Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 68: Besitzrecht ----------------------- Nach langer Abwesenheit zwecks Con und Konzertbesuchen lade ich heute zwei Teile hintereinder hoch. Das Tolle ist, dass ich jetzt in aller Ruhe zuhause schreiben kann, weil ich einen Laptop habe. Internet leider noch immer nicht und es gehört auch kein J-Rocker zum Laptop, es sei denn, man zählt die Bilder mit, die meine Süße drauf gelassen hat. Darum gehört mir zwar ein Laptop, aber keiner der Jungs... Besitzrecht Nein, müde war er nicht. Müde beschrieb nicht einmal annährend den Zustand, in dem Nao sich befand. Er war so müde, dass er im Laufen hätte einschlafen können. Das war bei ihm immer so – kam er am Ende einer Tour heim, übermannte ihn die Erschöpfung und er fiel wie tot ins Bett. Darum war er auch mehr als froh, dass man ihn direkt vor der Tür abgesetzt hatte und er sich nur noch die Treppen in seine Wohnung hoch schleppen musste um dort in sein Koma nach der Tour zu fallen, aus dem ihn am nächsten Morgen nur ein riesiger Kaffee holen würde. Sein Plan wurde von einer kleinen Gestalt durchkreuzt, die neben der Haustür saß und offensichtlich eingenickt war. „IV?“ Er stieß den Bassisten vorsichtig an. Hatte der Junge auf ihn gewartet? „Hi, Nao. Bin eingeschlafen, nicht?“ IV wischte sich mit der flachen Hand über die Augen. „Ich wollte dich überraschen.“ „Es ist nach Mitternacht, seit wann bist du hier?“ Nao zog ihn an einer Hand auf die Beine. „Gegen neun oder so. Du sagtest, ihr seit gegen zehn wieder hier.“ „Wir steckten im Stau fest. Komm erst mal mit hoch.“ Hatte er IV gerade auf seine Wohnung eingeladen? Das war nicht sinnig, da sein Herz trotz Müdigkeit Purzelbäume schlug, seit er den Jungen gesehen hatte. „Ich hab dir was gekocht. Du hast doch sicher Hunger, oder?“ IV schaute sich in der Wohnung um und enternte die Küche. „Ich mach es dir warm, ist aber nichts besonderes.“ Erst jetzt merkte Nao, dass er wirklich Hunger hatte. Und IV hatte für ihn gekocht. Das war so lieb von ihm, dass er den anderen am liebsten in den Arm genommen und geküsst hätte. Aber Nao verkniff es sich und ließ sich auf sein Sofa fallen. „Was hast du dir dabei gedacht, hier aufzutauchen?“ „Soll ich wieder gehen?“ Unsicher schaute IV zu ihm hinüber während die Mirkowelle anfing, ihren Teller zu drehen. Was er wohl vorbereitet hatte? „Nein, blieb. Aber was hast du dir dabei gedacht?“ „ICH wollte nicht bis morgen warten, um dich zu sehen,“ gab IV zu. „Ich habe dich vermisst.“ „Wir haben doch dauernd geschrieben und telefoniert.“ „Ich wollte dich sehen.“ Die Wangen des Bassisten röteten sich deutlich. Das, zusammen mit ihren vielen Telefonaten, weckte in Nao die Hoffnung, dass IV vielleicht auch Interesse an ihm haben könnte, das über eine Freundschaft hinausging. Aber wenn er das nicht hätte, hätte er wohl kaum vier Stunden vor seiner Tür ausgeharrt. „Ich dich auch,“ räumte Nao ein und sah zu, wie IV das Essen auf Teller verteilte. „Ist nur Rindfleisch mit Gemüse und Soße, nichts Großes.“ Nao probierte vorsichtig, er war an aufredende Kochkünste gewöhnt, seit Saga es mal versucht hatte. Aber was in seinem Mund landete, war nicht, wie er erwartet hatte. „WOW! IV! Du kannst ja kochen!“ Das war nicht einfach nur Rindfleisch mit Gemüse und Soße auf Reis, das war feines, auf den Punkt gebratenes Rinderfilet mit glasiertem Gemüse und einer leicht scharfen Erdnuss-Soße auf Duftreis. IV kochte sich in sein Herz. „Ich koche gern. ISt mein Hobby.“ IV errötete. „Aber das hier ist echt nichts großartiges. Ich dachte nur, du hast Hunger.“ „Hab ich auch. Aber das hier weckt mich auf, wenn ich sonst so müde bin wie jetzt, ist mir egal, ob ich was aus der Dose esse, ich schmecke es nicht mal. Das hier ist klasse. Sag nicht, alles was du kannst, sei Musik, du kannst verdammt klasse kochen.“ „Danke.