Jet Set Radio Future von abgemeldet (Das Abenteuer geht weiter!) ================================================================================ Kapitel 1: Trügerische Stille ----------------------------- Ein weiterer Tag in der Werkstatt der GGs brach an. Während Beat beinahe wieder im Stehen einschlief, war Sarky irgendwie gut drauf.Warum auch nicht? Die Sonne schien hell am Himmel und ihre heißgeliebte Salamipizza war vor wenigen Minuten angekommen. Gouji war vor ein Paar Monaten entgültig verschwunden und in Tokio wurde es wesentlich ruhiger. Nur ein Paar Straßenkämpfe hier und da, zwischen zwei Gangs aber sonst nichts. Doch am heutigen Tag lag Etwas in der Luft. Corn legte gerade eine neue Platte auf, die er im Musikgeschäft um die Ecke gekauft hatte, als plötzlich Yoyo in die Werkstatt raste und in seiner Hektik beinahe Combo umfuhr. Dieser war davon nicht sehr begeistert und rief zu Yoyo: "PASS AUF, WO DU HINRENNST, KLEINER! Hier ist keine Rennbahn, weißt du?" Doch Dieser bekam Das gar nicht mehr mit und kam kurz vor Corn zum Stehen. "Was gibt´s Yoyo ? Du bist ja ganz aufgewühlt!" "E-e-ehhr....Häh...häh.....Ist....zu-häh-rück!!!Häh...häh....Ich h-hab ihn gesehen...:" "Wer ist zurück ?" fragte Sarky perplex, den Mund noch mit Pizza gefüllt. "....G-G-Gouji...." "WAAAAAAS?!" schallte es im Chor vom Rest der GGs.Sarky spuckte vor Schreck ihr durchgekautes Pizzastück in Garams Gesicht. Gum, der die Beunruhigung im Gesicht stand, versuchte Ruhe zu bewahren und fragte: "Bist du dir sicher?? Kann es sein, dass du ihn mit jemandem verwechselt hast? Bist du dir sicher, dass du dich nicht verguckt hast??" "Ja! Und...und er hat mich gesehen!!!" wimmerte Yoyo. Bevor Beat eine Bemerkung abgeben konnte, wurde die Werkstatt von einem ohrenbetäubenden Krach heimgesucht. Alle sahen in Combo´s Richtung, dieser erwiderte: "Heyhey! Ich war´s nicht!!" Doch auch er musste feststellen, dass seine Kollegen nicht zu ihm, sondern gen Himmel starrten. Ein Hubschrauber mit einem schwarzen, sich ringelnden Drachen als Aufdruck flog über die Werkstatt hinweg.Seine Schiebetür wurde geöffnet, und eine Leiter herausgeworfen die etwa 10 Meter über dem Boden hing. Eine schmale Gestalt, die man wegen der Sonne nur schemenhaft erkennen konnte, stieg ein Paar Sprossen daran herab und rief herunter: "So sieht man sich wieder...Mistratten....". "Aber...diese Stimme..." fing Corn an. "...kennst du doch irgendwoher ?!", beendete die Person an der Leiter. "Aber das kann doch nicht sein ! Sie wurden aus der Rokakku Polizeitruppe geworfen!" rief Gum entsetzt. "Jaja....aus der ROKAKKU Truppe...Aber nicht aus der ELITE Truppe..." meinte die Person hämisch. Sarky, die immer noch an ihrer Pizza kaute, versuchte die Person durch die Sonne zu identifizieren. Sie wollte einfach nicht glauben wem diese Stimme gehörte. Doch letztendlich musste sie feststellen, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Der Besitzer dieser, nun so selbstsicheren Stimme war Captain Hayashi! `Alle...aber doch nicht der Psycho.....´ dachte sie enttäuscht, als sie in seine hasserfüllten,gelben Augen sah. Mit einem Satz sprang er von der Leiter und kam neben Roboy zum stehen, welcher verschreckt zur Seite gesprungen war. Kapitel 2: Ein kleiner Vorgeschmack... -------------------------------------- "Und ich bin auch noch dabei!" schrie eine Frauenstimme aus dem Helikopter. In der Tür konnte man eine schmale Gestalt erkennen, die ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Helikopter sprang und von Hayashi aufgefangen wurde."Und nicht zu vergessen ICH!!!" schrie eine weitere Männerstimme aus der Maschine, die ohne Zweifel Officer Onishima gehörte. Die etwas kleiner gewachsene Frau trug langes, dunkelblondes Haar unter ihrem Stahlhelm und ihre Augen wurden davon verdeckt."Und wer ist die Tussi da..?" fragte Sarky auf ihre typisch unhöfliche Art. "Commander Xerxis...Aber ihr könnt mich auch Rin nennen, wenn ihr wollt..."antwortete diese gelassen, immer noch ein überhebliches Grinsen im Gesicht. Langsam hob sie den Kopf und starrte direkt in Corns plötzlich verschrecktes Gesicht. An ihrem rechten Auge ragte eine lange Narbe über ihre halbe rechte Gesichtshälfte.Hayashi setzte sie nun vorsichtig auf den Boden ab und sie stapfte mit ihren Springerstiefeln langsam und bedrohlich herüber zu Sarky,die ihr gerade bis ans Kinn reichte. Auch Onishima hatte es endlich vom Helikopter herunter geschafft, und stand nun neben Hayashi. Neben diesem sah Onishima geradezu lächerlich aus, da er gut zwei Köpfe kleiner war als Hayashi. Gum und Beat standen mittlerweile, bereit zum Angriff, hinter den beiden Polizisten und hatten jeweils eine Spraydose gezückt."Wie auch immer...Was wollt ihr?" sprach Corn gefährlich ruhig. "So groß Nichts. Außer,euch zu warnen!" lachte Onishima und sah zu dem hoch gewachsenen Corn hinauf, "Wie euch euer kleiner Freund(er deutete zu Yoyo)sicher schon gesagt hat, ist unser ehemaliger Chef Gouji Rokakku zurückgekehrt und wir dachten uns:Hey, warum verbünden wir uns nicht alle gegen die Rudies? Gemeinsam ist man ja bekanntlich am Stärksten." Sarky hatte nun endlich ihre Pizza aufgegessen und rief: "Ihr seid in der Unterzahl,also reißt eure Mäuler lieber nicht zu weit auf!!! Oder wollt ihr schonmal einen Vorgeschmack auf das, was euch noch erwartet?" "Da hast du ausnahmsweise recht, Sarky! Xerxis ist neu, also lasst uns sie doch mal in unsere Kräfte einweihen!" meinte Corn mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Hayashi ließ ein genervtes "Tze..." hören. Das Trio zückte kampfbereit ihre Waffen. Nur, dass Xerxis ihren Revolver in ihrem Gürtel stecken ließ und stattdessen eine fingerlange Eisenstange mit Spitze in der Hand hielt. Xerxis hielt das schlüsselanhängerähnliche Objekt hoch und meinte nur grinsend:"Kubotan...Klein, aber oho!" Sarky rannte, nicht sonderlich beeindruckt von dem Eisenstäbchen, fuhr voreilig auf Xerxis zu. Diese war darauf gefasst, wich ihr geschickt aus und schlug ihr den Kubotan leicht gegen eine Schulter. Sarky schrie vor Schmerz auf und kam zum Stehen. Zu ihrer großen Verwunderung konnte sie ihren getroffenen Arm komplett keinen Zentimeter mehr bewegen. "Duuu...WAS HAST DU MIT MIR GEMACHT?!" schrie sie panisch. "Sie hat deinen Arm gelähmt. Zu deinem großen Glück nur kurzzeitig..."knurrte Hayashi sie an- und bekam dafür plötzlich von Combo eine übergebraten und wurde anschließend von ihm so feste umklammert, dass er schmerzverzerrt aufstöhnte und nur noch:"Onishima...Steh hier nicht...häh...so dumm herum!Hilf mir gefälligst!!!Agh!",sagen konnte. Doch Onishima schien keine Anstalten zu machen, seinen Kollegen zu retten. Denn er wurde gerade von Ryth und Clutch angegriffen und schoss wie ein wilder durch die Gegend, wobei er nur um Haaresbreite Xerxis traf. Diese kreischte verschreckt auf und sah Onishima mit einem tödlichen Blick an, so tödlich, dass man dachte dass Onishima jeden Moment umfallen würde. Doch dies galt gerade eher für Hayashi, welcher immer noch keuchend und japsend in Combos fester Umklammerung rumzappelte. Xerxis kam ihm zu Hilfe und ließ die beleidigte Sarky einfach stehen. Nur ein kurzer Stoß in Combos Arm und schon jaulte er auf und ließ den Captain sofort los. Nun, da die Rudies wussten, dass Xerxis die Hauptgefahrenquelle war, gingen sie alle gleichzeitig auf sie los. Xerxis gerat langsam in Unruhe und sah mit einem flehenden Blick zu Hayashi, welcher ihr zunickte und synchron mit Onishima seine Pistole zückte. Ein Schuss. Zwei Schüsse. Drei. Vier. Nacheinander sanken die Rudies langsam auf die Knie und mussten feststellen, dass sämtliche Kraft aus ihren Körpern wich. Hayashi lachte triumphierend und fügte dann bei:"Seid froh, dass das nur ein Vorgeschmack auf unsere jetzige Kraft war. Das sind nur Betäubungspfeile.Aber bis ihr wieder aufwacht sind wir weg..." "Bis dann!" lachte Onishima noch einmal bevor auch dem letzten Skater das Bewusstsein geraubt wurde. Kapitel 3: Erobert die 99th Street!!! ------------------------------------- "Hey, Leute! Sarky wacht auf!". Mit diesem Spruch wurde Sarky nun entgültig klar, was passiert war. Die kompletten GGs waren tatsächlich, und mit einem Mal von drei Polizisten geschlagen worden! "Verdammt...Was war denn das?!" murmelte Beat verwirrt, als er auch endlich aus seinem Schlaf erwachte. "Entweder, die Bullen sind stärker geworden, oder wir sind einfach außer Form..." ließ Roboy von sich hören. "Moment mal! Du bist auch ausgenockt worden?! Du bist ein Roboter, wie-?!" "Hayashi hat sich angeschlichengeschlichen, als ich abgelenkt war und hat dann anscheinend irgendwie für einen Kurzschluss gesorgt." Betretenes Schweigen entstand zwischen den Jugendlichen, bis Corn die Stille durchbrach:" Wir müssen trainieren, wenn wir mit denen mithalten wollen. Wir können uns nicht leisten, dass wir irgendwann festgenommen werden, nur weil die Polizei einen Neuling hat!" ".....Aber vorher essen wir noch etwas, oder...?" diese Frage kam natürlich von Sarky, welche sofort ein Paar genervte Blicke einsackte. Garam stopfte ihr einen Apfel in den Mund und dann teilte Corn die Gruppen auf. Sarky wurde gemeinsam mit Beat in das gefährlichste aller Gebiete geschickt- die 99th Street. Das Gebiet der Rapid-99 und Standort der meisten Mafiabüros im Land. Aber was am Schlimmsten war...Dass auch das Polizeirevier nicht weit entfernt war. Beim Ankommen ergab sich den Jugendlichen ein