Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 18: Kraboom! -------------------- Nino seufzte. Da waren die beiden Mädchen schon. Wie der Abend nun wohl verlief? Es würde garantiert zur Konfrontation zwischen Kathrina und Laurin kommen. "Na los, dann lass uns die beiden mal nicht zu lange warten lassen, sonst wäre ja alle Mühe für umsonst gewesen!", Laurin zwinkterte kurz und schob Nino vor sich her zur Eingangstür. Mit einem kleinen Stoßgebet in den Himmel, an das Nino nicht glaubte, öffnete er die Tür und lächelte zaghaft Anne und Kathrina entgegen: "Hey!" "Na ihr zwei!", Anne grinste, "Wie kannst du dein Handy bei Laurin vergessen? Du vergisst doch sonst nichts!" Nino zuckte kurz unschuldig mit den Schultern und lächelte: "Naja, es ist aus meiner Jackentasche gefallen, mir ist es er aufgefallen, als ich schon wieder unterwegs war.." Kathrina beäugte ihn ungläubig und ihr Blick entging den anderen nicht. "Ähm.. ja, wollen wir nicht reingehen?", schlug Anne vor und hielt eine DVD hoch, "Schließlich haben wir ja was vor!" "Genau!", Laurin grinste und schloss die Tür hinter den Mädchen, doch Kathrina brachte er mit der Geste nicht zum lächeln, sie würdigte ihn keines Blickes. Vielleicht hätte er gehen sollen. Doch nun konnte er sich schlecht aus dem Staub machen. "Welchen Film hast du jetzt mitgebracht?", fragte Nino unterdessen Anne und machte den Fernseher und den DVD-Player an. Anne gab ihm die Hülle, während sie die DVD in den Player legte: "Ist so ein Actionstreifen mit Bruce Willis." Nino setzte sich auf das Sofa um sich die Hülle genauer anzuschauen: "Wie kamst du auf den Film?" Eigentlich suchte sich Anne immer die extremsten Liebesschnulzen aus, dieser Film passte so gar nicht in ihr Muster. Laurin warf ebenfalls einen Blick auf die Hülle: "Naja, irgendwann braucht jeder mal Abwechslung, was?" Er grinste und Nino und Anne lachten kurz. Sie versuchten irgendwie Normalität aufzubauen, die im nächsten Moment restlos zerstört wurde. "Hört auf mit eurem Schmierentheater.", Kathrina stand mit einem kalten Gesichtsausdruck da, "Sie hat den Film genommen, damit ich mir keine Liebesgeschichten antun muss. Und Du brauchst nicht auf hyper-freundlich machen, wir wissen alle ganz genau was Sache ist und du bist-" "Kathrina!", Anne fiel ihr ins Wort, "Lass das!" "Sag mal spinnst du?!", das Mädchen wurde nun richtig sauer, "Warum spielst du überhaupt mit? Es wissen doch alle in diesem Raum das ich die blöde Kuh bin und er-" "Hey!", Laurin erhob die Stimme, das alle drei zusammen zuckten, "Es reicht jetzt. Komm mit in die Küche, Kathrina." Er hielt ihr die Tür auf und forderte sie mit einer Handbewegung dazu auf, voraus zu gehen. Ohne große Umschweife ging Kathrina in die Küche, doch ihr Blick war immer noch kalt und trotzig. "Oh Gott... Die werden sich doch zerfleischen!", Anne machte den Fernseher wieder aus um lauschen zu können, doch sie traute sich nicht an die Tür zu gehen, die Laurin noch zugezogen hatte. Nino fühlte sich total schlecht, beide bedeuteten ihm so viel, was wenn er nun einen von beiden verlor? Oder gar beide? "Kathrina, ich weiß das du mich wahrscheinlich hasst wie die Pest, aber das ist kein Grund den beiden den Abend zu versauen! Wenn du unbedingt darauf bestehst dann gehe ich.", Laurins Stimme war standhaft. Kathrina stand mit dem Rücken zu ihm: "Du machst es dir leicht, haust einfach ab wenns unangenehm für dich wird." "Ich will nicht das die Freundschaft zwischen dir und Nino kaputt geht, ihr seid-" "Halt den Mund!", schrie sie ihn abrupt an und drehte sich zu dem Jungen, der einen Kopf größer war, "Ein Arsch wie dir kann doch egal sein was mit der Freundschaft zwischen Nino und mir ist, du hast schon alles kaputt gemacht!" "Ich wusste doch nicht mal das du in ihm verliebt bist!", brüllte er jetzt ebenso laut zurück, "Meinst du ich renne gerne durch die Welt und verletzte irgendwelche Menschen?" "Anscheinend ja, du bist ja super