Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 23: unterschiedliche Beziehungen ---------------------------------------- Laurin hatte ein paar Tage später Nino von dem Gespräch mit Kim berichtet. Der war schier sprachlos bei dem, was er erfuhr. Die Beziehung von den beiden war auf einer völlig anderen Ebene, als die von ihm und Laurin. „Aber irgendwie passt es auch zu den beiden.“, Laurin streckte sich und ließ sich nach hinten auf sein Bett sinken. Es war Freitag Nachmittag und die Herbstferien hatten begonnen. Nino war leicht rot um die Nase. Die Vorstellung, wie oft die beiden schon miteinander geschlafen hatten und wo überall, war ihm ein bisschen peinlich. Laurin und er hatten noch nicht sehr häufig miteinander geschlafen und man konnte es wohl unter Blümchensex abstempeln. „Worüber denkst du nach, Nino?“ Der Kleinere seufzte: „Darüber, das ich vielleicht ein bisschen verklemmt bin.“ Mittlerweile klappte es ganz gut, Laurin gegenüber ganz offen und ehrlich zu sein. „Möchtest du etwas neues probieren?“ Fragend schaute er zu seinem Freund: „Was denn?“ „Hm...“, Laurin zog den Kleineren runter aufs Bett und beugte sich über ihn, „Lass dich einfach drauf ein, ich leite dich.“ Nino schluckte. Ungewissheit behagte ihm nie, doch er vertraute Laurin. Nickend schloss er die Augen und erwartete die Lippen seines Freundes. Doch stattdessen knabberte dieser an seinem Hals und flüsterte ihm ins Ohr: „Lass uns duschen gehen.“ Der Größere stand auf und reichte ihm mit einem erhabenem Grinsen eine Hand. Noch immer etwas unsicher nahm Nino sie und ließ sich von ihm mitziehen. Da sie mal wieder alleine waren, hatte Nino wenigstens keine Bedenken wegen ihrer Lautstärke, wodurch er deutlich entspannter war. Im Bad angekommen drückte Laurin ihn mit sanfter Gewalt gegen die geschlossene Tür und küsste ihn gierig. Dem anderen wurde heiß, es fühlte sich anders an als sonst. Als Laurin sich von ihm löste, zog dieser ihm bestimmend das Shirt aus und griff ihn am Hosenbund, womit er ihn an sich ran zog. Der Kleinere konnte nicht anders, als dem Größeren gebannt in die Augen zu schauen, die keck zurück blickten. „Zieh mich aus.“, forderte Laurin ihn auf. Langsam hob Nino seine Hände und schob Laurins dünnen Pullover hoch, unter dem er nichts weiter trug. Laurin ließ ihn machen und streckte die Arme hoch, sodass Nino ihm in einer schwungvollen Bewegung den Pullover nach oben weg auszog. Als nächstes legte Nino seine Hände an seine Hose, öffnete den Gürtel, Knopf und Reißverschluss und fuhr an den Seiten mit den Händen zum Bund, um sie dann hinab zu ziehen, die Shorts nahm er direkt mit. Laurin war bereits erregt und als Nino auf Augenhöhe mit seinem besten Stück war, konnte er nicht anders, als zunächst verlegen seinen Blick abzuwenden. Hoch konzentriert schaute er auf die Hose, die er weiter hinunter zog, bis sie an seinen Füßen anlangte. Jetzt hockte er auf Knien vor seinem Freund. Als er wieder aufsah, trafen sich ihre Blicke. Nino schloss kurz die Augen, um sein Herz zu beruhigen. Warum schämte er sich so? Es war nichts verkehrtes an dem, was sie taten oder noch tun würden. Es war an der Zeit, endlich von seiner Schüchternheit loszulassen. Er war mit Laurin zusammen, er war sein fester Freund. Sie hatten bereits miteinander geschlafen, sie küssten und berührten sich, wie es jedes andere Paar auch tat. Der Kleinere strich mit seinen Händen