Endless Love – Without A Future? (無盡的愛) von Lina_Kudo (Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)) ================================================================================ Kapitel 19: 個新的未來 - Ein neues Leben ----------------------------------- ****Rückblick**** Ich löste mich von seinem festen Griff, um ihn mit einer strengen Miene anzusehen. »Was redest du da nur für einen Unsinn? Du bist doch rechtzeitig gekommen, warst rechtzeitig da und hast mich vor ihm gerettet! Wenn du nicht gekommen wärst ...« Ich hielt kurz inne und schluckte an dieser Stelle; weiter wollte ich gar nicht denken. »Du bist ja gekommen und hast mich beschützt. Es ist alles gut ausgegangen, und jetzt hör bitte auf, dir selbst solche schrecklichen Vorwürfe zu machen!« Während ich das sagte, ging ich immer näher auf ihn zu, bis ich mich schließlich in seine Arme warf. »Halt mich bitte fest«, bat ich ihn lautlos. Glücklich spürte ich, wie seine muskulösen Arme meine Taille umschlangen und nicht daran dachten, mich jemals loszulassen. ****Rückblick**** KAPITEL 18: 個新的未來 Ein neues Leben »Haben wir endlich unser wohlverdientes Glück gefunden?« »So, nun haben wir alle sieben Dragonballs zusammen.« Sie nickte darauf nur ganz benommen. Genau wie ich konnte auch sie es nicht so recht fassen. Wie viele Monate haben wir auch damit verbracht, nach ihnen zu suchen? Was mussten wir alles durchleiden und ertragen, um endlich an unser ersehntes Ziel zu gelangen? Ein Ziel, das nur natürlich und selbstverständlich war: Nämlich für immer glücklich miteinander zu werden? Ein Recht, dass eigentlich jedem vergönnt sein sollte. Doch ausgerechnet der Prinzessin des Landes wurde dieses Recht nicht gewährt. Wir hatten hart und lange darum kämpfen müssen. Nun lag der Schlüssel zu unserem Glück, die sieben Dragonballs, komplett vor unserer Nase und blinkten schon seit geraumer Zeit in regelmäßigen Abständen hell auf. Sie warteten wohl nur noch darauf, dass wir den Heiligen Drachen riefen. »Bist du bereit?«, fragte ich sie leise und blickte ihr tief in die Augen. Abermals nickte sie wortlos. Ich strich ihr kurz über das weiche Haar und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich wieder zu den Drachenkugeln wendete. Ich breitete feierlich meine Arme über sie aus und schloss meine Augen, um meine Konzentration zu steigern. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt nun ihnen. »Heiliger Drache Shenlong«, setzte ich mit rauer, entschlossener Stimme an, »erscheine und erfülle uns unseren Wunsch!« Die Kugeln hörten urplötzlich auf zu blinken, sondern blieben hell erleuchtet. Parallel dazu färbte sich der Himmel pechschwarz, sodass er einen extremen Kontrast zu dem leuchtenden Gold der Kugeln darstellte. Es entstand eine spürbare Spannung. Wachsende Blitze zuckten um die Kugeln herum, wuchsen und die sieben Kugeln wurden selbst zu Blitze, die sich vereinten und in Form eines gigantischen Bündels hoch in den Himmel schossen. Was für ein spektakuläres Schauspiel! Wie gebannt beobachteten wir dieses einmalige Spektakel, das wir wohl so bald nicht mehr wieder sehen würden. Das blitzartige, kilometerlange Bündel stellte sich in wenigen Augenblicken als der Drache heraus. Seine Größe war gewaltig. Ich hatte noch nie zuvor etwas in so einem überdimensionalen Format gesehen. Voller Ehrfurcht blickten wir zu ihm empor. Er sah beinahe furchterregend aus. Doch uns blieb nicht viel Zeit, ihn zu bewundern oder vor Ehrfurcht ganz klein zu werden, denn der Drache begann, mit uns zu sprechen. Seine tiefe Stimme hallte aus jeder Richtung wieder. »Ihr habt mich gerufen? Nennt mir euren Wunsch. Ihr habt einen einzigen Wunsch frei.« Chichi und ich sahen uns an. Wie sollten wir unseren Wunsch am besten formulieren, damit ja keine Missverständnisse aufkamen? Sie trat schließlich mutig vor und sah das gigantische Geschöpf entschlossen an. »Wir wünschen uns, endlich in Freiheit leben zu dürfen und nicht mehr auf der ständigen Flucht sein zu müssen«, sprach sie laut und deutlich. Der Drache schwieg eine ganze Weile. Sichtlich verunsichert kräuselte ich meine Stirn. Worauf wartete er? Lag es vielleicht sogar im Bereich des Möglichen, dass er uns diesen entscheidenden Wunsch nicht erfüllen konnte; es außerhalb seiner Macht stand? War dann die monatelange Suche völlig umsonst gewesen? Mussten wir letzten Endes doch noch in ewiger Flucht leben und darauf warten, dass sie uns früher oder später doch kriegten? Und meine schlimmsten Befürchtungen wurden schließlich bestätigt. »Das wird schwierig werden. Auf dieser Welt werdet ihr immer auf der Flucht sein und weglaufen müssen, um zu überleben.