Karriere, oder doch nur ein Spiel?! von neve ([ Aoi x Uruha ]) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Die Aufregung die Sich in jeder meiner Fasern angestaut hatte, verschwand als ich meinen neuen Chef sah der mich freundlicherweise sofort darum ‚bat‘ ihm einen Kaffee zu bringen, ohne ein Wort des Willkommens. Ich habe schon oft gehört, dass er seine Angestellten behandelte wie den letzten Dreck, doch genau diese Herausforderung hatte ich gesucht, als ich meinen alten Job aufgab um mich in eine neue Arbeit zu stürzen. Mein Name ist Takashima Kouyou und ich habe meinen alten Job in einer der größten Anwaltskanzleien gekündigt um zum ‚Feind‘ zu wechseln, wenn man dies so bezeichnen darf. Mein neuer Chef ist der Chef der Anwaltskanzlei der den größten Teil Tokyos abdeckt und unter den Fittichen von Shiroyama Yuu steht – welcher nun mein neuer Chef ist. Mein erster Tag als privater Assistent begann zwar nicht sehr prickelnd, dennoch war ich zufrieden, da ich einen Tapetenwechsel dringender benötigte als alles andere momentan in meinem Leben. Ich wusste zwar, dass Mr. Shiroyama ein verwöhnter junger Mann sein sollte, der aus einem reichen Elternhaus kam, doch wusste ich nicht wie gut er aussah, bis ich ihm seinen gewünschten Kaffee brachte. „Bitte sehr Mr. Shiroyama – Ihr Kaffe.“ Sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, als ich dem dunkelhaarigen den Kaffee auf den Schreibtisch stellte und mich leicht verbeugte. „Mein Name ist Takashima Kouyou, ich bin ihr neuer Assistent ab dem heutigen Tag und ich hoffe ich kann ihren Anforderungen gerecht werden.“ Als der dunkelhaarige seinen Blick von den Unterlagen abschweifen ließ, um mich zu begutachten viel mit auf wie intensiv er mich musterte und für einen Hauch einer Sekunde dachte ich, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erspäht zu haben, was natürlich auch nur ein dummer Zufall sein konnte. „Ah … okay, muss ich mich also mit einem neuen rumschlagen?!“ Seine Stimme klang kräftig und mächtig, so wie es sich eigentlich leicht vorzustellen war, wenn man an einen Chef von solch einer Kanzlei sprach, dennoch hörte ich einen funken Freundlichkeit heraus, aus seinen so schroff klingenden Worten die man eigentlich eher nicht als freundlich empfinden konnte. „Wie meinen sie das?“ fragte ich unhöflicherweise nach und entschuldigte mich zugleich für diese doch frech klingende Frage. „Keine Sorge, ich nehme es ihnen nicht übel, dass sie mich dies gefragt haben … doch muss ich ihnen gleich sagen, dass ihre Vorgängen mit den Anforderungen die ich an sie gestellt habe nicht sehr gut zurecht kamen und somit auf der Straße gelandet sind … doch so wie ich es bis jetzt sehe haben sie Potenzial … zu mindestens können sie schon mal Kaffee kochen!“ Ein Lachen ertönte und mein neuer, nennen wir ihn mal Sklaventreiber, nahm einen Schluck des Kaffees und schloss für einen Moment die Augen, als habe er noch nie solch einen Geschmack auf seiner Zunge verspürt. „Ich danke ihnen, dass sie diesen Potential in mir sehen … ich werde mein bestes geben um nicht so zu enden wie meine Vorgänger …“ Kaum hatte ich meinen Satz beendet klingelte auch schon das kleine schwarze Telefon auf dem großen Glasschreibtisch und ich wurde nach draußen gebeten. Vor dem Büro von Mr. Shiroyama hatte ich einen kleinen Schreibtisch, einen Bürostuhl, einen Laptop und ein Telefon – Also alles was ich benötigte um meinen Job so zu machen, dass ich nicht in die Beduine kommen konnte, um eine weitere Hilfe bitten zu müssen. Eine Woche verging und ich hatte weder Probleme mit meinem neuen Chef, noch mit meinen neuen Kollegen. Doch wie hätte ich auch Probleme mit meinem Chef haben können? In der ganzen Woche hatte ich ihn nur einmal gesehen und das war an meinem ersten Tag gewesen. Die darauffolgenden Wochen änderten jedoch alles. Mit den Kunden schien es nicht sehr gut zu laufen, da immer mehr aufgebrachte Herrschaften von mir durchgestellt werden wollten. Als ich mal wieder einen Kaffee in das Büro bringen sollte, kauerte dort mein Chef über seinem Schreibtisch und die Ordnung die ich vom ersten Tag noch in meinem Gedächtnis hatte schien wie weggeblasen. Vorsichtig stellte ich die Tasse ab und sah zu wie Mr. Shiroyama nach einem Dokument zu suchen schien. „Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“ bot ich freundlich weise an, hielt mich jedoch zurück bis er das Wort ergriff. „Wie sollten SIE mir schon helfen können?!“ fuhr er mich mit einem harschen Tonfall an und mir stockte für einen kurzen Moment der Atem. Das war wohl diese Art an ihm vor der mich schon so viele vor dem Absenden meines Bewerbungsschreibens gewarnt hatten. „Es tut mir leid das sagen zu müssen, jedoch herrscht bei ihnen eine solche Unordnung, dass sie wohl nicht mehr alleine durchblicken … und sie scheinen unter großem Stress zu stehen was es noch mehr erschwert weiter in ihrem Vorhaben zu kommen.“ Die funkelnden Augen des Anderen fixierten mich und ich kam mir vor wie ein Reh, das besser vor seinem Jäger hätte fliehen sollen, so lange es noch ging. „Hören Sie mir mal zu Herr Takashima. Ich habe sie eingestellt um draußen vor meinem Büro für Ordnung zu sorgen und Kleinigkeiten zu erledigen, ich dachte sie wurden darüber bereits aufgeklärt … was sich in meinem Büro jedoch abspielt geht sie reichlich wenig an, also bitte ich sie nur einmal: Verschwinden sie hier wieder!“ Mir stockte der Atem und ich spürte regelrecht wie in mir das Blut zu kochen begann. Ich hasste es schon immer, wenn hilfebedürftige meine Hilfe ausschlugen nur um ihren Stolz zu bewahren und was anderes spiegelte sich hier leider nicht wieder. Ich schüttelte leicht den Kopf und drehte mich zur Türe. „Was ein Idiot …“ nuschelte ich leise während ich durch die elektronische Türe den Raum wieder verlassen wollte. Ehe ich es jedoch schaffte wieder an meinen Arbeitsplatz zu gelangen versperrte plötzlich die Türe mir den Ausweg und ich drehte mich wieder um. „Möchten sie noch etwas?“ fragte ich leise, doch als ich wieder in der Position Richtung Schreibtisch angelangt war stand er plötzlich schon vor mir. Ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht spüren, so nah war er mir gekommen. „Ich verbiete mir solche Ausdrücke wie eben … zügeln sie sich lieber etwas sonst …“ Seine Drohung in den Worten war nicht zu überhören und ein verspieltes Grinsen huschte über meine Lippen. Solche Situationen weckten Erinnerungen in mir aus der alten Schulzeit, als man nichts anderes tun konnte als zu Drohen, doch gehörte dies auch hier her? „Sonst was?!“ fragte ich schließlich in einem harschen Ton zurück und merkte wie Mr. Shiroyama mich näher an die Türe drückte und sein Atem begann auf meiner Haut eine leichte Wärme zu erzeugen. „Sonst muss ich sie wohl leider bestrafen, Herr Takashima …“ nuschelte er mit seiner rauen Stimme, dicht an meinen Lippen und ich merkte wie mein Herz langsam begann einen kleinen Aussetzer vorzutäuschen. Bestrafen!? Was meinte er nun damit? Wollte er mich feuern oder versetzen lassen in einen dieser Kellerjobs? Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, wand meinen Blick aber nicht von den tief braunen Augen des Anderen ab. „Wie darf ich das nun verstehen?“ fragte ich leise und versuchte meinen Atem nicht mit seinem zu kreuzen. Ehe ich mich versah spürte ich auch schon eine seiner Hände in meinem Schritt die etwas unsanfter zupackte. „Wollen sie es wirklich erfahren?“ Die Stimme war nun ganz nah an meinem Ohr und eine Gänsehaut schlich über meinen ganzen Körper. Ich musste mich zusammenreißen um nicht lüstern zu antworten. „Ich weiß es nicht.“ Gab ich schließlich kleinlaut zu, doch dann löste sich der Griff wieder und der heiße Atem an meiner Haut verschwand. „Holen sie mir einen Tee, mir ist die Lust auf Kaffee vergangen und dann suchen sie mir bitte Akte 63780 heraus und bringen sie mir herein.“ Als er fertig gesprochen hatte und ich mir aufgeschrieben hatte, welche Akte er von mir wollte stürmte ich regelrecht aus dem Raum um mir in der sicheren Einsamkeit an die Brust zu fassen und zu merken wie mein Herz schneller schlug. Wo war ich hier nur hin geraten!? Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein, oder war mein neuer Chef etwa … geil auf MICH !? Als der Tee gerade durchzog, suchte ich die Akte heraus die Mr. Shiroyama von mir wollte und schluckte schwer, als ich mit Tee und Akte wieder vor der Türe zu seinem Büro stand. Ich atmete tief durch und ging schließlich ohne Anklopfen in das Büro, stellte den Tee ab und übergab die Akte. „Ich mache dann für heute Feierabend, wenn das okay ist und sie nichts mehr zu erledigen haben für mich?“ Ich blickte ihn mir leicht abschätzendem Blick an und wusste nicht genau was schlauer sein würde. Abhauen und einfach die Kündigung einreichen oder, den Job weiter machen um herauszufinden, was das vorhin auf sich hatte. Doch wollte ich das überhaupt herausfinden? War meine Neugierde, was dieses Thema anbelangte wirklich so groß? Vielleicht war er auch einfach nur gefrustet und wollte mir eins auswischen für meinen Mangel an Respekt? „Tut mir leid doch heute müssen sie leider ein paar Überstunden machen.“ Sein Blick verhalf meiner Gänsehaut wieder zu neuem Leben und ich schüttelte mich leicht. „Okay … aber bevor ich wieder an meinen Schreibtisch gehe würde ich gerne wissen, was es mit der Situation von Vorhin auf sich hat!-Bitte.“ Meine Stimme klang leicht abgehackt, dennoch stark in seiner Wirkung. Mr. Shiroyama grinste mich nur an, eine ganze Weile bis … Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Zwei Tage vergingen bis ich wieder klar denken konnte nach dem Gespräch mit Mr. Shiroyama. Es war nichts Atemberaubendes oder dergleichen passiert oder ausgesprochen wurden, dennoch war ich verwirrt. Er hatte mich mit einem Grinsen an die Arbeit zurückgeschickt, dass mich nicht dazu bringen konnte mich zu wiedersetzen, egal wie gerne ich es doch getan hätte. Zwei Tage später war ich noch kein Deut schlauer aus den Erlebnissen. Doch wie hätte ich dieses Thema ohne triftigen Grund noch einmal ansprechen können? Ich versuchte einfach krampfhaft die Geschehnisse zu vergessen und meinen Job so weiter zu machen, dass der Schwarzhaarige zufrieden mit mir sein würde, doch jedes Mal wenn ich in das große Büro des Chefs ging schien er mieser gelaunt zu sein. Immer wieder atmete ich tief durch, wenn ich einen Besuch in dem großen Raum überlebt hatte und versuchte einfach weiter zu machen und mir meine kleine Angst nicht anmerken zu lassen, doch wer wusste schon ob er nicht bei solch einer Laune einfach willkürlich irgendwelche Angestellte feuern würde? Ich hing an diesem Job, auch wenn ich erst ein paar Wochen hier war, dennoch empfand ich das andere Personal als sehr freundlich und mein Chef hatte etwas Anziehendes. Halt mal … etwas Anziehendes?? Vergesst das ganz schnell wieder! Kopfschüttelnd hing ich meinen Gedanken nach, als das kleine rote Lämpchen an dem Lautsprecher auf meinem Schreibtisch wieder anfing zu leuchten. Ein Zeichen dafür, dass ich mal wieder in die Höhle des Löwen musste, wie schon so oft an diesem Tag. Ich griff zu meinem Block und meinem Kugelschreiber und klopfte an die Türe an, welche sich dann auch öffnete. Dieses Mal ging sie allerdings nicht automatisch auf, sondern wurde direkt per Hand geöffnet und genau diese Hand spürte ich im nächsten Moment auch gleich an meinem Arm und wurde mit brutaler Sanftigkeit hineingezogen. „Wie kann ich ihnen denn behilflich sein?“ fragte ich etwas geschockt und musterte den Schwarzhaarigen etwas. Seine Jacketjacke hatte er ausgezogen und sein weißes Hemd war oben etwas aufgeknöpft, sodass man einen kleinen Einblick auf seine Brust erhaschen konnte. Wieder einmal atmete ich kurz tief ein und aus, aber so dass Mr. Shiroyama es nicht bemerken konnte. Die dunklen Augen des anderen ruhten eine ganze Weile auf mir bis seine Stimme schließlich erklang. „Ich kann mich nicht konzentrieren …“ Langsam hob ich eine meiner Augenbrauen an und sah ihn fragend an. „Ich weiß nicht wie ich ihnen dabei helfen könnte …“ murmelte ich leise und merkte wie in mir die Nervosität anstieg. „…Sie sind daran schuld also unternehmen sie etwas …“ Sanft strich die Hand von Mr. Shiroyama über meine Wange und ich schloss einen Moment lang meine Augen ehe ich ihn wieder ansah. „Wie meinen Sie das?“ fragte ich leise, nicht wissend ob ich die Antwort wirklich hören wollte. Eine Weile schwieg der mir gegenüber und ich merkte wie mich die Stille langsam zweifeln ließ an meiner Frage die ich ihm gestellt hatte. „Ich kann mich einfach nicht konzentrieren, wenn ich weiß, dass sie vor meiner Türe sitzen…Ich denke andauernd nur an Sie.“ Mir kam es vor als würden seine Blicke jeden Millimeter meines Körpers abtasten und ich schluckte schwer. „W…Was? Aber …“ Ich wich einen Schritt zurück und versuchte klar bei Verstand zu bleiben, was mir aber nicht sonderlich gut gelang bei dem Anblick des anderen so nah vor mir. „Soll das etwa bedeuten, dass Sie mich entlassen möchten??“ Ich schluckte schwer bei dem Gedanken hier weggehen zu müssen, doch wenn ich ihn so sehr ‚Ablenkte‘ musste ich es wohl oder übel, nicht wahr? Mr. Shiroyama schüttelte mit ernster Miene den Kopf und begann mich langsam immer näher zum Schreibtisch zu drängen, bis ich ihn schließlich an meinem Hinterteil spürte. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, beendete dies aber schnell um den mir gegenüber nicht auf noch dümmere Gedanken zu bringen. „Mr. Shiroyama … was tun Sie denn da?“ fragte ich mit leicht zittriger Stimme. Ich spürte wie mein Herz immer schneller zu schlagen begann. Dieser Mann brachte mich ganz langsam um den Verstand. Ich merke wie jeder Millimeter meines Körpers zu erstarren begann als der Dunkelhaarige immer näher mit seinem Gesicht an das meine kam. „Ich will etwas von der süßen Schokolade kosten, um mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren zu können …“ Seine Stimme hauchte die Worte regelrecht gegen meine Lippen und ich krallte mich mit den Händen verkrampft an die Tischplatte hinter mir. War ich gerade in einem schlechten Traum gefangen? Oder waren hier irgendwo Kameras installiert die mich in diesem Moment der Pein filmten? „Was reden Sie denn da für einen Unsinn?