Sternchensuppe von Berrii ================================================================================ Kapitel 20: eine seltsame Sportstunde ------------------------------------- Die restliche Nacht hatten die beiden recht unruhig bei Laurin verbracht. Seine Mutter war aus allen Wolken gefallen, als zwei Polizisten mit den beiden vor ihrer Tür standen, um drei Uhr morgens. Nach einem kurzen Gespräch durften die Jungs endlich ins Bett. Auf dem Revier hatte man erfolglos versucht, Ninos Mutter zu erreichen. Wie er sie kannte, hatte sie ihr Handy auf stumm gestellt und konnte es deswegen schlichtweg nicht hören. Nino fragte sich immer wieder, wer der Typ war und was er in ihrer Wohnung wollte. Sie hatten nichts vom großen Wert, was sie lohnte, gestohlen zu werden. Ja nicht einmal das Wohnhaus versprach große Beute! Ihre Wohnung lag im Erdgeschoss eines Sechs-Parteien-Hauses in einer eher sozial armen Siedlung. Wer brach denn da ein? Allerdings war die einfach verglaste Terassentür eine wahre Einladung für solche Menschen und Nino war sich sicher, das der Einbrecher genau diese eingeschlagen hatte. Am nächsten Morgen saßen die beiden mit müden Augen am Frühstückstisch, den Laurins Mutter mit allem Leckeren hergerichtet hatte, was ihr Kühlschrank bot. „Ich hab vorhin mit der Polizei nochmal telefoniert. Deine Mutter wird in einer Stunde wieder da sein, sie ist bereits auf dem Rückweg.“, erzählte Laurins Mutter und stellte beiden einen heißen Kakao vor die Nase. Dankend nickte der Kleinere und schaute in das süße Getränk. Die Frau seufzte und ließ sich ebenfalls am Tisch nieder. Auch ihr saß der Schrecken in den Knochen. Auch wenn ihr Sohn für sein Alter gut gewachsen und sehr fit war, gegen einen erwachsenen Mann hätte er nichts ausrichten können. „Was für ein krankes Schwein...“, nuschelte sie und nahm sich ein Brötchen, „Ich hoffe sie schnappen ihn und sperren ihn irgendwo ein, wo keine Sonne hin scheint!“ Ihr Sohn und sein Freund stimmten ihr nickend zu. Sie hatten keine Lust zu reden. „Nino!“, mit Tränen in den Augen fiel seine Mutter ihm um den Hals und drückte ihn fest an sich, „Gott sei Dank geht es dir gut!“ „Hallo Ma...“, entgegnete Nino und erwiderte kurz die Umarmung. Seine Mutter war ohne Umwege direkt zu Laurin gefahren, um ihn abzuholen. Ihr Blick fiel auf Laurin: „Geht es dir auch gut?“ Der nickte nur mit einem leichten Lächeln. Nachdem sie sich bei Laurins Mutter bedankt hatte, fuhr sie zusammen mit Nino nach hause, wo bereits zwei Polizisten auf sie warteten. Als sie die Wohnung betraten, kamen seiner Mutter die Tränen. Der Flur sah ziemlich verwüstet aus und Ninos Zimmertür zeigte stumm das Zeugnis von dem, was die Jungs erlebt hatten. Sie gingen weiter ins Wohnzimmer. Die Terassentür war geschlossen, doch die Scheibe komplett zerbrochen und lag in Scherben auf dem Teppich verteilt. „Wir haben soweit alles aufgenommen und Fotos gemacht, sie können sich frei bewegen.“, fing der eine Polizist an und ließ ebenfalls seinen Blick schweifen, „Haben sie eine Vermutung, wer das gewesen sein könnte?“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte die Frau noch immer die Scherben an und schüttelte den Kopf: „Nein. Wurde denn nichts gestohlen?“ Sie sah sich weiter um. Sie konnte kein fehlendes Stück entdecken. „Es ist alles noch da, ich hab schon nachgeschaut.“, antwortete Nino und fuhr sich kurz durchs Haar. Er verstand es ebenfalls nicht. „Sind sie versichert?