unglaublicher Anblick. Die Lichter der Stadt und des Nachtmarktes schienen in sämtlichen Farben. "Denkst du an das Selbe, an das ich denke?" fragte Beat, ein freches Grinsen auf den Lippen. Sarky antwortete darauf:"(*an ein Brathähnchen denk*)Nein...vermutlich nicht..." "Typisch für dich...Aber ich meinte damit,dass wir dieses Gebiet hier an uns reißen, komme was wolle! Es wird Zeit für einen weiteren Revierkampf." Und so begann für die Beiden der Auftrag:Erobert die 99th Street!. Sarky und Beat stürmten los und sprühten, wie im Rausch ein Paar ihrer besten Grafittis über die der Rapid99s, nahmen keine Rücksicht auf vorbeigehende Leute und fühlten sich ganz in ihrem Element. Nachdem sie ihre Kunstwerke vollendet hatten ließen sie sich zufrieden auf den Rand eines Daches fallen und genossen einfach nur die Nacht. Sie hatten lustigerweise direkte Sicht in ein Büro des Polizeireviers, welches anscheinend einem wirklich hohen Tier gehören musste und ihnen schon oft einen guten Lacher eingebracht hatte.Vor allem ,wenn Ryth dabei war, welche von den Lippen lesen konnte und somit übersetzte was gesagt wurde. Leider war sie jetzt nunmal nicht da und daran konnten die beiden nunmal Nichts ändern. Doch bei näherem hinblicken wurde ihre Belustigung in Beunruhigung umgewandelt. Sie konnten tatsächlich Hayashi erkennen, welcher zusammen mit Xerxis vor einem Schreibtisch stand. Er schien sich mit seinem Chef in einen Streit verwickelt zu haben. Jetzt wurde es seinem Chef anscheinend zu bunt, denn mit einem Mal konnte man erkennen, wie Hayashi von einer monströsen Hand am Kragen gepackt und gegen die Tür des Büros geschleudert wurde. Dort verharrte er erstmal mit schmerzverzerrter Mine, wärend Xerxis sich über den Schreibtisch beugte und anscheinend versuchte, ihren Chef zu besänftigen. Doch er ließ das nicht zu und schlug sie mit einer kräftigen Ohrfeige zu Boden. Hayashi richtete sich nun wieder auf und kniete sich neben Xerxis, die fassungslos ihre Wange rieb. Nochmals wurde Hayashi von einer Hand gepackt (unglaublich, wie lang der Arm sein musste!!) und nun von der Hand gegen eine Wand gedrückt. Er versuchte irgendetwas zu sagen und wurde,nachdem er den Satz beendet hatte, wie ein Spielzeug auf den Boden geschmissen, wo er dann keuchend liegen blieb. Als Xerxis auf ihn zurannte, wurde nun wieder sie zurückgeschleudert und sie landete unsanft auf ihrem Hinterteil. Hayashi schien nicht mehr die geringste Kraft zu haben und konnte sich nur noch mit Mühe auf die Knie hieven.Plötzlich spuckte er Blut und sank dann wieder bewusstlos zu Boden. Xerxis wurde nun aus dem Raum geworfen und die riesige Hand verschloss die Tür. Ein weiteres Mal wurde Hayashi nun von der Hand gepackt, doch diesmal kam es viel schlimmer. Die Hand schleuderte ihn durch das große Fenster des Büros. Zu seinem Glück hatte er das Bewusstsein wiedererlangt und konnte sich gerade eben noch am Rand des Fensters festhalten. Aufgrund der geringen Beleuchtung konnte man nicht viel von der Person im Büro erkennen, doch die riesige Hand war verschwunden und der Chef hatte eine durchaus menschliche Gestalt.Allerdings hatte er eine durchaus laute Stimme, die bis hin zu den Rudies gut zu hören war. "Soll ich dir auf die Hände treten...?" fragte der groß gewachsene Mann, mit seiner tiefen Stimme. Hayashi brachte kein Wort heraus und seine Hände begannen wegen den scharfen Kanten des Glases zu bluten. Der Mann griff nach Hayashis Handgelenk und zerrte ihn zurück in den Raum und schleuderte ihn nochmals gegen die Tür. "Und jetzt verschwinde!!!" schrie der Chef ihm entgegen. Mit einem verschreckten Nicken stand Hayashi auf und rannte schnurstracks der Tür entgegen. Kaum hatte er die Tür aufgerissen da flog ein Paar Zentimeter neben ihm ein Messer in die Wand. Er zuckte verschreckt zusammen und weg war er.Eine Hand ließ die beiden Rudies aus dem Spektakel hochschrecken. Hinter ihnen standen drei schmale Gestalten, die ohne Zweifel die Rapid99s waren. Und sie sahen nicht gerade froh aus, die GGs in ihrem Revier zu sehen. "Soso...Ihr meintet also mal wieder, unser Revier mit euren Schmierereien verunstalten zu müssen.Ich glaube, ihr wisst, was euch blüht..." Beat erhob sich mutig und meinte:"Ja, und wir werden mit Sicherheit gewinnen, egal welche Art von Duell ihr wählt..." "Schönschön...Nun, wie wäre es mit einer Runde um den Block. Wir wollen es schnell hinter uns bringen. Schließlich haben wir auch noch ein Privatleben..." "Hör auf zu labern und gib das Startzeichen!!" meckerte Sarky ungeduldig und bequemte sich nun auch dazu, aufzustehen. Dj Professor K sprach nun in den Radios der Rudies und hatte natürlich mal wieder alles von der Revierübernahme mitbekommen:"Die GGs haben sich mit den Furien Japans, den Rapid 99s angelegt und wurden nun für ein Duell fällig. In diesem Duell geht es einmal um den Markt der 99th Street. Wie wird das Duell ausgehen?! Haben die GGs nun ein weiteres Revier in der Tasche?! Worin besteht der Sinn des Lebens?! UND PLANEN ALIENS,UNSERE WELT ZU EROBERN?! Das hört ihr alles in den nächsten zehn Minuten!!!" ******************************************************************************************************************************************************************** Das Rennen war in vollem Gange und Beat hatte eine Nasenlänge Vorsprung vor der Anführerin der Rapid 99s. "Glaub ja nicht, dass ihr gewinnt!" schrie sie ihm keuchend entgegen. "Tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen, aber ihr könnt euch bald woanders einnisten ihr Vogelscheuchen!" konterte Beat frech. Zur selben Zeit hatte Sarky, ein Paar Meter hinter Beat, mit den zwei anderen Rapids zu kämpfen, welche sie ziemlich in die Mangel nahmen. Nun nahm eine der Furien kräftigen Anlauf und stieß Sarky mit vollem Körpereinsatz zur Seite. Diese stolperte und landete in ein Paar Mülltonnen, welche sich über ihr entleerten. Wütend strich sie sich nun eine Bananenschale aus dem Gesicht, hob eine der leeren Mülltonnen auf,und raste in Windeseile mit der Mülltonne auf eine der Rapids zu. Ehe sie sich versehen konnte wurde sie von der Mülltonne ins Wanken gerammt und stürzte mit einem verschreckten Schrei zu Boden. Die zweite wurde von der wütenden Sarky mit Sprühdosen bombardiert, bis auch sie stürzte und Sarky mit einem tödlichen Blick hinterhersah. Das Wortgefecht der beiden Führenden war immer noch in vollem Gange, als Sarky langsam aufholte. Nun wurde auch die Anführerin der Rapid99s von Sarky maltretiert und stürzte, wie ihre Vorgängerinnen. "Brutales Kind..." witzelte Beat und Sarky grinste frech. "Dafür bin ich doch bekannt!" sagte Sarky mit einem leicht arroganten Unterton. Schon,nachdem sie die nächste Kreuzung überwunden hatten waren die GGs kurz vor dem Benten Tower,-ihrem Ziel. "Na also! Es geht doch!" rief Beat erleichtert und schon waren die beiden Rudies im Ziel angekommen. Dort warteten sie genüsslich auf die Rapid99s und grinsten überheblich. Wütend strich sich eines der Mädchen ein altes Stück Pizza aus den Haaren, woraufhin Sarkys Augen aufleuchteten und ihr Magen sich natürlich mal wieder meldete. "Schon gut, schon gut! Ihr habt gewonnen! Aber glaubt bloß nicht, dass ihr uns so leicht loswerdet!!!" rief die Anführerin der Furien und die drei ergriffen Hals über Kopf die Flucht. "Gut. Das wäre erledigt!" seufzte Beat leicht erschöpft und wandte sich wieder in Richtung Werkstatt. "Kommst du?" fragte Beat nun und weckte Sarky damit aus ihren Gedanken an die Szene, die sich auf dem Polizeirevier abgespielt hatte. "Was...? Oh...Ja klar, ich komme!" meinte Sarky grinsend und warf noch einen letzten Blick auf den Benten Tower. Kapitel 4: Gefühle...? ---------------------- In der Werkstatt herrschte eine gute Stimmung, als Sarky und Beat auch ankamen. Die GGs hatten sich an diesem Abend so gut in den Straßenkämpfen geschlagen, dass sie wahrscheinlich eine Weile lang Ruhe vor Gegenangriffen feindlicher Gangs hatten. Die Jugendlichen feierten ausgelassen und begrüßten auch die Zwei gerade hinzugekommenen mit einem frechen Grinsen. Auch Corn, welcher sonst als so ruhig und geheimnisvoll bekannt war, ließ sich von der Stimmung anstecken und öffnete eine neue Coladose, welche er in einem Zug leerte. Sein Blick wurde allerdings wieder ernst, als er Beats und Sarkys nachdenkliche Gesichter sah. "Hey! Was ist los, dass ihr so finster dreinschaut?!" rief Gum zu ihnen herüber. Ihr Mutterinstinkt schien mal wieder erwacht zu sein. "Ihr werdet nicht glauben, was in der 99th Street passiert ist..." stammelte Sarky leicht bedröpselt. "War es echt SO schlimm? Was ist überhaupt passiert?!" fragte Garam nun auch bedrückt und die Partystimmung in der Werkstatt versiegte langsam. "Wir haben den neuen Chef der Polizei kennengelernt. Und glaubt mir...Gouji ist ein Weichei gegen den! Der Neue ist...ein MONSTER! Er war offensichtlich über irgendetwas verärgert und hat deswegen Hayashi angegriffen!" rief Beat und die Beunruhigung in seiner Stimme war nicht zu überhören."Naja...Soll uns doch eigentlich recht sein, ich meine das mit Hayashi. Er versucht doch auch immer uns abzuknallen, da kann er ruhig auch mal erfahren was Schmerzen sind. Außerdem kann er uns mit Verletzungen nicht allzu gefährlich werden...Oder...?" schlussfolgerte die optimistische Ryth, die seelenruhig auf einem Geländer saß und fröhlich ihre Beine herunterschaukeln ließ. "So eine Zurichtung hat nicht einmal Hayashi