Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 177: Aufstehen ---------------------- Hallo! Weiter im Text. Irgendwie komme ich kaum zum Schreiben, weiß auch nicht warum. Ich will sehen, dass ich wieder besser damit vorran komme. Mir gehört nur Takuma und der Nebenchara, der Rest sich selbst. Aufstehen Uruha reckte sich müde. Es war früh, aber heute war er damit dran, die Milch für ihre Töchter warm zu machen, während Aoi sie weckte. Ein Glück, dass die beiden durchschliefen. Er sah auf ihren Kalender und erinnerte sich daran, dass es bis zur großen Party nur noch eine Woche war. Um nicht fast jede Woche einen Geburtstag feiern zu müssen, hatten die Bands beschlossen, alle zwei bis drei Monate groß zu feiern. Wie Uruha fand keine vernüftige Entscheidung, aber er würde die kommende Party sicher nicht ausfallen lassen. Immerhin war diesmal sein eigener Geburtstag mit dabei, auch wenn es zwei Wochen zu früh war. Er fragte sich gerade, ob er wie im letzten Jahr wieder nur Baby-Zeug bekommen würde oder ob seine Freunde sich das für den ersten Geburtstag der Zwillinge aufsparten, als ein Schrei ihn erschreckte. "URUHA! Komm hoch, sofort!" Fieberhaft überlegte er, ob er etwas ausgefressen haben konnte und wenn ja, was Aoi nun mit ihm vor hatte. Er nahm zwei Stufen auf einmal, da ihm nichts einfallen wollte. Es musste also etwas vorgefallen sein. Hoffentlich ging es seinen drei Lieblingen gut. Sein Herz raste. Allerdings hatte Aoi nicht panisch geklungen, sondern überrascht. "Aoi?" "Kinderzimmer, komm schnell!" Immer noch nicht panisch, das war gut. Ein wenig beruhigte Uruha sich, dennoch beeilte er sich. Als er hinter Aoi in das Zimmer stürzte, blieb er wie an den Boden genagelt stehen. "Reila!" Ungläubigt starrte er seine jüngere Tochter an. Sie hielt sich an den Stangen des Gitterbettchens fest und strahlte ihn an. Stehend. "Schau nur," sagte Aoi staunend. Er deutete auf Reila. "Sie hat sich ganz allein raufgezogen. Als ich rein gekommen bin, stand sie mit einem Mal. Ist das zu glauben?" "Kaum." Er strahlte seine Tochter an. Cassis lag neben ihr und schlummerte friedlich. "Aber ist sie nicht noch zu jung dafür? Ich meine, zehn Monate ist ziemlich jung." "Ich habe erst mit 14 Monaten angefangen," sagte Aoi. "Meine Mutter sagte immer, ich sei faul gewesen. Meine Geschwister waren mit 8 und 9 Monaten auf den Beinen. Sie haben schon gedacht, mit mir stimme was nicht, aber ich war wohl nur faul." Plötzlich war Aois Lächeln wie weggewischt. Uruha legte einen Arm um ihn und sah weiter zu ihrer Tochter, die grinsend auf ihren eigenen kleinen Füßen stand. Er wollte etwas zu Reila sagen, aber er fürchtete, nicht die richtigen Worte zu finden. Egal, was er sagte, es konnte nur falsch sein. Er wollte ein Foto machen und es seinen Eltern schicken. Etwas, was Aoi nicht konnte. Doch Aoi überraschte ihn, indem er sein Handy aus der Tasche zog und selbst ein Foto machte. Dann lößte er sich von Uruha und hob Reila aus dem Bettchen. "Wunderbar, du machst das unglaublich gut, meine Kleine!" Er lächelte, aber sein Lächeln wirkte ein wenig dünn. Langsam trat Uruha zu ihm, küsste ihn leicht und drückte Reila dann einen Kuß auf die weichen Haare. "Ich bin stolz auf dich," sagte er zu ihr. Da Cassis nun auch aufwachte, hob er sie auf die Arme. "Auf dich natürlich auch, Große! Du