wieder seine Beine hinauf und umschloss mit einer seine Erektion. Sanft küsste er Laurins Spitze, der das mit einem zufriedenen Seufzen quittierte. Eigentlich war es doch gar nicht so schwer, loszulassen. Er nahm ihn in den Mund und sog sanft daran, während seine Zunge an ihm hin und her strich. Laurin erzitterte bei seinen Zuwendungen. Das war für ihn das erste Mal, das jemand das bei ihm tat. Er hatte nicht damit gerechnet, das Nino dies tat und so genoss er es in vollen Zügen. Sachte fuhr er dem Kleineren durch sein verstrubbeltes Haar und drückte ihn hin und wieder näher zu sich ran. „Nino...“, leicht keuchend zog Laurin ihn wieder auf die Beine und drückte ihn gegen die kalten Fliesen, um ihn gierig zu küssen. Der Kleinere ließ es sich gefallen und grinste in den Kuss. Es war viel aufregender als sonst. Der Größere öffnete seine Hose und streifte sie ihm ab, ehe er ihn umdrehte und wieder gegen die Wand drückte. Überrascht entfloh Nino ein fiepsen. Laurin griff ihm über seinen Bauch in den Schritt und massierte ihn fordernd. Er gab sich keine Mühe, sein Stöhnen zu unterdrücken. Dann schob er ihn weiter in die Dusche, wo er das Wasser anstellte. Nino drückte er mit seinem Körper wieder gegen die Fliesen. Das hier würde ein neues Erlebnis für sie werden und Laurin genoss es schon jetzt sehr. Wieder begann er mit seinen Streicheleinheiten, während er an Ninos Schulter knabberte und hin und wieder an der hellen Haut sog. Das Wasser prasselte derweilen auf sie nieder und machte die Fliesen leicht rutschig. Je mehr Laurin Nino massierte, desto tiefer sank dieser mit dem Oberkörper hinab und streckte ihm den Hintern entgegen. Neugierig tastete der Größere nach seiner empfindlichen Stelle und versenkte zwei Finger direkt in ihm. Verblüfft stellte er fest, das es ganz leicht ging und so tat er etwas, was er noch nie getan hatte. Er drang einfach so ohne weitere Vorbereitung in ihn ein und versenkte sich gänzlich. Nino stöhnte ungehalten auf. Noch nie hatte es sich so berauschend angefühlt. Ihr Spiel wurde schneller und wilder und ehe sich Nino versah, kam er laut stöhnend und ergoss sich gegen die nassen Fliesen. Laurin folgte ihm keine Sekunde später und drückte sich ein letztes Mal tief in ihn, während er ihn mit den Händen am Becken hielt. „Oh Gott...“, keuchte der Kleinere leise. Irgendwie zitterten ihm von dem Rausch die Beine. Laurin umfing ihn und nahm ihn in die Arme. Nebenbei verteilte er kleine leichte Küsse auf Ninos Halsbeuge: „Sowas könnten wir öfter machen.“ „Ich fühl mich besudelt.“, kommentierte Nino leicht beschämt, als Laurin sich aus ihm zog und ihm etwas am Bein hinunter lief. „Entschuldige, kommt nicht noch einmal vor.“, er küsste ihn auf die Stirn und grinste, „“Es sei denn, du möchtest es.“ Der Kleinere drehte sich zu seinem Freund und schmiegte sich an: „Hm... Aber nur unter der Dusche.“ Die Beziehung mit Laurin tat Ninos Selbstbewusstsein sehr gut. Er ließ sich nicht mehr so leicht von den anderen aus der Fassung bringen und fühlte sich dadurch auch viel wohler in seiner Haut. Andererseits fragte sich der Kleine, ob es vielleicht auch daran lag, das sich die halbe Klasse nun auf Lukas fixiert hatte. Auch wenn sie ihn nicht mehr anrührten, so war er doch täglich ihrer Schikane ausgesetzt. An einem Mittwoch war es mal wieder besonders übel. Es war gerade Pause, als sich einer der Jungs seinen Rucksack schnappte und damit vor seiner Nase wedelte: „Weißt du, wir könnten doch mal wieder schauen, ob deine Tasche fliegen kann. Vielleicht hat sie es mittlerweile gelernt?