“ fragte ich leise und versuchte zu einer Seite auszuweichen, doch in diesem Moment hielt der Andere mich auch schon mit beiden Händen an meiner Hüfte fest. Ich merkte wie mein Atem immer unregelmäßiger wurde desto näher Mr. Shiroyama mit seinen Lippen den Meinen kam. Verkrampft kniff ich die Augen zusammen um ihn nicht ansehen zu müssen und nicht sehen zu müssen wie nahe er mir nun doch schon war. Ich roch genau welches Parfüm er gerade trug und versuchte mich daran zu erinnern wie es hieß, nur um das Bild vor meinem inneren Auge zu verlieren, wie nah er mir doch immer mehr kam. Auf einmal merkte ich aber wie der Griff an meiner Hüfte nachließ und ich öffnete ein Auge. Er hatte den Griff nur gelöst um eine Hand auf meine Wange zu legen und nun spürte ich auch die Lippen die mir immer näher gekommen waren. Meine Finger klammerten sich immer fester um die Tischplatte und meine Augen weiteten sich ein ganzes Stück. Ehe ich mich versehen konnte, stieß ich ihn aber auch schon zurück und fasste mir an die Lippen. „Was sollte das!? Habe ich ihnen erlaubt mich einfach so zu küssen?!“ fragte ich aufgebracht und merkte wie mir kleine Tränen die Wangen hinab liefen. Ich war nicht sauer, nein – ich war aufgebracht und erschrocken! Wie konnte mein Chef mich einfach ohne zu fragen küssen? Langsam stolperte ich zu der Türe und wollte diese gerade öffnen als meine Hand von Shiroyama festgehalten wurde. Ich drehte mich rasch um und sah den kleineren böse funkelnd an, ehe ich ihm eine Backpfeife verpasste. Im nächsten Moment realisierte ich erst, dass ich meinen Chef soeben geschlagen hatte, doch in diesem Moment war es mir tatsächlich egal. Egal wie sehr ich diesen Job mochte, doch alles konnte und wollte ich nicht mit mir machen lassen und das war mein gutes Recht, selbst wenn ich nur ein kleiner Angestellter war der im Grunde nichts wirklich zu sagen hatte. Der Schwarzhaarige stand da und hielt sich die Wange. Für einige Minuten starrte er einfach nur auf den Boden, ehe er mich wieder ansah und einfach nur grinste. „Hmm das verspricht ja noch sehr witzig zu werden …“ seine Worte lösten einen kleinen Schwall von Erregtheit in mir aus, doch ich schüttelte schnell den Kopf. „Ich gehe wieder an meinen Platz … oder nein noch besser … für den Kuss von eben nehme ich mir den Rest des Tages frei!“ mit diesen Worten ging ich hinaus – Nein! Ich stürmte regelrecht aus dem geräumigen Büro, packte meine Sachen und fuhr nachhause. Den ganzen Tag konnte ich an nichts anderes denken als wie an Mr. Shiroyama … wie er mich angesehen hatte, mir näher kam und unsre Lippen sich berührt hatten. Doch was mir die ganze Zeit ein Rätsel war: Wieso raste mein Herz so schnell als er mir näher kam? Ein leises Seufzen entkam meiner Kehle und ich kuschelte mich mit einer Decke auf meine Couch im Wohnzimmer und sah Fernsehen. Diese Nacht schlief ich nicht sonderlich gut und am nächsten Morgen musste ich wieder zurück an die Arbeit und jedes mal wenn ich IHN sah, merkte ich wie ich mir sanft über die Lippen leckte, auf der Suche nach dem Geschmack seiner Lippen den ich am Vortag geschmeckt hatte. Es war absurd und völlig unakzeptabel was hier vorging, doch ich fühlte mich doch angezogen von ihm. Ja, Mr. Shiroyama IST Anziehend! Ich musste es mir einfach eingestehen, egal was ich machte ich dachte immer wieder an ihn und ins geheim wünschte ich mir wirklich, dass er mich einfach wieder in sein Zimmer ziehen würde und weiter ging, ohne das ich ihn irgendwie von seinem Vorhaben abhalten würde. Beim Kaffee trinken mit meinen Kollegen blieb ich äußerst still, was auch den anderen auffiel und es dauerte nicht lange bis ich von einem meiner Kollegen angesprochen wurde. „Wieso bist du denn so ruhig? Sonst lässt du dich doch immer so gerne darüber aus, was du heute so für deinen Chef machen musstest oder wie oft du heute wieder in sein Büro bestellt wurdest.“ Ich merkte wie sämtliche Augen nun auf mir ruhten und ich langsam wieder etwas nervös wurde. „Ach, es ist nichts … es ist einfach nur anstrengend momentan, sodass ich nicht den Nerv besitze mich über ihn auszulassen, tut mir leid wenn ich euch somit etwas enttäusche!“ ich lachte leicht um die Stimmung wieder etwas aufzubessern, was mir aber nicht sicher ob dies auch funktionierte. Wenige Minuten später stellte sich aber heraus, dass es funktioniert hatte da die anderen sich angestrengt unterhielten und mich schon ganz zu vergessen schienen. Mir machte es nichts sonderlich aus, da ich eh meine Ruhe in diesen Momenten wollte, also sagte ich auch nichts was ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich hätte lenken können. Ich trank noch einen großen Schluck von meinem Kaffee und lehnte mich in dem etwas wackligen Küchenstuhl zurück. Immer mehr Kollegen gingen wieder an ihren Platz, bis nur noch zwei Kollegen und ich in der kleinen Küche saßen und uns etwas unterhielten. Als die Türe aufging schenkte ich dieser keine sonderliche Beachtung. Erst als die mir vertraute Stimme erklang schaute ich erschrocken auf. „Was tun Sie denn noch hier wenn ich mal fragen darf?! Ihre Pause ist schon seit 20 Minuten vorbei Mr. Takashima!“ Ich seufzte leise und stand dann auch schon auf, doch als ich mich von meinen Kollegen verabschieden wollte waren diese schon aus der Küche verschwunden. Mr. Shiroyama schien wirklich einen nicht so guten Ruf hier in der Kanzlei zu haben. „Es tut mir wirklich leid! Ich habe nicht auf die Zeit geachtet …“ sagte ich leise und starrte wieder auf den Boden nur um den Blicken des anderen aus dem Weg zu gehen, doch als ich das Klacken eines Schlüssels im Türschloss hörte sah ich wieder auf. Er hatte abgeschlossen!! Panisch schaute ich mich um und ließ mich wieder auf den Stuhl nieder. „Wieso machen Sie das??“ fragte ich etwas ängstlich und sah ihn von unten aus an. „Wieso?? Weil es mir Spaß macht Sie so hilflos zu sehen … und bitte … ich heiße Yuu …“ Seine Stimme klang so rau aber dennoch sanft. Yuu, ein schöner Name den ich aber gerade eher mit einem Angstgefühl in Verbindung bringen konnte. „Kouyou …“ murmelte ich leise und richtete mich dann wieder auf. „Ich möchte aber dennoch nicht, dass Sie mir zu nahe kommen …. Ich kann so etwas einfach nicht und bitte Sie hiermit das zu akzeptieren!“ Ich war über mich selbst überrascht, wie ernst ich doch klingen konnte, doch es war mir auch ernst. Auf die Lippen von meinem Chef legte sich wieder eines dieser Grinsen denen man einfach nicht wiederstehen konnte, egal wie sehr man es auch wollte. „Tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, aber ich nehme mir was ich will und wenn sie es wirklich nicht wollen sollten Sie gehen, doch da ich nicht annehme das Sie gehen werden einigen wir uns schon mal darauf uns zu Duzen!