Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 29: Ein Platz für jeden ------------------------------- Also, ich bin froh, dass es ganz gut anzukommen scheint. Schreibt mir weiterhin, wie ihr es findet und sagt eure Meinung (auch negative!, dann aber konstruktiv). Ein Platz für jeden Uruha war immer noch nicht ganz auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Wie auch? Vor nicht einmal zwölf Stunden hatte er erfahren, dass Aoi sich ein Baby noch dringender wünschte, als er gedacht hatte. Dann, dass Aoi schwanger zu sein schien und nun, vor einer knappen Stunde, hatte die Frauenärztin es bestätigt. Aoi war schwanger und sie würden ein Baby haben. Er freute sich. Irgendwo. Aber das Ganze zu realisieren fiel ihm schwer. Für Aoi musste er stark sein, musste ihm das Gefühl geben, dass alles wunderbar war. Hatte Aoi wirklich glauben können, er würde ihn verlassen? Dabei würde er das niemals tun. Selbst hatte er schon an ein Baby für Aoi gedacht, dessen Blicke auf Ami waren eindeutig gewesen. Allerdings hatte sein Plan beinhaltet, sein Schwester als Leihmutter zu nehmen und nicht, dass Aoi selbst seine Kugel werden sollte. Er sagte es nicht, aber er machte sich, obwohl die Ärztin gesagt hatte, es sein alles erstaunlich normal, große Sorgen um Aoi. Zauber hin oder her, der Körper eines Mannes war nicht dafür gedacht, ein Kind auszutragen. Aber wie sollte er mit Aoi darüber reden, wenn der so sehr strahlte, dass Kai und Takeru zusammen nicht an ihn herankamen? „Wir sind fast eine halbe Stunde zu früh.“ Aoi hibbelte neben ihm umher. Sie waren mit den anderen bei Kai verabredet, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Da der Termin aber nicht so lange gedauert hatte, wie gedacht, waren sie zu früh. Uruha klingelte dennoch. Vor der Tür stehen war nicht sein Ding. Ihm wurde die Tür vor der Nase aufgerissen und er hörte Kai im Wohnzimmer den Namen seines Freundes rufen. Dieser stand vor ihm, hatte sich am Nachmittag offensichtlich die blaue Farbe, die Reita ihm geschenkt hatte, in die Haare gehauen und trug nichts als einen knappen Slip. Es war ziemlich klar, wobei sie Kai und Takeru durch ihr zu frühes Auftauchen gestört hatten. „Hallo!“ Takeru fiel Uruha um den Hals, als hätte er ihn Wochen nicht gesehen und drückte sich an ihn. Dabei merkte Uruha deutlich, dass er sie tatsächlich gestört hatte, Takerus Unterleib verriet ihn. „Hi, Kleines.“ Aoi hatte den Anstand zu erröten, als Takeru seine eindeutige Situation auch an ihn presste, darin aber scheinbar kein Problem sah. „Sollen wir später wieder kommen?“ „Lasst mal, ich treib es später mit Kai.“ „Takeru!“ Kai, immerhin hatte er sich eine Hose angezogen, kam in den Flur. Er war verwuschelt, seine Lippen gerötet und, Uruha glaubte nicht richtig zu sehen, da waren Kratzspuren auf Kais Brust, genau neben den Knutschflecken. „Warum sagst du solche Sachen?“ „Weil sie wahr sind. Ich mag nicht lügen.“ Damit drehte der Kleine sich zu Kai und küsste ihn, ziemlich verlangend. „Und wir werden es nachher tun. In aller Ausführlichkeit.“ Kai schob ihn weg und sah noch röter aus als zuvor. „Ich mach uns was zu essen, bis die anderen da sind. Irgendwelche Wünsche?“ „Nicht wirklich.“ Uruha hatte keinen besonderen Hunger. Dafür saß die Überraschung wohl zu tief. „Was deftiges wäre nicht schlecht. Oder was Süßes.“ stammelte Aoi und lächelte. „Das ist kein Freibrief für dich, so komische Sachen zu essen!“ Es gruselte Uruha ja so schon manchmal, wenn Aoi sich Essen machte. Jetzt konnte es nur noch schlimmer werden. „Ich will auch was heftiges mit süßem!“ verlangte Takeru. „Deftig, nicht heftig.“ Kai strich ihm durch die wirren Haare. „Zieh dir was an.“ Als Takeru ins Schlafzimmer und Kai in die Küche verschwunden waren, leckte Aoi sich über die Lippen. „Ich sag es ungern, aber Kais kleines Wildkätzchen ist lecker.“ „Deine Hormone drehen durch. Das Kleine ist... das Kleine.“ Obwohl Takeru wirklich lecker war. Aber das war das Letzte, was er von seinem schwangeren Freund hören wollte. „Mal anknabbern könnte ich ihn schon.