Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 109: Nach dem Konzert wird es schlimmer ----------------------------------------------- Mal wieder ist es mir nicht gelungen, die Rechte an den Jungs zu erwerben... Nach dem Konzert wird es schlimmer "Wo ist Mitsuru?" Yuji sah über den Rand seines Bierglases zu Yooh. Verdammt, er wollte nicht mit ihm reden, schon gar nicht über diesen Fehltritt. "Heimgegangen. Nettes Kleid," rutschte ihm heraus. Drei Bier waren wohl eindeutig seine Obergrenze. "Gleich nachdem wir von der Bühne sind nach dem Schluss. Wollte nicht mitfeiern, kann ich verstehen." Mitsuru hatte auf ihn den Eindruck gemacht, als würde er sich nur mühsam von einem Wutanfall abhalten, während die anderen Acts auf der Bühne waren. Kaum, dass sie sich am Ende des Events alle gemeinsam verabschiedet hatten, hatte Mitsuru wieder seine Alltagskleidung an gehabt und war verschwunden. Auf der Weihnachtsparty war er gar nicht erst aufgetaucht. "Ich auch. Danke." Erst wusste Yuji nicht ganz, worauf sich das Danke bezog, dann fiel ihm sein Satz über Yoohs Weihnachtskleid wieder ein. Dummerweise fiel dadurch sein Blick erneut auf die schier endlosen schlanken Beine seines Gegenübers, die zu allem Überfluss auch noch in roten High-Heels steckten. Wenn er nicht gewusst hätte, was sich unter dem kurzen Röckchen verbarg, er wäre erneut auf Yooh reingefallen. "Mitsuru mag es nicht, wenn man sich an jemanden heranmacht, der ihm gehört. Chiyu übrigens auch nicht." Yuji sah zu, wie Yooh ein Glas Bier kippte, als sei es Wasser. "Du willst mir was sagen? Dann komm mit raus, da kann ich eine Rauchen und wir haben Ruhe." Damit ging Yooh voran. Er wankte nicht das kleinste Bisschen auf seinen hohen Schuhen. Er war einfach nur verführerisch. Und ein Mann, wie Yuji sich in Erinnerung rief, während er ihm folgte. Draußen zündete Yooh sich seine Zigarette an und sah ihn dann herausfordernd an. "Ich wusste weder von Saga noch Reno, dass sie was mit wem aus deiner Band haben." "Dann ist ja gut, dass du von Kai weißt. Oder willst du den auch noch?" Er könnte sich auf die Zunge beißen, dass er Yooh soetwas an den Kopf warf. "Eifersüchtig, Kleiner?" Yooh schnippte seine Asche ab. "Ich mach mich nicht an Vergebene ran. Saga hat mir gleich gesagt, was Sache ist, aber Reno nicht. Hätte er es gesagt, dann wäre ich nie soweit gegangen." "Wie weit? Hast du die Beine breit gemacht?" "Das geht dich nichts an. Aber ich hätte, glaub mir, ich hätte. Wäre Reno frei gewesen." Yooh sah in den Himmel. Es war eiskalt und sternenklar. Yuji fröstelte. "Tut mir leid, ich bin etwas betrunken." "Schon okay." Der Gitarrist wandte sich ihm zu und griff unter seinen kurzen Rock, holte einen Flachmann hervor. "Auch was? Bier, Sekt und Sake bringen es nicht wirklich." "Was ist das?" Yuji nahm die Flasche dennoch an. Yooh verzieh ihm seine Worte offensichtlich und er wollte der Geste nicht ihren Wert nehmen. "Wiskhy." Ob das in Anbetracht seines Schwips eine gute Idee war bezweifelte Yuji, aber er trank einen Schluck, der ihm in der Kehle brannte und zum Husten brachte. Yooh lachte. "Hast nicht gedacht, dass die Transe solches Zeug säuft, was?" Er gab Yooh die Flasche zurück, der ebenfalls trank, bevor er weitersprach. "Ich mische mich nicht in Beziehungen ein. Ein Mann mit Freund, oder Freundin, ist tabu. Aber wenn ich nichts davon weiß, kannst du mich nicht verurteilen, Yuji. Ich bin froh, wenn mich jemand will. Und wenn dieser Jemand