“ In seiner Stimme klang etwas, was mir eindeutig signalisiert hatte, wie offensichtlich es war das ich wirklich nicht gehen würde und das ich anscheint in seinen Augen ein offenes Buch für ihn war. Ich nickte leicht und konnte mich mit dem Gedanken gut anfreunden ihn nicht mehr so Förmlich ansprechen zu müssen, schließlich hatte er es auch nicht verdient! „Yuu … das von gestern bleibt aber unter uns … Ich werde zwar nicht kündigen aber das liegt nicht an dir! Ich mag meine neuen Kollegen, nur damit das klar ist …“ Mit diesen Worten huschte ich an ihm vorbei und schloss die Türe wieder auf. „Ist okay … aber ich hoffe, dass du eines Tages sagen wirst das du nicht wegen MIR kündigst …“ Bei seinen Worten schoss mir das Blut in den Kopf und ich riss die Türe auf und ging raus aus der kleinen Küche. Wo war ich hier eigentlich gelandet?? Bei einem perversen Lüstling? Nein … ich war bei Yuu gelandet, der selbst einen Lüstling noch dumm aussehen lassen konnte. Ein perverser Lüstling … der mich nochmal um den Verstand bringen würde! Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Einige Wochen vergingen und ich war ganz froh, dass es keinerlei weitere Übergriffe gab. Die Tatsache, dass Mr. Shiroyama … nein, Yuu, scheinbar reges Interesse für mich hatte, verwirrte mich von Tag zu Tag mehr. Immer wieder, wenn ich ihm einen Kaffee brachte, oder einen Tee, spürte ich wie mein Herz wieder begann schneller zu pumpen, als eigentlich nötig gewesen wäre für meinen Körper. Wie sollte ich das Gespräch, welches sich in der Küche abgespielt hatte, richtig deuten? Er erhoffte sich, dass ich eines Tages wohl sagen würde, dass ich nur wegen ihm hier bleiben würde? Was für eine kranke Fantasie besitzt dieser, so gut Aussehende Mann eigentlich?! Dachte er wirklich, dass ich eines Tages zu seinem Schreibtisch spaziert kommen würde, mich darauf setzte und ihm sagte, dass ich nur wegen ihm hier bliebe? Am besten hätte ich dies wohl noch mit einem Kuss besiegeln sollen. Bei dieser kleinen Szene, die sich in meinem Kopf so deutlich wiedergab, lief ich für einen kleinen Moment rot an und merkte, dass dies meinem Herzschlag mal wieder den Ansporn gab, schneller zu schlagen. Es war doch einfach nur noch krank! Wieso brachte ich es aber nicht einfach übers Herz und kündigte doch? Es ist doch egal, wie perfekt meine Kollegen doch waren und wie viel Spaß es mir machte, mich mit ihnen in meiner Pause zu unterhalten. Mein Chef signalisierte mir doch immer wieder, dass ich mich hier auf Dauer vor ihm nicht in Sicherheit wiegen konnte! Mittlerweile waren bereits drei Wochen vergangen, seit dem Gespräch in der Küche und dem Kuss, der mir auch jetzt noch, immer wieder den Atem raubte, wenn ich an ihn dachte. Langsam aber sicher bekam ich doch ein sichereres Gefühl, wenn ich mal wieder in das Büro von Yuu musste. Als ich gerade Mal wieder damit beschäftigt war, Anrufe entgegen zu nehmen und weiter zu leiten, sah ich wie das kleine Rote Licht mal wieder begann aufzuleuchten. Ich musste also mal wieder zu ihm hinein. Ein seufzen war nicht zu unterdrücken, da er mich an diesem Tag schon des Öfteren zu sich bestellt hatte und ich hier draußen mit meiner Arbeit einfach nicht so recht voran kam. Das riesige Büro hatte seine Faszination noch immer nicht verloren. „Wie kann ich jetzt behilflich sein?“, fragte ich in einem eher gelangweiltem Tonfall und sah zu dem großen Glasschreibtisch, der zu meiner Überraschung aber nicht besetzt war. Langsam wanderte eine meiner Brauen in die Höhe und ich sah mich kurz um. Als mein Blick schließlich weiter nach rechts wanderte, stand er plötzlich neben mir. Hatte er hinter der Tür auf mich gelauert? Mit einem erschreckten Laut wich ich einige Zentimeter zur Seite und betrachtete Yuu ganz genau. „Du hast mich aber erschreckt!“ Ein etwas eingeschüchtertes Lächeln legte sich auf meine Lippen, ehe ich nervös an meinem kleinen Notizblock begann rum zu fummeln. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde immer nervöser, als ich diesen Blick sah, mit dem Yuu mich regelrecht anstarrte. Es war der gleiche Blick wie damals, als er mich zum Schreibtisch gelotst hatte, um mich dort dann zu küssen. Ich schluckte kurz meinen Kloß im Hals hinab, der sich wenige Sekunden zuvor mühevoll gebildet hatte. „Y..Yuu?“, fragte ich schließlich eingeschüchtert und merkte, wie sein Blick mich wieder einmal abtastete. Würde er sich nun wieder auf mich stürzen? Mich küssen, ohne das ich es ihm erlaubte? Oder würde er dieses Mal vielleicht noch weiter gehen, mir die Klamotten vom Leib reißen und mich Gnadenlos auf dem gläsernen Schreibtisch, oder dem Boden, vergewaltigen?! Dieses elende Kopf-Kino veranlasste mich leicht auf zu japsen. Als Yuu seine Hand schließlich langsam anhob, kniff ich die Augen zusammen. Ich wollte nicht sehen, wie er mir wieder auf eine Art nahe kam, die mich um den Verstand zu bringen schien. „Welche Anzugsgröße hast du?“ Zögernd öffnete ich die Augen, als ich merkte wie Yuu an meiner Anzugsjacke zupfte. „W…was?“ Ich sah den Dunkelhaarigen verwirrt und zugleich etwas enttäuscht an. Hatte ich mir gerade wirklich insgeheim erhofft, dass er sich an mir vergehen würde?! Schnell biss ich mir auf die Unterlippe, um durch diesen kleinen Schmerz meine Gedanken auszublenden. „Schon gut … ich glaube ich kann es mir schon denken.“ Als sich Yuu umdrehte und zu seinem Telefon ging, um jemanden anzurufen, stand ich nur da und fühlte mich elend. Ich hatte es mir erhofft … ich hätte es wirklich gewollt! Was war nur mit mir los?! Wenige Augenblicke später realisierte ich erst, nach was mich mein Chef eben noch gefragt hatte. „Wozu brauchen Sie diese Information denn?“, fragte ich als Yuu mit seinem kurzen Telefonat fertig war. Ein abschätzender Blick wurde mir zugeworfen und ich zuckte leicht zusammen. „Morgen findet ein großes Treffen statt, welches über das ganze Wochenende geht. Die Kanzleioberhäupter der Kleinkanzleien die mit uns zusammen arbeiten haben den Wunsch geäußert, dieses Treffen abzuhalten. Da es etwas Geschäftliches ist und ich dort deine Hilfe benötigen werde, ist es von Nöten, dass du einen neuen Anzug bekommst. Ich will mich ja nicht blamieren!“ Ich merkte wie in mir ein kleines Gefühl von Wut aufstieg. ICH sollte IHN blamieren? Nur weil ich nicht den aller neusten Anzug von Gucci trug, war ich doch dennoch vorzeigbar, in meinen Augen. „Natürlich bezahle ich den Anzug, keine Sorge …“ Yuu wirkte etwas Geistesabwesend, doch darüber wollte und konnte ich mir gerade keine Gedanken machen. Ich war also nicht vorzeigbar und würde ihn mit meinem jetzigen Aussehen nur blamieren, soso. Aber Stopp! Was hatte er eben gesagt? Ein Treffen, bei dem ich mit kommen sollte und das über ein ganzes Wochenende ging?! „Ähm, dieses Treffen findet schon morgen statt? Und ich soll dich dorthin wirklich begleiten?“ Meine Stimme stockte immer wieder etwas, da sich in mir ein unbehagliches Gefühl aufstaute. Ein ganzes, langes Wochenende. Ich und mein Chef, alleine. Jegliche Art von Zeuge würde ausbleiben. Langsam bemerkte ich die Vorzüge dieses Gebäudes, denn hier wussten alle, wie Yuu sein konnte und wenn ich auf einmal ganz laut beginnen würde um mein Leben zu schreien, würden sie dieses Büro mit Sicherheit stürmen! „Ja sollst du! Es findet in Aomori statt und wir fliegen noch heute Abend ab. Ich habe keine Lust auf eine lange Autofahrt… also bitte ich dich, dass du um sechs fertig bist mit Packen, denn ich werde dich dann bei dir zu Hause abholen.