erfolgreich damit! Erst nimmst du mir Nino weg und dann präsentierst du dich mit ihm auch noch super glücklich!", jetzt kamen ihr die Tränen, sie fühlte sich wie ein dummes pubertäres Mädchen, diese ganze Situation war so heikel, hier konnte sie nicht mehr gut bei weg kommen. "Hast du dich mal gefragt wie beschissen er sich dabei fühlt? Muss er sich jetzt vor dir verstecken, nur weil du mich nicht magst oder du diese ganze Situation hasst?", er sprach wieder auf normaler Lautstärke, "So kann es auf jedenfall nicht weiter gehen." Kathrina schüttelte den Kopf: "Geh einfach dahin zurück wo du hergekommen bist." Er seufzte. Wo sollte dieses Gespräch denn hinführen? "Könnten wir bitte Frieden schließen? Ich werde Nino nicht so schnell verlassen, wir sind grade frisch zusammen, ich liebe ihn und du wirst daran nichts ändern können, also akzeptiere es. Er mag dich als gute Freundin, du bist ihm auch wichtig." "Tss..", sie weinte immer mehr, "Warum ist das so?" "Das Leben ist nun mal so...", er legte ihr eine Hand auf die Schulter, "Ich weiß, du hast dir anderes vorgestellt und bist enttäuscht. Aber lass das jetzt nicht an dir selbst und dem Rest der Welt aus." Sie nickte langsam und fühlte sich gleich ein bisschen wohler, nicht mehr so ungerecht. Als sie das Geschreie vernahmen, zuckten Anne und Nino augenblicklich zusammen. Am liebsten wäre Nino sofort in die Küche gerannt, aber auf der anderen Seite war ihm durchaus bewusst, das er sich dabei auf keinen Fall einmischen sollte. Es war gut, das die beiden die Sache unter sich klärten, doch hatte er vor dem Ergebnis Angst. "Ob sie sich jetzt für immer verstritten haben?", Anne war genauso unsicher wie Nino. Die Minuten verstrichen, nach gefühlten drei Stunden kamen beide zurück ins Wohnzimmer. Kathrina sah sehr verheult aus, währen Laurin ein unbestimmtes Gesicht zog. "Ehm.. und wie seid ihr verblieben?", fragte Anne gradewegs hinaus. Kathrina strich sich beschämt eine Strähne aus dem Gesicht: "Wir bleiben Freunde. Es tut mir leid." Nino sprang vor Freunde auf und fiel beiden um den Hals, doch nur Kathrina flüsterte er ein leises Danke ins Ohr. Vielleicht tat er ihr mit seiner Nähe weh, doch als Freundin hatte sie das verdient, ihren Verlust hätte tiefe Spuren bei ihm hinterlassen, auch wenn er Laurin hatte. Kathrina lächelte leicht: "Gucken wir jetzt diesen scheiß Film?" "Ja!", sagte Anne sichtlich erleichtert und startete mit Knopfdruck den Film. Der Abend verlief relativ ruhig, nach dem Film redeten sie noch ein bisschen über Laurin und Nino, aber auch über die Schule und Kleinigkeiten. Nino war immer noch positiv davon überrascht, das Laurin und Kathrina das Problem alleine behoben hatten, ohne größeren Schaden zu hinterlassen. Was war nur los mit der Welt, das alles so leicht laufen konnte? Früher kamen Nino solche Dinge wie riesige Berge vor, Dinge, die nicht zu bewältigen waren. Nachdem die beiden Mädchen wieder gegangen waren machten sie es sich auf Ninos Bett gemütlich, in Shorts und T-Shirt. "Sag mal, wie habt ihr das jetzt geklärt?", fragte Nino neugierig, dem die Frage schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte, "Ich hatte echt Angst das ihr euch anschließend hasst.." Laurin nahm ihn grinsend in den Arm: "Tja, das ist ein Geheimnis, dem du niemals auf die Spur kommen wirst!" "Wieso..?", fragte der Kleinere etwas enttäuscht. "Na weil man ein Indianer-Ehrenwort nicht bricht!", überraschend fing Laurin an Nino durchzukitzeln, "Aber Indianer können furchtbar gut durchkitzeln!" Nino musste herzhaft lachen. Seine Welt war in Ordnung. Zwar nicht perfekt, aber heile. Allein dafür liebte er Laurin so sehr, er war das, was ihm immer gefehlt hatte, was er selber nicht sein konnte. Ging es darum in der Liebe? Das man jemandem fand und zusammen vollständig wurde? Laurin erstickte Ninos Gedanken in einem sanften, jedoch fordernden Kuss. Nino spürte es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)