“ Ein anderer öffnete das Fenster und lachte hämisch. Lukas kochte innerlich vor Wut. Warum zum Teufel hatten die anderen so ein großes Problem damit, das er nicht mehr wie sie war und auch nicht mehr Teil dieser Gruppe sein wollte? „Stell meine Tasche sofort ab.“, gab er bedrohlich von sich. „Was sonst? Willst du zum Lehrer rennen und heulen?“, reizte der andere ihn. „Hört doch mal auf mit dem Scheiß.“, es war Laurin, der dem anderen die Tasche aus der Hand gerissen hatte, „Ihr seid so erbärmlich.“ „Uh, Laura mischt sich ein. Sag bloß du hast dir zu Nina noch jemanden geangelt. Wusste gar nicht, das Lukas das Ufer gewechselt hat.“ Marcel grinste hinterlistig: „Wer weiß, vielleicht ist Kim ja gar kein Mädchen. Vielleicht ist er deswegen so komisch geworden.“ Nino sah Lukas an, das es ihm viel Selbstbeherrschung kostete, nicht augenblicklich aufzustehen und Marcel eine reinzuhauen. „An deiner Stelle wäre ich lieber leise.“, zischte Lukas ihm zu. „Komm doch, Schwuchtel.“ Ehe man sich versah, war Lukas aufgesprungen und das mit solcher Kraft, das sein Stuhl nach hinten umflog. Er kletterte mit Leichtigkeit über die Tischreihe, die ihn und Marcel trennte und holte schon aus, als Laurin sich an seinem Arm klammerte. Schockiert sahen die anderen zu. Lukas schaute zornig zu dem, der ihn fest hielt. „Lass mich los.“ „Der ist es nicht wert!“, redete Laurin auf ihn ein, „Und was wenn gleich der Lehrer reinkommt? Schon vergessen, das die Pause heute kürzer ist wegen dem Erste-Hilfe-Kurs?“ Lukas schüttelte ihn von sich ab und Laurin stolperte ein paar Schritte zurück. „Und wenn schon, dann kann er ja gleich versorgt werden.“, noch immer wutgeladen starrte er auf seinen Klassenkameraden, der unsicher zu ihm rüber blickte. „Du Weichei!“, lachte Marcel siegessicher, „Lässt dich von der Pussy stoppen!“ Abrupt hatte sich Lukas wieder zu ihm gewandt und noch bevor irgendjemand reagieren konnte, flog seine Faust in das Gesicht von Marcel. Im selben Moment betrat der Lehrer mit zwei in weiß gekleideten Männern das Klassenzimmer. „Du Arschloch!“, Lukas war noch nicht fertig mit Marcel. Der war vom Stuhl gekippt und bevor er überhaupt realisiert hatte, was passiert war, hockte Lukas schon über ihm. Nicht weniger schockiert und fassungslos starrte der Lehrer auf seine Schüler, als einer in weiß sich bewegte und über die Tische sprang. „Hör auf!“, er ergriff Lukas an den Händen, zog ihn zurück und legte seine Arme um ihn, damit er sich nicht losreißen konnte. Laurin klappte der Mund auf. Es war Kim. „Lass mich los!“, Lukas wollte ihm grade auf den Fuß treten, als der andere sehr bestimmend sagte: „Wenn du nicht sofort aufhörst, hast du ein Problem mit mir.“ Jetzt erst nahm er wahr, wer ihn da festhielt. Sofort stoppte er in seinen Bewegungen und entspannte sich. Einige atmeten durch. Der Lehrer löste sich aus seiner Starre und kam ebenfalls dazu. Kim löste sich von Lukas, blieb aber bei ihm stehen und ließ seinen Blick auf Marcel schweifen. Der sah herausfordernd zurück: „Die Schwuchtel hätte ich auch alleine fertig gemacht.“ „Es reicht jetzt! Endgültig! Marcel, sie gehen zum Direktor und holen sich einen Schulverweis ab.