Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 182: Was sich ändert und was bleibt ------------------------------------------- Hallo ihr Süßen! Ich hatte mir vorgenommen, im März 2 Kapitel on zu stellen. Es ist bei Eingang dieses Kapitels 23:03, am 31.3. also zählt das! Mit gehört wie immer niemand, aber ich nehm sie gerne geschenkt ^^ Was sich ändert und was bleibt Wahnsinn, wie breit Ko-ki noch im Schlaf grinsen konnte. Shinpei konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Allein das war es wert gewesen, auch wenn er leichte Schmerzen hatte. Und an Schlaf war nicht zu denken, dazu war er viel zu aufgewühlt. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und entschied, dass das keine gute Idee gewesen war. Scheinbar war das der Preis, den er dafür zahlen musste, Ko-ki eine Freude gemacht zu haben. Aber heute hatte er einfach nicht nein sagen können. Ko-ki hatte ihn so wunderbar umworben und so zärtlich behandelt, dass er seine Angst über Bord geworfen hatte und sich darauf eingelassen hatte, diesmal die Seiten zu tauschen. Gut, über Bord geworfen traf es nicht ganz. Er hatte seine Angst mehr an die Reling gedrängt, wo sie sich in einem Rettungsboot versteckt hatte. Jetzt krabbelte sie wieder heraus und schimpfte mit ihm, was er sich dabei nur gedacht hätte. Genau genommen hatte er sich eingies dabei gedacht, schon seit Wochen. Aber was genau wusste er nicht. Shinpei hatte immer wieder darüber nach gedacht, Ko-ki den Wunsch zu erfüllen und es ihnen möglich zu machen, beide Seiten zu erleben. Oder überhaupt mehr im Bett zu erleben. Er wusste selbst, dass er nicht gerade besonders kreativ mit Ko-ki war und sich mehr trauen musste. Aber er konnte einfach nicht. Nach all der Zeit mit seiner Exfrau war es für ihn immer noch etwas seltsam, plötzlich einen anderen Mann im Bett zu haben. Er beschloss, dass er nicht mehr im Bett liegen bleiben konnte. Nur dumm, dass er dafür kurz seinen Hintern belasten musste. Shinpei zog die Luft ein. Ok, das war gar nicht so schlimm wie er befürchtet hatte. Und vermutlich hörte es auch bald wieder auf. Ko-ki konnte sich ja schließlich auch normal bewegen, es war nur eine Frage der Gewöhnung. Gewöhnung. Wollte er das denn? Er musste mit jemandem reden. Shinpei schnappte sich sein Handy und ging auf seinen kleinen Balkon. Der war zwar gerade so groß, dass zwei Stühle darauf Platz fanden, aber dafür hatte er dort frische Luft. Seine Nachbarn bevorzugten die Klimaanlage, statt die Fenster zu öffnen und so war er sehr sicher, dass ihn jetzt, um halb zwei in der Nacht, niemand belauschen würde. Er suchte im Telefonbuch seines Handys nach Yooh und wartete bis der andere sich etwas verschlafen meldete. "Shinpei? Ist was passiert?" "Nein. Ja. Nichts schlimmes, ich muss nur reden," stammelte er. Warum war ihm der Gedanke, Yooh könnte vielleicht schlafen, eigentlich nicht gekommen? "Aber das können wir auch morgen bei der Arbeit machen, entschuldige." "Warte." Er konnte hören, wie Yooh etwas murmelte und sich bewegte. "So, ich bin im Wohnzimmer, sag mir, was los ist." "Ich habe nicht nachgedacht, ich wollte dich nicht wecken." "Meine Güte, du bist ja vollkommen durch den Wind! Was ist passiert?" Am anderen Ende der Leitung erklang das Geräusch eines Feuerzeugs. Shinpei warf einen Blick auf die Stühle. Schlechte Idee. Er stützte sich mit einem Arm auf das Balkongitter und ließ seinen Blick über die Stadt wandern. "Ich habe unten gelegen," sagte er schlicht. "Yeah! Und?" "Nichts