“ Yuu warf mir wieder eines dieser Lächeln zu, dieses Mal war es aber ein sehr aufrichtiges Lächeln und man konnte tatsächlich sehen, dass er sich zu freuen schien. Zögerlich begann ich zu nicken, doch in meinem Kopf spielten sich die wildesten Szenarios ab. Ich würde ein Wochenende alleine sein mit meinem Chef, abgesehen von den Meetings und den eventuellen Ausflügen, die dann so anstehen würden. Aomori ist schließlich eine Stadt, welche besichtigungswürdige Plätze besitzt, die man sich dann schon einmal ansehen sollte, wenn man die Chance dazu hat. Schließlich konnte ich das Büro wieder verlassen, ohne auch nur die kleinste Andeutung, die mir wieder dieses Herzpochen verursachen konnte, welches sich über einen ganzen Tag hätte ziehen können. Es war nicht wirklich befriedigend, wenn man im Grunde auf so etwas wartete und nichts passierte. Doch sollte ich mich nicht lieber Glücklich schätzen, dass er mich nicht angefasst hatte? Die Verwirrung stand mir ins Gesicht geschrieben, bis mich schließlich Akira, einer meiner Kollegen, darauf ansprach. „Was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus, als wäre dein Hamster gestorben oder so etwas!“ Akiras dümmliches Grinsen brachte mich schließlich dazu, ein leises Lachen von mir zu geben. „Nein, ich bin nur gerade etwas überrumpelt, da ich über das Wochenende mit Mr. Shiroyama nach Aomori fliege. Irgendein Treffen der Kanzleien, die unter uns noch arbeiten und so…“ Ich zuckte leicht mit den Schultern, um es etwas verharmloster darzustellen. Ich war eigentlich nicht geschockt, dass ich allgemein mit flog, ich war nur geschockt, da es so kurzfristig war und ich mir nicht sicher sein konnte, heil wieder nach Tokyo zu kommen. „Das ist doch klasse! Also ich wäre froh, wenn ich mal hier raus kommen würde … und das ist ein Bezahlter Urlaub, noch besser geht es doch nicht!“ Doch geht es, denn ich bekomme sogar noch einen neuen Anzug geschenkt! Diese Gedanken behielt ich jedoch lieber für mich und wimmelte Akira schließlich recht schnell ab. Ich musste meine Arbeiten schließlich noch beenden, nach Hause fahren und packen! Ich wusste nicht so recht wo mir in diesem Moment der Kopf stand. Als ich endlich zu Hause war, kramte ich den größten Koffer den ich hatte aus meinem Schrank und legte ihn eher unsanfter auf mein Bett. Was sollte ich denn bitte alles mitnehmen?! Ich hasste es schon immer, Klamotten für eine Reise packen zu müssen, egal wie kurz diese Reise sein würde. Ich hatte die dumme Angewohnheit immer meinen halben Kleiderschrank ein zu packen, doch dieses Mal wollte ich am liebsten eine Boutique überfallen und den ganzen Laden mitnehmen um auch ja genügend Klamotten dabei zu haben, in denen ich gut aussah! Für die Geschäftlichen Meetings hatte ich ja den Anzug, den mir Yuu besorgen wollte. Doch was war mit den nicht Geschäftlichen Zeiten? In was sollte ich schlafen? Brauchte ich eine Badeshorts? Und wenn ja – welche sollte ich nur mitnehmen?! In meinem Kopf drehte sich alles und ich musste mich kurz hinsetzen um wieder zu Verstand zu kommen. Es war doch nichts weiter als ein dummer Ausflug! Ein total dummer Ausflug, in eine mir fremde Stadt, mit meinem Chef! Wieder überkam mich die Schamesröte und ich fasste mir mit einer Hand an die Wange. Es hatte aber alles keinen Sinn! Ich durfte jetzt nicht den Verstand verlieren, denn dafür war nun wirklich keine Zeit mehr! Schneller als ich gedacht hätte, war der Koffer schließlich voll mit Klamotten, Beauty Produkten und der gleichen. Ein schneller Blick zur Uhr verriet mir, dass ich gerade noch Zeit hatte mich schnell unter die Dusche zu stellen, mich anzuziehen und dann würde ich auch schon runter müssen. In Windeseile zündete ich mir noch eine Zigarette an, kramte meine Klamotten die ich gleich anziehen wollte noch raus und ging dann schließlich ins Badezimmer. Nach ein paar nervösen Zügen drückte ich die Zigarette auch schon im Aschenbecher, der neben dem Waschbecken stand, aus und zog mich aus. Schnell war die richtige Temperatur des Wassers gefunden und ich genoss die warmen Wasserstrahlen in vollen Zügen. Langsam klappten meine Augenlider zu und ich öffnete meinen Mund einen kleinen Spalt, sodass das Wasser über meine vollen Lippen floss. Meine Hände strichen sanft über meine Brust und ich lehnte mich leicht an die Wand, die hinter mir war. Es war ein Atemberaubendes Gefühl, welches mich entspannte und mich für einen kleinen Bruchteil einer Zeit auf andere Gedanken brachte, bis ich ihnen … nein, ihm! wieder erlag. Langsam spürte ich, wie ich eine Hand im Unterbewusstsein meinen Bauch hinab gleiten ließ, bis sie schließlich in meinem Schritt angekommen war. In meinem Kopf drehten sich die Gedanken, wie die Gondeln eines Karussells. Meine Finger streichelten sanft über meinen Schaft, bevor sie bei der Eichel angekommen waren und diese mit sanften Berührungen Liebkosten. Yuu … Yuu … Dieser Name tauchte immer wieder in meinen Gedanken auf und ich merkte, wie mich die Erinnerung an seinen Blick, der voller Lust war, langsam aber sicher immer mehr erregte. Ehe ich mich versah, griff meine Hand auch schon zu und bewegte sich erst sanft und langsam, dann aber schneller und ruppiger, auf und ab. Es war Yuus wundervolle Grobheit, die mich dazu veranlasste meine Hand immer schneller um meine Erregung zu bewegen. Ein warmer Rausch von Gefühlen huschte durch meinen Körper und ich merkte, dass ich nicht lange brauchen würde, ehe ich mich ergießen würde. Wie konnte das sein? Wie konnte mich dieser Mann nur so sehr erregen, dass ich alles um mich herum zu vergessen schien?! Immer schneller und schneller rieb meine Hand an der weichen Haut meiner Erregung auf und ab. Meine freie Hand umklammerte die Halterung der Duschbrause, damit ich wenigstens etwas Halt finden konnte. „Gnh …“ Ein heißes Keuchen entkroch meiner sonst so trockenen Kehle und ich merkte, wie das Bild von Yuus Gesicht in meinen Gedanken immer klarer wurde. Diese Augen, die mich fixiert hatten und diese Lippen … „YUU!“ Mit einem lauten Aufschrei erlöste mich meine Lust schließlich und ich sank zusammen. Auf dem Boden der Dusche sitzend sah ich mit weit aufgerissenen Augen meine Hand an, welche mich eben so stimuliert hatte, dass sie nun benetzt von einer weißlichen Flüssigkeit war, die dies verriet. „Was … oh Gott…“ Der Gedanke daran, was ich gerade getan hatte und wer meine Vorlage dazu war, ließ mich er schaudern Wie konnte mich dieser Kerl nur so erregen? Wie konnte er nur so schnell in meine Gedanken kommen und mich so manipulieren?! Schnell hielt ich meine Hand unter den warmen Strahl des Wassers, um sie zu reinigen, als ich schließlich aufschreckte. Ging da eben meine Badezimmer Türe auf?! Vorsichtig öffnete ich die Schiebetüre der Dusche und wollte vorsichtig raus sehen. War da ein Einbrecher? Als ich plötzlich eine mir bekannte Gestalt vor der Dusche stehen sah, stockte mir der Atem. „Ich habe vom Hausmeister den Schlüssel bekommen, weil du mir nicht auf gemacht hast.