« Chichi verlor jegliche Kraft in den Beinen und sackte mutlos zu Boden. »Das darf nicht wahr sein …« Überfordert hielt sie sich ihren Kopf. »Alles umsonst …«, flüsterte sie verzweifelt und Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre zarten Wangen. Ich beugte mich sofort zu ihr runter und schlang meine Arme von hinten fest um sie. »Chichi, wir schaffen das. Wir haben es davor schon geschafft und wir werden es auch in Zukunft schaffen; gemeinsam sind wir stark genug, um das zu überstehen!« Ich unterstrich meine Worte mit einem zärtlichen Kuss auf ihren makellosen Nacken. Mit verweinten Augen drehte sie sich zu mir um. Es versetzte mir einen tiefen Stich, sie so unglücklich sehen zu müssen. »Du verstehst das nicht. Ich … Ich erwarte ein Kind!«, schluchzte sie verzweifelt. »Ich will unserem Kind ein anderes, glücklicheres Leben bieten und nicht so ein Leben, wo wir ständig um unser Leben kämpfen müssen!« Sie schrie schon beinahe über die Aussichtslosigkeit unserer bedauernswerten Lage. Ich erstarrte augenblicklich. Immer wieder hallte diese eine Aussage in meinem Kopf wider. »Ich erwarte ein Kind!« »Ich erwarte ein Kind!« »Ich erwarte ein Kind!« Bedeutete das etwa, dass ich … Vater wurde? Das war die einzige logische Schlussfolgerung daraus. Immer noch fassungslos starrte ich den Boden unter meinen Füßen an. Ich wusste ganz genau: Diese Nachricht würde unser gesamtes Leben verändern. Doch ob zum Positiven oder Negativen, konnte ich im Moment leider noch nicht richtig einordnen. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder weinen sollte. Doch unter diesen Umständen ein Kind großzuziehen war wohl wirklich nicht so das Wahre. Keine einzige Sekunde stellte ich mir jedoch die Frage, woher sie denn eigentlich wusste, dass sie schwanger war. Sie musste sich nämlich ganz sicher sein, um mir das so gewiss entgegenschleudern zu können. Frauen besaßen für so etwas bestimmt einen sechsten Sinn. Doch auch einer Tatsache war ich mir voll und ganz bewusst: Ich wollte schon immer Kinder mit Chichi haben – allerdings hatte ich mir die Umstände natürlich ein wenig glücklicher vorgestellt. Aber das Leben tat nun einmal, was es wollte und ließ sich nicht kontrollieren oder planen. Und unsere Aufgabe bestand darin, das Beste daraus zu machen. Das war die größte Herausforderung, die das Leben uns bereithielt. Und wenn nicht wir ihr gewachsen waren, wer dann? Ein zuversichtliches Lächeln umspielte meine Lippen. »Weißt du … das ist doch gar nicht so schlimm.« Erstaunt weitete Chichi ihre schwarzen, glasigen Augen. Sie wartete schweigend ab, bis ich weitersprach. »Ein Kind ist ein Geschenk Buddhas, und ich freue mich schon auf unser Kind. Schließlich haben wir beide es gezeugt, und das durch unsere tiefe Liebe zueinander. Das ist etwas ganz Wertvolles und das Ergebnis unserer Verbundenheit, und dafür sollten wir dankbar sein. Wir werden es schaffen und unserem Kind eine schöne Zukunft bescheren.« Zärtlich strich ich ihr durch die langen Haare. Ich konnte einfach nicht glauben, dass unser Traum so jämmerlich endete. Das konnte und durfte nicht wahr sein. Und wenn uns auch der Drachen nicht helfen konnte, würden wir schon selbst Mittel und Wege finden – dessen war ich mir absolut sicher. Wir waren immerhin so weit gekommen – wir durften doch jetzt nicht alles in den Sand setzen! Wir würden kämpfen – und wenn es sein musste, bis zum bitteren Ende. »Das werdet ihr auch können«, bestätigte Shenlong unverhofft, was uns dazu veranlasste, überrascht zu ihm hinaufzusehen. »Ihr habt mich noch nicht aussprechen lassen. Also wie gesagt: Hier und in dieser Zeit werdet ihr immer auf der Flucht sein. Aber ihr könnt in Freiheit leben; wenn ich euch in eine andere Zeit schicke, und zwar über eintausend Jahre in die Zukunft. Dort könnt ihr euch ein neues Leben aufbauen und in Frieden leben. Seid ihr damit einverstanden?«, fragte der Drache uns. Ich staunte nicht schlecht. Über eintausend Jahre in die Zukunft? Wie diese Zukunft wohl aussehen mochte? Bestimmt handelte es sich dabei um eine völlig neue Welt – ob wir uns da so gut integrieren könnten? Doch eigentlich war das doch total nebensächlich: Es würde überall besser und einfacher sein als hier – egal, wie fremd uns am Anfang alles sein würde. Wenn wir schon monatelang vor ganz Yuan flüchten konnten, war das doch ein Witz dagegen. Hauptsache, wir konnten in Frieden leben und zusammen sein – der Rest würde sich von ganz alleine ergeben. Ich warf einen fragenden Blick zu Chichi, die mir mit einem Lächeln bedeutete, dass sie haargenau den gleichen Gedanken hatte wie ich. »Solange wir zusammen sind, schaffen wir alles«, flüsterte sie mir ermutigend zu. Das war die endgültige Bestätigung. Wir lächelten uns gegenseitig an und gaben uns einen kurzen Kuss, bevor ich unserem heiligen Retter entschlossen zunickte. »Ja, wir sind bereit. Bitte versetze uns in die Zukunft«, antwortete ich. »Wie ihr wünscht.« Sofort wurden wir in ein gleißendes Licht gehüllt, und mit einem Blitz verschwanden wir von der Bildfläche. Für immer. Zumindest von dieser Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)