Karriere, oder doch nur ein Spiel?! von neve ([ Aoi x Uruha ]) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Zwei Tage vergingen bis ich wieder klar denken konnte nach dem Gespräch mit Mr. Shiroyama. Es war nichts Atemberaubendes oder dergleichen passiert oder ausgesprochen wurden, dennoch war ich verwirrt. Er hatte mich mit einem Grinsen an die Arbeit zurückgeschickt, dass mich nicht dazu bringen konnte mich zu wiedersetzen, egal wie gerne ich es doch getan hätte. Zwei Tage später war ich noch kein Deut schlauer aus den Erlebnissen. Doch wie hätte ich dieses Thema ohne triftigen Grund noch einmal ansprechen können? Ich versuchte einfach krampfhaft die Geschehnisse zu vergessen und meinen Job so weiter zu machen, dass der Schwarzhaarige zufrieden mit mir sein würde, doch jedes Mal wenn ich in das große Büro des Chefs ging schien er mieser gelaunt zu sein. Immer wieder atmete ich tief durch, wenn ich einen Besuch in dem großen Raum überlebt hatte und versuchte einfach weiter zu machen und mir meine kleine Angst nicht anmerken zu lassen, doch wer wusste schon ob er nicht bei solch einer Laune einfach willkürlich irgendwelche Angestellte feuern würde? Ich hing an diesem Job, auch wenn ich erst ein paar Wochen hier war, dennoch empfand ich das andere Personal als sehr freundlich und mein Chef hatte etwas Anziehendes. Halt mal … etwas Anziehendes?? Vergesst das ganz schnell wieder! Kopfschüttelnd hing ich meinen Gedanken nach, als das kleine rote Lämpchen an dem Lautsprecher auf meinem Schreibtisch wieder anfing zu leuchten. Ein Zeichen dafür, dass ich mal wieder in die Höhle des Löwen musste, wie schon so oft an diesem Tag. Ich griff zu meinem Block und meinem Kugelschreiber und klopfte an die Türe an, welche sich dann auch öffnete. Dieses Mal ging sie allerdings nicht automatisch auf, sondern wurde direkt per Hand geöffnet und genau diese Hand spürte ich im nächsten Moment auch gleich an meinem Arm und wurde mit brutaler Sanftigkeit hineingezogen. „Wie kann ich ihnen denn behilflich sein?“ fragte ich etwas geschockt und musterte den Schwarzhaarigen etwas. Seine Jacketjacke hatte er ausgezogen und sein weißes Hemd war oben etwas aufgeknöpft, sodass man einen kleinen Einblick auf seine Brust erhaschen konnte. Wieder einmal atmete ich kurz tief ein und aus, aber so dass Mr. Shiroyama es nicht bemerken konnte. Die dunklen Augen des anderen ruhten eine ganze Weile auf mir bis seine Stimme schließlich erklang. „Ich kann mich nicht konzentrieren …“ Langsam hob ich eine meiner Augenbrauen an und sah ihn fragend an. „Ich weiß nicht wie ich ihnen dabei helfen könnte …“ murmelte ich leise und merkte wie in mir die Nervosität anstieg. „…Sie sind daran schuld also unternehmen sie etwas …“ Sanft strich die Hand von Mr. Shiroyama über meine Wange und ich schloss einen Moment lang meine Augen ehe ich ihn wieder ansah. „Wie meinen Sie das?“ fragte ich leise, nicht wissend ob ich die Antwort wirklich hören wollte. Eine Weile schwieg der mir gegenüber und ich merkte wie mich die Stille langsam zweifeln ließ an meiner Frage die ich ihm gestellt hatte. „Ich kann mich einfach nicht konzentrieren, wenn ich weiß, dass sie vor meiner Türe sitzen…Ich denke andauernd nur an Sie.“ Mir kam es vor als würden seine Blicke jeden Millimeter meines Körpers abtasten und ich schluckte schwer. „W…Was? Aber …“ Ich wich einen Schritt zurück und versuchte klar bei Verstand zu bleiben, was mir aber nicht sonderlich gut gelang bei dem Anblick des anderen so nah vor mir. „Soll das etwa bedeuten, dass Sie mich entlassen möchten??“ Ich schluckte schwer bei dem Gedanken hier weggehen zu müssen, doch wenn ich ihn so sehr ‚Ablenkte‘ musste ich es wohl oder übel, nicht wahr? Mr. Shiroyama schüttelte mit ernster Miene den Kopf und begann mich langsam immer näher zum Schreibtisch zu drängen, bis ich ihn schließlich an meinem Hinterteil spürte. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, beendete dies aber schnell um den mir gegenüber nicht auf noch dümmere Gedanken zu bringen. „Mr. Shiroyama … was tun Sie denn da?