verdient! Der wurde halb totgeschlagen! Außerdem schießt er doch nie richtig auf uns, er benutzt immer nur Betäubungspfeile! Ach...Ihr versteht das nicht, ihr hättet es sehen sollen..." verteidigte Sarky Hayashi. "Wie kommst denn ausgerechnet DU dazu, Hayashi zu verteidigen?!" rief nun die Hälfte der GGs überrascht. "Ich weiß auch nicht...", meinte Sarky dann fertig und fügte zu :"Ich glaube, es ist besser, wenn ich mich jetzt etwas hinlege und das alles verdaue. Wir müssen uns echt in Acht nehmen. Ich glaube, da kommt noch etwas Großes auf uns zu..." Mit diesem Satz drehte Sarky sich weg und verschwand aus der Werkstatt. "Sarky! Warte!" rief Beat und rannte ihr, einen besorgten Blick im Gesicht hinterher. Eine Weile herrschte Stille in der Werkstatt und Corn stellte bedrückt das Radio aus. "Ich glaube, Sarky hat Recht...Wir sollten uns Alle etwas ausruhen!" Zustimmendes Gemurmel durchzog die Werkstatt und die GGs verschwanden langsam, aber sicher allesamt aus der Werkstatt in Richtung eines Hotels. Zu dem Glück der GGs hatte Gum dort einige Bekanntschaften, den Leiter und Manager der Hotelreihe eingeschlossen, und somit hatten die GGs stets einen Platz zum Schlafen. Beat hatte sich seine Skates mittlerweile ausgezogen und streifte durch das Hotel, auf der Suche nach Sarky. Die Gänge des Hotels waren schon nicht mehr beleuchtet und das Hotel war unheimlich ruhig. Nur das Geschnarche aus Combos und Garams Zimmer war zu hören. Eine bekannte Stimme ließ ihn hochschrecken. "Na, du Nachteule? Du suchst sicher nach Sarky!" Als Beat sich umdrehte erkannte er im Dunkeln Cube, die sich gelassen eine Zigarette ansteckte. "Klar!" flüsterte Beat. "Hahaha...Verliebt bis über beide Ohren..." lachte Cube und Beat lief augenblicklich rot an, was zum Glück bei dem fahlen Licht nicht auffiel."Ich bin nicht verliebt! Wir sind nur gute Freunde!!!" meckerte Beat. "Aha.Die "Wir" Sache...Also ist es was ernstes!" lachte Cube weiterhin und fügte bei "Naja. Jedenfalls ist Sarky so viel ich weiß oben auf dem Dach und versucht sicher mal wieder sich totzufressen!" Mit verlegenem Vor-sich-hingemurmel wendete sich Beat von Cube ab und lief in Richtung Treppenhaus. Im vierten Stockwerk angekommen, fand Beat dann eine Trittleiter zum offenen Dach. Dort saß tatsächlich Sarky mit einer halb leergefressenen Tüte Chips. Als sie Beats Schritte hörte, drehte sie sich überrascht um. "Oh! Hey..." murmelte sie. "Hey...Alles in Ordnung bei dir...?" fragte Beat besorgt und setzte sich neben sie. Vom Dach aus bot sich ihnen ein Traumhafter Blick bis in den Pharao Park, der grell zwischen Wolkenkratzern leuchtete. "Naja...Ich habe einfach Angst, weißt du...? Was ist, wenn die Polizei es jetzt doch schafft, uns festzunehmen und irgend so ein widerliches Gesetz zu verbreiten? Oder wenn sie unsere Freundschaft einfach so auseinanderreißt?" "Darüber solltest du dir nicht so viele Sorgen machen. Ich meine...Jetzt sollten wir mal nicht den Teufel an die Wand malen! Die Polizei hat einen jähzornigen Chef...Na und?" "Na und?! Wie kannst du das alles nur so gelassen hinnehmen?!" rief Sarky aufgebracht. Die Beunruhigung stand ihr ins Gesicht geschrieben. "Du hast doch gesehen, was allein Xerxis mit uns anstellen kann! Wenn einer DIE im Zaum halten kann, dann muss er ein Großformat sein! Wenn wir uns mit diesen Kerlen anlegen, wer weiß was dann passiert!!! Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schlecht es mir deswegen geht?! Du hast doch gar kein Gefühl, oder?!" "Was soll denn das jetzt heißen?!" fragte Beat provoziert. "Hättest du auch nur das geringste Mitgefühl, dann würdest du gar nicht erst so reden!!!" schrie Sarky nun, und die Tränen standen ihr in den Augen. "Ich sehe nicht ein, mich hier anschreien zu lassen, für Dinge die gar nicht stimmen!!!" schrie Beat zurück. "Ach ja? Und was soll davon bitte nicht stimmen...?" fragte Sarky gekränkt. "Dass...Dass ich keine Gefühle für dich habe....Das stimmt nicht,hörst du? Sag sowas doch nicht!" Beats Stimme wurde nun langsam immer ruhiger und nervöser. Sarky sah Beat nun,etwas aufgemunterter,mit einem leichten Lächeln an. "Ich habe nie behauptet, dass du gar keine Gefühle hast. Aber du führst dich manchmal einfach auf,wie ein Stein...". Beat sah verlegen zu Boden, weil er wusste, das Sarky damit richtig lag. Aber er konnte ihr ja schlecht beichten, was er für sie fühlte. "Stein passt,glaube ich,schon..." grummelte er und Sarky verdrehte die Augen. "Du solltest einfach mal versuchen, den Dingen ihren Lauf zu lassen..." flüsterte sie nun und legte ihre Hand in seine. Beat starrte verwundert auf ihrer beiden Hände und fühlte sich plötzlich furchtbar hilflos. Als Beat Sarky keine Antwort gab, seufzte sie hörbar laut. "Mit Dingen, die du einfach geschehen lassen sollst, meinte ich das hier. Sarky hob sein Kinn ein Stück an und küsste ihn einfach flüchtig. Beat erschrak und kippte nach hinten. Sarky kicherte und half Beat, sich wieder aufzurichten. "Küsse ich so schlecht...?" meinte sie grinsend und entlockte Beat damit ein Lächeln. "Nein...Du küsst ausgezeichnet..." murmelte er nun und zog sie an sich, zu einem weiteren Kuss. Sie verweilten zusammen noch eine Weile auf dem Dach, bis Sarky sich erhob. "Naja...Ich bin müde, ich gehe jetzt ins Bett." murmelte sie leicht verlegen. "Träume süß, von sauren Gurken!" späßelte Beat schelmisch. "Na dann...Bis morgen!" flüsterte Sarky und die Beiden frisch verliebten küssten sich ein weiteres mal leidenschaftlich. Beat sah ihr noch ein Paar Sekunden nachdenklich hinterher und sein Blick bieb schließlich noch wenige Sekunden an der Trittleiter hängen, an der Sarky gerade verschwunden war. Beat wusste gerade wirklich nicht, was er fühlte. Aber es fühlte sich einfach großartig an. Beat ließ sich grinsend nach hinten fallen und starrte einfach nur in die sternenklare Nacht hinein, bis ihm letztendlich auch zu kalt wurde und er sich auch schlafen legte. Tjaja...Ein neues Kapitel geschafft....Mit diesem Kapitel möchte ich mich bei meiner BF Vampireprincess bedanken, weil sie mir aus der Schreibblockade beim romantischen Teil geholfen hat *nicht romantisch schreiben kann* >.> Jedenfalls...Jaaah...Das war eigentlich auch alles, was ich noch sagen wollte... Mandy, du bist der Romantik-Gott ! xD *anbet* .....Liest überhaupt Irgendjemand diese Fanfic...?Oder rede ich hier mit mir selbst...? Naja egal... Kommentare sind übrigens immer erwünscht, auch, wenn ich die schlechteste Autorin der Welt bin. ^^' Eure Cyberdrachenlady93 Kapitel 5: Gouji returns ------------------------ Der Nächste Tag begann für die Skater recht spät. Es war bereits halb Zwölf vormittags, als Corn von dem Prasseln des Regens am Fenster geweckt wurde. Nach einem Blick auf die Uhr erschrak er über seine eigene Verschlafenheit und sprang aus seinem Bett. Dadurch wurde Yoyo geweckt, welcher mit ihm auf einem Zimmer war. "Was ist denn los...?" murrte er unter seiner Decke hervor, wärhend Corn schnell seine Jeans überstreifte. "Wir sind total spät dran! Es ist fast Mittag, du Schlafmütze!" sprach Corn zurück , "Ich wette, die Anderen fragen sich schon, wo wir bleiben!" "Und was noch schlimmer ist..." begann Yoyo , "In gut einer halben Stunde beginnt Jet Set Radio und wir verpassen es, wenn wir jetzt nicht sofort in die Werkstatt düsen!!!" . "VERDAMMT!" rief Corn nun auch geschockt aus. Schon wenige Minuten später rissen sie ihre Zimmertür auf, ihre Skates nur über die Schultern gehängt, und rannten über den Flur, als ginge es um ihr Leben. Auf der Straße angekommen, trafen die Beiden einen weiteren Langschläfer. Sie rannten nämlich fast in Soda rein, welcher noch verschlafen "Ich hätte gestern nicht so viel trinken dürfen..." murmelte und versuchte, sich auf seinen Skatern an einem Laternenpfahl aufrecht zu halten. Mit einem gemurmelten "Morgen..." zogen sich die beiden ihre Skater an. Dann packten Yoyo und Corn ihren Freund nun an den Armen und zerrten ihn mit sich, um ihn nicht zurückzulassen. Nach einer hektischen Fahrt in Richtung Werkstatt, bei der die Jugendlichen sich mehrmals langlegten, da Soda sie aus dem Gleichgewicht brachte, ließen sie sich letztendlich beruhigt auf die nächste Couch fallen. Sie waren zum Glück fünf Minuten vor beginn des Senders eingetroffen. Corns Blick wanderte zu Sarky, die über beide Ohren grinste und neben Beat saß, welcher in sein übliches Stillschweigen verfallen war. Cube saß ihnen gegenüber auf einem Geländer und trällerte hämisch "Ich hab´s doch gewusst..." vor sich hin. Schon bald erfuhren Corn und Yoyo, dass Beat und Sarky nun ein Paar waren. Nun musste Corn auch unwillkürlich anfangen zu grinsen, denn Beat´s Gesicht schien mit jedem Wort ein Bisschen röter zu werden. "Hey, Leute! Die Sendung fängt an! Sperrt mal die Ohren auf!" schallte Gum´s helle Stimme durch die Werkstatt und ließ sofort alle Anderen verstummen. *** "Hier ist DJ Professor K, Baby! Der heißeste Mann Japans mit seiner ebensoheißen Sendung : JET SET RADIO FUTURE!!! Krieger der Freiheit, sperrt die Ohren auf, hier spricht euer König! Diese Bastarde von Polizisten haben wieder zwei alte Bekannte von uns eingestellt. Hayashi und Onishima! Diese Beiden werden durch ihren Neuzugang Commander Xerxis zu einem tödlichen Trio, das nicht einmal durch die GGs aufgehalten werden konnte! Mann, wer ist diese Xerxis , dass sie diesen Idioten von Polizisten so schnell zu Erfolg verhelfen konnte?! Meines Wissens