und." Er zuckte die Schultern. "Mir tut es weh und ich bin nicht explodiert." "Ach, mach dir nichts draus. Es ist ein Gerücht, dass ein Kerl kommt, sowie man ihm was in den-" "Ich hab´s kapiert, danke." Aber anhören wollte er es sich nicht auch noch. Seine Wangen glühten allein so schon davon, mit Yooh darüber zu reden. "Wie stark tut es denn weh," wollte Yooh wissen. Oje, musste er diese Frage beantworten? Vermutlich schon. "Es zieht. Aber nicht doll. Es geht." "Das ist normal," versicherte Yooh ihm. "Es vergeht nie ganz, aber man gewöhnt sich daran und empfindet es nicht mehr als schlimm. Und sonst? Wie war es mit Ko-ki?" "Schön." "Mehr nicht?" Shinpei war sich nicht sicher, ob er ein Lächeln in Yoohs Stimme hört. "Es war wirklich schön. Er war sanft, zärtlich und hat mir ewig Zeit gelassen. Gut, ich bin eben nicht explodiert, aber es war schön. Ich würde es wieder machen." Oh, hatte er das gerade gesagt? Na, das war doch immerhin schon mal was. "Eigentlich wollte ich ihm nur eine Freude machen, weil ich so grottenschlecht im Bett bin." "Bitte? Wie kommst du denn da drauf?" "Ich bin fast wie gelähmt, wenn wir im Bett sind. Hin und wieder geht es und ich kann etwas machen, aber meist bleibt die ganze Arbeit an Ko-ki hängen und ich lasse mich bedienen, bis es soweit ist, dass ich mit ihm schlafe. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll!" Einen Moment war es still in der Leitung. Dann seufzte Yooh. "Mach, was immer du willst. Aber weißt du, was euer verdammtes Problem ist?" "Ich bin schlecht im Bett, was sonst?" "Nein, reden! Gestern habe ich gehört, wie Ko-ki sich bei Takeru für den Rat bedankt hat und ich fresse meine Extensions, wenn es dabei nicht um euren Sex ging. Und du rufst mich mitten in der Nacht an deswegen. Das ist nicht schlimm, aber, um Himmels Willen, habt ihr schon jemals, nur ein einziges Mal, MITEINANDER darüber gesprochen, warum es nicht klappt?" Shinpei dachte nach. Hatten sie das? "Ich glaube, als er das erste Mal versucht hat, mit mir zu schlafen. Ganz zu Anfang," gab er zu. "Danach nicht mehr?" Yoohs Stimme klang besorgt. "Nein. Da stellten wir fest, dass es nicht ging so und haben danach halt anders rum miteinander geschlafen. Du meinst, es würde helfen?" "Da bin ich sicher. Reden hilft immer." "Danke." Er war sich nicht sicher, wie er mit Ko-ki darüber reden sollte. Aber nahm es sich fest vor. "Danke." "Ich bin für dich da, Kurzer. Das weißt du." "Ja. Ich weiß." "Und Shinpei?" "Ja?" "Wenn es gut war, dann tu es noch mal, es wird besser. Bis du explodierst, das verspreche ich dir." Jetzt konnte er das versaute Grinsen hören. "Das glaube ich gern." Schlecht war es nicht gewesen. Da konnte noch mehr passieren, wenn er sich darauf einlassen konnte. Er hoffte es sehr. So wunderbar es war, einen hilfsbereiten Freund zu haben, so sehr nervte es Nao auch gerade. Er hatte kein Problem damit, dass IV mit ihrer Nachbarin einkaufen gegangen war. Ihre Nachbarin war gefühlte 200 Jahre alt und verbrauchte in der Woche 2 Kisten Getränke, die irgendwie zu ihr hoch in den vierten Stock mussten. Das war der Einsatz für IVs Muskelkraft und soziale Ader. Aber heute fand Nao es nervig. Immerhin stand er nun allein mit einem Haufen Bretter hier, die irgendwie zu einem Schrank werden sollten. "Ich hätte ihm sagen sollen, dass er nicht nur beim Reintragen helfen soll," murmelte Nao. Dann setzte er sich einen Kaffee auf um die Wartezeit sinnvoll zu verbringen. Gut, über sinnvoll