Schuld & Sühne von 35M3R0D ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Der schlanke Körper warf sich unruhig im Schlaf hin und her, keuchte und brachte die schwarzen Seidenbettlaken durcheinander. Kato hatte wirklich den wahrscheinlich schrecklichsten Tag seines Lebens hinter sich. Er sehnte sich so sehr nach ein wenig Ruhe. Doch nicht einmal diese sollte ihm vergönnt sein. Seltsame Träume suchten seinen Schlaf heim und ließen ihn nicht zur Rast kommen. Doch wenigstens aus dieser Qual sollte er schnell erlöst werden, denn die rothaarige Gestalt, die neben seinem Bett saß, musterte den Schlafenden interessiert. Sie hatte in einen schwarzen Polstersessel direkt neben der Schlafstätte des Blonden Platz genommen und richtete nachdenklich ihren Hut. Eine gewisse Besorgnis war im geschminkten Gesicht des Satans der Hochmut abzulesen. "Hatte ich dich nicht gewarnt..." flüsterte sie mehr zu sich selbst. Belial rutschte nach vorne, so dass sie nur noch auf der Sesselkante saß, um Kato ein paar verschwitze Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Dieser gab nur ein grummelndes Geräusch von sich, als die kalte Hand des gefallenen Engel sein Gesicht streifte. Belial hielt kurz inne, sie war nicht sicher, ob der Sklave nun endlich aus seinen Fieberträumen erwachen würde. Die Lieder des Blonden flackerten kurz, dann schlug er die Augen auf. Zwei paar blaue Augen trafen aufeinander. Die einen kalt und neugierig, die anderen verwirrt und verängstigt. Sofort war Kato hellwach. Entsetzt versuchte er die Flucht zu ergreifen. Doch der verrückte Hutmacher reagierte sofort auf den intuitiven Fluchtversuch des Sklaven. Sie packte ihn an den Schultern und drückte ihn wieder zurück in die Kissen. Dieser schlug um sich und versuchte aus dem starken Griff des Satans zu entkommen. Eine Panik hatte von ihm Besitz ergriffen, die er sich selbst nicht erklären konnte. Alles was er wusste, war dass er unbedingt weg musste... weg von dieser Person. "Lass das!" befahl Belial mit eiskaltem Ton und erstaunlicherweise schienen ihre Worte Wirkung zu zeigen. Kato beruhigte sich langsam wieder und der Widerstand wurde schwächer. Doch noch immer starrte er sie aus diesen unnatürlich geweiteten blauen Augen an, die all seinen Schmerz auf einmal auszudrücken schienen. Der Hutmacher kannte dieses Symptom nur zu gut, er hatte es schon oft bei Opfern einer Vergewaltigung gesehen. Es war das berühmte "Morgen-danach"-Syndrom. Theatralisch seufzte sie und ließ Kato los. Dieser verkroch sich in die äußerste Ecke des Bettes und schlang sofort die Arme um seine Beine. Mad Hatter beschloss sitzen zubleiben, wo sie war. Es würde das arme Haustier nur noch mehr verängstigen, wenn sie jetzt näher kam. "Ich hörte, dass du dich schlecht benommen hast, Sklave..." Sie schüttelte missbilligend ihren Kopf. "...hatte ich dir nicht gesagt, du sollst mir keine Schande machen, wenn du mit dem Herrn zu tun hast! Immerhin bin ich für deine Ausbildung zuständig." Kato musterte den Hutmacher aus zu Schlitzen verengten Augen. Er hatte nicht im Geringsten vor, ihr eine Antwort zu geben, sondern warf ihr einen Blick zu der sagte: Komm näher und ich kratze die die Augen aus! Doch Belial schien die unausgesprochene Drohung nicht wirklich ernst zu nehmen. Sie betrachtete den Blonden nachdenklich, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. "Willst du nicht endlich damit aufhören und dich anziehen? Hier weiter zu sitzen und zu schmollen, wird dir gar nichts bringen..." Sie schlug die Beine übereinander und legte ihre Hände auf die Knie. Mit unbewegter Miene