“ Dieses breite Grinsen, welches mir der Schwarzhaarige schenkte, brachte mich beinahe um den letzten Fetzen meines Verstandes. Schnell wollte ich die Schiebetüre wieder schließen, um in meinem eigenen Scharm zu baden, doch die Hand des anderen, welche die Türe fest im Griff hatte, hinderte mich daran. „Ich … bin noch nicht fertig…“ Die Worte waren ein einziges Gemurmel, welches ich zwischen meinen Lippen hervor presste. „Das klang aber nicht danach, als seist du noch nicht fertig …“ Seine Worte hallten immer und immer wieder in meinem Kopf nach. Er hatte es mitbekommen?! Was genau hatte er mitbekommen? „Wie meinst du das?“, murmelte ich leise und richtete mich langsam wieder auf, hielt allerdings eine Hand vor meinen Intimbereich, der ebenfalls noch weiße Spuren beherbergte. Konnte es etwas Peinlicheres geben? Wie konnte ich mich meinen Gedanken auch nur so hingeben und wieso führten sie genau in die eine Richtung? Immer und immer wieder?! „So, wie du meinen Namen geschrien hast, ist es einfach nicht möglich.“ Seine Worte ließen mich zurück schrecken. Es war eine eindeutige Antwort auf die Frage, die ich mir bis eben noch gestellt hatte. Er hatte es mitbekommen. Er wusste, was ich gerade getan hatte und an wen ich dabei gedacht hatte! Ehe ich mich dazu noch einmal hätte äußern können, schob er die Türe mit einem Satz zur Seite und sah mich wieder mit diesem eindringlichen Blick an. Der unterschied war dieses mal nur, dass er mich mit seinen Blicken nicht auszog – Denn nackt war ich schon. „Ich wusste doch, dass du einen wunderschönen Körper hast…“ Seine Lippen formten ein sanftes Lächeln und ich wusste nicht, wo ich meinen Blick hinwenden sollte, da es eh nichts nützte. Dieser Anblick hatte sich schon zu sehr in meine Netzhaut eingebrannt. Als ich seine starke Hand an meinem Kinn spürte, zuckte ich leicht zusammen. Ich war nackt und er war definitiv stärker als ich, dass hatte ich schließlich schon einmal zu spüren bekommen. In mir sprudelten die Gedanken und Fantasien geradezu. Ich war schwach, nackt und völlig Wehrlos - Ein perfektes Opfer. Als ich seinen heißen Atem näher kommen spürte, schloss ich schlagartig die Augen und verkrampfte mich ein wenig. Wie sollte ich bei solch einer Nähe auch ruhig bleiben?! Er hatte es mit angehört, wusste alles … und nun stand ich hier und er kam mir näher und näher. „Dusch dich fertig, zieh dich an und komm dann zu mir. Ich warte in deinem Wohnzimmer.“ Bei seinen Worten schreckte ich leicht auf, doch als mein Blick sich wieder klärte, ging er bereits aus dem Badezimmer und schloss die Türe hinter sich. Ein Gefühl von Enttäuschung machte sich in mir breit, weshalb ich mir selber eine Ohrfeige hätte verpassen können. Wieso machte mich dieser Mann nur so verrückt? Wie schaffte er es, mich sogar in meinen Gedanken plötzlich zu erregen? Und wieso bin ich so dumm und verwehre mich ihm, obwohl ich ihn doch zu begehren scheine? Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich schließlich fertig geduscht hatte. Meine Gedanken waren noch immer ein einziges Wirrwarr, was meinem Gemütszustand nicht wirklich weiter half. Wie sollte ich mich auch auf irgendeinen Gedanken konzentrieren, wenn ich doch genau wusste, dass Yuu gerade in meinem Wohnzimmer saß und mich zuvor auf frischer Tat ertappt hatte?! Zudem hatte er mich auch noch nackt gesehen! Vorsichtig schüttelte ich meinen Kopf, stieg dann aus der Dusche und trocknete mich mit größter Vorsicht ab. Ich durfte nun wirklich keinen falschen Gedanken hegen sonst würde ich dieses Badezimmer wohl nie wieder verlassen können. Als ich mich schließlich angezogen hatte und meine Haare trocken waren, streckte ich meinen Kopf vorsichtig aus der Türe des Badezimmers und ließ meinen Blick über den Flur schweifen. Ich traute Yuu noch immer nicht über den Weg. Wie auch, wenn er eben noch überraschend in meine Wohnung gekommen war und in mein Badezimmer platzte? Als ich merkte, dass die Luft eindeutig rein war, ging ich aus meinem Bad und holte den Koffer in den Flur, kramte die restlichen Sachen zusammen, die ich unbedingt mit haben musste und ging zum Schluss erst in das kleine Wohnzimmer. Yuu stand gerade vor meiner Schrankwand und ich erwischte mich dabei, wie ich ein dümmliches Schmunzeln auf den Lippen hatte. Meine Gedanken waren mittlerweile wieder klarer, doch dieses dumme Grinsen sorgte nun dafür, dass ich etwas Neues hatte, worüber ich mich aufregen konnte. „Ich bin dann fertig.“, nuschelte ich leise und ging zögerlich auf Yuu zu, um zu sehen was ihn gerade so faszinierte, dass er dort so still stand und mit seinem Blick nur einen einzigen Punkt fixierte. Als ich jedoch sah, was er so fixierte trieb es mir mal wieder die Röte in meine sonst so blassen Wangen. „Oh mein Gott – Nein!“ Schnell griff ich nach dem Bilderrahmen, der in einem offenen Teil meiner Schrankwand stand und presste ihn mir an die Brust. Wie ich dieses Bild doch hasste! Es zeigte mich, mit vierzehn Jahren, wie ich noch eine dümmliche Brille auf der Nase hatte und wie ein Affe in die Kamera grinste. Ich hatte dieses Bild nur in meiner Wohnung stehen, weil es meine Mutter immer wieder freudig stimmte. Ich wusste noch nie, ob es irgendeine Krankheit war, die meine Mutter in dem Zusammenhang mit dem Bild geistig verwirrte, oder ob Sie es doch einfach nur niedlich fand. „Was hast du denn? Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich Menschen im Alter doch verändern.“ Yuu grinste mich breit an und ich spürte, wie ich am liebsten im Erdboden versinken wollte. „Ja. Sehr faszinierend!“, grummelte ich nur leise vor mich hin, ehe ich das Bild wieder an seinen angestammten Platz stellte. „Dir macht es wohl wirklich Spaß, in Wohnungen einzubrechen und dann auch noch in privaten Dingen zu stöbern, was?!“ Ich bemerkte gleich, wie harsch meine Worte doch klangen und biss mir dann auch sofort auf meine Unterlippe, um nicht noch mehr solcher Wörter los zu lassen. „Zum einen, bin ich nicht eingebrochen! Ich habe mir einen Schlüssel besorgt … und des Weiteren schnüffel ich hier nicht rum! Das Bild stand ganz offen in dieser Schrankwand und ich habe es nur entdeckt, weil mir langweilig war und ich mich eben ein wenig umgesehen habe.“ Ich hasste ihn! Ich hasste ihn in diesem Moment einfach nur dafür, dass er schon wieder Recht hatte und ich ihm nichts entgegen bringen konnte, was nicht komplett idiotisch geklungen hätte. Mit einem etwas dubios aussehenden Gesichtsausdruck wand ich mich von ihm ab und überlegte mir kurz, wie ich nun am besten von dieser Peinlichkeit ablenken konnte, doch mir fiel natürlich nichts ein. Wie sollte es auch anders sein?! Ich war einfach vom Pech verfolgt und fühlte mich gerade wirklich wie ein kleines Kind, dass so eben in seiner ach so wundervollen Traumwelt gestört wurde, in welcher nur es selbst Recht hatte. „Nimm es doch als Kompliment auf. Über das Bild kann ich nur schmunzeln … aber das Bild, welches mir eben im Bad geboten wurde … das raubt mir regelrecht den Verstand!