nach...Ist auch Gouji zurückgekehrt und nun ebenfalls ein Teil der speziellen Terroreinheit der Polizei, die nun unter neuer Leitung mit ähnlichen Motiven steht. Ich habe keine Ahnung, wer dieser Kerl ist, oder woher er kommt...Aber er ist gefährlich, soviel kann man sagen! Mit den Kräften eines Mutanten und noch größerem Temperament, als Hayashi und Xerxis zusammen ist er nicht gerade jemand, mit dem man sich gern mal zu Kaffee und Kuchen hinsetzt! Nehmt euch in Acht Kids! Ich habe das Gefühl dass da was Üüüüübles abläuft..." *** Gum schaltete nachdenklich das Radio ab. Auch Sarky war die gute Laune vergangen. Nur ein Wort kreiste unaufhörlich in den Köpfen der Jugendlichen:"Gouji!". Er war tatsächlich zurückgekehrt. Er wurde für tot gehalten, aber nun wussten die GGs, dass es nicht an dem war. Den Rudies wurde nur stückchenweise bewusst, mit welcher Macht sie es nun zu tun haben mussten, wenn selbst Gouji sich ihr unterwarf. Es herrschte bedrückte Stille in der Werkstatt. Plötzlich ließ eine Nachricht von DJ Professor K in ihren Kopfhörern sie aufschrecken: " Hey, Kids! Sitzt nicht so faul in der Gegend rum! Die Poison Jams versuchen anscheinend gerade, Dogenzaka Hill plattzumachen! Mann, ihr müsst sie aufhalten, wenn ihr euer Revier behalten wollt!" Yoyo war sofort aufgesprungen, als ihn diese Nachricht erreichte. "Ok, Leute! Legen wir Gruppen fest, die aufpassen, dass die Poison Jams nicht noch wo anders Ärger anrichten! Sarky und Beat, ihr geht in die Rokkaku Dai Heights, Combo und Garam passen in der 99th Street auf, Gum und Cube in den Sky Dinosaurian Square, Boogie und Jazz behalten Kibogaoka Hill und die befestigte Wohngegend im Auge und Yoyo und Ich passen in der Chuo Street und in Shibuya Terminal auf!" Legte Corn hektisch fest, bevor sich alle GGs in ihre zugeteilten Reviere verteilten. Nun stand Roboy mal wieder als Einziger einsam und allein in der Werkstatt und murmelte beleidigt irgendwelches Zeug vor sich hin. Yoyo und Corn fuhren so schnell sie konnten in Richtung Chuo Street, um sich die Verwüstung anzusehen. Der Anblick ihres Reviers war schon fast zum Fürchten. An den Hauswänden waren ekelhaft Lilafarbene und grüne Graffitis, die einfach nur nach wildem Geschmier aussahen. "Ach du Schande..." murmelte Corn, entsetzt, über die Sauerei in ihrem Gebiet. Als die Freunde eine Straße überquerten, wurden sie durch ein fieses Gelächter im Hintergrund aufmerksam gemacht. Dort standen auf einer Plattform der Bushaltestelle die Poison Jams, stolz, über die Verwunderung der GGs. "Tja! Ihr hättet nicht erwartet, dass wir auch ohne Cube noch ein Problem für euch darstellen, was? BUAHAHAHAHAHAA!" lachte der Vorderste der Bande gehässig. "Das stimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr Fischfressen ohne sie noch Zusammenhalt findet..." konterte Corn frech, sehr zum Verdruß der Poison Jams. "Das wirst du bereuen, du-!" fing Poison Jam Nummer 2 an, doch konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, da DJ Professor K die Jugendlichen mit einer Warnung unterbrach: "Hey, Kids! Die Bullen haben euch aufgespürt, und Gouji im Schlepptau! Haut lieber ab, wenn ihr an euren Leben hängt!" "Gouji-WER?" fragte einer der Poison Jams verwirrt, "Hauen wir lieber ab, Jungs! Der Kerl klingt gefährlich...". Die Poison Jams waren gerade um die nächste Straßenecke verschwunden, da bekamen die GGs schon die Polizeisirenen zu hören. "Verdammt!" stammelte Yoyo nun nervös. Die Jungs drehten sich ebenfalls zur Flucht um, doch sie wurden aus allen Richtungen von den Polizeiwagen eingekreist. "Mist! Wir können nicht mehr abhauen!" rief Corn entsetzt aus. "So sieht man sich wieder...Ist es nicht eine Ironie des Schicksals, dass wir uns noch einmal in dieser Form treffen?" lachte eine bekannte Stimme hinter ihnen. Corn und Yoyo drehten sich synchron um und blickten direkt in die dunklen Augen eines großen und kräftig gebauten Mannes mit Glatze. Kurz gesagt, sahen sie in Goujis Augen. Mit einem Mal wurde Corn von einer brennenden Panik erfasst. Er fühlte sich, als würde ein Feuer in seiner Brust brennen und seine Knie wurden weich. "Oh Gott....Lauf, Yoyo..." stammelte Corn nun und die beiden suchten verzweifelt nach einer Lücke, durch die sie flüchten konnten. Tatsächlich fanden sie eine Lücke, auf welche sie umgehend zustürmten. Ein Schuss durchlöcherte nur wenige Zentimeter neben ihnen einen der Polizeiwagen. Er kam aus dem Lauf Onishima´s Waffe, welcher "Bleibt hier, ihr verdammten Punks!" rief. Gouji ging gelassen auf sie zu. "Oooh, habt ihr Angst? Wer hätte das erwartet...? Die,ach so tollen GGs haben Angst vor einem Polizisten...". Onishima und Gouji verfielen in hämisches Gelächter, welches ein leichtes Schamgefühl in den Jugendlichen aufflammen ließ. "WIR HABEN KEINE ANGST!!!" schrie Yoyo wütend den Männern entgegen. "Echt? Lass sehen!" schnarrte Gouji dem grünhaarigen Junge entgegen, seine Sonnenbrille zurechtrückend. Yoyo wollte auf den hoch gewachsenen Mann zustürmen, doch wurde von Corn zurückgezogen, welcher nur "Remember..." flüsterte. Yoyo beruhigte sich langsam und rollte wieder zu seinem Freund. Plötzlich bewegte sich, wie ein Wunder, einer der riesigen Polizeiwagen zur Seite, so dass ein kleiner Spalt in das Gefängnis der Rudies gerissen wurde. Die zwei Jugendlichen nutzten die Gunst der Stunde und nutzten den Spalt, um zu flüchten. Sie konnten Onishima´s aufgebrachte Stimme "LASST SIE NICHT ENTWISCHEN!!!" schreien hören, als ein etwas kleinerer Soldat aus dem Wagen ausstieg, der den Spalt geöffnet hatte. Sämtliche Restsoldaten nahmen augenblicklich die Verfolgung auf, doch konnten nicht mit den Skatern mithalten. Gouji beschimpfte den schuldigen Soldaten immer noch mit sämtlichen Schimpfworten, die ihn gerade in den Sinn kamen. "Ich hab gedacht, es ist vorbei mit uns!" keuchte Corn, welcher in Richtung Werkstatt stürmte und schon längst außer Sicht der Polizisten war. In der Werkstatt wurden die Jungs bereits von Cube und Soda empfangen, welche den Sender natürlich mitgehört hatten. "Hey! Alles in Ordnung? Wir haben gehört, dass ihr auf Gouji persönlich getroffen seid!" rief Soda aufgebracht. "Ja. Wir konnten entkommen." antwortete Corn außer Atem, und ließ sich auf eine Couch fallen. Schon bald trafen auch die restlichen GGs ein, müde, aber fröhlich. Doch die Geschehnisse ließen die Stimmung schließlich doch in den Keller sinken. "Was mich ja wundert ist, dass Hayashi und Xerxis gar nicht da waren." versuchte Sarky das Thema zu wechseln. "Naja...Du hast doch gesehen, was ihr Chef gestern mit ihnen angestellt hat." gab Beat antwort, "Er war mir jedenfalls lieber, als Gouji..." Der altbekannte "Ill victory Beat" aus dem Radio erklang und DJ Professor K´s Stimme war zu hören: *** "YoYoYoYo, Alright! Hier ist DJ Professor K, Baby! Spürt ihr die Spannung in der Luft? WOAH ! Hier kommt gerade eine Meldung rein! Officer Onishima verschwand nach dem Verlust gegen die GGs spurlos vom Polizeirevier und ist jetzt unauffindbar! An seiner Stelle muss Hayashi nun eingreifen, doch der Kerl sah auch schon mal besser aus. Ist von oben bis unten mit Verletzungen übersäät! Mann, was macht der Vollidiot nur immer?! Und Gouji sieht absolut ANGEPISST aus! Naya wäre ich auch, wenn ich vom Chefsessel in eine Polizeiuniform gesteckt werden würde...Jetzt randaliert der Kerl durch das Revier und droht jedem Untergebenen mit seinem Untergang, wenn er ihm in die Quere kommt...Gestern erst, hat er einem Rekruten das Gesicht verbrüht, weil er ihm anstatt einem Cappucino einen Latte Macciato geholt hat! Der Typ ist irrer, als Hayashi und das ist schon eine Leistung!" *** Kapitel 6: Auf der Suche... --------------------------- "Hier ist Hayashi an die Zentrale! Gibt es mittlerweile irgendwelche Neuigkeiten über Onishima?" hörte ich die Stimme unseres Captains in meinem Funkgerät. "Ich habe noch keine weiteren Informationen über den Fall. Falls du etwas herausfinden solltest, dann halte mich auf dem Laufenden!" antwortete ich, während ich durch eine weitere dunkle Gasse lief. Denn in meiner Verpeiltheit hatte ich mich natürlich auf dem Weg zu Onishima´s Wohnung verlaufen. Ein vorbeihuschender Schatten erregte mein Aufsehen. Ich zückte aus Reflex meinen Kubotan und machte mich bereit, ihn auch zu nutzen. Wie es aussah hatten meine Sinne mich mal wieder nicht getäuscht, denn nur wenige Sekunden später kam ein maskierter Mann aus dem schützenden Schatten der Gasse gesprungen und zog mich in die nächste dunkle Ecke. "Hallo, Püppchen...Was macht so eine Schönheit wie du so allein in einer dunklen Gasse...? Du könntest in Gefahr laufen angegriffen zu werden, aber jetzt bin ich ja da....Wir zwei werden jetzt viiiel Spaß miteinander haben...". Dieser Perversling meinte tatsächlich, mich angrapschen zu müssen!!! "Du scheinst, nicht zu wissen wen du hier gerade vergewaltigen willst, mein Freund...!" raunte ich ihm bedrohlich zu. "Nein...Aber das ist mir auch egal..." kam die Antwort des Maskierten.Er rückte näher zu mir und biss mir sanft auf die Unterlippe. Ich wurde wieder von meiner psychohaften Wut gepackt und griff den Kerl, der gut einen Kopf größer als ich war, an. Ich drehte mich einfach nur mit der Geschmeidigkeit einer Katze um, und stach ihn meine kleine Wunderwaffe, meinen herzallerliebsten Kubotan, ins Auge. Der Mann schrie vor Schmerz auf und ließ von mir ab. Ich sprang, und konnte ihm mit meinen Springerstiefeln