“ Eine Weile aßen sie schweigend, Nao genoss den Geschmack und sah immer wieder zu IV. Er hatte ihn vermisst, wollte ihn am liebsten in die Arme schließen und küssen. Aber das durfte er nicht. Der Junge war genau das – ein Junge und er war zwölf Jahre älter als er. „Nachtisch,“ fragte IV und eine Sekunde lang glaubte Nao an einen verdorbenen, unsittlichen Nachtisch, bis er die Dose in IVs Hand sah und darin einen frischen Pudding erkannte. Er nickte und begann, die Leckerei auszulöffeln. „Freut mich, dass es dir schmeckt.“ IV stand auf und reckte sich. „Ich fahr dann mal heim.“ „Bitte? Wie bist du hier?“ „Mit dem Rad, wie sonst?“ Klar, Bahnen fuhren aus Naos Viertel nicht mehr. „Du fährst nicht mit dem Rad heim, dass kannst du vergessen.“ IV wohnte im Wohnheim in der Nähe der PSC, das war mit dem Rad fast eine Stunde Fahrt, wie Nao aus einem schmerzhaften Versuch wusste. „Wieso nicht?“ „Es ist dunkel, der Weg ist nicht sicher und dann bist du erst um zwei oder so zuhause. Du bleibst über Nacht hier. Ich fahr dich morgen zur Arbeit.“ „Ich... soll hier bleiben?“ „Ja,“ auch, wenn ich dabei tausend Tode sterben werde, fügte Nao in Gedanken an. „Ich schlafe auf dem Sofa, du bekommst das Bett.“ „Nein! Ich kann doch auf dem Sofa schlafen. Oder wir könnten...“ Das Rot zog wieder zuckersüß über IVs Wangen. „...kuscheln.“ Kuscheln. Mit IV. In seinem Bett. Nao war sich nicht sicher, ob er sich freuen sollte oder lieber verzweifeln. Aber er nickte. Es würde nichts passieren. Er würde IV maximal im Arm halten und ganz vielleicht einen kleinen unschuldigen Kuss rauben, wenn dieser schlief. Er musste sich unter Kontrolle haben. „Schau mal, Kai!“ Takeru hüpfte um einen Karton herum. „Unsere neuen Sachen für´s Bad sind da! Ich dachte schon, die kommen nicht mehr!“ Drauf hatte Kai gehofft, ebenso darauf, dass Takeru in seiner Art einfach vergaß, dass sie mal pinke Sachen für das Bad bestellt hatten. In 80% hatte Kai sich durchsetzten können, wenn es um die Wohnung ging. Takeru hatte aber einige Dinge angeschleppt, die er niemals gekauft hätte. Da war die Fußmatte mit dem Ancafé-Smily noch harmlos und über die Milchkanne, die beim Gießen muhte wollte er auch nicht meckern. Das Bett war angenehm und groß, aber Takeru hatte Bettwäsche gekauft, die einem die Tränen in die Augen treiben konnte. Zum Glück sah Kai im Bett meist nur Takeru. Schwer fiel es Kai noch immer, den bunten Plastik-Kronleuchter in seinem Wohnzimmer zu akzeptieren und das sein Flurteppich aussah wie aus einem Kinderzimmer war auch nie sein Wunsch gewesen. Das quietschbunte Geschirr, dem sein stilvolles Weiß hatte weichen müssen, war ja noch vertretbar aber die bunten Sofakissen gingen an die Grenze des Erträglichen. Und nun war der Karton mit den Sachen für ihr Bad doch noch gekommen. Alles, was man im Bad brauchte – Badvorleger, Handtücher, Seifenspender, Zahnbürstenhalter, Klobürste, Papierroller, Bad-Tücher, Handtuchhalter, Aufbewahrungsboxen – in Pink. In jedem nur erdenklichen Pink. Als Takeru ihn darum gebeten hatte, hatte er Kai aber auch abgelenkt, so dass er nicht in der Lage war zu wissen, was er da abnickte. Und dann, als sie aus dem Bett gekommen waren, hatte Takeru schlicht und einfach gesagt, versprochen sein versprochen und Kai hatte aufgegeben. Zum Glück war es nur das Bad, aber er wollte nicht wissen, was Reita und Ruki sagen würden, wenn sie es wieder sahen. Oder doch, er wollte es ganz genau wissen. „Lass uns das gleich einräumen, okay? Ich will aber noch mit Lucy raus. Machst du schon mal den Karton auf?“ „Okay, Kleines.“ „Kai?“ Takeru linste um die Tür. „Bist du mir böse wegen der Sachen?“ Er kaute auf seiner Unterlippe, spielte mit dem Stecker. Machte er das mit Absicht, weil er wusste, dass Kai ihm dann nicht böse sein konnte? „Nicht wirklich.“ Irgendwie war Kai sogar der Meinung, Takeru hatte ihn nicht absichtlich im Bett gefragt, ob er das Bad zumindest Pink machen dürfe. Es war ihm vermutlich einfach in dem Moment durch den Kopf geschossen. „Wirklich nicht? Ich meine, wir müssen das nicht so machen, ich weiß ja, dass du es lieber klassisch hast.“ Kai schloss ihn in die Arme. „Wenn ich es klassisch wollen würde, hätte ich dich nicht in meine Wohnung und mein Leben geholt, glaub mir. Und es ist nur das Bad.