“, der Lehrer kritzelte eiligst etwas auf einen Zettel und hielt diesem zu dem am Boden Liegenden hin. Der hob ungläubig die Augenbraue: „Bitte? Er hat mich geschlagen!“ „Und sie terrorisieren ihn schon seit Wochen! Ich will sie in meinem Unterricht vorerst nicht sehen, packen sie ihre Sachen!“ Unter der Verblüffung anderer nahm Marcel seine Sachen und den Zettel und verließ fluchend den Klassenraum. „Zeig mir mal deine Hand.“, Kim griff nach Lukas seiner Hand und besah sich die Knöchel, „Die wird noch blau werden...“ Er seufzte und ging wieder nach vorne zu seinem Kollegen. Seufzend wandt sich der Lehrer an Lukas: „Ich sehe über deinen Ausfall hinweg. Aber wenn das noch einmal passiert, muss ich auch dir einen Verweis geben.“ Der Junge nickte stumm und begab sich wieder an seinen Platz. „Bitte schiebt die Tische an die Seiten und macht einen Halbkreis mit den Stühlen. Und benehmt euch!“, der Lehrer ging wieder nach vorne und sprach weiter mit Kim und seinem Kollegen, „Entschuldigen sie das Verhalten meiner Schüler, sie sind in letzter Zeit alles andere als leicht. Und danke für das schnelle Eingreifen.“ Kim hob beschwichtigend die Hand und grinste: „Kein Problem.“ Laurin schob mit Nino und den anderen die Tische zur Seite, ehe sie sich wie gefordert in einen Halbkreis mit ihren Stühlen setzten. „Das ist mehr als Zufall, oder?“, flüsterte der Größere zu seinem Freund. Nickend blickte Nino zu Kim. Er war sich auch sicher, das Kim dass eingefädelt hatte. Lukas hatte sich ebenfalls ohne einen weiteren Kommentar niedergelassen. Der Lehrer besprach noch etwas mit den anderen beiden und setzte sich dann hinter sein Pult, um im Klassenbuch die Anwesenheit seiner Schüler zu notieren. Kim trat grinsend vor die Klasse: „Guten Morgen zusammen. Wir geben euch heute einen Crash-Kurs in Erster Hilfe, das ist mein Kollege Daniel, er ist Rettungssanitäter. Ich bin Kim, auszubildender Krankenpfleger und darf euch heute mit all möglichem Fachwissen zuquatschen.“ Ein Raunen ging durch die Menge. Lukas starrte konzentriert an Kim vorbei zur Tafel, während die anderen Kim nun besonders musterten. Hochgewachsen, verstrubbelte dunkle Haare mit einigen roten Strähnen und Piercings. Kim entging das Verhalten der Schüler nicht und ließ seinen Blick ebenso einmal über die Klasse schweifen. „Nachdem wir uns nun gegenseitig angegafft haben, können wir anfangen, oder?“, er grinste schelmisch, was bei den Mädchen für Entzückung sorgte und bei den Jungs für Gänsehaut und Unbehagen. Nur Nino, Laurin und Lukas hielten sich kurz die Stirn. Es war so typisch für den extrovertierten Krankenpfleger. Es war wie das überqueren eines Minenfeldes, dachte sich Nino, während er Kim zuhörte, der sie durch ihren Kurs führte. Immer wieder mussten einige Schüler im Halbkreis vortreten, bekamen von ihm eine Situation, die sie nachstellen und dann abhandeln mussten. Lukas vermied es konsequent, ihn anzusehen oder gar mit ihm zu sprechen. Kim entging nicht, das es für ihn grade unangenehm war, doch er konnte ihn ja nicht komplett ignorieren, das wäre dann doch recht auffällig für die anderen gewesen. Als er mal wieder eine Frage stellte und Lukas mit antworten dran war, herrschte erst einmal Stille. „Sorry, hab nicht aufgepasst, keine Ahnung.“, gab Lukas unwirsch von sich und lehnte sich zurück. Doch so leicht machte es ihm Kim nicht: „Stell dich nicht dümmer, als du bist. Denk nochmal nach.“ „Ich sagte doch, ich weiß es nicht.