“ Gut, es war das Vorletzte. Anderseits... hatte Aoi recht. Vielleicht ließ sich ja mal was einrichten. „Mal schauen. Kai ist auch nicht ohne.“ „Willst du mir untreu werden, wenn ich auseinander gehe wie ein Hefekloss?“ Neckte Aoi ihn und setzte sich auf das Sofa. „Wer hat damit angefangen, hm?“ Aoi lachte und zog Uruhas Ohr an seine Lippen, dann leckte er darüber. „Du weißt ja, was man über Schwangere sagt... sehr viel Bedarf! Und...“ Wieder ein Lecken. Aois Atem auf dem feuchten Ohr machte Uruha verrückt. „... vielleicht sollten wir die zwei mal fragen, ob sie noch mal in unser Bett kommen.“ „Du bist grundverdorben.“ Uruha küsste ihn lange. „Du gehörst mir.“ „Klar. War nur eine Idee.“ Keine schlechte Idee, gab Uruha vor sich selbst zu. Aber jetzt lagen andere Dinge an, als eine Orgie zu planen. Kai machte sich in der Küche zu schaffen und als Takeru wieder kam war das Thema beendet. Er löcherte beide mit Fragen, aber da sie nicht alles dreimal erzählen wollten, mussten sie ihn vertrösten. Bei dem Kerl gar nicht so leicht, da er nerviger sein konnte als Nao ohne Kaffee. Als es wieder klingelte, machte Takeru die Tür für Ruki und Reita auf, diesmal allerdings voll bekleidet. „Dann mal los.“ Reita setzte sich und zog Ruki auf seinen Schoß. Es amüsierte Uruha, wie der Sänger sich kurz sträubte, dann aber genoss. „Bist du wirklich schwanger?“ „Kai!“ Takeru brüllte los, bevor einer der beiden auch nur den Mund öffnen konnte. „Sie fangen an! Komm schon!“ Kai folgte auf dem Fuße und sogar mit einer großen Platte Snacks beladen. Paniertes Fleisch und Gemüse, dazu Reis und diverse Soßen. Wie machte der Drummer das nur immer? Aoi bediente sich sofort an einer kleinen Hühnerkeule, die er in scharfe Soße tunkte, bevor er Kai ansah. „Hast du Honig da? Und Mayo?“ Spontan war der Rest von Uruhas Hunger weg. „Hier.“ Kai stellte beides vor Aoi. „Also, bist du nun oder nicht?“ Wollte Ruki wissen, der sich auch etwas nahm. „Ja. 100 prozentig. Schwanger.“ Aoi strahlte. „Ich bin in der neunten Woche.“ „Und du hast das nicht vorher gemerkt?“ „Ruki, ich habe keine Regel, an der ich so was abmessen könnte.“ „Aber wie bist du dann schwanger?“ „Zauberei?“ Schlug Aoi vor und zuckte die Schultern. „Vor allem,“ Kai bediente sich auch am Essen. „WO bist du schwanger?“ „Na, man sieht halt noch nichts. So weit ist es noch nicht.“ Während er das sagte, kämpfte er gegen das Bild an, wie Aoi eine dicke Kugel vor sich her schob. Dass sie ein Baby bekamen, war ja wunderbar, aber musste er darum dick werden? „Ich meinte eigentlich, wo das Kind liegt.“ erklärte Kai. „Also, da fehlt dir doch was für, nicht?“ „Ich... Uruha kann das besser erklären.“ Aoi war so von dem kleinen schlagenden Herzen auf dem Ultraschall gefangen gewesen, dass er alles andere übersehen hatte. „Das Baby liegt in einem Raum zwischen Magen, Darm, Prostata und Blase.“ Erklärte er. „Na, das wird lustig.“ Reita grinste und schob sich einen Snack in den Mund. „Wieso?“ Wollte Aoi wissen, der gerade Sellerie mit Mayo und Honig verspeiste. „Weil du dann dauernd rennen musst.“ Uruha wollte gar nicht daran denken, was passierte, wenn das Kind nicht nur auf die Blase, sondern auf Aois Prostata drückte. „Es liegt da nicht frei, Aois Körper scheint so eine Art rudimentäre Gebärmutter geblidet zu haben.“ Erklärte er weiter. „Und da drin ist das Baby?“ Versicherte Ruki sich. Als Aoi nickte, lehnte er sich zurück. „Wahnsinn.“ „Ich habe sogar... Uruha, mir ist das peinlich.“ Und mir nicht, oder wie? Die Untersuchung war schon peinlich genug gewesen, allerdings in erster Linie für Aoi, der sich auf dem Stuhl unwohler als jemals zu vor gefühlt hatte. Der Ärztin war es auch unangenehm gewesen, als sie Aoi hatte bitten müssen, Teile aus dem Weg zu halten, damit sie einen besseren Blick hatte. „Es hat sich ein Gang gebildet. Er ist wie ein Geburtsgang geformt, aber von außen nicht richtig zu sehen, weil die Öffnung nur sehr klein ist. Die Ärztin meint, es wäre ein sehr starker Muskel, der sich dehnt, wenn das Baby kommt.