Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 117: Gefühlschaos ------------------------- sorry, hab etwas Schaffenspause gehabt, arbeite aber im Kopf schon an den nächsten Teilen und sehe, dass ich sie auch "zu Papier" bringe! Gefühlschaos Verwirrt. Das war wohl das Wort, das Shinpeis Gefühle am Besten beschrieb. Eigentlich sollte er traurig sein, da seine Ehe in alle Einzelteile zerbrochen war. Aber er war darüber nur wütend. Wütend auf sich, dass er nicht früher gemerkt hatte, dass Miwako ihn betrog. Wütend auf Miwako, weil sie ihn betrogen hatte, von Anfang an. "Shinpei?" Miyavi trat an ihn heran. Er hatte gar nicht gemerkt, wielange er schon auf den leeren Fernsehr geschaut hatte. "Du solltest ihn anmachen, dann wird das Programm viel besser." "Oh." Er versuchte ein Lächeln. "Ich habe nachgedacht." "Ich weiß." Miyavi setzte sich zu ihm. "Und jetzt rede darüber, vielleicht können Hiroto und ich dir helfen, das Knäuel zu lösen." Erst jetzt sah Shinpei, dass Hiroto sich auf den Sessel gegenüber nieder gelassen hatte und ein Tablett mit Tee und Keksen zwischen ihnen auf dem Tisch stand. "Ehr nicht. Ich geh besser auf das Gästezimmer und störe euch nicht weiter." Miyavis Hand auf seinem Arm hinderte ihn am Aufstehen. "Du bleibst hier. Sprich mit uns," ordnete der Musiker an. "Was soll ich denn sagen? Dass ich enttäuscht bin? Dass ich stinksauer auf sie bin?" Er sprach ganz ruhig. "Wäre ein Anfang," lächelte Hiroto. Shinpei seufzte. "Ich bin wütend, aber nicht nur auf sie. Auch auf mich. Ich hätte es viel früher merken müssen." "Wie denn?" Hiroto zuckte die Schultern. "Wer betrügt, hängt sich kein Schild um den Hals." "Das ist doch gar nicht mehr das Problem, oder?" Miyavi sah ihn fest an. "Du hast mit ihr abgeschlossen. Du liebst sie nicht mehr, du bist nur noch wütend und enttäuscht von ihr. Das sei meinetwegen, aber darum bist du nicht hier." "Doch, ich..." "Wenn es das wäre, hättest du bei Ko-ki bleiben können. Das mit Ko-ki ist das Problem." Miyavi sagte es so ruhig und sicher, dass Shinpei nur nicken und ihm Recht geben konnte. "Ja. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll." "Bist du verliebt?" Hiroto war frei heraus. Das lag Shinpei nicht ganz so sehr. Wie sollte er auf eine Frage antworten, deren Antwort er nicht kannte? "Ich weiß es nicht," zuckte er die Schultern. "Aber dir ist klar, dass er in dich verliebt ist, oder?" "Das weiß ich, seit er mich das erste Mal geküsst hat," antwortete er Miyavi. Er hatte Ko-kis Ausflüchte nicht eine Sekunde lang geglaut. "Ihr habt euch geküsst?" Hiroto schenkte sich Tee nach. "Und? Magst du es?" "Ja, das ist ja das Blöde." Shinpei beschloss, dass es besser war, ihnen alles zu sagen. Vielleicht konnten sie ihm wirklich mit seinem Problem helfen. "Das erste Mal hat er mich vor ein par Wochen geküsst, nachdem wir im Kino waren." "Das erste Mal, sagst du. Wie oft war es denn?" Miyavi sah ihn fragend an. "Und warum küsst er dich? Da war doch noch nicht klar, dass ihr euch trennt." "Weil er es nicht wusste. Wie wichtig muss mir meine Ehe gewesen sein, dass ich sie nicht erwähne, wenn ich so viel Zeit mit einem Menschen verbringe wie mit ihm?" "Lass die dumme Kuh mal bei Seite." Hiroto schob imaginär eine Person weg. "Ich hab das einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Vor ein paar Tagen hab ich ihn gebeten, mich richtig zu küssen. Das war... der