lernst das sicher auch bald." "Ich bin so froh, es gesehen zu haben." Aoi trug Reila zur Wickelkomode um die kleine Bescherung der Nacht zu beseitigen. "Oh ja, ich auch." Prüfend schnupperte Uruha an Cassis Windel. Ja, auch sie hatte eine Überraschung vorbereitet. Wie liebte er die Freuden der Vaterschaft in solchen Momenten. "Uruha?" "Ja?" "Nach der Party fahre ich nach Mie." "Was?" Er blinzelte Aoi ungläubig an. "Ich habe die Nase voll. Sie können nicht so tun, als gäbe es mich nicht und wenn sie mich nicht mehr wollen, dann sollen sie es mir zumindest ins Gesicht sagen. Und sie sollen ihre Enkelkinder wenigstens einmal gesehen haben. Mir ist egal, ob sie sie wollen oder nicht - sie haben diese Enkel und sie haben dich zum Schwiegersohn. Entweder, sie kommen damit zurecht oder diese Familie ist wirklich für mich gestorben. Aber bevor ich nicht noch einmal dort war und sie vielleicht das letzte Mal gesehen habe, kann ich mit ihnen nicht abschließen." Noch nie hatte Aois Stimme für Uruha gleichzeitig so traurig und auch so entschlossen geklungen. Er verlagerte Cassis auf seinem Arm, dass er einen frei hatte und ihn um Aois Schultern legen konnte. Sein Mann sah ihn nicht an, sein Blick war auf Reila konzentriert. "Ich sage ihnen, dass wir eine fremde Leihmutter für die Mädchen hatten, aber dass sie biologisch deine Nichten wären." "Wegen der Ähnlichkeit. Meine Schwester soll Eizellen gespendet haben," reimte sich Uruha zusammen. "Ja. Die Wahrheit kann ich ihnen nicht sagen. Wenn sie mich überhaupt zu Wort kommen lassen. Uruha!" Aoi wirbelte herum, hielt Reila mit einer Hand aber ruhig. Er sah Uruha fest in die Augen. "Ich brauche dich dabei, ich weiß nicht, wie es ausgehen wird. Du kommst doch mit?" "Natürlich." Er nickte. "Das hatte ich einfach vorraus gesetzt. Ich würde dich da doch nicht bei allein lassen." "Danke." Noch immer die Hand auf Reilas Bauch legte Aoi seine Stirn an Uruhas. "Danke." Er zog Aoi fester an sich. Eigentlich musste Aoi doch wissen, dass er immer für ihn da sein würde. Aber vermutlich musste er sich nur noch mal vergewissern. Sanft küsste er ihn. "Immer." Verwirrt sah Yuji den fremden Mann an, der in seinem Flur stand. Er blinzelte zweimal, dann schüttelte der den Kopf. "Yooh?" "Ja," nickte der Fremde. Das Gesicht sah aus wie das von Yooh am Morgen. Aber der Rest, das war nicht sein Freund. "Was ist passiert? Was soll das?" Er berührte zögerlich die kurzen, schwarzen Haare und musterte den Rest von Yooh, der in einem Anzug steckte. Nicht, dass es schlecht ausgesehen hätte, aber es war nicht Yooh. "Keine Sorge." Yooh zupfte an einer Ponysträhne und die Haare bewegten sich. "Ist nur eine Perücke. Ich muss zu Takumas Schulleiter und das hier ist mein Kostüm als seriöser Mann." "Hm." Yuji verzog das Gesicht. "Es steht dir nicht. Mach das weg." Er war erleichtert, dass Yooh sich nicht wirklich die Haare abgeschnitten hatte. "Mache ich." Seufzend hockte Yooh sich hin um seine Schuhe zu schnüren. Schwarze Herrenschuhe. Noch nie zuvor, nichtmal wenn er beim Sex passiv war, war Yuji so deutlich klar gewesen, dass er eben doch mit einem Mann zusammen war. Kurz erforschte er seine Gefühle. Nein, es war egal, dass Yooh ein Mann war. Nicht egal war, dass Yooh einfach nicht der Mensch war, den er gerade darstellen wollte. "Warum