mitten ins Gesicht treten. Nun gab ich dem Schwein noch einen Tritt in die Nüsse, und er sank entgültig zu Boden. "Commander Rin Xerxis... Polizistin der japanischen Elitetruppe..." gab ich mich bekannt, und drehte mich zum Gehen. Nun war meine Laune entgültig im Keller...Aber dieser Kerl würde so schnell niemanden mehr anfassen. Und Kinder zeugen erst recht nicht mehr... Ich schmunzelte, als ich noch die schmerzverzerrten Laute des Mannes, der mittlerweile flach am Boden lag, hörte. "Was war da los?! Ich hab so einen Krach gehört?!" hörte ich Hayashis geschockte Stimme aus meinem Funkgerät. "Es ist Nichts, Captain...Nur eine...randalierende Katze..." log ich ins Funkgerät. Würde ich ihm sagen, dass ich eben mal spontan einen Mann fast ermordet hatte, würde er sich vermutlich nur wieder aufregen. Der Kerl da hinten war nämlich lange nicht die erste Person, der ich bewusst erheblichen Schaden hinzugefügt hatte. Und das konnte man noch untertrieben nennen. Ich hatte wieder die Bilder der blutverschmierten starren Gesichter meiner Opfer im Kopf, welche mich schon oft fast in den Wahnsinn getrieben hatten. Ich ging weiter durch die Gasse und fand mich in einem Labyrinth von Lagern und weiteren Gassen wieder...Wie ich so Etwas doch HASSTE!!! Ich hörte Rollen hinter mir. Waren mir etwa schon wieder ein Paar dieser verdammten MISTRATTEN über den Weg gelaufen?! Das war wirklich das Letzte was ich jetzt gebrauchen konnte!! Ich sprang mit der Geschmeidigkeit einer Katze in den schützenden Schatten eines Lagers und linste um die Ecke in Richtung des Geräusches. Und tatsächlich liefen mir zwei dieser Punks entgegen! Beide trugen dieselben Sachen und sahen aus wie mutierte Fische! Urks...Und genauso stanken sie auch!!!Die Typen rochen, als wäre Etwas gestorben, von den Toten wieder auferstanden, in eine Mülltonne gefallen und dann wieder gestorben!!! Wo lebten die Kerle? In Mülltonnen?! Für Rudies die mich bei der Arbeit störten hatte ich jetzt absolut KEINE Nerven! Ich schlich ein Stück außer Hör- und Sichtweite der Stinkbeutel und sprach in mein Funkgerät: "Hier ist Xerxis an Hauptquartier! Ich habe Rudies in der Nähe von Sektor C156-4 gesichtet! Kümmert euch verdammt nochmal um die Kerle, die sind echt die Letzten die ich jetzt gebrauchen kann!!!" "Hauptquartier an Commander Xerxis...Haben die Meldung erhalten und schicken Kampftruppen in den Sektor! Hier ist Hauptquartier an alle Einheiten! Wenn ihr diese Punks seht, dann KNALLT SIE AB!!!" Zufrieden ließ ich das Funkgerät wieder in meine Hosentasche sinken. Diese Mistblagen hatten Nichts Besseres verdient...Es waren zwar nicht die GGs die von uns angegriffen wurden, doch immerhin etwas...Was zum-?! Diese verzogenen Kerle wagten es auch noch, Grafittis zu sprühen?! Jetzt war das Maß voll! Ich zog meinen Revolver aus meinem Gürtel und zielte. Ich schoss ab und traf mein Ziel,- und zwar genau in die Spraydose....Der Stinkmorchel hielt verwirrt die Dose in der Hand. Idiot...Wusste der Kerl nicht, dass das Ding jeden Moment explodieren konnte...? Die Spraydose pfiff bedrohlich, und während ich mich entfernte, konnte ich einen Knall hören. Er hatte es tatsächlich nicht gewusst... Der Rest des Tages ging für mich langsam zu Ende, die Dunkelheit legte sich über Tokyo wie ein Tuch und mir schmerzten die Füße vom vielen Laufen. Ich entschloss, wieder zum Hauptquartier zurückzukehren, noch einen Bericht über einen vergangenen Mordfall zu Ende zu schreiben und dann Feierabend zu machen. Im Dunkeln würde das Suchen sowieso nichts bringen. Das einzige Problem wäre nur noch gewesen, wieder aus diesem Irrgarten herauszufinden... Als hätte Hayashi meine Gedanken gelesen, hörte ich wieder seine Stimme aus dem Funkgerät:"OK, Leute...In der Dunkelheit zu suchen wird uns nicht weiterbringen. Wir ziehen uns zurück und suchen morgen weiter.". Ich fand zu meinem großen Glück aus dem Lager-Labyrinth heraus, das zu einer anliegenden Fabrik im Herzen der Rokkaku Dai-Heights lag. Seufzend sprang ich auf mein Motorrad und raste in Richtung Hauptquartier. Die kühle Nachtluft machte mich müde, und weckte in mir das Bedürfniss, sofort nach Hause zu gehen, aber mein inneres Arbeitstier hielt mich mal wieder davon ab. Ein idiotischer Autofahrer meinte, die Vorfahrtsregeln missachten zu müssen, und verursachte fast eine Kollision mit mir, was mich wild zum fluchen brachte. Ich hielt grummelnd am Parkplatz des Hauptquartiers an. Die Dunkelheit wurde nur durch das fahle Leuchten von ein Paar Laternen und Neonschildern erleuchtet. Eine Gruppe besoffener Männer, die gerade aus einer Kneipe torkelten, gröhlte alte Fußballhymnen. Ich konnte mir bei dem Anblick ein Grinsen nicht verkneifen. Ich ging durch die Eingangstür und fand mich in der großen Eingangshalle wieder. Das Gebäude war so gut wie leer, denn ein Großteil unserer Kollegen und Untergebenen hatten schon längst ihre Arbeit beendet. Captain Hayashi, unser Chef und ich machten meist als letzte Feierabend, was unsere Arbeit mit angenehmer Stille erfüllte.Das abendliche Mondlicht schien durch die monströsen Glaswände des Reviers. Ich beschloss, zu Hayashi ins Büro zu gehen und ihm Bericht zu erstatten, anstatt diesen uralten,abgeschlossenen Mordfall zusammenzutragen. Als ich anklopfte, machte er mir heute persönlich die Tür auf, anstatt nur "Herein" zu sagen. Die Geschehnisse der letzten Tage, und der Wutanfall unseres Chefs hatten ihn gezeichnet. Dunkle Schatten umringten seine bernsteinfarbenen Augen, hier und dort waren noch teils verheilte Wunden und Schrammen in seinem schmalen Gesicht und an seinem Hals zu sehen. Er sah müde aus, doch begrüßte mich mit einem leichten Lächeln. "Guten Abend, Captain. Ich wollte ihnen Bericht erstatten, falls sie gerade Zeit haben." sagte ich, ihn besorgt musternd. Er grinste mich an und bat mich herein. "Es ist nach Schichtende, also kannst du mich ruhig beim Vornamen nennen, Rin." fügte er hinzu, als er uns eine Tasse Kaffee einschüttete. Ich setzte mich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch, hinter welchem er sich zugleich niederließ. Ich nippte an dem Kaffee in meiner Tasse, während Hayashi mich nachdenklich ansah. "Also? Was gibts?" fragte er nun neugierig. Ich stellte meine Tasse ab, und begann, in meiner Hosentasche zu wühlen. Dort zog ich einen Zettel mit Notizen heraus, da ich sehr schnell das eine oder andere Detail vergessen konnte. "Also...Ich habe mir heute den Sektor C156-4 vorgenommen...Nichts allzu besonderes herausgefunden. Das ist das Lager der alten Fabrik in den Rokkaku Dai-Heights. Nur ein Paar Penner und sonst nichts. Außer, dass mir ein Paar Rudies über den Weg gelaufen sind..." Bei dem Wort "Rudies" zuckte Hayashi kurz zusammen, doch beruhigte sich sofort wieder. Ich konnte seinen Hass auf Punks nur zu gut nachvollziehen. Ich führte den Bericht fort:"Also habe ich eine Einheit in den Sektor geschickt, die haben sich dann um die Kerle gekümmert..." vollendete ich. Hayashi schien kurz nachzudenken, dann fragte er:"Konntest du herausfinden, um welche Truppe von Rudies es sich genau handelte? Auf die Kerle sollten wir dann vielleicht eine Einheit verschärfen, damit sie in Rokkaku Dai keine Randale machen.". Eine Sträne seiner silbernen Haare fiel ihm ins Gesicht, was ihn weniger streng erscheinen ließ. Allerdings, dass seine Haare silbern waren, lag keineswegs daran, dass er alt war...Im Gegenteil, er war, wie ich, gerade mal Mitte 30! Auch, wenn er bei seiner Ausbildung noch rabenschwarze Haare hatte...Darüber würde ich später grübeln, unser Fall war jetzt wichtiger.Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als ich die Szene im Kopf hatte, in der unser Chef Hayashi für über 70 gehalten hatte. Danach war dieser ziemlich beleidigt. Plötzlich wurde ich wieder in die Realität zurückgerufen, als Hayashi mir die Hand vors Gesicht hielt und mit dem Finger schnippte, um mich aufzuwecken.Dann setzte er sich wieder zurück, und hob eine Augenbraue an. Ich sah ihn erst leicht perplex an, dann fasste ich mich jedoch wieder, und redete weiter. "Einheitliche Kostüme, den IQ einer Klobürste, bestialischer Gestank...Ich gehe stark von Poison Jams aus.". "Soosoosoo...Die Stinkmorchel....." murmelte Hayashi nun und machte sich selbst Notizen für den nächsten Tag. Nun starrte er auf das beschriebene Blatt, als würde es uns verraten, wo Onishima war und was ihm zugestoßen sein könnte. "Hast du etwas Neues herausgefunden, Masao?" fragte ich nun, es war ungewohnt für mich, Hayashi bei seinem Vornamen zu nennen. "Auch nichts besonderes...Ich habe das Mafiosiviertel durchsucht, aber alles was ich gefunden habe, war eine Geldübergabe von zwei Drogendealern...". "Und was hast du gemacht...?" fragte ich nun leicht unsicher. Hayashi sah ein Paar Sekunden an, dann grinste er scheinheilig und sagte:"Sagen wir es so...Ich schätze, wir haben jetzt ein Paar Feinde mehr...". Obwohl diese Information eher unerfreulich war, mussten wir urplötzlich drauf loslachen. Hayashi´s Miene wurde schlagartig wieder ernst, als man einen Schlüssel klimpern hörte. Ein Paar Sekunden später konnte man den Schatten eines kräftig gebauten Mannes an den matten Scheiben von Hayashi´s Büro vorbeigehen sehen. Jashin,unser Chef,machte wohl auch Schluss für heute. Der Schatten hielt kurz inne, und schien,ins Büro zu lauschen, dann trat er weg. Man konnte die automatische Eingangstür zufahren hören, dann war es wieder