“ „Ja. Ich werde es gleich melden und danach mit dem Vermieter über die Reparatur reden...“, seufzend zog sie ihr Handy raus, „Gibt es keine Spur von dem Einbrecher?“ „Leider nein. Wir werden vermehrt Streife in dieser Siedlung fahren, vielleicht ergibt sich dann noch etwas. Er hat keine Spuren hinterlassen, wir können nicht einmal sagen, mit was er die Scheibe eingeschlagen hat.“, erklärte der Mann und reichte ihr nun die Hand, „Wenn irgendetwas sein sollte, dann rufen sie uns direkt an.“ „Machen wir, vielen Dank.“, sie begleitete die Herren noch zur Tür und kam dann zurück zu Nino, der sich in die Küche gesetzt hatte. Die war wenigstens unversehrt geblieben. Seufzend setzte sich seine Mutter dazu: „Da fühlt man sich im eigenen Zuhause nicht mehr sicher. Wie genau ist das denn passiert?“ „Ich konnte nicht schlafen und lag wach.“, begann ihr Sohn und starrte auf seine Hände. Die Nacht hatte so schön begonnen mit seinem ersten Mal und endete so schrecklich mit einem Irren, der seine Zimmertür einschlagen wollte. „Irgendwann hab ich ein Klirren gehört, das muss die Tür gewesen sein. Als ich dann gehört hab, wie sich da jemand auf den Scherben bewegt hat, bin ich aufgestanden und hab in den Flur geschaut. Der muss eine Taschenlampe dabei gehabt haben, als ich das Licht davon gesehen habe, hab ich sofort die Tür abgeschlossen und dann hat er schon wie bescheuert auf die Tür eingeschlagen.“ Seine Mutter legte das Gesicht in ihre Hände ab und schüttelte kurz den Kopf: „Oh Gott...“ Sie war schockiert von dem Ausmaß. „Die Polizei war zum Glück schnell da.“, Nino schaute auf den Flur zu seiner Zimmertür. Ob er in dieser Wohnung wieder ruhig schlafen konnte? „Ich telefonier jetzt erst mal mit ein paar Leuten...“, seine Mutter zog aus einem Schrank einen Aktenordner und legte ihn geöffnet auf den Tisch. „Soll ich die Scherben wegmachen?“ „Nein, nein, lass nur. Wenn da heute Handwerker kommen, lohnt es sich eh nicht, vorher sauber zu machen. Geh doch in dein Zimmer und versuch etwas abzuschalten.“ Leichter gesagt, als getan, dachte sich der Junge, folgte aber ihrem Vorschlag und warf sich auf sein Bett. „Bei euch wurde echt eingebrochen?“, entgeistert starrte Anne ihn an. Es war mal wieder Montag und sie saßen bereits an ihren Tischen. „Der hat wie von Sinnen auf die Tür eingeschlagen.“, Nino holte grade seine Bücher raus und legte sie auf den Tisch. „Und das um drei Uhr morgens.“, fügte Laurin hinzu. Kathrina spitzte kurz die Ohren. Also hatte Laurin wohl bei Nino übernachtet. „Ich glaube wenn Laurin sich nicht gegen die Tür gestemmt hätte, wäre er noch schneller drin gewesen.“ „Glück im Unglück!“, Anne schüttelte kurz den Kopf, „Hoffentlich kriegen sie das Schwein!“ „Oh, was hören wir da? Laura hat bei Nina geschlafen?“, mal wieder sprang einer ihrer idiotischen Klassenkameraden auf ihr Gespräch an, „War es eine romantische Nacht mit Kerzenschein? Vielleicht wollte der Mann nur sicher gehen, das ihr nichts Ekeliges anstellt!“ Laurin hielt sich die Stirn: „Ich glaube ich kotze gleich bei deinen ekeligen Bemerkungen.“ Für Nino war es etwas schwieriger, die Fassung zu wahren, er konnte eine leichte Röte nicht unterdrücken. Doch er sah eisern weiter auf seine Schulsachen vor sich auf dem Tisch. „Halt die Fresse, du Arschloch!