Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 5: Zeit für Geständnisse -------------------------------- Ach meine Lieben Leser! Hier passiert mal eine Menge und es ist nicht ganz so lustig - aber das wird es wieder werden, versprochen. Zur Schonung meiner Nerven hat mein Arzt mir verboten, die Besitzrechten an der PSC zu erwerben. Dabei hatte ich gerade genug in der Portokasse! Also muss ich noch warten, bis sie mir gehören! Zeit für Geständnisse Nach einem ruhigen Wochenende und einem Arztbesuch, bei dem Uruha vom Stuhl gefallen war, sah Aoi der neuen Woche entspannt entgegen. Zumindest solange, bis er mit Uruha in den Proberaum kam und dort nur Ruki und Reita vor fand. Das Kai nicht da war, war ungewöhnlich. „Kai ist beim Management, schon seit einer halben Stunde.“ Informierte Ruki sie. „Die sahen sauer aus.“ „Verdammt.“ Aoi setzte sich und zündete eine Zigarette an. Was war schief gelaufen? „Macht euch keinen Kopf.“ Uruha schüttelte selbigen. „Geht vermutlich nur um die Wette mit dem PV.“ Ging es nicht, wie sie Minuten später erfuhren. Kai kam, eine Zeitung unter dem Arm, rein, warf Aoi und Uruha einen Blick zu, der Aoi ganz klar sagte, dass es um sie ging, klaute Ruki die Zigarette aus der Hand und legte sie Zeitung auf den Tisch. Das Titelbild zeigte Aoi und Uruha im Auto. In der Tiefgarage des Radiosenders. Küssend. „Verdammt.“ Flüsterte Aoi. Er hatte ganz vergessen gehabt, dass sie nicht irgendwo waren, als er sich über Uruhas Angebot gefreut hatte. „Das war heute morgen in der Zeitung.“ Klärte Kai sie überflüssiger Weise auf. Ruki begann, Teile des Textes vorzulesen. „Fanservice wird an sich nur auf der Bühne betrieben und nicht in der Garage, wenn keiner zuschaut... diverse gemeinsame Auftritte im Radio deuten auf eine engere Beziehung der beiden Gitarristen hin... Äußerungen Aois unterstützen dies... wurden am Wochenende gemeinsam im Kino gesehen.... zudem fanden sich nach dem PSC-Konzert in ihrem Hotelzimmer eindeutige Spuren, dass dort nicht nur Freude geschlafen haben... sind Aoi und Uruha ein Paar? Dann sollten sie auch dazu stehen. - Himmel, was geht die das an?“ „Eine Menge.“ sagte Kai. „Die Chefs wollen Klarheit.“ „Tut uns Leid, Kai. Es war nicht...“ „Schon gut, Aoi. Ich weiß.“ Kai winkte ab. „Die Chefs haben nichts gegen eure Beziehung. Sie haben nicht mal was gesagt, als euch der eine in der Toilette erwischt hat. Aber sie wollen ein Statement von euch. Vor der Presse.“ „Statement?“ Uruha schluckte und nahm sich auch eine Zigarette. Stress konnte man an der Luft des Proberaums ablesen – sah man die Wand, war alles okay, sah man Rauch, gab es ein Problem. „Ihr könnt euch entscheiden. Morgen soll eine Pressekonferenz sein. Entweder, ihr gebt zu, dass ihr ein Paar seid und stellt euch der Meute und den Kommentaren. Da habt ihr auch die Unterstützung der Plattenfirma, das hätte für uns als Band von denen aus keine Konsequenzen. Oder ihr dementiert alles und sagt, das war ein Scherz. Aber dann will die Chefetage nie wieder so einen Vorfall sehen – kein Kino, keine Auftritte, in die man etwas hinein lesen kann, keine Blicke, kein Fanservice, keine missverständlichen Äußerungen, nicht mal bei Interviews nebeneinander sitzen oder rumalbern, wenn Kameras oder Leute die quatschen in der Nähe sein könnten. Sonst gibt es Konsequenzen, für uns alle.“ Kai hörte auf zu reden und stütze seinen Kopf in die Hände. Aoi musste diese Rede sacken lassen. Das klang nicht gut, gar nicht gut. „Was rätst du uns?“ Fragte er. „Macht, was ihr für richtig haltet und was euch glücklich macht. Ich steh hinter euch.“ „Danke.