Nightmare von Sweden_ (Märchengeschichten mal anders...) ================================================================================ Kapitel 6: Sixth Laughter: The very hungry Caterpillar ------------------------------------------------------ Sixth Laughter: The Very Hungry Caterpillar ~~~ Endlich hatten HoroHoro und Ren einen Mitstreiter gefunden, der sich in der mysteriösen Märchwenwelt auszukennen scheint, doch so ganz vertraute Ren dem jungen Mann noch nicht. Vielleicht zu Recht... ~~~ Suchend glitten Kains Augen über die Landschaft. Er sah Bäume so groß wie Berge und Blumen so groß wie Häuser. Dass sie in einem Wald waren, war naheliegend, doch es war nicht der Mori-Kieta und Kain war sich nicht sicher in welcher Geschichte sie nun gelandet waren. "Natürlich kann ich die Karte lesen, folgt mir!", äffte Ren den anderen nach und schnaubte verächtlich. HoroHoro grinste gequält, als Kain sich zu den beiden umdrehte. "Wenn du willst, kannst du ja gerne versuchen sie zu lesen! Außerdem hab ich uns immerhin in eine neue Welt gebracht!", konterte Kain und wedelte mit der Portalkarte in seiner Hand herum. "Ui, toll... Wir sind weder in BloodyMarys Welt noch in einer anderen, die wir schon kennen und du weißt nicht einmal, welche es ist!" "Jetz' Ren... Ist doch okay. Kain wird sich sicherlich noch daran erinnern, wie man die Karte richtig liest und dann klappt das schon! ... Wir haben doch Zeit!", schaltete sich nun auch HoroHoro ein, um einen größeren Streit zu vermeiden. Ren antwortete zwar nicht direkt, rümpfte jedoch die Nase und stemmte beide Hände in die Hüfte. "Ohman", murmelte HoroHoro leise, während er die letzten Schritte zu Kain zu tat und auf die Karte blickte. "Wo sind wir?" "Hmm... Hier, denke ich", antwortete Kain und deutete auf einen kleinen sternschnuppenartigen, leuchtenden Fleck in der rechten unteren Ecke. "Denke ich", plapperte Ren den anderen wieder nach und schüttelte den Kopf, woraufhin HoroHoro und Kain ihn böse ansahen. "Schon gut, schon gut. Ich hör ja schon auf, wenn ihr es schafft uns hier weg zu bringen", meinte Ren beschwichtigend und hob beide Hände abwehrend in die Luft. Ohne noch ein weiteres Wort an Ren zu verlieren, wandt Kain sich wieder der Karte zu und deutete auf einen anderen Fleck, der seltsam rot leuchtete. "Das bestimmt in welcher Welt wir landen, wenn wir durchs Portal gehen", erklärte Kain dem Ainu und suchte noch etwas anderes auf der Karte. "Und wo kommen wir raus?", fragte HoroHoro neugierig. "Tja... Ich weiß nicht... Irgendein Zeichen gehört noch dazu und nur durch die Kombination kriegst du's raus" "Oh... Und du weißt nicht mit was?", hakte HoroHoro seufzend nach und erntete als Antwort ein Kopfschütteln. "Tja", mischte Ren sich wieder ein und trat nun ebenfalls näher, um die Karte zu studieren. Er erkannte den Fleck, der ihren Standort darstellen sollte und noch etwas anderes. Eine kleine Konstellation aus grünleuchtenden Punkten hatte sich um ihre eigene Position geschart. Sie blinkten, bewegten sich jedoch nicht mehr. "Kain... Was sind das für Punkte?", fragte Ren, ahnend, dass sie nichts Gutes zu bedeuten hatten. "Ähm... Warte, lass mich nachdenken...", grummelte Kain und rieb sich demonstrativ das Kinn. "Ähm, Ren? ...Kain?", stammelte HoroHoro leise, doch weder Ren noch Kain gingen darauf ein. "Moment... Mir fällts gleich wieder ein", meinte Kain noch und klopfte sich anregend auf den Kopf. "Kain, ich we-!" "Jetzt lass ihn doch mal nachdenken, du Idiot!", nörgelte Ren den Blauschopf an und seufzte. "Ja, aber!" "Ich weiß es wieder!", rief Kain aus und unterbrach den Ainu erneut, "Die fünf leuchtenden Punkte, das ist die Raupe Nimmersatt!" "Passt auf!", schrie HoroHoro und stürzte sich auf Ren und Kain, und warf sie beide rücklings zu Boden. Nicht eine Sekunde später ertönte ein Knall und ein Knurren durchfuhr die