beste Kuss, den ich jemals hatte. Und als Miwako mir dann gesagt hat, dass sie nur wegen Geld bei mir ist, da... ich war erleichtert und darum bin ich wütend auf mich. Weil ich nicht Schuld bin, dass wir uns scheiden lassen. Ich will Ko-ki nicht weh tun, aber es tut mir so gut, dass er mich mag. Gestern hab ich ihm erst erzählt, dass ich ihn nicht ausnutzen will und dann geküsst. Ko-ki meinte, ich sollte ihn ausnutzen. Darum bin ich hier." Angeblich fühlte man sich besser, wenn man darüber sprach. Aber Shinpei fühlte sich nicht besser, ehr verwirrter als zuvor. "Und wie ist es, ihn zu küssen?" Hiroto reichte ihm die Kekse. "Schön. Wunderschön. Weiß nicht, wie ich das bescheiben soll." "Ich finde gut, dass du her gekommen bist," sagte Miyavi. "Dass du dir Gedanken darüber machst, ihm nicht weh tun zu wollen, zeigt doch, dass er dir sehr wichtig ist." "Ich weiß nicht, wie weit ich gestern gegangen wäre," gab Shinpei zu. "Ich hab zwar keine Ahnung, wie es zwischen Männern ist, aber ich wollte einfach nur seine Nähe." Ob es Nähe allgemein oder nur Ko-kis ganz besonders war, wusste er nicht. Er wusste aber, dass er weder mit Miyavi noch mit Hiroto schlafen würde. "Das ist okay. Du hast rechtzeitig aufgehört, bevor du wirklich Mist bauen konntest." Miyavi legte den Arm um Shinpei. "Kannst du dir vorstellen, mit Ko-ki zusammen zu sein?" "Ich denke schon. Er ist... toll. Ich bin nur noch nicht so weit, glaub ich." "Dann bleib erst einmal hier und werd dir über alles klar," entschied Hiroto. Shinpei nahm sich einen Keks und einen Schluck Tee. Sagte man nicht "Abwarten und Tee trinken"? Vielleicht würde er eine Antwort finden, wenn er noch länger blieb. IV zappelte nervös auf Ko-kis Sofa herum. Wenn er seinem besten Freund nicht gleich erzählte, was passiert war, würde er platzen. Allerdings wirkte Ko-ki so niedergeschlagen, dass er sich fast nicht traute, ihm von seinem Glück zu erzählen. "Spuck es schon aus, Krümelchen," forderte Ko-ki ihn auf. "Nao und ich haben miteinander geschlafen, ich bin keine Jungfrau mehr und das ist toll, weil es so toll war gestern Nacht und ich würde es so gern wieder machen, auch, wenn mir was weh tut, aber ich fühl mich gar nicht anders, das sollte man doch und das ist nicht so, ich will Nao einfach nur wieder spüren, ich fand es so unglaublich schön, es war was Besonderes, er hat...." IV unterbrach sich. Wenn er an seiner Art zu sprechen arbeiten wollte, musste er das immer tun und nicht nur, wenn er bei bestimmten Leuten war. Nur konnte er es kaum erwarten, Ko-ki alles zu erzählen. "Was hat er?" Ko-ki lächelte ihn an. "Warte." IV atmte tief ein. "Ich muss das langsam machen, nicht so durcheinander, ich will mir das abgewöhnen." "Schon okay, das gehört zu dir," winkte Ko-ki ab. "Es nervt aber und ich merk es. Seit ich nicht mehr stottere, rede ich so als wollten die Wörter so schnell wie möglich raus." "Wollen sie doch auch. Also, erzähl schon, wie war es mit Nao zu schlafen?" Er könnte Ko-ki küssen, dafür, dass ihn sein Reden nicht störte. "Wunderschön, ich hätte nie gedacht, dass es so sein kann, so warm und nah und weich, also nicht, dass Nao nicht hart war, das war er, ich meine seine Art war weich, verstehst du?" Bewußt machte IV Pause. Eigentlich wollten die Worte nur so aus ihm heraus purzeln, aber er zwang sich dazu, tief Luft zu holen. "Ich versteh, was du meinst." Ko-ki nickte, dann