komplett still. Nur noch Angestellte kamen in dieses Gebäude herein,oder heraus. Ich stand auf, und steckte den Notizzettel wieder zurück in meine Hosentasche. "Ich denke, ich werde dann für heute auch Schluss machen,wenn es ihnen Nichts ausmacht Ca- ähm...Masao." murmelte ich. "Nur zu, schönen Abend noch, Rin...Ich beende nur noch dieses Protokoll, dann gehe ich auch..." murmelte Hayashi, der eine Mappe mit Informationen über den Fall "Onishima" gezückt hatte, und die neuen Informationen eintrug. "Danke, dir auch, Masao..." sagte ich, als ich die Bürotür öffnete und in den finsteren Flur trat. Ich schloss leise die Tür, dann bahnte ich mir meinen Weg durch die Etagen, in Richtung Eingangshalle. Als ich aus dem Gebäude trat, wehte mir ein kühler Luftzug entgegen. Ich zog fröstelnd den Kragen meiner Jacke näher an mich, als ich auf den dunklen Parkplatz trat, auf dem mein Motorrad vollkommen allein stand. Ich sprang auf, ließ den Motor aufheulen und entfernte mich vom Revier, nach und nach mit der Nacht verschmelzend... *** Auf Hayashi´s dünnen Lippen bildete sich ein leichtes Grinsen, als er hörte, wie sich das Motorrad entfernte. Er stand auf und verstaute das Protokoll in seinem Schreibtisch. Leise trat er aus seinem Büro, schloss es ab und ging den dunklen Gang entlang. Nein, Rin sollte sich ruhig ein Wenig ausruhen. Er wollte da noch eine Kleinigkeit überprüfen...Obwohl niemand da war, schlich er so leise und so vorsichtig, wie nur möglich in die Richtung von Onishima´s Büro. Leise schloss er die Tür auf, und trat in den dunklen Raum. Er musste zugeben, ausnahmsweise hatten seine "Untergebenen" mal gute Arbeit geleistet. Sie hatten mögliche Hinweise bereits markiert, indem sie sie mit Absperrband umrandet hatten. Langsam trat der silberhaarige Mann zu Onishima´s Schreibtisch, und begutachtete ihn misstrauisch. Besonders ordentlich sah Onishima´s Schreibtisch nie aus, aber das waren eindeutig Spuren eines Kampfes, schlussfolgerte Hayashi für sich selbst. Hayashi sah sich in dem dunklen Raum um. Nach ein Paar weiteren Minuten des Suchens, entschloss er sich, die Untersuchung am nächsten Tag weiterzuführen. Er wollte gerade auf die Tür zugehen, da blieb sein Blick an dem Haken eines Kleiderständers hängen. Dort hing ein kleiner, aber schwer zu übersehender Stofffetzen... Kapitel 7: Unsichtbare Blicke ----------------------------- Währenddessen war bei den Rudies wieder die Alte Ruhe eingekehrt. Corn und Yoyo hatten sich von dem Schock, auf ihren alten Erzfeind getroffen zu sein, erholt, und saßen nun mit den Anderen in der Werkstatt. Die Nacht hatte schon längst begonnen, und Tokyo in Finsternis gehüllt. Beat und Sarky saßen aneinandergekuschelt auf einem Geländer der Werkstatt, während die Anderen es sich auf den zahlreichen Sofas gemütlich gemacht hatten. Alle waren mittlerweile zurückgekehrt, bis auf einen. Clutch, der es zwar liebte nachts noch durch die Gegend zu streunen, aber sich zumindest nochmal blicken zu lassen, war immer noch nicht zurückgekehrt, zur Beunruhigung seiner Kameraden. Ohne eine Nachricht, oder ein Lebenszeichen. Seufzend sah Boogie auf ihre Uhr. "Wenn er nicht gleich auftaucht, dann ist es mir egal, dann haue ich ab, ich bin verdammt nochmal müde!" nörgelte Sarky, was ihr sofort ein Paar schräge Blicke einbrachte. "Was denn?!" rechtfertigte sie sich nun. Ohne noch einen Kommentar abzugeben, öffnete Corn eine Flasche Limonade. Er war nicht die Sorte Mensch, die sich betrinkt, sobald sie mit Freunden zusammen war, sondern es bevorzugte, bei klarem Verstand zu bleiben. `Gouji.´, dachte er niedergeschlagen. Was würde wohl in naher Zukunft mit ihm und seinen Freunden geschehen? Würden sie der Gefahr wieder einmal standhalten können?! Seine Freunde ließen es sich zwar nicht anmerken, doch er spürte, dass ihnen dieselben Fragen durch den Kopf schießen mussten. Was würde geschehen?!...Corn nahm einen großen Schluck aus der Flasche und wischte sich anschließend mit dem Handrücken den Mund ab. Yoyo gähnte müde, darauf wartend, dass endlich Jemand den Anfang machen würde, und vorschlagen würde, einen Schlafplatz aufzusuchen. Corn jedoch dachte nicht daran, ohne Clutch zu gehen, dafür war in den letzten Tagen zu viel geschehen. Zu viele beunruhigende Vorkommnisse hatten sein Misstrauen geweckt. Cube, die sich heute wieder einmal in ihrem Spezialgebiet, den verschlungenen Gängen der Abwasserkanäle, ausgetobt hatte, rieb sich die schmerzenden Füße. Von Roboy war das Eine oder Andere Quietschen zu hören. `Ich muss wohl mal wieder seine Gelenke ölen...´ dachte der blonde, dessen nachdenkliche Augen von seinem Hut verdeckt wurden, schmunzelnd. Als würde die Anspannung allen die Kehlen zuschnüren, wagte Niemand es, noch ein Wort zu sagen. Nun gut. Bis auf Sarky, die sich immer noch über Alles und Jeden beschwerte, erst darüber dass sie mal wieder Hunger hatte, danach darüber, dass ihr kalt war, zu guter Letzt beschwerte sie sich über einen Kratzer, den sie in ihren Skates entdeckt hatte. Gum verdrehte genervt die Augen, als Sarky wieder anfangen wollte zu reden. Doch Beat konnte sie im letzten Moment davon abhalten, indem er sie sanft küsste. Kichernd ließ Sarky ihre Beine vom Geländer baumeln. Das plötzliche Schlittern von Rollen war zu vernehmen, Yoyo hob aufmerksam den Kopf von seinen Händen, die ihn zuvor stützten. Die Umrisse eines jungen Mannes auf Skates waren zu erkennen, ein braunhaariger Junge mit Rasterlocken kam in die Werkstatt getorkelt. War er betrunken?! Beats Augen weiteten sich entsetzt, als Clutch ins Licht trat. Er sah drein, als hätte er tausend Tode erlebt, seine Miene war wie versteinert, er war leichenblass. Zitternd lehnte Clutch sich an eine Wand, hatte vor Angst die Sprache verloren. "Clutch, Kumpel, was ist los?!" rief Soda, und sprang von einer Couch. Langsam näherte er sich dem Braunhaarigen, der ihn beunruhigt fixierte. Corn ahnte, dass Irgendwas geschehen sein musste. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass es mit den Geschehnissen der letzten Tage zusammenhängen musste. Alle Blicke hefteten sich an Clutch, der fertig nach Luft schnappte, als wäre er bei einem Marathon mitgelaufen. Er öffnete den Mund, und begann ein Paar Sätze zu stottern: "Ir...Irgendwer...Oder..Irgendwas hat...Mich verfolgt..D-den ganzen Weg lang! Ich habe Niemanden gesehen, oder gehört, aber..Da...Da war Irgendwas, ich schwöre es euch!!". Beunruhigtes Gemurmel erfüllte die Werkstatt, angsterfüllte Blicke wechselten von Clutch zu Corn und wieder zurück. Corn schluckte beunruhigt, als er aus einem der Fenster hinaus in die Dunkelheit sah. "Ich werde nachsehen..." sagte Beat entschieden, und erntete ein Paar geschockte Blicke. Langsam erhob sich der Rothaarige und wandte sich zum Gehen. "Bist du wahnsinnig?!" riefen die restlichen GGs im Chor. Clutch sah Beat entgeistert an. "Du...Du bist doch wahnsinnig..! Geh da bloß nicht raus!!!" "Willst du hier herumsitzen, und warten, dass der Tag anbricht, und du flennend zu deiner Mami rennen kannst?!" bellte Beat, lauter als er es beabsichtigt hatte. Alle im Umkreis von einem Meter wichen augenblicklich einen Schritt zurück und sahen Beat entgeistert an. "Beat hat Recht, vielleicht war es nur eine Katze, oder so..." murmelte Ryth, und lächelte zuckersüß in die Runde. Entschlossen erhob sich Beat, Sarky folgte ihm wie ein Schoßhündchen. Corn, der teilweise aus Stolz und teilweise aus Neugier aufgestanden war, folgte dem Pärchen in Richtung Tür. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die schwere Stahltür der Werkstatt, die Jugendlichen ließen sich auf ihren Skates in die Dunkelheit rollen. Leichter Nieselregen tropfte auf den Gassenweg, der kalte Wind trieb Corn Tränen in die Augen. Misstrauisch sah er durch die, ihm so bekannte Gasse. Wie lauernde Monster waren die Schatten bis in die hintersten Ecken der Stadt gedrungen, und färbten alles beunruhigend schwarz. "Nichts zu sehen..." flüsterte Corn. Aufmerksam lauschte Sarky in die Nacht. Beat wagte ein Paar Schritte in die tiefe Schwärze der wohlbekannten Gasse. "Nichts. Rein gar Nichts..." murrte Beat höhnisch und lachte auf. Die zwei Blonden musterten den rothaarigen Skater nachdenklich, und skateten vorran, weiter hinein in das Labyrinth aus Gassen, das sich vor ihnen erstreckte. Das Rollen von Skates erweckte die Aufmerksamkeit der Jugendlichen. Dort kam Yoyo angefahren, hatte sich von der Gefahr verführen lassen, herauszukommen. "Yo..." grüßte er seine Freunde grinsend, und sah in die unheimliche Schwärze der Nacht. "Sieht doch ganz normal aus..." stellte er nun fest und wandte sich verwirrt zu den Anderen. Beat, der mittlerweile in den dunklen Gassen von Shibuya Terminal verschwunden war, überblickte nun von einem Dach aus die Stadt. Wie lange war er jetzt schon Teil der GGs...? Schmunzelnd erinnerte er sich, wie er immer gepredigt hatte, die GGs und alle anderen Straßengangs auf eigene Faust auszuschalten...Und jetzt...Jetzt war er selbst einer der GGs...Und bereute er es...? Nein...Nein...Nicht im Geringsten. Plötzlich ließ ihn ein Schrei aus seinen Gedanken fahren. Was war das?! Sofort wirbelte er herum, und stürzte so schnell er konnte in die Richtung aus der der Schrei kam. Mit Entsetzen bremste er vor einer zusammengekauerten Gestalt auf dem Boden ab. Dort lag, vor Schmerz leise wimmernd, Corn. Als könnte er ihm jeden Moment abfallen, krallte er eine Hand in seinen