erwiderte sie den vorwurfsvollen Blick Katos. Keiner der beide sagte ein Wort. Sie fochten ihren Kampf nur mit Blicken. Wäre in diesem Moment irgendein Lebewesen zwischen diese zwei geraten, wäre es wahrscheinlich augenblicklich erstarrt. Man konnte regelrecht fühlen, wie die H2O Moleküle in der Luft langsam vom Zustand der Gasförmigkeit in den der der Eisförmigkeit übergingen. Doch wie in jedem Kampf, gab es auch in diesem Gewinner und Verlierer. Der Part des weniger Glücklichen fiel - wie es gerade schien - Kato zu. Denn er war der Erste, der seine Lieder senkte und sich somit geschlagen gab. Für einen Moment erschien ein triumphierender Ausdruck im Gesicht des Hutmachers, der aber so schnell wieder verschwand, wie er gekommen war. Die Form wahren, war die Devise... Der Blonde seufzte resignierend und kroch wieder etwas näher auf den gefallenen Engel zu. Zaghaft stellte er seine Füße auf den Boden und warf dem Hutmacher einen anklagenden Blick zu. "Und was jetzt....?" Kato versuchte sein Bestes möglichst genervt zu klingen. Doch irgendwie misslang dieser Versuch kläglich, denn es war nur schwerlich zu übersehen, wie der Sklave nervös auf seinem Hintern herumrutschte und dabei versuchte eine möglichst schmerzfreie Position zu finden. Auf seiner Stirn stand Schweiß und blaue und rote Striemen zeugten davon, wie sehr der schlanke Körper noch unter der gestrigen Tortur litt. "Nun..." Belial faltete ihre Hände und setzte ihr charmantestes Lächeln auf. "Zuerst werden wir dir etwas Neues zum Anziehen besorgen, da du das, was ich das letzte Mal für dich ausgesucht hatte, ja anscheinend ‚verloren hast’. Kato rollte die Augen. "Aber bitte dieses Mal etwas, das etwas mehr Raum für die Fantasie lässt, ja?" "Oh, hat es dir nicht gefallen?" fragte sie unschuldig. Das dreckige Grinsen im Gesicht des Hutmachers hätte sogar ein Blinder bemerken müssen. "Nein!" erwiderte Kato kalt, während er das eingetrocknete Blut an seinen Beinen betrachtete. Mit den Findern fuhr er den roten Linien entlang. Kleine vertrocknete Stückchen bröselten ab und blieben unter seinen Fingernägeln hängen. Mit einem angeekelten Blick musterte er seine Hände, die nun einen leichten Rotton angenommen hatten. Belial beobachtete den Blonden und schüttelte bloß leicht den Kopf. Sie hatte beschlossen, das leicht psychisch traumatisierte Haustier heute nicht mehr weiter zu triezen, sonst konnte sie wohl jegliche Kooperation seitens Kato vollkommen vergessen. "Also gut, dann darfst du heute selbst aussuchen, was du tragen willst...." Der Hutmacher machte eine ausladende Geste in Richtung eines riesigen schwarzen Kleiderschrankes, der irgendwie plötzlich aus dem Nichts erschienen war. Kato beäugte zuerst das schwarze Möbel, dann den schwarz gekleideten Dämon misstrauisch. Er konnte sich nicht recht entscheiden, ob er diesem durchgeknallten Weib trauen konnte. Vielleicht lief er ja Gefahr, dass wenn er sich jetzt erhob und ihr seinen Rücken zudrehte, sie sich plötzlich von hinten auf ihn stürzte oder etwas ähnliches passierte, wie beim letzten Mal als sie allein waren. Auf dem Gesicht des Hutmachers hatte sich ein wissendes Lächeln gebildet. Sie konnte zwar im Gegensatz zum Herrn der Hölle nicht Gedankenlesen, aber das war bei einem derart durchschaubaren Wesen wie Kato auch gar nicht nötig. Es war wirklich unschwer zu erkennen, dass das arme Haustier total verstört war und ganz offensichtlich Angst davor hatte, die sichere Zone seines Bettes zu verlassen. Also gut, dann würde sie halt heute Wohltäter spielen. Schließlich hatte auch sie einen Zeitplan an den sie sich