“ Yuus Arme legten sich von hinten um meine schmale Hüfte und ich musste unwillkürlich auf japsen. Diese Nähe würde ich eines Tages noch einmal ins Krankenhaus bringen, wenn der Ältere so weiter machte. Ehe ich mit irgendeiner Geste hätte kontern können, oder mich aus der Umklammerung hätte lösen können, merkte ich auch schon wie Yuu seine vollen Lippen auf mein Haar drückte. Was er in diesem Moment dachte, wollte ich nun wirklich nicht wissen. Es hätte mich wahrscheinlich dann wirklich in das nächste Krankenhaus befördert. Wegen Hysterie verstorben. Wie wundervoll das doch auf meinem Grabstein aussehen würde! Kurze Zeit schloss ich die Augen und sagte einfach nichts. Mal wieder musste ich mich dabei ertappen, dass ich diese Nähe mochte und ihn einfach nicht abschütteln konnte. Was war nur in letzter Zeit mit mir los?! Er hatte sich so ruckartig mir genähert und nun hatte ich mir nicht nur mit seinem Bild vor Augen einen runter geholt, nein, nun stand ich auch noch hier und ließ mich von ihm umarmen. „Yuu…“, murmelte ich leise und wollte gerade weiter sprechen, als dieser mich auch schon losließ. Sachte öffnete ich meine Augen wieder und drehte mich zu dem Schwarzhaarigen um. In meinem Blick schwang ein Hauch von Verwirrtheit mit, den ich nicht wirklich unterdrücken konnte. „Wir sollten jetzt zum Wagen gehen, der Fahrer wartet schon auf uns und in einer Stunde geht der Flieger.“ Mit diesen Worten ging Yuu dann auch schon aus dem Wohnzimmer und ich folgte ihm erst mit meinem Blick, ehe meine Füße mich hinter ihm her führten. Dieser Mann würde mich noch einmal komplett geisteskrank machen! Als wir schließlich am Flughafen saßen und auf den Flieger warteten, den wir nehmen mussten wurde ich nur noch angespannter. Wie sollte ich mich nun dem Anderen gegenüber verhalten? Schließlich schluckte ich einmal schnell meinen Kloß im Hals hinab und sah Yuu abschätzend an. „Wir sind doch dann sicher in einem Hotel oder so … oder?“, fragte ich schließlich, nur um wenigstens ein Gespräch mit ihm zu beginnen. Irgendwie hatte ich den dummen Gedanken, dass wenn ich mit ihm sprechen würde, er mit seinen Gedanken nicht wieder zu der Badezimmer Geschichte abschweifen könnte. Ich konnte mir zwar nicht wirklich sicher sein, ob er überhaupt noch einmal daran gedacht hatte, aber wenn, dann würde ich es nun wirklich vermeiden, mit all meinen Kräften. „Wir haben dort ein Ferienhaus gemietet. Unsere Gäste haben alle ihr eigenes Zimmer und ansonsten teilen wir uns die restlichen Annehmlichkeiten. Dort haben wir wenigstens unsere Ruhe und etwas Privatsphäre. Ich bin kein großer Fan von Hotels.“ Eine meiner Augenbrauen hob sich allmählich etwas an. „Wer es sich leisten kann...“, murmelte ich schließlich leise und musterte den Anderen ein bisschen. Seine Partner haben alle ein eigenes Zimmer… Moment mal! Bedeutete das etwa? Nein, dass konnte nicht sein. So schnell wie die Gedanken durch meinen Kopf schossen, ebenso schnell hatte ich sie auch wieder verdrängt und ehe ich wieder ein neues Thema aufschnappen konnte, stand er auch schon auf, reichte mir seine Hand und zog mich mit hoch. Wir konnten also einchecken. Der Flug verlief eigentlich ohne weitere Probleme und ich konnte mich richtig entspannen, was der Vorteil der ersten Klasse mit sich brachte. Als wir endlich an unserem Ziel angekommen waren, Aomori, sah ich mich gespannt um. Manchmal kam ich mir schon vor, wie ein kleines Kind, welches jetzt erst die Welt entdeckte. „Wow…“, huschte es mir schließlich über die Lippen. Meine Faszination stieg nur noch weiter an, als wir mit dem Wagen schließlich zu der Ferienwohnung fuhren, die etwas außerhalb der Stadt lag, direkt an einem kleinen Wald und in der Nähe befand sich auch gleich das Wasser. Yuu hielt mir schließlich die Türe auf und ich stieg dankend aus und sah mich um. Es war ein sehr altes Ferienhaus, was man eindeutig an der alten Bauart erkennen konnte. „Gefällt es dir hier?“, fragte Yuu mich schließlich und ich sah ihn grinsend an. „Ja, sogar sehr! Wann treffen denn deine Partner ein?“, fragte ich schließlich interessiert, nahm meinen Koffer und meine Tasche und ging zusammen mit ihm den kleinen Steinweg zu dem Haus. Yuu sah mich schließlich grinsend an, als wir auf der Terrasse angekommen waren, die um das ganze Haus führte. Einen Augenblick war ich etwas irritiert, doch als er mir schließlich gestand, dass seine Partner erst morgen ankommen würden, bröckelte meine sonst so sichere Fassade von mir. „B..Bitte was?!“,stolperte es dann gerade zu aus mir heraus. Wir würden eine Nacht alleine hier verbringen? Nur er und ich?! „Ich hoffe, dass ist kein Problem für dich … aber ich nehme mal nicht an, dass es dir schwer fällt mit mir Zeit zu verbringen und dir ein Zimmer mit mir zu teilen, nach dem was ich so heute mitbekommen habe.“ Yuus Grinsen ließ mich etwas zurück weichen. Nicht nur einen Tag und eine Nacht mit ihm alleine, nein wir würden uns noch ein Zimmer teilen! Am besten auch noch ein Bett! „N…Nein, kein Problem.“, gab ich schnell zurück, um mir nicht die totale Blöße zu geben. „Dann ist ja gut. Dann bringen wir mal unsere Koffer in unser Zimmer.“ Ich folgte Yuu, ohne auch nur noch ein Wort darüber zu verlieren, wie schön das Haus auch noch von innen sei, obwohl es dies eigentlich verdient hätte, da es mich vollkommen faszinierte. Als wir schließlich vor einer Türe stehen blieben, schluckte ich schwer. Hier würde ich also die nächsten Tage und Nächte mit ihm verbringen? Vorsichtig ging ich mit ihm hinein und wie erwartet fand ich nur ein großes Bett vor, was mich etwas wunderte, da dieses so neu aussah und eigentlich nicht zum Stil des Hauses passte. „Wieso…?“ Ehe ich meine Frage fertig stellen konnte, fiel mit Yuu auch wieder ins Wort, was mich etwas zurückschrecken ließ. Konnte der Mann meine Gedanken lesen? Wenn ja würde ich bald ein großes Problem haben. „Ich habe das Bett extra anliefern lassen, ich kann nicht auf dem Boden schlafen und ich wollte es dir auch nicht zumuten.“ Zögerlich nickte ich nur und bemerkte, wie er mich anlächelte. Wie sollte ich das alles denn nur werten? Und wie sollte ich mich hier zusammenreißen, wenn ich doch genau wusste, dass wir für einige Stunden alleine sein würden?! Mein Blick wanderte vorsichtig in dem Zimmer umher und ich wusste nicht, ob ich es jetzt noch so schön finden konnte. „Entspann dich etwas… Stress steht dir nicht sonderlich.“ Die Stimme, welche auf einmal gefährlich nahe an meinem Ohr war, ließ mich aufschrecken und ehe ich mich versah, stolperte ich auch schon über meine eigenen Füße bei dem Versuch eine Flucht zu starten. „Ah!“, schnell schloss ich meine Augen und wartete auf den dumpfen Schlag, der mich nun erwartete, doch dieser blieb aus. Als ich meine Augen langsam wieder öffnete, sah ich in die wundervollen Augen Yuus. Er hatte mich aufgefangen, hielt mich nun in seinen Armen und lächelte mich mit diesem Atemraubenden Lächeln an. „Kleiner Tollpatsch, mache ich dich denn so nervös?