“ „Was wohl Reita sagen wird, wenn er sich mit dem Handtuch die Hände trockenen soll?“ Takeru kicherte. „Reita würde sich ehr eine Woche das Waschen verkneifen, als die Dinger anzufassen.“ „Dann sollten wir ihn nicht einladen, eine Woche hier zu bleiben, oder?“ Sein Kleines küsste ihn und drehte sich dann zu Lucy, um ihr den dringend benötigten Spaziergang zu ermöglichen. Kai öffnete, kaum, dass Takeru die Wohnung verlassen hatte, die Kiste. Himmel, was es nicht alles für Schattierungen von Pink gab! Takeru schien nicht eine ausgelassen zu habe bei seiner Bestellung. Was eine Zumutung. Es würde in den Augen beißen, ins Bad zu gehen, wenn sie mit dem Kram fertig waren. Aber es war sein Kleines und er konnte ihm nur sehr wenig abschlagen. Das Telefon erlöste ihn von dem Anblick, zumindest vorübergehend. „Ja?“ Er hatte aufgehört, sich mit Namen zu melden, seit sich mal ein Fan verwählt hatte und seine Nummer dann die Runde gemacht hatte. „Kai? Hier ist Ko-ki. Ist Keru-chan da?“ Seine Laune sank. Ko-ki. Na toll. „Ist mit Lucy raus. Soll ich was ausrichten?“ Er war unfair zu Ko-ki, dass wusste er selbst. Aber mit seiner wilden, ausgeflippten Art passte Ko-ki einfach gut zu Takeru, besser, als Kai es seiner Meinung nach selbst tat. Und dummer Weise hatten sein Freund und der Vivid-Drummer viel gemeinsam. „Kannst du ihn bitten, mich später noch mal anzurufen? Ich komm bei diesem Spiel einfach nicht weiter und wollte wissen, ob das Kleine die Stelle schon hinter sich hat.“ Das Kleine. Das war SEIN Name für Takeru, Ko-ki sollte ihn nicht benutzten. Dabei benutzten mittlerweile fast alle diese Anrede für Takeru, aber das ließ Kai außen vor. „Mach ich,“ sagte er knapp. „Cool, danke. Kai?“ „Was?“ „Magst du mich nicht? Ich hab den Eindruck, du bist immer total kurz angebunden, wenn ich dabei bin. Ganz anders, als Takeru dich beschreibt.“ Mist, merkte man das etwa? „Hat nichts mit dir zu tun.“ Hat es wohl, ich kann es nicht leiden, dass du viel besser zu Takeru passt als ich. „Okay, weil... ich mag deinen Freund und es wäre schade, wenn wir nicht miteinander auskommen würden.“ „Wie sehr magst du ihn?“ Kais Frage war aus seinem Mund, bevor er darüber nachgedacht hatte. „Himmel, du bist eifersüchtig auf mich? Mensch, Kai! Da besteht kein Grund.“ Ko-ki lachte ihn aus! Kai konnte es nicht fassen. „Wie sehr magst du ihn,“ wiederholte er. „Sehr gern. So gern wie IV und Reno und Ryoga und Shin. Aber dann ist Ende. Glaub mir, Takeru ist nicht mein Typ. Ich bin verrückt genug, ich mag ruhige Männer. Und Frauen.“ Aber Takeru mochte Ko-ki, daran gab es nichts zu rütteln. Und für Kai war Ko-ki auf unbestimmte Art der Feind. Der, der viel Zeit mit seinem Kleinen verbrachte und ihn teils vielleicht besser verstand als er selbst. „Okay,“ sagte er dennoch. Es würde niemanden, weder ihm, noch Takeru oder Ko-ki, etwas bringen, wenn er eifersüchtig war. „Gut, dann bis später!“ Ko-ki legte auf und Kai starrte noch eine Weile sein Telefon an, als könne es etwas für seine Eifersucht. Er starrte so lange, bis Takeru die Tür aufriss. „Himmel, es ist so was von warm da draußen! Ich bin einmal mit Lucy um den Block gerannt und bin total verschwitzt!“ Takeru zog sich das klebrige Shirt vom Leib und verwuschelte seine Haare dabei. Kai musste lächeln, sein Kleines war so niedlich dabei, dass er ihm keine bewusste Show unterstellen wollte. „Komm mal her,“ lockte er ihn und strich über die nasse Haut. „Kai?“ Takeru grinste. „Hast du mich etwa so vermisst?“ „Und wie.“ Kais Zunge begann auf der verschwitzten Schulter Kreise zu ziehen, sammelte das Salz auf. Takeru war seiner, ganz allein seiner. Niemand sollte Takeru so sehen, wie er ihn kannte. Niemand. Er legte seine Lippen auf Takerus, teilte sie für sich. „Bist aber ziemlich scharf oder wie?“ Sein Freund ließ sich auf den Boden sinken. Ganz nach Kais Geschmack, das Bett war zu weit weg, er wollte jetzt nur noch Takerus zarten Körper als seines markieren. Fortsetzung folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)