Wälder. Geschockt erblickten Kain und Ren den riesigen langgestreckten Körper über sich, zweifellos der einer Riesenraupe. "Oh mein Gott!", keuchte Kain und richtete sich auf, wobei er HoroHoro von sich drückte. Die Raupe hatte ihren Kopf genau dort in die Erde gesteckt, wo Ren und er eben noch gestanden hatten. Mit einem weiteren Knurren zog sie ihren Kopf jedoch heraus und richtete sich wieder auf. Kain musste sich umsehen, um die Raupe weiter im Blick behalten zu können. "Steh auf, Horo!", schrie Ren und Kain sah verwundert, dass der Chinese bereits dastand und sein Schwert vor sich hob. Musste an den Genen liegen. "J-Ja!", schnappte HoroHoro kurz und mühte sich ab der Aufforderung auch wirklich nachzukommen. Kain half ihm. "Bring ihn weg! Ich kümmere mich um dieses Mistding!", wies der Chinese an, doch weder Kain noch HoroHoro kamen der Aufforderung nach. " Haut schon ab!", schrie Ren noch einmal und wedelte mit einer Hand in ihre Richtung, um seine Worte zu verdeutlichen. Gerade als Kain antworten wollte, stürzte sich die Raupe wieder auf sie und unterbrach das Gespräch. Kain und HoroHoro konnten leicht zur Seite ausweichen, Ren jedoch, der direkt fixiert worden war, hatte seine Mühen, dem riesigen Mund auszuweichen und schaffte es letztlich nur, weil er sein Schwert dazu benutzte, das Maul der Raupe der Länge nach aufzuschlitzen. Es spritzte zwar Blut, doch allzu tief war die Wunde nicht. "Das schaffst du nicht alleine, Ren!", nahm Kain das Gespräch wieder auf und zog ebenfalls sein Schwert. "Ich muss nur Zeit schinden, bis ihr das Portal gefunden habt! Also geht!", kreischte Ren fast unf fuchtelte leicht mit dem Schwert herum, um die Raupe zu irritieren. Diese ließ sich wirklich einen Moment von dem in der Sonne glitzernden Eisen ablenken, fand ihr Ziel jedoch genau so schnell wieder und knurrte wütend vor sich hin. "Okay, wir sind sofort wieder da, stell nichts Dummes an, okay!?", ergriff HoroHoro das Wort und war schon dabei Kain am Arm mitzuziehen. Ren antwortete nicht, weswegen HoroHoro noch hinzufügte: "Ich vertraue dir" Die Raupe wollte die beiden Flüchtlinge aufhalten, doch Ren ließ sie nicht gewähren. Er blockte das Maul wiederum mit dem Schwert ab, konnte dem Ungetüm jedoch nur einen kleinen Kratzer verpassen. Bedrohlich baute sich die Raupe vor ihm auf und fletschte ihre normalerweise nicht vorhandenen scharfen Zähne. Ren spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Wäre Bason hier, wäre dieses Insekt längst Geschichte! Sein Schutzgeist war weitaus stärker als jedes der Monster, das ihnen bisher begegnet war. Doch ohne Bason blieb dem Chinesen nichts anderes übrig, als sich auf seine menschlichen Fähigkeiten zu verlassen. Es vergingen nur einige Sekunden, bis die Raupe sich wieder auf Ren stürzte und diesesmal Glück hatte. Anstatt sie mit dem Schwert abzuwehren, glitt die Raupe an der Schneide entlang und konnte eine ihrer scharfen Eckzähne in Ren Schulter bohren. Sein Schrei gellte völlig verzerrt durch den Wald, während das Blut ungehindert aus der Wunde sprudelte. Wider erwarten erlitt der Chinese Höllenschmerzen. Für einen kurzen Moment glaubte Ren, der Zahn wäre vergiftet gewesen, doch der brennende Schmerz kam nicht von einem Giftstoff. Er kam von seinem gebrochenen Schlüsselbein, dessen Knochen sich schmerzlich auf seine Lunge drängte. Ihm blieb die Luft weg. Japsend ließ Ren sich auf die Knie sinken und befreite seine rechte Seite dadurch vom Zahn der Raupe. Der Blutschwall intensivierte sich und für einen kurzen Moment zweifelte Ren daran sein Bewusstsein halten zu können, doch zu seiner Überraschung blieb er wach. Trotzdem musste er für Sekunden sein Bewusstsein verloren haben, denn Ren fand sich bäuchlings auf dem Boden wieder und sein Schwert lag nicht mehr in seiner Hand sondern neben ihm. Für einen Moment überkam ihn wieder das