Arm, aus dem in Strömen Blut floss, seine Jacke tränkte, sich auf der Straße verteilte. Erschüttert riss Beat die Augen auf, und beugte sich zu Corn herunter. "Corn! Was ist los?! Was ist passiert??!" schrie der Rothaarige dem Anführer der GG´s schon fast ins Gesicht. "Ich...Weiß nicht...Jemand...Kam aus der Dunkelheit gesprungen und...", er verfiel in einen Hustenanfall, bevor er weiterreden konnte, "Hat uns angegriffen...!...Yoyo...Wo ist Yoyo?!" keuchte Corn. Mit letzter Kraft rappelte sich der Blonde auf die Beine, taumelte, und wurde sofort von Beat, sowie Sarky gestützt, welche durch den Aufruhr sofort hergeeilt war. "Was ist passiert?!" brüllte sie drauf los. Doch der Anblick der sich ihr bot, erklärte schon Alles. "Sarky...Yoyo!" rief Beat ihr zu. Sarky verstand sofort, nickte eingeschüchtert, und stürzte in die Richtung, in die Yoyo kurz zuvor verschwunden war. Besorgt streifte sie durch die Nacht, rief immer wieder seinen Namen, suchte jede noch so kleine Nische ab, doch ihr kleiner grünhaariger Freund mit der roten Sonnenbrille war unauffindbar. Resigniert wandte Sarky sich zum gehen. Plötzlich spürte sie den Blick eines Augenpaars auf sich. Bedrohlich, und lauernd versteckte sich der Besitzer dieser Augen irgendwo. Irgendwo, wo Sarky ihn gerade beim besten Willen nicht sehen konnte... "Ist da jemand?!" rief das Mädchen eingeschüchtert. Keine Antwort erfolgte. Ein Schauer lief ihren Rücken herunter, als sie sich noch ein letztes Mal paranoid umsah, und so schnell sie konnte begann, wegzuskaten. Das klackern von Skates hinter ihr, aus der Dunkelheit. Sarky wurde von Panik gefasst, so schnell sie konnte raste sie weiter, doch schaffte es nicht, ihren unsichtbaren Verfolger abzuschütteln. Ohne noch richtig zu wissen, wohin sie rannte stürzte sie durch die Gassen, bis sie plötzlich vor einer riesigen Häuserwand zum stehen kam. Sackgasse. Jetzt war sie ihm schutzlos ausgeliefert... Zitternd drückte Sarky sich gegen das kalte Gemäuer und starrte in die Dunkelheit. Das Rollen kam näher. Instinktiv schloss die Skaterin die Augen, und sackte wimmernd auf den Boden. "Geh weg, lass mich in Ruhe!!!" schrie sie verängstigt auf. "Stimmt was nicht...?" hörte sie eine mechanische Stimme antworten. Verwundert öffnete Sarky die Augen und sah in das stählerne Gesicht Roboys. "Roboy...Um Gottes Willen, du bist es nur..." flüsterte Sarky peinlich berührt und sprang wieder auf die Beine. "Hast du Yoyo gefunden?" fragte Roboy. "Du hast mich fast zu Tode erschreckt, und das Einzige, was dir einfällt, ist zu fragen, ob ich Yoyo gefunden habe?!" kreischte die Blonde dem Roboter entgegen. "Hast du Yoyo gefunden?" wiederholte Roboy in derselben Tonlage wie vorher. "Nein. Nein habe ich nicht." flüsterte Sarky, musterte Roboy noch Einmal und skatete mit ihm wieder in die Richtung der sicheren Werkstatt. *** Der Nächste Morgen: "Captain...? Captain!" riss meine Stimme den Captain der Rokkaku Police aus seinem Schlaf. Hayashi´s Kopf fuhr in die Höhe, und ehe er sich versah, starrte er in meine eisblauen Augen. "Oh...Xerxis...Was zum?! Wie kommst du hierher?!" rief der Silberhaarige zunächst erschrocken aus, schließlich war es nicht alltäglich, dass die linke Hand seines Chefs, und seine Partnerin, plötzlich in seinem Schlafzimmer stand! Doch schlagartig wurde ihm bewusst...Er war gar nicht in seinem Schlafzimmer. Im Gegenteil. Er war über seinem eigenen Schreibtisch eingeschlafen...Mal wieder. Die neuesten Aufzeichnungen und Untersuchungen, die er noch in der letzten Nacht angestellt hatte, lagen noch genauso ordentlich vor ihm, wie er es in Erinnerung hatte. "Haben wir mal wieder die Nacht durchgearbeitet...?" raunte ich ihm grinsend zu, und schnappte mir eine der Mappen in denen er den Fall "Onishima" protokollierte. Gähnend nickte Hayashi mir zu, und stand auf. "Wie spät ist es..?" fragte er und streckte sich, so, dass man glaubte, jeden Wirbel seiner Wirbelsäule einzeln knacken zu hören. "Kurz nach 11..." murmelte ich in Gedanken und begutachtete näher das Stückchen Stoff, das Hayashi mittlerweile vorsichtig in einer kleinen Tüte verpackt und untersucht hatte. Hayashi zuckte zusammen. "So spät?!" rief er entsetzt aus. "Reg dich ab und bind deine Krawatte erstmal richtig, Masao-Chan..." murmelte ich abwesend. "Nenn mich nicht Masao-Chan!!" knurrte Hayashi beleidigt, und begann, seine Krawatte neu zu binden. "Wie denn? Vampir-Captain?" lachte ich herausfordernd und grinste meinen Chef neckisch zu. Dieser sah mich nur mit einem fragenden Blick an. "So blass bin ich auch nicht schon wieder..." murmelte er, doch begutachtete sich vorsichtshalber noch einmal unauffällig im Spiegelbild einer Fensterscheibe. Ich quittierte das Gespräch mit einem triumphierenden Grinsen. Hayashis Blick wanderte zu der Mappe in meiner Hand, doch er sagte Nichts weiter, als lauerte er förmlich darauf, dass ich begann, ihm Fragen zu stellen. Sollte er haben. "Wo hast du Das gefunden..?" fragte ich meinen Vorgesetzten nun neugierig, und begutachtete das Stück Stoff genauer. "Gut, dass du fragst...Du wirst es nicht glauben. Es stammt aus Onishimas Büro...Und dreimal darfst du raten, zu wessen Mantel dieser Stoff gehört..." er senkte die Stimme, als hätte er Angst, belauscht zu werden. "Wer?" fragte ich nervös. Ich hasste es, wenn man mich auf die Folter spannte. Vor allem, wenn es um einen neuen Fall ging. Hayashi sah sich noch einmal um, dann wandte er sich wieder zu mir und sah mich mit ernstem Blick an. "Dieser Stoff gehört zu dem Mantel...Von unserem Boss. Raisuke Jashin..." flüsterte er geheimnisvoll. Meine Augen weiteten sich überrascht. "Du verarschst mich..." begann ich, doch das bedrückte Kopfschütteln Hayashis überzeugte mich vom Gegenteil. "Du kannst mir erzählen, was du willst, Xerxis...Aber Jashin ist nicht unschuldig an diesem Fall, das spüre ich einfach...". "Woher willst du das so genau wissen, Masao..?" hakte ich misstrauisch nach, und starrte in die bernsteinfarbenen Augen meines Gegenübers. Hatte er früher nicht auch blaue Augen...?! Ich schüttelte den Kopf, um mit den Gedanken wieder zum eigentlichen Thema zu kommen. Hayashi grinste wissend. "Nenn es polizeiliche Intuition, Xerxis..." murmelte er, und zog mir mit einer geschmeidigen Handbewegung die Mappe aus den Händen. Diese verstaute er kurz darauf in einer Schublade seines Schreibtisches, die er kurz darauf mit einem kleinen Schlüssel verschloss, und diesen in seiner Manteltasche verschwinden ließ. Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl vor Hayashis Schreibtisch plumpsen. Na dieser Tag fing ja blendend an. Und es sollte noch nicht vorbei sein, denn noch in derselben Sekunde,wie mir dieser Gedanke kam, hörten wir das altbekannte Rauschen unserer Funkgeräte: "Hier ist Hauptquartier an Zentrale. Es gingen Beschwerden durch Ruhestörung und öffentlichen Ärgernisses durch eine Bande von Rudies ein. Alle Einheiten bitte sofort in Kibogaoka Hill melden. Ich wiederhole...". Hayashi und ich sahen uns gleichzeitig mit einer Mischung aus Genervtheit und schon fast ein Wenig Einschüchterung an, dann seufzten wir synchron auf und stapften missmutig aus dem Büro. Kapitel 8: Ertappt! ------------------- *WHIIIIIIIIIUUUUUUUU* Die Sirenen der anrückenden Keisatsu schallten durch die Straßen Tokyos. Überrascht wandte Beat sich von der Wand ab, die er gerade verzierte. So schnell waren sie angerückt?! Professor K hatte die Warnung erst vor wenigen Minuten herausgeschickt, somit dachte Beat, er hätte noch Zeit um sein Meisterwerk zu vollenden. Seufzend ließ er die Spraydose sinken und sah zu, wie sich die Einsatzwagen näherten. Sollten sie doch kommen. Er würde sie sowieso wieder in ihre Schranken weisen. Mit Sarky an seiner Seite durfte das kein Problem darstellen. Diese seufzte genervt auf, als sie die dunkelgrün farbenen Polizeiwagen erspähte. Beat und Sarky jedoch machten keine Anstalten, die Flucht zu ergreifen, viel zu erzürnt waren sie noch von den Geschehnissen der letzten Nacht. Nicht nur, dass Corn mit tiefen Schnittwunden übersäät war, nein, auch Yoyo war und blieb unauffindbar. Und Beat wurde das Gefühl nicht los, dass seine Lieblingsfeinde, die Polizisten, da nicht unschuldig waren. Mit einem lauten Quietschen kam der erste Wagen zum Stehen und versperrte die große Hauptstraße, was ein großteil der Autofahrer mit Gehupe und verärgerten Rufen quittierten. Zahlreiche Polizisten stiegen aus den Wagen, deren Anzahl immer größer wurde. Schließlich stiegen auch Hayashi und Xerxis aus, die aussahen, als wollten sie die Rudies mit bloßen Blicken töten. Beat erwiederte den kalten Blick seines Gegenübers. Hayashi sah ihn aus seinen stechenden bernsteinfarbenen Augen an, als könnte er ihm so direkt in die Seele gucken. Doch er würde nichts finden...Nichts, außer blanken Hass und Verachtung, ihm gegenüber. Als hätte er Beats Gedanken gelesen fragte er nun mit seiner zynischen Stimme: "Na, ihr Mistratten...? Habt ihr uns schon vermisst..?". Ein gehässiges Grinsen erstreckte sich über Xerxis´ dünne Lippen, ihre dunkelblonden Haare schimmerten matt in der vormittäglichen Sonne. "Wie könnten wir ein Ekelpaket wie SIE nicht vermissen, Hayashi..?!" konterte Beat, und hielt dem Blick des Silberhaarigen stur stand. Hayashi lächelte kalt. "Nun. Ihr wisst ja schon wie das abläuft...Männer? Festnehmen!" lautete sein nächster Befehl. Der Trupp setzte sich missmutig in Bewegung. Beat und Sarky, welche