Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 18: Lampenfieber ist ansteckend --------------------------------------- Und hier geht die nächste Runde los! Ich danke euch allen für´s lesen und so weiter! Da ich auf der LBM bin, hoffe ich, dort den einen oder anderen meiner Leser zu sehen (will wissen, wer so irre ist und das hier ließt...) Sagt mir bescheid! Gerade hat man mir gesagt, ich solle mir einen imaginären Freund suchen - gilt das auch für eine ganze Truppe? Dann hätte ich da wen im Angebot und sie würden sogar mir gehören... aber da die Echten nicht meine sind, sind sie frei und kein Geld geht an mich! Lampenfieber ist ansteckend Okay. Uruha versuchte es aber Aoi konnte ihm ansehen, wie unruhig er war. Die Blässe und die zusammengepressten Lippen verrieten ihn, genau wie sein nervöses Spiel auf der Gitarre. Wenn er so schnell spielte, schaffte er Agony in zwei Minuten. Nur klang es dann nicht mehr. Er selbst war auch nervös. Immerhin war es der erste Auftritt seit ihrem Outing. Und dann auch noch auf einem Couplingkonzert mit sechs anderen Bands. Aoi war froh, dass SuG eine dieser Bands waren. Sie teilten sich eine Garderobe und die jüngere Band wuselte um sie herum, was leider nicht zu seiner Beruhigung beitrug. Reita fingerte an seinem Nasentanga herum, prüfte alle paar Sekunden dessen Sitz. Ruki drehte die Kreole, die er durch seinen Tunnel gezogen hatte, immer wieder im Kreis. Und Kai spielte mit seinen Drumsticks so herum, dass er Takeru schon geschlagen hatte, als dieser sich auf seinen Schoß gesetzt hatte. Sie waren nervös. „So doll war es das letzte mal vor dem NLSG-Finale.“ Merkte Reita an. Dann stand er auf und klaute sich eine Zigarette von Ruki. „Aoi...“ Uruha klammerte sich plötzlich an seine Hand. „Ich schaffe das nicht.“ „Doch. Wenn ich da raus kann, kannst du es auch.“ Er drückte die Hand. Sie war schweißnass. So wurde Uruha die Gitarre wegrutschen. „Ich bin auch nervös.“ Gab Kai zu. „Wieso denn?“ Yuji sah sie an. „Ihr macht das seit fast sieben Jahren. Das ist für euch doch schon Routine.“ „Aber es ist das erste Mal, dass wir auftreten, seit Aoi und Uruha offiziell ein Paar sind.“ Ruki versuchte scheinbar einen Knoten in den Tunnel zu machen. „Und da draußen sind nicht nur unsere Fans. Wer weiß, wie die reagieren.“ Dazu kam, dass Uruha heute nicht einen Schluck getrunken hatte. Er hatte es sich fest vorgenommen und hielt sich auch daran. „Bestimmt bewerfen sie uns mit irgendwas. Oder ich vergesse die Griffe!“ Der Gitarrist schüttelte den Kopf. „Quatsch!“ Chiyu kniete sich vor sie und nahm Uruhas andere Hand. „Das klappt schon. Wir schauen uns das gleich mal an, wir sind ja zwei Acts vor euch an der Reihe.“ „Ich glaub...“ Uruha war noch eine Spur blasser geworden und sprang auf, verließ fluchtartig den Raum. „Was war das?“ Takeru sah ihm mit offenem Mund hinterher. „Lampenfieber. Extremes.“ Antwortete Aoi. Er kannte das bei seinem Freund. Aber dass er sich hatte übergeben müssen war lange her. „Mist.“ Takeru setzte sich wieder. „Kann man da nichts machen?“ „Doch, wir machen gleich Atemübungen, wenn er wieder da ist.“ „Sollten wir vielleicht alle machen.“ Kai schlang die Arme um Takeru. „Ich hatte keine Ahnung, dass icih so nervös sein kann!“ „Ich auch nicht.“ Ruki steckte sich eine neue Zigarette an. Wenn Aoi richtig gezählt hatte, war es die vierte in zwanzig Minuten. Nicht, dass er besser gewesen wäre. Er knetete seine Hände. Was würden die Fans der anderen Bands machen? Wäre es ein Auftritt von ihnen allein gewesen, hätte er sicher sein können, dass die Besucher es hin nahmen. Wenn nicht, wären sie gar nicht erst gekommen. Aber so? Er fürchtete sich. Uruha kam zurück. „Na? Geht es?“ Aoi nahm ihn in die Arme. „Jedenfalls hab ich aufgehört zu spucken. Lass uns dieses Ding mit der Nase machen, okay?“ Damit setzte Uruha sich im Schneidersitz auf den Boden und drückte unter Aois Anleitung die Finger auf die Nase um dabei ein und aus zu atmen. Zu hause fühlte Aoi sich dann immer ruhiger, aber hier schien es nicht zu wirken. Auch Kai und Ruki versuchten die Übung, Reita hielt sich damit zurück. Seine Nase war ja auch bedeckt. „SUG ZUR BÜHNE!“ kam eine Durchsage. Die Jungs sprangen auf. „Ihr schafft das. Wir schauen uns das mal an.“ Yuji winkte ihnen zu, Chiyu gab Uruha sogar einen kleinen Kuss auf die Wange während Takeru sich einen richtigen von Kai holte. „Wie denn? Ich glaube...“ Uruha verließ wieder fluchtartig das Zimmer und rannte dabei Masato fast über den Haufen. „Jetzt reicht es!