Gefühl der Ohnmacht, das er nur schwer zu bekämpfen im Stande war. Drückend wurde ihm klar, dass er nicht mehr auf die Beine kam. Er hatte schon sehr viel Blut verloren und der Schmerz betäubte ihn schier gänzlich, sodass er nicht mehr in der Lage war aufzustehen. Vorsichtig hob Ren den Kopf an und sah geschockt zu, wie die Raupe das Blut von ihren Zähnen leckte und ihren Schwanz ebenso anhob, wie ihren Kopf. Keuchend verzog Ren das Gesicht, um sich auf den kommenden Schmerz vorzubereiten - es war schlimmer als gedacht. Stöhnend schrie Ren auf und fühlte wie der letzte Rest Luft aus seinen Lungen gepresst wurde, als der Schwanz der Raupe auf ihn einschlug. Wieder brach einer seiner Knochen, doch diesesmal konnte er nicht definieren, welcher es war; vielleicht sogar mehrere. Einen Moment lang war Ren sich nicht sicher, ob er schrie oder nicht, als er letztlich ein Glucksen vernahm, realisierte er, dass sein Mund voll Blut war und seine Stimme erstickte. Die Raupe drückte ihren Schwanz noch stärker auf Rens Rücken, sodass es erneut knackste. Verzweifelt tastete Rens linke Hand nach dem Schwert, berührte zwar dessen Spitze, war jedoch nicht in der Lage es zu greifen. Er fluchte innerlich und spuckte Blut aus dem Mund. Es schmeckte metallen und rief Erinnerungen in dem Chinesen wach, die er am liebsten für immer vergessen würde. Auf einmal sah er die rottropfenden Zähne direkt vor sich und der Atem der übergroßen Raupe strich unangenehm über sein Gesicht. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, würde er sterben, das war ihm klar, doch so bewegungsunfähig, wie er war, konnte er nicht fliehen. Das Schwert war zu schwer, um es mit nur zwei Fingern, die es berührten, heranzuziehen und selbst wenn ihm dies gelang, war Ren sich nicht sicher, ob er es halten würde können, um sich zu verteidigen. Er sah wie das Maul der Raupe näher kam, er spürte den Atem immer intensiver und er konnte riechen, dass er nicht ihr erstes Opfer war. Nur noch wenige Augenblicke und die Zähne würden sich erneut in sein Fleisch beißen. Gefasst kniff Ren seine Augen zusammen und erwartete den letzten Schmerz. Statt sich selbst schreien zu hören, vernahm er erst eine ihm bekannte Stimme, ehe die Raupe gequält fiepte und Ren etwas nasses auf seinem Gesicht spürte, der Hauch des Atems der Raupe jedoch verschwand. Überrascht riss Ren die Augen auf und sah zwei Beine vor sich, er versuchte den Kopf anzuheben, um mehr zu sehen, doch mittlerweile gelang ihm nichteinmal mehr das. Er sah nur noch den Schemen, ehe alles vor ihm verschwamm und er sein Bewusstsein letzten Endes verlor. "Und wenn er nicht mehr aufwacht?", fragte jemand. "Er wird aufwachen", antwortete eine andere Stimme. Ren glaubte die Stimmen zu kennen, doch schaffte er es nicht sie zuzuordnen, er rang verzweifelt darum auch nur irgendeine Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. Er wusste ganz sicher, wer er war, doch was den Rest an Informationen in seinem Kopf anging, herrschte ein völliges Chaos vor. Ihm kam ein Kinderbuch in den Sinn, dass er schon sehr oft in den Regalen der Läden stehen sehen hatte - die kleine Raupe Nimmersatt -, doch verstand er nicht, was er damit anfangen sollte. Plötzlich spürte er eine gewisse Leere in seinem Magen; er hatte Hunger. "Er ist seit Stunden bewusstlos!" "Und ich versuche dir seit Stunden zu erklären, dass das nichts heißen muss!", fauchte die zweite Stimme und Ren vernahm ein leises Pochen in einem regelmäßigen Takt. Es ließ ihn unruhig werden, er konnte nicht erfassen, was dieses Geräusch darstellen sollte. Mit einem Mal riss er die Augen auf. Der leichte Schein der Sonne blendete ihn, weswegen er die Augen sofort wieder schloß, er öffnete sie jedoch ein zweites Mal, diesesmal langsamer und darauf bedacht sich an die Lichtstrahlen zu gewöhnen. "Was wenn es nicht gereicht hat, ihn