“, es war Kathrina, die sich wütend umgedreht hatte und die Meute gackernder Jungs anbrüllte, „Ihr hättet euch doch alle in die Hosen geschissen, wenn jemand eure Zimmertür eingeschlagen hätte! Beschimpft die beiden als Mädchen, aber in Wahrheit seid ihr die Weicheier!“ Für einige Sekunden herrschte Stille. Die Jungs mussten sich wohl erst einmal wieder fangen. „Komm rüber, du eiserne Jungfrau, dann zeig ich dir, wer hier ein Mann ist!“, pöbelte einer zurück, offenbar gekränkt in seinem Stolz. „Tse! Euch Typen würde kein Mädchen mit der Kneifzange anfassen, vorausgesetzt sie hat Gehirn!“, Kathrina verschränkte die Arme und warf ihnen einen belustigten Blick zu, „Nur dumme Gänse lassen sich auf solche Idioten ein!“ Ein Raunen ging durch die Klasse. Einige Mädchen kicherten und schienen somit ihre Aussage zu bestätigen. Einer sprang zornig auf und wollte grade über seine Tischreihe springen, als die Lehrerin das Klassenzimmer betrat. Für den Moment war der Zoff gegessen. Zufrieden setzte sich Kathrina wieder hin. Laurin und Nino mussten grinsen. „Vielen Dank für die liebenswerten Worte an die Idioten.“, lobte Laurin sie und schlug sein Mathebuch auf. „Immer wieder gerne.“, gab sie grinsend zurück. Die Schulstunde zog sich mal wieder dahin wie Kaugummi. Während Nino es genoss und in dem Unterricht Ruhe fand, saß Laurin noch immer gedanklich in Ninos Zimmer fest. Sie hatten miteinander geschlafen. Es war ihr erstes Mal gewesen. Und dann passierte so eine Scheiße. Leise seufzend stützte er den Kopf auf und starrte zur Tafel. Gott wie nervig war Mathe. Als es endlich klingelte, packte Laurin seine Sachen fix ein. Er hatte zum einen Hunger und wollte sich etwas am Schulkiosk kaufen, zum anderen glaubte er gleich einzuschlafen, wenn er sich nicht umgehend bewegen würde. Als er aufstand, hatte Nino grade mal seine Stifte eingepackt. Fragend sah er zu seinem Freund auf. „Ich hab tierischen Hunger, wir treffen uns gleich vor der Sporthalle, okay?“, er schenkte ihm ein Grinsen und schob seinen Stuhl an den Tisch. Der Kleinere nickte: „Bringst du mir eine Brezel mit?“ „Ja klar. Wollt ihr noch etwas?“, fragte Laurin Anne und Kathrina. „Ich hätte auch gerne eine Brezel.“, Kathrina drückte ihm ein paar Münzen in die Hand, „Danke!“ Anne hingegen schüttelte den Kopf: „Ich hab.“ „Dann bis gleich!“, und da verließ er auch schon eilig das Klassenzimmer, in der Hoffnung, nicht allzu lange anstehen zu müssen. „Putzig, habt ihr jetzt einen eigenen Butler?“, scherzte Marcel und schulterte seinen Rucksack. Die beiden Mädchen seufzten nur genervt und schenkten ihn keine Beachtung. Auch Nino überhörte ihn gekonnt. Das gefiel dem jedoch nicht so ganz. „Oh, hat es euch die Sprache verschlagen?“ Noch immer ignorierten sie ihn. Alle drei nahmen ihre Taschen und wollten den Raum verlassen, als er sich ihnen in den Weg stellte. „Ich rede mit euch Nullnummern!“, sein Ton war aggressiv, „Oder seid ihr taub?“ Er hatte sich im Türrahmen breit gemacht und einen Arm versperrend an das Holz gelegt. Kathrina hob gereizt eine Augenbraue. Überraschenderweise war es jedoch jemand anderes, der den Unruhestifter stoppte. Lukas packte dessen Hand und zog sie hinunter, anschließend drückte er Marcel nach draußen. „Lass mich durch.“ Verblüfft sah Nino ihm hinterher. Lukas hatte ohne einen weiteren Kommentar den Raum verlassen und war auf dem Flur um die nächste Ecke verschwunden. „Was hat der denn?“, flüsterte Anne, „Der mischt doch sonst immer an vorderster Front mit.