dann auch noch heiß ist, dann denke ich nicht lange nach. Ich kann nicht wählerisch sein, ich treibe es mit jedem, der mich will." "Warum?" Und noch wichtiger war Yuji die Frage, warum Yooh sich selbst so sah. "Ich bin nicht nur eine Transe, ich bin auch eine Schlampe. Ich hatte mal eine Band, die Jungs habe ich danach ausgesucht, dass sie mir zu Füßen lagen und wir es miteinander tun konnten, wann immer wir wollten. Ich gehe in Bars für Männer wie mich und suche mir dort einen Kerl. Mir ist egal, was es für ein Typ ist, er muss nur sauber sein. Groß, klein, alt, jung, dick, dünn, rasiert, behaart - es ist mir egal. Solange er mich will. Das ist die einzige Bedingung, die ein Mann erfüllen muss, damit er alles mit mir machen darf: Er muss mich wollen." Yooh trank noch einen Schluck, bevor er seine Zigarette austrat. "Blödsinn." Yuji konnte kaum glauben, was er dort aus Yooh Mund hörte. "Du verkaufst dich unter Wert, wenn du glaubst, du wärst eine Schlampe." "Eine Schlampe schläft mit jedem. Und das tue ich. Es reicht mir, wenn ein Mann mich will, um die Beine breit zu machen, Yuji. Ich BIN eine Schlampe." "Einer Schlampe wäre egal, ob die Männer vergeben sind oder nicht." Yuji rieb sich über die Arme, ihm war kalt, obwohl er im Rausgehen nach seiner Jacke gegriffen hatte. "Dir ist es nicht egal. Na und, dann schläfst du halt mit vielen Männern, aber mach dich nicht so runter. Du bist keine Schlampe, du bist toll, ein unglaublich guter Gitarrist, MIYAVI lässt dich für sich spielen. Du kannst superschön lachen und man kann toll mit dir reden. Du bist eine wunderschöne..." Frau, hatte er sagen wollen, aber im letzten Moment schluckte er das Wort hinunter. "Eben nicht." Yooh seufzte und zündete sich eine weitere Zigarette an. "Du musst doch frieren." Yuji zog seine Jacke aus. Doch als er sie um Yoohs Schultern legen wollte, wehrte dieser ab. "Mach das nicht. Ich bin keine Frau." "Ich weiß." Yuji schluckte. Yooh war so nah, sein Gesicht so wunderschön und traurig. Er erinnerte sich daran, wie schön es gewesen war, diese Lippen zu küssen. Langsam nährte Yuji seine Lippen denen Yoohs, spürte den Atem bereits. "Hör auf." Yooh drehte den Kopf weg. "Das wird nichts. Du bist betrunken, darum ist es dir egal. Und morgen ist der Jammer groß. Es wird so nur schwerer für mich." Damit schob er Yuji weg. "Sag den anderen, ich bin gegangen, okay?" "Aber..." "Nein." Yooh winkte ihm zu und verschwand in der Dunkelheit. Yuji hielt noch immer seine Jacke in der Hand und starrte ihm hinterher. Er war kurz davor gewesen, den anderen zu küssen. Obwohl er wusste, dass Yooh keine Frau war. Vermutlich hatte Yooh Recht und er war viel betrunkener als er dachte. "Darf es noch ein Glas Wein sein, mein Herr?" Verführerisch lächelte Takeru Kai zu. Das Dienstmädchenkleid stadn ihm hervorragend. "Bring uns eine Flasche warmen Sake, Kleines. Ich will ihn mit dir gemeinsam trinken," antwortete er seinem Freund, der sich nickend davon machte. "Man kann sein Vorspiel auch zuhause haben, dass ist dir schon klar, oder?" Isshi saß neben ihm und grinste von einem Ohr zum anderen. "Himmel, lass uns doch!" Kai lachte. "Solange wir uns nicht vor allen Leuten bespringen, ist es doch okay." "Nur enthielt euer Einsatz, dass die Verlierer, also Sug, uns alle bedienen müssen und Takeru bedient nur dich. Mitsuru ist abgehauen und Masato hat sich sogar schon umgezogen," zählte Isshi auf. "Seine Freundin ist hier, er will sich vor ihr nicht