“, jetzt war er wieder etwas gereizt. Für Kim war es jedoch ein leichtes, damit umzugehen, schließlich verliefen ihre Gespräche meistens so. „Ich hab viel Geduld. Und wenn wir hier bis morgen sitzen.“, der Krankenpfleger lehnte sich zurück an das Lehrerpult und verschränkte grinsend die Arme. Schlagabtausch. Lukas grinste keck zurück: „Na dann viel Spaß.“ Laurin schüttelte kaum merklich den Kopf und trat Lukas unauffällig gegen den Fuß. Wenn er so weiter machte, konnte er auch direkt in der Klasse rumposaunen, das der Krankenpfleger und er sich nicht unbekannt waren. Grimmig warf er einen Blick zur Seite: „Aber ich glaube Laurin weiß die Antwort.“ Mit hochgezogener Augenbraue starrte Laurin zurück. Murrend beantwortete er die Frage, bevor es weiter ausartete. Nino konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war schon irgendwie amüsant. Als der Kurs endlich vorbei war, standen ein paar Mädchen tuschelnd und lachend um Kim. Eine trat schließlich vor und fragte leicht schüchtern: „Darf ich deine Nummer haben?“ Laurin prustete los, bei dem Bild, was sich ihm bot. Denn Lukas stand ein paar Meter entfernt und schaute verbissen zu der Meute. „Tut mir leid Ladys, ich bin vergeben.“, winkte Kim grinsend ab und sortierte weiter seine Unterlagen. Enttäuscht löste sich die Gruppe auf und nach und nach leerte sich der Klassenraum. Der Lehrer war mit dem Kollegen von Kim auch bereits gegangen, um noch etwas Formales zu erledigen. Alsbald standen nur noch Laurin, Nino, Lukas und Kim da. Kaum hatte der letzte Schüler den Raum verlassen, zog Kim die Tür zu und baute sich vor Lukas auf: „Bist du eigentlich vollkommen bescheuert?!“ „Er hatte es verdient!“, rechtfertigte Lukas sich und verschränkte die Arme. „Du Volltrottel! Du hast mehr als Glück, das dein Lehrer so blöd war und dich nicht verwiesen hat!“, Kim schubste ihn ein Stück zurück und er landete an der Wand, „Ich hab dir gesagt du sollst dich weder verprügeln lassen, noch jemanden verprügeln!“ „Ich lass mir aber nicht alles gefallen!“ „Das sagst du, nachdem ich wochenlang deine Verletzungen versorgen konnte, weil du dich hast verprügeln lassen?!“ „Ehm... Wir können auch gehen...“, gab Nino kleinlaut von sich. „Nein, ihr wartet bitte.“, wies Kim sie leicht gereizt an. Fragend schaute Nino zu seinem Freund, der nur mit den Schultern zuckte und sich auf seinen Tisch setzte, um sich das Schauspiel anzusehen. Seufzend tat Nino es ihm gleich. „Das geht dich nichts an!“, meckerte Lukas zurück und versuchte Kim von sich zu drücken. Da dieser aber stärker war, drängte er ihn zurück gegen die Wand und stupste ihm grob gegen die Nasenspitze: „Du bist und bleibst ein Idiot! Manchmal frag ich mich echt, warum ich mich mit dir abgebe.“ „Weil dumm anscheinend gut zu vögeln ist.“, kommentierte der andere bissig. Grummelnd ließ Kim von ihm ab und schüttelte den Kopf: „Du machst mich noch wahnsinnig.“ „Es ist ja noch mal gut gegangen, kein Grund sich zu streiten.“, sprach Nino beschwichtigend und lächelte. „Misch dich da nicht ein, Gnom!“, Lukas drückte sich von der Wand ab und zog seine Jacke zurecht. „Pack dein Ego weg und lass Nino in Ruhe.“, Kim hielt sich kurz die Stirn, „Du musst nicht immer den Macho raushängen lassen.“ „Als wenn dein Casanova-Getue besser wäre.“ Laurin nickte zustimmend. „Ey!“, Nino stupste ihn leicht säuerlich in die Seite. „Was denn? Es stimmt doch irgendwie...