“ Die drei Freunde verließen ebenfalls das Klassenzimmer und machten sich auf den Weg zur Sporthalle. Währenddessen überlegte Nino, ob Jonas sich wegen der Sache im Krankenhaus so verhielt. Was hatte Kim nur mit ihm angestellt? „Das ist doch irgendwie komisch.“, auch Kathrina wunderte sich noch immer. Grübelnd setzte sie sich an der Wand vor der Halle nieder und stellte die Beine auf. Anne ließ sich im Schneidersitz neben sie fallen: „Ist wirklich seltsam.“ Der Junge kratzte sich leicht verlegen an den Kopf. Er hatte eine Vermutung. Doch wenn wirklich etwas intimeres zwischen Kim und Lukas im Krankenhaus passiert war, wieso sollte es Lukas jetzt noch beeinflussen? Es sei denn... Bei dem Gedanken wurde Nino rot. Konnte das sein? Gerade in dem Moment kam Lukas an und setzte sich einige Meter entfernt von ihnen ebenfalls an die Wand. Fragend schaute der Kleinere zu ihm rüber. Sein Klassenkamerad hatte den Kopf zurück gegen die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. Sein Gesicht war völlig emotionslos und ließ keinerlei Aufschluss zu seiner Laune zu. „Hier, deine Brezel!“ Vor Ninos Augen tauchte eine weiße Papiertüte auf. „Oh!“, überrascht nahm er sie an und drehte sich zu Laurin, der auch Kathrina ihre Brezel gab, „Danke dir.“ Am liebsten hätte er ihm zum Dank einen Kuss aufgedrückt. Als sein Freund seinen Blick erwiderte, erkannte er, das auch dieser das gerne getan hätte. Es würde schwierig für sie werden, sich in der Schule nicht zu nahe zu kommen, um den Schein einer normalen Freundschaft zu wahren. In der Sportstunde erwartete sie zu ihrem Entsetzen Zirkeltraining. Wenn Schüler eines im Sport hassten, dann war es wohl genau das. Die gesamte Sporthalle war bereits mit Stationen aufgebaut, wahrscheinlich von der Klasse davor. Die Klasse stand grummelnd im Halbkreis vor ihrem Lehrer, der einen Stapel Zettel und Stifte in der Hand hielt und sie begrüßte: „Guten Morgen. Wie sie sehen, machen wir heute Zirkeltraining. Bildet bitte immer Dreier-Teams. Und bitte reine Mädchen- und Jungengruppen, es gibt unterschiedliche Anforderungen.“ Anne und Kathrina warfen den beiden Jungs einen mitleidigen Blick zu, als sie sich zu den Mädchen gesellten. „Na toll...“, grummelte Laurin genervt und schaute zur anderen Seite, wo sich sehr schnell Grüppchen gebildet hatten. Erstaunt blickte der Größere Lukas an, der sich zu Nino und ihm stellte, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Fragend wendete sich Laurin an seinen Freund. Der zuckte nur mit den Schultern. Das wurde immer seltsamer. Der Lehrer verteilte die Zettel und drückte auch Lukas einen Stationszettel mit Stift in die Hand: „Ihr fangt bei Station acht an. Es gibt keine Pausen. Sollte eure nächste Station noch nicht frei sein, lauft ihr solange am Rand der Halle um alle Stationen.“ Nino seufzte tief. Er hatte überhaupt keine Lust dazu. Mehr oder weniger motiviert gingen die drei zur achten Station. Auf dem Boden lag ein einlaminierter Zettel mit eine Anweisung. Laurin nahm ihn hoch und las sich den kurzen Text durch. „Liegestütze. Jungs jeweils zwanzig mal hintereinander, mit einer halben Minute Pause, fünf Minuten lang.“ Der Kleinere ließ den Kopf hängen: „Ich hasse es.“ Lukas hingegen schaute zur großen Uhr an der Wand und begab sich hinunter auf Hände und Füße, um zu beginnen. Laurin ließ den Zettel zurück auf den Boden fallen: „Komm, hilft alles nichts.