in eine andere Welt zu bringen? Was wenn er noch innere Verletzungen hat!?" HoroHoro war es, der mit hysterischer Stimme immer wieder das schlimmste prophezeite und Kain die Gegenpartei, die ihn zur Ruhe zu bringen versuchte. Wenigstens erkannte Ren das. Er beobachtete die beiden, wie sie weiterstritten, nicht in der Lage selbst etwas zu sagen oder sich sonstwie bemerkbar zu machen. Das irritierende Pochen war von Kains Fingern gekommen, die unablässig auf den Stein klopften, der unter ihm war. Kain saß auf einem vielleicht ein Meter großen Stein, hatte die Beine übereinandergeschlagen und starrte HoroHoro wütend an. Dieser wiederum stand mit dem Rücken zu Ren, der - soweit Ren das sagen konnte - auf dem Boden lag, und gestikulierte wild mit den Händen, wobei sein Kleid leicht mitschwang. "...rosa..." Erschrocken drehte HoroHoro sich um und auch Kains Blick glitt zu Ren herunter. Zu ihrer Überraschung starrte Ren die beiden an. "...rosa...", brachte Ren noch einmal heraus und versuchte zu Grinsen, doch der Versuch endete in einer Grimasse. "Du bist wach!", rief HoroHoro erleichtert aus, warf sich zu ihm auf den Boden und nahm den Wehrlosen in den Arm. "Gott sei Dank!" "Horo, du...", setzte Ren wieder an und fand seine Stimme wieder, "Du trägst eine rosane Boxershorts" Ren sah, wie HoroHoro ungewöhnlich rot anlief, woraufhin sich Rens Grimasse tatsächlich zu einem Lächeln entzerrte. Kain begann schallend zu lachen und musste sich den Bauch halten. "R-Rosa!? Oh-Oh Gott, das... gut!", presste er hervor und musste sich sogar kleine Tränchen aus den Augenwinkeln wischen. "S-Sei still, Kain!", stammelte HoroHoro und sah beschämt zur Seite. Warum hatte Ren gerade das sagen müssen!? Und vorallem, woher wusste er, welche Unterwäsche der Blauhaarige trug? "Tschuldige, aber-!", prustete Kain weiter, doch musste er mitten im Satz abbrechen, da sein Lachanfall sogar noch einen Tick stärker wurde. Ren sah weiter lächelnd zu, während er insgeheim HoroHoros wilder Gestikulation dankte, die es ihm ermöglicht hatte unter dessen Kleid zu sehen. Zumindest hatte es sich in der Hinsicht gelohnt, dass die Situation sich endlich entspannt hatte. Nachdem Kain sich wieder beruhigt und HoroHoros Gesichtsfarbe sich wieder normalisiert hatte, fragte HoroHoro leise: "Wie gehts dir, Ren?" Der Angesprochene sah ihn erst einen Moment lang unschlüssig an, versuchte dann aber sich aufzusetzen und schaffte es sogar - wenn auch mit hämmernden Kopfschmerzen. "Ahh... Es geht soweit..", murmelte Ren leise und gab sich Mühe nicht zu zeigen, dass sein Schädel sich anfühlte, als würden kleine Bauarbeiter mit ihren Pressluftmaschinen darin arbeiten. "Ganz sicher?", hakte HoroHoro nocheinmal nach, doch nicht Ren war es, der ihm antwortete sondern Kain: "Horo-chan, wenn er sagt, es geht ihm gut, dann gehts ihm auch gut!" Die Wut die Ren bei diesem Satz aufkochte, verebbte jäh wieder, als er sah, wie Kain ihm zuzwinkerte. Anscheinend hatte er gemerkt, dass Ren nicht ganz so ging, wie er es vorgab. "Ja, egal... Naja... Was ist denn... passiert?", lenkte Ren das Thema um und sah wieder zu HoroHoro, der ihn immernoch sorgenvoll musterte. "Oh, oh! Das darf ich erzählen!", freute Kain sich und räusperte sich ersteinmal künstlich, bevor er begann: "Ich hab deinen Schrei gehört, wir hatten das Portal sowieso fast gefunden. Also bin ich zurückgehetzt... Ich sah dich am Boden liegen - Alter, hast du viel Blut verloren gehabt! - und die Raupe Nimmersatt hatte ihr Maul bereits aufgerissen, um dich genüsslich zu verspeisen! Ich sags dir, hätte ich eine Sekunde später reaigert, wärst du Geschichte gewesen! Ich hab heldenmutig mein Schwert geworfen und - tatsächlich! - habe das Auge von diesem Mistviech erwischt!" Ren blinzelte ungläubig, also war es Kain gewesen, dessen Schemen er gesehen hatte. "Natürlich hat das Viech sich