blamieren," nahm Kai ihn in Schutz. "Hast du nicht auch das Gefühl, hier stimmt etwas nicht?" Isshi sah sich im Raum um. "Schau dir mal die Vivid-Jungs an." "Die sind nur etwas angespannt, mehr nicht." Kai war nichts weiter an den Jungs aufgefallen, bis auf Lampenfieber. "Mein Herr, der Sake." Takeru kniete mit einem Tablett auf dem eine Flasche und zwei Sake-Schälchen standen vor ihm nieder. "Wie wünscht Ihr, dass ich serviere?" "Das wird mir hier zu privat," lachte Isshi, während er aufstand. Kai war eigentlich ganz dankbar dafür, denn so konnte er Takeru an seine Seite ziehen. "Schenk uns jedem ein Glas ein, dann trinken wir zusammen," lächelte er. "Wollt ihr mich betrunken machen, mein Herr?" Takeru klimperte mit seinen langen Wimpern und Kai zog ihn an sich heran. "Bestimmt nicht, Kleines. Ich will später noch was von dir haben." Wie von selbst wanderte seine Hand zu Takerus Hintern. "Euch gehört alles, mein Herr. Ich werde alles tun, was Ihr befiehlt." Langsam füllte Takeru die Schälchen und hielt eines vor Kais Gesicht. "Vergiss den Sake, Takeru. Wir hauen ab." Er war kurz davor, seine Hand unter den Rock zu schieben und dort Dringe zu tun, die er nicht hier tun sollte. "Wie Ihr wünscht, mein Herr." Seltsam, irgendwie hatte Kai das Gefühl, dass er in diesem Rollenspiel nicht wirklich den Ton angab. "Ko-ki?" Shinpei stand unsicher vor dem anderen Drummer. "Hi. Toller Auftritt von euch heute Abend," lächelte Ko-ki ihm zu und nahm ihn bei der Schulter. "Aber..." er wusste nicht, wie er es anfangen sollte. "Kann ich bei dir schlafen?" Die Frage traf Ko-ki gänzlich unvorbereitet. "Warum?" "Erkläre ich dir dann. Ich... muss hier weg, okay?" "Okay." Todesurteil, da war Ko-ki sich sicher. Shinpei in seiner Wohnung, der bei ihm schlafen wollte! Es war eh bereits zu spät für ihn. Seit dem Kuss im Kleiderlager konnte er an wirklich nichts anderes mehr denken als Shinpei. Er hätte sogar fast den Auftritt verpatzt deswegen. Jetzt nahm er einfach nur seine Sachen und wandte sich an IV, der neben Nao stand. "Krümel, ich fahr heim. Shinpei übernachtet bei mir." "Spinnst du?" IV packte ihn am Arm und flüsterte ihm seine Worte ins Wort. "Du bist verliebt in ihn und denkst nur noch an ihn, wenn er jetzt auch noch bei dir schläft, wird das noch schlimmer und es tut dir nur weh und du kannst nichts dagegen tun und Shinpei ist verheiratet und du machst dir Hoffnungen auf ihn, das wird nichts, das ist... das geht nicht. Ich will nicht, dass du unglücklich bist." "Zu spät IV." Ko-ki nahm seinen kleineren Kollegen in die Arme. "Ich weiß, dass ich dumm bin, in ihn verliebt zu sein. Aber ich kann nichts dagegen tun." "Versteh ich doch, aber..." "Ich komm schon klar." Während er IV auf die Strin küsste, fragte er sich, warum er sich selbst belog. Er kam nicht damit klar, dass Shinpei in seiner Wohnung schlafen würde, ganz und gar nicht. Auf der anderen Seite wollte er ihn in seiner Wohnung haben und sich zumindest einbilden können, er habe eine Chance. "Feier noch schön mit Nao. Ich ruf dich morgen an, okay?" "Okay." Dann winkte er Shinpei zu sich. "Komm, wir gehen." "Danke." Shinpei folgte ihm einfach still und sprach während des ganzen Heimwegs nicht ein Wort. Er brütete still vor sich hin, sodass Ko.ki nicht umhin kam, sich zu fragen, was dem jungen Mann so schwer auf der Seele lag. Und warum er nicht heim, zu seiner Frau, wollte. Erst, als Ko-ki die Tür hinter ihnen schloss, sprach Shinpei wieder. "Ich