halten musste. Denn Luzifer hatte verlangt, dass der Sklave etwas besser erzogen und bereit zur Erfüllung seiner Aufgaben war, wenn er das nächste Mal vorgeführt würde… Belial erhob sich und ging selbst zum Kleiderschrank. Prüfend ließ sie ihren Blick über den Inhalt schweifen. Es war wirklich reichlich schwer ein Outfit zu finden, dass nicht sagte: "Komm und nimm mich hier auf der Stelle!". Sie hatte den Modegeschmack von einige Dämonen ja schon immer in Frage gestellt, aber wer auch immer das Kleiderrepertoire für die Sklaven zusammengestellt hatte, schien ganz eindeutig eine Schwäche für "jung, geil und hörig" zu haben.... Also wahrscheinlich Asmodeus. Der Hutmacher ließ seine schlanken Finger über ein paar Stoffe gleiten, die eine sehr beschränkte Farbauswahl zwischen Weiß, Rot und Schwarz boten. Die Materialwahl beschränkte sich eigentlich darauf, dass die "Kleider" entweder aus Leder, Latex oder sonst irgendeinem synthetischen Lackzeug zu bestehen schienen und in den meisten Fällen noch mit irgendwelchen netten Schnallen, Nieten oder Ringen versehen waren. Tja, irgendwie wurde der verrückte Hutmacher das Gefühl nicht los, dass Kato alles andere als begeistert sein würde. Rein aus Interesse zog sie also ein solches Kleidungsstück aus dem Schrank, das an eine Art Harness erinnerte. Es bestand aus ledernen Riemen oder Gurten - wie auch immer man das betrachten wollte - die an einem Stringtanga befestigt waren und sich dann um den gesamten Körper des Trägers wanden. Es war durchaus vorstellbar, dass Leute, die eine Schwäche für Bondage und solche Dinge hatte, so etwas durchaus als erotisch bezeichnen würde. Und wenn man bedachte, dass man hier ja in der Hölle weilte, gab es sicher eine Menge Leute, die auf so was abfuhren... Belial hingegen bildete hier eine Ausnahme. Sie mochte es ja, wen sie einwenig wimmerten etc. aber sie gehört ganz eindeutig nicht zu denen, die auf Blut standen. Auf jeden Fall, solange sie der dominante Part war. Wenn natürlich ihr geliebter Meister Luzifer gewollt hätte, dass sie blutete, hätte sie ihm jeden einzelnen Tropfen des roten Lebenssaftes in ihren Adern gegeben... Aber das war ja nicht der Fall. Also hängte sie das Gurtenteil wieder zurück an seinen Platz. Heute wollte sie dem Sklaven ja nicht zuviel zumuten. Vielleicht ein anderes Mal wieder, nur um ihn zu ärgern oder so.... Aber heute, wollte sie ihn ein wenig schonen. Luzifer würde noch hart genug zu ihm sein. Sie packte sich also das nächste Stück direkt daneben und begutachtete es. Prüfend drehte sie es hin und her. Irgendwie fiel es ihr schwer sich Kato darin vorzustellen und sie war ganz sicher nicht eine Person, der es an Fantasie mangelte. Aber wenn Kato das Teil, das sie hier gerade in Händen hielt anziehen würde, hätte die Hölle einen Erzdämon weniger, weil der Satan der Hochmut gerade vor Lachen krepiert wäre. Allein die Vorstellung trieb einen amüsierten Ausdruck auf das geschminkte Gesicht Belials. Also wirklich, Kato in einem Schwesternkostüm mit Häubchen... Wenn das nicht einen grausamen Tod wert war. Sie machte sich eine gedankliche Notiz sich dieses Stück für einen späteren Zeitpunkt zu merken und hängte auch es wieder zurück. In den Augenwinkeln registrierte der Hutmacher, wie ein blondes Häufchen Elend auf der Bettkante unruhig hin und her rutschte. Dem Sklaven schien alles andere als wohl bei der bisherigen Kleiderwahl des Dämons zu sein. Zwar hatte er bis jetzt vermieden irgendeinen bissigen Kommentar dazu abzugeben, weil er insgeheim fürchtet, so die sadistische Ader des verrückten Hutmachers nur noch mehr