“ Uruha ergriff Aois Hand und umklammerte sie fest. Er hatte Angst, das spürte Aoi. „Ist doch wohl klar, was wir machen.“ Reita legte einen Arm um Ruki, der nickte. „Wir?“ Aoi blinzelte. „Wir.“ Bestätigte Reita. „Gazette. Wir fünf. Nicht ihr beide. Wir alle fünf.“ „Eben.“ Ruki nickte erneut. „Ihr müsst da nicht allein durch.“ „Ihr vier heute schon.“ Kai drückte die Zigarette aus. Er war blass. „Ich muss heim. Wir spielen die nächsten Tage nicht, oder ihr probt ohne mich. Mein Kopf tut weh, besser, ich gönne ihm etwas Ruhe.“ „Überlaste dich nicht.“ Uruha lächelte schräg zu ihm auf. „Es tut mir Leid, dass wir dir so einen Ärger machen.“ Aoi machte sich Vorwürfe. Kai hatte Ärger mit dem Ohr, seit er den Hörsturz hatte. Und ein weiterer würde das Aus für Kai bedeuten. „Liegt nicht an euch.“ Kai lächelte. „Es ist nur etwas nervig, aber bevor ihr fragt: das Ohr macht keinen Ärger, ich seh dir an, was du denkst, Aoi.“ Er beugte sich zu Aoi und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Ihr macht das schon. Ich bin bei der Konferenz auf jeden Fall dabei. Egal, wie ihr euch entscheidet.“ Damit verabschiedete sich Kai. „Tja, also nochmal. Was wir machen, ist klar, oder?“ Reita lächelte. „Und was?“ Uruha umklammerte Aois Hand fester. „Zugeben, das da mehr als nur Freundschaft zwischen euch ist.“ Der Bassist zuckte die Schultern. „Oder wollt ihr die Auflagen der Chefs erfüllen? Das schafft ihr nicht. Niemals, dafür liebt ihr euch viel zu sehr. Außerdem sieht ein Blinder, das ihr ein zusammen seid.“ „Und ihr? Wollt ihr euch verstecken?“ Schließlich waren auch der Bassist und Ruki ein Paar. „Bei uns ist das anders.“ Ruki seufzte. „Wir sind nicht so... gefühlsbetont wie ihr. Wir waren schon immer so, dass wir aufeinander gehangen haben und uns gedrückt haben und so. Da merkt niemand was. Außerdem lassen wir oft genug die Finger von einander.“ „Sag das mal nicht so.“ Reita pieckste ihn in die Seite. „Klingt ja, als wären die zwei selbst schuld daran.“ „Sind wir doch.“ Aoi senkte den Kopf. „Hätte ich mich beherrschen können, wäre es nie soweit gekommen.“ „Doch.“ Sagte Reita. „Die Fans haben schon lange gesehen, dass ihr euch liebt. Schon bevor ihr zusammen gekommen seid. Ich glaube, kaum jemand wird wirklich überrascht sein, dass ihr ein Paar seid.“ „Dann sollen wir also sagen, dass wir zusammen sind?“ Fragte Uruha. „Auf jeden Fall.“ Ruki grinste breit. „Und wer meint, sich das Maul darüber zerreißen zu müssen, der kann uns gestohlen bleiben.“ „Also, ich könnte sowieso in die Welt brüllen, dass ich Aoi liebe. Warum also nicht?“ Uruhas Lippen trafen auf Aois Wange. Ja, er würde es auch gern allen sagen. Und es war besser, sich der Welt zu stellen, als Uruha nie wieder anlächeln zu dürfen. Nur einen Haken gab es leider noch. Das Klingeln an der Tür riss Kai aus seinen Gedanken. Wer verließ bei dem Regen den freiwillig seine Wohnung? Dem Blick durch den Türspion nach ein Teddy von einem Meter fünfzig. Dahinter war niemand zusehen und Kai ging nach dem Ausschlussprinzip vor. Ruki wäre hinter dem Ding nicht zu sehen, würde aber nie mit so was vor seiner Tür stehen. Miyavi war das hingegen zu zutrauen, aber den würde er sehen. Blieb nur Takeru. Der hatte zwar seine Adresse eigentlich nicht, aber das hielt ihn nicht auf. Er öffnete die Tür und fand sich bestätigt. Ein tropfnasser Takeru kam, mit einem nicht minder nassen Teddy, zur Tür rein. „Hallo! Die anderen haben gesagt, es geht dir nicht so gut. Da dachte ich, ich bring die meinen Teddy, da kann man sich prima rankuscheln, wenn es einem nicht gut geht. Aber jetzt ist er ganz nass.“ „Du aber auch.