war heute früh noch bei diesem Arzt." "Ja? Setzt dich doch." Er deutete auf das Sofa. "Hast du was zu trinken?" "Wasser? Tee? Saft oder..." "Ich dachte an was Härteres," gab Shinpei zu. "Rotwein hab ich da. Haben wir Fans geschenkt, wenn du magst? Ich weiß aber nicht, wie gut der ist, ich trinke sowas nie." Warum er dennoch Wein von seinen Fans bekam, war ihm schleierhaft. "Gern." Ko-ki füllte zwei Gläser und setzte sich neben Shinpei. "Was hat der Arzt gesagt," wollte er wissen, während Shinpei einen Schluck trank. "Erstmal nichts, er wollte mich untersuchen. Hat einen Ultraschall gemacht und jetzt kommt der Hammer: Ich habe keine Nebenhoden." Ko-ki schluckte, das klang nicht gut, aber was bedeutete das genau? "Ich kann keine Kinder zeugen. Konnte es noch nie." Bitter stellte Shinpei sein Glas ab. "Verstehst du? Ich war schon immer unfruchtbar." Schon immer. Das klang hart in Ko-kis Ohren nach. "Dann..." fing er an. "Ja, das Kind, wegen dem ich damals Miwako geheiratet habe, war gar nicht meins. Sie hat es vorhin sogar zugegeben! Es gab zwei Kerle, mich und diesen anderen, aber sie hat mich geheiratet, weil meine Eltern mehr Geld haben. Wunderbare Liebe, nicht wahr?" "Shinpei..." was sollte er sagen? Ko-ki wollte ihn in die Arme nehmen und ihn trösten, aber er kam sich schäbig vor, weil er daran dachte, dass Shinpei nun vielleicht.... "Ich liebe Miwako schon lange nicht mehr. Ich wollte nur nicht aufgeben, verstehst du? Meine Eltern haben mir gesagt, ich solle sie nicht heiraten. Aber ich wollte das Richtige tun und für sie und das Kind da sein. War ich dumm!" "Warst du nicht." Jetzt schloss Ko-ki ihn doch in die Arme. Sein Herz raste, es erinnerte sich wieder an den Kuss, wollte eine Wiederholung. "Doch. Das ist jetzt vorbei. Ich hab Miwako schon gesagt, dass ich mich scheiden lasse. Die Wohnung kann ich sogar behalten. Sie zieht zu - halt dich fest, das ist echt klasse! - ihrem Freund!" "WAS?" Himmel, wieso war Shinpei solange bei dieser Frau geblieben? "Wird noch besser, wart´s ab! Weißt du, was sie noch meinte? Dann könne sie ja jetzt endlich die Pille absetzten! Ich müh mich ab, damit sie glücklich wird und ein Kind bekommt und sie nimmt die Pille, weil sie keines von mir will! Ich fühl mich so... verarscht und dumm." Jetzt klammerte Shinpei sich fast an Ko-ki. "Das war nicht dumm. Du wirst sicher wieder jemanden finden, der besser ist als sie." Schau doch mal, wer dich im Arm hält, und dann verliebe dich in mich, bat Ko-ki stumm. "Vielleicht sollte ich auf Männer umsatteln, was meinst du?" Shinpei rückte sich gerade. "Du bist doch mein Freund, wie ist es mit einem Mann?" "Ähm..." komm her, ich zeig es dir, war wohl die falsche Aussage. Shinpei war verletzt und traurig. Wenn er jetzt auf die Idee verfiel, Shinpei auf andere Art zu trösten, würde es für sie beide ein echtes Problem werden. "Nein, schon gut, musst nichts sagen. Halt mich einfach ein wenig fest, okay? Gott, ich rede Müll, beachte das einfach nicht," murmelte Shinpei, während er sich wieder an Ko-ki kuschelte. "Es ist nicht anders, als eine Frau zu lieben. Nur der Sex ist halt anders," erklärte er langsam. "Wenn ich es mal probieren will, frag ich dich." Shinpei lachte wieder. Er konnte nicht wissen, wie weh er Ko-ki damit tat. Fortsetzung folgt.... P.S.: Im nächsten Kapitel geht´s auch noch um den Kram, der auf der Feier passiert, falls ihr euch fragt, wo z.B. Shin ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)