lies sich in der Beziehung sicher streiten, aber für Nao war es genau das Richtige. Oder auch nicht, dachte er nach einer Viertelstunde, die sich sein Herzschlag beschleunigt hatte, weil er verzweifelt versuchte herauszufinden, was denn nun Schraube C war und warum man sie mit Dübel X2 an Platte 17, Loch a3 festmachen sollte. Vielleicht hätten sie doch jemanden bestellen sollen, aber das war ihnen zu riskant gewesen. Wer wusste schon, ob der Handwerker nicht einen von ihnen erkannte und sich fragte, warum sie zusammen lebten oder vielleicht gleich eins und eins zusammen zählte? Eben, er hatte nicht vor, dass er und IV in Gefahr liefen, geoutet zu werden. Das war so ziemlich das Letzte, was sie brauchen konnte. Vielleicht auch das Vorletzte, denn brauchten sie diesen Schrank wirklich? Sie konnten ihre Sachen doch auch einfach auf dem Boden werfen, oder? "Halllo, ich bin wieder da," rief IV und ließ die Tür mit einem Krachen ins Schloss fallen, dass Nao kurz fürchtete, sie würde aus den Angeln brechen. "Also, sie freut sich, dass wir jetzt hier wohnen, denn die beiden vorher wären ja so zerbrechlich gewesen, die hätten ihr immer nur einen Kasten hochtragen können und dann hat sie Jahre lang gedacht, das wären zwei Männer, die eine komische Beziehung haben, aber man will ja nichts sagen, die waren ja immerhin sehr nett, bis sie dann merkte, dass eine war eine Frau, aber das habe sie erst gemerkt, als sie schwanger war, es sei ihr ja so unangenehm gewesen, sie hofft, das haben die beiden nicht gewusst, dass sie das dachte, da ist sie doch froh, dass ich hier mit meinem Onkel lebe, warum auch immer sie glaubt, dass du mein Onkel bist, ich denke sie hört nichts mehr, manchmal sind wir ja doch recht laut, meinst du nicht auch?" Nao musste lächeln. Es war besser geworden, aber hin und wieder brach es eben doch noch aus IV heraus. "Ich quassel schon wieder, es tut mir leid, ich merk das gar nicht mehr, aber immerhin ist es nicht mehr so schlimm wie früher, zumindest finde ich es nicht mehr so schlimm, ich hoffe, das ist auch so und ich bilde mir das nicht nur ein, denn wenn ich mir das einbilde wäre das echt doof - verdammt, IV, hol LUFT!" Dabei gab IV sich selbst einen Klaps auf den Hinterkopf, der Nao zum Lachen brachte. "Hallo," warf er ein. "Ist schon gut. Es passiert wirklich nicht mehr so oft. Kaffee?" Die Idee war vielleicht nicht ganz so gut, wenn er bedachte, wie aufgedreht IV eh schon war, aber da er welchen trank konnte er seinem Freund den schlecht verweigern. "Gerne." Erleichtet ließ IV sich an den Tisch fallen und warf einen Blick auf den Zettel, den Nao hatte liegen lassen, während er sich um den Kaffee kümmerte. "Nehmen Schraube C mit festen Dübel X2 neben Tablet 17, Loch a3 einführen fest sollte Druck. Was will das da von uns?" "Ich glaube, es will, dass wir es zusammenbauen. Aber sicher bin ich mir noch nicht." "Super. Und hast du irgendeine Idee, wir aus dem da", IV zeigte auf den Stapel Bretter, Schauben und Dübel, dann auf das Bild vom fertigen Regal auf dem Zettel, "das hier machen sollen, ohne dabei drauf zu gehen?" "Nein," gab Nao zu. "Aber ich dachte, wir schauen einfach, was irgendwie passt an Schrauben und Dübeln und dann hoffen wir, dass es hält." "Guter Plan." Grinsend trank IV seinen Kaffee aus, dann stand er auf. Er reckte sich dabei. Nao beobachtete, wie sich die Muskeln anspannten und bewegten. Ein netter Anblick, wie er fand. Komisch, als sie zusammen gekommen waren war IV ein