“ Takeru trug eine weiße Jacke auf deren Kragen pinke Farbe aus seinen Haaren tropfte. „Das trocknet wieder!“ Der Sänger wuschelte sich durch das Haar, sah dann seine Hand an und grinste. „Hast du vielleicht ein Handtuch?“ „Komm erstmal richtig rein. Dann trocke dich ab und zieh dir was trockenes an. Ich such was raus und mach dir einen Tee. Es wird kalt draußen, wir haben fast November.“ Kais Beschützerinstinkt war geweckt. Der Kerl tropfte ihm den Fußboden voll, pink aus den Haaren und grün vom Augenmakeup liefen ihm über das Gesicht und er grinste. Eine Kombination, die Kais Herz so zum Klopfen brachte, dass sein Kopfschmerz vergessen war. Er warf Takeru ein paar Sachen ins Bad und kochte Tee. Am besten etwas Süßes, Kakao hatte er keinen da. Er nahm sich vor, welchen zu kaufen. Dann bemerkte er, dass er sich auf weitere Besuche des anderen einstellte und versuchte, den Gedanken zu unterbinden. „Fertig!“ Die Sachen, ein Pulli und eine bequeme Hose, waren Takeru zwar etwas lang, aber trocken. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. „Oh, Erdbeertee!“ Augenblicklich löffelte Takeru Zucker in die Tasse – sieben Löffel. Kai verdrehte sich der Magen. „Schau, der Teddy ist nass, aber du kannst mich in den Arm nehmen.“ Das wollte Kai, und wie er das wollte. Er kämpfte den Drang nieder. Langsam musste er sich eingestehen, dass Takeru ihn ans Herz gewachsen war und er sich in die frische und naive Art verliebte. Aber Takeru ließ ihn den Drang nicht niederkämpfen, er drückte ihn einfach auf das Sofa und kuschelte sich an ihn. „Ich weiß, dass du Stress hast Kai. Darum will ich auch nicht viel sagen oder so. Ich will dich nur trösten.“ Dabei küsste er Kais Schläfe, ähnlich, wie er Stunden zuvor Aoi geküsst hatte. „Deine Jungs haben mir gesagt, was los ist. Es wird alles gut werden, das weiß ich. Mach dir keine Sorgen. Ihr fünf könnt alles schaffen.“ „Du bist lieb.“ Kai legte die Arme um Takeru. So wild, wie er gedacht hatte, war Takeru gar nicht immer. Da kam gerade eine Seite an ihm durch, die Kai noch nicht kannte. Aber er mochte sie, sehr gern sogar. „Glaub nicht, dass du immer alles allein machen musst. Sie sind zwar chaotisch, aber sie können sich benehmen. Sie sind erwachsen und brauchen keinen zweiten Vater.“ „Meinst du?“ „Ich bin mir sicher. Ich bin zwar auch chaotisch, aber ich kann auch erwachsen sein.“ „Das seh ich.“ Kai strich durch die feuchten Strähnen. So ruhig und besonnen hatte er Takeru sich nicht vorgestellt. „Was ist der echte Takeru?“ „Beide.“ Takeru lächelte. „Aber ich weiß halt, wann ich den überdrehten Takeru in die Pause schicken muss. Ich mach es nur nicht so gern.“ „Ich mag beide Takerus.“ Das war Kai viel zu schnell heraus gerutscht. Plötzlich konnte er verstehen, warum Aoi solche Dinge brachte. Das Herz war in der Lage, das Hirn zu überstimmen. „Dann...“ Takeru beugte sich vor und verschloss zögernd Kais Lippen mit seinen. Einen Moment war Kai versucht, ihn einfach von sich zu schieben. Aber dann gab er nach. Takeru schmeckte nach Zucker und Erdbeeren – der Tee. Erst, als sich unsicher die kleine Zunge zwischen Kai Lippen bahnte, schmeckte er das, was Takeru wirklich ausmachte. Er erwiderte, zog Takeru enger an sich und genoss einfach. „Dann... ist es jetzt okay?“ Fragte Takeru schüchtern als sie sich trennten. „Ich weiß es nicht.“ Es gab einen Punkt, den musste Kai klären. „Wie alt bist du überhaupt?“ „19.“ Das saß. „Das kann nicht sein.“ „Ist aber so. Schlimm?“ „Ich weiß nicht...“ Gute Frage, verdammt gute Frage. War es schlimm? „Darf ich noch etwas bleiben oder wirfst du mich raus?“ „Bestimmt nicht! Bleib hier.