ein eingespieltes Team waren, wussten schon, wie das ablief. Während Sarky für Aufruhr sorgte, sah Beat zu, dass die Hauptgefahrenquellen, nämlich Xerxis und Hayashi ausgeschaltet werden. Sarky hatte sofort die Initiative ergriffen, und die Truppe voneinander getrennt, indem sie die Männer auf sich aufmerksam machte. Wie eine Irre sprang sie durch die Gegend, stahl Autoschlüssel aus Hosentaschen und trat Helme von Köpfen, sehr zum Verdruss der armen Polizisten, die sie nicht zu packen bekamen. Bevor Hayashi oder Xerxis noch Etwas sagen konnten, war ein großer Teil der Truppe hinter dem blonden Mädchen hinterher, die nun in die nächste Gasse Bog. Xerxis schlug sich resigniert eine Hand vor die Stirn und murmelte nur: "Die Angestellten von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...". Hayashi strich sich eine Strähne aus dem schmalen Gesicht, bevor er Beat mit seinem treuen Revolver zur Strecke bringen wollte. Doch dummerweise war Beat ihm da einen Schritt vorraus. Noch bevor Hayashi oder Xerxis reagieren konnten, stürmte er mit ungeheurer Geschwindigkeit auf die beiden zu und schlug sie zu Boden. Als wäre der Schlag ohne weiteres an den Beiden vorbeigegangen, sprangen sie wieder auf, und nahmen eine Kampfposition ein. Xerxis wollte Beat gerade mit wüsten Beleidigungen bombardieren, doch Hayashi, welcher es nicht ausstehen konnte wenn man unerwartet angriff, vor allem nicht, wenn dabei Xerxis mit einbezogen wurde, hatte schon reagiert und seinen Revolver aus seinem Munitionsgürtel gezogen. Gezielt richtete er den Lauf auf Beat, welcher erneut zu einem Angriff ansetzen wollte. Hayashi drückte ab, und die Kugel verfehlte Beats Wange nur um wenige Millimeter. Mit leicht überraschtem Gesichtsausdruck blieb der Rothaarige stehen, fasste sich wieder, und sprang Xerxis an. Xerxis reagierte mit der Geschmeidigkeit einer Katze, und konnte das Schlimmste verhindern, indem sie sich zu Boden schmiss und die Hände schützend vor ihr Gesicht hielt. Hayashi der seiner Partnerin sofort zu Hilfe eilen wollte, ging gerade auf den jungen Skater zu, als Sarky von einem Hausdach gesprungen kam, und auf ihm landete, so dass er eine ziemlich unsanfte Bauchlandung auf dem Asphalt kassieren musste. Benommen blieb er erstmal auf der Stelle liegen, ohne noch einen Laut von sich zu geben. Somit konnte Beat sich jetzt in Ruhe um Xerxis kümmern, während Sarky sich wieder ihren Verfolgern widmete, die den Sturz ihres Captains mit großen Augen begutachtet hatten. Xerxis, die durch die Verletzung ihres Partners kurz abgelenkt war machte ein weiteres Mal Bekanntschaft mit dem Boden, als Beat ihr die Beine wegzog. Er hielt eine Spraydose direkt vor ihr Gesicht und ehe sie sich versehen konnte, bekam sie die rote Farbe zu spüren. Sie bekam keine Luft mehr unter dem Schwall von Giftstoffen, Farbe und anderen diversen Mitteln. Hustend und wie wild herumzappelnd versuchte sie, Beats Griff zu entgehen, doch die Dämpfe benebelten sie so sehr, dass sie nicht mehr richtig wusste was sie tat. Es dauerte nicht lange, da war das Rotgesicht unter dem giftigen Gas ohnmächtig geworden. Fehlte nur noch Hayashi. Dieser hatte sich gerade mit Mühe vom heftigen Angriff erholt, und stand auf wackeligen Beinen da. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als er Xerxis zu Gesicht bekam. Denn, es ließ sich nicht leugnen, man hätte die rote Farbe mit Blut verwechseln können, was wohl bei Hayashi gerade der Fall war. "Was habt ihr mit ihr...?! Ihr...!!!". Hayashis Stimme bebte vor Zorn und Entsetzen. "Moment mal, Hayashi, das ist nicht so, wie es aussieht..!" begann Beat, doch ein wenig beeindruckt durch Hayashis zornigen Gesichtsausdruck. Doch ehe er eine Erklärung liefern konnte, war Hayashi mit einem wütenden Kampfschrei auf ihn losgestürmt. Beat reagierte, wie es jedermann in einer solchen Situation täte, er sprang zur Seite, packte Hayashi und wurde mit ihm durch seinen Schwung zu Boden gerissen, wo sie sich weiter einen Kampf lieferten. Und schon bekam Beat Hayashis Linke zu spüren. Als wäre sie aus Stahl, traf Hayashis Hand auf Beats Wangenknochen, der ein entsetzliches Knacken von sich gab. Ein weiterer Hieb mit der Rechten ließ Blut in dicken Strahlen aus seiner Nase fließen. Gerade wollte Hayashi wieder mit der Linken ausholen, doch Beat kam ihm diesmal zuvor und fing seine Faust so gut wie möglich ab. Die dünnen,schwarzen Handschuhe,die Hayashi trug verdeckten seine bleichen Hände, die Beat so gnadenlos das Gesicht zertrümmerten. Hayashis linke Hand blieb wie festgeklebt in Beats Griff. Mit einem verärgerten Aufknurren hielt Hayashi inne, als er plötzlich ein Bein mitsamt Skatestiefel an den Kopf bekam. Kurz japste der Captain der Rokkaku Polizei auf, dann wurde er im hohen Bogen von Beat heruntergeschmettert, und blieb benommen am Boden liegen. Nur der schwarze Handschuh verblieb in Beats Hand. Als Hayashi sich aufrichtete, stellte er dies ebenfalls mit Entsetzen fest. Ruckartig richtete Hayashi sich auf und vergrub seine entblößte linke Hand in seiner Manteltasche, ohne dass Beat sie auch nur ansatzweise zu Gesicht bekam. Seine freie rechte Hand streckte er mit nervösem Ausdruck zu Beat aus. "...Den Handschuh. Sofort." flüsterte der Silberhaarige knapp, sein Blick heftete an Beat, als würde sein Leben an ihm hängen. Er zitterte am ganzen Leib, als er diese Forderung stellte. Beats verwirrter Blick wechselte von Hayashis Augen zu dem schwarzen Handschuh in seiner Hand. "Sonst was...?" fragte Beat gnadenlos. Hayashis Blick wurde hilflos. "Sonst..." begann er, doch er hatte beim besten Willen kein Argument, also schloss er den Mund wieder. "Was verheimlichen sie mir denn da..?" fragte Beat, auf seinen Lippen bildete sich ein überlegenes Grinsen als er auf den immer nervöser werdenden Hayashi zufuhr. "Bleib weg von mir, hörst du, du Mistratte..!" zischte er, doch konnte die pure Panik in seiner Stimme nicht verbergen. Dies spornte Beat nur noch mehr an. Ein leises arrogantes Auflachen, dann fuhr er noch weiter auf Hayashi zu, der mit langsamen, und doch verunsicherten Schritten zurückwich. So hatte er Hayashi noch nie erlebt. Und das wollte er nun auskosten. Mit einem Satz sprang er Hayashi nun an, welcher einen verschreckten Aufschrei ausstieß. Nach einer kurzen Rangelei auf dem Boden gelang es Beat, Hayashis linke Hand in die Höhe zu reißen. Beats triumphierendes Grinsen wich einem entsetzten aufkeuchen. Dort ragte keine menschliche Hand in die Höhe. Nein. Das konnte man nicht einmal Hand nennen..! Eine stählerne Klaue in Form einer Hand ersetzte sie. Das silberne Metall glänzte in der Sonne, die Fingerspitzen glichen Krallen. Mit schreckgeweiteten Augen entriss Hayashi Beat seinen Arm, und vergrub ihn wieder in seiner Manteltasche. Ohne, dass Beat noch reagierte, konnte Hayashi ihm nun auch den Handschuh entwenden, den er sich sofort wieder über die Klaue zog. "...Das...Das hast du niemals gesehen, kapiert..?!". Hayashis Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als er wieder ein Paar Meter zurückwich, den Rothaarigen nicht aus den Augen lassend. Beat wurde jetzt Einiges klarer. Das war also der Grund, warum Hayashi permanent seine Hände unter Handschuhen verbarg. Noch nie hatte er ihn ohne gesehen. Doch dass ihn so ein schrecklicher Anblick wiederfahren würde, hatte der junge Mann nicht erwartet. Hayashi, der das Verhalten des Jungen genau beobachtet hatte, hob die bewusstlose Xerxis auf seine Arme. Auch der letzte Rest Farbe war dem silberhaarigen Mann aus dem schmalen Anlitz gewichen. Xerxis quittierte die Situation mit einem verschlafenen Aufbrummen. "Kein Wort..." wiederholte der hoch gewachsene Polizist ein weiteres Mal, bevor er sich langsam wegdrehte, und zu einem der Polizeiwagen ging. Keine dreißig Sekunden später konnte man ihn einen Rückzugsbefehl in sein Funkgerät sprechen hören. Innerhalb weniger Minuten waren die, teilweise grün und blau geschlagenen, Polizisten zurückgekehrt, und in ihre Einsatzwagen gestiegen. Keiner von ihnen wagte es, Hayashi anzusprechen, oder ihn auch nur anzusehen. Denn die Blicke die sie getroffen hätten, wären tödlicher gewesen als der elektrische Stuhl, Giftspritzen und die Hängung zusammen. Eines musste Beat sich eingestehen. Er wollte jetzt keineswegs in der Haut von auch nur einem der Polizisten stecken. Einer nach dem Anderen zogen die Polizeiwagen ab. Sarky musterte ihren Freund besorgt. Abwesend sah er den Polizeiwagen hinterher. "Stimmt was nicht?" fragte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Beat brauchte eine Weile, bis er eine Antwort fand. "Hayashi wird mir jedes Mal unheimlicher..." murmelte er wie betäubt. "Das ist doch nichts Neues. Was war denn los?" hakte die blonde Skaterin nach. "Seine Hand..." flüsterte Beat nur. Sarky wurde allmählich ungeduldig. "Was ist mit seiner Hand?". "Ich...Er...Er trägt doch immer Handschuhe...Und...Er...Er ist ein Cyborg oder so!" stammelte Beat, vollkommen von der Rolle. "Hayashi..? Ein Cyborg? Du spinnst." lachte Sarky ungläubig. "Ich schwöre es dir, seine Hand war eine einzige Maschine!" beteuerte Beat verzweifelt. Doch Sarky schenkte ihm keinen Glauben. "Verarschen kann ich mich alleine." lachte sie, nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Resigniert gab er es auf, Erklärungen zu machen und fuhr mit ihr die immer noch versperrte Hauptstraße entlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)