“ fragte ich mit leicht zittriger Stimme. Ich spürte wie mein Herz immer schneller zu schlagen begann. Dieser Mann brachte mich ganz langsam um den Verstand. Ich merke wie jeder Millimeter meines Körpers zu erstarren begann als der Dunkelhaarige immer näher mit seinem Gesicht an das meine kam. „Ich will etwas von der süßen Schokolade kosten, um mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren zu können …“ Seine Stimme hauchte die Worte regelrecht gegen meine Lippen und ich krallte mich mit den Händen verkrampft an die Tischplatte hinter mir. War ich gerade in einem schlechten Traum gefangen? Oder waren hier irgendwo Kameras installiert die mich in diesem Moment der Pein filmten? „Was reden Sie denn da für einen Unsinn?“ fragte ich leise und versuchte zu einer Seite auszuweichen, doch in diesem Moment hielt der Andere mich auch schon mit beiden Händen an meiner Hüfte fest. Ich merkte wie mein Atem immer unregelmäßiger wurde desto näher Mr. Shiroyama mit seinen Lippen den Meinen kam. Verkrampft kniff ich die Augen zusammen um ihn nicht ansehen zu müssen und nicht sehen zu müssen wie nahe er mir nun doch schon war. Ich roch genau welches Parfüm er gerade trug und versuchte mich daran zu erinnern wie es hieß, nur um das Bild vor meinem inneren Auge zu verlieren, wie nah er mir doch immer mehr kam. Auf einmal merkte ich aber wie der Griff an meiner Hüfte nachließ und ich öffnete ein Auge. Er hatte den Griff nur gelöst um eine Hand auf meine Wange zu legen und nun spürte ich auch die Lippen die mir immer näher gekommen waren. Meine Finger klammerten sich immer fester um die Tischplatte und meine Augen weiteten sich ein ganzes Stück. Ehe ich mich versehen konnte, stieß ich ihn aber auch schon zurück und fasste mir an die Lippen. „Was sollte das!? Habe ich ihnen erlaubt mich einfach so zu küssen?!“ fragte ich aufgebracht und merkte wie mir kleine Tränen die Wangen hinab liefen. Ich war nicht sauer, nein – ich war aufgebracht und erschrocken! Wie konnte mein Chef mich einfach ohne zu fragen küssen? Langsam stolperte ich zu der Türe und wollte diese gerade öffnen als meine Hand von Shiroyama festgehalten wurde. Ich drehte mich rasch um und sah den kleineren böse funkelnd an, ehe ich ihm eine Backpfeife verpasste. Im nächsten Moment realisierte ich erst, dass ich meinen Chef soeben geschlagen hatte, doch in diesem Moment war es mir tatsächlich egal. Egal wie sehr ich diesen Job mochte, doch alles konnte und wollte ich nicht mit mir machen lassen und das war mein gutes Recht, selbst wenn ich nur ein kleiner Angestellter war der im Grunde nichts wirklich zu sagen hatte. Der Schwarzhaarige stand da und hielt sich die Wange. Für einige Minuten starrte er einfach nur auf den Boden, ehe er mich wieder ansah und einfach nur grinste. „Hmm das verspricht ja noch sehr witzig zu werden …“ seine Worte lösten einen kleinen Schwall von Erregtheit in mir aus, doch ich schüttelte schnell den Kopf. „Ich gehe wieder an meinen Platz … oder nein noch besser … für den Kuss von eben nehme ich mir den Rest des Tages frei!“ mit diesen Worten ging ich hinaus – Nein! Ich stürmte regelrecht aus dem geräumigen Büro, packte meine Sachen und fuhr nachhause. Den ganzen Tag konnte ich an nichts anderes denken als wie an Mr. Shiroyama … wie er mich angesehen hatte, mir näher kam und unsre Lippen sich berührt hatten. Doch was mir die ganze Zeit ein Rätsel war: Wieso raste mein Herz so schnell als er mir näher kam? Ein leises Seufzen entkam meiner Kehle und ich kuschelte mich mit einer Decke auf meine Couch im Wohnzimmer und sah Fernsehen. Diese Nacht schlief ich nicht sonderlich gut und am nächsten Morgen musste ich wieder zurück an die Arbeit und jedes mal wenn ich IHN sah, merkte ich wie ich mir sanft über die Lippen leckte, auf der Suche nach dem Geschmack seiner Lippen den ich am Vortag geschmeckt hatte. Es war absurd und völlig unakzeptabel was hier vorging, doch ich fühlte mich doch angezogen von ihm. Ja, Mr. Shiroyama IST Anziehend! Ich musste es mir einfach eingestehen, egal was ich machte ich dachte immer wieder an ihn und ins geheim wünschte ich mir wirklich, dass er mich einfach wieder in sein Zimmer ziehen würde und weiter ging, ohne das ich ihn irgendwie von seinem Vorhaben abhalten würde. Beim Kaffee trinken mit meinen Kollegen blieb ich äußerst still, was auch den anderen auffiel und es dauerte nicht lange bis ich von einem meiner Kollegen angesprochen wurde. „Wieso bist du denn so ruhig? Sonst lässt du dich doch immer so gerne darüber aus, was du heute so für deinen Chef machen musstest oder wie oft du heute wieder in sein Büro bestellt wurdest.