ersteinmal aufgebäumt, sodass ich genug Zeit hatte, mich vor dich zu stellen, nur für den Fall, du verstehst? Gott sei Dank hattest du dein Schwert fallen gelassen! Sonst wäre ich unbewaffnet dagestanden. Den Rest kannst du dir denken, oder?", fragte Kain grinsend und deutete auf Rens Schulter. "Die Wunde verwschwand von allein, als wir durchs Portal gingen. Aber du hattest schon eine Menge Blut verloren" "Von wegen von allein!", beschwerte HoroHoro sich, "Er war ja noch stundenlang weggetreten! Und die blöden Medizinkekse haben auch nichts geholfen!" Wieder begann Kain zu grinsen, doch diesesmal etwas schiefer. "Natürlich nicht, wir sind 8 Zekto* von Hänsel und Gretels Welt entfernt" "Wie bitte, was?!", hakte HoroHoro stammelnd nach. "Nicht so wichtig", meinte Kain abwinkend, "Ist nur 'ne Entfernungseinheit, aber egal... Ich erklärs euch: Die Welten sind durch Portale verbunden, wie ihr ja wisst. Und diese Portale sind in einem bestimmten Abstand zueinander. Ihr müsst euch das so vorstellen: Bei euch kreist alles um die Erde, bei uns kreist alles um eine riesige Energiemenge" "Bei uns kreist alles um die Sonne", verbesserte Ren grinsend. "Was? Echt? Aber... Mir wurde mal gesagt-" "Dann hattest du wohl schon lange keinen Besuch mehr von unserer Welt, oder?", mischte sich auch HoroHoro ein und kicherte. "Nein, aber..." "Wir haben herausgefunden, dass unser Sonnensystem nicht geozentristisch sondern heliozentristisch ist. Aber erzähl weiter", führte Ren weiter aus. "Aha... Ja, gut. Jedenfalls ordnen sich die Welten um diese Energiemasse, sie werden von ihr bestimmt und auch die Portale entstehen durch die Harmonie mit der Energiemenge. Um von einer Welt zur anderen zu kommen, muss man einen Dimensionssprung ausführen - das habt ihr auch schon gemacht, als ihr durch die Portale geschritten seid. Je nach Entfernung muss man mehrere Dimensionssprünge auf einmal machen, um ans Ziel zu gelangen. Von hier zu Hänsel und Gretel wären es zum Beispiel 8 Zekto, also 16 Dimensionssprünge. Errechnen lässt sich das mit Hilfe der Portalkarte. Genaugenommen macht es nicht sonderlich viel Unterschied, wie weit die einzelnen Welten voneinander entfernt sind, außer, dass gewisse magische Gegenstände ab einer bestimmten Entfernung nicht mehr zu gebrauchen sind, wie zum Beispiel der Medizinkeks. Hänsel und Gretel haben nur wenig magische Kraft, weswegen alles aus ihrer Welt nur 1 Zekto weit wirkt, da es aber unter normalen Umständen keine Welt in ihrer unmittelbaren Nähe gibt, kann man Gegenstände aus ihrer Welt vergessen" HoroHoro nickte zwar brav, verstand jedoch kein Wort. Jedoch Ren speicherte alles ab und führte weiter aus: "Also ist BloodyMarys Welt nicht allzu weit von ihrer Welt entfernt, aber weit genug, um ihren Fluch aufzulösen?" "Jain. Ihre Welt ist im Normalfall 5 Zekto entfernt, aber BloodyMary hat eine weitaus höhere magische Kraft als die beiden. Darum dauert es eine Weile, bis sich alles aus BloodyMarys Welt in Wohlgefallen auflöst. Stimmt ja, ihr hattet ja erzählt, dass du dein Augenlicht verloren hattest... Hm, ja... Passt alles", erklärte Kain und bestätigte sich selbst durch ein überflüssiges Nicken. "Wow... Anscheinend kannst du das Ding doch lesen...", murmelte Ren kaum hörbar und sah weg. Ren war nie jemand gewesen, der sich gerne Fehler eingestand und schon gar niemand, der sich gerne bei anderen bedankte. "Tja...", setzte Kain an, hopste von seinem Stein herunter und klopfte Ren sachte auf die Schulter, wobei dieser das Gesicht verzog. "Ich bin eine Märchenfigur, da kommt immer alles anders als geplant!" Lachend verschwand Kain hinter einer kleinen Baumreihe und Ren konnte in einiger Entfernung Tauben gurren hören. *Zekto = selbsterfundene Dimensionseinheit (1 Zekto = 1 Dimensionssprung) The End of my sixth Laughter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)