“ Aoi folgte ihm. Egal, wie nervös er selbst war, oder wie sehr er unter der Ablehnung seiner Familie litt, er musste Uruha unterstützen. Er klopfte an die Klotür, aus der er würgende Geräusche hörte. „Geh weg!“ Kam es hinter ihr hervor. „Ich will nicht, dass du mich so siehst.“ „Ich habe doch selbst Angst.“ „Da ist nebenan ein Klo frei. Wenn du magst?“ Uruha würgte erneut. „Mist, ich hab doch kaum was im Magen.“ „Komm, versuch es zu unterdrücken. Wenn du jetzt spuckst, fällst du uns auf der Bühne noch um.“ „Was, wenn ich ohne was zu trinken nicht auf die Bühne kann? Wenn die Fans recht haben und ich ein Alki bin?“ „Bist du nicht.“ Aoi lehnte den Kopf an die kühle Wand neben sich. Das tat gut. „Das hier ist eine Extremsituation. Da kannst du nichts für. Glaub mir, ich würde mir auch am liebsten was in die Kehle kippen.“ „Dann bringt Kai uns um. Und ich hab dann versagt.“ „Du versagt nicht. Du machst das toll.“ „Toll? Aoi, ich umarme eine Kloschüssel, zittere wie ein Anfänger und kotze Sachen aus, von denen ich nicht gewusst habe, dass ich sie gegessen habe! Wenn das toll ist, was ist dann schlecht?“ Wenn man es so ausdrückte, dann war es wirklich nicht toll. Aoi griff nach der Klinke. „Komm jetzt raus. Davon wird es nicht besser.“ „Und dann breche ich in den Gang oder wie?“ „Komm. Jetzt. Raus!“ Tatsächlich spülte Uruha und kam hervor. Er sah, gelinde gesagt, übel aus. Sein Augenmakeup war verwischt und er hatte Tränen in den Augen. Außerdem war er so blass wie Mana im Bühnenmakeup. „Komm her.“ Aoi schloss ihn in die Arme. Dass er selbst nicht ganz sicher war, versuchte er zu ignorieren. Sein Freund hatte deutlich mehr Angst als er. Er führte ihn zum Waschbecken, machte ein Tuch nass und wischte Uruha Mund und Augen ab. Davon wurde das Makeup zwar nicht besser, aber er versuchte die Spuren auf den Wangen zu beseitigen. „Ich habe das Gefühl, ich ersticke.“ „Tust du nicht.“ Aoi küsste ihn sanft. „Wir stehen das durch. Irgendwie.“ Damit führte er ihn in den Raum zurück. „Es reicht.“ Sagte Kai gerade und zog eine Flasche Sekt aus den Fan Geschenken hervor. „Wir sind alle so unter Strom, dass wir nicht auftreten können. Jeder trinkt jetzt einen Becher hiervon und dann geht es besser.“ „Das von dir?“ Ruki lächelte. „Ausnahme. Sonst nicht.“ Kai schenkte ein. „Nein.“ Uruha hielt seinen Becher zu. „Ich will nicht.“ „Du hast es am nötigsten von allen.“ Kai schob seine Hand weg. „Ich will aber nicht zum Säufer werden.“ „Wirst du nicht. Das weiß ich. Und so nehme ich dich nicht auf die Bühne mit. Du siehst aus, als wolltest du gleich umfallen. Wir arbeiten an deinem Lampenfieber, aber bis du eine bessere Methode hast, trink etwas. Wenn du bis zum Auftritt nicht ruhig bist, dann bleibst du hier.“ Kai goss ein. Aoi trank einen Schluck. Nur wenig, aber er spürte, wie sich sein Körper entspannte. Ruki und Reita kippten den Sekt wie Wasser. Zögernd nahm uruha erst einen kleinen Schluck, dann den Rest des Bechers. „Scheiße, es wird besser.“ Murmelte er und griff nach einer Zigarette. „Heißt das ich habe ein echtes Problem?“ „Nein.“ Aoi küsste ihn wieder. „Wir arbeiten daran. Und auf unserem nächsten eigenen Konzert wird das schon viel besser sein. Das weiß ich.“ „Die sind total cool!“ Takeru stürmte, leicht verschwitzt, wieder in den Raum und die anderen folgten ihm grinsend. „Da hat eine Gruppe in der ersten Reihe Shirts an auf denen „Aoi and Uruha 4 Ever“ steht! Ich glaube, die mögen euch so.“ „Den Eindruck hatte ich auch.“ Chiyu hockte sich wieder vor Aoi und Uruha und sah zu ihnen auf. „Sie wirken nicht, als hätten sie ein Problem mit eurer Beziehung.“ „Kai!“ Takeru warf sich ihm an den Hals. „Ich will unsere Namen auch so auf Shirts sehen!“ „Lass uns damit noch warten.“ Kai kicherte leicht. Himmel, war der Drummer etwa beschwipst? Aoi stellte seinen Becher lieber weg. Zu spät, wie er fest stellte. Er war leer. „Dann geht vielleicht doch alles gut?“ Fragte Uruha. „Wir sind Gazette.“ Ruki streckte sich. „Natürlich geht es gut. Wir sind heute nur nervöser als sonst.“ „GAZETTE ZUR BÜHNE!“ die Durchsage klang wie ein Richtspruch. Aois Herz zog sich zusammen. Er stand auf, nahm Uruhas Hand und trat zu seinen Kollegen in den Kreis. Arme legten sich um Schultern. „Wir sind Gazette.“ Sagte Kai ruhig. „Wir halten zusammen. Egal, was kommt. Wir sind eine Band. Freunde. Also schaffen wir das.“ „Ja.“ Hand in Hand mit Uruha ging Aoi zur Bühne. Er wusste nicht, ob es am Sekt oder an der Unterstützung lag, aber Uruhas Hand wurde trockener. Fortsetzung folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)