? "Nein, ist schon gut." Langsam zündete Yooh sich eine Zigarette an. "Kein Wunder, dass du dachtest, ich betrüge dich. hast ja Recht, ich bin eine Hure, bin ich immer gewesen." "Es tut mir leid," brachte Yuji hervor und setzte sich neben Yooh. Vorsichtig griff er nach Yoohs Hand. "Ich weiß auch nicht, warum ich so einen Müll gesagt hab. Doch, ich weiß es." Er seufzte. "Ich war total eifersüchtig und hab wirklich gedacht, du hättest was mit ihm und, naja, du bist doch mein Freund." "Du bist mit einer Hure zusammen, das ist dir klar, oder?" "Nein, verdammt noch mal! Nimm doch nicht ernst, was ich eben gesagt hab! Ich war sauer, verletzt und alles. Du bist keine Hure, keine Schlampe und nichts in der Art, ich bin aber ein Vollidiot!" "Könnte sein," lächelte Yooh vorsichtig. "Ich wollte es dir sagen, wirklich." Yuji klaute sich eine von Yoohs Zigaretten. An sich rauchte er nicht, nur hin und wieder. Jetzt war ein passender Moment. Er hatte sich gerade komplett zum Vollidioten gemacht und wusste nicht wirklich, wie er mit Yoohs Eröffnung, Vater zu sein, umgehen sollte. Im Bad hörte er die Dusche angehen. "Warum hast du nicht?" Er lehnte sich an die Rückenlehne von Yoohs Sofa und sah seinen Freund an. Yooh war noch immer den Tränen nahe. Yuji berührte ihn an der Schulter. "Bei unserem ersten Date dachte ich nicht, dass es wichtig wäre. Ich war zwar total verknallt in dich, aber ich kannte das gar nicht. Dann sind wir auf deinem Bett gelandet und die Sache war eh gegessen." Yuji erinnerte sich an seinen peinlichen Auftritt und wie er Yooh damals verletzt hatte. "Und danach... ich war ja schon froh, wenn wir normal reden konnten. Als wir dann doch zusammen gekommen sind, hab ich einfach nicht daran gedacht, es dir zu sagen." "Du hast vergessen, dass du einen Sohn hast?" Yuji zog eine Augenbraue hoch. "Nein. Ich hab die erste Zeit nur nicht daran gedacht, dir von ihm zu erzählen und dann wusste ich nicht, wie ich das machen soll. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich ihn verheimliche. Darum wollte ich an dem Abend, als wir zu Takeru und Kai sind, mit dir sprechen. Aber du hast gesagt, ich solle warten, bis du wieder hier bist. Und dann war ich feige und hab nichts gesagt." "Hm." In Yuji tobten eine ganze Menge Gefühle. Zum einen wollte er Yooh dringend küssen, wie er es urspünglich vor gehabt hatte. Zum anderen war da Wut, Verwirrung und Enttäuschung. "Hättest du es mir auch gesagt, wenn du nicht gewusst hättest, dass er herkommt?" "Das ist ja der Gag daran!" Yooh lachte auf. "Ich hatte keine Ahnung, dass er herkommt. Takuma lebt bei seiner Mutter in dem Kaff, in dem ich aufgewachsen bin, aber er hat sich hier an einer Schule beworben und fängt nächste Woche an. Vorhin stand er vor meiner Tür und überrascht mich damit, dass er die nächsten Tage hier bleibt. Hab seine Mutter angerufen, das hat alles seine Richtigkeit." "Und..." Yuji traute sich kaum zu fragen, weil er nicht wusste, wie er es ausdrücken sollte, ohne, dass es dämlich klang. "Die Schule hat ein Wohnheim, aber er kann erst in vier Tagen einziehen, keine Sorge." "Oh. Gut." In der Einzimmerwohnung wäre auch kein Platz gewesen. Yuji fragte sich eh schon, wo der Junge schlafen sollte. "Du fragst gar nicht wieder, wie ich an einen Sohn gekommen bin." Yooh lächelte. "Gib es zu, damit hättest du bei mir nicht gerechnet." "Ich hätte eher gedacht, Takeru hat irgendwo ein Kind, als du," gab Yuji zu. "Willst du es wissen?" "Wenn du es mir sagen willst." "Ist kein Geheimnis." Schulterzucken. "Ich wusste schon immer, dass ich anders bin, aber meinen Eltern passte das gar nicht. Also hab ich mit 15 versucht, mit einer sehr guten Freundin zusammen zu sein. Als Freunde waren wir toll, aber als Paar scheiße. Wir haben nur dreimal miteinander geschlafen. Es war weder für sie noch für mich toll. Einmal ist uns ein Gummi gerissen und schon war sie schwanger. Weil wir nicht wussten, was wir machen sollen, haben wir gar nichts getan, bis es zu spät war." "Ihr wolltet ihn nicht haben?" "Das ist nicht richtig gesagt." Yooh wiegte den Kopf hin und her. "Auch einen Drink? Ich schätze, du brauchst einen." Er füllte zwei Gläser mit einer goldenen FLüssigkeit. Yuji hasste Yoohs harte Drinks, aber er hatte Recht. Er brauchte einen. "Gern. Wie würdest du es denn sagen?" Er nahm das Glas an. "Wir wollten, dass es nicht passiert ist und haben es ignoriert. Die Freundschaft zerbrach daran, auch, weil unser Eltern ausgerastet sind, als sie von dem Kind erfuhren. Wir waren ja beide erst 15. Ich weiß bis heute nicht, was für meine Eltern schlimmer war - dass ich mit 15 Vater geworden bin, oder dass ich eine Tunte bin. Sie haben mich rausgeworfen, bevor Takuma zur Welt kam und ich bin abgehauen. Aber so oft ich konnte, war ich bei ihm. Bei meinem Baby, meinem kleinen Sohn." Yuji nickte nur, forderte ihn auf, weiter zu reden. "Du weißt wirklich nicht viel über mich. Das erzähle ich dir alles später mal, versprochen. Es ist irre, aber als klar war, dass wir nicht anders können, als Eltern zu werden, haben Serika und ich angefangen, unser Kind zu lieben. Wir haben uns nicht geliebt und konnten auch keine Freunde mehr sein, aber Takuma haben wir geliebt. Als er zur Welt kam, hat Serika um ihn kämpfen müssen. Ihre Eltern wollten ihn ihr weg nehmen. Ich konnte sie nicht unterstützen, weil ich kein Zuhause hatte. Serika hat Takuma behalten können und ich bin so oft ich konnte zu ihnen. Und... wenn du mich nicht als Vater willst und mich vor die Wahl stellst, dann geh. Er ist mein Sohn und ich will ihm so gut ich kann ein Vater sein." Fest sah Yooh ihn an. "Okay." Yuji nickte. Das war eine harte Ansprache gewesen. Er würde seine Zeit brauchen, um damit klar zu kommen. "Besser, du kommst damit klar, wenn du Daddy weh tust, bekommst du Ärger mit mir." Sie hatten beide nicht gemerkt, dass Takuma aus dem Bad gekommen war. Er grinste Yuji schräg an und setzte sich dann neben Yooh auf den Boden. "Yooh ist der beste Vater, den man sich vorstellen kann. Und wenn du wegen mir mit ihm Schluss machst, bekommst du wirklich Ärger." "Takuma, lass das." Yooh strich dem Jungen durch die blondierten und dann grün und blau gefärbten Haare. Was für eine Schule war das eigentlich, die ihn angenommen hatte? Yuji schob den Gedanken weg. "Schon gut." Yuji rückte dichter an Yooh heran. "Gib mir etwas Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass du einen Sohn von... Moment, wie alt bist du eigentlich?" Nicht einmal das hatte er Yooh bisher gefragt. "Ich bin 29, Takuma ist 14." "Einen Sohn von 14 Jahren hast." Der zudem noch ein kleiner Punk ist. Und nur acht Jahre jünger als Yuji selbst. "Ich werde nicht der Stiefvater sein oder so." "Oh bitte nicht, einer reicht mir!" Takuma schüttelte sich. "Dann ist ja gut." Yuji fühlte sich unwohl. "Sag mal, warum bist du eigetnlich ursprünglich hergekommen?" Das konnte er schlecht sagen, solange dieser Teenie an Yooh Bein gekuschelt war. "Um dich zu poppen, Yooh, warum sonst?" Okay, vielleicht doch. Himmel, was war denn mit dem los? Okay, er war Yoohs Sohn, was erwartete Yuji denn sonst? "Takuma! Benimm dich, oder tu zumindest so, als könntest du es. Entschuldige Yuji. Er ist einfach... 14 und leider mein Sohn." "Ich wollte dir was sagen." Jetzt war es an Yuji zu erröten. War das, was er hatte sagen wollen, überhaupt noch so, wie er vor einer Stunde gedacht hatte? Er sah Yooh an. Noch immer hatte Yooh Tränenspuren im Gesicht, aber er war schön. Yujis Herz klopfte schneller, wenn er nur daran dachte, diesen Mann zu küssen. Doch, es war noch so. "Was denn?" "Wenn ihr wollt, setz ich mich vor die Tür und höre laut Musik," bot Takuma an. "Ich wollte dir sagen, dass ich wirklich verliebt in dich bin. Verliebter, als ich jemals war und du der Richtige für mich bist. Dass ich will, dass du mein bist." Es klang kitschig. Und vor dem Hintergrund dessen, was er gerade erfahren hatte, klang es noch kitschiger. "Obwohl ich Vater bin und auch sonst bin, was ich bin?" Skeptisch schaute Yooh zu hinüber. "Ja. So, wie du bist, mit allem, was du bist. Nur an deinen Selbstzweifeln müssen wir noch arbeiten." Er wollte ihn küssen, ihn einfach nur küssen. Konnte Takuma nicht einen Spaziergang oder so machen? "Yooh, der Kerl liebt dich, nimm es hin. Und küss ihn verdammt nochmal endlich!" "Hör ruhig auf deinen Sohn." Yuji lächelte. Küsste er Yooh halt vor den Augen seines Sohnes. "Du bist zu gut für mich, Yuji." Trotzdem legte Yooh seine Hände um Yujis Gesicht und küsste ihn zärtlich. Und es fühlte sich noch immer so richtig an, wie ihr erstes Kuss als Paar. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Takuma ist meine eigene Schöpfung. Ich hab mir den Namen zwar von einem Musiker geklaut, aber der ist es nicht. Kapitel 140: Zwei Probleme, eine Lösung --------------------------------------- Hallo und frohe Ostern euch allen! Ich hab keine Ostereeier hier drin versteckt, aber ich denke mal, dass stört nicht weiter, oder? Mir ist klar, dass ich einige Paare nicht oft schreibe und andere dafür umso öfter. Das liegt aber daran, dass ich dann zu den Paaren gerade keine Handlung im Kopf habe, bei den anderen schon. Und ich mag es nicht, wenn bei allen gleichzeitig was passiert. Dafür habe ich jetzt in meinem Webblog eine Übersicht gepostet, wer was mit wem hat. Link in der FF-Beschreibung. Abgesehen von den Ideen gehört mir nichts in diesem Kapitel. Aber nachher geht es noch auf Ostereeiersuche und wenn ich Glück hab, versteckt meine Mutter mir J-Rocker. Zwei Probleme, eine Lösung Uruha trug Yukiko Cassis jetzt schon seit einer halben Stunde durch die Wohnung, hin und wieder kreuzte er dabei Aois Weg, der eine ebenfalls brüllende Reila Hiromi auf den Armen hielt. Es war halb drei in der Nacht und sie hatten noch kein Auge zugetan. Jedes Mal, wenn er und Aoi gerade dabei waren einzuschlafen, begannen ihre Töchter zu schreien. Entweder abwechselnd oder, wie gerade, zeitgleich. "Koliken sind schrecklich," seufzte Aoi und ließ sich mit dem weinenden Bündel auf das Sofa sinken. "Allerdings," stimmte Uruha zu, während er sich dazu setzte. Hin und her tragen brachte schon den ganzen Abend nichts, also konnten sie sich auch setzen. Er wiegte seine kleine Tochter sanft im Arm. Den Kopf ließ er an Aois Schulter sinken. "Gott, ich bin so müde!" "Ist ja auch die dritte Nacht hintereinander." Aoi gähnte. "Ich bin fast schon froh, dass sie gleichzeitig diese Beschwerden haben. Stell dir mal vor, die eine Maus wäre damit durch und dann finge die andere an." "Wir werden immer die doppelte Ladung bekommen, von allem." Er hatte schon Angst davor, wenn ihre Töchter Zähne bekamen. Wenn er daran zurück dachte, wie Miyavi und Hiroto ausgesehen hatten, als es bei Ami soweit gewesen war... nun, er wäre nicht überrascht gewesen, hätte man die beiden Musiker, für Death-Note-Filme gecastet. Wobei er nicht sicher war, ob er gerade besser aussah. Unter Aois Augen zumindest lagen dunkle Schatten. "Aber dafür haben wir auch zwei wundervolle Töchter." "Sie werden so schnell groß." Uruha küsste erst Yukiko Cassis, dann Reila Hiromi auf den Kopf und schließlich Aoi auf die Lippen. "Bald werden sie krabbeln," lächelte Aoi. "Dann brauchen wir im Proberaum einen Laufstall." Aoi lehnte seinen Kopf gegen Uruhas. "Ich glaube, sie werden..." "Sag es nicht, pst," unterbrach Uruha ihn. Er merkte selbst, dass das Weinen leiser wurde und den Mädchen die Augen zufielen. "Ich hasse es, wenn ich ihnen nicht helfen kann." "Ich auch." Einen Moment schwiegen sie, bis sie sicher waren, dass die Bauchschmerzen ihrer Babys vorbei waren und die kleinen Wesen schliefen. "Gut, meinst du, wir können auch ein paar Stunden schlafen?" "Sicher." Uruha ging leise ins Schlafzimmer vor, bettete Yukiko Cassis zuerst in das Kinderbett, bevor Aoi ihre Schwester daneben legte. Beide Babys schliefen tief und fest. Kurz sah Uruha ihnen zu. Sie waren so schön. "Komm ins Bett," flüsterte Aoi ihm ins Ohr und zog ihn unter die Decken. Obwohl sie beide müde waren, suchten Uruhas Hände den Saum von Aois Shirt, um es ihm über den Kopf zu ziehen, bevor er ihn wieder küsste. Er würde nie aufhören, Aois Geschmack zu lieben. "Du bist wunderschön," wisperte er gegen Aois Lippen. Sie hatten das Licht nichts aus gemacht, es war nur gedimmt und im Halbdunkel sah Aoi noch schöner aus als eh schon. "Lügner." Aoi schloss seine Arme um Uruhas Schultern. "Ich bin so müde, dass ich nicht mal mit dir schlafen kann. Es sei denn, es macht dir nichts aus, wenn ich einfach nur hier liege und nichts mache?" "Doch, das würde mich stören." Uruha erwiderte die Umarmung, ließ aber von seinem Vorhaben ab, Aoi zu verführen. "Wenn sie morgen durchschlafen, wollen wir dann Kai und Takeru bitten, sie für eine Nacht zu nehmen?" In Aois müden Augen funkelte es. "Gern. Ich hab dich gern mal wieder eine Nacht für mich allein." Uruha küsste ihn. "Ich muss auch sagen, ich bin mehr bei der Sache, wenn unsere Kleinen nicht im Zimmer sind." "Ich auch." Aoi kicherte. "Ich weiß, zwischen ihnen und uns ist das Gitter mit dem Vorhang, aber ich hab immer das Gefühl, sie könnten uns zusehen und alles mitbekommen." "Das kenn ich." Trotzdem wanderte Uruhas Hand auf Aois Bauch. " Lange können sie nicht mehr hier im Schlafzimmer schlafen." "Stimmt. Noch bekommen sie es nicht wirklich mit, aber wenn sie ein Jahr alt sind oder so... Ich denke, ich werde mein Tonstudio ausräumen müssen." Aois Stimme klang ein wenig wehmütig. Uruha wusste, wie sehr Aoi sein Studio liebte. Als er es damals eingerichtet hatte, hatte es ihm die Freiheit gegeben, jeder Zeit an ihren Songs arbeiten zu können. Und dennoch würde er es für ihre Kinder aufgeben. "Das Zimmer ist ziemlich klein," gab Uruha zu bedenken. "Und noch macht es ihnen nichts aus, ein Zimmer zu teilen, aber wenn sie älter sind." "Wir können dann ja im Wohnzimmer schlafen." "Oder..." "Was oder?" "Wir ziehen um." Der Gedanke war Uruha vor ein paar Tagen gekommen. "In ein Haus, wo jede ihr eigenes Zimmer hat. Mit zwei Badezimmern. Wenn sie erstmal Teenager sind, sehen wir das Bad sonst nie wieder." "Oder sie werfen uns raus," lachte Aoi. "Hey, welche Väter können ihren Töchtern schon zeigen, wie man den perfekten Lidstrich zieht?" "Gute Frage." Uruha nahm seinen Faden wieder auf. "In dem Haus wäre Platz für ein Tonstudio, größer als das hier. Es gäbe zwei Stockwerke, und einen Kamin. Im Keller eine Sauna. Wir hätten einen Garten, wo sie draußen spielen können." "Klingt wunderbar. Aber raus aus Tokyo? Ich weiß nicht." Aoi kuschelte sich an ihn. "Nicht raus aus Tokyo. Nur aus diesem Viertel. In eines, in dem es tolle Privatschulen gibt, von wo aus wir aber nicht ewig bis zur Arbeit brauchen. Wo wir sicher sind und die zwei allen Platz haben, den sie brauchen." "Können wir auch einen Pool haben, wenn sie größer sind?" Verträumt schloss Aoi die Augen. "Wie die reichen Amerikaner, weißt du? Oder wie Gackts Haus, mit allem Schnickschnack, den man gar nicht braucht. Oder lieber keinen Pool, das ist zu gefährlich. Lieber ein schöner Garten." "Mit einer Grünfläche und drei Kirschbäumen darin?" "Mir würde auch einer reichen." Da Aoi langsam in den Schlaf überdämmerte, musste Uruha handeln. "Es sind aber drei Kirschbäume." "Hm? Woher willst du das wissen?" Aoi klang noch immer schläfrig. "Ich habe eine Option auf das Haus. Du musst nur ja sagen, und ich kaufe es dir." "WAS?" Plötzlich war Aoi wieder hellwach. "Wie? Wann hast du das gemacht?" "Ich habe mich im Internet schlau gemacht und gestern, als du im wegen der Aufnahmen im Studio warst, Ruki die Zwillinge in den Arm gedrückt und es mir angesehen," gab er zu. Es war erst nur eine Überlegung gewesen, dann eine ziellose Internetsuche, dann ein konkreter Plan. "Ein Haus." "Ja." "Mit Garten." "Und Kirschbäumen." "Und einem Kamin." Aoi umarmte ihn. "Für uns vier. Ist es schön?" "Wunderschön. Es ist perfekt." "Kaufe es." "Willst du es nicht erstmal ansehen?" "Wozu?" Zart küsste Aoi ihn. "Du findest es gut. Das reicht mir." "Ich liebe dich." Er musste es einfach sagen. Er liebte Aoi für seine Offenheit, dafür, dass er ihm nicht böse war, dafür, dass er ihn gerade so stürmisch küsste. "Uruha? Ich denke, ich möchte mich doch noch etwas bewegen." "Wer kommt mit eine rauchen?" "Hier!" Ibuki meldete sich gerne auf Hikarus Frage. Laut Kouki waren sie eine demokartische Band. Die Mehrheit zählte. In dem besonderen Fall der Frage, ob im Bandraum geraucht werden darf, hatte es eine klare Mehrheit von vier zu eins für das Rauchen gegeben. Aber da die eine Stimme Kouki gehörte, war es ein Nichtraucherraum geworden. Soviel zur Demokratie, dachte Ibuki und stand auf, um Reika und Hikaru zu folgen. Hikaru hatte schon wieder Reikas Hand ergriffen, um allen potzeniellen Anmachen aus dem Weg zu gehen. Ein bescheuerter Plan, wie Ibuki fand. "Warte mal, Ibuki." Minase hielt ihn zurück. "Was denn?" Er wollte raus, ene Zigarette und etwas Tageslicht erwischen. Noch war es zwar frisch, aber der Winter war offenbar auf dem Rückzug. "Hab noch eine Frage." Minase sah zur Tür, die sich hinter ihrem Fake-Pärchen schloss. "Welche?" "Was hälst du davon?" Der hübsche Drummer deutete auf die Tür. "Hübsch. Weiß, ziemlich langweilig, eine Tür eben." "Depp." Kouki schlug ihm scherzhaft einen Stapel Zettel vor den Kopf. "Reika und Hikaru." "War mir klar. Musst mich nicht gleich hauen." Er ließ sich wieder auf das Sofa fallen. "Ich würde sagen, wir steuern auf ein dickes Problem zu." "Dann siehst du es also auch, ja?" Minase sah besorgt aus. "Jeder sieht es." Ibuki seufzte. "Mal abgesehen von Reika." "Allerdings." Kouki nickte. "Und seit sie vor den anderen so tun, als wären sie ein Paar, wird es immer schlimmer." "Ich fürchte, Hikaru sieht in der Show eine tolle Möglichkeit, Reika zumindest scheinbar nähr zu sein." Für Ibuki war seit zwei Jahren klar, dass ihr Kobold in Reika verliebt war. Aber er hatte nie etwas dazu gesagt. Er hatte Angst, dass Hikaru ihm böse sein würde und das alles noch Schlimmeres mit sich ziehen würde. "Reika ist ein Vollidiot," urteilte Minase. "Ehrlich, wenn ich ihn nicht so gern hätte, hätte ich ihn schon verdroschen." "Weil er nicht in Hikaru verknallt ist? Kaum etwas, was man mit Schlägen regeln kann." "Nein, weil er in ihn verknallt IST." Minase beugte sich vor. "Wisst ihr, was er mir gesagt hat?" "Bin ich Hellseher?" "Schiess los," forderte Kouki ihren Drummer auf. "Nach dem Konzert vor einer Woche, wo sie Fanservice gemacht haben, meinte Reika zu mir, dass Hikaru das besser nicht machen sollte." "Hä?" Ibuki zog die linke Augenbraue hoch. "Seit wann denn das bitte nicht?" "Keine Ahnung, aber Reikas Begründung war, Hikaru wäre doch noch ein halbes Kind." "Das mag ja stimmen, aber Hikaru ist 25, wie alt soll der denn noch werden, bis Reika seinen Arsch hoch bekommt?" Wobei Ibuki zugab, dass Hikaru schon ziemlich kindisch sein konnte. "40? Reika ist definitiv vollkommen blind: Er hat weder geschnallt, dass Hikaru ihn liebt, noch, dass seine dauernde Sorge um ihn ebenfalls Liebe ist." "So, großer Minase, dann mal her mit deiner Lösung." Ibuki selbst fiel nichts ein. "Sollen wir sie fesseln und ihnen sagen, dass sie in einander verliebt sind?" "Irgendwas sagt mir, dass das nichts bringen würde." Kouki schüttelte den Kopf. "Egal, geh schon rauchen. Vielleicht fällt uns ja noch was ein." Zwar zweifelte Ibuki daran, dass er in den nächsten Minuten einen Geistesblitz haben würde, aber eine Zigarette war verlockend. Im sonnigen Innenhof standen ihre beiden Sorgenkinder mit Jin und Kazuki von Screw. Reika drückte seine Zigarette gerade in den Aschenbecher, was ihm dadurch erschwert wurde, dass Hikaru an seinem anderen Arm hing. "Na, auch schon da? Was wollte Minase denn?" Hikaru grinste ihn an. "Nichts weiter, du neugieriger kleiner Kobold!" Er wuschelte durch Hikarus Haare. "Hey! Reika, beschütze mich!" "Finger weg von meinem Schatz," grinste Reika und schlang von hinten die Arme um Hikaru. Ja, die waren eindeutig verliebt. "Sollen wir auf dich warten oder können wir uns schon mal einen Kaffee holen?" "Geht ruhig. Hab ja Gesellschaft." Ibuki grinste den beiden Screw-Musikern zu. Sie kannten sich schon länger von gemeinsamen Auftritten. "Okay. Bis gleich!" Reika winkte ihm zu, während Hikaru ihn zum Starbucks zog. "Widerlich," murrte Jin leise, kaum, dass sie außer Hörweite waren. "Bitte?" Ibuki zündete sich endlich seine Zigarette an. "Jin hat Liebeskummer und nervt darum alle." Kazuki lächelte entschuldigend. "Danke, bist echt ein toller Freund. Mich kotzt es einfach an, egal, wo man hier hinschaut, überall Paare! An jeder Ecke knutscht eines und wenn man Pech hat erwischt man unsere Lustmolche noch bei ganz anderen Sachen!" Jin hatte eindeutig schlechte Laune. "Muss ja ein schlimmer Liebeskummer sein." Ibuki legte Jin eine Hand auf die Schulter. "Wer hat dich denn verschmäht?" Zuviel dazu, dass Hikaru neugierig war. Jin wog einen Moment ab, ob er etwas sagen sollte, entschied sich dann aber dafür. "Byou, aber er weiß nicht mal, dass er mich abweist." "Wie das denn?" "Unser Sänger steht auf Frauen," erklärte Kazuki. "Und da Jin keine ist, schweigt mein Lieblingsdrummer zu dem Thema lieber. Wobei ich finde, dass er durchaus Chancen bei Byou hätte, wenn er nur den Mund aufmachen würde." "Kommt mir bekannt vor." Ibuki dachte an seine Pappenheimer. "Byou hat nichts gegen Fanservice und Rumalbern, aber er steht nicht auf Männer. Das weißt du so gut wie ich." Jin zündete sich eine weitere Zigarette an. "Ich sage, er weiß nur noch nicht, dass er in dich verliebt ist." "Byou und ich spielen seit Jahren in einer Band. WIe soll ich ihm jetzt beibringen, dass ich mehr von ihm will? Ich mach dann die Band kaputt." "Du bist der Einzige, den er auch abseits der Bühne küsst." Kazuki grinste. "Er hat nur noch keine Ahnung, dass er in dich verliebt ist." "Und warum macht ihr Byou nicht darauf aufmerksam?" Ibuki kam sich ein wenig überflüssig vor und wollte das dringend ändern. "Wie denn? Mit einer Leuchtreklame?" Jins Laune war wirklich ziemlich weit unten. "Mit Eifersucht," schlug Ibuki vor. "Soll ich mit Kazuki anbandeln, oder wie?" "Das brächte nichts," winkte Kazuki ab. "Byou weiß, dass Jin und ich als Paar nicht funktionieren würden. Aber wenn du als Jins Freund auftauchen würdest..." "... wäre das auch vollkommen unverdächtig." Ibuki grinste. "Immerhin kommen wir uns jetzt langsam erst nähr, vorher haben wir uns ja nur hin und wieder gesehen." "So würde Byou sehen, dass es ihn stört, wenn Jin mit jemand anderem rummacht." "Und bei mir schöpft auch keiner Verdacht, weil alle wissen, dass ich mir gern mal Abwechslung suche." "Ihr spinnt." "Keine gute Idee?" Kazuki lächelte wie eine Katze auf Speed. "Ich denk drüber nach." Jin trat seine Zigarette aus und ging rein. "Er macht es, ganz sicher." Kazuki lächelte weiter. "Aber versuch nicht, ihn zu bespringen." "Verkneif ich mir." Ibuki überlegte. Noch eine Rauchen? Ja. "Sag mal, mit eurem Pärchen stimmt doch was nicht, oder?" "Wie kommst du da rauf?" Wenn er sich Hikaru und Reika ansah, sah er zwei Männer, die ziemlich verknallt in einander waren. Nur halt ohne dass es der andere wusste. "Sie betonen so sehr, dass sie verliebt sind. Dauernd "Schatzi", "Hasi", "Liebling", das wirkt einfach aufgesetzt." Kazuki zuckte die Schultern. "Ja, es ist ein Fake," gab Ibuki zu. "Aber sag das nicht weiter, okay?" "Klar. Wenn du mir sagst, warum sie die Nummer abziehen. Sie mögen sich doch eigentlich." "Offiziell? Hikaru hatte Sorge, angemacht zu werden und will sich mit der Beziehung schützen." "Und inoffiziell steht er auf Reika und bekommt es nicht gebacken, was?" "Genau. Und Reika auch auf ihn, aber Reika ist zu blöde, das zu checken." Einige Leute waren echt zum Verzweifeln blöd. Warum standen sie sich selbst im Weg? "Bescheuert." "Allerdings. Reika hält Hikaru für zu jung für alles Mögliche." "Der Kobold macht doch dauernd rum, was bekommt Reika denn da nicht mit?" Kazuki grinste wieder wie die Katze, die etwas ausheckt. "Aber weißt du was?" "Pack aus." Ibuki gefiel, dass Kazuki offensichtlich eine Idee hatte. "Du hilft Jin und Byou. Was da klappt, sollte auch bei Reika und Hikaru klappen, meinst du nicht?" Nur verstand Ibuki die Idee noch nicht ganz. "Was hast du vor?" "Ich finde Hikaru ist einfach zum Abschleppen niedlich, meinst du nicht?" Ibuki grinste breiter. Er verstand Kazukis Gedankengang. Fortsetzung folgt................ Kapitel 141: Hausbesuch in der PSC ---------------------------------- Mir gehört mal jemand! Keiner der Musiker, aber Takuma ist meine Erfindung. Alle anderen gehören sich selbst. Leider... Hausbesuch in der PSC Yooh freute sich innerlich diebisch auf Takumas Gesicht, wenn er sah, wo er ihn hinbrachte. "Yooh, spuck´s aus, was ist das für ein Laden?" Sein Sohn wirkte etwas unwillig, aber wie Yooh das sah, würde sich das ändern, wenn sie vor Ort waren. "Wirst du sehen, wenn wir da sind." Bisher hatte er Takuma noch nicht erzählt, wo und für wen genau er Gitarre spielte. "Warte mal." Takuma bleib auf der Treppe von der U-Bahn nach oben stehen. "Siehst du Yuji die Tage?" "Heute, wieso?" "Ich will mich bei ihm entschuldigen, dass ich so zickig war." Sieh an, dachte Yooh und lächelte. Er wusste, dass sein Sohn sich Yuji nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt hatte. Kurz überlegte er, Takuma über Yuji aufzuklären, entschied dann aber, dass Takumas Gesicht, wenn er merkte, dass der Mann in seiner Wohnung der Gitarrist von Sug war, Gold wert sein würde. "Dann mach das mal schön. Komm, ist nicht mehr weit." Vor dem Gebäude der PSC bliebt Takuma erneut stehen. "Warum steht hier denn gar nichts dran?" "Ist sicherer so," grinste Yooh. Miyavi hatte ihm erzählt, dass die FIrma das Schild irgendwann abgebaut hatte, weil es den Fans so deutlich schwerer fiel, den Firmensitz ausfindig zu machen und sie so mehr Ruhe hatten. Das heiß noch immer nicht, dass nie Fans vor den Gebäude waren, aber heute hatten sie Glück. Oder es war noch zu früh für Fans. Er führte Takuma durch die PIN-gesicherte Tür und begrüßte die Empfangsdame. "Guten Morgen Kumi! Ich brauche eine Besucherpass für meinen Sohn." "Morgen Yooh. Für deinen SOHN?" Das Unglauben war eindeutig. Er grinste, während er nickte und den Besucherpass entgegen nahm. "Bitte schön, Takuma." Auf dem Pass stand deutlich das Firmenlogo. "Und willkommen in der PS-Company." "WAS?" Takuma schaute immer wieder zwischen Pass und Yoohs Gesicht hin und her. "Ist das ein Scherz? PS-Company? DIE PS-Company?" "DIE PSC, genau. Kennst du noch eine?" Ja, das Geischt war Gold wert. Oder Platin. Oder Diamanten. "Yooh, du... HIER?" "Ja. Ich bin hier Musiker." "Du spielst HIER? Machst du die Gitarren im Studio bei den Bands? Warum hast du mir das nicht erzählt?" "Erstens: Ja. Zweitens: Nein, nicht ganz. Drittens: Weil ich dein Gesicht sehen wollte." Er fühlte sich immer besser. Scheinbar wurde langsam sein Leben besser. Nicht, dass es früher immer schlecht gewesen war, mit seiner Band war es vergleichbar gut gewesen. Aber so unglaublich wie derzeit war es nie gewesen. Nicht nur, dass er mit einem der besten Gitarristen überhaupt arbeiten durfte, es war auch noch in einer tollen Firma, in der er scheinbar Freundschaften schloss und einen unglaublich lieben Mann getroffen hatte, der ihn liebte. Und nun, um dem ganze die Krone aufzusetzen, war auch noch Takuma in seiner Nähe. "Du bist gemein," lachte Takuma. "Arbeite Yuji etwa auch - oh mein GOTT!" Takuma schlug die Hände vor den Mund. "Yuji von Sug????" "Yuji von Sug," bestätigte Yooh und griff nach der Hand seines Sohnes, um mit ihm zu dem Proberaum zu gehen, an dem Miyavi gestern das Namensschild abgeschraubt hatte. "Ich hab gedacht, du magst Sug und erkennst ihn." "Ich hab nicht damit gerechnet, dass dein Freund prominent ist." Zu Takumas Entschuldigung musste Yooh aber eingestehen, dass Yuji in einem dunklen Pullover und ungeschminkt in seiner Wohnung aufgetaucht war und dann schon anders aussah, als auf den bekannten Bildern der Band. "Hör mir kurz zu," bat Yooh kurz vor ihrem Proberaum. "Gut." Takuma nickte aufgeregt. "Himmel, ich steh in der PSC! Meinst du, ich bekomme Autogramme, wenn du für mich fragst?" Dann grinste er kurz frech. "Oder ob Hiroto von Alice nine mit mir ausgehen würde? Der ist echt schnuckelig." "Autogramme bekommst du sicher, aber vergiss ein Date mit Hiroto oder sonst wem! Du bist 14 und eindeutig zu jung für alle hier. Und jetzt hör mir zu und verspreche mir was." Er legte die Hände auf Takums Schultern. "Das ist sehr, sehr wichtig." "Ich versprech dir alles, das weißt du doch." "Ich muss es trotzdem sagen. Du bist hier willkommen, ich hab mit den Chefs gesprochen und du kannst gerne öfter hier her kommen mit mir zusammen. Aber, und das ist das Wichtige, du darfst niemandem sagen, was du hier mitbekommst. An der Schule darfst du nicht sagen, für wen ich arbeite. Okay, vermutlich würdest du eh niemandem sagen, wer dein Vater ist." "Blödsinn! Ich hab schon immer damit angegeben, dass mein Vater ein toller Musiker ist." Für Takuma war normal, wie er war. "Trotzdem - nichts, kein Wort, davon was du hier erfährst, egal ob du es siehst, hörst oder sonst wie mitbekommst, darf jemals nach draußen dringen. Kein Wort darüber, dass dein Vater mit Yuji von Sug zusammen ist oder irgendein privates Wort über irgendwen. Nicht mal die bevorzugte Sockenfarbe von einem der Musiker, das ist wirklich wichtig." "Im Gegensatz zu früher also die Privatsphäre schützen." Takuma nickte. "Kein Wort über irgendetwas hier in diesem Gebäude oder über die Menschen, die hier drin arbeiten. Versprochen." "Danke." Yooh gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich würde mir ein Bein ausreißen, um die Musiker hier kennen zu lernen! Und ich verrate nichts, versprochen." Takuma trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Yooh wusste, es war eigentlich überflüssig gewesen, Takuma um Schweigen zu bitten, sein Sohn war ein guter Junge, wenn auch etwas verrückt. Unter anderem war Takuma wie er selbst verrückt nach Musik, spielte selbst Gitarre und seit der Stimmbruch auf dem Rückzug war, zeichnete sich eine hervorragende Singstimme bei ihm ab. An der Gitarre hatte Takuma, wie Yooh wusste, zwei Vorbilder: zum einen ihn selbst, was ihm schmeichelte, und zum anderen Miyavi. Noch wusste Takuma nicht, dass er nur von einer Wand von seinem großen Idol getrennt wurde. "Dann mal los!" Yooh öffnete schwungvoll die Tür. "Darf ich dir meinen Chef vorstellen? Miyavi, das ist mein Sohn Takuma. Takuma, Miyavi kennst du ja sicher und das hier sind Shinpei, unser Drummer und Rui, der Bassist." "Hi, Takuma!" Miyavi grinste ihn breit an. "Komm rein, setz dich, wir wollen gleich anfangen." "Sie... Sie... Sie... sind MIYAVI!" Mit kullerrunden Augen starrte Takuma den Sänger und Gitarristen an. "Ich liebe wie Sie spielen!" "Danke!" Miyavi lachte. "Komm rein, setz dich und schmier dir das Sie in die Haare." "Ich... ich darf wirklich hier rein?" "Komm mit, aber mach keinen Blödsinn," ermahnte Yooh ihn. "Daddy! Ich bin doch kein kleines Kind!" "Ja, ja." Aber gerade freute er sich wie ein Kind über die Musiker. Und Yooh freute sich, dass er seinem Sohn eine echte Freude machen konnte, das kam schließlich nicht oft vor. Auch Yuji war an diesem Tag leicht nervös. Bis zum Mittag hatte er noch nichts von Yooh gehört und gesehen, aber er wusste, dass Yooh heute nicht allein in die Firma gekommen war. "Schnucki, nun reg dich mal ab!" Takeru lachte, als er sein Mikro aus stellte. "Es ist nicht dein Sohn, der hier her kommt, sondern der von deinem Lover!" "Ich weiß," seufzte Yuji und legte seine Gitarre ab. Sie hatten verabredet, pünktlich um halb eins Mittagspause zu machen, damit Yooh mit Takuma nicht in die Probe platzte. Da es jetzt nur noch zwei Minuten vor halb eins war, war der erste Teil der Probe beendet. "Ich weiß nur nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Es hat mich ziemlich kalt erwischt, dass Yooh Vater ist." "Wer hätte damit auch schon gerechnet?" Chiyu zündete sich eine Zigarette an. "Ich kann euch das hundertmal sagen, oder? NICHT hier drin!" Takeru regte sich immer fürchterlich auf, wenn sie im Proberaum rauchten. "Aber ich hätte auch nicht mit einem Kind bei Yooh gerechnet." "Vor allem nicht so alt! Ich hab immer noch keine Ahnung, wie ich mit ihm umgehen soll." Er hatte die letzten Tage viel darüber nachgedacht und war zu keinem Ergebnis gekommen. "Takuma ist nur wenig jünger als IV und Ko-ki." "Dann behandel ihn doch wie die beiden," schlug Mitsuru vor. "Das sind Kollegen, er nicht." Das war etwas völlig anderes. Zudem erschien ihm Takuma einfach nur rotzfrech und dreist. Yuji wollte ihn mögen, aber er war sich nicht sicher, ob er es konnte. Seine Überlegungen wurden durch das Klopfen an der Tür unterbrochen. "Immer rein hier," rief Masato und Yooh schob die Tür auf. Zuerst war Yuji erstaunt, als er Takuma sah. Der Junge hat auf schneeweißer Haut knallrote Wangen und sah unsicher auf den Boden. "Hallo Yooh!" Yuji ging auf die beiden zu und begrüßte Yooh mit einem kleinen Kuss. Es war ihm wirklich unangenehm, seinen Freund vor dessen Sohn zu küssen. "Hi Takuma." "Ich wußte nicht, wer Sie sind," stammelte Takuma. "Ich habe Sie nicht erkannt, entschuldigen Sie bitte." "Hä?" Ach Gottchen, dachte Yuji, der wird ja ganz klein hier. "Ist schon okay, macht ja nichts. Und geh bitte wieder zum einfachen Yuji über, SIE geht mal gar nicht." "O... Okay." Takuma sah schüchtern nach oben und dann suchten seine Augen unruhig nach den anderen, sahen aber gleich wieder weg, als er sie gefunden hatte. "Himmel, nicht so schüchtern!" Takeru ging grinsend auf ihn zu, drückte dann schnell Yooh einen Kuss auf die Wange. "Ich bin Takeru, Yuji kennst du, das sind Masato, Chiyu und Mitsuru. Komm, setz dich zu uns!" "Ehrlich? Ich finde eure Musik total toll und eure Outfits auch! Du bist wirklich ein toller Leader, du hast eine Menge drauf, was du so alles machst und so. Eure Musik macht mir immer gute Laune, ich kann kaum fassen, dass ich mit euch rede!" "Wie niedlich!" Takeru quietschte auf. "Du bist ein totaler Fanboy!" Damit drückte er Takuma einen Kuss auf die Wange, dass sich dessen ganzes Gesicht rötete. "Ich fürchte, das Kleine überfordert meinen Sohn ein wenig," lachte Yooh und holte sich einen richtigen Kuss von Yuji. "Er überfordert die meisten," grinste er. So wie Takuma heute war, fand er ihn viel netter als vor ein paar Tagen. "Eigentlich bin ich ganz froh, dass heute nicht alle Bands im Haus sind - wenn auch noch Gazette und Kagrra hier wären, würde Takuma sich vermutlich vor Freude in die Hose machen." Yooh kuschelte sich an Yuji. "Sag mal, wann geht er eigentlich in das Wohnheim?" "Am Sonntag, warum?" "Ich würde dich gern mal wieder besuchen." Was er damit verbinden wollte, wollte Yuji aber nicht so deutlich sagen. "Kannst du auch so. Takuma erkundet solange die Stadt und wir können Sex haben." Yuji wurde rot. Trotz Takeru war er nicht an solche Offenheit gewöhnt. Er musste lachen. "Übrigens wollte er noch mit dir reden." "Worüber?" "Sich entschuldigen, vermute ich." Yooh zuckte die Schultern und löste sich aus Yujis Armen. "Takuma? Du wolltest doch noch was erledigen." "Was?" Verwirrt sah Takuma zu seinem Vater. "Oh, ja stimmt. Yuji, kann ich allein mit dir sprechen?" "Okay." Yuji nickte. "Gehen wir einen Moment raus." Da das Wetter immer schöner wurde und der Fühling scheinbar schon Mitte März voll da war, war es angenehm, draußen zu reden. Takuma folgte ihm mit glühenden Wangen. Takeru hatte offensichtlich Recht - er war ein Fanboy. Yuji fand es niedlich, wie er mit großen Augen die Türen der Proberäume musterte und die Augen noch mehr glänzten, wenn er sah, welche Band hinter der Tür arbeitete. "So, schieß los," forderte er ihn auf, als sie in der Sonne standen. "Okay." Takuma sah auf seine Schuhe. "Tut mir leid, wie ich mich letztens verhalten hab. Ich wusste ja nicht, wer du bist und so." "Dann würdest du dich nicht entschuldigen, wenn ich kein Musiker wäre?" Er war ein klein wenig fies zu ihm, das gab er zu. "Doch, schon." Der Junge legte den Kopf etwas schief. "Ich mach mir Sorgen um Yooh, das ist alles." "Warum nennst du ihn eigentlich beim Namen?" Es war gerade unpassend, aber diese Frage brannte Yuji schon lange auf der Zunge. "Keine Ahnung. Ich sag auch Daddy oder Dad, aber an sich ist er Yooh für mich. Ich glaub, das haben wir damals angefangen, weil es so leichter war, wenn wir unterwegs waren. Wenn ich Daddy gesagt hab und das die Leute gehört haben, haben sie immer komisch geschaut. Er trägt ja schon immer Kleider." "Einleuchtend," gab Yuji zu. Vermutlich fanden es die meisten Leute seltsam, wenn er Kind eine scheinbare Frau Daddy nannte. "Aber darum geht es gar nicht." Unsicher knetete Takuma seine Finger. "Daddy hat es nicht leicht gehabt mit Männern. Sie tun ihm immer weh, egal wie sehr er sie mag. Sogar seine alte Band hat ihm weh getan, als sie aufhören mussten. Und da mach ich mir Sorgen um ihn." "Du bist doch nicht der, der sich Sorgen machen sollte. Du bist das Kind, du bist erst 14 Jahre alt." Es erstaunte Yuji, wie ernst Takuma gerade war. "Na und? Ich hab ihn unheimlich lieb und will nicht, dass ihm jemand weh tut. Darum war ich auch so zu dir. Aber er ist glücklich mit dir, ehrlich. Also tu ihm bitte nicht weh," bat Takuma. Yuji legte eine Hand auf seine Schulter. "Hab ich nicht vor. Ich bin in ihn verliebt. Ich weiß, dass dein Vater teils ein ziemlich schwaches Bild von sich selbst hat, aber ich hoffe, ich bekomme ihn dahin, dass er das ändert." "Das wäre schön. Er glaubt immer, nicht viel wert zu sein. Dabei ist er so lieb, er ist ein toller Musiker und ich hab mir nie einen anderen Vater gewünscht. Und... naja, ich will halt, dass er glücklich ist." Plötzlich schien ihm Takuma nicht mehr dreist und frech, sondern einfach nur ein Junge von 14 Jahren zu sein, der sich wirklich um seinen Vater sorgte. "Ich auch," sagte Yuji. "Ich hab vor, ihn glücklich zu machen. Meinst du, wir kommen miteinander klar?" "Denke schon, du bist ja echt nett und dann auch noch bei Sug!" Yuji musste lachen. Als wenn das ein Grund wäre! Aber in der Welt eines 14-Jährigen war es das vielleicht schon. "Dann mal auf gute Freundschaft," lachte er und schlug mit Takuma ein. "Hey, meinst du, ich hab Chancen bei Hiroto? Oder bei Takeru? Die sind echt niedlich." "Eher nicht, nein." Yuji schüttelte den Kopf und wunderte sich darüber, dass Takuma in seinen jungen Jahren scheinbar schon wusste, dass er Männer mochte. "Schade. Gehen wir wieder rein?" Drinnen unterhielt Yooh sich noch mit dem Rest von Sug. "Alles geklärt," frage er seinen Sohn. "Jupp." "Takuma, willst du gleich bei der Probe zuschauen," bot Chiyu an. "Wenn ich nicht störe?" "Tust du nicht. Setz dich einfach und hör zu." "Danke." Er strahlte. "Yuji?" Yooh griff nach seiner Hand. "Komm mal kurz mit, bitte." Und schon verließ Yuji den Raum wieder. Yooh zog ihn zu den Toiletten gegenüber und verschloss die Tür des kleinen Vorraums hinter ihnen. Warum auch immer da ein Schlüssel drin steckte, immerhin konnte man die zwei Kabinen auch noch abschließen. "Was gibt es denn?" "Ist es wirklich okay mit Takuma?" Yooh sah ihn forschend an. "Ja. Er hat mir gesagt, dass er sich einfach nur Sorgen macht, ich könnte dir weh tun." "Aber das würdest du gar nicht." Yuji war sich nicht ganz sicher, ob es eine Frage oder eine Feststellung war. Er beschloss, es als Frage zu behandeln. "Ich denke, ich habe dir schon genug weh getan. Ich hab nicht vor, es noch einmal zu tun." Dafür küsste Yooh ihn umgehend. "Danke. Und versuchst du, mit ihm auszukommen?" "Klar. Immerhin gehört er zu dir, so übel kann er also nicht sein." Yuji küsste Yooh wieder. Gott, wie er diese Lippen liebte! Als sich Yoohs Arme fester um ihn legte, wurde ihm klar, warum Yooh abgeschlossen hatte. "Das meinst du nicht ernst, oder?" Hier, auf der Toilette? Wobei, wenn er überlegte, so abwegig war das gar nicht. Zumal es die einzige ein Gebäude war, wo man den ganzen Raum abschließen konnte. Allerdings erst sein ein paar Monaten. Er fragte sich, ob es etwas mit Takeru zu tun hatte. "Doch. Ich vermisse dich." Yooh schob Yujis Hand tiefer, bis sie auf seinem Hintern lag. Dieser Hintern hatte was für sich, gab Yuji gern zu. Er zog Yoohs Rock hoch und schob seine Hand darunter. Dann stutze er. "Sag mal, trägst du nichts drunter?" "Nö." Yooh grinste. "Sofern es nicht Minusgrade da draußen sind, hab ich nie was drunter." Yuji grinste zurück. Sein Schatz hatte es wirklich ziemlich faustdick hinter den süßen Ohren. Er massierte noch etwas weiter den knackigen Hintern, bevor sie zur Sache kamen. Fortsetzung folgt...... Anmerkung: Ich weiß, dass viele auf bestimmte Paare warten, die ich gerade vernachlässige. Ich habe im Kopf schon ein wenig Planung für Chiyu und Saga sowie Shou und Yuuto, aber beides ist noch nicht ausgereift. Für Ruki und Reita werde ich mir auch noch ein paar nette Szenen einfallen lassen. Keine Sorge also, jeder kommt noch dran. Allerdings nicht alle auf einmal. Ich mach das wie in anderen Soaps auch - da wird sich auch viel um einen Handlungsstrag gekümmert und später um einen anderen. Bitte versteht das, denn wenn ich bei jedem Paar gleichzeitig schreiben würde, würde die Handlung stecken bleiben. Es sind einfach sehr, sehr viele Paare und zu einigen habe ich mehr Ideen als zu anderen. Ich hoffe aber, dass ihr weiterhin Spaß an der FF habt - ich hab ihn zumindest und auch noch viele Szenen und Handlungsbögen im Kopf, die ich einbringen werde^^ Danke für eure Treue übrigens *euch alle drück* Kapitel 142: Blitz und Donner ----------------------------- Hallo! Es geht weiter mit meiner Seifenoper. Erstmal bin ich froh, dass ihr Takuma doch noch mögt. In meinem Kopf war er schon viel weiter, als er das erste Mal aufgetretten ist und ich war etwas traurig, dass ihr ihn nicht gleich so in Herz geschlossen habt, wie ich ihn schon habe. Ich hab noch ein wenig mit ihm vor, und das wäre schlecht, wenn ihr ihn nicht mögen würdet. Bis auf Takuma gehört mir immer noch keiner - leider XD Und darum bekomme ich auch kein Geld dafür. Noch kurz was in eigener Sache: Ich hab mal grob durch geschaut, ob Leser von mir auf der Ani oder Nichi zu finden sein werden und hab festgestellt, dass es doch einige sind. Habt ihr Intresse an einem Leser-Treff auf der Ani? Dann lasst es mich per ENS oder Gästebuch (NICHT in Kommies bitte) wissen, dann mache ich ein Event. Ich würde mich freuen! Und nun genug davon - bitte sehr: Blitz und Donner Aoi war aufgeregt, immerhin mussten er und Uruha Kai gleich mehrere Dinge aus den Rippen leiern und wenn Kai keine gute Laune hatte, was das schwierig. Aber da er Takeru heute schon fröhlich über den Flur hatte hopsen sehen, während er verkündete, er und Kai wären jetzt Hunde-Eltern, rechnete er sich gute Chancen aus. Da er wusste, dass Kai keine Fragen vor der Probe mochte, hatte er gewartet, bis ihr Leader die Mittagspause einläutete. "Kai?" Er setzte sich neben den Drummer und schlug die Beine übereinander. Dabei traf er leider den Haufen Unterlagen, die auf ihrem Tisch lagen und riß sie zu Boden. "Ups..." "Endlich!" Ruki sprang ihm um den Hals. "Unser tollpatischer Aoi ist wieder da!" "Hä?" Solche Ausbrüche waren von Ruki eher selten und was bitte meinte der Knirps damit, dass der tollpatische Aoi wieder da sein würde? "Na, du hast so darauf geachtet, nicht hinzufallen oder was umzustoßen, seit du wusstest, dass du die Zwillinge erwartest, dass dir solche Sachen nicht mehr passiert sind," erklärte Ruki. "Und jetzt geht es wieder los, das freut mich. Und gerade schaust du so schön verpeilt wie früher aus der Wäsche." "Na danke!" Aoi bließ die Wangen auf, was Ruki dazu ermunterte, ihm in die linke Wange zu piecksen. "Uruha, sag was! Verteidige mich!" "Nö, wieso?" Sein Mann setzte sich neben ihm und grinste. "Ich hab das auch vermisst." Allerdings schob er Ruki von Aoi herunter. "Bevor hier noch mehr Unheil passiert, was wolltest du denn von mir?" Kai hatte seine Unterlagen wieder sortiert und strich nun die Ecken glatt. Ob der Moment immer noch günstig war? Aoi beschloss, dass es einen Versuch wert wäre. "Können wir Montag frei haben?" "Gib mir einen Grund." "Wir müssen Möbel kaufen." "Schon wieder?" Ruki machte große Augen. "Wenn Aoi wieder zu alter Form aufgelaufen ist, hat er sicher ihr Bett zerlegt," mutmaßte Reita grinsend. "Hat er nicht," wehrte Uruha ab. "Uruha hat-" "WIR haben," berichtigte Uruha. Wobei Aoi noch immer der Meinung war, dass Uruha das Haus gekauft hatte. Darum bestand er auch darauf, Möbel, Tapeten und was sonst so gebraucht wurde, zu bezahlen. "Also gut, WIR haben uns ein Haus gekauft und dafür brauchen wir neue Möbel," rückte er hinaus. "Ein Haus?" Rukis Augen wurden noch größer. "Ernsthaft?" "Ja." Uruha nickte. "Die Zwillinge werden größer werden und brauchen eigene Zimmer. Ein Haus war die logische Lösung. Wir haben es gestern bezahlt." "Wie denn das?" "Mit Geld," schlug Aoi vor. "Uruha hat ganz schön was gespart und so übel verdienen wir ja nun auch wieder nicht." "Wahnsinn," sagte Kai. "Ihr könnt natürlich frei machen. Ruki, Reita und ich arbeiten dann an anderen Sachen." "Ach, wir dürfen ran?" Ruki schien nicht erfreut zu sein. "Wenn ihr euch nicht gerade ein Haus gekauft habt, dann schon," grinste Kai. "Danke," bedankte sich Aoi. "Wir werden wohl etwas länger beschäftigt sein, erst Tapeten und Farben aussuchen, dann den Tag den Malern erklären, was wo ran soll und dann Teppiche und Möbel besorgen." "Müssen wir wieder Umzugsunternehmen spielen," fragte Reita. "Nein, wir beauftragen jemanden." Sie hatten nicht wirklich Lust, die halbe PSC zu beschäftigen. "Aber wir würden morgen gern in unser Haus zur Einweihnungsparty einladen." "Morgen schon? Macht man die Party nicht, wenn alles fertig ist?" Reita war eindeutig verwirrt. "An sich schon," gab Aoi ihm Recht. "Aber wir wollen alle Musiker samt Anhängen einladen und in den nächsten vier Monaten ist immer eine Band unterwegs. Morgen ist die letzte Gelegenheit." "Außerdem schon es die neue Einrichtung," fügte Uruha an. "Argument," grinste Kai. "Aber vergesst ganz schnell, dass ich koche oder sonst was mache!" "Keine Sorge!" Aoi schüttelte heftig den Kopf. "Es gibt nur Knabberzeug und was zu trinken. Aber könnt ihr kurz auf die Zwillinge achten? Dann laden Uruha und ich den Rest der Firma ein." "Haut schon ab!" Ihr Leader scheuchte sie zur Tür hinaus. "Hätte nicht gedacht, dass er es erlaubt," lächelte Aoi vor der Tür. "Was hätte er gegen haben sollen? Eine ordentliche Party und einen Tag, an dem wir ihm nicht auf die Nerven gehen." Uruha küsste ihn. "Besser kann es doch kaum laufen." "Lass mich die Party zahlen," bat Aoi. "Das ist doch aber unsere Feier." "Du hast das Haus gekauft. Das war irre viel Geld." Aoi wusste nicht genau, wieviel Uruha hatte auf den Tisch legen müssen, aber bei der Lage und Größe des Hauses war klar, dass es sich kein einfacher Verkäufer mit seiner Frau, der Büroangestellten, hätte leisten können. Sicher war es nicht das größte und luxuriöseste Haus in Tokyo, aber es war ein gutes, solides Haus für eine kleine Familie. Und Uruha hatte darauf bestanden, es allein zu bezahlen. Er sagte, das sei nur gerecht, immerhin habe er im letzten Jahr mietfrei in Aois Eigentumswohnung gewohnt und so seine Miete eingespart. Aoi erschloss sich diese Logik nicht ganz, aber ihm war klar, dass er keine Chance hatte, Uruha umzustimmen. So hatte er im Gegenzug darauf bestanden, den ganzen Rest zu bezahlen und Uruha hatte zähneknirschend zugestimmt. "Kann ich dir das nicht ausreden? Wir sind doch ein Paar, das ist nicht mehr dein und mein Geld, das ist unser Geld." "Nein, Uruha." Aoi schüttelte den Kopf. "So läuft das nicht. Wir teilen Ausgaben in Zukunft. Jeder eine Hälfte, mit seinem Geld." "Ich versteh nicht, was du damit meinst." "Dass wir gleichberechtigt teilen sollten, mehr nicht." "Dann soll ich dir nichts mehr schenken?" "Nicht sowas Großes, nein." Er nahm Uruhas Hände. "Das hätten wir auch gemeinsam bezahlen können." "Bist du böse auf mich?" "Nein." Aoi legte seine Stirn an Uruhas. "Warum sollte ich?" "Dann nimmst du das Haus an?" "Natürlich!" Er musste lachen. Wie könnte er das Haus nicht annehmen? Es war ein Traum! "Ich wollte dir nur eine Freude machen, weißt du?" Uruha sah ihn aus seinen braunen Augen sanft an. Es war für Aoi immer noch seltsam, dass Uruhas Augen verhältnismäßig hell waren, nicht dunkel wie die meisten Augen in Japan. Irgendwann hatte Uruha ihm mal erklärt, dass das scheinbar in seiner Familie lag. Aoi seufzte und küsste ihn. "Du machst mir jeden Tag eine Freude, weil du einfach bei mir bist." "Jetzt werd nicht so schmalzig." Uruha strich ihm über die Haare. "Sag mal, war das gerade ein Streit?" Aoi überlegte kurz, bevor er den Kopf schüttelte. "Nein. Nur eine Diskussion. Wenn ich mit dir streite, werfe ich dir Teller an den Kopf." Er lachte. "Und nun komm, ich fürchte, wir müssen gleich sechs Mal erklären, wo das Haus ist." "Neun Mal," ginste Uruha. "Warum sind wir so verdammt viele Bands? Wenn es noch mehr werden, müssen wir schon wieder anbauen." Shou war müde und wollte heim. Es war schon spät und bereits dunkel, aber er hatte an seinem Part im Studio arbeiten wollen. Irgendwann hatte sogar der Aufnahmeleiter gesagt, dass er nun gehen würde, aber Shou hatte nicht aufgehört. Es ärgerte ihn ungemein, dass er diese eine Passage nicht richtig hin bekam. Er betrat den Parkplatz und fühlte sich, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Es war die letzten Tage zwar erstaunlich war für Ende März gewesen, aber da er den Tag im Inneren der PSC verbracht hatte, war ihm entgangen, dass die Temperaturen noch gestiegen waren und es zudem drückend geworden war. Trotz der Wärme zog ein Schauer über seinen Rücken. Die Luft schmeckte nach Gewitter und das machte ihm Angst. Er musste sehen, dass er schnell heim kam. Shou schlug den Kragen seiner Jack nach oben, als auch schon die ersten Tropfen, begleitet von plötzlich starkem Wind, schwer und groß auf den Boden klatschten. Er rannte los, um nicht völlig durchnässt bei seinem Auto am Ende des Parkplatzes anzukommen. Aber er war kaum drei Schritte gerannt, als er mitten in der Bewegung anhielt. Der Donner war so laut, dass es keinen Zweifel gab - das Gewitter war schon da. Zeitgleich wurde aus den ersten dicken Regentropfen ein Wolkenbruch und der Wind wandelte sich in einen Sturm. Shou zitterte am ganzen Körper und Schweiß brach ihm aus. Er konnte sich nicht bewegen. Innerlich verfluchte er sich. Es waren nur wenige Schritte zurück ins sichere Innere der PSC und er stand hier, mutterseelen allein, auf dem Parkplatz und wartete nahezu darauf, dass ein Blitz ihn erschlug. So, wie er hier stand, wäre es kein Wunder. Alles, was er tun musste, war seine Starre zu überwinden und sich umzudrehen. Aber wie, wenn er kaum die Kraft hatte, zu atmen? Seine Angst vor Gewittern war krankhaft, dass wusste er, aber es brachte ihn auch nicht weiter. Als dann noch ein Blitz taghell über den Himmel schoß, stieß er einen Schrei aus. "Verdammt, Shou, komm rein!" Jemand packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. Es dauerte einen Moment, bis Shou Yuuto erkannte. "Was machst du denn da draußen?" Yuuto warf die Tür hinter ihnen zu und verriegelte sie. Nach und nach wurde Shou klar, dass er in Sicherheit war. Er atmete tief durch, nur um wieder zusammen zu zucken, als der Donner auf den Blitz folgte. "Ich wollte heim," stammelte er. Dann merkte er, dass ihm Wasser aus den Haaren tropfte. Wie lange hatte er im Regen gestanden? "Bei dem Wetter? Hast du keine Nachrichten gehört?" Shou schüttelte den Kopf. "Es ist ein Sturm aufgezogen und jeder, der nicht raus muss, soll drinnen bleiben." Yuuto führte ihn aus dem Eingangsbereich nach oben, zu dem Bandraum von Screw. Er nahm dabei die Treppen, wofür Shou ihm dankbar war. Bei jedem Donner zuckte Shou erneut zusammen. "Ich war im Studio und hab nichts mitbekommen. Warum bist du denn noch hier?" Der Bandraum lag verlassen vor ihm, niemand von Screw außer Yuuto trieb sich noch hier herum. Draußen blitze es erneut und Shou sog scharf die Luft ein. "Eigentlich wollte ich dich zum Essen einladen, aber ich denke mal, wir bleiben heute Nacht hier." Yuuto lächelte und warf ihm ein Handtuch zu. "Hier, trockne dich ab. Ich hab noch einen Pulli von Byou hier irgendwo gesehen, denn kannst du anziehen. Nicht dass du noch krank wirst." Shou nahm das Handtuch an und begann, seine Haare zu trocknen. Dann realisierte er, was Yuuto gesagt hatte. "Wir bleiben die Nacht hier? Warum?" In aller Ruhe setzte Yuuto Wasser auf und suchte Teebeutel herraus. "Laut Wetterbericht sind die Luftströmungen so, dass das Unwetter über Tokyo hängen bleibt. Und da ich nicht davon ausgehe, dass du, solange es donnert, hier raus gehst, bleiben wir beide hier." "Danke." Shou setzte sich und versuchte, das stetige Donnern, Grollen und Blitzen in seinem Rücken zu ignorieren. Es gelang ihm nicht ganz, seine Knie zitterten. Und die Aussicht, die Nacht hier verbringen zu müssen, war auch nicht gerade dazu angetan, ihm die Angst zu nehmen. "Dass du hier bliebst, meine ich." "Ist doch nicht wild. Wir haben Decken hier, wir können also das Sofa ausklappen und darauf schlafen." Zum Beweis holte Yuuto zwei Wolldecken hervor. Dann machte er sich daran, das Sofa auszuziehen. "Aber du hast doch bestimmt was Besseres zu tun, als hier zu - Ah!" Shou unterbrach sich mit einem kleinen Schrei, als ein besonders heller Blitz zeitgleich mit einem lauten Donnerschlag hereinbrach. "Nein, hab ich nicht." Yuuto nahm ihn in die Arme. "Ich weiß doch, was für eine Angst du bei solchem Wetter hast." Er vergrub seinen Kopf an Yuutos Schulter. Ob sein Freund sein heftiges Zittern bemerkte? "Jetzt zieh den Pulli über, ich mach uns den Tee fertig." Noch während Shou nickte ging das Licht aus und er unterdrückte nur mit Mühe einen weiteren Schrei. "Yuuto?" Er fragte in die Dunkelheit in die Richtung, in der er Yuuto vermutete. "Kein Sorge, wir haben Kerzen hier. Ich hab sie gleich." Ein Handydisplay leuchtete auf, er konnte hören, wie Yuuto in einer Schublade kramte. Dann flammte Yuutos Feuerzeug auf und er stellte eine dicke Stumpenkerze auf den Tisch. "Kazuki besteht immer drauf, die anzumachen, wenn einer von uns Geburtstag hatte." Shou nickte nur. Durch die Dunkelheit in Gebäude konnte er sehen, wie der Regen an die Scheiben schlug und wann immer ein Blitz aufleuchtete, erschien er ihm heller als vorher. "Soll ich zum Sicherungskasten gehen und die Sicherung wieder rein drehen?", bot Yuuto an, doch er schüttelte den Kopf. "Ich kann hier nicht allein sein. Weißt du überhaupt, wo der Sicherungskasten ist?" "Okay, stimmt, das ist ein Problem." Yuuto machte eine zweite der dicken Kerzen an, dann kam er mit den Teetassen zu Shou. "Und jetzt setz dich, machen wir das Beste daraus." "Der Strom kommt erst morgen wieder, wenn die anderen im Haus sind, oder?" Er konnte ein Zittern in der Stimme nicht unterdrücken, setzte sich aber neben Yuuto. Sehr nah neben Yuuto, er hoffte, dessen Nähe würde ihn beruhigen. "Ich denke eher, er wird bald wieder da sein. So wie es aussieht, ist im ganzen Viertel der Strom auf Urlaub, wird also nicht am Sicherungskasten liegen, sondern an der Hauptversorgnung. " Yuutos Stimme wirkte beruhigend auf Shou, auch wenn er immer wieder zuckte, sowie es blitze oder donnerte. Oder beides zur selben Zeit. "Shou? Verrätst du mir, warum du solche Angst bei Gewittern hast? Ist mal was Schlimmes passiert?" "Nein, ist es nicht." Shou kuschelte sich fester an Yuuto und nahm vorsichtig einen Schluck Tee. "Nicht wirklich." "Warum hast du dann solche Angst? Wir sind hier völlig sicher, glaub mir." "Ich weiß." Shou zuckte die Schultern. "Ich kann nicht anders. Als ich klein war, haben wir mit meiner Großmutter in einem Haus gelebt und die hatte panische Angst vor Gewittern. Es musste nur grummeln und schon kam sie mit einer feuerfesten Kassette in unsere Küche - wir haben unten gelebt, sie und Großvater oben - und hat die Kassette umklammert. Da waren die Versicherungsunterlagen und solche Sachen drin. Sie hat mich unter den Tisch geschickt, damit mir nichts auf den Kopf fällt, wenn ein Blitz ins Haus einschlägt und Balken von der Decke fallen. Ich schätze, diese Angst hab ich einfach übernommen." "Aber du versteckst dich nicht mehr unter dem Tisch, das ist doch schon was." Beruhigend strich Yuuto über seinen Rücken. "Wenn ich allein bin, schon," gab Shou zu. "Ich verstehe nicht, wieso Gewitter in Filmen so gern romantisch dargestellt werden! Zu zweit auf einer Hütte hocken und um einen herum knallt und blitzt es wie beim Weltuntergang, ich kann da nichts Romantisches dran finden." "Wirklich nicht?" "Nein! Und dann fangen sie plötzlich an, miteinander ins Holzbett zu hüpfen! Ich könnte bei solchem Wetter vor Angst gar nicht!" Shou schüttelte den Kopf und zog ihn dann ruckartig ein, als es wieder donnerte. "Wetten, du kannst?" "Ich kann was?" "Dussel," lächelte Yuuto und nahm ihm die Tasse aus der Hand, um sie neben seine auf dem Tisch abzustellen. "Sei vorsichtig, du verschüttest noch etwas." Dann küsste Yuuto ihn ganz langsam. Noch ein wenig unsicher erwiderte Shou den Kuss. Wie sollte er sich auf Yuuto konzentrieren, wenn vor dem Fenster die Hölle los war? Er spürte Yuutos von den Tassen erwärmte Hände unter den geliehenen Pullover fahren. Vielleicht, ganz vielleicht, konnte er sich ja darauf konzentrieren? Shou atmete tief ein, ging mehr auf den Kuss ein, brachte seine Zunge zärtlich an Yuutos heran. Yuutos Kuss fühlte sich gut an. Er legte seine Arme um Yuuto, der plötzlich auf seinen Schoß geklettert war. Von dort hatte er es leichter, Shou aus dem Pullover zu befreien. Kaum war er oben herum entblößt, suchten Shous Lippen wieder Yuutos um sie zu küssen, über sie zu lecken und die zärtliche Zunge dahinter zu erreichen, während seine Finger die Knöpfe von Yuutos Hemd einen nach dem anderen öffneten. "Sag ich doch," flüsterte Yuuto in sein Ohr, bevor er mit der Zunge hinüber fuhr. "Was?" Shou verstand nicht genau, was sein Freund meinte, aber es war ihm auch egal. Wichtig war nur, dass Yuuto nicht so schnell wieder aufhörte, sein Ohr zu küssen und zu zwicken. Einige Zeit später war Shou nicht mehr sicher, welche der Blitze vor dem Fenster waren oder sich nur vor seinen Augen abspielten. Fortsetzung folgt................ Kapitel 143: Einweihungsparty -Teil 1 ------------------------------------- Hallo! Erstens: So wie es aussieht, mache ich kein Event auf Animagic oder Connichi. Die Einzigen, die Intresse daran bekundet haben, sind meine Bekannten und die sehe ich sowieso dort. Solltet ihr doch Intresse haben, schickt mir eine ENS oder einen GB-Eintrag, wo ihr da seid. Zweitens: Das ist der erste Teil von einem zweiteiligen Kapitel (plus einem Extra daran). Wäre sonst zu lang für meine Verhätnisse geworden. Drittens: Takuma ist meiner. Der Rest nicht. Leider. Keine Musiker in meinem Besitz, ergo kein Geld für das, was sie hier tun. Einweihungsparty - Teil 1 Uruha sah zu Aoi, der gerade mit Takeru, Kai und Yuuto durch das Haus gelaufen war. Nach und nach waren alle fast eingetroffen und hatten ihre Führung durch ihr neues Heim bekommen. Soweit man von einer Führng sprechen konnte, da die Zimmer leer waren, bis auf das Wohnzimmer, in dem sie die Futons, um die sie ihre Gäste gebeten hatten, ausgelegt hatten. Warum ein Teil der Musiker nicht nur die Futons als Sitzgelegeheit, sondern auch die Decken mitgebracht hatte, war Uruha jedoch ein Rätsel. Gut, sie hatten mit Kai und Takeru abgesprochen, dass die zwei im Gästezimmer übernachten würden, aber darum hätten sie keine zehn Decken gebraucht. Seinen eigenen Futon hatte Uruha nach Jahren, in denen das gute Stück vor sich hingestaubt hatte, neben Aois ins Schlafzimmer gebracht. Nach der Feier würden sie ihre erste Nacht in ihrem eigenen Haus verbringen. Gerade machte Uruha sich allerdings nur Sorgen. Aoi konnte ihn gerade nicht sehen, also nutzte er die Gelegenheit, bei ihrer Babysitterin anzurufen. Es war das erste Mal, dass sie die Zwillinge jemandem Fremden überließen, wobei fremd nicht ganz richtig war. Seit Aoi in der Wohnung lebte, lebte diese Frau neben an, sie kannten sich. Trotzdem schlug Uruhas Herz bis zum Hals, als das Telefon besetzt zeigte. Wen rief sie an? War etwas passiert? Er legte wieder auf und drängte sich durch ihre Freunde zu Aoi. "Aoi!" Er griff nach Aois Schulter und drehte ihn zu sich herum. Entschuldigend lächelnd deutete Aoi auf das Handy an seinem Ohr und formte mit dem Lippen "Moment", bevor er wieder in das Telefon sprach. "Ja, ich weiß. Du hast alles im Griff. Ich hab mir nur Sorgen gemacht, es ist das erste Mal, dass wir sie allein lassen. Danke. Werden wir. Bis morgen." Er legte auf und sah Uruha fragend an. "Du hast mit Noriko gesprochen?" "Ja, was gibt es?" Uruha musste lachen. Sie waren so dumm. "Ich hab sie gerade angerufen und hab Panik bekommen, weil besetzt war. Du hast sie angerufen?" "Ja." Aoi schüttelte über ihr Verhalten den Kopf. "Blöd, oder? Sie hat vier Kinder großgezogen, war Krankenschwester und wir machen uns einen Kopf, dass sie mit den Zwillingen nicht klar kommt." "Stimmt." Uruha seufzte. "Aber es ist auch irre, wie sehr man an zwei so kleinen Menschen hängen kann. Sind sie in Ordnung?" Er musste es trotzdem wissen. "Noriko sagt, sie schlafen tief und fest und haben gut zu Abend getrunken. Und wir zwei sollten jetzt feiern und Spaß haben und ruhig so viel trinken, wie wir wollen." "Dann machen wir das mal, oder?" Es fiel ihm zwr nicht leicht, die Zwillinge bei jemand anderem zu lassen, aber sie würden sich früher oder später ein Kindermädchen zulegen müssen. "Genau, sowie alle da..." Auf Aois Stichwort hin klingelte es und sie öffneten Nao, IV, Yuji, Yooh und einem Jungen mit grün-blauen Haaren und einem knallroten Kopf. Musste wohl Yoohs Sohn sein. "Hallo!" Uruha begrüßte zuerst seine Kollegen, indem er ihnen allen einen Kuss auf die Wange gab, dann nickte er Takuma zu. "Kommt rein." "Ich..." Entweder, der Junge war schüchtern, was Uruha sich bei dem Vater nicht vorstellen konnte, oder er war völlig überfordert mit der Situation. "Ich bin sehr geehert, hier sein zu dürfen." "Meine Güte, jetzt stell endlich diese übertriebene Höflichkeit ab." Yooh verdrehte die Augen. "Das sind ganz normale Menschen, verdammt noch mal." "Wir tun dir nichts, versprochen." Aoi zwinkerte ihm zu. "Und nun die Haustour - die letzte für heute." Gemeinsam führten sie die letzten Gäste zuerst in das Wohnzimmer, wo sich die Meute schon mit Futons und Getränken breit gemacht hatte. Alles, was sie bisher in der Wohnung hatte, waren Lichterketten für eine nette Beleuchtung, die Stereoanlage, ihre Futons sowie eine rudimentäre Badezimmerausstattung, bestehend aus diversen Handtüchern, ihren eigenen Waschsachen und Klopapier. "Das wird mal das Wohnzimmer, wie ihr seht, ist hier unten alles schön offen. Dort ist die Küche." Uruha führte die fünf in die geräumige Küche, in der Isshi stand und Cocktails mixte. "Hallo. Letzte Runde?" Isshi grinste. "Ja, endlich," antwortete Aoi. "Ich bitte dich, mach keine zu wilden Mischungen." "iIe denn? Ihr habt Bier, Champanger, Sake, und nur ein paar harte Sachen und Säfte und so. Was soll ich denn daraus mischen?" "Keine Ahnung, ich kenn mich damit nicht aus." Aoi zuckte die Schultern. "Probier mal das hier - Pfirsichsaft mit Wodka auf Champanger." Isshi hielt Uruha ein Glas hin. Das konnte nicht sein. So ein Banause konnte Isshi gar nicht sein. "Du hast mit dem Moet gemischt?" Er wollte es nicht wissen. "Blödsinn." Isshi lachte. "Ist mit Selter aufgefüllt, aber ich wollte dein Gesicht sehen." "Arschgeige!" Uruha stieß ihm scherzhaft in die Seite. "Kommt, weiter." Er zeigte Nao, IV, Yuji, Yooh und Takuma den Raum, den sie zum Studio umbauen wollten und dann oben die späteren Kinderzimmer und die beiden Badezimmer. "Das hier wird das Gästezimmer," erklärte er, während er die Tür zu dem kleinsten der oberen Schlafräume öffnete. "Kai und Takeru schlafen heute Nacht hier, darum die Futons." "Und euer Schlafzimmer?" Yooh grinste. "Ich will doch wissen, wo es dann dauernd heiß hergeht." "Himmel, Yooh!" Yuji riss die Augen auf. "Dein Sohn steht neben dir!" "Ja und? Takuma weiß, wie ich ticke." Uruha schüttelte den Kopf. Er hatte zumindest nicht vor, seine Töchter etwas von ihrem Intimleben mitbekommen zu lassen. Trotzdem zeigten er und Aoi den anderen noch das Schlafzimmer und das zweite Bad. "Schönes Haus, ehrlich, ich finde es total klasse, dass ihr das gekauft habt, es ist wirklich schön und bestimmt wird es noch viel schöner, wenn erstmal alles drin ist, also nicht, dass es jetzt nicht auch schon toll wäre, aber halt noch leer und das ist es ja dann nicht mehr, wenn ihr eingerichtet habt." "Danke, IV." Uruha drückte ihn kurz an sich. Täuschte es, oder wurden seine Sätze kürzer? "Dann habt mal viel Spaß hier. Holt euch ein Glas Champanger, wir stoßen gleich auf das Haus an." "Okay!" IV wuselte die Treppen hinab, zusammen mit Yuji, Yooh und Takuma. Nao blieb zurück. "Jungs, darf ich euch was fragen?" "Klar." Aoi nickte. "Gibt es ein Problem?" "Nein." Nao schüttelte den Kopf. "Es ist nur eine Bitte." "Immer raus damit." "Was habt ihr mit der alten Wohnung vor? Sie gehört dir doch, oder, Aoi?" "Ja." Aoi nickte. "Ich werde sie wohl verkaufen." "Würdest du sie auch vermieten?" "Wieso? Dann hab ich das Problem, dass ich mich drum kümmern muss und das will ich eigentlich nciht. Hab ich auch gar nicht die Zeit zu." "Aoi, ich glaube, Nao will die Wohnung mieten." "Wieso? Du hast doch eine." "IV und ich wollen zusammen ziehen," erklärte Nao. "Aber kaufen wäre zu früh und nicht richtig für IV." "Wohnt ihr nicht schon zusammen?" Uruha war leicht irritiert. Nach allem, was er mitbekommen hatte, lebte IV schon seit dem Winter in Naos Wohnung. "Schon, aber ich hab nur zwei Zimmer, Küche und Bad. Wir haben keinen Raum für uns allein, Schlafzimmer und Wohnraum sind winzig. Die Wohnung ist für zwei Leute einfach zu klein," erklärte Nao. "Ich dachte, ich lebe allein darin und für mich allein ist sie auch mehr als groß genug gewesen. Aber mit IV zusammen ist es eng." "Und deshalb willst du in unsere alte Wohnung ziehen?" Aoi kratzte sich am Kopf. So, wie Uruha das sah, war ihm nicht ganz wohl dabei, an einen Freund zu vermieten. "Ja. Unter anderem. Es gibt viel Gründe, nicht einfach so eine Wohnung zu mieten. Es würde auffallen, wennn IV und ich bei einem Makler auftauchen." "Und dann ist da noch sein Alter, richtig?" Uruha lächelte. "Woher wisst ihr das alle?" "Das er noch unter 20 ist? Ist offensichtlich." Er zuckte die Schultern. "IV ist unter 20? Ich dachte, der sei im Sommer 20 geworden." Verwirrt sah Aoi sie an. War ja klar, dass er wieder nichts mitbekommen hatte. "Er ist 18 geworden," gab Nao zu und Uruha pfiff durch die Zähne. Das war etwa das Alter, mit dem er gerechnet hatte, aber es überraschte ihn dennoch. "Aoi, bitte. Die Wohnung wäre perfekt." "Na gut." Aoi grinste. "Nehmt die Wohnung. Ich glaube, wenn Leute drin sind, die ich mag, ist es mir auch lieber. Ich hab da so lange gelebt, ich mag die Wohnung. Und unsere Kinder sind darin gezeugt worden." "Danke." Nao strahlte ihn an. "Eine Bitte noch: Kannst du einen niedrigeren Betrag für die Miete nennen, als du wirklich willst, wenn IV dabei ist? Ich will nicht, dass er glaubt, ich würde ihn aushalten und er verdient deutlich weniger als wir." Aoi überlegte einen Moment. Uruha konnte sich vorstellen, was in seinem Kopf vorging. Er selbst war schließlich auch nicht glücklich damit gewesen, ein Haus mehr oder weniger geschenkt bekommen zu haben. Mittlerweile war Aoi jedoch zufrieden mit dem Haus. Doch Aoi nickte. "Ich weiß zwar nicht, was es mit IV alles auf sich hat, aber ich glaube, er braucht etwas Gutes im Leben." "Außer der Musik hatte er bisher nicht viel davon." Naos Augen bewölkten sich. "Er ist wunderbar, aber er hat einiges durch gemacht." "Glaube ich dir. Lass uns nächste Woche den Vertrag machen. Du tust IV gut, hab ich den Eindruck." Aoi drückte Nao kurz an sich. "Danke." Nao lächelte noch einmal. "Dann sag ich es ihm jetzt." Er winkte kurz und ging dann die Treppen hinab. "Du bist lieb." Uruha legte die Arme um Aoi. "Findest du?" "Ja. Darum liebe ich dich, weißt du?" "Komm. Da unten ist unsere Party. Gehen wir hin." Yooh hatte seinen Spaß, als er sich ansah, wie ungläubig Takuma die Musiker anstarrte. "Daddy, das ist der Hammer!" Takuma sagte es bestimmt zum zehnten Mal, seit sie angekommen waren. "Ich weiß. Und jetzt hör zu: Du darfst ein halbes Glas von dem Champanger zum Anstoßen trinken - mehr nicht, ist das klar? Du kannst froh sein, dass ich dir das überhaupt erlaube, du bist erst 14." "Yooh." Takuma seufzte.. "Das musst du mir nicht sagen. Ich weiß eh nicht, ob ich das Zeug mag. Ich bin nicht scharf drauf, was zu trinken." "Ehrlich nicht?" Erstaunt sah er seinen Sohn an. "Als ich so alt war wie du, konnte ich es gar nicht abwarten, was trinken zu dürfen." "Tja, bin ja nicht ganz du." Takuma grinste. "Aber mal was anderes, ist hier irgendwer solo, der mir gefällt? Takeru hat was mit Kai, Hiroto ist mit deinem Chef zusammen. Kann ich es zumindest bei Reno versuchen?" "Oh, du bist doch wie ich." Yooh lachte. "Und nein. Sie wissen, wie alt du bist und wer du bist. Keiner hier wird was mit dir anfangen." "Ich hätte mein erstes Mal aber gern mit einem echt heißen Kerl." "Gott sein Dank!" Yooh nahm in in den Arm. "Hä? Was ist denn nun los?" "So, wie du redest, dachte ich schon, du hast schon mal." "Nein." Takuma schüttelte den Kopf. "Mit wem denn? Bei uns im Kaff ist keiner schwul oder bi, nur ich. Und ein bisschen Anspruch an die Kerle hab ich auch." "Lass dir Zeit, Takuma." Er wollte nicht, dass es für seinen Sohn wurde, wie für ihn selbst. "Ich hab in der Beziehung alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Es sollte was Besonderes sein. Gerade das erste Mal." "Okay, ich warte noch. Aber Reno ist heiß, dass musst du zugeben." "Ja." Yooh nickte. "Reno ist sogar so heiß, dass er fast mit mir geschlafen hätte, obwohl er mit Mitsuru praktisch zusammen war." "Du und Reno?" "Ich fand ihn auch heiß, bin ja nicht blind. Oder stört es dich, wenn ich deinen Traum-Kerl schon geküsst habe?" Er grinste. Takuma tat immer wieder so, als wäre er erfahren. Aber Yooh hegte Zweifel, dass sein Sohn überhaupt schon wusste, was er wollte. "Irgendwie schon, ja." Takuma verzog das Gesicht. "Dann mach ich mich mal besser daran, jeden hier im Raum zu küssen." "Daddy!" Jetzt lachte Takuma. "Das kannst du Yuji nicht antun." "Na gut, dann nicht. Übrigens, wenn du mal eine Freundin haben solltest, wäre ich nicht enttäuscht." "Wieso?" "Die meisten Kinder haben Angst, sie müssten ihren Eltern sagen, dass sie Homos sind. Wenn du Frauen magst, hab ich dich nicht weniger lieb." Er hatte immer wieder den Eindruck, dass Takuma Männer nur anschwärmte, um eine Gemeinsamkeit zu ihm herzustellen. Und er wollte nicht, dass er sich in eine Beziehung zu jemanden stürzte, der nicht das war, was er wirklich wollte. "Das ist ein seltsames Gespräch," sagte Takuma. "Ich finde einige der Jungs hier echt lecker." "Du bist 14." Yooh drückte ihn. "Lass dir einfach nur Zeit bis du weißt, was du wirklich willst." "Okay." Takuma nickte langsam. "Ich bin froh, dass ich jetzt bei dir bin." "Wieso?" Er hatte nicht weiter mit Takumas Mutter gesprochen. Sie hatte ihm nur erklärt, dass Takuma wirklich an der Schule angenommen worden war und nun eben in Tokyo leben würde. Damit war die Sache für sie erledigt. "Mama ist nicht wie du. Sie... Ich bin lieber bei dir. Und wir hatten auch noch nie wirklich Zeit miteinander." "Stimmt." Es störte Yooh, dass sein Sohn am nächsten Tag ins Wohnheim ziehen würde. Gut, seine Wohnung war für sie zu zweit zu klein, aber er wollte ihn nicht schon wieder gehen lassen. "Aber jetzt haben wir Zeit. Oh, ich glaub, unser Traumpaar will was sagen." Mit einem Glas in der Hand richtete Ibuki seine Aufmerksamkeit auf Aoi und Uruha, als sie darum baten. Während ihrer kleine Ansprache, sie wären glücklich, dass sie alle da wären und dem üblichen, was man so sagfte, wurde seine Aufmerksamkeit aber auf die Screw-Jungs gezogen. Ihm mehr oder minder gegenüber standen Kazuki, Jin und Byou. Er grinste, als er ihnen zuprostete, den Blick dabei fest auf Jin gerichtet. Jin errötete etwas, erwiderte den Gruß aber. "Dann noch mal danke!" Uruha lächelte in die Runde. "Ruki, dreh die Musik wieder auf, ja?" Ruki leistete offensichtlich Folge. Perfekt, dachte Ibuki und schlenderte auf Jin zu. Ihr Spiel konnte beginnen, immerhin hatte Jin zugestimmt. "Hey ihr." Ibuki lächelte alle drei an, dann gezielt Jin. "Jin." "Hey Ibuki." Jin lächelte zurück. "Ich bin echt froh, dass wir den Vertrag an Land gezogen haben hier," fing er ein Gespräch an und konzentrierte sich dabei bewusst auf JIn. "Ist schön, dass wir euch jetzt öfters sehen," antwortete Jin. "Allerdings." Ibuki nickte. "Ich hab immer das Gefühl, mich nicht lange genug mit dir unterhalten zu haben." Hätten sie es abgesprochen, hatte Jin nicht schöner erröten können. "Hä?" Kazuki spielte ebenfalls mit. "Jin, willst du tanzen?" Ibuki deutete auf die Mitte des zukünfitgen Wohnzimmers, wo sich bereits die ersten Tänzer einfanden. "Gern." "Seit wann tanzt du denn?," fragte Byou dazwischen. "Mir ist danach." Ginsend zuckte Jin die Schultern und folgte Ibuki. "Gute Show," lächelte Ibuki. "Es soll ja wirken, nicht? Also tanz ordentlich mit mir. Aber pass auf deine Füße auf. Der Vorteil am Schlagzeug ist, dass ich nicht gezwunden bin, mich auf der Bühne anderweitig zu bewegen." Jin legte seine Arme um Ibukis Schultern und begann, sich an ihm zu bewegen. In der nächsten halben Stunde überzeigte er Ibuki davon, dass man auch ohne die Spur Rhytmusgefühl im Körper ein richtig guter Schlagzeuger sein konnte. "Was trinken und eine rauchen?," schlug Ibuki ein weniger außer Atem vor. Nur, weil Jin schrecklich tanzte, hieß das nicht, dass er dabei keinen Spaß hatte. "Gern." Sie griffen sich zwei Bier und gingen auf den Hinterhof, wohin Aoi und Uruha die Raucher, und damit auch sich selbst, verbannt hatten. Ibuki stieß sein Bier gegen Jins. "Macht Spaß, mit dir zu tanzen." "Haha." Jin trat nähr. "Du kannst das Flirten einstellen, Byou ist nicht hier." "Aber andere." Er deutete mit dem Kopf auf Saga und Chiyu sowie Ruki und Reita. Auch Hiroto war gerade draußen. "Es soll doch echt sein, oder? Außerdem macht es wirklich Spaß." "Genau." Jin zückte sein Feuerzeug und gab Ibuki Feuer. "Wie echt stellst du es dir vor?" "Ich hab kein Problem damit, dich vor der ganzen Firma in Grund und Boden zu küssen, wenn du magst," flüsterte er. Das hatte er wirklich nicht. Jin hatte einen gewissen Reiz und wenn er nicht gewusst hätte, dass Jin verliebt war, hätte er mit hundertprozentiger Sicherheit versucht, ihn ins Bett zu bekommen. "Heute noch nicht." Jins Augen blitzen. "Aber nächste Woche gern. Und sonst?" "Wie und sonst?" So ganz kam Ibuki gerade nicht mit. Dann lag Jins Hand auf seiner Brust. "Wie weit gehen wir mit dem Spiel?" Er verstand. "Du bist der, der in einen anderen verliebt ist, nicht ich. Ich bin zu allen Schandtaten bereit." Wenn noch etwas für ihn dabei herrausspringen sollte, wurde die ganze Geschichte noch viel unterhaltsamer. "Ich warte schon ziemlich lange auf Byou und hab nicht besonders viel Lust gehabt, mich anderweitig umzusehen," gestand Jin. "Wie lange?" Ibuki zog ihn dichter an sich und blies seinen Rauch hinter Jins Kopf. "Ich sitze seit fast zwei Jahren auf dem Trocknen. Ich bin ausgehungert." "Der Abend wird verdammt unterhaltsam werden," grinste Ibuki und presste seine Hüften gegen Jins. "Lass uns noch so zwei Stunden bleiben und dann zu mir fahren." "Gut." Jin nickte. "Dann aber so, dass Byou es auch mitbekommt." "Was denkst du denn?" Einem Freund helfen und auch noch mit dem ins Bett steigen - das war doch ein guter Deal, fand Ibuki. Fortsetzung folgt............ Kapitel 144: Einweihungsparty - Teil 2 -------------------------------------- Hier dann der zweite Teil der Einweihungsparty. Viel Spaß beim Lesen^^ Mir gehört niemand hier! Einweihungsparty - Teil 2 Kazuki fand es klasse, seine gesammelten Kollegen in Feierlaune zu sehen. So kamen sie nur drei, vielleicht viermal im Jahr zusammen. Ibuki hatte seinen Teiles ihres Masterplans schon die Tat umgestzt und war allen Ernstes gerade mit Jin abgezogen. Entweder, für Jin sprang bei der ganzen Sache mehr als nur Byou bei heraus, oder sie lieferten wirklich eine gute Show. Nun war es Zeit für seine Show. Er hatte es Ibuki versprochen, aber er fand seinen Teil ungleich schwerer. Nicht nur, dass Hikaru im Gegensatz zu Jin nicht eingeweiht war, nein, für ihn würde auch nicht mehr als Unterhaltung von der harmlosen Sorte herausspringen. Hikaru würde kaum Lust haben, mit ihm zu schlafen. Trotzdem, der Moment war günstig, da Reika gerade neue Getränke holte. "Hey." Er lächelte den kleinen Gitarristen an. "Sag mal, ist dein Kollege gerade mit Jin abgezogen oder hab ich was an den Augen?" "Doch, ist er." Hikaru zuckte die Schultern. "Ich bin nur überrascht, eigentlich wollte Ibuki niemanden aus der Firma abschleppen. Zumindest nicht in den ersten Monaten. Er meinte, es wäre besser, sich erstmal zurück zu halten." "Echt?" Kazuki grinste. "Ich fürchte nur, es wird schwer, hier zu widerstehen. Sind schon einige heiße Jungs dabei." "Ich weiß nicht so recht." Hikaru zuckte die Schultern. "Ich meine klar, sie sehen alle toll aus, aber ich achte nur auf Reika. Ist halt so, wenn man einen Freund hat." "Keine Ahnung, ich war länger nicht vergeben." "Nicht? Aber du kannst doch sicher haben, wenn du willst." "Eben drum." Kazuki wippte mit den Augenbrauen. "Dann bist du wie Ibuki." Hikaru seufzte. "Der nimmt auch alles mit, was heiß mit langen Beinen ist." "Ich steh nicht so auf lange Beine." Er stupste eine Strähne von Hikarus Pony an. "Ich mag meine Männer lieber etwas kleiner und dafür niedlich. So wie dich." Und niedlich war es, wie Hikaruk feuerrot anlief. Kazuki fragte sich, ob Reika blind oder völlig verblödet war, nicht wirklich mit ihm zusammen zu sein. "Ich..." "Deine Jungs nennen dich doch Kobold, oder?" Er wollte ihm keine Chance geben, dem Gespräch schnell zu entfliehen. "Ja, schon. Oder Hika-chu." "Ich finde, Kobold passt gut zu dir." Kazuki lächelte so gewinnend er konnte. "Du bist wirklich sehr niedlich und scheinst auch recht frech zu sein. Das mag ich." "Lass das," wehrte Hikaru ab. "Ich bin mit Reika zusammen, vergessen? Ich flirte nicht fremd." "Entschuldige." Es war Zeit zurückzurudern. Sonst verdarb er noch alles. Aber scheinbar hatte er zumindest einen Grundstein gelegt, denn Reika sah gar nicht zufrieden aus, als er mit zwei Drinks wiederkam. "Reika!" Hikaru fiel ihm übertrieben um den Hals, als hätten sie sich seit Monaten nicht gesehen. "Himmel, Kobold, du kannst unmöglich schon betrunken sein." Reika gab ihm dennoch einen Becher in die Hand. Aoi und Uruha fuhren offenbar Sparkurs - Getränke gab es nur aus Platikbechern oder Dosen. "Nur ein wenig. Hab mich mit Kazuki unterhalten." Jetzt strahlte Hikaru wieder, kein Wunder, Reika war ja auch in Sichtweite. "Er ist ziemlich niedlich mit den Schwips," grinste Kazuki. Reika musterte Hikaru, als müsse er erst nachsehen, ob das so stimmte. Dann nickte er. "Stimmt, ganz putzig." Er musste wirklich nachsehen. Kazuki konnte es nicht fassen. Reika schien tatsächlich, wie Ibuki gesagt hatte, nichts zu sehen, was mit Hikaru zusammen hing. "Okay, dann noch viel Spaß ihr Turteltauben!" Er winkte ihnen zu, um selbst noch etwas zu trinken zu holen. Und vielleicht etwas mit jemandem zu tanzen. Noch war der Abend jung. Weit nach Mitternacht bemerkte Reno, dass sich das Haus nach und nach leerte. Sicher war er aber nicht, ob er das zuvor nur übersehen hatte. Er hatte eindeutig deutlich zuviel getrunken. Zumindest hatte er bisher Nao aus dem Weg gehen können. Bisher, denn dieser steuerte gerade, nicht ganz gangsicher, auf ihn zu und ließ sich neben ihn auf den Futon fallen. Reno fand ja, zumindest Sitzgelegenheiten hätten Aoi und Uruha besorgen können. So ganz wusste er nämlich noch nicht, wie er jemals wieder hier hoch kommen sollte. Glücklicherweise stand ein Stapel Bierdosen neben ihm, so brauchte er nicht aufstehen, wenn seine Dose leer war. "Tolle Party, was?" Naos Augen waren blank und glänzend. "Allerdings," gab er ihm mit schwerer Zunge Recht. Reno stellte fest, dass er auf einem verdammt ungünstigen Pegel war - so betrunken, dass er am liebsten über Nao hergefallen wäre, aber nicht betrunken genug um es auch wirklich zu tun. "So, aber die ist jetzt um." Aoi stellte, ebenfalls leicht schwankend, die Anlage komplett aus. Ein langsamer Blick sagte Reno, dass nur noch die Gazette-Jungs, Takeru, IV und die beiden Naos da waren. Und er natürlich. "Wo ist denn Ryoga?" Er bekam den Namen sogar noch fehlerfrei heraus. Fast war ein wenig Stolz angebracht, fand er. "Vor etwa einer Stunde mit Asami abgezogen." Aoi wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. "Himmel, bist du niedlich, wenn du sowas machst!" Uruha küsste ihn stürmisch und zwickte Aoi in den Hintern. Sah aus, als wäre Reno nicht der Einzige, der ziemlich betrunken war. "Verdammt," murrte er. "Ryoga war dran mit fahren, ich muss mir ein Taxi rufen." "Ich wohl auch." Nao stieß auf. "Meine Band hat sich abholen lassen und mich wohl vergessen. Teilen wir?" "Ihr wohnt in unterschiedliche Richtungen," erinnerte Ruki sie. "Ich würde euch ja fahren, aber ich hab nur 2 Sitze." Ruki wirkte nüchtern. Aber gerade wirkte auf Reno jeder nüchtern. Abgesehen von Takeru vielleicht, der aus leeren Bechern und Dosen einen Turm baute. "Macht nix." Er kämpfte sich auf die Beine und merkte, dass sich alles drehte. "Ihr nehmt euch kein Taxi," beschloss Kai. "Ihr bleibt hier, Takeru und ich schlafen bei Aoi und Uruha im Zimmer." "Wieso?" Nao hangelte sich an Renos Bein nach oben. Tolle Idee, beglückwünschte Reno ihn. Mach mich nur noch schärfer auf dich, du Trottel. "Weil es einen tollen Eindruck macht, wenn zwei betrunkene Musiker in den Schlagzeilen auftauchen. Kommt, ich räum das Zimmer." "Ist das okay?" Reno sah Aoi an, der aber gerade von Uruha, besser, von dessen Zunge, abgelenkt wurde. "Ist es." Ruki pakte ihn am Arm und begann, ihn die Treppen hinauf zu führen. Reita machte hinter ihm das Selbe mit Nao. Die Tatsache, dass Ruki gut zwanzig Zentimeter kleiner war als er selbst, ließ Reno lachen, aber Rukis Hilfe erfüllte ihren Zweck und er kam heil im Gästezimmer an. Sofort ließ er sich auf dem Futon nieder, froh, dass die Welt sich jetzt tiefer drehte. Erst dann realisierte er, dass die Futons nebeneinander lagen und Nao sich bereits genau neben ihm breit machte und schon damit beschäftigt war, sich auszuziehen. "Was wird das?" Er war verwirrt und sein Kopf arbeitete gerade auf Sparflamme. "Ausziehen," schlug Nao vor und grinste. "So, schlaft gut, ihr Saufköppe und benehmt euch!" Kai verließ als Letzter das Schlafzimmer und so war Reno allein mit seinen beiden Problemen: Zu viel Alkohol im Blut und dem Objekt seiner Begierde, das ebenfalls nicht nüchtern war. "Traut uns ja was zu," grummelte er und fing an, an seinen Hemdknöpfen herum zu nesteln. Sehr widerspinste Dinger, befand er. "Eben." Nao kicherte. "Obwohl ich schon gern mal wieder einen Mann hätte, der Letzte ist echt lang her." In Renos Kopf blitzen Möglichkeiten auf, was er mit einem betrunkenen und ausgehungerten Nao alles tun könnte, aber er schaffte es, sie zu verwerfen. Wenn er nicht alles kaputt machen wollte, sollte er einfach versuchen zu schlafen. Das würde er ja auch gern, wenn sich sein Hemd nur nicht so sehr wehren würde! Er musste über die ganze Situation und seine Ungeschicklichkeit lachen. "Was lachst du?" Beleidigt zog Nao eine Schnutte. "Ich bin gut im Bett, willst du testen? Und lass mich das mal machen!" Bevor Reno etwas sagen konnte, saß Nao schon auf ihm drauf und riß ihm das Hemd einfach über den Kopf, bevor er ihn küsste. Automatisch ging Reno darauf ein. "Wenn Kai eh glaub, wir würden es treiben, sollten wir es einfach mal tun!" Nao lachte, während er sich an Renos Hose zu schaffen machte. Scheinbar war Reno doch betrunken genug, um seine Bedenken über Bord zu werfen. Uruhas Zunge und seine Hände auf seinem Hintern hatten Aoi schon halb ins Nirvana gebracht, als ihm einfiel, dass sie nicht allein waren. "Ups," grinste er und ließ von Uruha ab, so schwer es ihm fiel. "Wir haben die zwei ins Gästezimmer gesteckt," informierte Reita sie. "Und Ruki und ich sind dann weg, bis dann!" Aoi nickte ihnen zu, während sie verschwanden. "Ähm... Nao? IV?" Uruha sah zu dem Pärchen, dass noch immer auf dem Boden hockte. "Problem," stellte Nao fest. "Ich hab vorhin nicht drauf geachtet, was ich trinke und will lieber nicht mehr fahren. Und mit IV kann ich mir auch kein Taxi nehmen." "Wieso?" Aoi sah sich den Kleinen genauer an. Er lächelte ziemlich dusselig und lehnte sich an Nao. "Weil IV total breit ist," mischte sich Takeru ein und hopste zu ihnen hinüber. "Aber du nicht, was, Kleines?" Kai wuschelte ihm durch die Haare. "Hey!" "Takeru hat Recht," bestätigte Nao. Aoi schaute noch etwas genauer hin und kniff dazu die Augen etwas zusammen. Entweder er brauchte neue Kontaktlinsen, oder er hatte zuviel getrunken. Da das Problem ganz frisch aufgetreten war, tippte er auf die zweite Möglichkeit. Er wollte sich vor Nao und IV setzen, plumpste aber die letzten Zentimeter. Okay, ganz klar, zuviel getrunken. Aber es ging noch. Er hatte zwar einen ordentlichen Schwips, aber war nicht unzurechnungsfähig. "Wieso geht kein Taxi?" Uruha räumte hinter ihm schon ein wenig auf. "Mir ist ganz doll sch... schwindelig und wenn ich im Auto bin, wird das be... bestimmt doller aber ich fühl mich so... sonst gut und will heim, irgendwann hab ich auch selbst ein Auto, ich will dann ein rotes oder so eines, wie Ta.. Takeru hat, aber nicht in rosa, ich weiß gar nicht, ist Autofahren schwer oder lernt man das leicht und... wie war die Frage?" IV nuschelte ziemlich und lallte oben drauf noch. Aoi musste trotzdem grinsen, der Kleine war zu niedlich so. "Ich fürchte, er kotzt mir in Taxi," antwortete Nao. "Und das wäre ziemlich peinlich." "Stimmt!" Takeru warf sich neben IV. "Gott, bist du süß!" Aoi fand auch Takeru gerade ziemlich niedlich und er wusste, dass Uruha das auch über ihn sagen würde. Besser gesagt, er hatte es schon gesagt. "Wie kann er so betrunken sein?" Uruha stapelte leere Becher. "Verdammt, welche Idioten machen die Flaschen auf und trinken sie dann nicht aus? Das ist die dritte Flasche Champanger, aus der nur ein Becher oder so raus ist!" "Ich hab von dem Cha... Cham... na davon getrunken, weil das so lecker ist und kribbelt und mir geht es auch gut, es kribbelt nur überall, das ist witzig, aber ich denke, Nao ist sauer auf mich, oder bist du nicht sauer Nao? Weil ich will nicht, dass Nao sauer ist, ich liebe Nao und wir ziehen zusammen und dann... was wollte ich sagen?" Fragend schaute er Nao an, der lachen musste. "Ich bin dir nicht böse, Krümelchen. Können wir hier bleiben?" Er sah Aoi bei der Frage an. "Da musst du Aoi und Uruha fragen, die wohnen hier und wir ziehen in ihre alte Wohnung." Es mochte an seinem eigenen Pegel liegen, aber Aoi musste über IVs Dusseligkeit lachen. "Wir haben Decken hier, ihr könnt hier unten schlafen." "Danke. Sind die im Wandschrank?" Als Aoi genickt hatte, gab Nao IV einen Kuss auf die Stirn und ging dann zum Schrank. Auch Takeru sprang wieder auf, um Kai um den Hals zu fallen. "Ich liebe dich!" "Hoppla!" Kai fing ihn gerade noch so auf. "Ich dich auch, Kleines." "Uruha? Ist der Champanger noch gut?" Takeru war schon wieder weg von Kai und hatte sich eine der noch fast vollen Flaschen geschnappt. Damit zog er wieder auf seinen Platz neben IV. "Wir sind eh voll, dann können wir die auch leer machen!" "Oh, das ist lecker, ich mag das, das kribbelt immer so schön im Mund und im Bauch und weiter unten, ich bin ganz kribbelig auf Nao." IV nahm die gereichte Flasche und setzte sie ohne zu zögern an den Mund. "Was seid ihr für Banausen!" Uruha schüttelte den Kopf. "Wie wäre es mit Bechern?" "Sind alle," gab Aoi zurück. "Lass uns auch eine mit rauf nehmen, okay?" Er winkte Uruha zu sich. Seufzend gesellte sich Uruha dazu. "Beschwipst bist du unmöglich," stellte er fest und nahm Aoi in die Arme. "Hey, IV!" Nao nahm ihm die Flasche aus der Hand. "Ich glaub, du hattest wirklich genug für heute." "Manno..." IV schob die Unterlippe vor. "Ist doch egal jetzt, wir kommen eh nicht heim, dabei würde ich gern heim, ich will mit dir schlafen und das geht hier ja nicht, mir ist schon ganz warm wieder und wenn du... mpf!" Nao stoppte ihn mit einem Kuss. "Wirst du auch immer rattig, wenn du getrunken hast?" Takeru kuschelte sich kurz an IV und fuhr dann schnell mit seiner Hand in IVs Schritt. Aoi verschluckte sich vor Lachen fast an dem Schluck Moet in seinem Mund. "Ja, wirst du. Wie niedlich!" "Okay, das reicht jetzt." Kai zog Takeru von IV weg. "Du hast echt zuviel getrunken, Kleines." "Nao?" IV blinzelte verwirrt. "Hab ich was Dummes gemacht? Ich will halt ganz, ganz dringend mit dir schlafen, ist das schlimm?" "Aoi?" Uruhas Lippen strichen über sein Ohr und schon rieselte Aoi ein Schauer über den Rücken. "Wir haben heute Nacht keine Chance, Kai und Takeru schlafen bei uns im Zimmer. Soll ich ihnen das Gleitgel runter bringen?" "Ja." Aoi nickte. Zu schade aber auch. Es wurde echt nichts heute Nacht, dabei hatte er sich so auf ihre erste Nacht zu zweit in dem Haus gefreut. Uruha stand, wie sie alle leicht wackelig, auf und erst als er auf der Treppe war, fiel Aoi noch etwas ein. "Uruha?" Er rief ihm hinterher. "Was denn?" "Ich hab noch genoppte Gummies im Rucksack, ich weiß doch, wie du auf die Dinger abgehst." "AOI!!!" Bis auf ihn und IV lachten alle. Dann wurde Aoi klar, dass er etwas recht Privates über Uruha verraten hatte und wurde rot. "Sorry!" "Wieso genoppte Gummies, was willst du denn damit und warum soll Uruha die holen, wenn ihr doch oben sein werdet und nicht hier unten, dann könnt ihr ja gar nicht... aber Nao kann mit mir... mpf!" Wieder stoppte Nao ihn mit einem Kuss. "Mach bitte so weiter, bitte, das fühlt sich so gut an, mir ist warm und es kribbelt und..." "Mir kribbelt es auch total," warf Takeru ein und drückte sich fest an Kai. "Ich merke es." Kai grinste und flüsterte Takeru etwas ins Ohr. Auch Aoi kribbelte es schon gewaltig, aber das würde nichts werden. "Echt?" Takeru grinste. "Gut, dann warten wir, bis sie schlafen und treiben es dann im Bad!" "Ich will auch mal im Bad, Nao und ich machen es immer im Bett, aber das ist auch total toll, weil Naos ist soooo gro... mpf!" Mit den Händen hatte IV eine ziemlich übertriebene Länge angedeutet. Langsam kam Aoi der Verdacht, dass Nao wirklich ein wenig mehr als geplant getrunken hatte, immerhin war sein System, IV zum Schweigen zu bringen, nicht gerade einfallsreich. Mittlerweile war IV knallrot auf den Wangen und glühte Nao förmlich an. "Hier, ihr Lustmolche." Uruha grinste und drückte Nao das Gel und die Gummies in die Hand. "Kommt, wir verziehen uns," schlug Kai vor und Aoi begrüßte das sehr, denn IV schien in den letzten Sekunden alle Hemmungen verloren zu haben. Er saß auf Naos Schoß und schob ihm das Shirt hoch. Wenn er sich das noch länger ansah, würde es peinlich für ihn werden. Er streckte Uruha die Hand hin und versuchte, nicht zu stolpern, während er hinter sich eindeutige Kussgeräusche hörte. Trotzdem war es zu verlockend, noch einen Blick auf die zwei zu werfen. "Spanner!" Takeru lachte. "Selber!" Er streckte ihm die Zunge raus und stolperte doch, konnte sich aber noch an Kais Hintern festhalten. Es wurde nicht besser mit ihm und seinem aufkommenden Problem. In ihrem Schlafzimmer rückte er dicht an Uruha ran, um nur ja nicht noch einen Fehlgriff in Richtung Kai hinzulegen. "Lassen wir das mal besser nicht verkommen, was Jungs?" Uruha hatte die anderen beiden angebrochenen Flaschen mit nach oben gebracht. "Ach jetzt doch aus der Flasche?" Kai grinste und nahm einen tiefen Schluck. "Ich hab den Eindruck, ich bin zu nüchtern für euch drei." "Bist du auch wirklich!" Takeru nahm ihm die Flasche ab. "Keine Sorge, ich bekomm nachher noch einen hoch." "Ich weiß." "Du auch?" Uruha lächelte Aoi an. "Ja klar, immer, weißt du doch. Ach so." Dann nahm er die angebotene Flasche an. Bisher war es nur ein dicker Schwips, sollte es doch ruhig ein schöner Rausch werden. "Sorry, das wir euch den Sex versauen," entschuldige Takeru sich. "Wir können auch in eines der Kinderzimmer umziehen sonst." "Nein!" Uruha schüttelte den Kopf. "Niemand hat Sex in den Kinderzimmern!" "Genau!" Aoi reichte Uruha die Flasche, der auch gleich einen Schluck nahm. Ihnen gegenüber hatte Takeru gerade einen großen Schluck im Mund und küsste Kai damit. "Ich glaub, das Kleine füllt Kai gerade ab, oder?" "Sieht so aus." Uruha schmiegte sich an ihn. Gott, diese Nähe tat so gut und eigentlich wollte er noch viel mehr davon. "Mag sein, dass ich etwas betrunken bin und es mich deshalb anmacht, aber das ist scharf, oder?" "Oh ja, das ist es." Er nickte und sah zu, wie Takerus Zunge Kais streichelte, bevor er sich löste und Kai einen weiteren Schluck Champanger auf die selbe Art zukommen ließ. Genießend kuschelte Aoi sich an Uruhas Brust. Dessen Hand wanderte auf seinen Bauch, streichelte ihn dort sanft. Kurz schloss er die Augen. So hatte Uruha ihn oft gehalten, als er schwanger gewesen war. Er öffnete sie wieder, weil er nichts von dem Bild, das sich ihnen bot, verpassen wollte. Aoi versuchte, die aufkommende Erregung zu unterdrücken, was mit Uruhas Hand auf seinem Bauch und dessen Atem an seinem Ohr nicht gerade leicht war. Als nach zwei weiteren von Takerus hochprozentigen Küssen Kais Hände dessen Hintern zu kneten begannen, hatte Aoi keine Chance mehr gegen seinen Körper. Wenn das so weiter ging, musste er sich doch mit Uruha verziehen. "Takeru?" Kai lößte sich von seinem Freund. "Ich glaub, ich bin jetzt gleich auf mit euch. Naja," er unterbach sich lachend, "zumindest mit Aoi und Uruha." "Gut." Takeru trank nun selbst einen großen Schluck. Als Aoi ebenfalls einen nehmen wollte, stellte er fest, dass er und Uruha ihre Flasche irgendwie geleert hatten. Das erklärte seinen leichten Schwindel und die extreme Erregbarkeit. "Ups, alle!" Der kleine Sänger schwenkte die leere Flasche. "Ups, voll!" Kai grinste und tippte ihm auf die Brust. Takeru fiel nach hinten weg und landete halb in Aois Schoß. Lachend kuschelte er sich dort etwas ein. Aoi betete, dass ihm nicht auffiel, dass er heiß geworden war. "Wisst ihr noch," fing Takeru an und begann mit den FIngern über Aois Bein zu streicheln. "Wie wir das letzte Mal in einem Bett geschlafen haben?" Wie könnte Aoi das vergessen! Es war unglaublich gewesen, mit Uruha zu schlafen, während Kai und Takeru neben ihnen das selbe taten. Und er gab zu, dass sich seit dem immer mal wieder Bilder von der Nacht vor sein inneres Auge schoben, wenn er mit Uruha schlief. "Oh ja." Uruha lachte und strich Takeru durch die Haare. "Zwei so heiße Kerle wie euch kann man schlecht vergessen." "Können wir das wieder machen? Ich hab noch Gel dabei und sonst... wir sind sauber." Wie sauber? Erst dann leuchtete Aoi ein, was Takeru meinte. "Von mir aus gern," grinste Kai und plötzlich fand Aoi die Lippen, die eben noch Takeru geküsst hatten, auf seinen wieder. "Ist er nicht viel zu betrunken dafür?" Uruha krauelte weiter Takeru. "Ich bin zwar voll, aber das macht nix." Takeru fing an, an Uruhas Fingern zu saugen. Aoi war noch völlig perplex von Kais Kuss. Wie hatte er vergessen können, wie gut ihr Drummer küsste? "Ist er nicht." Kai lächelte. "Takeru hat keine Aussetzer, egal, wie betrunken er ist, er tut nie etwas, was er nicht auch nüchtern tun würde. Und ich auch nicht." Damit küsste er Uruha über Aois Schulter hinweg. Aoi lächelte und zog Takeru an sich heran. "Aber diesmal," sagte Takeru entschieden, "mischen wir durch." Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Der nächste Teil wird reiner Adult sein, ein Extra, ohne das man aber gut zurecht kommt. Ich gebe mir Mühe, es schnell fertig zu bekommen. Kapitel 145: Extra: Eine denkwürdige Nacht ------------------------------------------ Hallo ihr Lieben! Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dieses Extra schneller zu schreiben, aber dann kamen mir einige Dinge dazwischen und irgendwie hat es viel zu lange gedauert. Bitte wundert euch nicht, dass hier keine Rede von Reno und seinem Nao drin ist. Alles, was in diesem Kaiptel passiert, ist für die Story nicht weiter wichtig, die Szenen dienen nur der Erheiterung. Aber das was zwischen Reno und Kagrra-Nao (können die sich nicht mal andere Namen ausdenken? Also echt!) läuft, ist wichtig, darum werde ich es im nächsten Kapitel in einer Form bringen, die alle lesen können. Wie immer gehört nichts daran mir, denn wenn die Jungs mir gehören würden, dann wäre das hier keine FF, sondern ein Film. Den ich teuer verkaufen würde, was ich mit der FF nicht mache, sondern sie euch gratis zur Verfügung stelle! Und nun viel Spaß ;) Extra: Eine denkwürdige Nacht IV war viel zu warm, sein Magen fühlte sich an, als sei er stundenlang Achterbahn gefahren, seinem Kopf ging es nicht besser, seine Hände ließen sich nicht richtig kontollieren - er fühlte sich gut. Und aufgeheitzt. "Nao..." Er merkte, dass er keuchte, obwohl noch gar nichts zwischen ihnen passiert war, bis auf ein paar Küsse vor den anderen. Wieso war ihm egal, dass gleich vier andere gesehen hatten, wie er Nao an die Wäsche ging? Und warum ging er überhaupt so zielstrebig vor? Das war nicht seine Art, aber gerade war es ihm egal. Was zählte, war, dass er Nao wollte wie verrückt. Seine Finger rissen an Naos Shirt, zerrten es seinem Freund über den Kopf. "Nicht so stürmisch, IV." Nao grinste, drückte ihn der Länge nach auf den Futon. "Du hast ganz schön was getrunken." "Egal." Er drückte Naos Körper an sich, schlang die Beine um dessen Hüften und rieb sich an ihm. War er halt betrunken, wen kümmerte das? "Ich will dich." "So mutig heute?" "Wieso?" Er konnte kaum sprechen. Zum Einen war das ein unglaubliches Verlangen nach Nao, zum Anderen fühlte sich seine Zunge zu schwer zum Sprechen an und sein Kopf hatte Probleme, Worte zu finden. "Sonst muss ich die Lust immer erst aus dir rauskitzeln, heute springst du mich regelrecht an." IV merkte selbst, dass der Alkohol ihn dazu brachte, mehr zu tun, als er sich sonst getraut hätte. Aber da es Nao war, von dem er es wollte, war es egal. Mit einer Hand wanderte er in Naos Hose, drückte dessen Hintern fest und grinste. "St... stört es dich?" "Ich kann damit leben." Nao küsste ihn heftig und öffnete sein Hemd. Dann reizte er IVs linke Brustwarze mit den Fingern. "Ich liebe deine Muskeln, die machen mich richtig scharf auf dich." IV atmete schnell ein, während das Kribbeln nun auch seine Brustwarze durchzog. Sie richtete sich hart auf. Ihm war so warm! Seinen Unterleib noch immer an Naos gepresst, rieb er sich heftiger an ihm. Das Blut schoß zwischen seine Beine, während sich alles um ihn herum drehte. An seinem Glied spürte er den Druck der Hose, die jetzt enger war, als sie sein sollte. Er lößte die Umklammerung etwas, um seine Hose zu öffnen und sich Paltz zu verschaffen. Ungeschickt fingerte er an dem Reißverschluss herum, bekam ihn aber nicht zu fassen. Nao kam ihm zur Hilfe, schob seine Hand weg, öffnete die Hose für ihn und legte seine Finger gleich um IVs bereits zur Hälfte hartes Glied. IV stöhnte auf. Das war so gut! "Aus... aus... ziehen," brachte er hervor. Er wollte Nao nackt haben. Er wollte Nao überhaupt haben. "Wie du willst." Nao lößte sich von ihm und ließ seine Hosen fallen, bevor er IVs Beine von dem Stoff befreite. Nur sein Hemd hing IV noch über die Schultern, aber das war ihm egal. Er griff nach Nao und drehte sie so, dass Nao unter ihm lag. Heute war er mutig, heute wollte er mehr und alles. Also küsste er Nao noch einmal, bevor er tiefer rutschte und schließlich dessen hartes Glied in den Mund nahm. Etwas, dass er bisher nur wenige Male schüchtern versucht hatte, aber heute wollte. Seine Zunge leckte über die runde Kuppe, seine Lippen waren um den Schaft geschlossen. Es fühlte sich gut an, richtig gut. Er hörte Nao stöhnen und spürte, wie dessen Finger sich in seine kurzen Haare krallten. Fast musste er kicheren. Es erregte ihn, dass er Nao so errregen konnte. Nao war wunderbar, er gab ihm soviel, hatte soviel mit ihm gemacht und es war an der Zeit, es zurückzugeben. Alles zurückzugeben. Er wollte wissen, wie die andere Seite war, seine Seite. Wieder lag eine seiner Hände auf Naos schönem Hinterteil, aber jetzt schob er sie weiter nach vorn und suchte mit dem Finger nach Naos Eingang. So schwer konnte es nicht sein und bestimmt fühlte es sich himmlisch an, in Nao zu sein. "Hey, hey, hey, was wird das denn?" Mit einer Hand hielt Nao sein Handgelenk umschlossen, bevor er hatte zur Tat schreiten können. Er ließ Naos Glied aus seinem Mund frei und grinste ihn an. "Ich will dich f... ficken." Was sollte es denn sonst werden? "Oh nein, nicht heute." Nao drehte sie wieder herum. "Du bist viel zu betrunken, um das zum ersten Mal zu machen." Wie süß Nao doch war! Er machte sich Sorgen um ihn, aber das war nicht nötig. Er wollte es und Nao hatte es oft genug bei ihm getan, es würde ihm nichts passieren. "Ich liebe dich," sagte er und sah zu Nao nach oben. "Aber ich... ich tu mir nicht weh, ich weiß was... wie... also..." Er hatte schon wieder den Faden verloren. Der Alkohol tat seiner Aufmerksamkeitsspanne nicht gut. "Dir nicht." Nao spreizte IVs Beine und glitt dazwischen. "Aber ich hab auch mehr Angst um meinen Hintern. Wenn du nüchtern bist, machen wir das mal." "Manno..." IV schmollte. Dann eben keinen Sex! Er war doch keine Jungfrau mehr, wusste, was er zu tun hatte. So wollte er nicht, er wollte Nao... "Oh mein Gott!" Doch Sex. Egal wie, wer oben war oder wo sie waren. Nao hatte irgendwie seine Finger befeuchtet oder eingegelt, egal, das Wichtige war, dass einer von ihnen nun in ihm war und genau dort traf, wo es schön war. Er drückte sich Naos Hand entgegen, immer wieder und wieder. War doch egal, dass er das heute eigentlich hatte machen wollen, so war es toll und irgendwo wusste IV, dass er jetzt nicht mehr abbrechen konnte. "Mehr... schnell..." forderte er. Sein Körper stand schon in Flammen, obwohl Nao gerade nur seine eine Hand benutzte, die in ihm war. "Bitte, fick mich endlich!" "Jetzt doch so herum, ja?" Wollte Nao ihn foltern? Warum tat er es nicht endlich? IV hatte das Gefühl, er würde gleich explodieren, wenn Nao nicht endlich etwas tat. Gut, dann tat er eben etwas. Er zog sich zurück, verlor den Kontakt mit Naos Fingern, drehte sich um und ging auf alle Viere. Die Bewegung war zu schnell gewesen, ihm wurde schwindelig, aber das war ihm egal. Er fing seinen Körper mit den Armen ab, stemmte sie in den Futon. Sie waren stark, er trainierte genug um sich halten zu könne. "Mach endlich!" Er war ungeduldig heute, er wollte und brauchte Nao. "Okay." Naos packte seine Hüften und stieß schnell und hart in IV. IV wollte ihm sagen, wie gut er es fand, wollte nach ihm greifen, aber er hatte keine Chance dazu. Sprechen ging nicht, wenn er den Mund öffnete, kamen nur undeutliche Stöhnlaute heraus und in dieser Stellung war er Nao vollkommen ausgeliefert. Er konnte nichts weiter machen, als Nao entgegen zu kommen, sich an ihn zu drücken und zu hoffen, dass Nao seine Hand endlich einsetzen würde. Jeder Stoß war ein Treffer, schickte Schauer und Blitze durch seinen Körper. IV war laut, sehr laut, lauter, als sich sonst zutraute. Dann kam Naos Hand zwischen seine Beine, strich fest über sein Glied. "Nao!" IV hatte das Gefühl, zu explodieren, als er in Naos Hand kam und ihm die Arme wegknickten. Plötzlich konnten sie sein Gewicht nicht mehr halten und der Schwindel war eindeutig zu viel. War Nao gekommen? IV konnte es nicht sagen. Ihm war so schwindelig, dass die Welt um ihn herum verschwamm. Er merkte nur noch, dass Nao ihn in seine Arme zog, bevor er vollkommen weg war. "Wir mischen durch?" Uruha grinste, während seine Hände schon über Kais Rücken wanderten. Die Idee war verlockend, sein Körper hatte offensichtlich nicht das Geringste dagegen einzuwenden. "Ja." Takeru nickte und drehte sich so, dass er ihn ansehen konnte, etwas unfokusiert, aber immerhin. "Ich liebe Kai und es ist geil, mit ihm zu vögeln, aber wenn ich euch schon im Bett hab, will ich, dass ihr mich nehmt." "Ich stimme meinem Kleinen voll zu." "Du bist auch voll," kicherte Aoi. Ach ja, sein Mann war zu niedlich, wenn er einen im Tee hatte. Uruha musste ihn einfach küssen. "Und wie stellst du dir das vor?" Nebenbei strich seine Hand nun unter Takerus Shirt, erkundete die Region um die Bauchnabel herum. "Ich will dich haben." Eine klare Aufforderung. Uruha brach den Kontakt zu Kai völlig und überließ es Aoi, sich um ihren Drummer zu kümmen. So hastig, wie Aoi sich von seinem Oberteil befreite, machte er sich keine Sorgen, dass Kai nicht auf seine Kosten kommen würde. Er selbst half Takeru zuerst aus dem Shirt, bevor er ihn küsste. Takerus Zunge schlang sich augenblicklich um seine, lockte sie in den Mund, massierte ihre Unterseite. Küssen konnte Takeru, das war unglaublich. Die kühlen Hände Takerus schoben ihm das Hemd von den Schultern. Wer hatte es wann aufgemacht? Uruha konnte sich nicht daran erinnern. "In mir." Takeru zog ihn auf sich. "Und danach Aoi." "Meinst du, das hälst du aus?" Er küsste sich über Takerus Hals. "Ich hab nicht gerade wenig." "Ich weiß. Kai auch nicht. Ich träume schon davon, es mit euch dreien zu treiben, seit ich das erste Mal ein Bild von euch gesehen habe." "Darf ich das, Kai?" Er warf einem Blick zu Kai und Aoi. Aoi lag auf der Seite, die Hose schon geöffnet und Kais Hand war darin verschwunden. "Wenn ich Aoi ficken darf, klar." Auch Kai küsste Aoi nun richtig. "Von mir aus gern," lachte Aoi und bog sich Kai entgegen. "Sonst noch Wünsche?" "Ja." Kai streckte seine freie Hand nach Uruhas Schritt aus. "Ich will das hier auch haben." Damit drückte er leicht, aber fest genug um erregend zu sein, auf Uruhas langsam in Fahrt kommendes Glied. "Kai hält das aus." Takeru richtete sich auf. "Er ist mich auch gewöhnt." "Ganz schon großes Mundwerk, Kleines." Uruha lachte auf und zog Takeru auf seinen Schoß. Dessen Hose spannte bereits reichlich, also öffnete er den Reißverschluss. Und blinzelte zweimal schnell hintereinander. Entweder, er war betrunkener als gedacht, oder... "Bist du schon richtig geil?" "Ja." Takeru befreite seine ganze Länge mit einer Hand. Es war deutlich mehr, als er dem Sänger zugetraut hatte oder sich erinnerte. Vielleicht hatte er damals aber auch nicht so darauf geachtet. Überraschungen waren doch was Feines. "Ich rate dir, dich mit ihm zu beeilen," sagte Kai. "Ja, allerdings." Takeru schaffte es irgendwie, sich die Hosen auszuziehen, ohne Uruhas Schoß verlassen zu müssen. Nackt rutschte er wieder nähr an Uruha heran, begann, auf dessen Schritt zu reiten und schlang die Arme um Uruhas Hals. "Ich bin sowas von spitz, ich komm dir sonst, bevor du was davon hast." "Das will ich aber nicht." Uruha legte Takeru auf den Rücken und sah ihn kurz an, während er selbst aufstand. Takeru war eine Versuchung, eine nette Sünde, lecker bis zum Letzten. Nackt und erregt, mit roten Wangen, glasigen Augen und einem hart aufgerichtetem Glied, das an der Spitze schon feucht glänzte, lag er vor ihm, wie der Grund für die Sündenfall. Uruha ließ seine Hosen fallen und kniete sich zu Takeru, streichelte dessen Glied ein paar Mal heftig auf und ab. Wie es aussah, fand Takeru es nicht gut, nur zu bekommen, er packte Uruha, drückte ihn zu Boden und ließ seinerseits seine Hände über Uruhas Glied fahren. Sie waren kühl, anders als Aois Hände, aber geschickt. Die Finger legte sich mit leichtem Druck um den Schaft, fuhren auf und ab, umkreisten die Kuppe, bis sie feucht wurde. "Wo ist das Gel?" Suchend sah Uruha sich nach Takerus Rucksack um. Sie brauchten das Gel, dringend, sonst würde er noch ohne loslegen und Takeru doch verletzen. "Hier." Kai reichte es ihm, bevor er sich wieder an Aoi lehnte, um diesen zu küssen und zu streicheln. "Macht ihr mal, wir schauen erstmal nur zu, was Aoi?" "Gern." Aoi zwinkerte und klappste Takeru leicht auf den Hintern. "Aber etwas anfassen muss erlaubt sein, oder?" "Solange Uruha sich keine Zeit mehr läßt, ist mir alles ziemlich Recht." Flink drückte Takeru eine Portion Gleitgel auf Uruhas Hand und massierte dann mit einer weiteren dessen Glied. Der Junge war geschickt, wirklich geschickt und Uruha wusste nicht, wo ihm der Kopf stand, als er mit zwei Fingern nach dem kleinen Eingang suchte. Bereits keuchend tastete er sich vor, bis er auf die Öffnung stieß. Gerade wollte er vorsichtig einen Finger einführen, als Takeru sich ruckartig seiner Hand entgegen bewegte. Unsanft drangen gleich zwei Finger Uruhas ein. "Alles gut?" Er wollte ihm nicht weh tun, wie er so über ihm kniete und sich seiner Hand entgegen bewegte. Uruha war sich nicht sicher, wie betrunken Takeru tatsächlich war. Wenn Kai sagte, sein Freund würde noch sicher wissen, was er tat, glaube er es ihm. Vorsichtig wollte er dennoch sein. "Und wie." Takeru öffnete die Augen wieder, die er kurzzeitig geschlossen hatte. "Aber mach endlich los." Eine nette Aufforderung, der Uruha nachkam. Während Takeru sich an seinen Schultern abstützte und ihn immer wieder küsste, erkundete er langsam dessen Inneres. Wie er erwartet hatte, war Takeru enger als Aoi. Wohl, weil er insgesamt kleiner war. Er suchte vorsichtig, bis ihm ein heftiges Stöhnen verriet, dass die kleine Erhebung war, wofür er sie gehalten hatte. Über ihm atmete Takeru mit offenem Mund. Noch einmal stieß Uruha gegen den zarten Punkt, bevor er den dritten Finger folgen ließ. "Uruha... Ich meine es ernst, ich halt heute nicht lange durch," warnte Takeru. "Glaub es ihm." Kai mischte sich wieder ein. "Wenn er so ist, hat er keine Kontrolle und will es gleich." "Ziemlich notgeil, was?" Wobei Aoi auch nicht besser war, wie Uruha mit einem kurzen Blick feststellte. Sein Mann lag höchst erregt in Kais Armen. "Allerdings," grinste Uruha und zog seine Hand zu rück. "Dann reite mal, was das Zeug hält. Will doch sehen, wie gut du wirklich bist." Er war nicht nüchtern, ganz und gar nicht, aber Uruha wusste, dass er keine Sekunde hiervon bereuen würde. Das waren Kai und Takeru, die hier mit ihm und Aoi das Bett teilten. Ihre Freunde, denen sie vollkommen vertrauten. Dann kam er nicht mehr dazu, zu denken. Takeru umschloss Uruhas Glied fest mit einer Hand, bevor er sich darauf sinken ließ und ohne zu zögern einen festen Takt anschlug. Immer wieder stemmte er sich auf und ab, wiegte sich vor und zurück, keuchte dabei heftig auf, so dass Uruha Mühe hatte, nicht sofort in Flammen auf zu gehen. Er griff nach den schmalen Hüften des anderen, bremste sein Tempo etwas und strich dann hoch Takerus Brustwarzen, die sich ihm hart und dunkel entgegen reckten. Kurz reizte er eine von ihnen, bevor er wieder zu Takerus Mitte wanderte. Dort glänzte ihm feucht das harte Gleid des Sängers entgegen, das bei seiner Berührung anfing zu zucken. Er musste gar nichts tun, Takerus Bewegungen führten dazu, dass seine Hand das Glied rieb, aber das war Uruha nicht genug. Er stieß seine Hüften hoch, drang tiefer in Takeru ein. Es war fast schon zu gut, wie wild das Kleine über ihm war, wie eng sich dessen Inneres anfühlte und wie heiß ihm dabei wurde. Uruha kannte wunderbaren Sex, hatte ihn ständig mit Aoi, von dem er nie die Finger würde lassen können. Doch mit Takeru war es anders, neu und dadurch, dass Kai und Aoi ihnen zusahen noch eine Spur erregender. "Uruha..." Takeru schien nach Worten zu ringen. "Darf ich... kommen... bitte... ich platze gleich!" Ihm selbst ging es nicht besser. "Komm. Komm richtig!" Seine Hand bewegte sich fest über Takerus Glied, seine Hüften stießen hart in ihn, die Art, wie Takeru sich immer wieder um ihn herum verengte riß ihn mit. Uruha sog scharf die Luft ein, bevor er sie heftig wieder ausstieß und in Takeru kam. Dessen Gesicht zierte plötzlich ein Grinsen, dass verdorbener war als alles, was Uruha bisher gesehen hatte, bis es sich völlig entspannte und Takeru unter schnellen Stößen seines Unterleibs gegen Uruhas noch hartes und zuckendes Glied kam. Uruha spürte etwas Warmes feucht auf seine Brust klatschen, während Takeru einen hohen und spitzen Schrei, fast ein Quietschen von sich gab. "Wow," machte Uruha. Mehr konnte er nicht sagen, sein Kopf war gerade nicht frei für Worte. Oder besser, er war zu frei für Worte. "Ja," stimmte Takeru zu. "Wow." Dann ließ er sich einfach fallen, vertraute darauf, dass Uruha ihn fangen würde. "Hey, alles gut?" Er hatte den intimen Kontakt mit Takeru verloren, aber hielt ihn dafür fest im Arm. "Ja." Takeru grinste breit. "Das hat er öfters." Kai grinste und rutschte zu ihnen hinüber, um seinen Freund zu küssen. "Wenn er besonders gut gekommen ist." Noch zitterte Takeru in Uruhas Armen, aber sein Lächeln und die verklärten Augen sprachen Bände. "Er sieht richtig high aus," kicherte Aoi. "Das bin ich auch." Takerus Ginsen wurde noch breiter. "Ich glaube ich bin echt high von dem Orgasmus." Wieder kicherte er auf. "Und immer noch total betrunken." "Na das hab ich gern!" Uruha küsste ihn auf die Stirn. "Wir ruhen uns jetzt etwas aus und schauen den beiden zu, was meinst du?" "Gute Idee." Aoi hatte nicht erwartet, dass es ihm so gut gefiel, Uruha beim Sex mit einem anderen zuzusehen. Doch das hatte es, er war hochgradig erregt und konnte es kaum abwarten, bis Kai sich ihm widmete. Aber den Anblick von Uruha und Takeru hatte er auch nicht verpassen wollen. Während sie zugesehen hatten, hatten er und Kai sich nur oberflächlich gestreichelt, jetzt würde es besser zur Sache gehen. Er drehte sich so, dass er unter Kai lag und begann, ihn richtig zu küssen. Ihm war völlig klar, dass er den Pegel erreicht hatte, bei dem Uruha ihn immer ärgerte, weil er dann so empfindlich und heiß war, aber es war ihm egal. Kai schmeckte unglaublich gut und küsste ebenso. Wenn die Zungenspitze des Drummers über Aois Lippen leckte, öffnete er automatisch den Mund, um sie einzuladen. Seine Arme legte sich um Kais Rücken, zogen ihn richtig auf sich. Lust auf ein zartes, langsames Spiel hatte Aoi aber nicht. Er wollte es wild und möglichst schnell. "Was ist los?" Er lößte sich von Kais Lippen und grinste ihn an. "Hast du alle Zeit der Welt oder willst du mich nicht?" "Und ob ich dich will." Kai grinste zurück. "Und wie willst du es?" "Von hinten," forderte Aoi. "Ich will, dass du mich hart von hinten nimmst." Kais Hände drehten Aoi an den Hüften herum, bis er auf dem Bauch lag. Der Futon drückte gegen sein hartes Glied und Aoi nutzte die Gelegenheit, sich daran zu reiben. "Ungeduldig bist du auch noch." Kai lachte. "Willst du wie ein kleines Hündchen auf allen Vieren hocken, wenn ich dich nehme?" Verlockend, dass musste Aoi zugeben. Aber er wusste nicht, wie Kai war, was er tat und er wollte mehr Handlungsfreiheit. "Nein." Er drehte den Kopf herum und presste Kais Lippen wieder auf seine. "Ich will auf dir sitzen." Mit ihm in den Armen richtete Kai sich auf, bis sie direkt hintereinander saßen. Aoi spürte, wie hart Kai war. Ein wohliger Schauer glitt über ihn, als Kai seine Hände über seinen Brustkorb wandern ließ und mit einer abtauchte und nach seinem Glied griff. Selbst suchte Aoi Kais Hintern, knetete mit einer Hand die weichen Backen. Weich war nicht das richtige Wort, fand er. Kais Hintern war gut in Form, unter dem weichen Fleisch waren feste Muskeln, die ihm mehr als gut gefielen. Genau wie die Art, in der Kai über sein Glied strich und sanft mit seinen Hoden spielte. Aois Atmung wurde schwerer, hefitger. Seine Augen suchten Uruhas. "Du bist so scharf, Aoi." Sein Mann leckte sich über die Lippen. Nun, dann wollte er ihm doch etwas bieten. Aoi nahm seine Hand von Kais Kehrseite und ließ sie zwischen sie wandern, um nun seinerseits Kais Glied zu steicheln. Warm und fest lag es in seiner Hand und Aoi testete es an. Es war ein wenig kleiner als Uruhas, aber dennoch fühlte es sich gut an. Allein bei der Vorstellung, dass er Kai gleich in sich haben würde, stieg seine Erregung deutlich an. In seinem Nacken spürte er Kais warmen Atem stoßweise, bevor sich dessen Lippen dort niederließen und Kai an seiner Haut sog. Aois Körper kribbelte. Er war ehrlich: Trotz seiner Liebe zu Uruha hatte er hin und wieder an Sex mit Kai gedacht. Und wenn er noch ehrlicher war, nicht nur an Sex mit Kai. Sondern an genau diesen Sex, den sie gerade jetzt hatten - an Sex mit Kai, Takeru und Uruha. Die Nacht vor einem knappen Jahr, als sie Takeru getröstet hatten, hatte ihn nicht vollkommen losgelassen. Aoi wurde wieder herab gedrückt, musste sich Kai beugen und dessen Glied loslassen, um sich auf dem Futon abstützen zu können. "Hey, nicht auf allen Vieren!" Er grinste Kai über seine Schulter hinweg an. "Keine Sorge." Kai drückte noch einen Kuss in seinen Nacken. "Hab ich nicht vor." "Ich liebe es, wenn Kai das tut." Fast ein wenig weggetretten klang Takerus Stimme zu Aoi hinüber. Er liebte, was auch immer Kai gleich vorhatte? Gut, dann würde er sich auch darauf einlassen. Es fühlte sich zumindest schon mal gut an, wie Kais Mund über seine Wirbelsäule tiefer und tiefer wanderte, jeden Wirbel mit Küssen und einem Kreisen seiner Zunge markierte. Genüsslich stöhnte Aoi auf, als Kai seinen Hintern erreichte. Dann wurde ihm klar, was Kai plante, als dieser mit beiden Händen die Hälften von Aois Gesäß teilte. Oh ja, er konnte verstehen, dass Takeru das liebte. Aoi schloss die Augen, als auch schon Kais Lippen auf seinem Eingang lagen und er spürte, wie die geschickte Zunge dort zu routieren begann. Zuerst nur an den Rändern, dann immer wieder ein Stück in ihm. Nicht, dass Uruha das nie tat, aber wie konnte es sich so gut anfühlen, dort von Kai geküsst zu werden? Aoi bog den Rücken durch um mehr davon zu bekommen. Wieder entfloh ein Stöhnen seinen Lippen. Mittlerweile pickelte es gewaltig in ihm, er wollte mehr, viel mehr als eine Zunge, und sei sie noch so gut, ihm geben konnte. "Kai..." presste er hervor und widerstand der Versuchung, seine eigene Hand zu benutzen. "Gut." Noch einmal leckte Kai über den Eingang, bevor sein Finger, nass und voller Gel, in Aoi eindrang. Sofort versuchte Aoi, sich so zu bewegen, dass Kai den richtigen Punkt fand. Schmerzen hatte er schon lange nicht mehr wenn es darum ging, einen anderen in sich zu lassen. "Ein klein wenig nach vorn und tiefer," half Uruha Kai bei dessen Suche auf die Sprünge. Der Hinweis reichte aus und Kai traf den richtigen Punkt. Aois Rücken bog sich im Reflex noch weiter durch, richtete sich halb auf und war so fast in der Pose, in der er Kai in sich haben wollte. "Hör auf damit," bat er Kai. Es waren zu viele Reize, wenn Kai nicht bald in ihm wäre, wäre es für ihn vorbei, bevor es begonnen hatte. "Soll ich..." "Ja, verdammt! Mach es richtig! Ich will keine Finger, glaub mir, das geht auch ohne Vorarbeit!" Gut, ganz sicher war er sich was das anging nicht, aber wenn er Uruha vertrug, würde er auch Kai vertragen. "Sekunde noch, dann bin ich da!" Kai schob trotz seiner Bitte, schneller zu machen, noch einen zweiten und dritten Finger in schneller Folge in ihn und Aoi war fast schon dankbar dafür. Er wollte das hier nicht beenden, weil es vielleicht doch weh tun würde. Aber es wurde ihm fast zuviel. In diesem Zustand war alles erregend für ihn und lange wollte er nicht mehr warten. Doch dann war Kai weg, berührte ihn gar nicht mehr. Aoi sah sich um. Kai hockte nur knapp hinter ihm und legte sich einen Cockring an. "Was soll das?" "Na, ich will nicht gleich kommen, wenn ich in dir bin." Kai grinste. "Sollst doch was von haben." Dann zog er Aoi wieder an sich und hockte sich mit ihm hin. Aoi ließ sich langsam nieder, kostete den Moment, in dem Kai in ihn eindrang, vollkommen aus. Er hatte so lange nur mit Uruha geschlafen, dass es ein Genuss war, mal etwas anderes, jemand anderen, in sich zu spüren. Wobei er sich nicht vorstellen konnte, Uruha zu betrügen. Dann konnte er sich gar nichts mehr vorstellen, sondern sah nur noch Sterne, als Kai begann, zeitgleich sein Glied zu pumpen und ihn auf seinem eigenen, harten Glied, dass Aoi scheinbar genau richtig traf, zu bewegen. Aoi schlang einen Arm hinter sich um Kai fester an sich zu ziehen und keuchte auf, als es ihm gelang. Kai wusste, was er tat. Und diesem Mann hatten sie mal erklären müssen, wie es zwischen Männern laufen musste? Takeru hatte Kai sehr viel beigebracht. Seine eine Hand griff zwischen sie, fuhr Kais Glied entlang, als dieser sich zurückzog, nur um wieder tief in ihn einzudringen. Aoi spürte das Gleitgel an seinen Fingern, was ihn auf eine Idee brachte. Er bog seinen Oberkörper weiter gegen Kai und steckte seinen Arm, bis er an Kais Kehrseite ankam. Es war nicht ganz leicht, aber Kais Reaktion, als Aoi seinen Eingang gefunden hatte und ihm nun seinerseits die Finger spüren ließ, war es mehr als wert. Kai wurde schneller, bewegte sich heftiger gegen ihn und begann, noch lauter zu keuchen als bisher. Der Atem in Aois Nacken erwärmte sich, je tiefer er selbst mit seinen Fingern in Kai drang. Er versuchte, Kai zu küssen, schaffte es aber nicht. Nicht, weil er Kais Mund nicht erreichen konnte, sondern weil ihm die Luft vor Erregung wegblieb. Aoi blieb nichts übrig, als seine Finger aus Kai zurückzuziehen und sich ihm vollkommen hinzugeben. Und das fühlte sich gut an und richtig. Er ließ seinen Körper tun, was immer er wollte, folgte Kais Vorgaben und stieß abwechselnd in dessen Hand und nach hinten, auf dessen Glied. In Aoi sammelte sich die Wärme schneller, als er denken konnte. Sie schoß aus seinem Kopf in seinen Bauch hinunter, ging tiefer zwischen seine Beine und entlud sich pochend in seinem Glied in Kais Hand. Um Aoi drehte sich alles, als er heftig kam und einen Schrei ausstieß. Noch immer nach Luft ringend öffnete er Sekunden später die Augen. Kai hielt ihn fest im Arm und war noch immer hart. "Was... ist mit... dir?" Reden war schwer, wenn man noch halb auf dem Höhenflug war und Kai so fest in sich spürte. "Bei... Uruha..." Kai schüttelte den Kopf, grinste dabei aber. Sein Gesicht war gerötet, ihm standen Schweißperlen auf der Stirn und seine Augen leuchteten dunkel. Ein wenig sah er aus, wie bei ihren Konzerten, fand Aoi. Aber auch wieder ganz anders. Langsam ließ Kai ihn los, zog sich aus ihm zurück und sah zu Uruha hinüber. "Kannst du schon wieder?" Blöde Frage, dachte Aoi. Uruha war nicht gerade von der langsamen Truppe. Er selbst ließ sich auf den Futon nieder und rückte dichter zu Takeru. "Kleines?" "Hm?" Mit verklärten Augen und einem breiten Lächeln sah Takeru zu ihm auf. "Ist alles gut bei dir?" "Ja." Takeru blinzelte träge. Er sah so niedlich aus, fand Aoi. Dass Takeru wild war, wusste er schon länger, man kam in der Firma gar nicht drum herum, es zu bemerken. Aber es live vor Augen zu haben, war eine andere Sachen. "Ich glaube nur, ich kann mich nicht mehr bewegen." "Dann schauen wir mal einfach zu und erholen uns etwas, was meinst du?" Während Aoi den Sänger aus Uruhas Armen in seine zog, fing er erneut Uruhas Blick auf. "Gute Idee." "Du bist wunderschön, Aoi." Uruha küsste ihn über Takerus Körper hinweg sanft auf den Mund. "Ich kann gar nicht anders, als dich zu lieben." Dann suchte Uruha seinen Mund richtig, küsste ihn lange und zart. Aoi musste in den Kuss hinein lächeln. So schön es mit Kai gewesen war, Uruha war doch besser. Einfach, weil er ihn liebte. Als Uruha sich mit einem gefählichen Glitzern in den Augen auf ihn zu bewegte, musste Kai schlucken. Er war viel zu nah dran, zu kommen, woran ihn nur der Ring wirksam hinderte. Erst zusehen zu dürfen, wie sein Takeru Uruha ritt und dann die Enge Aois, die ganz anders war als Takerus, hatten ihn mehr als heiß gemacht. Plötzlich wurde ihm klar, dass er mit Uruha den zweiten Mann in seinem Leben in sich lassen würde. Und auch, wenn Takeru nicht schlecht bestückt war, als Kai nun den Blick zwischen Uruhas Beine wandern ließ, musste er erneut schlucken. Obwohl es noch nicht lange her war, nicht lange her sein konnte, dass Uruha in Takeru gekommen war, hob sich dessen Glied bereits wieder deutlich an. Noch war es nicht vollständig aufgerichtet und angeschwollen, aber dennoch groß. Kai legte eine Hand in Uruhas Nacken und zog ihn zu einem Kuss auf diese vollen, sündigen Lippen heran. Seine Zunge suchte Uruhas, der sofort erwiderte und nebenher begann, ihn in den Futon zu drücken. Kai rieb seinen Unterleib an Uruhas, spürte dessen Härte, wie sie noch mehr anwuchs und gegen seine Leiste drückte. Es war ein gutes Gefühl, aber dass er das mochte wusste er schon von Takeru. Nur war dessen Glied nicht ganz so lang und dick. "Hast du Angst?" Uruha flüsterte gegen Kais Lippen, während er mit einer Hand begann, Kais empfindliches Glied noch mehr zu reizen. Die Hand und die Nähe lösten Wellen in Kai aus, die ihn die Frage fast hätten verneinen lassen. Doch dann nahm er die letzten nüchternen Gehirnzellen zusammen. "Ja. " Er nickte. "Ich will dich wirklich, aber dein Schwanz ist echt zu viel fürchte ich." "Glaub ich dir," mischte sich Aoi ein. "Die ersten Male war es echt heftig." "Dann lasse ich das," sagte Uruha sanft. "Mir fällt da noch was anderes ein." Damit drehte er Kai auf die Seite, dass er zu Aoi und Takeru sehen konnte und legte sich hinter ihn. Aoi streichelte Takeru, der halb weggetreten zu sein schien, ihnen aber mit den Blicken folgte. Takeru hatte Uruha ausgehalten und er fürchtete sich davor? Das war doch ungerecht, sein Kleines war schließlich viel zarter als er gebaut. Aber auch mehr daran gewöhnt, einen Mann in sich zu haben als er. Dann konzentrierte er sich wieder auf das, was Uruha tat. Denn das war alles andere als übel. Mit einer Hand streichelte Uruha ihm über den Bauch, während er sich von hinten an ihn pressete. Wieder konnte Kai sehr gut spüren, wie reichlich Uruha ausgestattet war, diesmal jedoch an seinem Hintern. Wollte der andere etwa doch in ihn eindringen? Sein Verdacht wurde bestärkt, als Uruha Kais oberes Bein ein wenig anhob und dann eine Portion Gleitgel zwischen die Schenkel drückte. "Uruha?" Trotz seiner Erregung unsicher geworden blickte Kai hinter sich. "Keine Sorge, ich mach nichts, was du nicht willst," versprach Uruha und veränderte seine Position, bis sein Glied zwischen Kais Beinen lag. Dann schloss er Kais Beine wieder. "Drück sie fest zusammen, okay?" "Okay." Mehr als nicken konnte Kai nicht, denn die Hand, die eben noch sein Bein bewegt hatte, war jetzt in seinem Schritt und Finger tippten wieder und wieder, als griffen sie die Saiten einer Gitarre, auf den Schaft seines Glieds. Dazu kam, dass Uruha angefangen hatte, mit der anderen Hand zart bis hart an Kais linker Brustwarze zu drehen, die eh schon fest und empfindlich war und sich in seinem Nacken festbiss. Irgendwie schaffte Kai es, Uruhas Anweisung folgte zu leisten und seine Beine fest um Uruhas Glied zusammenzudrücken und gleichzeitg den Anblick zu geniesen, den Aoi und Takeru ihm boten. Aoi reizte langsam Takerus Körper, strich mit den Fingerspitzen immer wieder auf und ab und Takerus Hand war direkt in Aois Schritt gewandert, wo sie sich daran machte, das gerade erschlaffte Glied erneut zu Härte zu verhelfen. Dann stöhnte er auf, denn Uruha begann, sich zwischen ihm zu bewegen. Er stieß zwischen Kais Beine, die feuchte Spitze reichte bis an Kais Hoden heran und der Schaft drückte auf den Steg dahinter. Takeru hatte ihn dort mehr als einmal massiert, was enorme Höhenflüge bei ihm auslösen konnte. Davon wusste Uruha zwar nichts, aber dennoch machte er es genau richtig. Wie von selbst begann Kai, sich Uruha entgegen zu bewegen, kam Uruhas Stößen hinterher, griff dann nach dessen Hand in seinem Schritt um sie fest dahin zu legen, wo er sie haben wollte und hoffte, dass Uruha verstand und tat, was er wollte. Uruha verstand. Zwar löste er den Ring noch nicht, wohl, weil er selbst noch nicht so weit war, aber wie seine immer schneller werdende Atumg versprach, würde es nicht mehr lange dauern. Aber er schloss seine Hand um Kais Glied, dass dieser nicht wusste, ob er lieber nach vorne, in Uruhas Hand, oder nicht hinten, auf Uruhas Glied, stoßen sollte. Er wechselte sich ab, stieß vor und zurück, ließ sich von Uruha bewegen, der immer wieder über seinen Nacken küsste. Es wurde Zeit, Kai konnte nicht mehr länger. Mittlerweile war das Gefühl, nicht kommen zu dürfen nicht mehr reizvoll, sondern wurde zu einer Qual. "Mach das Ding ab, bitte!" Kai schloss nun doch die Augen, er konnte einfach nicht mehr. "Sekunde noch." Die Stimme hinter ihm klang abgehackt, wie in Eile oder als würde er sich selbst beherrschen müssen, um nicht vorzeitig zu kommen. Kai hatte keine Lust mehr zu warten und versuchte, den Ring selbst zu lösen. Doch Uruha ließ ihn nicht, verhinderte mit seiner Hand wirkungsvoll, dass Kai an den Ring kam. "Uruha! Bitte!" Er bettelte. Wie peinlich unter normalen Umständen. Aber hier mit drei Männern im Bett zu liegen war nicht normal. "Gut." Mehr nicht. Dann schob Uruha den Ring von Kais Glied herab. Der Ring war noch nciht ganz über Kais Spitze hinweg, da konnte er sich nicht mehr halten und ließ die Wellen über sich zusammenbrechen. Vor seinen Augen zuckten Blitze, ein Rauschen legte sich über alle anderen Geräusche, bis auf einen Schrei, der vermutlich er selbst war, bevor sich langsam alles klärte. Hinter sich vernahm er ein dunkles Grollen, wie von einem hungigen Tier und spürte am Rande, wie sich Wärme und Nässe zwischen seinen Beinen verstärkte. Uruha war ebenfalls gekommen und ritt nun die Nachwehen seines Höhepunktes aus, während Kai noch versuchte, zu sortieren, was um ihn herum passierte. Langsam kam er wieder im Hier und Jetzt an. Sein Herz klopfte heftig, seine Atmung ging schnell und flach, sein Bauch war voller Sperma, ihm lief Schweiß über Rücken und Stirn, von der Mischung aus Sex und zuviel Alkohol war ihm schwindelig - und er fühlte sich großartig. Takeru hatte ein Problem. Er lag hier, mit seinem Freund und zwei weiteren, unglaublichen Männern und war zu betrunken, um sich noch richtig zu bewegen. War es vor der Nummer mit Uruha noch gegangen, hatte ihm sein Höhepunkt den Rest gegeben. Sowie er mit dem Kopf nach oben kam, begann sich alles um ihn herum zu drehen. Er fühlte sich nicht schlecht, nur wirklich betrunken. Und er war leider immer noch heiß. Aoi streichelte ihn schon die ganze Zeit, in der Uruha sich mit Kai vergnügt hatte. Am Anfang war er selbst noch in der Lage gewesen, Aoi seinerseits zu berühren, aber mittlerweile war ihm die Kontolle über seine Hände und den Rest seines Körpers verloren gegangen. "Aoi?" Er spürte, dass er dusselig grinste. Kein Wunder, er war ja auch glücklich und scharf darauf, es mit Aoi zu treiben. "Na, geht es noch?" Ein wenig besorgt schaute Aoi zu ihm hinab. "Ja." Takeru nickte und musste kichern, weil ihm davon schwindelig wurde. Der Schwindel verstärkte seine Erregung noch. Kai zog ihn immer damit auf, dass er betrunken noch schlimmer wäre als nüchtern und noch mehr Sex wollte. Da hatte Kai leider recht. "Sicher? Du machst den Eindruck, als wärest du ganz weit weg." "Bin ich auch." Er kicherte. Ja, er war so weit weg, weil er noch immer heiß war. Das Blut war ihm bereits wieder zwischen die Beine gefahren und hatte sein Glied aufgerichtet. Es gab gar keine andere Möglichkeit für ihn, als noch einmal zu kommen. "Das sollten wir beide das wohl besser..." "NEIN!" Er wollte sich aufsetzen, um Aoi zu sich zu ziehen, aber sein Körper spielte nicht mit. "Du kannst ihn so nicht liegen lassen." Kai rückte nähr. Sein Freund sah so wunderschön aus! "Er ist geil ohne Ende, auch wenn er vollkommen betrunken ist. Er weiß morgen noch, was passiert ist, glaub mir." Genau, Kai kannte ihn. Er würde ihn nicht mit so einer Latte unter Aoi liegen lassen und den davon abhalten, es ihm zu besorgen, da war Takeru sich sicher. "Du... musst nur alles... machen." Seine Sprache war undeutlich, das merkte sogar er noch. "Ich glaube, ich kann mich... nicht mehr bewegen." Dann kicherte er wieder. "Auf eure Verantwortung," lächelte Aoi und begann, ihn zu küssen. Dabei legte er sich halb auf Takeru, rieb sich an ihm und irgendwo ganz weit unten spürte Takeru, wie auch Aois Glied wieder steif wurde. Er wollte ihn berühren, konnte seine Hände aber nur neben sich liegen lassen. "Machst du es mir," fragte er. "Klar." Aoi hörte auf, sich an ihm zu reiben, um sich zwischen seine Beine zu hocken. "Aber rede etwas, okay?" "Okay." Er musste sich das Kichern verkneifen, als Aoi seine Beine öffnete. Wie das aussehen musste, wie er sich hier anbot! "Sieht ziemlich billig aus oder?" "Wie eine kleine Schlampe," hörte er Kai neben sich sagen. "Und das ist mein Mann." "Du weißt doch... das... ich eine Schlampe sein kann." In diesem Moment beugte Aoi sich zwischen Takerus weit geöffnete Beine und nahm seine harte Länge in den Mund. Mehr als hefitg aufstöhnen konnte Takeru nicht, nicht mal jetzt übernahm der Instikt die Kontrolle über seinen Körper und brachte ihn dazu in Aois Mund zu stoßen, wie er es so gern getan hätte. Auch so fühlte sich, was Aoi dort mit der Zunge machte, nur unglaublich an. "Himmel, kannst du blasen!" Kai konnte das zwar auch, aber was Aoi hier gerade mit ihm machte, war wirklich himmlisch. Er spürte, wie Aois Zunge immer wieder um seine Kuppe kreiste, hin und wieder unter die Vorhaut fuhr, die Lippen fest um seinen Schaft lagen und sich nur langsam vor und zurück zogen, dabei immer tiefer an seinem Glied hinab wanderten, bis schließlich sein gesamtes Glied bis zur Wurzel in Aois Mund verschwunden war. Feucht und warm fühlte es sich an, einfach nur gut. Takerus Grinsen wurde noch etwas breiter, als Aoi begann, langsam zu schlucken. Nach ein paar Malen, Takeru hatte keinen Überblick, wie oft Aoi geschluckt hatte, zog Aois Mund sich zurück, die Zungenspitze malte dabei Muster auf den Schaft, bis Takeru nur noch keuchen konnte. "Fick mich endlich, ich kann nicht mehr," brach es aus ihm hervor. Aoi beugte sich wieder über ihn um ihn zu küssen, dabei tippte zeitgleich ein Finger Aois gegen seine von Uruha noch gereitzte Öffnung. "Du bist hier hinten noch ganz entspannt und nass von Uruha, weißt du das eigentlich? Als könntest du es wirklich kaum erwarten." "Kann ich auch nicht." Was redete Aoi denn noch so lange, er wollte endlich loslegen und kommen dürfen! Und er wollte nach Aoi greifen, ihn in sich ziehen, irgendetwas tun, außer hier zu liegen und zu grinsen. Sein Glied zuckte schon leicht auf, als Aoi mit beiden Händen unter seinen Hintern fuhr und ihn anhob. Er musste es mit sich machen lassen und auf Aoi vertrauen. Gut, dass er das tat. Aoi rutschte dichter an ihn heran, spreizte Takerus Beine links und recht von sich und legte dessen Unterkörper auf seinem Schoß ab. "Gott, sieht das heiß aus." Uruha lächelte, zumindest klang seine Stimme in Takerus Ohren so. "Und Takeru ist kaum noch hier." "Doch, bin ich." Er lachte, während Aoi sein Gesäß anhob um es sie in Stellung zu bringen. "Ich bin voll da." Aoi drang in ihn ein und war sofort tief in ihm. Die Hände an Takerus Hüften bewegten ihn vor und zurück, stießen die Härte in ihn und ließen seinen Oberkörper auf dem Futon vor und zurück rutschen. Er konnte nur noch stöhnen. "Ja, voll trift es ziemlich genau." Kai tauchte an seiner Seite auf und küsste ihn. Wie sollte er sich noch auf irgendetwas konzentrieren, wenn Kai ihn küsste, sein Kopf schwamm vor Lust und zwischen seinen Beinen Aoi hockte und in ihm war? Takeru lachte leise in den Kuss. "Bin ich so erheiternd?" Aoi stieß heftiger zu. "Nein," schaffte Takeru hervor zu bringen. "Aber... das hier... so ähnlich... hab ich mir... früher... so oft... vorgestellt... wenn ich mir... einen runter... geholt... habe..." Alles in ihm stand in Flammen, er hatte das Gefühl zu fliegen. Irgendeine Hand brührte sein Glied, Aois war es nicht, konnte es nicht sein, da er noch immer beide Hände fest an Takerus Hüften hatte. Aber es war doch auch egal, er wollte es, es musste sein, es war wunderbar, einfach nur wunderbar, was sie hier mit ihm machten, wie sich Kais Zunge tief und hart in seinen Mund schob, wie Aoi in ihn eindrang, wieder und wieder und wieder, wie eine Hand sein Glied reizte, wie weitere Hände über seine Brust streichelten, wie sein Körper in Flammen aufging und schließlich explodierte. Er konnte nicht schreien, sich nicht aufbäumen, nichts war möglich, nur zittern und kommen und sich um Aoi verengen, wobei er spürte, dass Aoi in ihm kam und sich dabei wünschen, das hier würde nie zuende gehen. Für Takeru lößte sich alles auf, sein Körper bestand noch aus Gefühlen, es gab kein Oben, kein Unten mehr, kein Links und kein Rechts. Aber die Grenze zwischen ihm und den anderen löste sich nicht auf, das tat sie nur bei Kai und ihm, das war ihre Besonderheit, ihre ganz private Sache und niemand, auch nicht Aoi und Uruha, mit denen es so wunderbar war, konnten sie mit ihnen teilen. "Ich... ihr..." In seinem Kopf drehte sich alles, ihm war schwindelig wie nie zuvor. Die anderen drei waren um ihn herum, Aoi verschwand mit einem Seufzer aus ihm und dann waren Arme und Körper um Takeru herum, die ihn hielten. "Du musst nicht reden, Kleines." Kai küsste ihn erneut. "Es ist alles gut." Irgendwo war es das, sicher. Nur wenn er jetzt nicht die Augen schloss, würde der Schwindel dafür sorgen, dass Takeru diese wunderbare Ehrfahrung ruinierte. Er nickte leicht, bevor er sich mit geschlossenen Augen an den Bauch hinter sich kuschelte. Wessen auch immer das sein mochte. Fortsetzung folgt............. Kapitel 146: Acht Männer nach einer Party ----------------------------------------- Hallo^^ Hier der nächte Teil und ihr erfahrt, was zwischen Reno und DEM ANDEREN NAO gelaufen ist. Wie zu erwarten hat sich nichts daran geändert, wer wem gehört. Jeder sich selbst. Blöde Sache aber auch... Viel Spaß beim Lesen! Acht Männer nach einer Party Reno war sich über zwei Dinge sicher, als er wach wurde. Das Eine war, dass er die Augen vorerst nicht öffnen würde, da seine Kopfschmerzen dann sicher noch schlimmer werden würden und es der Übelkeit auch nicht gut tun würde. Das Zweite war, dass er die Sache mit Nao so gründlich verbockt hatte, wie man etwas nur verbocken konnte. Wie hatte er so dumm sein können, sich in seinem betrunkenen Kopf auf Sex mit Nao einzulassen, nur, weil der plötzlich rattig geworden war? Gut, er schlug Sex an sich nie aus, aber an sich war er auch nicht bis über beide Ohren in den anderen verknallt, ohne, dass der etwas davon wusste. Wenn es jemals eine Chance gegeben hatte, dass Nao sich in ihn verliebte, hatte er die in der letzten Nacht gründlich in den Sand gesetzt. Und wofür? Für nicht wirklich befriedigenden Fast-Sex. Es war nicht mal richtig zur Sache gekommen, weil sie beide nichts dabei hatten, so war es bei solider Handarbeit geblieben. Das war zwar gut gewesen, aber nichts, wofür es sich gelohnt hätte, die Chance auf eine echte Beziehung zu vergeben. So wie Reno die Sache sah, hatte er auch die Freundschaft kaputt gemacht. Mit Ryoga war es etwas Anderes gewesen, sie tickten gleich und konnten Sex von anderen Gefühlen trennen. Aber Nao war kein Typ dafür. Nao war dusselig, das gab Reno selbst zu. Zumindest war Nao nicht gegangen, er spürte die Anwesenheit des anderen im Zimmer. Er begann, seine Möglichkeiten zu überdenken. Erstens: Nao sagen, dass er in ihn verliebt war. Nicht akzeptabel, da Nao das vermutlich nicht verstehen würde und wusste, wie Reno in Sachen Liebe tickte. Zweitens: Das Ganze abtun und so tun, als wäre das nichts weiter. Auch nicht gut, denn dann würde Nao vermutlich richtig wütend werden. Drittens: Ihm fiel nichts ein. "Hey, bist du wach?" Naos Stimme kam von weiter oben, scheinbar war er schon aufgestanden. Reno murrte unwillig auf. Am Besten, er tat so, als würde er gerade erst wach werden. Wenn Nao auch noch merkte, dass er schon länger wach lag, würde er sicher sauer werden. Eigentlich gab es gar keine Möglichkeit, Nao nicht wütend zu machen. "Mehr oder weniger," nuschelte er und vergrub seinen Kopf in den Kissen. Gott, tat der weh! "Sag mal, weißt du, wer beschlossen hat, dass wir hier schlafen?" "Hä?" Besonders helle kam Reno sich nicht vor. Was sollte die Frage, das war die Idee von den Gazette-Jungs gewesen, nachdem ihre Bands sich aus dem Staub gemacht hatten. "Irgendwie ist bei mir alles dunkel," führte Nao weiter aus. Reno öffnete nun doch die Augen und sah Nao in Unterhose am Fenster gelehnt stehen. "Filmriss, würde ich sagen. Schläfst du immer nackt?" Filmriss. Unter dem Presslufthammer in Renos Kopf hämmerte sich das Wort ebenfalls in sein Gehirn. War Nao gestern Nacht nackt eingeschlafen? Oder hatte er sich die Shorts wieder angezogen? Ganz sicher war Reno sich nicht. Sollte er ihm sagen, dass er nur nackt war, weil sie Sex gehabt hatten? Oder sowas in der Art? "Weiß nicht." Die Antwort war draußen, bevor Reno zu einem Ergebnis gekommen war. "An sich nicht." "Hm." Nao zuckte die Schultern und setzte sich neben Reno. "Das Letzte, was ich weiß, ist, dass ich mit Hikaru tanzen wollte, aber der wollte nicht, er hat ja Reika." "Ich hab rumgesessen und was getrunken." Er lächelte schief. "Und jetzt bin ich hier." "Oh." Nao nickte langsam. "Meinst du, wir haben...?" "Also mir tut nix weh. Außer dem Schädel. Dir?" Oh Gott, dachte Reno, ich lüge ihn an. "Mir auch nicht." Nao zuckte die Schultern, bevor er Reno einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange gab. "Ein Glück, sonst wäre das echt komisch geworden, oder?" "Stimmt." Reno quälte sich ein Lächeln ab. Der Fluchtweg war an sich wunderbar. Nao erinnerte sich an nichts mehr, also brauchte er nur so zu tun, als gäbe es nichts, woran man sich erinnern konnte. "Hast du meine Unterwäsche gesehen?" "Hier." Grinsend reichte Nao ihm das Stück Stoff. "Sexy ist was anderes, oder?" "Du mich auch," grinste Reno, während er ihm die Shorts abnahm und sich überzog. Sein Kater wurde durch sein schlechtes Gewissen nicht besser. Noch immer nackt schmiegte Uruha sich an die Körper neben sich. Auch wenn sein Kopf etwas pochte, es war nicht schlimm. Das Aufwachen war sogar ganz angenehm. Er öffnete die Augen und schaute nach links, wo Aois verwuschelte Haare auf dem Kissen lagen und als er nach rechts sah, sah er wie Takeru von Kai im Arm gehalten wurde. "Morgen, Schlafmütze," begrüßte Kai ihn leise. "Morgen, Schatz." Aoi war auch wach und beugte sich zu einem Kuss zu ihm hinüber. "Hey." Uruha wuschelte noch mehr durch Aois schwarze Haare, bis sie völlig zerzaust waren. "Ist alles in Ordnung bei euch?" "Klar." Aoi küsste ihn wieder. "Warum sollte es nicht?" Warum auch nicht, richtig. Egal, was sie in der Nacht zuvor getan hatten, es hatte das Verhältnis nicht verändert. Wenn doch, dann verbessert. Er liebte Aoi nach wie vor und niemand anderen und Kai und Takeru sah er auch nicht mit anderen Augen. Kai war sein Leader, sein guter Freund und ein Mann, auf den er sich verlassen konnte. Und Takeru war ein ungewöhnlicher junger Mann, den er in sein Herz geschlossen hatte. Aber es war nicht die Art von Liebe, die er für Aoi empfand. Mit Ruki und Reita hätten sie das, was sie heute Nacht getan hatten, nicht tun können. Auch, wenn ihnen die beiden ebenfalls viel bedeuteten, es wäre nicht gegangen. So war es eine wundervolle Nacht gewesen. "Keine Ahnung." Uruha küsste Aoi weiter, ohne sich darum zu kümmern, dass Kai neben ihnen wach war. War ihnen sonst auch egal, wenn ihnen jemand zusah, dann jetzt bei Kei und Takeru erst Recht. "Oh... Scheiße..." grummelte es leise neben ihm. Uruha löste sich von Aois Lippen und sah auf die Geräuschquelle hinab. Takeru, der die Augen gar nicht erst öffnete, sondern gleich zukniff. "Hey Kleines." Kai drückte ihn vorsichtig. "Au." "So schlimm?" "Ja." Takeru öffnete vorsichtig ein Auge. "Mir tut alles weh. Und mir ist schlecht." Uruha streichelte über Takerus Arm. Ihr Kleines sah aus wie der Mensch gewordene Kater. Und sie hatten nichts hier, keine Schmerztabletten, nichts. Dabei lag unten mindestens noch einer, dem es nicht besser gehen konnte. "Wieso geht es euch nicht schlecht?" "Ich hab schon Kopfschmerzen," gab Uruha zu. Er hatte wirklich über den Durst getrunken, aber lange nicht so schlimm wie Takeru. "Mir ist auch nicht gerade super." Aoi streckte sich. "Aber dafür, dass ich das erste Mal zuviel getrunken hab, seit ich von der Schwangerschaft wusste, geht es eigentlich." Dann hielt er inne. "Ist bei euch alles noch da?" "Von gestern Nacht?" Uruha nickte. "Und wie!" "Das werde ich wohl nie vergessen," grinste Kai. "Kleines?" "Mir ist zwar total schlecht, aber das war es wert." Takeru lächelte. "Schade, dass wir erst alle betrunken sein mussten, damit wir das machen." "Versautes, kleines Kerlchen," lachte Uruha. "Das wundert dich nach gestern noch?" Kai lachte ebenfalls. "Jetzt wißt ihr endlich, warum ich oft so alle bin." "Jungs?" Takeru lag kreidebleich zwischen ihnen. "Ich wuss ins Bad. Schnell." Nao stellte seine Einkäufe in der Küche ab, bevor er IV wecken ging. Oder zumindest zu dem Futon, wo er IV vor einer halben Stunde noch schlafend hatte liegen lassen. Der Futon war leer, auch die Decke fehlte. "IV?" Nao hatte nicht geplant, dass sein Freund allein wach wurde. Es passte ihm überhaupt nicht, da er für ihn hatte da sein wollen. Aber viele Möglichkeiten, wohin IV verschwunden sein konnte, gab es nicht, zumal auch dessen gesamte Kleidung noch über den Boden des Wohnzimmers verstreut lag, mit Ausnahme des Hemdes, das sie gestern nicht mehr von IVs Körper gezogen hatten. Nao öffnete vorsichtig die Tür zu dem kleinen Gäste-WC im Erdgeschoss und wurde fündig. IV kniete neben der Kloschlüssel auf dem Boden und war schneeweiß, die Decke lag um seinen Unterkörper gewickelt auf den Fliesen. "Oh Gott sei Dank, du bist hier!" IV brachte die Worte nur knapp hervor, bevor er sich über die Kloschüssel beugte. Vorsichtig strich Nao über den zitternden Rücken seines Freundes. Obwohl IV würgte, kam nichts hervor. Nao war offenbar zu spät gekommen, um IV zur Seite zu stehen. "Komm, mach dir das Gesicht frisch. Dein Magen ist leer," flüsterte er. "Fühlt sich aber nicht so an." IV wischte sich mit einem Stück Klopapier über den Mund und spülte es dann das Klo runter. Langsam richtete er sich auf, sich dabei immer an Nao festhaltend. Er spülte sich den Mund aus, dann schlang er die Decke fester um sich. "Du bist hier, ich bin so froh, dass du hier bist, ich dachte, du bist nicht hier, weil, als ich wach wurde, warst du nicht da und ich kann mich nicht an alles erinnern, was gestern war, ich weiß zwar, dass ich Sex hatte, und ich war auch sicher, dass es mit dir war, ich meine, mit wem sollte ich denn sonst schlafen, nicht, aber dann warst du nicht da und ich dachte, vielleicht habe ich mir nur eingebildet, dass du es warst und ich war mit jemand anderen im Bett und hab all die Sachen gemacht, Gott, Nao, das ist mir so peinlich!" "Schon gut, Krümel. Komm erstmal aus dem Bad und zieh dich an, ich mach uns schon mal Kaffee." Er gab sich Mühe, nicht zu schmunzeln. IV war verdammt niedlich, wie er so verwirrt war. Schritt für Schritt führte er IV zurück in den Wohnbereich. "Ja, anziehen... wo sind eigentlich meine... oh nein!" Entsetzt sah IV von seinen Shorts, die über einem Stapel Dosen gelandet waren, zu seiner Hose, die fast in der Küche lag. "Setz dich, ich geb dir deine Sachen." Es war Nao nun leider nicht mehr möglich, sein Grinsen vollkommen zu unterdrücken, während er IV die Shorts reichte. Etwas Farbe kam auf die blassen Wagen. "Nao... hab ich wirklich... ich meine, ich glaube, ich habe, aber habe ich auch gemacht, was ich glaube, gemacht zu haben oder bilde ich mir ein, was ich glaube, gemacht zu haben?" Obwohl der Satz für IVs Verhältnisse noch recht human lang gewesen war, musste Nao ihn erstmal sortieren. "Was glaubst du denn, hast du gemacht?" "Ich glaube, ich bin dir vor allen an die Wäsche gegangen und dann habe ich ganz dringend mit dir schlafen wollen und ich hab Sachen gesagt, wie das eine Mal letztens, aber viel doller und ich wollte es so anders als sonst und ich kann das nicht glauben, das hab ich doch nicht gemacht, aber ich glaube, es hat mir gefallen, aber ich möchte das nicht immer so, ich mag es so gern, wenn du sanft bist und wir ganz viel Zeit haben, ich kann nicht fassen, dass ich das gestern vor allen gemacht hab, das ist so peinlich, ich will im Boden versinken und mir ist schlecht und mir tun der Kopf und der Hintern weh." "Du bist so niedlich!" Nao küsste IV auf die Wange. "So, und nun zieh dich an, dann beantworte ich dir auch deine Fragen - oder was das sonst war." Mit verschämt um die Hüften gewickelter Decke stieg IV in seine Shorts. "Okay, du bist mir wirklich vor allen an die Wäsche gegangen, aber das macht nichts." Während er sprach, packte Nao die Einkäufe aus und ließ dann Wasser in den mitgebrachten Wasserkocher laufen. Er hatte für alles gesorgt - Kaffee, Saft, Rahmen und Schmerztabletten. Sogar vier Zahnbürsten hatte er mitgebracht. Und er fragte sich noch, warum seine Jungs ihn als Mama bezeichneten. "Die waren auch alle nicht wirklich nüchtern, Aoi und Uruha haben sich auch vor allen befummelt. Und Kai und Takeru, na ja, du weißt doch, wie sie sind. Die Sachen, die du gesagt hast, finde ich nicht schlimm. Es hat dir Spaß gemacht, dass hab ich gesehen und gemerkt. Es muss dir nicht peinlich sein." "Ist es aber." Kleinlaut setzte IV sich auf den Boden. Stühle gab es noch keine, eine andere Gelegenheit gab es also nicht. Das Wasser kochte, so dass Nao Kaffee in die Tassen löffeln konnte. Tassen, die er auch neu gekauft hatte. "Hier. Trink das erstmal, dann kannst du auch eine Tablette gegen die Kopfschmerzen nehmen." "Danke. Ich trink nie wieder was, ganz sicher nicht, das ist nicht schön und wenn ich dann nicht weiß was ich mache sollte ich das eh nicht tun, findest du nicht auch?" "Du musst vor allen Dingen erstmal alt genug werden, um was zu trinken. Ich bin schuld, dass es dir jetzt so geht, ich hab nicht aufgepasst." "Ich bin alt genug, ich brauch keinen Aufpasser wie ein kleines Kind, ich hab nur zuviel getrunken und es war meine Entscheidung, mehr als ein Glas zu trinken, da kannst du nichts für, ich bin schon allein schuld dran." "Trotzdem," beharrte Nao. "Ich will auf dich achten, einfach, weil du mir sehr wichtig bist." "Du mir auch." Ein leichtes Lächeln legte sich auf IVs Lippen, bevor er einen Schluck Kaffee nahm. "Ich mag morgen nicht auf Tour gehen." "Was? Willst du uns ohne Bassist hängen lassen, Krümelchen?" Renos Stimme kam von der Treppe herunter. Offenbar waren die Schlafmützen oben auch wach geworden. Nao fragte sich, ob er würde die Klappe halten können. Die Geräusche, die aus den Zimmern gekommen waren, waren eindeutig gewesen. Solange er mit IV beschäftigt gewesen war, hatte er sie nicht wahrgenommen, aber als sein Schatz eingeschlafen war, war Nao nicht umhin gekommen, deutliches Stöhnen und Keuchen von oben zu hören. "Nein, ich mag nur Nao nicht hier lassen," murrte IV. "Rieche ich hier etwa Kaffee?" Uruha kam mit Aoi an der Hand in die Küche, der andere Nao und Kai folgten. "Ja, ganz richtig. Noch ist Wasser heiß, ich mach aber gleich Neues warm für Rahmen." "Wo hast du das Zeug her?" Intressiert sah Aoi sich in der Küche um. "Aus dem Laden, stell dir vor, die verkaufen das da. Glückwunsch, ihr seid nun Besitzer eines neuen Wasserkochers und acht billigen Tassen und Nudelschalen sowie einer Vorratspackung Essstäbchen," zählte Nao auf. Die Jungs hatten aber auch gar nichts im Haus gehabt. Er fragte sich, wie sie eigentlich vorgehabt hatten zu frühstücken. "Das ist echt lieb von dir, danke Nao." Aoi küsste ihn leicht auf die Wange. "Ja, ja ist ja gut." Es war ihm etwas unangenehm, da er solche Freundschaftsbekundungen eher vermied. Nachdem er allen Wasser in die Tassen gegossen hatte, setzte er wieder welches auf. "Sagt mal, wo steckt denn Takeru?" "Liegt oben im Bett." Kai deutete mit dem Daumen über seine Schulter und grinste schief. "Und meint, er würde nie wieder einen Tropfen trinken." "Kann ich verstehen," nuschelte IV in seine Tasse. "Ich schließe mich an," stimmte Reno zu. "Zumindest für diese Woche. Wann wurde beschlossen, dass ich hier schlafe?" "Als du nicht ausgesehen hast, als würdest du allein aufstehen können, wieso?" Aoi pustete auf seinen Kaffee. "Totaler Blackout. Nao übrigens auch," erklärte Reno. "Völlig. Alles ab etwa Mitternacht ist futsch," bekräftigte der andere Nao. So betrunken hatte er auf Nao gar nicht gewirkt, aber da war die Schwelle bei jedem wohl anders. IV hatte genau genommen auch deutlich weniger als er selbst getrunken und beklagte Erinnerungslücken. "Na, egal." Der andere Nao zuckte die Schultern. "Ist ja nichts passiert, wir waren unter uns, also, was soll´s?" "Genau." Reno nickte heftig. "Frühstück?" Da das Wasser kochte hatte Nao keine andere Wahl, als das Thema damit wirklich fallen zu lassen. "Und ich geb eine Runde Schmerztabletten aus," grinste er. "Wer will?" Alle wollten. Welch Überraschung. Fortsetzung folgt...... Anmerkung: Ich sollte nie wieder ein Kapitel schreiben, in dem beide Naos auftauchen. Die letzten Sätze waren mistig zu schreiben. Ich hoffe, ich hab euch nicht durcheinander gebracht. Kapitel 147: Kleine Abschiede ----------------------------- Hallo! Hier ein neuer Teil, in dem nicht ganz so viel passiert. Ich weiß, ihr wartet auf bestimmte Dinge, aber die kommen noch. So schnell wie möglich. Bald ist Ani, da kaufe ich mir die Jungs dann beim Bring and Buy! Solange gehören sie mir nicht und ich verdiene auch nichts an ihnen. Kleine Abschiede Shinpei sah zu, wie Ko-ki seine Sachen recht unsortiert in den Koffer warf und nebenher noch diverse Sachen über sein Bett verteilte. Und über Shinpei, der nun mal darauf saß. Sein Freund war niedlich, wie er sich auf die Tour freute. Er konnte sich selbst ebenfalls sehr gut vorstellen, wie nervös er sein würde, wenn es das erste Mal mit Miyavi auf Tour gehen würde. Aber egal, wie putzig aufgeregt Ko-ki gerade sein mochte, Shinpei musste ihn etwas bremsen. Was er sagen wollte, war wichtig. "Shinpei, meinst du, wenn ich den ganzen Kram wieder raus werfe, kannst du dich in den Koffer quetschen?" "Nicht, wenn du vorhast, den dann immer noch zuzumachen, indem du dich draufsetzt." Das tat Ko-ki nämlich gerade und gewann den Kampf mit dem Koffer knapp. "Mist." Ko-ki zog den Reißverschluss zu und schob alle Kleidung, die nicht in den Koffer gepasst hatte, vom Bett. Dabei war so viel Unterwäsche, dass Shinpei hoffte, Ko-ki hatte überhaupt welche bei sich. "Ich finde es blöde, dass ich dann ohne dich fahren muss." Er holte sich einen Kuss, den Shinpei ihm gern gab. Aber das machte es noch schwerer, Ko-ki zu sagen, was er sagen musste. "Ko-ki," fing er an. "Was ist los?" Klang er so ernst, dass Ko-ki sofort Angst bekam? Zumindest sah dessen Gesicht so aus. Shinpei seufzte und griff nach Ko-kis Hand. "Nichts Schlimmes, keine Angst." "Gut." Ko-ki stieß die Luft aus. "Ich hab kurz gedacht, du hast vor, mit mir..." "Nein," unterbrach er ihn und schüttelte den Kopf. "Sicher nicht, aber ich muss dir trotzdem was Wichtiges sagen." "Ich höre." Ko-kis Vorfreude war wie weggewischt, ernst sah er Shinpei unter pinken Haaren hervor an. "Versteh das bitte nicht falsch, ich will auf gar keinen Fall mit dir Schluss machen, aber ich... also... ich denke... ich sollte wieder mehr in meiner eigenen Wohnung sein." Jetzt war es raus. "Wieso? Ich finde es toll, dass wir immer hier sind." Unsicher sah Ko-ki ihn an. "Oder ist es doch ein Schlussmachen auf Raten?" "Nein, Blödsinn!" Shinpei hatte gewusst, dass er es nur falsch rüberbringen konnte. "Ich bin glücklich mit dir, wirklich glücklich!" Verlegen kratzte er sich am Kopf. "Wenn ich ehrlich bin, ich hätte nicht gedacht, mit einem Kerl so glücklich sein zu können. Bin ich aber. Ich bin richtig verliebt in dich und will mit dir zusammen sein." "Warum sagst du dann sowas?" "Ich zahle seit Monaten Miete dort und geh nur zum Lüften, Post holen und Wäsche wechseln in die Wohnung, das bringt es nicht wirklich. Und ich sollte auch mal lernen, allein zu leben." "Du kannst auch hier einziehen, oder ich zieh zu dir," schlug Ko-ki vor. "Wenn´s daran liegt, dass es hier zu klein ist und so. IV und Nao ziehen ja jetzt auch in eine größere Wohnung." "Darum geht es gar nicht." Shinpei schüttelte den Kopf. "Worum denn dann?" Ko-ki sah traurig aus, als habe er Angst, allein gelassen zu werden. Shinpei konnte das verstehen, aber für ihn gab es keine andere Möglichkeit. "Weißt du," begann er. "Ich habe Miwako gleich nach der Schule geheiratet und wir sind zusammen gezogen. Vorher hab ich bei meinen Eltern gelebt, jetzt bin ich dauernd hier - ich hatte noch nie eine eigene Wohnung. Du bist jünger als ich und lebst allein. Das will ich auch mal. Ich will heim kommen und meine Sachen auf den Boden werfen können. Ich will mein Geschirr so lange stehen lassen können, bis ich abwaschen muss, weil nichts mehr sauber ist. Ich will so lange wie möglich in der Wanne liegen ohne daran denken zu müssen, dass noch wer ins Bad wollen könnte. Ich will die Wände so streichen, wie sie mir allein gefallen. Ich will Möbel haben, die nur mir gehören, ich will auch mal Abende allein vor den Fernsehr verbringen. Ich will mir abends um zehn Essen kochen, wenn ich Hunger habe. Ich will Dates mit dir haben, mich mit dir verabreden und mal hier und mal dort schlafen. Das hab ich alles noch nie haben können, verstehst du? Ich denke auch, es wäre gut für uns, wenn wir uns nicht ständig sehen, ich will nicht wieder den selben Fehler machen und zu früh zusammen ziehen. Das machen wir aber eigentlich gerade." Langsam nickte Ko-ki. "Ich enge dich ein, oder?" "Nein!" Energisch schüttelte Shinpei den Kopf. So war es doch gar nicht! Er griff nach Ko-kis Händen. "Überhaupt nicht! Es ist einfach etwas, das ich mal gemacht haben muss. Vielleicht nicht mal für lange, aber eine Weile will ich allein leben. Ich werde trotzdem hier sein, du wirst bei mir sein, aber ich möchte, ich MUSS einfach eine Weile mal in einer eigenen Wohnung leben." Er küsste Ko-ki heftig. "Ich liebe dich, das weißt du doch?" "Ja." Mit leicht roten Lippen und Wangen nickte Ko-ki erneut. "Und wenn ich wieder von der Tour zurück komme, bist du dann weg?" "Nein." Shinpei zuckte die Schultern. "Wenn du wieder hier bist, bleibe ich die Nacht hier. " "Wirklich?" "Klar." Einem Impuls folgend warf Shinpei Ko-ki auf den Rücken und sich über ihn. "Dann werde ich dich so vermisst haben, dass ich vermutlich gar nicht in meine Wohnung will." "Ich vermiss dich jetzt schon," gestand Ko-ki. "Ich hab mich so daran gewöhnt, dass du hier schläfst und bei mir bist." "Noch bist du ja nicht weg." Shinpei streichelte Ko-kis Wange und küsste ihn dann sanft auf die Stirn. "Und ich bin auch hier." "Ja, bist du." Lächelnd schloss Ko-ki die Arme um Shinpei. Bevor er auf Tour ging, wollte Shinpei seinen jungen Freund noch einmal ganz für sich haben. Er schob eine Hand unter Ko-kis Shirt. "Hm, so zielstrebig heute?" "Ja." Ein Kuss auf Ko-kis Hals folgte. "Du hast mich ziemlich auf den Geschmack gebracht, weißt du?" Auch wenn es noch nicht ganz klappte mit dem Sex, waren die Möglichkeiten, die sie hatten ohne bis zum Letzten zu gehen, sehr angenehm. "Geschmack von Sex zwischen Männern?" Grinsend drückte Ko-ki Shinpeis Hintern mit beiden Händen. "Nicht ganz." Er lächelte, dann fuhr er mit der Zungenspitze über Ko-kis Lippen, spielte etwas mit dem Ring in der Unterlippe. "Nur auf deinen Geschmack." Und davon wollte er sich noch ein wenig holen, bevor Ko-ki in wenigen Stunden weg musste. "Uff," machte Shin und rollte sich etwas zur Seite, bevor er auf dem Rücken liegen blieb und Zekuso angrinste. "Langsam sollten wir damit aufhören ich packen kann." "Wieso?" Zekuso schaute auf den Wecker. "Wir liegen hier doch erst seit... Freitag nach der Party." "Ja, und es ist Sonntag." Shin lachte. "Sind wir wirklich das ganze Wochenende nicht aus dem Bett gekommen?" "Doch, sind wir." Mit den Fingern begann Zekuso aufzuzählen. "Wir waren duschen und auch so mal im Bad, wir haben uns Essen und Trinken aus der Küche geholt und den Film im DVD-Player gewechselt." "Intressant, was du unter Film verstehst." Shin pieckste seinem Freund in die Seite. "Ich hab vor diesem Wochenende nicht gewusst, wie viele Pornos mit leckeren Männern es gibt." "Das waren noch nicht mal alle, die ich hab." Zekuso lachte auf. "Übrigens warst du sogar zweimal angezogen, als du das Essen vom Lieferdienst angenommen hast." "Stimmt, ich erinnere mich. Aber du hast es nicht für nötig gehalten, dir mal was überzuziehen." "Nö, wir hätten es mir eh ganz schnell wieder ausgezogen." "Allerdings." Shin rollte sich über Zekuso und küsste ihn. "So mag ich dich auch am Liebsten - nackt, ohne einen überflüssigen Fetzen Stoff am Leib." "Danke," sagte Zekuso überraschend ernst. "Wofür?" Shin war verwundert. Er wusste, dass Zekuso wusste, dass er ihn schön fand. "Dafür, dass du mich mit zu der Party genommen hast." "Das war doch klar. Die anderen haben ihre Freunde doch auch dabei gehabt." "Eben drum." Trotz seines Lächelns schob Zekuso sich unter ihm herraus und setzte sich auf. "Es war das erste Mal, dass du mich vor anderen als deinen Freund gezeigt hast. Es ist dir nicht mehr peinlich, mit mir zusammen zu sein." "Das war es noch nie." Auch Shin setzte sich auf. "Es war nur immer schwer für mich, mit einem Mann zusammen zu sein. Ich bin nicht so erzogen worden, dass es normal ist." "Denkst du ich?" Etwas bitter lachte Zekuso auf. "Was glaubst du, warum ich meinen Eltern aus dem Weg gehe, soweit es geht? Wenn sie merken, dass die Kleidchen nicht nur Verkleidung für die Arbeit sind, sondern ich wirklich auf Männer stehe, war es das mit dem guten Verhältnis." Shin legte die Hand auf Zekusos nackten Rücken. Wie schmal sein Freund war erstaunte ihn immer wieder. "Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht hab." "Schon okay." Er legte den Kopf an Shins Schulter. "Weißt du, dass das hier das erste Wochenende war, an dem wir uns nicht angeschrieen haben?" "Stimmt." Shin lachte. "Sieht ja fast so aus, als würden wir uns zusammenraufen." "Ich versuche ja auch, dir nicht irgendwelchen Blödsinn zu unterstellen. Aber..." Zekuso verstummte mitten im Satz. "Sag schon," forderte Shin ihn auf. "Nein, dann gibt es nur wieder Streit." "Meinst du? Was willst du denn sagen?" "Es ist dumm und blöd, und damit unterstelle ich dir schon wieder was." Zekuso schüttelte den Kopf. "Ich will das Wochenende nicht auf den letzten Minuten verderben." "Irgendwas liegt dir quer," stellte Shin fest. "Sag es mir, sonst sorgt es nur für Stress, weil es in dir schmorrt." Er war selbst erstaunt, wie gut es plötzlich mit seiner kleinen Zicke lief. Das wollte er nicht wieder verlieren und war darum bereit, sich das eine oder andere anzuhören und zu schlucken. "Ich hab Angst, dass dir auf der Tour einfällt, dass du doch lieber Frauen willst - es ist so einfach, sich nach dem Konzert einen Fan mit ins Hotel zu nehmen." "Nicht mein Stil," grinste Shin. "Um mit wem zu schlafen, muss ich ihn kennen." "Ja, eben! Das ist das andere! Reno ist so verdammt heiß, ich könnte die Finger nicht still halten, wenn ich mit ihm in einem Zimmer schlafen würde." "Dann verspreche ich dir, nicht mit Reno ein Zimmer zu teilen, okay?" Grinsend drückte er Zekuso an sich. "Ich hab dich auch früher nie betrogen, das weißt du doch?" "Ja." Zekuso nickte. "Ich schließe von mir auf dich, das ist das Problem. Nur weil ich bei Stress immer gleich mit irgendwem in die Kiste hüpfen muss, hab ich Angst, dass du das auch machst. Und dann würden wir uns wieder streiten und beschimpfen und ich würde Schluss machen, mit jemandem ins Bett gehen und entweder wäre dann alles vorbei oder würde wieder von vorne anfangen." Es schien Zekuso wirklich auf der Seele zu liegen. Auch, wenn Shin nicht ganz verstand, wo nun schon wieder das Problem lag. "Weiß du," begann er. "Niemand auf der Welt kann mich so zur Weißglut treiben wie du. Aber es läuft doch gut zwischen uns, ich werd dich nicht betrügen. Und Reno find ich gar nicht so heiß, ich mag süße Menschen lieber." "Dann mach ich mir jetzt Sorgen, dass du mit IV ins Bett steigst." "IV?" Sin lachte auf. "Meine Güte, nie im Leben! Ich geb ihm auf der Bühne zwar einen Kuss, aber das ist nur Show, das weißt du doch, oder?" "Das schon, aber du hast ihn auch lieb." "Ja, klar. Ich hab sie alle lieb, aber du hast deine Freunde doch auch lieb." "Stimmt." Der Seufzer, den Zekuso losließ, klang nach allem Leid der Welt. "Ich muss an meiner Eifersucht arbeiten. Du hast ja auch daran gearbeitet, dass du dich mit mir zeigen kannst." "Mach das." Shin nickte. Wenn Zekuso seine unbegründete Eifersucht in den Griff bekommen könnte, wäre das eine wirkliche Erleichterung für sie beide. "Und ich etwas über zwei Wochen bin ich wieder hier." "Ich melde mich aber jeden Tag bei dir, okay?" "Klar." Er war ja auch froh, dass es gut lief. "Aber ich fürchte, langsam muss ich diesen tollen Zustand hinter mir lassen und packen. Und mir was anziehen." Immerhin fuhren sie bald los. "Duschen solltest du auch. Du riechst, als hättest du das ganze Wochenende mit einem Kerl im Bett verbracht und immer wieder Sex gehabt." "Haben wir doch, du Schelm." Shin stand auf. "Kommst du noch mit duschen?" Zekuso kam mit und Shin lernte, dass er in Rekordzeit packen konnte, es aber nicht sollte, weil er ohne Socken auf Tour gefahren war. Fortsetzung folgt..... Kapitel 148: Lügen (neue Version) --------------------------------- Hallo. Dieses Kapitel kennt ihr im Prinzip schon. Es ist die überarbeitete Fassung dessen, was ich vor etwa zwei Wochen online stellte und dann wieder löschte, Gründe dazu siehe in meinem Webblog. Entschuldigt, dass es etwas holprig wirkt und es so lange gedauert hat, bis es wieder online kam. Mehr dazu unter dem Kapitel. Noch immer gehört mir niemand hier drin. Lügen Nao war mit schnellen Schritten auf dem Weg die Treppe zur Wohnung von Akiya und Shin hinauf. Er musste, musste, MUSSTE mit ihnen reden, es ging um Leben und Tod! Ein wenig außer Atem riss er die Tür auf. "Ein Glück, dass ihr da seid," platzte er heraus. "Wo sollten wir sonst sein?" Akiya legte seine Tageszeitung weg. "Wir haben frei und es ist Montag Abend." "Ja, eben!" Nao ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen. "Ich muss mit euch reden, dringend!" "Setz dich, hol Luft und trink was." Shin deutete auf einen freien Sessel, doch Nao schüttelte den Kopf. "Das kann warten, ich muss was Wichtiges mit euch bereden." "Er gibt eh nicht auf, bis wir mit ihm gesprochen haben." Akiya seufzte. "Also schieß los." Nao atmete erleichtert auf. "Wegen euch hab ich echt Mist gebaut." "Wegen uns? Sonst brauchst du dazu auch keine Hilfe." Shin lachte. "Wie schlimm ist es?" "Na, wegen euch musste ich nach der Party von Aoi und Uruha da schlafen," begann Nao seine Erklärung. "Hast du ihn etwa bei den beiden vergessen?" Vorwurfsvoll zog Shin eine Augenbraue hoch. "Nee, du warst dran mit auf ihn aufpassen," behauptete Akiya. "Blödsinn! Ich war auf der Weihnachtsfeier dran, du warst an der Reihe." Shin schüttelte den Kopf und deutete auf den anderen Gitarristen. "Du warst das, der mich auf der Weihnachstfeier im Proberaum abgelegt hat?" "Ja, ich hatte keinen Bock, dass du mir ins Auto kotzt." "Dann bist du Schuld!" Wenn er am Morgen nach der Weihnachtsfeier nicht versehentlich von Reno geweckt worden wäre, hätten sie sich vermutlich nie angefreundet und das alles wäre nie passiert. "Wieso ich? Akiya sollte auf dich aufpassen!" Warum taten sie eigentlich, als würde er einen Aufpasser brauchen? Totaler Blödsinn, er kam gut allein klar. "Sollte ich nicht, ich hab ihn heim gefahren, nachdem wir vor drei Wochen im Kino waren, schon vergessen?" "Ich versteh nur nicht, was Naos Problem ist! Er hat eine Nacht auf dem Boden gepennt, na und?" "Weil ich deswegen mit Reno in einem Zimmer schlafen musste." "Wie schrecklich!" Akiya verdrehte seine Augen. "Du kommst doch echt super mit ihm klar." "Ja, schon, aber wenn ich nicht da hätte schlafen müssen, hätte ich nicht mit ihm geschlafen!" "Okay, das ist Mist," brachte es Akiya es nun doch auf den Punkt. "Wieso?" "Ich war betrunken, er auch, dann hat Kai einen blöden Spruch gebracht und irgendwie dachte ich, es wäre eine gute Idee, mit Reno zu schlafen." Ihm war schon am nächsten Morgen schleierhaft gewesen, wie er das für eine gute Idee hatte halten können. Das war ungewöhnlich, normaler Weise war er sehr davon überzeugt, dass seine Ideen gut waren, auch wenn alle anderen sie für ausgemachten Schwachsinn hielten. "Ach komm," winkte Shin ab. "Das ist Reno, da macht das nichts. Der hat hier schon mit einigen gepennt." "Hast du etwa auch mit ihm geschlafen?" "Hetero, Nao. Schon wieder vergessen?" "Wie soll man sich das hier auch merken? Ich hab mir mal eine Liste gemacht, wer auf Weibchen und wer auf Männchen steht, aber kaum, dass ich glaube, ich wäre auf dem neuesten Stand, wird wieder wer schwul." Das war nicht zum Aushalten hier mit den Beziehungen. Wenn es in dem Tempo weiterging, würden sie noch alle mit Männern zusammen sein. "Aber darum geht es auch gar nicht!" "Worum denn dann?" "Na, ich bin mit Reno befreundet!" "Irgendwie komm ich nicht mit." Shin drückte ihn nun doch in einen Sessel. "Setzen, atmen und von Anfang an erzählen, klar?" "Okay." Nao drehte die Augen zur Decke, um sich besser an den zeitlichen Ablauf erinnern zu können, ohne abgelenkt zu werden. "Reno und ich sind auf das Zimmer, wo eigentlich Kai und Takeru schlafen sollten und haben uns hingelegt. Kai meinte, wir sollen anständig bleiben oder sowas. Dann hat Reno sein Hemd nicht aufbekommen und ich hab ihm geholfen und ihm gesagt, dass ich gut im Bett bin. Und ihn geküsst, um es ihm zu zeigen. Er hat mich auch geküsst, mit Zunge und allem drum und dran und dann hab ich seine Hose aufgemacht. Ich hatte echt Lust und war schon ziemlich hart, keine Ahnung, wieso das so schnell ging, aber als er dann mit seiner Hand nach meinem-" "Spul vor, bitte!" Shin schlug seine Hände vor den Gesicht zusammen, als wäre ihm unangenehm, was Nao erzählte. "Aber du meintest doch, ich soll ganz von vorne erzählen!" Was denn nun? "Ihr hatte Sex. Gut, alles klar. Das wissen wir beide nun. Mehr brauchen wir nicht." Langsam winkte Shin ab. "Aber das ist doch das Wichtigeste an der Sache!" Nao vergrub nun seinerseits den Kopf in den Händen. "Reno war ziemlich voll und ist danach sofort eingeschlafen. Ich hab mir noch die Hose wieder angezogen und bin dann auch weggepennt. Und am nächsten Morgen wusste Reno nicht mehr, dass wir Sex hatten." "Also einfacher One-Night-Stand. Keine große Sache, es sei denn, es war Mist," grinste Akiya. "War es etwa Mist?" "Nee, es war gut. Aber es hätte nicht sein dürfen! Reno und ich sind Freunde, da hat man keinen Sex!" "Weiß er ja nicht, also lass es gut sein. Oder ist er sauer auf dich deswegen?" Ein Grinsen schlich sich auf Shins Lippen, als wüsste er etwas, was Nao verborgen war. Er kannte diese Art Grinsen sehr gut, damit wurde er oft bedacht. Weil er eben viele Dinge nicht mitbekam. "Er... denkt ich könnte mich auch nicht erinnern. Ich hab gesagt, ich hätte einen Filmriss." "Das ist doch gut." Shins Grinsen wurde breiter. "Dann lass es dabei und fang frisch mit ihm an." "Nein, nicht gut! Was mach ich denn, wenn er sich wieder erinnert?" "Stell dich dumm. Oder sei einfach wie immer," antwortete Shin. "Sehr lustig." Nao streckte ihm die Zunge raus. "Ich will die Freundschaft nicht kaputt machen, wisst ihr?" "Warum hast du überhaupt gelogen," wollte Akyia wissen. "Er wird sich doch gewundert haben?" "Ich war zuerst wach und hab gleich so getan, als hätte ich einen Flimriss," gab Nao zu. "Jeder hier weiß, dass Reno gern mal mit wem in die Kiste springt - wir haben alle mitbekommen, dass er schon bei der Party bei Yasuno mit Shou im Bett war, dann diese komische Beziehung zu Mitsuru und die halbe Nummer mit Yooh, bevor der mit Yuji zusammen kam. Ich will nicht, dass er denkt, ich wäre nur mit ihm befreundet, weil ich mir schnellen Sex erhoffe." "Aber ihr seid doch Freunde, ooooder nicht?" So, wie Akyia das O lang zog, hatte Nao das Gefühl, er wollte etwas andeuten. Sicher war er sich aber nicht. "Ja, klar. Und das soll auch so bleiben! Reno ist so nett, so lieb und wir verstehen uns klasse. Ich hab ihn wirklich gern und seit das passiert ist, mach ich mir echt Sorgen und denke dauernd an ihn." "Ach Nao." Akiya drückte ihn kurz an sich. "Wir können dir wirklich nicht helfen. Aber wenn Reno dich wirklich liebt, dann wird er dir nicht böse sein." "Wieso liebt?" Verwirrt blinzelte Nao. "Wir sind nur Freunde." "Natürlich seid ihr das." Irgendwie hatte Nao das Gefühl, Akyia nahm ihn nicht ernst. Ryoga war müde, aber zufrieden. Das Konzert war ein voller Erfolg gewesen, er hatte das Gefühl, sie alle fünf konnten stolz auf sich sein. Eine anschließende warme Dusche hatte dennoch gut getan, immerhin war es wieder empfindlich abgekühlt nach der kurzen Wärmephase vor einigen Tagen. Ihr Vorteil war, dass sie den nächsten Tag kein Konzert hatten, was eine Nacht im Hotel bedeutete. Eigentlich wollte er nur noch zufrieden ins Bett fallen und bis zum Morgen durchschlafen. Aber der blonde Haufen Haare, der schon unter der Bettdecke hervorschaute, ließ ihn daran zweifeln, dass er schnell würde schlafen können. "Reno? Bist du noch wach?" Ryoga legte sich auf seine Seite des breiten Bettes. Es war ihm ein Rätsel, warum die PSC an Hotelkosten sparte und allen Bands, mit Ausnahme von Kra weil die nur zu viert waren, immer zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer buchte. Er war schon froh, dass sich der fünfte Mann der Band nicht das Zimmer mit dem Manager oder einem anderen Staffmitglied teilen musste. Zwar machte es ihm nichts aus, mit Reno in einem Zimmer oder Bett zu schlafen, aber der Sparkurs war dann doch etwas dreist. "Hm." "Hm ja oder Hm nein, ich schlafe gerade ein?" Er grinste etwas. "Hm ja, ich bin hellwach und hab den Eindruck, noch lange nicht schlafen zu können." Diese Antwort hatte Ryoga erwartet. Reno hatte den Tag über einen abwesenden Eindruck gemacht, schon als sie am Vortag aufgebrochen waren, schien sein bester Freund bedrückt zu sein. Bisher hatte sich nicht die Möglichkeit ergeben, allein mit Reno zu sprechen und Ryoga war sicher gewesen, dass Reno nicht vor Shin, Ko-ki und IV über sein Problem reden wollte. "Hab ich mir gedacht." Er löschte das große Licht, so dass nur noch seine Nachttischlampe brannte. "So offensichtlich?" Reno drehte sich so, dass Ryoga nur noch seinen Hinterkopf sehen konnte. "Auch auf der Bühne?" "Für mich schon," sagte Ryoga leise und rückte nähr an Reno heran. Dann kuschelte er sich gleich an den Rücken des anderen. "Aber ich kenne dich auch in und auswendig. Auf der Bühne hat man nichts gemerkt, die Fans werden nichts mitbekommen haben." "Gut." Mit einer Hand schlang Reno Ryogas Arm um seine Brust. "Da ging es mir auch gut und ich hab den Mist vergessen." "Das sah man. Du warst toll heute Abend." "Und sonst nicht?" Reno kicherte leise. "Vielleicht sollte ich öfters Mist bauen, dann kann ich auf der Bühne alles wegschieben und dadurch besser spielen." "Kommt auf den Mist an. Verrätst du es mir?" "Ich hab es halt verbockt, kann man nichts machen." Reno machte dicht. "Oh nein, keine Chance. Was ist passiert, erzähl schon." "Du würdest nicht aufgeben, bis ich es sage, oder?" "Nein," schüttelte Ryoga den Kopf. "Du kennst mich doch." "Okay." Langsam drehte Reno sich um, legte seinerseits einen Arm um Ryoga, aber nicht wie dieser über ihren Decken, sondern direkt über Ryogas Haut. "Ich hab nach der Party mit Nao rumgemacht." Kurz war Ryoga davor, zu fragen, mit welchem Nao, aber er verkniff es sich. Egal, wie betrunken Reno gewesen sein mochte, er würde es nicht fertig bringen, sich an IVs Freund heranzumachen. "Und warum ist das so schlimm? Wenn er sich darauf eingelassen hat, kann er ja nicht abgeneigt sein, oder?" So ganz sah Ryoga das Problem gerade nicht. "Doch, wir waren ziemlich betrunken und am nächsten Morgen," Renos Stimme zitterte ein wenig, "hat er mich gefragt, ob ich mich überhaupt an was erinnern könnte. Er wusste nicht, warum wir bei den beiden waren." "Autsch," machte Ryoga. "Und wie hat er reagiert, als du es ihm gesagt hast?" "Ich hab gelogen. Ich hab gesagt, ich hätte auch einen Blackout und wüsste auch nicht, warum wir bei Aoi und Uruha sind." "Hm." "Du weißt, wie das mit Blackouts ist - irgendwann kommt doch mal wieder eine Erinnerung an die ganze Sache und dann bin ich sowas von im Arsch!" "Es sei denn, du bleibst dabei, nichts zu wissen." "Aber ich weiß es doch. Himmel, wenn ich nicht so viel getrunken hätte, wäre das nicht passiert und ich hätte das Problem jetzt nicht!" Traurig drückte Reno sein Gesicht an Ryogas Brust. "Komm ihm zuvor," schlug Ryoga vor. "Sag ihm, du glaubst, dich an etwas zu erinnern. Wenn er dann immer noch nichts weiß, hast du zumindest was gesagt." "Und wenn er sich erinnert? Und mich für einen blöden Aufreißer hält, der ihn ausgenutzt hat?" "Hör mal zu, so eine Tour passt nicht zu dir!" Ryoga hob Renos Kopf an, dass er ihn ansehen musste. "Nao wäre ein noch größer Depp, als er wirklich ist, wenn er sich nicht in dich verlieben würde. Mal abgesehen von deinen offensichtlichen Vorzügen, sprich deinem Gesicht und diesen Hammer-Beinen, bist du ein unglaublich toller Freund und sehr lieb, nett, nicht auf den Kopf gefallen, man kann unheimlich viel mit dir unternehmen." Reno lachte leise auf. "So wie das klingt, könnte man meinen, DU würdest was von mir wollen." "Wenn ich schwul wäre, würde ich das vermutlich auch," gab Ryoga zu. "Vielleicht wäre es gar nicht so übel, wenn Nao sich doch noch an eure Nummer erinnern würde." "Wieso?" Ryoga streichelte Reno über die Wange. "Das was letzten zwischen uns war," begann er, wurde aber unterbrochen. "Du meinst den Sex, oder?" "Ja, genau. " Er lächelte. Dann wurde ihm klar, dass er und Reno wie ein Paar umschlungen im Bett lagen. Der hübsche, gerade so traurige, Reno. "Du hast mir das ja oft angeboten, mehr oder minder ernst. Ich hab da auch drüber nachgedacht, aber ich hätte immer gedacht, es wird so eine Nummer, bei der das Bett gegen die Wand schlägt und die Nachbarn sich beschweren. Aber als es dann passiert ist, hab ich gemerkt, was für ein zärtlicher Liebhaber du sein kannst. Wäre also nicht schlimm, wenn Nao sich daran erinnert, wie schön es mit dir sein kann." "Du fandest es wirklich schön?" Überrascht blinzelte Reno ihn an. "Obwohl du keine Männer magst?" "Na, was denkst du denn?" Ryoga lachte. "Meine Reaktion war doch offensichtlich, oder?" "Allerdings." Reno kuschelte sich wieder fester an ihn. "Ich hätte nicht gedacht, dass du mich so einschätzt." "Wild?" "Nein, als zärtlichen Liebhaber." "Das bist du aber." Ryoga küsste Renos Stirn. "Du hast mir so viel Zeit gelassen und immer wieder geschaut, ob auch alles okay bei mir ist." "Ist doch selbstverständlich, du hattest ja noch nie mit einem Mann geschlafen." Reno lächelte. "Hälst du mich etwas fest? Ich glaube, das brauche ich jetzt." "Natürlich." Er streichelte über Renos Haare, den Rücken und drückte ihn noch etwas fester an sich. Langsam entspannte Reno sich etwas. Plötzlich rückte er aber wieder von Ryoga ab. "Was ist denn los?" Reno lachte auf. "Du kannst mich nicht so streicheln und vorher mit mir über unsere Nacht reden, ohne, dass ich reagiere." "Oh." Ryoga merkte, dass er wirklich etwas rot wurde. "Dann sollten wir das Thema besser lassen, was meinst du?" "Ja." Langsam nickte Reno. "Sollten wir. Oder..." Er lächelte etwas. "Oder," grinste Ryoga. Dann zog er ihn wieder dichter an sich, diesmal gleich festern. "Dann zeig mir aber bitte die Seite, die ich noch nicht kenne." "Von mir?" Renos Beine legte sich fest um seine Hüften. "Nein." Ryoga küsste Renos Hals. "Vom Sex." Fortsetzung folgt... Anmerkung: Wie viele wissen, kamen in der ursprünglichen Fassung Isshi und Izumi ebenfalls vor. Als ich es schrieb und online stellte, wusste ich nicht, dass Isshi tot war. Ich konnte diese Szene nicht so lassen, wie sie war. Ich brauchte ein wenig Zeit, um mit der Vorstellung, dass es ihn nun nicht mehr gibt, klar zu kommen. Dann habe ich überlegt und mich mit Freunden und teils ansonsten fremden Lesern beraten, wie ich mit der Geschichte, Kagrra und vor allem Isshi verfahren soll. Die ganze Band verschwinden lassen wollte ich nicht, auch werde ich seinen Tod nicht zum Teil der Geschichte machen. Ihn einfach nicht mehr auftreten zu lassen, wäre eine Möglichkeit gewesen. Jetzt habe ich mich für eine Version entschieden, in der Isshi noch ein paar Mal vorkommen wird, so, wie er für mich war und wie ich ihn in Erinnerung behalten will und hoffe, dass er es für euch alle bleiben wird. Sein Ausstieg aus dieser Geschichte wird ein schöner Ausstieg, hoffe ich. Noch verrate ich nicht, was ich vorhabe und ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass die erste Hälfte dieses Kapitels nicht ist wie gewohnt. Aber mit einem Text, in dem Isshi fröhlich herumalbert, zum Teil an dem Tag geschrieben, an dem er starb, konnte ich es nicht stehen lassen. Ich danke allen Lesern für das Verständnis. Diese Geschichte wird weiter gehen. Ich wünschte nur, Isshis Geschichte wäre noch nicht vorbei und würde ebenfalls weiter gehen. Kapitel 149: Welpen ------------------- Hallo! Mal wieder ein neues Kapitelchen von mir. Ich wollte mich mal wieder meinen entspannten Jungs widmen. Was heißt meinen, sie gehören mir ja nicht. Darum bin ich auch nicht gerade reich ^^ Viel Spaß! Welpen "Ich bin gegen das Zeug," erklärte Ruki noch einmal, während er und Reita zu ihrem Proberaum unterwegs waren. "Verstehe ich nicht, das ist eine echte Innovation, Ruki!" Reita verteidigte seinen Einkauf weiterhin. "Ein Deo mit 96 Stunden Wirkung ist keine Innovation, sondern eine Zumutung." Ruki blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wenn du das benutzen willst, bitte, aber dann schlafe auf dem Sofa." "Wieso sollte ich auf dem Sofa schlafen?" Reita blinzelte unverständig. "96 Stunden sind vier Tage. Und vier Tage sind drei zuviel um nicht zu duschen." Das wäre eklig und Ruki hatte nicht vor, neben einem ungeduschten Reita zu schlafen. "Duschen werde ich auch mit dem Deo jeden Tag. Aber ist es nicht cool, dass es so lange frisch hält?" Reita, das Opfer der Werbeindustrie. "Nein. Und beim Duschen wäscht du das Deo wieder ab und stinkst dann." "Na, nach den Duschen sprühe ich es eh wieder neu auf." "Warte mal." Ruki hob eine Hand zur Stirn. "Du kaufst dir ein Deo, was 96 Stunden frisch hält, duscht jeden Tag und sprühst es dir einmal am Tag unter die Achseln?" "Genau das ist der Plan." Reita nickte. "Anders wäre es wirklich eklig." "Und warum KAUFST du dir dann so ein Deo?" "Weil... stimmt." Reita grinste. "Darf ich wieder in unser Bett?" "Geduscht immer." Ruki grinste zurück und küsste Reita kurz. "Weißt du doch." "Wunderbar, dass ihr da seid!" Mit einem breiten Grinsen unterbrach Kai sie. Ruki zog leicht genervt die Stirn kraus. Wenn er und Reita schon mal einen dieser tollen Momente in der Firma erlebten, gab es sicher einen, der störte. Meistens Kai. "Klar sind wir hier." Reita legte einen Arm um ihn, was genau wie der öffentliche Kuss ungewöhnlich für sie beide war. Mit einem leichten Lächeln erwiderte er die Geste. "Wir haben doch gleich Probe, da sollten Ruki und ich schon hier sein." "Stimmt." Kai legte sein Strahlen auf. "Vorher müssen wir aber noch zu Takeru, der will euch was zeigen." "Neue Zahnspange," tippe Ruki. Bei Takeru musste man auch solche Sachen gefasst sein. "Sehr lustig, Ruki, aber nein. Kommt ihr?" Was blieb ihnen übrig? Schulterzuckend folgten sie Kai. "Hey, da bist du ja!" Takeru umarmte erst ihn, dann Reita so stürmisch, als hätten sie sich seit Monaten nicht gesehen und nicht erst gestern im Flur. "Hi Kleines. Was gibt es denn?" Er wollte zur Probe und loslegen. In seinem Kopf schwirrte eine Idee herum, die er den Jungs vorstellen musste. "Schau mal, wer da ist!" Takeru deutete in eine Ecke des leicht chaotischen Bandraumes. Als Ruki seinem Finger mit den Augen folgte, sah er Masato, Mitsuru, Yuji und Chiyu dort im Kreis auf dem Boden hocken. "Deine Band. Welch Überraschung." Oder war es wirklich ungewöhnlich, dass Sug komplett pünktlich im Proberaum waren? Und warum hockten sie auf dem Boden? So zugemüllt war das Sofa doch gar nicht. "Nein, dahinter! Jungs, macht mal Platz." Mit einer Handbewegung, als versuche er einen Schwarm Fliegen zu vertreiben, ging Takeru auf die kleine Gruppe zu. Vermutlich hatte er bei den Fliegen so ähnlich wenig Erfolg, aber Yuji rückte grinsend ein wenig zur Seite und gab Ruki den Blick auf einen Pappkarton frei. "Was ist... oh!" Aus dem Karton schaute ihn Lucy schwanzwedelnd an. Neben ihr lagen zwei winzige Welpen. Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Lucy trächtig gewesen war. "Sie sind knapp drei Wochen alt, da dachte ich, ich bringe sie mal mit und zeige dir die Kleinen. Immerhin gehören sie irgendwie zu 50 Prozent dir," grinste Takeru. "Wieso? Oh." Sabu-chan war ihr Vater gewesen. Daran hatte Ruki gar nicht mehr gedacht. Vielleicht auch nicht denken wollen, er konnte es schlecht sagen. Ruki schluckte und warf einen flüchtigen Blick auf die zwei Fellknäuel. "Und du hast die ganze Arbeit mit ihnen. Tut mir leid, weißt du was? Ich bezahl alles, was an Tierarzt und Futter und so weiter zusammen kommt, okay?" Es war wirklich nicht fair von ihm gewesen, Takeru und eigentlich auch Kai, die komplette Arbeit mit den Welpen zu überlassen. Jetzt, wo sie vor ihm saßen, konnte er sich auch erinnern, dass Kai ihnen vor einiger Zeit erzählt hatte, wie aufgeregt Takeru war, weil die Welpen da waren. Nur hatte er es dann schlicht vergessen. "Hä?" Verwirrt sah Takeru ihn an. "Nee, nee, das geht nicht um Geld oder sowas! Will ich gar nicht, ich wollte nur wissen, welchen der beiden Jungs du haben möchtest." "Ich will auch dringend einen nehmen," warf Mitsuru ein. "Aber wir finden, du hast Vorrang und kannst aussuchen, welcher deiner sein soll." "Lass mal," winkte Ruki ab. Keinen neuen Hund für ihn. Sabu-chan war nicht zu ersetzen. "Danke, aber nein." Er wollte schon wieder den Rückzug in ihren eigenen Proberaum antreten, fand die Tür aber von Kai verstellt und seinen Arm von Reita festgehalten. "Doch," stellte Reita klar. "Du brauchst einen Hund." "Wieso, ich hab doch dich?" "Setzen!" Reita drückte ihn an der Schulter auf den Boden, dass er direkt vor dem Karton mit den Welpen saß. Masato und Mitsuru hatten sogar Platz für ihn gemacht. Verräter. "Komm Ruki, schau mal wie süß sie sind," lockte Takeru ihn. "Ja, natürlich sind sie das, aber ich..." will keinen neuen Hund, wollte Ruki sagen. Eingentlich. Dazu kommen tat er aber nicht, denn Takeru und Masato setzten ihm je einen der kleinen Hunde auf den Schoß. Sie waren warm und weich und sahen so schutzbedürftig und lieb aus. So klein. Automatisch begann er, mit jeder Hand einen der Welpen zu kraulen. "Sie sind wirklich süß," gab er zu. Unheimlich süß. Wie konnten sie auch nicht süß sein? Es waren Welpen, und Sabu-chan war ihr Vater gewesen. Es lag in ihrer Natur, niedlich zu sein. "Allerdings." Reita stupste ihm leicht in den Rücken. Verdammt, wenn er diese Welpen noch lange auf dem Schoß hatte, würde er doch seine Meinung ändern. Der hellere der beiden Welpen entschloss sich, es ihm leicht zu machen, indem er sich Rukis Hand entzog und begann, auf ihm herumzutapsen. Er fühlte sich eindeutig nicht wohl hier. Vorsichtig setzte Ruki ihn zu Takeru. "Ich glaube, der hier mag mich nicht sonderlich." Der andere schon. Der dunkle Welpe rieb seinen kleinen Kopf in Rukis Hand. "Ach, der ist nur schüchtern." Takeru lachte, streichelte den Hund aber selbst weiter. Schüchtern war der dunkle Welpe nicht. Gerade leckte er über Rukis Fingerspitzen. "Oh, du bist nicht fair zu mir," meckerte Ruki. Das hatte Sabu-chan auch immer getan. "Wie soll ich denn dann sagen, dass ich keinen nehme?" "Der Dunkle mag dich scheinbar." Yuji lächelte. Und ja, da hatte er leider recht. Dieser Welpe sah zwar nicht aus wie Rukis geliebter Sabu-chan, aber er benahm sich so. "Ich wollte eigentlich keinen neuen Hund haben," verteidigte Ruki seine Haltung schwach. "Vergangenheitsform und eigentlich!" Takeru triumphierte. "Aber jetzt willst du schon, oder?" Rukis Haltung bröckelte wie eine Sandburg in der Brandung zusammen. "Ja, Mist! Eigentlich hab ich gedacht, nie wieder einen Hund, aber die hier sind von Sabu-chan und der ist unheimlich süß, verdammt noch mal!" Dann nahm er eben wieder einen Hund zu sich und er würde ihn lieben wie verrückt. Der kleine Kerl hier kuschelte sich jetzt schon in sein Herz. "Willst du wirklich bei mir wohnen? Bei mir und Reita meine ich natürlich!" "Schön, dass du an mich denkst." Reita grinste und setzte sich neben ihn. "Dann haben wir also wieder einen kleinen Mitbewohner, ja?" "Ja, ist gut, haben wir. Takeru? Hat er schon einen Namen?" "Nein," der Sänger schüttelte den Kopf. "Haben sie beide noch nicht, ich wollte ihnen nicht einfach Namen geben, mit denen die Besitzer dann nicht zufrieden sind." "Gut, dann..." Ruki überlegte. "Ist es doch ein Junge?" "Ein Junge, sagt der Tierart, und kerngesund." Gut zu wissen, dachte Ruki und suchte in seinem Kopf nach einem passenden Namen für den Hund. Kurz war er versucht, Takeru um einen Vorschlag zu bitten, aber wenn er nicht wollte, dass das Tier man Ende Fiffi oder ähnlich dumm hieß, musste er wohl selbst ran. "Ich denke... Hm... Koron. Ich finde, er sieht aus wie ein Koron, was meinst du, Reita?" "Total. Er sieht wirklich aus wie ein Koron." Etwas in Reitas Stimme sagte ihm, dass Reita keine Ahnung hatte, nach welchem Namen der Hund aussah, aber ihm einfach zustimmte. "Dann heißt du jetzt Koron, mein Kleiner!" Ruki hob den Welpen hoch und drückte ihm einen kleinen Kuss auf das Köpfchen. Dann setzte er ihn vorsichtig wieder neben Lucy und seinen Hunde-Bruder und sah Takeru an. "Danke." "Ist doch klar. Du hast immer einen Hund gehabt, du brauchst einen Hund." Takeru zuckte die Schultern und lächelte. Nur war Ruki nicht sicher ob er sich je wieder einen Hund angeschafft hätte, hätte Takeru ihm nicht einen der Welpen auf das Auge gedrückt. Sabu-chan war etwas ganz besonderes für ihn gewesen. "Ich meine das ernst," bekräftigte er. "Danke dafür." Irgendetwas musste er tun, um Takeru zu zeigen, dass es ihm wirklich ernst war. Ruki drückte Takerus linke Schulter, dann wurde ihm klar, dass ein Schulterdruck nicht reichte. Obwohl es nicht seine Art war wenn jemand nicht zu seinen besten Freunden gehörte, nahm er Takeru in den Arm und drückte ihn fest. "Wirklich, danke." "Gern geschehen." Takeru erwiderte die Umarmung und das war gut, denn so konnte Ruki seinen Kopf gegen Takerus legen und die Augen schließen. Nicht, dass noch jemand sah, dass sie feucht geworden waren. Ein wenig müde schloss Aoi die Glastür vor dem Kamin. Er und Uruha hatten den ganzen Tag damit verbracht, ihre Sachen aus den Kisten in die Schränke ihres neuen Hauses zu räumen. Ob sie damit erfolgreich gewesen waren, stand auf einem anderen Blatt, zumindest lehnte er noch immer mit dem Rücken an einem vollen Karton, der leider nicht der einzige war, der noch nicht ausgepackt war. Aber sie hatten beschlossen, es für heute gut sein zu lassen und sich ein wenig Ruhe zu gönnen. Morgen würden sie wieder zur Arbeit müssen und da ein Shooting anstand, war es besser, sie schliefen ordentlich. Aoi streckte sich und holte die beiden Tassen Tee von der Anrichte in der Küche, bevor er das Licht löschte und sich wieder auf den Teppich vor dem Kamin setzt. Mittlerweile flackerte das kleine Feuer fröhlich vor sich hin. "Hey, was machst du denn da?" Uruha kam ins Wohnzimmer. "Den Abend genießen," antwortete Aoi. "Mit Feuerchen?" "Ich wollte schon immer einen Kamin haben," gab Aoi zu. "Meine Großeltern hatten einen und als Kind fand ich ihn immer toll." "Ist auch wirklich schön." Uruha setzte sich neben ihn und lehnte seinen Kopf an Aois Schulter. "Die kleinen Monster schlafen jetzt." "Das sind keine Monster, das sind unsere Töchter." Aoi streichelte über Uruhas Haare. "Wenn sie warten, bis ich sie frisch gewickelt habe um dann eine volle Ladung reinzusetzen, BEIDE, dann schon." "Okay, dann wirklich." Er lachte leise und küsste Uruhas Stirn. "Ich hab uns Tee gemacht, hier." "Danke." Uruha nahm die angebotene Tasse und kuschelte sich an Aois Seite. "Das Feuer ist angenehm." "Ich wollte es einmal anmachen, bevor es wieder warm wird und wir bis zum Herbst warten müssen, um es anzumachen." "Gute Idee. " Nickend nahm Uruha einen Schluck Tee. "Wenn es Frühling wird, können wir uns ja einen Gartenzaun machen und den weiß anstreichen." "Damit es noch spießiger wird?" Aoi lachte. "Zumindest kommt bald das Studio, dann haben wir wieder etwas Rockstar-Gefühl im Haus." "Ich finde, wir sollten hier im Wohnzimmer ein paar Gitarren aufhängen, die E-Gitarren halt. Und ein paar Bilder von der Band." "Gute Idee. Und von den anderen auch." Er sah sich ihre kahle Wand an. "Was hälst du davon, wenn wir Fotos von allen dort anbringen? So als Kollage meine ich. Und nicht nur von uns Fünfen, wir haben so viele schöne Bilder von allen Jungs gemacht, da sind sicher welche bei, die man aufhängen kann." Die lange Wand war nur unten mit einem Regal verstellt, der Rest war frei. "Stimmt, wir könnten immer wieder neue Bilder dazuhängen, das würde richtig wachsen." "Wäre schön ja." Er stellte sich vor, wie die Wand mit den Bildern ihrer Freunde aussehen würde. "Lass uns morgen Bilder raussuchen, okay?" "Gern." Uruha begann, ihn im Nacken zu kraulen. "Sag mal, deine alte Wohnung, tut es dir leid um sie?" "Nein." Aoi schüttelte den Kopf. "Wenn Nao und sein kleiner Krümel darin wohnen, wird sie gut genutzt. Himmel, hast du gesehen, wie IV abgegangen ist, den Abend?" "Oh ja." Lachend stellte Uruha seine Tasse an die Seite. "Der war doch mal schüchtern, oder?" "Ich glaube auch. Ziemliche Veränderung, was?" "Alles verändert sich, denke ich." "Nicht alles," lächelte Aoi. "Ich bin seit Jahren in dich verliebt." "Das sollte sich auch besser nicht ändern, stimmt." So liebevoll, wie Uruha ihn anlächelte, konnte Aoi nicht anders, als ihn lange zu küssen. Uruha schmeckte noch immer absolut unwiderstehlich für ihn. So vertraut Uruhas Lippen, sein Geschmack, sein Körper, alles an ihm, war, es war immer noch aufregend und schön, ihn zu berühren. Vorsichtig schob Aoi ihre Tassen an die Seite, dann legte er seine Arme um Uruhas Schultern. Uruha erwiderte die Umarmung, rückte noch etwas näher an ihn heran. Langsam schob Aoi seine Hände höher, vergrub eine in Uruhas Haaren. Die Stimmung war perfekt, bis auf die vollen Karton neben ihnen. Er drückte Uruha vorsichtig aber bestimmt nach hinten auf den Teppich. "Was hast du vor?" Uruha blinzelte ihn schelmisch an. "Nach was sieht es aus?" "Die Babys schlafen. Wollen wir hoch gehen?" "Nein." Aoi beugte sich über Uruha und küsste ihn sanft. "Hier. Vor dem Feuer." Fortsetzung folgt........ Kapitel 150: Wahre Gefühle -------------------------- Hallo ihr Lieben! Das ist vermutlich das letzte Kapitel vor der Nichi. Wäre schön, wenn ich mal wieder wen meiner Leser dort treffen würde. Einfach ansprechen, mein Cosplay-Plan steht im Steckbrief^^ Takuma ist meiner, den teil ich nur mit Yooh, der Rest gehört sich selbst. Viel Spaß! Wahre Gefühle "Hey, komm rein, setz dich, Essen ist bald fertig. Takuma müsste auch gleich da sein," begrüßte Yooh Yuji. Yuji lächelte und schnappte sich noch in der Wohnungstür Yoohs Arm um seinen Freund an sich zu ziehen. "Nun warte mal eine Sekunde!" "Was?" "Keinen Kuss heute?" "Oh!" Yooh schlug die Hände vor das Gesicht. "Ich bin so ein Dussel! Komm her!" Yuji kam noch dazu, die Tür mit dem Fuß hinter sich zu zutreten, dann schmiegte sich Yooh bereits warm und weich an ihn und küsste ihn hefitg. "Du kannst so niedlich sein," grinste Yuji, als Yoohs Lippen sich von seinen trennten. "Entschuldige bitte." Versönlich gab er Yuji einen zweiten Kuss. "Ich war in Gedanken gerade ganz wo anders." "Beim Essen," vermutete Yuji. "Nicht ganz, bei einer neuen Wohnung." Yooh lief voran in den winzigen Wohnbereich. Ja, eine neue Wohnung, die etwas größer als ein Schuhkarton wäre, wäre gar nicht schlecht. "Marie, husch, weg da!" Als Yooh seine weiße Katze von der Zeitung scheuchte, auf der sie es sich gemütlich gemacht hatte und sich zwecks dessen bückte, zog Yuji scharf die Luft ein. An diesen Anblick würde er sich nie gewöhnen. Immer und immer wieder überraschte ihn Yoohs blankes Hinterteil unter einem der kurzen Röckchen. "Ähm, Yooh?" "Hm?" Yooh steckte sich eine Zigarette an. "Meinst du nicht, du solltest was drunter ziehen, wenn Takuma her kommt?" "Wird schwer, meine Unterwäsche liegt in der Waschmaschine im Keller." "Alles?" "Yuji." Yooh grinste und setzte sich auf den Boden. Im Schneidersitz und Yuji war sich ziemlich sicher, dass er das extra machte. "Wie oft hast du mich bisher aus Unterwäsche gepellt, bevor wir es getan haben?" "Nicht besonders oft," gab Yuji zu. An sich fand er es ganz reizvoll, gleich an alles bei Yooh zu kommen, aber er hatte auch noch nie darüber nachgedacht, dass dies fast immer der Fall war. Vorsichtig setzte Yuji sich ebenfalls. "Siehst du. Ich besitze fünf Unterhosen und die sind alle in der Wäsche." Das Grinsen wurde breiter. "Mehr nicht?" Wie konnte man mit so wenig Unterwäsche durch Leben kommen? Okay, wenn er sich Yooh ansah, ging es scheinbar wirklich. "Mehr nicht. Ich finde, sie engt mich ein, weißt du?" Mit dem breiten Grinsen im Gesicht stieg Yooh rittlings auf Yujis Schoß und schob dessen linke Hand unter seinen Rock. "So brauchen wir und nicht mit Überflüssigkeiten aufhalten und nicht lange zu warten." "Warum hat mir niemand gesagt, wie verdorben du bist, als ich mich in dich verliebt hab?" Yuji grinste nun auch und begann, seine Hand an vorgegebener Stelle zu bewegen. So langsam hatte er sich an das Gefühl gewöhnt, Yooh zu berühren. Er mochte es mittlerweile sogar gern. "Weil du keine Referenzen bei meiner alten Band eingeholt hast," flüstete Yooh an sein Ohr und leckte leicht darüber. "Hätte ich mal besser gemacht, dann..." Es klopfte. "Oh, verdammt!" Yooh sprang auf und eine Sekunde lang starrte Yuji seine noch immer gekrümmte Hand an, die gerade ihre Arbeit hatte aufnehmen wollen. Dann fiel ihm ein, dass er Takumas Besuch tatsächlich für einen Augenblick vergessen hatte. "Ich mach auf," bot er an und sah zu, wie Yooh nickend im Bad verschwand. Kaltes Wasser, tippte Yuji. "Ja, bitte?" "Ich bin´s Takuma. Macht auf!" Yuji öffnete und war froh, als Takuma gleich hereinplatzte ohne ihm womöglich die Hand geben zu wollen. Nicht, dass das üblich wäre, aber man wusste ja nie. "Wie geht´s dir? Wo steckt Yooh? Badezimmer?" Takuma ließ Yuji ein Grinsen sehen, dass er so schon an Yooh kannte. "Ich hab euch von was abgehalten, stimmt´s?" "Wie? Was?" Ertappt versteckte Yuji seine linke Hand hinter dem Rücken. "Nein!" "Oh doch!" "Hallo!" Yooh platzte aus dem Bad und umarmte seinen Sohn. Erleichtert aufatmend schob Yuji sich etwas aus dem Weg. "Hey, Daddy!" "Und? Erzähl schon, wie ist die Schule?" "Naja," begann Takuma, stellte Schuhe und Tasche ab und setzte sich an den niedrigen Tisch. "Der Unterricht ist toll! DIe ersten vier Stunden sind jeden Tag normale Fächer, dann vier Stunden fachbezogen. Ich hab ja Mode gewählt, aber einmal die Woche kann ich einen Makeup-Grundkurs machen, dann bekomme ich da auch noch was mit. Die Lehrer sind klasse, die Mitschüler auch, mir gefällt es wirklich gut da." "Das ist schön." Offenbar freute es Yooh wirklich, dass sich sein Sohn wohl fühlte. Und obwohl Yuji noch immer nicht ganz wusste, was er mit Takuma anfangen sollte, spürte er, dass er sich auch für den Jungen freute. "Und das Wohnheim?" "Das Wohnheim!" Takuma schüttelte den Kopf. "Ist ein Witz! Das Zimmer ist etwas kleiner als das hier und wir sind zu dritt darin. Aber für die Schule halte ich das schon durch." "Und wenn wir zusammen ziehen würden?" Yuji zog sich ein wenig zurück. Das war ein Vater-Sohn-Gespräch, er hatte hier eigentlich gar nichts verloren. Warum hatte Yooh ihn eingeladen, wenn er so etwas mit Takuma klären wollte? "Hier ist doch auch eng und du und Yuji braucht auch Platz für euch," winkte Takuma ab. "Auch wenn es schön wäre." "Nicht hier." Yooh zog die Zeitung, auf der Marie zuvor gehockt hatte, hervor. "Seit ich bei Miyavi arbeite, verdiene ich etwas mehr. Ich könnte eine größere Wohnung mieten und mit meinem Mehr an Gehalt und wenn ich deiner Mutter den Unterhalt, den sie jetzt für die Wohnheimmiete nimmt, nicht mehr zahle, sondern für die Miete nehme, könnten wir uns eine Wohnung leisten, in der du dein eigenes Zimmer hast." Yuji war überrascht. Yooh hatte sich das alles ziemlich genau überlegt und ihm nicht ein Wort davon gesagt. Sollte er wütend werden? Er entschied sich, dass es dafür keinen Grund gab. "Ernsthaft?" Takuma warf einen Blick in die Zeitung. "Mit dir zusammen zu wohnen wäre schon toll." "Dachte ich auch. Es war echt schön, dass du die Woche hier warst." "Ja, aber... Yooh, in den Wohnungen hier gibt es nur ein Schlafzimmer." "Das wäre dann dein Zimmer," erklärte Yooh. "Ich schlafe im Wohnzimmer. Also, wenn du willst meine ich." Für Yuji wurde die Sache immer unangenehmer. Er hatte das Gefühl, er würde stören. "Nee, du brauchst ein eigenes Zimmer!" Takuma schüttelte den Kopf. "Wenn Yuji da ist und ihr eine Nummer schiebt, will ich nicht an euch vorbei müssen, wenn ich in die Küche will." "Takuma!" Es war automatisch aus Yuji heraus gebrochen. Aber dann lachte er etwas zur Entschuldigung. "Anders geht es leider nicht, zu mehr reicht das Geld nicht." Bedauernd schob Yooh die Zeitungen weg. "Und wenn ich auch einziehen würde?" Der Vorschlag war so spontan gekommen, dass Yuji eine Sekunde brauchte um zu realisieren, dass er genau das wollte. "Quatsch, das musst du nicht, nur, damit Takuma und ich..." "Warte mal, Yooh, lass Yuji mal zu Wort kommen." Takuma hatte eine Hand erhoben und sah Yuji abwartend an. "Ich würde wirklich gern mit dir zusammen leben. Mit den Gehältern wäre eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern drin." Es war keine bewusste Überlegung gewesen. Sein Gefühl sagte ihm einfach, dass es genau das Richtige war, mit Yooh zusammen zu ziehen. "Takuma, wäre das in Ordnung?" "Daddy! Da ist ein Kerl, der dich liebt und der will mit dir zusammen leben! Und dieser Kerl ist cool und auch noch YUJI VON SUG! Ja, verdammt, lasst uns das machen! Hand drauf!" Takuma streckte die Faust in die Mitte. Grinsend stieß Yuji seine dagegen. Yooh folgte etwas zögerlich. "Ich hab keine Zigaretten mehr, ich bin gleich wieder da," stieß Yooh hervor, bevor er aufsprang und aus der Wohnung flüchtete. "Was war das denn?" Verwirrt sah Yuji Yooh nach. Im Aufspringen hatte dieser noch nach der Schachtel Zigaretten auf dem Tisch gegriffen. "Zu viel für ihn, schätze ich." Seufzend stand Takuma auf um nach dem Essen im Ofen zu schauen. "Oh man, ich hoffe, du kannst besser kochen als Yooh. Schon wieder Gemüseeintopf aus dem Ofen." "Nicht wirklich, nein." Yuji schüttelte den Kopf. "Willst du ihm nicht hinterher?" "Ich weiß nicht, ob er das will." "Er weiß nicht, dass er es will." Mit einem frechen Grinsen holte Takuma den Topf aus dem Ofen. "Geh schon, er liebt dich wirklich." Zwar war Yuji an sich nicht der Typ, der auf den Rat eines Schülers hörte, aber dieses Mal erschien es ihm angebracht. Er fand Yooh vor dem Haus mit einer Zigarette in der Hand und weinend. "Hey, nicht weinen." Yuji strich ihm über die Wange. "Entschuldige, ich weiß gerade nicht, was mit mir los ist." Yooh fuhr sich über die Augen. "Ich heule hier einfach so rum, dabei bin ich glücklich." "Ist aber eigentlich okay." Vorsichtig, dass Yooh ihm zeigen konnte, wenn er nicht wollte, schloss Yuji ihn in die Arme und küsste ihn sanft. "Ich will wirklich, wirklich mit dir zusammen leben. Die Vorstellung, neben dir aufzuwachen und das jeden Morgen, gefällt mir." "Das hab ich gar nicht verdient, ich sollte nicht so..." "Doch," unterbach Yuji ihn. "Du musst so glücklich sein. Du hast es verdient." "Yuji, du weißt nicht, auf was du dich eingelassen hast bei mir. Ich bin immer eine Schlampe gewesen, ich hab noch nie eine echte Beziehung gehabt und mit dir zusammen zu leben wäre ein riesen Schritt. So lange sind wir doch noch gar nicht zusammen, was ist, wenn du merkst, ich bin doch nicht, was du willst?" "Du bist der, den ich will." Er erinnerte sich daran, was er vor einiger Zeit zu Takeru gesagt hatte und zog Yooh ganz fest an sich, um seine Lippen an Yoohs Ohr zu bringen. "Was ich fühle, wenn wir zusammen sind, so und auch im Bett, habe ich noch nie gefühlt. Ich liebe dich, wie ich nie gedacht hätte, jemanden zu lieben. Ich will dich und niemanden anderes, verstehst du das, Yooh?" Da es schon dunkel war, konnte Yuji nur raten, wie Yoohs Augen aussahen. Er schätze aber, dass sie glücklich wirkten, denn Yooh schlang die Arme um Yujis Hals und küsste ihn heftig. "Okay," flüsterte Yooh. "Okay, machen wir es. Ziehen wir zusammen. Du und ich und Takuma." Wieder küsste er ihn hart. "Yuji, hast du eine Ahnung, wie glücklich ich bin? Ich habe einen wunderbaren Job bei einem genialen Musiker, ich habe dich gefunden und du nimmst mich so an, wie ich bin und dann kann ich jetzt auch endlich meinem Sohn ein Vater sein, vor Ort sein und dabei noch mit dir zusammen leben! Kneif mich bitte, damit ich merke, dass ich nicht träume!" Yuji grinste. "Ich hab eine andere Idee, wie ich dir zeige, dass du nicht träumst. Wenn Takuma wieder im Wohnheim ist." Eigentlich war Kazuki noch nicht so ganz klar, was Ibuki mit der Aktion bezwecken wollte, mit einer Flasche Rum, ihm und Jin bei Hikaru einzufallen. Aber er machte mit, da er sich sagte, es würde Hikaru und Reika schon helfen und wenn Ibuki Jin half, half er halt dessen Freunden. Trotzdem war es unfair, dass Jin wusste, was los war und er mit einem Menschen arbeiten musste, der keine Ahnung hatte, dass ihm geholfen werden sollte. Außerdem war es wirklich, wirklich unfair, dass Ibuki Sex mit Jin hatte, für ihn aber in der ganzen Nummer nicht mehr als Flirten heraus sprang. Gut, wenn der Plan von Ibuki heute aufging, wäre schon etwas mehr drin. Aber nicht viel mehr. Da er an vorderster Stelle stand, drücke er auf Hikarus Klingel. "Ja?" Die Stimme klang seltsam verzerrt über die Gegensprechanlage. "Hikaru, mach auf, ich bin´s Kazuki. Und Jin und Ibuki." Ein Summen ließ sie ein und Kazuki betrat zum ersten Mal das Haus, in dem Hikaru lebte. "Noch mal, wir füllen ihn also ab und dann?" Nur, damit er auch sicher wusste, was er zu tun hatte. "Dann flirtest du auf Teufel komm raus mit ihm, wenn es geht, knutscht rum, er wird eh immer schmusig, wenn er was getrunken hat." Ibuki grinste ihn an, dann standen sie auch schon vor Hikarus Tür und klopften. Noch immer war Kazuki schleierhaft, wie das helfen sollte, Hikaru an Reika zu bringen. Aber knutschen war schon mal etwas. "Hi, was macht ihr denn hier?" Hikaru wirkte leicht überfahren, was auch kein Wunder war, wenn man bedachte, dass es Freitagabend war und sie eigentlich frei hatten. "Wir wollten bei mir Transformers Teil 2 schauen, aber mein DVD-Player spinnt rum," erklärte Ibuki und winkte mit der DVD. "Und da du den größten Fernsehr hast, haben wir uns gedacht, wir kommen zu dir." "Ihr hättet auch anrufen können, dann hätte ich was zu essen und trinken besorgt." Und vermutlich hätte Hikaru sich auch etwas anderes angezogen, dachte Kazuki. In dem Schlafshirt und den Boxershorts sah er zwar niedlich aus, aber eher so, als habe er sich auf einen ruhigen Abend allein eingestellt. "Nicht nötig," grinste Kazuki dennoch. "Wir haben Rum und Knabberzeug dabei, solange du Cola im Haus hast, ist für alles gesort. Aber wenn wir stören, können wir auch wieder abhauen." "Nein, kommt rein." Hikaru lächelte breit. "Cola hab ich immer im Haus, ich hol Becher." Im Wohn- und Schlafzimmer setzten Ibuki und Jin sich auf das kleinere Sofa und Kazuki machte es sich so auf dem größeren bequem, dass Hikaru sich nur vor ihn setzen konnte, wenn er den Fernseher sehen wollte. "So, Becher bitte sehr!" Hikaru stellte vier Becher mit Pokemon-Motiven auf dem Tisch. "Du bist so süß," sagte Kazuki und meinte es ehrlich, nicht nur um zu flirten. Hikaru war süß. Besonders, als er jetzt rot wurde. "Ich hol mal eine Schüssel für die Chips," nuschelte Hikaru. "Bring zwei mit, ich hab auch Gummibärchen bei," sagte Ibuki. "Ich mache solange die Drinks fertig." Das Gute an den Gläsern war, dass Ibuki Hikarus Glas zuordnen konnte - das mit Pikachu drauf. Auch konnte er nicht aus versehen Jin Rum einschänken, denn Jin sollte fahren. Bunte Gläser waren praktisch. Vor allem, wenn man in eines die doppelte Menge Rum kippen wollte. Während Ibuki die Gläser mit Cola auffüllte, zwinkerte er Kazuki zu. Jin machte sich solange schon am DVD-Player zu schaffen und legte den Film ein. "Und Schüsseln die Herren," lächelte Hikaru, bevor er den Inhalt der Beutel umfüllte. "Film startet!" Jin kuschelte sich sofort an Ibuki. Wenn er nicht gewusst hätte, dass die zwei nur spielten, Kazuki hätte ihnen sofort geglaubt, dass sie ein Paar waren. "Prost," sagte Kazuki und stieß sein Glas gegen Hikarus, bevor er sich dem Film zuwandte. Vorläufig. Die erste halbe Stunde vom Film verlief ereignislos, dann begann Hikaru zu kichern. Sein erstes Glas war leer und Ibuki hatte ihm ein Zweites gefüllt. Wie Ibuki vorraus gesagt hatte, suchte Hikaru Körperkontakt. Kazuki nahm den gern an und legte die Arme von hinten um den schmalen Körper. So wirklich auf den Film konzentrieren konnte er sich aber nicht, was weniger an Hikaru, als an der Kussorgie von Ibuki und Jin lag. Kazuki kuschelte also lieber etwas mit Hikaru, der immer öfter kicherte, egal, wie unlustig der Film gerade war. "Oh, schon vorbei?" Enttäuscht zog Hikaru eine Schnute und stellte sein erneut leeres Glas ab, um dem Fernsehr auszuschalten. "Der war echt gut," meinte Kazuki. "Ja, wie er da mit dem Auto auf der Straße und BUMM! Das war klasse!" Hikaru kicherte wieder. "Und die zwei haben gar nichts mitbekommen, schau mal!" "Nicht wirklich." Kazuki ging zum Angriff über. "Aber ich finde es schön, dass ich mal etwas mehr Zeit mit dir habe." "Du solltest sowas nicht sagen, du weißt doch..." "Klar, aber du bist halt unheimlich niedlich. Wenn ich an Reikas Stelle wäre, würde ich dich nicht an einem freien Abend allein lassen." Er lächelte ihn an und wieder wurde Hikaru rot. "Weißt du, du erinnerst mich an meinen Hamster - klein, niedlich, wuselig und runde Augen." "Hey, ich bin kein Hamster!" Empört bließ Hikaru die Wangen auf. Kazuki lachte. "Jetzt siehst du noch mehr aus wie er!" "Manno!" Grinsend schubste Hikaru ihn auf das Sofa. Das war besser, als Kazuki zu hoffen gewagt hatte. Er ließ sich richtig auf die Kissen fallen und hielt Hikaru dabei fest, so, dass er auf ihm zu liegen kam. "Ups." "Macht nichts." Er streichelte Hikaru etwas über den Rücken und Nacken. Laut Ibuki mochte er das. "Oh ja, kuscheln!" Hikaru kicherte wieder etwas, ließ sich aber auf das Kuscheln ein und rutschte sich sogar etwas zurecht, damit er besser auf Kazuki liegen konnte. Ein Glücksgriff für Kazuki und ihren Plan. Einen Moment lang kuschelte er Hikrau nur und streichelte seinen Nacken. Dann ging er zum Angriff über. "Entschuldige bitte," flüsterte er und hob Hikarus Kinn leicht an, um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. Nur ganz leicht und als keine Gegenwehr kam, legte er seine Lippen fester auf Hikarus. Wenn der andere wollte, konnte er leicht den Kopf zurück ziehen und sich wehren, aber zu Kazukis Erstaunen tat er das nicht. Im Gegenteil, plötzlich spürte er Hikarus Zunge an seiner. Wie lange ihre Küsse dauerten, konnte er gar nicht sagen, aber er erfuhr, dass Hikaru einer der besten Küsser war, die ihm je untergekommen waren. Eigentlich hätte er Stunden so weiter machen können, Hikaru nur küssen und streicheln können, aber als Kazuki spürte, dass die Küsse nicht nur ihn, sondern auch Hikaru erregten, brach er schweren Herzens ab. "Es tut mir leid," murmelte er, als er den Kopf wegdrehte. "Warum? Es... oh, Reika!" Es sah aus, als wäre Hikaru die vorgetäuschte Beziehung jetzt erst wieder eingefallen. "Ich verrate es ihm nicht," versprach Kazuki. "Wir auch nicht." Ibuki schaltete sich wieder ein. "Ich... ich glaube, ihr solltet gehen, okay?" Hikaru rappelte sich von Kazuki runter. Er hatte den kleinen Kerl nicht so durcheinander bringen wollen. Entschuldigend griff er nach Hikarus Hand. "An Reika habe ich gerade gar nicht mehr gedacht, ich konnte einfach nicht widerstehen. Wir sind doch noch Freunde, oder?" "Klar." Hikaru nickte. "Wir sind einfach etwas betrunken und Reika erfährt das hier nie, okay?" "Okay," versprach Kazuki und stand auf um seine Sachen zu nehmen. "Können wir dich wirklich allein lassen?" Misstrauisch beäugte Ibuki ihren Kobold. "Du hast ziemlich was getrunken." "Ich bin nicht das erste Mal angetrunken allein, ich schaff das schon. Kommt gut heim." Der Rauswurf war unmissverständlich. Kazuki winkte in der Tür noch einmal, bevor sie die Treppen runter gingen. "Okay, was hat das jetzt gebracht?" Kaum waren sie im Auto und Kazuki starrte auf Jins Hinterkopf, als er seine Frage loswerden musste. Was er tun sollte, war klar gewesen, aber nie, was das Ziel war. "Also mal abgesehen davon, dass ich jetzt spitz wie sonst was bin, Himmel, kann der küssen!" "Ganz einfach, Herzchen," grinste Ibuki in den Rückspiegel. "Da die zwei ja nicht wirklich zusammen sind, kann ich ihn bei der nächsten Probe herrlich damit aufziehen, dass er mit dir rumgemacht hat. Vor Reika. Und der wird dann eifersüchtig werden." "Guter Plan." Kazuki selbst grinste nun auch. "Hey, Kazuki, nicht verknallen!" Jin lachte. "Wo denkst du hin? Ich helf dem Kobold doch nur. Und dass er geil küssen kann, ist Tatsache. Und du weißt doch, was mein Typ ist." "Groß, sexy, hemmungslos," fasste Jin zusammen. "Also irgendwie wie du selbst." "Oder wie Reno, Saga oder Ibuki halt auch," sagte er. Im Rückspiegel fing er Jins Blick auf, der etwas bedeuten konnte, es aber nicht musste. "Egal, fahr mich heim. Ich brauche jetzt wahlweise eine kalte Dusche oder einen netten Film und meine Hand." Fortsetzung folgt............ Kapitel 151: Wozu man Freunde hat --------------------------------- Doch noch ein Kapitel vor der Nichi! Hab heute einfach Lust gehabt, zu schreiben und siehe da, da ist es! Wie immer, keine Rechte bei mir. Wozu man Freunde hat An sich fand Miyavi den Tag bisher ganz entspannt. Da Hiroto heute erst später als er los musste, hatte er Ami übernommen und würde sie ihm erst gegen Mittag bringen, wenn er sich auf dem Weg zu dem Shooting machte, dass Alice nine hatten. Noch war er zwar nicht im Proberaum angekommen, aber er lief gemeinsam mit Rui und Yooh, die sich über die Wohnungssuche von Yooh unterhielten, zu ihrem Proberaum. "Ganz ehrlich, ich freue mich, dass ihr zusammen zieht," bekräftigte Miyavi noch einmal. Er war sehr glücklich über die Entwicklung, die Yooh in den wenigen Monaten durchgemacht hatte. Er hatte ihn damals ausgewählt, weil er ein wirklich guter Gitarrist war und ihm ein Teil seiner Art unheimlich gut gefiel. Was ihm damals nicht gefallen hatte, war das leider schwache Selbstbild gewesen, dass Yooh von sich gehabt hatte. Miyavi war damals der Meinung gewesen, die anderen Musiker der Firma mit ihrer Art, die Sachen so zu nehmen, wie sie waren, würden ihm gut tun. Dass Yooh sich in Yuji verliebte und diese Liebe erwidert wurde, damit hatte er zwar nicht gerechnet, aber damit, dass die Jungs ihm austreiben würden, sich für wertlos zu halten schon. Er hatte auch gehofft, dass sich Yoohs Bild von sich selbst als Schlampe verändern würde. Und nun würde er sogar als Vater in einer festen Beziehung leben. Oder als Mutter, so ganz war Miyavi immer noch nicht sicher, wo genau Yooh stand. "Ja, ich auch. Wenn du willst, kannst du meinen Anhänger borgen," bot Rui an. "Danke." Yooh strahlte. "Muss mir aber einen Wagen mieten, der alte Bulli ist endgültig hinüber seit dem Winter." "Was heißt hier mieten?" Rui schüttelte den Kopf. "Ich fahr gern und der Anhänger passt auch sicher an mein Auto, also lass gut sein mit sowas." "Ehrlich?" Ein wenig ungläubig sah Yooh zu Rui hinüber. "Glaub uns schon, Yooh. Und Umzugshelfer bekommst du auch ohne Probleme hier." Nebenher suchte Miyavi den Schlüssel zum Proberaum heraus. Als er ihn jedoch im Schloss umdrehte, sprang die Tür sofort auf. Eine Sekunde lang wollte er fragen, wer bitte vergessen hatte, abzuschließen, dann sah er Shinpei auf dem Sofa schlafen. "Oh," entfuhr es ihm lauter als geplant. Sofort schreckte Shinpei hoch. "Was? Oh, verdammt, ich hab verschlafen." Shinpei fuhr sich über die wirren Haare und schlug die dünne Decke zur Seite. Er trug einen Schlafanzug. "Warum schläfst du denn hier?" "Ich bin gestern noch mal wieder gekommen, um an einer Idee zu arbeiten und dann war es zu spät um heim zu fahren." Der Drummer gähnte. "Die Idee war aber nicht so gut. Ich mach mich frisch, dann können wir los legen." Winkend verschwand Shinpei mit seinem Rucksack in der Hand zur Toilette. "Okay, wer glaubt noch, das hier was faul ist?" Miyavi sah den Rest seiner Band an. "Ich." Yooh nickte. "Warum hat er einen Schlafanzug dabei, wenn er an einer Idee arbeitet?" "Und offenbar Waschzeug?" Rui schüttelte den Kopf. "Ich geh zu Nami und besorg uns allen Kaffee. Und dann kümmern wir uns um den Schlagzeug-Floh." "Gut," stimmte Miyavi zu. Dann legte er die Kuscheldecke zusammen. Für kurze Nickerchen hatten sie, wie fast jede Band, einige Decken im Proberaum. Aber sie waren eigentlich nicht dafür gedacht, eine ganze Nacht darunter zu verbringen. Er machte sich Sorgen um Shinpei. "Nicht mal ich hatte früher Waschzeug bei, wenn ich bei einem Kerl gepennt hab." Yooh schüttelte den Kopf. "Okay, meist bin ich auch abgehauen, wenn wir fertig waren." "Er hat geplant hier geschlafen, das ist klar." Miyavi fragte sich, ob es die erste Nacht war, die Shinpei auf ihrem Sofa verbracht hatte oder es schon diverse Nächte gewesen waren. War Shinpei in den letzten Tagen als Erster da gewesen? Er versuchte sich zu erinnern, kam aber nicht darauf. "Komisch." Yooh setzte sich. "Ich hatte gestern nicht den Eindruck, dass was mit ihm nicht okay wäre." "Ich auch nicht. Mal abwarten." Mehr konnten sie nicht machen, bevor Shinpei nicht wieder da war. Dann würden sie ihn in die Mangel nehmen, ganz klar. Miyavi sah es als seine Pflicht an. Als Freund und Chef. "Macht ihr mal die Tür auf? Vier Becher Kaffee tragen sich nicht von allein zu euch," ließ in dem Moment Rui vor der Tür verlauten, doch bevor Miyavi sie hatte öffnen können, ging sie bereits von außen auf. Shinpei hielt Rui die Tür auf und lächelte, fast wie sie es von ihm kannten. "Shinpei, setz dich." Er klopfte neben sich auf die Kissen. Ergeben setzte Shinpei sich, einen Kaffee in der Hand. "Ich bin gestern zu faul zum heimfahren gewesen, mehr nicht," behauptete er. "Erzähl das deiner Großmutter." Miyavi sah ihn fest an. "Was ist los? Warum schläfst du hier?" "Nichts, wirklich." Etwas zu viel Nachdruck, wie Miyavi fand. "Sag schon. Was ist passiert?" Auch Rui ließ nicht locker. "Nichts, ich..." "Ja, ich hab auch immer einen Schlafanzug in meiner Handtasche, klar." Yoohs Blick machte klar, dass er Shinpei kein Wort glaubte. "Ach Scheiße, Mensch!" Genervt schlug Shinpei auf sein Knie ein. "Ihr gebt doch nicht auf, oder?" "Nein, tun wir nicht. Also?" Miyavi legte ihm eine Hand auf den Rücken. Wie es aussah, war Shinpei kurz davor, loszuweinen. "Als ich gestern heim kam, hatte ich Post. Ich bin jetzt geschieden. Toll, oder? Und dann wollte ich nicht in unserer alten Wohnung sitzen, versteht ihr?" Jetzt schluchzte Shinpei wirklich. "Klar. Warum hast du nicht angerufen, du hättest zu mir und Hiroto gekonnt?" "Ich wollte nur auf was einschlagen." "Zum Glück bist du Schlagzeuger," lächelte Yooh. Er lehnte sich an Shinpeis Seite. "Vergiss die dumme Kuh. Sei froh, dass du sie los bist." "Bin ich ja!" Trotzdem wischte Shinpei sich über die nassen Augen. "Aber jetzt ist wirklich klar, dass es alles in Fehler war. Ich wollte nicht in der Wohnung sein. Als ich mit ihr hergekommen bin, haben wir die Wohnung zusammen bezogen und nun kommen meine Scheidungsunterlagen da an. Und das ausgerechnet dann, wenn Ko-ki nicht hier ist, verdammt noch mal!" Vorsichtig legte Miyavi einen Arm um die schmalen Schultern. "Wie lange ist er denn noch weg?" "Ende der Woche ist er wieder hier, dabei würde ich ihn jetzt so gern in den Arm nehmen." "Vermisst du ihn oder Miwako?" Rui hockte jetzt vor Shinpei auf dem Boden. "Ihn," sagte Shinpei fest. "Über sie bin ich hinweg, aber durch diese blöden Papiere ist alles wieder hoch gekommen. Es tut so weh, dass sie mich nie geliebt hat, scheinbar." "Ich versteh die Frau nicht." Yooh schüttelte den Kopf. "Wie kann man dir so etwas antun?" "Wenn du willst, kannst du wirklich bei mir und Hiroto bleiben, bis Ko-ki wieder da ist," bot Miyavi an. Er konnte sich entfernt vorstellen, wie schlecht es Shinpei gerade gehen musste und wollte ihn nicht allein lassen. "Hier schläfst du zumindest nicht wieder." "Ich will euch nicht stören." Shinpei wischte sich noch einmal über die Augen und trank dann einen Schluck Kaffee. "Und in meiner Wohnung werde ich sonst ja auch leben." "Egal, zumindest heute Nacht kommst du mit zu mir." Damit war es beschlossene Sache. "Du kommst mit und jetzt zieh dir was an, es sei denn, du willst im Schlafanzug proben." Um seine Worte nicht zu scharf klingen zu lassen, knuffte er Shinpei leicht in die Schulter und lächelte ihn an. "Okay, ich komm eh nicht drum herum, oder?" "Vermutlich nicht," grinste Rui. "Und wenn wieder was sein sollte, dann sag uns dass und versteck dich nicht hier." Miyavi hoffte, dass nicht nur Shinpei sich das zu Herzen nehmen würde. Wie Ibuki sich auf diese Probe freute. Nach dem Wochenende hatte er seinen Kollegen nicht mehr gesehen, aber jetzt konnte Hikaru ihm nicht aus dem Weg gehen. In einem Proberaum war das eher schwierig. Darum saß er gemütlich mit Minase und Kouki zusammen und trank schon mal den ersten Kaffee des Tages, bei dem er ihnen haarklein erzählt hatte, was passiert war, während sie noch auf Hikaru und Reika warteten. Irgendwie hatte Hikaru Reika davon überzeugen können, dass es für ihre Geschichte notwendig war, dauernd zusammen zur Arbeit zu kommen. "Das war nicht gerade nett von dir, das weißt du, oder?" Kouki schaute ihn streng an. "Warte ab, wie Reika reagiert, wenn er es erfährt," warf Minase ein. "Wenn er eifersüchtig wird, wird ihm vielleicht endlich klar, dass er auf den Kobold steht." "Oder wenn sich der Himmel auftut und ein Engel es ihm ins Ohr schreit." Genervt verdrehte Kouki die Augen. "Die werden es nie..." "MORGEN!" Hikaru unterbrach ihr Gespräch. "Na, Kurzer, wie war der Rest des Abends? Morgen, Reika." Ibuki grinste Hikaru frech an. Dieser wurde knallrot. "Bin früh ins Bett," nuschelte er. "Klar, wäre ich auch. An deiner Stelle aber mit Kazuki." "Wie, mit Kazuki?" Reika sah fragend von Hikaru zu Ibuki. "Hat er es dir nicht erzählt?" "Nein, hab ich nicht," gab Hikaru zu. Gott, es war wirklich niedlich, wie Hikaru unsicher auf seine Finger starrte. "Ist was passiert?" "Nein, Reika, es ist nichts passiert," wehrte Hikaru ab. Ibuki ging dazwischen. "Ja, weil Kazuki noch eingefallen ist, dass du angeblich mit Reika zusammen bist." "Okay, WAS ist passiert?" Wie schön, Reika schien leicht gereizt zu sein. "Es ist wirklich nichts passiert weiter." Hikaru lächelte leicht. "Ibuki, Jin und Kazuki sind bei mir aufgetaucht, wir haben DVD geschaut und was getrunken. Und dann hab ich etwas mit Kazuki rumgeknutscht, mehr nicht." "Sollen wir so tun, als würden wir Schluss machen?" Moment, das ging in die völlig falsche Richtung! Reika sollte vor Eifersucht schäumen, und ihm nicht das Ende anbieten! Ibuki war nicht zufrieden mit der Situation. "Nee, das war nichts, sag ich doch." Entschlossen schüttelte Hikaru den Kopf. "Ich mag Kazuki nicht mehr oder so." "Ich wäre trotzdem vorsichtig, Reika," mischte Minase sich ein. "nicht, dass dir noch wer deinen Nicht-Lover streitig macht." "Ja, klar." Reika verdrehte die Augen. "Weil ich ja auch so scharf auf diese Fake-Beziehung bin." "Tut mir leid," entschuldigte Hikaru sich. "Wir können damit auch aufhören, wenn dir das lieber ist." "Ist schon okay." Reika tätschelte ihm den Kopf. "Offenbar war dein Verdacht doch nicht ganz unbegründet. Kazuki macht dich zumindest immer wieder an." Immerhin war Reika das schon aufgefallen. Wenn nicht, hätte Ibuki arg an ihrem Bassisten gezweifelt. "Klar, unser Hikaru-chan ist ja auch niedlich ohne Ende," warf Kouki ein. Ibuki war erstaunt, von ihm Unterstützung zu bekommen. "Oder nicht?" "Allerdings." Nickend drückte Reika Hikaru an sich. Dieser wurde schon wieder rot. Wie blöd musste man eigentlich sein, um nicht zu merken, dass er in einen verknallt war? Ibuki beschloss, es damit für heute gut sein zu lassen. "Ich geh noch eine rauchen, bin gleich wieder da." Er wollte sich ihre nächsten Schritte durch den Kopf gehen lassen. Auf dieser Baustelle kamen sie gut vorran, wie es schien, aber bei Jin und Byou steckten sie in einer Sackgasse. Byou reagierte nicht mal im Ansatz darauf, wenn er und Jin sich vor seiner Nase die Zunge in den Hals schoben. Sie mussten sich etwas Besseres einfallen lassen. Gerade, als Ibuki sich seine Zigarette anstecken wollte, um in Ruhe darüber nachzudenken, wurde er mit Schwung an die Wand gedrückt. "Hey!" Vor Schreck fielen ihm Feuerzeug und Zigarette auf den Boden. "Was soll das?" Manabu und Yuuto hatten ihn an den Schulter gepackt. Sie sahen nicht aus, als hätten sie gute Laune. "Hör mal zu, Freundchen." Und Manabu zumindest klang auch nicht gerade freundlich. "Was habt ihr denn bitte?" Ibuki verstand die Welt nicht mehr. Was bitte hatten die beiden? "Zuhören, klar?" Yuuto stieß ihn fester gegen die Wand. So eine Kraft hätte er ihnen gar nicht zugetraut. "Okay," nickte er. Eine andere Wahl hatte er gerade eh nicht. "Jin ist unser Freund und wenn du ihm weh tust, hast du wirklich riesen Ärger hier." Manabu funkelte ihn böse an. "Nur, weil wir in einer Firma sind und dich eigentlich ganz nett finden, heißt das nicht, dass du machen kannst, was du willst," fügte Yuuto böse an. "Was?" Ibuki verstand immer noch nicht. "Du sagst uns jetzt besser, dass du es ernst mit ihm meinst, wir wollen ihn nicht noch einmal so am Boden sehen," forderte Manabu. "Ich... was?" "Du verstehst schon." Yuuto ließ ihn los, wirkte aber kein bisschen entspannter. "Deine Sache, die du mit Jin hast. Wenn du nur mit ihm spielst, dann kannst du was erleben." "Es wird Zeit, dass er endlich mal glücklich wird," führte Manabu aus. "Wenn du vorhast, ihn glücklich zu machen, dann ist alles in Ordnung, aber wenn nicht, dann hast du ein Problem." "Was soll das heißen, noch mal so am Boden?" Bisher hatte Jin auf ihn sehr fröhlich gewirkt. "Weißt du das nicht?" Yuuto zog eine Augenbraue hoch. "Bis vor ein paar Wochen hing er immer noch an Byou, dabei sollte ihm klar sein, dass das eine einmalige Sache war." "Ich komm immer noch nicht mit," gab er zu. Was hieß hier einmalige Sache? Manabu ließ ihn ebenfalls los. "Er und Byou sind einmal ziemlich betrunken im Bett gelandet. Für Byou war die Sache nichts weiter, aber Jin hat sich in ihn verliebt gehabt. Seit zwei Jahren geht das so, dass Jin ihn anschmachtet, aber Byou es ignoriet. Und wenn Jin nun was mit dir hat..." Manabu ließ den Satz offen, doch Yuuto führte ihn zuende. "Dann hoffen wir, dass du es ernst mit ihm meinst, er ist ein toller Kerl und hat es verdient." "Oh Jungs." Ibuki rieb sich über die Stirn. Was sollte er sagen? Dass er es ernst mit Jin meinte? Dass alles ein Spiel war, damit Jin eine Chance bei Byou hatte, weil Kazuki meinte, die wäre da? Und was zur Hölle sollte es bedeuten, dass Jin schon mit Byou im Bett gewesen war? Das hatte Jin nie erwähnt. Ibuki beschloss, nichts weiter zu sagen, als das, was er ehrlich sagen konnte. "Jin und ich haben Spaß miteinander. Ich weiß, dass er Byou liebt. Ich mag ihn, aber es ist keine Liebe. Wir sind gute Freunde, mehr nicht." Er wollte nichts von dem Plan sagen. "Warum erzählt er dann, wie glücklich er mit dir ist?" Manabu sah nicht zufrieden aus. "Fragt ihn das besser selbst. Ich weiß es, aber ich kann es euch nicht sagen, dass ist seine Sache." "Dir ist klar, dass wir dich auseinander nehmen, wenn er die Sache anders sieht, oder?" "Ja, Yuuto. Ist mir klar." Er nickte. "Kann ich jetzt eine rauchen?" "Vorläufig ja. Komm, Yuuto. Wir reden mit Jin." Manabu drehte sich weg und Yuuto folgte ihm. Ein wenig zitterten Ibukis Hände, als er sich eine neue Zigarette anzündete. Himmel, die beiden hatten ihm Angst gemacht! Aber irgendwie freute er sich, dass Jin so gute Freunde hatte, die sich um ihn sorgten. Trotzdem, er würde bald mit Jin reden müssen. Er hatte nicht gewusst, dass schon mal etwas zwischen Jin und Byou gelaufen war. Das machte alles komplizierter. Fortsetzung folgt..... Kapitel 152: Tour-Abend ----------------------- Hallo! So, mal wieder ein Kapitel von mir, in dem mir nichts und niemand gehört. Viel Spaß damit! Tour-Abend "Und es ist wirklich okay für euch?" Etwas zögernd stand Shin in seiner Zimmertür. "Ich meine, ich hab immer das Einzelzimmer." "Schon gut," winkte Reno ab. "Du musst ja mit deinem Schnucki telefonieren und da stören wir lieber nicht." "Aber ihr müsst doch auch mal... allein sein, oder?" "Nicht nötig." Ko-ki grinste. "Ich bin ganz froh, IV mal wieder dauernd um mich zu haben." "Genau, meist sind wir ja mit unseren Freunden zusammen unterwegs oder mit Takeru, die sind total lieb und alles, aber hin und wieder wil ich meinen besten Freund auch mal nur für mich haben und das habe ich gerade, darum ist es total okay, wenn du das Zimmer allein hast es sei denn, du willst nicht allein sein, dann tauschen wir natürlich, willst du das?" "Nein, IV, war nur ein Angebot. Danke euch, schlaft gut." "Werden wir, keine Sorge. Gute Nacht!" Ryoga winkte ihm noch einmal, dann nickte Shin und schloss die Tür hinter sich. Sie hatten Recht, es war angenehm, die wenigen Nächte, die sie im Hotel verbrachten, seine Ruhe zu haben. Es wunderte ihn bei Ko-ki und IV auch nicht, dass sie die Zeit zusammen nutzten, nur dass Reno und Ryoga auch kein Bedürfnis nach Ruhe hatten, war etwas seltsam. Nun, sein Problem sollte es nicht sein, wenn die vier so zufrieden waren. Shin ließ seine Schultern kreisen um die Muskeln zu entspannen und warf dann seine Kleider auf den Boden. Zwar hatte er sie nach dem Konzert gewechselt, aber duschen hatte er noch nicht können. Und ein weiterer Vorteil des Einzelzimmers war es, so lange duschen zu können, wie er lustig war. Eine halbe Stunde später legte Shin sich im Bademantel auf das Bett und rief Zekuso an. "Hey Schnucki." Verdammt, er sagte das ja wirklich zu seinem Freund! War ihm bisher gar nicht aufgefallen. "Hey, wie war das Konzert? Viele Zugaben?" "Gut, aber nicht mehr Zugaben als sonst, wieso?" "Weil du so spät anrufst. Ich hab gewartet." Zekuso klang vorwurfsvoll. "Heiße Duschen sind was Tolles," antwortete Shin. Er wusste, alles was er sonst sagen würde, würde wie eine Rechtfertigung klingen und er hatte nicht vor, sich vor Zekuso zu rechtfertigen. Dazu bestand kein Grund. "Hast du allein geduscht?" "Nein, da war noch so ein Fangirl, das hab ich mitgenommen. Sie ist mit der Hand zugange gerade." "SHIN! Was-" "Was stellst du so blöde Fragen? Dann bekommst du auch blöde Antworten." Er mochte die übertriebene Eifersucht seines Freundes nicht. "Okay. Tut mir leid." Aber bockig hörte sich Zekusos Stimme immer noch an. Shin kuschelte sich seufzend unter die Decke. "Sei nicht so eifersüchtig. Du weißt doch, dass ich nicht in der Lage wäre, dich zu betrügen." "Es ist nur... du kennst mich, du weißt, dass ich das mit dir schon so oft gemacht habe und ich fürchte halt, du würdest es auch tun." "Ach, komm schon. Dann hätte ich mich sicher nicht hingestellt und allen gesagt, dass du meiner bist, oder?" "Stimmt schon." Einen Moment schwieg Zekuso. "Du fehlst mir," sagte er dann für Shin völlig überraschend. "Du mir auch," gab er zu. Er merkte, wie er ins Telefon lächelte. Da sein Arm lahm wurde, stellte er es auf Lautsprecher. "Ich bin Donnerstag wieder da." "Es ist erst Montag." "Quengelkopf." Er lachte leise. "Wir sehen uns Donnerstag doch, oder?" "Klar! Wann kommst du an?" "Ganz früh am Morgen vermutlich." "Dann sehen wir uns ja erst später am Tag." "Oder gleich, wenn ich da bin." Shin drehte sich auf die Seite. "Du hast doch den Schlüssel noch?" "Ich warte auf dich. Und halte dir das Bett schön warm." "Guter Plan." Jetzt konnte er ein Grinsen in Zekusos Stimme erkennen. "Sag mal, hast du Freitag schon was vor? Abends meine ich?" "Nö, was hast du vor?" "Wir sind eingeladen worden. Nao hat Reno gesagt, wir sollen alle zu ihrem Konzert Freitag kommen und unsere Partner sollen wir ruhig auch mitbringen." "Wieso sagt er Reno dass? Sollte Nao nicht mit IV sprechen?" "Der ANDERE Nao." Shin kicherte, als er es tatsächlich so betonte wie die alten Hasen der PSC. "Sicher, dass es dann auch diesen Freitag ist? Nicht, dass das schon war?" "Nein, ist sicher diesen Freitag. Also, kommst du mit? Kagrra live umsonst und mit Logenplätzen," lockte er. "Hm, ich wusste schon, warum ich einen Promi wollte. Soviele nette Extras." "Ach, darum ja?" "Natürlich. Dein scharfer Körper ist allerdings auch nicht unwichtig." "Spinner. Kommst du mit?" "Ja. Ich freu mich, dass du mich mitnimmst. Und ich vermisse dich wirklich." "Ich dich doch auch." "Wie sehr?" "Sehr." Shin grinste, als er bemerkte, in welche Richtung sein Freund zielte. "Mein ganzer Körper ruft schon nach dir." "Ich kann ihn hören. Ich will dich." Und dann war Shin froh, schon auf Lautsprecher geschaltet zu haben. Seine Hände brauchte er anderweitig. Als Ko-ki aus der Dusche kam, sah er IV völlig begeistert auf dem Boden hocken und ein faustgroßes, kugelrundes Mameshiba anstrahlen. "Fan-Geschenk," vermutete er. "Ja, hat mir ein Fan geschenkt, total niedlich, findest du nicht, also ich mag es, aber ich glaub, da mache ich es den Fans auch echt einfach, weil, wenn man mir was schenken will, ist ein Mameshiba immer richtig, oder ist es schwer, weil ich schon so viel habe und sie Angst haben, mir was doppelt zu schenken? Schau mal, was das hier kann!" Damit ließ IV es begeistert auf den Boden fallen, wo es anfing unter einem ziemlichen Lärm sinnfrei herumzuhüpfen. "Super," grinste Ko-ki, fing es dann aber auf. "Aber besser nicht hier, wir wollen doch nicht, dass die Leute im Zimmer unter uns sich beschweren, oder?" "Oh, stimmt, daran hab ich gar nicht gedacht und wenn sie das so hören, hört sich das sicher auch ganz anders an und dann denken die noch, wir machen hier oben sonstwas." IV lachte und nahm Ko-ki die wild zappelnde Kugel aus der Hand um sie auszuschalten. Ko-ki setzte sich auf ihr Bett und fing an, seine Haare trocken zu rubbeln. "Gefällt dir die Tour, IV?" "Klar!" Grinsend ließ IV sich neben ihn auf das Bett fallen und kuschelte sich an ihn. "Ich hätte früher nie gedacht, dass wir wirklich mal berühmt werden, ich meine, du und ich wir kennen uns schon so lange und haben schon so viel gemacht und es immer und immer wieder in den Sand gesetzt und dann passiert sowas und wir sind in einer riesen Firma und haben diese Bühnen und wir haben Fans und alles und es ist einfach wie ein Traum, das hier zu machen, mit euch." Seine großen dunklen Augen leuchteten. "Mit dir." "Ich kann es hin und wieder auch nicht glauben," gab er zu und strich IV durch die Haare. IV hatte vor ihm geduscht und seine Haare waren noch leicht nass. Er warf ihm das Handtuch über den Kopf. "Erkälte dich nicht, Krümelchen." "Besser nicht, nein," sagte IV und rubbelte ebenfalls an seinen Haaren herum. "Sind nur noch ein paar Tage, dann sind wir wieder zuhause und ich kann Nao wieder in den Arm nehmen. Ich vermisse ihn, auch wenn das hier alles großartig ist." "Mir fehlt Shinpei auch ziemlich." Ko-ki rutschte weiter auf das Bett und kuschelte sich unter die Decke. Er war müde nach dem Konzert. Nachdem IV seine Haare für ausreichend trocken befunden hatte, warf er das Handtuch auf den Boden und tat es ihm gleich. Dann löschte er zu Ko-kis Erstaunen sofort das Licht und kuschelte sich an ihn. Doch bevor er fragen konnte, was das werden sollte, begann IV auch schon zu reden. Erstaunlich langsam und normal, aber das kannte Ko-ki schon. Wenn sie unter sich waren, verlor IV in ruhigen Momenten seine Unsicherheit vollkommen. Er fragte sich, ob er das auch bei Nao tat. "Wie läuft es zwischen euch? Also, im Bett meine ich." "Ganz gut, schätze ich." Ko-ki war nicht sicher, wie er mit IV über Sex reden sollte. Selbst war er nicht der erfahrendste Kerl der Welt, aber IV hatte Sex gerade erst für sich entdeckt und alles war neu und aufregend für ihn. "Schätzt du? Wie meinst du das, ich meine, entweder, es läuft gut oder nicht oder geht das auch noch anders?" IVs Hand griff nach seiner. Er drückte sie leicht, dann drehte er sich so, dass er den Bassisten in den Arm nehmen konnte. "Sagen wir mal so - wir haben Spaß und es gefällt uns beiden auch, aber du bist mit Nao mehr als einen Schritt weiter als ich mit Shinpei." "Ihr schlaft also noch nicht richtig miteinander?" "Bisher nicht, nein." Ko-ki konnte einen traurigen Klang in seiner Stimme nicht verhindern. "Aber ihr macht rum, oder?" Die fast schon kindliche Ausdrucksweise amüsierte ihn. "Oh ja, das tun wir! Es gibt so viele Möglichkeiten, eigentlich haben wir genug, was wir machen können. Aber dieser letzte Schritt, auf den freue ich mich schon richtig. Mir ist egal, ob ich oben bin oder er, es geht nur darum, es endlich zu tun." Mehr ins Detail gehen wollte er aber nicht. Allein schon, weil er es vermeiden wollte, zu sehr an Shinpei in seinem Bett zu denken, während IV sich an ihn kuschelte. "Er wird sicher bald wollen und dann wird es toll." Mit einem hefitgen Nicken unterstrich IV seine Aussage. "Ich hatte anfangs totale Angst, dass es weh tut. Aber weißt du, was Nao mit mir gemacht hat, damit es klappt? Er hat mich das erste Mal so irre heiß gemacht, dass ich nicht mehr daran denken konnte, dass es weh tun könnte und ihn nur noch gewollt hab wie verrückt. Und das will ich immer wieder, ich glaub, wenn wir wieder zuhause sind, muss ich mich gleich auf ihn stürzen, so Lust hab ich auf Nao." IV kicherte. "Ich bin schlimm geworden, oder?" "Versauter, als ich angenommen hab," grinste Ko-ki. "Darf ich dir was anvertrauen? Aber nicht lachen, okay?" "Okay, versprochen." "Auf der Party von Aoi und Uruha hatte ich zuviel getrunken und dann hab ich mit Nao rumgemacht. Vor Aoi, Uruha, Kai und Takeru! Und es war mir total egal, dass sie zusehen konnten. In dem Moment hatte ich es so nötig, dass ich da im Wohnzimmer mit Nao geschlafen hab." "VOR DEN ANDEREN?" Das schockierte Ko-ki dann doch. "Nein, nein! Die sind raus, aber ich war wohl ziemlich laut. Und, naja, fordernd." "Hat´s dir gefallen?" Jetzt grinste Ko-ki wieder. "Und wie! Ich steh total auf Nao und alles, was er mit mir macht," gab IV zu. Obwohl das nichts Neues für Ko-ki war. "Ich freu mich, dass du so glücklich mit Nao bist." Er drückte seinen besten Freund an sich. "Und dass es im Bett so gut klappt mit euch." Denn das war seine größte Sorge gewesen, als IV mit Nao zusammen gekommen war. "Bei euch wird es auch noch besser klappen, ganz viel besser, da bin ich ganz sicher!" Überschwänglich erwiderte IV die Umarmung. "IV..." keuchte Ko-ki. Himmel, war das fest! "Luft, bitte!" Es hatte Reno seinen ganzen Mut gekostet, Nao noch einmal anzurufen, nachdem dieser ihn vor ein paar Stunden angerufen und sie alle zum Konzert seiner Band am kommenden Freitag eingeladen hatte. Und nun wusste er nicht, was er sagen sollte. "Hi," brachte er hervor. Ryoga saß neben ihm auf dem Bett und streckte beide Daumen hoch. "Hey, Reno, alles klar? Passt es doch nicht?" Naos Stimme löste in Renos Bauch ein Kribbeln aus. "Doch, das passt. Wir kommen alle hin." "Schön!" Nao klang ehrlich erfreut. "Es ist uns wirklich sehr wichtig, dass alle da sind." "Alle? Ihr habt echt alle Bands eingeladen?" "Ja." "Gibt es einen besonderen Anlass?" "Ähm... also... nein." Naos Antwort war ausweichend. "Siehst du dann, okay?" "Okay." Zufrieden war Reno nicht, aber die Einladung war auch gar nicht das Thema, über das er mit Nao reden wollte. "Sag mal, bei der Party..." "Was für eine Party? Wir geben keine Party." "Die von Aoi und Uruha." "Die geben schon wieder eine Party? Für junge Eltern feiern die zwei ganz schön viel." "Nein, ich meine die letzte Party der beiden." Manchmal war es schwer mit Nao. "Ach so, sag das doch. Was ist deswegen?" Unsicher sah Reno zu Ryoga der ihm wieder anfeuernd die Daumen entgegen streckte, es dann aber vorzog, selbst eine SMS zu tippen. "Ich... also... kann es sein... das wir vielleicht was gemacht haben da?" Glückwunsch, dachte Reno. Drück dich noch etwas unklarer aus, damit Nao es auch auf jeden Fall versteht. "Klar haben wir da was gemacht! War ein toller Abend." "Ich meine, nur wir beide. Im Schlafzimmer." "Was meinst du?" Oh Gott, wenn Nao sich wirklich an nichts erinnern konnte, sollte er dann wirklich etwas sagen? "Na ja, ich schlafe eigentlich nur nackt, wenn ich... du weißt schon..." "Nichts anhabe." In letzter Sekunde hielt Reno sich davon ab, den Kopf gegen die Wand zu schlagen. "Kann es sein, dass wir beide mehr gemacht haben, als nur geschlafen?" Er wusste nicht, wie er es anders sagen sollte. "Du meinst, miteinander geschlafen haben?" Naos Stimme klang ungläubig. "Ja, irgendwie zumindest." "Nee, denk ich nicht. Mir tat zwar alles weh, aber nur vom Kater her. Also, nichts was einem danach weh tun würde. Dir?" "Mir auch nicht. Aber... ich glaube, ich erinnere mich daran, wie du..." "Das hast du sicher geträumt," fiel Nao ihm ins Wort und lachte. "Kein Wunder, so wie einige auf der Party zur Sache gegangen sind." "Bestimmt." Reno gab nach. Wenn er zu viel sagte, würde er sich verdächtig machen. Neben ihm schüttelte Ryoga den Kopf. "Sicher, warum sollten wir denn miteinander schlafen? Das ist doch irre. Ich meine, wir sind Freunde, oder?" "Genau." Er atmete tief ein. "Wir sind Freunde." "Ist sonst noch was? Wir sind hier noch am Arbeiten." "Oh. Entschuldige. Nein, ich... wollte nichts mehr." "Okay, dann sehen wir uns Freitag ja? Du kommst doch?" "Ja, versprochen." "Dann schlaf gut!" "Du auch, bis dann." Nao hatte aufgelegt. Reno starrte sein Handy an. "Nicht gut gelaufen, was?" Ryoga legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Keine Ahnung. Ich werde aus Nao nicht schlau." "Das wird niemand." "Scheiße, verdammt!" Wütend auf sich selbst warf Reno sein Handy auf die Kissen. "Warum zur Hölle verliebe ich mich in so einen... einen... Vollpfosten?" "Weil er nett ist." "Aber du bist auch nett und in dich bin ich nicht verliebt. Warum also in Nao?" Er verstand es nicht. Überhaupt nicht. Seit der Mittelschule hatte er sich nicht verliebt. Gut, er war etwas verknallt in Mitsuru gewesen, aber nicht verliebt. Das hier war anders. Eigentlich sollte es sich gut anfühlen, verliebt zu sein. Er fühlte sich nur mies. "Irgendwas hat er wohl, dass du ihn willst." "Irgendwas, sicher." Reno wollte nicht darüber nachdenken, was es mit Nao auf sich hatte. So, wie es aussah, würde er ihn nie bekommen. Also musste er sich ablenken. "Wem hast du geschrieben? Neue Freundin?" "Ach, das war nichts weiter." Ryoga winkte ab. "Nur Asami gute Nacht gesagt. Mehr nicht." Wenn Ryoga nicht reden wollte, musste er eine andere Ablenkung finden. Er legte sich auf das Bett und lockte Ryoga mit dem Zeigefinger zu sich. "Was hast du vor?" Grinsend stieg Ryoga über ihn. "Nicht an die Sache mit Nao denken." "Ich bin immer noch nicht schwul, dass weißt du?" Ryoga strafte seine Worte Lügen, indem er begann, Renos Hals zu küssen. "Und wenn das was wird, hört das hier auf." "Ja, sicher." Richtig zugehört hatte er nicht, wie auch, wenn er die gepiercte Zunge an seinem Hals spürte? Solange es ging, würde er seinen Spaß mit Ryoga haben und dann eben nicht mehr. Aber gerade ging es. Und wie es ging. Fortsetzung folgt............. Kapitel 153: Der letzte Vorhang ------------------------------- Mir gehört hier niemand. Anmerkung würden heute den Rahmen sprengen, darum lest bitte meinen Blog, hier: http://www.animexx.de/weblog/353956/490017/ Der letzte Vorhang ~~~Meine Seele wird nicht verschwinden. Und in der nächsten Welt werde ich versuchen, von dir geliebt zu werden. ~~~ (Kotodama, Kagrra, ) Die Stimmung hinter der Bühne war ausgelassen. Uruha hatte sich zwar mit dem Rest der Firma über die dringliche Einladung von Kagrra zu ihrem Tourfinale gewundert, aber er arbeitete lange genug mit ihnen zusammen, um zu wissen, dass man bei ihnen mit allem rechnen musste. Noch immer hielt er die Eleganz, die sie auf der Bühne an den Tag legten, nur für eine sehr gute Tarnung, ihre chaotischen Eigenschaften zu verstecken. Sofern man sie nicht persönlich kannte, klappte das auch ganz gut. Neben ihm saß Aoi, der gerade Kouki und Kifumi Bilder der Zwillinge zeigte. Der Stolz in Aois Stimme war unverkennbar. "Einmal Ruhe bitte!" Laut übertönte Isshis Stimme die Gespräche im Raum. Erfolgreich, alle richteten die Augen auf den Sänger, der mit dem Rest der Band eingetreten war. Sie alle waren schon geschminkt und hatten ihre Haare bereits gemacht, trugen aber noch ihre Alltagskleidung. "Danke für die Einladung," bedankte sich Miyavi für sie alle noch einmal. "Danke, dass ihr gekommen seid," antwortete Isshi. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst. Ein seltsames Gefühl beschlich Uruha. Das hier war anders, aber er konnte nicht sagen, was nicht stimmte. Sein Blick wanderte von Isshi zu Izumi. Der Drummer stand eng neben dem Sänger und drückte plötzlich dessen Hand. Ach, das war es. Uruha lächelte. Den Verdacht, dass etwas zwischen den beiden war, hatte er schon lange. Vermutlich war es Izumis Schüchternheit zu verdanken, dass sie sich erst jetzt entschlossen, die Karten über sich auf den Tisch zu legen. "Ja, es... bedeutet uns sehr viel." Akiya nickte schluckend. Uruhas seltsames Gefühl war wieder da. Auch die Gesichter von Nao und Shin wirkten angespannt. Und sie wussten so gut wie er, dass niemand sich hier fürchten musste, weil er eine Beziehung mit einem Mann hatte. Er sah sich nach seinen anderen Kollegen um. Nach und nach breitete sich auf ihren Gesichtern die Erkenntnis aus, dass etwas anders war als sonst. Die Stille war fast greifbar. Es war Keiyuu, der sie schließlich brach. "Was ist los?" Uruha hörte ihm die Anspannung an. Isshi tauschte erst einen Blick mit Izumi, dann mit Nao. Beide nickten leicht, wobei Nao sich über die Augen wischte. Auch Shin und Akiya nickten. "Das hier," begann Isshi und schluckte dann. "Das hier heute ist nicht das Tourfinale. Es ist das Finale von Kagrra. Morgen gibt es Kagrra nicht mehr." Uruhas Magen krampfte sich zusammen. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß ausbrach. Sein Herz raste, als er versuchte, die Worte er verstehen, die Isshi gesprochen hatte. Und sie zu verarbeiten. Er war nicht der Einzige, der Schwierigkeiten hatte. Als er zu Aoi sah, sah er, wie weiß dessen Gesicht geworden war. "Was?" Miyavi fasste sich als Erster wieder soweit, dass er sprechen konnte. "Ihr hört auf?" "Ja," bestätigte Izumi. "Heute ist unser letztes Konzert." "Aber... warum?" IV starrte sie mit offenem Mund an. "Wir haben es so beschlossen," antwortete Shin. "Warum?" Shou wiederholte IVs Frage. "Es gibt viele Gründe," antwortete Isshi. "Einer davon ist, dass Izumi und ich morgen Japan verlassen werden." "Ich wiederhole: WARUM?" Shou schüttelte den Kopf. "Ihr könnt doch nicht einfach alles hinschmeißen!" "Doch." Nao nickte fest. "Das können wir. Und wir haben es schon getan. Es ist alles klar, das hier ist wirklich unser letztes Konzert." "Wann habt ihr das beschlossen?" Yasuno war unter seiner Bräune blass geworden. "Keine Ahnung," gab Isshi zu. "Ich denke, jeder von uns hat diesen Entschluss in der letzten Zeit getroffen und vor einer Woche haben wir dann gesagt, dass heute das Finale ist." "Aber die Fans! Was werden die sagen?" "Sie werden es erst morgen erfahren," sagte Isshi und seine Augen strahlten plötzlich. "Das heute Abend wird das größte und beeindruckenste Konzert, dass wir je gegeben haben. Wir wollen mit einem großen Finale gehen und nicht irgendwann vor halbleeren, kleinen Hallen spielen. Die Fans sollen einen unglaublichen Abend haben. Also twittert mir keiner von euch, was wir euch eben gesagt haben." Dabei sah er Aoi an und zwinkerte ihm zu. "Okay." Miyavi nickte. "Aber warum wollt ihr beide das Land verlassen?" "Ja, hast du was verbrochen und bist auf der Flucht?" Keiyuu lächelte, aber es erschien Uruha unsicher. "Nein." Isshi lachte auf. "Wegen der paar Starfzettel, die ich noch zahlen muss, verlasse ich das Land sicher nicht. Wir wollen es einfach." "Unser Flieger geht um 3 Uhr heute Nacht," fügte Izumi an. "Wohin?" Endlich brachte Uruha wieder etwas heraus. Seine Kehle fühlte sich trocken an. "In unser Paradies," schelmisch lächelte Isshi. Es war klar, dass sie keine andere Antwort bekommen würden. "Bitte habt heute Spaß." Akiyas Blick glitt über ihre Gesichter. "Wir wollen euch alle dabei haben. Ihr seid uns wichtig. Nur respektiert, dass wir nicht mehr dazu sagen, warum und wieso wir aufhören." "Gut." Ruki nickte. "Ich gehe davon aus, ihr hab euch das gut überlegt." "Sehr gut," sagte Izumi. "Bitte geht auf eure Plätze. Wir müssen uns noch umziehen. Und heute wollen wir die Fans auf keinen Fall warten lassen." "Okay." Sichtlich nicht wissend, was er sagen sollte, nickte Kai. "Sehen wir euch noch, bevor ihr abfliegt?" "Wenn wir uns jetzt von euch verabschieden, könnten Isshi und ich vor lauter Tränen nicht auf die Bühne," lächelte Izumi. Shin öffnete die Tür zum Flur um ihnen allen unmissverständlich klar zu machen, dass sie ein letztes Mal vor dem Auftritt allein sein wollten. Mit einem seltsamen Gefühl im Magen sah Uruha zu, wie Isshi und Izumi sie alle ansahen und ihnen zulächelten, als sie an ihnen vorbei gingen. Er tauschte einen Blick mit Isshi und musste die Tränen zurück drängen. "Uruha?" Aoi nahm seine Hand. Still gingen sie mit als letztes den Gang zu ihren Logenplätzen hinauf. "Kannst du dir die Firma ohne die Jungs auch nicht vorstellen?" "Überhaupt nicht," gab er zu. "Sie waren immer da und irgendwie... unsere Mentoren, oder?" "Allerdings." Aoi nickte. Vor ihnen stand Kai mit Takeru in der Tür zur Loge. Takeru liefen Tränen über das Gesicht. "Ich kann einfach nicht fassen, dass es keine Musik mehr von ihnen geben wird," murmelte Takeru erstickt. "Die bringt mich immer runter, wenn ich total überdreht bin." Kai schloss ihn in die Arme. "Das geht nicht einfach so, ich muss ihm noch was sagen, ich platze sonst, das kann der doch nicht machen!" IV platze aus der Tür und schob Nao, der ihn am Arm hielt, unsanft zur Seite. "IV, warte, wenn..." "Ich MUSS das machen, klar?" Uruha ließ Aois Hand los und rannte mit IV gemeinsam zurück. Wenn der kleine Kerl den Mut hatte, Isshi zu sagen, was er von dem Ganzen hielt, dann er sicher auch. "Isshi!" Sie fanden ihn allein vor der Gaderobe, noch in zivil, eine Zigarette rauchend vor. "Okay, mit der Kombination habe ich nicht gerechnet," lächelte er. "Aber ich sag es euch gleich - es ist alles entschieden." "Aber du kannst dich doch nicht einfach aus dem Staub machen, das geht nicht, was ist mit den Fans, mit uns, ich dachte, wir sind sowas wie eine Familie, du kannst nicht gehen!" IV war nicht laut, aber die Worte platzten heraus. "Geh nicht," bat Uruha nur. "Ohne dich... ist es nicht wie sonst. Wir brauchen dich," gab er zu. "Du hast immer ein Ohr für jeden von uns, ich weiß nicht, wem du alles geholfen hast." "Genau." IV nickte. "Du bist doch immer für alle da gewesen, wie soll das jetzt werden?" Isshi drückte seine Zigarette aus und legte beiden eine Hand auf den Arm. "Ihr braucht mich nicht mehr. Ihr seid erwachsen. Niemand hier ist auf mich angewiesen. Und das müsst ihr alle endlich lernen." "Und wenn wir dich einfach als Freund hier behalten wollen? Du wirst mir schrecklich fehlen," gab Uruha zu. "Ihr mir auch. Alle." "Ich werd dir nie vergessen, was du damals zu mir gesagt hast, als ich zu dir kam wegen der Zwillinge." "Ich dir auch nicht, also nicht das, aber das andere, du weißt schon, was ich mein, oder, weil ich bin total über den Haufen und ich weiß, dass dich das nervt, wenn ich so rede, aber ich kann das gerade nicht anders, weil ich nicht fassen kann, dass ihr aufhört, das kann ich einfach nicht fassen, ich meine, ich liebe eure Musik und kenne sie schon ewig und euch zu kennen ist eine Ehre für mich und dann heute dabei zu sein, das ist... unglaublich." Uruha legte den Arm um IVs breite Schultern. "Danke." Isshi nahm IV wieder aus Uruhas Arm und drückte ihn fest. "Einen Rat hab ich doch noch für dich, Krümel: Diese Stärke, die behalt dir bei." Dann küsste er ihn auf die Stirn, bevor er Uruha in die Arme schloss. "Auch noch einen Rat für mich?" Es schnürrte Uruha die Kehle zu. "Einen letzten Rat, okay. Bleib genauso, wie du bist." "Du bist verrückt, Isshi." "Ihr doch auch, oder?" Langsam lößte Uruha sich aus der Umarmung, während er Isshi seinerseits einen Kuss auf die Wange drückte. Dann ging er mit IV zurück zur Loge, ohne sich umzudrehen. Er wusste, wenn er das tat, würde er doch weinen. Reno sah, wie IV mit Uruha zurück kam. Beide sahen aus, als würden sie gleich zu weinen beginnen. Auch auf den anderen Logenplätzen sah es nicht besser aus, während sich unter ihnen die Halle mit Fans füllte. Er fragte sich, was sie morgen denken würden, wenn sie erfuhren, dass dies das letzte Mal war, dass sie Kagrra live erlebt hatten. Und ob sie nicht lieber jetzt schon wissen würden, dass es das letzte Mal war. Doch dann wurde ihm klar, dass die Jungs ihren Fans nicht das Konzert durch ein solches Gefühl verderben wollten. "Und was ist mit unserem Projekt? Wird Nao da noch bei sein, was meinst du?" Tora unterhielt sich mit Keiyuu. "Ich frage ihn später. Nicht heute." Keiyuu klang seltsam. Vermutlich war es für ihn und die anderen der älteren Acts noch schwerer zu fassen, dass Kagrra aufhörten, als für sie. Ihm persönlich war egal, was aus dem Nebenprojekt der drei wurde. Gerade hatte er nur den Gedanken im Kopf, dass er Nao vielleicht nicht mehr sehen würde. Wenn Isshi und Izumi sich einfach aus dem Staub machten und sie alle ihre Band hinwarfen, was sollte Nao dann daran hindern, ebenfalls zu verschwinden? Was, wenn er heute das letzte Mal die Chance hätte, mit Nao zu reden? "Reno?" Ryoga sah ihn schräg von der Seite an. "Hol Luft, du bist ganz blass." "Ich denke die ganze Zeit nur daran, was ich mache, wenn Nao auch weggehen sollte." "Ihn anrufen, würde ich vorschlagen." "Oh, stimmt." Daran hatte Reno noch gar nicht gedacht. Trotzdem, er musste wissen, warum Nao einfach alles hinwarf. Jetzt. "Bin gleich wieder da!" "Reno!" Aber er ignorierte Ryoga. Er war schon halb in der Gaderobe, als ihm einfiel, dass er keine Ahnung hatte, was er sagen sollte. Ziemlich sicher wäre er umgedreht, wenn in diesem Moment nicht Akiya die Tür geöffnet hätte. "Huch, was machst du noch hier?" Überrascht sah er ihn an. Dann lächelte Akiya. "Komm kurz rein." "Nein, schon gut, ich..." "Wer ist da?" Nao streckte seinen Kopf zur Tür raus. "Hey, Reno! Wolltest du noch was Bestimmtes? Was soll, hey!" Die Tür fiel zu, nachdem Akiya seinen Bassisten einen Schubs gegeben hatte, der ihn davor befördert hatte. Reno lächelte. "Wenn ihr nicht mehr bei der Firma seid, sehen wir uns dann trotzdem noch?" Er hatte so schnell gesprochen, wie er konnte, ohne dass es unverständlich wurde. "Klar." Nao strahlte. "Ich bleibe doch eh." "Ehrlich?" "Klar, ich bleibe. Tokyo High Black braucht mich doch!" Ich dich auch, wollte Reno sagen, nickte aber nur. "Dann lass ich euch mal allein. Ist besser." "Okay. Wünsch uns das Konzert unseres Lebens, ja?" "Ganz sicher wird es das." Mit einem Lächeln machte Reno sich langsam wieder zurück auf den Weg zur Loge. Er würde Nao nicht aus den Augen verlieren, also konnte er das letzte Mal, dass er Kagrra auf der Bühne sehen konnte, mit allen Sinnen genießen. "Warte mal kurz!" Überrascht drehte er sich um, die Stimme die ihn rief gehört nicht Nao, sondern Isshi. Er war halb umgezogen, trug unten bereits einen schwarzen Hakama aber oben noch ein schlichtes, schwarzes Hemd. "Ich wollte nicht stören." "Hast du nicht," sagte Isshi lächelnd. "Bevor ich hier verschwinde, muss ich dir nur noch was sagen." "Ja?" Etwas unheimlich war ihm das schon, so viel hatte er nie mit Isshi zu tun gehabt. "Nao ist in dich verliebt. Bis über beide Ohren. Nur weiß er es nicht, weil er viel zu dusselig ist, dass zu kapieren. Und dass du in ihn verliebt bist, seh ich." "Wie kommst du darauf?" Hatte er sich verraten? Dabei war er doch so vorsichtig gewesen und hatte nur Ryoga davon erzählt. "Weil du aus Angst ihn nicht mehr zu sehen noch schnell zu uns kommst und dann lächelnd abziehst, nachdem er dir sagt, dass er hier bleibt." "Oh. So offensichtlich?" "Ja." Isshi nickte. "Nao ist eine Seele von Mensch. Versprich mir, ihn glücklich zu machen." "Ich verspreche es." Reno gab Isshi die Hand darauf. Als er sich wenige Minuten später wieder auf seinen Platz setzte, wusste er, warum alle sagten Isshi sei der, mit dem man immer reden konnte. Als das Licht in der Halle ausging, erhoben sich Applaus und freudiges Geschrei aus den Reihen der Fans. Die Aufregung war spürbar, als das sanfte, fast mystische, Intro Kagrra´s erklang. Nur kleine Lampen, die einen Schein wie Kerzen verbreiteten, erleuchteten den Rand der Bühne, als zuerst Izumi auftauchte. Dann setzte ein schwaches Licht ein und zeigte Izumis Lächeln, während er den Fans winkte und sich dann hinter sein Schlagzeug setzte. Zu einer schwarzen Hose trug er ein blaues Oberteil im Kimonoschnitt, das mit silbernen Mustern verziert war. Neben seinem Platz leuchteten weitere kleine Lampen auf. Nao trat nach ihm auf die Bühne, hob die Hand in dem violett schimmernden Ärmel zum Gruß an die Fans und trat zu seinem Bass. Wie Izumi wurde auch er nun von kleinen Lampen beschienen, die die silbernen Muster in seinem langen Oberteil zum glänzen brachten. Als Nao auf seinem Platz stand, folgte Shin, der in Grüntöne gekleidet war und wie seine Kollegen erst den Fans winkte, bevor auch er hinter seinem Koto von den kerzenartigen Lampen angestrahlt wurde. Akiyas schwarze Kleidung wäre im Dämmerlicht untergegangen, wäre sie nicht mit blauen und silbernen Mustern verziert gewesen, die bei seinen Bewegungen schimmerten, als er seine Gitarre umlegte. Das Klatschen der Fans untermalte den Takt des Intros und schwoll zu neuer Lautstärke an, als Isshi als Letzter mit gemessenen Schritten auf die Bühne trat. Hinter ihm lief geduckt ein Bühnenhelfer, der den Saum seines überlangen, roten Gewands trug. Anders als seine Kollegen grüßte Isshi die Fans nicht, bevor er sich hinter seinem Mikro in der Mitte der Bühne einfand. Während hinter ihm der Bühenhelfer den Saum auf dem Boden drapierte, breitete Isshi langsam seine Arme aus. Bestickte Ärmel reichten bis zu seinen Füßen hinab. Das diffuse Licht erlosch, nur noch die kleinen Lampen erhellten die Bühne. Im selben Moment verstummte das Intro und mit ihm breitete sich eine gespannte, freudige Stille in der Halle aus, so ruhig, dass man hören konnte, wie Isshi tief Luft holte. Mit klarer Stimme begann er, die ersten Zeilen von "Utakata" ohne Musik zu singen. Als Kagrra dann ihre Instrumente anschlugen, ging hinter ihm ein goldener Scheinwerfer an, dessen Licht alles außer ihm beinahe in Dunkelheit versinken ließ. Das Licht erweckte den Eindruck, seine hoch aufgetürmten Haare wären wie eine Krone. Reglos, bis auf flehende Gesten mit seinen Armen, sang Isshi den Song voller Gefühl. Seine Stimme trug durch die Halle und schien jeden der Anwesenden mitten ins Herz zu treffen. Nur mit den wenigen Gesten und seiner Mimik unterstrich Isshi die Worte des Liedes in jeder einzelnen Zeile. Nachdem die letzten Worte verklungen waren, legte Isshi die Hände vor seiner Brust zusammen und senkte den Kopf, als wollte er diesen Moment für immer in seiner Erinnerung behalten. Die Fans klatschten laut und feierten die Band. Isshi hob den Kopf, noch immer war sein Platz an der Spitze der Bühne der einzig helle Ort in der Halle. Er lächelte und sprach mit tiefer Stimme in das Mikro. "Willkommen!" Dann warf er den Kopf zurück und zeitgleich mit dem Einsetzen der ersten Takte "Kotodamas" fiel sein rotes Gewand zu Boden und enthüllte einen Hakama mit schwarzer Hose und rot-orangenen Oberteil, beides mit goldenen Fäden kunstvoll bestickt, und das komplette Bühnenlicht ging an. Aus dem Bund der Hakama-Hose zog er einen goldenen Fächer. Gemeinsam mit Isshi begannen die Fans ihre Fächer im Rhythmus des Songs zu bewegen. Innerhalb von Sekunden verwandelte die Halle sich in ein wogendes Meer aus Fächern. Isshi strahlte mit seiner Band um die Wette, während er tanzend den Song sang. Sie spielten fast drei Stunden, in denen jeder der fünf Musiker zu Höchstform auflief. Nao sprang und rannte bei den schnellen Songs lächelnd über die Bühne, Akiya feuerte die Fans an. Izumi gab alles am Schlagzeug und führte die Band durch jeden einzelnen Song. Shin wechselte immer wieder zwischen Gitarre und Koto und gab den Songs den unverwechselbaren Zauber Kagrras. Doch Isshi war der König der Bühne. In seiner Stimme klang seine Seele mit und berührte jeden, der sie hörte tief in seinem Innersten. Es war unmöglich, bei seiner Ausstrahlung die Augen längere Zeit von ihm abzuwenden. In diesem Moment, auf dieser Bühne, gab er alles von sich. "Last Song," rief Isshi am Ende der Zugaben und doch viel zu früh in sein Mikrofon. "Sakebi!" Beim ersten Ton ging plötzlich ein Regen aus künstlichen Kirschblüten auf das Publikum und die Band nieder. Zwischen den fallenden Blüten drehte Isshi sich, lachte, als er fast mit Nao zusammen stieß, rannte ans andere Ende der Bühne, feuerte die Fans dort noch einmal an, alles zu geben und fand sich schließlich zum Ende des Songs wieder in der Mitte der Bühne ein. Nao, Shin und Akyia legten ihre Instrumente weg und auch Izumi stand auf. Obwohl ihnen allen Tränen in den Augen standen, wirkten sie glücklich, als sie Hand in Hand vorn standen und den Blick über ihre Fans in sich aufsogen. "Vielen Dank," sagte Isshi. "Für diese wunderbare Zeit. Wir werden es niemals vergessen. Nehmt euch an den Händen, jeder von euch. Egal, ob ihr die Person neben euch kennt oder sie heute das erste Mal seht. Werdet eins mit uns." Die Reihen der Fans folgten seiner Ansage, nicht wenige hatten Tränen in den Augen. Isshi wartete, bis alle Hände ineinander verschlugen erhoben waren. "Auf drei und für immer! EINS - ZWEI - DREI!" Alle, die Band, Fans, Kollegen und sogar einige der Ordner sprangen gemeinsam in die Luft. Dann begannen die Fans zu klatschen und Isshi, Akiya, Shin, Nao und Izumi winkten und verbeugten sich. Nun gab es für ihre Tränen kein Halten mehr, ungehindert liefen sie über ihre trotz allem lächelnden Gesichter. Langsam senkte sich von oben ein tiefroter Vorhang vor der Band herab, bis er sie vor den Blicken des Publikums verbarg und das Licht anging. "Das..." Keiyuu schluckte. Unter ihrer Loge leerte sich die Halle bereits. "Das war..." Sonst wortgewand fand er nun keine Worte mehr um seine Gefühle zu beschreiben. Neben ihm schluchzte Nami leise auf und er drückte ihre Hand fester. Er löste den Blick von dem Vorhang und sah seine Kollegen an. Dann schämte er sich nicht, auch seinen Tränen freien Lauf zu lassen, denn niemanden hier hatte das Konzert kalt gelassen. Zu wissen, nie wieder mit dieser Band zusammen auf einer Bühne zu stehen, schmerzte mehr, als er gedacht hätte. Er würde es vermissen, ihre Musik in dieser Form hören zu können. "Ja." Yasuno nickte. "Das war es." Noch immer herrschte Ruhe in der Loge, jeder der Musiker schien das Erlebte in seine Erinnerung einbrennen zu wollen. Nur leises und verschämtes Schniefen war zu hören. Nach und nach wurde Keiyuu klar, dass kaum noch ein Mensch unten in der Halle war und sie besser gehen sollten, wenn sie nicht riskieren wollten, dass sie jemandem auffielen. Gerade, als er seine Kollegen aufforden wollte, mit ihm gemeinsam zu Kagrra zu gehen um ihnen zu dem gelungenen letzten Konzert zu gratulieren, piepste sein Handy leise in seiner Hosentasche. Keiyuu zog es heraus und blickte auf die eigegangene Mail. Sie war von Isshi. "Lies das bitte allen vor, Keiyuu, ja? Ich danke euch, dass ihr alle heute hier her gekommen seid. Es war mir und uns allen unglaublich wichtig, uns so von euch zu verabschieden. Aber es wird keine Feier geben. Ich schreibe dies aus einem Auto, dass zum Flughafen fährt. Was auch immer ihr macht, wo auch immer ihr hingeht - ich liebe euch und ihr werdet immer in meinem Herzen sein. Danke für alles. Isshi." ~~~~ Even if my body breaks off, this song countinues living (Hesitating means death - The Gazette) ~~~ Kapitel 154: Wie man sich bettet -------------------------------- Hallo ihr Lieben! Ganz, ganz vielen Dank für eure Kommentare zum letzten Kapitel. Es war mir wie gesagt nicht leicht gefallen, es zu schreiben. Ehrlich, ich hab bei euren Kommentaren wieder weinen müssen. Hier geht es heute mit einem neuen Kapitel weiter. Dadurch, dass ich die letzten Monate fast nur das vorherige im Kopf hatte, hab ich mir nicht wirklich Gedanken über den direkten Anschluss gemacht. Für ab dem nächsten Kapitel hab ich aber wieder gut Ideen! Und noch immer: Niemand gehört mir. Wie man sich bettet Nao grinste vor sich hin, wärend er IV die Hand von hinten auf die Augen hielt. "Man, ich will aber was sehen dürfen, das ist so fies, ich will sehen, was du gemacht hast mit der Wohnung!" "Ist eine Überraschung, Krümelchen." Er küsste IV in den Nacken, dann öffnete er die Tür zu ihrer neuen Wohnung. Während IV mit Vivid auf Tour gewesen war, hatte er mit Hilfe seiner Band die alte Wohnung von Aoi und Uruha in ihre verwandelt. Zwar hatten Tora und Saga protestiert, als es daran ging, schwere Möbel zu schleppen und gemeint, das wäre ein Job für IVs Muskeln, aber ein gezielter Hinweis Naos, dass sie wohl nicht schwächer waren als ein Kerl von knapp über 160cm hatte sie dazu bewogen, schnell weiter zu räumen. Nur bei der Hantelbank hatten sie gestreikt. "Manno..." quengelte IV, aber Nao ließ sich nicht erweichen, sondern führte ihn in das Wohnzimmer. "Okay, jetzt darfst du hinschauen." Er nahm die Hand weg und hoffte, dass IV zufrieden mit der Wohnung war. Nao hatte sie so eingerichtet, wie er glaubte, dass es ihm gefallen könnte, ohne sie vollkommen zu einem Mameshiba-Museum zu machen. Einen Moment starrte IV das Wohnzimmer sprachlos an. "Du... hast komplett neue Möbel gekauft?" "Klar, ist doch unsere Wohnung jetzt." Eigentlich hätte IV das schon klar sein müssen, hatten sie die ersten Tage nach der Tour doch noch in der alten Wohnung verbracht. Zu gerne wäre Nao gleich bei IVs Rückkehr hier eingezogen, aber er hatte noch auf eine Lieferung warten müssen und darum erstmal abgewartet, bis IV heute bei der Nachbesprechung gewesen war, um das letzte Stück aufzubauen. "Nao... das ist... toll!" IV strahlte über das ganze Gesicht. Sein Blick wanderte zu dem Sofa, das Nao vor den großen Flachbildfernsehr gestellt hatte. Statt Sofa-Kissen hatte Nao einfach einen Teil von IVs Sammlung darauf verteilt. Zur Deko hingen an den Wänden ein paar goldene Schallplatten sowohl von Alice nine als auch die Erste von Vivid, dazu ein riesiges Bild von Kaffeebohnen, der Leidenschaft, die er mit IV teilte. Allgemein hatte er sich Mühe gegeben, im Wohnzimmer eine gemütliche Stimmung zu erzeugen und hatte mit Kerzenhaltern und auch dem Kleinkram, den er und IV angesammelt hatten, dekoriert. "Findest du?" "Und wie!" So begeistert schien IV zu sein, dass er keine langen Sätze mehr herausbrachte. Nao grinste in sich hinein. Mal sehen, welche Reaktionen er noch von ihm bekommen konnte. "Komm, ich zeig dir erstmal die Küche." Da er wusste, wie gern IV kochte und wie unzufrieden er immer mit Naos Ausstattung der Küche gewesen war, hatte er einfach alles für die Küche gekauft, von dem er glaube, dass IV es brauchen könnte. "Du hast eine neue Küche gekauft?" Ungläubig starrte IV auf den Herd mit den sechs Kochfeldern und dem Ofen, die Küchenmaschinen und die teuren Messer. "Der Herd und so waren schon drin," gab Nao zu. "Den Kleinkram hab ich besorgt. Aber der Herd ist praktisch neu, keine Ahnung, warum Aoi und Uruha so einen riesen Herd hatten - er ist kaum benutzt." "Also, ich werde ihn benutzen und ich koche dir jeden Abend was Tolles zum Essen, das wird super hier in der Küche, die ist unglaublich, was du alles besorgt hast und der Kühlschrank erst, was fasst der denn? Und die Arbeitsplatte ist toll, ich werd hier so viel kochen und wir müssen Leute einladen zum Essen, ich freu mich so darauf hier zu kochen, in deiner alten Wohnung war es ja doch ziemlich eng in der Küche und ich hab ja nur die zwei Kochplatten gehabt, das war immer blöd, aber hier werde ich kochen wie ein Weltmeister und du hast sogar meinen Salzstreuer und so her gebracht!" Salzstreuer und der Rest des Sets gehörten zu den Dingen, die Nao erst am Vormittag in die Wohnung gebracht hatte. Aus ihm unerfindlichen Gründen hing IV an allen seinen Mameshiba-Sachen. "Was hälst du davon, wenn ich dir das Bad zeige?" IV war vorher noch nie in der Wohnung gewesen, er selbst hatte sie aber schon mehrfach gesehen, als Aoi und Uruha noch in ihr gewohnt hatten. Auf ihr Badezimmer war er immer ein klein wenig neidisch gewesen. Irgendwann hatte Aoi beschlossen, dass eine Dusche und eine Wanne ja schön und gut waren, aber eine Dusche und eine XXL-Wanne mit Whirlpool und Lichtspiel noch viel besser wäre. Nao freute sich unheimlich auf IVs Gesicht. "Okay, zeig her, ich kann es kaum... oh!" Mit offenem Mund sah IV auf die riesige Wanne. "Himmel, ist die groß, da kann man ja drin schwimmen und wir passen beide zusammen da rein, also können wir zusammen baden, das wird toll, kuschlen und baden oder man könnte auch..." "Oh ja, das können wir!" Grinsend küsste Nao ihn auf das Ohr. "Wenn du alles gesehen hast, lasse ich uns Wasser ein und wir testen sie, in Ordnung?" IV errötete so niedlich, dass Nao versucht war, den Rest der Wohnung erst zu zeigen, nachdem sie die Wanne getestet hatten. Aber da er sah, wie sehr IV darauf brannte, sein Zimmer zu sehen, küsste er ihn nur kurz und führte ihn dann weiter in den Raum, der bis vor kurzem Aois Studio gewesen war und nun IVs Zimmer sein würde. Dort wartete eine Überraschung auf IV, auf die Nao besonders stolz war. "Und hier," sagte er und öffnete die Tür mit Schwung, "dein Zimmer, noch nicht komplett eingerichtet, das musst du selbst machen." "NAO! Das ist ein Hochbett! Ein Hochbett!" Überschwänglich stob IV auf das Bett zu. "Woher hast du gewusst, dass ich schon immer ein Hochbett wollte? Wie hast du das gemacht? Hast du das etwa extra für mich gekauft? Das ist so toll! Ich hab endlich ein Hochbett! Aber ich schlafe doch lieber bei dir und das Bett ist zu schmal, damit wir beide drauf schlafen können, hast du ein breites Bett bei dir, denke ich mal, weil sonst ist doof mit miteinander schlafen, oder meinst du das geht hier drin auch?" "Müssen wir probieren." Nao lachte. "Und keine Sorge, im anderen Zimmer steht ein breites Bett, in dem wir beide schlafen können." "Dann darf ich in deinem Zimmer schlafen oder muss ich immer hier schlafen, also ein Hochbett ist toll und ich freu mich irre, aber ich kuschel doch so gern mit dir und bin nachts bei dir." "Klar schläfst du bei mir. Aber ich denke, jeder von uns sollte ein eigenes Zimmer mit Bett haben. Allein schon, weil wir ja doch mal spät in der Nacht von der Arbeit kommen und der andere dann schon schläft. Außerdem brauchst du ein eigenes Zimmer und da gehört ein Bett nun mal dazu." "Nao..." IV sah ihn ernst an und griff nach seinen Händen. "Danke. Ich danke, danke, danke dir dafür, aber ich weiß gar nicht, wie ich dir das alles zurückzahlen soll, ich hab doch noch nicht soviel wie du, obwohl, langsam wird es besser, wir werden immer bekannter und unser Lohn steigt eigentlich von Monat zu Monat und ich verdiene gar nicht mehr so übel wie am Anfang, also..." Auf der Party seiner Kollegen hatte Nao eine sehr effektive Methode entdeckt, IV zum Schweigen zu bringen. Wer küsste, konnte nicht reden. Und IV schmeckte so unglaublich lecker. Nao zog IV fest an sich heran, als IVs Zunge sich zwischen seine Lippen schob. Sein junger Freund war mutiger geworden, zögerte nicht mehr, sich seine Streicheleinheiten zu holen. Das gefiel Nao. Er drückte IV an sich, der Körper war im letzten Jahr deutlich kräftiger geworden und mittlerweile fest und muskulös. Aber immer noch auf eine unbestimmte Art zart und sanft. Vielleicht war es mehr IVs Art als sein Körper, was in Nao den Wunsch weckte, ihn zu beschützen. Er machte sich nichts vor - IV war bei weitem stärker geworden als er es war. Wenn es aber um andere Dinge als die reine körperliche Kraft ging, dann sah er es als seine Aufgabe an, sich um IV zu kümmern. Seine Hände strichen über IVs Rücken, fuhren die Muskelpartien entlang und in dessen Nacken hoch, bis sich Naos Finger in IVs kurzen Haaren vergruben. IVs Lippen bewegten sich gegen seine und er spürte, wie sein Atem heftiger wurde. "Nao..." IV quengelte etwas, schob sich gegen ihn. "Zeig mir das andere Bett, bitte." "Ja." Und auch wenn IV stärker war als er, er war immer noch in der Lage, IV hochzuheben und ihn die fünf Meter in sein Schlafzimmer zu tragen. Kaum, dass er IV auf die Decke gelegt hatte, war er über ihm und küsste ihn wieder. Er war diesem Jungen verfallen, vollkommen und er schämte sich nicht, dass zuzugeben. Takeru sah Ko-ki im versteckteren Bereich des Cafés sitzen und schlich sich von hinten an seinen Freund heran. Dann stütze er sich auf Ko-kis Schulter. "HEY!" "Hi, Takeru." Ko-ki grinste und verzog dann etwas das Gesicht. "Erstens hab ich dich gesehen und zweitens tat das weh." "Entschuldige." Leicht zerknirscht setzte Takeru sich. "Tut dein Nacken weh?" "Nein, tiefer," schüttelte Ko-ki den Kopf. "Die Schultern, wegen der Tour," vermutete Takeru und wandte sich dann an die Kellnerin. "Ich nehme einen Apfelsaft, bitte." "Noch tiefer." "Rückenschmerzen sind fies, stimmt." Er nickte. Das kannte er selbst gut. "Nein." Jetzt grinste Ko-ki leicht. "Tiefer." "Im Kreuz? Wie hast... oder noch tiefer?" Takeru erwiderte Ko-kis Grinsen. "Noch tiefer," bestätigte Ko-ki. "Darum muss ich auch dringend mit dir reden." "Und ich dachte schon, du hast einfach Lust auf einen netten Abend so." Nach gestern würde ihn das nicht wundern. Der plötzliche Abschied Kagrras hatte sie alle kalt erwischt und zumindest ihn und Kai dazu gebracht, sich die gesamte Nacht über an einander fest zu halten. "Das auch, aber ich brauche Tipps von dir, denke ich." Ko-ki zündete sich eine Zigarette an. Ohne zu fragen klaute Takeru sich eine aus der Packung. Als jemand, der nur alle Schaltjahre mal rauchte, fragte er nie. "Was für Tipps denn?" "Wie man einem Kerl, der bisher nur..." Ko-ki unterbrach sich und senkte die Stimme. "Der bisher nur mit Frauen geschlafen hat, beibringt, dass er bei einem Mann etwas anders vorgehen muss." "Warte mal, das war euer erstes Mal?" Takeru gab sich Mühe, auch leise zu sprechen. Es fiel ihm nicht immer leicht, aber wenn er sich Mühe gab, klappte es meistens. "Ja." "Aber ihr seid doch schon ein paar Monate zusammen, oder?" "Das schon," nickte Ko-ki. "Aber bisher hatte Shinpei immer noch Hemmungen, was das angeht. Wir haben zwar schon ein paar Sachen gemacht, aber letzte Nacht sind wir das erste Mal bis zum Ende gegangen." Er zuckte die Schultern. "Ich denke, es kam auch von der Stimmung nach dem Konzert." "Kann ich verstehen." Takeru grinste. "Ich hab mich zuhause auch erstmal auf Kai gestürzt und mich flachlegen lassen." "Ich frag mich immer noch, ob das nicht eher umgekehrt ist bei euch." Jetzt grinste Ko-ki breit. "Mag sein. Aber erzähl, war es schön? Was habt ihr gemacht?" Er wusste, dass er neugierig war, aber er konnte nicht anders. Er platze fast vor Neugier. Trotzdem musste er warten, da die Kellnerin sich den Moment ausgesucht hatte, seinen Saft zu bringen. "Danke sehr." "Und wie!" Ko-ki seufzte, als sie wieder von ihrem Tisch weg war. "Ich hab es richtig genossen, so sehr, dass ich nur am Anfang merkte, dass es weh tut und dann nicht mehr." "Das kenn ich!" Begeistert nickte Takeru. "Hin und wieder ist Kai auch ziemlich stürmisch und dann zieht es, aber das ist es wert, oder?" "Mehr oder minder." "Hast du..." Er war sich nicht ganz sicher, wie er seine Frage stellen sollte, ohne zu dreist zu wirken. "Bist du verletzt?" "Nein, zum Glück nicht." Ko-ki lächelte leicht. "Weißt du, wie gesagt, es war gut. Aber ich denke, gekommen bin ich mehr, weil es endlich passiert ist, als deshalb, weil Shinpei richtig gut war." "Okay." Takeru schnippte die Asche ab. Als Berater in solchen Fragen war er nicht besonders begabt. "Dann erzähl mal, was genau passiert ist." Vielleicht konnte er dann besser helfen. Und seine eigene Neugier befriedigen. "Wir sind heim zu mir," fing Ko-ki an. "Irgendwie waren wir noch völlig neben der Spur und sind in mein Bett. Erst war es wie immer aber doch anders, keine Ahnung, wie ich das sagen soll. Als wir angefangen haben, uns zu küssen, war klar, dass es passieren würde. Anfangs dachte ich immer, ich würde oben sein, aber nachdem wir das einmal angetestet haben, haben wir festgestellt, dass Shinpei das noch nicht kann. Gestern ist es dann halt passiert. Er hat sich wohl schlau gemacht, ich hatte ihm auch erklärt, was man alles machen muss, aber es hat nicht gereicht, weißt du?" "Nicht genug vorbereitet und zu wenig Gel?" "Denke schon. Und er hat halt die Stellen nicht gekannt." "Hast du ihm die gezeigt? Weiß er, dass es sie gibt?" "Gezeigt nicht, aber ich glaube, er hat gesucht." Ko-ki wurde rot. Scheinbar war es ihm doch peinlich. Takeru beglückwünschte sich zu Kai, der anfangs auch gesucht hatte, aber schnell fündig geworden war. "Zeig ihm doch, wo er hin muss, damit es schön wird. Und sag ihm einfach, dass du mehr Vorbereitung brauchst." "Ich kann ihn nicht kritisieren," schüttelte Ko-ki den Kopf. "Als er heute morgen wach geworden ist, hat er gegrinst wie ein Honigkuchenpferdchen und mir gesagt, wie schön es war." "Wenn du ihm nicht sagst, was nicht so toll war, wird es dir immer weh tun," gab Takeru zu bedenken. "Und nur mal, damit ich das einschätzen kann - über welche Länge reden wir?" "Weiß ich selbst." Ko-ki zögerte einen Moment, scheinbar war er nicht sicher, ob er so etwas über Shinpei verraten sollte. Dann deutete er eine Spanne mit den Händen an. "Normale Größe, okay?" "Also, das solltest du wegstecken mit etwas mehr Gel. Kai hat mir beim ersten Mal auch etwas weh getan, und der hat so." Damit deutete Takeru Kais Ausmaße an. Ko-ki lachte. "Himmel, ich weiß wieder, warum dich alle für etwas bekloppt halten. Du bist niedlich, echt." "Was denn? Ich geb gern mit Kai an." "Verständlich." Ko-ki grinste. "Also, deine Tipps?" "Sag ihm halt, dass es toll war, aber etwas weh tat. Dass er länger vorbereiten soll und mehr Gel nehmen. Und zeig ihm, wo er hin muss." "Na ja..." verlegen drückte Ko-ki seine Zigarette aus und Takeru folgte seinem Beispiel. "Würde ich gern." "Dann mach es." Wo war das Problem? "Mein Ex hatte den Punkt auch nicht gefunden, ich kenn den selbst nicht," gab Ko-ki zu. "Oh." Das kam überraschend. Er war davon ausgegangen, wenn Ko-ki schon mal einen Freund gehabt hatte, würde er wissen, wo was lag. "Dann müsst ihr wohl zusammen suchen, nicht?" "Müssen wir wohl." Ko-ki lehnte sich zurück. "Danke auf jeden Fall." "Wieso? Helfen hab ich doch nicht groß können." Es wäre ihm lieber gewesen, er hätte Ko-ki Dinge sagen können, auf die der nicht von allein gekommen wäre. "Doch, das war hilfreich. Einfach nur, es wem zu erzählen, der es mir nicht unter die Nase reibt oder knallrot anläuft oder noch nie mit einem Mann geschlafen hat oder es zwar tut, aber noch immer nicht ganz damit klar kommt." "Deine Band ist kompliziert, weißt du das?" "Wem sagst du das? Und hast du dir mal Reno angesehen gestern?" "Du meinst, weil er verknallt in Nao ist?" "Du hast es also gemerkt, ja?" "Klar, der hat ihn angeschaut wie ein kleines Fangirl." Takeru grinste. Genauso hatte er früher Kai angesehen. Sah er Kai immer noch an, wenn der auf der Bühne war und er zusah, aber das behielt er lieber für sich. "Ich hätte nie gedacht, dass RENO sich mal wirklich verliebt. Und dann auch noch in Nao." "Nao schnallt es nicht, oder?" So, wie er Nao kennengelernt hatte, musst man solche Dinge mit neonfarbener Leuchtschrift auf die Hauswand gegenüber schreiben, damit er davon Notiz nahm. "Weil Reno sich nicht traut, was zu sagen. Oder zu schreien." "Meist du, die brauchen Hilfe?" Takeru grinste. Die Vorstellung, Reno mit Nao zu verkuppeln, gefiel ihm. "Besser nicht. Das gibt nur Chaos. Wird es eh geben, aber egal. Sag mal, hast du Lust, noch woanders hinzugehen?" "Okay, Kino? "Guter Plan." Takeru schickte Kai eine Sms, dass es später wurde. Fortsetzung folgt...... Kapitel 155: Ein Stück der Wahrheit ----------------------------------- Hallo! Wieder geht es weiter. Wieder gehören die Jungs nicht mir. Ein Stück der Wahrheit Innerlich wie äußerlich hatte Reno sich auf nichts als einen ruhigen Sonntag eingestellt, an dem er ein wenig zocken wollte, als es an seiner und Ryogas Tür klingelte. Fest davon ausgehend, dass Ryoga nur seinen Schlüssel vergessen hatte, drückte er auf den Summer und öffnete die Wohnungstür einen Spalt, bevor er sich wieder auf das Sofa hockte. "Mensch, ich dachte immer, ich sei nachlässig mit der Sicherheit! Zumindest sagen die anderen das immer. Aber du bist auch nicht ohne." Zu seiner Überraschung war es Nao, der ihre Wohnung betrat. "Kann ich ja nicht ahnen." Unsicher fuhr er sich durch die Haare. Sie waren zwar gewaschen, aber hingen platt hinunter und in seinem alten Jogginganzug machte er auch nicht gerade eine glänzende Figur. Im Gegensatz zu IV war er der Meinung, ein Jogginganzug sei optimal um damit auf dem Sofa zu gammeln. "Ich dachte, du musst sicher auf den neusten Stand der Serien kommen und da hab ich sie mitgebracht. Bin die Woche auch nicht zum Schauen gekommen." Damit setzte Nao sich unaufgefordert neben Reno und grinste ihn an. "Hattest zu tun, was?" "Ja." Nao nickte und grinste wie ein Schuljunge. "Unser letztes Konzert musste vorbereitet werden." "Warum hast du mit vorher nichts gesagt? Ich dachte, wir sind Freunde." Er wusste, der Vorwurf war unangemessen - immerhin sagte er Nao auch nicht, dass sie miteinander im Bett gewesen waren. Aber er fühlte sich trotzdem hintergangen. "Wir hatten es so beschlossen. Niemand sollte vorher etwas wissen." Mit zuckend Schultern holte Nao die DVD mit den Serien heraus. "Soll ich anmachen?" "Nein." Reno nahm sie ihm aus der Hand und legte sie auf den Tisch. "Erkläre mir erst, was das alles sollte. Warum macht ihr mit einem Mal einfach Schluss? Wo sind die beiden hin?" Ein ungewöhnlich ernster und verschlossener Ausdruck trat auf Naos Gesicht. "Das werde ich nicht machen. Es war unsere Entscheidung. Niemand von uns wird irgendwem auch nur ein Wort dazu sagen, okay?" Der Nachdruck, mit dem Nao sprach, brachte Reno dazu, seine Erwiderung runter zu schlucken und nur zu nicken. "In Ordnung. Aber kannst du nächstes Mal anrufen, bevor du hier auftauchst?" "Störe ich denn?" Mit roten Wangen stand Nao auf. "Nein, aber ich bin gerade nicht ganz vorzeigbar." Und es wäre noch unangenehmer gewesen, wenn er und Ryoga gerade ihrer neuen Beschäftigung nachgegangen wären. Zum Glück war Ryoga mit einem Date unterwegs. "Wieso? Siehst doch immer toll aus. Also, ich meine gut. Weißt schon." Die Röte auf Naos Wangen wurde noch etwas tiefer. Kurz war Reno versucht, ihm einen Kuss auf eine der roten, runden Stellen zu drücken. Aber er hielt sich zurück. Wer wusste schon, wie Nao darauf reagieren würde. Reno beschloss, noch einmal einen Versuch zu wagen. "Nao, letztens, als ich dich angerufen habe..." "Wann meinst du?" "Auf der Tour, als du mich nochmal zu eurem Finale eingeladen hast." "Da hast du angerufen?" Nao rieb sich die Nasenwurzel. "Mag sein, was war da?" "Ich hatte dir gesagt, ich hab überlegt, ob nicht was zwischen uns war." "Ach, das meinst du." Manchmal fragte Reno sich, ob Nao so dusselig war oder so tat. "Wieso?" Und dann wieder war er sicher, der Kerl war so dusselig. "Ich hab da noch mal drüber nachgedacht. Wir waren schon ziemlich betrunken, oder?" "Stimmt. Und was hat das damit zu tun?" "Ich fürchte eine Menge." "Und?" "Bist du sicher, dass das ein Traum war?" "Ja. Das haben wir geträumt." Nao nickte. "Sonst wüssten wir es ja wohl, oder nicht?" "Ja, hast Recht. Soll ich uns was zu essen machen?" "Was hast du denn da?" Gute Frage, dachte Reno und stand auf, um einen Blick in ihre Schränke zu werfen. "Instant-Nudeln." "Klingt gut! Ich mach schon mal den DVD-Player an, okay?" Reno setzte gerade Wasser auf, als ihm auffiel, was Nao genau gesagt hatte: Das haben wir geträumt. Nicht, das hast du geträumt. Er grinste leicht. Zwar würde es noch ein hartes Stück Arbeit werden, aber er hatte einen Anfang. Hikaru saß unruhig mit seiner Tasse Kaffee in der Hand im Eingangsbereich der PSC. Reika war vorgegangen in ihren Proberaum, aber er hatte gesagt, er wollte noch etwas mit Kazuki besprechen. Was auch wahr war. Nur hatte er Reika nicht sagen können, was es wirklich war. Reika war der Meinung, er wolle ihm sagen, dass er den Ausrutscher niemals wieder erwähnen sollte. Das stimmte zwar auch, war aber bei Weitem nicht alles. "Kazuki!" Er sah den hübschen Mann gemeinsam mit Jin und Manabu hereinkommen. "Hallo, mein Süßer." Gleich wieder mit ihm flirtend setzte Kazuki sich neben ihn. "Was kann ich für dich tun?" "Hör auf damit." "Womit?" Kazuki klimperte ihn mit runden Augen an. "Mit mir zu flirten. Das geht nicht." "Du siehst doch, dass es geht." Grinsend legte Kazuki eine Hand auf Hikarus Bein. Es fühlte sich gut an, aber er schob sie weg. "Was da passiert ist, das..." "Unsere tollen Küsse meinst du?" "...das wird nicht wieder vorkommen," überging Hikaru Kazukis Einwurf. "Ich liebe Reika und das, was ich mit ihm habe, will ich nicht für ein bisschen rumknutschen riskieren." Das Schlimme an der Sache war, dass jedes Wort davon wahr war. Es war nichts, was er mit Reika hatte. Keine Beziehung, nur ein Schwindel, um sich angeblich Leute wie Kazuki vom Hals zu halten. Und in Wahrheit war es sein verzweifelter Versuch, Reika an sich zu binden. "Ich kann mehr als nur Küssen, weißt du." Es war verlockend. Immerhin saß er mehr oder minder auf dem Trocknen, da Reika nicht zur Verfügung stand. Aber er riss sich zusammen. "Du vergisst Reika, oder?" "Vergiss du ihn doch einfach." "Ich liebe ihn." Hikaru fand sich selbst erbärmlich. "Schade." Kazuki griff nach seiner Hand. "Du gefällst mir wirklich gut und, verzeih wenn ich das offen sage, aber du wirkst nicht glücklich." "Ich will mit Reika zusammen sein." Das war so nah an der Wahrheit, wie er konnte. "Und dass du mich anbaggerst stört mich." "Magst du mich nicht?" "Doch, aber nicht so." "Dann besteht Hoffnung für mich?" "Kazuki, bitte!" Er seufzte. "Hör auf damit, versprich mir das." "Na gut." Kazuki ließ seine Hand los und er atmete erleichtert auf. "Können wir denn Freunde sein?" "Wenn du damit aufhörst, gerne." Er versuchte ein Lächeln. "Versprochen." "Gut." Hikaru nickte. "Ich muss dann mal los." Damit stand er auf und ließ Kazuki zurück. Er hoffte, der andere hatte nicht gemerkt, wie schwer es ihm fiel, ihn nahezu von der Bettkante zu schubsen. Es war nicht so, dass er Kazuki unattraktiv fand oder keine Lust hatte. Im Gegenteil, er hatte sehr großen Druck, aber nicht auf Kazuki. Nur auf Reika. Seit Jahren schon. Und was tat Reika? Nannte ihn ihren kleinen Kobold und trieb sich lustig mit anderen Männern herum, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Hikaru war genervt, als er schließlich vor seiner Band stand. "Nanu, was hat dir denn die Radischen verhagelt?" Minase zog eine Augebraue hoch. "Kazuki," brummte Hikaru und fingerte eine Zigarette aus der Packung. "Wag es und ich spiel auch mal Hagelschauer," drohte Kouki. "Schon gut, sorry. Er macht sich einfach immer wieder an mich ran." "Echt?" Reika musterte ihn. "Soll ich ihn mal zurecht biegen?" Hikarus Herz tat einen Hüpfer. Lächelnd setzte er sich neben ihren Bassisten. "Brauchst du nicht, ich hab mit ihm geredet. Ich denke, er lässt es jetzt." "Sollte er auch besser. Du bist viel zu jung, um dich auf einen wie ihn einzulassen." "Himmel, verdammt noch mal!" Hikaru sprang auf. Das war nicht, was er hatte hören wollen. "Ich bin 25 Jahre alt, und kein kleines Kind mehr! Ist dir das entgangen?" "Stell dich nicht so an, du bist halt unser..." "NEIN DAS BIN ICH NICHT!" Er schnappte sich seine Tasche. "Seht doch zu, wir ihr ohne mich probt! Mir reicht es für heute, echt!" Wütend verließ er den Proberaum und holte einen Moment vor der Tür Luft. "Was hat er eigentlich in letzter Zeit?" Er konnte Reikas Stimme erkennen. "Du Dummkopf," flüsterte er. "Erkenn das doch endlich. Schau mich bitte an, bitte." Er wischte sich über die Augen, um nicht zu weinen. "Hikaru?" Er sah auf und war nur froh, dass nicht Kazuki vor ihm stand, sondern Yasuno. "Was ist denn mit dir los?" "Ich... ich... kannst du ein Geheimnis für dich behalten?" Wenn er nicht bald darüber sprach, würde er zusammen brechen. Mit seiner Band konnte er nicht reden, sie sahen ihn als Kind an, nur, weil er kleiner war als sie und mit Kazuki schon gar nicht. Der würde die Gelegenheit nutzen, ihm in dem schwachen Moment an die Wäsche zu gehen. Und Hikaru war sich nicht sicher, dass er nein sagen würde. Aber Yasuno war anders - der große Drummer war schon lange in festen Händen und erschein ihm vertrauenswürdig. "Ja. Komm, wir gehen nach unten, da sind wir ungestört." Schiefend folgte Hikaru ihm. Fortsetzung folgt.... Anmerkung: Tut mir leid, ich hab keine Ahnung, wie alt Hikaru ist. 25 erschien mir ein gutes Alter zu sein. Kapitel 156: Keine so gute Idee ------------------------------- Hallo ihr Lieben! Hier habt ihr ein neues Kapitelchen von mir. Viel Spaß damit! Nach wie vor gehören die Jungs leider nicht mir. Keine so gute Idee Kai rührte gefühlt seit einer halben Stunde in dem Topf herum und seines Erachtens nach wurde die Suppe, die er für Takeru und sich kochte, kein Stück besser. "Kai?" "Was denn, Kleines?" Er drehte sich zu Takeru um. Sollte die Suppe doch sehen, wie sie allein fertig wurde. Takeru saß auf ihrem Küchentisch und ließ die Beine baumeln. Das tat er oft und anfangs hatte Kai ihn noch darum gebeten, es zu lassen, da sie schließlich dort essen wollten. Nachdem sie dann aber einmal den Tisch anderweitig zweckentfremdet hatten, war Kai das Argument nicht mehr stichhaltig erschienen und er hatte es aufgegeben. "Ich hab mich Samstag mit Ko-ki getroffen gehabt, weißt du noch?" "Ja, ich erinnere mich. Ganz senil bin ich dann doch noch nicht." Er grinste. Seine frühere Eifersucht auf Ko-ki war verschwunden. Nicht nur, weil er sicher wusste, dass Takeru nur ihn liebte. Er gab zumindest vor sich selbst zu, dass er froh darüber war, dass Ko-ki jetzt einen Freund hatte. "Ich weiß." Takeru streckte ihm die Zunge raus. "Er hat vorgeschlagen, dass wir mal was zusammen machen. Also er und ich und unsere festen Freunde und unsere besten Freunde und deren Freunde." "Ich komm da nicht ganz mit, wer jetzt?" Kai hatte den Überblick über die Beziehungen verloren. "Du und ich." Takeru zeigte auf sie und nahm dann seine Finger zum Aufzählen. "Ko-ki und Shinpei. Yuji, weil mein bester Freund und Yooh, weil dessen fester Freund. IV, der ist Ko-kis bester Freund und Nao, weil der mit IV zusammen ist." "Und was ist mit den besten Freunden der Freunde eurer besten Freunde?" "Wie jetzt?" Takeru legte den Kopf schief und versuchte, die Frage zu sortieren. Er sah zum Niederknieen niedlich aus und Kai küsste ihn, bevor er antwortete. "Na, mit den besten Freunden von mir, Shinpei, Yooh und Nao." "Ach so!" Takeru lachte. "Verwirr mich nicht so! Das ist gemein." "Aber du bist so süß, wenn du verwirrt bist," entschuldigte Kai sich und zog ihn in seine Arme, um ihm leicht über die Seite zu streicheln. "Kai...," Takeru quengelte. "Nicht so anfassen, ich will dir doch was sagen!" "Okay, dann erzähl mal, was habt ihr vor?" Trotzdem, nur um Takeru zu ärgern, küsste Kai ihn noch neben das Ohr. Er wusste genau, wie gern Takeru das mochte. "Hmmm." Sein Freund hatte kurz die Augen geschlossen, sammelte sich aber wieder. "Wir wollen Freitag in einen Club gehen, was hältst du davon?" "Tanzen?" "Genau! Ich tanze doch so gern!" "Freitag ist schlecht, am Samstag morgen haben Nao und ich einen Termin, geht um irgendwelche Interna für die Leader." "Blöd. Ich weiß schon, warum Masato das jetzt bei uns macht." "Ja, weil du sonst gar nicht mehr zum Schlafen kommen würdest," tadelte Kai ihn. "Dann kommst du nicht mit?" "Wird wohl leider nichts. Einen anderen Tag vielleicht?" "Geht nicht," bedauernd schüttelte Takeru den Kopf. "Yooh und Shinpei müssen mit Miyavi nächste Woche ein paar Termine machen und die sind nicht alle in der Stadt. Und gerade die beiden müssen mit, die haben zu wenig Kontakte hier." "Stimmt." Kai nickte. "Dann geht mit den beiden und macht was Schönes. Aber wenn ihr in einen Club gehen wollt, passt auf, dass ihr nicht erkannt werdet ja?" "Keine Sorge," seufzte Takeru. "Ko-kis Haare werden morgen für das neue PV braun gefärbt. IVs werden auch wieder dunkler. Wir gehen nicht in einen total angesagten Club, wir gehen in einen normalen Laden, der etwas dunkler ist. Und wir gehen in keinen Schwulenclub, versprochen." "Das ist wirklich beruhigend zu wissen." Dennoch, Kai hatte ein ungutes Gefühl dabei. Die Jungs waren nicht gerade unauffällig, besonders sein Liebling nicht. "Wir achten schon darauf, dass wir nicht auffallen. Ich ziehe kein Sug-Shirt an, okay?" "Und auch sonst nichts Auffälliges, okay?" "Wenn wir nur Jeans und Shirts anziehen, fallen wir mehr auf. Wir gehen nach Shibuya, da sind die Leute so bunt nachts, dass wir unter gehen." "Klingt ja gut geplant." Überzeugt war Kai nicht. "Aber ihr tanzt zwischendurch auch mal mit einer Frau, oder?" "Wenn es nicht sein muss, würde ich es gern vermeiden. Da wird man nur erkannt." "Auch wieder wahr. " Aber Kai hatte Sorgen, dass es auffallen würde, wenn sechs junge Männer nur miteinander tanzten. "Wir haben Yooh dabei und jeder von uns tanzt mal mit ihm. Zufrieden?" "Halbwegs. Trink nicht so viel, versprochen?" "Mache ich nicht." Jetzt legte Takeru die Arme um Kai. "Aber du musst zugeben, du magst es, wenn ich noch etwas direkter bin im Bett als sonst." "Schon, aber nicht in einem Club." Kai erwiderte die Umarmung. "Sei vorsichtig, Schatz, okay?" "Das bin ich immer, Kai." Auch wenn es nur Freundschaft zwischen ihnen war, empfand Ibuki den Sex mit Jin als entspannend. Gerade fühlte er sich wohlig-müde, neben Jin zu liegen und hatte eigentlich gar keine Lust, das unangenehme Thema Byou anzusprechen. Nur musste er das tun, immerhin war Jins unerwiderte Liebe zu Byou der einzige Grund, aus dem sie hier zusammen lagen. Träge rollte er sich so auf die Seite, dass er Jins Gesicht sehen konnte. "Warum hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass du und Byou schon mal im Bett waren?" "Was?" Überrascht riß Jin die Augen auf. "Woher weißt du das denn?" "Manabu und Yuuto haben es mir gesagt, als sie kurz davor waren, mich zu verprügeln." "Echt? Die zwei Weicheier wollten dich verprügeln?" "Das hört sich an, als würdest du deswegen stolz auf sie sein," schmollte Ibuki. "Nicht direkt. Aber schon ziemlich cool, dass sie sich um mich sorgen, oder?" "Ja, Freunde sind klasse. Aber nicht ablenken. Warum hast du mir nichts davon gesagt?" Er hatte nicht vor, sich von seiner Frage abbringen zu lassen. "Keine Ahnung." Jin verließ Ibukis Bett und suchte nach seinen Hosen. "Hätte es etwas geändert?" "Weiß ich nicht," gab Ibuki zu, bevor er ebenfalls nach seinen Hosen angelte. "Ich hätte es nur gern gewusst." "Es ist halt mit ein paar Drinks zuviel passiert. Für Byou war es nur eine lustige Nacht, ich habe mich verliebt. So einfach ist das." "Oder auch nicht." Ibuki trat hinter Jin, der ihm den Rücken zudrehte. Er umarmte ihn sanft. "Wir sind zwar kein Paar und werden auch nie eines sein, aber ich bin dein Freund, okay?" "Okay." Jin legte seine Hand auf Ibukis. "Fühlst du dich eigentlich nicht ausgenutzt? Dir ist klar, dass ich immer an Byou dabei denke?" "Kein Bisschen," versicherte Ibuki. "Hab ja auch einiges von. Und weißt du, ich..." Das Klingeln seines Handys unterbrach sie. "Ein Glück, dass das nicht vor 10 Minuten passiert ist." Ibuki hob ab und war erstaunt, Kazuki am Ohr zu haben. "Hey, kannst du mal vorbei kommen?" "Kazuki, hallo!" Er machte große Augen, weniger über den Anruf an sich, sondern viel mehr über die Reaktionen in seinem Körper. Herzklopfen, leichte Röte auf den Wangen und schwitzige Hände. Der Verdacht, dass er mehr für Kazuki zu empfinden begann, war ihm schon vor ein paar Tagen gekommen, jetzt hatte er die Bestätigung. "Jin ist gerade hier." "Um so besser. Bring ihn gleich mit. Wir... haben ein Problem, fürchte ich." "Problem? Was für eines?" Das klang nicht gut. "Erkläre ich euch, wenn ihr hier seid, okay?" "Okay. Bis gleich." Ibuki legte auf. "Wir fahren zu Kazuki. Es gibt irgendein Problem und er erklärt es uns dann bei sich." "Dann mal los." Jin fuhr sich durch die Haare, um sie zu richten und lächelte dann. "Keine Sorge, mit uns ist alles klar. Aber rechne nicht damit, dass ich versuche, dich und Kazuki zu verkuppeln." Ertappt grinste Ibuki. "Ich denk an ihn, du an Byou, damit sind wir quitt, oder? Und ich fange erst was mit ihm an, wenn das hier durch ist." "Wieso?" Jin öffnete die Wohnungstür. "Mir macht es nichts aus, wenn du einen Freund hast." "Glaub es oder nicht, aber mir." Ibuki verschloss die Tür hinter ihnen. Im Auto zu Kazukis Wohnung alberten sie mehr herum als sich über die Gefühle, die ihnen im Weg waren, zu unterhalten. Kazuki öffnete ihnen mit einem leicht gehetzten Gesichtsausdruck. "Problem, Jungs." "Können wir erstmal rein kommen?" Jin schob sich an seinem Kollegen vorbei, aber Ibuki nutzte die Gelegenheit, sich Kazuki das erste Mal, nachdem ihm klar geworden war, dass er in ihn verliebt war, anzusehen. Ja, ihm gefiel der Mann wirklich gut. Aber das musste warten, bis Hikaru und Reika ebenso wie Jin und Byou zusammen waren. Alles andere würde nur die Pläne stören. "Klar, setzt euch," deutete Kazuki auf sein Wohnzimmer. Zu Ibukis Erstaunen saß Yasuno dort und wirkte wütend. "Was ist denn los?" "Kazuki bestand darauf, nichts zu sagen, bis ihr hier seid, also?" Auffordernd zog der Drummer eine Augenbraue in die Höhe. "Worum geht es überhaupt?" Jin setzte sich und Ibuki folgte seinem Beispiel. "Hikaru," antwortete Kazuki. "Was ist mit ihm?" Und was machte dann Yasuno hier? Der Zusammenhang zwischen Hikarus Ausraster und Yasunos Anwesenheit bei Kazuki ging Ibuki nicht auf. "Er hat sich heute bei Yasuno ausgeweint. Und jetzt ist Yasuno her gekommen, um mir den Kopf abzureißen oder so." "Mehr für eine Erklärung," schränkte Yasuno ein. "Und dann vielleicht zum Kopf abreißen." "Was ist denn überhaupt passiert," fragte Jin, der am wenigsten wusste. "Hikaru ist heute explodiert, weil Reika..." Ibuki unterbrach sich. Was wusste Yasuno? "Ihn nicht ernst nimmt. Also, erklärt mir mal wer das Chaos hier?" Knapp eine halbe Stunde später rieb Yasuno sich die Schläfen. "Lasst es mich zusammenfassen und sagt mir, ob ich das richtig verstehe, okay?" "Okay," nickte Ibuki. "Hikaru und Reika sind kein Paar." "Stimmt." "Aber ineinander verliebt." "Richtig." "Sie tun also so, als wären sie ein Paar, damit sich keiner an Hikaru ran macht." "Genau." Sie wechselten sich mit den Bestätigungen ab. "Aber das war nur der Grund, den Hikaru vorgeschoben hat, weil er Reika nah sein will." "Richtig." "Reika schnallt nicht, dass Hikaru erwachsen ist und dass der Kobold in ihn verliebt ist, sowenig wie er kapiert, dass er auch in ihn verliebt ist. Meint ihr." "Auch richtig," sagte Ibuki. "Nur ist es wirklich so, wir meinen das nicht nur." "Egal." Yasuno hob die Hand um den Einwand abzuwehren. "Damit Reika merkt, was er für Hikaru fühlt, macht Kazuki sich an Hikaru ran, um ihn eifersüchtig zu machen." "Stimmt." Dieses Mal nickte Kazuki. "Hikaru nervt das aber, weil er Angst hat, doch mit Kazuki ins Bett zu steigen und sich damit alle Chancen auf Reika zu verbauen." "Das weißt du, wir nicht." Jin zuckte die Schultern. Nach allem, was Yasuno ihnen gesagt hatte, hatte Hikaru sich bei ihm ausgeweint, weil er Sorgen hatte, Kazuki gegenüber schwach zu werden und auch, dass er fürchtete, Reika nie zu bekommen. "Kazuki hat Hikaru versprochen, das Flirten sein zu lassen." "Schweren Herzen, aber das hab ich gemacht," bestätigte Kazuki. "Jetzt wisst ihr nicht, wie das Ganze weiter gehen soll." "So würde ich das nun nicht sagen," verteidigte Ibuki ihre Plan. "Wir arbeiten noch was aus." "Und nebenbei ist Jin in Byou verliebt, der aber nur auf Frauen steht." "Bin ich, tut er." "Und damit Byou eifersüchtig wird, machen Jin und Ibuki rum." "Du hast es erfasst." Ihren Plan so zusammen gefasst zu hören, war seltsam. Irgendwie klang er dann gar nicht mehr so gut, fand Ibuki. "Und ihr habt nicht ein einziges Mal daran gedacht, dass ihr damit jemanden verletzen könntet? Hikaru, Reika und Byou zum Beispiel?" Yasuno sah ungläubig von einem zum anderen. "Nein," gab Ibuki schließlich zu. "Wir wollen ihnen helfen. Und wenn du uns helfen willst, dann verrate ihnen das nicht." "Ich werd den Teufel tun und mich da noch weiter reinstecken, als ich schon drin bin!" Kurz musterte Yasuno sie nacheinander. "Aber ihr werdet mit dem Mist aufhören." "Das geht nicht einfach so," erboste sich Jin. "Ich... verdammt, will mit Byou zusammen kommen." "Dann kümmert euch um die Sache und lasst es zwischen Hikaru und Reika einfach laufen. Wenn sie ineinander verliebt sind,werden sie schon zusammen kommen." "Nein." Ibuki schüttelte den Kopf. "Wenn wir darauf warten, können wir warten, bis die Hölle zufriert." "Zwei Wochen." Yasuno hob zwei Finger. "Mehr nicht. Wenn ihr in zwei Wochen nichts erreicht habt, hört ihr auf. Mit allem. Oder ich lasse euch auffliegen." Ibuki schluckte. Ein Ultimatum von Yasuno. Das würden sie nicht auf die leichte Schulter nehmen können. Fortsetzung folgt...... Kapitel 157: Wertvolle Gedanken ------------------------------- Hallo! Ich hab die nächsten Teile ganz gut im Kopf, muss nur zusehen, dass ich sie auch getippt bekomme. Endlich mal was von Byou! Und wie immer - mir gehört niemand! Wertvolle Gedanken Aoi wachte von ihrem Wecker auf. Nicht das angenemste Geräusch auf der Welt, aber zumindest hatten sie beide die Nacht durchschlafen können. Seit einigen Wochen schliefen die Zwillinge wunderbar. Er könnte sich an diesen Zustand gewöhnen und es graute ihm ein wenig davor, wenn es an der Zeit war, dass sie ihre ersten Zähne bekamen. Lange konnte es nicht mehr dauern. "Aoi? Mach das Ding aus, ja?" Verschlafen drehte Uruha sich auf die andere Seite. Aoi langte nach dem Wecker auf seinem Nachttisch und stellte ihn aus. "Entschuldige, ich war gerade in Gedanken," murmelte er. "Wobei denn? Morgen übrigens." Uruha nahm ihn in die Arme und küsste ihn. "Morgen," lächelte Aoi. "Dabei, dass Reila und Cassis sicher bald ihre Zähne bekommen und es dann mal wieder vorbei ist mit der ungestörten Nachtruhe." "Stimmt, das können wir uns dann abschminken. Apropos Abschminken - du hast noch Kajal unter dem Auge hängen, links." "Mist." Aoi wischte sich darüber. Dabei war er so sicher gewesen, alles runter bekommen zu haben nach den Shooting. "Wenn man mich damit sieht, denken die Leute noch, ich sei immer geschminkt." Uruha zog eine Augenbraue, oder was bei ihm davon übrig war, in die Höhe. "Du und ich wissen, dass wir wirklich oft Kajal tragen." "Ja, aber auch nur, weil unsere Augen so klasse sind," grinste Aoi. "Ich hoffe, unsere Töchter werden genauso uneitel wie wir zwei." "Ich auch." Dann knuffte Aoi Uruha in die Seite. "Du sollst mich am Morgen nicht verarschen, wenn ich noch nicht richtig wach bin!" "Aber es macht so einen Spaß," grinste Uruha und drückte ihn zurück auf das Kissen. "Und wenn wir hin und wieder mal weg gehen und etwas Kajal drauf haben, finde ich das nicht oft!" "Nein, wir sind nicht eitel!" Uruha lachte und küsste ihn. "Besonderns du nicht, übrigens piekst du gerade etwas." "Selber!" Trotzdem erwiderte Aoi den Kuss. Leider kam er nicht dazu, seine gerade entstandene Idee, noch vor der Arbeit mit Uruha zu schlafen, in die Tat um zu setzen, da das Babyfon auf dem Nachttisch begann, Geräusche zu machen. "Cassis ist wach," sagte Uruha und vergrub seinen Kopf an Aois Schulter. "Hätte das nicht eine halbe Stunde später sein können?" "Wir stellen morgen den Wecker eine halbe Stunde eher," schlug Aoi vor. Eine zweite Babystimme gesellte sich zu der Ersten. Ihre Kinder waren wirklich zuverlässig was das anging. Mühsam kämpfte Aoi sich aus dem Bett. Er hatte keine Lust, es schon zu verlassen, gerade nicht, wenn Uruha so nett vom Schlaf verwuschelt neben ihm lag und seine Küsse schon nach mehr schmeckten. Kinder achteten nicht auf solche Nebensächlichkeiten wie das Sexualleben ihrer Eltern, das hatte er schon mehrfach feststellen müssen. Er reckte sich noch einmal und warf sich dann ein Hemd über. "Komm schon, ich hab keine vier Hände." "Manchmal schon," zwinkerte Uruha ihm zu. "Du spielst genauso gut Gitarre wie ich, lass solche Schleimerein," grinste er und zog Uruha an der ausgestreckten Hand auf die Beine. "Ich rede aber nicht von der Bühne sondern von hier." Uruha umarmte ihn noch einmal, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann vor ins Kinderzimmer. Aoi spürte, dass ihm das Blut in die Wangen schoss. Wie machte Uruha es nur, dass er immer noch rot wurde? Kopfschüttelnd folgte er Uruha an das Bettchen der Zwillinge. "Morgen, ihr kleinen Mäuse," begrüßte er sie. "Was habt ihr denn, hm?" Er hob Reila hoch, Uruha hielt Cassis bereits auf dem Arm. "Dem Duft nach zu urteilen brauchen sie erstmal neue Windeln," stellte Uruha fest. Aoi nickte. Bei Reila sah es nicht anders aus. Ergeben stellte er sich neben Uruha an den breiten Wickeltisch. Nach einer gewissen Zeit hatten er und Uruha eine Routine dabei entwickelt, ihre Kinder zu versorgen, die ihm fast schon unheimlich war. Anfangs hatten sie gefürchtet, es nie zu schaffen. Aber nach einigen Wochen war füttern, anziehen, baden, wiegen, wickeln und bemuttern so selbstverständlich geworden, dass es ihnen leicht von der Hand ging. Aoi war erstaunt, wie wohl er sich in der Vaterrolle fühlte und wie gut es auch Uruha offensichtlich gefiel, Vater zu sein. Gut, in diesem Moment war Aoi die Vaterrolle nicht ganz so lieb wie sonst, aber wickeln war und blieb der unangenehmste Teil. Sie waren nicht der Idee verfallen, die Zwillinge gleich anziehen zu müssen, wie es viele Zwillingseltern taten. Aoi hatte mit Uruha darüber gesprochen und sie hatten beide befunden, dass es für die Kinder wichtig war, sich früh als zwei Personen und nicht als eine zu erleben und hatten daher jedes Kleidungsstück nur einmal besorgt statt in doppelter Ausführung. Lediglich die Mini-Tourshirts hatte jede ihrer Töchter. "Okay, das geht gar nicht," urteilte Aoi und legte den orangenen Strampler wieder weg. Uruha hatte Cassis einen roten Strampler angezogen und wenn sie nicht wollten, dass ihre Kinder vor ihren Augen flimmerten, sollten die Farben zumindest zusammen passen. "Stimmt." Uruha nickte, knöpfte den Strampler zu und hob die noch immer murrige Cassis auf den Arm. "Sieht sonst aus, als habe Takeru sie angezogen." "Erinnere mich daran, wenn die zwei das nächste Mal bei Kai und Takeru übernachten, nur Sachen einzupacken, die zusammenpassen, ja?" Er schloss ebenfalls den Strampler, jetzt einen gelben, und hob seine kleine Tochter hoch. "Na, Prinzessin, Hunger?" Aoi küsste sie auf den Kopf, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte. "Ich Frühstück, du Milch?" Uruha steuerte die Kaffeemaschine schon an, also hatte Aoi keine Chance, etwas anderes vorzuschlagen. Er nickte und löffelte Milchpulver in die vorgewärmten Fläschchen. Kurz schüttelte er sie und prüfte die Temperatur. Seit sie dazu übergegangen waren, das Wasser schon am Abend vorher in den Flaschenwärmer zu füllen, ging es morgens deutlich schneller. Nicht zu unterschätzen, wenn einem zwei Babys in die Ohren brüllten, fand Aoi. Bevor das Brüllen noch mehr wurde setzte er sich auf ihr Sofa und wartete auf Uruha, der Cassis zu ihm brachte. Nach und nach hatte er eine Technik entwickelt, beiden Zwillingen zeitgleich die Falsche zu geben, obwohl es durch Uruha und den Rest ihrer Band kaum je nötig war. Aoi legte ein Knie auf der Armlehne ab und zog seinen Fuß an. In die Kuhle legte er Reila, bevor er sich ein Kissen unter das andere Knie schob und sich dort Cassis hineinlegen ließ. "Hier." Uruha reichte ihm die Fläschchen. Dann lächelte er breit. "Du hast keine Ahnung, wie unheimlich süß das aussieht." "Ich bin verpennt und in Boxershorts." Von süß wollte er dann nichts hören. "Und es ist trotzdem süß," beharrte Uruha und küsste ihn zärtlich. "Ich zieh mich schnell an und spring ins Bad, dann übernehme ich eine Maus, okay?" "Mach das." Aoi steckte ihren Töchtern je einen Sauger in den Mund und sofort war es still. Es war immer wieder unglaublich, wie sie ihn ansahen. Voller Vertrauen, dass er da war und sich um sie kümmerte. Gut, so sahen sie jeden an, aber Aoi hatte den EIndruck, sie wussten, dass er und Uruha ihre Väter waren. Noch immer war ihm nicht klar, wie er sie so sehr lieben konnte, ohne dass sein Herz zersprang. Wie es möglich war, so starke Liebe für sie zu empfinden. Bevor er sich in Uruha verliebt hatte, war er der Meinung gewesen, seine ganze Liebe würde der Musik gehören. Dann, als er sich verliebt hatte und Uruha schlussendlich Sein geworden war, war er überrascht gewesen, dass er noch mehr Liebe fühlen konnte. Als er von der Schwangerschaft erfuhr, hätte er nicht für möglich gehalten, dass noch genug Platz in seinem Herzen war, um ein Kind so sehr zu lieben, ohne dafür Liebe für Uruha oder die Musik zu verlieren. Und dann, als er wusste, dass er nicht ein, sondern zwei Babys in sich trug, hatte er das Gefühl gehabt, mehr Liebe sei nicht möglich. Bis zu dem Moment, in dem er sie beide in den Armen hielt und Uruha ihn küsste. Da dachte er, sein Herz müsste platzen, vor lauter Liebe. Es war nur mehr Liebe geworden, die in ihm war. Nichts, nicht die Musik, nicht Uruha, hatte nur ein winziges Stück Liebe an die Zwillinge abtretten müssen. Wie war das möglich? Ein Klicken und ein Lichtblitz schreckten ihn auf. "Uruha!" Er lachte, als sein Mann die Kamera sinken ließ. "Entschuldige, es musste sein," lächelte Uruha, griff nach den beiden Kaffeetassen und kam zu ihm auf das Sofa. "Ihr habt so niedlich ausgesehen, das musste ich einfach festhalten." Vorsichtig stellte er die Tassen auf den Tisch und nahm dann Reila in seine Arme, um sie weiter zu füttern. Aoi setzte sich anders hin, damit er es bequemer hatte, während Cassis weiter trank. "Schon gut." Er lächelte. Dann liegte er seinen Kopf an Uruhas Schulter. "100 Yen für deine Gedanken eben." "Die waren mehr wert," seufzte er. "Viel mehr." "Bis nach der Pause, bin solange weg!" Damit fiel die Tür hinter Jin uns Schloss und Byou schüttelte langsam den Kopf. "Himmel, keine Sekunde zu lange hier sein, was?" "Klar," grinste Kazuki. "Er will doch bei Ibuki sein." "Versteh ich nicht," meinte Byou. "Oder stehen die echt aufeinander?" "Glückwunsch, du hast es endlich geschnallt." Manabu setzte sich neben Byou. "Wie meinst du das?" Es gefiel Byou nicht, dass er offenbar keine Ahnung hatte, was vor sich ging. Jin redete nicht mehr so mit ihm wie früher und seit einiger Zeit hatte sich sein Verhalten komplett verändert. Zu der Zeit hatte er auch angefangen, mit Ibuki herumzuhängen. "Sie haben seit der Einweihungsparty was am Laufen," klärte Yuuto ihn auf. "Und das nicht zu knapp," fügte Kazuki grinsend an. "Ihr meint, sie schlafen miteinander? Schon?" Das überraschte Byou doch. Er wusste aus erster Hand, dass Jin nichts gegen Männer hatte, aber eine Beziehung hatte er nicht erwartet. "Na, was denkst du denn?" Kazuki grinste. "Ernsthaft? Jin und dieser... Kerl?" "Ja." Yuuto verdrehte die Augen. "Dieser Kerl." "Stimmt was nicht mit ihm?" Wenn Jin sich schon endlich auf jemanden einließ, wollte Byou auch, dass es gut wurde. "Ibuki ist heiß," sagte Kazuki. "Und laut Jin der Beste, den er bisher im Bett hatte." Byou spürte, wie seine Wangen rot wurden. Natürlich erzählte Jin Kazuki davon, die zwei waren zu gut befreundet. Aber offenbar hatte er ihm nicht erzählt, dass sie miteinander geschlafen hatten. Fand Jin Ibuki wirklich besser als ihn? Die Frage sollte ihn nicht intressieren - es war ein Versehen gewesen und vermutlich war Ibuki einfach darum besser mit Jin, weil er auf Männer stand. "War klar, dass du das sagst." Manabu schüttelte den Kopf. "Du gehst zu viel nach Sex. Ich weiß noch nicht, was ich von Ibuki halten soll." "Wieso nicht?" Byou wurde misstrauisch. Auf Manabus Menschenkenntnis konnte er sich immer verlassen. Und wenn Manabu Ibuki nicht mochte, konnte er nicht gut für Jin sein. "Er ist irgendwie so dreist, weißt du? Ibuki macht auf mich den Eindruck, nichts ernst zu nehmen, viel zu gerne Spaß zu haben und Sex als Freizeitgestaltung anzusehen. Ein Aufreißer eben." "Ich mag ihn." "Natürlich magst du ihn, Kazuki." Yuuto lachte. "Manabu hat ja auch so ziemlich dich beschrieben." "Hey!" Byou hörte nicht ganz zu. Wenn Jin sich mit Kazuki eingelassen hätte, hätte er ihm davon abgeraten. Kazuki war ein wunderbarer Mensch, aber für eine Beziehung so ziemlich die letzte Anlaufstelle, die einem einfallen konnte. Und nun hatte Jin was mit einem Kerl am Laufen, der genauso tickte. "Bin kurz weg," verabschiedete Byou sich ohne bewussten Entschluss. Würde er diesem Ibuki mal auf den Zahn fühlen. Tatsächlich fand er beide im Innenhof vor, wo sie Kaffee tranken. Und sie waren allein. "Was machst du denn hier draußen?" Jin hielt Ibukis Hand. "Eine Rauchen, was sonst?" Dabei rauchten sie auch in ihrem Raum. "Bei dem Wetter." "Dann leiste uns Gesellschaft," bot Ibuki an. "Gern, ich...." Byou wurde von Jins Handyklingeln unterbrochen. "Sorry. Kazuki will irgendwas." Jin hob ab, während Byou sich fragte, warum Kazuki nicht einfach raus kam. Zu faul vermutlich, beschloss er dann. Er nutzte die Zeit, sich eine Zigarette anzuzünden und Ibuki zu mustern. Er sah gut aus, aber er erinnerte Byou wirklich auf eine unangenehme Weise an Kazuki. Es war, als habe Ibuki genau die Eigenschaften, die auch Kazuki zwar intressant und unterhaltsam machten, ihn aber als Beziehungspartner weit ins Aus schossen. "Tja," wandte Jin sich wieder ihnen zu. "Ich muss zu Kazuki, bevor der Blödsinn macht. Bis nacher dann!" Womit Byou sich in der unangenehmen Situation wieder fand, allein mit Ibuki zu sein. So gern er ihm eben noch auf den Zahn hatte fühlen wollen, so ungern tat er das ohne Jin. Doch Ibuki nahm ihm die Entscheidung, was er tun sollte, ab. "Man, sein Hintern ist der Hammer!" Und schon hatte Byou ihn gepackt und ihm den Arm auf dem Rücken verdreht. "Ey, was soll das werden? Muss mir dann jeder aus eurer Band den Hals umdrehen wollen?" Ibuki versuchte sich zu befreien, aber Byou hielt ihn fest im Griff. "Wage es nicht, mit ihm zu spielen, klar?" "Mach ich nicht, und jetzt lass los, verdammt noch mal!" "Wenn du ihm weh tust..." "Sagt der Richtige!" Ibuki befreite sich und funkelte Byou an. "Du hast ihm doch klar gezeigt, dass du nichts von ihm willst." "Wie kommst du auf so einen Scheiß?" Seine Wangen brannten. Verdammt, der wusste doch was! "Denkst du, Jin hat mir nicht erzählt, was zwischen euch gelaufen ist? Und dass du ihm gesagt hast, du willst nichts weiter von ihm?" "Das geht dich nichts an, verstanden?" Wie konnte Jin das nur erzählen? Byou glühte vor Wut, aber nicht auf ihn, sondern auf Ibuki, weil der sich erdreistete, dieses Geheimnis zu kennen. "Doch, wenn du mir erzählen willst, ich solle etwas nicht tun, was du einfach so getan hast, dann geht es mich was an." "Hat Jin dir auch gesagt, dass es ein Unfall war? Und dass ich nicht auf Männer stehe? Das mit dir ist was anderes, du nutzt ihn nur aus, bis du auf wen anderes scharf bist und das hat Jin nicht verdient!" Jin war ein toller Mann, er hatte jemanden verdient, der ihn liebte. "Du hast kein Intresse an Männern?" Ibuki grinste überlegen. "Nicht die Spur." Er war einfach nicht schwul. "Aber Jin küsst du." "Auf der Bühne. Arbeit, kennst du sowas?" Warum verwechselten das immer alle? "Und auch so. Und ich verrate dir mal was - jemand, der nicht zumindest bi ist und mit einem Kerl im Bett landet, der bekommt keinen hoch. Du schon." "Was erlaubst du dir eigentlich?" Auf Byous Stirn pochte eine Ader, er war kurz davor, Ibuki erneut anzugehen. "Ich sage nur die Wahrheit, wenn du die nicht vertragen kannst, ist das dein Problem." "Jetzt hör mal zu, es geht hier nicht darum, ob ich mit Jin im Bett war oder nicht." Er wollte das Gespräch wieder auf sein eigentliches Thema bringen. "Sondern darum, dass ich nicht zulassen werde, dass du ihn bei der ersten Gelegenheit abservierst und verletzt." "So wie du, der ihn als One Night Stand benutzt hat und dann fallen gelassen hat wie ein benutztes Kondom." "Jin hat eindeutig was Besseres als dich... Schlampe verdient!" "Erst willst du ihn nicht, und jetzt, wo er dir nicht hinterher rennt und dich anschmachtet, sondern mit mir Spaß hat, wirst du eifersüchtig." Ibukis dummes Grinsen wurde noch breiter. "So ein Müll!" Byou hatte noch nie so unglaubliche Behauptungen gehört. Trotzdem, Ibuki sah siegessicher aus. "Wenn du nicht eifersüchtig bist und Jin nur ein Feund ist, der dir am Herzen liegt, warum bist du dann so auf 180?" "Weil... weil er mir sehr wichtig ist, das sag ich doch die ganze Zeit!" "Denk mal drüber nach, ja?" Ibuki zwinkerte ihm zu. "Und glaub mir, ich werde ihm nicht weh tun." Byou wollte noch etwas sagen, aber Ibuki hatte sich schon weg gedreht. Er wollte dem anderen nicht das letzte Wort lassen, das ging einfach nicht. "Wehe, wenn doch!" Es war ein schwacher Triumph, aber immerhin hatte er nicht zugelassen, dass dieser Aufreißer ihn einfach so stehen ließ. Wütend zündete Byou sich eine weitere Zigarette an. Die Erste war ihm verqualmt. Eifersüchtig, so ein Blödsinn! Nur, weil es ihm wichtig war, dass Jin nicht verletzt wurde und sich Sorgen um ihn machte? Nur, weil er bereit war, jedem, der Jin verletzte, das Herz aus der Brust zu reißen? Eindeutig Blödsinn. Byou nickte sich selbst zu. "Blödsinn." Es war eine einmalige Sache gewesen, was da zwischen ihm und Jin passiert war und Ibuki hatte alles andere als Recht. Ein Zufall, mehr nicht. Und Jin bedeutete ihm nicht mehr als der Rest seiner Band. Er war ihm nur wichtiger. "Verdammt!" Byou trat gegen den Aschenbecher. Was hatte Ibuki ihm da nur für Gedanken in den Kopf gesetzt? Fortsetzung folgt..................... Kapitel 158: Du Depp -------------------- Hallo meine Lieben! Hier ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe, es gefällt euch allen. Mir gehört wie üblich niemand von Bedeutung, nur ein Statist hier. Du Depp Wie Ibuki es erwartet hatte, traf er Reika allein und als Ersten in ihrem Proberaum an, als er gerade seinen Bass neu bespannte. Hatte sich doch gelohnt, am Ende ihrer Probe gestern eine Saite zu lockern. "Was machst du denn schon hier?" Reika schaute ihn fragend an. So früh da zu sein war nicht wirklich seine Art. "Mir ist eine Idee gekommen, das wollte ich mal probieren," log er eiskalt. "Hast du was von Hikaru gehört? Ich brauche ihn dafür." "Der ist noch krank." Reika zuckte die Schultern. "Aber er wollte nicht, dass ich vorbei schaue." "Krank?" Nach seinem kleinen Ausbruch vor zwei Tagen hatte Hikaru sich schlicht krank gemeldet. Auf Ibukis Sms, ob sie reden wollten, hatte er nur kurz, aber kühl geantwortet, er käme zurecht. Und Ibuki glaube ihm im Leben nicht, dass er plötzlich krank geworden war. "Ja," nickte Reika und stellte seinen Bass zur Seite, obwohl er ihn noch nicht gestimmt hatte, soweit Ibuki das mitbekommen hatte. "Ich mache mir Sorgen um ihn. Wenn er richtig krank ist, dann..." "Man, du bist aber auch blöd!" Er fühlte sich, als wenn er nur von Idioten umgeben wäre. Konnte denn nicht ein einziger seiner Kollegen selbstständig denken? Nur zur Abwechslung mal? "Hikaru ist nicht krank, er ist stinkend sauer!" "Und warum bitte bin ich dann blöd?" Sah aus, als würde Ibuki schon wieder mit jemanden aneinander geraten. Aber wenn er Glück hatte, ging Reika nicht gleich auf ihn los wie am Vortag Byou. "Weil du ihn mal wieder behandelt hast, als sei er ein Kind." "Ist er für mich auch." Reika sah kein Problem. "Ich mach mir halt Sorgen um ihn, weil er noch so unschuldig ist. Und das Kazuki ihn anbaggert nervt mich! So naiv, wie Hikaru ist, lässt er sich noch von ihm ins Bett quatschen." "Unschuldig? Naiv? Wenn hier wer naiv ist, dann bist du das. Du hast nicht mitbekommen, dass Hikaru mit anderen Kerlen flirtet wie ein Weltmeister und gerne mal mit dem einen oder anderen nach der Show abhaut? Was meinst du, was die dann machen? Karten spielen?" "Du meinst..." Die Augen ihres Bassisten sahen Ibuki so ungäubig an wie die eines Kindes, dem man gerade erklärte, dass der Weihnachtsmann ein Schwindel war. "Du meinst, er ist keine Jungfrau mehr?" "Oh mein Gott." Genervt schlug Ibuki die Hände zusammen. Es war nicht zu fassen. "Nein, und wenn er sich von Kazuki ins Bett quatschen lässt, dann sicher nicht, weil er naiv ist, sondern weil er spitz und unterversorgt ist." "Aber doch nicht mit einem wie Kazuki! Wegen solcher Typen machen er und ich den Scheiß doch und tun, als wenn wir ein Paar wären. Dann könnten wir uns das auch sparen." "Du kapierst es nicht, oder?" Reika musste doch merken, wie Hikaru ihn ansah und küsste. "Was? Was soll ich kapieren?" Es war der falsche Weg. "Stört es dich, dass Kazuki Hikaru anbaggert?" "Hast du nicht zugehört? Ich hasse es! Hikaru ist viel zu gut für einen wie den!" Ja, Ibuki war sich sicher - er war von Deppen umgeben. "Du hast ihn gern," stellte er nur ruhig fest. Natürlich konnte er Reika auch einfach auf den Kopf zu sagen, dass er Hikaru liebte, aber das erschien ihm dann doch etwas drastisch. Noch, wenn er es in einer Woche nicht kapiert hatte, würde er es tun. "Klar hab ich ihn gern! Wie kann man ihn nicht gern haben?" "Was Ibuki damit sagen will," mischte sich Minase plötzlich ein und Ibuki fuhr herum. Er hatte nicht bemerkt, dass ihr Drummer den Raum betreten hatte. "Ist, dass..." "Sag es nicht, dass soll er selbst merken," unterbrach Ibuki ihn. "Und wie lange soll das hier noch gehen? Bis die Hölle zufriert?" Minase schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, aber ich schaue mir das nicht mehr mit an." "Was soll das hier eigentlich alles?" Reika stemmte mittlerweile die Hände in die Hüften und sah wütend aus. Wirklich wütend. "Minase, lass es, Hikaru würde das nicht..." "Ist mir egal, ehrlich. Reika, du bist in ihn verliebt, du Depp!" So, nun war es raus und er hatte selbst nichts gesagt. "Ich soll was sein?" "Verliebt. In Hikaru." "Du spinnst doch!" "Doch, bist du." Wo es eh raus war, konnte er auch sagen, was Sache war. "Und du bist völlig eifersüchtig, weil Kazuki ihn anbaggert." "Ich mach mir Sorgen um ihn!" "Du bist eifersüchtig," wiederholte Ibuki. "Und in ihn verliebt. Was meinst du eigentlich, warum Hikaru diese Show mit dir abziehen will? Nicht, weil er Angst hat, dass ihn wer anmacht. Sondern, weil er auch unheimlich in dich verliebt ist." "Was redet ihr eigentlich für einen Müll?" "Reika, denk mal darüber nach, bitte." Ibuki versuchte es ruhig. Reika anzubrüllen hatte noch nie was gebracht. "Er kann nicht in mich verliebt sein," schüttelte Reika den Kopf. "Das geht nicht. Er ist doch... unser kleiner Kobold." "Schwacher Grund." Minase lächelte. "Er ist alt genug und hat dich sehr lieb." "Ich... fürchte, ich bin auch krank." Reika griff nach seiner Tasche. "Besser, ich geh heim, nicht dass ich euch auch noch anstecke. Ich melde mich dann." In der Tür rannte er fast Kouki um. "Was ist mit dem los?" Der Sänger deutete über seine Schulter. "Er hat gerade erfahren, dass er Hikaru liebt," erklärte Ibuki. "Und der ihn und dann hat er sich spontan mit dessen imaginärer Erkältung angesteckt." "Super." Kouki seufzte. "Dann werden wir das Problem wohl bald los sein. Und heute..." "Machen wir frei, da wir zu dritt nicht viel machen können?" Obwohl Ibuki da wenig Hoffnung hatte. "Überarbeiten wir ein paar Stücke." Das war so klar gewesen. Nao war durcheinander. Das mit Reno war seltsam, unheimlich seltsam. Reno benahm sich komisch und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Ohne Hilfe war es nicht möglich. Darum hatte er sich überlegt, wer ihm am Besten helfen konnte. Da seine alten Kollegen sich samt und sonders zumindest für ein paar Wochen ins Ausland abgesetzt hatten und er den Verdacht nicht los wurde, dass sie das mit Absicht getan hatten um ihn zu ärgern, musste er sich an jemanden aus einer anderen Band wenden. Nach einer Weile des Überlegens hatte er sich schließlich entschieden, zu wem er mit seinem Problem gehen sollte und klingelte nun an der Haustür des netten, kleinen Häuschens. "Huch, was machst du denn hier?" Yasunos Freund öffnete ihm die Tür. Immer wieder fragte Nao sich, was Yasuno an ihm fand. Yasuno war so schrill und bunt und dieser Mann so fad und einfach nur ein Büromensch. Aber scheinbar waren sie glücklich zusammen, denn er kannte kein anderes Paar, dass schon seit 12 Jahren zusammen war. "Hi, ich wollte mit Yasuno sprechen. Ist er da oder noch auf der Arbeit?" Da er selbst gerade recht beschäftigungslos war, hatte er nicht sofort daran gedacht, dass Yasuno vielleicht zu tun haben könnte. "Du hast Glück, er ist hier. Komm rein," forderte er ihn auf und Nao trat sich die Schuhe von den Füßen. Er fand Yasuno im Wohnzimmer vor dem Fernsehr. "Hi, Nao, alles okay bei dir?" Der Fernsehr wurde aus geschaltet. "Ja, nein, also, nicht wirklich." Irgenwie war es okay und irgendwie nicht. "Also ist nicht alles okay," schlussfolgerte Yasuno. "Setz dich erstmal. Kommst du mit der Trennung doch nicht zurecht?" "Wieso Trennung? Wir sind doch gar nicht zusammen oder sowas?" Nao verstand nicht, was Yasuno meinte. "Ich meinte die Band." "Ach so." DIE Trennung. Warum sagte er das nicht einfach? "Nein, darum geht es nicht. Kannst du mir helfen?" "Kommt darauf an wobei." "Auf der Party von Aoi und Uruha hab ich zu viel getrunken und mit Reno rumgemacht. Er hatte einen Filmriss und ich hab gesagt, da sei nichts gewesen, aber jetzt erinnert er sich doch daran. Was soll ich machen?" Zumindest war das die Kurzfassung seines Dilemmas. "Oh mein Gott..." Yasuno vergrub seinen Kopf in den Händen. "Ist das so schlimm?" "Warum nur," murmelte Yasuno. "Warum ich? Womit hab ich das verdient? Bin ich so ein schlechter Mensch? Hab ich irgendwo stehen, dass sich alle bei mir ausheulen sollen?" "Wieso? Ich verstehe nicht ganz." Wer waren alle und wieso schien Yasuno Kopfschmerzen zu haben? "Schon gut." Ergeben blickte Yasuno ihn an. "Erzähl mal der Reihe nach." Und das tat Nao. Sein Erlebnis mit Akiya und Shin beachtend, verzichtete er darauf, genau zu beschreiben, was er Schönes mit Reno getan hatte und beschränkte sich darauf, den Morgen nach der Nummer zu schildern und seine Sorge, was Reno nun von ihm denken könnte. "Er sagt, er denkt, da war was. Und wenn er weiß, dass da was war, wird er sicher glauben, ich wolle nur mit ihm befreundet sein, weil er leicht zu haben ist. Das ist aber nicht so. Ich mein klar, ich war heiß auf ihn und er ist toll, aber so ist das nicht." "Versteh schon. Und warum sagst du ihm das nicht einfach?" "Weil ich nicht will, dass er sowas denkt!" Das hatte er doch gerade gesagt, oder? "Ich bekomm Reno einfach nicht mehr aus meinen Kopf und diese ganze Sache ist so verzwickt." "Hey, Reno ist extra noch mal zu dir gekommen bei eurem Konzert, oder?" "Ja. Und?" "Ich denke, er mag dich, so wie du bist." Yasuno vergrub schon wieder den Kopf in den Händen. "Und das kann ziemlich schwer sein, weißt du das eigentlich?" "Warum?" "Weil du sehr begriffsstutzig sein kannst." "Das haben mir schon viele gesagt." So langsam glaubte er, an der Sache könnte was dran sein. Aber sicher war Nao sich da noch nicht. "Rede einfach mal mit ihm darüber, was passiert ist. Dann klappt es sicher auch mit euch beiden." Yasuno sagte das im Brustton der Überzeugung. Nur hatte Nao keine Ahnung, was er damit meinte. "Was soll klappen?" "Nee, oder?" Der Drummer verdrehte die Augen zur Decke. "Warum nur? Was hab ich getan?" "Yasuno? Was meinst du?" Nao begann, sich etwas Sorgen um ihn zu machen. Irgendwie verhielt sich Yasuno seltsam. "Du hast das nicht kapiert? Echt nicht?" "Was denn?" "Warum nur?" Yasuno sah noch einmal zur Decke, als könnte die ihm eine Antwort geben und richtete seinen Blick dann auf Nao. "Du bist in ihn verliebt, du Depp." Einen Augenblick blinzelte Nao nur fragend zu Yasuno. Verliebt? In Reno? "Das..." Er schluckte. "Das ergibt Sinn." Wenn er in Reno verliebt war, erklärte das, warum er dauernd an Reno dachte und es ihm so wichtig war, was dieser von ihm dachte. Und warum er nicht als leicht zu haben vor ihm da stehen wollte. Was es aber nicht erklärte, war, wie es nun weiter gehen sollte. "Und was soll ich jetzt machen?" Fortsetzung folgt...... Ich glaube, ich quäle Yasuno gerade etwas. Ich mag ihn. Keine Ahnung, warum ich ihm das antue... PS: Ich weiß nicht, ob ich es noch schaffe, dieses Jahr ein weiteres Kapitel zu schreiben und zu posten - daher schon mal schöne Weihnachten euch allen und ein gutes, neues Jahr! Kapitel 159: Partyplanung ------------------------- Soviel dazu, dass ich dieses Jahr nichts mehr poste... Nur Takuma ist meiner und den behalt ich auch! Partyplanung Noch immer im Halbschlaf genoss Shinpei die leichten Streicheleinheiten, die Ko-ki seinem Rücken zukommen ließ. Obwohl er eigentlich mehr Zeit in seiner eigenen Wohnung hatte verbringen wollen, hatte er die Nacht doch wieder bei Ko-ki geschlafen. Es war einfach zu verführerisch gewesen, sich mit Ko-ki zusammen ins Bett zu legen. Und außerdem wäre es ihm auch sehr unhöflich vorgekommen, wenn er nach dem Sex heim gegangen wäre. Mit einem genussvollen Seufzer drehte er sich doch auf den Rücken und schlug die Augen auf. "Morgen, Ko-ki-Liebling!" Er grinste Ko-ki verschlafen an. Man konnte kaum glauben, dass der Junge in seinem Bett der selbe war, der auf der Bühne stand. Morgens sah Ko-ki sich selbst kaum ähnlich, seine Augen waren immer verquollen und seine Haare standen in mehr Richtungen ab, als Shinpei für möglich gehalten hätte. Erst eine Mischung aus kaltem Wasser, einer Creme, einer Bürste und einer Zigarette sowie einem Becher Kaffee und tageslichttauglicher Kleidung verwandelten ihn in den Ko-ki, den man erkennen konnte. Shinpei liebte es, dass er Ko-ki so ungeschützt sehen durfte. "Morgen Shinpei. Gut geschlafen?" Ko-ki ließ ihn nicht antworten, sondern stahl sich einen kleinen Kuss. "Habe ich." Es war schön, mit Ko-ki aufzuwachen. Besonders, nachdem sie so schön eingeschlafen waren. Shinpei wurde rot, als ihm klar wurde, dass sie beide noch immer nackt waren und er Ko-ki etwas fragen musste. Nur wie stellte man diese Frage, ohne wie ein Macho zu klingen? "Ko-ki? Sag mal..." ... war ich besser als letztes Mal? Nein, das klang nicht gut. "War das..." besser? Auch nicht gut. "Was hast du denn?" Ko-ki zog ihn in den Arm. "Wegen letzter Nacht?" "Ja." Shinpei nickte. Es fiel ihm noch immer schwer, über Sex zu sprechen. Das Gespräch vor ein paar Tagen, in dem Ko-ki ihm erklärt hatte, dass er ihm doch etwas weh getan habe, war ihm so unendlich peinlich gewesen, dass er es bis auf die wichtigen Aussagen verdrängt hatte. "Mach dir keine Sorgen." Vorsichtig legte Ko-ki seine Lippen an Shinpeis Ohr und flüsterte hinein. "Es war wunderbar. Mir tut nichts weh und wie du vielleicht bemerkt hast, bin ich ziemlich laut geworden." "Ja, das hab ich mitbekommen." Er kuschelte sich an seinen Freund. "Dann war das richtig?" "Und wie. Du bist sozusagen auf Gold gestoßen." "Auf Gold?" Shinpei sah ihn fragend an und als Ko-ki mit den Augenbrauen wippte, wurde ihm klar, was er meinte. "Oh! DAS war das als du einmal so geschrien hast?" "DAS war der besagte wunderbare Punkt." "Hat sich angehört, als wäre es wirklich schön." "Ist es auch." Die dunklen Augen blitzten ihn frech an. "Soll ich es dir zeigen?" Doch bevor Shinpei sich entscheiden konnte, ob er nicken sollte oder lieber nicht, klingelte der Wecker auf Ko-kis Fußboden, wo er in Ermangelung eines Nachttisches stand. Wie auch Gleitgel, Kondome, Taschentücher und das Buch, in dem Ko-ki gerade las. "Mist," murmelte er. Auch wenn er nicht wusste, ob er bereit war, Ko-ki in sich zu lassen, die Aussicht, noch etwas Zeit mit ihm im Bett zu verbringen, war schön gewesen. "Die Arbeit ruft." Ein wenig enttäuscht schlug Ko-ki den Wecker aus. "Komm, anziehen." Mittlerweile hatte Shinpei einige Kleidungsstücke bei Ko-ki gelagert. Das war praktischer, als erst in seine Wohnung zu müssen und es ersparte ihnen auch, dass jeder wusste, wo er die Nacht verbracht hatte. Trotzdem, bevor er an den Schrank ging, zog er noch einmal die Shorts vom Vortag über. Es war ihm unangenehm, außerhalb bestimmter Situationen nackt vor Ko-ki zu sein. Der jedoch hatte kein Problem damit und so konnte Shinpei einen guten Blick auf den festen kleinen Hintern seines Freundes werfen, als dieser sich streckte, um an die oberen Fächer zu kommen. Er grinste, dann erspähte er wieder mal einen rosa farbenen Ärmel in Ko-kis Schrank. Shinpei stand auf und griff danach. "Sag mal, was ist das hier eigentlich?" "Das?" Verwirrt sah Ko-ki auf den Ärmel. Er war wirklich mädchenhaft rosa und mit Rüschen besetzt. Nicht gerade das, was Ko-ki sonst im Schrank hatte. "Ja, was ist das?" Shinpei schickte sich an, das ganze Kleidungsstück heraus zuziehen. "Nur meine alte Arbeitskleidung," wehrte Ko-ki ab. "Rosa?" "Ja, ich war irgendwie... das Mädchen der Band." Nun zog er das Stück doch komplett hervor. Eine Art Pumphosenanzug mit einem Jäckchen darüber. "Falls es dich beruhigt, Reno war die Oberschlampe." "Also das ist zumindest geblieben," grinste Shinpei. "Zieh es mal an, das sieht sicher niedlich aus an dir." "Ich passe da sicher nicht mehr rein, das ist Jahre her." Begeistert schien Ko-ki nicht zu sein. Dennoch zog er es über. Shinpei war klar, dass er es nur tat, um ihm eine Freunde zu machen. Es passte noch immer, auch wenn er nicht sicher war, ob die Hosenbeine wirklich so kurz sein sollten. "Steht dir und du siehst zum anbeißen niedlich aus." Shinpei biss ihn zum Beweis zärtlich ins Ohrläppchen. "Hey, wenn du das morgen zum Tanzen anziehst, erkennt dich keiner." Ko-ki musterte sich im Spiegel. "Findest du nicht, dass das etwas lächerlich ist dann?" "Wir könnten zusammen tanzen," rutschte es Shinpei hinaus. Er hatte darüber nachgedacht, dass er gern mit Ko-ki tanzen würde, aber dieser schon zu bekannt war, um es zu riskieren. "Ich kaufe mir eine Strumpfhose dafür." Ko-ki lächelte und zog sich etwas anderes an. "Mich oder Yooh werden sie nicht so leicht erkennen," überlegte Shinpei. "Dich darin auch nicht, weil keiner mit der Haarfarbe und den Sachen rechnet. Und Takeru, Yuji und IV? Können wir die drei nicht auch in Kleider oder so was stecken?" "Himmel!" Prustend lachte Ko-ki los. "Takeru und Yuji, klar, die würden das machen. Aber IV? Hast du seine Arme gesehen? Und seine Schultern? Ohne etwas darüber wird er albern aussehen. Und wenn wir das so machen, wärest du der einzige Kerl in der Truppe. Yooh wird eh ein Kleid tragen." "Stimmt." Shinpei nickte und versuchte krampfhaft, nicht an IVs Oberarme in einem Lolita-Kleidchen zu denken. "Aber Takeru werde ich das vorschlagen. Der macht sicher mit." Shinpei suchte sich ebenfalls frische Kleidung zusammen. "Soll ich Kaffee machen und du rauchst solange eine," schlug er vor. "Wunderbarer Plan!" Die Schachtel in der Hand verwand Ko-ki auf den winzigen Balkon. Shinpei zog sich das Shirt über den Kopf und war schon halb bei der Kaffeemaschine, als er Ko-kis Stimme hörte: "Übrigens, ich liebe dich!" Er wurde rot, aber er lächelte zurück. Yuji beschlich das Gefühl, dass er sich eine Patchwork-Familie angelacht hatte. Eine, die gerade auf sehr engem Raum zusammen traf, genau genommen in Yoohs Wohnung. Yooh und Takuma hatten ihm bisher beide nicht gezeigt, über welches Temprament sie verfügen konnten und nun holten sie dies nach, indem sie lautstark darüber debattierten, ob Takuma am nächsten Abend mit zum Tanzen kommen durfte oder nicht. "Ich bin 14, als du so alt warst wie ich, warst du auch unterwegs!" "Und du bist in einem Internat, wo am Freitag um 22 Uhr Sperrstunde ist!" "Dann bleibe ich über Nacht hier, das gibt dafür Sonderregelungen! Bitte!" "Die sind für wichtige Sachen, nicht für Partys!" Yuji fühlte sich wie bei einem Tennistunier, sein Kopf wandte sich immer dem Sprecher zu, ohne dass er einen Ton sagte. "Yuji!" Takuma drehte sich zu ihm um. "Was sagst du dazu?" "Nichts," wiegelte er ab. "Würdest du es mir erlauben?" "Hör mal, lass Yuji da raus, okay?" Yooh zündete sich eine Zigarette an. "Ich will nur seine Meinung hören," meinte Takuma. "Da gibt es keine Meinung zu," sagte Yuji. "Ich hab dir gesagt, ich werde nicht dein Stiefvater oder sowas sein. Das heißt, ich mache dir keine Vorschriften-" "Siehst du, Yuji würde mich gehen lassen!" "Das habe ich nicht gesagt." Er fühlte sich in die Ecke gedrängt. "Ich sagte, ich mache dir keine Vorschriften. Aber ich erlaube dir auch nichts. Ich mische mich nicht in die Erziehung - ich weiß, du bist 14 und brauchst keine Erziehung mehr - von Yooh ein. Das war der Deal." "Hast ja Recht." Takuma schob die Hände in die Hosentaschen. "Ich würde nur gerne mit euch mit, das ist alles." "Takuma." Yooh fasste ihn an den Armen und bachte ihn dazu, sich mit ihm zusammen zu Yuji zu setzen. "Das geht nicht." "Warum denn nicht?" "Noch einmal - weil du um 22 Uhr Sperrstunde hast." Langsam wirkte Yooh etwas genervt, was Yuji mehr als verstehen konnte. Er fragte sich, wie das Zusammenleben mit Vater und Sohn wohl sein würde. "Nur darum?" "Ein Vorschlag," begann Yooh. "Diesmal kommst du nicht mit uns und hörst auf zu meckern und zu nerven. Wenn wir zusammen wohnen und in der Schule alles so gut läuft wie bisher, dann gehen wir mal zusammen aus. Ist das eine Idee?" "Hört sich gut an." Takuma nickte. Dann lächelte er. "Yuji, wirst du meinen Daddy auf der Tanzfläche niederknutschen?" Yuji wurde rot. Von seinen Kollegen, besonders von Takeru, war er solche Sätze gewöhnt. Aber von dem Sohn seines Freundes? Das war etwas ganz anderes. "Eher nicht." Yooh gab Takuma einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf. "Yuji ist zu bekannt, um irgendwen auf der Tanzfläche niederzuknutschen. Besonders, wenn es sich bei dieser Person um eine Transe handelt, von der im Internet Bilder zu finden sind, wie sie es mit ihrer alten Band treibt." "Yooh!" Yuji kannte die Bilder zwar, aber sie vor Takuma zu erwähnen fand er unpassend. "Ach, die Dinger kenne ich doch." Takuma winkte grinsend ab. "Die sind doch harmlos. Schau dir lieber mal Yoohs private Bilder an. Da geht das erst richtig ab." Er warf einen Blick auf seine Uhr. "Wo ihr mich so nett an die Sperrstunde erinnert, ich muss los." "Schick mir eine Nachricht, wenn du da bist, ja?" Yooh drückte seinem Sohn einen Kuss auf die Wange, während Yuji sich mir Winken begnügte. Als die Tür hinter Takuma zufiel, grinste Yooh ihn verlegen an. "Ich bin ein beschissener Vater, oder? Lasse mich von meinem Sohn überreden, mit ihm in einen Club zu gehen." "Finde ich nicht." Yuji zog Yooh zwischen seine Beine und lehnte sich mit ihm auf dem Sofa zurück. "Immerhin habt ihr euch geeinigt. Er ist kein Kleinkind mehr, mit ihm muss man schon vernüftig reden. Und besser, du gehst mit ihm in einen Club, als er zieht allein los." "Wenn, gehen wir mit ihm. Und noch ein paar von den anderen, hoffe ich. Takuma will sie alle so gern kennenlernen. Richtig, meine ich. Er ist ein Fanboy ohne Ende." "Stimmt." Yuji lachte leise. "Es ist niedlich, wenn er uns anstarrt und nicht glauben kann, dass wir echt sind." "Ist es wirklich okay für dich? Das mit ihm und mir?" Yooh drehte sich in Yujis Armen so, dass sie sich ansehen konnten. "Habe ich dir doch gesagt. Ja, das ist es." "So wie eben kann es aber wieder werden. Oder schlimmer. Ich weiß es nicht, ich habe noch nie mit ihm zusammen gelebt." "Das willst du doch aber unbedingt." Yuji wickelte eine Strähne von Yoohs langen blonden Haaren um seine Finger. "Und ich will mit dir zusammen sein." "Können wir drei den funktionieren?" Unsicher sah Yooh ihn an. "Ich habe keine Ahnung, wie man Vollzeit-Papa ist, ich war immer nur mal zwischendurch da und dann natürlich der gute Vater. Von Beziehungen verstehe ich nichts, wirklich gar nichts und ich weiß nicht, ob ich nicht alles kaputt mache mit dir und mir durch meine Dummheit. Und du... bist nicht mal schwul." Yuji ließ Yoohs Haare los, um dessen Gesicht mit beiden Händen sanft zu umschließen. "Du wirst das gut machen. Du wirst ein guter Vater für ihn sein. Und du bist ein toller Freund und du wirst es nicht kaputt machen." "Yuji, ich war immer eine Schlampe. Und du magst keine Männer." Wann würde Yooh endlich damit aufhören, sich selbst so zu sehen? Es fiel Yuji immer wieder schwer, ihm dann zu sagen, dass er das eben nicht war. Yooh erzählte ihm dann immer eine andere Geschichte aus seiner Vergangenheit, die bestätigte, dass er eben doch eine Schlampe war. "Himmel noch mal!" Es reichte Yuji. "Dann bist du eben eine Schlampe gewesen. Na und? Jetzt sind wir zusammen. Gut, ich mag keine Männer. Aber dich mag ich. Bin ich eben nicht heterosexuell oder homosexuell, na und?" "Meinst du wirklich, nur weil du mit mir schläfst, bist du bi?" "Nein, ich würde mit keinem anderen Mann schlafen." Er schüttelte den Kopf. "Ich bin halt... was weiß ich denn... Yoohsexuell oder sowas." "Yoohsexuell?" Yooh lachte. "Was ist das für ein Wort?" "Ich hab keine Ahnung." Er stimmte ein. "Aber ich bin es, das steht fest." Er wollte ihn küssen und ihm zeigen, dass alles gut war, dass er bei ihm bleiben würde. Wie oft musste er ihm noch sagen, dass er ihn mehr liebte, als jemals einen Menschen zuvor und mehr, als er es sich je hatte vorstellen können? Yuji nahm sich vor, es Yooh so lange zu sagen, bis er es ihm glaubte. Yoohs Lippen lagen weich und sanft auf seinen, als Yooh zuerst begann, ihn zu küssen. Wie automatisch schob Yuji seine Zunge zwischen sie und streichelte Yoohs Gaumen leicht, bevor er dazu überging, die Zungenspitze sanft zu necken. Er wusste, wie sehr Yooh das mochte. Seine Hand legte sich auf den rockverhüllten Hintern und zog den Rock nach und nach hoch. Mittlerweile hatte Yuji sich daran gewöhnt, dass keine Unterwäsche darunter war, umso erstaunter war er, als er auf einen schmalen String stieß. "Huch?" "Ich dachte, als Vater fange ich besser damit an, Unterwäsche zu tragen, oder?" "Guter Plan." Yuji schob den Witz von Unterwäsche zur Seite. "Wir schaffen das, glaub mir." "Das ist das Verrückte an der Sache." Ohne hinzusehen knöpfte Yooh Yujis Hemd auf. "Ich glaube dir sogar." Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Beim Schreiben fiel mir dann auf, dass Takeru, Yuji und IV wirklich mal zeitgleich in Mädchen-Schul-Uniformen steckten. Als ich das Kapitel geplant hatte, hab ich da nicht dran gedacht gehabt. Kapitel 160: Party ------------------ Willkommen im neuen Jahr! Ich habe nach wie vor viele Ideen, die ich dringend hier einbringen will. Es wird also vorran gehen. Party Takeru führte die Wimperntuschebrüste vorsichtig über sein linkes Auge. Warum auch immer, mit dem linken Auge war es jedes Mal schwerer als beim Rechten. Sonst klappte das Schminken ganz gut, auch, wenn er heute deutlich mehr Makeup trug, als an einem gewöhnlichen Tag ohne Shooting. Kai zog ihn immer damit auf, dass er sich privat ein wenig schminkte, aber nachdem Takeru einmal gesehen hatte, wie Kai sich an einem Pickeltag Abdeckstift und Puder von ihm borgte, hatte er damit aufgehört. Er grinste sein Spiegelbild an, dann betrachete er es kritisch. Die knapp schulterlangen Haare trug er im Nacken zu zwei kleinen Zöpfchen gebunden und in seine Ponypartie hatte er sich all die niedlichen, bunten Spangen geklemmt, die er schon öfter im Laden gesehen, aber dann doch erst heute gekauft hatte. Das sah niedlich aus. Sein Makeup war zufriedenstellend, befand er - gute Grundierung, leicht rosige Bäckchen, etwas Kajal, rosa und hellblauer Lidschatten, dazu ordentlich Wimperntusche und schimmernder rosa Lipgloss. Angezogen hatte er ein pinkes Shirt mit Glücksbärchie-Druck und einen Tüllrock in neonbunt. Dazu trug Takeru ellenbogenlange grüne Netzstulpen, darüber gelbe Kurzstulpen mit blauen Sternen, gekrönt von einer Sammlung an bunten Perlenarmbändern. Passende Ketten, fünf Stück an der Zahl, trug er um den Hals. An beiden Händen trug er große, bunte Ringe. Seine Beine steckten in einer türkisfarbenen Strumpfhose, neonpinken Kniestrümpfen mit regenbogenfarbenen Tötenköpfen und ganz unten waren seine Beine in blau-gelb geringelte Stulpen verpackt. Dazu würde er die neuen Turnschuhe mit den bunten Sternen anziehen. Das wahre Highlight seines Disco-Outfits stellte aber der wattierte BH dar, der durch ein weiteres Paar Socken darin glaubhaft den Eindruck erweckte, ihm sei plötzlich eine, wenn auch kleine, Brust gewachsen. Takeru war sehr zufrieden mit seinem Werk. Niemand würde auf die Idee kommen, dass die niedliche Decora Takeru von Sug war. Er grinste sein Spiegelbild an. Okay, vielleicht konnte man doch auf die Idee kommen. Er warf seinem Spiegelbild eine Kusshand zu und verließ das Bad. "Kai? Wo steckst du? Willst du sehen, wie ich ausseh?" Er konnte Kais Reaktion kaum abwarten. Sie war Gold wert. Kai stand, ein Handtuch und ein Glas in der Hand, im Türrahmen der Küche und starrte ihn mit offenem Mund an. "Kai?" Oder vielleicht sah er doch nicht so gut aus, wie er gehofft hatte? "Hattest du nicht gemeint, du würdest dich dezent anziehen?" "Das hattest du gemeint," berichtigte Takeru seinen Freund. "Nicht ich." "Es ist... bunt." "Seh ich gut aus?" "Unheimlich niedlich." Kai legte Glas und Tuch weg und schloss ihn in die Arme. "Hast du dir etwa einen BH angezogen?" "Klar, und ihn ausgestopft!" Wie sollte er sonst glaubhaft ein Mädchen abgeben? Takeru hoffte, dass Ko-ki und Yooh genauso vorgegangen waren. "Er ist recht unbequem." "Du bist verrückt, Junge, total verrückt." "Ist das was Neues?" Zumindest hörte sich Kai nicht wirklich begeistert an. "Nicht wirklich. Kann ich dich küssen, oder hast du Angst um dein Makeup?" "Habe ich das jemals?" Er legte die Arme um Kais Hals und küsste ihn zärtlich. Dabei glitten Kais Arme über seinen Rücken und wie üblich lösten allein diese sanften Küsse eine Reihe von Schauern auf Takerus Körper aus. Heimliche schielte er auf die Uhr. Keine halbe Stunde mehr, bis ihn die anderen abholen würden. Sie mussten sich beeilen. Er drückte seinen Unterleib gegen Kai und begann, kleine Kreise in dessen Nacken zu malen. "Was hast du denn vor?" "Rate doch mal." "Noch schnell eine Nummer schieben?" Kai grinste und hob ihn an. "Richtig! Bin schon wieder ganz kribbelig auf dich," gab er zu. Takeru schlang seine Beine um Kais Hüfte und hoffte sehr, sein Freund würde ihn auf direktem Weg ins Schlafzimmer tragen. Aber am Sofa war Schluss. Auch nicht übel, befand Takeru. "Du bist immer "kribbelig", das weißt du schon, nicht?" "Gerade ist es etwas doller." Er zog Kai auf sich, ohne die Umklammerung seiner Beine zu lösen. Wie schön doch das Gefühl war, Kai auf sich zu haben! "Spinner. Wie üblich." Kais Lippen lagen auf Takerus Hals und jagten Schauer durch seinen Körper. Das war so schön! Er begann, an Kais Hemd zu zerren, doch Kai schob seine Hand weg. Stattdessen fuhr Kai unter seinen Rock, blieb aber auf den Strumpfhosen. "Kaiiiii," jammerte er. Auf dem Stoff brachte das doch nicht viel! Etwas aber schon, denn Kai bewegte seine Hand mit leichtem Druck, wie Takeru es gern hatte. Er stöhnte auf. Dann zog Kai seine Hand weg und drückte Takeru in die Kissen. "Und das war es dann. Mehr gibt´s nicht." Kais Grinsen war nicht so, wie Takeru es kannte. Sondern leicht teuflisch. "Bitte? Ich bin total scharf und du lässt mich hier so liegen?" Das war nicht gut, gar nicht gut. "Die Jungs sind gleich hier, wir haben keine Zeit." "Für eine schnelle Nummer reicht es sicher." Notfalls mussten sie eben warten. Dafür hatten sie sicher Verständnis. Und er wollte Kai unbedingt haben! "Schnell will ich aber nicht," grinste Kai und zog ihn wieder in seine Arme. Erleichtert stellte Takeru fest, dass Kai wieder begann, ihn am Hals zu küssen und seine Hand auch wieder unter den kurzen Rock schob, um ihn etwas zu reizen. "Ich will dich in aller Ruhe. Wenn du heim kommst. Trink nicht so viel, aber mach dich noch schärfer, als du bist. Mach alles, was du willst, aber bleib mir treu, ja?" "Was... meinst du?" Sich zu konzentrieren war nicht einfach für Takeru. Sonst schon nicht und gerade war sein Gehirn eher weniger die erste Anlaufstelle für sein Blut. "Keiner wird dich so erkennen. Ich will, dass du mit ihnen tanzt, ruhig auch heißer als sonst. Ich will, dass du mir was erzählen kannst, wenn du nachher scharf wie sonstwas heim kommst und ich auf dich warte. Ich will, dass du den ganzen Abend daran denkst, dass ich hier auf dich warte und dir ausmalst, was ich alles Schönes mit dir anstellen werde, wenn du wieder hier bist. Darum machen wir jetzt nichts weiter." "Du bist unfair." Aber Takeru grinste schon wieder. Wenn Kai ihn später länger wollte, war es das Warten wert. Dennoch kletterte er auf Kais Schoß und küsste ihn heftig. "Ich werde mit ihnen rummachen, wenn mir danach ist, das weißt du? Wenn ich getrunken habe, werde ich heißer als ich jetzt schon bin." "Hm, ich vertrau dir. Du machst schon nichts Dummes." "Sicher?" "Sehr sicher." Die Türklingel rettete Takeru davor, noch schärfer zu werden. "Mist." Er legte seine Stirn an Kais. "Jetzt kann ich es kaum erwarten, wieder hier zu sein." "Ups." Kai lächelte. Irgendwie kam Takeru der Gedanke, dass Kai es genau darauf angelegt hatte. Er stieg von Kai und griff sich Jacke und Tasche. Wie schön es doch war, endlich die kleine bunte Tasche tragen zu können. Einen Kuss später ließ er die Tür hinter sich zufallen. "Meine Güte, seht ihr geil aus!" Er umarmte Yuji, der sich mit enger Jeans und einem bunten Shirt noch zurück gehalten hatte. IV trug ein langärmliges hellblaues Hemd zu einer schwarzen Hose mit bunten Aufnähern und dazu einen Herrenhut. Shinpei war schüchtern, wie Takeru es sich schon gedacht hatte, bei schlichten weißen Hosen und einem dunklen Shirt geblieben. Aber auch bei ihm waren ein paar nette Details an der Kleidung, die ihn nicht langweilig wirken ließen. Über Ko-ki musste Takeru aber grinsen. Er hatte alte Bilder seines Kumpels gesehen, aber ihm in diesem Lolita-Aufzug gegenüber zu stehen war etwas anderes. "Du bist so süß!" Seine Stimme quietschte, als er Ko-ki umarmte. "Sagt der Richtige! Bunter ging nicht, oder? Warst du extra einkaufen?" "EIn paar Sachen hab ich mir gekauft, die ich unbedingt haben wollte aber nie eine Ausrede für hatte," gab er zu. "Geh ich als Mädchen durch?" "Total, bin stolz auf dich!" Yooh legte eine Hand auf Takerus Schulter. Mit ihm konnte er sich nicht messen. Yooh sah einfach nur unglaublich aus. Knielanger, pinker Rock, Highheels, eine silberne Bluse mit kurzen Ärmlen, deren Rüschen an der Brust verbargen, dass eben keine Brust darunter war. Dazu die langen blonden Locken und niemand wäre auf die Idee gekommen, in Yooh einen Mann zu vermuten. Solange er die Klappe hielt zumindest. "Fertig? Dann mal los!" IV war sich nicht ganz sicher, was er von dem Club halten sollte. Die Gäste waren sehr bunt und auffällig, so auffällig, dass niemand auf sie achtete. Und das, obwohl sie eigentlich Promis waren. Das war gut. Aber es war laut und sich unterhalten war schwer. Zudem war sein Nao nicht dabei und das nervte ihn gewaltig. Er hätte zu gerne mit ihm getanzt. So, wie Ko-ki mit Shinpei tanzen konnte. Durch die rosa Perücke, die Ko-ki trug, und das Outfit kam niemand auf den Gedanken, dass sich der Drummer von Vivid hier vergnügte. Takeru erkannte auch keiner und Yuji war so klug gewesen, sich mit einer Brille zu tarnen. Er selbst hatte Sorge, nicht gut genug getarn zu sein, obwohl er den Hut tief ins Gesicht gezogen hatte, das Hemd seine Oberarme verdeckte, deren Muskeln gewaltig angewachsen waren und er Handstulpen über gezogen hatte, unter denen seine tätowierten Finger nicht mehr zu sehen waren. Seine Angst, dass man ihn erkennen könnte war zu groß. Bisher hatte er noch Glück gehabt und war nur auf Fans gestoßen, die nett waren. Aber was würden sie sagen, wenn sie ihn hier erkannten und dann Ko-ki, der gerade schamlos mit Shinpei herumknutschte? Die Schlagzeile wäre perfekt. "Hey, was hast du denn? Keinen Spaß?" Yooh setzte sich neben ihn auf die Bank. Er hatte Getränke geholt, während Yuji eine Runde mit Takeru tanzte. Auf eine Art, wie man nicht mit seinem besten Freund tanzen sollte. "Doch, schon." Er wusste nicht mal, was er sagen sollte. Am liebsten hätte er sich eine Zigarette angemacht, aber er hatte aufgehört. Es vertrug sich einfach nicht mit seinem Training. "Siehst aber nicht so aus, Krümelchen. Hier, trink was." "Nein, besser nicht, ich vertrag doch sowas nicht und wenn ich betrunken bin, mache ich komische Sachen und mir wird schlecht oder noch schlimmer, ich mache mich an wen ran und ich hab dann gar keine Hemmungen mehr und das ist peinlich, zumal Nao ja nicht hier ist und ich ihm versprechen musste, keinen Blödsinn zu machen, das würde ich aber, wenn ich was trinke und darum lass ich das lieber, danke." Zumindest konnte er wieder reden. Wenn auch nur Blödsinn. "IV, das ist nur Cola. Ohne Zucker, ich weiß doch, dass du sowas nichts magst." "Oh." Er wurde rot. Es war so niedlich von Yooh, dass er sich das gemerkt hatte. Auch, wenn er gerne Süßes aß, Cola mochte er nur ohne Zucker. IV trank die Cola in einem Zug aus. "Dann lass uns doch etwas tanzen, ich bin ja nicht hier, um in der Ecke zu sitzen, die Idee, hier zu tanzen ist echt gut und die Musik gefällt mir auch, nicht so ein Techno-Gedöns, sondern schön rockig, dazu kann ich viel besser tanzen, wobei, ob ich tanzen kann, kann ich schwer sagen, ich weiß das gar nicht so genau." "Du bist Bassist, du wirst dich schon bewegen können." Yooh hob sein eigenes Glas, das sicher mehr als nur Cola enthielt, an und trank es genauso schnell leer wie IV zuvor seines. Dann griff er nach IVs Hand und zog ihn auf die Tanzfläche. Etwas unangenehm war es ihm schon, wie Yooh sich gleich eng an ihn schmiegte. So nah kam ihm sonst nur noch Nao, oder seine Kollegen aus der Band. Und wenn es darum ging, sich auch noch so zu bewegen, dann erst Recht nur noch Nao. Aber IV bewegte sich und kam nach ein paar Songs ganz schön ins Schwitzen. Er merkte, dass er lachte und grinste. Ja, er hatte Spaß. "Siehst du, du kannst tanzen," grinste Yooh ihm zu und drückte seine Hüften noch etwas mehr in seine Richtung. "Wird Yuji nicht eifersüchtig, wenn du so mit mir tanzt, weil du bist ja sein Freund und ich hab Nao und dann sollten wir so vielleicht nicht tanzen, auch, wenn er gerade mit Takeru tanzt, vielleicht sollten wir das besser lassen?" "Wir tanzen doch nur! Wenn ich dir jetzt die Zunge in den Hals schieben würde, dann würde das wohl anders aussehen." "Oh. Ja. Stimmt." Wieder wurde er rot. "Hey, Süße, lass doch mal die Finger von dem Gartenzwerg und tanz mit mir, was meinst du?" Ein Kerl hatte Yooh plötzlich am Handgelenk gepackt und angehalten. Gartenzwerg? Das fand IV nicht lustig. Sicher, er war kleiner als Yooh - und deutlich kleiner als der Kerl dort - aber ihn einfach so zu nennen, war nicht gerade fair. "Ich tanze mit wem ICH will, Finger weg." "Oh, aufmüpfig, was?" IV erschrak, als das Licht besser auf das Gesicht des Typen fiel. Schnell sah er nach unten. Verdammt, Tokyo war so groß und hatte so viele Clubs, warum tauchte der ausgerechnet heute und hier auf? Das war nicht gerecht. "Ja, aufmüpfig," brüllte Yooh über die Musik an. "Finger weg, ich will nicht mit dir tanzen." Er befreite seinen Arm und schnappte sich IV. "Komm, wir gehen etwas an die Luft. Ich will eine rauchen." Das wollte IV auch. Ganz dringend. Egal, dass er an sich aufgehört hatte, er brauchte jetzt eine. "Wohin wollt ihr?" Ko-ki und Takeru standen plötzlich neben ihnen. "Raus, an die Luft. Ich will eine rauchen und IV sieht mir ziemlich blass aus." "Gute Idee." Ko-ki nickte. "Eine schnorren, Kerulein?" "Gern. IV, ist alles okay mit dir?" Takeru musterte ihn. Sah er wirklich so blass aus? "G-G-gleich... dr-draußen." Verdammt, er stotterte vor Schreck schon wieder! IV holte tief Luft. Warum wurde er nur immer wieder so unsicher? Dazu gab es keinen Grund, er war Musiker, bekannt und beliebt. Trotzdem griff er nach Ko-kis Hand. Das gab ihm Sicherheit. er war nicht allein, er war nicht mehr der kleine Junge, den man herumschubsen konnte. Kaum waren sie an der Luft, als Yooh auch schon eine Zigarette in der Hand hatte und Ko-ki IV forschend ansah. "Was ist passiert?" "So ein Drecksack meinte, mich angraben zu müssen und dabei IV zu beleidigen," schnaubte Yooh. "Und? Da ist doch noch was, oder?" Ko-ki zündete sich eine Zigarette an und reichte das Päckchen dann an Takeru weiter. "Y-Y-Yooh, k-k-ka-kann ich au-auch ei-eine haben?" Die Worte kamen nur mühsam hervor. "Ich dachte, du hast aufgehört? Oje, du bist schneeweiß!" Yooh reichte ihm die Zigarette, die er sich gerade angemacht hatte. "D-dan-danke." "Hast du getrunken?" Ko-ki griff wieder nach seiner Hand. Dankbar drückte IV sie. "N-n-nein," schüttelte er den Kopf. "Der K-K-Kerl ist m-m-m-mein Br-Bruder." "Was?" Ko-ki fiel die Zigarette aus der Hand. "Welcher?" "Der Ä-Ä-Ält-Älteste." "Oh Mann! Ich hole Shinpei, Yuji und unsere Sachen, wir verziehen uns, klar?" IV nickte langsam. Er wollte nur weg von seinem Bruder. "Herrje, wie kann der denn dein Bruder sein?" Yooh schüttelte den Kopf. "Der ist ja gar nicht süß und lieb." Vorsichtig versuchte IV ein Lächeln. "Wir hauen hier ab," sagte Takeru und legte einen Arm um ihn. "Der macht dir keinen Stress." "Hey, sexy Kratzbürste!" IV fuhr zusammen. Sein Bruder war ihnen nach draußen gefolgt. "Willst mich gleich hier haben, ja?" "Schwing deinen Arsch hier weg, Blödmann!" Yooh stand mit verschränkten Armen vor ihm und Takeru zog ihn so in seine Arme, dass er sein Gesicht verdecken konnte. "Oh, Puppe! Komm schon, wir zwei werden Spaß haben, glaub es mir!" "Ich sagte, ich will nicht!" "Du... warte mal!" "Au!" IV fuhr herum und sah, wie sein Bruder Yooh am Arm gepackt hielt. "Bist du Schlampe etwa ein Kerl?" "Überraschung! Und du wolltest mit mir in die Kiste. Peinlich für deine Männlichkeit, was?" Er wollte Yooh sagen, dass er aufhören sollte, ihn zu reizen. Aber er konnte nicht. Seine Kehle war wie zugeschnürrt. Alles, was er tun konnte, war, sich von Takeru los zu machen und sich umzudrehen. Yooh sollte auf keinen Fall den Zorn seines Bruder abbekommen. "Was? Du? Was machst du denn hier, Brüderlein?" "G-G-G-Geh. L-L-La-Lass ih-ihn in R-R-R-Ruhe!" "Och, du bist ja nicht mal in der Lage, ein ganzes Wort heraus zu bekommen, wie niedlich!" "IV, lass es. Mit sowas werd ich fertig." "IV?" Sein Bruder zog die Augenbraue hoch. "Ist dir dein Name peinlich? Himmel, wenn ich dein Name wäre, wärest DU mir peinlich. Und versteck dich ruhig hinter deiner Transe. Hast nicht die Eier, es einer echten Frau zu besorgen, was?" "Hey!" Takeru war mit schnellen Schritten losgestürmt, prallte aber gegen IVs ausgestreckten Arm. Das war keine Sache für Takeru. Er versuchte, einen entschlossenen Gesichtsausdruck anzunehmen. "N-N-Ni-Ni-Nimm d-d-d-das zu-zu-zur-zurück," forderte er. "Sonst was?" Sein Bruder lachte auf. Er war betrunken, ging IV auf. "Fängst du kleiner Unfall sonst an zu flennen?" Bevor IV irgendetwas machen konnte, schlug sein Bruder Yooh mit der flachen Hand ins Gesicht. Yooh ging zu Boden und Takeru stürzte zu ihm. "Das bereust du!" IV ballte die Fäuste. Nie wieder, schwor er sich, nie wieder würde irgendjemand so mit ihm oder einem seiner Freunde umspringen. "Es kann reden. Willst du mich hauen? Ich zittere vor Angst," höhnte sein Bruder. "Besser ist das." Es war kein bewusster Entschluss, der IVs Faust vorschnellen ließ. Seine Rechte traf in die Magengrube seines Bruders, der vor Überraschung die Augen aufriss, als ihm die Luft ausging. IV reagierte nur, als er mehr spürte als sah, wie eine Faust auf sein Gesicht zuflog. Er fing sie mit der linken Hand ab und in der nächsten Sekunde spürte er einen Aufprall auf die Knöchel seiner rechten Hand. Erst, als er seinem Bruder mit links den Arm auf den Rücken drehte, wurde ihm klar, dass es dessen Nase gewesen war, die er gespürt hatte, als er mit voller Wucht danach geschlagen hatte. "Verdammt, du Dreckskerl!" Die Stimme klang anders, verwaschen. "Meine Nase ist gebrochen!" IV hörte er knirschen, je weiter er den Arm seines Bruders verdrehte. "Lass mich los, du tust mir weh, verdammt!" "Tue ich das, ja? Gut!" "IV!" Ko-ki riss ihn zurück. "Es ist gut, lass ihn los, du brichst ihm ja den Arm." "Verschwinde," zischte IV, dann ließ er los. Er sah, wie sein Bruder sich aufrichtete und dann rannte. Ein seltsames Gefühl durchflutete ihn. Langsam, ganz langsam, gaben seine Beine nach. "Krümelchen?" Ko-ki schloss ihn in die Arme. Er konnte nicht fassen, was er getan hatte - er hatte seinem Bruder die Nase gebrochen und vermutlich hätte er ihm auch den Arm gebrochen, wenn Ko-ki ihn nicht aufgehalten hätte. Das Schlimme an der Sache war aber, dass es sich gut angefühlt hatte. Gerecht. Als habe er seit seiner Kindheit auf den Moment gewartet, an dem er sich rächen konnte. "Sowas hat noch niemand für mich getan." Yooh setzte sich neben ihn. "Bist du okay, Liebling?" Yuji stand neben Yooh. "Ja, alles gut. Danke, IV." "Kein Ding," flüsterte er. Seine Beine und Hände zitterten noch immer. "Wird er dich nicht anzeigen," fragte Takeru. "Unwahrscheinlich," meinte Ko-ki. "Dann müsste er zugeben, dass sein kleiner Bruder ihn verdroschen hat." "Okay." Takeru nickte. IV spürte, wie Yooh seine Hand nahm. "Das war lieb von dir," sagte er. Dann drückte Yooh seine Lippen auf IVs und küsste ihn. "Du bist ein Schatz." "Ich habe meinen Bruder geschlagen, das gibt es nicht..." Ungläubig schüttelte er den Kopf. Wie hatte er das machen können? Und warum fühlte es sich so gut an? Er verstand sich nicht mehr. "Das war nicht dein Bruder." Takeru zog ihn auf die Beine. "Vielleicht biologisch, aber niemals dein Bruder." "Was meinst du?" "Du gehörst zu unserer Familie," sagte Yuji. "Ihr alle. Wir sind eine Familie." "Genau," nickte Ko-ki. "Die zählen nicht mehr." "Okay." Vorsichtig nickte er. Genau. Nur noch seine Freunde zählten. Sie waren jetzt seine Familie. "Bringt ihr mich heim? Ich will zu Nao." Fortsetzung folgt............... Kapitel 161: Niedliche Jungs ---------------------------- Hallo! Mal wieder eine Doppelhochladung wegen adult. Viel Spaß damit^^ Niedliche Jungs Renos Augen weiteten sich immer mehr, je länger er Ko-ki und IV zuhörte, während ihre beiden Kleinen über ihren Discoausflug und vor allem über dessen unschönes Ende berichteten. Es war schwer zu glauben, dass IV tatsächlich zugeschlagen haben sollte. Aber wenn ich sich in Erinnerung rief, was IVs Brüder ihm alles angetan hatten, erschien es ihm doch wieder nur logisch. Langsam schüttelte er den Kopf, als IV damit endete, dass er sich die Nacht über an Nao gedrückt und dort geweint hatte, was auch der Grund für seine verquollenen Augen war. Er legte IV erst nur die Hand auf die Schulter, dann umarmte er ihn. "Krümel, das war sehr stark von dir. Aber du weißt, dass..." "...Gewalt keine Lösung ist," beendete IV den Satz für ihn. "Ja, das weiß ich und das hat Nao mir auch noch mal gesagt, ich finde ja auch nicht, dass Schläge toll sind. Aber du hättest es sehen und hören sollen! Wie er Yooh und mich beleidigt hat und als er dann zugeschlagen hat... ich konnte mir das nicht so ansehen und tun, als sei nichts. Ich bin nicht mehr das KInd, dass er verprügeln kann. Ich bin stärker als er und lass mich nicht mehr so behandeln. Und meine Freunde schlägt niemand! Niemand!" Ernst und entschlossen sah IV ihn an. "Mein Gott!" Shin klang überrascht. "Wo ist unser unsicherer, niedlicher Krümel hin?" "Was?" "Merkst du das gar nicht?" Reno schüttelte langsam den Kopf. Mehr als das, was IV gesagt hatte, hatte ihn überrascht, wie er es gesagt hatte. "Ich bin doch hier, was ist denn los?" Völlig verwirrt schaute IV zu ihm hoch. "Hörst du dich nicht reden?" "Ich merke nicht, wie ich rede, das ist ja immer das Problem. Was für Blödsinn ich mir zusammenquatsche, merke ich erst, wenn mich die Leute so ansehen wie du gerade, was hab ich denn schon wieder gesagt?" "Du redest nicht so wie sonst." "Wie denn dann?" "Normal, Krümel. Ganz normal." Reno drückte ihn wieder fester. "Genau," stimmte Ryoga zu. "Nicht so endlos lang und es wirkt auch nicht mehr unsicher wie sonst immer." "Hast du schon gestern abend nicht mehr," fügte Ko-ki an. "Nachdem wir dich nachhause gebracht haben, hatten es auch die anderen bemerkt und mich darauf angesprochen." "Ehrlich?" Die Unsicherheit kehrte in IVs Augen zurück. "Ich merke das gar nicht, ich fühle mich noch immer wie gestern um diese Zeit und weiß gar nicht, ob ich anders bin." "Du wirkst älter, wenn du so ruhig sprichst." "Aber... ich bin doch nur einen Tag älter als gestern und ich mag immer noch meine Mameshiba und ich will immer mich eigentlich gar nicht groß ändern, ich mag mich wie ich bin, ihr nicht?" "Doch," lächelte Reno. Der etwas längere Satz zeigte ihm, dass sein Freund sich nicht über Nacht völlig verändert hatte. "Wir haben dich alle so lieb, wie du bist. Aber Selbstvertrauen tut dir gut, es steht dir." "Passt auch besser zu diesem geilen Körper," grinste Shin. "Hätte nie gedacht, dass ich dich mal was anderes als nur niedlich finden würde." "Wirklich?" Ein wenig stolz grinste IV. Aber auch sehr verlegen. Reno hörte auf, ihn zu umarmen und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "IV, du bist und bleibst ein Gegensatz - du hast dieses unheimlich süße Gesicht mit der Zuckerschnute und den Kulleraugen und darunter folgt so ein Körper. Du bist auf der Bühne eine Rampensau und hinter den Bühne schnappst du dir dein Plüschtier und schläfst damit im Arm ein. Du kannst so unglaublich süß und niedlich und noch so viel Kind sein, aber du hast glaube ich die reifeste Beziehung von uns allen hier. Und wir haben dich lieb, genauso, wie du bist." "Ich... ich euch auch." IV schluckte. "Kann ich kurz ins Bad gehen, ich glaub, ich muss allein sein kurz?" "Klar." Reno nickte und sah dann zu, wie IV schnell flüchtete. "Das war zwar sehr lieb und treffend, aber ich fürchte, wir können ihn für heute vergessen," grinste Shin. "Fürchte ich auch." Ko-ki setzte sich und zündete sich eine Zigarette an. Dann warf er das Feuerzeug Reno zu, der es auffing und sich selbst eine Zigarette hervorsuchte. "Aber je mehr er an Muskeln zulegt, je selbstsicherer wird er. Er muss es nur noch merken." "Stimmt. Leute, ich bin dann mal eine Weile weg!" Ryoga winkte ihnen zu. "Wohin denn nun schon wieder? Date?" Reno grinste. In letzter Zeit hatte Ryoga wieder mehr Dates, als noch vor ein paar Wochen. Das hatte sich auch auf ihre neue Freizeitgestaltung ausgewirkt und sie hatten, seit sie von der Tour zurück waren, nur noch einmal miteinander geschlafen. Auf eine Art vermisste Reno es fast ein wenig, aber da war immer noch Nao, in den er wirklich verliebt war. "Kein Date, ich bekomm eine Maske verpasst wegen dieser Pickelchen. Asami meinte, das täte Not." "Pickelchen?" Shin zog die Augenbrauen hoch und Reno musste lachen. Das waren die Schattenseiten ihres Jobs - man wurde wie ein Mädchen in den Schönheitssalon geschunden. Koukis Ansage war eindeutig gewesen: "Reika, beweg deinen Arsch in meine Wohnung, ich glaube dir nicht eine Sekunde dass du krank bist! Du kommst hier her und erklärst mir und Minase, was der Mist soll!" Also bewegte er seinen Arsch und den Rest von sich zu Kouki und Minase um sich dort lynchen zu lassen. Natürlich war er nicht krank, genauso wenig wie Hikaru vermutlich krank war. Doch seine Versuche, Hikaru zu erreichen, waren abgeschmettert worden. SMS blieben unbeantwortet und Anrufe wurden auf die Mailbox geleitet. Er wollte gar nicht wissen, in wie vielen Variationen er Hikaru schon gesagt hatte, dass sie miteinander reden mussten. Was er ihm aber nicht gesagt hatte, war, wie er sich fühlte. Wie er für ihn fühlte. Er war sich einfach nicht sicher, was das anging. Gut, Hikaru war so ziemlich das Niedlichste, was er je außerhalb einer Zoohandlung gesehen hatte und erweckte in ihm den selben Wunsch, ihn zu beschützen wie eben die Welpen, an die er ihn erinnerte, aber was musste das schon heißen? Nichts, oder? Ergeben klingelte Reika an der Tür der kleinen Wohngemeinschaft. Was auch immer ihn erwartete, er würde sich Kouki stellen. "Na endlich!" Kouki riss die Tür auf und nahm ihm die Tasche ab. "Ich dachte schon, du kneifst." "Nein, was würde das bringen?" Reika zog seine Schuhe aus und stellte dann erstaunt fest, dass Kouki selbst Straßenschuhe trug. "Ah, dann können wir ja, was?" Minase, ebenfalls in Schuhen, kam zu ihnen in den kleinen Flur und packte Reika am Arm. "Wie, können wir dann? Was war das denn für ein Geräusch eben?" Noch bevor Reika das seltsame Geräusch, irgendwo zwischen Wimmern und Quietschen, näher zuordnen konnte, fand er sich schon ins Wohnzimmer gestoßen und die Wohnungstür ins Schloss gefallen. Von außen. Und Kouki und Minase waren auf der anderen Seite. "HEY!" Er griff nach der Türklinke und hörte, wie ein Schlüssel gedreht wurde. Er war eingeschlossen. "Was soll der Mist?" "Ihr klärt das jetzt," hörte er Kouki. "Und ob," sagte Minse. "Ihr habt keine Telefone, kein Internet und der Fernsehr geht auch nicht. "Klärt das. Jetzt. Wir kommen heute Abend wieder." "Was? Was soll ich klären? Und mit wem?" Wieder hörte Reika das seltsame Geräusch. Ihm schwante Übles, als er sich zum Wohnzimmer umdrehte. "Oh Himmel, diese..." Er konnte kaum glauben, was er sah. Auf dem Sofa lag, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Tuch geknebelt, Hikaru. Daher war das Geräusch gekommen. "Bist du okay? Haben sie dir weh getan?" Hektisch entfernte er das Tuch aus Hikarus Mund. Es war nicht fest geknotet gewesen, aber hatte verhindert, dass Hikaru ihn vor der Falle warnte. "Mach mich los, bitte ja?" Hikaru benetzte die Lippen. "Ja, natürlich. Ich hole dir gleich Wasser. Was fällt denen ein, dich zu fesseln und zu knebeln und uns hier einzusperren?" "Sie wollten, dass wir miteinander reden. Ich kam rein und mit einmal haben sie mich gepackt und gefesselt, mir das Handy abgenommen und als du geklingelt hast, haben sie mir den Knebel in den Mund geschoben. Drecksäcke!" Erleichtert rieb Hikaru seine befreiten Handgelenke, während Reika den Knoten öffnete, der das Tuch um Hikarus Knöchel zusammenhielt. "Und die meinen echt, das bringt was, wenn sie dich überfallen und uns einsperren?" Reika stieß die Luft aus. Er war wütend. Sehr wütend. "Immerhin konnte ich dir so nicht weglaufen, was?" Hikaru lächelte unsicher. "Tut mir leid, dass ich deine Anrufe und SMS ignoriert habe." "Warum überhaupt? Ich wollte doch nur wissen, ob du noch böse auf mich bist." "Weil ich es noch bin," gab Hikaru zu. Er setzte sich richtig auf das Sofa. "Kannst du mal schauen, ob die Jungs was Vernüftiges zu trinken hier haben? Was Hartes? Ich glaube, dass brauche ich jetzt." Reika schluckte den Satz herunter, dass er Hikaru dafür zu jung fand. Sonst trank ihr Küken ja auch mal was. Gut, nicht am Nachmittag, aber normalerweise wurde er auch nicht gefesselt und geknebelt. "Ich schau mal." Er öffnete die kleine Hausbar, fand aber nur eine Flasche Rotwein. Ungewöhnlich für Kouki und Minase. Allerdings entdeckte er an der Flasche einen Zettel: "Uns war klar, dass ihr euch was zu trinken holt. Besoffen wird sich nicht, mehr ist nicht hier." "Du bist sicher, dass die zwei unsere Freunde sind?" Er zeigte Hikaru den Zettel und machte sich daran, die Flasche zu öffnen. "Immerhin ist es guter Wein," sagte Hikaru mit einem leichten Grinsen. Knuffig, befand Reika. Nachdem Reika zwei Gläser eingeschenkt hatte, setzte er sich wieder neben Hikaru. Der Kleinere sah sein Glas einen Moment versonnen an, trank dann einen Schluck bevor er sich zu Reika wandte. "Weißt du, warum ich so böse auf dich bin?" Von allein hatte er es nicht gewusst, aber dank Minase war es ihm nun klar. Reika nickte. "Weil ich dich die ganze Zeit behandelt habe wie ein Kind." "Nicht nur darum." Langsam stellte Hikaru sein Glas weg. "Du siehst mich nicht richtig an, verstehst du?" "Doch, ich sehe dich richtig an," protestierte Reika. "Und was siehst du?" "Ein süßes Gesicht mit schönen dunklen Augen und einem niedlichen Lächeln. Leicht schiefe Zähne, deine Piercings. Helle Haare, schöne Haut," zählte Reika auf. "Siehst du." Hikaru schüttelte den Kopf. "Du siehst mich nicht richtig an. Wenn ich dich ansehe, dann sehe ich nicht nur diese Dinge. Ich sehe, dass du mich immer vor allen Dingen beschützt. Ich sehe, dass ich dir vertrauen kann und ich sehe einen Mann, der auf der Bühne eine tolle Show abliefert und strahlt. Ich sehe den, den ich immer um 3 Uhr nachts anrufen kann, wenn es mir nicht gut geht und mit dem ich über alles reden kann. Fast alles zumindest." Seine Stimme war bei den letzten Worten sehr leise geworden. Reika schluckte. "Ich sehe auch mehr in dir als unseren süßen Kobold. Du bist ein unglaublich lieber, ehrlicher Mensch, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Du bist ziemlich clever und hast auch so viel auf dem Kasten. Ich wünschte, ich könnte so toll Autofahren wie du und du hast eine Art an dir, die Menschen dazubringt, Dinge zu tun, die sie sonst nicht machen würden." "Findest du? Aber das wirklich Wichtige hast du immer noch nicht gesehen." Offensichtlich enttäuscht stand Hikaru auf. "Ich kann hier zwar nicht weg, aber ich kann in ein anderes Zimmer." Reika packte ihn an der Hand. "Jetzt warte doch mal!" "Nein, jetzt wartest du!" Entschlossen änderte Hikaru die Richtung und setzte sich auf Reikas Schoß. Im nächsten Moment spürte Reika Hikarus Lippen auf seinen. Überrascht öffnete er reflexartig den Mund, nur, um somit Hikarus Zunge einzulassen. Den Bruchteil einer Sekunde war er im Begriff, ihn weg zustoßen. Doch dann spürte er das Kribbeln, dass er schon bei ihren Bühnenküssen und denen, die sie zur Show vor anderen getauscht hatten, gespürt hatte wieder. Nur intensiver. Weil nur Hikaru und er selbst da waren. Jeder andere Kuss bisher war ein Kuss für andere Menschen gewesen. Dieser nicht. Dieser Kuss war nur für ihn und Hikaru. Da er noch immer Hikarus Hand in seiner hielt, drückte er sie fester, als er begann, den hektischen Kuss zu erwidern. In dem Moment brach Hikaru den Kuss. "Was tust du da?" "Dich küssen," antwortete Reika. "Dir ist klar, warum ich das tue, oder?" "Ja, vollkommen." "Reika, ich bin in dich verliebt und will das unsere blöde Lüge wahr wird. Also entweder, du willst das auch, oder... oder..." "Nichts oder!" Reika zog ihn wieder zu sich heran. "Ich will das auch." Bis eben war es ihm nicht wirklich klar gewesen, aber genau das wollte er. Dringend. Sehr dringend. Er drückte seine Lippen fast schon hart auf Hikarus, um seinerseits dessen Mund zu erobern. Für einen winzigen Augenblick reagierte Hikaru nicht, doch dann wurde er von einer Sekunde zur anderen zielstrebig. Er erwiderte den Kuss und brachte die Dominanz in ihm schneller an sich, als Reika blinzeln konnte. Woher nahm ein so zarter Mensch so viel Leidenschaft? Hikaru legte seine Hände an Reikas Schultern, um sich noch nähr zu ziehen. Überrascht stellte Reika fest, dass die Küsse ihn jetzt schon erregten. Dabei passierte außer diesen Küssen noch gar nichts zwischen ihnen. Seine Hand war plötzlich und ohne bewusstes Zutun unter Hikarus Shirt gelandet und strich fest über die blosse Haut darunter. "Was wird das?" Hikaru flüsterte. "Ich... weiß nicht genau." "Aber ich." Hikaru stieg von Reikas Schoß und zog ihn an der Hand hoch. "Verlagern wir das auf Koukis Bett, okay?" "Auf Koukis Bett?" Überrascht folgte Reika Hikaru. Wollte der Kobold wirklich gleich so ran gehen? "Ja. Wenn er so dreist ist und uns hier einsperrt, muss er auch die Folgen tragen," grinste Hikaru, während er die Tür öffnete. "Außerdem hat er mal erzählt, dass er bei seiner Freundin immer Gleitgel braucht, also ist sein Zimmer besser als Minases." Reika war erstaunt, was Hikaru alles über ihre Kollegen wusste. Vor allem hätte er sich nie getraut, mit ihm über Sex zu sprechen. Kouki offensichtlich schon. "Du willst ihm Gleitgel klauen?" "Und sein Bett einsauen, ja." Hikaru wühlte bereits im Nachtschrank. "Wunderbar, Gummies sind auch genug da." Damit warf er seine Fundstücke auf das Bett, legte sich selbst darauf, stellte die Beine an und lockte Reika mit dem Zeigefinger zu sich. Reika folgte wie unter Zwang und legte sich auf Hikaru, um ihn erneut zu küssen. Dabei erschien es ihm ganz natürlich, dass seine Hände wieder unter Hikarus Shirt schlüpften und es ihm über den Kopf zogen. Doch als er sich danach statt über Hikarus Lippen über dessen nackte Brust machen wollte, legte dieser seine Hand vor Reikas Mund. "Mach es nur, wenn wir dann zusammen sind, klar?" "Klar." Reika küsste die Fingerspitzen. "Ich will mit dir zusammen sein." "Ich auch mit dir," lächelte Hikaru und ließ seinen Oberkörper auf das Bett zurück fallen. Damit gab er ihn wieder für Reikas Küsse frei. Sofort küsste er sich über den Hals zu Hikarus Brust, als wäre er nie unterbrochen worden. Hikaru zog an seinem Hemd, bis Reika sich erneut unterbrach, um es sich über den Kopf ziehen zu lassen. Kaum war sein Oberkörper nackt, legte er sich wieder auf Hikaru, dessen Arme und Beine sich um ihn schlossen, während sein Unterleib anfing, gegen Reikas zu reiben. "Du bist stürmisch," grinste Reika, bevor er nach Hikarus Ohrläppchen schnappte, um es sanft zwischen den Lippen zu ziehen. "Hast du es eilig?" "Allerdings," keuchte Hikaru. "Ich warte immerhin schon ein paar Jahre hierauf." Ein paar Jahre? Damit hatte Reika nicht gerechnet. Aber ihm gefiel, wie Hikaru zur Sache ging. Schon spürte er, wie Hikaru mit einer Hand hinten unter seinen Hosenbund tauchte. "Ich will dich wie verrückt, weißt du das?" "Nein," gab Reika zu. Seine eigene Hand fuhr zwischen sie und suchte nach dem Kopf von Hikarus Hose. "Aber ich lasse mir Zeit mit dir, ich will dir nicht weh tun." "Du mir?" Hikaru lächelte. "Wie kommst du darauf, du würdest sozusagen oben sein?" "Weil... naja, weil..." ich bis vor ein paar Tagen fest der Meinung war, du wärest noch Jungfrau, wäre die ehrliche Antwort gewesen. Aber Reika wusste, wenn er das sagte, wäre er schneller aus diesem Bett als er Käsekuchen sagen könnte. "Weil ich klein und niedlich bin und damit automatisch unten liegen muss?" Mit einem dreisten Grinsen drehte Hikaru sie so, dass er auf Reikas Bauch saß. "Wie du siehst, muss ich das nicht. Und ich wünsche mir das hier schon deutlich länger als du, also halten wir uns an meinen Plan." Überrascht von dieser Ansage sah Reika zu Hikaru auf. Es war nicht so, dass er etwas dagegen hatte, unten zu liegen. Wenn sein Parnter so groß und cool und maskulin war, dass es undenkbar war, unter ihm zu laden. Aber unter Hikaru? Unter dem süßen, zarten, kleinen Hikaru? Das war ihm unvorstellbar. Jedenfalls war es das bis zu diesem Moment gewesen. Denn Hikaru rutchte von seinem Bauch auf seine Oberschenkel und beugte sich über ihn. Seine Hände öffneten Reikas Hose. "Wenn es dir Recht ist jedenfalls," schränkte Hikaru seine Ansage von eben dann noch ein. "Ist es." Reika verwob seine Finger in Hikarus Haaren und folgte dessen Kopf mit seinen Händen nach unten. "Gut," lächelte Hikaru. "Ich kann es nicht abwarten, das hier zu machen." Damit zog er Reika Hose und Shorts hinunter und begann, zuerst dessen Bauchnabel zu küssen, bevor er ihn schnell vernachlässigte und mit seinen Lippen eine Spur aus Küssen hinab zu Reikas nur leicht erhärtetem Glied malte. Seine Hände strichen über Reikas Seiten hinauf und hinunter, bis eine seine linke Bustwarze fand, um diese leicht zwischen den Fingern drehten. Reika sah zu Hikarus Gesicht, dass sich nun kurz vor seinem Glied befand und ließ seinen Blick einfangen. Es war ein göttlicher Anblick, wie Hikarus Lippen erst die Wurzel seines Gliedes küssten und es dann entlang wanderten, kleine Schauer und erhöten Plus durch seinen Körper schickend. Reikas Erregung stieg mit jeder Berührung, sein Glied wurde härter. Es schien, als habe Hikaru nur auf den richtigen Moment gewartet, bis es sich weit genug erhoben hatte, dass er es ohne Hilfe der Hände in seinen Mund nehmen konnte. Für eine Sekunde musste Reika die Augen schließen, zu gut war das Gefühl, dass dies in ihm auslöste. Doch er zwang sich, sie wieder zu öffnen, um sehen zu können, was Hikaru tat. Dessen Hände verschwanden nun von seinem Oberkörper und eine fand nach kurzer Zeit ihren Weg an seine Kehrseite. Es überraschte ihn ein wenig, dass sie schon feucht und kühl war. Offenbar hatte Hikaru wirklich nicht vor, Zeit zu verlieren. Beruhigt stellte Reika fest, dass Hikaru dennoch nicht sofort seine Finger in ihn schickte, sondern ersteinmal leicht seinen Eingang massierte. Die andere Hand bemerkte Reika um sein Glied, wie sie es in Position hielt, während Hikarus Mund sich sanft bewegte. Er spürte, wie sich ein Stöhnen in seiner Kehle ausbreitete, ausgelöst durch die Zunge, die seine Spitze neckte und den Blick, den Hikaru ihm zuwarf. So, als wisse er ganz genau, was er tun musste, um Reika um den Verstand zu bringen. Wenn er danach ging, wie die freien Finger gerade seine Hoden leicht streichelten, wusste Hikaru es auch ganz genau. Reika musste einfach stöhnen. Sein Glied war komplett aufgerichtet und rieb die Spitze zwischen Hikarus Gaumen und Zunge, ein unwiderstehlicher Reiz. Ein Lächeln spielte um den geöffneten Mund seinen Neu-Freundes, als dieser das Stöhnen hörte. Scheinbar war es für ihn das Signal, dass es Zeit war, seine andere Hand zum Einsatz zu bringen. Ein Finger drückte leicht auf die Öffnung und Reika holte tief Luft. Nicht aus Angst vor dem Gefühl, sondern, weil er wusste, wenn er tief Lust holte und sie langsam wieder auslies, entspannte er sich überall und es würde leichter werden. Noch immer waren seine Hände auf Hikarus Kopf und wuschelten durch dessen Haare, aber nun ließ er sie tiefer gleiten, bis sie im Nacken begannen, leichte Kreise über die Halswirbel zu ziehen. Hikarus Zunge nahm diese Bewegung auf und auch sein Finger, der sich in Reika drückte, beschrieb dabei leichte Kreise. Reika lies langsam und mit einem Seufzer die Luft wieder aus, als er auch schon merkte, wie weit Hikaru mit seinem Finger gekommen war. Er war bereits vollkommen in Reika. Grinsend drückte Reika sich dem entgegen. "Na los, ich denke, du hast es eilig?" Hikarus Mund ließ von seinem Glied ab. Eigentlich schade, fand Reika. "Ich will dir ja nicht weh tun." Kurz war Reika versucht, zu fragen, wie weh Hikaru ihm schon tun konnte. Aber er unterdrückte es, da er nicht vorhatte, das hier im letzten Moment zu versauen. Daher lächelte er nur und spreizte die Beine etwas weiter. Hikaru nahm die Einladung an, einen zweiten Finger in ihn zu schieben. Reika stöhnte auf, der Junge wusste, was er tat. Was ihn persönlich aber störte, war, dass Hikaru noch immer in seiner Hose steckte. Auch, wenn er dafür auch noch auf das Gefühl, dass die Finger in ihm auslösten, verzichten musste, richtete er sich auf um Hikaru in die Arme schließen zu können. "Reika?" "Ich will erst sehen, was ich gleich in mir haben werde." Er griff nach Hikarus Hosenbund. "Runter damit, Süßer!" Süßer war doch hoffentlich in Ordnung? Hikaru lachte und wand sich aus den Hosen. Es erstaunte Reika nicht im Geringsten, dass Hikaru bereits vollkommen hart war. Aber es war etwas mehr, als er erwartet hatte. Nicht übermäßig viel und sicher nicht das größte Glied, mit dem er je das Vergnügen gehabt hatte, aber irgendwo in seinem Kopf war er sicher gewesen, dass alles an Hikaru klein und niedlich sein würde. "Zufrieden?" "Und wie," grinste Reika, bevor er Hikaru über sich zog und dessen Hände festhielt. Seine freie Hand glitt zwischen sie und strich Hikarus Glied entlang. Es war seltsam, wie gut und richtig sich das anfühlte. Noch vor zwei Stunden hätte er nie daran gedacht, so etwas zu tun. Und jetzt war es genau das, was er mehr als alles andere wollte. Hikaru stöhnte über ihm auf, während er versuchte, seine Hand zu befreien. "Reika, ich brauche die, wenn ich weiter machen soll," murrte er. Wohl oder übel musste Reika ihm Recht geben und gab seine Hände wieder frei. Sofort fand die glitschige Hand wieder ihren Weg zu Reikas Öffnung und die Finger stießen wieder in ihn. Hikaru nahm einen Rhytmus auf, in dem er in Reika stieß und ihn dabei dehnte. Er schien zu suchen und auch, wenn Reika das Gefühl hatte, dringend stöhnen zu müssen, wollte er es nicht eher machen, als dass Hikarus Suche erfolgreich gewesen war. Der dritte Finger brachte den gewünschten Erfolg und Reika gab dem Drang nach. Sein Stöhnen war laut, als Hikaru seinen Lustpunkt traf. Wie automatisch kam er der Hand entgegen, drückte sich an Hikaru, dass sein Glied gegen dessen Bauch rieb. Es war gut, richtig gut. Und vor allem war es genug. "Es reicht," brachte er hervor, unterbrach sich dann um zu stöhnen, als Hikaru einen weiteren Treffer landete. "Sonst wird das nichts mehr." "Gut!" Hikaru zog seine Hand zurück und küsste ihn kurz und heftig, bevor er einen Moment völlig von Reikas Körper verschwand. Überrascht stellte Reika fest, we schnell sein Herz schlug. Das war nicht normal, nicht mal für guten Sex. Offenbar war es mehr als nur toller Sex. Hikarus Hände kamen zurück, legten sich um sein Glied und zogen ihm ein Kondom über. Sich selbst schien er in der Zwischenzeit versorgt zu haben. Hikaru griff unter Reikas linkes Knie und schob sich das Bein über seine Schulter. Das rechte Bein winkelte Reika an und spreizte es so weit wie möglich ab. Kurz schoss ihm durch den Kopf, dass er sich Hikaru vollkommen anbot. Aber dann traf sein Blick Hikarus. Lust. Hitze. Liebe. Es war in Ordnung so wie es war. Reika hob seinen Hintern an und machte den Rücken rund, damit Hikaru, der nun zwischen seinen Beinen kniete, besten Zugang hatte. "Alles gut bei dir?" Hikaru strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Ja." Er nickte. "Nur mach bitte. Ich glaube, ich kann sonst bald nicht mehr." Reika zog ihn weiter auf sich. Und dann machte Hikaru. Langsam, fast schon zögerlich verglichen mit seinem forschen Rangehen zuvor, drang er in Reika ein. Reika genoss jeden Zentimeter und stöhnte tief auf, als er Hikaru ganz in sich spürte. Er sah Hikaru ins Gesicht. Sein Freund lächelte glücklich und sah ihn an. Als Reika nickte, begann er wieder, sich zu bewegen. Genauso mochte es Reika, wenn er schon unten war. Fest und nachdrücklich, aber nicht schmerzhaft. Das einzige, was langsam schmerzhaft wurde, war sein allein gelassenens Glied, dem Hikaru leider keine Aufmerksamkeit schenkte. Doch wenn Reika sich ansah, wie versunken Hikaru gerade war, konnte er das vermutlich nicht koordinieren. Darum lößte er eine Hand von Hikarus Rücken und legte sie selbst um sein Glied, um es zu reizen. Über ihm begann Hikaru zu keuchen. Dann fand er den richtigen Punkt wieder und Reika konnte selbst nicht anders, als leise aufzuschreien. Der Rest war das Gefühl, gefüllt zu werden und ein schneller Herzschlag. Es war Hitze, es war Nähe. Reika pulsierte und warf seinen Unterleib Hikaru so gut es ihm möglich war entgegen. Der Reiz war gut, fast schon zu gut um ihm lange stand zu halten. Und selbst, wenn Reika es weiterhin geschafft hätte, Hikaru war nicht mehr in der Lage, zu widerstehen. Wie erotisch es aussah, als sich Hikarus Gesicht vollkommen entspannte und sein Körper geschüttelt wurde konnte Reika kaum glauben. Hikarus Glied stieß noch einige Male fester als zuvor in ihn und gemeinsam mit Reikas eigenen Reizen reichte dies, um auch ihn kommen zu lassen. Es war nur ein Stöhnen, mehr konnte er nicht hervorbringen, aber es reichte. Es war passiert. Er war gekommen. Während Hikaru mit ihm schlief. Sein Bein glitt von Hikarus Schulter, als dieser sich aus ihm zurück zog. Noch immer klopfte Reikas Herz laut in seinen Ohren, aber er schaffte es irgendwie, seine Arme um Hikaru zu legen. Er zog den Kleinern an sich. Auch Hikaru atmete schwer. Mit einem Stück Bettdecke säuberte Hikaru sie oberflächlich, dann küsste er Reika. "Das war sehr schön," flüsterte er leise. Dabei lächelte sein ganzes Gesicht. Reika legte seine Hände darum. Wieso war ihm nie aufgefallen, dass Hikaru nicht nur niedlich, sondern auch schön und sexy war? "Ja. Stimmt." Er küsste ihn erneut. "Was sagen wir Kouki wegen dem Bett?" "Dass er Schuld ist. Er wollte doch, dass wir reden." "Gerdet haben wir," kicherte Reika. Er kicherte sonst nie. Nur, wenn er verliebt war. "Hikaru?" "Hm?" Ebenfalls kichernd drückte sich Hikaru an ihn. "Ich auch in dich." Fortsetzung folgt................ Anmerkung: IV wird weiterhin Kettensätze bilden, aber nicht mehr so wie bisher, keine Sorge! Kapitel 162: Niedliche Jungs - Jugendfrei ----------------------------------------- Hallo! Mal wieder eine Doppelhochladung wegen adult. Viel Spaß damit^^ Niedliche Jungs Renos Augen weiteten sich immer mehr, je länger er Ko-ki und IV zuhörte, während ihre beiden Kleinen über ihren Discoausflug und vor allem über dessen unschönes Ende berichteten. Es war schwer zu glauben, dass IV tatsächlich zugeschlagen haben sollte. Aber wenn ich sich in Erinnerung rief, was IVs Brüder ihm alles angetan hatten, erschien es ihm doch wieder nur logisch. Langsam schüttelte er den Kopf, als IV damit endete, dass er sich die Nacht über an Nao gedrückt und dort geweint hatte, was auch der Grund für seine verquollenen Augen war. Er legte IV erst nur die Hand auf die Schulter, dann umarmte er ihn. "Krümel, das war sehr stark von dir. Aber du weißt, dass..." "...Gewalt keine Lösung ist," beendete IV den Satz für ihn. "Ja, das weiß ich und das hat Nao mir auch noch mal gesagt, ich finde ja auch nicht, dass Schläge toll sind. Aber du hättest es sehen und hören sollen! Wie er Yooh und mich beleidigt hat und als er dann zugeschlagen hat... ich konnte mir das nicht so ansehen und tun, als sei nichts. Ich bin nicht mehr das KInd, dass er verprügeln kann. Ich bin stärker als er und lass mich nicht mehr so behandeln. Und meine Freunde schlägt niemand! Niemand!" Ernst und entschlossen sah IV ihn an. "Mein Gott!" Shin klang überrascht. "Wo ist unser unsicherer, niedlicher Krümel hin?" "Was?" "Merkst du das gar nicht?" Reno schüttelte langsam den Kopf. Mehr als das, was IV gesagt hatte, hatte ihn überrascht, wie er es gesagt hatte. "Ich bin doch hier, was ist denn los?" Völlig verwirrt schaute IV zu ihm hoch. "Hörst du dich nicht reden?" "Ich merke nicht, wie ich rede, das ist ja immer das Problem. Was für Blödsinn ich mir zusammenquatsche, merke ich erst, wenn mich die Leute so ansehen wie du gerade, was hab ich denn schon wieder gesagt?" "Du redest nicht so wie sonst." "Wie denn dann?" "Normal, Krümel. Ganz normal." Reno drückte ihn wieder fester. "Genau," stimmte Ryoga zu. "Nicht so endlos lang und es wirkt auch nicht mehr unsicher wie sonst immer." "Hast du schon gestern abend nicht mehr," fügte Ko-ki an. "Nachdem wir dich nachhause gebracht haben, hatten es auch die anderen bemerkt und mich darauf angesprochen." "Ehrlich?" Die Unsicherheit kehrte in IVs Augen zurück. "Ich merke das gar nicht, ich fühle mich noch immer wie gestern um diese Zeit und weiß gar nicht, ob ich anders bin." "Du wirkst älter, wenn du so ruhig sprichst." "Aber... ich bin doch nur einen Tag älter als gestern und ich mag immer noch meine Mameshiba und ich will immer mich eigentlich gar nicht groß ändern, ich mag mich wie ich bin, ihr nicht?" "Doch," lächelte Reno. Der etwas längere Satz zeigte ihm, dass sein Freund sich nicht über Nacht völlig verändert hatte. "Wir haben dich alle so lieb, wie du bist. Aber Selbstvertrauen tut dir gut, es steht dir." "Passt auch besser zu diesem geilen Körper," grinste Shin. "Hätte nie gedacht, dass ich dich mal was anderes als nur niedlich finden würde." "Wirklich?" Ein wenig stolz grinste IV. Aber auch sehr verlegen. Reno hörte auf, ihn zu umarmen und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "IV, du bist und bleibst ein Gegensatz - du hast dieses unheimlich süße Gesicht mit der Zuckerschnute und den Kulleraugen und darunter folgt so ein Körper. Du bist auf der Bühne eine Rampensau und hinter den Bühne schnappst du dir dein Plüschtier und schläfst damit im Arm ein. Du kannst so unglaublich süß und niedlich und noch so viel Kind sein, aber du hast glaube ich die reifeste Beziehung von uns allen hier. Und wir haben dich lieb, genauso, wie du bist." "Ich... ich euch auch." IV schluckte. "Kann ich kurz ins Bad gehen, ich glaub, ich muss allein sein kurz?" "Klar." Reno nickte und sah dann zu, wie IV schnell flüchtete. "Das war zwar sehr lieb und treffend, aber ich fürchte, wir können ihn für heute vergessen," grinste Shin. "Fürchte ich auch." Ko-ki setzte sich und zündete sich eine Zigarette an. Dann warf er das Feuerzeug Reno zu, der es auffing und sich selbst eine Zigarette hervorsuchte. "Aber je mehr er an Muskeln zulegt, je selbstsicherer wird er. Er muss es nur noch merken." "Stimmt. Leute, ich bin dann mal eine Weile weg!" Ryoga winkte ihnen zu. "Wohin denn nun schon wieder? Date?" Reno grinste. In letzter Zeit hatte Ryoga wieder mehr Dates, als noch vor ein paar Wochen. Das hatte sich auch auf ihre neue Freizeitgestaltung ausgewirkt und sie hatten, seit sie von der Tour zurück waren, nur noch einmal miteinander geschlafen. Auf eine Art vermisste Reno es fast ein wenig, aber da war immer noch Nao, in den er wirklich verliebt war. "Kein Date, ich bekomm eine Maske verpasst wegen dieser Pickelchen. Asami meinte, das täte Not." "Pickelchen?" Shin zog die Augenbrauen hoch und Reno musste lachen. Das waren die Schattenseiten ihres Jobs - man wurde wie ein Mädchen in den Schönheitssalon geschunden. Koukis Ansage war eindeutig gewesen: "Reika, beweg deinen Arsch in meine Wohnung, ich glaube dir nicht eine Sekunde dass du krank bist! Du kommst hier her und erklärst mir und Minase, was der Mist soll!" Also bewegte er seinen Arsch und den Rest von sich zu Kouki und Minase um sich dort lynchen zu lassen. Natürlich war er nicht krank, genauso wenig wie Hikaru vermutlich krank war. Doch seine Versuche, Hikaru zu erreichen, waren abgeschmettert worden. SMS blieben unbeantwortet und Anrufe wurden auf die Mailbox geleitet. Er wollte gar nicht wissen, in wie vielen Variationen er Hikaru schon gesagt hatte, dass sie miteinander reden mussten. Was er ihm aber nicht gesagt hatte, war, wie er sich fühlte. Wie er für ihn fühlte. Er war sich einfach nicht sicher, was das anging. Gut, Hikaru war so ziemlich das Niedlichste, was er je außerhalb einer Zoohandlung gesehen hatte und erweckte in ihm den selben Wunsch, ihn zu beschützen wie eben die Welpen, an die er ihn erinnerte, aber was musste das schon heißen? Nichts, oder? Ergeben klingelte Reika an der Tür der kleinen Wohngemeinschaft. Was auch immer ihn erwartete, er würde sich Kouki stellen. "Na endlich!" Kouki riss die Tür auf und nahm ihm die Tasche ab. "Ich dachte schon, du kneifst." "Nein, was würde das bringen?" Reika zog seine Schuhe aus und stellte dann erstaunt fest, dass Kouki selbst Straßenschuhe trug. "Ah, dann können wir ja, was?" Minase, ebenfalls in Schuhen, kam zu ihnen in den kleinen Flur und packte Reika am Arm. "Wie, können wir dann? Was war das denn für ein Geräusch eben?" Noch bevor Reika das seltsame Geräusch, irgendwo zwischen Wimmern und Quietschen, näher zuordnen konnte, fand er sich schon ins Wohnzimmer gestoßen und die Wohnungstür ins Schloss gefallen. Von außen. Und Kouki und Minase waren auf der anderen Seite. "HEY!" Er griff nach der Türklinke und hörte, wie ein Schlüssel gedreht wurde. Er war eingeschlossen. "Was soll der Mist?" "Ihr klärt das jetzt," hörte er Kouki. "Und ob," sagte Minse. "Ihr habt keine Telefone, kein Internet und der Fernsehr geht auch nicht. "Klärt das. Jetzt. Wir kommen heute Abend wieder." "Was? Was soll ich klären? Und mit wem?" Wieder hörte Reika das seltsame Geräusch. Ihm schwante Übles, als er sich zum Wohnzimmer umdrehte. "Oh Himmel, diese..." Er konnte kaum glauben, was er sah. Auf dem Sofa lag, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Tuch geknebelt, Hikaru. Daher war das Geräusch gekommen. "Bist du okay? Haben sie dir weh getan?" Hektisch entfernte er das Tuch aus Hikarus Mund. Es war nicht fest geknotet gewesen, aber hatte verhindert, dass Hikaru ihn vor der Falle warnte. "Mach mich los, bitte ja?" Hikaru benetzte die Lippen. "Ja, natürlich. Ich hole dir gleich Wasser. Was fällt denen ein, dich zu fesseln und zu knebeln und uns hier einzusperren?" "Sie wollten, dass wir miteinander reden. Ich kam rein und mit einmal haben sie mich gepackt und gefesselt, mir das Handy abgenommen und als du geklingelt hast, haben sie mir den Knebel in den Mund geschoben. Drecksäcke!" Erleichtert rieb Hikaru seine befreiten Handgelenke, während Reika den Knoten öffnete, der das Tuch um Hikarus Knöchel zusammenhielt. "Und die meinen echt, das bringt was, wenn sie dich überfallen und uns einsperren?" Reika stieß die Luft aus. Er war wütend. Sehr wütend. "Immerhin konnte ich dir so nicht weglaufen, was?" Hikaru lächelte unsicher. "Tut mir leid, dass ich deine Anrufe und SMS ignoriert habe." "Warum überhaupt? Ich wollte doch nur wissen, ob du noch böse auf mich bist." "Weil ich es noch bin," gab Hikaru zu. Er setzte sich richtig auf das Sofa. "Kannst du mal schauen, ob die Jungs was Vernüftiges zu trinken hier haben? Was Hartes? Ich glaube, dass brauche ich jetzt." Reika schluckte den Satz herunter, dass er Hikaru dafür zu jung fand. Sonst trank ihr Küken ja auch mal was. Gut, nicht am Nachmittag, aber normalerweise wurde er auch nicht gefesselt und geknebelt. "Ich schau mal." Er öffnete die kleine Hausbar, fand aber nur eine Flasche Rotwein. Ungewöhnlich für Kouki und Minase. Allerdings entdeckte er an der Flasche einen Zettel: "Uns war klar, dass ihr euch was zu trinken holt. Besoffen wird sich nicht, mehr ist nicht hier." "Du bist sicher, dass die zwei unsere Freunde sind?" Er zeigte Hikaru den Zettel und machte sich daran, die Flasche zu öffnen. "Immerhin ist es guter Wein," sagte Hikaru mit einem leichten Grinsen. Knuffig, befand Reika. Nachdem Reika zwei Gläser eingeschenkt hatte, setzte er sich wieder neben Hikaru. Der Kleinere sah sein Glas einen Moment versonnen an, trank dann einen Schluck bevor er sich zu Reika wandte. "Weißt du, warum ich so böse auf dich bin?" Von allein hatte er es nicht gewusst, aber dank Minase war es ihm nun klar. Reika nickte. "Weil ich dich die ganze Zeit behandelt habe wie ein Kind." "Nicht nur darum." Langsam stellte Hikaru sein Glas weg. "Du siehst mich nicht richtig an, verstehst du?" "Doch, ich sehe dich richtig an," protestierte Reika. "Und was siehst du?" "Ein süßes Gesicht mit schönen dunklen Augen und einem niedlichen Lächeln. Leicht schiefe Zähne, deine Piercings. Helle Haare, schöne Haut," zählte Reika auf. "Siehst du." Hikaru schüttelte den Kopf. "Du siehst mich nicht richtig an. Wenn ich dich ansehe, dann sehe ich nicht nur diese Dinge. Ich sehe, dass du mich immer vor allen Dingen beschützt. Ich sehe, dass ich dir vertrauen kann und ich sehe einen Mann, der auf der Bühne eine tolle Show abliefert und strahlt. Ich sehe den, den ich immer um 3 Uhr nachts anrufen kann, wenn es mir nicht gut geht und mit dem ich über alles reden kann. Fast alles zumindest." Seine Stimme war bei den letzten Worten sehr leise geworden. Reika schluckte. "Ich sehe auch mehr in dir als unseren süßen Kobold. Du bist ein unglaublich lieber, ehrlicher Mensch, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Du bist ziemlich clever und hast auch so viel auf dem Kasten. Ich wünschte, ich könnte so toll Autofahren wie du und du hast eine Art an dir, die Menschen dazubringt, Dinge zu tun, die sie sonst nicht machen würden." "Findest du? Aber das wirklich Wichtige hast du immer noch nicht gesehen." Offensichtlich enttäuscht stand Hikaru auf. "Ich kann hier zwar nicht weg, aber ich kann in ein anderes Zimmer." Reika packte ihn an der Hand. "Jetzt warte doch mal!" "Nein, jetzt wartest du!" Entschlossen änderte Hikaru die Richtung und setzte sich auf Reikas Schoß. Im nächsten Moment spürte Reika Hikarus Lippen auf seinen. Überrascht öffnete er reflexartig den Mund, nur, um somit Hikarus Zunge einzulassen. Den Bruchteil einer Sekunde war er im Begriff, ihn weg zustoßen. Doch dann spürte er das Kribbeln, dass er schon bei ihren Bühnenküssen und denen, die sie zur Show vor anderen getauscht hatten, gespürt hatte wieder. Nur intensiver. Weil nur Hikaru und er selbst da waren. Jeder andere Kuss bisher war ein Kuss für andere Menschen gewesen. Dieser nicht. Dieser Kuss war nur für ihn und Hikaru. Da er noch immer Hikarus Hand in seiner hielt, drückte er sie fester, als er begann, den hektischen Kuss zu erwidern. In dem Moment brach Hikaru den Kuss. "Was tust du da?" "Dich küssen," antwortete Reika. "Dir ist klar, warum ich das tue, oder?" "Ja, vollkommen." "Reika, ich bin in dich verliebt und will das unsere blöde Lüge wahr wird. Also entweder, du willst das auch, oder... oder..." "Nichts oder!" Reika zog ihn wieder zu sich heran. "Ich will das auch." Bis eben war es ihm nicht wirklich klar gewesen, aber genau das wollte er. Dringend. Sehr dringend. Er drückte seine Lippen fast schon hart auf Hikarus, um seinerseits dessen Mund zu erobern. Für einen winzigen Augenblick reagierte Hikaru nicht, doch dann wurde er von einer Sekunde zur anderen zielstrebig. Er erwiderte den Kuss und brachte die Dominanz in ihm schneller an sich, als Reika blinzeln konnte. Woher nahm ein so zarter Mensch so viel Leidenschaft? Hikaru legte seine Hände an Reikas Schultern, um sich noch nähr zu ziehen. Überrascht stellte Reika fest, dass die Küsse ihn jetzt schon erregten. Dabei passierte außer diesen Küssen noch gar nichts zwischen ihnen. Seine Hand war plötzlich und ohne bewusstes Zutun unter Hikarus Shirt gelandet und strich fest über die blosse Haut darunter. "Was wird das?" Hikaru flüsterte. "Ich... weiß nicht genau." "Aber ich." Hikaru stieg von Reikas Schoß und zog ihn an der Hand hoch. "Verlagern wir das auf Koukis Bett, okay?" "Auf Koukis Bett?" Überrascht folgte Reika Hikaru. Wollte der Kobold wirklich gleich so ran gehen? "Ja. Wenn er so dreist ist und uns hier einsperrt, muss er auch die Folgen tragen," grinste Hikaru, während er die Tür öffnete. "Außerdem hat er mal erzählt, dass er bei seiner Freundin immer Gleitgel braucht, also ist sein Zimmer besser als Minases." Reika war erstaunt, was Hikaru alles über ihre Kollegen wusste. Vor allem hätte er sich nie getraut, mit ihm über Sex zu sprechen. Kouki offensichtlich schon. "Du willst ihm Gleitgel klauen?" "Und sein Bett einsauen, ja." Hikaru wühlte bereits im Nachtschrank. "Wunderbar, Gummies sind auch genug da." Damit warf er seine Fundstücke auf das Bett, legte sich selbst darauf, stellte die Beine an und lockte Reika mit dem Zeigefinger zu sich. Reika folgte wie unter Zwang und legte sich auf Hikaru, um ihn erneut zu küssen. Dabei erschien es ihm ganz natürlich, dass seine Hände wieder unter Hikarus Shirt schlüpften und es ihm über den Kopf zogen. Doch als er sich danach statt über Hikarus Lippen über dessen nackte Brust machen wollte, legte dieser seine Hand vor Reikas Mund. "Mach es nur, wenn wir dann zusammen sind, klar?" "Klar." Reika küsste die Fingerspitzen. "Ich will mit dir zusammen sein." "Ich auch mit dir," lächelte Hikaru und ließ seinen Oberkörper auf das Bett zurück fallen. Damit gab er ihn wieder für Reikas Küsse frei. Sofort küsste er sich über den Hals zu Hikarus Brust, als wäre er nie unterbrochen worden. Hikaru zog an seinem Hemd, bis Reika sich erneut unterbrach, um es sich über den Kopf ziehen zu lassen. Kaum war sein Oberkörper nackt, legte er sich wieder auf Hikaru, dessen Arme und Beine sich um ihn schlossen, während sein Unterleib anfing, gegen Reikas zu reiben. "Du bist stürmisch," grinste Reika, bevor er nach Hikarus Ohrläppchen schnappte, um es sanft zwischen den Lippen zu ziehen. "Hast du es eilig?" "Allerdings," keuchte Hikaru. "Ich warte immerhin schon ein paar Jahre hierauf." Ein paar Jahre? Damit hatte Reika nicht gerechnet. Aber ihm gefiel, wie Hikaru zur Sache ging. Schon spürte er, wie Hikaru mit einer Hand hinten unter seinen Hosenbund tauchte. "Ich will dich wie verrückt, weißt du das?" "Nein," gab Reika zu. Seine eigene Hand fuhr zwischen sie und suchte nach dem Kopf von Hikarus Hose. "Aber ich lasse mir Zeit mit dir, ich will dir nicht weh tun." "Du mir?" Hikaru lächelte. "Wie kommst du darauf, du würdest sozusagen oben sein?" "Weil... naja, weil..." ich bis vor ein paar Tagen fest der Meinung war, du wärest noch Jungfrau, wäre die ehrliche Antwort gewesen. Aber Reika wusste, wenn er das sagte, wäre er schneller aus diesem Bett als er Käsekuchen sagen könnte. "Weil ich klein und niedlich bin und damit automatisch unten liegen muss?" Mit einem dreisten Grinsen drehte Hikaru sie so, dass er auf Reikas Bauch saß. "Wie du siehst, muss ich das nicht. Und ich wünsche mir das hier schon deutlich länger als du, also halten wir uns an meinen Plan." Überrascht von dieser Ansage sah Reika zu Hikaru auf. Es war nicht so, dass er etwas dagegen hatte, unten zu liegen. Wenn sein Parnter so groß und cool und maskulin war, dass es undenkbar war, unter ihm zu laden. Aber unter Hikaru? Unter dem süßen, zarten, kleinen Hikaru? Das war ihm unvorstellbar. Jedenfalls war es das bis zu diesem Moment gewesen. Denn Hikaru rutchte von seinem Bauch auf seine Oberschenkel und beugte sich über ihn. Seine Hände öffneten Reikas Hose. "Wenn es dir Recht ist jedenfalls," schränkte Hikaru seine Ansage von eben dann noch ein. "Ist es." Reika verwob seine Finger in Hikarus Haaren und folgte dessen Kopf mit seinen Händen nach unten. Noch immer klopfte Reikas Herz laut in seinen Ohren, aber er schaffte es irgendwie, seine Arme um Hikaru zu legen. Er zog den Kleinern an sich. Auch Hikaru atmete schwer. Mit einem Stück Bettdecke säuberte Hikaru sie oberflächlich, dann küsste er Reika. "Das war sehr schön," flüsterte er leise. Dabei lächelte sein ganzes Gesicht. Reika legte seine Hände darum. Wieso war ihm nie aufgefallen, dass Hikaru nicht nur niedlich, sondern auch schön und sexy war? "Ja. Stimmt." Er küsste ihn erneut. "Was sagen wir Kouki wegen dem Bett?" "Dass er Schuld ist. Er wollte doch, dass wir reden." "Gerdet haben wir," kicherte Reika. Er kicherte sonst nie. Nur, wenn er verliebt war. "Hikaru?" "Hm?" Ebenfalls kichernd drückte sich Hikaru an ihn. "Ich auch in dich." Fortsetzung folgt................ Anmerkung: IV wird weiterhin Kettensätze bilden, aber nicht mehr so wie bisher, keine Sorge! Kapitel 163: Wie im Kindergarten -------------------------------- Hallo ihr Lieben! Hier ein neues Kapitel von mir, ich hoffe, es gefällt! Wie im Kindergarten "Es reicht!" Hiroto zuckte ein wenig zusammen, als Saga so offensichtlich entnervt seinen Bass abstellte. Verübeln konnte er es ihm aber nicht - Ami hatte sich das dritte Mal in dieser Probe am Stecker des Basses vergriffen. Sie schein eine Schwäche dafür zu haben, Saga zu ärgern. Seine oder Toras Gitarren zog sie fast nie von der Box. "Tut mir leid," entschuldigte er sich und hob Ami auf den Arm. Sie lächelte ihn niedlich an. Wie konnte Saga ihr denn so lange böse sein? Sicher nicht, oder doch? "Sie stört nun mal bei den Proben." "Aber Ami meint das doch nicht böse," verteidigte er seine Ziehtochter. "Ja, weiß ich doch." Saga seufzte. "Aber du musst zugeben, dass es nervt." "Saga hat Recht," warf Nao ein. "Seit Ami läuft, steckt sie alles in den Mund und behält ihre Ohrschützer nicht auf. So lieb wir sie alle haben, aber das geht nicht mehr." Nao legte seine Drumsticks zur Seite und sah Hiroto an. Unbehaglich setzte er sich, Ami auf dem Arm haltend, auf ihr Sofa. "Aber ich kann sie nicht zu meinen Eltern bringen. Die haben genug Stress mit meinen kleinen Geschwistern und... sie jeden Morgen hinbringen und abholen ist auch nicht wenig Stress." "Was hältst du von einer Nanny?" Saga setzte sich zu ihm. "Ist ja nicht so, dass ich Ami nicht lieb habe. Aber wir können nicht richtig Proben, wenn sie dauernd Stecker zieht oder was umwirft." "Ich weiß. Aber eine Nanny?" Hiroto schüttelte den Kopf. "Ziemlich unmöglich. Wenn Miyavi und ich ein Kindermädchen aussuchen würden, stünde das am nächsten Tag in der Zeitung." "Wenn ihr das in ihrem Vertrag festmacht, dann nicht." Shou tippte beim Sprechen mit dem Finger an die Lippe. "Legt ihr per Vertag eine so hohe Geldstrafe auf, dass sich der Verkauf der Nachricht, dass ihr zusammen seid, nicht lohnt." "Klar, könnten wir machen," gab Hiroto zu. "Aber wir müssten uns die Kindermädchen erstmal ansehen. Oder würdest du dein Kind von der Ersten betreuen lassen, die sich vorstellt?" "Da ist der Haken an der Sache," meinte Tora. "Mädchen, die sich nur vorstellen, können sie keine Strafe auferlegen. Und die Erste einstellen, geht nur in den seltensten Fällen." "Sofern wir also die Firma nicht überreden, einen Firmenkindergarten zu gründen, müssen wir so weiter machen." Wenn Hiroto ehrlich war, gefiel ihm der Gedanke auch nicht besonders gut, Ami bei einer Fremden zu lassen. "Gute Idee," meinte Nao. "Immerhin gibt´s bisher drei Kinder von Musikern und ich weiß, dass in den Büros auch diverse Eltern sitzen." "Das meinst du ernst, oder?" Er war sich nicht immer ganz sicher, ob Nao alles ernst meinte, was er sagte. Aber gerade sagte ihm Naos Blick, dass es eine ernste Aussage gewesen war. "Ja, vollkommen." Nao nickte. "Weder Ami noch die Zwillinge können in einen öffentlichen Kindergarten, auch Privat ist nicht drin. Wenn sie erzählen, dass sie zwei Papis haben, werdet ihr eingeladen. Und was dann passiert, kannst du dir vorstellen." "Steinigung wäre harmlos," murrte Hiroto. Zwar waren die meisten Beziehungen den Chefs bekannt und wurden hingenommen. Machen konnten sie nichts. Aber Beziehungen hatten eben nicht nach Außen zu dringen. "PSC-Kindergarten..." Tora schüttelte den Kopf. "Ich habe bisher immer gedacht, das wären Sug." "Sehr lustig," knurrte Saga. "Mein Freund ist nicht Kindergarten." "Hin und wieder sind wir das alle," beruhigte Nao die Gemüter, bevor es Streit geben konnte. Hiroto dachte über seinen Vorschlag nach. Wenn Ami hier betreut würde, wäre sie in seiner und Miyavis Nähe und sie könnten dennoch ungestört proben. Und seit sie ihren Gehörschutz immer wieder runter nahm, probten sie deutlich leiser als bisher um sie zu schonen. Das alles war nicht gut für ein Kind. Wenn sie spielen konnte, war sie glücklich. Den Hauptgrund, warum sie immer an den Steckern zog, vermutete er in schlichter Langeweile. Und in ein paar Monaten wären die Zwillinge auch so weit, dass sie ein wenig mit einander spielen konnten. Wenn dazu noch Kinder von anderen Mitarbeitern kamen, würde das Ami nur gut tun. Sie würde es sonst so schwer haben, Freunde zu finden. Wie sollte sie auch verstehen, dass sie nicht jedem erzählen konnte, wer ihre Eltern waren? Also, ihre Quasi-Eltern? Der Vorschlag hatte also nur Vorteile. "Ich denke, ich rede mal mit Uruha und Aoi drüber," sagte er und setzte Ami auf seinem Arm zurecht. "Wie, jetzt gleich?" Saga blinzelte verwirrt. "Wir haben alle die Instrumente aus und die Jungs machen auch gleich Pause. Also kann ich auch rüber gehen." Und bei der Gelegenheit konnte er auch gleich mal wieder schauen, wie die zwei Papis sich so machten. "Gut, wir machen dann mal Pause," entschied Nao. "Komm, Süße, wir besuchen Gazette." "Aset!" "Naja, fast." Hiroto grinste. Er grinste noch breiter, als er bei den Gazette-Kollegen ankam. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass er Ruki antraf, wie er einem der Babys die Flasche gab. "Ein Wort und du bist tot," verkündete der Sänger. Seine Worte wurden aber etwas unglaubwürdig, als er danach das Baby wieder anlächelte. "Sicher." Er nickte. "Aoi? Uruha? Kann ich euch mal sprechen?" "Setz dich," forderte Uruha ihn auf. Auch er hatte ein Baby im Arm, das genüsslich an der Flasche sog. Hiroto konnte die Zwillinge nicht auseinanderhalten. "Was gibt es denn?" Aoi setzte sich auf die Lehne neben Uruha und warf einen Blick auf seinen Mann und seine Tochter. "Ami kann nicht mehr bei den Proben bei sein, sie bringt alles durcheinander." "Willkommen im Club," murmelte Reita. "Die zwei krabbeln zwar brav durch den Laufstall, aber sie haben auch dauernd was." "Tut uns leid, dass sie dich stören." Aoi klang nicht halb so eingeschnappt, wie Hiroto es gewesen war, als Saga etwas Ähnliches über Ami gesagt hatte. "Ist nicht schlimm, aber wir müssen uns da eine Lösung einfallen lassen," räumte Reita ein. "Die hat Nao vielleicht." Da Ami begann, auf seinem Arm unruhig zu werden, setzte er sie auf den Boden. Obwohl sie schon laufen konnte, fand sie krabbeln teilweise noch immer viel besser und krabbelte auf Reita zu. Zu Hirotos Überraschung hob dieser sie auf den Arm. "Lass hören," forderte Uruha ihn auf. "Einen Firmenkindergarten. Für unsere drei kleinen Mädchen und die Kinder der anderen Mitarbeiter. Sie wären bei uns und gut betreut. Und sicher." "Gute Idee," stimmte Aoi zu. "Aber ich mag sie niemandem anderen überlassen." "Werden wir aber irgendwann müssen." Uruha lehnte seinen Kopf an Aois Bein. Sie waren fast zu verliebt für Hirotos Geschmack. "Ich weiß. Aber jetzt schon?" "Wenn wir den Vorschlag durch bekommen, braucht es ja noch eine Zeit, bis es soweit ist." Hiroto tat sich auch nicht leicht damit, Ami nicht mehr bei sich oder Miyavi zu wissen. Doch da es nun mal nicht anders ging, musste er damit leben. "Stimmt." Aoi nahm das Baby aus Rukis Armen und drückte sie. "Du willst gar nicht von deinen Papas weg, oder?" "Schatz, es wäre aber besser, sie den Tag über..." "Ich weiß." "Und sie können spielen wenn sie etwas größer sind," warf Hiroto ein. "Und mit den anderen Kindern Freundschaften schließen." "Das würde wo anders schwer werden," gab Aoi zu und küsste seine Tochter. "Kai? Kann ich dann immer mal zu ihnen schauen? Auch wenn gerade keine Pause ist?" "Ich werde dich nicht daran hindern können, fürchte ich." Kai grinste. "Dann sollten wir uns mit den Chefs zusammen setzten," schlug Hiroto vor. "Mach du das." Uruha schüttelte den Kopf. "Ich fürchte, Aoi und ich haben schlechte Chancen, was durchzusetzen. Nach dem ganzen Chaos mit unserer Beziehung. Und du hast einen Vorteil uns gegenüber." "Ach ja?" Misstrauisch zog er die Augenbrauen hoch. "Große, funkelnde Hundeaugen," erklärte Uruha. Hiroto seufzte. Immer auf die armen Kleinen! Nachdem Akiya ihm erklärt hatte, er wäre nicht vor halb eins in der Nacht wieder in seiner Wohnung, fand Nao es vollkommen richtig, dass er bis ein Uhr gewartet hatte und erst jetzt auf die Klingel seines ehemaligen Band-Kollegen drückte. "Akiya!" Er klingelte wieder. "Akiya!" Nochmal klingeln. "Aki-" "WAS?" Nao hatte nicht gewusst, dass eine Gegensprechanlage so laut sein konnte. "Kann ich rein kommen?" "Nao. Ich war zwei Wochen in den USA, ich bin gerade zuhause, meine Wohung ist voller Gepäck und ich bin müde." "Ich bleibe auch nicht lang, aber ich muss mit dir reden. Dringend." "Geh zu Shin, ich bin gerade angekommen." Irgendwie klang Akiya, als sei sein Flug anstrengend gewesen. Nao beschloss, wirklich nicht lange zu bleiben. "Der ist nicht da und kommt erst nächste Woche wieder. Bitte, ich muss mit wem reden!" Die Gegensprechanlage knackte erneut, aber statt Akiya hörte Nao eine Frauenstimme. "Freundchen, schrei da unten nicht so rum oder ich ruf gleich die Polizei!" "Akiya, deine Nachbarin will die Polizei rufen." Das fehlte noch, dass er verhaftet wurde. Wie sah das denn aus? Er war immerhin prominent. Zum Glück hatte Akiya ein Einsehen und ließ ihn rein. Nao nahm zwei Stufen auf einmal, bis er in Akiyas Wohnung angekommen war. "Hi, wie war dein Urlaub?" "Nao! Ich bin seit zwanzig Minuten hier, ich hab noch nicht geduscht, meine Koffen stehen im Weg und es ist kurz nach ein Uhr in der Nacht. Nebenbei habe ich Jetlag und einen unendlichen Flug hinter mir. Was zur Hölle ist so wichtig, dass es nicht bis morgen früh warten kann?" "Ich bin verliebt in Reno," platze er heraus. "Und was ist daran neu? Das bist du seit Monaten." "Warum weiß das jeder außer mir?" "Weil du manchmal echt zu dämlich bist. Konnte das nicht bis morgen warten?" Akiya setzte sich, was Nao als Aufforderung nahm, sich ebenfalls zu setzen. "Nein. Ich muss mit wem darüber reden. Ich habe mit Yasuno gesprochen und der sagte mir, ich sei verliebt. Und da hat er Recht. Aber als ich ihn gefragt habe, was ich jetzt machen soll, hat er Kopfschmerzen bekommen." Nao machte sich immer noch etwas Sorgen um den großen Drummer. Yasuno hatte so fertig gewirkt. "Warum nur?" "Hast du auch Kopfschmerzen," fragte er. "Ich arbeite daran." Akiya sah auch etwas müde aus, fand Nao. "Aber da ich dich ja nicht eher los werde - wie soll ich dir helfen?" "Was kann ich machen, damit ich Renos Freund werde?" "Schräge Idee, aber warum sagst du ihm nicht, dass du dich verliebt hast?" Auf den Gedanken war Nao noch nicht gekommen. "Okay. Und wie?" "Lass mich überlegen... wie wäre es, wenn du sagst: "Reno, ich habe mich in dich verliebt."?" "Einfach so? Kommt das nicht komisch rüber?" Er stellte sich vor, wie er am Raum von Vivid klopfte und es dann Reno sagte. Vermutlich würde er ihn auslachen. "Reno und ich passen doch gar nicht zusammen. Was, wenn er mich nicht mag?" "Er mag dich, glaub mir." Aufmunternd schlug Akiya ihm auf die Schulter. "Sonst hätte er dich schon längst erwürgt. Sonst zeige ihm doch einfach, dass du ihn liebst und schenke ihm was." "Und was?" Nao war bei sowas schrecklich einfallslos. "Etwas, was zu ihm passt. Denk mal an ihn, was fällt dir zuerst ein?" "Seine Beine sind unglaublich sexy! Anti-Cellulite-Creme wäre gut." "Nao! Du bist echt zu blöde um gradeaus aus einem Bus zu winken!" "Was soll das jetzt heißen? Bin ich gar nicht, schau!" Zum Beweis winkte er. "Denk mal an deine Ex, der du die Fettabsaugung geschenkt hast." "Die hat Schluss gemacht. Das war aber auch echt gemein, da meckert sie Wochen, dass sie zu dick sei und ich schenke ihr das und was macht sie? Wird sauer. Aber sie hat den Gutschein trotzdem eingelöst." So falsch hatte er damit also nicht gelegen. "Das wäre jedenfalls kein gutes Geschenk. Versuche es mit Schmuck oder sowas. KEINE Pflegeprodukte, nichts für den Haushalt, klar?" "Klar." Er nickte. Akiya kannte sich mit sowas sicher besser aus. "Eine Kette käme sicher gut an, was meinst du?" "Denke ich schon." Akiya gähnte. "Geh heim, kaufe morgen eine schöne Kette für ihn und gib sie ihm bei Gelegenheit." "Danke. Ich muss übermorgen in die Firma, da kann ich das machen." "Wieso musst du in die Firma? Sachen vergessen?" "Nee, wegen Tokyo High Black. Wir wollen da noch etwas mehr mit machen. Und ich soll das Fan-Club-Online-Magazin öfters mal moderieren." "Nicht schlecht. Aber können wir da ein anderes mal drüber reden? Ich bin wirklich müde." "Okay." Nao drückte seinen Freund noch einmal. "Danke für deine Hilfe. Und schön, dass du wieder hier bist." "Gerne. Aber nicht wieder zu so einer Zeit, okay?" "Okay." Während Nao sich schon seine Schuhe wieder anzog, fiel ihm noch etwas ein. "Hast du mir was mitgebracht?" Fortsetzung folgt..................... Kapitel 164: Klammern --------------------- Hallo! Hier ein neues Kapitel von mir. Leider noch nicht die erwarteten Paare, sondern mal wieder meine anderen Schatzis. Keine Sorge, die anderen kommen noch zum Zuge! Meine sind es ja eigentlich nicht, da ich niemanden überreden konnte, sie mir zu kaufen. Darum mache ich auch immer noch kein Geld damit. Klammern Uruha hatte geahnt, dass es kein ruhiger Abend werden würde, als Aoi auf der gesamten Heimfahrt geschwiegen hatte. Das war nie ein gutes Zeichen. Er war sich schon dämlich vorgekommen, da er versucht hatte, die Unterhaltung trotzdem zu bestreiten. Aber nach dem zehnten "Hm" hatte er es aufgegeben. Als er nun Reila im Wohnzimmer auf den Boden zum krabbeln setzte, bekam er die Bestätigung. "Macht dir das gar nichts aus?" Super. Eine Frage ins Blaue. "Was meinst du?" Jede Antwort wäre falsch, aber Uruha wusste, dass er die falscheste überhaupt gewählt hatte. "Du weißt nicht mal, wovon ich spreche?" "Gerade nicht, nein. Aber wenn du es mir sagst, kann ich dir auch sagen, ob es mir was ausmacht." Uruha versuchte, ruhig zu bleiben. Angesichts dessen, dass Aoi ihn musterte, als habe er soeben ihre Zwillinge auf den Dachgepäckträger geschnallt erschien ihm das die beste, wenn auch nicht einfache, Lösung. "Dir macht es nichts aus, unsere Töchter Fremden zu überlassen?" Daher wehte der Wind. Er hätte es sich denken können. "Ich habe doch gesagt, dass mir das auch nicht leicht fällt," sagte er. "Schon." Aoi warf seine Jacke auf das Sofa und setzte sich dann neben die Zwillinge, die unsicher durch das Wohnzimmer krabbelten. Er griff nach Reila, drehte sie um und schon krabbelte sie wieder auf ihn zu, statt von ihm weg. "Aber wirklich was dagegen hast du auch nicht." "Nun, ich denke da praktisch," gab er zu. Dann setzte er sich ebenfalls auf den Boden. Cassis krabbelte auf ihn zu und jauchzte. "Praktisch? Es geht um unsere Kinder, wie kannst du da praktisch denken?" Aoi wurde lauter. Das war so ungewohnt für Uruha, dass er einen Moment sprachlos war und seinen Mann nur anstarrte. Offenbar wollte Aoi einen richtigen Streit haben. Aber Uruha nicht. "Lass uns bitte nicht schreien, okay? Und in Ruhe darüber reden," schlug er vor. "Ich schreie doch gar nicht! Ich... will nur nicht, dass Reila und Cassis von Fremden aufgezogen werden. Sie sind unsere Töchter und wir sollten sie aufziehen." Tatsächlich war Aoi leiser geworden und sah nun betreten zu Boden. "Aber das werden wir doch auch." Uruha griff nach Aois Hand. "Überlege doch mal - noch sind sie zufrieden, wenn sie schlafen oder im Laufstall sind. Aber in ein paar Monaten laufen sie und was dann? Wir können sie nicht immer im Laufstall einsperren." "Das weiß ich doch," gab Aoi zu. Seine Finger spielten mit Uruhas. "Mir fällt das nur so schwer. Seit sie da sind, und vorher auch schon, waren sie nur drei Nächte nicht bei mir. Sonst sind sie immer um mich herum." "Um mich doch auch. Ich finde es auch schwer, sie jemandem für ein paar Stunden zu überlassen." "Sie waren nicht in dir," sagte Aoi. "Das ist etwas anderes. Du hast sie nicht in dir wachsen gefühlt und zur Welt gebracht. Das ist doch gerade erst passiert, warum müssen wir jetzt schon darüber nachdenken, dass sich jemand um sie kümmern muss?" "Weil sie wachsen. Und wir nun mal einen Job haben, bei dem wir sie nicht immer dabei haben können. Wenn sie erstmal laufen und wir nicht mehr mit dem Babyfon arbeiten können, sondern die Tür auflassen müssen, können wir nicht mehr richtig proben. Dann müssen sie einen Gehörschutz tragen und den werden sie genauso wenig mögen wie Ami. Wenn wir sie nicht gut unterbringen, kann unser Job ihnen schaden, dass ist dir doch klar, oder?" "Ja." Dennoch wischte Aoi sich über die Augen. Uruha umarmte ihn und hauchte einen Kuss auf die Augenlider. "Es ist nur komisch." "Finde ich auch. Das Gute ist, dass sie in der Firma sein werden. Woanders wäre schrecklich, oder?" "Und wie!" Aoi kuschelte sich in seine Arme. "Entschuldige, ich will nicht streiten." "Weiß ich doch." "Und auf Tour? Was machen wir da?" "ich denke, dass kann laufen wie bisher. Vielleicht nehmen wir einen Techniker mehr mit, der dann auf die zwei achtet?" "Gute Idee." Jetzt kicherte Aoi auch schon wieder. "Kai wird uns hassen. Ich sehe es kommen, alle paar Minuten schauen wir nach, ob es den beiden gut geht." "Na, dafür sind wir halt Papas geworden, nicht?" Uruha hob Reila hoch, die vor ihm saß und ihn groß ansah. "Papa und Daddy schauen ganz oft nach euch beiden, versprochen!" Auf die Anreden hatten sie sich bisher geeinigt - Papa für Aoi, Daddy für Uruha. "Da-i," krähte sie und strahlte ihn an. "Hast du gerade Daddy gesagt? Aoi? Hat sie Daddy zu mir gesagt?" "Klang fast so." Aoi herzte ihre Tochter. "Sie hat Daddy gesagt!" Überschwänglich küsste Uruha erst Reila, dann Aoi. Dieser hob Cassis hoch, der Uruha auch gleich noch einen Kuss aufdrückte. Kai sah verwundert zu Takeru, der auf ihrem Bett lag und sich die Brille auf der Nase zurechtschob. Nicht die Brille iritierte ihn, die trug Takeru oft. Aber normaler Weise empfing sein Freund ihn nicht auf diese Art im Bett. Normaler Weise lag Takeru nett drapiert dort und lud ihn mit Gesten und Blicken ein und las nicht in einer Zeitschrift. "Nanu, was ist denn hier los?" "Hm?" An der Unterlippe kauend sah Takeru auf. Kai grinste, er fand ihn zu niedlich wenn er sowas tat. "Du lockst mich nicht ins Bett, stimmt was nicht?" "Bin ich so durchschaubar?" Takeru legte die Zeitschrift zur Seite und grinste. "Ziemlich, ja." Kai legte sich neben ihn auf das Bett. "Meist komme ich hier rein und du willst Sex. Wenn nicht, stimmt irgendwas nicht." "Es ist nervig, wie gut du mich kennst." "Das kommt dabei raus, wenn man ein Paar ist." Aber Kai begann, sich Sorgen zu machen. Es war nicht Takerus Art, um den heißen Brei herumzureden. "Was ist los?" Einen Moment war Takeru still. "Wirst du mich immer lieben," fragte er dann. "Natürlich," nickte Kai. "Du hast es geschafft, dass ich nur noch an dich denken kann." "Egal, was kommt?" "Jetzt machst du mir langsam Angst - was ist passiert?" "Ich war heute beim Arzt und..." "Oh mein Gott." Er fühlte, wie sein Magen tiefer rutschte. Takeru war doch sicher nicht ernstlich krank, oder doch? Er griff nach Takerus Hand, nicht sicher, ob er sich festhalten oder dem anderen damit Halt geben wollte. "Nein, nicht!" Takeru schüttelte den Kopf. "Ich war beim Zahnarzt, hätte ich sagen sollen. Es ist nichts Schlimmes, keine Sorge." "Erschreck mich doch nicht so, Kleines!" Kai küsste ihn auf die Wange. "Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht!" "Entschuldige. Ich mache es gleich wieder gut - hat auch was mit in die Hose rutschen zu tun, was mir da vorschwebt." Das Grinsen, dass Takeru nun zeigte, kannte Kai sehr gut. Was auch immer er zu sagen hatte, konnte nicht wirklich schimm sein. "Und was ist nun los?" Wieder druckste Takeru etwas herum. "Also... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Ist mir peinlich und ich weiß nicht, was du dazu sagst. Darum... ich überlege noch, weißt du?" "Nein, weiß ich nicht. Was ist denn?" Er gab sich Mühe, nicht genervt zu klingen, aber Kai wollte wissen, was Takeru auf der Seele brannte. "Würdest du mich auch lieben, wenn ich eine Zahnklammer tragen muss? Nur Nachts, immer geht ja nicht." Takeru schaute Kai so unsicher an, dass Kai nicht anders konnte, als ihn in die Arme zu nehmen und in die Kissen zu drücken, um ihn zu küssen. "Himmel, natürlich!" Er lachte auf und schob Takerus Brille auf dessen Stirn, um ihn besser küssen zu können. "Natürlich auch mit Zahnklammer, warum nicht?" "Weil es kaum etwas gibt, was so unerotisch ist?" Trotzdem legte Takeru die Brille komplett ab und warf auch seine Zeitschrift beiseite. "Du bist heiß genug, da stört die Klammer dann auch nicht mehr." "Aber Sex am Morgen geht dann nicht so leicht mehr," gab Takeru zu bedenken. "Dann musst du sie dafür wohl raus nehmen, was?" Kai machte sich an Takerus Hals zu schaffen. "Nicht, dass du mir noch hängen bleibst." "Und das wäre okay für dich?" Ein leises Stöhnen mischte sich unter Takerus Worte. "Nicke einfach, hör nicht auf damit, okay?" Kai nickte. Wie schön es doch immer wieder war, wenn Takeru diese Stimmung erreichte. "Weißt du, Kai," begann Takeru. "Ich wollte schon früher eine Klammer haben, aber wir hatten nie Geld dafür und jetzt hab ich das Geld, also kann ich das machen. Vor einer OP habe ich zu viel Angst, aber mit einer Klammer geht es. Auch, wenn es unerotisch und uncool ist. Solange du mich trotzdem liebst, ist das ja gut, nicht?" Nun musste Kai doch reden. Er lößte seine Lippen von Takerus Hals und hörte auch wieder auf, dessen Schlafanzugoberteil Knopf für Knopf zu öffnen. Warum trug Takeru so etwas eigentlich? Es endete doch eh meist damit, dass sie nackt nebeneinander einschliefen. "Hör mal, Kleines. Ich liebe dich ob mit oder ohne Klammer und auch mit all deinen niedlichen Marotten. Wenn du die Klammer haben willst, dann lass sie dir machen. Du bist nicht der Einzige, der lange warten musste, bis es endlich ging." "Echt nicht?" Takeru setzte sich auf. "Wer denn noch?" "Sag niemandem, dass ich es dir gesagt habe," grinste Kai. "Aber Ruki ist seine Klammer erst seit einem halben Jahr los." "Wie cool!" Lachend zog Takeru ihn wieder über sich. "Der harte Rocker hat also eine Klammer gehabt. Keine Sorge, ich sag ihm nicht, dass ich das weiß." "Gut." Kai küsste ihn wieder. "Ich würde nämlich gern noch leben und dich auch noch etwas behalten." "Ich dich auch. Und können wir jetzt auf den Teil mit "in die Hose rutschen" zurück kommen?" Wenn es nach Kai ging immer. Grinsend ließ er seine Hand unter Takerus Hosenbund rutschen. Fortsetzung folgt................. P.S.: Vielen Dank, dass ihr mir immer so liebe Kommentare schreibt! In Zukunft werde ich versuchen, mich bei euch zu bedanken, was ich bisher verpasst habe. Noch eine schlechte Angewohnheit aus der Zeit, als ich keinen eigenen Internetzugang hatte, entschuldigt bitte. Kapitel 165: Extra - Die Nacht im Hotel --------------------------------------- Hallo! Nachdem ich es so oft nicht geschrieben habe, habe ich es endlich fertig gebracht - das viel gewünschte Adult-Kapitel mit Reno und Ryoga. Es ist etwas spät, da die Szene in Kapitel 148 ansetzt, im Hotel, nachdem Reno mit Nao gesprochen hatte und traurig ist. Aber ich hatte mich für diese Szene entschieden, da ich hier eingie Ideen zu hatte. Ich wünsche euch also viel Spa´ß damit! Und übrigens - nein, mir gehören die Jungs nicht und ich verdiene kein Geld damit. Und das auch nur ein Wort hiervon der Wahrheit entspricht, darf stark bezweifelt werden (abgesehen davon, dass sie heiß aussehen XD) Extra - Die Nacht im Hotel ~~~ "Dann zeig mir aber bitte die Seite, die ich noch nicht kenne." "Von mir?" Renos Beine legte sich fest um seine Hüften. "Nein." Ryoga küsste Renos Hals. "Vom Sex." ~~~ Reno fragte sich, wie er Ryoga noch etwas zeigen sollte, was dieser noch nicht kannte. Ryoga war so unheimlich erfahren mit seinen vielen Freundinnen, dass es sicher keine Spielart gab, die er noch nicht probiert hatte. Außer unten liegen natürlich. "Oh!" "Was? War die Stelle so gut?" Ryoga küsste erneut den Punkt an Renos Schlagader. "Das auch," grinste er. Dann steigerte er den Druck seiner Beine um Ryoga. "Und ich habe gerade kapiert, dass du dich flach legen lassen willst." "Hat ganz schön gedauert," grinste Ryoga. "Es kommt etwas überraschend, gebe ich zu." Wirklich Lust zu reden hatte Reno eigentlich nicht. Immerhin lag Ryoga auf ihm und streichelte seinen Hals mit seiner Zunge - wer würde da schon groß reden wollen? Scheinbar hatte Ryoga Lust, ein paar Worte zu wechseln. "Findest du? Wenn ich daran denke, wie du abgegangen bist, als wir es getan haben, finde es ich nicht überraschend." "Was?" Es war nicht leicht, sich auf etwas anderes als Ryogas Zunge und Hände zu konzentrieren. "Du hast trotz allem vor Lust geschrieen, das war richtig geil." "Findest du?" Reno begann, seinen Unterleib gegen Ryogas zu reiben. "Oh ja. Und weißt du was?" Die Zunge strich über Renos Ohr, bevor Ryoga seine nächsten Worte auf die feuchte Haut hauchte. "Ich habe vorhin gesagt, ich hätte immer gedacht, unser Sex wäre wild. Ich will heute von dir gevögelt werden, dass Ko-ki und IV nebenan etwas davon haben." Ein Schauer fuhr durch Reno. Immerhin war das einer seiner besten Träume - er über und in Ryoga, während sie es so hart trieben, dass das Bett wackelte. "Bist du da völlig sicher?" "Und wie!" "Dann liegen wir aber falsch," grinste Reno und packte Ryoga an den Schultern, um ihn auf die Seite zu legen. Er presste stürmisch seine Lippen auf den anderen Mund und stöhnte auf, als die gepiercte Zunge seiner entgegen kam um sich massieren zu lassen. Ryoga konnte küssen wie ein Weltmeister, fand Reno. Allein die Küsse erregten ihn, aber sicher half auch die Tatsache, dass sie beide bis auf Shorts nackt waren. Er entließ Ryogas Hüfte aus der Umklammerung seiner Beine, während er mit einer Hand fest nach Ryogas Po griff. So fest, wie er es sich immer vorgestellt hatte und von der Größe her genau richtig. Noch war er über dem Stoff, ein wenig Reiz sollte noch dabei bleiben. Während Ryogas Kuss ihn fast verschlang und sein Herz begann, schneller zu schlagen, strich er mit der anderen Hand fest über Ryogas Rücken. Er unterbrach den Kuss und drückte Ryogas Kopf in den Nacken. "Du schmeckst unglaublich," sagte er. Mit kleinen, hektischen Küssen zog er eine Spur über Ryogas Hals zu dessen linker Brustwarze, die er zwischen die Lippen nahm und fest an ihr sog. Ryoga stöhnte auf. "Und du bist unglaublich heiß im Bett. Ich wünschte, ich wäre eher weich geworden." "Weich werden sollst du mir nicht." Kurz sah Reno nach oben. "Ich will dich steinhart haben." "Dann leck mich und zeig mir, wie ein Kerl blasen kann," forderte Ryoga ihn auf. "Wie du willst," nahm Reno das Angebot an. Er setzte seinen Weg über Ryogas Burst und Bauch hinab fort, immer wieder Küsse verteilend und über die Haut leckend. Als er am Bund der Shorts ankam, bemerkte er, dass sich Ryogas Glied breits leicht unter dem Gummiband hervor schob. "Reno," seufzte Ryoga auf. "Warte, warte..." "Doch nicht?" Reno hob seinen Kopf und unterbrach die Liebkosungen. Wäre auch zu schön gewesen, wenn sein Traum wahr werden würde. "Kondome und Gleitgel sind vorne in meiner Tasche, holst du das bitte?" "Klar." Trotz der Tatsache, dass Ryogas Körper und dessen Willen, sich nehmen zu lassen, alles andere als spurlos an Reno vorbeigegangen war, erhob er sich. "Warum hast du denn Gleitgel mit? Kondome verstehe ich ja." "Weil ich mir dachte, wir beide vögeln sicher noch eine Runde. Bin gerne vorbereitet, weißt du?" "Ich liebe es, wie du mitdenkst." Er fand Gel und Kondome und trat zurück an das Bett. Ryoga lag dort wie eine Sünde - die Haare noch leicht feucht im Gesicht, nackt bis auf eine enge Shorts, unter der sich sein pralles Glied deutlich abzeichnete, die langen Beine leicht angestellt und so gespreitzt, dass Reno sich nur noch zwischen sie legen musste, dazu ein verlockender Gesichtsausdruck - ja, es würde Reno nicht schwer fallen, ordentlich in Stimmung zu kommen. Um den Weg zum Ziel zu verkürzen, entschloss er sich, sich selbst seiner Shorts zu entledigen. Er ließ sie einfach auf den Boden fallen, bevor er wieder auf das Bett stieg. "Du scheinst scharf zu sein," schlussfolgerte Ryoga mit einem Lächeln, während er ihn wieder über sich zog. "Wie kommst du nur darauf?" "Weil dein Schwanz schon ganz hart ist." Ryoga griff mit beiden Händen beherzt nach Renos Hinterbacken, um sie zu massieren. Das konnte Ryoga wirklich gut. Aber so war die Sache nicht mehr geplant. "Finger weg da." Spielerisch klappste Reno Ryoga auf die Finger. "Heute ist mein Arsch Tabuzone für dich." Dann küsste er Ryoga. Dessen Stecker in der Zunge kitzelte Renos Gaumen und reizte gleichzeitig seine Zunge. Reno kam nicht umhin, sich zu fragen, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Ryoga sich überwinden könnte, ihn zu blasen. Aber für den Moment wollte er froh sein, Ryoga unter sich haben zu dürfen. Sein Blut raste durch seine Adern, während er sich von Ryogas Lippen losriss um wieder an dessen Brustwarzen saugen zu können. Zu schade, dass er sich für eine Sache entscheiden musste. Er sog an Ryogas Brustwarze, bis sie so hart und fest war, dass er mit der Zunge ihre Spitze massieren konnte. Unter der Haut fühlte er, wie schnell das Herz seines Freundes schlug. Ryoga war aufgeregt und sicher hatte er auch ein wenig Angst vor dem, was kommen würde. Aber Reno war zuversichtlich, dass vor allem sie kommen würden. Da er seinen Bauch über Ryogas Unterleib rieb, konnte er spüren, wie erregt dieser war. Gleichzeitig rieb so auch sein eigenes Glied an Ryogas Bein, was ihn dazu brachte, gegen Ryogas Haut zu keuchen. Er entschied, dass es an der Zeit war, keine Kleidung mehr zu tragen und griff zwischen sie, um die störende Shorts zu entfernen. Befreit sprang Ryogas hartes Glied gegen Renos Bauch. "Dann wollen wir mal." Er gab der harten Brustwarze einen letzten Kuss und tauchte dann mit der Zunge in Ryogas Bauchnabel, um kurz an dem Stecker dort zu ziehen. Dann lagen plötzlich Ryogas Hände auf seinem Kopf und drückten ihn tiefer. "Dann leck mich schon! Ich bin schon so lange geil auf deine Lippen!" Ryogas Schoß stieß hoch. Mit einem Grinsen drückte Reno Ryogas Po wieder auf die Laken. Dann leckte er einmal der Länge nach über Rygoas Glied. Die Spitze war feucht. "Ich freu mich auf das hier, ehrlich." Reno holte tief Luft, dann machte er sich daran, Ryogas Glied Stück für Stück immer weiter in seinen Mund zu lassen. Zuerst die runde feuchte Spitze, die er mit seinen Lippen umschloss, während er mit einer Hand den Schaft hielt. Er küsste sie, umfuhr sie mit der Zunge und lauschte auf die Geräusche, die er Ryoga entlocken konnte. Dann massierte er die Unterseite, als er die Lippen immer weiter in Ryogas Schoß schob. Reno atmete bewusst und langsam durch die Nase, aber jeder Atemzug fiel ihm schwer - er wollte nicht nur an Ryoga herum lecken, er wollte in ihn eindringen. Jetzt. "Verdammt, wie machst du das? Bist du Schwertschlucker oder sowas," keuchte Ryoga. Hätte er gekonnt, Reno hätte gegrinst. Aber er konnte nicht, sein Mund hatte gerade zu tun. Diese Reaktion kannte er schon von vielen anderen Männern. Er bekam nun mal die ganze Länge hinein, egal wie viel es war. Ryogas Ausstattung gefiel ihm sehr gut, auch wenn sie schon ein wenig eine Herausforderung für ihn war. Mit der freien Hand suchte Reno die Laken neben ihnen ab, bis er auf Gel und Kondome traf. Noch einmal schluckte er leicht, um Ryoga wieder aufkeuchen zu hören, dann zog er seinen Mund zurück und richtete sich auf. "Nicht aufhören, das ist geil," forderte Ryoga außer Atem. Auch Reno schnappte ein wenig nach Luft und genoss das Bild, das sich ihm bot. Ryoga sah verboten heiß aus, befand er. "Ich bin aber auch ziemlich geil. Und davon habe ich nicht so viel, weißt du?" Er nahm Ryogas Hand und führte sie an sein eigenes, bisher vernachlässigtes, aber dennoch hartes Glied. "Keine Sorge, ich will nur deine Hand." Reno ließ sich halb auf, halb neben Ryoga sinken, küsste ihn während er mit einer Hand wieder Ryogas Glied reizte. "Nur die Hand?" Ryoga erwiderte den Kuss, ging dann aber dazu über, an Renos Hals zusaugen und zu lecken. "Nicht so fest, keine Flecke bitte," keuchte Reno. Flecke waren nicht leicht zu erklären. Sein Keuchen wurde hefitger, als er spürte, wie Ryoga begann, sein Glied zu reiben. Er tat es nicht unsicher und schüchtern, wie Reno es von Männern kannte, die das nicht gewohnt waren, sondern fest und ganz selbstverständlich. "Willst du wirklich nur meine Hand, Reno?" "Und deinen Arsch," gab er zu. Er fand, dass es Zeit war, sich dem zu widmen. So gut es sich auch anfühlen mochte, was Ryoga da mit ihm tat, was er wirklich wollte war, sich in ihm zu versenken. Wieder griff er nach dem Gleitgel und schaffte es, sich mit einer Hand eine Portion auf die Finger zu drücken. "Das zieht jetzt gleich," warnte er, als er seine Hand unter Ryoga brachte. "Was hast du vor?" "Dich einfingern, was sonst?" Er fand die kleine Öffnung und tippte sie leicht an. "Dann leg los!" Auffordernd drückte Ryoga seinen Unterleib zu Renos Finger. In dem Moment, in dem Reno den kleinen Ring überwand, hörte Ryoga auf, sich mit seinem Glied zu befassen. Fast ein wenig schade, aber so tat es seiner Konzentration zumindest keinen Abbruch. Zischend zog Ryoga Luft ein. Reno überlegte, ob er kurz warten sollte, Ryoga Zeit geben sollte, doch dieser schien keine zu wollen. Er presste seinen Körper gegen Renos Hand, so dass der Finger ohne Renos Zutun komplett versank. Wenn das mal keine Aufforderung war, auch den zweiten zu nehmen, bevor er auch nur mit den Bewegungen begann. Auch wenn es in Ryoga recht eng war, hatte Reno keine Probleme, seinen Mittelfinger zu seinem Zeigefinger zu schieben. Mit seiner anderen Hand reizte er noch immer Ryogas Glied. Reno wünschte sich, nicht mehr lange warten zu müssen. Er wollte so schnell wie möglich in Ryoga sein, sein Glied pochte schmerzhaft und es wurde seiner Meinung nach wirklich Zeit, dass er Sex hatte. "Worauf wartest du? Mach," überraschte Ryoga ihn. Wenn er das wollte, konnte er das haben. "Okay." Um ihn ein wenig abzulenken küsste Reno Ryoga, doch dieser hielt erstaunlich still dabei. Offenbar war es doch zu neu für ihn. Renos stieß seine Finger in die Enge, krümmte sie nach vorn, bewegte sie auseinander und suchte, bis ihm Ryogas Reaktion verriet, dass er am Ziel war. Plötzlich, Renos Finger hatten gerade eine verdächtige Stelle berührt, bäumte Ryoga sich auf und schrie. "Treffer versenkt," hauchte Reno auf Ryogas Hals. "Darum läßt du dich so gern ficken, oder?" "Was dachtest du denn? Wenn es nur ziehen würde, würde es doch kein Mensch machen." "Wird das noch heißer?" Um Ryoga zu zeigen, was noch kommen würde - nämlich er - tippte Reno erneut an die Stelle und bekam sofort die erhoffte Reaktion. "Scheiße, mach das nochmal!" "Ich mache gleich noch viel mehr. Warte mal ab, wie heiß es erst ist, wenn es nicht meine Finger sind, sondern mein Schwanz, der immer und immer wieder tief in dich eindringt und dich zum Schreien bringt," versprach Reno. Dann schob er seinen Ringfinger zu den anderen beiden Fingern. Er wollte endlich mehr machen, als nur seine Finger in Ryoga spielen lassen. Er wollte ihn vollkommen. Damit Ryoga nicht an das Ziehen dachte, berührte er noch einmal den Punkt, bevor er begann, seine Finger zu spreizen. "Das... ist... ungewohnt... aber verdammt geil!" Ryogas Kopf lag mit geschlossenen Augen in den Nacken gekippt. Ein paar Schweißperlen standen auf seiner Stirn, er keuchte. Reno konnte nur nicken. Er brauchte seine Konzentration gerade, um sich soweit zusammen zunehmen, nicht alle Vorsicht fahren zu lassen und statt seiner Finger sein Glied ohne weitere Vorarbeit in Ryoga zu versenken. "Reno," wimmerte dieser. "Wenn du nicht bald was machst, ich schwöre, ich spritz vorher ab." "Das will ich nun nicht." Es war also endlich soweit, er würde Ryoga haben. Reno zog seine Finger zurück und griff nach den Kondomen. Er grinste, als er sah, dass Ryoga extra feste und extra feuchte gekauft hatte. So ein kluger Mann, dachte er. Mit wenigen Handgriffen hatte er erst Ryoga, dann sich selbst ein Kondom übergezogen und konnte sich pochenden Herzens zwischen Ryogas weit geöffnete Beine sinken lassen. "Versuch dich zu entspannen," sagte er, dann legte er sich das schlanke linke Bein seines Kollegens über die Schulter, strich mit einer Hand über den Oberkörper und Bauch Ryogas und fühlte, wie hefitg auch dessen Herz klopfte. Mit der anderen Hand hielt er sein hartes Glied in Position, um leichter in Ryoga eindringen zu können. Er setzte es an die weit gedehnte Öffnung an, atmte noch einmal tief ein und drang dann langsam ein. Ryoga öffnete die Augen und suchte seinen Blick. "Versprich mir, dass es gleich nicht mehr weh tut," bat Ryoga. Reno hielt seinen Blick fest, während er sich darauf konzentrierte, nicht schnell, sondern langsam zu machen. "Ich verspreche dir, dass du gleich so abgehen wirst wie selten zuvor und nicht mehr an den Schmerz denken wirst," keuchte er. Dann versenkte er sich bis zum Ende in Ryoga und musste selbst einen Moment innehalten. Bisher waren seine Sexpartner nie unerfahren in der Beziehung gewesen. Sozusagen war Ryoga seine erste Jungfrau und auch wenn es nicht wie bei Frauen war, war das Gefühl berauschend. Er beugte sich zu Ryogas Lippen, soweit es in der Position ging und war froh, dass dieser ihm entgegen kan. Ryogas Arme schlangen sich um Renos Hals, seine Zunge fuhr gierig in seinen Mund. Reno saugte an ihr, spielte mit dem verlockenden Stecker. Sein Glied pochte, aber er musste, musste Ryoga die Zeit geben, bis er sich an das Gefühl gewöhnt hatte. Als er nach wenigen Sekunden merkte, dass Ryoga ruhiger atmete und sich sein Glied unvermindert hart an seinen Bauch presste, entschied Reno, dass es soweit war. Zuerst nur langsam begann er, zuzustoßen. Reno wurde immer wärmer, sein Blut pochte schon gefährlich in seinem Glied. Wenn Ryoga ihn nicht immer noch geküsst hätte, hätte er sich auf die Zunge gebissen um nicht zu kommen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als im Kopf langsam zu zählen. Plötzlich bewegte Ryoga sich und kam ihm bei den Stößen entgegen. So traf Reno unvorbereitet für sie beide wieder Ryogas heißen Punkt. Ryoga krampfte sich zusammen und stöhnte so heftig in Renos Mund auf, dass sie den Kuss unterbrechen mussten. "Hölle noch eins," stöhnte Ryoga. "Mehr!" "Gern!" Reno legte seine Hand um Ryogas steifes Glied und pumpte es simultan zu seinen Stößen. Jetzt traf er bei jedem Stoß den Punkt. Ryoga war eng, heiß und massierte ihn ohne bewusstes Zutun phantastisch. Immer wieder krampfte er sich zusammen, kam ihm entgegen und entfernte sich wieder von ihm. "Du wolltest doch laut sein," grinste er. Als wäre das das Stichwort gewesen, stöhnte Ryoga lauter als zuvor. Auch Reno begann, bei jeder Bewegung zu keuchen. Er spürte Ryogas Hände auf seinem Oberkörper, eine Hand kurz auf seinem Hintern oder in seinen Haaren. Ryogas Beine zuckte auf dem Bett, als Reno härter zustieß. Er schrie leicht auf, als der Ruck durch das Bett ging und es gegen die Wand schlug. Ryoga grinste zu ihm hoch. "Genauso will ich das, fick mich richtig, wenn ich schon deinen Schwanz einstecken muss!" "Schrei für mich," forderte Reno ihn auf und Ryoga schrie. Er schrie, als das Bett erneut gegen die Wand schlug. Er schrie, als Reno sein Glied fester pumpte. Er schrie, als Renos Glied seinen Punkt traf. Und Reno stöhnte laut. In seinen Ohren rauschte das Blut schon, der Schweiß lief über seinen Rücken hinab. Irgendwie brachte es Ryoga fertig, nach Renos Hoden zu greifen und sie zu massieren. Das war der Moment, in dem es zu viel für Reno wurde. Er stieß noch zwei, dreimal hart in Ryoga und kam mit einem wirklichen Schrei heftig. Unter ihm bäumte Ryoga sich auf, warf den Kopf in den Nacken und erbebte. Um Reno herum wurde es kurz dunkel und ein hohes Summen erklang in seinem Kopf. Er schnappte nach Luft, während Ryogas Bein von seiner Schulter glitt. Für einen Moment sammelte er sich, suchte die Verbindung zur Realität, dann musste er sich zurückziehen, bevor er komplett erschlaffte. Ryogas Shorts lagen neben ihnen auf dem Bett, er griff nach ihnen und wischte damit erst Ryoga, dann sich selbst notdürftig sauber. Lust, jetzt ein Handtuch zu holen, hatte er nicht. Noch immer atmete Ryoga schwer und hielt die Augen geschlossen. Reno legte die Arme um ihn und küsste ihn sanft. "Das war... wow, einfach nur wow!" Ryogas Stimme war leise geworden. "Und wie," stimmte Reno zu. Über dem Kopfende schlug etwas gegen die Wand und IVs Stimme dröhnte zu ihnen durch. "Was auch immer ihr da macht, hier sind Leute, die schlafen wollen weil sie morgen früh in den blöden Bus steigen müssen und am Abend frisch auf der Bühne stehen wollen und ich will gar nicht wissen, was ihr da macht weil ich mir das denken kann und seid nur froh, dass Ko-ki noch unter der Dusche ist und das nicht mitbekommt und ich bin auch froh, dass er noch duscht, euer Lärm macht mich heiß, verdammt noch mal, jetzt kann ich nochmal duschen!" Sie lachten, bis Reno sich kurz wieder fing. "Wir sollten ihm dringend beibringen erst zu denken, bevor er sowas sagt, nicht?" "Genau," stimmte Ryoga zu. "Und versteh das jetzt nicht falsch, aber auf eine seltsame Art liebe ich dich. Nicht auf die "lass uns ein Paar sein"-Art, auf eine andere eben." "Ich dich auch. Auf die selbe Art." Und wenn sie auch kein Paar waren und sich nie lieben würden wie eines, Reno küsste Ryoga dennoch bis sie langsam wegdämmerten. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Nein, es wird dieses Paar nie als Pairing geben. Ich weiß auch nicht genau, was das zwischen den beiden ist, das hat sich irgendwie entwickelt und ich kann nichts dafür XD das machen die ganz allein, wirklich. Mir ist aufgefallen, dass niemand in der FF mit so vielen Männern im Bett war und das erwähnt wurde, wie Reno - Shou, Mitsuru, fast mit Yooh, Nao und Ryoga. Aber ist keine Schlampe, wirklich nicht! Kapitel 166: Verletzungen ------------------------- Hi! Wieder ein neues Kapitel von mir, ich hoffe, es gefällt euch! Leider weiß ich nicht, ob ich vor der LBM noch dazu komme, ein weiteres Kapitel zu schreiben. Ich würde mich aber auf jeden Fall freuen, wenn ich auf der LBM den einen oder anderen von euch kennenlernen würde. Meine Outfits: Donnerstag Lolita-Kimono, Freitag Yooh, Samstag Yuji in Alterna und Sonntag Uruha in einem ganz alten Outfit. Bis auf Yuji sind alle bei meinen Cosplays zu sehen. Wenn ihr mich also seht - fragt einfach, ob ich es bin, ich freu mich immer! Und nun noch - mir gehört die Idee hinter dem Ganzen, mehr nicht. Die Story ist frei ausgedacht. Natürlich verdiene ich damit auch nichts! Verletzungen Für Jin war die ganze Sache nicht so leicht, wie er es Ibuki gern glauben machen wollte. Es war eine Sache, tollen Sex mit Ibuki zu haben und es sich gut gehen zu lassen. Aber es war eine völlig andere Sache, zu sehen, dass er bei Byou offensichtlich nicht den leistesten Hauch von Eifersucht auslöste. Zudem lief ihnen die Zeit davon. Nachdem Yasuno erfahren hatte, dass sie nicht nur an einer möglichen Beziehung zwischen Reika und Hikaru arbeiteten, sondern auch versuchten, Byou klar zu machen, wer der Richtige für ihn war, hatte er sein Ultimatum auch auf Byou ausgeweitet. Und während Ibuki ihm voller Erstaunen erzählt hatte, dass Reika und Hikaru plötzlich ein Paar waren, aber keine Auskunft gaben, wie das passiert war, war Jin klar geworden, dass er nur noch vier Tage hatte, bei Byou zu laden. Anderfalls würde Yasuno diesem brühwarm erklären, dass Jin und Ibuki nur Theater spielten und Jin ihn wollte. Keine rosigen Aussichten. "Was bist du so bedrückt?" Kazuki hockte sich zu ihm hinter sein Schlagzeug, an dem er gerade herumschraubte. Kurz sah Jin sich um, aber Byou war am anderen Ende des Raumes beschäftigt und beachtete ihn gar nicht. Wie üblich. "In vier verdammten Tagen," flüsterte er, "haut Yasuno die Wahrheit über mich raus. Bisher hat Byou nichts, aber auch gar nichts gecheckt. Das kannst du voll vergessen, das wird nichts. Und dann könnt ihr euch schon mal einen anderen Drummer suchen, denn ich lass mich nicht demütigen." "Euer System bringt auch nicht viel im Moment. Er denkt, du bist glücklich mit Ibuki, warum sollte er dann was sagen?" Jin legte den Schraubendreher zur Seite. "Und das sagst du mir jetzt, ja? Hättest du da nicht früher was zu sagen können?" "Ich dachte, das ist dir klar. Aber warte mal." Kazuki grinste wie eine Katze, die den Sahnetopf leer geschleckt hatte. Etwas, was Jin nicht besonders mochte, da er wusste, dass es dann auf eine Idee hinauslief. Aber bevor er Kazuki stoppen konnte, hatte dieser sich auch schon aufgerichtet. Er blinzelte ihm noch kurz verschwörerisch zu, dann legte er los. "Ehrlich, ich hab ihn nicht angemacht," sagte er gut hörbar. "Was?" Verwirrt sah Jin auf. Kazuki hatte so laut gesprochen, dass sie nun Byous Aufmerksamkeit hatten. Und Manabus und Yuutos ebenfalls. "Ibuki hat mich angebaggert, nicht ich ihn." Wenn Kazuki ihn zumindest vorwarnen würde, wenn er soetwas tat, dann hätte Jin Zeit gehabt, sich eine Reaktion einfallen zu lassen. "Er hat... ich..." "Kazuki!" Zu Jins grenzenloser Überraschung baute Byou sich vor Kazuki auf. "Du spinnst wohl, mit Jins Freund zu flirten!" "Flirten?" Kazuki grinste. "Das war mehr. Und ich schwöre, es ging nicht von mir aus." "Was? Ihr habt... was?" Jin schüttelte den Kopf. Er wusste, Ibuki und Kazuki hatten nichts getan, aber wenn Byou schon da war, dann würde er das nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er griff sich seine Zigaretten und stürmte heraus. Wie er gehofft hatte, hörte er Schritte hinter sich und auf dem Hof hatte Byou ihn eingeholt. "Jin?" Byou stand hinter ihm und für Jin wurde es Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Er konnte nicht tun, als wenn er Liebeskummer hätte - immerhin war sein Plan, schnell bei Byou zu landen und der sollte nicht denken, er würde ihn als Lückenbüßer wollen. "Es ist okay," sagte er, bevor er sich eine Zigarette anzündete und sich umdrehte. "Das mit Ibuki ist nichts Ernstes." "Wirklich nicht? Es hat gewirkt, als wäret ihr glücklich." "Wirklich nicht." Verneinend schüttelte Jin den Kopf, aber Byous Blick sagte ihm, dass er nicht überzeugt war. Als Byou ihn dann an sich zog, begann sein Herz zu klopfen. "Du must nicht so tun, als sei es dir egal," sagte Byou. "Wenn du traurig bist, dann sag es. Und wenn du sauer auf einen von den beiden bist, dann verdresche ich den für dich. Oder auch beide. Aber nicht zeitgleich, bitte." Jin musste kichern. Genau darum war er in Byou verliebt - nicht, weil sie einmal eine tolle Nacht miteinander verbracht hatten, sondern weil Byou ein sehr guter Mensch war, der für seine Freunde da war. Der immer auf der Seite dessen war, dem ein Unrecht geschehen war. Selbst, wenn er dafür Streit mit einem anderen Freund riskieren musste. "Ibuki und ich waren nie ein richtiges Paar," gab Jin zu. "Wir hatten nur Spaß im Bett zusammen, mehr nicht. Doch, Freunde sind wir." Er machte sich wieder von Byou los. "Warum schläfst du mit ihm, wenn ihr nur Freunde seid?" Die Wahrheit konnte Jin ihm nicht sagen. Weil ich dich nicht haben kann und hoffte, du würdest eifersüchtig, lautete die nämlich. "Ich war ziemlich lange auf dem Trocknen, weißt du?" "Wie lange denn?" "Seit der Nacht mit dir," sagte er. Ob Byou das schon genaug war? Ob er verstand? "Oh," machte Byou nur. "Das ist schon eine Weile her." "Ja, ist es." Jin nickte und nahm dann einen Zug von seiner Zigarette. "Aber es war schön mit dir." Irgendwann musste er vorran kommen. Und besser, er tastete sich so an die Sache heran, als dass Yasuno Byou die ganze Wahrheit sagte. "Stimmt, es hatte was." Byou zündete sich seinerseits ein Zigarette an. Eine Weile rauchten sie nur still vor sich hin. Jin überlege, ob er noch einen Schritt weiter gehen sollte und Byou mehr sagen sollte. "Jin?" "Hm?" Er trat seine Zigarette aus. "Worüber reden wir hier eigentlich wirklich?" Das war das andere, was er an Byou liebte. Byou verstand. Nicht immer und nicht sofort, aber er verstand. "Es hat schon einen Grund, dass ich lange niemanden hatte, weißt du?" "Und welchen?" Jins Herz klopfte. Entweder konnte er lügen, und Byou würde die Wahrheit in vier Tagen erfahren. Oder er konnte die Wahrheit sagen. "Dich. Ich mag dich, Byou. Sehr sogar, verstehst du?" Damit war es endlich raus. Jin war sich nicht sicher, ob er sich nun erleichtert fühlte, oder schlechter als zuvor. "Nein, ich... oh!" Die Erkenntnis, was Jin gesagt hatte, setzte sich sichtbar in Byous Kopf ein. "Du bist in mich verliebt?" Weil sich in seinem Hals ein Kloss gebildet hatte, konnte Jin nur nicken und dabei Byou nicht einmal ansehen. "Das kommt jetzt überraschend. Ich hab das nie gemerkt." "Solltest du auch nicht," murmelte er. "Jin, hör zu, ich mag dich wirklich gern," hob Byou an, aber Jin fiel ihm ins Wort. "Ist schon gut. Aber du bist nicht schwul." Er wusste es ja selbst nur zu gut. Byou hatte einmal mit einem Mann, mit ihm, geschlafen, aber es hatte nichts bedeutet. Jin drehte sich weg. "Warte, lass uns darüber re-" "Nein." Entschlossen schüttelte Jin den Kopf. "Lass uns so tun, als hätte ich nichts gesagt. Das hat die letzten Jahre hervorragend funktioniert, das muss auch weiter gehen. Anderfalls müsst ihr euch wohl echt einen neuen Drummer suchen." "Jin!" Byou packte ihn am Arm. "Mach keinen Scheiß, hör erstmal zu!" "Bitte, Byou." Jin befreite seinen Arm mit einem Ruck. "Ich sage dir jetzt etwas, und das nur einmal. Danach wirst du so tun, als hätte ich es nicht gesagt, damit ich den letzten Rest meiner Würde behalten kann." Auch wenn Byou ihn losließ, hatte Jin noch immer das Gefühl seiner Hand auf dem Arm. Ärgerlich wischte er darüber, als wolle er einen Fleck entfernen. Byou wartete ab. "Ich habe mit Ibuki geschlafen, ja. Aber nur, damit du mich bemerkst. Ich wollte, dass du eifersüchtig wirst. Hat nicht geklappt. Und das, was Kazuki eben gesagt hat, war eine Lüge. Das war alles nur, damit du auf mich aufmerksam wirst. Ich bin verliebt in dich." "Warum habe ich da nie etwas von gemerkt?" "Weil ich es nicht wollte. Weil ich nicht wollte, dass alles kaputt geht. Und jetzt tue mir einen Gefallen und vergiss, was ich gesagt habe, ja? Ich will nicht, dass es zwischen uns anders wird." Jin hatte das Gefühl, er würde gleich in Tränen ausbrechen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er zugeben, dass Byou ihm nie Hoffnungen gemacht hatte. Er konnte Byou nicht einmal einen Vorwurf machen. Alles, was ihm noch blieb, war so gut wie möglich aus der Sache heraus zu kommen und zu hoffen, dass sie weiterhin Freunde und Kollegen sein konnten. "Jin, lass mich darüber nachdenken, ja?" Ein wenig ratlos stand Byou vor ihm. Er war nicht auf Abstand gegangen, was Jin ihm hoch anrechnete. "Brauchst du nicht." Er straffte den Rücken. "Ich werde mir jetzt einen Kaffee holen und dann wieder zur Probe kommen. Das hier eben ist nie passiert, okay?" Byou zögerte einen Moment, dann nickte er. Fast erleichtert, es nun hinter sich zu haben, wandte Jin sich ab. Er würde sich keinen Kaffee holen. Er würde zu Yasuno gehen und ihm sagen, dass er sich das Auspacken sparen konnte. Danach würde er zurück zu seiner Band gehen und alles wäre wie immer. Nur würde er heute Abend Kazuki und Ibuki einladen und sich trösten lassen. Zumindest zweimal in der Woche gab Reno IV nach und ließ sich von ihm mit ins Fitnissstudio der PSC schleppen. Er gab zu, dass es wirklich nicht übel war, was ein paar Übungen mit seinem Körper machten, aber er würde nie die Hartnäckigkeit ihres kleinen Bassisten bei sowas an den Tag legen können. Öfter als bei ihm hatte IV bei Ko-ki Erfolg und offenbar auch bei Takeru. Beide waren mit ihnen im Raum und an Geräten. Während Ko-ki jedoch fleißig Übungen für die Brust machte, bei denen er die Bügel seines Gerätes vor der Brust zusammen führte, hockte Takeru quatschend auf einer Bank und stemmte alibimäßig eine Hantel mit 1 Kilo. Selbst machte Reno Bauchmuskelübungen und warf hin und wieder ungläubig einen Blick auf IV, der Stahlseile über die Schultern nach vorne zog, an denen jeweils 15 Kilo Gewicht hingen. Reno hatte das auch mal probiert und nach 10 Wiederholungen aufgegeben. IV hingegen machte diese Übung bereits eine Viertelstunde und ihm war noch nicht mal der Schweiß ausgebrochen. Es war niederschmetternd, fand er. Reno zählte gerade weiter seine Situps und war bei 56 angekommen, als plötzlich die Tür mit einem Knall gegen die Wand schlug, und jemand seinen Namen rief. "Reno! Da bist du ja!" Es war Naos Stimme, aber Reno achtete nicht weiter auf ihn. "Au! Verfluchte Scheiße!" Aus IVs Richtung war ebenfalls ein lauter Knall zu hören und als Reno sich zu ihm drehte, sah er, dass IV seine rechte Schulter umklammert hielt. Takeru und Ko-ki waren schon aufgesprungen und bei ihm. "Krümel? Was ist passiert?" "Ich hab mich erschrocken und da ist mir die Spannung flöten gegangen und es hat mir den Arm nach hinten gerissen und jetzt tut das sau-weh und scheiße nochmal!" "Verdammt, das tut mir leid," stammelte Nao. "Kann ich dir helfen?" Reno wirbelte herum. Niemand hatte ihrem Krümel weh zu tun, auch nicht aus Versehen! "Was platzt du hier auch so rein? Spinnst du? Was, wenn er gerade Gewichte gestemmt hätte und sich die Hantel auf dem Hals hätte fallen lassen?" "Es tut mir leid, das wollte ich nicht." "Sollte es auch," fuhr Reno ihn an, bevor er sich zurück zu IV drehte und sich neben ihn kniete. Der Bassist hielt sich immer noch die Schulter und sein Gesicht zeigte deutlich, dass er Schmerzen hatte. "Ich hole Eis," sagte Ko-ki und rannte los. Reno kam sich leicht überflüssig vor. Da Ko-ki öfter mit IV trainierte, wusste er, was in so einem Fall zu tun war. Nicht, dass IV so etwas oft passierte, aber er hatte scheinbar Ko-ki gewisse Notfallmaßnahmen erklärt. Und da er nichts weiter machen konnte, strich er über die unverletzte Schulter und versuchte, IV zu trösten. "Wird schon wieder, da wird nichts schlimmes sein." "Denke ich auch nicht." IV schluckte ein paar Tränen runter. "Es tut sauweh, aber es hat nicht geknallt oder gekracht oder gepingt oder sowas, also ist kein Muskel und keine Sehne angerissen, das ist gut, dann sonst hätte ich echt ein Problem, denn dann müsste ich den Arm ruhig stellen und das wäre blöd, nicht wegen Training, doch auch wegen Training, aber schlimmer wäre, dass ich nicht spielen könnte und wenn ich nicht spielen kann, kann ich nicht mit euch proben, aber ihr braucht den Bass in der Probe, dass ist wichtig aber zum Glück ist das ja nicht passiert also müssen wir uns da keine Sorgen machen, ich werde es nur etwas ruhig angehen lassen müssen die nächsten Tage, denke ich mal und wohl das Training ausfallen lassen müssen, aber das ist nicht so schlimm, wenn es nur nicht so weh tun würde gerade!" An der Länge der Sätze ließ sich ermessen, wie gut oder schlecht es IV gerade ging. Diese Länge sagte Reno eindeutig, dass er jemandem den Hals umdrehen musste. Und er wusste auch schon sehr genau wem. "Es tut mir so leid, wirklich, ich wollte das nicht," entschuldigte Nao sich erneut. Immerhin war er wirklich zerknirscht, gab Reno zu. Aber das änderte nicht, dass er wütend auf ihn war. "Ist okay, kannst du ja nicht ahnen." IV lächelte zu ihm auf. "Doch, wenn er mal sein Hirn einschalten würde, könnte er sich denken, dass im Fitnessraum unter Umständen, ganz vielleicht, eventuell Menschen schwere Gewichte heben." "Reno, er sagt, es tut ihm leid," sagte Takeru. Das Kleine hatte beide Arme um IV gelegt und ihm zwischendurch immer wieder den Kopf geküsst. "Hier ist Eis!" Ko-ki kam wieder und entfernte sowohl Takerus als auch IVs Hand von der verletzen Schulter. Bevor er aber das Eis darauf legen konnte, drückte Takeru einen Kuss auf die Stelle. "So heilt es besser," erklärte er. "Es müsste ihm nicht leid tun, wenn er so einen Mist gar nicht machen würde!" "Hallo? Reno? Ich stehe neben dir!" "Und wie üblich auch neben dir, oder wie? Halt einmal deine Gedanken zusammen!" "Jetzt reicht es!" Ko-ki wirbelte herum und funkelte sie beide wütend an. "Wenn ihr euch streiten wollt, viel Spaß dabei! Aber raus hier, klar?" Lange Erfahrung hatte Reno gelehrt, sich nicht mit einem wütenden Ko-ki anzulegen. Besonders nicht, wenn der im "IV-Bemutter-Modus" war. Er deutete Nao mit einem Rucken des Kopfes, mit ihm in den Flur zu kommen. Erstaunlicher Weise folgte Nao ihm. "Erklär mir, was der Scheiß soll," forderte Reno, als die Tür hinter ihnen zu gefallen war. "Ich wollte dich überraschen, mehr nicht." "Gratuliere, ist dir gelungen! Ich freu mich wahnsinnig, dass du einfach so da rein geplatzt bis, einen riesen Lärm gemacht hast und IV so sehr erscheckt hast, dass er sich sonst was hätte verletzen können!" "Aber das wollte ich nicht, ich habe nicht nachgedacht und es tut mir leid!" Erst jetzt bemerkte Reno, dass Nao etwas in der Hand hielt. Ein kleines Päckchen. "Und IV hat gesagt, es ist okay, also reg dich nicht so auf!" "Es ist nicht okay." Reno war laut geworden. "Du bist Schuld, dass er Schmerzen hat und niemand, NIEMAND, tut ihm weh, ist das klar? Was zur Hölle treibst du eigentlich hier? Hast du den Job nicht hingeworfen?" "Ich hatte einen Termin, ich bin immer noch bei Tokyo High Black und werde die geplanten Online-Shows moderieren, euch Fragen stellen und sowas." "Hey, dann hast du ja den Job, der zu dir passt! Du bist offiziell der Depp vom Dienst in der PSC!" "Reno, das war gemein." Nao kniff die Kiefer zusammen und drehte sich um. Er ging ein paar Schritte, dann blieb er stehen. Ohne sich umzudrehen redete er mit dem Boden. "Ich mag nicht der Klügste hier sein, aber ich lasse mich nicht wie einen Vollidioten behandeln." "Oh Gott." Er war zu weit gegangen, das wurde Reno klar. Aber er konnte die Worte nicht zurück nehmen. "Ich wollte dir was schenken." Nao warf das kleine Päckchen auf den Boden. "Lass den Müll ruhig liegen. Vermutlich ist es dir eh zu dumm. Genau wie ich." "Nao, warte, ich..." "Lass mich in Ruhe." Ohne sich noch einmal umzudrehen und mit hängenden Schultern verließ Nao das Gebäude der PSC. Eine Weile stand Reno stumm auf dem Flur und starrte das kleine Paket an. Dann hob er es auf und ließ es in seiner Tasche verschwinden. Warum konnte es zwischen ihm und Nao nicht einfacher laufen? Fortsetzung folgt...... Kapitel 167: Sofabeziehungsproblemsitzungen ------------------------------------------- Entschuldigt, dass es so lange kein neues Kapitel gab. Der Grund ist einfach - ich hatte keine Zeit. Die versprochenen Dinge kommen noch, keine Sorge. Aber ich habe Lust, mich wieder auf Kai/Takeru, Aoi/Uruha (und Zwillige), Yuji/Yooh (und dessen Sohn) und ein paar andere zu konzentrieren. So viele Handlungen zur selben Zeit wie gerade packe ich nicht - da kommt nichts vorran. Also werde ich diese nun beenden und sehen, dass ich nicht mehr als maximal 3 Handlungsstränge zur Zeit habe. Ich hoffe, dass ist in eurem Sinne. Und mir gehört - niemand. Ich arbeite aber daran und habe mir gerade ein Shin-Item und das Item "Kai-Plüschie" gekauft. Ein Anfang^^ Sofabeziehungsproblemsitzungen Seit Stunden schon saß Reno auf dem Sofa und starrte das kleine Päckchen an. Und seit Stunden sah Ryoga ihm immer wieder dabei zu. Es war nicht wirklich spannend, seinen besten Freund so offensichtlich leiden zu sehen. Leider rückte Reno nicht mit der Sprache raus, auch wenn Ryoga sich zusammen reimen konnte was passiert war. Nachdem Nao so unüberlegt in das Fitnessstudio geplatzt war und damit IVs Verletzung, die ihnen eine Zwangspause von drei Tagen eingebracht hatte, verursacht hatte, hatte Reno ihn so zur Schnecke gemacht, wie es nur Reno konnte. Und bevor sich herausgestellt hatte, dass IVs Arm zwar geschont werden musste, aber nicht wirklich schlimm verletzt war, war Nao verschwunden gewesen. Soweit war Ryoga gekommen, aber da Reno allem Anschein nach nicht vorhatte, noch etwas zu sagen, konnte er nur raten, was genau zwischen den beiden vorgefallen war. Der Zeitpunkt war mehr als ungünstig. Er wusste, was Reno trösten würde, in der letzten Zeit hatte sich ihr gemeinsamer Sex als sehr heilsam heraus gestellt. Aber das kam nicht in Frage, eigentlich hatte er vorgehabt, Reno heute zu sagen, dass das nicht mehr gehen würde. Es war wie Schlussmachen, ohne ein Paar gewesen zu sein. Ryoga setzte sich auf das Sofa und legte einen Arm um Reno, zog den schönen jungen Mann an sich, bis er ihn doch küssen konnte. Reno erwiderte nur oberflächlich, bevor er sich wieder weg drehte. Den Arm behielt er aber um sich, drückte sich sogar noch ein wenig in die Umarmung hinein. "Jetzt sag schon, was du sagen willst. Du wolltest doch eh mit mir reden, oder?" Erst jetzt erinnerte Ryoga sich daran, dass er Reno vor dem Zwischenfall wirklich um ein Gespräch gebeten hatte. Nun war er nicht mehr sicher, ob er das wirklich heute anschneiden sollte. "Schon, aber lass uns erstmal über dich und Nao reden." "Nein." Reno schüttelte den Kopf. "Du wolltest was mit mir besprechen, also los." Ryoga sah ein, dass er nichts aus Reno heraus bekommen würde, wenn er nicht anfing. "Okay, aber einfach ist das gerade nicht. Besonders, weil es dir offenbar richtig scheiße geht." "Also bekomme ich noch einen reingewürgt von dir," schlussfolgerte Reno. "Irgendwie schon." Ryoga zog ihn fester an sich. "Verstehe das bitte nicht falsch, aber wir müssen aufhören, miteinander zu schlafen. Es ist toll und ich hätte nie gedacht, dass ich so sehr auf Sex mit einem Mann abfahren kann, aber es geht nicht mehr." Es war raus, aber keine Erleichterung für ihn. Im Gegenteil, es fühlte sich gar nicht gut an. Reno rückte ein wenig von ihm ab. "Und warum nicht? Wenn es ist, weil ich Nao liebe - das weißt du schon länger und da ich heute alle Chancen verbaut habe, jemals mit ihm zusammen zu sein, kann ich auch weiter mit dir schlafen." "Darum geht es nicht." Ryoga schüttelte den Kopf. "Wenn es das wäre, glaube mir, ich würde nicht... was mache ich hier eigentlich? Mache ich Schluss oder sowas?" "Fühlt sich ein wenig so an." Reno wischte sich die Haare aus dem Gesicht, aber Ryoga war sich sicher, dass der andere dabei auch eine Träne weg wischte. "Was ist es dann? Hast du genug davon?" "Himmel nein!" Ryoga lachte. "Ich stehe total auf alles, was du mit mir anstellst! Wenn es danach gehen würde, könnte das ewig so weiter gehen." "Wenn es nicht du wärest, der das sagt, würde ich sagen, du beendest es, weil du Angst hast, dich in mich zu verlieben. Aber du bist du und das wird nie der Fall sein." "Tja, wäre ich schwul, oder auch nur bi, ich würde mich in dich verlieben. Vielleicht wäre das dann alles einfacher, was weiß ich." "Ryoga." Reno lachte. "So, wie du bei mir im Bett abgehst, bist du bi." "Kann sein." er zuckte die Schultern. "Aber nur vom Sex her, von der Liebe her nicht." "Ach komm, das du dich verliebst ist doch unwahrscheinlich." "Das dachten wir auch von dir." Trotz seiner Worte gab Ryoga ihm einen kleinen Kuss. Mittlerweile war es so vertraut, den anderen zu küssen, dass es ihm selbstverständlich war. "Und doch bist du verliebt. Aber nein, ich bin nicht dabei, mich so in dich zu verlieben. Ich liebe dich, ja, aber nicht so." "Das ergibt langsam keinen Sinn mehr, weißt du das?" "Ich merke es." Ryoga atmete tief durch. Es brachte nichts, noch weiter herumzueiern. "Ich bin wirklich verliebt, aber nicht in dich." "Komm, verarschen kann ich mich allein. Offenbar sogar sehr gut, wie man an heute sehen kann." "Es ist mein Ernst. Und ich will mit ihr zusammen sein. So viel du mir auch bedeutest, das hier könnte was für lange werden. Darum muss das aufhören." Er konnte nicht beides haben, unmöglich. Zumal er dann sagen müsste, was zwischen ihm und Reno lief. "Wow." Reno befreite sich komplett aus seinem Arm. "Du bist wirklich verliebt." "Ziemlich, ja. " "Mir wird es fehlen, mit dir zu schlafen, das ist dir klar, oder?" "Sei nicht böse." "Bin ich nicht. Es ist klasse, wenn du wirklich mal eine Beziehung haben kannst. Wir reden doch hier über eine einzelne Frau, oder?" Er musste lachen, da er zugeben musste, dass die Frage berechtigt war, aber dann nickte er. "Die muss toll sein. Viel Glück." "Du bist nicht sauer? Enttäuscht oder sowas?" Es war Ryoga wichtig, dass seine Beziehung zu Reno nicht kaputt ging. Sex konnte so viel zerstören, er wollte nicht, dass es bei ihnen so war. "Nein." Reno schüttelte den Kopf. "Wenn ich das mit Nao nicht in den Sand gesetzt hätte, hätte ich das mit uns halt beenden müssen, wenn ich mit ihm zusammen gekommen wäre. So bist du eben der Glückliche. Wer ist es denn? Wie sieht die Frau aus, die dich zähmen kann?" "Es ist Asami," rückte er mit der Sprache heraus. Zwischen ihm und der Stylistin hatte sich mit der Zeit etwas entwickelt, was sich sehr gut anfühlte. Er wollte sehen, was daraus wurde, wenn er sich endlich einmal wirklich auf eine echte Beziehung einließ. "Unsere Asami?" Renos Augen weiteten sich ungläubig. "Klar, sie sieht toll aus, aber ist sie nicht acht Jahre älter als du?" "Zehn Jahre," gab Ryoga zu. "Aber das stört IV bei Nao ja auch nicht. Und ich denke, ich bin wirklich in sie verliebt." Bisher hatte er aber nur ein paar Dates mit Asami gehabt, nicht mal geküsst hatte er sie bisher. Diesmal wollte er alles richtig machen und das bedeutete, er konnte die Beziehung erst beginnen, wenn er nicht mehr mit seinem besten Freund schlief. "Das ist toll. Mir wird´s fehlen, aber solange noch mal etwas kuscheln drin ist, wünsche ich euch beiden alles Gute." "Danke." Er ließ seinen Kopf an Renos Schulter sinken. "Du ahnst nicht, wie viel mir das bedeutet." Und nachdem er das nun losgeworden war, konnte er den zweiten Teil der Gesprächsrunde eröffnen. "Und jetzt zu dir und Nao," begann er. "Verdammt, ich wusste, ich komme da nicht drum herum." Erneut drehte Reno das kleine Päckchen in seinen Händen. Ryoga war sich nicht sicher, ob es von Anfang ausgesehen hatte, als habe es ein Fünfjähriger mit Bewegungsstörung eingepackt oder ob es diesen Zustand Reno zu verdanken hatte. "Du willst sicher wissen, was passiert ist?" "Bis zu einem bestimmten Punkt kann ich es mir denken - Nao ist Schuld, dass IV sich den Arm verrissen hat und das hast du ihn wissen lassen. Warum du das Geschenk in der Hand hast und was genau passiert ist, darauf komme ich aber nicht." "Ich habe es versaut. Gründlich. Ich habe Nao den Deppen der PSC genannt," bekannte Reno. "Irgendwie ist er das doch auch, oder? Ich kenne niemanden sonst, nicht mal den kleinen Wirbelwind Takeru, der so verplant ist, wie dein Nao." "Mag sein, aber ich finde seine verpeilte Art eigentlich sehr süß. Aber so, wie ich es gesagt und in dem Moment gemeint habe, habe ich ihn als dumm bezeichnet. Dann hat er mir das Päckchen vor die Füße geworfen und ist gegangen. Ich habe ihm wirklich weh getan. Wenn mich wer so behandelt hätte wie ich ihn, ich würde mich nicht in ihn verlieben." "Nur würde ich meine erste Gitarre darauf verwetten, dass Nao dich schon längst liebt. Und du bist gerade mindestens so dusselig wie er, wenn du das nicht kapierst. Mach das Ding mal auf, bevor du es noch weiter zerdrückst." Langsam wurde es nervig. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein Paar zu werden, wenn man verliebt war, oder etwa doch? Wenn man Nao und Reno war - offensichtlich schon. "Das war schon so. Einpacken ist nicht seine Stärke," grinste Reno unsicher, machte sich dann aber doch vorsichtig daran, die völlig verknotete Schleife vom Päckchen zu entfernen. Nach einer Weile hielt Reno einen kleinen Schmuckkasten in der Hand. "Den musst du auch noch aufmachen," drängte Ryoga. "Schon gut." Reno öffnete den Kasten und starrte einen Moment lang hinein. Gerade, als Ryoga so weit war, ihn zu fragen, was denn nun darin war, holte er eine Kette hervor, an der ein silberner Anhänger in Form einer Gitarre hing. "Der ist schön." "Und wie. Er passt sehr gut zu dir. Reno..." "Ich weiß. Ich habe verdammt großen Mist gebaut." "Stimmt." Ryoga gab ihm eine sanfte Kopfnuss. "Aber wenn du morgen zu Nao gehst und dich ehrlich entschuldigst, dann ist er dein Freund. Dass er dich sehr gern hat, ist offensichtlich." "Und die Sache mit dem Beinahe-Sex? Soll ich da was zu sagen?" "Ich habt euch doch darauf geeinigt, dass es nicht passiert ist, oder? Also würde ich da einfach bei bleiben." Reno legte sich die Kette um den Hals und betrachtete den Anhänger erneut. "Gut. Aber alles erst ab morgen, ja?" Ryoga verstand sofort. Ab morgen würde Reno sehen, dass er mit Nao zusammen kam. Und er würde Asami küssen. Morgen. Heute waren sie beide noch solo. Für Jin war die Sache damit gelaufen, dass er tief und fest in den Schlaf gefallen war. Für Kazuki aber nicht. Er saß auf Jins Sofa und versuchte sich selbst davon abzuhalten, Byou anzurufen und ihm die Meinung zu sagen. "Lass es. Wenn er ihn nicht liebt, bringt das alles nichts." Ibuki drückte eine Zigarette aus. "Oder willst du, dass er aus Mitleid mit Jin zusammen ist?" "Das wäre nichts Byous Art." Kazuki legte das Handy weg. "Er würde nicht mit jemandem zusammen sein, den er nicht liebt. Mich kotzt es nur an, dass Jin wieder traurig ist. Wenn wir mit dem Mist nicht angefangen hätten, hätte er sich keine Hoffnungen gemacht. Und jetzt ist nicht bei der Sache rausgekommen für ihn, außer halt Sex mit dir." "Was immerhin mehr ist, als er die letzten zwei Jahre hatte," gab Ibuki zu bedenken. "Aber nicht das, was er wollte. Irgendeine Idee, wie wir jetzt weiter machen sollen?" Kazuki hatte die zumindest nicht. Das Einzige, was ihm in den Kopf gekommen war, war, dass er nun wenn er wollte mit Ibuki schlafen konnte und er hasste sich für diesen Gedanken. Wie kam er nur dazu, sich ein wenig darüber zu freuen, dass Ibuki jetzt frei von Jin war? Ihr Plan war es gewesen, Jin glücklich zu machen. Das war gründlich in die Hose geganen und alles, woran er denken konnte, war die Frage, wie gut Ibuki nun wirklich im Bett war. Wie erbärmlich war er nur geworden? "Nein." Ibuki stand auf, nur um sich zu ihm zu setzen. "Außer abwarten und die beiden machen zu lassen. Vielleicht wird ja doch noch etwas aus ihnen." "Wenn Byou schwul wäre, könnte das sein. Aber so nicht." Und ihn per Gehirnwäsche schwul machen war keine Option. Vor allem deshalb nicht, weil Kazuki keine geeignete Gehirnwäsche einfiel. "Dann können wir uns jetzt anderen Dingen widmen, oder?" Jetzt fiel ihm erst auf, wie nah Ibuki neben ihm saß. So nah, dass dessen Arm auf der Sofalehne hinter Kazukis Schultern lag. "Welchen anderen Dingen," fragte er skeptisch nach. "Dir und mir." Ibuki legte seinen Arm nun wirklich um Kazukis Schultern, wollte ihn dichter zu sich ziehen. Kazuki drückte ihn weg. Nicht, dass er nicht eben noch selbst daran gedacht hatte, wie es mit Ibuki wäre. Nicht, dass Ibuki ihm nicht ein wenig mehr gefallen würde. Aber nicht jetzt. "Nicht," wehrte er ab. "Wieso nicht? Keine Lust?" Fast küsste Ibuki ihn schon und Kazuki gab zu, dass sein Herz schneller klopfte. Das war im Prinzip gut, aber der Moment war nicht richtig. "Ganz ehrlich?" "Bitte." Ibuki rückte ein wenig von ihm ab, ließ seinen Arm aber, wo er war. Kazuki griff nach der Hand und nahm den Arm von seinen Schultern. "Du meinst, ich würde hier in Jins Wohnung, während er im Bett liegt und vor ein paar Minuten noch kurz davor war, in Tränen auszubrechen, mit dem Mann schlafen, mit dem er in den letzten Wochen das Bett geteilt hat, auch wenn er nicht in ihn verliebt ist? Dann kennst du mich schlecht." Er mochte leicht zu haben sein, aber er war niemand, der seine Freunde verletzte. "Das meine ich nicht, nein." Langsam zog Ibuki seine Hand völlig zurück. "Ich dachte nur, vielleicht... passen wir zusammen." "Ich mag dich," bekannte Kazuki. "Aber ich bin kein Beziehungsmensch." "Ich doch auch nicht. Vielleicht passen wir darum ja zusammen. Immerhin mag ich dich. Sehr." Ibukis Worte waren fast schon ein Liebesgeständnis. Kazuki holte tief Luft. Mochte er ihn nur oder war da wirklich genug, um sich auf ihn einzulassen? Er konnte es nicht sagen. "Hör zu," begann er. "Der Tag ist scheiße, okay? Ich kann nicht sagen, ob das hier eine unglaublich gute oder eine unglaublich schlechte Idee ist. Auf jeden Fall wäre es wirklich schlecht, es hier und jetzt auf dem Sofa zu treiben, während Jin nebenan ist. Und glaube mir, ich habe Lust dazu! Aber bevor das nicht geklärt ist, geht das nicht." "Was geklärt?" Ibuki stand auf. "Du und Jin." "Das ist geklärt. Wir sind Freunde, wir hatten Sex. Mehr nicht. Ich bin solo und kann machen, was ich will." Dann beugte er sich hinab, stützte die Hände links und recht neben Kazukis Schultern auf der Lehne ab und flüsterte weiter. "Und dass du nicht willst, um ihn nicht zu verletzen, finde ich so unglaublich süß, dass ich mir jetzt sicher bin, dass ich völlig in dich verknallt bin." Er hauchte einen zarten Kuss auf Kazukis Wange, die zu brennen begann. Himmel, seit wann wurde er denn rot? Ibuki war bereits auf dem Weg zur Tür, als Kazuki das Gesagte halbwegs in seinen Kopf bekommen hatte. "Warte!" "Wir sehen uns morgen. Pass gut auf Jin auf, Liebling!" "Hey, ich bin nicht dein-" Die Tür war zu. "Liebling. Na super." Kazuki legte die Hand auf die Wange. Ibuki war in ihn verknallt. Und er? Vielleicht ein wenig. Fortsetzung folgt...... Kapitel 168: Ehrlichkeit ------------------------ Hallo meine Süßen! Hier ein wenig Lesestoff von mir. Ich gehe einfach mal fest davon aus, dass keiner hier glaubt, das Ganze könnte wahr sein. Und da es nicht wahr ist, denke ich mir das aus. Damit gehören die Jungs leider immer noch nicht mir, sonder sich selbst. Bis auf Takuma, der ist meiner und den geb ich nicht weg^^ Oh, es kam die Frage, wann ich D=OUT und Screw in die Liste der Charas aufnehme. Ich hoffe, dass ich das mal schaffe, aber derzeit ist es wegen meiner Internetleitung schlecht. Und ihr kennt die Gesichter ja auch, nicht? Und nun viel Spaß! Ehrlichkeit Nao fühlte sich in der Rolle des Sängers noch nicht so wohl, wie er seine Kollegen gern glauben machen wollte. Aber er hatte den Verdacht, dass Keiyuu und Tora das schon ahnten. Ob er sich damit verriet, dass er Keiyuu immer wieder bat, doch allein zu singen? "Junge, hör mal zu!" Keiyuu baute sich zu seinen einschüchternden 1560 Millimetern auf. "Du kannst singen und bist auf der Bühne der Hammer. Wenn das nicht so wäre, würden wir das ganze Ding nicht durchziehen. Also nimm dir das Mikro und sing endlich! Und schalte es auch ein diesmal." Mist, er hatte sich wirklich verraten. Er beugte sich dem Unvermeidlichen und drückte den Knof auf AN. Dann schloss ihm eine Frage durch den Kopf. "Keiyuu, sag mal, sind die 1,56 Meter eigentlich mit Haaren und Schuhen gemessen?" Wenn Keiyuu neben Miyavi stand, würde Nao jede Wette eingehen, dass der Größenunterschied mehr als 25 Zentimeter betrug. "Nao, was soll so eine blöde Frage?" Tora klang ein wenig zickig und auch Keiyuu machte nicht gerade ein begeistertes Gesicht. Vermutlich hatte Nao mal wieder was gesagt, was er besser nur gedacht hätte. "Wenn es wer anderes gewesen wäre," sagte Keiyuu, "wäre ich wirklich sauer jetzt. Aber bei dir kann ich das nicht." "Warum nicht?" Verwirrt sah er den anderen Sänger an. Welchen Bonus hatte er denn, dass er nicht wütend wurde? "Weil du manchmal so niedlich verplant bist, dass ich dir nicht böse sein kann." Wenn andere das auch so sehen würden, wäre Naos Leben um vieles leichter. "Es tut mir Leid, ich wollte dir nicht weh tun," entschuldigte er sich. Dann sah er zu Boden. Bei Reno hatte er sich auch entschuldigt, aber das hatte es nicht wieder gut gemacht. Und auch IV schien böse auf ihn zu sein, zumindest antwortete er nicht auf seine SMS. "Was ist los?" Tora nahm ihm das Mikro wieder ab. Verdammt, Freunde waren Mist, wenn sie immer alles durchschauten. "Ich bin der dümmste Mensch auf dieser Welt," verkündete er. "Sicher nicht." Keiyuu grinste. "Du bist einfach nur sehr ehrlich und offen." "Das ist nett für strunzdumm." Soviel wusste er dann auch. Wenn man ihn als ehrlich bezeichnete, meinte man damit nur, dass er zu blöde zum Lügen war. Und offen hieß nichts weiter, als dass er nicht unterscheiden konnte, was er für sich behalten sollte und was er erzählen konnte. "Ich weiß, dass ich nicht besonders helle bin. Aber das Reno mir das so sagen musste, tat doch weh." Tora schlug ihm fest auf die Schulter. "Lass dir sowas nicht erzählen." Er wollte Tora so gern glauben. Aber es hatte in seinem Leben schon zu viele Tage gegeben, an denen ihm klar geworden war, dass er nicht der Hellste war. "Auch nicht von mir." Erschrocken drehte Nao sich um. Er hatte nicht bemerkt, wie sich die Tür geöffnet hatte. Reno stand in ihrem Proberaum und wirkte reichlich zerknirscht. "Komm, wir holen uns Kaffee, Tora." Keiyuu zog Tora von Nao weg. Nao wünschte sich kurz, er könnte die beiden zwingen, bei ihm zu bleiben. Die ganze Sache mit Reno war doch einfach nicht fair. "Wir sollten reden, denke ich." "Meinst du denn, ich bin in der Lage, mich richtig mit dir zu unterhalten? Oder bin ich zu dumm dafür," schnappte Nao. "Das habe ich wohl verdient. Darf ich?" Reno deutete auf das Sofa. Bis vor Kurzem war es noch das Sofa von Kagrra gewesen. Jetzt war es das Sofa von Tokyo High Black. Aber er nickte. Was brachte es schon, wenn er jetzt auf stur schaltete? "Es tut mir so leid, Nao. Was ich gesagt habe, war das Schlimmste und vor allen Dingen Dümmste, was ich jemals von mir gegeben habe. Ich will mich gar nicht rechtfertigen, aber ich habe mir solche Sorgen um IV gemacht. Er ist wie mein kleiner Bruder und ich und der Rest von uns würde vermutlich für ihn töten. Trotzdem, du hast es nicht mit Absicht gemacht und da er dir nicht böse ist, bin ich es auch nicht. Es tut mir so leid, dass ich dir weh getan habe. Dazu hatte ich kein Recht. Du bist so ein lieber Mensch, dass ich mich frage, was du eigentlich an mir findest. Und was mache ich? Behandel dich so schlecht. Meinst du, du kannst mir verzeihen?" Langsam setzte Nao sich neben Reno. Wie sollte er ihm nicht verzeihen können? Der Mann, der selbst zur Probe immer top gestylt und sogar mit ein wenig Makeup kam, was außer Takeru sonst niemand von ihnen tat, saß hier vor ihm, völlig ungeschminkt und mit hängendem Kopf. Ein Mann, der sonst vor Selbstbewustsein nur so strotzte saß vor ihm und entschuldigte sich fast kleinlaut. Und das nicht irgendein Mann, sondern der Mann, der sein Herz zum Klopfen brachte. "Natürlich kann ich das," sagte er. "Ich kann nicht nachtragend sein. Bei dir schon gar nicht." Vielleicht war es an der Zeit selbst etwas zu gestehen. Nao mochte es nicht, dass er Reno noch immer über die Nacht bei Aois und Uruhas Party anlog. "Dann ist es wieder gut zwischen uns?" Hoffnungsvoll sah Reno zu ihm hinüber und begann, mit dem Kragen seines Shirts zu spielen. "Weißt du, ich..." "Ich muss mich auch entschuldigen!" Es ging nicht mehr, er war vielleicht wirklich zu dumm zum Lügen. "Die Nacht von der Party - ich kann mich doch daran erinnern, da war wohl wirklich was!" "Ich weiß." Reno zuckte die Schulter. "Ich weiß, dass was war und dass du es weißt auch." "Aber warum hast du nichts gesagt, wenn du das weißt? Moment, das hast du ja!" "Ich wollte nicht, dass es aussieht, als wollte ich dich ins Bett bekommen." "Und ich hab so getan, als wäre nichts, damit es nicht so aussieht, als wäre ich total unterversorgt und würde nur mit dir zusammen sein wollen, weil du rattenscharf bist!" Das war der Moment, in dem ihm wieder einfiel, dass er zu viel sagte ohne zu denken. Nao wurde rot. "Wir sind beide Idioten," grinste Reno. Er zog eine Kette unter seinem Shirt hervor. Es brauchte ein paar Sekunden, bis Nao sie als sein Geschenk erkannte. "Danke hierfür. Sie ist wirklich schön." "Ich... ich..." Was sollte er sagen? Wie sollte er in Worte fassen, was er damit sagen wollte? Er hatte eine nette Rede vorbereitet gehabt, die er Reno hatte vortragen wollen. Aber die war wie gelöscht in seinem Kopf. "Wenn ich jetzt völlig falsch liege, darfst du mich schlagen," flüsterte Reno. Dann lag seine Hand an Naos Wange und sein Gesicht kam nähr. Nein, er würde ihn nicht schlagen. Nao schloss die Augen, während er seine Lippen leicht öffnete. Renos Lippen berührten seine nur ganz leicht, zögernd, bis Nao es gelang, einen Arm um Renos Schultern zu legen. Dann wurde der Kuss fester, doch immer noch zart. Naos Herz klopfte wie verrückt, er spürte Renos weiche Lippen wie Brausepulver an seinen eigenen. Er konnte nicht mehr tun, als wie ein kindisches Mädchen zu seufzen. Die Hand an seiner Wange streichelte ihn leicht, forderte ihn geradezu dazu auf, sich in sie hinein zu schmiegen. Es fühlte sich so wunderbar, so gut und so richtig an, wie sich ihre Lippen vorsichtig aneinander bewegten. Auch wenn er den Mund ein wenig geöffnet hatte, versuchte Reno nicht, seine Zunge ins Spiel zu bringen. Nao wollte das auch noch gar nicht. Er genoss, wie warm es sich in seiner Brust anfühlte, was für Gefühle allein diese wunderbar vollen Lippen auslösten und dass es endlich, endlich soweit war und er Reno küssen durfte. Noch immer klopfte sein Herz bis zum Hals und er konnte das Blut in seinen Wangen spüren, als Reno sich wieder ein wenig von ihm entfernte. "Keine Schläge für mich?" "Nein." Nao schüttelte den Kopf. Er konnte nicht aufhören zu lächeln. "Gut." "Reno? Sag mal, gehen wir jetzt miteinander?" Reno lachte und legte seine Stirn an Naos. "Ja, Süßer. Wenn du willst, gehen wir miteinander." Und wie Nao das wollte. "Wahnsinn! Yuji, das ist Wahnsinn!" Zum Glück war der Makler nicht mehr in der Wohnung, Yuji war sicher, Takumas ungebremste Begeisterung hätte sich ungünstig auf die Miete ausgewirkt. Selbst konnte er sich aber auch nur schwer zurück halten. Grinsend kam er die Wendeltreppe zu der kleinen Galerie hinauf um mit Takuma auf den Wohnraum zu sehen. Der Junge hatte Recht: Die Wohnung war der Wahnsinn. Unter ihnen lag ein Wohnzimmer mit angeschlossener Küche. Neben dem kleinen Flur ging ein großzügiges Bad mit Dusche und Badewanne ab, gegenüber lagen zwei kleine Zimmer, die eigentlich als Kinderzimmer gedacht waren. Sollten sie die Wohnung nehmen, würden Yuji und Yooh darin Quatier beziehen. Und hinter ihnen lag das Elternschlafzimmer mit einem kleinen Bad, wo Takuma sein Reich haben könnte. Als wäre das und die perfekte Lage noch nicht genug, gab es auch noch einen Balkon, auf dem Yooh rauchen konnte. Es gab nur zwei Probleme. "Takuma, wir können das hier nicht mieten," seufzte Yuji. "Und warum nicht? Du hast gesagt, wir können deine Miete und Yoohs Miete zusammen rechnen und das dürfte dann die Miete der neuen Wohnung sein. Und die hier ist im Rahmen." "Nur ohne Nebenkosten. Außerdem können wir keine Wohnung aussuchen, solange dein Vater nicht dabei ist." "Daddy kommt erst in 4 Tagen wieder. Meinst du, wir sind die Einzigen, die sich diese Wohnung ansehen? Die ist dann weg. Yuji, sie ist perfekt!" Mit leuchtenden Augen schaute Takuma sich um. Yuji konnte sich gut vorstellen, dass ihm ein so großes Zimmer zu haben gefiel. Aber selbst wenn er über Yoohs Kopf hinweg diese Entscheidung treffen würde, das Problem waren immer noch die Nebenkosten. "Takuma, die Wohnung ist zu teuer. Das Geld haben Yooh und ich nicht." Wenn gleich dabei gestanden hätte, dass es sich nur um die Kaltmiete handelte, hätte er Takumas Bitte, sich die Wohnung anzuschauen, gleich abgelehnt. "Und wenn ich das Geld auftreiben kann?" Takuma grinste ihn an. "Was hast du vor? Und wir brauchen das Geld jeden Monat, es bringt nichts, wenn du uns das Sparschwein opferst." Er wollte gar nicht wissen, was genau im Kopf von Yoohs Sohn vor sich ging. Yuji wollte bei vielen Köpfen nicht wissen, was in ihnen vorging, von Yooh bis Takeru. "Nee, keine Sorge." Das Grinsen wurde breiter. "Schau du dich etwas um und überlege dir das Ganze. Ich bin in fünf Minuten fertig." Jahrelange Erfahrung mit kleine, leicht verrückten Kerlen, die er in erster Linie Takeru zu verdanken hatte, hatte ihn gelehrt, dass es manchmal besser war, diese Kerle einfach machen zu lassen, denn meist kam etwas Gutes dabei heraus. Sonst wäre er jetzt nicht mit Sug berühmt. Ein gutes Gefühl hatte er dennoch nicht, als Takuma sich mit seinem Handy in sein mögliches Zimmer verzog. Seufzend ließ Yuji den Blick durch die Wohnung schweifen. Sie war größer als seine und deutlich größer als das Zimmer, das Yooh derzeit bewohnte. Hier war genug Platz für die Gitarren aller drei und auch Yoohs Katzen würden sich austoben können. Auf der Galerie wäre der perfekte Ort für einen wirklich großen Kratzbaum. Die Küche lud dazu ein, sich etwas Leckeres zu kochen und dann gemeinsam zu essen. Auch wenn er und Yooh getrennte Schlafzimmer haben würden, würden sie viel Zeit zusammen verbringen können und dennoch ihren privaten Raum für sich haben. Mit einem Tisch und ein paar Stühlen, wenn sie wollten vielleicht noch Pflanzen, wäre der Balkon gemütlich. Alles in Allem hatte Takuma Recht - die Wohnung war der Wahnsinn. Nur ein wenig teuer. Vielleicht, wenn er sich mit seinen Ausgaben etwas einschränkte, könnten sie es finanzieren. Yuji holte sein Handy hervor und rief Yooh an. Noch beim ersten Klingeln hob Yooh ab. "Hey, Liebling, was gibt es," begrüßte ihn die tiefe Stimme seines Freundes. "Hi. Takuma und ich schauen uns gerade eine Wohnung an." "Uiii und? Nehmen wir sie?" "Kann ich noch nicht sagen. Wäre es denn okay, wenn du sie nicht vorher gesehen hast?" So eine wichtige Entscheidung konnte er nicht allein, oder nur mit Takuma, treffen. Er war Teil eines Paares und als solcher musste er handeln. "Yuji," sagte Yooh. "Ich wohne in einem besseren Wohnklo mit zwei Katzen. Bevor ich duschen kann, muss ich die Dusche leer räumen, weil sie Stauraum ist. Ich kann mir keine Tiefkühlpizza machen, ohne vorher mein Geschirr auf den Herd zu stellen, weil auch der Backofen Stauraum ist. Mein Fenster ist so winzig, dass ich Mittags Licht an machen muss. Und wenn es meine Nachbarn treiben, dann höre ich das. Ich vermute, sie hören uns auch." Das war ein Fakt, der Yuji neu war. Bis sie umgezogen, würde sie gewisse Dinge also nur noch in seiner Wohnung tun. "Was ich damit sagen will - wenn euch die Wohnung gefällt und sie das alles nicht ist, dann werde ich sie lieben." "Sie ist toll." Yuji lächelte ins Telefon. Ihm gefiel die Idee, hier mit Yooh zu leben sehr gut. Das Geld war die Frage. "Dann nehmt sie doch. Ich freue mich darauf." "Wir können es noch nicht genau sagen, ist noch nicht alles mit dem Preis geklärt," schränkte er ein. "Ich vertraue dir." Yooh lachte auf. "Weißt du was? Das habe ich noch nie zu jemanden so gesagt. Ich vertraue dir vollkommen." Yuji musste schlucken. So viel Vertrauen in ihn war fast schon erschreckend. Er wollte Yooh auf gar keinen Fall enttäuschen. "Ich dir auch. Ich liebe dich." "Wenn... wenn wir diese Wohnung, oder sonst eine, haben, tust du mir dann einen Gefallen, Yuji?" Yoohs Stimme klang ein wenig unsicher, als wäre er nicht ganz sicher, ob er das Nächste nach einem Scherz klingen lassen sollte oder nicht. "Jeden," versprach Yuji. "Das erste Mal, wenn wir reingehen - trag mich über die Schwelle wie eine Braut. Und dann trete die Tür zu." So romantisch kannte er Yooh gar nicht. Er lächelte und wollte schon zustimmen, als Yooh weitersprach. "Dann nimm mich auf dem Boden, bis ich schreie. Machst du das?" "Wenn wir dann allein sind, gern." Vor Takuma würde er sich das dann doch lieber verkneifen. "Ich verlasse mich darauf." Er konnte Yoohs Grinsen hören. "Ruf mich nachher wieder an, ja? Wenn du zuhause und allein bist und ich im Hotel." Lockte Yooh ihn gerade mit Telefonsex? Das hatte er noch nicht probiert, aber schon mal das unfreiwillige Vergnügen gehabt, Takeru dabei mit Kai zu belauschen, da er sich mit dem Sänger ein Hotelzimmer geteilt hatte und die Dusche leiser als Takeru war. Soweit er das beurteilen konnte, war es eine spaßige Sache. "Werde ich machen. Bis dann. Ich freu mich darauf." "Ich mich auch. Bis dann!" Yooh legte auf. Einen Moment starrte Yuji noch das Display an, dann wanderte sein Blick auf den Flur. Dort wollte Yooh also mit ihm... er wurde rot. "Hey, alles klar?" Takuma schlug ihm auf die Schulter. "Ja, wunderbar," sagte er. Er wollte lieber nicht erklären, was für Ideen Yooh gehabt hatte, immerhin handelte es sich um den Vater des Jungen. "Yooh sagt, wenn wir meinen, die Wohnung sei okay, sollten wir sie nehmen." "Dann unterschrieben wir!" Mit einem Grinsen, das dem seines Vaters mehr als ähnlich war, umarmte Takuma ihn. "Wie? Hast du das Geld auftreiben können? Wie?" Und wollte er das so genau wissen? Yuji schob Takuma etwas von sich weg. "Bisher hat Yooh meiner Mutter trotz ihrer neuen Ehe immer Unterhalt für mich gezahlt. Ich habe ihr gesagt, dass das jetzt anders herum laufen wird. Immerhin lebe ich jetzt bei Yooh und werde da nicht mehr auftauchen." "Was? Nicht mehr bei ihr auftauchen?" "Kommt ihr ganz gelegen." Er zuckte die Schultern. "In der Ehe störe ich nur. Meine Mutter meinte immer wieder, sie wolle endlich ein Wunschkind haben, aber solange ich da sei, ginge das nicht. Jetzt bin ich ihr und meinem Stiefvater aus dem Weg zu ihrer wunderbaren Familie. Dass sie das was kostet ist nur ein kleiner Preis für sie." "Meine Güte! Was habt ihr nur alle für verkorkste Familien!" Kopfschüttelnd zog Yuji Takuma wieder an sich. "Weiß Yooh davon?" "Zwischen ihm und meiner Mutter gibt es nur noch Streit. Er braucht nur wissen, dass sie mir jetzt Unterhalt zahlt und er keinen mehr zahlen muss. Okay?" Auch jetzt, wo ein trauriger Ausdruck in Takumas Augen trat, war die Verwandschaft zu Yooh leicht zu erkennen. Yuji nickte und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Hör mal, ich habe gesagt, ich werde nicht dein Stiefvater sein. Aber vielleicht so was in der Art, wenn du mich läßt?" Er wusste nicht, woher die Eingebung gekommen war, aber er wusste, dass es richtig war. "Gern. Ich bring dich auch nicht in Schwierigkeiten, versprochen." Obwohl Takuma bei dem Satz wirklich aussah, als würde er das niemals machen, war sich Yuji sicher, Takuma würde noch Schwierigkeiten machen. Aber das war ihm egal - plötzlich war er so was wie ein Vater. Fortsetzung folgt..... Kapitel 169: Zu zweit --------------------- Hallo! Mal wieder ein doppelter Upload, wegen adult. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel! Wie immer gehören mir die Jungs nicht und ich verdiene nichts damit^^ Zu zweit Takeru fand es auf eine Art sehr schön, dass er den Nachmittag mit Kai bei ihnen zuhause hatte verbringen können. Nicht so schön war die Tatsache, dass sie zwar gemeinsam zuhause gewesen, aber jeder mit seiner eigenen Arbeit beschäftigt waren. Während Kai mal wieder den Job ihres Managers machte und sich um die Hotels auf der kommenden Tour kümmerte, hatte er selbst an den Entwürfen für seine neue Kollektion gearbeitet. Jetzt war er fertig und hatte Lust, etwas mit Kai zu machen. Gut, eigentlich war er nicht fertig, aber die Ideen waren ihm ausgegangen. Die Lust dazu auch. "Kai?" Er war hinter Kai geschlichen, der am PC saß und auf die Tasten schlug, um ihn zu umarmen. "Kleines, ich arbeite." "Sehe ich." Takeru küsste Kais Nacken. "Kannst du morgen weiter machen? Lass uns ausgehen." "Ausgehen?" Kai sah zu ihm hoch. "Du und ich?" "Ja, wer sonst? Wir beide gehen so gut wie nie aus." "Überlege mal, warum nicht." "Wir werden schon nicht erkannt, komm, lass uns essen gehen, ja?" Er zog Kai an der Hand hoch. "Es ist alles eine Frage der Tarnung." Da war er sicher. Sofern sie nicht zu auffällig aussahen, würde niemand auf sie achten. "Tarnung ist nicht gerade dein Spezialgebiet," lachte Kai, ließ sich aber zum Kleiderschrank führen. "Doch. Du ziehst das hier an." Takeru warf seinem Freund eine schwarze Jeans und ein dunkelrotes Hemd zu. "Eher nicht." Kai packte das Hemd zurück. "Das ist von einem PV, ich mag es ziemlich, aber zum Tranen nicht geeignet." "Dann hier, hellblaues Tshirt." Das war auch eine gute Wahl. Und Kai widersprach nicht. "Die Haare kämmst du glatt und du setzt eine von den Fake-Brillen auf. Dann erkennt dich keiner." "Und was ist mit dir?" Kurz überlegte Takeru. "Ich nehme das gelbe Shirt und die weite graue Hose. Bei mir ist eh egal, was ich anziehe - die Leute kennen mich wenn dann sowieso in allen möglichen Sachen." "Stimmt. Darum halte ich ein Essens-Date auch für etwas schlecht," gab Kai zu bedenken. "Wenn man uns sieht-" "Sind wir zwei Kollegen, die was essen gehen." Takeru seufzte. "Ich kann nicht deine Hand in der Öffentlichkeit halten. Ich kann dich nicht immer küssen, wenn ich will. Ich darf niemandem sagen, dass wir uns lieben. Aber mit dir essen gehen kann ich. Sollte uns doch jemand erkennen, sieht er nur zwei Freunde und Kollegen, die was essen gehen." Erst, als die Worte ausgesprochen waren, wurde ihm klar, dass sie verbittert klangen. "Kleines." Kai drückte ihn an sich. "Mach dich fertig. Wir gehen aus." "Aber nicht, dass du jetzt denkst, ich würde bocken wenn nicht." "Blödsinn." Ein kleiner Kuss traf seine Stirn. "Du hast schon Recht - sofern wir nicht im Laden über uns herfallen, besteht kein Grund, warum wir nicht essen gehen dürfen." "Wirklich?" "Wirklich, los, ich will doch meinen süßen Kerl ausführen!" Kai scheuchte ihn ins Badezimmer. Nur ein paar Minuten später hatte Takeru sich umgezogen, die Haare zu einem lockeren Zopf gebunden und die Handtasche in der Hand. "Bin fertig, wir können!" Er bekam keine Antwort. "Kai?" Saß er etwa doch wieder am Computer? Takeru sah nach, fand dort aber nur einen Zettel. "Ich bin vor, da wir ja ein Date haben. Wir treffen uns in dem Laden, den ich dir auf die Rückseite geschrieben habe. Nimm die übernächste Bahn, bis gleich." "Kai, du bist sowas von SÜSS!" Wenn er nicht schon verliebt wäre, jetzt wäre er endgültig verloren an Kai. Aber jetzt musste er Zeit herumbringen, mindestens zehn Minuten, bis er die Bahn nehmen durfte. Entschlossen holte er sein Handy hervor und rief Masato an. "Takeru! Was gibt es denn," meldete sich der Gitarrist. "Ich habe gleich ein Date mit Kai! Ein richtiges Date, verstehst du?" "Ihr wohnt doch zusammen, oder habe ich da was verpasst?" "Das schon, aber wir waren bisher nur einmal aus, also so richtig und Dates hatten wir gar nicht. Und jetzt ist er los und dann fahre ich gleich hinterher und wir treffen uns zum Essen, ist das nicht toll? Mach dir keine Sorgen, sogar ich kann mich zurückhalten wenn es sein muss!" "Hoffen wir es mal!" Masato lachte. "Du bist niedlich, wenn du dich so freust. Viel Spaß dabei!" "Danke!" Er freute sich richtig auf das Treffen, obwohl es gerade mal wenige Minuten her war, dass er Kai gesehen hatte. "Morgen erzähle ich euch, wie es war, ja?" "Ohne Details bitte. Bis morgen!" Nachdem Takeru sich verabschiedet und das Telefonat weggedrückt hatte, machte er sich auf den Weg. Er war erstaunt, dass er wirklich aufgeregt war, wie es sein würde. Dabei sah er Kai doch dauernd, egal ob zuhause oder bei der Arbeit. Dennoch, als er knapp eine halbe Stunde später das kleine Lokal betrat und Kai in einer hinteren Ecke, ein wenig von der Gründeko verdeckt, erspähte, klopfte sein Herz wirklich wie bei einem ersten Date. Er musste sich zusammenreißen, um ihn nicht doch mit einem Kuss zu begrüßen. "Hi!" Takeru setzte sich mit dem Rücken zum Laden hin, Kai gegenüber. "Hi!" Kai lächelte ihn so an, wie es nur Kai konnte - strahlend über das ganze Gesicht. "Ich habe dir einen heißen Kakao bestellt, ist das in Ordnung?" "Lädst du mich denn ein?" "Immer doch! Was willst du essen?" "Hmmmmm..." Takeru warf einen Blick in die Karte. "Es passt nicht dazu, aber das gebackene Gemüse hört sich irre lecker an, finde ich." Lachend schob Kai seine Karte zur Seite. "Das wollte ich mir auch bestellen." "Ehrlich? Wie cool!" Takeru klappte seine Karte in dem Moment zu, in dem eine Kellnerin an ihren Tisch kam und die Getränke, Kakao für ihn, Kaffee für Kai, vor sie stellte. "Habe Sie schon gewählt?" "Ja, zweimal das gebackene Gemüse bitte," bestellte Takeru und sie nortiere es sich. Dann sah sie Takeru noch einmal genauer an. "Entschuldigung, ich dachte nur gerade, dass Sie mir bekannt vorkommen," sagte sie. Kai hielt sich die Hand vor den Mund. Das verbarg sein Grinsen, das, was ihn am ehesten als den Gazette-Drummer verraten würde. "Ich war schon mal hier," log Takeru und verkniff sich, ebenfalls zu grinsen. Seine Grübchen würden ihr sonst noch auf die Sprünge helfen. Zum Glück reichte ihr das scheinbar als Erklärung, denn sie nickte und verschwand von dem Tisch. "Los, sag es schon!" "Es war sowas von klar, dass man dich erkennt," lachte Kai, hielt sich aber leise. "Das verstehe ich nicht, du bist viel bekannter als ich!" "Blödsinn, was das angeht, geben sich unsere Bands nicht mehr viel." Kai nahm einen Schluck Kaffee. "Tatsache ist aber, ich habe kurze, schwarze Haare und sehe auch sonst recht gewöhnlich aus. Du nicht, du fällst auf, Kleines." Takeru wurde rot und wollte seine Verlegenheit mit einem Schluck Kakao überspielen, erreichte aber nur, dass er sich die Zunge verbrannte. Erschrocken wedelte er mit der flachen Hand über der Zunge herum, um sie zu kühlen. "Wasch denn?" Kai sah ihn komisch an, bevor er in Gelächter ausbrach. "Schag schon!" "Als wir das erste Mal was zusammen getrunken haben, ist dir das auch passiert, weißt du noch?" Er musste kurz überlegen, aber dann fiel es ihm auch wieder ein. Damals hatte er sich auch an der Zunge verbrannt gehabt. "Schtimmt, da war wasch. Isch werde nischt schlauer, wasch?" "Da hätte ich nie gedacht, dass du mal mein Mann wirst," flüsterte Kai leise. Takeru sah auf den Ring an seinem Finger, den Kai ihm geschenkt hatte und kühlte seine Zunge mit ein paar flachen Atemzügen, bis er wieder normal sprechen konnte. "Ich auch nicht," gab er leise zu, und warf einen Blick um sie, damit er sicher war, dass sie niemand belauschte. Doch Kai hatte ihren Platz gut gewählt, in der Nische stand kein weiterer Tisch, durch die Pflanzen war der Nächste fast 2 Meter von ihnen entfernt und zu ihrem Glück auch noch unbesetzt. "Wobei ich zugeben muss, ich sage oder denke nie als meinen Mann an dich. Freund ist mir irgendwie trotzdem lieber, ist das schlimm?" "Nein." Kai schüttelte den Kopf. "Vielleicht ist das, weil wir nicht so geheiratet haben wie Aoi und Uruha, aber ich denke auch mehr "Dein Freund". Aber ist doch egal, ob ich nun dein Feund, dein Mann, dein Geliebter oder sonstwas bin, oder?" Bevor Takeru antworten konnte, kam die Kellnerin zurück an ihren Tisch und brachte ihnen ihr Essen. Sie schien nichts von ihrem intimen Thema mitbekommen zu haben. Takeru lächelte ein wenig zu ihr auf, dankte ihr und tat dann, als wollte er sofort mit dem Essen beginnen, um sie schnellst möglich wieder loszuwerden. Kaum, dass sie sich umgedreht hatte, ließ er seine Stäbchen aber wieder fallen und ging noch einmal sicher, dass niemand in Hörweite war, bevor er sich über den Tisch beugte um Kai seine Antwort zuzuflüstern. "Das ist wirklich egal. Wichtig ist mir nur, dass du MEINER bist." Es nervte ihn, dass er so sehr flüstern musste und sich fast schon paranoid umdrehte. Aber das war nun mal der Preis, den er für sein Date zahlen musste. "Ich bin deiner, das weißt du?" "Ich weiß." Kai nickte. "Lass uns essen, bevor es kalt wird." "Genau!" Und wenn er Kais Hand nicht halten konnte, dann füßelte er halt mit ihm. "Du kannst duschen, ich übernehme hier," sagte Uruha, als er im Bademantel das Kinderzimmer betrat. Aoi drehte sich, Cassis auf dem Arm, zu ihm um. "Bin fast fertig, Reila schläft schon, nur die Kleine hier will noch nicht so ganz." "Gib sie mal her, mal sehen, ob ich Erfolg habe." Uruha nahm Cassis vorsichtig aus seinen Armen und schaukelte sie leicht hin und her. "Geh schon, ich habe dir Badewasser angemacht." "Du bist ein Schatz," lächelte er und küsste Uruha sanft. Dann drückte er ihrer Tochter einen Kuss auf das weiche Haar. "Schlaf gut, kleine Maus." Aoi sah noch kurz über die Schulter zurück, bevor er das Zimmer verließ. Es war ein schöner Anblick, wie Uruha an dem Bett der Zwillinge stand und Cassis leicht in den Schlaf schaukelte. Aber er war müde, die Probe heute war anstrengend gewesen und Kai machte einen riesigen Aufstand zur Zeit. Dazu kam, dass sie Bewerbungen von Kindermädchen für einen PSC-Kindergarten gesichtet hatten. Obwohl in der Anzeige nicht gestanden hatte, dass es sich um die PSC handelte, hatten sich bisher nur Leute gemeldet, denen er keine Eintagsfliege, geschweige denn seine Kinder anvertraut hätte. Seufzend stellte er sich unter die Dusche und genoss einen Moment das Gefühl des Wassers auf seinen verspannten Schultern. Babys tragen und Gitarre spielen im Wechsel tat ihnen nicht gut. Da die Wanne ihm aber noch ein wenig verlockender erschien und langsam voll lief, beeilte er sich damit, sich zu waschen. Der Übergang von Dusche zu Wanne erfolgte so schnell wie möglich. Aoi ließ sich genussvoll bis zum Kinn in das warme Wasser sinken, schob den Schaum nur ein wenig zur Seite. Es roch nach Erdbeeren und Schokolade, ein wenig süß und gleichzeitig verführerisch. Gerade, als er sich so richtig wohl fühlte und die Augen geschlossen hatte, spürte er einen kühlen Luftzug im Nacken. Die Tür war geöffnet worden und das konnte nur eines heißen. "Uruha?" Er drehte sich ein wenig zur Tür. Uruha lächelte ihn an, während er das Babyfon abstellte. Dann zündete er eine Kerze an, bevor er das Licht löschte. "Sie schlafen beide, keine Sorge." "Was hast du vor?" Was es auch war, es gefiel Aoi schon sehr gut. Lächelnd öffnete Uruha eine Schranktür. Als er sich umdrehte, hielt er zwei gefüllte Sektgläser in den Händen. "Ich habe da schon mal was vorbereitet. Halt mal kurz, ja?" Aoi nahm ihm die Gläser ab. Im Halbdunkel sah er dann zu, wie Uruha den Bademantel von seinen Schultern auf den Boden fallen ließ, bis er nackt vor der Wanne stand. Auch, wenn das nichts war, was Aoi nicht schon gesehen hätte, freute ihn der Anblick immer wieder aufs Neue. Uruha stieg zu ihm in die Wanne, setzt sich ihm gegenüber und nahm ihm ein Glas wieder ab. Dann stieß er seines gegen Aois. "Auf einen schönen Abend," sagte er. Aoi trank einen Schluck, sah Uruha dabei in die Augen. "Der Abend ist doch schon schön." "Er wird noch besser werden," versprach Uruha. Das zu glauben fiel Aoi nicht schwer. Er lehnte sich wieder in der Wanne zurück, streckte die Beine um Uruha herum aus und trank noch ein wenig Sekt. Auch Uruha ließ seinen Blick nicht los während er trank. Eine Weile sagte keiner etwas, dann stellte Uruha sein Glas zur Seite, um mit beiden Händen nach Aois linkem Bein zu greifen. Er hob es ein wenig an, bis der Fuß aus dem Wasser ragte, dann begann er, diesen sanft zu massieren. Genießend legte Aoi dem Kopf in den Nacken. Uruha hatte das oft getan, aber er schwanger gewesen war. Damals war es in erster Linie eine Wohltat für seine geplagten Füße gewesen, jetzt hatte es etwas Erotisches, das ihm damals meist gefehlt hatte. Während Uruha seine Fußsohle mit den Fingern knetete und dabei immer höher wanderte, bis er auch den Knöchel berührte, streichelte Aoi mit dem rechten Fuß langsam an Uruhas Seite auf und ab. Hin und wieder trank er einen Schluck von dem Sekt. Nach einer Weile hob Uruha Aois Fuß ganz aus dem Wasser und beugte sich darüber. Er hauchte sanfte Küsse auf die nasse Haut. "Hmmm, seit wann magst du sowas?" "Du weißt doch," Uruha unterbrach sich, um Aois Knöchel zu küssen. "Bei dir mag ich einfach alles. Von Kopf bis Fuß." Wie zum Beweiß küsste er sich langsam Aois Schienenbein hinauf, nur um das Bein ins Wasser sinken zu lassen, als er kurz vor dem Knie angekommen war. Statt dessen richtete er sich ein wenig auf, beugte sich dann vor. Der Länge nach schmiegte er sich an Aoi. Aoi schloss die Arme um Uruha und küsste ihn. Die Lippen schmeckten köstlich, so weich und sanft. Er streichelte Uruhas Rücken, spielte ein wenig mit dessen feuchten Haaren. Uruha hielt sich mit einer Hand davon ab, mit vollem Gewicht auf Aoi zum Liegen zu kommen, doch mit der anderen Hand streichelte er über Aois Brust, berührte sanft dessen Brustwarzen. Nach und nach breitete sich die Lust in Aoi aus. Er wusste nicht, wie lange sie so verschlungen dort gelegen hatten und gegenseitig den Geschmack des anderen gekostet hatten, doch nach einer Weile bemerkte er, dass das Wasser sich abzukühlen begann. "Wir sollten das Zimmer wechseln," flüsterte er. Aoi spürte, dass nicht nur er Lust hatte. "Gut." Uruha verließ die Wanne, um Aoi dann die Hand zu reichen als dieser heraus stieg. Sofort zog Uruha ihn in eine Umarmung, die in einem Kuss endete. Doch Aoi fröstelte leicht durch die nasse Haut. Er angelte nach einem Handtuch, um sich darin einzuwickeln, doch Uruha nahm es ihm aus der Hand. Er legte es um Aois Rücken, zog ihn damit zu sich und wickelte sie für einen Moment beide hinein. Aoi wurde so eng an Uruha gepresst, dass er glaubte, dessen Herzschlag an seiner Brust fühlen zu können. Wieder küsste er seinen Mann tief. Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich gut schmecken? Sein Körper trocknete entweder an der Luft, oder er hatte sich bereits so aufgeheitzt, dass das Wasser schlicht verdampfte. Kalt war ihm nicht mehr, als Uruha das Handtuch fallen ließ. Im Vorbeigehen löschte Uruha noch die Kerze und griff nach dem Babyfon, bevor er Aoi in ihr Schlafzimmer führte. Überrascht blieb Aoi in der Tür stehen. "Wann hast du das gemacht?" "Du bist berechenbar," lächelte Uruha. "Wenn man dich mit einem Bad lockt, kannst du nicht widerstehen und ich hatte Zeit, die Kerzen anzumachen." Aois Blick wanderte über die vielen kleinen Teelichter, die das Zimmer in warmes Licht hüllten. Er musste lächeln. Wer sagte denn, dass die Romantik als Eltern flöten ging? "Kannst du hier widerstehen?" Mit einem leichten Hüftschwung, den Aoi an Uruha sonst nur von der Bühne kannte, ging dieser an ihm vorbei um sich auf das Bett niederzulassen. Dort lockte er Aoi mit einem Finger zu sich. "Komm her." "Wie sollte ich widerstehen?" Willig ließ Aoi sich von Uruha auf das Bett und in dessen Arme ziehen. Weitere Küssen folgten. Er nippte an Uruhas vollen Lippen, fuhr sie mit der Zunge entlang, bevor er hinter sie tauchte und von Uruhas Zunge willkommen geheißen wurde. Es störte ihn nicht, dass er unter Uruha lag, im Gegenteil, er mochte es, den anderen Körper auf seinem zu spüren. "Dreh dich um, bitte," flüsterte Uruha, nun langsam seinen Hals küssend. "Hast du es mit einem Mal eilig?" Wenn es nach ihm ging, könnten sie noch Stunden genauso weiter machen, auch, wenn seine Lust sich bereits deutlich bemerkbar machte. "Im Gegenteil." Vor Aois Augen tauchte eine Flasche Massageöl auf. "Ich will dich ein wenig verwöhnen." "Hört sich sehr gut an," lächelte Aoi. "Aber auf dem Bauch liegen könnte unangenehm werden." Uruhas Blick folgte seinem nach unten, dann grinste der Größere. "Nimm ein Kissen unter den Bauch, dann geht das." Aoi grinste ebenfalls und angelte nach einem Kissen. Als er es sich darauf bequem gemacht hatte, spürte er Uruhas Körper auf seinen Oberschenkeln. Warmes Öl tropfte ihm auf den Rücken, dann machten sich Uruhas Hände daran, es zu verteilen. Er knetete Aois Muskeln kräftig, aber nicht schmerzhaft. Zwischendurch folgten immer wieder kurze Phasen, in denen er Aoi nur streichelte und kleine Küsse in dessen Nacken hauchte. Wenn er sich dazu über Aoi beugte, spürte dieser, dass Uruha erregt war. Jedesmal regneten kleine Schauer durch seinen Körper und seine eigene Lust auf Uruha wuchs an. Hin und wieder entwich Aoi ein Keuchen oder Seufzen. Es war ein wenig eine süße Qual, Uruha so nah zu spüren ohne das Erlösung in Sicht war. Das musste anders werden, beschloss er gerade, als Uruha dazu überging, sich auf seinen Rücken zu legen und das Öl mit seinem Körper weiter auf Aoi zu verteilte. Kurz genoss er es, dann drehte er sich unter ihm um. "Ich will mehr von dir," flüsterte er. Uruhas Brust und Bauch waren etwas glitschig vom Öl, was sich ungewohnt, aber gut anfühlte. Ihm kam eine Idee. "Ich auch," gab Uruha zu. Sein Blick folgte Aois Hand, die nun die Flasche mit dem Öl hielt. Er ließ eine großzügige Menge zwischen sie laufen. "So sauen wir die Laken ein." "Werden wir das nicht eh gleich tun?", gab Aoi zurück und ließ die Flasche fallen. Er zog Uruha an sich, streichelte mit öligen Händen über dessen Rücken und genoss das Gefühl, wie sich Uruhas Körper bei jeder kleinsten Bewegung an seinem rieb. "Stimmt." Uruhas Stimme klang belegt, ein eindeutiges Zeichen für seine Lust. Wie auch das, was Aoi unten an sich spürte. Uruha war mindestens so hart wie er selbst. Was musste es Uruha an Kraft gekostet haben, in der ganzen Zeit so vernachlässigt zu werden? Aoi würde dem abhelfen. Seine Hand wanderte zwischen sie, nahm dabei Öl auf und fand schließlich Uruhas hartes Glied. Noch immer war er erstaunt, dass Uruha offenbar zu den wenigen Männern gehört, die immer groß waren. Im Normalfall schon und wenn er dann loslegte, wurde er noch eine Nummer größer. Zuerst hatte Aoi das etwas erschreckt, aber mittlerweile wusste er es zu schätzen. Uruha stöhnte auf, als sich Aois Hand um sein Glied schloss. Es fühlte sich nicht nur warm, sondern fast schon heiß an. Langsam bewegte Aoi seine Finger auf und ab, rieb seinen Körper dabei unter Uruha hin und her. Er suchte den Blick des anderen, fing ihn ein und leckte sich langsam über die Lippen. "Küss mich," bat er. Sofort kam Uruha seiner Bitte nach, doch nicht an seinen Lippen. Er fing Aois Ohrläppchen mit den Lippen ein, saugte sanft daran und keuchte dabei in das Ohr. "Deine Stimme ist so sexy, wenn du heiß bist," flüsterte Aoi. Dann entfloh ihm selbst ein Keuchen, denn Uruha drückte sich fester an ihn, sich dabei leicht bewegend, was sein Glied zwischen ihnen reizte. Es fühlte sich so gut an, wie das Öl ihre Körper geschmeidig machte. Ein völlig anderes Gefühl als sonst. Aoi legte ein Bein um Uruhas Hüften, zog ihn noch etwas fester an sich heran um ihn besser spüren zu können. Seine Hand bewegte sich weiter, wenn auch langsam. Aber mit Druck und gleichmäßig. Aoi atmete schneller, als Uruha dazu überging, nun seinen Hals mit Küssen zu bedeckten. Einmal setze Uruha einen kleinen Biss direkt über seine Schlagader, was ihn dazu brachte, kurz aufzuschreien. Seltsam, wie heiß er war, obwohl sich Uruhas Hände überall befanden, nur nicht an seinem Glied oder Eingang. Gerade strichen sie fest über seine Brustwarze und Seite, ließen das Blut darunter prickeln. Mittlerweile war er vollkommen hart und kostete das Gefühl aus, dass sein Glied praktisch zwischen ihm und Uruha massiert wurde. Seine Atmung wurde immer schneller, je schneller Uruha sich bewegte. Auch seine Hand erhöte ihr Tempo. Wieder fuhr er mit der freien Hand zwischen sie, nahm Öl auf, nur, um sie dann Uruhas Rücken hinabwandern zu lassen und einen Finger zwischen dessen Hinterbacken zu bringen. Uruha stockte kurz in seinen Küssen und Bewegungen, fing dann aber an, sein Becken leicht kreisen zu lassen. Diese Berührung gefiel Aoi. Er spürte, wie sich die Hitze in seinem Unterleib zu sammeln begann. Vorsichtig tippe er an Uruhas Eingang. Er wollte nicht rein, ihn nur ein wenig reizen. Das musste Uruha wissen, denn er streckte sich nicht dem Finger entgegen, sondern ließ es zu, dass Aoi nur leicht dem empfindlichen Bereich antippte. Mit der Zeit ließ Aoi die Konzentration nach. Wie sollte er sich auch konzentrieren, wenn Uruha ihn so berührte? Sein Blut rauschte fast schon durch seine Adern, während sich Uruhas Körper an seinem rieb, damit sein Glied stimulierte, seine Lippen ihm sein Mal aufdrücken und seine Hände überall zu sein schienen, nur nicht dort, wo er sie am Dringensten brauchte. Er fühlte, dass Uruhas Glied in seiner Hand leicht zu zucken begann. Aoi bewegte seine Hand schneller, fester und tippte auch fester zu. Plötzlich wurden seine Lippen von Uruhas eingefangen und dessen Hand legte sich um sein Glied. Genau im richtigen Moment. Mit Uruhas Geschmack auf den Lippen bog Aoi seinen Körper durch, stöhnte auf und erschauderte unter den heftigen Gefühlen, als er warm in Uruhas Hand kam. Dessen Unterleib presste sich fester und fester gegen ihn, irgendwo spürte Aoi, wie das Öl zwischen ihnen nicht länger die einzige Flüssigkeit war, doch wenn er oder Uruha Laute von sich gaben, so verschwanden sie in dem Rauschen, welches das Blut in seinem Kopf hinterließ. Mit heftig klopfendem Herzen ließ Aoi langsam seinen Kopf zurück in die Kissen fallen. Wann hatte er ihn eingentlich gehoben? Seine Arme und Beine waren um Uruha geschlungen, der ihn seinerseits fest im Arm hielt. Die schönen Augen seines Mannes waren geschlossen, seine Stirn verschwitzt. Träge streichelte Aoi über Uruhas Rücken. "Ich roll mich gleich zur Seite," murmelte Uruha. "Bleib ruhig so, ich mag das Gefühl." Aoi küsste Uruha langsam. "Das ist schön." "Ja. Das ist es. Aoi?" "Ja?" Er kuschelte sich in die Umarmung. "Ich liebe dich." Fortsetzung folgt...... Kapitel 170: Zu zweit - Jugendfrei ---------------------------------- Hallo! Mal wieder ein doppelter Upload, wegen adult. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel! Wie immer gehören mir die Jungs nicht und ich verdiene nichts damit^^ Zu zweit Takeru fand es auf eine Art sehr schön, dass er den Nachmittag mit Kai bei ihnen zuhause hatte verbringen können. Nicht so schön war die Tatsache, dass sie zwar gemeinsam zuhause gewesen, aber jeder mit seiner eigenen Arbeit beschäftigt waren. Während Kai mal wieder den Job ihres Managers machte und sich um die Hotels auf der kommenden Tour kümmerte, hatte er selbst an den Entwürfen für seine neue Kollektion gearbeitet. Jetzt war er fertig und hatte Lust, etwas mit Kai zu machen. Gut, eigentlich war er nicht fertig, aber die Ideen waren ihm ausgegangen. Die Lust dazu auch. "Kai?" Er war hinter Kai geschlichen, der am PC saß und auf die Tasten schlug, um ihn zu umarmen. "Kleines, ich arbeite." "Sehe ich." Takeru küsste Kais Nacken. "Kannst du morgen weiter machen? Lass uns ausgehen." "Ausgehen?" Kai sah zu ihm hoch. "Du und ich?" "Ja, wer sonst? Wir beide gehen so gut wie nie aus." "Überlege mal, warum nicht." "Wir werden schon nicht erkannt, komm, lass uns essen gehen, ja?" Er zog Kai an der Hand hoch. "Es ist alles eine Frage der Tarnung." Da war er sicher. Sofern sie nicht zu auffällig aussahen, würde niemand auf sie achten. "Tarnung ist nicht gerade dein Spezialgebiet," lachte Kai, ließ sich aber zum Kleiderschrank führen. "Doch. Du ziehst das hier an." Takeru warf seinem Freund eine schwarze Jeans und ein dunkelrotes Hemd zu. "Eher nicht." Kai packte das Hemd zurück. "Das ist von einem PV, ich mag es ziemlich, aber zum Tranen nicht geeignet." "Dann hier, hellblaues Tshirt." Das war auch eine gute Wahl. Und Kai widersprach nicht. "Die Haare kämmst du glatt und du setzt eine von den Fake-Brillen auf. Dann erkennt dich keiner." "Und was ist mit dir?" Kurz überlegte Takeru. "Ich nehme das gelbe Shirt und die weite graue Hose. Bei mir ist eh egal, was ich anziehe - die Leute kennen mich wenn dann sowieso in allen möglichen Sachen." "Stimmt. Darum halte ich ein Essens-Date auch für etwas schlecht," gab Kai zu bedenken. "Wenn man uns sieht-" "Sind wir zwei Kollegen, die was essen gehen." Takeru seufzte. "Ich kann nicht deine Hand in der Öffentlichkeit halten. Ich kann dich nicht immer küssen, wenn ich will. Ich darf niemandem sagen, dass wir uns lieben. Aber mit dir essen gehen kann ich. Sollte uns doch jemand erkennen, sieht er nur zwei Freunde und Kollegen, die was essen gehen." Erst, als die Worte ausgesprochen waren, wurde ihm klar, dass sie verbittert klangen. "Kleines." Kai drückte ihn an sich. "Mach dich fertig. Wir gehen aus." "Aber nicht, dass du jetzt denkst, ich würde bocken wenn nicht." "Blödsinn." Ein kleiner Kuss traf seine Stirn. "Du hast schon Recht - sofern wir nicht im Laden über uns herfallen, besteht kein Grund, warum wir nicht essen gehen dürfen." "Wirklich?" "Wirklich, los, ich will doch meinen süßen Kerl ausführen!" Kai scheuchte ihn ins Badezimmer. Nur ein paar Minuten später hatte Takeru sich umgezogen, die Haare zu einem lockeren Zopf gebunden und die Handtasche in der Hand. "Bin fertig, wir können!" Er bekam keine Antwort. "Kai?" Saß er etwa doch wieder am Computer? Takeru sah nach, fand dort aber nur einen Zettel. "Ich bin vor, da wir ja ein Date haben. Wir treffen uns in dem Laden, den ich dir auf die Rückseite geschrieben habe. Nimm die übernächste Bahn, bis gleich." "Kai, du bist sowas von SÜSS!" Wenn er nicht schon verliebt wäre, jetzt wäre er endgültig verloren an Kai. Aber jetzt musste er Zeit herumbringen, mindestens zehn Minuten, bis er die Bahn nehmen durfte. Entschlossen holte er sein Handy hervor und rief Masato an. "Takeru! Was gibt es denn," meldete sich der Gitarrist. "Ich habe gleich ein Date mit Kai! Ein richtiges Date, verstehst du?" "Ihr wohnt doch zusammen, oder habe ich da was verpasst?" "Das schon, aber wir waren bisher nur einmal aus, also so richtig und Dates hatten wir gar nicht. Und jetzt ist er los und dann fahre ich gleich hinterher und wir treffen uns zum Essen, ist das nicht toll? Mach dir keine Sorgen, sogar ich kann mich zurückhalten wenn es sein muss!" "Hoffen wir es mal!" Masato lachte. "Du bist niedlich, wenn du dich so freust. Viel Spaß dabei!" "Danke!" Er freute sich richtig auf das Treffen, obwohl es gerade mal wenige Minuten her war, dass er Kai gesehen hatte. "Morgen erzähle ich euch, wie es war, ja?" "Ohne Details bitte. Bis morgen!" Nachdem Takeru sich verabschiedet und das Telefonat weggedrückt hatte, machte er sich auf den Weg. Er war erstaunt, dass er wirklich aufgeregt war, wie es sein würde. Dabei sah er Kai doch dauernd, egal ob zuhause oder bei der Arbeit. Dennoch, als er knapp eine halbe Stunde später das kleine Lokal betrat und Kai in einer hinteren Ecke, ein wenig von der Gründeko verdeckt, erspähte, klopfte sein Herz wirklich wie bei einem ersten Date. Er musste sich zusammenreißen, um ihn nicht doch mit einem Kuss zu begrüßen. "Hi!" Takeru setzte sich mit dem Rücken zum Laden hin, Kai gegenüber. "Hi!" Kai lächelte ihn so an, wie es nur Kai konnte - strahlend über das ganze Gesicht. "Ich habe dir einen heißen Kakao bestellt, ist das in Ordnung?" "Lädst du mich denn ein?" "Immer doch! Was willst du essen?" "Hmmmmm..." Takeru warf einen Blick in die Karte. "Es passt nicht dazu, aber das gebackene Gemüse hört sich irre lecker an, finde ich." Lachend schob Kai seine Karte zur Seite. "Das wollte ich mir auch bestellen." "Ehrlich? Wie cool!" Takeru klappte seine Karte in dem Moment zu, in dem eine Kellnerin an ihren Tisch kam und die Getränke, Kakao für ihn, Kaffee für Kai, vor sie stellte. "Habe Sie schon gewählt?" "Ja, zweimal das gebackene Gemüse bitte," bestellte Takeru und sie nortiere es sich. Dann sah sie Takeru noch einmal genauer an. "Entschuldigung, ich dachte nur gerade, dass Sie mir bekannt vorkommen," sagte sie. Kai hielt sich die Hand vor den Mund. Das verbarg sein Grinsen, das, was ihn am ehesten als den Gazette-Drummer verraten würde. "Ich war schon mal hier," log Takeru und verkniff sich, ebenfalls zu grinsen. Seine Grübchen würden ihr sonst noch auf die Sprünge helfen. Zum Glück reichte ihr das scheinbar als Erklärung, denn sie nickte und verschwand von dem Tisch. "Los, sag es schon!" "Es war sowas von klar, dass man dich erkennt," lachte Kai, hielt sich aber leise. "Das verstehe ich nicht, du bist viel bekannter als ich!" "Blödsinn, was das angeht, geben sich unsere Bands nicht mehr viel." Kai nahm einen Schluck Kaffee. "Tatsache ist aber, ich habe kurze, schwarze Haare und sehe auch sonst recht gewöhnlich aus. Du nicht, du fällst auf, Kleines." Takeru wurde rot und wollte seine Verlegenheit mit einem Schluck Kakao überspielen, erreichte aber nur, dass er sich die Zunge verbrannte. Erschrocken wedelte er mit der flachen Hand über der Zunge herum, um sie zu kühlen. "Wasch denn?" Kai sah ihn komisch an, bevor er in Gelächter ausbrach. "Schag schon!" "Als wir das erste Mal was zusammen getrunken haben, ist dir das auch passiert, weißt du noch?" Er musste kurz überlegen, aber dann fiel es ihm auch wieder ein. Damals hatte er sich auch an der Zunge verbrannt gehabt. "Schtimmt, da war wasch. Isch werde nischt schlauer, wasch?" "Da hätte ich nie gedacht, dass du mal mein Mann wirst," flüsterte Kai leise. Takeru sah auf den Ring an seinem Finger, den Kai ihm geschenkt hatte und kühlte seine Zunge mit ein paar flachen Atemzügen, bis er wieder normal sprechen konnte. "Ich auch nicht," gab er leise zu, und warf einen Blick um sie, damit er sicher war, dass sie niemand belauschte. Doch Kai hatte ihren Platz gut gewählt, in der Nische stand kein weiterer Tisch, durch die Pflanzen war der Nächste fast 2 Meter von ihnen entfernt und zu ihrem Glück auch noch unbesetzt. "Wobei ich zugeben muss, ich sage oder denke nie als meinen Mann an dich. Freund ist mir irgendwie trotzdem lieber, ist das schlimm?" "Nein." Kai schüttelte den Kopf. "Vielleicht ist das, weil wir nicht so geheiratet haben wie Aoi und Uruha, aber ich denke auch mehr "Dein Freund". Aber ist doch egal, ob ich nun dein Feund, dein Mann, dein Geliebter oder sonstwas bin, oder?" Bevor Takeru antworten konnte, kam die Kellnerin zurück an ihren Tisch und brachte ihnen ihr Essen. Sie schien nichts von ihrem intimen Thema mitbekommen zu haben. Takeru lächelte ein wenig zu ihr auf, dankte ihr und tat dann, als wollte er sofort mit dem Essen beginnen, um sie schnellst möglich wieder loszuwerden. Kaum, dass sie sich umgedreht hatte, ließ er seine Stäbchen aber wieder fallen und ging noch einmal sicher, dass niemand in Hörweite war, bevor er sich über den Tisch beugte um Kai seine Antwort zuzuflüstern. "Das ist wirklich egal. Wichtig ist mir nur, dass du MEINER bist." Es nervte ihn, dass er so sehr flüstern musste und sich fast schon paranoid umdrehte. Aber das war nun mal der Preis, den er für sein Date zahlen musste. "Ich bin deiner, das weißt du?" "Ich weiß." Kai nickte. "Lass uns essen, bevor es kalt wird." "Genau!" Und wenn er Kais Hand nicht halten konnte, dann füßelte er halt mit ihm. "Du kannst duschen, ich übernehme hier," sagte Uruha, als er im Bademantel das Kinderzimmer betrat. Aoi drehte sich, Cassis auf dem Arm, zu ihm um. "Bin fast fertig, Reila schläft schon, nur die Kleine hier will noch nicht so ganz." "Gib sie mal her, mal sehen, ob ich Erfolg habe." Uruha nahm Cassis vorsichtig aus seinen Armen und schaukelte sie leicht hin und her. "Geh schon, ich habe dir Badewasser angemacht." "Du bist ein Schatz," lächelte er und küsste Uruha sanft. Dann drückte er ihrer Tochter einen Kuss auf das weiche Haar. "Schlaf gut, kleine Maus." Aoi sah noch kurz über die Schulter zurück, bevor er das Zimmer verließ. Es war ein schöner Anblick, wie Uruha an dem Bett der Zwillinge stand und Cassis leicht in den Schlaf schaukelte. Aber er war müde, die Probe heute war anstrengend gewesen und Kai machte einen riesigen Aufstand zur Zeit. Dazu kam, dass sie Bewerbungen von Kindermädchen für einen PSC-Kindergarten gesichtet hatten. Obwohl in der Anzeige nicht gestanden hatte, dass es sich um die PSC handelte, hatten sich bisher nur Leute gemeldet, denen er keine Eintagsfliege, geschweige denn seine Kinder anvertraut hätte. Seufzend stellte er sich unter die Dusche und genoss einen Moment das Gefühl des Wassers auf seinen verspannten Schultern. Babys tragen und Gitarre spielen im Wechsel tat ihnen nicht gut. Da die Wanne ihm aber noch ein wenig verlockender erschien und langsam voll lief, beeilte er sich damit, sich zu waschen. Der Übergang von Dusche zu Wanne erfolgte so schnell wie möglich. Aoi ließ sich genussvoll bis zum Kinn in das warme Wasser sinken, schob den Schaum nur ein wenig zur Seite. Es roch nach Erdbeeren und Schokolade, ein wenig süß und gleichzeitig verführerisch. Gerade, als er sich so richtig wohl fühlte und die Augen geschlossen hatte, spürte er einen kühlen Luftzug im Nacken. Die Tür war geöffnet worden und das konnte nur eines heißen. "Uruha?" Er drehte sich ein wenig zur Tür. Uruha lächelte ihn an, während er das Babyfon abstellte. Dann zündete er eine Kerze an, bevor er das Licht löschte. "Sie schlafen beide, keine Sorge." "Was hast du vor?" Was es auch war, es gefiel Aoi schon sehr gut. Lächelnd öffnete Uruha eine Schranktür. Als er sich umdrehte, hielt er zwei gefüllte Sektgläser in den Händen. "Ich habe da schon mal was vorbereitet. Halt mal kurz, ja?" Aoi nahm ihm die Gläser ab. Im Halbdunkel sah er dann zu, wie Uruha den Bademantel von seinen Schultern auf den Boden fallen ließ, bis er nackt vor der Wanne stand. Auch, wenn das nichts war, was Aoi nicht schon gesehen hätte, freute ihn der Anblick immer wieder aufs Neue. Uruha stieg zu ihm in die Wanne, setzt sich ihm gegenüber und nahm ihm ein Glas wieder ab. Dann stieß er seines gegen Aois. "Auf einen schönen Abend," sagte er. Aoi trank einen Schluck, sah Uruha dabei in die Augen. "Der Abend ist doch schon schön." "Er wird noch besser werden," versprach Uruha. Das zu glauben fiel Aoi nicht schwer. Er lehnte sich wieder in der Wanne zurück, streckte die Beine um Uruha herum aus und trank noch ein wenig Sekt. Auch Uruha ließ seinen Blick nicht los während er trank. Eine Weile sagte keiner etwas, dann stellte Uruha sein Glas zur Seite, um mit beiden Händen nach Aois linkem Bein zu greifen. Er hob es ein wenig an, bis der Fuß aus dem Wasser ragte, dann begann er, diesen sanft zu massieren. Genießend legte Aoi dem Kopf in den Nacken. Uruha hatte das oft getan, aber er schwanger gewesen war. Damals war es in erster Linie eine Wohltat für seine geplagten Füße gewesen, jetzt hatte es etwas Erotisches, das ihm damals meist gefehlt hatte. Während Uruha seine Fußsohle mit den Fingern knetete und dabei immer höher wanderte, bis er auch den Knöchel berührte, streichelte Aoi mit dem rechten Fuß langsam an Uruhas Seite auf und ab. Hin und wieder trank er einen Schluck von dem Sekt. Nach einer Weile hob Uruha Aois Fuß ganz aus dem Wasser und beugte sich darüber. Er hauchte sanfte Küsse auf die nasse Haut. "Hmmm, seit wann magst du sowas?" "Du weißt doch," Uruha unterbrach sich, um Aois Knöchel zu küssen. "Bei dir mag ich einfach alles. Von Kopf bis Fuß." Wie zum Beweiß küsste er sich langsam Aois Schienenbein hinauf, nur um das Bein ins Wasser sinken zu lassen, als er kurz vor dem Knie angekommen war. Statt dessen richtete er sich ein wenig auf, beugte sich dann vor. Der Länge nach schmiegte er sich an Aoi. Aoi schloss die Arme um Uruha und küsste ihn. Die Lippen schmeckten köstlich, so weich und sanft. Er streichelte Uruhas Rücken, spielte ein wenig mit dessen feuchten Haaren. Uruha hielt sich mit einer Hand davon ab, mit vollem Gewicht auf Aoi zum Liegen zu kommen, doch mit der anderen Hand streichelte er über Aois Brust, berührte sanft dessen Brustwarzen. Nach und nach breitete sich die Lust in Aoi aus. Er wusste nicht, wie lange sie so verschlungen dort gelegen hatten und gegenseitig den Geschmack des anderen gekostet hatten, doch nach einer Weile bemerkte er, dass das Wasser sich abzukühlen begann. "Wir sollten das Zimmer wechseln," flüsterte er. Aoi spürte, dass nicht nur er Lust hatte. "Gut." Uruha verließ die Wanne, um Aoi dann die Hand zu reichen als dieser heraus stieg. Sofort zog Uruha ihn in eine Umarmung, die in einem Kuss endete. Doch Aoi fröstelte leicht durch die nasse Haut. Er angelte nach einem Handtuch, um sich darin einzuwickeln, doch Uruha nahm es ihm aus der Hand. Er legte es um Aois Rücken, zog ihn damit zu sich und wickelte sie für einen Moment beide hinein. Aoi wurde so eng an Uruha gepresst, dass er glaubte, dessen Herzschlag an seiner Brust fühlen zu können. Wieder küsste er seinen Mann tief. Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich gut schmecken? Sein Körper trocknete entweder an der Luft, oder er hatte sich bereits so aufgeheitzt, dass das Wasser schlicht verdampfte. Kalt war ihm nicht mehr, als Uruha das Handtuch fallen ließ. Im Vorbeigehen löschte Uruha noch die Kerze und griff nach dem Babyfon, bevor er Aoi in ihr Schlafzimmer führte. Überrascht blieb Aoi in der Tür stehen. "Wann hast du das gemacht?" "Du bist berechenbar," lächelte Uruha. "Wenn man dich mit einem Bad lockt, kannst du nicht widerstehen und ich hatte Zeit, die Kerzen anzumachen." Aois Blick wanderte über die vielen kleinen Teelichter, die das Zimmer in warmes Licht hüllten. Er musste lächeln. Wer sagte denn, dass die Romantik als Eltern flöten ging? "Kannst du hier widerstehen?" Mit einem leichten Hüftschwung, den Aoi an Uruha sonst nur von der Bühne kannte, ging dieser an ihm vorbei um sich auf das Bett niederzulassen. Dort lockte er Aoi mit einem Finger zu sich. "Komm her." "Wie sollte ich widerstehen?" Willig ließ Aoi sich von Uruha auf das Bett und in dessen Arme ziehen. Weitere Küssen folgten. Er nippte an Uruhas vollen Lippen, fuhr sie mit der Zunge entlang, bevor er hinter sie tauchte und von Uruhas Zunge willkommen geheißen wurde. Es störte ihn nicht, dass er unter Uruha lag, im Gegenteil, er mochte es, den anderen Körper auf seinem zu spüren. "Dreh dich um, bitte," flüsterte Uruha, nun langsam seinen Hals küssend. "Hast du es mit einem Mal eilig?" Wenn es nach ihm ging, könnten sie noch Stunden genauso weiter machen, auch, wenn seine Lust sich bereits deutlich bemerkbar machte. "Im Gegenteil." Vor Aois Augen tauchte eine Flasche Massageöl auf. "Ich will dich ein wenig verwöhnen." "Hört sich sehr gut an," lächelte Aoi. "Aber auf dem Bauch liegen könnte unangenehm werden." Uruhas Blick folgte seinem nach unten, dann grinste der Größere. "Nimm ein Kissen unter den Bauch, dann geht das." Aoi grinste ebenfalls und angelte nach einem Kissen. Als er es sich darauf bequem gemacht hatte, spürte er Uruhas Körper auf seinen Oberschenkeln. Warmes Öl tropfte ihm auf den Rücken, dann machten sich Uruhas Hände daran, es zu verteilen. Er knetete Aois Muskeln kräftig, aber nicht schmerzhaft. Zwischendurch folgten immer wieder kurze Phasen, in denen er Aoi nur streichelte und kleine Küsse in dessen Nacken hauchte. Wenn er sich dazu über Aoi beugte, spürte dieser, dass Uruha erregt war. Jedesmal regneten kleine Schauer durch seinen Körper und seine eigene Lust auf Uruha wuchs an. Hin und wieder entwich Aoi ein Keuchen oder Seufzen. Es war ein wenig eine süße Qual, Uruha so nah zu spüren ohne das Erlösung in Sicht war. Das musste anders werden, beschloss er gerade, als Uruha dazu überging, sich auf seinen Rücken zu legen und das Öl mit seinem Körper weiter auf Aoi zu verteilte. Kurz genoss er es, dann drehte er sich unter ihm um. "Ich will mehr von dir," flüsterte er. Uruhas Brust und Bauch waren etwas glitschig vom Öl, was sich ungewohnt, aber gut anfühlte. Ihm kam eine Idee. "Ich auch," gab Uruha zu. Sein Blick folgte Aois Hand, die nun die Flasche mit dem Öl hielt. Er ließ eine großzügige Menge zwischen sie laufen. "So sauen wir die Laken ein." "Werden wir das nicht eh gleich tun?", gab Aoi zurück und ließ die Flasche fallen. Er zog Uruha an sich, streichelte mit öligen Händen über dessen Rücken und genoss das Gefühl, wie sich Uruhas Körper bei jeder kleinsten Bewegung an seinem rieb. "Stimmt." Uruhas Stimme klang belegt, ein eindeutiges Zeichen für seine Lust. Wie auch das, was Aoi unten an sich spürte. ~~~ Mit heftig klopfendem Herzen ließ Aoi langsam seinen Kopf zurück in die Kissen fallen. Wann hatte er ihn eingentlich gehoben? Seine Arme und Beine waren um Uruha geschlungen, der ihn seinerseits fest im Arm hielt. Die schönen Augen seines Mannes waren geschlossen, seine Stirn verschwitzt. Träge streichelte Aoi über Uruhas Rücken. "Ich roll mich gleich zur Seite," murmelte Uruha. "Bleib ruhig so, ich mag das Gefühl." Aoi küsste Uruha langsam. "Das ist schön." "Ja. Das ist es. Aoi?" "Ja?" Er kuschelte sich in die Umarmung. "Ich liebe dich." Fortsetzung folgt...... Kapitel 171: Vom Glück mit der Band ----------------------------------- Hallo! Diesmal ging es ziemlich schnell, aber auch nur, weil ich beide Szenen schon ziemlich lange im Kopf habe - eine seit über einem Jahr ^^ Wie immer sind die Charaktere nicht auf meinem Mist gewachsen - sie gehören sich selbst, müssen aber damit leben, wie ich sie schreibe. Vom Glück mit der Band Shin war pünktlich dran, aber das war bei ihm aber nicht so ungewöhnlich. Gut, pünktlich lag im Auge des Betrachters - er war zu Probebeginn da. Und die konnte nun mal erst anfangen, wenn der Sänger da war. So kam er eigentlich nie zu spät. Fand er zumindest. Heute waren seine Chancen aber wirklich nicht schlecht, nicht als Letzter da zu sein. Er hatte Ko-kis Auto aus der Straßenbahn entdecken können und so wie es aussah, würde ihr Drummer noch ein wenig mit den tokyoter Straßen beschäftigt sein. Der Erste war er aber auch nicht, er konnte Renos Stimme hören. "Ach, aber bei dem Körper kann er von mir aus ruhig Drogen nehmen." "Stimmt, mit solchen Muskeln verzeiht man das." Die Stimme gehörte Nao, also nicht IVs Nao, sondern Renos Nao. Shin lief es bei den Worten eiskalt den Rücken runter. Er schnappte nach Luft und stieß die Tür auf. Nao lag seelenruhig mit dem Kopf in Renos Schoß, der ihr Thema auch nicht wirklich bedenklich fand. Shin sah das anders. "IV nimmt Drogen? Und euch ist egal, weil er HEISS ist? Spinnt ihr?" Ihr Krümel, ihr Baby, und Drogen! Himmel, das hätte Shin niemals vermutet. "Schwachsinn!" Reno lachte. "Doch nicht IV!" "Wer denn dann?" Drogen fand Shin bei niemandem gut. Allerdings beruhigte ihn die Tatsache, dass IV keine nahm. "Maximilian," antwortete Nao und Reno biss sich auf den Handknöchel, als wollte er sein Lachen ersticken. Die hatten ja Humor! Auch wenn Shin keine Ahnung hatte, wer das war, es war immer noch nicht lustig. "Wer?" "Die Latino-Sahneschnitt," lautete Naos Erklärung. In Shins Hirn ratterte es. Bei der Putzkolone war ein Latino bei, aber er war sich zum einen sicher, dass er Juan hieß und wenn Nao und Reno den als Sahneschnitte bezeichneten wusste er auch nicht mehr. Vielleicht hatte er Muskeln, aber dann unter dem Bierbauch. "Und das ist?" "Alles was zählt." "Was zählt?" Seine Verwirrung stieg weiter. "Na, "Alles was zählt" eben." "Nao! Wer zur Hölle nimmt Drogen und was zählt?" Ihm platze der Kragen. "Sag ich doch, Maximilian. Was hast du eigentlich?" Verwirrt sah Nao ihn an. In dem Moment konnte Reno sich nicht mehr halten vor Lachen. Shin mochte es gar nicht, wenn man über ihn lachte. Erst Recht nicht, wenn das Thema so ernst war. "Meine Güte, Shin!" Reno wischte sich Lachtränen aus den Augen. "Der Typ ist nicht echt, ein Charakter aus einer deutschen Seifenoper und die heißt "Alles was zählt", darüber haben wir gesprochen!" "Was dachtest du denn?" Nao musterte ihn. "Seifenoper?" "Ja. Die ist gut." "Aus Deutschland?" "Ja, unsere sind doch immer nur das Selbe," erklärte Reno. "Wusstet du, dass man im Internet alles mit allen Untertiteln findet?" Shin wusste nicht, was er bekloppter fand - dass die zwei sich völlig ernsthaft über eine Seifenoper unterhalten konnten, dass sie zu Seifenopern aus dem Ausland übergegangen waren oder dass es wirklich Menschen gab, die sich die Mühe machten, diese auch noch mit Untertiteln zu versehen. "Ich wünschte, ich würde rauchen," meinte er nur. "Komisch, die meisten wollen aufhören." Verständnisslos schüttelte Nao den Kopf. "Na gut, ich muss los. Bye!" Er drückte Reno einen Kuss auf die Wange und winkte Shin zu. Ein wenig erschöpft setzte Shin sich auf das Sofa. "Notfall?" Reno schob ihm seine Packung Zigaretten zu. "Notfall," bestätigte Shin. "Wenn das mit euch gut läuft, werde ich noch Kettenraucher. Ehrlich, wie hälst du ihn aus?" Er zündete sich eine Zigarette an, gab dann Reno Feuer. "Ich rauche. Und ich liebe ihn," grinste Reno. "Oh, was stresst dich denn?" Ryoga kam, gemeinsam mit IV, herein. "Sein Lover." Shin deutete auf Reno. "Der ist so... schusselig?" "Das trifft es ziemlich genau," gab Reno ihm Recht. "Aber er ist schon ziemlich niedlich, gib es zu." "Wie ein Welpe, stimmt." Shin lachte. "Wie schön, dass wir jetzt alle glücklich vergeben sind, findet ihr nicht auch? Wir sind jetzt ein Jahr hier und es hat sich so viel für uns geändert, nicht nur beruflich, auch privat und wir sind alle glücklich, oder?" IV strahlte in die Runde. "Da hatte wer sehr guten Sex heute Nacht," vermutete Ryoga. "Stimmt," grinste IV. "Morgen Jungs! Und sagt mir, dass nicht gerade Ryoga und IV über Sex reden." Ko-ki kam als Letzter zu ihnen und ließ seinen Rucksack genervt auf den Boden fallen, bevor er ungefragt eine Zigarette bei Reno klaute. "Morgen Ko-ki!" IV drückte ihn. "Doch, tue ich, denn ich habe jetzt welchen und er ist so unglaublich toll, dass ich es noch gar nicht fassen kann, nachher erzähle ich dir genau, wie Nao..." "IV, Stopp!" Shin wollte das nicht hören. "Too much information, Krümel!" "Ups." IV errötete leicht. "Ko-ki, alles okay bei dir? Du wirkst so genervt." "Der Verkehr hat mich fertig gemacht." Für den Bruchteil einer Sekunde hielt Shin die Luft an. Dann musste er doch lachen. Ko-ki stimmte, gemeinsam mit dem Rest der Band, ein. "Okay, das war blöd gesagt, ich gebe es zu." "Wenn du Stress mit Shinpei hast, sagst du uns das doch, oder?" Ryoga sah ihren Drummer besorgt an. Shin fragte sich, wie Ryoga auf den Gedanken gekommen war. "Ich habe keine Stress mit Shinpei. Es läuft wunderbar." Grinsend setzte Ko-ki sich in einen Sessel. "Und selbst wenn nicht - nehmt es mir nicht übel, aber ihr seid die Letzten in der Firma, von denen ich Beziehungstipps brauchen kann." "Wieso nicht?" Shin zog an seiner Zigarette. War doch nett, hin und wieder eine zu klauen. "Ich liebe euch und freue mich, dass ihr alle so zufrieden seid mit euren Beziehungen, aber seid ehrlich, Leute - ihr seid was das angeht ziemliche Katastrophen." Ko-ki deutete auf Shin. "Du bist mit einem Kerl zusammen, mit dem du dich dauernd streitest. Reno hat seit Monaten einen Eitertanz mit Nao hingelegt. IV ist der verliebteste Kerl den ich kenne, aber sei ehrlich, du hast Null Ahnung." "Stimmt." IV nickte. Shin grinste leicht, denn leider hatte Ko-ki auch in seinem Fall Recht. "Und Ryoga, wenn du einen Anzug tragen würdest, ich würde mein Drumset darauf verwetten, dass sich diesen Barney-Typen aus "How I met Your mother" eine deiner One-Night-Stands nach der Nummer mit dir ausgedacht hat." Wenn Shin etwas im Mund gehabt hätte, hätte er sich unter Garantie vor lachen daran verschluckt. "Hey!" Ryoga drückte den Rücken durch, dann zuckte er die Schultern. "Okay, ist irgendwie wahr. Nur bin ich wirklich ein Promi." "Warst du vor drei Jahren aber noch nicht, und da hast du das auch schon erzählt," zog Reno ihn auf. Kurz fragte Shin sich, ob die Idee, mit diesen Jungs zusammen zu arbeiten, die beste Idee seines Lebens gewesen war, oder die schlechteste. Dann drückte IV sich kurz an ihn, ohne besonderen Grund. Es war die beste Idee, eindeutig. Ungeduldig trommelte Ruki mit den Fingern auf die Tischplatte vor sich. Seit über zwei Stunden hing Kai nun in einer Besprechung für ihre Wintertour fest. Die Zeit hatte er genutzt, um ungefähr dreimal mit dem Welpen Koron in den Hof zu gehen. Nicht, dass der kleine Kerl so oft raus gemusst hätte. Noch herrschte Rauchverbot in ihren Räumen. Er machte drei Kreuze, wenn der Kindergarten erst eröffnet war. "Du hast doch erst vor zehn Minuten geraucht, kannst du mit dem Trommeln aufhören?" Aoi schaukelte Reila im Arm ein wenig hin und her. "Denk nicht, du wärest der Einzige hier, der jetzt gerne würde." "Wie hast du die Schwangerschaft nur ohne Kippen überstanden?" Das fragte Ruki sich immer noch. Aoi rauchte wieder wie früher, seit die Zwillinge auf der Welt waren. "Ich hab hin und wieder an deinen Haaren geschnuppert, das hat ganz gut überbrückt," gab Aoi zurück. Bevor Ruki zu einer Antwort ansetzen konnte, ergriff Reita das Wort. "Nicht streiten, Kinder. Alles wird gut, ja?" Der hatte gut reden. "Komm, gib mir Reila," sagte Uruha und nahm Aoi das Baby aus dem Arm. "Dann kannst du eine rauchen gehen." "Danke, Schatzi." Aoi stand auf. "Sie sind sehr meckerig zur Zeit," erklärte Uruha, während Aoi nach seinen Zigaretten suchte. Ruki war versucht, mit ihm raus zu gehen. Koron brauchte sicher auch etwas Auslauf. "Die Babys?" Reita sah zu Cassis, die friedlich schlief. "Die auch," grinste Uruha. "Sei froh, dass du ein Baby im Arm hast, sonst würde ich dich jetzt bewerfen." Ruki schenkte ihm statt dessen einen Todesblick, den Uruha aber nur mit einem Luftkuss kommentierte. "Bin gleich zurück!" Aoi riss die Tür auf, nur um gegen Kai zu laufen. Soviel zu Rukis Idee, noch schnell vor die Tür zu gehen. "Warte, und setz dich." Kai stellte eine kleine Einkaufstüte auf den Tisch. Der hatte Nerven, ging shoppen und ließ sie hier warten. "Und, was kam raus?" Uruha stellte fest, dass Reila nun auch schlief und legte sie zu ihrer Schwester in das Bettchen. "Setzt euch." Kais Grinsen war deutlich zu sehen. Zumindest konnte Ruki daran ablesen, dass die Sitzung wohl gut verlaufen war. Immer noch kein Grund, erst noch lustig einkaufen zu gehen. "Rück raus," forderte Ruki. Persönlich hatte er keine Lust, hier noch lange ohne Ergebniss rumzuhängen. "Gern." Kai machte es sich in aller Seelenruhe gemütlich, wartete, bis alle saßen und setzte ein noch breiteres Grinsen auf. Irgendwas war im Busch, dass konnte Ruki praktisch riechen. Konnte aber auch sein, dass nur Reitas 96-Stunden-Deo versagt hatte. Dann sah Kai Aoi fest an. "Erinnerst du dich noch, was du nach unserem ersten gemeinsamen Auftritt gesagt hast?" "Nach der vierten Runde Tequilla nicht," gab Aoi zu, währen Ruki sich fragte, was ein Abend von vor neun Jahren hier zu suchen hatte. Kai sollte zum Punkt kommen. "Ich meine das, was du geschworen hast," versuchte Kai ihm auf die Sprünge zu helfen. "In deiner Hide-Fanboy-Phase." Es war still im Raum. Ruki hatten den Eindruck, kleine Rädchen in Aois Kopf rattern zu hören. Ziemlich langsam allerdings. Bei Uruha ratterte es schneller. "Die Nummer mit den Haaren?" "Ach das!" Ruki lachte auf. Ja, an den Schwur konnte er sich sehr gut erinnern. Sie hatten Aoi lange damit aufgezogen. "Ich hielt es damals für eine gute Idee, mir die Haare pink zu färben." Aoi zuckte die Schultern. "Habe es ja nicht gemacht, also hört auf, mich damit zu ärgern." "Es war ja auch an eine Bedingung geknüpft," lachte Reita. Auch Ruki konnte sich noch gut an Aois Schwur erinnern. Fast schon feierlich, soweit er betrunken feierlich sprechen konnte, hatte er geschworen, würden sie es bis zum Tokyo Dome schaffen, würde er sich zu Ehren Hides die Haare pink färben. Ruki riss die Augen auf. "Stimmt." Kai schob die Einkauftüte zu Aoi. Wenn das wahr war... Rukis Herz schlug schneller, während Aoi die Tüte öffnete. Seine Hände wurden schwitzig. "Sehr lustig, Kai." Aoi zog ein Gesicht und holte eine Dose pinke Haartönung hervor. "Ihr wolltet mich nicht mehr damit ärgern." "Das mache ich doch gar nicht. Ich glaube nur, du brauchst das bald." Entgegen der Nichtraucherregelung zündete Ruki sich eine Zigarette an. Die brauchte er jetzt. Ungläubig tauschte er einen Blick mit Reita. Dessen Augen waren so groß, wie er seine eigenen einschätzte. Reita griff nach seiner Hand. "Oh mein Gott, Kai, versuchst du...," Reita unterbrach sich schluckend, "... versuchst du uns das zu sagen, was ich denke?" Das konnte einfach nicht wahr sein. Sein Traum, ihr Traum... "Was denn?" Verwirrt sah Aoi in die Runde. Uruhas Gesicht war leichenblass, aber seine Augen leuchteten. "Ihr benehmt euch, als wenn was besonderes wäre, dabei schenkt Kai mir nur pinke Haar- OH MEIN GOTT!" Der Groschen war offenbar auch bei Aoi gefallen. "Kai, sag es! Ernsthaft?" "Ernsthaft." Kai holte tief Luft. "Wir beenden unsere nächste Tour im Tokyo Dome." Kalter Schweiß brach auf Rukis Rücken aus. Sein Puls ging noch weiter in die Höhe. Es war wahr. Sie würden auf der unglaublichsten Bühne im Land spielen. Sie! Die vor so wenigen Leuten angefangen hatte. "Ich kann das nicht fassen." Seine Stimme hörte sich seltsam an. Belegt. Dann merkte er, dass ihm die Tränen in die Augen geschossen waren. Ruki wischte sich über das Gesicht, aber das machte es nur schlimmer. "Tokyo Dome," murmelte Uruha. Dann sprang er auf, schlug die Hand vor den Mund und verließ fluchtartig den Raum. "Entweder, jetzt ist er schwanger, oder das schlimmste Lampenfieber aller Zeiten schlägt wieder zu," grinste Kai. "Okay, wieder gut, falscher Alarm." Uruha, noch immer weiß im Gesicht, kam wieder rein. Langsam setzte er sich. "Ehrlich Kai, Tokyo Dome?" "Ehrlich, ernsthaft und wirklich, ohne Scheiß. Wir spielen unser Final im Tokyo Dome." Kais Grinsen wurde noch eine Spur strahlender als sonst. "Das ist der Hammer!" Aoi sprang auf und küsste Uruha überschwänglich. "Tokyo Dome!" Ruki drehte sich zu Reita, er spürte, wie sein Mund auf und zu ging, aber sagen konnte er nichts. Diese Bühne war sein Traum gewesen, seit sie mit der Band begonnen hatten. Aber bis vor wenigen Minuten hatte er nicht geglaubt, dass es wirklich dazu kommen würde. Reita schloss ihn in die Arme. "Ich weiß," sagte Reita, dann küsste er ihn. "Ich kann es auch nicht fassen!" "Das ist unglaublich! Der Tokyo Dome!" Ruki zog Reitas Mund wieder an seinen. Sie würden dort auf der Bühne stehen. Ihm liefen die Tränen jetzt wirklich über das Gesicht, doch als er sich kurz von Reita lößt, sah er, dass er nicht allein damit war. Auch Reita hatte feuchte Augen. "Oh, kommt schon her!" Kai drückte ihn und Reita mit einem Arm an sich, den anderen streckte er nach Aoi und Uruha aus. Ruki holte tief Luft und kniff sich selbst in dem Oberschenkel. Nein, es war kein Traum. Fortsetzung folgt..... Anmerkungen: Den Beginn habt ihr meiner seifenopern-süchtigen Oma zu verdanken. Vor Wochen musste ich zu ihr rauf, als besagte Serie lief und dieser Typ sich gerade Drogen reinzog. O-Ton meiner Oma: "Aber der sieht zumindest GUT aus!" Ansichtssache XD Aber mit der Aussage musste ich was machen ^^ Was Aoi und die pinke Haarfarbe angeht - ich hab mal irgendwo von irgendwem gehört, er habe irgendwann mal gemeint, wenn sie im Tokyo Dome spielen, färbt er sich für Hide die Haare pink. Ich hab keine Ahnung mehr wer mir das erzählt hat, wo die Quelle war und entsprechend, ob es stimmt oder nicht. Ist mir auch egal, für die Szene wollte ich das so nutzen. Ich weiß nicht, ob ich diesen Monat noch ein Kapitel schaffe - werde noch bei Lm.C in Bochum und dann auf dem Japantag sein, beide Events verlängern sich für mich aber, da ich jeweils ein paar Tage bei Freunden verbringen werde. Wenn mich also wer von euch bei den Events sieht und "Hallo!" sagen will - einfach anquatschen, ich freu mich immer. Beim Konzert werd ich zivil-bunt sein, auf dem Japantag in meinem "Before I decay"-Uruha-Cos. LG, Ruha_Chan Kapitel 172: Lernen ------------------- Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat. Mein Laptop hatte sich in eine Urlaubsreise nach Spanien gebucht und mich eine Weile allein gelassen (Übersetzung: er war kaputt und in der Werkstatt) und danach hatte ich ein paar Tage keine Idee, wie ich das hier schreiben soll. Und einmal gehört nicht alles mir - Ich darf und dafür danken, dass sie den ersten Teil hiervon so wunderbar zusammen gesponnen haben und mir erlaubten, es in der FF zu benutzen. Trotzdem gehören alle hier handelnden Charas sich selbst und es sollte mich sehr wundern, wenn auch nur ein Wort wahr ist. Obwohl... Lernen Ruki gab ja zu, dass sie am Abend bei ihrer kleinen "Wir dürfen im Tokyo Dome spielen"-Feier alle ein wenig über den Durst getrunken hatten, aber er war sich sicher nicht wirklich betrunken gewesen zu sein. Warum er dann mit geschlossenen Augen das Gefühl hatte, als würde sich sein Bett bewegen, war ihm unklar. Murrend öffnete er die Augen. "Na, ist die Schlafmütze endlich wach?" Kai drehte sich nicht mal auf dem Fahrersitz um. Wie, Fahrersitz? Wieso waren sie in einem Van? "Was ist denn passiert?" Ruki rieb sich das Gesicht, in der Hoffnung davon klar zu werden. "Wir sind in Amerika," informierte Reita ihn seelenruhig. "WAS?" Ruki starrte aus dem Fenster. Wo auch immer sie gerade wirklich waren - Tokyo war es nicht. Es sei denn, sie befanden sich in einem Viertel, in dem nichts war. Buchstäblich nichts. Keine Häuser, keine Autos, keine Menschen. Nur braune Erde, ein paar Büsche und diese staubige, schnurgerade Landstraße. Nein, er war sehr sicher, dass sie nicht in Tokyo waren. "Wollt ihr mich verarschen?" Aufgebracht sah er zu ihren beiden Gitarristen hinter sich, die fröhlich kicherten. "Nö," antwortete Uruha. "Wir sind heute Nacht mit dir rüber gefolgen. Die Gelegenheit war günstig, du warst so schön weggetreten." "Und warum zur Hölle?" Das ergab keinen Sinn, überhaupt keinen. "Weil du so schlecht englisch sprichst," erklärte Kai. "Es ist so schlimm, wir haben Mails von Fans bekommen, die erst als sie ins Booklet schauten, merkten, dass der Text von Agony komplett auf englisch ist." "Das muss wirklich besser werden," bestätigte Aoi. "Musst du gerade sagen! Dich versteht man auch nicht!" "Hey, ICH kann mir immerhin gegrilltes Hühnchen bestellen." "Mehr aber auch nicht!" Seine Band war wahnsinnig. Ihn einfach so zu entführen. Warum arbeitete er noch mal mit diesen Knalltüten? "Die Sache läuft so," begann Kai und hielt den Wagen an. "Du kommst zu diesem Ort hier. Reita?" Reita reichte Ruki einen mit Schriftzeichen beschriebenen Zettel. "Allein. Von uns bekommst du Geld und Wasser, damit du uns hier nicht verdurstest." Ruki warf einen Blick auf den Zettel. "Und das soll mein Englisch verbessern? Leute, Englisch war mein bestes Fach in der Schule!" "Du warst auch verdammt schlecht in der Schule," erinnerte Reita ihn. "Ach, und ich werde besser, wenn ich durch die Pampa da hin laufe und ihr mich da wieder einsammelt oder wie?" "Nein." Kai schüttelte den Kopf. "Wir sammeln dich da nicht ein. Dort bekommst du nur neues Geld und das nächste Ziel mitgeteilt. Mündlich. Auf Englisch. Und so wirst du besser in der Sprache." "Ihr habt den Verstand verloren, oder?" "Wir sind völlig klar." Uruha reichte ihm einen Rucksack. Noch immer nicht ganz fassend, was seine Kollegen hier mit ihm machten, nahm Ruki ihn an. "Und nun los mit dir!" Die Tür, an der er gelehnt hatte, ging hinter ihm auf und als Reita ihm einen nicht wirklich sanften Schubs gab, fiel er rückwärts auf die Straße. "Hey!" Zu spät, die Tür war bereits wieder zu und der Motor lief. Ruki konnte gar nicht so schnell aufstehen, wie das Auto auch schon wieder in Bewegung war. Er rappelte sich auf und für eine Sekunde schwankte er zwischen Weinen, Lachen und Wutanfall. Gerade, als er sich für den Wutanfall entscheiden hatte, legte Kai den Rückwärtsgang ein. Vor ihm kam der Van wieder zum Stehen. Gut, dann musste er sie nur halb dafür töten, ihm so einen Schrecken eingejagt zu haben. Reita ließ das Fenster runter. Die Tür jedoch war verriegelt, wie Ruki feststellen musste. "Hier, die haben wir vergessen." Reita ließ ein Paar Wanderstiefel auf den Boden fallen. "Damit läuft es sich besser." Kai gab erneut Gas und Ruki konnte gerade noch einen Sprung nach hinten machen um zu verhindern, dass er ihm über die Füße fuhr. "Ihr... ihr Drecksäcke!" Ruki saß plötzlich senkrecht im Bett. "Was? Was ist los?" Reita schaltete neben ihm das Licht an. Ein Traum, wurde Ruki klar. "Wir müssen einen Englischkurs machen damit ihr mich nicht in der Wüste aussetzt und es nur noch gegrilltes Hühnchen zu essen gibt," informierte Ruki seinen Freund. "Was immer du sagst, aber nicht jetzt, ja? Es ist vier Uhr morgens." Reita nickte nur und drehte sich brummend wieder auf die Seite. "Können wir weiter schlafen?" "Ja, aber versprich mir, dass wir den Kurs machen, wir müssen was unternehmen." "Das sag ich schon seit Jahren, dein Englisch stinkt zum Himmel." "Findest du wirklich?" Gut, er war nicht der Beste mit der Sprache, aber so schlimm konnte es doch nicht sein, oder doch? "Ruki, ich bitte dich! "I will walk together"? Zusammen mit was oder wem denn? Und was zur Hölle soll eigentlich "Reckless driving cucumber" bedeuten?" "Das... naja... ich wollte damit halt ausdrücken..." "Lassen wir das besser. Ich bin nur froh, dass du es endlich kapiert hast. An deiner Aussprache müssen wir auch echt was machen. Ausländische Fans stellen oft erst beim Textlesen fest, dass es Englisch ist." "Echt?" Ruki zog eine AUgenbraue hoch. Das hatte Kai in seinem Traum auch gesagt. "Ja, schau hin und wieder mal in die Fanmails." "Hm." Brummte Ruki und kuschelte sich an Reita. Das würde er sicher machen. Zumindest wenn er nach dem Kurs mehr als "I love your voice" verstand. Aber er würde den Teufel tun und Reita Recht geben. Erledigt reckte Yooh sich auf dem Futon und zog die Decke ein wenig über sich und Yuji. "Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich gemacht hast," grinste er. Er war noch nicht mal wirklich zuhause gewesen - Yuji hatte ihn erwartet, in sein Auto gepackt und war mit ihm zu ihrer neuen Wohnung gefahren. Dort hatte er ihn kurz vor der Tür auf seine Arme genommen und wie versprochen über die Schwelle getragen. Auch die zweite Hälfte des Versprechens hatte er eingelöst, darum lagen sie jetzt auch nackt auf einem Futon, der mitten im Flur der noch leeren Wohnung ausgebreitet war. "Habe ich dir doch versprochen, oder?" Yuji küsste ihn. "Ich bin froh, dass du wieder da bist. Weißt du, ich habe dich vermisst." "Ich dich auch." Aber es war ungewohnt, jemanden an seiner Seite zu haben. "Wie war die Tour? Erzähl schon! Ist sicher spannend, mit Miyavi unterwegs zu sein, oder?" "Geht so," grinste Yooh. "Die Tour war klasse, aber ich bin es anders gewöhnt." "Wie denn?" Neugierig sah Yuji ihn an. "Erstens ist so ein großer Bus völlig neu für mich. Wir hatten früher ja nur den Bulli und haben darin geschlafen. Betten sind echter Luxus!" "Ich kann mir das gar nicht mit so einem Bulli vorstellen. Ist das nicht eng?" "Schon." Yooh grinste. "Aber wie du weißt, haben wir uns nie groß daran gestört, eng aneinander zu liegen. Oder auch ineinander." "Fehlte dir die Orgie nach dem Konzert nicht, jetzt bei Miyavi?" Yuji grinste ebenfalls breit. "Wie gesagt, es ist ungewohnt." Yooh zog ihn an sich und küsste ihn. "Aber so habe ich jetzt mehr Energie, wo ich wieder bei dir bin." "Ich wäre auch böse geworden wenn du mit Rui geschlafen hättest." "Wieso mit Rui?" Er zog die Augenbrauen kraus, aber Yuji lachte ihn nur an und warf sie dann beide so herum, dass er über ihm lag und Yooh zu ihm aufsehen musste. "Weil er der einzige ist, der solo ist." "Du spinnst! Willst du eine zweite Runde starten?" "Gerne!" Yuji legte sich fester auf ihn und begann, Yoohs Hals zu küssen. "Warte einen Moment," schob Yooh in zur Seite. "Ich will nur kurz die Wohnung sehen, ja?" "Du lehnst Sex ab?" "Nein, ich verschiebe ihn nur um ein paar Minuten." Yooh grinste, während er sich unter Yuji herauswand und aufstand. "Aber wo wir wohnen werden will ich schon sehen. Zeigst du mir alles?" "Natürlich." Yuji angelte nach seiner Unterhose. Yooh fand es niedlich, dass sein Freund offenbar der Meinung war, er müsse sich bedecken. Aber um Yuji einen Gefallen zu tun, zog er sich zumindest seinen Rock wieder über. Dann sah er sich im Flurbereich um. Auf dem Rücken liegend hatte er davon nicht so viel erkennen können. "Ich dachte, hier ziehen du und ich je in ein Zimmer ein, was meinst du?" Yuji öffnete die erste Tür. "Getrennte Zimmer?" Irgendwie hatte Yooh damit gerechnet, dass sie ein Schlafzimmer zusammen haben würden. "Ja, aber in beidem große Betten. So können wir uns immer sehen und zusammen schlafen, aber es hat dennoch jeder einen Raum für sich." "Hört sich gut an." Vielleicht würde ihm dann auch die Umstellung, plötzlich nicht mehr allein zu leben, leichter fallen. "Und das Wohnzimmer?" "Das ist riesig, schau!" Yuji zeigte ihm einen Raum, der größer war als Yoohs derzeitige Wohnung. Sogar nach oben ging es noch, die Küche bestand aus mehr als einem winzigen Herd und Yooh glaube, sogar einen Balkon entdeckt zu haben. "Yuji." Er griff nach der Hand seines Freunde. "Ich will nicht auf deine Kosten leben." "Tust du nicht." Yuji drückte die Hand. "Du zahlst doch immer noch Unterhalt für Takuma?" "Ja, seine Mutter besteht darauf." "Er hat mit ihr ausgehandelt, dass SIE DIR Unterhalt zahlt. So sparst du zum einen das Geld für sie und bekommst noch Geld von ihr drauf. Damit ist das kein Problem. Und ich habe auch durchgerechnet, dass Takuma so auch Geld kostet. Es passt alles," erklärte Yuji. "Ich will sicher nicht wissen, wie der Deal mit seiner Mutter gelaufen ist, oder?" "Nein." Langsam schüttelte Yuji den Kopf. "Und ich musste versprechen, es dir nicht zu erzählen." "Ihr habt schon Geheimnisse vor mir." Ob er das gut oder schlecht finden sollte musste Yooh noch heraus finden. "Wir verstehen uns gut jetzt." Yuji lächlte. "Ein Glück, Familienzoff will ich keinen haben." Yooh erstarrte. Hatte Yuji das gerade wirklich gesagt? "Was ist?" "Du hast Familienzoff gesagt." "Ja, und?" "Familienzoff." Er konnte nicht wirklich in Worte fassen, wie sehr ihn dieser Ausdruck berührte. "Natürlich." Yuji schloss ihn in die Arme und strich ihm eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht, bevor er ihn sanft küsste. Er verstand ihn wohl auch so. "Wir sind doch jetzt eine Familie. Du und ich und Takuma." "Obwohl ich keine echte Frau bin?" "Fang nicht wieder damit an, du Dusselkopf!" Tadelnd schnippte Yuji ihm gegen die Stirn. "Ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich keine Frau will - sondern dich." "Yuji?" "Was denn?" Er seufzte und vergrub den Kopf in Yujis Halsbeuge. Sein Freund sollte nicht sehen, dass ihm die Tränen gekommen waren. Aber scheinbar spürte er die Flüssigkeit an seiner nackten Schulter, denn Yuji begann, ihm sanft über den Kopf zu streichen. "Das hier ist echt, oder? Kein Traum?" "Das wäre aber ein verdammt langer Traum, meinst du nicht auch?" "Es ist alles etwas viel - du und Takuma, dieser Traumjob und jetzt auch noch diese Wohnung. Es ist, als wenn mir das jeden Moment wieder weggenommen werden könnte und da ist es mir lieber, es ist ein Traum und ich wache nicht auf, als dass es wieder weg ist und ich wieder allein bin," gab er zu. "Das wird nicht passieren." Yuji hob sein Gesicht an und brachte ihn so dazu, ihm in die Augen zu sehen. "Ich bleibe bei dir." "Bring mich ins Bett, bitte." Und Yuji hob ihn wieder auf seine Arme, um ihn zu dem Futon zu tragen. Diesmal aber war es sanfter als bei ihrer Begrüßung. Fortsetzung folgt............ Kapitel 173: Verhaltensweisen ----------------------------- Hallo meine Lieben! Wenn möglich will ich sehen, vor der AnimagiC noch einen Teil zu schreiben und hochzuladen, aber ich kann es nicht garantieren. Sollte jemand von euch auf der Animagic sein kann er gerne Hallo sagen, ich freue mich immer darüber. Werde am Freitag mein Yooh-Cos tragen, Samstag Uruha DIS und Sonntag Ko-ki Blue (Typ B). Wie üblich habe ich keine Rechte an den Jungs hier, was ich schade finde aber leider nicht zu ändern ist. Viel Spaß! Verhaltensweisen Normalität, das war alles, was Byou sich für sie wünschte. Er versuchte, sich Jin gegenüber so normal wie möglich zu benehmen, doch er wurde das Gefühl nicht los, dass er darin versagte. Immer, wenn Jin ihn anlächelte, schrillten bei Byou die Alarmglocken. Scheinbar war es ihm unmöglich, nicht daran zu denken, wie der andere ihm seine Liebe gestanden hatte. Immer wieder schob sich der Gesichtsausdruck vor sein inneres Auge, den Jin in diesem Moment gehabt hatte. Verzweifelt sah er aus. Traurig, und als habe er wirklich mit der Sache abgeschlossen. Oder sie vielmehr aufgegeben. Zudem konnte Byou nicht verhindern, dass sich jeden Abend wieder die Bilder der einen bierseeligen Nacht in seinen Kopf schlichen, in der er mit Jin geschlafen hatte. Er sah vor sich, wie Jin unter ihm lag und zitterte, hörte dessen Keuchen und schmeckte immer wieder die Lippen des Drummer. Aber er konnte sich weder an das Gefühl der Lippen auf seinen erinnern, noch an seine Finger auf Jins Körper. Das war vermutlich der einzige Grund, aus dem er nicht Abend für Abend ein Problem hatte. Jedenfalls nicht körperlich. Innerlich sah es anders aus. Wie ging man damit um, wenn man nach zwei Jahren erfuhr, dass es für den anderen eben doch nicht nur eine nette Nacht gewesen war? "Junge!" Manabus Hand klatsche schwer auf seine Schulter. Er hatte ihn gar nicht bemerkt. "Träumst du schon wieder in der Gegend rum?" "Ich träume nicht und was heißt hier schon wieder?" Er war kein Träumer. "Du starrst die letzten Tage gern planlos in die Gegend." Manabu grinste. "Oder besser gesagt - du starrst auf das Spiegelbild des Schlagzeugs." Ertappt sah Byou weg. Seit etwa einer Woche waren Screw im verspiegelten Proberaum untergebracht um ihre Wirkung für die kommende Tour besser einschätzen zu können. Und er hatte den Spiegel immer wieder dazu missbraucht einen Blick auf Jin zu werfen. Entgangen war ihm aber wohl, wie dieser, Kazuki und Yuuto den Raum verlassen hatte, denn er fand sich allein mit Manabu wieder. "Das mache ich gar nicht," log er. Aber er wusste, das war sinnlos. Manabu neigte dazu, die Leute schnell zu durchschauen. "Klar. Und ich bin der Sänger von KAT-TUN." Wie gesagt, er konnte die Leute schnell durchschauen. "Was soll das?" "Er hat mir was gesagt, darüber denke ich nach," wich Byou aus. "Oh, hat er es endlich geschafft, es dir zu sagen?" "Du weißt davon?" Überrascht zog Byou eine Augenbraue hoch. "Natürlich." Manabu zuckte mit den Schultern. "Wir alle wissen, dass Jin in dich verliebt ist. Nur du hast keine Ahnung gehabt." "Und das verwirrt mich, okay? Ich kann damit nicht umgehen." Vielleicht war es ganz gut, wenn er endlich mit jemandem darüber sprechen konnte. "Verstehe ich gut. Ein Mann verliebt sich nicht jeden Tag in einen." Ein Grinsen zeichnete sich auf Manabus Lippen ab. "Obwohl - hier scheinbar schon." "Sehr lustig. Ich stehe nur leider nicht auf Männer. Hast du eine Idee, was ich da machen soll?" Byou selbst hatte die zumindest nicht. Einen Moment überlegte Manabu, dann schüttelte er den Kopf. "Nicht wirklich nein. Aber wir können das rausfinden." "Und wie?" Byou setzte sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden und sah zu Manabu nach oben. "Ich weiß nun mal einfach nicht, wie ich mit Jin umgehen soll." "Wie wäre es mit: Wie immer?" Auf die Idee war Byou auch schon gekommen. Es klappte nicht. "Geht nicht. Ich weiß jetzt, dass er was von mir will." "Und das stört dich so sehr, dass du nicht mehr mit ihm befreundet sein kannst, verstehe ich gut. Wenn er in mich verliebt wäre, würde ich ihn auch lieber nicht mehr sehen müssen." "Blödsinn!" Er schüttelte den Kopf. "Er ist einer meiner besten Freunde, ich will auf keinen Fall auf ihn verzichten! Ich will, dass es wieder normal wird." "So leicht wird es das aber nicht." Mit einem tiefen Seufzer setzte Manabu sich neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Und das weißt du auch. Du denkst dauernd darüber nach, oder?" "Ja," gab Byou zu. "Und was genau denkst du?" "Ich denke daran, was gelaufen ist die eine Nacht." Er zuckte die Schulter. "Und dass ich will, dass Jin glücklich ist und es mir leid tut, dass er sich ausgerechnet in mich verlieben musste. Hier sind doch wirklich genug Männer, die auf Männer stehen. Warum ich?" "Ich weiß nicht. Was fühlst du denn für ihn?" "Habe ich doch gesagt, ich bin nicht schwul!" Ein leises Lachen kam von Manabu. "Das war jetzt gleich doppelt nicht die richtige Antwort. Ich will nicht wissen, ob du auf Männer stehst. Ich will wissen, was du für ihn fühlst." Der Unterschied wurde Byou nur langsam klar. "Ich habe ihn gern. Jin ist mir wichtig, ein sehr guter Freund. Darum dachte ich auch, die ganze Sache sei okay gewesen. Wenn es mit jemandem passiert wäre, der nicht so ein guter Freund von mir ist, wäre es viel schlimmer gewesen als mit ihm." Das war die reine Wahrheit. "Verdammt, ich habe ihn so gern, dass ich mir fast wünsche, auf Männer zu stehen, damit er nicht mehr so traurig ist!" "Weißt du, du musst nicht auf Männer stehen. Nur auf Jin," sagte Manabu ruhig. "Wo ist da der Unterschied?" Fragend zog Byou eine Augenbraue hoch. Es gab hetero, bi oder schwul in diesem Fall. Und er war weder bi noch schwul. "Denke mal an Reita - der steht sowas von auf Frauen, der kann immer noch nicht den Blick von einem tiefen Ausschnitt lassen. Aber er liebt Ruki. Nur Ruki, keinen anderen Mann." "Kitschiges Shonen-Ai-Manga-Pärchen, echt," grinste Byou. "Oder Kai. Vor Takeru war auch kein Rock sicher vor ihm und jetzt gibt es nur noch Takeru für ihn." "Ja, aber..." fing Byou an. "Yuji zieht mit Yooh zusammen und war vorher der König der Groupie-Aufreißer hier." "Yooh zählt nicht, den wollte ich auch flach legen, bevor ich wusste, dass es ein Kerl ist," unterbrach Byou ihn. "Okay, stimmt. Ging mir genauso," grinste Manabu. "Aber worauf ich hinaus wollte - man kann auch nur EINEN Mann lieben, wenn man sonst Frauen mag." "Mag sein. Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Es ist doch anders, oder?" "Kann ich nicht sagen," gab Manabu zu. "Aber dir ist Jin so wichtig, dass du ihn glücklich machen willst. Denk da mal drüber nach, ja?" "Ich muss erstmal eine rauchen." Er stand auf. "Aber ich denke darüber nach." War genug Gefühl da, um es mit Jin zu probieren? Und konnte er das überhaupt? Er mit einem Mann? Es war einmal gegangen. Aber Sex war nicht das Selbe wie eine Beziehung. Mit einem Winken deutete er Manabu an, dass er nun weg war. Was er nicht mehr mitbekam, war, wie Manabu sein Handy aus der Tasche zog und den Lautsprecher ausstellte. Nao war später als gedacht von seiner Besprechung heim gekommen und er wäre nicht erstaunt gewesen, wenn IV schon geschlafen hätte, aber er fand seinen Freund auf der Hantelbank vor. "Hey, Krümel, wie läuft es?" "Moment!" IV hielt eine Hantel in der linken Hand und bewegte sie langsam auf und ab. "148, 149, 150." Er ließ sie sinken. "Gut, ich habe gerade noch einen Durchgang gemacht." "Noch einen?" Nao sah ihn fragend an. "Den zweiten heute," erklärte IV, bevor er sich den Schweiß von der Stirn wischte. "Du trainierst echt ziemlich viel." Er setzte sich neben IV auf die Hantelbank und ließ seine Hand über die festen Oberarmmuskeln gleiten. Diese Arme waren so viel mehr als zu dem Zeitpunkt, an dem der schüchterne Junge mit selbstgekochtem Essen vor seiner Tür gesessen hatte. War das wirklich erst ein Jahr her? "Stimmt." IV nickte. "Ich mache das unheimlich gern, es macht wirklich richtig Spaß und das Ergebnis ist total klasse, finde ich zumindest, hoffentlich du auch oder findest du das eklig? Finden ja viele nicht schön." "Ich finde es schön. Aber ich will keinen Bodybuilder haben, der vor lauter Muskeln die Arme nicht mehr an den Körper bekommt," gab Nao zu. Langsam machte er sich ein wenig Sorgen, weil IV so viel trainierte. "Da will ich auch nicht hin, keine Sorge, es ist nicht schön, wenn das so viel ist, aber mein Ziel habe ich fast erreicht und dann schraube ich runter und trainiere nur noch darauf, das zu erhalten, weil ich nie wieder schwach sein will, verstehst du?" IV sah ihn aus den großen Augen ernst an. "Kann ich gut verstehen." Er dachte an die Narbe auf IVs Bauch. Schwäche musste schrecklich für IV sein. "Ich mache mir nur Sorgen, dass du es übertreibst." "Werde ich nicht, keine Sorge." Die starken Arme schlossen sich um Nao. Seltsam, er hatte dennoch das Gefühl, derjenige zu sein, der hier den anderen beschützen musste. Nun, solange es nicht um etwas Körperliches ging, war das wohl auch immer noch so. "Das ist gut. Ich mag dich nämlich so wie du bist, Krümelchen." Er suchte mit seinen Lippen nach IVs und fand sie leicht salzig vom Schweiß unter seinen. Aber sie waren immer noch so weich und voll und schmeckten ein wenig nach der Lippenpflege mit Erdbeeren, die IV bevorzugte. "Danke." IV drückte ihn, bevor er den Kuss leicht erwiderte. "Ich habe Essen gemacht, wir können es uns schnell warm machen, wenn du Hunger hast?" "Habe ich," grinste Nao. Nicht nur auf das, was IV vorbereitet hatte. Er gab gerne zu, dass auch der Anblick von den leicht nassen Musklen seinen Hunger weckte. Dennoch folgte er IV ersteinmal in die Küche und deckte den Tisch, während IV sich um das Essen kümmerte. Heute gab es geschmorrten Kohl mit Schweinefleisch und einer scharfen Soße. Wie immer schmeckte es hervorragend. "Und was kam bei eurer Besprechung raus," fragte IV zwischen zwei Bissen. Es war noch ungewohnt, ihn fast normal sprechen zu hören, ohne dass er angestrengt wirkte. Aber IV wirkte entspannter und weniger unsicher. Das war es alle mal wert. "Erstaunlich wenig dafür, dass sie drei Stunden gedauer hat," erzählte Nao. "Wir sind eigentlich nur die neuen Outfits durchgegangen. Ich glaube, Saga hat die Stylistin verärgert - anders kann ich mir dieses Blümchenhemd nicht erklären. Sie wollte sich nicht davon abbringen lassen und jetzt muss er da durch." "Saga im Blümchenhemd kann ich mir gar nicht vorstellen, wir reden doch hier von eurem Saga, Alice-nine-Saga, oder?" "Ja, tun wir," grinste Nao. Er fand die Vorstellung auch sehr unterhaltsam. "Sag mal," begann IV und rührte in seiner Schale herum. "Ich frage mich schon lange, woher eigentlich der Punkt hinter eurem Namen kommt, ob das einen Grund hat oder einfach nur so ist, kannst du mir das erklären?" Nao lachte auf. "Das war auch eine sehr, sehr lange Sitzung. Mit so einem Heini, der den Vertrag machte. Es ging hin und her und jeder hatte andere Ideen für den Namen. Irgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt. Es waren sowieso alle irgendwie für "Alice nine", aber andere Ideen waren auch gut. Ich habe also gesagt: "Schluß jetzt, wir sind alle dafür, also nennen wir uns Alice nine. PUNKT!" Und das hat der gute Mann dann auch genauso aufgeschrieben." "Ernsthaft?" IV grinste. "Ernsthaft," bestätigte Nao und stimmte dann in das Lachen ein, in das IV ausbrach. "Und das Komma von Kagrra, woher kam das?" "Das," sagte Nao und versuchte, sich nicht an seinem Essen zu verschlucken, "sind Dinge, die du besser nicht nachfragst. Es weiß keiner und die Antwort, die Nao dir vermutlich geben würde, würde auch nichts bringen." "Gut, dann lasse ich das besser," kicherte IV, dann schob er seine leere Schalde bei Seite. "Bist du fertig mit Essen?" "Ja." Nao wischte sich über den Mund. "War wieder sehr lecker. Jetzt hätte ich gern Nachtisch." "Komm mit," forderte IV ihn auf und zog ihn an der Hand in das große Schlafzimmer, dabei rutschte seine Hose ein wenig tiefer und gab den Blick auf das guttrainierte Hinterteil frei. Und auf etwas anderes. Nao musste erneut lachen. "IV?" "Hm?" "Ich will immer noch sofort mit dir ins Bett - aber ganz ehrlich, ein Mameshiba-Tanga?" Fortsetzung folgt.............. Anmerkung: Nein, ich habe keine Ahnung, woher der Punkt kommt. Das ist ausgedacht. Wie übrigens 99% der Dinge, die ich hier schreibe. Es ist ja eine FanFiktion, kein Tatsachenbericht, nur, falls das mal wieder jemand verwechseln sollte ^^ Kapitel 174: Alles eine Frage der Einstellung --------------------------------------------- Doch noch ein Kapitel vor der Animagic fertig. Ich bedanke mich bei allen Kommie-Schreibern! Vielen, vielen Dank! Wie immer gehört mir hier niemand. Bitte die Anmerkung am Ende lesen, danke! Alles eine Frage der Einstellung "Toll. Er denkt nach. Und was bringt das?" Jin war wütend. Richtig wütend. "Nichts, das bringt es! Und ich habe euch gesagt, ich will die Sache vergessen! Wie soll ich das können, wenn ihr drei so einen Blödsinn macht?" Er musterte seine drei Kollegen, die zu seiner Freude ein klein wenig zerknirscht wirkten. "Zu Manabus Verteidigung, er wollte-" "Nichts da," unterbrach er Kazuki. "Es wäre alles wunderbar gewesen, wenn du und Ibuki nicht auf die hirnrissige Idee gekommen wäret, Byou unbedingt eifersüchtig machen zu müssen!" "Es hat dir doch aber Spaß gemacht, mit ihm zu schlafen, oder?" "Kazuki, das ist nicht hilfreich," warf Yuuto ein. "Jin, es tut uns Leid. Manabu musste Byou darauf ansprechen, es ging nicht anders." "Und warum bitte?" Jin lehnte sich an sein Sofa an. Obwohl er wütend auf seine Kollegen war, hatte er sie zu sich eingeladen. Um sie dort in Ruhe zusammen zu stauchen. "Weil Byou dich anschmachtet, darum," gab Manabu zurück. "Denkst du nicht, das würde ich merken? Er sieht mich an, als wollte er mich ganz weit weg schicken, verdammt noch mal! Es könnte alles sein wie immer, wenn ihr nie mit diesem Mist angefangen hättet!" Dann würde er Byou immer noch ansehen und sich vorstellen können, dass es die entfernte Möglichkeit gab, dass sie eines Tages in ferner Zukunft vielleicht doch ein winziges Fünkchen mehr als nur Freunde sein könnten. "Du bist auf die Idee eingegangen, Jin," erinnerte Kazuki ihn. "Weil ich dachte, es könnte helfen! Aber nein, jetzt weiß Byou, dass ich total verknallt in ihn bin. Er ist es nicht und damit ist die Sache erledigt, aus und vorbei!" "Da bin ich mir nicht so sicher." Manabu schüttelte den Kopf. "Wenn es nicht mehr für dich fühlen würde, würde er sich nicht solche Gedanken um dich machen." "Ihr seid also alle in mich verknallt, ja?" Süffisant zog er eine Augenbraue hoch. "Wieso das denn?" Yuuto stand auf und ging zum Kühlschrank. "Weil ihr euch ja auch Gedanken um mich macht. Wenn das ein Anzeichen ist, dass man in jemanden verliebt ist, habe ich offenbar drei Verehrer." "Werde nicht gemein, Jin!" Yuuto reichte ihm eine Dose Bier. Er verzichtete darauf, ihm dafür zu danken - immerhin verteilte Yuuto gerade fröhlich das Bier, dass Jin gekauft hatte. "Entschuldigt," sagte er und öffnete seine Dose um einen Zug zu nehmen. "Aber ich bin mit der Sache fertig." "Bist du nicht," stellte Kazuki klar. "Du liebst Byou. Und er hat dich so gern, dass ihm das nicht egal ist. Ehrlich, wenn da nichts wäre, würde ihm das am Arsch vorbei gehen. Aber er sagt, er wäre gern schwul um dich glücklich zu machen, das ist doch was wert!" "Er ist es nicht! Versteht ihr denn nicht? Manabu!" Er zeigte auf den Einzigen in ihrer Runde, der es noch nie mit einem Mann probiert hatte. "Könntest du was mit einem Mann anfangen?" Jin achtete ganz genau darauf, wie sich Manabus Gesicht veränderte. Dennoch wurde er nicht schlau daraus, bis der andere antwortete. "Ich denke schon. Nur müsste das Gefühl halt stimmen, dann wäre es egal." "Das sagst du jetzt, aber wenn es wirklich so wäre, wäre es nicht so einfach für dich, glaube mir." Er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie es bei ihm gewesen war. Es war ein Mythos, dass es eine leichte Sache war damit klar zu kommen. "Es ist sicher nicht leicht für ihn," gab Yuuto zu. "Aber er denkt immerhin schon darüber nach. Wenn er sich an den Gedanken gewöhnt hat, dann wird er sicher-" "Nicht wird er sicher!" Jin stellte seine Dose ab und ging zur Haustür. Er merkte, wie seine Stimme immer lauter wurde, aber das musste jetzt sein. "Ihr belauscht ihn über Manabus Telefon, ganz tolle Nummer. Richtig freundschaftlich von euch, echt! Das reicht! Entweder, er verliebt sich von allein in mich und will mit mir zusammen sein, oder ich habe eben Pech gehabt! Und jetzt raus mit euch, ich habe die Nase für heute voll!" Wütend riss er die Tür auf um ihnen unmissverständlich klar zu machen, dass es sein Ernst war. Und blickte in Byous verwirrtes Gesicht. "Verdammt," rutschte es ihm heraus. Zwar hatte er genug Geld um sich eine Wohnung geleistet zu haben, bei der die Nachbarn nichtmal gehört hatten, wie er mit Ibuki durch die Betten geturnt war, aber wenn er genau hinter der Tür rumbrüllte war es unvermeidlich, dass man es hörte, wenn man auf der anderen Seite stand. "Hey, Jin. Ich wollte nur... also... wir sehen uns besser morgen, ja?" Byou drehte sich schon wieder um. "Nein warte!" Aber was wollte er ihm sagen? Nichts, wenn er ehrlich war. Er hatte schon zu viel zu dem Sänger gesagt. Was er aber wissen wollte, war, warum Byou zu ihm gekommen war. "Und ihr haut jetzt hier ab, klar?" "Wir gehen schon." Kazuki schlüpfte in seine Schuhe, während Yuuto und Manabu es vorzogen, diese auf dem Flur anzuziehen. "Komm rein. Bitte." Jin deutete auf seine Wohnung und nach einem kurzen Zögern trat Byou ein. Einen Moment lang herrschte peinliches Schweigen. "Tut mir Leid, dass ich einfach so hier auftauche," begann Byou. "Ist schon okay. Setz dich doch," bot er Byou das Sofa an. Selbst setzte er sich nun auf den Sessel und zog darin die Beine an. Er war gespannt, was Byou zu sagen hatte, wenn auch nicht sicher, ob er es wirklich hören wollte. "Was gibt es denn?" "Ich habe eben gehört, was du gesagt hast. Also, dann weißt du, was ich zu Manabu gesagt habe?" "Ja, aber ich kann da nichts für," verteidigte Jin sich. "Er hat das Handy laufen lassen und Kazuki und Yuuto mithören lassen, davon wusste ich nichts." "Egal." Byou schüttelte den Kopf. "Ich bin deswegen hier. Weil ich nachgedacht habe." "Es ist schon okay. Ich komme damit zurecht," sagte Jin. Das stimmte sogar. Vielleicht noch nicht heute, aber irgendwann sicher. "Das wollte ich gar nicht sagen." Fahrig strich Byou sich durch die Haare. "Es ist so, dass Manabu Recht hat - warum denke ich überhaupt darüber nach, ob ich es mir mit dir vorstellen könnte, wenn da nicht doch die Möglichkeit ist? Wenn ich es schrecklich fände, dann hätte ich da genau einmal dran gedacht und dann gemerkt, dass ich das nicht könnte. Aber so ist es nicht." Jins Herz klopfte schneller. Wenn er Byou richtig verstand, wollte er es mit ihm versuchen. Aber er brauchte Sicherheit. "Das heißt jetzt was für uns?" Uns, wie das klang. Als wenn es schon ein UNS gäbe. "Ich weiß es nicht," sagte Byou. "Ich muss noch darüber nachdenken. Aber ich wollte dich sehen und darauf achten, wie es mir dabei geht." "Wie geht es dir denn dabei?" "Abgesehen davon, dass mir das hier alles peinlich ohne Ende ist?" Er lachte. "Ich fühle mich wohl bei dir." "Das ist gut, oder?" Zumindest war es besser als unwohl. "Gib mir Zeit, Jin. Ich muss mir über einiges klar werden. Über mich. Ob ich das kann. Ob da genug ist, um es zu machen. Und was das alles bedeutet," bat Byou. "Soviel du brauchst." Wenn er sich darüber Gedanken machen musste, war es nicht aussichtslos. "Du bist einer meiner besten Freunde. Was da zwischen uns passiert ist war wirklich schön. Ich habe niemals daran gedacht, ob ich einmal mit einem Mann zusammen sein könnte, aber seit du es mir gesagt hast, bekomme ich es nicht mehr aus dem Kopf. Bedeutet das was?" So verwirrt hatte Jin Byou noch nie erlebt. Es tat ihm fast Leid, dass er ihm nicht helfen konnte. "Es kann etwas bedeuten, oder auch nicht," wich er aus. "Ich kann dir da nichts zu sagen, denn ich würde da etwas eigennützig sein, verstehst du?" "Ja." Byou nickte. "Ich will dich nicht hinhalten. Aber ich will mich nicht auf diese Sache einlassen, bevor ich nicht sicher bin, dass es richtig für mich ist. Dass ich es kann und wirklich will. Das soll nicht heißen, dass ich darüber nachdenken muss, wie gern ich dich habe oder so." "Doch, tut es." Aber Jin lächelte. "Und wenn du alles weißt, dann sag es mir. Ich warte seit zwei Jahren. Es kommt nicht mehr darauf an, ob es noch etwas länger dauert." "Okay." Byou nickte, legte die Hände auf die Oberschenkel und stand auf. "Ich gehe dann mal wieder." "Bis morgen." Jins Mund fühlte sich trocken an und er war sich nicht sicher, wie er sich von Byou verabschieden sollte. War es zu früh, ihm einen Kuss auf die Wange zu geben? Oder war es übertrieben gleichgültig, wenn er einfach im Sessel hocken blieb? Wie wäre der Mittelweg? Er hatte keine Ahnung, aber er stand zumindest auf, um Byou zur Tür zu begleiten. "Ja, bis morgen. Ach ja, eines noch." "Was denn?" "Es hat funktioniert, weißt du." "Was hat funktioniert?" "Ich bin wirklich etwas eifersüchtig wegen Ibuki geworden im Nachhinein. Bis morgen!" Als die Tür hinter Byou zugefallen war, starrte Jin sie mehr als eine Minute mit offenen Mund an. Die Zeit brauchte er einfach um Byous Worte zu verarbeiten. Dann atmete er tief aus, warf den Kopf in den Nacken und die Faust nach oben. "Ja, verdammt noch mal, JA!" Miyavi war kurz davor, seinen Kopf mit voller Kraft auf den Tisch vor sich fallen zu lassen. Uruha sah nicht besser aus und er konnte das sehr gut verstehen. Wie schwer konnte es sein, eine Kindergärtnerin zu finden? Wenn er bis heute früh gedacht hatte, es sei leicht, wurde er seit zwei Vorstellungsgespächen eines Besseren belehrt. "Wie schlimm kann es noch werden," fragte er Uruha. "Schlimmer als das eben wohl eher nicht," meinte Uruha und schüttelte sich. "Bisher würde ich doch lieber die Erste einstellen." "Du meinst das Mädchen, das eine Kreischattacke bekommen hat als sie uns sah und als sie sich beruhigte, nach Autogrammen fragte?" Miyavi war sich nicht sicher, ob er Ami dieser Frau anvertrauen wollte. "Immerhin hat sie nicht was von der Sünde gelabert, die ich mit Aoi begehe und unsere Musik als gottlose Verführung des Satans bezeichnet," gab Uruha zu bedenken. "Wie die Zweite eben." Darum schüttelten sie sich auch innerlich beide noch. Miyavi musste seinem Kollegen Recht geben - dann doch lieber ein Fangirl. Bevor er aber antworten konnte, klopfte es und nach seiner Aufforderung betrat Bewerberin Nummer Drei den Raum. Positiv war zu vermerken, dass sie weder eine Nonnenkutte trug noch in Kreischen ausbrach, sondern nur lächelte. "Guten Tag, Raumschmidt mein Name," stellte sie sich vor, verbeugte sich leicht, als wäre sie es nicht gewohnt und setzte sich. Ihre Aussprache hörte sich auch nach einem Akzent an, aber Miyavi konnte ihn nicht zuordnen. "Guten Tag. Erzählen Sie mal ein wenig von sich bitte - wie arbeiten Sie mit den Kindern?" Es ging eigentlich nur darum, die Kinder zu betreuen. Der Ernst des Lebens kam früh genug auf sie zu, mehr als Spielen war nicht geplant. "Wichtig ist Struktur," begann die Bewerberin. "Kinder brauchen feste Regeln und einen Zeitplan. Ich visualisiere gerne alles mit Wandbildern, ich erarbeite mit den Kindern feste Ziele, die dann spielerisch als Plakat dargestellt werden sollen und ihnen immer vor Augen sind." "Ah. Ja." Uruha nickte langsam, aber Miyavi erkannte jetzt schon, dass sein Kollege nicht wirklich davon überezugt war. "Und was ist Ihnen noch wichtig?" "Nun, eigentlich sollten Kinder immer wissen, dass Mama und Papa immer für sie da sind," sagte sie. Dem konnte Miyavi zustimmen. Ungünstig nur, dass Mamas hier nicht ganz so häufig waren wie Papas. "Darum bin ich auch kein Freund davon, die Kinder einfach abzuschieben, wo man doch für sie da sein sollte." "Bitte?" Miyavi holte tief Luft, um zu einer Rede anzusetzen, dass sie zu arbeiten hätten und die Kinder nicht abschoben, doch dazu kam er nicht. Die Bewerberin sprach einfach weiter. "Dennoch ist eine harte Hand wichtig! Ich rede nicht von Schlägen, aber von eindeutigen Verboten. Gehorcht ein Kind nicht, darf es für eine Weile nicht mitspielen und muss sich still auf die Treppe setzen." "Wir... melden uns dann bei Ihnen," würgte Miyavi das Gespräch ab. Die Frau hatte eindeutig doch einen an der Waffel. "Vielen Dank," lächelte sie und verabschiedete sich. Er wartete, bis sie raus war, dann drehte er sich zu Uruha. "Wenn die Nächste auch so komisch ist, vertagen wir das Ganze, ja?" Miyavi war sich nicht mehr sicher, ob ihre Anzeige wirklich so gut formuliert gewesen war. "Unternehmen sucht für firmeneigene Kinderbetreuung zuverlässige Betreuerin für Kinder vom Säuglingsalter bis 3 Jahre. Diskretion oberste Voraussetzung!" Vielleicht hätten sie auch um Verstand bitten sollen. "Ja bitte. Noch so eine ertrage ich nicht." Uruha schrieb hinter den Namen der letzten Bewerberin ein dickes Minus. "Da weiß ich schon, warum ich einen Mann habe und keine Frau." "Ich auch," gab Miyavi zu. Innerlich hatte er schon Angst vor dem, was als Nächstes durch die Tür kommen würde. Er holte tief Luft und rief die Bewerberin auf. "Hallo," sagte sie mit einer Verbeugung. "Ich bin etwas überrascht - mit Ihnen hatte ich nicht gerechnet. Bitte brechen Sie sich an meinem Namen nicht die Zunge ab, nennen Sie mich einfach Errol." "Gut." Miyavi nickte. Diese Frau schien nicht irre zu sein, zumindest nicht auf den ersten Blick. Sie wirkte mit blonden Locken und blauen Augen sehr nett und war nicht besonders groß, etwa wie Ruki. Er grinste - den Gedanken würde er dem Sänger nicht mitteilen. "Setzen Sie sich doch bitte." "Dann erzählen Sie bitte ein wenig von Ihrem Konzept, Errol," forderte Uruha sie auf. "Konzept würde ich es nicht nennen," gab sie zu. "Ich verbringe einfach Zeit mit den Kindern, achte darauf, dass sie sich nicht verletzen und spiele, male, bastel mit ihnen. Natürlich so, dass es ihre motorischen Fähigkeiten fördert und sie mit Spaß lernen. Aber ich bin keine Freundin des Ansatzes, dass Kinder schon vor dem normalen Kindergarten zwei Sprachen sprechen müssen. Mein Schwerpunkt liegt auf der Musik und ich denke, damit liege ich hier gar nicht mal so falsch, oder?" "Das stimmt." Miyavi machte sich ein paar Notizen. "Wie halten Sie es mit Bestrafungen?" "Ich halte mich dort daran, was die Eltern vorgeben, denn ich finde, es kann nicht sein, dass ein Kind bei mir etwas nicht darf, was es zuhause darf. Dort ist natürlich gut, wenn die Eltern sich untereinander einig sind." "Bisher hört sich das vielversprechend an," sagte Uruha. "Sie wissen aber, dass sie hier vermutlich viele Dinge mitbekommen werden, die nicht an die Öffentlichkeit gehören." "Wen könnte intressieren, was die Angestellten eines Software-Unternehmens machen? Mir fällt da niemand ein," lächelte sie. Miyavi tauschte einen Blick mit Uruha und nickte. "Errol, ich denke, wir werden jetzt noch einmal Ihre Zeugnisse ansehen und uns später bei Ihnen melden," sagte er. "Nehmen Sie sich bitte aber ab morgen nichts weiter vor," grinste Uruha. So wie es aussah, waren sie sich einig und der Kindergarten der PSC konnte eröffnen. Fortsetzung folgt..... Anmerkung: Errol ist auch nicht meine Erfindung so wirklich. Als ich schrieb, dass es einen PSC-Kindergarten geben solle, schrieb eine Leserin, sie berwerbe sich auf die Stelle. Und genauso hatte ich geplant, die Rolle zu besetzen - die erste, die es schrieb, sollte sie bekommen. Es war Errol und ich habe sie natürlich gefragt, ob das okay geht. Tut es, also hat sie jetzt eine kleine Rolle bekommen. Sollte jemand auf der Ani sein und mich ansprechen wollen - gar kein Problem, ich freue mich immer! Kapitel 175: Sprachstörungen ---------------------------- Ein Kapitel vor der Nichi. Entschuldigt, dass ich so lange nicht geschrieben habe, irgendwie kam mir immer was dazwischen. Wie immer gehört mir nix und niemand! Sprachstörungen Uruha bließ die Luft aus dem Mundwinkel heraus. Er war nicht gerade begeistert davon, dass sie dank Rukis Idee jetzt alle versammelt im Besprechungsraum saßen. Und alle bedeutete wirklich alle: jede Band war vollzählig anwesend und nicht wenige schienen seine Meinung zu teilen. Dass Ruki schlecht in Englisch war, war kein Grund ihnen allen Überstunden für einen Englischkurs aufzubrummen. Zumal Ruki auch nicht verriet, was den lang überfälligen Ausschlag gegeben hatte, sein miserables Englisch zu verbessern. "Ich finde immer noch, ich kann genug Englisch lernen, wenn ich mir das von den Fans über Twitter beibringen lasse," erklärte Takeru gerade Kai zum dritten Mal. Und zum dritten Mal schüttelte Kai den Kopf. "Nein. Noch mal und noch mal: NEIN. Das reicht nicht, zumal du nicht sicher sein kannst, dass es stimmt, was sie dir erzählen, wie man sieht." "Was meinst du?" Uruha drehte sich zu Kai. Den Part der Story kannte er noch nciht. "Jemand hat ihm erzählt, dass "Lauter! Gebt mehr Gas!" übersetzt heißt: "Harder! Stumble deeper!" was ja nun nicht ganz richtig ist," grinste Kai. "Nicht dein Ernst, oder?" Uruha lachte. "Und was heißt das nun?" Aoi schaute ihn so fragend an, dass Uruha noch mehr lachen musste. "Ich konnte es später gleich im Bett anbringen," erklärte Takeru. "Es heißt "Härter" Stoße fester!" und das käme auf der Bühne komisch, stimmt. Aber sonst ist mein System gut." "Ich komme auch gut zurecht," behauptete Reika. "Bisher bin ich auf jeder Bühne verstanden worden." "Schatz, aus einem Wörterbuch vorlesen zählt NICHT unter zurecht kommen," schüttelte Hikaru den Kopf. "Aber ich bin doch verstanden worden," grinste Reika. "Viel wichtiger ist die Frage: Warum soll Miyavi uns Englisch bei bringen?" Das verstand Uruha den ganzen Tag nicht. Der Kerl war auch nicht länger zur Schule gegangen als die meisten von ihnen. "Weil mein Freund sich weiter gebildet hat," erklärte Hiroto. "Und er im Gegensatz zu einem richtigen Dozenten nicht extra kostet." "Das ist ein Argument." Uruha nickte und setzte Reila auf seinem Arm zurecht. "Aoi?" "Ja?" Sein Mann gab Cassis gerade ihre Flasche. "Meinst du, Miyavi verlangt Notizen oder gibt uns Hausaufgaben?" "Wenn ihr brav seid nicht." Miyavi trat an den Kopf des Tisches. "Dann wollen wir mal, was?" "Ich sehe es nicht ganz ein," warf Tomo ein. "Ich habe in der Schule Englisch gehabt, das reicht doch." "Bis zu welcher Klasse," fragte Miyavi. "Ich habe die Oberschule abgeschlossen. Und immer Englisch gehabt, ich kann es also," erklärte er. "Ist hier noch wer mit Oberschulabschluss?" Fragend sah Miyavi in die schweigende Runde. Das hatte Uruha erwartet. "Okay, Tomo, du kannst gehen. Der Rest hört zu." "Mist," fluchte Uruha. Warum war er nicht auf die Idee gekommen zu lügen? Ach ja, weil Miyavi wusste, wie sein Abschluss war - bescheiden. "Also," setzte Miyavi an. "Wir kümmern uns in erster Linie darum, dass die Fans euch verstehen. Zumindest heute, andere Sachen können wir später noch üben. Darum geht es heute um die typischen Sätze, die ihr auf der Bühne von euch gebt." "Die kennen sie doch, oder?" Byou zuckte die Schultern. "Und das verstehen sie eh." "Es ist aber besser, ihr macht ihnen auf Englisch klar, was ihr von ihnen wollt. Und stellt euch auf Englisch vor." "Miyavi, nimm es mir nicht übel," sagte Shin. "Aber das sind unsere Fans auf den Konzerten. Ich denke, sie wissen, wie wir heißen, meinst du nicht auch?" "Wollt ihr mich eigentlich verarschen oder was lernen? Nein, ich will KEINE Antwort haben." Miyavi winkte ab und legte eine Folie auf den Projektor. Uruha war nicht besonders gut in Englisch, aber das sah alles ziemlich falsch geschrieben aus. "Ich habe mir gedacht, ich bringe euch bei, wie man es ausspricht. Das hier ist eure Vorstellung. Man spricht es so aus, wie es da geschrieben steht: Mei neim is... Bitte einmal alle wiederholen." Schweigen war die Antwort. "Ihr geht eh nicht heim, bevor ihr das nicht könnt, das ist euch klar, oder? Also, wiederholen." Unwilliges Gemurmel ertönte. Uruha hatte das Gefühl, dass er Ruki dringend für diese dumme Idee bestrafen musste. "Na, das geht doch." Zufrieden deutete Miyavi auf die zweite Zeile. "Ihr macht bei der Vorstellung meist alle den selben Fehler, indem ihr dieAussage Wort für Wort von Japanisch auf Englisch übersetzt. Aber "I am guitar Masato" heißt nicht, "Ich bin der Gitarrist Masato", sondern "Ich bin Gitarre Masato", was keinen Sinn ergibt. Hier stehen die richtigen Übersetzungen für eure Positionen: Gitarristen sagen bitte "Guitarist", die Bassisten "Bass player" und für Schlagzeuger ist Drummer klar, ebenso wie für die Sänger Vocalist oder auch Singer, das könnt ihr euch aussuchen. Klar soweit?" Weil er das Gefühl hatte, dass es von ihm verlangt wurde, nickte Uruha. Soweit war ihm das wirklich klar. "Gut, dann jetzt zu dem richtigen Satzbau. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, eine einfache und eine ausführlichere. Die einfache ist diese hier: Ei ähm se vokalist... und dann euer Name. Ausführlicher könnt ihr sagen: "Mei neim is... . Ei ähm se vokalist ohf..." und dann den Namen eurer Band. Damit sagt ihr "Mein Name ist... Ich bin der Sänger von...", versteht ihr das soweit?" "Ja," nickte Shou. "Mei neim is Shou. Ei ähm se vokalist ohf Alice nine." "Gut." Miyavi nickte zufrieden. "Dann kommen wir jetzt zu den Ansagen." Er legte eine Reihe der üblichen Ansagen vor, die sie auf der Bühne gern machten. Für Uruha war alles klar da er auf der Bühne lieber den Mund hielt und er hörte Miyavi nicht weiter zu, auch nicht, als er nach und nach jeden von ihnen Texte wiederholen ließ, die immer länger wurden. Lieber streichelte er mit einer Hand Aois Bein. "Wenn wir nachher zuhause sind, bist du dann mein Lehrer," flüsterte er. "Ich habe allerdings meine Hausaufgaben vergessen." "Na, dann muss ich mir wohl eine Strafe einfallen lassen," grinste Aoi zurück. "Wunderbar, Aoi meldet sich freiwillig für den nächsten Teil," grinste Miyavi. "Mache ich gar nicht, ich rede nur mit Uruha. Oh, das hast du gemeint, oder?" Es sah so niedlich aus, wie Aoi verlegen wurde. "Na gut, ich lese vor. Was soll das denn heißen, wenn es fertig ist?" "Zuhören, Aoi. Aber gut." Miyavi deutete auf einen Teil. "Hallo, ich bin Aoi, der Gitarrist. Ich freue mich hier zu sein. Habt ihr Spaß? Ich liebe euch." Uruha sah, wie Aoi schluckte. Für ihn war der Text wohl ziemlich lang. "Hehlo. Ei äääähm Aoi, seh goitarst. Ei äääähm haaaapie toh bih--- woas loacht´s i de?" Uruha konnte sich nicht mehr halten. Aoi war komplett in seinen Heimatdialekt zurück gefallen. "Das klang so... geil," kicherte Takeru. "Goil? I geb di gloich goil, i kann jo nix dafü des i in da Schul net so guit Englisch glernt hab. Jetz hört´s halt uff zu loachen!" Das war nur gar nicht so einfach, wenn Aoi ohne Vorwarnung in seinen Dialekt fiel. Uruha kamen fast schon die Tränen vor Lachen. Zumal Aoi auch nicht zu bemerken schien, wie er gerade sprach. "Uruha, mei, jetz is aba gut hi! I mogs net, wenn du mi ausloachen tust!" "Was sagt er?" Auch Miyavi konnte nicht mehr vor Lachen. "Ich habe keine Ahnung," gab Uruha zu. "Zum Glück spricht er sonst nie so." "Woas hab´s i denn? I moag do ga nets! I red do - Oh damischer Mist, i koam net meh aus de Dialekt rous!" "Komm her, Schatz!" Uruha zog Aoi zu sich und küsste ihn. Es war zu niedlich, wie verlegen Aoi sein Dialekt gemacht hatte. Sein hübsches Gesicht war ganz rot geworden. Zwischen ihnen meckerte eines der Babys kurz, aber Uruha ignorierte es ausnahmsweise einmal. "Du bist unglaublich süß, weißt du das?" "Wollst i mi verasch´n? I hör mi a wi de letzt-," er brach an und holte tief Luft, bevor er langsam weiter sprach. "Wie der letzte Hinterwäldler. Uff, jetzt komme ich langsam raus." Erleichtert lächelte Aoi. "Okay, wir wissen jetzt, Aoi sollte kein Englisch - oder etwas was entfernt so ähnlich klingt - reden," kicherte Miyavi. "Der Rest von euch hat keine Entschuldigung, ihr lernt weiter!" Kollektives Aufstöhnen war die Folge. Rascheln und Fluchen weckte Kai. Er rieb sich über die Augen, bevor er einen Blick auf den Wecker werfen konnte. 1:32 Uhr in der Nacht. Und das Bett neben ihm war leer. Dafür konnte er sehen, dass im Wohnzimmer Licht brannte. Kai griff seufzend nach seiner Brille auf dem Nachttisch und machte Licht. "Kleines?" Vorsichtig, um Takeru nicht zu erschrecken, betrat er das Wohnzimmer. Takeru hockte auf dem Boden vor dem niedrigen Tisch, vor sich einen Haufen Zettel und Stifte. Sein Freund selbst hatte verwuschelte Haare, die Brille schief auf der Nase und ein übergroßes Shirt an. Er tippte nervös mit einem Stift auf einem Blatt herum, auf dem Kai den Entwurf eines Kleides entdeckte. "Hm?" Takeru hob den Kopf und errötete. "Du sollst doch nicht bis tief in die Nacht arbeiten," schalt Kai ihn. "Hm," machte er und kniff den Mund zu. "Zeig mal her." Kai setzte sich neben ihn. Wortlos schob Takeru ihm den Entwurf zu. "Sieht doch gut aus. Warum machst du nicht morgen weiter?" Energisch schüttelte Takeru den Kopf. "Läßt dir keine Ruhe, was?" Wieder nur Kopfschütteln. Scheinbar war Takeru voll und ganz bei der Arbeit, wenn er nicht mal sprach. "Was stört dich denn daran?" Für Kai sah es gut aus. Schulterzuckend tippte Takeru auf die Ärmel des Kleides. Sie waren sehr schmal und zart gezeichnet, während das Kleid selbst recht viel Umfang zu haben schien. Tatsächlich schienen sie selbst für Kai nicht ganz zum Entwurf zu passen.. "Und wenn du sie breiter machst? Ginge das?" "Hm." Takeru stützte das Kinn auf die Hand und sah den Entwurf böse an. "Oder einfach ins Bett kommst und morgen weiter machst?" "M-mh," machte Takeru. "Oder mir zumindest mal eine vernüftige Antwort gibst?" Langsam nervte Kai die ungewohnte Schweigsamkeit seines Freundes. Takeru sah ihn an und schüttelte panisch den Kopf. "Bist du sauer auf mich oder was ist los? Rede doch mit mir!" Das Kopfschütteln wurde stärker und Takerus Gesicht sehr rot. Dann schaute er nach unten. "Bin isch nischt." "Hast du getrunken?" Dieses Lispeln kannte Kai nur von Takeru, wenn der zuviel getrunken hatte. "Nein!" Empört sah Takeru ihn an und drehte dann seinen Kopf weg. "Isch... nischt laschen, okay?" "Okay." "Isch habe eine Schanschpansche," nuschelte Takeru. "Was hast du?" Kai hatte kein Wort verstanden. Takeru hielt sich die Hand vor den Mund und spuckte ein Gestell hinein. "Eine Zahnspange. Seit letzter Woche, ich wollte nicht, dass du das mit bekommst. Darum habe ich sie reingemacht, wenn du eingeschlafen warst und rausgenommen, bevor du aufgewacht bist," erklärte Takeru zerknirscht. "Aber warum denn das?" Lächelnd zog Kai ihn in seine Arme. "Weil ich endlich halbwegs gerade Zähne haben möchte und Angst vor einer OP habe." "Das meine ich nicht. Warum wolltest du nicht, dass ich sie sehe?" "Weil sie noch unerotischer ist als Socken! Außerdem komme ich mir damit noch jünger vor und ich dachte, du findest es bestimmt widerlich," erklärte Takeru. "Widerlich?" Kai lachte auf. "Nein, ich finde es ziemlich niedlich, dass du dir solche Gedanken machst. Und die Spange ist doch nicht schlimm." "Wirklich nicht? Ich finde sie peinlich," gab Takeru zu. "Außerdem fühlt sie sich komisch an im Mund." "Sie ist nicht peinlich," stellte Kai klar. "Und solange du sie nicht im Mund hast, wenn wir uns küssen, stört sie mich nicht. Du musst nicht extra wach bleiben, bis ich schlafe. Oder aufstehen um sie rauszunehmen." Takeru legte die Spange auf den Tisch und musterte sie böse. Dann drehte er sich zu Kai und kletterte auf dessen Schoß. "Du bist der beste Lover, den man haben kann, weißt du das?" Sanft berührten Takerus Lippen Kais, nippten vorsichtig an ihnen. "Du hast auch mit den Trägern Recht - ich kann sie breiter machen." "Dann mach es so." Kais Hände waren schon wieder selbstständig geworden, wie immer, wenn Takeru ihm so nah kam. Er zog sie unter dem weiten Shirt hervor. "Aber mach nicht mehr so lange, ja Kleines?" "Die können bis morgen warten." Wenn Takeru das sagte, dann musste es wohl stimmen. Kai ließ sich seine Hände wieder unter Takerus Shirt schieben. Fortsetzung folgt.............. Kapitel 176: Nicht denken, nicht reden -------------------------------------- Hallo! Erstmal zwei Anmerkungen vorne weg: Tut mir leid, dass ich so lange nicht gepostet habe. Mir kam immer etwas dazwischen. Aber ich danke all denen, die mir gesagt haben, dass sie meine Sachen hier mögen. Das hat mich wieder richtig angesport zu schreiben! Und dann zu Sug (Bevor ich noch eine ENS mit der Frage beantworte): Miyavi und co. sind doch auch noch da. Also bleiben die auch drin. Man kann zwar den Vertrag mit der PSC lösen - aber den mit mir nicht. Der gilt auf ewig. Tja, Pech Jungs, wenn ihr euch davor drücken wolltet. Aber ernsthaft gehört mir natürlich keine der in diesem Kapitel auftauchenden Personen und ich bekomme auch kein Geld dafür. Nicht denken, nicht reden Für Byou hatte sich seit seinem Gespräch mit Jin einiges geändert. Er sah seinen Kollegen ganz anders an, reagierte anders darauf, wenn Jin ihn ansprach, er lächelte ihn immer wieder an und ihm fiel auf, dass er unbewusst Jins Nähe suchte. Was sich aber nicht geändert hatte, war die Tatsache, dass er sich vollkommen verunsichert fühlte. In Byou herrschte Chaos, einfach nur großes Chaos. Weder die Dinge die Manabu ihm gesagt hatte, noch sein Versuch, irgendwie Klarheit zwischen Jin und sich zu schaffen waren für seine Gefühlswelt sonderlich von Erfolg gekrönt gewesen. Byou stand immer noch planlos da. Das war nicht gut, ihre Tour war nicht mehr weit entfernt, genau genommen noch eine Woche, und auf einer Tour sollte alles geklärt sein. Aber er konnte nicht einfach zu Jin gehen und ihn küssen, damit sie ein Paar waren. Das wäre verlogen, denn er war sich noch nicht mal sicher, ob er in ihn verliebt war oder sich nur davon geschmeichelt fühlte, dass Jin so für ihn fühlte. "Okay, Pause," entschied er und steckte das Mikro zurück in den Halter. "Seit wann ist das deine Entscheidung?" Manabu zog in Leadermanier eine Augenbraue hoch. Manchmal fragte Byou sich, ob die PSC den Bandleadern einen Kurs in bösen Gesichtsausdrücken aufgebrummt hatte und Manabu ihn mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. "Mein Hals ist trocken," log Byou. Sein Hals fühlte sich super an. "Ich will was trinken, bevor meine Stimme abhaut. Und frische Luft brauche ich auch kurz." Sowohl Manabu als auch Jin sahen ihn skeptisch an. Aber dann nickte Manabu und ließ ihn gehen. Jin sagte auch nichts, sondern begann an seinem Schlagzeug herum zu schrauben. Als Alibi besorgte Byou sich wirklich einen heißen Tee bei Nami, dann klopfte er bei Gazette. Er hatte sich daran erinnert, was Manabu ihm über das Verlieben in einen Mann gesagt hatte, wenn man an sich Frauen mochte. Und da Yuji ihm einfach kein passender Gesprächspartner für so ein heikles Thema war, zog er es vor, mit Kai oder Reita zu reden. "Immer herein," rief Aois Stimme ihn. "Hey." Etwas unsicher stand Byou auf der Schwelle. "Ich... möchte mit Reita reden, glaube ich." "Glaubst du?" Reita grinste. "Du bist ja ganz blass - stimmt was nicht?" Ruki trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Setz dich erstmal, okay?" Sah er wirklich so schlimm aus? Oje, er wurde doch wohl nicht wirklich krank? "Nein, nein. Es ist alles okay, denke ich." Reitas Grinsen war verschwunden, stattdessen sah er ihn ernst an. "Irgendetwas ist aber nicht okay, sonst würdest du nicht so komisch hier stehen." "Ja, gut." Er nickte. "Es ist was nicht okay, aber ich will da lieber in Ruhe mit dir drüber reden," gab er zu. "Mit mir?" Reita deutete auf sich selbst. "Meinst du nicht, dass du lieber mit Ruki sprechen solltest? Ihr beide versteht euch doch viel besser." "Wenn du nicht willst, ist das kein Problem," ruderte Byou zurück. Vielleicht könnte er auch mit Kai sprechen, aber Reita erschien ihm passender. Warum auch immer. "Doch, natürlich. Ich bin nur etwas überrascht, weiter nichts. Wollen wir raus gehen?" Byou nickte und lief ein paar Schritte vor Reita in den Innenhof. Die Sonne hatte bereits ordentlich Kraft bekommen, es versprach ein warmer Frühsommer zu werden. Ob sich deshalb bei ihm so seltsame Gefühle regten? "Dann sprich dich aus," forderte Reita ihn auf, während er sich noch auf die Bank setzte. Einen Moment überlegte Byou, stehen zu bleiben, dann setzte er sich doch. "Weiß gar nicht, wie ich anfangen soll," gab er zu. Wenn er eng mit Reita befreunde wäre, wäre es sicherlich leichter. "Von Vorne am Besten." "Also gut." Byou nahm einen Schluck Tee. "Vor zwei Jahren habe ich mit Jin geschlafen und er ist verliebt in mich. Und ich weiß einfach nicht, was ICH bin." "Wow, das ist jetzt privater als angenommen habe," gestand Reita. "Und wie soll ich dir helfen?" "Ich weiß nicht genau." Er zuckte die Schultern. "Aber ich dachte, vielleicht hast du einen Rat für mich. An sich stehe ich nicht auf Männer, aber..." Aber was? "Aber Jin ist anders, stimmt´s?" Reita lächelte leicht und zündete sich eine Zigarette an. "Ja. So ist es bei dir doch mit Ruki, oder?" "Stimmt. Die Vorstellung, mit irgendeinem anderen Mann ins Bett zu gehen, ekelt mich nahezu an. Ich hab keine Probleme damit, wenn die anderen vor mir etwas fummeln, aber es macht mich nicht an. Ruki ist die Außnahme." Reita sah ihn beim Reden nicht an, als wüsste er, dass es so für Byou einfacher war. Auch er starrte lieber in seinen Tee als er weiter fragte. "Wie war es? Wie hast du gemerkt, dass er es ist? Dass du in ihn verliebt bist?" "An den selben Dingen, an denen ich es auch bei einer Frau gemerkt hätte. Es ist gar nicht anders als das, weißt du." "Es ist völlig anders," widersprach Byou. "Bei einer Frau könnte ich einfach hingehen und ihr sagen, dass ich auf sie stehe. Aber Jin ist ein Kerl und ich bin nun mal nicht schwul." "Ich doch auch nicht. Die Frage ist eigentlich nicht ob wir schwul sind oder hetero. Sondern ob wir in Ruki und Jin verliebt sind. Bist du das?" Mit einem Mal sah Reita ihn direkt an. Es dauerte eine Weile, bis Byou sich langsam von Reitas Blick lösen konnte. "Auf jeden Fall bekomme ich ihn nicht aus meinem Kopf heraus und Manabu meinte auch, ich..." "Warte!" Reita unterbrach ihn. "Mit wem hast du alles darüber gesprochen?" "Mir dir." Was sollte diese Frage jetzt? "Und mit Manabu halt. Ich denke, ich will noch mit Kai sprechen und wenn mir das dann noch nichts bringt, vielleicht mit Yuji. Vielleicht - AU!" Byou hielt sich die Stirn, gegen die Reita geschnipst hatte. "Was sollte denn das jetzt?" "Hör auf zu reden," lächelte Reita. "Und zu denken am Besten auch. Mach einfach was und warte ab, was passiert. Du denkst echt zu viel nach, Junge." Er mochte es nicht als Junge bezeichnet zu werden, aber Byou schluckte es herunter. "Ich kann nicht einfach abwarten, was passiert! Was ist, wenn ich es nicht kann? Dann verletze ich Jin nur!" "Durch nachdenken findest du es nicht heraus. Und niemand kann dir sagen, was du tun sollst. Also mach einfach, was dir in den Kopf kommt." Was ihm in den Kopf kam? Byou beugte sich zu Reita und berührte seine Lippen blitzschnell mit seinen, bevor er wieder zurück wich. "Das war nicht gut," stellte er fest. "Danke." Bevor ihn der Mut verließ, rannte er zurück zu seiner Band. Hinter sich hörte er Reita lachen. Er riss die Tür zum Proberaum auf. "Gehen wir heute Abend essen?" Yuuto drehte sich zu ihm um. "Können wir gern, ich habe Zeit," lächelte der Bassist. "Nicht du, du Depp! Nur Jin! Gehst du mit mir aus?" Ungeduldig sah Byou ihn an. Sein Herz klopfte bis zum Hals bis Jin nickte. Er lächelte. Immerhin schon mal ein erster Schritt. Reno schaltete den Fernsehr aus. "Ich kann nicht fassen, dass sie den Kerl zurück nimmt! Immerhin hat er sie betrogen, mehrfach," empörte sich Nao. "Allerdings," grinste Reno. "Mit ihrer Schwester! Und ihrer MUTTER! Wenn sie das raus bekommt, gibt es einen Knall der sich gewaschen hat, was?" "Bestimmt." Eigentlich hatte er keine Lust, über die Soap zu reden. Sie war spannend und unterhaltsam, aber der Sinn stand ihm nach anderen Dingen. "Weißt du, Ryoga ist nicht da." "Habe ich mitbekommen." Nao angelte nach den Chips auf dem Tisch. "Wir haben die Wohnung also für uns, verstehst du?" "Ja, ich bin ja nicht ganz blöd," sagte Nao und stopfte sich Chips in den Mund. Es war verdammt schwer, ihn mit den Hamsterbacken noch sexy zu finden, aber Reno tat sein Möglichstes. "Das bedeutet, wir können machen, was wir wollen," deutete er weiter an. "Noch ein paar Folgen anschauen? Gute Idee!" "Nein." Reno nahm Nao die Schale mit den Chips aus der Hand und brachte sein Gesicht nah an seines. "Ich dachte, da wir nun schon eine Weile zusammen sind, könnten wir weiter gehen, was meinst du?" "Und wohin?" Das konnte nicht wahr sein. Reno lachte und küsste ihn auf die Nasenspitze. "Ich rede von Sex, Süßer!" "Sag das doch einfach," sagte Nao und zog ihn nähr an sich heran. "Da habe ich nichts gegen." Naos Lippen trafen auf Renos. Reno liebte diesen Geschmack, auch wenn heute ein dezentes Chips-Aroma dabei war. Vermutlich war es bei ihm selbst nicht anders. Er teilte vorsichtig Naos Lippen, um dessen Zunge sanft anzustupsen. "Komm mit ins Schlafzimmer," flüsterte Reno und zog Nao auf die Beine. "Gern." Naos Atem kitzelte über Renos feuchte Lippen und jagte so wunderbare Schauer über seinen Körper, dass er sich entschloss, die Sache etwas schneller anzugehen. Die eine gemeinsame Nacht damals zählte nicht. Da waren sie betrunken gewesen und wirklicher Sex war auch nicht passiert - damit würde das hier jetzt ihr erstes Mal sein. Unter Küssen drängte er Nao Richtung Schlafzimmer. Sein spontaner Wechsel zur härteren Gangart schein Nao nicht zu stören, im Gegenteil. Er erwiderte die Küsse voller Elan und seine Hände rissen an Renos Shirt, zogen es hoch und zwischen zwei Küssen über seinen Kopf. Die Unterbrechung, auch wenn es nur Sekunden gewesen waren, erschien Reno viel zu lang, er musste Nao wieder fest in den Armen halten. Bis zum Bett waren es nur noch wenige Meter, aber die Strecke erschien im endlos. Etwas rumpelte. "AU!" Nao unterbrach den Kuss plötzlich und erstarrte. "Was?"Überrascht riss Reno die Augen auf und sah was passiert war. Statt Nao durch die Tür ins Schlafzimmer zu schieben, hatte er ihn schwungvoll an das DVD-Regel neben der Tür geschoben. "Oje, entschuldige bitte! Tut es sehr weh?" Nao hielt sich den Hinterkopf, der leider Bekanntschaft mit der Kante gemacht hatte, tastete kurz darüber und zuckte dann die Schultern. "Nein, alles gut." Er grinste. "Ich würde ja sagen, ich wollte eh von dir gebumst werden, wenn der Witz nicht selbst mir zu flach wäre." Trotzdem grinste Reno. So mochte er seine Partner im Bett - stürmisch, aber humorvoll. "Und jetzt schuldest du mir was," fügte Nao hinzu. "Jederzeit!" Reno nahm ihre Küsse wieder auf. Zum Glück schien Nao der kleine Zwischenfall nicht weiter zu stören, denn er erwiderte unvermindert die Küsse. Nach einer kleinen Kurskorrektur fanden sie sich im Schlafzimmer wieder, in greifbarer Nähe des Bettes. Mit einem kleinen Keuchen lößte Nao den Kuss, zog sich selbst das Shirt über den Kopf und grinste Reno dann an, bevor er ihm einen Stoß gab. Der ihn allerdings auf den Boden beförderte. "Ach du Scheiße! Ich dachte, das Bett wäre dichter! So war das nicht geplant!" Kurz rieb Reno sich das lädierte Hinterteil. Normalerweise tat es erst nach dem Sex weh, aber nicht, wenn er sogar noch seine Hosen trug. "Macht nichts. Würde sagen, wir sind quitt, was?" Etwas vorsichtiger stemmte er sich hoch auf die Bettkante. Er wartete gerade noch Naos Nicken ab, dann griff er nach dessen Hand und zog ihn mit Schwung zu sich, nur um den Schwung zu nutzen und sich auf Nao zu legen. Der roch so unglaublich gut, als er seine Nase an seinem Hals vergrub, dass er nicht anders konnte, als leicht in die weiche Haut zu beißen. Nicht fest, nur so, wie er es selbst gern mochte. Zu seiner Freunde schien es Nao zu gefallen. Dessen Beine und Arme schlossen sich um Renos Leib, er keuchte ein wenig und warf den Kopf so weit in den Nacken, als wollte er Reno mehr Fläche bieten, die er mit seinem Lippen und Zähnen bearbeiten konnte. Reno tat im den Gefallen, biss hier und da leicht zu, leckte anschließend über die Stellen und küsste sie zärtlich. Langsam aber sicher merkte er, dass weder an ihm noch an Nao spurlos vorbei ging, was sie taten. Naos Atmung hatte sich beschleunigt, seine Haut wurde wärmer und wärmer und er begann, ziellos über Renos Rücken zu streichen und zu kratzen. Außerdem rieb er seinen Unterleib gegen Renos. Besonders dieser letzte Punkt war es, der dafür sorgte, dass Reno nicht vorhatte, diese Sache noch sehr in die Länge zu ziehen. Für ruhige, langsame Nummern hatten sie noch jede Menge Zeit. An einem anderen Tag. Jetzt wollte er nur endlich mit Nao schlafen. Er ließ von Naos Hals ab, um dessen Lippen wieder einzufangen, sie zu teilen und nach der verlockenden Zunge mit seiner zu angeln, sie zu streicheln und an ihr zu saugen. Ein Hand verschwand von seinem Rücken und wanderte zwischen sie. "Oh Gott, ja," keuchte Reno, als sie sich zielsicher zu seinem Reißverschluss stahl. Nao grinste ihn an, öffnete die Hose und tauchte mit der Hand in sie hinein. Vermutlich würde es dort bald ziemlich eng werden. Naos Hand war geschickt, er wusste, was er tat. Auch wenn die Berührungen fahrig waren und offensichtlich nur das Ziel hatten, sie beide möglichst schnell bereit zu machen, war es gut. Renos Herz raste und pochte wie verrückt, er konnte sich kaum auf die Küsse konzentrieren. Und gerade weil es so gut war, murrte er unwillig auf, als die Bewegungen plötzlich seltsam hektisch wurden. Er war noch nicht mal in Naos Hose, es konnte unmöglich sein, dass dieser schon so weit war. "Reno," keuchte Nao, "ich hänge an dir!" Die unerwartete Süße dieser Liebeserklärung überraschte Reno derartig, dass er lachen musste. "Und ich an dir," lächelte er. "Ich meine das wörtlich." Verzweifelt sah Nao zu ihm hoch. "Mein Armband hat sich in deinem Reißverschluss verfangen, ich bekomme die Hand da nicht weg." Ein Blick zwischen sie bestätigte Reno dies. Das konnte doch nicht wahr sein! Kurz war er versucht, einfach mit einem Ruck an dem Armband zu ziehen, man würde es sicher wieder reparieren können, aber dann hielt er sich doch zurück. Nao trug das Armband immer, es bedeutete ihm vermutlich viel. Vorsichtig griff er um Naos Handgelenk und suchte den Verschluss. Gar nicht so einfach, da er nur an die Hand in seinem Schritt denken konnte und daran, was er und Nao gleich noch tun würden. Zumindest, wenn sie weitere Unfälle vermeiden konnte. Endlich sprang der Verschluss auf und Reno strampelte seine Hosen samt dem Armband von seinem Körper. "Erledigt. Jetzt zeig mir, was du versteckst, ja?" "Gar nichts." Etwas verwirrt schaute Nao hoch. "Wieso sollte ich was verstecken?" "Zieh einfach alles aus," grinste er. Er liebte gerade diese etwas verplante Art an Nao so sehr. "Ach so." Nao entledigte sich seiner Hosen und plötzlich zierte ein leichter Rotschimmer seine Wangen. "Nao?" Reno betrachtete ihn von oben bis unten. Er konnte sich nicht mehr wirklich an Details erinnern und jetzt verfluchte er sich dafür, dass er in dieser einen Nacht so betrunken gewesen war, dass er sich nicht mehr an alles an diesem schönen Mann erinnern konnte. "Irgendwie weiß ich gerade nicht so richtig, was ich sagen soll," gestand Nao. Reno schob einen Arm unter Naos Schulter, mit der anderen Hand breitete er die knapp schulterlangen Haare um Naos Gesicht aus. Dann küsste er ihn zärtlich. "Du brauchst nichts sagen. Es ist alles gut." Und das war es wirklich. Oder wäre es gewesen, wenn Reno nicht später herausgefunden hätte, warum es keine gute Idee war, Gleitgel und Haargel in der selben Schublade zu lagern. Fortsetzung folgt....... P.S.: Ja, ich hab mich vor der Szene selbst gedrückt. Aber nur weil ich die Szene hier anders schreiben wollte. Kapitel 177: Aufstehen ---------------------- Hallo! Weiter im Text. Irgendwie komme ich kaum zum Schreiben, weiß auch nicht warum. Ich will sehen, dass ich wieder besser damit vorran komme. Mir gehört nur Takuma und der Nebenchara, der Rest sich selbst. Aufstehen Uruha reckte sich müde. Es war früh, aber heute war er damit dran, die Milch für ihre Töchter warm zu machen, während Aoi sie weckte. Ein Glück, dass die beiden durchschliefen. Er sah auf ihren Kalender und erinnerte sich daran, dass es bis zur großen Party nur noch eine Woche war. Um nicht fast jede Woche einen Geburtstag feiern zu müssen, hatten die Bands beschlossen, alle zwei bis drei Monate groß zu feiern. Wie Uruha fand keine vernüftige Entscheidung, aber er würde die kommende Party sicher nicht ausfallen lassen. Immerhin war diesmal sein eigener Geburtstag mit dabei, auch wenn es zwei Wochen zu früh war. Er fragte sich gerade, ob er wie im letzten Jahr wieder nur Baby-Zeug bekommen würde oder ob seine Freunde sich das für den ersten Geburtstag der Zwillinge aufsparten, als ein Schrei ihn erschreckte. "URUHA! Komm hoch, sofort!" Fieberhaft überlegte er, ob er etwas ausgefressen haben konnte und wenn ja, was Aoi nun mit ihm vor hatte. Er nahm zwei Stufen auf einmal, da ihm nichts einfallen wollte. Es musste also etwas vorgefallen sein. Hoffentlich ging es seinen drei Lieblingen gut. Sein Herz raste. Allerdings hatte Aoi nicht panisch geklungen, sondern überrascht. "Aoi?" "Kinderzimmer, komm schnell!" Immer noch nicht panisch, das war gut. Ein wenig beruhigte Uruha sich, dennoch beeilte er sich. Als er hinter Aoi in das Zimmer stürzte, blieb er wie an den Boden genagelt stehen. "Reila!" Ungläubigt starrte er seine jüngere Tochter an. Sie hielt sich an den Stangen des Gitterbettchens fest und strahlte ihn an. Stehend. "Schau nur," sagte Aoi staunend. Er deutete auf Reila. "Sie hat sich ganz allein raufgezogen. Als ich rein gekommen bin, stand sie mit einem Mal. Ist das zu glauben?" "Kaum." Er strahlte seine Tochter an. Cassis lag neben ihr und schlummerte friedlich. "Aber ist sie nicht noch zu jung dafür? Ich meine, zehn Monate ist ziemlich jung." "Ich habe erst mit 14 Monaten angefangen," sagte Aoi. "Meine Mutter sagte immer, ich sei faul gewesen. Meine Geschwister waren mit 8 und 9 Monaten auf den Beinen. Sie haben schon gedacht, mit mir stimme was nicht, aber ich war wohl nur faul." Plötzlich war Aois Lächeln wie weggewischt. Uruha legte einen Arm um ihn und sah weiter zu ihrer Tochter, die grinsend auf ihren eigenen kleinen Füßen stand. Er wollte etwas zu Reila sagen, aber er fürchtete, nicht die richtigen Worte zu finden. Egal, was er sagte, es konnte nur falsch sein. Er wollte ein Foto machen und es seinen Eltern schicken. Etwas, was Aoi nicht konnte. Doch Aoi überraschte ihn, indem er sein Handy aus der Tasche zog und selbst ein Foto machte. Dann lößte er sich von Uruha und hob Reila aus dem Bettchen. "Wunderbar, du machst das unglaublich gut, meine Kleine!" Er lächelte, aber sein Lächeln wirkte ein wenig dünn. Langsam trat Uruha zu ihm, küsste ihn leicht und drückte Reila dann einen Kuß auf die weichen Haare. "Ich bin stolz auf dich," sagte er zu ihr. Da Cassis nun auch aufwachte, hob er sie auf die Arme. "Auf dich natürlich auch, Große! Du lernst das sicher auch bald." "Ich bin so froh, es gesehen zu haben." Aoi trug Reila zur Wickelkomode um die kleine Bescherung der Nacht zu beseitigen. "Oh ja, ich auch." Prüfend schnupperte Uruha an Cassis Windel. Ja, auch sie hatte eine Überraschung vorbereitet. Wie liebte er die Freuden der Vaterschaft in solchen Momenten. "Uruha?" "Ja?" "Nach der Party fahre ich nach Mie." "Was?" Er blinzelte Aoi ungläubig an. "Ich habe die Nase voll. Sie können nicht so tun, als gäbe es mich nicht und wenn sie mich nicht mehr wollen, dann sollen sie es mir zumindest ins Gesicht sagen. Und sie sollen ihre Enkelkinder wenigstens einmal gesehen haben. Mir ist egal, ob sie sie wollen oder nicht - sie haben diese Enkel und sie haben dich zum Schwiegersohn. Entweder, sie kommen damit zurecht oder diese Familie ist wirklich für mich gestorben. Aber bevor ich nicht noch einmal dort war und sie vielleicht das letzte Mal gesehen habe, kann ich mit ihnen nicht abschließen." Noch nie hatte Aois Stimme für Uruha gleichzeitig so traurig und auch so entschlossen geklungen. Er verlagerte Cassis auf seinem Arm, dass er einen frei hatte und ihn um Aois Schultern legen konnte. Sein Mann sah ihn nicht an, sein Blick war auf Reila konzentriert. "Ich sage ihnen, dass wir eine fremde Leihmutter für die Mädchen hatten, aber dass sie biologisch deine Nichten wären." "Wegen der Ähnlichkeit. Meine Schwester soll Eizellen gespendet haben," reimte sich Uruha zusammen. "Ja. Die Wahrheit kann ich ihnen nicht sagen. Wenn sie mich überhaupt zu Wort kommen lassen. Uruha!" Aoi wirbelte herum, hielt Reila mit einer Hand aber ruhig. Er sah Uruha fest in die Augen. "Ich brauche dich dabei, ich weiß nicht, wie es ausgehen wird. Du kommst doch mit?" "Natürlich." Er nickte. "Das hatte ich einfach vorraus gesetzt. Ich würde dich da doch nicht bei allein lassen." "Danke." Noch immer die Hand auf Reilas Bauch legte Aoi seine Stirn an Uruhas. "Danke." Er zog Aoi fester an sich. Eigentlich musste Aoi doch wissen, dass er immer für ihn da sein würde. Aber vermutlich musste er sich nur noch mal vergewissern. Sanft küsste er ihn. "Immer." Verwirrt sah Yuji den fremden Mann an, der in seinem Flur stand. Er blinzelte zweimal, dann schüttelte der den Kopf. "Yooh?" "Ja," nickte der Fremde. Das Gesicht sah aus wie das von Yooh am Morgen. Aber der Rest, das war nicht sein Freund. "Was ist passiert? Was soll das?" Er berührte zögerlich die kurzen, schwarzen Haare und musterte den Rest von Yooh, der in einem Anzug steckte. Nicht, dass es schlecht ausgesehen hätte, aber es war nicht Yooh. "Keine Sorge." Yooh zupfte an einer Ponysträhne und die Haare bewegten sich. "Ist nur eine Perücke. Ich muss zu Takumas Schulleiter und das hier ist mein Kostüm als seriöser Mann." "Hm." Yuji verzog das Gesicht. "Es steht dir nicht. Mach das weg." Er war erleichtert, dass Yooh sich nicht wirklich die Haare abgeschnitten hatte. "Mache ich." Seufzend hockte Yooh sich hin um seine Schuhe zu schnüren. Schwarze Herrenschuhe. Noch nie zuvor, nichtmal wenn er beim Sex passiv war, war Yuji so deutlich klar gewesen, dass er eben doch mit einem Mann zusammen war. Kurz erforschte er seine Gefühle. Nein, es war egal, dass Yooh ein Mann war. Nicht egal war, dass Yooh einfach nicht der Mensch war, den er gerade darstellen wollte. "Warum musst du zum Schulleiter?" Der Kern der Aussage sickerte erst verspätet zu Yuji durch. "Mein fabelhafter Sohn hat sich geprügelt," erklärte Yooh. "Und sitzt jetzt im Büro und rückt nicht mit der Sprache raus, warum." Er wirkte besorgt. "Dann fahren wir zusammen da hin, hauen ihn da raus und anschließend bekommt er von dir einen Einlauf, ok?" "Und was willst du sagen, wer du bist? Ich will nicht, dass Takuma wegen uns Nachteile an der Schule hat." "Wohnraum ist teuer," sagte Yuji, zuckte die Schultern und schob Yooh aus der Tür. Eine halbe Stunde später saßen sie dem Schulleiter gegenüber. Yuji war sich sicher, dass sein Schulleiter nie löchrige Jeans und ein giftgrünes Karohemd getragen hatte. Entweder, die Zeiten hatten sich geändert, oder diese Modeschule war wirklich anders als andere Schulen. Für die zweite Theorie sprach auch, dass er nicht eine Schuluniform gesehen hatte und sowohl Takuma als auch der andere Schüler recht kreativ gekleidet waren. Niemand im Raum sah annährend so förmlich aus wie Yooh. "Was ist passiert?" Yoohs Stimme war kalt und er würdigte seinen Sohn keines Blickes. "Dad, ich kann das erklären, aber -" "Sei still, wir reden später!" Mit einer Handbewegung brachte er Takuma zum Schweigen. Yuji versuchte sich im Hintergrund zu halten. "Sie sind also Takumas Vater. Und Sie sind wer, wenn ich fragen darf?" "Ich bin ihr Mitbewohner," sagte Yuji. "Die Mieten sind ein Albtraum." "Er hat mich gefahren. Was ist denn passiert?" "Setzen Sie sich doch bitte," bot der Schulleiter an. Yuji fühlte sich wieder wie ein Schüler, als wäre er selbst der Schuldige. Er konnte verstehen, warum Takuma zu Boden schaute. "Masahiro," offenbar der andere Schüler, "und Takuma hatten in der Mittagspause einen Streit, der sich wohl nur mit den Fäusten regeln ließ. Nach allem, was ich bisher heraus bekommen habe, ging es um ein Mädchen." "Takuma, was soll das?" Yooh drehte sich zu seinem Sohn um. Er wirkte enttäuscht. "Du wolltest so sehr auf diese Schule und jetzt riskierst du das wegen eines Mädchens?" "Dad, die Sache ist anders gewesen." "Dann schlage ich vor, du erklärst es uns endlich," forderte der Schulleiter auf. "Takuma schweigt beharlich, Masahiros Version kennen wir bereits." "Kann ich nicht." Trotzig schob Takuma die Unterlippe vor. "Wie lautet denn deine Version?" Yooh wandte sich an Masahiro. Der Junge war etwa so alt wie Takuma, aber ein völlig anderer Typ. "Ich habe NICHTS gemacht," betonte Masahiro. "Ich habe nur ein Bild von einem Mädel auf dem Handy gezeigt und gemeint, die gefällt mir und da hat er mir eine rein gehauen!" "So hast du das aber nicht gesagt!" Takuma war aufgesprungen, schien bereit, wieder auf Masahiro los zu gehen. Yuji griff nach seinem Arm und zog ihn wieder auf den Stuhl. "Und wie dann," fragte er. "Kann ich nicht sagen." "Masahiro?" Der Schulleiter sah ihn an. "Würdest du bitte deine genauen Worte wiederholen?" Kurz verdrehte der Junge die Augen, bevor er antwortete. "Ich habe gesagt, dass ich die Tussi scharf finde und sie knallen will, ok? Was weiß ich, warum der dann so an die Decke geht, ist ja immerhin nicht seine Tussi oder so." Yooh schüttelte den Kopf. "Okay, es ist nicht gerade die feine englische Art, aber warum schlägst du ihn dann? Stehst du auf das Mädchen?" Nun schüttelte Takuma den Kopf, auf die selbe leicht abgehackt wirkende Art wie sein Vater. "Selbst wenn," gehässig grinsend zog Masahiro sein Handy hervor. "Als wenn der eine Chance bei so einer hätte." Yuji gefror das Gesicht, als er sah, was der kleine Bildschirm zeige. Er kannte die ominöse Tussi nur zu gut und verstand auch Takumas Reaktion jetzt vollkommen. Langsam stand er auf und packte Masahiro an der Schulter. "Wir haben deinen Standpunkt gehört. Um den Rest kümmern wir uns allein." Bestimmend führte er ihn aus dem Zimmer. Mit einer hochgezogenen Augenbraue hatte der Schulleiter die kleine Einlage beobachtet. Sicher war ihm auch nicht entgangen, dass Yooh erst schneeweiß und dann rot geworden war. "Gut. Erklären Sie mir das bitte," forderte er sie auf. Yooh atmete tief durch und zitterte. Es war Yuji egal, dass er damit alles offenlegte, aber er griff nach Yoohs Hand und drückte sie fest. Sollte der Schulleiter ruhig die Wahrheit wissen. Zögerlich erwiderte Yooh den Druck der Hand, dann sah er den Schulleiter fest an. Seine freie Hand wanderte an die Perücke, die er mit einem Ruck von seinem Kopf riss und dabei seine langen blonden Haare befreite. "Auf dem Bild bin ich," erklärte er. "Mein Sohn hat mich verteidigt." Yuji konnte nicht in Worte fassen, wie stolz er in diesem Moment auf Yooh war. "Sie sind transsexuell?" Die Frage des Schulleiters war ganz neutral gestellt. "Ja." "Und ich bin nicht sein Mitbewohner," fügte Yuji an. "Das heißt, bin ich schon, aber wir sind außerdem ein Paar." Mit einem Seufzer lehnte der Schulleiter sich zurück. "Nun, das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr Sohn einen anderen Schüler geschlagen hat. Wie Sie leben ist mir egal, ich habe hier ein paar Schülerinnen und Schüler, die das andere Klo besuchen, ich kenne das also. Aber Schlägereien lassen wir hier nicht durchgehen." "Verständlich," nickte Yooh. "Daddy, es tut mir leid, aber wie er das gesagt hat war so eklig." "Schon gut." Yooh winkte ab. "Was ist seine Strafe?" "Ich werde die Strafe herunter schrauben. Eine Woche jeweils eine Stunde nachsitzen." "Gut. Das wird er machen. Und zuhause bekommt er dann auch noch ein paar Strafaufgaben." Yuji fand, Takuma war glimpflich davon gekommen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Takuma noch mehr als nur Nachsitzen und Hausarbeiten aufgedrückt. Was, wusste er nicht, aber ihm wäre sicher etwas eingefallen. "Das war es dann von meiner Seite aus," entließ der Schulleiter sie. Yuji stand auf und sah zu, wie Yooh einen Moment unschlüssig auf die kurze schwarze Perücke in seiner Hand starrte. "Kannst du damit leben?" Yooh schaute Takuma an. "Wenn sie es wissen?" Takuma zuckte die Schultern. "Natürlich. Nur solltet ihr nicht Hand in Hand rausgehen, wegen Yuji." Erst jetzt fiel Yuji auf, dass er noch immer Yoohs Hand hielt. Er bedauerte es, aber er ließ sie los. "Dann los," grinste Yooh. Er stopfte die Perücke in die Jacketttasche. "Ich will das Gesicht sehen, wenn ihm klar wird, dass er auf einen Kerl spitz war." Yuji grinste zurück. Dann nahm er sich vor, Yooh später zu sagen, dass er mit den blonden Haaren und dem Anzug einfach nur scharf aussah. Fortsetzung folgt........... Ja, ich weiß, dass unter Perücken Spangen und/oder ein Perückenstrumpf gehört. Aber mir gefiel der Effekt XD Kapitel 178: Dicke Luft ----------------------- Hallo! Mal wieder gehört mir keiner der Jungs. Wenn ihr dem abhelfen wollt, legt sie nett verpackt - Schleife drum reicht - unter meinen Weihnachtsbaum. Es tut mir leid, dass es mal wieder so lange gedauert hat, aber ich glaube, so nach und nach wird es jetzt wieder schneller gehen. Ich wünsche euch frohe Weihnachten! Dicke Luft Die Musik war laut gestellt. In Jin machte sich leichtes Unbehagen breit, als er an die letzte Party dachte, die er mit der ganzen Firma gefeiert hatte. Damals hatten Ibuki und er ihr Spiel angefangen und er hatte gehofft, es könnte ihn seinem Ziel irgendwie näher bringen. Nun, sein Ziel lehnte mit einem Bier in der Hand eine Ecke weiter und unterhielt sich angeregt mit einer Schwester von Hiroto. Einige Musiker hatten enge Freunde oder Verwandte, denen sie trauen konnten, mit auf die Feier gebracht. Auch weibliche, was dem Geschlechterverhältnis zwar zu Gute kam, Jin aber den Abend gründlich verdarb. Ihm war bewusst, dass die Jungs in seiner Firma recht gut aussahen. Leider schien das bei vielen einfach genetisch zu sein und die mitgebrachten Schwestern standen ihren Brüdern entweder in nichts nach oder ließen sie um Längen hinter sich. Gerade Hirotos kleine Schwester war gelinde gesagt wunderschön. Sie hatte den Schmollmund, den er schon an Hiroto sexy fand und genauso schöne Augen. Dazu kamen jedoch noch ein sehr weiblicher Körper mit schönen Rundungen, der in einem alles andere als verhüllenden Verpackung steckte. Würde er auf Frauen stehen, er würde mit ihr in die Kiste springen. Gut, zumindest dann, wenn er nicht Hiroto fürchten müsste. Byou schien sich nicht vor Hiroto zu fürchten, er hatte keine Hemmungen, fröhlich zu flirten. "Hey." Kazuki stand plötzlich neben ihm und tauschte das Glas in seiner Hand gegen ein volles aus. "Geht es soweit?" "Er wird sie abschleppen, oder?" "Nein." Kazuki schüttelte den Kopf. "Und wenn doch, müssen wir uns was mit der Tour einfallen lassen - schau mal, Hiroto ist schon auf 180." "Ohne Sänger wird schwer, stimmt. Aber sofern er nur ein paar blaue Flecke hat geht das noch. Kann man überschminken." "Deine Laune ist ja mal wieder göttlich." "Na und?" Jin zuckte die Schultern. "Solange sie auf der Tour gut ist, ist doch egal." Er hatte keine Lust so zu tun als wäre alles in Ordnung. Obwohl Byou gesagt hatte, er wollte sich an den Gedanken gewöhnen, hatte sich nichts mehr zwischen ihnen getan. Byou brauchte Zeit, gut und schön. Aber die Zeit hatte wohl gezeigt, dass Byou eben doch nichts mit Männern, oder auch nur Jin, anfangen konnte. "Wenn du auf der Tour auch so miese Laune hast, dann haben wir ein Problem." "Kann ich aber nichts gegen machen - aber du kannst was gegen DEINE miese Laune machen!" Kazuki erschien ihm auch nicht gerade die beste Laune von allen zu haben, zumindest schaute er ein wenig nachdenklich aus der Wäsche. "Eigentlich ist meine Laune ganz okay." "Aber?" "Aber sie könnte wirklich besser sein," gab Kazuki zu. "Ich wünsche mir, dass es mit euch was wird." "Damit du endlich Ibuki haben kannst." Jin nickte. "Den kannst du auch so haben. Du musst keine Rücksicht auf mich dabei nehmen." "Will ich aber, ich-" Kazuki unterbrach sich und lächelte. "Was?" "Tanzt du mit mir?" Überraschend legte Byou seine Hand auf Jins Schulter. Er spürte, wie er rot anlief. "Tanzen?" Zittert führte er sein Glas zum Mund, irgendwie musste er diesen Kloß im Hals doch wieder weg bekommen. "Ja, tanzen," nickte Byou und hielt ihm die Hand hin. Verwirrt nahm Jin sie. Wo sollte er jetzt mit dem Glas hin? Während Kazuki ihm noch das Glas aus der Hand nahm, zog Byou ihn schon auf die Tanzfläche. In Jin rasten die Gedanken so schnell wie sein Herzschlag. Es war ein schneller Song und sie waren bei weiten nicht die einzigen Männer, die gemeinsam tanzten. Auch nicht die einzigen Männer, die nicht zusammen waren. Hatte es also etwas zu bedeuten oder hatte Byou nur Lust gehabt zu tanzen? Und wenn es nur um Tanzen ging, warum tanzte er dann nicht einfach mit Hirotos Schwester? Ging es also um mehr? Bedeutete ihr Tanz etwas? "Du musst dich schon bewegen," grinste Byou. Vor lauter Grübeln stand Jin wie angewurzelt auf der Tanzfläche. "Ich kann nicht tanzen, dass weißt du doch." "Na und?" Er begann gerade damit, sich etwas zu bewegen, als der Song endete und eine langsame Nummer gespielt wurde. Um sich herum sah er, dass einige der Nichtpaare mit dem Tanzen aufhörten. Doch als er sich zum Gehen abwenden wollte, spürte er plötzlich Byous Hand wieder an seiner. Und an seiner Hüfte, wie sie ihn dicht an den Sänger zog. "Was hast du vor," fragte er leise. Er sah zu Boden um sein rotes Gesicht zu verstecken. "Mit dir tanzen, sagte ich doch." Byous Stimme war belegt. Seine Hand wanderte von Jins Hüfte zu dessen Rücken, die andere griff nach seiner freien Hand und umschloss sie fest. Er musste spüren, wie Jins Puls schnell und hart ging, aber er reagierte nicht besonders darauf. Byou führte ihn einfach durch den Song. Jin konnte nicht sagen, welcher Song es war. Bestimmt kannte er ihn, aber gerade erkannte er ihn nicht. Er hörte ihn überhaupt nicht. Irgendwie schaffte er es, nicht auf Byous Füße zu treten. Der Kloß in seinem Hals war wieder da und er würde immer größer, je länger der Tanz dauerte. Seine Hände schwitzend und er war sich sicher, dass dies zugleich die schlimmsten und besten Minuten seines Lebens waren. Er nahm nicht wahr, dass der Song endete und wieder ein schnelleres Lied gespielt wurde und auch nicht, dass er und Byou still auf der Tanzfläche standen und sich in den Armen hielten. Plötzlich fuhr ein Ruck durch Byou und er zog Jin im Laufschritt mit sich aus dem Saal. "Byou! Warte!" Er wollte sich los reißen, aber Byou hatte seine Hand zu fest gepackt als dass er sich hätte befreien können. Doch Byou wartete nicht, bis sie in Getränkelager angekommen waren, wo er die Tür hinter ihnen zu warf. Jin suchte nach dem Lichtschalter, doch Byou stoppte seine Hand. Die Tür schloss nicht komplett, nur ein leichter Lichtschein vom Flur ließ sie die Konturen des anderen erkennen. Während sie sich anschwiegen, gewöhnten Jins Augen sich an die Dunkelheit. Noch immer konnte er nicht alles sehen, aber er war nicht mehr fast blind. "Was soll das werden?" Er hatte keine Ahnung, wie er Byous Verhalten einordnen sollte. Byou hatte Zeit gewollt und bekommen, dann machte er sich an das Mädchen ran und tanzte danach mit ihm und jetzt standen sie in einem dunklen Raum. "Küss mich," forderte Byou leise. "Was?" "Ich möchte, dass du mich küsst," wiederholte er. "Ich habe nur ein Bier getrunken, ich bin nüchtern und ich möchte, dass du mich küsst." Wie hatte Jin auf diese Worte gehofft. Und dennoch... "Nein," antwortete er. "Du musst es tun." "Warum?" "Damit es richtig ist," erklärte er. "Aber ich helfe dir." Obwohl sein Herz bis zum Hals und weiter schlug, legte er seine Hand an Byous Wange und richtete sich die fehlenden Zentimeter auf, bis zwischen ihren Lippen nur noch wenig Raum war. Er spürte Byous Atem auf der Haut. Aber er überbrückte die kurze Distanz nicht. Die Zeit zog sich zäh dahin wie alter Kaugummi. Doch dann ging es ganz schnell. Wie ein kleiner Blitz zuckte es durch Jin, als er die weichen Lippen spürte. Sie waren wie damals, wie er sie in Erinnerung hatte. Weich. Warm. Sanft. Voll und mit einem ganz leichten Biergeschmack. Er konnte sich nicht entscheiden, was er tun sollte. Sollte er seinem Instinkt folgen und Byou so fest an sich pressen und hart küssen, dass er keuchen würde? Sollte er den Kuss vorsichtig erwidern? Sollte er einfach abwarten? Er kam nicht dazu, eine Entscheidung zu treffen. Denn Byous Zunge strich über seine Lippen und machte den zarten Kuss, den man noch unter einen Versuch zählen konnte, zu einem echten Kuss. Jins Finger krallten sich in Byous Hemd, er schmolz dahin als er seinen Mund und sich selbst erobern ließ. Für eine Weile gab es nur sie beide auf der Welt und die gedämpfte Musik war nichts weiter als ein Hintergrundgeräusch. Als sie schließlich ihre Lippen voneinander lösten behielten sie die Umarmung bei. Jins Gesicht glühte noch immer. "Ich will es." Leise drang Byous Stimme zu ihm durch. "Ich will dich. Ich will mit dir zusammen sein." Sie war fest. "Kein "Glaube ich" dahinter?" "Nein." Er spürte das Kopfschütteln mehr als dass er es sah. "Ich weiß es. Aber erwarte keine schnellen Schritte." "Werde ich nicht," versicherte Jin. "Solange du heute nicht mehr aufhörst mich zu küssen." Byou hörte nicht damit auf. Shin war klar, dass die Stimmung den Bach runter gegangen war. Er schloss die Wohnungstür hinter sich und Zekuso und hielt noch den Schlüssel in der Hand, als sein Freund schon explodierte. "Hätte ich lieber abhauen sollen, damit du diese Tussi abschleppen kannst?" "Bitte? Was redest du für einen Mist?" Er stemmte die Hände in die Hüften. Zekusos große Augen waren schmal vor Zorn. "Dieses billige Flittchen, mit der du getanzt hast! Die war dir doch tausendmal lieber als ich in deinem Bett, was?" "So ein Schwachsinn! Das "billige Flittchen" arbeitet in der Buchhaltung und wir haben einmal getanzt, mehr nicht." "Bin ich dir peinlich?" Er warf seine Jacke auf den Boden. "Wenn du dich so benimmst, dann ja!" Niemand schaffte es so gut wie Zekuso ihn innerhalb weniger Sekunden auf die Palme zu bringen. "Die anderen Paare haben sich geküsst - mich küsst du nie vor anderen!" "Das stimmt doch gar nicht!" "Du stehst nicht zu mir," warf Zekuso ihm heftig vor. "Am Liebsten wäre es dir doch, wenn ich verschwinden würde - oder mich noch besser in eine Frau verwandeln würde wie dieses Flittchen!" "Wir haben getanzt," erinnerte Shin ihn. Er biss die Kiefer zusammen und sog die Luft langsam durch die Zähne ein. "Mehrfach." "Ja, aber du hast mit mir getanzt, wie mit Ko-ki! Als der mit Shinpei tanzte, hat er ihn geküsst! ALLE haben sich auch geküsst, nur du bist zu feige, mich zu küssen! Himmel, ich habe Takeru und Kai auf dem Klo erwischt und die haben mehr als nur Küsse getauscht! Aber du, du bist dir ja zu fein auch nur meine Hand vor anderen zu halten, damit bloß keiner merkt, dass du schwul bist!" Mit langen Schritten war Shin bei Zekuso und packte den Kleineren an den Schultern. Er wollte ihn so lange schütteln, bis er wieder zu Verstand kam. Es kostete ihn eine Menge Beherrschung, es nicht zu tun. "Jeder WEISS dass wir ein Paar sind! Und nur, weil ich es nicht auf dem Klo mit dir treibe, heißt das nicht, dass ich plötzlich wieder auf Frauen stehe!" "Warum tanzt du dann mit der?" Angriffslustig packte Zekuso Shins Handgelenke so fest, dass es weh tat. "Ohne Grund, verdammt noch mal! Hast du eine Ahnung, wie sehr mich deine dumme Eifersucht nervt?" "Ach, jetzt bin ich auch noch dumm, ja?" "Nicht du, nur deine Eifersucht ist dumm! Obwohl - so wie du dich mal wieder benimmst bist du wohl doch dumm!" Shins Hände zitterten vor unterdrückter Wut. Alles in ihm schrie danach, Zekuso weh zu tun. Mit seinen Händen, mit seinen Worten. Aber er versuchte sich zurück zu halten. Was er auch tat, er würde nicht die Hand gegen Zekuso erheben, die Vorstellung erschien ihm unmöglich. Doch es war wieder wie früher zwischen ihnen geworden - nach einer kurzen Phase in der alles gut lief und sie glücklich waren, ging Zekuso wieder in die Luft und warf ihm vor, dass er nicht zu ihnen stehen würde. Mit den Unterschied zu früher, dass dieser Vorwurf nun aus der Luft gegriffen war. Außerdem rannte Zekuso danach nicht mehr aus dem Haus und betrog ihn mit irgendeinem dahergelaufenen Kerl, sondern am Ende eines jeden Streits fielen sie hungrig übereinander her. Dann war es anders als sonst, kein zärtliches Liebesspiel bei dem Zekuso die Oberhand hatte sondern ein wütender Akt mit Kratzen und Beißen an dessen Ende Shin es war, der Zekuso eroberte, nur um ihm zu zeigen, dass er ihn wollte und ihn als seinen Besitz zu markieren. Zekuso schlug eine von Shins Händen von seiner Schulter. "Wenn ich so dumm bin, ist es ja kein Wunder, dass ich mich auf einen Kerl wie dich eingelassen habe," schnappte er schwer atmend. "Manchmal könnte ich dich - argh!" Shin packte ihn erneut, fester diesmal und drückte ihn dabei mit dem Rücken gegen die Wand. "Schlagen? Willst du das? Dann mach es doch!" Die zusammengekniffenen Augen nahmen einen seltsamen Ausdruck an. Shin konnte ihn nicht bewusst deuten, aber mit einem Mal ergab das alles auf eine verquere Art fast einen Sinn. "Oh mein Gott," flüsterte er, dann küsste er Zekuso hart, dessen Arme sie sofort um ihn schlangen, während er seine Beine sich um Shins Hüften wickelten und den Beweis für seine Theorie hart gegen seinen Bauch pressten. Er konnte ab dieser Sekunde nicht mehr klar denken und wusste später nur noch, dass er irgendwie nicht nur Zekusos Hemd aufgerissen hatte, sondern selbst dessen Unterwäsche an den Nähten aufgetrennt hatte, als er vor Hunger auf seinen Freund nicht mehr warten konnte. Er konnte sich noch erinnern, dass seine Handfläche vor scharfen Schmerz gebrannt hatte und irgendwann hatte er Zähne an seiner Hüfte gespürt, die sich tief in sein Fleisch gegraben hatten. Shin hatte das Gefühl, dass es einige Geräusche gegeben hatte, die es normalerweise nicht gab, wenn er mit Zekuso schlief und stellte jetzt, danach, fest, dass sie wohl von dem umgekippten Sessel neben ihnen auf dem Boden kamen. Oder von dem Zeug, dass sie von dem Wohnzimmertisch gefegt hatten. Vielleicht war es auch nur Zekusos Hand gewesen, die laut auf den Fußboden geschlagen hatte. Er wusste es nicht und es war ihm auch egal. Shin legte seinen Arm um Zekuso, spürte dessen Herzschlag und Atmung wieder ruhiger werden. Wie sollte er es sagen? "Darum also?" Er konnte nur hoffen, dass Zekuso ihn verstand. "Ja," gab Zekuso zu. Er befreite sich von Shins Arm und setzte sich auf. Kurz sah er auf die Reste seiner Kleidung, dann zog er die Decke vom Sofa über sie beide. "Bist du böse auf mich?" "Ach, warum denn!" Übertrieben riss Shin die Augen auf. "Nur, weil du mir unterstellst, ich würde sofort mit einer Frau schlafen, nur weil sie eine Frau ist und so tust, als würde ich nicht zu dir stehen, damit du harten Sex bekommst? Wie kommst du denn darauf?" "Okay, du bist böse." Im Gegensatz zu vorher lag jetzt keine Herausforderung mehr in Zekusos Stimme, sondern es schien ihm wirklich unangenehm zu sein. "Wenn du mir das alles erklären kannst, dann vielleicht nicht mehr." Shin war sich nicht sicher, ob er Zekuso anfassen sollte oder nicht. Er hatte dunkle Flecken auf dem zarten Körper hinterlassen, doch als er an sich herab sah, stellte er fest, dass er nicht besser aussah. Sie hatten sich nichts geschenkt. "Damals, beim ersten Versuch von uns beiden," fing Zekuso an, "Habe ich nie daran gedacht, dass ich es mögen könnte, wenn es härter zur Sache geht. Wenn ich damals diesen Aufstand gemacht habe, dann wirklich weil du nicht zu mir gestanden hast. Gut, ich hätte nicht immer gleich Schluss machen brauchen und mir einen Kerl suchen müssen, aber ich war damals einfach noch zu dumm um das Richtige zu machen." "Hm," machte Shin. "Nicht, dass es das Richtige ist, dich weiter so zu reizen, dass es so wird. Aber als wir wieder zusammen gekommen sind, und es das erste Mal so heftig zwischen uns war, da... naja, ich habe gemerkt, dass mir das fehlt. Dass ich genau das will." Unsicher spielte Zekuso mit einem Stück der Decke. "Du stehst da also drauf, na und?" Shin zuckte die Schulter. "Himmel, warum hast du nichts gesagt? Statt mir immer das Gefühl zu geben, alles falsch zu machen und mich wie den letzten Idioten da stehen zu lassen! Ich habe gedacht, du denkst ich liebe dich nicht." Etwas wurde ihm klar. Diese Überlegung war nicht vollkommen vom Tisch. "Oder tust du das?" "Nein." Zekuso schüttelte den Kopf. "Ich weiß, dass du mich liebst. Sonst hättest du mich schon lange verlassen. Wirst du das jetzt machen?" "Dich verlassen?" Er nickte nur. Shin zog ihn an sich, den blauen Flecken zum Trotz. "Nein. Ich habe mich auf dich eingelassen und meine es ernst." "Dann findest du es nicht eklig? Ich werde scharf, wenn du mir weh tust," gab Zekuso zu bedenken. "Du warst doch eben dabei, oder?" Mit der freien Hand fuhr Shin sich durch die Haare. Wie hatte ihm selbst diese Neigung entgehen können? "Sah das aus, als wenn ich es eklig finden würde?" "Nicht wirklich." Ein zaghaftest Lächeln trat auf Zekusos Lippen. "Ich mag es aber auch, wenn wir sanft sind. Aber das hier," er machte eine Handbewegung, die das unordentliche Wohnzimmer umfasste, "hätte ich gerne auch, verstehst du?" "Ich glaube schon." "Ich habe mir Filme angeschaut und ich will so viel probieren," platzte Zekuso heraus. "Filme?" Grinsend zog Shin eine Augenbraue hoch. "Okay, dann halt Pornos, zufrieden? Auf jeden Fall will ich einige dieser Dinge probieren. Und ich will, dass DU es bist, der sie an mir probiert. Würdest du das machen?" Er wusste nicht genau, was es für Dinge waren, die Zekuso probieren wollte, aber er hatte eine ungefähre Vorstellung davon. Sie hatte mit Peitschen, Schlägen, Fesseln und vor allem Schmerz zu tun. Schmerz, den er seinem Freund mutwillig zuführen sollte, zu dessen Vergnügen. Eine seltsam überraschende Erregung überfiel ihn bei dem Gedanken daran und in selben Moment wurde ihm bewusst, welches Vertrauen Zekuso ihm entgegenbrachte. "ich würde es gern versuchen," sagte er und führte Zekusos Hand an die Lippen. irgendwie waren die Fingerknöchel aufgesprungen - vermutlich, als Zekuso sich mit beiden Händen unter dem Sofa festgekrallt hatte, als Shin über ihm gewesen war. Er küsste die wunden Stellen. "Das brennt," sagte Zekuso, dann lächelte er. "Mach weiter, bitte." Diesmal allerdings waren sie wieder sanfter. Fortsetzung folgt............ Anmerkung: Das ist mit Shin und Zekuso völlig anders geworden, als geplant. P.S.: Danke an Yashiro für´s Beta-Lesen^^ Kapitel 179: Abschluss ---------------------- Hallo und willkommen im neuen Jahr, meine Süßen! Nein, Abschluss ist der Kapiteltitel, die FF ist noch nicht vorbei. Hab noch gut was an Ideen im Hinterkopf und seit kurzem auch wieder mehr Elan zum Schreiben. Die Jungs sind nicht meines, leider. Darum gibt´s auch kein Geld für mich. Allerdings fällt mir gerade auf, dass Sug gerade ohne Vertrag sind, also sollte ich mich beeilen, vielleicht kann ich ihnen weiß machen, ich wäre eine Plattenfirma. Viel Spaß! Abschluss Aoi starrte auf die Straße vor ihm. Die Fahrt war lang gewesen, aber nicht lang genug. Obwohl sie mehr als die angeblichen fünf Stunden für die Strecke von Tokyo nach Mie gebraucht hatten war er noch nicht bereit. Und nun bog ihr Wagen schon in das Viertel ein, in dem seine Eltern lebten. In dem er aufgewachsen war. Sein Herz benahm sich komisch. Plötzlich war er dankbar, dass er und Uruha nicht mit den Kindern allein waren. Als sie von ihrem Plan gehört hatten, zu Aois Familie zu fahren, hatten Kai und Takeru darauf bestanden mitzukommen. Es wäre für Aoi logischer gewesen, wenn Ruki und Reita mitgekommen wären, auch wenn er sich eigentlich niemanden außer Uruha dabei gewünscht hatte. Doch Uruha hatte dem Vorschlag begeistert zugestimmt und zu bedenken gegeben, dass es Aois Eltern noch mehr gegen sie aufbringen würde, wenn die ganze Band vor ihrer Tür auftauchte. Darum saß er nun neben Kai auf dem Beifahrersitz von einem Van der PSC, den Kai irgendwie organisiert hatte - er wollte nicht wissen wie, aber Kai hatte gemeint, das ginge schon in Ordnung. Hinter ihnen saßen Uruha und Takeru mit den Zwillingen. "Aoi?" Erst, als Uruha ihn ansprach, offenbar schon das zweite Mal, bemerkte er, dass das Motor aus war und sie vor seinem Elternhaus hielten. "Du musst das nicht tun, das weißt du." "Wir können umdrehen, jederzeit," fügte Kai hinzu. "Ich weiß." Aoi lößte seinen Sicherheitsgurt. "Aber wenn ich das heute nicht mache, mache ich es nie und bereuhe es bis ans Ende meines Lebens." Das zumindest wusste er. Egal, was kommen würde - er musste das heute machen um sich sagen zu können, dass er alles versucht hatte. "Gut." Uruha schnallte Reilas Babysitz ab, dann sich selbst. "Wir warten hier," sagte Takeru. "Wenn irgendetwas ist - Kai und ich kommen sofort. Ein Wort reicht. Oder schrei einfach, dann stürmen wir das Haus!" "Danke." Aoi lächelte, aber er wusste, dass es dünn aussah. Nachdem er tief durch geatmet hatte, nahm er Cassis aus Takerus Armen in Empfang und verließ das Auto. Uruha war an seiner Seite, Reila auf dem Arm. Vor der Tür blieb er stehen. Er hatte einen Schlüssel. Sollte er einfach aufschließen und das Haus betreten? So wie er es früher immer bei den sonntaglichen Familienzusammenkünften getan hatte? Aber war er hier noch zuhause? Und was, wenn der Schlüssel nicht mehr passte, weil das Schloss getauscht war als klare Aussage, dass er hier nichts mehr verloren hatte? Er traute sich nicht. "Wir klingeln einfach, okay?" Uruha wartete seine Antwort nicht ab, sondern drückte den kleinen runden Knopf durch. Das Geräusch lößte einen kaum zu unterdrückenden Fluchtrefelx in Aoi aus. Er wollte seine Familie nicht sehen, er wollte nicht, dass sie ihn wieder hinaus warfen. Seine Hand klammerte sich an Uruhas Hand, doch als die Tür aufging ließ er sie fast panisch los. Seine Mutter sah ihn an. In Sekunden wechselte ihr Gesichtsausdruck von Verwunderung über die Störung am Familiensonntag über Erstaunen, dass er vor ihrer Tür stand, zu einer kalten und harten Mauer. "Was willst du hier?" Sie baute sich in der Tür auf. Und obwohl sie nicht besonders groß war, hatte Aoi das Gefühl, vor einem unüberwindbaren Hindernis zu stehen. "Ich... ich... wollte, dass ihr eure Enkel kennen lernt," brachte er mühsam hervor. "Dürfen wir rein kommen?" Der Blick seiner Mutter war kalt. War das wirklich die selbe Frau, die ihn liebevoll aufgezogen hatte und an der er mit seinem ganzen Herzen gehangen hatte? "Bitte," fügte er hinzu und merkte, dass seine Stimme flehentlich klang. Nach einem Moment öffnete seine Mutter die Tür ganz. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. "Kommt rein. Nicht, dass noch die Nachbarn sehen, was hier ist." Da war der Stein wieder. "Wer ist denn da? Und warum dauert -" "Vater." Aoi nickte. Zu dem Stein war ein dicker Kloss in seinem Hals gekommen. Da war seine Familie. Alle, nicht nur seine Eltern. Auch sein Bruder und seine Schwester mit ihren Partnern und Kindern. "Onkel Aoi!" Das junge Mädchen musste seine Nichte Satomi sein. Er hatte sie zuletzt gesehen, als sie zehn war. Jetzt musste sie fünfzehn sein und sie fiel ihm um den Hals, bevor sein Bruder sie daran hindern konnte. "Ich habe dich so vermisst!" "Siehst du," flüsterte Uruha ihm zu. Aoi legte den freien Arm um Satomi. "Ich hätte dich angerufen, aber Mama und Papa haben mir deine Nummer nicht gegeben und alle Möglichkeiten dich zu erreichen ausgeknipst! Ich habe es über die Firma versucht, aber die wollten mir nicht glauben, kein Wunder, vermutlich bekommen sie hunderte solcher Anrufe." "SATOMI!" Aois Bruder war nicht nur laut geworden, er war auch aufgestanden. "Das hier ist eine Familiensache, geh mit deiner Mutter und den anderen raus." Als sich Satomi von ihm lößte, stellte Aoi fest, dass seine Schwägerin ihren jüngeren Sohn an der Hand hatte und sein Schwager ebenfalls aufgestanden war. Seine Schwester war sitzen geblieben, die Hände vor ihrem Bauch verschränkt. Vor ihrem schwangeren Bauch. Er hatte nicht mal gewusst, dass er noch mal Onkel wurde. "Sie verlassen auch auf der Stelle den Raum," befahl Aois Vater Uruha. "Nein," sagte Uruha fest. "Familiensache? Dann gehöre ich dazu." "Und ich ja wohl auch," empörte sich Satomi. Erstaunt sah Aoi, wie sie sich vor ihrem Vater aufbaute. "Du kannst Mama raus werfen aber mich nicht. Ich bleibe!" "Na gut, wenn ihr das meint." Aois Vater zuckte die Schultern, dann drehte er sich zu Aoi. "Was wagst du es, hier aufzutauchen?" "Ihr habt Enkeltöchter, ich dachte, ihr wollt sie kennenlernen," stammelte er. "Die einzige Enkeltochter die ich habe, habe ich von meinem einzigen Sohn!" "Vater, bitte, ich..." "Sprich mich nicht so an!" "Und Sie brüllen Aoi nicht an, ist das klar," mischte Uruha sich ein. "Aoi?" Seine Schwester lachte auf. "Du nutzt diesen albernen Mädchennamen immer noch?" "Ja, ich heiße so, ich..." Er wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. "Und ihr habt euch Kinder bersorgt," sagte sein Bruder. "Welche Frau habt ihr dafür bezahlt? Statt euch endlich mal behandeln zu lassen, wie kann man nur so krank sein?" "Was hast du nicht verstanden? Warum glaubst du, du kommst hier her und bringst auch noch diesen Kerl mit, mit dem du sonstwas für widerwärtige Dinge tust und meinst, wenn du mir diese... diese Bastarde unter die Nase hälst, würde ich dich meinen Sohn nennen?" "Vater... bitte... ihr solltet sie doch nur sehen, es sind eure Enkel, wir..." Aoi konnte nicht verhindern, dass ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Es war egal, dass er geahnt hatte, dass es so kommen würde. Das machte den Schmerz nicht kleiner. Noch schlimmer war, dass es seine Mutter war, die sich vor ihn stellte und zu ihm aufsah, ohne das Baby eines Blickes zu würdigen. "Raus aus diesem Haus. Es gibt dich für uns nicht." "Mutter - ich..." "Er weint wie ein Mädchen!" Sein Bruder schüttelte sich. "Geh und lass dich niemals wieder hier blicken. Wir sind eine anständige Familie!" "Komm, Aoi, komm bitte mit." Uruha zog ihn am Arm heraus. Er konnte seine Eltern und Geschwister nicht richtig erkennen, seine Augen schwammen vor Tränen. Aoi ließ es geschehen. Vor der Tür begann er zu rennen, drückte Cassis fester an sich und erreichte das rettende Auto. Er zitterte so stark, dass er Kai seine Tochter hinstrecken musste, damit er sie ihm abnahm. "Oh mein Gott," murmelte Kai, legte das Baby in seinen Sitz und dann spürte Aoi Kais warme Hand an seinem Kopf. Die Tränen brachen aus ihm heraus, als Uruha Reila abgelegt hatte und ihn nach hinten in das Auto zog. "Sie wollen mich nicht, Uruha, sie wollen mich nicht!" "Ich weiß, Liebling, ich weiß, aber ich will dich. Wir wollen dich, ja?" Das war kein Trost. Seine Eltern wollten ihn nicht. Niemals wieder. Irgendetwas sagte Kai, doch er erreichte Aoi nicht. "Sie finden mich widerwärtig, Uruha! Ich bin doch... sie sind doch meine Eltern!" "Widerwärtig? Ich geb denen widerwärtig!" Takeru klang entschlossen, seine Stimme brachte Aoi dazu, den Kopf kurz zu heben. Er sah, wie der schmale Sänger aus dem Auto stieg und tief Luft holte. Außerdem sah er die Haustür aufgehen und Satomi heraus rennen. "Ihr nennt euren eigenen Sohn widerwärtig," schrie Takeru mit der ganzen Kraft die die Stimme eines Sänger hergab. "Ihr könnt uns alle mal, wisst ihr das? Solches zurückgebliebenes, asoziales Pack wie ihr kann uns gestohlen bleiben! Er braucht euch nicht, er hat eine Familie! Eine richtige Familie, die ihn liebt!" "Takeru, komm ins Auto," bat Kai. "Und was willst du? Noch mal nachtreten?" Vollkommen in Rage wandte Takeru sich an Satomi. "Ach, laß mich vorbei!" Plötzlich war Satomi an seiner Seite. "Onkel Aoi? Es tut mir so leid! Du hast mir so gefehlt! Hier, meine Karte. Versprich mir, dass du mir eine Mail schreibst, ja? Bitte?" Er schluckte und sah auf die kleine Papierkarte in seiner Hand. Warum hatte sie in ihrem Alter Visitenkarten? Aber er nickte. "Du wirst Ärger bekommen, das weißt du, oder?" "Na und?" Trotzig hob sie das Kinn. "In der ganzen Familie gibt es nur einen, der Verstand hat und das bist du. Ich will nicht auf meinen Onkel verzichten. Ich habe dich nämlich zufällig lieb, weißt du das?" Das war zuviel, einfach zu viel. Aoi konnte kein Wort sagen, nur nicken und ihr einen Kuss auf die Stirn drücken. "SATOMI! Du kommst sofort zurück!" Die Stimme seines Bruders. "Ich muss los. Darf ich Onkel Uruha sagen?" "Äh - ja." "Du steigst besser ein, mich wird er nicht schlagen, aber dich vermutlich," sagte sie während sie Takeru in den Wagen schob. Kai gab Gas, kaum dass die Tür zu war. Und Aoi ließ sich wieder in Uruhas Arme fallen und weinte, bis ihm irgendwo auf der halben Strecke die Tränen ausgingen. Uruha hatte nichts sagen können, womit er Aoi irgendwie aufgebaut hätte. Er hatte es nach einer Weile auch nicht mehr versucht und seinen Mann nur noch in den Armen gehalten, solange sie unterwegs waren. Jetzt war er erleichtert, dass Kai und Takeru darauf bestanden hatten sie zu begleiten. Die beiden hatten sich am Steuer abgewechselt und auch bei einem Zwischenstopp die Babys versorgt, während Aoi schweigend am Van gelehnt und eine Zigarette nach der anderen geraucht hatte. Selbst hatte Uruha nichts machen können, nur bei ihm stehen und sich nutzlos fühlen. Ihre Freunde hatte sich auch nicht abschütteln lassen, als sie zuhause angekommen waren. Während Uruha Aoi ins Haus geführt hatte - nach einer weiteren Zigarette vor der Tür - hatten Kai und Takeru die Zwillinge getragen. Im Haus hatte Aoi sich die Schuhe von den Füßen getreten und war in ihr Schlafzimmer gegangen. Dort lag er nun reglos auf dem Bett und starrte die Wand an. Und in der Tür stand Uruha und sah ihn an. "Und?" Kai legte Uruha die Hand auf die Schulter, sah kurz auf Aoi und seufzte. Dann führte er Uruha von der Tür weg. "Kein Wort, oder?" "Nein," sagte Uruha. Er ging auf ihre Terasse hinaus um selbst zu rauchen. Sie rauchten nicht mehr im Haus. Zu seiner Überraschung saß dort bereits Takeru mit einer Zigarette. "Seit wann rauchst du denn," fragte er. "Nur hin und wieder." Takeru zuckte die Schultern. "Meist schnorre ich mir nur eine oder zwei, wenn ich am feiern bin. Mir ist zwar nicht nach feiern, aber die musste gerade trotzdem sein. Hab sie dir geklaut, entschuldige." "Macht nichts." Er bediente sich selbst an der Packung, bevor er sie an Kai weiter reichte. Das war eindeutige eine der Situationen, in denen auch Kai rauchte. "Was ist mit den Kindern?" "Sie schlafen," sagte Takeru. "Alles okay. Und Aoi?" "Der ist wie weggetreten. Ich weiß nicht, was ich machen soll." Er fuhr sich durch die Haare, dann ließ er sich auf einen Stuhl sinken. "Ich kann ihn nicht trösten. Wie soll man jemanden trösten, dessen Eltern ihn nicht mehr wollen?" "Mit mir habt ihr geschlafen." Uruhas Kopf ruckte zu Takeru rum. Jetzt kam ihm auch wieder die Erinnerung an die erste Nacht, die sie zu viert verbracht hatten. Ja, es war ein gutes Gefühl gewesen zu wissen, dass er von seinen Freunden umgeben war. Aber er hielt es für keine gute Idee, das zu wiederholen. Es war bereits zweimal passiert. Ein drittes Mal würde alles nur komplizierter machen. "Nein, das ist kein Vorschlag gewesen!" Takeru lachte auf. "Meine Güte, nein! Okay, es ist toll mit euch gewesen, aber nein, das brächte jetzt nichts." "Wir gehen trotzdem in Aois Bett," sagte Kai entschlossen. "Nicht dafür, aber vielleicht hilft es ja - Gruppenkuscheln wirkt oft Wunder." Langsam nickte Uruha. Mehr konnte man nicht machen. "Gebt mir nur einen Moment, ich brauche auch etwas Luft." "Und ich rufe Ruki und Reita an. Aoi braucht uns alle." Kai drückte seine Zigarette aus, bevor er mit dem Handy in der Hand ins Haus ging. Uruha bliebt neben Takeru sitzen. Er fühlte sich so hilflos. "Er musste das tun, weißt du," sagte er zu Takeru. "Er musste es einfach versuchen. Aber jetzt ist er wie zerbrochen. Sie haben ihn so schrecklich behandelt! Alle waren so abwertend zu Aoi. Ich will ihn beschützen, aber ich kann nichts für ihn tun." "Das stimmt so nicht ganz. Hier." Vor Uruhas Augen tauchte die kleine Visitenkarte auf. "Aoi hat sie im Auto fallen lassen. Es steht eine Handynummer darauf und ich habe ihr geschrieben. Sie hat geantwortet und meint, sie liebt ihn sehr. Außerdem sei es total doof, dass, Zitat, "mein cooler Onkel bei der geilsten Band des Landes spielt und ich ihn nie sehe!" Satomi ist auch seine Familie. Und sie zumindest hat kein Problem damit. Abgesehen davon tust du doch so viel für Aoi." "Ich sitze hier und rauche. Das hilft ihm nicht gerade, oder?" "Und dann hast du wieder Kraft und gehst nach oben um sie ihm zu geben," führte Takeru auf. "Glaub mir, das ist nicht zu unterschätzen." Mal wieder war es an der Zeit, dass Uruha sich in Erinnerung rief, dass Takeru mehr als eine Seite hatte und nicht nur das aufgeweckte, leicht verplante Energiebündel war, das viel zu viel Sex im Kopf hatte. Er war auch ein sehr einfühlsamer und guter Freund. Uruha drückte seine Zigarette aus und stand auf. "Dann gehen wir mal zu Aoi, was?" Aber reden konnte er nicht. Sie sagten alle drei nichts, als sie das Schlafzimmer betraten und sich zu Aoi auf das Bett legten. Uruha nahm ihn von vorne in die Arme, Kai von hinten und Takeru kletterte an das Kopfende, um Aoi durch die Haare zu streichen. Minutenlang kam keine Reaktion von Aoi, er ließ nicht mal erkennen, dass ihm ihre Anwesenheit bewusst war. Dann reagierte er doch und das so plötzlich und heftig, dass Kai zurück schreckte. "Verdammt noch mal!" Aoi liefen die Tränen wieder über das Gesicht. "Sie sind meine Eltern, sie haben mich zu lieben, und wenn sie das nicht tun, sind sie das Letzte! Das Allerletzte!" "Das sind sie," stimmte Uruha zu, gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich brauche sie nicht! Ich habe meine eigene Familie!" "Die hast du allerdings," sagte Reita, als er und Ruki in das Zimmer kamen. Sie besaßen einen Schlüssel, wie auch Aoi und Uruha einen zu ihrer Wohung hatten. "Und sie ist hier." "Stimmt." Ruki setzte sich an das Fußende, eine Hand auf Aois Knöchel gelegt. Langsam fühlte Uruha sich sicherer, er war nicht mehr allein dafür zuständig, Aoi aufzufangen. "Und der Rest der krüppeligen Verwandschaft sitzt in der Firma - alle komischen Onkel und Neffen." "Aber Yooh ist mehr eine Tante, oder," grinste Kai. "Irgendwie schon." Ein kleines Lächeln fand wieder seinen Weg auf Aois Gesicht. Uruha küsste ihn wieder. "Ich liebe dich, das weißt du, Liebling, oder?" "Ja." Aois Arme legte sich um ihn. "Halt mich fest, bitte." "Immer," versprach Uruha. Fortsetzung folgt........ Anmerkung: Ich weiß, dass Aoi ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern beschreibt. Aber das hier ist eine Geschichte, nicht die Wahrheit. Kapitel 180: Handschellen sind die Lösung für alles --------------------------------------------------- Hallo! Hier gehört mir mal wieder niemand, aber ich wünsche euch viel Spaß! Ich versuche gerade wieder etwas regelmäßiger zu schreiben und hoffe, das gelingt mir. Handschellen sind die Lösung für alles "Das nennst du Snacks?" IVs Stirnrunzeln gefiel Ko-ki gar nicht. Er hatte eben nur Salzbrezeln und Gummibärchen im Haus gehabt. "Wenn du was gesagt hättest, hätte ich uns ein paar Kleinigkeiten gemacht, aber da du nichts gesagt hast, stehen wir jetzt mit nichts weiter da, echt Ko-ki, wenn du uns einlädst, solltest du was da haben." "Ich gebe es zu, ich bin der schlechteste Gastgeber der Welt!" Grinsend hob Ko-ki die Hände. "Aber ich habe immerhin genug Bier." "Wenn ich das auf leeren Magen trinke kippe ich dir schneller aus den Latschen als du denkst, das weißt du genau, ich vertrage doch nichts, also brauchen wir was zu essen," erklärte IV und machte sich über Ko-kis Küche her. Ko-ki wünschte ihm viel Erfolg, außer ein paar Eiern und einer Dose Pilze war da nicht mehr viel als eine Packung Reis. "Ich kann Takeru anrufen, dass er uns von unterwegs was mitbringen soll," schlug er vor. "Vergiss das mal, hier ist doch alles, was ich brauche, setz du schon mal den Reis auf, ich rühre solange das Omelette an und dann kann ich das in die Pfanne hauen, wenn Takeru da ist und schon haben wir was Leckeres zu essen, wo ist das Problem?" IV schlug bereits das erste Ei in eine Schale, also ergab Ko-ki sich seinem Schicksal. Er war ja auch selber Schuld, wenn er nicht vorher daran dachte und IV auch noch mitteilte, dass es nichts weiter zu essen gab. Nach einigen Minuten erlößte ihn zumindest die Türklingel von IVs Vortrag über die Notwendigkeit von Eiweiß beim Muskelaufbau. Nicht, dass er IV nicht gern zuhörte, aber Sport war bei Ko-ki heute nicht das Thema der Wahl. Er öffnete Takeru, der ihn mit einen Kuss auf die Wange begrüßte. "Hey, Schnucki! Okay, was liegt quer, dass du mich für eine ganze Nacht von Kai wegholst?" "So eine Nacht Verzicht macht dir echt zu schaffen, was," neckte Ko-ki ihn. "Ja," gab Takeru zu. "Ich muss wirklich was mit euch bereden, aber ich wollte euch heute Nacht hier behalten, weil ich Bier gekauft habe. Dachte, es ist nicht so gut, wenn du dann Auto fährst. Oder IV Bahn," fügte er mit einem Blick in Richtung Küche hinzu. "Setzen, ich koche! Takeru, magst du Pilze?" "Äh, ja." Zwei Stunden und je zwei Dosen Bier später lachte Ko-ki darüber, dass er und IV beim Mariokart an der Wii einfach nicht gegen Takeru ankamen, legte dann aber seinen Controller beiseite. Nur zum Spaß hatte er die Beiden nicht eingeladen. "Okay, wo drückt der Schuh?" Takeru öffnete sich ein neues Bier und schob ihm und IV auch eines zu. Ob das so klug war wusste Ko-ki in IVs Fall aber nicht, der Bassist hatte schon leicht gerötete Wangen. Aber da sie eh bei ihm übernachten würde, war es auch nicht wirklich schlimm. "Shinpei," sagte er und seufzte, während er die Wii ausstellte. "Was ist mit... Shinpei?" IV unterdrückte ein Aufstoßen. "Wir sind ja nun schon eine Weile zusammen," fing er an, drehte dabei die Bierdose in der Hand und überlegte, wie er es am besten sagen sollte. "Und im Bett wird und wird es nicht besser. Wir schlafen miteinander, ja, aber es ist immer das Selbe. Shinpei traut sich nicht aus sich heraus zu gehen." "Darüber hatten wir doch schonmal gesprochen, vor einer Weile, oder?" Takeru schob den Stecker in seiner Unterlippe ein wenig vor und zurück. "Ist es nicht besser beworden?" "Es tut nicht mehr weh und er hat auch gefunden, was er suchte, aber es ist immer und immer das Selbe, was wir machen." "Shinpei hat was gesucht?" Intressiert legte IV den Kopf schief. "Was denn?" "Den bestimmten Punkt bei mir," grinste Ko-ki. "Oh. Oh! Den Punkt! Aber dann ist doch gut, oder? Ich meine, wenn er den kennt ist doch alles gut?" "Geht so," räumte Ko-ki ein. "Es wäre nur sein schön, wenn ich mich auch mal auf die Suche nach seinem Punkt machen dürfte, versteht ihr?" "Er läßt dich noch immer nicht an seinen kleinen Hintern, was?" Jetzt kicherte Takeru. "Und du willst an genau den ran. Oder besser: In den rein, richtig?" "Treffer," gab Ko-ki zu. "Shinpei zuckt zusammen, wenn ich nur eine Hand in die Nähe bringe." "Na, das ist doch gut, oder? Ich zucke auch immer wenn Nao da streichelt." "Es ist nicht das gute Zucken. Ist eher ein "Oh Gott, das wird weh tun, geh da weg!"-Zucken. Das Schlimme ist," führte er weiter aus und trank noch einen Schluck, "dass Shinpei auch nicht sagt, dass er das nicht will. Ich muss raten, ob er etwas mag oder nicht." "Merkt man nicht, wenn er es mag?" "Bei mir merkt man das sofort - Entschuldigung!" IV unterdrückte einen kleinen Rülpser. "Ich geh immer total ab und werde laut und mir wird heiß und ich will dringend loslegen und dann weiß Nao, dass ich das mag, ist das bei Shinpei nicht so?" "Nein." Ko-ki schüttelte den Kopf. "Er ist sehr, sehr still im Bett und extrem schüchtern dabei." "War ich auch mal, aber das hat sich gegeben, weil Nao so klasse im Bett ist, also nicht, dass du das nicht bist, Ko-ki, ich meine nur, ich hatte auch mal echt Angst und jetzt ist es toll, ich könnte Nao dauernd anspringen." "Unser kleiner Krümel ist versaut geworden!" Takeru lachte. Dann erhob er seine Dose und prostete IV zu. "Darauf, dass wir noch gaaaaanz viel Spaß mit unseren Drummern haben! Und dass Ko-ki seinen aus der Resevere lockt!" "Und wie locke ich ihn da raus?" Darauf hatte er bisher noch keine Antwort bekommen. "Mit Käse," schlug IV vor, dann brach er in Kichern aus. "Oh Mist, ich glaube ich bin voll." "Allerdings," grinste Ko-ki. "Mit Käse bekomme ich Shinpei auch nicht dazu, mal was zu machen." "Versuche es mit Handschellen," schlug Takeru vor. "Bist du auch schon voll oder hast du nur nicht zu gehört? Das Problem ist, dass Shinpei zu wenig macht, wenn ich ihn fessel, macht er gar nichts mehr." "Nicht ihn." Dieses Grinsen kannte Ko-ki von Takeru. Es hieß, dass er etwas wirklich unterhaltsames ausbrütete. "Sondern dich." "Erzähel mir mehr von der Idee," bat Ko-ki. "Du läßt dich von ihm an dein Bett ketten und kannst nichts machen," erklärte Takeru. "Wenn er also was will, muss er es selbst machen. Und wenn du ihn dann noch bittest, das eine oder andere zu machen, wird er sicher nicht nein sagen, was meinst du?" "Du meinst, Shinpei soll sich einfach auf Ko-ki setzen und uiii?" "Nicht ganz," lachte Takeru. "Aber so würde er sich vielleicht mal was trauen." "Bringt mich meinem Ziel nur auch nicht viel nähr, oder?" Tatsache war, er wollte oben sein und nicht immer nur unten. Es war nicht so, dass er es unten gar nicht mochte, er hatte Spaß daran. Aber es wurde Zeit, dass mal ein wenig Abwechslung in das Spiel kam. "Überfordere ihn nicht. Er braucht halt Zeit - lass ihn erstmal locker werden und sich was trauen und dann... dann kannst du ihn in die Kissen nageln!" "Ich will Nao," platze IV heraus. "Ich fahr heim, was ihr redet, so über Kissen und Nägel und sowas, das macht mich ganz wuschig und jetzt will ich ihn, ich fahr jetzt los und...oh!" IV war aufgesprungen und hielt sich nun an der Sofalehne fest. "Das dreht sich ja alles hier!" "Du bleibst hier, Krümel." Vorsichtig setzte Ko-ki ihn wieder auf das Sofa. "Himmel, so viele Muskeln und nach drei Bier bist du dicht." "Da bin ich nicht im Training, sorry." "Dann hören wir besser damit auf und ich mach kein Bier mehr auf, was?" Mit leichtem Bedauern sah Takeru auf das zweite Sechserpack. "Mach das, bevor IV hier noch meinen Teppich versaut." Er überlegte bereits, wo er zur Not einen Eimer für die Nacht stehen haben könnte. Als es ihm einfiel, ging er in seine Küche hinüber und bemerkte ebenfalls einen ganz leichten Schwindel. Er sollte wohl auch aufhören. Mit dem Eimer in der Hand drehte er sich um und wäre fast gegen Takeru geprallt. "Huch!" "Du liebst ihn doch, oder?" Takerus Frage traf ihn unvermittelt. "Und wie. So verliebt war ich echt noch nie," antwortete er ehrlich. "Lieber habe ich langweiligen Sex mit dem wunderbarsten Freund der Welt, als göttlichen Sex mit einem Typen, der mir nichts bedeutet." "Na, dann ist der Rest kein Problem," lächelte Takeru und drückte ihm wieder einen Kuss auf die Wange. So ganz sicher war Ko-ki sich da zwar noch nicht, aber sein Gefühl war nicht mehr so schlecht wie noch vor einer Stunde. Er beschloss, den Rest des Abends einfach lustig anzugehen. Verschwitzt, aber zufrieden, wischte Shin sich über die Stirn. Er fühlte sich mehr als träge, aber es war ein gutes Träge. So konnte er zufrieden einschlafen, dachte er gerade, als sich Zekuso neben ihm auf die Bettkante setzte. "Hm," machte er fragend. "Ich schlafe besser zuhause," erklärte Zekuso heiser. Dabei angelte er nach seinem Hemd. "Warum?" Shin setzte sich ebenfalls auf. Schade, dabei war der Schlaf jetzt so verlockend. "Ist vielleicht besser. Sonst wird es noch komisch." Zekuso zog sein Hemd über. Sie hatten nur ein gedämpftes Licht angelassen, dennoch konnte Shin vier breite Striemen auf dem zarten Rücken erkennen, bevor das Hemd sie verdeckte. Sie waren rot auf blasser Haut. Shin schluckte. "Ich finde es komisch, dass du gehst," sagte er. "Jetzt zu kuscheln wäre doch seltsam, oder?" Als Zekuso sich nach seiner Hose bückte, zuckte er ein wenig zusammen. Sofort fühlte Shin sich schuldig. Nun, er war ja auch schuldig. Immerhin war er es gewesen, der Zekuso so zugerichtet hatte. "Wenn du jetzt gehst, fühle ich mich ausgenutzt," gab er zu. "Du dich?" Zekuso lachte auf. "Ich bin der, der eingesteckt hat." "Und es hat dir gefallen, oder?" "Und wie!" Jetzt lächelte Zekuso wieder richtig. "Es war wunderbar." "Dann blieb bei mir." Shin umarmte ihn von hinten, hielt ihn im Bett fest. Er drückte einen Kuss auf einen blauen Fleck an Zekusos Schulter. "Okay." Langsam legte Zekuso sich wieder auf das Bett. "Danke." "Warum bedankst du dich?" Shin stand auf. Die Striemen auf dem Rücken störten ihn und er wollte sich darum kümmern. "Weil du gemacht hast, was ich mir gewünscht habe," sagte Zekuso. "Ich hätte nicht gedacht, dass du dazu bereit wärest." "Und warum nicht?" "Naja, weil du anfangs nicht mal bereit gewesen bist, mit mir zu schlafen. Und dann komme ich mit so einem perversen Wunsch an, ich hätte nicht gedacht, dass du es machen würdest." Mit einer Tube Wundsalbe in der Hand setzte Shin sich wieder auf das Bett. Er schob das Hemd nach oben. Unten herum hatte Zekuso noch nichts angezogen, sein kleiner Hintern lag nackt und verletzlich vor Shin. Er wirkte umso verletzlicher, da sich ein dunkler Fleck auf einer der Backen abzeichnete. Wenn Shin genau hinsah, konnte er sogar die Abdrücke seiner eigenen Zähne in dem Fleck erkennen. In seinem Hals bildete sich ein Kloss. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich es mag," gab er zu. Vorsichtig wärmte er die Salbe zwischen den Fingern an, dann strich er über die Striemen. Sie hoben sich leicht von Zekusos Haut ab. "Aber ich mag es." "Das ist schön. Es muss auch nicht immer so sein." Zekuso legte das Kinn auf die verschränkten Arme. "Ich mag es auch, wie wir es sonst tun. Aber was du heute und letztens mit mir gemacht hast, das war was ganz anderes." "Habe ich gemerkt." Ein Lächeln stahl sich auf Shins Gesicht. "Du bist sonst auch nicht gerade leise, aber eben wundert es mich, dass niemand an die Wand geklopft hat." "Das hat aber jemand," lachte Zekuso. "Deine Nachbarn dürfte sich fragen, was du hier machst." "Oh." Errötend massierte Shin die Salbe weiter ein. "Ich wollte dich nicht verletzen." "Ach, das macht nichts," währte sein Freund ab. "Sowas kommt bei solchen Spielen sicher öfter vor." "Ich will dir aber nicht weh tun," sagte Shin. Die Verletzungen auf Zekusos Körper waren alles andere als schön. Es war schön gewesen, was sie getan hatten. Aber er wollte den zarten Körper seines Freundes nicht verletzen. Das konnte nicht richtig sein. Und doch - in dem Moment, in dem er zugeschlagen hatte, hatte es Shin seltsam erregt. Die Macht, die er in dem Moment gehabt hatte, hatte ihm gefallen und es hatte ihm gefallen zu spüren, wie der Gürtel auf die Haut traf. Die Geräusche waren erregend gewesen. Das Klatschen auf der Haut und Zekusos Schrei, der nicht nur nach Schmerz, sondern auch nach Lust, klang. Alles war vom Gefühl her richtig gewesen. Aber es sollte keine Verletzungen geben. "Dann können wir das wohl nicht wieder machen," bedauerte Zekuso. "Dass du mir weh tust ist Teil davon und ich liebe es. Ich glaube..." Er zögerte einen Moment. "Ich glaube, ich bin noch nie so hart gekommen wie eben." "Den Eindruck hatte ich auch." Er hörte auf, die Salbe auf dem Rücken zu verreiben und strich sie leicht über den Fleck auf Zekusos Hintern. "Ich mag, was wir gemacht haben. Aber ich wollte dich dabei nicht verletzen." "Ist es schlimm?" Zekuso verdrehte den Kopf, versuchte seinen Rücken zu sehen. "Meine Handgelenke sind etwas wund." Dort hatte Shin ihn mit einem anderen Gürtel gefesselt. Er griff nach ihnen und küsste die rote Haut. "Ich weiß nicht," gab er zu. "Brennt es sehr?" "Etwas. Aber es geht." Er griff um Shins Hand, zog ihn zu sich und küsste ihn. "Wir müssen wohl noch etwas an der Art arbeiten, was?" "Ich denke." Shin hörte auf damit, die Stellen zu versorgen und kuschelte sich an seinen Freund. Obwohl es nicht besonders kalt war, zog er die Decke eng um sie beide. Er brauchte jetzt die Nähe. "Ich wollte nicht so fest zuschlagen." "Es war gut so," beruhigte Zekuso ihn. Dann schlang er die Arme um Shin. "Wir sollten nur keine Gürtel mehr nehmen. Morgen gehen wir los und kaufen Handschellen und eine Peitsche, in Ordnung?" "In Ordnung." Auch, wenn ihm bei dem Gedanken, in einen Sexshop zu spazieren und dort diese Dinge zu kaufen, Angst und Bange wurde. "Oder können wir das lieber online bestellen?" "Auch eine Idee. Dir hat es auch gefallen, oder?" "Ja." Shin drückte einen Kuss auf Zekusos Stirn. "Ich hätte es nicht erwartet, aber es war toll." "Das ist schön. Darf ich dich auch mal fesseln?" Er überlegte einen Moment. Beim letzten Mal hatte es ihm gefallen, wie sein Freund ihn härter angepackt hatte. Aber konnte er es auch aushalten, wenn er wehrlos war? "Vielleicht," wich er aus. "Ich brauche noch etwas Zeit." "Das ist in Ordnung." Während Zekuso sich fest an ihn schmiegte, wurde Shin klar, dass er schon lange in Fesseln lag. Sie mochte nicht aus Metall sein oder in seine Handgelenke schneiden, sie waren sogar unsichtbar. Aber sie waren da und nur Zekuso wusste, wie man ihn befreite. Shin küsste Zekuso zärtlich und tief, nippte an dessen Lippen. Seine Hände wanderten wieder über den schmalen Körper, sanft diesmal. Zusammen bewegten sie sich, bis Zekuso auf Shin lag. Wie von selbst öffnete Shin die Beine, um Zekuso dazwischen zu lassen. Ja, er war schon lange gefesselt. Seit Jahren schon. Seit er sich die Fesseln eingestanden hatte, wünschte er sich, Zekuso würde den Schlüssel zu diesen Fesseln niemals nutzen. Fortsetzung folgt........ Kapitel 181: Regungen --------------------- Hallo ihr Lieben! Mal wieder gehört mir niemand. Es gibt ein paar neue "Mitspieler", die sich sozusagen selbst um den Job beworben haben. Einer zumindest. Ich brauchte für einen bestimmten Part, der bald kommt, einen neuen Chara und er hat praktisch geschrien "Hier, ich!!!". Der Rest... für den fällt mich sicher auch noch eine halbwegs sinnvolle Verwendung ein. Entschuldigt den doofen Kapiteltitel. Da war ich unkreativ. Regungen Um fünfzehn Uhr nachmittags nackt neben seinem Mann im Bett zu liegen ohne dabei gestört zu werden war Luxus pur, fand Uruha. Er war angenehm schläfrig, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie aktiv sie eben noch gewesen war. Zufrieden rollte er sich auf die Seite und wollte eigentlich einschlafen, aber Aoi ließ ihn nicht. "Es kann nicht sein, dass uns nichts anderes einfällt, als im Bett zu liegen, wenn Ruki und Reita babysitten," beklagte sich Aoi. "Wir habe nicht nur gelegen," grinste Uruha. "Du hast gehockt und ich habe gekniet." Er zumindest hatte Spaß gehabt und seinem Eindruck nach Aoi auch. "Stimmt." Aoi drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann stand er auf um sich an seinen Laptop zu setzen. "Aber ich will mit dir ausgehen." "Und wohin?" Uruha drehte sich auf die Seite. Aoi nackt am Schreibtisch war ein schöner Anblick. Mussten sie wirklich das Haus verlassen? "Ich habe nicht den Hauch einer Idee," gab Aoi zu. "Aber ich weiß, wer Vorschläge machen kann." "Ach, wer denn?" Uruha hätte da ein paar Vorschläge. Nur sahen die nicht vor, dass Aoi bis morgen früh noch irgendein Kleidungsstück anzog, geschweige denn nach draußen zu gehen. "Die anderen." "Welche anderen?" Manchmal war sein Mann komisch. "Na, über Twitter." "Hast du das wieder eingestellt?" Hatte Aoi sich da nicht erst vor einer Weile abgemeldet gehabt? Ach ja, schön war die Zeit gewesen, in der er seinen Mann für sich hatte, ohne dass der auf seinem Handy rumtippte. "Ja. Und ich hab geschrieben: "Uruha und ich brauchen eine Idee für heute Abend zum weggehen! Vorschläge?" Das Erste, was kommt, machen wir, ok?" "Ähh - nein." Er kannte ihre Fans. Und seine Lust, jemanden privat zu besuchen war ziemlich gering. "Doch," stellte Aoi klar. "Wir unternehmen viel zu wenig. Und da ist auch schon was! Anziehen, wir gehen auf ein Konzert!" Widerstand war zwecklos, leider war Aoi schon dabei, seinen hübschen Hintern zu verhüllen. Zwei Stunden später freute Uruha sich dann doch, dass er sich hatte breit schlagen lassen nicht nur das Haus zu verlassen, sondern sich auch ein wenig aufzustylen. Eigentlich trug er privat genauso wenig Makeup wie der Rest von ihnen, nur hin und wieder mal einen Lidstrich und Puder, wenn seine Haut der Meinung war ganz schlimm sein zu müssen. Heute hatte er sich von Aoi zu einem fast vollständigen Arbeits-Makeup überreden zu lassen. So war die Gefahr erkannt zu werden zwar deutlich größer, aber auf der anderen Seite war das auch positiv. So hatten sie zumindest die Sicherheitsleute am Backstagebereich sofort erkannt und rein gelassen. "Sag mir noch mal, zu wem wir heute gehen," bat Uruha. "Zu einer Indieband. Drei von ihnen folgen mir auf Twitter und schreiben hin und wieder bei mir was zu. Ich folge ihnen auch, sind ganz gut von der Musik her." "Ich bin nur froh, dass der Vorschlag halbwegs vernüftig war. Es hätte auch Riesenrad fahren sein können oder sowas." "Oh, gute Idee! Lass uns das nachher machen, ja? Hier müssen wir rein." Aoi klopfte an eine Tür. Es war ein Konzert mit 7 Bands, einige der Namen sagte Uruha was, andere nicht. Ihre Gastgeber sagte ihm gar nichts. Ohne eine Antwort abzuwarten riss Aoi die Tür auf und in Sekunden checkte Uruha die Jungs ab, die vor ihnen standen. Dreimal sexy und einmal... irgendwas anderes. Hatten sie kein Geld um alle vier Musiker zu mehr als 50 Prozent zu bekleiden? "Hallo, ihr habt uns eingeladen, danke," begrüßte Aoi die Jungs. Einer von ihnen, Teilhotpants, bauchfreies Shirt, braune Haare, verschluckte sich an irgendetwas. Der ohne Hemd - Himmel, was war das da unter seiner Haut?- starrte ihn mit großen Augen an, während der einzige, der komplett angezogen war, aber irgendwie seltsam aussah, in panisches Winken ausbrach, begleitet von Geräuschen als würde er den Mund voll haben und dringend etwas sagen wollen und dem Letzten im Bunde die Zigarette aus dem Mund fiel und ihm fast den nackten Bauch verbrannte, wäre er nicht so schnell aufgesprungen, dass seine pinken Haare flogen. War doch immer wieder schön, ein Superstar in der Szene zu sein, die Kleinen erzitterten dann so nett vor einem. "Oh mein Gott, ich fasse es nicht!" Pinkie - bis Uruha die Namen wusste, beschloss er einfach, sie so zu nennen wie es ihm passte - war ziemlich blass unter seiner Augenklappe und kam auf sie zu. "Ich hätte nie gedacht, dass Sie kommen, es ist uns eine Ehre!" "A... Allerdings," nickte Hemdlos, während er sich setzte. "Es war nur als Scherz gedacht. Also, es war schon eine ernst gemeinte Einladung an Sie, wir dachten nur nie, dass Sie es ernst nehmen." "Setzen Sie sich doch," lud Hotpants sie ein. Wie niedlich, so unterwürfig angesprochen zu werden. Uruha musste sich ein Lachen verkneifen, als alle vier begannen, sich zu verbeugen und scheinbar nicht mehr vorhatten, damit aufzuhören, bis sie auf die Bühne mussten. "Danke. Aber es ist nicht nötig, so mit uns zu sprechen." Och, das fand Uruha schon, aber wenn Aoi das meinte, würde er ihm da nicht reinreden. "Wir sind doch Kollegen. Irgendwie." "HM. MMMH!!! HMMM, GMPF!" Und offenbar hatte Freaky ein kleines Problem. Erstickte er etwa? Ein wenig besorgt sah Uruha zu ihm hinüber. "Dann mach es ab und kleb es neu," schlug Pinkie ihm vor. Der Kerl griff daraufhin an seine Lippen und riss eine Hand voll Fäden ab. "Meine Güte, Koichi, was fällt dir ein, Aoi und Uruha einzuladen und dann nicht mal was zu trinken hinzustellen?" Gute Frage, dachte Uruha. Freaky war offenbar doch nicht so freakig wie er dachte, sondern eindeutig in der Lage, logisch zu denken. "Ich konnte nicht ahnen, dass sie auch wirklich kommen," sagte Pinkie, den offenbar eigentlich Koichi hieß, "Tu nicht so, als wäre es meine Schuld, Meto!" "Na, wer hat sie denn eingeladen? Setzt euch, Mia holt euch was zu trinken," komandierte Freaky. Laut Uruhas Beobachtungen war der Kerl in den Teilhotpants, der so panisch den Raum verließ, als wenn dieser in Flammen stehen würde, Mia, während Freaky eigentlich Meto hieß oder genannt wurde. Soweit hatte er die Namen zusammen, aber er wollte sich dann doch nicht die Blöße geben, den Hemdlosen nach dem Namen zu fragen. Pinkie zündete sich eine neue Zigarette an. "Oh klasse, in der Garderobe rauchen!" Aoi freute sich und zog seine Zigaretten hervor. "Dürft ihr das etwa nicht?" Meto schnippte sich aus seiner Packung eine Kippe in dem Mund. Betonte Coolness, Uruha musste fast lachen. Allerdings musste er ihm zu Gute halten, dass er die Kippe immerhin mit dem Mund aufgefangen hatte. Reita hatte sich bei einer ähnlichen Aktion mal fast ein Auge ausgestochen. "Wir haben zwei kleine Töchter," erklärte Uruha. "Da herrscht drinnen Rauchverbot." "Ach stimmt ja." Der Kerl ohne Hemd setzte sich auf die Tischkante und schlug die Beine übereinander. Uruha musste sich zwingen, den Blick von dem Ding unter seiner Haut zu nehmen. "Hat wer Feuer für mich?" Aoi saß verwirrt mit der Zigarette in der Hand da, doch bevor Uruha in seine Tasche greifen konnte, hatte Aoi schon ein Feuerzeug vor der Nase. Dieser Typ auf der Tischkante war schneller gewesen. Ein wenig regte sich die Eifersucht in Uruha, als Aoi sich locker Feuer geben ließ. "Nicht flirten, Tsuzuku!" Ah, der letzte Name, wunderbar. Er dankte Koichi im Stillen. "Der ist vergeben!" "Ich flirte nicht." "Doch." "Nein." "Doch." "Und wie," warf Meto ein. "Kinder? Alles gut?" Aoi grinste. "Klar, kein Ding, das ist normal," erklärte Koichi. "Er flirtet nur gerne." Uruha musste ihm Recht geben, er war auch der Meinung, dass Tsuzuku sich an Aoi heran gemacht hatte. "Und ihr nie, was?" Mit einem Grinsen streckte Tsuzuku seiner Band die Zunge raus, was dazu führte, dass Uruha fast vom Stuhl gefallen wäre. Himmel, was waren das für Leute? Nicht nur, dass sie mit all dem Metall nie im Leben durch den Flughafencheck gekommen wären, diese Zunge war auch noch gespalten! Er hoffte, dass man es ihm seinen Schreck nicht zu sehr ansah. "Getränke! Leider gibt es Bier und so erst nach der Show," verkündete Mia, als er wieder zurück kam. "Ich hoffe, Cola ist auch in Ordnung?" Aoi auf Cola war nicht gerade die beste Idee der Welt, aber Uruha war gerade nicht in der Lage, etwas zu sagen. Was vornehmlich daran lag, dass Tsuzuku seinen Blick doch gesehen hatte und nun wirklich flirtete. Allerdings mit ihm und nicht mit Aoi. Irgendwie war es ihm lieber gewesen, als er noch vor Angst vor ihm große Augen gemacht hatte, als jetzt, wo er sich mit der doppelten Zunge langsam über die Lippen leckte und ihm dabei fest ansah. Panisch griff Uruha nach einer Cola, dann drückte er Aoi einen schnellen Kuss auf die Wange. "Huch, wofür war der denn?" Aoi grinste. "Nur so." Er spürte, wie er rot anlief. Kein Wunder, so dumm, wie er sich gerade benahm. Hätten sie nicht einfach im Bett blieben können? "Ihr seid niedlich zusammen, ich könnte euch fressen!" Pinkie, Koichi, wer auch immer, sah Aoi mit fast schon verklärtem Blick an. Oh nein, so würde das hier nicht laufen, beschloss Uruha. Aoi verehren, gut und schön - aber niemand durfte ihn so ansehen. Also, außer ihm selbst natürlich. "Wie lange habt ihr noch bis zum Auftritt?" Er wollte das Thema auf irgendwas anderes bringen. "Nicht mehr lange, ich sollte die Linsen rein tun und den Mund zu kleben." Das war so ungefähr die seltsamste Aussage, die Uruha je vor einem Auftritt gehört hatte, und das obwohl er mit Aoi in einer Band war, aber das kümmerte ihn gerade nicht, immerhin hatte Meto gesagt, er müsse sich fertig machen. "Dann gehen wir schon mal vor die Bühne und lassen euch das in Ruhe machen, ja?" Er stand auf und zog Aoi mit sich, der gerade noch seine Zigarette ausdrücken konnte. Uruha war sicher, dass Koichi sie sich rahmen würde. "Alles klar, dann sehen wir uns nach der Show, ja?" Verdammt, warum musste Aoi so aufgeschlossen sein? Uruha konnte wohl kaum etwas dagegen sagen, als er jetzt eine Verabredung mit ihnen traf. Er fügte sich in sein Schicksal. Später, als sie auf dem Weg nach Hause waren, war er sich sicher, dass das nicht die beste Idee seines Lebens gewesen war. Zwar waren alle vier ausnahmlos sehr nett, aber ihm gefiel nicht, wie der Bassist immer wieder Aoi ansah. Und wie Tsuzuku immer wieder mit der Zunge rumspielte und ihn dabei ansah, als wollte ganz woanders mit mit Zunge spielen, gefiel ihm auch nicht. "Tsu steht auf dich," kicherte Aoi. Na toll, nun benutzte sein Mann schon die Abkürzungen der Namen. "Mir egal." Uruha zuckte die Schultern. "Was hast du denn?" Aoi bliebt stehen und nahm Uruhas Hände. "Du bist schon die ganze Zeit so komisch." "Koichi will mit dir ins Bett, siehst du das nicht?" "Und Tsu mit dir, na und?" "Das geht nicht! Du bist doch meiner und ich finde es nicht besonders klasse, wenn dich so ein Frischling angeiert wie- HMFP!" Weiter kam er nicht, da Aoi ihn hefitg küsste. "Wie süß, du bist eifersüchtig!" Sein Mann lachte. "Brauchst du doch gar nicht, ich bin doch auch nicht eifersüchtig." Ein wenig könnte er es ruhig sein, fand Uruha. "Du kannst mir vertrauen, das weißt du doch." Uruha küsste ihn wieder. Man küsste sich eigentlich nicht auf der Straße. Schon gar nicht, wenn man ein Paar war, dass aus zwei bekannten Musikern bestand. Aber wenn sie schon einen Vorteil gegenüber den anderen Paaren der Firma hatten, dann war es der, dass man über sie Bescheid wusste und sie es sich erlauben konnten, dabei gesehen zu werden. Außerdem musste Uruha dringend sein Revier makieren. "Ich weiß," sagte er. "Und sie sind ja auch nett. Aber musstest du sie gleich zum Bowlingabend nächste Woche einladen? Das ist firmenintern." "Ach komm, die werden sich schon mit den anderen verstehen und sie nicht beißen." "Ich habe mehr Angst, dass jemand sie beißt," grinste er. "Ruki verspeist an einem schlechten Tag einen von ihnen zum Frühstück." "Ruki verspeist auch dich zum Frühstück, wenn er miese Laune hat. Ein Glück, dass wir erst Abends bowlen." Das war natürlich ein Argument, dem Uruha nichts entgegen setzen konnte. "Komm, beeilen wir uns. Unsere Mädels sind die Nacht über nicht da." Er beugte sich an Aois Ohr. "Und nur, weil wir dann eigentlich durch schlafen könnten, heißt das sicher nicht, dass ich vorhabe, auch nur ein Auge zu zu tun." Ruki versuchte sich das Lachen zu verkneifen. "Das ist nicht lustig, ich wiederhole - NICHT LUSTIG!" Das sah Ruki anders, wenn er sich Reita so ansah. Dieser hatte gerade gelernt, was man mit Babys nicht machen sollte. Man sollte sie nicht auf den Arm nehmen, wenn man gerade aus der Dusche kam, kein Hemd trug und sie gerade frisch gefüttert waren. Denn dann konnte man Pech haben und einen Schwall Milch über den nackten Rücken gespuckt bekommen, der einem langsam und warm die Wirbelsäule hinablief, bis er die Schlafanzughose erreichte und dort unter den Bund sickerte. "Doch," platzte Ruki heraus. Er schaffte es nur unter Gelächter, Reita ein Handtuch zu bringen und ihn zu säubern. Es war weniger Reilas Spuck-Aktion, die seinen Lachanfall auslöste als viel mehr Reitas Gesicht dazu. Eine Mischung aus dem Ausdruck, den man wohl haben mochte, wenn man sich plötzlich als Hauptdarsteller in einem Splatterfilm wiederfand und dem, wenn man feststellte, dass man ohne Hose zur Arbeit gegangen war. "Nein, es ist nicht lustig! Mir läuft Babykotze in die Unterhose!" "Doch, das ist unheimlich lustig." Ruki versuchte dennoch, sich das Lachen weitgehend zu verkneifen und rieb Reita über den Rücken. Reila war offensichtlich der Meinung, die ganze Aktion sei sehr lustig, denn sie kicherte fröhlich. "Dann lass dir mal in die Unterhose kotzen, dann reden wir weiter! Willst du die Kleine nicht auch mal halten?" "Gern, sie ist ja fertig mit Spucken." Er nahm Reila von der Schulter seines Freundes und wischte ihr über den Mund. "Entschuldige, dein Gesicht war einfach zu göttlich eben." "Ist ja nicht schlimm." Reita nahm ihm das Handtuch aus der Hand um sich damit selbst sauber zu wischen. "Ich frage mich nur, wo sie diese Mengen her hat." "Sie hatte gut Hunger," sagte Ruki. "Und jetzt ist die kleine Maus müde, was?" Zumindest gähnte sie. Ruki legte sie in seinem Arm zurecht und begann, ihr leise vorzusingen. Ihr Augen waren noch eine Weile auf sein Gesicht gerichtet, dann fielen sie ihr langsam zu. Er sang ein oder zwei Minuten weiter, bevor er Reila vorsichtig in das Reisebettchen neben ihre Schwester legte. Erst als er wieder aufsah, merkte er, dass Reita in beobachtet hatte. "Ist was?" "Dir ist klar, dass du ein wunderbarer Vater wärest, oder?" "Findest du?" Verwirrt fuhr Ruki sich durch die Haare. Er als Vater? Darüber hatte er noch nie wirklich nachgedacht. "Und wie. Es macht dir nichts aus, wenn sie dich anspucken, du bist immer lieb und sanft zu ihnen und kannst toll mit ihnen umgehen," zählte Reita auf. Er lächelte und zog Ruki zu sich auf das Sofa. Kurz wollte Ruki ihm dazu raten, sich auf gar keinen Fall anzulehnen, dann verkniff er es sich. "Du als Vater würdest super sein, das weiß ich." "Ich habe noch nie an Kinder gedacht," gab er zu. "Früher schon nicht und jetzt erst recht nicht." "Ich schon." Reita lächelte. "Früher habe ich mir immer vorgesellt, mal eine Familie mit zwei oder drei Kindern zu haben." "Und jetzt nicht mehr? Warum?" Dann wurde es Ruki selbst klar. Wenn man nicht gerade Aoi und Uruha war, dann war zu einer Familie mit Kindern eine Frau notwendig. Kein zweiter Mann. Und vor ihm war Reita niemals mit einem Mann zusammen gewesen. "Oh. Du willst immer noch Kinder?" Einen Moment schwieg Reita. Dann nickte er. "Ja, ich hätte gerne ein Kind. Aber du bist mir wichtiger." Ruki schluckte zweimal hart, dann löste sich die Blockade in seinem Hals. "Das ist doch beides möglich," sagte er leise und lehnte sich an Reitas nackte Schulter. "Oh nein! Ich habe nicht vor, wie ein Hefekuchen aufzugehen und dich will ich auch nicht so erleben!" "Nicht so." Er schüttelte den Kopf. Das wollte er auch nicht und er hielt es auch für unmöglich, so etwas ein zweites Mal geschehen zu lassen. Zum Glück. "Aber es gibt andere Wege, das weißt du." "Andere Wege?" Reita zog eine Augenbraue hoch. "Du meinst, jemand würde uns ein Kind adoptieren lassen? Zwei Männer? Die zudem noch dauernd unterwegs sind? Eher nicht." "Einen Versuch wäre es wert." Er selbst konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, ein eigenes Kind zu haben. Sicher, Ruki liebte Reila und Cassis. Aber sie waren nicht immer bei ihnen, nur hin und wieder. Wie würde es wohl sein, so ein kleines Wesen immer in seiner Nähe zu haben? Sich Tag und Nacht darum zu kümmen, dass es glücklich war? Es füttern, waschen, anziehen, wickeln, ihm sprechen und laufen beibringen? Ihm zeigen, was in der Welt richtig und was falsch war? Sehen, wie es aufwächst, größer wird, zu was für einem Menschen es sich entwickelte? Es mit aller Kraft, die man hatte, zu beschützen und aus tiefestem Herzen zu lieben? "Verdammt!" Ruki schlug Reita sanft gegen die Schulter. "Was? Ich hab doch gar nichts gemacht!" "Jetzt will ich ein Kind! Das ist deine Schuld!" "Du willst ein Kind adoptieren?" "Miyavi und Hiroto haben das auch gemacht," erinnerte Ruki ihn. "Warum wir dann nicht auch?" "Ami ist Hirotos Nichte, das ist etwas anders. Nur er hat das Sorgerecht, Miyavi nicht. Uns wird niemand einfach so ein Kind in die Hand geben. Außerdem," fügte Reita logisch hinzu, "solltest du das nicht einfach so spontan entscheiden." "Ich weiß." Er kuschelte sich in Reitas Arm. "Aber ich habe gerade so sehr das Gefühl, dass wir gute Eltern wären." "Wenn uns die Kleinen nicht gerade in die Unterhose kotzen sicher." Reita lachte. "Lass uns in Ruhe darüber nachdenken und ob es eine Möglichkeit gibt." "Gut." Aber er hatte nicht den Eindruck, noch über die Frage ja oder nein nachdenken zu müssen. Nur das Wie war das Problem. Ruki warf einen Blick auf das Reisebettchen mit den schlafenden Zwillingen darin, dann zog er Reita von Sofa hoch. "Komm wir gehen noch mal duschen. Dass wir kein Baby zusammen haben können, heißt ja nicht, dass wir nicht so tun können, als machten wir eines, oder?" Fortsetzung folgt........ Kapitel 182: Was sich ändert und was bleibt ------------------------------------------- Hallo ihr Süßen! Ich hatte mir vorgenommen, im März 2 Kapitel on zu stellen. Es ist bei Eingang dieses Kapitels 23:03, am 31.3. also zählt das! Mit gehört wie immer niemand, aber ich nehm sie gerne geschenkt ^^ Was sich ändert und was bleibt Wahnsinn, wie breit Ko-ki noch im Schlaf grinsen konnte. Shinpei konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Allein das war es wert gewesen, auch wenn er leichte Schmerzen hatte. Und an Schlaf war nicht zu denken, dazu war er viel zu aufgewühlt. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und entschied, dass das keine gute Idee gewesen war. Scheinbar war das der Preis, den er dafür zahlen musste, Ko-ki eine Freude gemacht zu haben. Aber heute hatte er einfach nicht nein sagen können. Ko-ki hatte ihn so wunderbar umworben und so zärtlich behandelt, dass er seine Angst über Bord geworfen hatte und sich darauf eingelassen hatte, diesmal die Seiten zu tauschen. Gut, über Bord geworfen traf es nicht ganz. Er hatte seine Angst mehr an die Reling gedrängt, wo sie sich in einem Rettungsboot versteckt hatte. Jetzt krabbelte sie wieder heraus und schimpfte mit ihm, was er sich dabei nur gedacht hätte. Genau genommen hatte er sich eingies dabei gedacht, schon seit Wochen. Aber was genau wusste er nicht. Shinpei hatte immer wieder darüber nach gedacht, Ko-ki den Wunsch zu erfüllen und es ihnen möglich zu machen, beide Seiten zu erleben. Oder überhaupt mehr im Bett zu erleben. Er wusste selbst, dass er nicht gerade besonders kreativ mit Ko-ki war und sich mehr trauen musste. Aber er konnte einfach nicht. Nach all der Zeit mit seiner Exfrau war es für ihn immer noch etwas seltsam, plötzlich einen anderen Mann im Bett zu haben. Er beschloss, dass er nicht mehr im Bett liegen bleiben konnte. Nur dumm, dass er dafür kurz seinen Hintern belasten musste. Shinpei zog die Luft ein. Ok, das war gar nicht so schlimm wie er befürchtet hatte. Und vermutlich hörte es auch bald wieder auf. Ko-ki konnte sich ja schließlich auch normal bewegen, es war nur eine Frage der Gewöhnung. Gewöhnung. Wollte er das denn? Er musste mit jemandem reden. Shinpei schnappte sich sein Handy und ging auf seinen kleinen Balkon. Der war zwar gerade so groß, dass zwei Stühle darauf Platz fanden, aber dafür hatte er dort frische Luft. Seine Nachbarn bevorzugten die Klimaanlage, statt die Fenster zu öffnen und so war er sehr sicher, dass ihn jetzt, um halb zwei in der Nacht, niemand belauschen würde. Er suchte im Telefonbuch seines Handys nach Yooh und wartete bis der andere sich etwas verschlafen meldete. "Shinpei? Ist was passiert?" "Nein. Ja. Nichts schlimmes, ich muss nur reden," stammelte er. Warum war ihm der Gedanke, Yooh könnte vielleicht schlafen, eigentlich nicht gekommen? "Aber das können wir auch morgen bei der Arbeit machen, entschuldige." "Warte." Er konnte hören, wie Yooh etwas murmelte und sich bewegte. "So, ich bin im Wohnzimmer, sag mir, was los ist." "Ich habe nicht nachgedacht, ich wollte dich nicht wecken." "Meine Güte, du bist ja vollkommen durch den Wind! Was ist passiert?" Am anderen Ende der Leitung erklang das Geräusch eines Feuerzeugs. Shinpei warf einen Blick auf die Stühle. Schlechte Idee. Er stützte sich mit einem Arm auf das Balkongitter und ließ seinen Blick über die Stadt wandern. "Ich habe unten gelegen," sagte er schlicht. "Yeah! Und?" "Nichts und." Er zuckte die Schultern. "Mir tut es weh und ich bin nicht explodiert." "Ach, mach dir nichts draus. Es ist ein Gerücht, dass ein Kerl kommt, sowie man ihm was in den-" "Ich hab´s kapiert, danke." Aber anhören wollte er es sich nicht auch noch. Seine Wangen glühten allein so schon davon, mit Yooh darüber zu reden. "Wie stark tut es denn weh," wollte Yooh wissen. Oje, musste er diese Frage beantworten? Vermutlich schon. "Es zieht. Aber nicht doll. Es geht." "Das ist normal," versicherte Yooh ihm. "Es vergeht nie ganz, aber man gewöhnt sich daran und empfindet es nicht mehr als schlimm. Und sonst? Wie war es mit Ko-ki?" "Schön." "Mehr nicht?" Shinpei war sich nicht sicher, ob er ein Lächeln in Yoohs Stimme hört. "Es war wirklich schön. Er war sanft, zärtlich und hat mir ewig Zeit gelassen. Gut, ich bin eben nicht explodiert, aber es war schön. Ich würde es wieder machen." Oh, hatte er das gerade gesagt? Na, das war doch immerhin schon mal was. "Eigentlich wollte ich ihm nur eine Freude machen, weil ich so grottenschlecht im Bett bin." "Bitte? Wie kommst du denn da drauf?" "Ich bin fast wie gelähmt, wenn wir im Bett sind. Hin und wieder geht es und ich kann etwas machen, aber meist bleibt die ganze Arbeit an Ko-ki hängen und ich lasse mich bedienen, bis es soweit ist, dass ich mit ihm schlafe. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll!" Einen Moment war es still in der Leitung. Dann seufzte Yooh. "Mach, was immer du willst. Aber weißt du, was euer verdammtes Problem ist?" "Ich bin schlecht im Bett, was sonst?" "Nein, reden! Gestern habe ich gehört, wie Ko-ki sich bei Takeru für den Rat bedankt hat und ich fresse meine Extensions, wenn es dabei nicht um euren Sex ging. Und du rufst mich mitten in der Nacht an deswegen. Das ist nicht schlimm, aber, um Himmels Willen, habt ihr schon jemals, nur ein einziges Mal, MITEINANDER darüber gesprochen, warum es nicht klappt?" Shinpei dachte nach. Hatten sie das? "Ich glaube, als er das erste Mal versucht hat, mit mir zu schlafen. Ganz zu Anfang," gab er zu. "Danach nicht mehr?" Yoohs Stimme klang besorgt. "Nein. Da stellten wir fest, dass es nicht ging so und haben danach halt anders rum miteinander geschlafen. Du meinst, es würde helfen?" "Da bin ich sicher. Reden hilft immer." "Danke." Er war sich nicht sicher, wie er mit Ko-ki darüber reden sollte. Aber nahm es sich fest vor. "Danke." "Ich bin für dich da, Kurzer. Das weißt du." "Ja. Ich weiß." "Und Shinpei?" "Ja?" "Wenn es gut war, dann tu es noch mal, es wird besser. Bis du explodierst, das verspreche ich dir." Jetzt konnte er das versaute Grinsen hören. "Das glaube ich gern." Schlecht war es nicht gewesen. Da konnte noch mehr passieren, wenn er sich darauf einlassen konnte. Er hoffte es sehr. So wunderbar es war, einen hilfsbereiten Freund zu haben, so sehr nervte es Nao auch gerade. Er hatte kein Problem damit, dass IV mit ihrer Nachbarin einkaufen gegangen war. Ihre Nachbarin war gefühlte 200 Jahre alt und verbrauchte in der Woche 2 Kisten Getränke, die irgendwie zu ihr hoch in den vierten Stock mussten. Das war der Einsatz für IVs Muskelkraft und soziale Ader. Aber heute fand Nao es nervig. Immerhin stand er nun allein mit einem Haufen Bretter hier, die irgendwie zu einem Schrank werden sollten. "Ich hätte ihm sagen sollen, dass er nicht nur beim Reintragen helfen soll," murmelte Nao. Dann setzte er sich einen Kaffee auf um die Wartezeit sinnvoll zu verbringen. Gut, über sinnvoll lies sich in der Beziehung sicher streiten, aber für Nao war es genau das Richtige. Oder auch nicht, dachte er nach einer Viertelstunde, die sich sein Herzschlag beschleunigt hatte, weil er verzweifelt versuchte herauszufinden, was denn nun Schraube C war und warum man sie mit Dübel X2 an Platte 17, Loch a3 festmachen sollte. Vielleicht hätten sie doch jemanden bestellen sollen, aber das war ihnen zu riskant gewesen. Wer wusste schon, ob der Handwerker nicht einen von ihnen erkannte und sich fragte, warum sie zusammen lebten oder vielleicht gleich eins und eins zusammen zählte? Eben, er hatte nicht vor, dass er und IV in Gefahr liefen, geoutet zu werden. Das war so ziemlich das Letzte, was sie brauchen konnte. Vielleicht auch das Vorletzte, denn brauchten sie diesen Schrank wirklich? Sie konnten ihre Sachen doch auch einfach auf dem Boden werfen, oder? "Halllo, ich bin wieder da," rief IV und ließ die Tür mit einem Krachen ins Schloss fallen, dass Nao kurz fürchtete, sie würde aus den Angeln brechen. "Also, sie freut sich, dass wir jetzt hier wohnen, denn die beiden vorher wären ja so zerbrechlich gewesen, die hätten ihr immer nur einen Kasten hochtragen können und dann hat sie Jahre lang gedacht, das wären zwei Männer, die eine komische Beziehung haben, aber man will ja nichts sagen, die waren ja immerhin sehr nett, bis sie dann merkte, dass eine war eine Frau, aber das habe sie erst gemerkt, als sie schwanger war, es sei ihr ja so unangenehm gewesen, sie hofft, das haben die beiden nicht gewusst, dass sie das dachte, da ist sie doch froh, dass ich hier mit meinem Onkel lebe, warum auch immer sie glaubt, dass du mein Onkel bist, ich denke sie hört nichts mehr, manchmal sind wir ja doch recht laut, meinst du nicht auch?" Nao musste lächeln. Es war besser geworden, aber hin und wieder brach es eben doch noch aus IV heraus. "Ich quassel schon wieder, es tut mir leid, ich merk das gar nicht mehr, aber immerhin ist es nicht mehr so schlimm wie früher, zumindest finde ich es nicht mehr so schlimm, ich hoffe, das ist auch so und ich bilde mir das nicht nur ein, denn wenn ich mir das einbilde wäre das echt doof - verdammt, IV, hol LUFT!" Dabei gab IV sich selbst einen Klaps auf den Hinterkopf, der Nao zum Lachen brachte. "Hallo," warf er ein. "Ist schon gut. Es passiert wirklich nicht mehr so oft. Kaffee?" Die Idee war vielleicht nicht ganz so gut, wenn er bedachte, wie aufgedreht IV eh schon war, aber da er welchen trank konnte er seinem Freund den schlecht verweigern. "Gerne." Erleichtet ließ IV sich an den Tisch fallen und warf einen Blick auf den Zettel, den Nao hatte liegen lassen, während er sich um den Kaffee kümmerte. "Nehmen Schraube C mit festen Dübel X2 neben Tablet 17, Loch a3 einführen fest sollte Druck. Was will das da von uns?" "Ich glaube, es will, dass wir es zusammenbauen. Aber sicher bin ich mir noch nicht." "Super. Und hast du irgendeine Idee, wir aus dem da", IV zeigte auf den Stapel Bretter, Schauben und Dübel, dann auf das Bild vom fertigen Regal auf dem Zettel, "das hier machen sollen, ohne dabei drauf zu gehen?" "Nein," gab Nao zu. "Aber ich dachte, wir schauen einfach, was irgendwie passt an Schrauben und Dübeln und dann hoffen wir, dass es hält." "Guter Plan." Grinsend trank IV seinen Kaffee aus, dann stand er auf. Er reckte sich dabei. Nao beobachtete, wie sich die Muskeln anspannten und bewegten. Ein netter Anblick, wie er fand. Komisch, als sie zusammen gekommen waren war IV ein schmächtiges kleines Ding gewesen. Gut, nicht so schmächtig wie andere, aber er hatte eindeutig nicht diese Muskeln gehabt. Jetzt war es anders im Bett mit ihm als bei ihren ersten Berührungen, bei denen er zart gewesen war. Optisch war es nicht mehr der IV, den er beschützen wollte. Aber wie er sich jetzt vor die Bretter hockte, seine Schultern ein wenig kreisen ließ und einen Blick aufsetzte, als habe er einen Feind vor sich, brachte Nao zum Lächeln. Ohne weiter darüber nachzudenken hockte er sich hinter IV und schlang die Arme um ihn. "Huch!" IV verlor das Gleichgewicht, klammerte sich an den Arm vor seiner Brust und riss Nao so mit in die Seitenlage. "Entschuldige, ich hatte nicht damit gerechnet." "Schon gut." Er blieb so liegen, hielt IV einfach fest und küsste ihn sanft auf das Ohr. "Nao? Ist alles in Ordnung," fragte IV verwundert, während er über besagten Arm streichelte. "Ja, ist es. Versprich mir, dass du mich immer brauchen wirst, ja?" "Wie meinst du das?" "Du kannst dich jetzt allein beschützen, du bist so viel selbstbewußter geworden und so stark. Fast schon zu stark," fügte er hin. "Ich habe Angst, dass du mich nicht mehr brauchst." "Das hat doch nichts mit stark sein zu tun, ich brauche dich immer." "Wirklich?" "Wirklich." Da war noch etwas, was Nao plötzlich ansprechen musste. "Dann versprich mir, wieder mehr Zeit mit mir als mit deinen Hanteln und so weiter zu verbringen. Ich werde schon eifersüchtig auf die Rudermaschine." "Oh. Trainiere ich zu viel?" IV drehte sich in seinen Armen um. "Ein wenig," gab Nao zu. "Versteh das nicht falsch, bitte! Du bist sexy, du bist heiß und ich liebe deine Muskeln. Sie sehen toll aus und ich gehe richtig darauf ab! Aber versprich mir, dass du nicht irgendwann nichts anderes als Muskeln mehr bist, ja?" "Ich habe da ein Ziel, wo ich hinwill, aber das ist nicht so dieses Bodybuilderding, weniger an Muskeln, das ist versprochen. Darf ich da hin?" "Du darfst alles, was du willst, Krümel. Ich will dir nichts verbieten," sagte er. Nein, verbieten wollte er ihm nichts. Aber er wünschte sich, dass IV auf ihn hören würde, wenn es genug war. "Aber ich will, dass du mich magst, wie ich bin dann." "Soll ich STOP sagen, wenn es genug ist?" Der Vorschlag war albern, dass wusste er selbst. "Du kannst STOP sagen, wenn es perfekt ist," stimmte IV ihm jedoch zu. "STOP. In dem Moment, in dem du vor meiner Tür mit dem Pudding gehockt hast. In dem Moment, in dem wir uns das erste Mal geküsst haben," zählte Nao auf. "Du bist schon immer perfekt gewesen, Krümelchen." Mit roten Wangen gab IV ihm einen Kuss. "Ich werde dich immer brauchen. Und ich verspreche dir, wieder mehr Zeit mit dir zu verbringen." "Das ist gut. Ich vermisse dich manchmal, weißt du das?" "Wirklich?" IV legte sich auf den Rücken, sein Körper entspannte sich merklich. Vermutlich würde der Schrank doch noch ein wenig warten können. "Wirklich." Nao beugte sich über ihn und küsste IVs rosige Lippen. "Und ich verspreche dir, wenn du mich bittest, nicht mehr Muskeln aufzubauen und nur noch auf den Erhalt zu trainieren, dann mache ich das. Soll ich das ab jetzt machen?" "Aus dem Kopf kann ich das schlecht beurteilen, da müsste ich schon alles sehen." Dann zog er IV das Hemd von den Schultern. Eine Stunde später hatten sie zwar immer noch keinen Schrank aufgebaut, Nao IV aber die Erlaubnis gegeben, noch ein wenig weiter zu trainieren. Forsetzung folgt.................. Kapitel 183: Ab auf die Bahn! ----------------------------- Hallo! Diesmal hat es wirklich gedauert und ich kann die Schuld dafür sogar einfach mal den Gazette-Jungs in die Schuhe schieben. Immerhin haben sie mich so abgelenkt, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin! Und nein, das sage ich ihnen nicht selbst XD Wie üblich gehört mir nichts und niemand und Geld verdien ich auch nicht mit, stimmen tut hier nicht ein Wort. Oh - naja, ein Teil stimmt doch XD Welcher? Seht ihr im P.S.! Viel Spaß! Ab auf die Bahn! Aoi schaute auf seine Liste und machte ein Plus hinter jede Band, die er vollzählig antraf. Alice nine: 5 Spieler, Bahn 1 + Born: 5 Spieler, Bahn 2 + D=Out: 5 Spieler, Bahn 3 + Kra: 5 Spieler, da Nami mit ihnen bowlen würde, Bahn 4 + Miyavi plus Band: zusammen mit Yoohs Sohn Takuma 5 Spieler, Bahn 5 + Screw: 5 Spieler, Bahn 6 + Sug: 5 Spieler, Bahn 7 the Gazette: 5 Spieler, Bahn 8 Vivid: 5 Spieler, Bahn 9 + Und dazu hatte er noch Nao, der allein an Bahn 10 stand und sich offenbar fragte, wie er gegen vollzählige Bands gewinnen sollte. Im Gegensatz dazu fehlten Kai und Takeru. Und ihre neuen Mitspieler. Aoi beglückwünschte sich dazu, die Jungs eingeladen zu haben. Allein schon für Nao. Er ging mit seiner Liste zu ihm. "Kommen die denn noch?" Nao sah ein wenig traurig auf die leere Bahn. "Sollten gleich hier sein." Er berührte Nao an der Schulter. "Geht es dir gut?" "Geht so," gab Nao zu. "Ich hatte gehofft, vielleicht kommen zumindest Akira und Shin. Es ist einfach nicht das selbe, wenn wir nicht alle zusammen Spaß haben." "Ich weiß." Aoi sah, dass Reno auf Nao zu kam. Zumindest hatte er Reno, das war gut. "Hey mein kleines Teelicht, bereit alles umzuhauen?" Reno küsste Nao auf die Wange. Teelicht? Aoi war sich nicht sicher, ob er das wissen wollte. "Ich will nichts umhauen, wieso fragst du?" "Weil wir bowlen sind, Nao," schlug Reno vor. "Du sollst die Pins umhauen." "Oh!" Nao lachte auf. "Genau, das werde ich machen! Aber ich bin ja außer der Reihe, lass dich bloss nicht abziehen heute." "Habe ich nicht vor." "Dir wäre es doch ganz lieb, wenn Vivid verlieren würden, oder?" Aoi konnte sich zumindest vorstellen, dass Nao nichts gegen den Anblick dann haben würde. Er selbst was sich nicht sicher, wer seiner Meinung nach am Besten verlieren sollte. Sie nicht, das war klar. Obwohl es in Uruhas Fall, und vielleicht auch seinem, gehen würde. Vielleicht wäre es besser, wenn nur bestimmte Bandmitglieder jeweils verloren. Yooh würde es nichts aus machen, Takeru hätte auch kein Problem damit, Hikaru ebensowenig, unter Umständen auch Reno. Aber andere - nein. Die sollten besser nicht verlieren. Ruki oder Tora wären ein schrecklicher Anblick. Gerade wollte er noch etwas sagen, aber bevor er den Mund öffnen konnte übertönte Takerus Stimme die Geräusche. "AOI! URUHA! Schaut, was wir draußen gefunden haben!" Er fuhr herum und entdeckte neben einem fröhlichen Takeru Kai, der seine Hand in einer Aoi sehr vertrauten Geste an der Stirn hatte, und vier etwas verwirrt wirkenden Männer. "Oh wie schön, ihr habt die Mejibray-Jungs eingesamm-" oder zumindest drei davon. Nun war Aoi verwirrt, erst recht über die enorme Geschwindigkeit, die Uruha an den Tag legte um sich neben ihn zu stellen. "Hallo, schön das ihr da seid," begrüßte Uruha die Jungs. Für Aois Empfinden klang er leicht frostig dabei. "Wo habt ihr euren Drummer gelassen?" Das hatte Aoi sich auch schon gefragt. "Ich bin hier?" Von der Größe kam es hin. Schwarze längere Haare, jede Menge Metall im Gesicht, das kam schon hin. Aber sonst nicht. "Äh, du siehst ganz anders aus als sonst, Meto," verteidigte Aoi Uruhas Fehleinschätzung. "Klar, du hast mich ja auch vor einem Auftritt gesehen, so renn ich nicht privat durch die Gegend. Oder trägt Reita etwa heute dieses strunzdumme Band vor der Nase? Seht ihr." "Nun, ehrlich gesagt, das tut er." Aoi deutete über seine Schulter. "Er meinte, damit erkennt ihr ihn leichter." Reita trug tatsächlich sein Band. Mal wieder, egal wie sehr sie alle versucht hatten, es ihm auszureden. "Aoi!" Takeru baute sich vor ihm auf und zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf Meto. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass das da niedlich ist? Ich will es nur knuddeln!" Und das tat Takeru auch. Meto sah nicht sehr begeistert über diese Attacke aus, aber komplett übel nehmen konnte Aoi sie Takeru auch nicht. Was kam der Kerl hier auch mit einem Shirt mit einem Smily an? "Tut mir leid, entschuldige." Kai entfernte Takeru von dem nun mehr als verwirrt wirkenden Drummer. "Ich muss besser auf ihn aufpassen, wirklich." "Und du hast gesagt, wir sollen uns benehmen." Koichi schlug Mia auf den Rücken. "Die sind alle so bekloppt wie wir." "Benehmen ist wirklich besser," sagte Uruha. Seine Stimme war wieder so komisch. "Sollten einige hier lernen." "Dennoch," warf Mia mit einer Verbeugung ein, "Vielen Dank für die liebe Einladung." "Ja, vielen Dank." Auch Tsuzuku verbeugte sich. Das war Aoi irgendwie peinlich, sie waren doch nichts Besonderes. "Schon gut, das wird sicher ein netter Abend. Ihr spielt mit Nao zusammen außer Konkurrenz." Er deutete auf Nao, der winkte. "Wir wollen ja nicht, dass ihr bei unseren Wetten in Mitleidenschaft gezogen werden." "Das ist lieb von dir, danke." Koichi lächelte ihm zu. "Das ist nicht nur Aois Entscheidung gewesen. Das haben wir zusammen beschlossen." Was war heute nur mit Uruha los? Der wirkte richtig zickig, als er ihm jetzt den Arm um die Schultern legte. "Entweder richtig, oder gar nicht." Meto zog den Bereich hoch, an dem seine Augenbraue gesessen hätte, wenn er welche tragen würde und verschränkte die Arme vor der Brust. "Es besteht kein Grund uns zu schonen." Aoi tauschte einen Blick mit Uruha, wärend die anderen Jungs verwirrt ihren Drummer ansahen, dann aber nickten. "Wollt ihr nicht wissen, was der Verlierer machen muss?" Zumindest, dachte Aoi, würde es an bei ihnen gut aussehen. "Doch, das wäre ganz gut. Nackt putzen?" Tsuzuku grinste. "Nein, das hatten wir vor ein paar Jahren," winkte Aoi ab. "Es geht um ein Fanclub-Event, dass in Magical-Girl-Kleidern gehalten werden soll." "Wir hatten schon schlimmeres an, oder Jungs?" Mia sah in die Runde. Ah, er war also der Chef. "Und ihr würdet gut darin aussehen," grinste Aoi. "Koichi kann ich mir toll so vorstellen." "Findest du?" Das Bassist errötete ein wenig. "Danke." "Das ist ein bescheuerter Einsatz," meckerte Meto, aber Mia schlug schon in Aois Hand ein. "So, da ist die Bahn, lernt Nao kennen, viel Spaß," beendete Uruha das Gespräch und bevor Aoi sich wehren konnte, hatte Uruha ihn schon weg geführt und er fand sich an ihrer Bahn wieder. Er machte sich von Uruhas Arm los. "Sag mal, was ist denn heute mit dir los? Die Mädels waren ruhig heute Nacht, an schlechtem Schlaf kann es nicht liegen." So zickig war Uruha sonst nur, wenn die Babys die ganze Nacht gebrüllt hatten. "Und Sex hast du auch schon bekommen, also was soll das?" "Ich mag nicht, wie er dich ansieht, klar?" "Meto?" "Koichi, du Depp! Nicht der Kleine, der ist harmlos." Uruha sprach nicht laut, aber doch so laut, dass Ruki sie musterte. "Dieser Typ zieht dich fast mit den Blicken aus, da habe ich was gegen. Du bist mein Mann!" "Ich habe dir doch letzte Woche schon gesagt, dass egal ist, was er will. Er ist halt ein Fanboy, na und?" Aoi küsste Uruha leicht und versöhnlich auf die LIppen. "DU bist mein Mann und ich will keinen anderen. Wieder gut?" "Na gut." Etwas brummig nickte Uruha. "Aber wenn die verlieren sollten darfst du ihn nicht in den Sachen anschauen!" Reno war kurz davor, zu verzweifeln. Was war denn bitte schön mit seiner Band los? So schlecht hatten sie noch nie gebowlt, in ihrem ganzen Leben nicht. Shin hatte gerade wieder komplett neben die Bahn geworfen. Irgendwann würden sie noch die Rinne abnutzen, das sah Reno schon kommen. Er stieß Shin leicht in die Seite. "Junge, was ist los mit dir? Bist du so scharf auf die Kleider, oder was?" Sie lagen zwar nur auf dem vorletzten Platz, aber nur um wenige Punkte. "Nein." Shin schüttelte den Kopf und griff sich in den Nacken. "Ich habe nur Rückenschmerzen." "Oje, schlecht geschlafen?" Das kannte Reno nur zu gut. "So in etwa, ja," nickte Shin, aber ihm trat dabei ein kleines Lächeln um die Mundwinkel, das Reno sicher machte, dass ihr Sänger die Nacht zwar im Bett, aber nicht mit Schlafen verbracht hatte. Warum machte er sowas vor dem Spiel? Das ging gar nicht. "MIST!" IV stampfte auf dem Boden auf, als seine Kugel im zweiten Anlauf nur einen Pin erwischte und er damit insgesamt drei abgeräumt hatte. Dann massierte er seine rechte Schulter. "Was ist bei dir los?" Hatte denn seine ganze verdammte Band heute nichts besseres zu tun, als sich selbst zu sabotieren? "Habe mir gestern beim Hanteltraining den Arm verrissen, glaube ich zumindest, denn es zieht hier in der Schulter, das ist echt fiese und ich weiß, dass es echt dummes Timing ist, aber es tut halt weh und da kann ich nichts machen, tut mir leid!" "Ja, super." Er verdrehte die Augen und hob die Kugel an. Er war an der Reihe. "Ich habe eigentlich wirklich keine Lust, mir die Beine rasieren zu müssen." "Wieso nicht, Schatz?" Nao hüpfte ihn von der Seite an, die Kugel rutsche Reno von den Fingern, eierte ein wenig über die Bahn und landete in der Rinne. "Na super." Er sah ihr traurig nach, als würde sie den Rest seiner Männlichkeit mit sich nehmen. Wenn er bedachte, dass die Einzigen, die noch hinter ihnen lagen D=out waren und die gerade einen Lauf hatten, war das vermutlich auch so. "Oh, das ging daneben," kommentierte Nao mit einem Achselzucken. "Ja, irgendwas hat mich abgelenkt." "Was denn? Und was hast du gegen Beine rasieren? Machst du doch sonst auch." "Du, meine kleines Teelicht, was sonst?" Er knuffte Nao in die Seite. "Echt? Sorry!" "Ok, erklärt es mir, bitte!" Ryoga sah sie an. Eigentlich war er dran, aber es wirkte, als habe auch er aufgegeben. "Warum zur Hölle Teelicht?" "Naja," grinste Reno. Das war schon irgendwie seltsam, das gab er zu. "Ich weiß nicht, ob ich das so erklären sollte." "Wieso nicht?" Nao lächelte Ryoga an. "Ich bin keine große Leuchte, als nennt Reno mich sein Teelicht." "Ich wollte es doch nicht wissen, warum frage ich überhaupt," murmelte Ryoga und wandte sich der Bahn zu. Zu Renos Freude räumte er ab. Ob sie das retten konnte war aber fraglich. "Entschuldige bitte, ich wollte dir den Wurf nicht verderben." Zur Entschuldigung küsste Nao ihn leicht auf die Lippen. "Bist du sehr böse?" "Nein." Er schüttelte den Kopf und legte die Arme um Nao. "Aber du musst mich aufbauen, wenn wir verloren haben." "Mach ich gerne!" Und damit fing Nao auch gleich an. Dann würden sie eben verlieren, dachte Reno. Irgendwer musste es ja sein. Ko-ki machte es nichts aus, dass sie verloren hatten. Es war ein Spiel und jemand war nun mal der Verlierer. Diesmal waren es eben sie und sie waren eindeutig nicht in Form gewesen. Das kam vor und ließ sich nicht ändern. "Hallo Süße!" Shinpei warf sich auf seinen Schoß. Die Party nach dem Spiel war in vollem Gange und Shinpei offensichtlich an vorderster Front mit dabei. "Noch trage ich Hosen, Liebling," lachte er. Shinpei sah mit den leicht geröteten Wangen sehr niedlich aus. "Ich weiß." Sein Freund leckte sich über die Lippen, bevor er sich zu Ko-kis Ohr beugte und weiter flüsterte. "Aber ich kann es gar nicht erwarten, dich in dem Kleid zu sehen. Du wirst so zum Anbeißen aussehen, dass ich es sicher kaum aushalten werde, bis ich sonstwas mit dir anstellen kann." "Also egal, was du getrunken hast, es war genug," stellte Ko-ki fest. Nicht, dass es ihn störte, wenn Shinpei mal ausnahmsweise die Führung übernahm, aber genug war einfach genug. Zumal es bisher so wirkte, als würde er die Nacht noch sehr viel Spaß mit seinem Freund haben können, ein weitere Glas würde das vielleicht zerstören. "In Ordnung. Ich hole mir was zu Essen, du auch was?" "Ja, bring mir ruhig was mit, egal was." Er hatte Hunger, vermutlich würde er die Energie noch brauchen. Ko-ki grinste, die Nacht versprach immerhin lustig zu werden. "Darf ich mich zu dir setzen?" Als er aufsah, sah er einen der Gastspieler vor sich stehen. Er krammte in seinem Hirn nach dem Namen, während er nickte. "Klar. Mina, richtig?" "Fast. Mia," lächelte der andere. "Ich hoffe, ihr hattet Spaß heute?" "Haben wir immer noch." Mia sah sich im Raum um. "Denke ich zumindest, ich sehe gerade nicht alle." "Die Jungs hier sind alle sehr nett," redete Ko-ki weiter. "Vielleicht etwas verwirrend, aber nett." "Ihr habt viele Paare hier, oder bilde ich mir das ein?" "Nein, es sind wirklich viele." Ko-ki versuchte sich zu erinnern, wie viele es eigentlich waren, aber er kam nicht auf die genaue Zahl. "Ich glaube aber eindeutig mehr als sonst in der Szene." "Den Eindruck habe ich auch, sonst knutschen nie so viele Jungs backstage rum, wie hier. Ich meine -oje." Mia richtete sich auf. "Was ist denn?" "Aoi und Uruha sind doch ein festes Paar und treu, oder?" "Ja, die würden niemals wen anderes in ihr Leben lassen. Also außer ihren Töchtern natürlich," fügte er hinzu. "Tja, ich früchte, das kapiert meine halbe Band gerade nicht. Schau." Ko-ki folgte Mias Blick und sah Koichi Aoi anhimmeln. Daneben saß der kleine Drummer und schien fast aus den Ohren zu dampfen. "Sieht nach Ärger für Koichi aus, oder?" "Fürchte ich fast. Ich hoffe nur, Meto nimmt sich zusammen, sonst geht er wirklich gleich in die Luft und das würde den Abend etwas kaputt machen. Viel Spaß aber noch," wünschte er mit einem warmen Lächeln. Ko-ki nickte ihm zu. Mia stand zeitgleich mit den wütenden Drummer auf und Ko-ki war wirklich froh, dass der andere so schnell da war und den Kleineren an der Schulter heraus führte. Das sah wirklich nicht gut aus. Allerdings tat ihm auch Koichi leid, denn Aoi bemerkte dessen Blicke scheinbar gar nicht. "Na, was träumst du hier herum?" Shinpei setzte sich auf den gerade wieder frei gewordenen Platz neben ihm und hielt ihm einen großen Teller mit Fingerfood hin. "Von dir und mir und dem, was heute Nacht so laufen wird, was dachtest du denn?" Ko-ki musste selbst lachen, als Shinpei anfing zu kichern. Er war schon gespannt, wie die Nacht enden würde. Vor allem ob er auf dem Rücken liegen würde - oder Shinpei. Fortsetzung folgt..... P.S.: Ich war so am überlegen, was denn nun diesmal der Einsatz sein könnte und wer verlieren sollte, als mir die Vivid-Jungs praktisch zugeschrien haben "Hier!!!! WIR!!! Bitte!!!" Wenn ihr sehen wollt, wie ihr Wetteinsatz aussah, hier der Link zu den (echten, aus ihren Blogs genommen) Bildern... http://ruha-chan.tumblr.com/post/46003195611/i-think-vivid-are-cute-girls-xd-source Und ja, Meto spricht bei mir, der Versuch ihn die Klappe halten zu lassen ging total nach hinten los XD Kapitel 184: Therapie-Kakao --------------------------- Huhu^^ Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Wie üblich gehört mir keiner, aber ich verwurste sie einfach mal wie es mir passt. Ich gehe davon aus, dass nicht einer der Jungs so ist, wie ich sie schreibe. Therapie-Kakao Mit zwei Tassen Kakao in der Hand setzte Kai sich grinsend auf seinen Sessel. Irgendwie war Takeru immer noch zu niedlich. Eigentlich sollte man meinen, dass Takeru durch die Arbeit und seinen Status in der Öffentlichkeit, nicht zuletzt auch durch die Erlebnisse mit seinem Vater, eine ruhigere Art entwickelt hatte. Aber irgendwie hatte er es geschafft, noch immer ein kleiner, dreister und liebenswerter Chaot zu sein. Anders konnte Kai nicht beschreiben, was Takeru gerade machte. Sein Freund hatte einen Kreis aus Stoffbahnen um sich herum ausgebreitet, über die Lucy fröhlich hüpfte. Takeru stand mitten drin und drehte sich im Kreis. Offenbar hielt Lucy das Ganze für ein Spiel. Kai war sich noch nicht sicher. "Was genau tust du da, Kleines?" "Ich suche Stoffe für meine Kollektion aus," erklärte Takeru, schloss die Augen und drehte sich weiter um sich selbst. "Ohne hinzusehen?" "Ja." Takeru blieb stehen und nickte mit geschlossenen Augen. "Sie sind alle toll und passen perfekt zusammen. Aber die Entscheidung fällt mir schwer. Darum so." Er sprach leider nicht mit Kai, sondern mit dem leeren Sessel, aber da achtete Kai gerade nicht so drauf. Es war viel intressanter, was sein Kleines da so tat. Er zählte zwischen zwei Stoffen hin und her. "Ene mene miste, Ich geh mit Kai in die Kiste. Ene mene muh, und du schaust zu!" Vor Lachen verschluckte Kais sich fast an seiner eigenen Spucke. Das meinte Takeru nicht ernst, oder? "Oh klasse! Der Pinke mit den grünen Sternen! Der passt super zu den orange-weißen Karos!" Offensichtlich meinte er es doch ernst. Kai kam aus dem Lachen nicht mehr raus. "Was lachst du denn? Wie bitte soll ich mich denn sonst entscheiden?" "Hm, indem du die Stoffe nebeneinander legst und schaust, was wirkilch zusammen passt?" "Nee, geht auch so, schau." Laut Kais Meinung passten die Stoffe ungefähr so gut zusammen wie eine ganze Menge der Sachen, die Aoi sich in der Schwangerschaft rein gedrückt hatte, aber auch davon futterte Takeru noch immer viele Sachen mit wachsender Leidenschaft. Vermutlich brachte es nichts, mit ihm darüber zu reden und irgendwer würde sich schon finden, der die Klamotten kaufte. Oder jemand anderes, der Takeru sagte, dass einem die Muster die Tränen in die Augen trieben. Er war zumindest aus der Nummer raus, wenn er nickte. "Hat was," sagte er. Das stimmte auch. Es hatte was, wie die Farben vor seinen Augen flimmerten. Erinnerte ein wenig an die Luft über eine heißen Straße im Hochsommer. "Komm her," bat er Takeru und streckte die Hand aus. "Ich arbeite, Kai!" "Und ich habe Kakao gekocht," lockte Kai mit einer Geste zu den beiden Tassen. "Oh, toll!" Da war es wieder, das Kind in Takeru. Er hüpfte praktisch zu Kai auf den Sessel, kuschelte sich etwas an ihn ran und umklammerte die Tasse mit beiden Händen. "Danke!" "Bitte." Kai drückte einen Kuss auf das blonde Haar. Die Ansätze waren man wieder nachgedunkelt. Er wusste, noch in dieser Woche würde Takeru losrennen und seine Haare weiter foltern lassen. Irgendwann war es wieder Zeit für einen Kurzhaarschnitt, das sah er schon kommen. "Warum verwöhnst du mich denn so?" Takeru pustete in den warmen Kakao. "Gibt es was Besonderes?" "Wir haben nächste Woche drei Tage zeitgleich frei," sagte Kai. "Und?" Er nahm einen Schluck. "Oh Mischt, dasch ischt heisch!" Und Kai hatte gedacht, er hätte genug kalte Milch rein getan, aber offenbar doch zu viel für Takerus zarte Zunge. "Entschuldige." Versönlich küsste er die raus gestreckte Zungenspitze. "Wieder gut?" "Ja. Was ist mit dem Frei?" "Ich habe für uns ein Ferienhaus gebucht. Am Meer." "WAS?" Takeru sprang auf. Mit der Reaktion hatte Kai nicht gerechnet. "Nicht gut?" "WIE COOL IST DAS DENN?" Gut, Takeru freute sich offenbar darüber. "Und wie gut das ist, wir beide fahren zusammen weg! Das ist unglaublich toll!" "Wir haben da vollkommen unsere Ruhe, es ist ein Privatstrand mit dabei," erklärte Kai. Er wollte so gern mal mit Takeru wo anders sein. Die Idee war ihm spontan gekommen, als ihm die gemeinsamen freien Tage aufgefallen waren. Sie würden dort wirklich allein und unter sich sein, der Strand war abgesperrt. Ein sicherer Ort um Urlaub zu machen. "Das ist so toll!" "Ruki und Reita haben zugesagt, sich so lange um Lucy zu kümmern. Du und ich sind also ganz allein. Wenn du willst können wir sie natürlich auch mit nehmen," fügte Kai hinzu. Takeru setzte sich wieder. Diesmal aber mit dem Gesicht zu Kai auf dessen Schoß. "Sie kommt mit, ok?" "Natürlich." Kai legte seine Hände auf Takerus Becken. "Alles, was du willst, Kleines." Mit einem Grinsen nahm Takeru noch einen Schluck Kakao. "Upsch, dasch ischt immer noch heisch. Du muscht kühlen, ja?" Die süßen Grübchen zeigten sich stark, als Takeru ihm die Zunge hinreckte. Kai nahm die Tasse vorsichtig zwischen den Händen hervor. Sie war warm, nicht heiß. Dafür schmeckte Takeru lecker nach Kakao. Das hatte ja mal wieder wunderbar geklappt. Nicht. Uruha verließ sein leeres Bett, als es an der Tür klingelte. Offenbar hatte Aoi seinen Schlüssel vergessen. Erst hatte es so toll ausgesehen - der Abend war frei und er hatte sich gefreut, ihn mit Aoi zu verbringen. Dann hatte Kazuki Aoi eine SMS geschickt, ob sie Lust hätten bei ihm zu Grillen. Nachdem ihr letzter ruhiger Abend damit geendet hatte, dass sie auf einem Konzert standen und sich zu allem Überfluss, zumindest wenn man Uruha nach seiner Meinung fragte, auch noch vier Fanboys angelacht hatten, hatte mit einer kleinen List versucht, Aoi zum bleiben zu bewegen. Leider war die List nicht aufgegangen und statt sich von Aoi verwöhnen zu lassen hütete er die Zwillinge allein, während Aoi sich herrlich amüsierte. Bei Aoi klappte es einfach nicht mit umgekehrter Psychologie. Wenn man ihm sagte, es würde einem gar nichts ausmachen, wenn man allein zuhause saß während er ruhig mit seinen Freunden etwas trinken konnte, dann küsste er einen nur und bezeichnete einen als den besten Ehemann der Welt, bevor er mit wehenden Haaren das Haus verließ. Damit hätte Uruha sich noch anfreunden können, aber mit der Nachricht, die um 23 Uhr gekommen war, dass Aoi ein klein wenig zu viel getrunken hatte und ob es ok wäre, wenn er die Nacht bei Kazuki verbrachte, schon weniger. Dennoch hatte er nichts dagegen gesagt, da er nicht als der Böse da stehen wollte. Sekunden später hatte er sich jedeoch gewünscht, er hätte es doch getan - als Aoi ihm in der nächsten Nachricht nicht nur einen Haufen Küsse gesendet hatte, sondern auch liebe Grüße von besagten Fanboys. Vollkommen entnervt war er ins Bett gegangen. Als es jetzt klingelte, war er erleichtert. Zwar würde er einen Aoi wieder bekommen, der etwas neben der Spur war, aber immerhin wäre er bei ihm. "Na, hast du es dir anders überlegt," grinste er. Dann musste er seinen Blick nach unten berichtigen und für eine Sekunde hatte er panische Angst vor einem Überfall. Dann nahm sein nächtlicher Besucher den Motorradhelm ab und sah ein ganzes Stück weniger erschreckend aus. "Was machst du denn hier? Es ist ein Uhr nachts!" "Das weiß ich selbst." Ohne auf eine Einladung zu warten schob Meto sich in das Haus, trat sich die Schuhe von den Füßen und legte den Helm ab. "Wir müssen was unternehmen!" "Bitte? Was ist los?" Verwirrt schloss Uruha die Tür, griff dazu an dem Jungen vorbei und ein Geruch stieg ihm in die Nase. "Sag mal, du bist nicht ernsthaft gefahren, obwohl du was getrunken hast?" "Geht dich das was an?" "Wenn du nachts hier auftauchst, nach Bier riechst und später wieder los willst - ja, allerdings." "Ich hatte zwei Bier und bin vorsichtig gefahren." "Vollidiot!" Zumindest musste Uruha sich nicht zusammen nehmen und nett zu dem kleinen Frechdachs sein wenn Aoi nicht dabei war. "Glaub bloß nicht, dass ich dich so wieder los lasse, du schläfst auf dem Sofa!" Das war ja wieder super gelaufen. Eigentlich hatte er was anderes sagen wollen. "Mach du mir keine Vorschriften, ich bin nur hier um was zu klären." "Und ich habe keine Lust, mir das Gejammere von deiner Band anzuhören, wenn man dich von der Straße gekratzt hat. Was willst du überhaupt hier?" Mittlerweile standen sie nicht mehr im Flur. Meto war mit völliger Selbstverständlichkeit in den Wohnbereich vor gegangen und Uruha ihm gefolgt. Jetzt wurde ihm auch klar, dass er selbst nur seine Boxershorts trug. Nun, sollte das Kindchen mal sehen, wie ein Mann aussah. "Was ich will? Kannst du dir das nicht denken?" "Nein, ich kann keine Gedanken lesen. Und bei dir will ich das auch gar nicht können." Wer wusste schon, was in diesem seltsamen Kopf vor sich ging. Meto baute sich zu seinen ganzen, wenig beeindruckenden 1,65 Meter auf und verschränkte die Arme vor der Brust, dann kniff er die Augen ein wenig zusammen und starrte Uruha in Grund und Boden. Vielleicht hätte es mehr Eindruck auf ihn gemacht, wenn er nicht schon Jahre mit Ruki arbeiten würde. Oder Meto kein Shirt mit einem Teddy drauf getragen hätte. "Sag deinem Mann, die Jagdsaison auf Bambis ist nicht eröffnet! Und wenn, dann gehört der erste Schuss mir, klar?" "Meine Güte! Du bist ja vollkommen betrunken!" Wie hatte er es geschafft mit dem Motorrad hier anzukommen? "Nein, bin ich nicht, du Honk! Bambi ist Koichis Spitzname, aber es ist wohl zu viel verlangt, dass du Megastar dir sowas merkst." Bevor Uruha zu einer Erwiderung ansetzen konnte, begann oben eine seiner Töchter zu weinen. "Na toll. Setz dich hin, ich bin gleich wieder da." Oben hob er Cassis aus dem Bettchen, bevor sie ihre Schwester noch weckte. Ein kurzer Schnuppertest verriet ihm, dass sie trocken war. Hunger konnte sie eigentlich auch nicht haben, aber wer wusste das schon so sicher. Also würde er ihr ein Fläschchen fertig machen. Im Schlafzimmer zog er sich schnell zumindest ein Shirt über. "Nicht erschrecken," flüsterte er ihr zu. "In der Küche steht ein Verrückter. Aber er ist harmlos." Zumindest trug er nicht sein Bühnenmakeup. In Uruhas Augen stellte der Kerl sich zu sehr an. Klar, er war auch nicht begeistert, dass Aoi sich mit Koichi so gut verstand, allerdings war es doch noch etwas anderes, immerhin hatte er einen Grund, eifersüchtig zu sein, während... "Ach Mist." So war das also. Uruha warf aus der Küchentür einen Blick auf Meto, der jetzt leicht verloren wirkend am Tisch saß. Cassis jammerte etwas. "Ist das eure Tochter?" Meto lächelte. "Ja." Uruha nickte. "Das ist Cassis, Reila schläft. Ich glaube, sie hat Hunger." "Sie ist niedlich," sagte Meto. Abschätzend sah Uruha ihn an. Sein Gesicht leuchtete das Baby praktisch an. "Wie voll bist du wirklich?" "Zwei Bier. Hast aber Recht, das Fahren war meine dümmste Idee seit dem unteren Piercing." Wo genau das Piercing lag wollte Uruha nicht wissen, aber er streckte ihm vorsichtig Cassis entgegen. "Du musst ihren Kopf halten und sie sicher fest halten, ja?" "Keine Sorge, ich bin vorsichtig." Meto streckte die Arme aus und nahm Cassis vorsichtig an sich. "Oh, du bist ja eine ganz Hübsche!" Obwohl Uruha mit Meto nicht besonders viel anfangen konnte, machte es ihn stolz, dass er ihre Tochter hübsch fand. Das hörte wohl jeder Vater gern. Da er jetzt die Hände frei hatte, gab er einen guten Schwung Milch in den Topf. "Also, du und..." "Ich glaube, sie mag mich!" Begeistert grinste Meto. Cassis musterte sein Gesicht, aber war still. "Hm, verrätst du mir, wo die Kinder wirklich her kommen? Eure Story ist schon ziemlich krank." "Sagte der Kerl, der sich den Mund zu kleben und im Rollstuhl auf die Bühne karren läßt." "Ja, ja, schon gut, ich bin mal wieder der blöde Freak." "So langsam habe ich raus, wo dein Problem liegt. Oder zumindest eines davon," schränkte Uruha ein. "Ach, hast es kapiert, ja?" "Aoi wird sich nicht an Koichi ran machen, da vertraue ich ihm." Anders herum war Uruha sich da nicht sicher. "Aber wenn du auf Koichi stehst, dann sag ihm das doch. Selbst, wenn er echt noch keine Erfahrung hat, müsste er doch-" "Du hast es nicht kapiert," unterbrach ihn Meto. "Wie ist es dann?" "Kompliziert," sagte Meto. Uruha drehte sich zurück zum Topf mit der Milch, die langsam warm genug wurde. Gerade, als er den Topf von der Platte nehmen wollte, lachte Meto auf. "Deine Tochter ist eingeschlafen." "Wie jetzt?" Das war neu. Ohne eine Flasche schliefen ihre Töchter nicht mehr ein, wenn sie nachts erstmal wach waren. "Mäuschen, ich dachte, du hast Hunger!" "Vielleicht hat sie nur schlecht geträumt oder so?" Es war ein komisches Bild, wie er das Baby ansah. Uruha glaubte nicht, ihn schon mal so gesehen zu haben. Nicht am motzen. "Kann sein. Ich bringe sie wieder ins Bett." "Darf ich sie noch etwas halten? Nur, bis sie richtig tief schläft?" Oje, der Kerl hatte eine Schwäche für Babys. "Okay. Und, was ist nun so kompliziert?" Vielleicht wurde die Sache ja doch noch spannend. "Ich weiß nicht, ob ich dir das einfach so sagen darf, es betrifft immerhin auch Koichi." "Du steht in der Nacht vor meiner Tür, meckerst mich an, haust mir unverständliche Sätze um die Ohren und dann kommst du mit sowas an? Kind, rück die Sprache raus! Nebenbei, ich mache aus der Milch Kakao, trinkst du auch einen?" "Äh... ja, gern. Und ich bin kein Kind," schob er hinterher. Uruha kippte noch mehr Milch in den Topf und rühte Kakaopulver hinein. Klar, kein Kind, aber sofort auf Kakao anspringen. "Also?" "Ich muss Koichi nicht sagen, dass ich in ihn verliebt bin. Wir sind seit vier Monaten und 3 Wochen ein Paar. Und darum passt es mir nicht, wie er Aoi anschaut! Aoi soll weg gehen von ihm, ich will nicht, dass Koichi ihn mag." "Das klingt gerade schon ziemlich kindisch, das weißt du?" Er hatte nicht gemerkt, dass zwischen den beiden etwas lief. Aber vielleicht waren sie auch einfach nur vorsichtig. "Ich weiß. Das ist nicht ganz so einfach. Koichi will noch nicht... ich darf noch nicht ran." "Wenn er noch Jungfrau ist, dann..." "Ist er nicht, hör doch mal richtig zu!" Mit einem tiefen Seufzer goss Uruha den Kakao in zwei Tassen, dann setze er sich an den Tisch und schob eine zu Meto hinüber. So langsam bereute er zutiefst, ihn nicht einfach raus geworfen zu haben. "Danke. Versprichst du, nichts davon zu erzählen? Es ist echt sehr privat, klar?" "Versprochen." Wenn er irgendwann aus der ganzen Sache schlau werden wollte, blieb ihm nichts anderes übrig. Außerdem hatte er die Hoffnung, dass am Ende Koichi irgendwann aufhörte, Aoi wie ein liebeskranker Teenie anzuschauen. "Koichi hatte mal einen Freund," begann Meto. "Oder sowas in der Art. Der Typ hat ihn nach drei Tagen ins Bett gequatscht und fallen gelassen, kaum, dass sie fertig waren. Besonders vorsichtig war er wohl auch nicht und Koichi war wochenlang fertig. Jetzt will er sich sicher sein, bevor er wieder mit wem schläft." "Und darum darfst du noch nicht ran?" "Genau. Er hat darum gebeten, dass ich ein verdammte halbes Jahr warte. Ein halbes Jahr! Ich weiß, du kannst ihn auf den Tod nicht ausstehen, aber ist er nicht heiß? Stell dir vor, du bist total verliebt in jemanden, du willst ihn und musstest zwei Monate betteln, bevor du endlich mal einen gottverfluchten Zungenkuss bekommen hast! Und das bei einem Kerl, der KUSCHELT. Ohne Ende! Im Bus, im Hotel, er pennt neben mir und wickelt sich wie eine Würgeschlange um mich, aber ich darf nicht mal auf die Idee kommen meine Finger unter sein Shirt zu schieben! Diesen Bauch darf ich nur anfassen wenn wir auf der Bühne sind und es zur Show passt - jedenfalls theoretisch, ich hocke ja hinter meinen Drums und darf dann zu sehen, wie Mia und Tsu ihn begrabbeln. Ich muss noch ganze 5 Wochen warten, bis ich ran darf! Und dann taucht AOI auf!" Er spuckte den Namen regelrecht aus. Dennoch musste Uruha lachen. "Oh Gott, dir platzen bald die Eier!" "Klar, oder denkst du, die Schwielen kommen vom Schlagzeug?" Meto wedelte mit der Hand und musste dann mitlachen. Lachen, stellte Uruha fest, stand ihm ausgezeichnet. Viel besser als dieser Gesichtsausdruck als wollte er einen gleich erwürgen. "Aber wenn Koichi dich liebt," sagte er, als er sich soweit beruhigt hatte, "dann macht das mit Aoi doch gar nichts." "Koichi will sich sicher sein." Schlagartig war Meto wieder ernst. "Und leider mag er Aoi schon sehr lange. Vor ein paar Jahren war er total in ihn verschossen. Jetzt ist Aoi da und die beiden verstehen sich. Ich habe Angst, dass er merkt, dass er doch lieber Aoi haben will." "Er bekommt ihn eh nicht," versuchte Uruha den Jungen zu beruhigen. "Willst du zweite Wahl sein? Ich nicht. Das mit Koichi ist noch unsicher, es wäre besser, wenn wir schon weiter wären." "Du meinst, du gehst mit ihm ins Bett und er ist dir sicher? So einfach ist das nicht, dann kann man sich immer noch trennen." Vermutlich stellte sich Meto die Sache etwas zu einfach vor. Uruha rühte in seinem Kakao herum. Hatte er eigentlich noch Marshmellows da? "Das ist mir selbst klar. Aber mit Koichi ist das anders. Für ihn bedeutet es etwas. Für mich auch, aber für ihn ist es wie eine Art Vertrag, dass man zusammen bleibt. Darum will er ja auch so lange warten. Wenn wir uns erst später kennen gelernt hätten, dann hätte ich keine Angst mehr. Aber so - was, wenn er jetzt wegen Aoi unsicher wird?" Vor allem der junge Mann hier sah unsicher aus, fand Uruha. Er tat ihm leid, das gab er zu. "Wir sollten einfach verhindern, dass die beiden zu lange zusammen allein sind. Heute geht es nicht mehr, ich lasse dich sicher nicht wieder da hin fahren." "Oh, Koichi ist heim. Ich bin nicht blöd, ich hätte ihn nicht mit Aoi da sitzen lassen. Wer weiß, was dann noch passiert wäre!" Und da war der bockige Blick wieder. "Von Aoi aus sicher nichts," beruhigte Uruha ihn. "Und wenn Koichi sich wirklich jetzt in ihn verknallt? Was mache ich dann?" Uruha stellte seine Tasse hin, stand auf und hob Cassis aus Metos Armen, der ihr ein wenig traurig hinterher sah. "Dann schreibst du diesen Deppen ab. Er soll froh sein jemanden zu haben, der so lange wartet, bis er bereit ist und nicht drängelt." Wenn er daran dachte, wie er gelitten hatte, als er Aoi wollte und sie noch nicht zusammen waren konnte er nicht umhin, Meto zu bewundern. Selbst hätte er schon alle Register gezogen, um Koichi ins Bett zu bekommen an dessen Stelle. Besonders, wenn er bedachte, was für eine Verhalten der Bassist auf der Bühne an den Tag legte, da musste es ja mit einem durch gehen. "Warum bist du nett zu mir?" Meto zog eine nichtvorhandene Augenbraue hoch. "Meine Tochter mag dich offenbar," redete er sich heraus. Er wusste es nämlich nicht. "Ich bringe sie ins Bett und hol dir ein Shirt zum Schlafen. Badezimmer ist den Flur runter, Gästezimmer zeige ich dir dann." "Danke. Kann ich hier noch irgendwo eine rauchen?" "Klar. Einfach auf die Terrase, da steht auch ein Aschenbecher rum." Von der Treppe aus sah Uruha, wie Meto den Kopf hängen ließ. Der Kerl mochte ihm zwar etwas suspekt sein, aber sie hatten ein gemeinsames Anliegen. Fortsetzung folgt...... Anmerkung: Ja, dafür brauchte ich ein paar Jungs, die machen, was ich will. Erstaunlich, dass sie es tun! Kapitel 185: Frühstück! ----------------------- Hallo! Dieser Teil liegt schon eine Weile hier auf der Festplatte rum, aber da mein Internet spinnt ohne Ende kam ich nicht zum posten. Leider hab ich immer nur wenige Minuten Internet gerade... Suuupernummer. Wie dem auch sei - keiner gehört mir, ich verdiene nix, viel Spaß! Frühstück! Nachdem er sich kurz daran erinnert hatte, wo genau er war, war Metos erste Handlung des Tages, das Gästezimmer genauer in Augenschein zu nehmen. Verdammt, das war ja fast so groß wie seine ganze Wohnung! Gut, ohne den Küchenbereich und ohne Badezimmer, aber das Gästebad hatte er in der Nacht schon gezeigt bekommen. Allein das Bett war reine Angeberei, wie er fand. Warum brauchten sie ein derartig breites Bett für Besucher? Kamen etwa so oft Paare zu Besuch? Und diese Nachtschränke, wer brauchte sowas, wenn er nur jemanden besuchte? Meto setzte seine Brille auf und wurde dann doch neugierig. Er zog die erste Schublade auf. "Mini-Bar, was? Spinner." Ehrlich, wer packte schon Wasserflaschen in den Nachtschrank? In der Schublade darunter fand er Süßigkeiten. Zumindest wussten die beiden, wie man es seinen Gästen nett machte. Wäre noch netter gewesen, wenn Uruha ihm das schon in der Nacht verraten hätte. In der Erwartung, auf der anderen Seite das selbe Sortiment vorzufinden, beugte Meto sich dort hinüber, um dann Handtücher in der Schublade zu finden. "Ich sage es ja - Spinner. Oh Scheiße!" Er lachte auf, als er einen Blick in die letzte Schublade warf. Das erklärte die Handtücher zumindest. Offenbar waren Aoi und Uruha nicht das einzige männliche Paar in ihrem Umfeld, wenn man nach der Ansammlung von Kondomen und Gleitgel darin ging. Er reckte sich. Am besten, er ging langsam mal nach Hause, bevor Aoi noch wieder auftauchte und er mit ihm reden musste. Während er sich anzog und in seiner Tasche zumindest nach seinem Puder und der Wimperntusche kramte, dachte er kurz daran, wie offen bei dem gemeinsamen Bowlingabend alle gewesen waren. Tatsächlich hatte er mindestens Küsse von vier weiteren Paaren gesehen. Und bei keinem davon war eine Frau ein Bestandteil, also wirklich viele männliche Paare. Nur er, er durfte Koichi in der Öffentlichkeit nicht mal auf die Wange küssen. Dann bekam er gleich einen Todesblick. Ja, super Sache. Meto machte einen kurzen Abstecher ins Bad. Er fand es zwar reichlich protzig, dass die beiden wirklich auf alles vorbereitet zu sein schienen, aber auf der anderen Seite hatte es unbestreitbare Vorteile, dass sie einen Vorrat an Zahnbürsten und Kontaktlinsendosen da hatten. Er setzte seine grünen Linsen ein, puderte sich etwas ab und legte die Wimperntusche auf. Hin und wieder belächelte sogar Koichi seine Angewohnheit, immer gestlyt zu sein. Aber das gehörte nun mal zu ihm. Er ärgerte sich, seinen Kajal zuhause gelassen zu haben. Zumindest konnte er sich einen hohen Zopf binden, wenn seine Locken auch ein wenig platt waren. Besser als nichts. Er war froh, dass er zumindest vorzeigbar war, als er nach unten in die Küche kam. Aoi war schon wieder da. Der sollte bloss nicht glauben, nur, weil er größer und älter war, wäre er ein besserer Fang als Meto! "Morgen," brummte er. "Guten Morgen!" Aoi strahlte ihn an. "Uruha hat gesagt, du hast hier übernachtet?" "Offensichtlich." Die Szene am Küchentisch war widerwertig liebenwert - Uruha fütterte gerade Reila in ihrem Hochstuhl, Cassis lachte fröhlich vor sich hin, Aoi aß Reis und trank Kaffee dazu. Meto wollte am liebsten raus rennen. "Er kam rum und wir haben bei ein, zwei Bier geredet. Da wollte er dann nicht mehr fahren," erklärte Uruha. Meto warf ihm einen Blick zu. Offenbar war der andere bereit, ihn zu decken und nicht zu verraten, warum er wirklich hier gewesen war. "Na, besser ist. Schade, als Koichi wieder gekommen ist, hat er dich gesucht." "Was?" Meto starrte den Kerl an. Koichi war wieder gekommen? Und er hatte ihn mit Aoi allein gelassen? Oh Gott. "Er sagte, zuhause sei es langweilig und dann ist er wieder gekommen. Aber als er sah, dass du weg warst, war er etwas enttäuscht, glaube ich." Na, das waren doch zumindest mal gute Nachrichten. Halbwegs. "Setz dich, was willst du frühstücken?" Uruha deutete auf dem Tisch, auf dem Reis, Misosuppe und eingelegte Pflaumen standen. "Wir haben auch noch andere Sachen da. Lieber Tee oder Kaffee?" Eigentlich wollte er Honigflakes und eine große Tasse warmen Kakao. Traditionelles Frühstück aß er nicht mehr, seit er sich frei entscheiden konnte, was er aß. Gegen diese sauren Pflaumen konnte er im Leben nicht an. Aber er würde sich eher die Brustwarzen mit einer rostigen Nadel selbst durchstechen, als das vor Aoi zuzugeben. "Nur Kaffee, danke." Bevor er selbst zur Tasse greifen konnte, hatte Aoi ihm schon eine Tasse voll geschenkt. "Ich hoffe", sagte Aoi, "du taust auch langsam auf? Der Rest deiner Band ist mitterweile nicht mehr so nervös uns gegenüber. Koichi hat die halbe Nacht mit mir gequatscht." Seine Hand mit der Tasse zitterte so sehr, dass er sie kaum zum Mund führen konnte. Er durfte sich nicht verraten, um nichts in der Welt. Aber Koichi mochte diesen Typen, er mochte ihn einfach viel zu sehr. Was fand er nur an Aoi? An dem war doch nichts, absolut nichts, dran, was irgendwie auch nur im Ansatz begehrenswert war. "Komm mal mit eine rauchen!" Uruha packte ihn am Arm und zog in auf die Terrasse. "So, du rauchst erstmal eine und hörst mit diesem Blick auf!" "Passt dir nicht, wie ich schaue? Dein Pech! Und dein Mann soll endlich die Finger von Koichi lassen!" "Vielleicht wäre es besser, Aoi zu sagen, dass ihr beide ein Paar seid, dann könnte er zumindest verstehen, warum du so auf ihn reagierst," schlug Uruha vor. Meto zündete sich eine Zigarette an und funkelte böse über seine Tasse hinweg zu Uruha.. "Vergiss es." Eigentlich hatte er schon viel zu viel gesagt. "Ok, ich fasse also zusammen - mal wieder. Du liebt Koichi, willst nicht, dass er und Aoi Zeit zusammen verbringen, damit Koichi keine Schwäche für meinen Mann entwickelt. Soweit durchaus in meinem Sinne und ich helfe dir auch gerne dabei. Aber ich darf Aoi nicht sagen, dass ihr beide ein Paar seid? Das ist unsinnig!" "Ist es nicht! Du kennst Koichi nicht! Du kennst mich nicht! Wir wollten niemandem etwas von uns sagen, niemandem, verstehst du? Nicht mal T-, nicht mal sozusagen mein Exfreund, weiß von uns! Nur du! Koichi und ich gehören uns allein! Ein einziges Mal in meinem Leben habe ich jemanden, der nur mir gehört und jetzt kommt ihr und macht alles kaputt!" Meto schlug die Hand vor den Mund. Das war wirklich zu viel gewesen, jetzt musste ihn Uruha für einen riesigen idioten halten. "Junge..." Uruha fuhr sich durch die Haare. "Was auch immer mit dir los ist - Aoi und ich können da nichts für. Entweder, du gehst da rein und sagst Aoi, dass Koichi dein Eigentum zu sein scheint und er ihn nicht mal ansehen darf, oder du sagst es ihm nicht. Dann musst du aber damit leben, dass die beiden Freunde werden." "Ich will aber nicht, dass sie Freunde werden!" "Glaube es oder nicht, wenn du Aoi sagst, was Sache ist, dann würde er Koichi auf Abstand halten. Er ist nämlich nicht so ein Arschloch, wie du glaubst." Das mochte wahr sein. Er würde es nicht zugeben. Nicht vor Aoi, nicht vor Koichi und nicht vor Uruha - aber Aoi war kein Arschloch. Das machte die Sache ja so schwer. "Ich wünschte, er wäre eines! Wenn er eines wäre, dann hätte Koichi ihn kennengelernt und wäre ernüchtert und enttäuscht davon gewesen und alles wäre in bester Ordnung! Aber nein, er ist NETT zu Koichi! Und wenn nun alles auseinander bricht und ich wieder allein bin, dann... dann ist Aoi schuld!" Er schluckte hefitg. Ja, er war wütend und er hatte Angst. Aber er würde nicht weinen. "Ach du Scheiße." Uruha streckte die Hand nach ihm aus. "Was zur Hölle ist mit dir los?" Meto schlug die Hand weg. "Nicht." Er holte tief Luft. "Nicht jetzt." "Erklärst du mir ein anderes Mal, was das alles soll? Irgendwie würde ich schon gerne schlau aus dir werden." "Mal sehen." Er trat die Zigarette aus und riss sich mit aller Macht zusammen bevor er wieder rein ging. Aoi durfte nicht merken, was los war. "Na, habt ihr schon Geheimnisse? Das finde ich süß!" Gut, vermutlich war die Gefahr, dass Aoi etwas merkte, ziemlich gering. "Nichts Bestimmtes, Liebling." Es war immer noch widerwärtig in seiner Süße, wie die beiden miteinander umgingen. Meto verzog das Gesicht, als Uruha Aoi auf das schwarze Haar küsste. Nun, vielleicht war da auch ein klein wenig Eifersucht mit dabei. Er sah lieber zu den Zwillingen. Cassis erspähte ihn und quietschte auf. "Hey, Süße! Kennst du mich noch?" Er lächelte und legte seinen Zeigefinger in ihre pummelige, ausgestreckte Hand. Sie packte fest zu und lachte. "Darf ich Cassis hoch nehmen?" "Klar, sie scheint dich zu mögen und ist fertig mit Frühstück," nickte Aoi. "Hey, woher weißt du, dass sie Cassis ist?" Gute Frage, dachte Meto und besah sie sich genauer, während er sie auf dem Arm hob. Sie trug andere Sachen als in der Nacht und war optisch nicht von ihrer Schwester zu unterscheiden. Aber sie fühlten sich anders an. "Weiß nicht," gab er zu. "Ein Gefühl würde ich sagen." "Außerdem mag Cassis Meto gern," fügte Uruha hinzu. "Er und Reila kennen sich noch nicht wirklich." "Sie ist genauso süß wie ihre Schwester," lächelte er und sah zwischen den Kindern hin und her. Cassis streckte ihre kleine Hand nach seinem Mund aus. Er brachte ihn in Sicherheit, bevor sie an den Steckern ziehen konnte. "Uruha hat vier Wochen gebraucht, um sie auseinander halten zu können," lachte Aoi. "Wirklich?" Für ihn war eindeutig, welcher Zwilling wer war. Verdammt. Er wollte nicht mal die Kinder der beiden mögen. Aber das ging nicht. Diese Mädchen waren niedlich. Und Uruha war nett zu ihm. Doppelt verdammt. Und Aoi war leider auch nett. Dreifach verdammt. Konnten das nicht einfach grottenhässliche Kinder sein? Und zwei eingebildete, abgehobene Superstars? Er wollte sie nicht mögen. Aber, und das war sein Problem, er tat es. Shinpei balancierte das Tablett vorsichtig in sein Schlafzimmer. Ko-ki saß dort in Bett und wartete auf das Frühstück. Er war über sich selbst erstaunt, wie locker er geworden war. Noch vor Monaten hätte er es nicht gewagt nur mit freiem Oberkörper durch die Wohnung zu laufen, solange der andere da war. Jetzt störte es ihn nicht mal mehr, dass er nur Boxershorts trug. Seiner Meinung nach hätte Ko-ki sich jedoch zumindest eben jene anziehen können und sich nicht einfach nackt wie er war auf den Kaffee stürzen müssen. "Der tut Not, was?" "Oh ja!" Ko-ki grinste. "Wir haben kaum geschlafen." Das hatten sie wirklich nicht. Shinpei nahm sich ebenfalls seine Tasse. Aber es war nicht schlimm gewesen. Nachdem sie um 4 Uhr in der Nacht heim gekommen waren, waren sie zwar gleich zu Bett gegangen. Aber von Schlaf konnte noch keine Rede gewesen sein. Grinsend zog Shinpei seine Boxershorts wieder aus. Ko-ki hatte Recht - Schamgefühl war eindeutig fehl am Platze zwischen ihnen. "Na, was ist denn mit dir los? Noch eine Runde?" "Lass mich erstmal was essen, dann können wir darüber reden," lachte er und führte ein Weißbrot zum Mund. Nicht ganz sein Fall zum Frühstück, aber er hatte keine Lust gehabt zu kochen. Dann hätte er sich womöglich sogar anziehen müssen. Welch eine schreckliche Vorstellung. Bevor er aber über eine weitere Runde horizontaler Aktiviäten reden konnte, musste er etwas anderes ansprechen. "Ko-ki?" "Hm?" Da man mit vollem Mund nicht spach beschränkte Ko-ki sich auf Geräusche. "Ich finde, bei dir ist es ziemlich eng, oder?" "Da stehst du doch drauf, oder nicht?" Grinsend beugte sich Ko-ki zu ihm hinüber. "Aber lass uns erstmal essen." "Was? Oh!" Nein, so hatte er das nicht gemeint! "Deine Wohnung meinte ich, du kleiner Perversling!" "Ach so, sag das doch! Aber für mich reicht sie." Shinpei war sich zu hundert Prozent sicher, dass Ko-ki genau gewusst hatte, was er meinte und ihn mit Absicht falsch verstanden hatte, aber er sah darüber hinweg. Dennoch wurden seine Wangen rot. "Ja schon. Dafür ist meine zu groß für mich allein." "Das stimmt, ist echt ziemlich groß." In aller Ruhe trank Ko-ki noch einen Schluck Kaffee. Shinpei fühlte sich wie ein Fisch an Land - er wand sich hin und her. "Und so langsam bin ich am Überlegen, was ich machen soll. Klar, ich wollte mal allein leben, aber die Wohnung ist für eine Person doch nicht ganz billig." "Das stimmt, das war ja mit deiner Ex zusammen geplant hier." Oh verdammt! Shinpei schluckte. Vielleicht war es für Ko-ki unangenehm, wegen seiner Exfrau? Vielleicht sollte er sich die Frage sparen und den Vorschlag vergessen. "Ja, aber das ist ja nicht mehr so. Ich habe viel verändert, das Bett ist ein anderes und auch sonst ist das jetzt viel mehr meine Wohnung als früher. Ich habe hier einiges neu gekauft und gestrichen, es wäre also ziemlich dumm, die Wohnung jetzt zu wechseln." "Allerdings." Ko-ki stellte in aller Seelenruhe seine Tasse auf den Nachtschrank und schon das Tablett zur Seite. "Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du dir einfach einen Mitbewohner suchen würdest." Oh Gott. Ko-ki verstand ihn nicht. Oder wollte er nur nicht mit ihm zusammen leben? Shinpeis Herz klopfte bis zum Hals. Ko-ki hatte so lange um ihn geworben bis er nachgegeben hatte, aber war auch genug Gefühl da, damit sie den nächsten Schritt gehen konnten? "Ich..." Er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Sein Blick wanderte zu seiner Kaffeetasse, die er fest umklammert hielt. Plötzlich erschienen Ko-kis Hände in seinem Blickfeld und nahmen ihm die Tasse zärtlich ab, um sie zu seiner zu stellen. "Frag mich." "Was?" "Ich will, dass du mich fragst. Los. Es ist einfach." Hatte der eine Ahnung! Einen anderen Mann fragen, ob er in die Wohnung mit einziehen wollte, war nicht einfach. Nicht für Shinpei. Nicht für ihn. Vor einem Jahr noch hatte er versucht, mit seiner Ehefrau ein Kind zu zeugen. Heute saß er nackt mit Ko-ki im Bett und wollte ihn nicht mehr her geben. Verdammt, warum hatte Ko-ki ihm den Kaffee weg genommen? Sein Hals war staubtrocken. "Zeihstdubeimirein?" "Ja. Nichts lieber als das." Dann erfuhr Shinpei, warum Ko-ki den Kaffee weg genommen hatte. Weil es sich ohne heiße Getränke in der Hand viel besser küssen ließ. Es war auch leichter, sich langsam auf den Rücken sinken zu lassen und die Arme um seinen festen Freund zu schlingen. Ohne Tasse in der Hand war es auch kein Problem, sich ausführlich zu streicheln und überall zu berühren. Recht praktisch, wirklich. Mit dem Kaffee in der Hand hätte er Ko-ki gar nicht mit beiden Händen an sich ziehen können, als sich seine Beine um Ko-ki schlungen und Shinpei erzitterte. Es wäre sicher von Vorteil, jeden Morgen neben einem so praktisch denkenden Menschen aufzuwachen. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Meto quatscht zu viel... Kapitel 186: Sommerliches Gefühl -------------------------------- Huhu^^ Dieses Kapitel ist etwas kürzer geworden. Das tut mir leid, aber hier muss ich etwas Vorarbeit leisten. Kennt ihr das, wenn ihr euch total darauf freut, einen bestimmten Handlungsbogen zu schreiben/lesen? So geht es mir gerade und darum werde ich mich den auch bald ausführlich widmen... Am Wochenende bin ich auf der Animagic unterwegs, Freitag in meinem Uruha "Shiikureta haru kawarenu haru", Samstag werde ich Rookie von ACE sein (Wenn ihr einen extrem unfähigen Piraten-Praktikanten mit Geige seht bin ich das vermutlich) und Sonntag ist Meto an der Reihe. Solllte mich wer sehen, sagt ruhig mal Hallo^^ Wie immer gehört mir hier keiner und vermutlich ist nicht ein Wort wahr. Denk ich XD Sommerliches Gefühl Mit einem deutlichen Knacken in den Schultern entspannte Zekusu seinen Rücken. Einkauftaschen tragen war eindeutig nicht sein neues Hobby. Shin sollte ihm am Besten den Rücken massieren. Das hatte er sich verdient. Er fand seinen Freund mit hochgezogener Augenbraue auf dem Sofa. Shin starrte auf ein Buch. Mit einem unguten Gefühl warf Zekusu einen Blick auf den Titel. "Pack das weg. Schnell." Shin sah auf. "Ach, da gewöhne ich mich schon dran." "Bitte nicht! Pack das weg und schau nie wieder rein." Entschlossen nahm er Shin das Buch aus der Hand. "Wieso kaufst du sowas?" "Ich habe im Internet nach einem Buch über SM gesucht, was den Einstieg erleichtert und dabei wurde "Graustufen" immer wieder empfohlen. Vielleicht liegt es daran, dass es ein gemischtes Paar ist, aber ich finde das nicht wirklich erotisch, was die da machen. Zudem ist es schlechter geschrieben als die Speisekarte bei Burger King." Lachend ließ Zekusu das Buch auf den Boden fallen. "Ist es auch nicht." "Zekusu, sei ehrlich!" Shin packte seine Hände. Es überraschte ihn, wie ernst und fest Shin seinen Blick suchte. "Bin ich. Was ist denn?" "Willst du das da?" Er deutete mit dem Kopf auf das Buch. "Ist es das, was du von mir willst? Dass ich dich wie den letzten Dreck behandel? Wirst du davon abgehen wie die komische Frau? Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich kann mir keine Beziehung vorstellen, in der ich so mit dir umgehe und dir Vorschriften mache, wie oft du Sport zu machen hast. Aber wenn du das willst, dann versuche ich- Hmpf!" Noch immer was es die einfachste Lösung um einen Redefluss zu unterbrechen, den Sprecher einfach zu küssen. Besonders, wenn der Sprecher so verplant war wie sein Freund. "Nein, du Dussel! Darum sage ich doch, packe es weg. Du könntest mir nie was vorschreiben." "Ich würde dich nicht mal dazu zwingen können, beim größten Regenguss einen Schirm zu nehmen, wenn du nicht willst. Wie sollte ich dir da solche Sachen vorschreiben?" "Vergiss die Idee einfach." Er kuschelte sich an Shin ran. "Das da ist nicht was ich will. Ich mag es, wenn du mich härter anpackst. Aber ich mag dich auch gern mal härter anpacken. So ein devotes Dummchen wie da werde ich niemals sein, das kannst du vergessen. Mit SM hat das Buch nichts zu tun. Es sei denn, zu versohlst mir damit den Hintern." "Dann war die Ausgabe ja nicht ganz umsonst." Shin begann ihm den Nacken zu kraulen. Ein Glück, dass er ihn davon abbringen konnte weiter zu lesen, bevor er noch auf die Idee kam, nur, weil er es im Bett gerne härter mochte, wären solche Sachen verboten. "Es wäre auch SM, wenn du mich fesselst und knebelst und mir aus dem Buch vorliest, aber das wäre mir etwas zu gemein." "Ich dachte, wir wollten human bleiben dabei? Ohne Folter?" "Eben. Massier mir den Nacken!" Zekusu drehte sich so, dass Shin ohne Probleme an besagte Stelle kam. "Hm. Wer hier wohl die Zügel in der Hand hat, was?" "Ich." Er zuckte die Schultern und grinste über eine hinweg zu Shin. "Was dachtest du denn?" Die Sonnenstrahlen streichelten Takeru sanft wach, aber noch war er zu faul, auch die Augen zu öffnen und räkelte sich wohlig. Kai hatte ein gutes Ferienhaus ausgewählt. Das Bett war groß und weich und sie hatten vollkommene Ruhe. Dazu war er einfach nur glücklich über das Wetter, das ihnen genau passte. Warm, sonnig, wunderbar um jederzeit die fünfzig Meter über den kleinen Privatstrand runter zu laufen und sich ins Wasser zu stürzen. Er spürte Kais Hände auf seinem nackten Körper, wie sie sich unter die leichte Decke stahlen und ihn gemeinsam mit der Sonne streichelten. Automatisch streckte er sich ihnen entgegen. Nach der letzten Nacht hatte er sich nicht die Mühe gemacht, sich wieder etwas anzuziehen. Träge fragte er sich, warum er überhaupt noch Schlafanzüge besaß, da er seit er Kai hatte eh fast jede Nacht nackt schlief. Dann fiel ihm ein, dass Kai auch manchmal in kalten Nächten abwesend war und er selbst auf Tour mit anderen das Zimmer teilte und er wusste wieder, was er mit den Schlafanzügen tat. Kai schob seine kühle Nase an Takerus Gesicht, rieb sie an ihm und leckte ihm dann über die Wange. "Huch!" Takeru riss die Augen auf, im selben Moment verschwand sein halber Traum von Kais Händen auf seinem Körper und ihm wurde klar, dass nicht Kai, sondern Lucy ihn geweckt hatte. "Was möchtest du denn, meine Süße?" Zu seiner Enttäuschung war das Bett bis auf den kleinen Hund leer. Aber dem Kaffeeduft nach zu urteilen, war Kai bereits nebenan und bereitete das Frühstück vor. Das war der Nachteil daran, kein Hotel zu haben. Man musste so etwas selbst machen. Jedoch nahmen sie das gern in Kauf, da sie so auch nicht in Gefahr liefen, enttarnt zu werden. Er stand auf und reckte sich. Anziehen konnte er sich auch später. Zumal er wenig Lust hatte, gewisse Teile seiner Anatomie erstmal wieder in den Ruhezustand versetzen zu müssen. Träume von Kai blieben bei ihm nie ohne Spuren. Kai würde es sicher nicht stören, wenn er sein Frühstück nackt einnahm. Das sparte ihnen später Zeit. "Guten Morgen, Schatz!" Takeru schlang von hinten die Arme um Kai. Wie erwartet war Kai in der Küche beschäftigt. Zu seiner Freunde hatte auch Kai nur eine Boxershorts an und er konnte problemlos den breiten Rücken küssen. "Morgen, Kleines! Ich merke, du hast gut geträumt?" "Allerdings." Er drückte sich noch etwas fester an Kai heran und ließ seine linke Hand von dessen Brust nach unten wandern. "Und du?" "Ich brauchte nicht träumen, nur an die letzte Nacht denken," flüsterte Kai und drehte sich in Takerus Umarmung um. "Klang das gerade so kitschig, wie ich befürchte?" "Und wie!" Takeru lachte auf. "Kitschiger geht es nicht. Trotzdem..." er drückte sich wieder dichter an Kai. So ein Frühstück ließ sich bestimmt noch verschieben. "Trotzdem," bestätigte Kai und küsste ihn. Noch immer schmolz Takeru zu einer kleinen, bunten Takeru-Pfütze zusammen, wenn Kai ihn so küsste wie jetzt. Seine Lippen waren so weich und voll. Kais Zunge fühlte sich so verdammt gut an seiner an, er würde ihn am liebsten dauernd küssen. "Warte einen Moment." Kai schob ihn von sich weg. Gar nicht nett! Takeru zog eine schmollende Schnute, als Kai sich lieber dem Herd widmete als ihm. "Hier brennt sonst was an." "Hier auch," lachte Takeru und wiegte sich in den Hüften. "Das sollte besser auch nicht anbrennen." "Das wird es schon nicht," besänftigte Kai ihn, rührte aber munter weiter in dem Topf. "Kaaaaaiiii, komm her." Takeru versuchte ihn anzulocken, jedoch waren seine Chancen schlecht, immerhin kämpfte er gegen Kais Hobby. Naja. Kais anderes Hobby. "Gleich," winkte Kai ab. "Hmpf." Das ließ Takeru sich nicht gefallen. Er griff an Kai vorbei, drehte den Herd aus und küsste ihn schnell auf die Wange. "HEY! Was ist mit Frühstück?" "Egal. Fang mich!" Damit drehte er sich auf der Ferse um und rannte aus dem Haus. Nackt wie er war spürte er sie Sonne überall auf seinem Körper. "Na warte, du kleiner Frechdachs!" Lachend stürmte Kai hinter ihm her. Takeru hatte genug Vorsprung, er fühlte bereits wie der weiche Sand unter seinen Füßen zu dem nassen Sand in Ufernähe wechselte, als auch schon die ersten Wellen seine Knöchel umspülten. Dann erwischte Kai ihn, packte ihn an der Hüfte und drehte ihn ihm Kreis. "Hey!" Takeru lachte und strampelte um sich. Nicht, dass es ihn stören würde, immerhin hatte er Kai vom Herd weg bekommen. Plötzlich klatschte Wasser über ihm zusammen und er spürte den Boden unter seinem Hintern. Kai war gestolpert und lag beinahe auf ihm. "Alles in Ordnung, Kleines?" Besorgt sah Kai ihn an. Kurz schenkte Takeru seinem Körper Beachtung. Alles in bester Ordnung. "Nicht ganz, du liegst falsch!" Er zog Kai auf sich und schaffte es irgendwie, ihm zeitgleich die Hose vom Körper zu ziehen. Schwungvoll beförderte er sie an den Strand. "Du willst hier mit mir schlafen?" "Wir sind allein. Komm her!" Dann klammerte er sich an Kais Körper fest und ließ einfach passieren, was passieren wollte. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Es wird bald noch wieder einen adult geben. Aber mir ist es zu warm um das zu schreiben! Und natürlich erscheinen euch bestimmte Teile rein zufällig als Anspielungen auf irgendwelche Hausfrauenpornos. Das ist kompletter Zufall. Kapitel 187: Störfaktor Handy ----------------------------- Habe keine Lust auf große Vorrrede: Nix meins, alles ausgedacht. Doppelter Upload wegen adult. Viel Spaß^^ Störfaktor Handy Nur einmal schauen, was die anderen machten. Wer weiß, ob sie sich nicht schon in die Luft gejagt hatten? Kai holte sein Handy hervor und war gerade im Begriff, auf den Schalter zu drücken, der es in Betrieb nehmen würde, als es ihm auch schon aus der Hand genommen wurde. "Nö." Takeru warf es wieder auf seinen Rucksack. "Du hast gesagt, wir beide brauchen einen Urlaub und Urlaub heißt für uns beide mal kein Handy." "Ich will nur schnell schauen, ob die Jungs auch in Ordnung sind. Wir sind seit zwei Tagen hier, du weißt, was sie in der Zeit anrichten können," gab er zu bedenken. "Hast su Sorge, dass noch mal wer ein Baby bekommt? Oder sie sich eine dumme Idee aufdrücken lassen?" "Mehr das Zweite," grinste Kai. "Oder dass sie selbst eine dumme Idee haben. Als ich das letzte Mal mein Handy eine Weile aus hatte kam Ruki mit den Dreads an." "Ich fand die cool!" "Dann seid iihr schon zwei. Ich will nur schnell sehen, ob sie keinen Blödsinn gemacht haben." "Werden sie nicht." Takeru schüttelte den Kopf und ließ sich auf das Bett fallen. Vermutlich würden sie heute Nacht ein recht sandiges Bett haben, wenn er die Wäsche nicht noch einmal ausschüttelte. "Alles, was so schlimm ist, dass es nicht bis morgen warten kann, würden wir schon wissen." "Und wie? Wir haben weder Radio noch Fernsehen an gehabt." "Wenn einer Mist bauen würde, wirklich Mist, würde sich sicher einer der Kollegen finden, der seinen Arsch in ein Auto schwingt wenn wir nicht zuerreichen sind und her kommt." An der Logik war etwas dran. "Abgesehen davon, ich glaube selbst Sug und Gazette können drei Tage ohne Kindermädchen auskommen." "Du nennst DICH das Kindermädchen deiner Band?" Skeptisch zug Kai eine Augenbraue hoch. Das war ja mal was ganz Neues. "Nö. Meine Jungs machen keinen Mist und deine finden sicher auch eine Möglichkeit, sich nicht zu entstellen oder Mist zu bauen solange du da bist. Wenn sie klug sind, machen sie es wie wir und verlassen an den freien Tagen das Bett nur wenn es wirklich nötig ist." "Ich bezweifel irgendwie, dass sie das tun werden." Das wäre das erste Mal, dass seine Band sich benahm wenn er nicht auf sie achtet. Oder wenn er auch sie achtet. Wie waren die eigentlich erwachsen geworden? Also rein vom Alter her? Irgendwer baute immer Mist, immer. "Du denkst zu viel," urteilte Takeru und stand wieder auf. "Wir müssen morgen früh wieder heim, wir sollten heute noch etwas machen." Kai konnte sich denken, was Takeru vorschwebte. Noch mal. "Wirst du nicht langsam wund?" "Nur ein wenig," gab Takeru zu. "Das vergeht. Auch wenn die Heimfahrt sicher nicht lustig wird. Aber wir können ja auch mal wieder tauschen, was meinst du?" "Liebend gern." Er trat hinter Takeru an das Fenster. Es war kitschig - die Sonne ging gerade unter und er und sein Liebster standen nur mit Shorts und Shirts bekleidet am Fenster und blickten auf das Meer. Fehlte nur noch die Wildpferdherde, die vorbeirannte. Zum Ersatz rannte immerhin Lucy den Strand auf und ab. "Weißt du, was ich gern tun würde?" Takeru öffnete das Fenster und ließ den warmen Seewind hinein. "Ich weiß, ich werde es erfahren." In seinem Kopf malte Kai sich schon aus, was Takeru gleich alles mit ihm anstellen würde. "Soll ich es machen?" Die großen Augen blitzen, als Kai nickte. Vermutlich würde es sexy werden. Oder auch nicht. Takeru holte tief Luft und rief aus dem Fenster heraus. "Hey ihr Fische da draußen! Ich liebe Kai! Kai, der Drummer von Gazette und der verdammt noch mal heißeste Kerl auf diesem Planeten gehört mir allein! Merkt euch das! Der kleine Sänger von Sug hat es geschafft diesen Typen zu bekommen, es ist alles möglich! Und er liebt mich! MICH!" Okay. Er liebte einen Verrückten. Das war nichts Neues für Kai. Er lachte, als er sah, wie sehr Takeru sich freute. "Ich wollte das einfach mal-" "Er hat Recht," rief Kai. "Takeru ist mein Kleines und ich liebe ihn!" "-rausbrüllen." "Das tat gut!" Kai hob zog Takeru in seine Arme. Es war ein Unterschied, ob es ihre Kollegen wussten oder ob sie es einfach mal in die Welt hinausbrüllten. Auch wenn die Welt nur aus einen winzigkleinen Hund und dem Meer voller Fische bestand. "Vergiss es!" Takeru packte Kai an den Hüften, drückte ihm einen harten Kuss auf und drehte ihn dann so hin, dass Kai zwischen ihm und dem Fensterrahmen eingezwengt war. "Du hast gesagt, wir tauschen." Kai zog scharf die Luft ein als er spürte dass Takeru es ernst meinte. Es war nicht das erste mal, dass er einstecken musste, wohl aber das erste Mal, dass Takeru dabei auf die Idee kam, es im Stehen am Fenster zu tun. "Kleines..." Er wollte etwas sagen, aber da sich Takerus kleine, spitze Zähne in die Haut an seinem Hals schlugen während sich eine der kühlen Hände unter sein Shirt bewegte um kurz in die linke Brustwarze zu kneifen und ihm das schlicht den Atem für eine Sekunde verschlug, kam er nicht dazu. Noch rauschte die Dusche und Meto hätte sich eigentlich sehr gern von dem Gedanken an einen nackten Koichi unter der Dusche abgelenkt, indem er in der Zeitschrift auf seinem Schoß laß, aber das ging schwer. Koichis lieber Kater hatte sich leider genau auf die aufgeschlagene Zeitung gelegt und ließ sich nicht dazu bewegen, seinen Platz zu räumen. Super. Koichi musste auch immer jede Katze aufsammeln die ihm über den Weg lief. Die Katzen durften sogar bei ihm im Bett schlafen - von Anfang an. Kurz überlegte Meto, ob es eine gute Idee war, sich Katzenohren aufzusetzen und in eine Gasse zu setzen. Dann große Augen machen und miauen, wenn Koichi vorbei kam und er würde ihn sofort aufnehmen, vielleicht merkte er nicht sofort, dass er keine Katze war? Dann verwarf er den Gedanken wieder, da er leider das Bild von einem nackten Koichi mit Katzenohren auf dem Kopf hervorrief, der ihn mit großen Augen bittend ansah. Das rief nur wieder eine Reaktion hervor, die er gerade nicht gebrauchen konnte. Er hatte vor Koichi duschen dürfen - wobei er sich den Vorschlag, einfach zusammen zu duschen sehr hatte verkneifen müssen - und dabei einfach die beim Auftritt angestaute Problematik leise den Ausguss runtergespült. Abgelenkt durch seine Gedanken hatte er nicht bemerkt, dass Koichi fertig war und wieder im Wohnzimmer stand. "Wie niedlich ihr ausseht zusammen!" Meto sah auf und bereuhte es sofort. Verdammt, wollte Koichi ihn eigentlich verarschen? "Was hast du?" "Äh... äh..." Ja super. Reichte doch, dass er in der Bandrolle nicht sprach. Dass es ihm jetzt die Sprache verschlug war aber kein Wunder. "Ich habe nur vergessen, meinen Schlafanzug mit ins Bad zu nehmen," erklärte Koichi grinsend. Und da hatte er keinen Bademantel? Es tat wirklich nicht Not, dass er nur mit einem Handtuch bekleidet hier lang lief und damit die Bilder, die eben noch fröhlich in Metos Kopf herum gespuckt hatten, neu belebte. Auch ungeschminkt und verwuschelt war Koichi einfach nur schön, nichts anderes. Der flache Bauch, die rosa Brustwarzen, das schwarze Tattoo, die schlanken Beine und die nassen Haare, die sich auf die schmalen Schultern legten. "Alles okay?" Koichi kam zu ihm. "Du bist so rot, hast du Fieber?" "Nein, alles gut!" Meine Güte, Meto schlug sich innerlich vor die Stirn. Koichi war sich seiner Wirkung außerhalb der Bühne nicht das kleinste Bisschen bewußt. Ein Wunder, wenn man bedachte, wie heiß er sich auf der Bühne bewegt. "Bin gleich wieder da!" Ja wunderbar, Meto konnte solange noch mal kalt duschen gehen, oder wie? Vorsichtig nahm er den kleinen Kater von seinem Schoß und schob ihn in die andere Ecke des Sofas. Der Plan war einfach - wenn der Platz besetzt war, musste Koichi sich genau neben ihn setzten. Um den Kater an Ort und Stelle zu halten streichelte er ihn einfach. Zum Glück sah Koichi als er wieder kam nicht mehr aus wie die Sünde auf Beinen. Sondern nur noch niedlich. Er hatte sich die pink-schwarzen haare zu einem Zopf gebunden und trug einen rosafarbenen Schlafanzug aus Teddyplüsch. Mit einem Bambi-und-Klopfer-Motiv darauf. Nun, passte zumindest zu seinem eigenen Schlafsachen mit dem überlangen Shirt und den hellblauen Shorts. Sein Plan ging auf. Koichi setzte sich neben ihn und schaltete den Fernsehr an. "Wir waren heute richtig gut, oder," wollte er wissen. "Waren wir! Und wie." Meto fand sie eigentlich immer richtig gut. Es machte so einen Spaß mit den anderen auf der Bühne zu stehen. Koichi lachte auf. "Hast du mal gesehen, wie Leute reagieren, die für andere Bands da sind, wenn du auf die Bühne kommst?" "Nein." Meto schüttelte den Kopf. "Ich bin froh, wenn ich 2 Meter weit schauen kann, du erinnerst dich? Blinde Linse?" "Ja ich weiß. Schade. Zeig doch mal deine Augen." "Sagte der Kerl mit der Augenklappe." Er kuschelte sich an Koichi ran. Wenn er schon sonst nichts durfte, wollte er zumindest kuscheln. Und an Koichi schnuppern. Sein Freund roch so unheimlich gut. "Schon gut, hast ja recht." Zu seiner Überraschung legte Koichi den Arm um seine Schultern. Gut, es war alles andere als selten, dass Koichi Kontakt suchte, aber mit einem mal fühlte es sich so an, als wollte Koichi heute mehr. Sonst streichelte er Meto zumindest nicht den Nacken. Oh Gott, was machte er nur mit ihm? Irgendwann würde Meto noch in die Luft fliegen, wenn es nicht langsam etwas wurde. Nur noch ein wenig mehr als vier Wochen, er konnte es kaum abwarten. Er musste standhaft bleiben. Im übertragnen Sinn nicht im realen Sinn. Da musste er sich locker halten und versuchen, nicht am Rad zu drehen. Gar nicht einfach, da Koichi ihn so zärtlich krauelte, dass er verstehen konnte, warum Katzen schnurrten. Das machte das Warten wirklich gemein. Aber, das wusste er, wenn er Koichi beweisen wollte, dass es ihm vollkommen ernst war, gab es nur diese eine Möglichkeit. Er musste in den sauren Apfel beißen und das durchstehen. Bestimmt wäre es leichter, wenn Koichi nicht so verdammt verschmust gewesen wäre. Gerade, als Meto anfing, das Ganze richtig zu geniesen, gab Koichis Handy ein Geräusch von sich. "Wenn das Tsu ist, kill ich ihn," grummelte er. "Nee, ist Aoi." Natürlich war Koichi an das Handy gesprungen. Zum Glück war es nur eine SMS, aber warum meldete sich Aoi bei Koichi? Und das um diese Zeit? Es war nach Mitternacht. "Was will er denn?" Er gab sich Mühe, nicht allzu grummelig zu klingen. Aber das war schwer. Immerhin war das Aoi. Aoi sah besser aus als er. Und er wusste, dass Koichi als Teenie unglaublich verschossen in Aoi gewesen war. Wenn Aoi nicht gewesen wäre, würde Koichi vermutlich immer noch denken, er würde auf Frauen stehen. Sollte er ihm darum dankbar sein? Nun, wenn Aoi sich schön brav aus ihrem Leben verzog, dann würde er ihm dankbar sein. Vorher nicht. "Eines der Babys zahnt wohl und er hat Nachtwache, jetzt ist ihm langweilig. Er will wissen, wie die Show war." Wenn Aoi langweilig war, sollte er gefälligst den Fernsehr anmachen, wie jeder normale Mensch und nicht seinen Lover mit SMS vollspamen. "Soll ich ihn grüßen?" Ja, richte ihm aus, er soll weit weg gehen, dachte Meto. "Von mir aus," zuckte er die Schultern. Koichi tippte fröhlich auf dem Handy herum. "Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie mit uns befreundet sein wollen, du?" "Doch." Immerhin waren sie nett, natürlich wollten Aoi und Uruha mit ihnen befreundet sein. Und der Rest der Band auch. "Unglaublich, dass sie wirklich hingekommen sind, ich meine, wir sind so kleine Lichter und die eine riesen Nummer!" "Sind auch nur Menschen. Und sowas Besonderes ist das nun auch nicht." "Ach, du warst auch ganz begeistet, als sie plötzlich bei uns standen, tu nich so." Ein spitzer Ellenbogen landete in seinen Rippen, als Koichi ihn anstieß. "Ich steh ja auch auf die Band, aber ich finde, du übertreibst. Aoi ist doch auch nichts Besonderes." Außer ein besonders großes Ärgernis, aber das konnte Meto schlecht sagen. "Ha," lachte Koichi los, der bereits wieder eine SMS hatte. "Aoi fragt, ob wir noch alle zusammen sitzen und ob du vielleichst Lust hast, auf das Baby zu achten, weil du sie ja so magst?" "Und was sagst du ihm?" Neugierig setzte Meto sich auf. "Sagst du ihm, dass nur wir beide hier sind? Kannst ihm ja sagen, dass ich bei dir übernachte." "Spinnst du? Dann weiß er es doch!" "Wäre das schlimm? Ich meine, wir wissen das mit ihm und Uruha doch auch." Er wusste schon, wie die Antwort lauten würde. "Noch nicht, das ist einfach zu früh. Ich schreibe ihm, dass wir zusammen hocken und du nicht Babysitter spielen wirst, in Ordnung?" "Schreib ihm doch, was du willst." Er war sauer und stand auf. "Meto?" "Lass mich in Ruhe." Er öffnete das Fenster in die Küchenzeile und stellte sich, die Zigarette in der Hand, daran. Rauchen durfte man bei Koichi, aber nur am Fenster. Wie sollte das dann mal mit der Zigarette danach werden? Wenn sie jemals so weit kamen hieß es. "Ich dachte, wir sind uns einig, dass wir niemandem etwas sagen," sagte Koichi. Zumindest hatte er das Hany weg gelegt. "Dann brauchen wir uns nicht blamieren, wenn es schief geht." Nun, das erste Problem war, dass er eben doch jemandem davon erzählt hatte. Ungeplant zwar, aber er hatte eigentlich das Versprechen gebrochen. Das zweite Problem war aber schlimmer. "Du gehst davon aus, dass es nicht klappt?" Das hatte Koichi noch nie gesagt. Nicht so deutlich, aber irgendwo hatte Meto immer Angst davor gehabt. "Nein, aber was ist, wenn nicht? Dann müssen wir allen sagen, dass es nicht geklappt hat." "Na und? Ich will nicht, dass es nicht klappt!" Wütend drückte er seine Zigarette wieder aus. "Wovor hast du eigentlich wirklich Angst? Ich mache doch alles, was ich kann! Ich warte auf dich, ich habe mich auf jede deiner Bedingungen eingelassen und warte seit fünf Monaten auf dich! Koichi, ich will dich!" "Mehr nicht? Du kannst es nur nicht erwarten, dass ich mit dir ins Bett..." "Nein verdammt!" Meto warf das Fenster zu. "Nicht deinen Körper! Okay, den auch. Aber ich will DICH. Lass dich auf mich ein, bitte! Ich will dich nicht verlieren." "Wie kommst du denn darauf?" Verwirrt sah Koichi ihn an. "Du sagst, du willst es niemandem sagen aus Angst das es nicht klappt. Wir sind aber schon seit Monaten zusammen und so langsam sollte dir klar sein, ob es klappt." Wenn nicht, dann hatte es offenbar wirklich keinen Zweck. Vielleicht passte Koichi ja doch wirklich besser zu Aoi. "Okay. Ja." Koichi griff plötzlich nach seiner Hand. "Ich habe Angst." "Und wovor?" "Ich habe Angst, dass ich die Sache mit dir verbocke. Ich habe Angst davor mit dir zu schlafen, weil ich fürchte, dass es weh tun wird und dass du mich danach fallen läßt. Und wenn nur du und ich davon wissen, ist es weniger schmerzhaft. Dann könnten du und ich so tun, als wäre nichts gewesen und weiter machen wie immer. Wenn wir es dann verbocken, verbocken wir nur uns. Aber nicht die Band." Koichi war mehr als zehn Zentimeter größer als Meto. Aber in diesem Moment wirkte er kleiner. Meto erwiderte den Griff der Hand. Vielleicht war es alles gar nicht so schlimm? Vielleicht hatte Koichi wirklich nur Angst und würde wirklich nur mit Aoi befreundet sein? Er hatte sich ja auch mit Uruha angefreundet. "Ich lass dich nicht fallen. Vermutlich wird es weh tun. Aber ich lasse dich nicht fallen, verstehst du?" "Gut. Danke, das du wartest." "Die Zeit bekomme ich schon noch rum." Zumindest hoffte er das, bevor er noch einen Tennisarm bekam. "Du bist toll." Koichi beugte sich zu ihm herunter und legte federleicht seine Lippen auf Metos. Küsse waren noch so selten, dass ihm das Herz in die Kehle hüpfte. Die Lippen waren ganz weich, drückten sich sanft gegen Metos Piercings und dann spürte er auch noch, wie Koichis Zunge sich vorsichtig in seinen Mund schob. Die beiden Ringe in der Spitze stießen leicht an seine Zähne. Koichi küsste so verdammt gut! Ob er ihn schon überforderte, wenn er ihn nur ein wenig fester umarmte? Er beschloss es zu riskieren und schlang seine Arme um ihn. "Das ist wirklich schön," lächelte Koichi. "Können wir... können wir..." Ja, wer war hier der Unsichere von ihnen beiden? Ach, verdammt! "Wenn ich verspreche, dass ich dir nicht unter die Klamotten gehen werde und nichts mache, was du nicht willst - können wir dann einfach nur stundenlang im Liegen auf dem Bett rumknutschen?" "Was willst du?" Koichi lachte. "Mich von dir dumm und dusselig küssen lassen? Bitte?" Wenn er sonst schon nichts bekam, dann zumindest das. "Das hört sich echt gut an. Komm." Strike! Fortsetzung folgt........ Anmerkung: Meine Güte. Ich wollte den gar nicht so gestört schreiben. Und es war auch ein anderes Paar für adult gedacht, nicht mal wieder Kai und Takeru. Naja, dann halt so XD Kapitel 188: Störfaktor Handy -Adult ------------------------------------ Habe keine Lust auf große Vorrrede: Nix meins, alles ausgedacht. Doppelter Upload wegen adult. Viel Spaß^^ Störfaktor Handy Nur einmal schauen, was die anderen machten. Wer weiß, ob sie sich nicht schon in die Luft gejagt hatten? Kai holte sein Handy hervor und war gerade im Begriff, auf den Schalter zu drücken, der es in Betrieb nehmen würde, als es ihm auch schon aus der Hand genommen wurde. "Nö." Takeru warf es wieder auf seinen Rucksack. "Du hast gesagt, wir beide brauchen einen Urlaub und Urlaub heißt für uns beide mal kein Handy." "Ich will nur schnell schauen, ob die Jungs auch in Ordnung sind. Wir sind seit zwei Tagen hier, du weißt, was sie in der Zeit anrichten können," gab er zu bedenken. "Hast su Sorge, dass noch mal wer ein Baby bekommt? Oder sie sich eine dumme Idee aufdrücken lassen?" "Mehr das Zweite," grinste Kai. "Oder dass sie selbst eine dumme Idee haben. Als ich das letzte Mal mein Handy eine Weile aus hatte kam Ruki mit den Dreads an." "Ich fand die cool!" "Dann seid iihr schon zwei. Ich will nur schnell sehen, ob sie keinen Blödsinn gemacht haben." "Werden sie nicht." Takeru schüttelte den Kopf und ließ sich auf das Bett fallen. Vermutlich würden sie heute Nacht ein recht sandiges Bett haben, wenn er die Wäsche nicht noch einmal ausschüttelte. "Alles, was so schlimm ist, dass es nicht bis morgen warten kann, würden wir schon wissen." "Und wie? Wir haben weder Radio noch Fernsehen an gehabt." "Wenn einer Mist bauen würde, wirklich Mist, würde sich sicher einer der Kollegen finden, der seinen Arsch in ein Auto schwingt wenn wir nicht zuerreichen sind und her kommt." An der Logik war etwas dran. "Abgesehen davon, ich glaube selbst Sug und Gazette können drei Tage ohne Kindermädchen auskommen." "Du nennst DICH das Kindermädchen deiner Band?" Skeptisch zug Kai eine Augenbraue hoch. Das war ja mal was ganz Neues. "Nö. Meine Jungs machen keinen Mist und deine finden sicher auch eine Möglichkeit, sich nicht zu entstellen oder Mist zu bauen solange du da bist. Wenn sie klug sind, machen sie es wie wir und verlassen an den freien Tagen das Bett nur wenn es wirklich nötig ist." "Ich bezweifel irgendwie, dass sie das tun werden." Das wäre das erste Mal, dass seine Band sich benahm wenn er nicht auf sie achtet. Oder wenn er auch sie achtet. Wie waren die eigentlich erwachsen geworden? Also rein vom Alter her? Irgendwer baute immer Mist, immer. "Du denkst zu viel," urteilte Takeru und stand wieder auf. "Wir müssen morgen früh wieder heim, wir sollten heute noch etwas machen." Kai konnte sich denken, was Takeru vorschwebte. Noch mal. "Wirst du nicht langsam wund?" "Nur ein wenig," gab Takeru zu. "Das vergeht. Auch wenn die Heimfahrt sicher nicht lustig wird. Aber wir können ja auch mal wieder tauschen, was meinst du?" "Liebend gern." Er trat hinter Takeru an das Fenster. Es war kitschig - die Sonne ging gerade unter und er und sein Liebster standen nur mit Shorts und Shirts bekleidet am Fenster und blickten auf das Meer. Fehlte nur noch die Wildpferdherde, die vorbeirannte. Zum Ersatz rannte immerhin Lucy den Strand auf und ab. "Weißt du, was ich gern tun würde?" Takeru öffnete das Fenster und ließ den warmen Seewind hinein. "Ich weiß, ich werde es erfahren." In seinem Kopf malte Kai sich schon aus, was Takeru gleich alles mit ihm anstellen würde. "Soll ich es machen?" Die großen Augen blitzen, als Kai nickte. Vermutlich würde es sexy werden. Oder auch nicht. Takeru holte tief Luft und rief aus dem Fenster heraus. "Hey ihr Fische da draußen! Ich liebe Kai! Kai, der Drummer von Gazette und der verdammt noch mal heißeste Kerl auf diesem Planeten gehört mir allein! Merkt euch das! Der kleine Sänger von Sug hat es geschafft diesen Typen zu bekommen, es ist alles möglich! Und er liebt mich! MICH!" Okay. Er liebte einen Verrückten. Das war nichts Neues für Kai. Er lachte, als er sah, wie sehr Takeru sich freute. "Ich wollte das einfach mal-" "Er hat Recht," rief Kai. "Takeru ist mein Kleines und ich liebe ihn!" "-rausbrüllen." "Das tat gut!" Kai hob zog Takeru in seine Arme. Es war ein Unterschied, ob es ihre Kollegen wussten oder ob sie es einfach mal in die Welt hinausbrüllten. Auch wenn die Welt nur aus einen winzigkleinen Hund und dem Meer voller Fische bestand. "Vergiss es!" Takeru packte Kai an den Hüften, drückte ihm einen harten Kuss auf und drehte ihn dann so hin, dass Kai zwischen ihm und dem Fensterrahmen eingezwengt war. "Du hast gesagt, wir tauschen." Kai zog scharf die Luft ein als er spürte dass Takeru es ernst meinte. Es war nicht das erste mal, dass er einstecken musste, wohl aber das erste Mal, dass Takeru dabei auf die Idee kam, es im Stehen am Fenster zu tun. "Kleines..." Er wollte etwas sagen, aber da sich Takerus kleine, spitze Zähne in die Haut an seinem Hals schlugen während sich eine der kühlen Hände unter sein Shirt bewegte um kurz in die linke Brustwarze zu kneifen und ihm das schlicht den Atem für eine Sekunde verschlug, kam er nicht dazu. "Du kannst mich gleich noch haben," hauchte Takeru auf die feuchte Stelle am Hals. "In aller Ruhe und Ausführlichkeit. Aber jetzt will ich dich. Schnell." Dann war der kleinere Körper plötzlich verschwunden und genauso schnell wieder da. Takeru stellte etwas auf das Fensterbrett. Gleitgel. Soviel zu dem romantisch-kitschigem Anblick, dachte Kai, als er auch schon wieder von Takerus Körper an die niedrige Wand gedrückt wurde. Es war erstaunlich, wie viel Kraft der Kleine hatte, Kai musste sich mit beiden Händen am Fensterbrett festhalten um nicht nach vorne auf den Strand zu fallen. Wie auch immer es so schnell gekommen war - aber Takeru hatte Lust. Richtige Lust. Kais Haare stellten sich auf, als er das Geräusch hörte, mit dem Takeru das Gleitgel öffnete und sich eine hoffentlich großzügige Portion in die Hand drückte. Trotzdem, hin und wieder tauschte er gern mit Takeru den Platz im Bett. Oder seinetwegen auch am Fenster. Moment, am Fenster? Na gut, es war niemand dort. Außer den Fischen. An seinem Rücken konnte er Takerus Körper fühlen, wie er sich fest an ihn presste und seinen Schritt an Kais Hintern reib. "Beweg dich nicht, sieh mich nicht an, okay?" "Okay," nickte Kai, dann spreizte er die Beine doch ein wenig weiter. Takeru war kleiner als er, er würde ihm entgegen kommen müssen. "Ich möchte, dass du laut bist, Kai," hauchte Takeru. "und dich vorbeugst, wenn ich gleich in dir bin." Gleich? Oh Gott, der hatte nicht vor, sich Zeit zu lassen. Aber der warme Atem und die wenigen, gezielten Berührungen reichten aus, damit Kais Glied sich unangenehm an die Wand vor ihm presste. Er und Takeru kannten den Körper des anderen von der Haarwurzel bis hinunter zu den Fußsohlen. Darum war es leicht für Takeru, nur hier und da reizen zu müssen, und Kai genau dorthin zu bekommen, wo er ihn wollte. In diesem Fall offensichtlich willig aus dem Fenster gelehnt. Wieder war eine Hand an seinen Brustwarzen, stricht federleicht darüber bis sie fest wurden und schnippste dann urplötzlich gegen die harte Brustwarze. Kai stieß die Luft aus. "Keru..." "Entspann dich." Da war die andere Hand. Unter seinen Shorts, in seinen Shorts. Hinten, vermutlich durch ein Hosenbein an ihr Ziel gelangt. Sie war glitschig und nass, was gut war, denn Takeru hielt sich nicht lange damit auf, Kais Hintern zu massieren oder ähnliche Spielchen, er tauchte gleich zwischen die Hinterbacken und tippte neugierig an den Eingang. "Entspann dich ruhig etwas mehr." Leichte Belustigung klang in Takerus Stimme mit, vermutlich, weil er genau wusste, wie sich Kai gerade fühlte. Oder vielleicht auch nicht, denn für Kai war es immer noch eine Ausnahme, dass er die Beine spreizte, Takeru kannte es. Er würde es öfter tun, er musste es öfter tun, dachte er unklar, als der erste Finger in ihm war. Es zog, es war seltsam - und gut. Nichts anderes als gut, wie Takeru sich in ihm bewegte und ihn dazu brachte, lockerer zu werden. An seinem anderen Hosenbein stahl sich Takerus nun freie Hand, die seine Brustwarzen jetzt leider vernachlässigte, hinein um sich um sein hartes Glied zu legen. "Du bist geil, was?" "Stell keine dummen Fragen," keuchte Kai. Natürlich war er das! Was auch sonst? Er hatte seinen Geliebten hinter sich, einen Finger - ZWEI Finger, er sog die Luft ein - in sich, dessen Hand massierte ihn fest und er konnte an seinem Hintern genau spüren, dass Takeru nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Nur diese dummen Shorts, die noch zwischen ihnen standen... Hinten spreizte Takeru seine Finger, vorne drückte er sie enger zusammen, bewegte sie auf und ab und dabei ein wenig um Kais Glied herum. Und er keuchte ihm in den Nacken. Niemand käme auf die Idee, dass dies die selbe Stimme war, die Lieder über Bonbons oder ähnliches sang. "Takeru... bitte..." Oh Gott. Er bettelte Takeru an. Dabei hatte der gar nicht viel getan! Soweit war es schon mit ihm. Aber er wollte ihn. "Noch nicht," hauchte Takeru und verteilte Küsse in Kais Nacken. Er spürte, wie ihm Schweiß über den Rücken lief. "Ich will dich aber!" "Warte." Ein dritter Finger. Gut. Das war besser. Aber nicht genug. In Kai staute es sich an. Entweder, Takeru änderte sein Vorgehen oder die Sache war gelaufen, bevor sie richtig begonnen hatte. Weg waren die Finger und es fühlte sich falsch und leer in Kai an. "Entspann dich," wiederholte Takeru, dann war da der Ruck. Nein, ihre Shorts waren noch an Ort und Stelle, Takeru hatte sie nur soweit zur Seite geschoben, dass er an alles kam, wo er ran musste. Es ging schnell, dann spürte Kai auch schon den leichten Schlag, den Takerus Hosen an seinem Gesäß verursachten, in dem Moment, in dem er tief in ihn stieß. "Na warte... das bekommst du zurück." Es musste einfach Absicht sein, dass Takeru sich so gut in ihm anfühlte, aber nicht richtig traf. Es musste! Takeru wusste schließlich, wo er suchen musste. Ein vollkommen unpassendes Kichern bestätigte seine Annahme. Dann drehte Takeru seinen Kopf nach hinten, stahl ihm einen harten, tiefen Kuss bevor er seinen eigenen Kopf abrupt zurück nahm und die Hand, die in Kais Nacken lag, plötzlich Druck ausübte. Genug, dass Kai sich vorbeugen musste. Aus dem Fenster raus. Seine Hände klammerten sich an das Fensterbrett. "Besser?" Ja. Der nächste Stoß war besser. Viel besser. Kais gesamter Oberkörper war außerhalb des Zimmers, Takeru hatte ihn genau in die richtige Position gedrückt. Er traf und die Hand an seinem Glied half auch nicht gerade, dass sich das Brodeln in ihm beruhigte. Aber das wollte er auch gar nicht. Er schob seinen Hintern noch dichter an Takeru, kam ihm entgegen. Sein Herz klopfte, er wollte noch so viel mehr. Es war ein so gutes Gefühl, Takeru so fest und lebendig in sich zu spüren, wie eine Verlängerung seines eigenen Körpers. So war es immer für Takeru, zumindest hoffte er es. Ihm schossen Gedanken durch den Kopf, die er nicht halten konnte oder wollte und bevor er sich versah, drückte Takeru in genau dem richtigen Moment, in dem er auch auf Kais heißen Punkt stieß, an seinem Glied zu und für einen kurzen Moment war unwichtig, wo Kai aufhörte, und Takeru begann. Er zitterte, spürte, wie er sich in seine Shorts entlud und etwas wie ein Schrei kam aus seiner Kehle. Es wurde nasser in ihm, er krampfte sich um Takeru, dessen freier Arm sich um Kais Brust geschlungen hatte, zusammen und warf den Kopf nach hinten. Er wollte Takeru küssen, so gern küssen. Das heftige Herzklopfen ließ kaum nach, als er langsam Atem holte. Er richtete sich ganz langsam auf und griff hinter sich, drückte Takeru an sich. "Bleib wo du bist," bat er. "Geht nicht, meine Beine klappen gleich unter mir weg." Er drückte Takeru fester, dennoch spürte er, wie sein Freund aus ihm glitt. Bedauernd drehte er sich um. Auch seine Beine waren wackelig, aber er schaffte es irgendwie, Takeru zum Bett zu bringen. Vorne klebten seine Shorts an ihm, fühlte sich unangenehm an der Haut an. "Takeru?" Er legte sich neben ihn. "Ich liebe dich." "Ich dich auch." Takeru fielen die Augenlider zu. "Hol Lucy rein, ja?" Seufzend stand Kai wieder auf, ließ die nasse Hose auf den Boden fallen und pfiff den kleinen Hund aus der Dämmerung nach innen. Der kurze Urlaub war eine gute Entscheidung gewesen. Noch rauschte die Dusche und Meto hätte sich eigentlich sehr gern von dem Gedanken an einen nackten Koichi unter der Dusche abgelenkt, indem er in der Zeitschrift auf seinem Schoß laß, aber das ging schwer. Koichis lieber Kater hatte sich leider genau auf die aufgeschlagene Zeitung gelegt und ließ sich nicht dazu bewegen, seinen Platz zu räumen. Super. Koichi musste auch immer jede Katze aufsammeln die ihm über den Weg lief. Die Katzen durften sogar bei ihm im Bett schlafen - von Anfang an. Kurz überlegte Meto, ob es eine gute Idee war, sich Katzenohren aufzusetzen und in eine Gasse zu setzen. Dann große Augen machen und miauen, wenn Koichi vorbei kam und er würde ihn sofort aufnehmen, vielleicht merkte er nicht sofort, dass er keine Katze war? Dann verwarf er den Gedanken wieder, da er leider das Bild von einem nackten Koichi mit Katzenohren auf dem Kopf hervorrief, der ihn mit großen Augen bittend ansah. Das rief nur wieder eine Reaktion hervor, die er gerade nicht gebrauchen konnte. Er hatte vor Koichi duschen dürfen - wobei er sich den Vorschlag, einfach zusammen zu duschen sehr hatte verkneifen müssen - und dabei einfach die beim Auftritt angestaute Problematik leise den Ausguss runtergespült. Abgelenkt durch seine Gedanken hatte er nicht bemerkt, dass Koichi fertig war und wieder im Wohnzimmer stand. "Wie niedlich ihr ausseht zusammen!" Meto sah auf und bereuhte es sofort. Verdammt, wollte Koichi ihn eigentlich verarschen? "Was hast du?" "Äh... äh..." Ja super. Reichte doch, dass er in der Bandrolle nicht sprach. Dass es ihm jetzt die Sprache verschlug war aber kein Wunder. "Ich habe nur vergessen, meinen Schlafanzug mit ins Bad zu nehmen," erklärte Koichi grinsend. Und da hatte er keinen Bademantel? Es tat wirklich nicht Not, dass er nur mit einem Handtuch bekleidet hier lang lief und damit die Bilder, die eben noch fröhlich in Metos Kopf herum gespuckt hatten, neu belebte. Auch ungeschminkt und verwuschelt war Koichi einfach nur schön, nichts anderes. Der flache Bauch, die rosa Brustwarzen, das schwarze Tattoo, die schlanken Beine und die nassen Haare, die sich auf die schmalen Schultern legten. "Alles okay?" Koichi kam zu ihm. "Du bist so rot, hast du Fieber?" "Nein, alles gut!" Meine Güte, Meto schlug sich innerlich vor die Stirn. Koichi war sich seiner Wirkung außerhalb der Bühne nicht das kleinste Bisschen bewußt. Ein Wunder, wenn man bedachte, wie heiß er sich auf der Bühne bewegt. "Bin gleich wieder da!" Ja wunderbar, Meto konnte solange noch mal kalt duschen gehen, oder wie? Vorsichtig nahm er den kleinen Kater von seinem Schoß und schob ihn in die andere Ecke des Sofas. Der Plan war einfach - wenn der Platz besetzt war, musste Koichi sich genau neben ihn setzten. Um den Kater an Ort und Stelle zu halten streichelte er ihn einfach. Zum Glück sah Koichi als er wieder kam nicht mehr aus wie die Sünde auf Beinen. Sondern nur noch niedlich. Er hatte sich die pink-schwarzen haare zu einem Zopf gebunden und trug einen rosafarbenen Schlafanzug aus Teddyplüsch. Mit einem Bambi-und-Klopfer-Motiv darauf. Nun, passte zumindest zu seinem eigenen Schlafsachen mit dem überlangen Shirt und den hellblauen Shorts. Sein Plan ging auf. Koichi setzte sich neben ihn und schaltete den Fernsehr an. "Wir waren heute richtig gut, oder," wollte er wissen. "Waren wir! Und wie." Meto fand sie eigentlich immer richtig gut. Es machte so einen Spaß mit den anderen auf der Bühne zu stehen. Koichi lachte auf. "Hast du mal gesehen, wie Leute reagieren, die für andere Bands da sind, wenn du auf die Bühne kommst?" "Nein." Meto schüttelte den Kopf. "Ich bin froh, wenn ich 2 Meter weit schauen kann, du erinnerst dich? Blinde Linse?" "Ja ich weiß. Schade. Zeig doch mal deine Augen." "Sagte der Kerl mit der Augenklappe." Er kuschelte sich an Koichi ran. Wenn er schon sonst nichts durfte, wollte er zumindest kuscheln. Und an Koichi schnuppern. Sein Freund roch so unheimlich gut. "Schon gut, hast ja recht." Zu seiner Überraschung legte Koichi den Arm um seine Schultern. Gut, es war alles andere als selten, dass Koichi Kontakt suchte, aber mit einem mal fühlte es sich so an, als wollte Koichi heute mehr. Sonst streichelte er Meto zumindest nicht den Nacken. Oh Gott, was machte er nur mit ihm? Irgendwann würde Meto noch in die Luft fliegen, wenn es nicht langsam etwas wurde. Nur noch ein wenig mehr als vier Wochen, er konnte es kaum abwarten. Er musste standhaft bleiben. Im übertragnen Sinn nicht im realen Sinn. Da musste er sich locker halten und versuchen, nicht am Rad zu drehen. Gar nicht einfach, da Koichi ihn so zärtlich krauelte, dass er verstehen konnte, warum Katzen schnurrten. Das machte das Warten wirklich gemein. Aber, das wusste er, wenn er Koichi beweisen wollte, dass es ihm vollkommen ernst war, gab es nur diese eine Möglichkeit. Er musste in den sauren Apfel beißen und das durchstehen. Bestimmt wäre es leichter, wenn Koichi nicht so verdammt verschmust gewesen wäre. Gerade, als Meto anfing, das Ganze richtig zu geniesen, gab Koichis Handy ein Geräusch von sich. "Wenn das Tsu ist, kill ich ihn," grummelte er. "Nee, ist Aoi." Natürlich war Koichi an das Handy gesprungen. Zum Glück war es nur eine SMS, aber warum meldete sich Aoi bei Koichi? Und das um diese Zeit? Es war nach Mitternacht. "Was will er denn?" Er gab sich Mühe, nicht allzu grummelig zu klingen. Aber das war schwer. Immerhin war das Aoi. Aoi sah besser aus als er. Und er wusste, dass Koichi als Teenie unglaublich verschossen in Aoi gewesen war. Wenn Aoi nicht gewesen wäre, würde Koichi vermutlich immer noch denken, er würde auf Frauen stehen. Sollte er ihm darum dankbar sein? Nun, wenn Aoi sich schön brav aus ihrem Leben verzog, dann würde er ihm dankbar sein. Vorher nicht. "Eines der Babys zahnt wohl und er hat Nachtwache, jetzt ist ihm langweilig. Er will wissen, wie die Show war." Wenn Aoi langweilig war, sollte er gefälligst den Fernsehr anmachen, wie jeder normale Mensch und nicht seinen Lover mit SMS vollspamen. "Soll ich ihn grüßen?" Ja, richte ihm aus, er soll weit weg gehen, dachte Meto. "Von mir aus," zuckte er die Schultern. Koichi tippte fröhlich auf dem Handy herum. "Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie mit uns befreundet sein wollen, du?" "Doch." Immerhin waren sie nett, natürlich wollten Aoi und Uruha mit ihnen befreundet sein. Und der Rest der Band auch. "Unglaublich, dass sie wirklich hingekommen sind, ich meine, wir sind so kleine Lichter und die eine riesen Nummer!" "Sind auch nur Menschen. Und sowas Besonderes ist das nun auch nicht." "Ach, du warst auch ganz begeistet, als sie plötzlich bei uns standen, tu nich so." Ein spitzer Ellenbogen landete in seinen Rippen, als Koichi ihn anstieß. "Ich steh ja auch auf die Band, aber ich finde, du übertreibst. Aoi ist doch auch nichts Besonderes." Außer ein besonders großes Ärgernis, aber das konnte Meto schlecht sagen. "Ha," lachte Koichi los, der bereits wieder eine SMS hatte. "Aoi fragt, ob wir noch alle zusammen sitzen und ob du vielleichst Lust hast, auf das Baby zu achten, weil du sie ja so magst?" "Und was sagst du ihm?" Neugierig setzte Meto sich auf. "Sagst du ihm, dass nur wir beide hier sind? Kannst ihm ja sagen, dass ich bei dir übernachte." "Spinnst du? Dann weiß er es doch!" "Wäre das schlimm? Ich meine, wir wissen das mit ihm und Uruha doch auch." Er wusste schon, wie die Antwort lauten würde. "Noch nicht, das ist einfach zu früh. Ich schreibe ihm, dass wir zusammen hocken und du nicht Babysitter spielen wirst, in Ordnung?" "Schreib ihm doch, was du willst." Er war sauer und stand auf. "Meto?" "Lass mich in Ruhe." Er öffnete das Fenster in die Küchenzeile und stellte sich, die Zigarette in der Hand, daran. Rauchen durfte man bei Koichi, aber nur am Fenster. Wie sollte das dann mal mit der Zigarette danach werden? Wenn sie jemals so weit kamen hieß es. "Ich dachte, wir sind uns einig, dass wir niemandem etwas sagen," sagte Koichi. Zumindest hatte er das Hany weg gelegt. "Dann brauchen wir uns nicht blamieren, wenn es schief geht." Nun, das erste Problem war, dass er eben doch jemandem davon erzählt hatte. Ungeplant zwar, aber er hatte eigentlich das Versprechen gebrochen. Das zweite Problem war aber schlimmer. "Du gehst davon aus, dass es nicht klappt?" Das hatte Koichi noch nie gesagt. Nicht so deutlich, aber irgendwo hatte Meto immer Angst davor gehabt. "Nein, aber was ist, wenn nicht? Dann müssen wir allen sagen, dass es nicht geklappt hat." "Na und? Ich will nicht, dass es nicht klappt!" Wütend drückte er seine Zigarette wieder aus. "Wovor hast du eigentlich wirklich Angst? Ich mache doch alles, was ich kann! Ich warte auf dich, ich habe mich auf jede deiner Bedingungen eingelassen und warte seit fünf Monaten auf dich! Koichi, ich will dich!" "Mehr nicht? Du kannst es nur nicht erwarten, dass ich mit dir ins Bett..." "Nein verdammt!" Meto warf das Fenster zu. "Nicht deinen Körper! Okay, den auch. Aber ich will DICH. Lass dich auf mich ein, bitte! Ich will dich nicht verlieren." "Wie kommst du denn darauf?" Verwirrt sah Koichi ihn an. "Du sagst, du willst es niemandem sagen aus Angst das es nicht klappt. Wir sind aber schon seit Monaten zusammen und so langsam sollte dir klar sein, ob es klappt." Wenn nicht, dann hatte es offenbar wirklich keinen Zweck. Vielleicht passte Koichi ja doch wirklich besser zu Aoi. "Okay. Ja." Koichi griff plötzlich nach seiner Hand. "Ich habe Angst." "Und wovor?" "Ich habe Angst, dass ich die Sache mit dir verbocke. Ich habe Angst davor mit dir zu schlafen, weil ich fürchte, dass es weh tun wird und dass du mich danach fallen läßt. Und wenn nur du und ich davon wissen, ist es weniger schmerzhaft. Dann könnten du und ich so tun, als wäre nichts gewesen und weiter machen wie immer. Wenn wir es dann verbocken, verbocken wir nur uns. Aber nicht die Band." Koichi war mehr als zehn Zentimeter größer als Meto. Aber in diesem Moment wirkte er kleiner. Meto erwiderte den Griff der Hand. Vielleicht war es alles gar nicht so schlimm? Vielleicht hatte Koichi wirklich nur Angst und würde wirklich nur mit Aoi befreundet sein? Er hatte sich ja auch mit Uruha angefreundet. "Ich lass dich nicht fallen. Vermutlich wird es weh tun. Aber ich lasse dich nicht fallen, verstehst du?" "Gut. Danke, das du wartest." "Die Zeit bekomme ich schon noch rum." Zumindest hoffte er das, bevor er noch einen Tennisarm bekam. "Du bist toll." Koichi beugte sich zu ihm herunter und legte federleicht seine Lippen auf Metos. Küsse waren noch so selten, dass ihm das Herz in die Kehle hüpfte. Die Lippen waren ganz weich, drückten sich sanft gegen Metos Piercings und dann spürte er auch noch, wie Koichis Zunge sich vorsichtig in seinen Mund schob. Die beiden Ringe in der Spitze stießen leicht an seine Zähne. Koichi küsste so verdammt gut! Ob er ihn schon überforderte, wenn er ihn nur ein wenig fester umarmte? Er beschloss es zu riskieren und schlang seine Arme um ihn. "Das ist wirklich schön," lächelte Koichi. "Können wir... können wir..." Ja, wer war hier der Unsichere von ihnen beiden? Ach, verdammt! "Wenn ich verspreche, dass ich dir nicht unter die Klamotten gehen werde und nichts mache, was du nicht willst - können wir dann einfach nur stundenlang im Liegen auf dem Bett rumknutschen?" "Was willst du?" Koichi lachte. "Mich von dir dumm und dusselig küssen lassen? Bitte?" Wenn er sonst schon nichts bekam, dann zumindest das. "Das hört sich echt gut an. Komm." Strike! Fortsetzung folgt........ Anmerkung: Meine Güte. Ich wollte den gar nicht so gestört schreiben. Und es war auch ein anderes Paar für adult gedacht, nicht mal wieder Kai und Takeru. Naja, dann halt so XD Kapitel 189: Wie im Film ------------------------ Erstmal: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Zwei Monate, oje. Dafür, dass es im September nicht weiter ging, kann ich die Schuld auf Gazette schieben und dank der fetten Erkältung, die ich mir auf der Tour eingehandelt habe, zieht das auch noch für die erste Oktoberwoche, aber danach gehen mir die Ausreden leider aus und ich muss mir selbst die Schuld geben. Naja, mir und dem echten Leben, was mir zwischenfunkte. An der Rechtslage hat sich nichts geändert, jeder gehört sich selbst, bis auf Takuma - meiner. Wie im Film "Können wir sie nicht einfach weiter mit in den Proberaum nehmen?" Aoi versuchte es mit seinem Bettelblick. Irgendwie würde er Uruha schon rum bekommen, dass sie Reila und Cassis bei sich behalten konnten. "Damit sie Ruki vor die Füße rennen oder krabbeln? Sicher nicht," lehnte Uruha ab. Aoi sah auf den Rücksitz, wo ihre Töchter in ihren Kindersitzen schliefen. Das war klar. Nachdem sie die ganze Nacht gemeint hatte, sich über ihre neuen Zähnchen beschweren zu müssen waren sie nun vollkommen ausgepowert. Er durfte auch nicht schlafen. Unfaire Welt. "Für die Tour müssen wir uns was einfallen lassen," merkte er plötzlich. "Wir müssen einen Babysitter mit nehmen." "Leider." Uruha nickte. "Ich dachte, vielleicht kümmert Asami sich wieder um sie." "Der müssen wir bald extra was für solche Aktionen zahlen." Sie war immer da, wenn sie nicht konnten. Aoi war ihrer Stylisten wirklich dankbar dafür, aber es war nun mal nicht ihr Job. "Was meinst du, zahlen wir ihr einen Urlaub?" "Gute Idee, den braucht sie sicher nach so einer Tour." "Oder..." Nein, das war dumm. Auf der anderen Seite, vielleicht war die Idee gar nicht mal so dumm. Immerhin mochten die Kinder ihn. "Oder was?" An einer roten Ampel drehte Uruha sich zu ihm. "Was brütet den hübsches Köpfchen aus?" "Oder wir nehmen den kleinen Freak mit, immerhin mag er die zwei - und kann sie auseinander halten! Und irgendwie beruhigt er sie." "Wie, welchen - warte mal!" Begeisterung sah anders aus. "Ich weiß, er wirkt nicht gerade wie der perfekte Babysitter, aber Meto mag die Kinder. Und ihr versteht euch doch auch super, vielleicht mag er ja mit," schlug Aoi vor. "Das meinst du nicht ernst, oder?" Uruhas Blick sah aus, als habe Aoi ihm gerade vorgeschlagen, die Zwillinge einfach im Bühnengraben spielen zu lassen. "Na komm, du redest doch dauernd mit ihm." Er selbst hatte nicht so den Draht zu dem Jungen. Irgendwie hatte Aoi das Gefühl, Meto mochte ihn nicht besonders, aber wenn er ehrlich war, beruhte das ein wenig auf Gegenseitigkeit. Eigentlich war es ein dumme Idee, den Freak mit auf Tour zu nehmen, egal wie gut er mit Reila und Cassis zurecht kam. Er hing für Aois Geschmack ein wenig zu sehr an Uruha. "Das mag ja sein, aber warum meinst du, er würde mit auf Tour kommen wollen? Und nenne ihn nicht Freak." "Er könnte noch was von Kai lernen und vielleicht hat er Spaß dran. Außerdem würde Koichi dann mal Pause von ihm haben," fügte er hinzu. Uruha überraschte ihn, indem er sich einen Parkplatz suchte, obwohl sie noch nicht da waren. "Was wird das jetzt?" "Ich muss mit dir reden." "Tun wir doch." Aber Uruha fuhr auf einen Supermarktparkplatz in eine leere Ecke, dann stieg er aus. Aoi folgte ihm und zündete sich eine Zigarette an. Das Auto war komplett rauchfreie Zone. Irgendetwas war im Busch, das merkte Aoi deutlich. Nur was es war, konnte er nicht sagen. "Okay, was ist los?" Uruha schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Hat Koichi zu dir gesagt, dass er eine Pause von ihm braucht?" "Nee." Aoi zuckte die Schultern. "Aber er erzählt viel und meisten geht die Story mit "Meto und ich waren..." los, ich habe den Eindruck, Meto hängt sich ganz schön an ihn ran." "Ach so." Langsam nickte Uruha. "Aber sag nicht Freak zu ihm." "Wieso nicht?" Aoi lachte. "Du weißt schon, von wem wir hier reden, oder? Klein, lange dunkle Haare, Metall im Gesicht ohne Ende, geht nie ohne bunte Linsen aus dem Haus und klebt sich den Mund zu?" "Na und? Er ist halt anders." "Ich sag ja auch gar nichts gegen." Plötzlich wurde Aoi etwas klar. Uruha mochte den Jungen. Er mochte ihn sehr. "Du hast ihn gern." Für einen Moment stockte Uruha. "Klar. Und du wolltest ihn auf unsere Kinder aufpassen lassen, ich gehe von aus, du magst ihn auch." "Etwas. Aber du magst ihn mehr, oder?" "Wie, mehr?" Ungläubig sah Uruha ihn an. "Du hast schon Geheimnisse mit ihm. Worüber hat ihr im Garten gesprochen, als du ihn den Morgen raus gezogen hast?" Etwas regte sich in Aoi. Er kannte es schon, und er mochte es nicht. Er kannte es noch aus der Zeit, bevor sie zusammen gekommen waren. Immer, wenn Uruha jemanden angesehen hatte, hatte es sich regt. Eifersucht. "Das kann ich dir nicht sagen, tut mir Leid." "Warum nicht?" Aoi schluckte. Uruha hatte ein Geheimnis mit diesem Freak! Und fast hätte Aoi ihm ihre Kinder anvertraut! "Weil er mich darum gebeten hat." "Der Typ steht auf dich," platze Aoi heraus. In Uruhas Gesicht spielten sich diverse Reaktionen ab, zu schnell, als dass Aoi sie hätte erfassen können. "Du bist eifersüchtig?" "Auf den? Magst du ihn etwa SO?" Die Reaktion überraschte ihn dann doch. Uruha brach in Lachen aus und stütze sich auf der Motorhaube ab. "Was ist so lustig, bitte?" "Das ist total albern, ehrlich." "Ach ja? Du magst ihn, er mag dich - wie soll ich da bitte schön nicht denken, es sei etwas? Du könntest mir zumindest sagen, was ihr besprochen habt!" "Das kann ich nicht." Uruha wurde wieder ernst. "Ich habe es ihm versprochen, aber bitte glaube mir, wenn ich dir sage, es besteht kein Grund, dass du eifersüchtig bist." "Wie soll ich dir das glauben? Du nimmst ihn in Schutz!" "ja," gab Uruha zu. "Der kleine Kerl tut mir leid, weil er ein Problem hat, über das er mit mir gesprochen hat." "Warum spricht er mit dir über seine Probleme?" "Es ist ihm raus gerutscht und ich musste ihm versprechen, es niemandem zu sagen. Es war ihm schon peinlich, dass er es mir gesagt hat. Aber ich kann dir versichern, er will nichts von mir." Er glaubte ihm. Aoi konnte nicht anders, er musste Uruha glauben. Auch wenn ihm immer noch nicht gefiel, dass Uruha Meto scheinbar wirklich gern hatte. Was war das für ein Geheimis? "Okay." Er nickte. "Also will er nichts von dir?" "Keine Sorge, meine Tugend ist nicht in Gefahr." Uruha zwinkerte ihm zu. Aoi wurde heiß und kalt. "Oh Gott! Er will was von MIR?" "Ich liebe dich, ehrlich!" Es wäre netter gewesen, wenn Uruha sich dabei nicht schrottgelacht hätte, dachte Aoi. Scheinbar benahm er sich gerade unheimlich witzig, ohne zu wissen warum. "Ich geh mal davon aus, das heißt nein, richtig?" "Genau, das heißt es. Mach dir keine Sorgen wegen ihm. Er ist ein Freund, nichts weiter." "Gut." Einen Moment überlegte er. Aoi wollte zu gern wissen, was das für ein Problem war. "Geht es um seine Familie?" "Warum sollte es?" Uruha stieg wieder ein und Aoi trat seine Zigarette aus. "Schau dir meine an - die finden mich schon schrecklich. Was dann wohl seine Eltern über ihn denken?" Er schlug die Tür hinter sich zu. Vermutlich hatte der kleine Freak sich bei Uruha über seine Familie ausgeweint. Warum auch immer an Uruhas Schulter. "Tja." Mit einem Schulterzucken startete Uruha den Wagen wieder. "Wie gesagt, ich darf nicht darüber reden. Ist das in Ordnung für dich?" "Ja." Etwas unwohl war ihm dennoch. Bevor Uruha dazu kam, den Gang einzulegen, hielt er dessen Hand fest, beugte sich zu ihm hinüber und stahl sich einen Kuss. "Aber wenn etwas anders wird, dann sagst du es mir, ja?" "Natürlich." Uruha drückte ihm einen weiteren Kuss auf. "Das wird nur nie passieren, versprochen." Etwas beruhigte es ihn zumindest. Yuji kam sich manchmal vor, als wäre er in einem Film gelandet. Einem Film mit einer so seltsamen Handlung, dass niemand bei Verstand das Drehbuch gekauft, geschweige denn verfilmt hätte. Wer würde schon etwas verfilmen, in dem sich ein Heterokerl in eine Art Transe verliebte, mit der zusammen kam und am Ende noch den Zweitvater für den Sohn seines Schatzes spielen musste, der gerade mal 10 Jahre jünger war als er selbst? Genau, niemand. Hätte er einen solche Film gesehen, er hätte in dem Moment abgeschaltet, in dem er den Heterokerl mit einer pinken Schürze am Herd einen Auflauf zusammen würfeln sah während die Transe vor einem Baseballspiel vor dem Fernsehr saß und Bier trank. Also genau jetzt. Besagter Ziehsohn stürmte gerade, viel zu spät, in die Wohnung und drückte Yuji einen Kuss auf die Wange. "Hi, Daddy! Hi Mami!" "Nenn mich noch einmal Mami und du kannst wieder zu deiner Mami ziehen," brummelte Yooh, dessen Mannschaft gerade verlor. Das kannte Yuji schon - es war eine sichere Methode, Yoohs Laune ganz schnell nach unten zu bringen. Zum Glück kannte er eine genauso sichere Methode, sie wieder nach oben zu bringen, auch wenn die nicht in Frage kam, solange Takuma im Zimmer war. "Ja, ja, schon gut. Ich muss mit euch reden," verkündete Takuma. Mit einem Blick beschloss Yuji, dass der Auflauf so wie er war in den Ofen konnte und befreite sich von der Schürze. "Gib mir zehn Sekunden." Er stellte den Ofen an und setzte sich zu seiner improvisierten Familie. "Und Daddy ist auch nicht, was ich von dir hören will. Seit wann sind eigetnlich die Haare blau?" "Gestern Abend." Morgens hatte Yuji Takuma nicht gesehen, es konnte also gut sein. "Verdammt, die bekommen das eh nicht mehr hin." Yooh schaltete entgeistert den Fernsehr ab. Ein letzter Blick auf den Spielstand hatte Yuji verraten, dass Yoohs Mannschaft es nur dann geschafft hätte, wenn sie die Hauptdarsteller in einem amerikanischen Sportfilm mit der Grundaussage "Jeder kann alles schaffen" wären. Es brachte wirklich nichts mehr, sich das Spiel zu Ende anzusehen. "Gut, dann kann ich euch ja was erzählen." Takuma schaffte es endlich, sich aus seiner Jacke zu befreien. "Schieß los, was gibt es Spannendes?" Yooh grinste seinen Sohn an. Auch wenn Yuji das nie gedacht hätte, aber Yooh war ein guter und liebevoller Vater. Oder Mutter. Egal was nun genau, er machte es gut. Auf ungewöhnliche Art, aber gut. "Makoto," sagte Takuma, als erklärte das alles. Yuji hob die Augenbrauen. Wer zur Hölle war Makoto? Offensichtlich sagte auch Yooh der Name nichts. Zum Glück sprach Takuma weiter, bevor sie dumme Fragen stellen konnten. "Wir sind in einer Klasse und wir verstehen uns wirklich gut. Mako ist echt unverschämt sexy, total nett und klug. Wir haben total viel gemeinsam und heute hab ich es endlich gebacken bekommen, nach einem Date zu fragen." "Cool!" Yooh schlug ihm kameradschaftlich auf den Arm. "Ja, warte doch! Also, wir waren aus und es war echt toll, ich hab den Kaffee bezahlt, gehört sich ja so, oder? Naja und Mako mag mich scheinbar. Ist ja auch echt toll, aber als wir uns geküsst haben, da-" "Geküsst?" Da sprangen die Vatergene in Yooh offensichtlich an. Yuji beschloss, sich die Show lieber als Zuschauer anzusehen und lehnte sich ein wenig zurück. Wenn es zu hart wurde und die beiden mal wieder begannen, sich nach allen Regeln der Kunst anzuschreien konnte er immer noch eine sinnvolle Beschäftigung finden. Salat machen oder sowas. "Ja, geküsst. Mako hat mich geküsst und ja, es war mein erster Kuss. Ich glaube, es war ein guter Kuss. Aber..." Plötzlich wusste der Junge nicht weiter. Er tat Yuji ein wenig Leid, aber er war sich nicht sicher, was er sagen sollte. "Denkst du, du küsst schlecht?" Das war unter Garantie eine Frage, die ein Vater seinem Sohn nicht stellen sollte. "Doch, ich denke ich bin gar nicht schlecht darin für einen Anfänger," grinste Takuma. "Nein, das Problem ist - es hat nicht geknistert." "Du bist also nicht verknallt?" "Nein, Yooh! Ich verstehe das nicht - Mako ist toll und sexy! Und küsst toll, aber ich bin nicht in ihn verknallt! Was ist, wenn ich doch nicht auf Jungs stehe?" Diese Show hatte was, dass musste Yuji zu geben. Er war sich noch nicht sicher was, aber er Griff seinen Filmgedanken wieder auf und entschied, dass es sich hierbei um einen intressante Wendung handelte, die dem Drehbuch Spannung verlieh. "Also, noch mal zum Mitschreiben," Yooh hob eine Hand und streckte zu jedem Punkt einen Finger in die Luft. "Du magst Makoto echt gern, Makoto ist heiß, ihr habt euch geküsst, aber du konntest nichts mit anfangen. Soweit richtig?" "Richtig." "Und jetzt bist du verwirrt, weil du immer dachtest, du stehst auf Jungs." "Genau." Takuma nickte. "Ich finde Männer toll! Gut, Frauen auch, also dachte ich halt, dass ich wohl bi bin. Und dann küsst mich ein toller Typ und ich fühle NICHTS! Was heißt das denn nun?" Der verwirrte und zweifelnde Blick, den Takuma ihm zuwarf, besagte deutlich, dass Yuji seine Zuschauerrolle besser aufgeben sollte. Er lehnte sich wieder vor, mehr zu seinen beiden Jungs hin. "Ich habe auch schon Frauen geküsst, die heiß waren und nichts bei gefühlt," sagte er. "Toller Rat, Yuji." Yooh verdreht die Augen. "Schatz, es kann ganz viel heißen. Und gar nichts. Ja, es kann sein, dass du doch nicht so sehr auf Männer stehst wie du dachtest. Oder du stehst nur nicht auf Makoto, vielleicht ist der nur ein Freund, den du toll findest." "Ich finde Männer und Frauen heiß." "Ich weiß. Aber du bist 14 Jahre alt. Du musst nicht wissen, ob du Jungs oder Mädels willst. Oder beides, das ist egal." "Du hast es auch schon gewusst als du 14 warst." "Und ich habe mich erst mit 24 in einen Mann verliebt," warf Yuji ein. Takuma tat ihm leid. "Siehst du. Und bei mir war es anders - ich war schon als Kind immer ein halbes Mädchen. Das kannst du nicht vergleichen." "Und wenn ich wirklich nichts von Jungs will?" "Ach Takuma," seufzte Yooh und zog seinen Sohn an sich. Yuji beschloss, dass er nun plötzlich auch als Zuschauer überflüssig geworden war, als Ratgeber erst recht, und stand auf. "Das ist egal. Es ist vollkommen egal." Yooh mochte lange blonde Locken tragen und auf Absätzen laufen können, die viele Frauen zum erblassen brachten. Er hatte im Bett Sachen drauf, von denen Yuji nicht mal gehört hatte bevor er ihn kannte. Zudem kannte Yooh die dreckigsten Witze und lag selbst nach einer Menge Alkohol, die Yuji gleich dreimal auf den Boden geschickt hätte, nicht unter dem Tisch, sondern tanzte eher darauf. Hemmungen waren Yooh in so vielerlei Hinsicht sowieso fremd. Aber wenn Yuji ihn so mit seinem Sohn sah, dann hatte Yooh keine Möglichkeit mehr, ihm vorzutäuschen, dass er ein abgebrühter Kerl war. Yooh war weich und sanft und, leider noch immer, unsicher wenn ihm Leute nähr kamen. Dennoch, seine Fassade war gebröckelt. All diese verrückten Dinge gehörten zu Yooh, aber sie waren nicht alles. Nur ein Teil von dem Gesamtbild, dass sich Yuji in den letzten Monaten nach und nach gezeigt hatte. Während er Salat schnitt und zu Vater und Sohn auf dem Sofa schaute wurde ihm noch etwas klar, was zu Yooh gehört. Nämlich er. Fortsetzung folgt........ Kapitel 190: Körpereigenschaften -------------------------------- Weiter geht´s! Was nicht ausgedacht ist, steht unten dran. Dass mir keiner gehört, ist bekannt. Körpereigenschaften Manchmal, nur manchmal, wünschte Koichi sich, sein Freund würde sich ein ganz klein wenig klarer in SMS ausdrücken. Die Buchstabenansammlung auf seinem Display ergab so wenig Sinn, dass er mal wieder gezwungen war, Meto anzurufen um zu erfragen, was zur Hölle er ihm sagen wollte. "Ja? Warum rufst du an?" Koichi verdrehte die Augen. Er blieb neben dem Eingang der U-Bahnstation stehen und zündete sich eine Zigarette an. "Weil ich wie üblich keine Ahnung habe, was du mit der SMS sagen wolltest. Bitte, kannst du uns nicht normale SMS schicken?" "Das ist Kurzschrift," erklärte Meto zum gefühlt hundertstem Mal in diesem Monat. "Das ist ganz einfach, du musst nur..." "Ja, ja ist ja gut. Was stand denn da nun?" Er hörte Meto am anderen Ende seufzen. "Ich habe dir nur einen schönen Tag gewünscht und dir gesagt, dass du heute mal deinen Knöchel schonen sollst, so, wie du gestern weg gerutscht bist. Und dich gefragt, ob es noch sehr weh tut oder es wieder geht? Außerdem, dass ich rum kommen würde, wenn du was brauchst." Sein Freund war schon niedlich. Wenn er das doch nur auch so schreiben würde! "Mein Fuß ist brav, danke. Ich bin gerade einkaufen und dann mache ich es mir gemütlich, alles in Ordnung." Der Satz war draußen, bevor Koichi darüber nachgedacht hatte. Warum hatte er das gesagt? Er war nicht einkaufen. Das schlechte Gewissen hatte ihn gepackt. Aber wenn er jetzt die Wahrheit sagte, dann wäre Meto mit ziemlicher Sicherheit verletzt. Am Besten, er blieb dabei. Wie sollte Meto schon erfahren, dass er ihn angelogen hatte? Und an sich war es doch auch nichts Schlimmes, was er tat. Dennoch, Koichi wurde rot. "Ich geh nachher vielleicht noch etwas raus," fügte er hinzu. "Viel Spaß! Und stress dich nicht, wir haben frei, ja?" "Keine Sorge, mache ich nicht." Ihn stresste nur, dass er gerade diesen unglaublich süßen Kerl angelogen hatte, wegen etwas, wo er nicht mal von wusste, was es war. Oder warum er darüber gelogen hatte. Er tat doch immerhin nichts Schlimmes. "Gut! Dann bis morgen. Soll ich dich abholen?" Kurz dachte er darüber nach, Metos Angebot anzunehmen, dann erschauderte er bei dem Gedanken daran, sich auf dessen Bike zu setzen. "Muss nicht sein, ich fahre dann mit der Bahn, wie immer. Bis morgen!" Koichi hörte noch, wie Meto einen Kuss in sein Handy hauchte, erwiderte diese Geste aber nicht. Es war ihm nicht peinlich, er konnte es nur einfach nicht. Nicht an sich, nicht in der Öffentlichkeit und schon gar nicht in Anbetracht seines verdammt schlechten Gewissen. Und Meto hatte keine Sekunde zu früh auf gelegt. Kaum hatte Koichi das Handy in seiner Tasche verstaut, wurde er auch schon an der Schulter angestupst. "Hi!" Aoi schob seine Sonnenbrille ein klein wenig auf die Nasenspitze und blinzelte ihn frech über den Rahmen hinweg an. Nicht, dass das nötig gewesen wäre, Koichi hätte ihn auch mit den dunklen Gläsern im Gesicht leicht erkannt. "Hi! Danke für die Einladung." Wie sollte er ihn begrüßen? Koichi war sich nicht sicher. Kannten sie sich gut genug für eine Umarmung oder war das generell keine gute Idee? Selbst mit der Sonnenbrille konnte Aoi erkannt werden und seine eigenen pinken Haare erregten auch ein wenig Aufmerksamkeit. Vielleicht sollte er Aoi die Hand geben? Für eine formelle Verbeugung waren sie eigentlich schon zu vertraut, was sollte er also tun? Aoi befreite ihn aus seiner Zwickmühle, indem er ihn kurz an sich zog und zu Koichis Überraschung einen kurzen Kuss auf seine linke Wange drückte. Das war eine Möglichkeit, sich zu begrüßen, auf die Koichi nicht im Traum gekommen wäre. Weil er sich niemals getraut hätte, Aoi einfach so zu küssen. Nun gut, das war kein Kuss im eigentlichen Sinne, nur ein Begrüßungsküsschen, aber es reichte, ihm die Röte in die Wangen zu treiben. Er konnte nur hoffen, dass Aoi es auf die Wärme schob. "Kein Grund sich zu bedanken," grinste Aoi und lief los. "Ich muss auch mal ohne Mann und Kinder unterwegs sein. Sagt zumindest besagter Mann." So ganz wusste Koichi zwar nicht, wo Aoi mit ihm hin wollte, aber er folgte ihm einfach. Er lief einen Schritt hinter Aoi und aus diesem Winkel blieb ihm gar nichts anderes übrig, als einen kurzen Blick auf dessen Hintern zu riskieren. Das war wie ein Zwang, diesen Anblick auszukosten. Aoi steuerte ein kleines Café um die Ecke an und aufgrund des schönen Wetters setzten sie sich an einen Tisch an der frischen Luft. "Warte mal, Uruha hat gesagt du sollst was mit mir unternehmen?" Sein Eindruck war eigentlich, dass Uruha ihn auf den Tod nicht ausstehen konnte und ihm die Pest an den Hals wünschte. Dabei war er nie etwas anderes als nett zu ihm gewesen. "Er hat gesagt, ich soll was unternehmen, mit wem nicht. Warum?" Aoi zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich zurück. "Nur so. Ich..." weiter kam Koichi erstmal nicht, da sie ihre Bestellung aufgeben durften. Als die Kellnerin wieder von ihrem Tisch weg ging, hatte er bereits vergessen, was er sagen wollte. Irgendwie war sein Hirn gerade im Leerlauf. Vielleicht lag es daran, dass er nicht fassen konnte, hier mit Aoi zu sitzen. "Sag mal," begann Aoi, "geht dir Meto eigentlich sehr auf den Keks?" "Was?" Er verstand nicht ganz. Warum sollte sein Freund ihm auf den Keks gehen? Und warum sprach Aoi ihn so zielsicher auf Meto an? "Naja, du sagst oft, dass ihr etwas zusammen gemacht habt, aber du wirkst dabei immer angespannt." Verdammt, das hatte er gemerkt? Am Ende kam Aoi noch dahinter, was Meto für ihn war. "Wir machen viel zusammen, ja," sagte er vorsichtig. Das Thema war heikel. Natürlich konnte er einfach sagen, was Sache war. Aber zum einen wollte er das nicht, es waren auch nur noch drei Wochen bis sie die Bombe platzen lassen würden, und zum anderen konnte er unmöglich von Meto verlangen, dass er ihre Beziehung geheim hielt nur um sie bei der ersten Gelegenheit Aoi anzuvertrauen. "Ist es sehr anstrengend mit ihm? Ich kann mir vorstellen, er rennt dir ziemlich hinterher, oder?" Auf eine Art stimmte das. Meto rannte ihm hinterher. Aber eigentlich nur, weil er immer wie in Panik wegrannte. "Nein, ist es nicht." Erstaunt stellte er fest, dass es wirklich so war. "Er ist ein sehr enger Freund." Mehr konnte er einfach nicht sagen. "Eng genug, dass er dir etwas anvertrauen würde?" "Das hoffe ich doch mal." Koichi wand sich unruhig auf seinem Stuhl, während ihr Kaffee kam. Worauf wollte Aoi hinaus? Der Gitarrist schob seine Sonnebrille auf die Stirn und wieder blitzten Koichi die Augen förmlich an. "Wenn er jemanden sehr mögen würde, würde er dir das sagen?" Jetzt wirkten die schönen Augen besorgt auf Koichi. Sein Herz klopfte stärker und er war nicht sicher, was der Grund dafür war. Es konnte sein, dass er Sorge hatte, Aoi würde hinter sein Geheimnis mit Meto kommen. Genausogut konnte es die Möglichkeit sein, dass Meto jemand anderen mochte. Und, das war vielleicht die Schlimmste der drei Möglichkeiten, es konnte an Aoi liegen. "Ich denke schon, warum?" Sein Mund wurde trocken, aber der Kaffee war eindeutig noch zu heiß, um ihn zu trinken. "Versteh das nicht falsch, aber ich mache mir Sorgen, dass er anfängt, Uruha anzuhimmeln. Mein Mann mag ihn gern und ich bin nicht sicher, ob Meto damit zurecht kommt, wenn jemand außer euch als Band so lieb zu ihm ist. Ich will nicht, dass er sich etwas erhofft, was nicht sein kann." Koichi war versucht zu lachen und musste es sich verkneifen. Immerhin konnte Aoi nicht wissen, wie Metos Familienverhältnisse aussahen und erst recht nicht, dass er vermutlich nie im Leben auf die Idee käme, Uruha anzuhimmeln. Sein Freund war ihm treu bis ins Mark, das wusste Koichi. Und schämte sich zu tiefst dafür, dass er hier mit Aoi saß. "Keine Sorge," winkte er ab und hob den Kaffee doch an. "Ich bin sicher, Meto mag Uruha nur als Freund, mehr nicht." "Gut," lächelte Aoi und lehnte sich erleichtert zurück. Koichi gefiel das Lächeln so gut, dass er nicht auf den Rest von Aoi achtete und zusammenzuckte, als dessen Fuß sein Knie traf. "Oh, entschuldige!" Die Entschuldigung kam zeitgleich mit dem Schwall Kaffee, der über Koichis linkes Handgelenk schwappte. "Mist!" Er schob den Ärmel ohne nachzudenken bis zum Ellbogen hoch und wischte die Flüssigkeit an. "Macht nichts, dass geht wieder raus, ist nur heiß." Koichis Arm wurde auf den Tisch gepresst. Aois Hand lag fest um dessen Handgelenk. Für eine Sekunde war Koichi verwirrt, als er sah, wie erschüttert der Blick war. "Was hast du getan?" Erst da wurde Koichi klar, dass er gerade seinen kompletten Unterarm entblößt hatte und Aoi somit seine Narben sehen konnte. "Das ist nicht, wonach es aussieht, ich war das nicht selbst." Das dachten nur immer alle. Darum trug er sogut wie immer lange Ärmel, egal wie warm es war. "Ach nein? Das sagen leider alle." "Es war ein Unfall," erklärte er. "Ich hatte von ein paar Jahren einen ziemlich schlimmen Sturz mit dem Motorrad, hab gedacht, ich gehe drauf. Mein Arm hat halt Narben behalten, das ist alles." "Das ist alles?" Aois freie Hand fuhr die Narben nach. Er musste doch sehen, dass das nicht die Art Narben war, die man sich selbst zufügte. Teils waren sie ausgefranzt und eine hatte eine dicke Wulst. "Ich bin Linkshänder. Wenn ich es selbst gewesen wäre, wären die Wunden auf der rechten Seite," brachte er das Argument, bei dem die meisten einlenkten. "Du hast gedacht, du stirbst?" Der Griff lockerte sich, aber Aois Hand blieb auf seinem Handgelenk liegen. "Ja. Und nicht nur ich, die Ärzte auch. Aber hier bin ich. Als ich wieder gesund war, habe ich mit der Musik angefangen und mir die Zwei auf den Fuß stechen lassen. Ist meine zweite Chance. Nur steige ich nie wieder auf ein Motorrad!" "Das glaube ich gern." Ruhig streichelte Aoi eine der Narben am Handgelenk. "Ich bin froh, dass dir nichts Schlimmeres als das hier passiert ist." Dann sah er Koichi direkt in die Augen ihn an. "Es wäre schade, wenn es dich nicht geben würde." Scheiße, dachte Koichi, als er spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, sein Herz raste und er sich wie zu seinen Fanboy-Zeiten fragte, wie zur Hölle sich wohl diese verdammt verführerischen Lippen auf seinen anfühlen würden. Scheiße. Große Scheiße. IV war sehr stolz auf sich. Er hatte es geschafft nicht nur Reno und Ko-ki, sondern auch Takeru zu einer Trainingseinheit zu überreden. Alle drei waren laut eigenen Aussagen nicht unsportlich, er sah das etwas anders. Es konnte ihnen nicht schaden, wenn er ihnen ein paar Tipps gab, wie sie bestimmte Sachen verbessern konnten. Leider kamen sie nicht unbedingt gern mit ihm mit in sein Lieblingsstudio, sondern blieben lieber im Fitnessraum der Firma. Dabei war es hier viel besser. Aber nach einer Weile hatte er herausgefunden, dass er sie am Besten damit überreden konnte, dass er einfach nicht aufhörte zu quasseln. An sich hatte er seine Redeflussprobleme halbwegs im Griff, wenn sie ihm aber dabei halfen, seinen Freunden etwas Gutes zu tun, dann konnte er das auch ausnutzen. Selbst, wenn sie nur darum mit ihm mit gingen, damit er aufhörte ohne Punkt und Komma zu reden. Gerade sah er zu, dass Takeru sich ordentlich auf dem Laufband bewegte, Ko-ki strampelte sich auf dem Rad ab, während Reno was für seinen Rücken tat. Selbst saß er auf einer Hantelbank und machte sich mit den 10 Kilo Hanteln warm. "Du musst langsam mal aufpassen," grinste Reno. "Sonst heißt es noch, die Firma mischt dir was unters Essen." "Was denn? Spinat?" IV grinste. "Kraftfutter wohl eher, bei deinen Muskeln," lachte Reno. "Pass auf, sag das nicht zu laut." Ko-ki wischte sich über die Stirn. Schwächling, sie hatten doch gerade erst angefangen. "Nachher hört das noch wer und glaubt das!" "Das glaubt doch keiner, dass mich dir Firma dopen würde." IV wechselte die Seite der Hantel. "Hast du eine Ahnung, was die Leute alles glauben." Takeru hatte scheinbar schon genug, er stieg vom Laufband runter. "Komm, du bist noch nicht mal warm jetzt, mach weiter wenn das hier was bringen soll," trieb er den Sänger an, der mit einem Seufzen zurück auf das Band stieg. "Sklaventreiber. Aber die Leute glauben echt allen Mist! Kai hat mir da schon Sachen erzählt, das ist unglaublich." "Das ist neuer Rekord," sagte Reno. "Zehn Minuten, ohne dass du ihn erwähnt hast." "Was erzählt er denn?" Neugierig war IV ja schon. "Es gibt zum Beispiel das Gerücht, dass Ruki Einreiseverbot in Europa hätte, weil er 2007 einen Fan geschwängert hätte und er das Kind nicht haben wollte," erklärte Takeru mit einem Grinsen. "Die Logik erschließt sich mir zwar nicht, aber ein paar Fans glauben es offenbar." "Die würden auch glauben, dass du eine Muskel-Klausel im Vertrag hast und darauf bestehen." Ko-ki trat weiter in die Pedale. "Blödsinn, woher will denn irgendwer wissen, was in unseren Verträgen steht?" "Das frage ich mich auch immer wieder." Reno zuckte die Schultern. "Aber einige tun wirklich so, als würden unsere Verträge zum Download im Internet stehen, natürlich in ihren Sprachen, so genau, wie die angeblich über alles Bescheid wissen." "Einige glauben einfach allen Mist, den sie irgendwo aufschnappen." Lachend tippte Takeru sich an die Stirn. "Sie meinen ja auch oft genug, irgendwelche komischen Analysen machen zu müssen als wenn sie sich in unsere Köpfe einklinken könnten. Und dann verbreiten sie den Krams und es wird dummer Weise geglaubt." "Ihr haltet unsere Fans für dumm?" Das überraschte IV dann doch. "Quark." Ko-ki wehrte ab. "Ich schätze mal neunzig Prozent der Fans haben alle Tassen im Schrank. Nur die anderen zehn Prozent sind etwas komisch und erzählen so einen Blödsinn." "Ja," sagte Reno. "Oder wusstet du nicht, dass ich mein Piercing raus nehmen musste, damit ich als zweiter Uruha durchgehe?" "Wie kommt man denn auf solchen Blödsinn?" Verwirrt musstete IV Reno. Nein, da war jetzt keine unglaubliche Ähnlichkeit mit Uruha festzustellen. "Es steht angeblich in meinem Vertrag, gut zu wissen, oder? Ich hatte da auch noch keine Ahnung von." "Tatsache ist, es gibt kein Gerücht," sagte Takeru, "dass so dumm ist, dass nicht noch jemand Dümmeres kämen würde und es glaubt." "Aber das glaubt doch echt niemand, oder?" Das konnte doch nicht wahr sein, oder? "Doch. Sie glauben es, vertrau uns." Ko-ki lachte weiter und kam dabei leicht außer Atem. "Angeblich sind Takeru und ich auch Zwillinge, weil wir uns ja ach so ähnlich sehen." "Zumindest ähnlicher als ich und Uruha," grinste Reno. IV warf einen Blick auf Renos Oberschenkel, die sich in den kurzen Trainingshosen wunderbar zeigten. "Um die Beine vielleicht. Aber sonst seh ich da nichts." "Doch, total!" Takeru wischte sich die Stirn ab. "Wie geklont, siehst du das nicht? Beides sexy Leadgitarristen mit bräunlichen Haaren." "Und unsere Nase sitzt auch noch in der Mitte vom Gesicht! Also, IV. Wenn es Fans gibt, die diesem Mist glauben, dann solltest du damit rechnen, dass es auch Leute gibt, die glauben, dass du bei deinen Muskeln mogelst." Jetzt war er unsicher, er legte seine Hantel zur Seite. "Aber ich weiß nicht, was ich dagegen machen kann, ich meine, wenn ich sage, dass ich nichts einnehme ohne darauf angesprochen zu sein ist das total unglaubwürdig, dann wirke ich ja so wie Aoi, als der immer wieder ohne jeden Zusammenhang raushaute, dass er auf gar keinen Fall schwul ist und alle haben sich über diese Sachen lustig gemacht, wenn ich also sowas sage, dann denkt erst recht jeder, dass ich was einnehme, aber machen kann ich nichts anderes, ich meine ich kann ja schlecht Nacktfotos machen und mal eben zeigen, dass bei mir da unten nichts geschrumpft aussieht, sondern alles groß genug ist, oder was meint ihr?" Oh, dieser Redefluss war ungeplant gewesen. Er wurde rot, als ihm klar wurde, wo er gerade hingekommen war. "Vielleicht nicht gleich die kompletten Kronjuwelen in die Kamera halten, aber gegen ein sexy Shooting hätten sich nicht alle Fans was," schlug Ko-ki vor. "Und wenn du dann noch eine Weile die Achseln nicht rasierst und das zufällig im Blog oder so zeigst, ist auch klar, dass dir keine Haare von Pillen ausfallen." "Achselhaare sind aber igitt!" Und er wollte sich Naos Reaktion lieber nicht vorstellen. "Entweder das eine oder das andere." Takeru stieg vom Laufband und zog seinen rechtes Hosenbein etwas hoch, strich dann über das Schienenbein und seufzte. "Mist, ich muss nachher auch dringend rasieren. Kai steht drauf, wenn alles schön glatt bei mir ist. Selbst käme er natürlich nie auf die Idee auch mal seine Beine zu rasieren." "Takeru!" Ko-ki zischte ihn fast an. "Niemand will was von deinem Sex mit Kai wissen, schon gar nicht hier." IV bekam mit, dass sie noch ein wenig weiter herum alberten, aber in seinem Kopf war die Idee mit einem Shooting entstanden. Dann wäre er vielleicht auch nicht mehr neidlich, sondern würde als sexy angesehen werden. Und über die Sache mit den Haaren könnte er auch noch mal nachdenken. Irgendwann mal. Fortsetzung folgt....... Anmerkung: Koichi hatte laut einem Interview wirklich einen Motorradunfall, durch den er am linken Arm Narben zurückbehalten hat und der wohl ziemlich schwer war. Er achtet scheinbar wirklich darauf, diese Narben nicht zeigen, im Sommer postet er ein Bild mit kurzen Ärmeln, wo man aber die Arme kaum sah und schrieb dazu "das ist das erste Mal, dass ich dieses Jahr kurze Ärmel trage". Wie der Arm aussieht, weiß ich also nicht, das habe ich erfunden. Auch dass er sich darum die Zwei auf den Fuss stechen ließ habe ich erfunden. Die Gerüchte, die die Jungs beim Sport austauschen habe ich wirklich alle so erzählt bekommen, teilweise leider todernst. Und ja, es gibt Fans, die jeden Mist glauben. Ich erinnere mich noch, dass mir mal jemand felsenfest überzeugt erzählte, Takeru habe einen Hund namens Lucy und würde mit Kai zusammen leben. Das hätte sie ja im Internet gelesen. Ja. Ich weiß auch ziemlich genau wo... Kapitel 191: Entscheidungshilfe ------------------------------- Wie üblich: keiner meiner, kein Geld für mich, viel Spaß! Entscheidungshilfe "Schon da?" Meto war auf dem Rücksitz eingeschlafen und nun leicht verwirrt, als er feststellte, dass Tsuzuku sowohl Mia als auch Koichi schon zuhause abgeliefert hatte und parkte. "Bei mir, ja." Er reckte sich und gähnte. Seine Augen fielen schon fast wieder zu. "Ich muss noch heim," sagte er. Vor allem musste er die Linsen aus den Augen nehmen. Wie müde musste er gewesen sein um mit Linsen in den Augen einzuschlafen? "Vergiss es, ich fahre nicht weiter." Tsuzuku stellte den Motor ab. "Du kannst bei mir schlafen. Schick einfach eine SMS, dass du bei mir bist." Er seufzte. So schlecht war die Idee nicht. Bis zu ihm wären sie noch eine halbe Stunde unterwegs, da seine Augen brannten konnte er nicht selbst fahren und außerdem war er ziemlich müde. Erst, als er aus dem Van stieg merkte er, dass er auch ein wenig wütend war - Koichi hätte sich zumindest verabschieden können als er ausgestiegen war. Aber nein, sagte er sich. Das hätte nur den Verdacht erweckt, dass zwischen ihnen etwas war. Er beschloss, Tsuzuku gegenüber nichts zu erwähnen. Im Fahrstuhl tippte er die SMS, dass er die Nacht bei ihm verbrachte. "Hier ist keine Kamera," sagte Tsuzuku als sie in seiner kleinen Wohnung angekommen waren. "Hä? Warum sollte hier auch eine sein?" Verwirrt stellte er seine Tasche auf den Boden. "Weil du den Mund nicht auf bekommst. Ist etwas vorgefallen?" "Oh." Meto grinste. "Nein, alles in Ordnung. Ich bin nur total müde. Und meine Augen brennen." "Kein Wunder, du hast die dicken Linsen seit 10 Stunden drin und damit geschlafen." "Passiert halt mal." Er zuckte die Schultern während er aus seiner Tasche seinen Waschbeutel suchte. Nun, Zähneputzen fiel heute wohl aus. Zumindest hatte er die Lösung für die Linsen und die Dose dabei. "Geh dich abschminken und komm ins Bett, okay?" Tsuzuku verstrubbelte ihm die schwarzen Locken. "Wirklich, wir anderen wischen uns das Zeug aus dem Gesicht, wenn wir von der Bühne sind. Du ziehst den Lippenstift nach." "Ich bin eitel," gab er zu. Er fühlte sich eben wohler, wenn er geschminkt war. "Weiß ich doch. Husch, ins Bad mit dir. Ich mache uns Kakao." Verdammt, warum wussten alle, dass man ihn mit dem Zeug bekam? Er sollte dringend daran arbeiten cooler rüber zu kommen. Er verschwand ins Bad und genoss das Gefühl, als die Linsen draußen waren. Während er die Wimpern entfernte und den Rest vom Makeup runterwischte, dachte er daran, dass er es nur noch zwei Wochen aushalten musste. Nicht, dass er damit rechnete, dass Koichi dann auf die Uhr sah und sich sofort auf den Rücken werfen würde um die Beine anzuziehen - auch wenn ihm der Gedanke gefiel. Aber ab dem Tag konnte er zumindest langsam vorran und seinen Freund endlich, endlich aus diesen schrecklich knappen Bühnenklamotten befreien. Wenn er nur daran dachte, wie sich Koichis schmale Hüften heute vor ihm bewegt hatten und immer, wenn Koichi sich nach vorne gebeugt hatte sichtbar wurde, dass er trotz der schlanken Figur einen wunderbar knackigen Hintern hatte, wurde ihm schon wieder warm. Zur Sicherheit klatschte Meto sich so viel eiskaltes Wasser ins Gesicht, dass er erstmal eine kleine Wasserlache vom Boden entfernen musste. Als er aus dem Bad kam, warf Tsuzuku ihm ein langes Shirt zu. "Die sieben Zwerge?" Meto zog eine Augenbraue hoch. "Ja. Es ist gemütlich und ich wette mal, du hast nichts zum Schlafen dabei. Außerdem mag ich Disneymotive." Noch jemand, der an seiner coolen Ausstrahlung arbeiten musste. Tsuzuku selbst steckte bereits in bequemen Schlafsachen, sein Shirt trug ein Micky-Maus-Bild. Meto zog sich um und kroch dann unter die Bettdecke. Sein Kakao wartete auf dem Nachttisch auf ihn. Obwohl es warm war schloss er die Hände um die Tasse und wartete ab, bis Tsuzuku sich neben ihm in die Decken gekuschelt hatte. "Danke," sagte er und nahm einen Schluck. "Ist es in Ordnung, dass du hier übernachtest?" "Ich schätze mal." Er hatte nicht auf sein Handy geschaut, ob eine Antwort gekommen war. Aber eigentlich gab es nie Probleme wegen so etwas. "Gut." Tsuzuku drehte sich ein wenig zur Seite und sah ihn an, seinen eigenen Kakao in der Hand. "Das ist nicht gesund, was du da machst." "Was? Im Bett liegen und Kakao trinken? Du machst genau das Selbe." "Das meine ich nicht und das weißt du auch." "Mit den Linsen einschlafen war blöd, das weiß ich selbst." Etwas anderes, was nicht gesund war, fiel ihm nicht ein. "Meto. Ich rede von deinem Zölibat." Fast verschluckte er sich an dem Kakao. Davon sollte Tsuzuku eigentlich nichts wissen. "Wie kommst du darauf?" "Du nimmst niemanden mal mit und da du hin und wieder ein klein wenig unausgeglichen wirkst, denke ich, seit wir beide nicht mehr unseren Spaß haben, hast du gar keinen Sex. Oder weiß ich etwas nicht?" Es war ja eigentlich beides - er hatte keinen Sex und Tsuzuku wusste etwas nicht. Nur konnte er das nicht sagen. "Ich... es ist schon okay so," nuschelte Meto in seine Tasse. "Das glaube ich nicht." Die Tasse wurde ihm aus der Hand genommen und zusammen mit der anderen auf den Nachttisch gestellt. Dann war Tsuzuku über ihm und schob ein Bein zwischen Metos. Seine Lippen senkten sich so schnell zu dem empfindlichen Hals, dass Meto nicht dazu kam, ihn zu stoppen. "Du hattest so viel Spaß und jetzt verzichtest du seit Monaten darauf? Ich kann nicht glauben, dass das für dich okay ist." Das war es auch nicht. Kaum berührte die Zunge seine Haut war es sogar alles andere als okay so. Er wollte so dringend wieder los legen. Uruha hatte es sehr treffend ausgedrückt - ihm platzten die Eier. Und das Gefühl der Zunge an seinem Hals rief Erinnerungen wach, die seinen Körper eindeutig komplett aufweckten. Wäre es so schlimm? Koichi würde es nie erfahren und er wäre endlich diesen Druck los. Allein war doch auf Dauer auch keine Lösung. Wenn er sich jetzt auf diese Nacht einließ, würde er sicher auch viel ruhiger und entspannter an das erste Mal mit Koichi herran gehen. Wenn er ehrlich war, hatte er die Befürchtung, nicht warten zu können, wenn es soweit war und Koichi vollkommen zu überfordern. Aber, wenn er das jetzt tat, dann würde Tsuzuku in ein paar Tagen wissen, dass er Koichi betrogen hatte und Meto war klar, dass der andere so ein Verhalten auf gar keinen Fall gut finden würde. Dennoch ließ er einen Moment zu, dass die Hände über seinen Körper wanderten und er genoss kurz einen wunderbaren Kuss. Dann schob er Tsuzuku von sich. "Nein... ich will... aber ich will nicht... es geht nicht." Ohne zu murren legte sich Tsuzuku wieder neben ihn und griff sich seinen Kakao, als wäre nichts gewesen. Meto atmete schwer. Na toll. Jetzt war er spitz. "Es geht sehr wohl," ein leichtes Grinsen legte sich auf Tsuzukus Lippen. "Ein Glück! Ich dachte schon, es sei etwas Körperliches und du KANNST nicht." "Was? NEIN!" So weit kam es noch! Er konnte sehr wohl. Nur leider nicht mit dem, mit dem er wollte und darum auch mit niemand anderem. "Aber ich kann nicht darüber reden." "Du hast jemanden, oder?" "Darüber kann ich nicht reden," wich er aus. "Also hast du jemanden." Tsuzuku drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Das ist doch schön. Und du musst nicht darüber reden." "Gut. Ich würde, wenn ich könnte." "Läuft es denn gut?" "Es ist alles in Ordnung," sagte er. War es ja auch. Nur, dass er halt noch keinen Sex mit Koichi hatte. "Wenn du Ärger hast, dann sag es uns. Glaub mir - jeder, der auf die Idee käme, dir weh zu tun, bekäme es mit uns dreien zu tun." So niedlich es war, dass er sich Sorgen machte, Meto konnte sich kaum vorstellen, dass Tsuzuku das immer noch so sagen würde, wenn Koichi ihn verletzen sollte. Allerdings konnte er sich bei Koichi auch nicht vorstellen, dass er so etwas tun würde. Um so schlechter fühlte er sich, als ihm klar wurde, wie knapp er davor gewesen war, Koichi zu betrügen. Und immer noch spitz war. "Ich geh noch mal ins Bad, ja?" "Mach das." Tsuzuku grinste ihm zu, gab ihm einen Klaps auf den Hintern und schaltete dann den Fernsehr ein. Zu Metos Freunde deutlich lauter, als es nötig gewesen wäre. Ruki konnte sich offenbar nicht entscheiden, was Reita nun schon seit zehn Minuten gehörig auf die Nerven ging. "Der Matrosenanzug ist aber wirklich niedlich," erklärte Ruki erneut. "Dann kauf ihn." Reita verdrehte die Augen. "Aber er passt nicht zu der Kette!" "Dann kauf ihn nicht." Kette war nicht das richtige Wort, fand Reita. "Zu der Kette passt das rockige Shirt viel besser." "Dann kauf das." "Aber wegen der Tasche bin ich unsicher - die Kette und das Shirt passen zusammen, aber das Matrosenteil wäre zu der Tasche viel besser." "Dann kauf es nicht." "Was jetzt?" Ruki hielt die fraglichen Teile in die Luft. "Matrosenanzug?" Er tippte ins Blaue. Wenn Ruki am Einkaufen war, dann war er hoffnungslos überfordert. Solange es darum ging, dass Ruki sich selbst Kleidung kaufen wollte, konnte Reita sich immer irgendwie herausreden. Zumindest hatte er nach einem schrecklichen Nachmittag vor den Umkleidekabienen gelernt, dass es besser war, eine gute Ausrede zu haben, als mit Ruki einkaufen zu müssen. Aber jetzt hatte Ruki laut seiner Aussage nur schnell neues Hundefutter kaufen wollen und am Ende standen sie hier. In einem Luxusladen für Trethupenhunde und Ruki war vollauf mit der Auswahl von neuen Sommeroutfits für seinen kleinen Koron beschäftigt. "Stimmt, ich lasse den hier. Würde auch dumm aussehen, finde ich." Reita fand nicht, dass der Matrosenanzug soviel dümmer aussah, als das Dandyoutfit, dass Ruki schon im Einkaufskorb hatte, aber er würde den Teufel tun und ihm da hineinreden. Leider hatte er lernen müssen, dass Ruki bei sich bei seinen Einkäufen nicht hineinreden lies. So waren sie auch zu schwarzen Blumentöpfen mit goldenen Nieten drauf gekommen. Reita wartete immer noch auf den Tag, an dem Ruki die dazugehörigen Blumen kaufen würde. "Genau, nimm das Shirt und dann können wir gehen." "Gleich." Ruki blieb vor dem Regal mit den Leinen stehen. "Ich finde, seine Leine passt nicht zu der neuen Kette." "Ruki." Reita holte tief Luft. "Das ist keine Kette. Das ist ein Halsband." "Koron sieht es aber als Schmuck an, darum ist es eine Kette." "Ich glaube nicht, dass Koron sich darüber großartige Gedanken macht." So sah es jedenfalls nicht aus. Der kleine Hund hockte in der Tasche über Reitas Arm und wirkte so gelangweilt wie Reita es war. "Aber ich mache mir Gedanken darum. Und ich möchte, dass mein Hund gut aussieht." "Ja, gut. Warum entwirfst du nicht gleich selbst Sachen für ihn?" In dem Moment, in den Reita es ausgesprochen hatte, bereute er es auch schon. Er sah, wie Rukis Augen aufleuchteten. "Das ist eine wunderbare Idee! Ich entwerfe ein paar BlackMoral-Sachen für Koron und die Hunde der Fans!" "Ruki, warte, ich habe das nicht ernst gemeint!" "Das macht nichts, ich finde die Idee super! Komm, wir bezahlen und dann setze ich mich zuhause hin und schaue, was mir einfällt." "Hast du nicht was vergessen?" Es war sinnlos, darüber zu streiten, wie sinnlos Hundekleidung war. "Kette, Leine, Tasche, Shirt, neues Outfit - nein." Ruki schüttelte den Kopf. "Hundefutter?" "Oh." Während Ruki das Hundefutter mit deutlich mehr Liebe und Fürsorge aussuchte, als er normaler Weise in Reitas und sein Abendessen steckte, fragte Reita sich, ob sein Freund schon immer so ein übertriebenes Verhalten an den Tag gelegt hatte, wenn es um Hunde ging. Nein, stellte er fest. Sabu-chan hatte er auch geliebt, aber Sabu-Chan hatte zwei Mäntelchen für den Winter gehabt und eine Tragetasche, er hatte zwar immer gutes Futter bekommen, aber gerade nicht Futter, dass mehr kostete als ihr eigenes Essen. Vielleicht versuchte Ruki es Koron noch viel schöner zu machen als es Sabu-Chan gehabt hatte, indem er ihn wie ein Kind behandelte? Dabei hatte es Sabu-Chan doch gut gehabt und Reita war sich nicht sicher, ob Kleidung wirklich wichtig war für einen Hund. Dann erinnerte er sich an das Gespräch, dass sie vor einigen Wochen geführt hatten. Über die entfernte Möglichkeit, vielleicht eines Tages auch ein Kind zu haben. Sie waren in dem Alter, in dem Mann Vater wurde. Aber es war nahezu aussichtslos, wirklich Vater zu werden. Er sah, wie Ruki nachdem er die Sachen bezahlt hatte, Koron aus der Tasche hob und ihm einen Kuss auf den kleinen Kopf drückte. Sein zärtliches Lächeln dabei. Er wirkte glücklich. "Du bist verrückt," sagte Reita. "Na und?" Reita griff nach den Einkäufen in Rukis Hand und beugte sich dabei zu dessen Ohr. "Und dafür liebe ich dich, du irres Kerlchen!" Fortsetzung folgt......... Kapitel 192: Gehen wir es gemütlich an -------------------------------------- Mir gehört nichts und niemand, bis auf Nami. Die ist meines. Ich bekomme kein Geld dafür, hier was zu schreiben. Und stimmen tut hier auch nichts. Denke ich zumindest. Gehen wir es gemütlich an Uruha parkte den Wagen. Der Abend würde toll werden. Ruki und Reita hatten angeboten auf die Zwillinge zu achten. Eigentlich hatten sie geradezu darum gebettelt. Anstandshalber hatten Aoi und er sich etwas geziert, aber eine Nacht für sich allein zu haben war so ein Luxus, dass sie nicht darauf verzichten wollten. Seine Vorstellung des Abends war recht eindeutig. Für den Anfang erhoffte er sich Aoi appetitlich in sexy Kleidung auf dem Sofa angerichtet, vielleicht mit einer Flasche gutem Wein und einer Kleinigkeit zu essen dabei. Gedimmtes Licht, dann irgendwann gar keine Kleidung mehr, dafür sehr viel Körperkontakt. Ja, Abende ohne Kinder hatten schon etwas für sich. Jedoch lag Uruha ein wenig daneben, was seine Vorstellungen betraf. Aoi lag zwar auf dem Sofa, aber wo er diese alten Klamotten ausgebraben hatte war Uruha schleierhaft. Appetitlich kam jedoch hin - die Pizzen, die Aoi offenbar bestellt hatte, dufteten sehr gut und wenn Uruha nach dem kleinen Klecks Käse ging, der an Aois Kinn klebte, schmeckten sie auch so. Immerhin hatte Aoi auch für Getränke gesorgt und das Zimmer war nicht vollkommen beleuchtet. Ein paar Dosen Bier standen dekorativ neben dem Tisch, auf dem Uruha jetzt auch eine Schale mit Chips entdeckte, und durch eine Comedy-Sendung im Fernsehen war das Licht schön lauschig. "Hi," sagte er. "Hm!" Aoi schluckte runter. "Hi! Die Mädels sind gut angekommen?" "Wunderbar. Äh - was wird das hier?" "Na, ein freier Abend, was sonst? Ich habe Pizza bestellt." Überflüssiger Weise deutete Aoi auf die Kartons, dann zog er seine Beine an. "Setz dich, hau rein!" "Ich dachte, wir machen es uns zusammen schön," sagte Uruha. Er hatte sich seinen Mann etwas anders erhofft, das gab er zu. "Tun wir doch. Pizza, Bier, gleich ein billiger Actionfilm ohne Handlung, gemütliches Sofagammeln - und nachher ab ins Bett." Aois Grinsen versprach zumindest, dass der Abend auf die Art enden würde, die Uruha geplant hatte. "Du hattest gedacht, wir machen was anderes, oder?" "Naja, schon." Es war ihm etwas peinlich, dass er sich erhofft hatte, Aoi würde ihn überraschen. Genau genommen hatte Aoi ihn ja auch überrascht, nur nicht so, wie er das erwartet hatte. "Uruha." Aoi legte sein Stück Pizza zur Seite. "Wir arbeiten hart, wir haben zwei Kinder, wir sind jeden Tag beschäftigt. Ich glaube, das Letzte, was wir brauchen, ist und auch noch beim zusammen sein unter Druck zu setzen. Also: zeig mir deine Gammelseite, zieh deine gemütlichen Sachen an und iß die Pizza." "Ich liebe dich, wirklich!" Uruha küsste Aoi. "Ja, ja, ich dich auch, schieb ab, bevor die Pizza kalt ist und der Film anfängt!" Er rannte fast nach oben um sich aus der Jeans zu befreien und sie gegen eine bequeme Stoffhose zu tauschen, die ihre besten Tage irgendwann im Jahr 1998 gehabt haben musste, komplett auf Socken zu verzichten und das Hemd gegen ein altes Tourshirt von ihnen zu tauschen, dass beim Umzug leider Bekanntschaft mit der Deckenfarbe gemacht hatte und seit dem einen weißen Fleck auf der Schulter hatte, von dem Aoi immer sagte, er sähe verdächtig nach Taubenschiss aus. Er band seine Haare im Nacken zusammen und beschloss bei der Gelegenheit, dass er sie wieder abschneiden lassen würde. Das war praktischer. Uruha war genau rechtzeitig zum Filmbeginn wieder auf dem Sofa, bekam eine Dose Bier von Aoi gereicht, der Uruhas Pizzakarton auf die Sofalehne gestellt hatte und seinen eigenen auf dem Bauch hielt. Grinsend hob Uruha Aois Füße auf seinen Schoß und lehnte sich zurück. Irgendwann, in einer Werbepause als ihre leeren Pizzakartons bereits auf dem Boden lagen, warf Uruha einen Blick auf Aoi. Dessen Augen waren fast zu gefallen, seine Haare waren zerzauster als nach einem Konzert und der Fernsehlicht ließ einen Grauschatten um Aois Kinn hervortreten. "Du bist wunderschön," sagte Uruha und meinte es auch so. "Spinner." Aoi dreht sich auf den Rücken, strecke die Füße dabei weiter über Uruhas Schoß aus. "Ich habe die schlimmsten Sachen an, die ich im Schrank habe und heute Früh haben unsere Töchter mir zeitlich die Wahl gelassen, ob ich lieber meine Zähne putzen oder mich rasieren soll. Die Zahnbürste hat gewonnen." "Das war die bessere Wahl, denke ich." Uruha hatte sich anders entschieden und im Auto verbissen Kaugummi gekaut. "Und ich sollte mir mal wieder ein PV-Outfit mit Hotpants zulegen lassen, damit ich gezwungen bin die Haare weg zu machen - ich vermisse nämlich deinen Blick auf meine Beine." Aoi lachte. "Eltern und Superstars sein ist anstrengend." "Stimmt." Langsam schob Uruha Aois Beine von sich. "Irgendetwas bleibt dabei meistens auf der Strecke. Aber wir machen das ganz gut, finde ich." "Ich auch. Aber wir beide sollten nicht auf der Strecke bleiben." "Allerdings. Wir arbeiten zwar zusammen, aber wenn wir frei haben machen wir erstaunlich wenig zusammen ohne die Kinder." "Darum dachte ich, so ein stressloser Abend könnte genau richtig sein." "Ich hatte erst an etwas anderes gedacht," gab Uruha zu. "Aber weißt du was?" "Na?" "Ich brauche keinen großen Aufwand um einen schönen Abend mit dir zu haben. Sixpack Bier, Pizzadienst -stressfreier geht es doch gar nicht." Er küsste Aoi, legte sich dabei fast auf ihn. "Und jetzt gibt es noch etwas zur Entspannung, wie schön!" Aois kniff ihm sanft in den Hintern. "Lass uns einfach hier unten bleiben, ja?" Solange ihre Kinder noch zu klein waren um ins Zimmer zu platzen, oder wie heute in deren Abwesenheit, konnten sie jedes Zimmer ausnutzen. Uruha hatte nicht vor, die Gelegenheit verstreichen zu lassen. Egal wie sehr Nao es sich wünschte, es tat sich einfach kein Loch im Boden auf, in dem er versinken konnte. Weder war das unterwegs passiert, noch jetzt, als er mit seinem Reno und Ryoga darauf wartete, dass Nami ihren Kaffee fertig bekam. Seiner Meinung nach war sie auch schon mal schneller gewesen. "Nao, auch mal dran nuckeln?" Grinsend hielt Ryoga ihm seinen Becher vor die Nase. "Ich hab es doch nicht mit Absicht gemacht!" "Natürlich nicht." Reno drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Aber es ist einfach zu niedlich gewesen." "Du weiß, dass ich nicht schnell wach werde und links und recht eh immer verwechsel!" "Jetzt will ich es wissen, ihr macht mich ganz neugierig!" Nami lehnte sich über den Thresen. "Seit ich hier arbeite lese ich keine Klatschzeitungen mehr, das hier ist immer viel besser!" Nao seufzte. "Ich habe bei Reno geschlafen und musste nachts auf Klo. Und dann bin ich zurück ins Bett und dachte, ich weck ihm mal ganz besonders auf." "Wie meinst du das?" Offenbar freute Nami sich diebisch auf eine gute Geschichte. "Na wie schon... Ich hab ihn in den Mund genommen. Nur..." Wo war das Loch? Also das große Loch, in dem er versinken konnte um niemals wieder drauß hervor zu kommen? "Naja, ich hatte halt links und rechts verwechselt und war in Ryogas Zimmer." "Nicht euer ERNST!" Nami lachte. "Wann hast du es gemerkt?" "Als ich ihn hochgezogen habe. Nao hat noch fast geschlafen," erklärte Ryoga. "Es ist ja auch nicht schlimm, einfach nur lustig." "Genau." Reno drückte ihn. "Ich bin auch nicht böse, ich weiß ja, wie du morgens bist." "Es ist trotzdem Panne!" "Guten Morgen!" Keiyuu betrat den kleinen Laden und trat zielsicher hinter die Theke zu Nami. Nao fand den Anblick ein wenig komisch, da Nami fast einen Kopf größer war als Keiyuu. Aber keinen der beiden schien es zu stören. Immerhin waren sie damit noch eines der langweiligeren Paare der Firma. "Hast du die drei schon eingeladen?" "Noch nicht." "Wozu?" Reno umarmte Nao, der sich in die Umarmung lehnte. Er konnte nicht fassen, dass Reno ihn wollte. Bestimmt war es für Reno nicht leicht mit ihm. "Wir feiern am Montag bei Yasuno im Garten. Der Termin passt, es sind alle Bands in der Stadt," erklärte Keiyuu mit leuchdenden Augen. "Was..." fing Ryoga an, aber Nao unterbrach ihn. "Auch die Neuen?" "Welche Neuen?" Etwas verwirrt sah Reno von einem zum anderen. "Haben wir eine neue Band in der Firma und ich habe sie verpasst?" "Arbeiten die nicht hier?" "Wer denn?" "Na, die vom Bowling-Abend, mit denen ich gespielt habe mein ich. Ich frage mich schon die ganze Zeit, wo die proben." "Nicht hier, Schatz, die arbeiten nicht hier." "Oh." Nao zuckte die Schhultern. "Sowas bekomme ich ja immer nicht mit." "Du bist genauso oft hier wie früher, als ihr noch als Band hier wart," sagte Keiyuu. "Ja. Aber da hab ich auch schon nichts mit bekommen. Wenn Izumi mir nicht gesagt hätte, dass D=Out hier arbeiten, ich wüsste es immer noch nicht." Das war nun mal so. Man konnte etwas mit Leuchtschrift an die Wand pinseln und wenn man ihm nicht sagte, er sollte es lesen, dann bemerkte Nao es nicht. "Die können wir auch einladen, sicher." Nami machte sich eine Notiz. "Und was feiert ihr nun?" Ryoga kam doch noch zu seiner Frage. Nami und Keiyuu tauschten einen Blick, dann antwortete Keiyuu. "Wir haben uns verlobt." "Wahnsinn, das ist toll!" Nao wollte sie gerade umarmen, als Nami plötzlich losrannte. "Ach ja und wir bekommen ein Baby," grinste Keiyuu und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Fortsetzung folgt........ Anmerkung: bitte entschuldigt, dass ich nicht dazu gekommen bin, in letzter Zeit zu schreiben. Ich habe noch einen ganzen Haufen Ideen aber leider auch oft keine Zeit zum Schreiben. Bitte entschuldigt auch, dass die Ereignessie nicht ganz in der richtigen Reihenfolge sind. So haben Gazette zwar ihr Tokyo Dome-Konzert hier noch vor sich, aber Mejibray sehen schon aus wie zu Karma-Zeiten (dazwischen liegen mehr als 2 Jahre) und solche Dinge. Ich habe das einfach mal ignoriert um das zu schreiben, was ich schreiben will. Kapitel 193: Mitreißens ----------------------- Derzeit komme ich aus diversen Gründen nicht so gut zum Schreiben wie ich gern würde. Tut mir sehr leid! Weiterhin: Keiner meiner, kein Geld für mich! Wochenendpläne Yuji hatte in der Nacht nicht gut geschlafen. Ihm war einfach viel zu viel durch den Kopf gegangen, als dass er sich hätte entspannen können. Nicht, dass es schlimme Dinge gewesen wären. Aber irgendwann hatte er nur noch da gelegen und sich seinen schlafenden Freund angesehen. Wenn Yooh schlief war sein Gesicht so weich, dass man nicht mehr sagen konnte ob man nun eine Frau neben sich liegen hatte oder einen Mann. Es erstaunte Yuji immer noch, dass es ihm vollkommen gleich war. Auf seinen besten Freund war zum Glück Verlass. Takeru hatte die Schatten unter seinen Augen bemerkt und ihn nach der Arbeit in ein kleines Lokal geschleppt. "So, raus mit der Sprache, was ist los?" Takeru hatte mit dem Anschlag gewartet bis ihre Pommes vor ihnen standen und dippte sie nun in seine Erdnusssoße. "Ich stecke etwas in der Zwickmühle," gab Yuji zu. "Hast du ein Auto auf Kredit gekauft?" "Nein, das nicht." "Aus diesen Haustür-Zeitschriften-Abos kommst du aber ganz schnell wieder heraus, keine Sorge!" "Darum geht es doch gar nicht." "Das ist gut - und was deine Haare angeht, ich würde sehen dass ich sie wieder länger wachsen lasse." "Takeru!" Yuji lachte. "Es geht um Yooh, da bin ich etwas in der Zwickmühle." Plötzlich war Takeru ernst. "Wenn dir wieder aufgefallen ist, dass an deiner Freundin ein Schwanz dran hängst und du darum überlegst, wie du aus der Nummer raus kommst - dann reiß ich dir deinen ab, das verspreche ich dir!" Yuji schluckte trocken. Nicht, dass er vorhatte, die Sache mit Yooh zu beenden. Aber sollte es jemals doch dazu kommen konnte er wohl nur sehen, dass er sich ins Ausland absetzte. "Nein, keine Sorge." Er lächelte und aß selbst ein paar Pommes. "Es ist eigentlich nichts Schlimmes." "Dann hau mal raus!" "Nächsten Monat geht Yooh mit Miyavi auf Tour ins Ausland und ist ganze drei Wochen nicht hier," begann er. "Oje, dann musst du wohl selbst ran in der Zeit!" "Es dreht sich nicht immer nur ums Poppen, Kleines!" "Nicht nur, aber auch. Also?" "Ich würde ihn gern zwei Nächte entführen, wenn er frei hat," gab er zu. "Und ihn dort in aller Ruhe poppen, also doch!" Lachend mopste Takeru sich von Yuji Chili-Dipp. "Unter anderem, ja. Aber dir ist schon aufgefallen, dass wir in der nächsten Zeit keine zwei Tage am Stück frei haben?" Da lag eines seiner beiden Probleme. Wie sollte er mit Yooh weg fahren, wenn er nicht weg konnte? Verschwörerisch beugte Takeru sich zu ihm hinüber. "Ich verrate nichts. Wenn es an Probetagen ist merkt es eh keiner außer uns." "Das wäre es sogar. Nächste Woche haben er und Miyavi frei." "Ich wette, plötzlich sind Ko-ki und Hiroto auch krank dann - ich wäre es zumindest, wenn ich so lange auf meinen Kai verzichten müsste!" "War so klar." Yuji lachte. Er wusste, Takeru würde es verstehen. Sein zweites Problem war aber immer noch nicht da. "Die Sache ist nur - Takuma. Yooh will sicher auch Zeit mit ihm verbringen, ich will Yooh aber entführen und nicht die Tage über Mama für einen Teenie spielen." "Den nehmen Kai und ich. Sag mal, Schokoladeneis wäre jetzt geil, oder?" "Könnten wir erstmal aufessen? Aber ich nehme Erdbeereis. Und was ist, wenn Takuma nicht zu euch will? Oder Yooh lieber bei ihm bleiben will? Immerhin sieht er ihn auch drei Wochen dann nicht." "Mach dir keinen Kopf." Takeru winkte ab. "Yooh ist nicht nur Papa, er ist auch dein Lover und wird sich freuen, was mit dir zu machen. Und Takuma ein Fanboy. Den ködern wir damit, dass er mit mir, Kai und den anderen Gazette-Jungs essen gehen darf." "Ich liebe dich, echt." "Und ich dich!" Im selben Moment war Takeru schon über den Tisch gekommen und hatte Yuji einen Kuss auf die Wange gedrückt bevor der noch realisierte, was los war. Er wurde rot. "Wenn das wer sieht!" "Wir sind Freunde, da darf man das. Hey, willst du sehen, wo ich mit Kai war? Ich schick dir ein paar Fotos rüber, dann kannst du Yooh das zeigen!" Yuji sah sich die Bilder von Takerus Handy an. So schön der Strand auch war, er war nicht sicher, ob er wirklich alle Bilder hatte sehen wollen, das eine oder andere zeigte immerhin Stellen von Kai, die ihn nichts angingen. "Du hättest auch mit zu mir kommen können," sagte Koichi. Bei ihm war mehr Platz und sie wären auch mehr für sich als in Metos Zimmerchen. "Aber du warst noch nie über Nacht hier." Meto öffnete beide Fenster damit der Luftzug den Raum kühlte. Es war stickig und Koichi sich nicht sicher, ob die Luft wirklich etwas brachte. "Die Katzen, du weißt doch." Zumindest war das seine Ausrede. Er hatte Angst, dass jemand vor der Zeit von ihm und Meto erfahren könnte. Bei sich hatte Koichi das unter Kontrolle. "Schon gut. Ist dir nicht viel zu warm?" Koichi strich über seine langen Ärmel. Auch wenn es nach dem Konzert ein wenig kühler geworden war als den Tag über, es war immer noch drückend heiß. "Es geht." "Du musst sie nicht verstecken, das weißt du doch." Meto selbst lehnte mit einer Zigarette in der Hand am offenen Fenster und trug nur weite Boxershorts und ein labberiges Tanktop. "Ich kann dir gern was leihen." Es war warm in dem Shirt. Wenn er heute Nacht allein gewesen wäre, Koichi hätte ohne alles geschlafen. Und er wusste auch, dass Meto nur um ihn nicht unter Druck zu setzen überhaupt etwas trug. "Ich weiß. Aber sie sehen heute schlimm aus." Seine Narben reagierten auf das Wetter. Sie juckten wenn ein Gewitter anrückte und wurden rot. "Ach so." Meto sah aus dem Fenster. "Heute Nacht geht es sicher noch rund!" "Was? Nein!" Koichi war kurz davor, seine Sachen zu greifen uns Metos Zimmerchen panisch zu verlassen - aufkommendes Gewitter hin oder her. "Dummerchen, ich meinte da draußen." Er zeigte in die Dunkelheit. "Das Wetter. Nicht uns." "Entschuldige." Er übertrieb offensichtlich gnadenlos mit seiner Angst. "Ich lasse hier offen." Meto ließ sich auf das Bett fallen. "Kommst du schlafen?" "Ich... ja." Koichi atmete tief durch, wartete, bis Meto die kleine Lampe neben dem Bett angemacht hatte um selbst das Deckelicht zu löschen und dann sein langes Shirt auszuziehen. "Es ist wirklich zu warm." "Das stimmt." Ohne Frage, Meto betrachtete ihn ausführlich. Selbst wenn Koichi auf der Bühne keine Probleme hatte sich zu zeigen - hier war es ihm plötzlich unangenehm. Seine Hand fuhr über die Narben, als er sich neben Meto auf das Bett setzte. Es war noch zu hell, man konnte sie sehen. "Hey, hör auf damit." Meto zog seine Hand weg. "Du musst die vor mir doch nicht verstecken." "Sag jetzt nicht, die wären nicht häßlich," schnaubte Koichi. Er konnte machen, was er wollte - egal wie gut er seinen Körper in Form hielt, wie ordenltich er seine Nägel machen ließ und sein Gesicht und die Haare pflegte, diese Narben würden ihn immer stören. Darum bestand er bei seinen Bühnenoutfits auch darauf seine Arme bedecken zu können. Metos Finger fuhren über die Narben, zeichneten sie nach und Koichi musste gegen den Impuls kämpfen, seinen Arm zurück zu ziehen und zu verstecken. "Doch, das sind sie," überraschte Meto ihn. Das war nicht die Aussage, die man normaler Weise bekam. Sein Freund grinste ihn frech an. "Dachtest du, ich erzähle dir irgendwelchen Schwachsinn von wegen die wären ja so wunderschön, weil sie heißen, dass du lebst? Dass ich froh wäre, dass die Narben entstehen konnten? Solchen kitschigen Scheiß? Nee. Sie sind echt nicht schön. Wenn du den Unfall nicht gehabt hättest könnten wir auch mal mit dem Bike los, das wäre geil. Es wäre super, wenn du keine Angst hättest und wenn du sie nicht hättest. Aber am Ende sind sie mir egal." "Ich bin gerade nicht sicher, ob du was Gutes oder Schlechtes gesagt hast," gab Koichi zu. "Was Gutes natürlich!" Zum Beweis fuhr plötzlich Metos Zunge über die wulstige Narbe. Damit erschreckte er Koichi. Nicht so sehr weil er es tat - sondern wegen seiner eigenen Reaktion darauf. Ein heftiger Schauer durchfuhr ihn, ein kleines Geräusch kam aus seinem Mund und er musste zugeben, dass er das Gefühl mochte. "Das gefällt dir?" Erstaunt drehte Meto Koichis Arm leicht und setzte einen Kuss auf das Handgelenk, direkt auf die Ader. Sein Herzschlag beschleunigte sich so sehr, dass Koichi nur froh war, bei Aois Berührung vor einigen Tagen nicht so reagiert zu haben. Dieser hatte ihn aber auch zum Glück nicht geküsst. "Es fühlt sich... gut an," gab er zu. Dann streichelte er über Metos lange schwarze Haare. Die Locken waren leicht herausgerutscht während des Konzertes. Vielleicht fühlte Meto sich gerade auf eine Art ähnlich blossgestellt wie er - komplett ohne Makeup und Linsen bekam man ihn selten zu sehen. Vielleicht war er sogar der einzige Mensch, der Meto länger als ein paar Minuten so sehen durfte. Sein eitler Freund. Koichi atmete tief ein und ließ sich langsam auf den Rücken sinken. "Koichi?" "Pst," machte er. Dann küsste er Meto. Lange. So lange, bis er bemerkte, dass sein Puls viel zu weit oben war und dass das unter seinen Fingern die nackte Haut von Metos Rücken war und nicht mehr sein Shirt. Koichi registrierte am Rande ein hefitiges Rauschen in seinen Ohren als er begann seinen Unterleib gegen Metos zu reiben. Eigentlich war doch wirklich genug Zeit vergangen. Er hatte Meto lange genug warten lassen. Und sich selbst auch. Er setzte sich doch nur einer Folter aus, wenn er sich selbst verbot, mehr als nur Küsse mit seinem Freund zu tauschen. Seine Hand fuhr unter Metos Boxershorts, fühlte die weiche Haut an dessen Hintern, während Meto ihn erneut küsste. Ganz sanft eigentlich, aber dennoch nachdrücklich. Ein Gedanke schoss in Koichis Kopf - wie würden sich wohl Aois Küsse anfühlen? Vermutlich anders als Metos. Allein der Schmuck veränderte es ja schon und auch ihre Lippenform war unterschiedlich. Zudem hatte Aoi garantiert deutlich mehr Erfahrung als Meto. Koichis Bewegungen wurden heftiger, er schlang ein Bein um Metos Hüften und zog ihn damit an sich. Offenbar mochte auch Meto was sie hier taten, spürbar war es auf jeden Fall. "Warte. Stop!" Unangekündigt riss Meto sich von ihm los und richtete sich auf. Seine Haaren hingen wirr in das Gesicht mit den rotgeküssten Lippen. "Was?" Koichi keuchte. Er wollte doch! "Nicht. Nicht so." Meto stieg langsam von ihm runter. "Wir haben gesagt wir warten das halbe Jahr. Ich habe es dir versprochen und ich werde nicht einfach über dich herfallen, auch wenn ich gerade rattig bin wie sonstwas." Er ließ sich neben Koichi fallen. Langsam beruhigte sich dessen Herz wieder. Er konnte sogar hören, dass es begonnen hatte zu donnern. "Ich platze aber gleich!" "Ich auch," lachte Meto. "Aber nicht so." "Wie dann?" Gerade hatte er ein ziemliches Problem in der Hose stehen und war mehr als bereit, alles zu tun, was Meto von ihm wollte. "In aller Ruhe. Wenn es nicht zum Fenster rein geregnet." Er bekam einen sanften Kuss. "Aber wir machen es uns einfach jeder selbst, okay?" "Okay." Er nickte. Wenn Meto ihn gebeten hätte eine Dose Handcreme flachzulegen hätte er das auch getan. "Gut." Noch einen Kuss bekam er, dann kuschelte sich Meto an seine Seite und löschte das Licht. Koichi grinste als er spürte wie sich Metos Arm bewegte und tat es ihm gleich. Seine freie Hand griff jedoch nach Meots. Womit hatte er nur einen Freund verdient, der sich in so einer Situation an sein Versprechen hielt? Er selbst kam sich schäbig vor. Warum hatte er ihm das Treffen mit Aoi verschwiegen? Mit dem wunderschönen Aoi, dessen Augen dauernd hinter der Sonnenbrille hervorgeblitzt hatten als würde er etwas aushecken. Der so schöne Hände mit langen Fingern hatte und dessen Grinsen immer ein klein wenig schief war und spöttisch wirkte. Bevor Koichi klar wurde, was genau er tat, war es schon zu spät und im entscheidenen Moment drückte er zwar Metos Hand fest - doch in seinem Kopf war das Bild von Aoi, der sich über ihn beugte und ihn küsste. Keuchend und mit einem schlechten Gewissen starrte er an die dunkle Decke während er zuhörte wie sich Metos Atem beruhigte. "Jetzt ging es ja doch noch rund zwischen uns," lachte Meto. "Stimmt." Koichi kuschelte sich fester an ihn. Das war das Wichtige. Nicht ein dummer Gedanke. Fortsetzung folgt........ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)