“ Mein Herz schlug immer schneller, von Sekunde zu Sekunde. Nervös? Wie konnte er dafür nur so ein Wort nehmen, es war viel mehr als pure Nervosität die ich in diesem Moment zu spüren bekam. Mein Herz drohte jeden Augenblick zu explodieren! Mein Blick kreuzte sich weiterhin mit dem des Anderen und ich konnte einfach nicht weg sehen. Als Yuu sich mir aber schließlich näherte, konnte ich mich aus meiner Traunsee schließlich befreien und drehte den Kopf weg. „N…Nein nicht…“, stockte ich schließlich und presste die Lippen aufeinander. Als eine Weile nichts passierte, sah ich zögerlich wieder zu dem Anderen, der mich noch immer in den Armen hatte. Sein Blick strahlte etwas aus, was ich zuvor noch nie bei ihm gesehen hatte. Er war verletzt?! Verletzt weil ich ihn gerade so zurückgewiesen hatte …?! Aber das war doch nichts neues für ihn, ich bin doch sonst auch nie zu ihm gegangen und habe gesagt, dass er mich ‚nehmen‘ soll oder der gleichen. „Yuu? Was ist denn …?“, fragte ich schließlich vorsichtig, und kam mir bei der Frage schließlich selber mehr als nur dumm vor. Wieso musste ich ihm auch noch solche eine Frage stellen? Ich konnte sie mir ja auch selber schon beantworten. „Nichts, ich hatte nur gehofft, dass du es hier genau so schön finden würdest wie ich. Also, wenn wir alleine wären.“ Meine Augen weiteten sich ein Stück und schließlich ließ er mich aus seinen Armen gleiten und ich stand da. Er war gerade so anders. Ein vollkommen anderer Yuu Shiroyama, als wie ich ihn sonst kannte. „Ich …“, fing ich schließlich an, wurde aber gleich unterbrochen, was mich etwas grimmig stimmte. „Du musst dich jetzt nicht entschuldigen oder so … es war eine dumme Idee. Ich setze dich die ganze Zeit nur unter Druck.“ In diesem Moment knackte etwas in mir, doch ich wusste nicht so recht was es war. Vorsichtig ging ich einen Schritt auf Yuu zu und sah ihn an. „Ich hasse es unterbrochen zu werden.“ Mein Blick verfestigte sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr, bis ich schließlich zwei seiner langen Nackenhaar-Strähnen packte, ihn an diesen näher zu mir zog und meine Lippen einfach auf seine presste. In diesem Moment gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, die ich zuvor noch nie hatte, doch als Yuu seine Arme um mich legte, hatten auch diese keine Chance mehr in meinem Gehirn zu überleben. Seine Hand streichelte sanft meinen Rücken hinauf und ich merkte, wie eine Gänsehaut sich immer mehr auf meinem Körper verteilte, bis ich mich schließlich ruckartig von ihm löste. Eigentlich hätte ich irgendeine erschreckende Reaktion von ihm erwartet, doch er stand nur da, sah mich an und strich sich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Mein Herz pochte so laut, dass es sogar schon in meinem Hals begann zu schmerzen. Was hatte ich da gerade getan?! War ich denn nun vollkommen von Sinnen?! Ich hatte soeben Yuu geküsst… von mir aus! Vorsichtig wich ich einen Schritt zurück und sah Yuu mit einem etwas panischem Blick an. Als ich noch einen Schritt zurück machte, war dort bereits das Bett und ich fiel auf jenes, behielt Yuu aber im Blick, welcher sich erschreckend schnell auf mich zu bewegte. Ehe ich mich versehen konnte, saß er auch schon auf mir und beugte sich über mich. „D…das… also…“, die Nervosität klang in meiner Stimme mit und ich krallte mich mit einer Hand in das extrem weiche Bettlaken. Wenige Augenblicke später spürte ich sie wieder. Diese weichen Lippen, die meinen Körper nach mehr verlangen ließen. Wie sollte ich damit nur umgehen? Ich war nicht abgeneigt von ihm, soviel war mir nun auch schon klar geworden, doch wollte ich jetzt schon weiter gehen? Mein Kopf sagte leise ‚Nein‘, doch mein Körper schrie geradezu aus allen Poren ein lautes ‚JA!‘. Zögerlich erwiderte ich den Kuss, welcher mir nun so aufgezwungen wurde und keuchte leicht in diesen. Wie sollte ich ein Wochenende mit diesem Mann überstehen? Und was fiel ihm eigentlich ein?! Ich kannte ihn kaum, doch er besaß die Dreistigkeit mich zu küssen, meine Gedanken für sich einzunehmen und meinen Verstand zu rauben! Mein Griff um das Bettlaken löste sich langsam, doch ehe ich mich richtig hätte fallen lassen können, war es auch schon vorbei und Yuu setzte sich einfach neben mich auf das große Bett. Etwas schockiert sah ich zu ihm und musste mir eingestehen, dass ich mich bereits auf alles vorbereitet hatte und es insgeheim vielleicht sogar erhofft hatte. „Was siehst du mich so an? Dachtest du wirklich, dass ich dich jetzt, auf der Stelle nehmen würde? Ich will, dass du zu mir kommst und mich darum bittest … und bis es so weit ist, werde ich dich immer und immer wieder dazu bringen, dass dein Körper sich nach mir verzehrt.“ In Yuus Augen lag ein Ausdruck von Lust und Überlegenheit, dem ich relativ schnell verfiel. „… Okay.“, gab ich schließlich nur leise wieder, schüttelte dann jedoch meinen Kopf. Was sollte das alles bitte bedeuten?! Ich sollte zu ihm kommen und ihm sagen, dass er mich nehmen sollte?! ICH?! Das war eindeutig zu viel für mein Ego, auch wenn ich sonst eher der schwächere von uns war, in jeder Hinsicht, doch so leicht sollte er mich nun auch wieder nicht bekommen. Ein Gutes hatte es natürlich, dass er diese dubiose Regel aufgestellt hatte: Ich würde nun in Ruhe schlafen können! Mit einer schnellen Bewegung sprang ich vom Bett, als er wieder versuchte sich mir zu nähern. „Ich gehe duschen.“, murmelte ich schließlich leise, ging zu meinem Koffer und kramte mir ein paar frische Klamotten raus. Ehe Yuu etwas sagen konnte war ich auch schon in dem großen Badezimmer verschwunden, welches direkt neben unserem Zimmer lag. Unser Zimmer… das klang schon etwas fragwürdig. Schnell drehte ich die Dusche an, welche ebenfalls nicht zu dem Gesamtbild eines so alten Hauses passte und stellte mich unter das warme Wasser. Der Flug und diese kleine Machenschaft von eben waren einfach zu viel für einen Tag gewesen und diese Dusche wirkte wahre Wunder. Als ich schließlich fertig war, zog ich mir schnell meine Unterwäsche an und meinen Schlafanzug, den ich vorsichtshalber zum Glück eingepackt hatte. Frisch geduscht, eingecremt und angezogen ging ich schließlich auf den großzügig bemessenen Flur, welcher direkt an die Terrasse angeschlossen war. Diese alten Häuser hatten wirklich einen gewissen Charme, auch wenn es mir manchmal etwas gruselig vorkam. Mit schnellen Schritten ging ich zum Nebenzimmer zurück und öffnete die Türe vorsichtig. Als ich bemerkte, dass nur eine kleine Kerze auf dem Nachttisch brannte, war ich etwas verwundert, öffnete dann aber die Türe. Für einen kurzen Augenblick blieb ich im Türrahmen stehen und betrachtete das mir gebotene Bild. Yuu lag auf dem Bett, nur in Boxershorts und die Decke eingerollt zwischen den Beinen liegend. Ein sanftes Lächeln schmückte meine Lippen, ehe ich zu dem großen Bett ging und mich schließlich zu ihm legte. Eine geraume Zeit beobachtete ich ihn noch, bis ich schließlich mit großer Vorsicht meine Lippen auf die Stirn des anderen drückte. „Gute Nacht … mein perverser Chef.“, hauchte ich leise, blies schließlich die Kerze aus und kuschelte mich dann auch in das gemütliche Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)