“ Kai legte den Arm um ihn und merkte, dass ihn an einem Punkt in seinem Herzen egal war, dass Takeru so jung war. Aber darüber würde er noch nachdenken müssen. „Sie wissen es nicht?“ Uruha sah Aoi überrascht an. „Nein.“ „Aber du hast uns doch damals gleich gesagt, dass du Männer magst.“ „Meinen Eltern aber nicht. Weißt du, wie alt die sind? Mutter ist über 60. Ich konnte es ihnen nicht sagen.“ „Aber jetzt müssen wir.“ Sie hatten beschlossen, ihre Eltern anzurufen, bevor die es aus der Presse erfuhren. Zum Glück lasen weder Aois noch Uruhas Eltern die Klatschzeitung, die Kai ihnen heute gezeigt hatte. „Ich ruf meine an, dann sind deine dran.“ „Okay.“ Uruha wählte die Nummer seiner Eltern und stellte auf Lautsprecher. „Hallo Mama.“ „Hallo Kleiner.“ Seine Mutter nannte ihn immer noch Kleiner, weil er der Jüngst in der Familie war. Das er mehr als einen Kopf größer als sie oder seine Schwestern war, ignorierte sie einfach. „Ich muss dir was sagen.“ „Wenn hast du geschwängert?“ „MAMA!“ Uruha lachte, auch über Aois verdutztes Gesicht. Er winkte ab um ihm zu zeigen, das seine Mutter nur Quatsch machte. „Es ist so... also... es geht um mich... also... ich bin... Aoi und ich... wir... also...“ Er war der König im Stammeln geworden, super. Und dabei wollte er Aoi zeigen, dass er sich keine Sorgen machen sollte und ein Outing ganz einfach war. „Jetzt sag mir endlich, dass ihr ein Paar seid. Dann kann ich mich für euch freuen.“ „Ja...“ Wie hatte sie nur gemerkt, dass er Aoi liebte? „Hat ja auch lange genug gedauert mit euch beiden. SCHATZ!“ Sie rief in den Flur. „Unser Kouyou ist mit Aoi zusammen!“ „Hat er es endlich geschafft, ja?“ Hörte Uruha die Stimme seines Vaters. Was waren das für Eltern? „Hat er. Kouyou, ich freue mich für euch. Und bring ihn mal wieder mit heim, ich habe deinen Schatz seid Jahren nur flüchtig gesehen.“ „Gern.“ Ein Stein fiel von Uruhas Herz von dem er nicht gewusst hatte, dass es ihn gab. Dann war Aoi dran. Bei ihm ging sein Vater ans Telefon. „Vater, ich muss dir etwas wichtiges sagen.“ Uruha legte die Arme fest um Aoi. Sein Freund zitterte richtig. Vor dem Outing vor der Presse hatte er selbst auch Angst, gewaltige sogar. Aber das hier schien für Aoi schlimmer zu sein. „Wirst du endlich heiraten und vernünftig?“ „Ich bin mit Uruha zusammen.“ Platzte Aoi heraus. Schweigen kam aus dem Telefon. „Vater?“ „Dieser andere Gitarrist?“ „Ja. Ich liebe ihn.“ „Blödsinn. Das ist ein Mann.“ „Ich bin schwul.“ „Nein.“ „Vater, ich bin schwul. Ich liebe Uruha.“ Aois Stimme war dünn geworden. „Melde dich hier nicht. Wenn, rufen wir dich an.“ Dann legte Aois Vater auf. „Aoi? Liebling?“ Aoi sagte nichts. Ihm liefen die Tränen über die Wangen. Er war nicht gut darin, ihm Trost zu geben. Es war Aois Stärke, nicht seine. Aber Uruha schloss ihn dennoch in die Arme, küsste seinen Tränen weg und flüsterte ihm Trost zu. Der Mann in seinem Arm zitterte und weinte tonlos. Vor Hilflosigkeit weinte Uruha mit. Fortsetzung folgt... Anmerkung: Die einzige Info, die ich nach der Planung der Story gefunden habe, besagt, dass Takeru Jahrgang 1987 ist. Ob sie stimmt, weiß ich nicht genau. Da aber schon geplant war, ist er jetzt hier jünger als echt. Es ist FAN-FICTION, da muss nicht alles stimmen. Was das Alter von Aois Eltern angeht, habe ich geschätzt. Da er selbst 30 wird (morgen, an dieser Stelle schon mal *Konfetti werf*) und noch Geschwister hat, die 6 und 9 Jahre älter sind und normales Alter für erste Kinder Mitte 20 in Japan ist, gehe ich von über 60 bei den Eltern aus. Aber ob sie so reagieren, weiß ich nicht. Uruhas Mutter ist irgednwie wie meine Mutter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)