krabbelte er zu ihm auf das Sofa und schloss ihn in die Arme. "Erzähl mir alles." Und IV erzählte. Jedes Detail sprudelte aus ihm heraus, vermutlich erfuhr Ko-ki mehr über Nao, als er hatte wissen wollen, aber das war IV egal. Er musste es ihm erzählen. Ohne Ko-ki wäre er nie mutig genug gewesen, diesen Schritt zu gehen. Er hätte Nao vermutlich nicht einmal gesagt, was er für ihn fühlte. "Danke, Ko-ki, danke." Er kuschelte sich an ihn. "Ohne dich wäre das alles nie so gekommen, weißt du?" "Ich hab da wohl ehr weniger mit zu tun gehabt." "Doch, ganz viel sogar, du hast mich ermutigt, du hast mir Kraft gegeben und du hast mich überhaupt erst zur Musik gebracht, wenn du das nicht getan hättest, wäre ich nicht hier, wir wären nicht Vivid und ich hätte Nao nie kennen gelernt und mich nie verliebt und alles!" "Mensch, Krümel, nun hol mal nicht so weit aus," lächelte Ko-ki und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Doch, ist so! Und jetzt sagst du mir, was los ist, ich kann nicht so glücklich sein und du bist traurig, dass seh ich doch, was ist mit Shinpei, warum ist er nicht hier?" Der andere Drummer war nicht in der Wohnung gewesen, als IV gekommen war. "Er ist bei Miyavi und Hiroto." "Arbeit?" IV wunderte sich, dass Miyavi das Fest nicht in Ruhe verbrachte, zumal Ami in einem Alter war, da sie von dem Fest etwas mitbekommen konnte. "Nein," schüttelte Ko-ki den Kopf. "Er ist geflohen würde ich sagen. Es recht kompliziert, weißt du?" "Ist es nicht, du bist in ihn verliebt, er weiß das und nun wird es komisch zwischen euch," fasste IV zusammen. Er war nicht der Meister in Beziehungsfragen, aber er sah, dass Ko-ki verliebt war. "Erst, seit wir uns geküsst haben. Er mich geküsst hat." "Und wo ist das Problem? Jetzt versteh ich wirklich nicht mehr, warum Shinpei weg ist." "Weil er nicht weiß, ob er das nur aus Wut macht oder weil er mich wirklich mag und ich ihn so sehr mag, dass mir egal wäre, wenn er es nur aus Wut macht." "Versteh ich wirklich nicht." IV seufzte und schloss nun seinerseits die Arme um seinen besten Freund. "Wenn er dich mag sollte er hier sein und nicht weg laufen, das ist doch blöde, dann bist du truarig und weißt nicht, was du davon halten sollst und weinst, dabei mag er dich ziemlich sicher, weil wenn nicht würde er dich nicht küssen und sich auch nicht solche Gedanken darüber machen, warum er das macht, wenn er dich nur aus Wut auf seine Frau küssen würde und du ihm nichts bedeuten würdest, wäre er sicher mit dir ins Bett gestiegen und wäre nicht weggegangen, ich denke er mag dich ganz doll und muss das erstmal merken und dann kann er wiederkommen und ihr könnt euch küssen und zusammen sein." Es war wieder einer seiner endlosen Sätze geworden. Seine Aufmerksamkeit war dafür gebraucht worden, Ko-ki zu halten und zu trösten. Was kümmerte es, wenn er so sprach? Ko-ki würde wissen, was er meinte. Ko-ki kannte ihn besser als jeder andere auf der Welt, besser als Nao ihn kannte. Ko-ki war sein bester Freund und nichts auf der Welt durfte seinen besten Freund verletzen. Auch kein Mann. "Du bist süß." Ko-ki küsste ihn auf die Wange. "Mein kleiner Krümel." "Du wirst Shinpei bekommen, das weiß ich ganz genau. Es darf einfach nicht sein, dass du nicht glücklich wirst." Und dafür würde IV tun, was immer getan werden musste. Fortsetzung folgt..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)