“ Ich merkte wie sämtliche Augen nun auf mir ruhten und ich langsam wieder etwas nervös wurde. „Ach, es ist nichts … es ist einfach nur anstrengend momentan, sodass ich nicht den Nerv besitze mich über ihn auszulassen, tut mir leid wenn ich euch somit etwas enttäusche!“ ich lachte leicht um die Stimmung wieder etwas aufzubessern, was mir aber nicht sicher ob dies auch funktionierte. Wenige Minuten später stellte sich aber heraus, dass es funktioniert hatte da die anderen sich angestrengt unterhielten und mich schon ganz zu vergessen schienen. Mir machte es nichts sonderlich aus, da ich eh meine Ruhe in diesen Momenten wollte, also sagte ich auch nichts was ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich hätte lenken können. Ich trank noch einen großen Schluck von meinem Kaffee und lehnte mich in dem etwas wackligen Küchenstuhl zurück. Immer mehr Kollegen gingen wieder an ihren Platz, bis nur noch zwei Kollegen und ich in der kleinen Küche saßen und uns etwas unterhielten. Als die Türe aufging schenkte ich dieser keine sonderliche Beachtung. Erst als die mir vertraute Stimme erklang schaute ich erschrocken auf. „Was tun Sie denn noch hier wenn ich mal fragen darf?! Ihre Pause ist schon seit 20 Minuten vorbei Mr. Takashima!“ Ich seufzte leise und stand dann auch schon auf, doch als ich mich von meinen Kollegen verabschieden wollte waren diese schon aus der Küche verschwunden. Mr. Shiroyama schien wirklich einen nicht so guten Ruf hier in der Kanzlei zu haben. „Es tut mir wirklich leid! Ich habe nicht auf die Zeit geachtet …“ sagte ich leise und starrte wieder auf den Boden nur um den Blicken des anderen aus dem Weg zu gehen, doch als ich das Klacken eines Schlüssels im Türschloss hörte sah ich wieder auf. Er hatte abgeschlossen!! Panisch schaute ich mich um und ließ mich wieder auf den Stuhl nieder. „Wieso machen Sie das??“ fragte ich etwas ängstlich und sah ihn von unten aus an. „Wieso?? Weil es mir Spaß macht Sie so hilflos zu sehen … und bitte … ich heiße Yuu …“ Seine Stimme klang so rau aber dennoch sanft. Yuu, ein schöner Name den ich aber gerade eher mit einem Angstgefühl in Verbindung bringen konnte. „Kouyou …“ murmelte ich leise und richtete mich dann wieder auf. „Ich möchte aber dennoch nicht, dass Sie mir zu nahe kommen …. Ich kann so etwas einfach nicht und bitte Sie hiermit das zu akzeptieren!“ Ich war über mich selbst überrascht, wie ernst ich doch klingen konnte, doch es war mir auch ernst. Auf die Lippen von meinem Chef legte sich wieder eines dieser Grinsen denen man einfach nicht wiederstehen konnte, egal wie sehr man es auch wollte. „Tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, aber ich nehme mir was ich will und wenn sie es wirklich nicht wollen sollten Sie gehen, doch da ich nicht annehme das Sie gehen werden einigen wir uns schon mal darauf uns zu Duzen!“ In seiner Stimme klang etwas, was mir eindeutig signalisiert hatte, wie offensichtlich es war das ich wirklich nicht gehen würde und das ich anscheint in seinen Augen ein offenes Buch für ihn war. Ich nickte leicht und konnte mich mit dem Gedanken gut anfreunden ihn nicht mehr so Förmlich ansprechen zu müssen, schließlich hatte er es auch nicht verdient! „Yuu … das von gestern bleibt aber unter uns … Ich werde zwar nicht kündigen aber das liegt nicht an dir! Ich mag meine neuen Kollegen, nur damit das klar ist …“ Mit diesen Worten huschte ich an ihm vorbei und schloss die Türe wieder auf. „Ist okay … aber ich hoffe, dass du eines Tages sagen wirst das du nicht wegen MIR kündigst …“ Bei seinen Worten schoss mir das Blut in den Kopf und ich riss die Türe auf und ging raus aus der kleinen Küche. Wo war ich hier eigentlich gelandet?? Bei einem perversen Lüstling? Nein … ich war bei Yuu gelandet, der selbst einen Lüstling noch dumm aussehen lassen konnte. Ein perverser Lüstling … der mich nochmal um den Verstand bringen würde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)