“ Auch er sank zu Boden und nahm die passende Position ein. Nur äußerst widerwillig machte auch Nino sich bereit, hatte jedoch schon zu Beginn Probleme, sich überhaupt so in der Luft zu halten. Lukas begann zu zählen. „Eins.“ Prustend landete Nino auf der Nase. Bei dem Anblick konnte Laurin nicht anders, als zu grinsen. „Also etwas länger darfst du schon mitmachen.“ Ächzend begab sich der Kleinere wieder auf die Hände: „Ha ha...“ „Zwei.“ Für Lukas war es kein Problem, er konnte sich lange so halten, er war sehr sportlich. Laurin war nicht ganz so gut wie er, doch auch für ihn stellte die Übung kein Problem da. Nur der Kleinste der dreien quälte sich sehr. Seine Oberarme brannten und er hing ziemlich durch. „Drei.“ Wieder sackte Nino zu Boden und blieb keuchend liegen. Lukas zog eine Augenbraue hoch: „Das ist alles, was du kannst?“ Grummelnd warf Nino dem anderen einen bösen Blick zu: „Das könnte ich dich in Englisch fragen.“ Laurin wartete erst einmal ab, er wollte sich nicht zu früh einmischen. Wenn Nino langsam selber Fuß fasste, um sich zu verteidigen, wollte er sich lieber zurückhalten. „Deine Hände sind auch viel zu weit auseinander. Sie dürfen nicht weiter als deine Schultern sein.“, wies Lukas ihn auf seinen Fehler hin und wartete darauf, das der Kleinere seine Haltung wieder einnahm. Nino blinzelte kurz. Wieso half er ihm? Da seine Aussage jedoch Sinn machte, widersprach er ihm nicht und folgte seiner Anweisung. „Ja genau. Und weiter.“, wieder ließen sich die drei nieder und drückten sich hoch, „Vier.“ Dieses Mal ging es erstaunlicherweise besser, schwer war es aber noch immer. Als sie bei zehn ankamen, war für Nino endgültig Schluss. Keuchend blieb er auf dem Boden liegen und sah den anderen beiden zu, wie sie die restlichen zehn Liegestützen machten. Er konnte nicht umher, als seinem Freund einen leicht anschmachtenen Blick zuzuwerfen. Laurin bemerkte es nicht, aber Lukas entging es nicht. Nachdem sie ihre fünf Minuten an der Station abgeleistet hatten, gingen sie weiter zur nächsten. Dieses Mal warteten diverse Dehnübungen auf sie. Dabei stellte sich Nino wesentlich besser an, wie sich herausstellte, war er bei weitem gelenkiger als Lukas. Spöttisch grinste der Kleinere ihn an, als sich alle Drei hinunter zu den Füßen strecken mussten. Der Kleinste konnte locker die Hände an die Füße legen. Lukas erreichte sie nur mit den Fingerspitzen. „Man muss halt nicht nur muskulös sein.“ Laurin grinste. Aus irgendeinem Grund war Lukas anders drauf als sonst. Er fing weder Streit ein, noch ließ er sich durch Ninos Kommentar reizen. Aber es war angenehm, eine Sportstunde mal ohne jeglichen Ärger zu verbringen. Die Doppelstunde Sport verging relativ zügig und schon bald machten sich alle auf den Weg in die Umkleide. „Wie war es mit den Mädchen in einer Gruppe, Lukas?“, fragte einer gehässig und ließ sich neben seiner Tasche nieder. Der Angesprochene ignorierte ihn und griff nach seinem Handy. Etwas verwirrt schaute der Pöbler zu den anderen. Marcel zuckte mit den Schultern: „Vielleicht hat er ja seine Tage.“ Laurin zog sich um, ließ dabei aber seinen Blick über die Gruppe streifen. Er spürte es. Irgendwas veränderte sich in der Struktur. Lukas schien sich abzukapseln von den anderen, die wussten wiederum nicht, wie sie damit umgehen sollten und schienen das ganze erst mal von weitem zu beobachten. Lukas tippte etwas in sein Handy und legte es dann zurück in seine Tasche. Ein kleines Grinsen lag in seinen Mundwinkeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)