anzustacheln, aber allein der Anblick des Schwesternkostüm hatte bei ihm ganze Flutwellen der Panik ausgelöst. Was kam als nächstes...? Das wiederum war eine Frage, die nur allzu schnell beantwortet werden sollte. Denn Belial zog eine schwarze Lederhose aus dem Schrank und betrachtete sie mit kritischem Blick. Sie reichte bis zum Boden und schien tatsächlich in der Lage, die volle Länge eines männlichen Beines bedecken zu können. Hinzu kam noch, dass sie keine verdächtigen Löcher oder Schlitze besaß, die für irgendeinen "andern" Zweck missbraucht werden konnten. In Kato regte sich so etwas wie Hoffnung... Neugierig reckte er seinen Hals um einen besseren Blick auf das Stück zu haben. Belial bemerkt natürlich das offenkundige Interesse des Sklaven, aber ganz so einfach konnte sie es ihm trotzdem nicht machen. Sie hatte sich zwar vorgenommen, ihn heute nicht unnötig zu quälen, aber sie war trotzdem noch einer der sieben Satane und irgendwo war es doch ihre Pflicht armen unschuldigen Seelen wie Kato das Leben schwer zu machen. Der Hutmacher fixierte den Blonden aus den Augenwinkeln. Ein seltsamer - nach Katos Geschmack eindeutig beängstigender - Blick hatte sich in den blauen Augen des Erzdämons manifestiert. "Gefällt dir das?" Kato wusste erst nicht, was sie meinte, doch plötzlich ging ihm ein Licht auf und ein schwaches Nicken seinerseits war die Antwort. Belial lachte bloß auf und warf die Hose zu dem Blonden aufs Bett. Dieser war so überrascht, dass er nicht schnell genug auf die Geste reagieren konnte und das Kleidungsstück ihn direkt ins Gesicht traf. Und wieder erklang das Lachen des Satans der Hochmut wie klingelnde Glöckchen. Zufrieden verschloss sie den Schrank wieder, welcher sich daraufhin augenblicklich in Luft auslöste. "Ähm... Sollte ich nicht noch etwas für oben haben...?" der Sklave blickte den gefallenen Engel etwas irritiert an. Belial musterte Luzifers Haustier kurz, antworte dann aber mit einem ganz nonchalanten "Nein!". War ja klar, dass da noch irgendein Hacken sein muss, dachte Kato bei sich. Doch eigentlich war er ganz zufrieden, dass er dieses Mal ein Kleidungsstück anziehen konnte, das wenigstens seinen gesamten Hintern bedeckte, wo doch besonders dieser momentan sehr "heißes" Gebiet war. Etwas steif erhob er sich und versuchte in die Hose zu schlüpfen. Belial, die nicht den geringsten Ansatz machte, wegzusehen oder Kato auch nur das kleinste bisschen Privatsphäre zu gönnen, ignorierte er einfach. Ein scharfes Zischen entwich ihm, als das Leder die Region seines malträtieren Allerwertesten erreichte. Möglichst vorsichtig versuchte der Blonde das Kleidungsstück über eben diesen zu ziehen und so unnötigen Schmerz zu vermeiden. Dabei bog und dehnte er sich, dass jeder Akrobat schwer beeindruckt gewesen wäre und sich dem Betrachter ein überaus amüsantes Bild darbot. Belial unterdrückte gekonnt ein kleines Lachen und beobachtete weiter die Anstrengungen des Sklaven... Die Hose passte im wahrsten Sinne wie angegossen. Eine Tatsache, an der sich Kato normalerweise nicht gestört hätte, aber sein Arsch, der Farbtönungen zwischen blau und violett angenommen hatte, protestierte entschieden gegen das enge Kleidungsstück. Vorsichtig versuchte der Sklave ein paar Schritte zu gehen, was allerdings sofort mit einem stechenden Schmerz in der Gegend seiner Darmausgänge bestraft wurde. Er verzog das Gesicht und setze wirklich alles daran, nicht lauthals loszuschreien. Der Hutmacher beobachte die ganze Szene bloß amüsiert und verkniff sich jeglichen Kommentar. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)