“ „Das sagst du nur, weil ich dich geküsst habe.“, gab Kim zu bedenken und steckte die letzte Mappe in seine Tasche. Lukas entgleisten sämtliche Gesichtszüge bei der Bemerkung, dann schaute er wieder erbost zu Kim: „Und dann fragst du mich, ob ich bescheuert bin?!“ „Da lief noch nichts zwischen uns.“ „Du hast ihn trotzdem die Zunge in den Hals geschoben!“ Fragend sah Kim zu Laurin: „Das war ohne Zunge gewesen, oder?“ „Oh mein Gott...“, Lukas klatschte sich die Hand ins Gesicht, während Laurin rot anlief. „Du bist doch total notgeil und wirfst dich jedem, der nicht bei drei auf dem Baum ist, an den Hals!“, warf Lukas dem Krankenpfleger vor. „Jetzt mach mir hier keine Eifersuchtsszene!“, bat der Größere ihn energisch und schulterte seine Tasche. „Hallo?! Du springst ständig irgendwelchen Leuten hinterher! Verdammt warum hast du ihn überhaupt geküsst?!“ „Ich will nach hause. Sofort.“, Laurin stand auf und nahm seinen Rucksack mit der einen Hand, mit der anderen zog er Nino hinter sich her. Es war ihm einfach unangenehm. „Ihr bleibt, wo ihr seid!“, befahl Kim genervt. „Warum?“, fragte Laurin nicht minder genervt zurück. Kim zeigte gereizt auf Lukas: „Weil er mich sonst wieder um den Finger wickelt, ich mit ihm schlafe und das Gespräch wieder nicht vernünftig zum Ende kommt!“ „Hier? In der Schule?“, baff starrte Nino die beiden an. „Hör einfach auf jedem hinterher zu steigen! Du weißt nicht mal mehr, warum du ihn geküsst hast, das spricht doch schon für sich!“, Lukas drehte sich angefressen von Kim weg. Irgendwo kränkte es ihn schon sehr, das Kim etwas mit Laurin hatte. Er bezeichnete Kim nicht als seinen festen Freund, aber teilen wollte er ihn unter keinen Umständen. Kim seufzte schwer und stellte sich hinter ihn: „Krieg dich wieder ein, das war wirklich nichts. Ich hab auch überhaupt kein Interesse an Laurin, der ist mir viel zu unschuldig.“ Lukas rührte sich keinen Millimeter und sagte nichts. Jammernd zupfte Kim nun an Lukas seinem Zipper: „Komm schon, hör auf damit, du weißt dass ich das hasse.“ Noch immer gab der andere keinen Mucks von sich. „Jetzt mach hier nicht auf Diva...“, Kim ließ den Kopf sinken und landete mit seinen Lippen in Lukas seinem Nacken, „Es tut mir ja leid. Kannst du jetzt bitte aufhören, sauer auf mich zu sein?“ Der andere schnaubte verächtlich. Nino und Laurin staunten über den Wandel. Erst dachten sie, das Kim das Sagen hatte. Aber Lukas schien ihn komplett in der Hand zu haben. Murmelnd löste sich Lukas aus seiner Starre und wandt sich von ihm ab: „Du bist unmöglich.“ Der Größere grinste zufrieden: „Ich bin um fünf zuhause.“ „Bis nachher.“, Lukas verließ das Klassenzimmer und warf die Tür leicht energisch hinter sich zu. „Ernsthaft? Du wolltest etwas von ihm und zum Ende hin entschuldigst du dich bei ihm?“, Laurin konnte es einfach nicht glauben. Verschmitzt grinsend kratzte sich Kim am Hinterkopf: „Irgendwie schafft er das immer wieder...“ „Du bist ihm total hörig.“, stellte Nino nüchtern fest. Kim seufzte wieder schwer: „Ich weiß... Das ist wohl auch der Grund, warum ich einfach nicht von ihm lassen kann. Aber ich finde es dennoch nicht gut, das er sich prügelt. Ich werd später nochmal versuchen, mit ihm darüber zu reden.“ „Na viel Erfolg.“, wünschte Laurin spöttisch und verabschiedete sich dann zusammen mit Nino, um sich endlich auf den Heimweg zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)