musst du zum Schulleiter?" Der Kern der Aussage sickerte erst verspätet zu Yuji durch. "Mein fabelhafter Sohn hat sich geprügelt," erklärte Yooh. "Und sitzt jetzt im Büro und rückt nicht mit der Sprache raus, warum." Er wirkte besorgt. "Dann fahren wir zusammen da hin, hauen ihn da raus und anschließend bekommt er von dir einen Einlauf, ok?" "Und was willst du sagen, wer du bist? Ich will nicht, dass Takuma wegen uns Nachteile an der Schule hat." "Wohnraum ist teuer," sagte Yuji, zuckte die Schultern und schob Yooh aus der Tür. Eine halbe Stunde später saßen sie dem Schulleiter gegenüber. Yuji war sich sicher, dass sein Schulleiter nie löchrige Jeans und ein giftgrünes Karohemd getragen hatte. Entweder, die Zeiten hatten sich geändert, oder diese Modeschule war wirklich anders als andere Schulen. Für die zweite Theorie sprach auch, dass er nicht eine Schuluniform gesehen hatte und sowohl Takuma als auch der andere Schüler recht kreativ gekleidet waren. Niemand im Raum sah annährend so förmlich aus wie Yooh. "Was ist passiert?" Yoohs Stimme war kalt und er würdigte seinen Sohn keines Blickes. "Dad, ich kann das erklären, aber -" "Sei still, wir reden später!" Mit einer Handbewegung brachte er Takuma zum Schweigen. Yuji versuchte sich im Hintergrund zu halten. "Sie sind also Takumas Vater. Und Sie sind wer, wenn ich fragen darf?" "Ich bin ihr Mitbewohner," sagte Yuji. "Die Mieten sind ein Albtraum." "Er hat mich gefahren. Was ist denn passiert?" "Setzen Sie sich doch bitte," bot der Schulleiter an. Yuji fühlte sich wieder wie ein Schüler, als wäre er selbst der Schuldige. Er konnte verstehen, warum Takuma zu Boden schaute. "Masahiro," offenbar der andere Schüler, "und Takuma hatten in der Mittagspause einen Streit, der sich wohl nur mit den Fäusten regeln ließ. Nach allem, was ich bisher heraus bekommen habe, ging es um ein Mädchen." "Takuma, was soll das?" Yooh drehte sich zu seinem Sohn um. Er wirkte enttäuscht. "Du wolltest so sehr auf diese Schule und jetzt riskierst du das wegen eines Mädchens?" "Dad, die Sache ist anders gewesen." "Dann schlage ich vor, du erklärst es uns endlich," forderte der Schulleiter auf. "Takuma schweigt beharlich, Masahiros Version kennen wir bereits." "Kann ich nicht." Trotzig schob Takuma die Unterlippe vor. "Wie lautet denn deine Version?" Yooh wandte sich an Masahiro. Der Junge war etwa so alt wie Takuma, aber ein völlig anderer Typ. "Ich habe NICHTS gemacht," betonte Masahiro. "Ich habe nur ein Bild von einem Mädel auf dem Handy gezeigt und gemeint, die gefällt mir und da hat er mir eine rein gehauen!" "So hast du das aber nicht gesagt!" Takuma war aufgesprungen, schien bereit, wieder auf Masahiro los zu gehen. Yuji griff nach seinem Arm und zog ihn wieder auf den Stuhl. "Und wie dann," fragte er. "Kann ich nicht sagen." "Masahiro?" Der Schulleiter sah ihn an. "Würdest du bitte deine genauen Worte wiederholen?" Kurz verdrehte der Junge die Augen, bevor er antwortete. "Ich habe gesagt, dass ich die Tussi scharf finde und sie knallen will, ok? Was weiß ich, warum der dann so an die Decke geht, ist ja immerhin nicht seine Tussi oder so." Yooh schüttelte den Kopf. "Okay, es ist nicht gerade die feine englische Art, aber warum schlägst du ihn dann? Stehst du auf das Mädchen?" Nun schüttelte Takuma den Kopf, auf die selbe