“ „Dann müssen sie es nicht aus dir heraus schneiden?“ Kai schien das zu beruhigen. Uruha nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, Aoi würde einen Kaiserschnitt bekommen, das war sauber und nicht so langwierig. So würde Aoi sicher auf die Idee verfallen, Uruha müsse ihm bei der Geburt die Hand halten. „Nein.“ Aois Hand lag schon wieder auf dem Bauch. Es war so niedlich, wie er lächelte. Spontan küsste Uruha ihn und legte seine Hand dazu. Auch wenn er Angst hatte, Angst um Aoi, das hier drin war ihr Baby. Und damit würde er alles in Kauf nehmen, auch einen aufgedunsenen Aoi, der in den Wehen nach seiner Hand griff. „Igitt!“ Machte Takeru. „Aoi, das ist ja eklig!“ „Also, das geht zu weit!“ Uruha sprang auf. Auch wenn er selbst noch nicht ganz damit klar kam, über Aoi sagte niemand solche Sachen. „Tut es nicht!“ Takeru verzog angewidert das Gesicht. „Ich kann ja viel ab, aber panierter Fisch mit Ketchup und Honig ist eklig.“ Wo er Recht hatte, hatte Takeru dann aber doch Recht. Chiyu sah fertig aus, fand Takeru. Nachdem sein Bassist gestern die Probe hatte ausfallen lassen, hatte Takeru erwartet, dass es ihm heute besser ging. Zwar hatte Chiyu allen Grund, fertig zu sein, aber so schlimm hatte Takeru es nicht erwartet. „Schnucki, kann ich dir helfen?“ Er umarmte den größeren Bassisten. Bei ihm half eine Umarmung immer, zumindest ein wenig, auch wenn sie keine Probleme löste. „Kannst du mir meine Erinnerungsstücke wiedergeben?“ Chiyus Exfreundin hatte alles zerstört. Seine Fotos, die Aufzeichnungen aus den Anfangszeiten von SuG, seine Bücher, alles. „Ich wünschte, das könnte ich.“ sagte er. Die Tür ging auf und Masato fing an, auf Takeru einzureden, bevor er sie sah. „Sag mal, was wolltest du eigentlich mit der Frauenärztin? Dir ist schon klar, dass die für FRAUEN... oh.“ Abbrechend schloss sich der Gitarrist der Umarmung an. „Kopf hoch, Chiyu. Wir helfen dir wieder auf die Beine. Hast doch uns.“ „Klar. Ich weiß.“ „Und bis du was hast an Wohnung kannst du doch bei Saga bleiben, oder?“ „Schon, aber...“ Das Chiyu zu stammeln anfing und sich aus der Umarmung löste, gefiel Takeru nicht. Knuddeln half bei Problemen, ganz sicher. „Was aber?“ Masato lächelte. „Ist Saga böse zu dir?“ „Im Gegenteil!“ Chiyu streckte sich. Mist, warum leuchteten seine Augen plötzlich so? Takeru kam ein unguter Verdacht. „Er ist total nett zu mir, nimmt mich in den Arm, tröstet mich und alles. Aber... ich habe... ich glaube fast, er ist zu nett.“ Verdachtsbestätigung im Anmarsch, oh nein! Takeru bereitete sich vor, Chiyu das wieder aus zureden. Nur gab es wohl nicht viele Möglichkeiten dazu. „Zu nett?“ Fragte er und sah es kommen. „Wir haben uns geküsst. Mehrfach. Ich war zwar immer betrunken, aber es war schön.“ „Chiyu!“ Masato sah entsetzt aus. „Du verliebst dich gerade in Saga!“ „Leider ja.“ Gab der Bassist zu. „Saga ist nett, aber nicht als fester Freund geeignet.“ Warf Takeru ein. Er machte Saga, sehr sogar. „Er würde dir nur weh tun. Er ist viel zu sehr auf Sex aus. Bestimmt will er dich rum bekommen und das war es dann. Ohne, dass er es böse meint, aber er verliebt sich nicht.“ „Wie kommst du darauf? Saga ist wirklich nett.“ Chiyu verteidigte ihn schon. Also würde er das sagen müssen, was er nicht sagen wollte. „Das streitet auch keiner ab.“ Takeru seufzte. „Aber Saga hat mal zu mir gesagt, dass er sich nicht verlieben kann. Er hat nur Sex. Auch mit Leuten, die er als Freunde gern hat. Er ist auch nicht in Shou verliebt, obwohl sie schon lange miteinander schlafen.“ „Wann hat er dir das gesagt? Und warum sollte er über so etwas mit dir reden?“ Chiyu wirkte wütend. Er wollte ihn nicht noch wütender machen, aber Takeru sah keine andere Möglichkeit. „In Deutschland, nach diesem Konzert.“ Er spielte mit dem Stecker seines Piercings. „Nachdem wir miteinander geschlafen haben.“ Fortsetzung folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)