schmächtiges kleines Ding gewesen. Gut, nicht so schmächtig wie andere, aber er hatte eindeutig nicht diese Muskeln gehabt. Jetzt war es anders im Bett mit ihm als bei ihren ersten Berührungen, bei denen er zart gewesen war. Optisch war es nicht mehr der IV, den er beschützen wollte. Aber wie er sich jetzt vor die Bretter hockte, seine Schultern ein wenig kreisen ließ und einen Blick aufsetzte, als habe er einen Feind vor sich, brachte Nao zum Lächeln. Ohne weiter darüber nachzudenken hockte er sich hinter IV und schlang die Arme um ihn. "Huch!" IV verlor das Gleichgewicht, klammerte sich an den Arm vor seiner Brust und riss Nao so mit in die Seitenlage. "Entschuldige, ich hatte nicht damit gerechnet." "Schon gut." Er blieb so liegen, hielt IV einfach fest und küsste ihn sanft auf das Ohr. "Nao? Ist alles in Ordnung," fragte IV verwundert, während er über besagten Arm streichelte. "Ja, ist es. Versprich mir, dass du mich immer brauchen wirst, ja?" "Wie meinst du das?" "Du kannst dich jetzt allein beschützen, du bist so viel selbstbewußter geworden und so stark. Fast schon zu stark," fügte er hin. "Ich habe Angst, dass du mich nicht mehr brauchst." "Das hat doch nichts mit stark sein zu tun, ich brauche dich immer." "Wirklich?" "Wirklich." Da war noch etwas, was Nao plötzlich ansprechen musste. "Dann versprich mir, wieder mehr Zeit mit mir als mit deinen Hanteln und so weiter zu verbringen. Ich werde schon eifersüchtig auf die Rudermaschine." "Oh. Trainiere ich zu viel?" IV drehte sich in seinen Armen um. "Ein wenig," gab Nao zu. "Versteh das nicht falsch, bitte! Du bist sexy, du bist heiß und ich liebe deine Muskeln. Sie sehen toll aus und ich gehe richtig darauf ab! Aber versprich mir, dass du nicht irgendwann nichts anderes als Muskeln mehr bist, ja?" "Ich habe da ein Ziel, wo ich hinwill, aber das ist nicht so dieses Bodybuilderding, weniger an Muskeln, das ist versprochen. Darf ich da hin?" "Du darfst alles, was du willst, Krümel. Ich will dir nichts verbieten," sagte er. Nein, verbieten wollte er ihm nichts. Aber er wünschte sich, dass IV auf ihn hören würde, wenn es genug war. "Aber ich will, dass du mich magst, wie ich bin dann." "Soll ich STOP sagen, wenn es genug ist?" Der Vorschlag war albern, dass wusste er selbst. "Du kannst STOP sagen, wenn es perfekt ist," stimmte IV ihm jedoch zu. "STOP. In dem Moment, in dem du vor meiner Tür mit dem Pudding gehockt hast. In dem Moment, in dem wir uns das erste Mal geküsst haben," zählte Nao auf. "Du bist schon immer perfekt gewesen, Krümelchen." Mit roten Wangen gab IV ihm einen Kuss. "Ich werde dich immer brauchen. Und ich verspreche dir, wieder mehr Zeit mit dir zu verbringen." "Das ist gut. Ich vermisse dich manchmal, weißt du das?" "Wirklich?" IV legte sich auf den Rücken, sein Körper entspannte sich merklich. Vermutlich würde der Schrank doch noch ein wenig warten können. "Wirklich." Nao beugte sich über ihn und küsste IVs rosige Lippen. "Und ich verspreche dir, wenn du mich bittest, nicht mehr Muskeln aufzubauen und nur noch auf den Erhalt zu trainieren, dann mache ich das. Soll ich das ab jetzt machen?" "Aus dem Kopf kann ich das schlecht beurteilen, da müsste ich schon alles sehen." Dann zog er IV das Hemd von den Schultern. Eine Stunde später hatten sie zwar immer noch keinen Schrank aufgebaut, Nao IV aber die Erlaubnis gegeben, noch ein wenig weiter zu trainieren. Forsetzung folgt.................. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)