leicht abgehackt wirkende Art wie sein Vater. "Selbst wenn," gehässig grinsend zog Masahiro sein Handy hervor. "Als wenn der eine Chance bei so einer hätte." Yuji gefror das Gesicht, als er sah, was der kleine Bildschirm zeige. Er kannte die ominöse Tussi nur zu gut und verstand auch Takumas Reaktion jetzt vollkommen. Langsam stand er auf und packte Masahiro an der Schulter. "Wir haben deinen Standpunkt gehört. Um den Rest kümmern wir uns allein." Bestimmend führte er ihn aus dem Zimmer. Mit einer hochgezogenen Augenbraue hatte der Schulleiter die kleine Einlage beobachtet. Sicher war ihm auch nicht entgangen, dass Yooh erst schneeweiß und dann rot geworden war. "Gut. Erklären Sie mir das bitte," forderte er sie auf. Yooh atmete tief durch und zitterte. Es war Yuji egal, dass er damit alles offenlegte, aber er griff nach Yoohs Hand und drückte sie fest. Sollte der Schulleiter ruhig die Wahrheit wissen. Zögerlich erwiderte Yooh den Druck der Hand, dann sah er den Schulleiter fest an. Seine freie Hand wanderte an die Perücke, die er mit einem Ruck von seinem Kopf riss und dabei seine langen blonden Haare befreite. "Auf dem Bild bin ich," erklärte er. "Mein Sohn hat mich verteidigt." Yuji konnte nicht in Worte fassen, wie stolz er in diesem Moment auf Yooh war. "Sie sind transsexuell?" Die Frage des Schulleiters war ganz neutral gestellt. "Ja." "Und ich bin nicht sein Mitbewohner," fügte Yuji an. "Das heißt, bin ich schon, aber wir sind außerdem ein Paar." Mit einem Seufzer lehnte der Schulleiter sich zurück. "Nun, das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr Sohn einen anderen Schüler geschlagen hat. Wie Sie leben ist mir egal, ich habe hier ein paar Schülerinnen und Schüler, die das andere Klo besuchen, ich kenne das also. Aber Schlägereien lassen wir hier nicht durchgehen." "Verständlich," nickte Yooh. "Daddy, es tut mir leid, aber wie er das gesagt hat war so eklig." "Schon gut." Yooh winkte ab. "Was ist seine Strafe?" "Ich werde die Strafe herunter schrauben. Eine Woche jeweils eine Stunde nachsitzen." "Gut. Das wird er machen. Und zuhause bekommt er dann auch noch ein paar Strafaufgaben." Yuji fand, Takuma war glimpflich davon gekommen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Takuma noch mehr als nur Nachsitzen und Hausarbeiten aufgedrückt. Was, wusste er nicht, aber ihm wäre sicher etwas eingefallen. "Das war es dann von meiner Seite aus," entließ der Schulleiter sie. Yuji stand auf und sah zu, wie Yooh einen Moment unschlüssig auf die kurze schwarze Perücke in seiner Hand starrte. "Kannst du damit leben?" Yooh schaute Takuma an. "Wenn sie es wissen?" Takuma zuckte die Schultern. "Natürlich. Nur solltet ihr nicht Hand in Hand rausgehen, wegen Yuji." Erst jetzt fiel Yuji auf, dass er noch immer Yoohs Hand hielt. Er bedauerte es, aber er ließ sie los. "Dann los," grinste Yooh. Er stopfte die Perücke in die Jacketttasche. "Ich will das Gesicht sehen, wenn ihm klar wird, dass er auf einen Kerl spitz war." Yuji grinste zurück. Dann nahm er sich vor, Yooh später zu sagen, dass er mit den blonden Haaren und dem Anzug einfach nur scharf aussah. Fortsetzung folgt........... Ja, ich weiß, dass unter Perücken Spangen und/oder ein Perückenstrumpf gehört. Aber mir gefiel der Effekt XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)