Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken von abgemeldet (Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)) ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Hallo zusammen. Jetzt hab ich euch ja wieder solange auf die Fortsetzung warten lassen, aber es ging einfach nicht schneller. Ich finde dieses Kapitel hier hat einen Teil eines Scheidepunktes. Die Personen beginnen sich in die von mir gewünschte Richtung zu entwickeln. Deshalb hab ich mir echt Mühe gegeben, aber..., naja, irgendwie bin ich nicht so richtig zufrieden. Aber welcher Autor ist das schon. ^^ Außerdem geht während Ferien einfach nichts weiter. Da hab ich doch tatsächlich 14 Tage verplempert. *möh* Mehr möchte ich jetzt nicht dazu sagen, denn ich glaube dieses Kapitel spricht für sich selber. Aber bevor es weiter geht möchte ich ein Danke an die vielen Kommischreiber und auch an die Leser, die sich Gedanken wegen den Kapiteltiteln machen, loswerden. ~~~*Danke schön, ihr seid klasse!!! *~~~ Und schon gehts weiter mit Kapitel..., öhm... 24? Jupp, Kapitel 24. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 24 Lange konnte sich der Blonde jedoch nicht darüber aufregen, da er sich wieder gemeinsam mit dem CEO um das Gericht kümmern musste. Seto füllte gerade die Tintenfische mit dem vorbereiteten Gemüse, während Joey den Backofen vorheizte und sich danach daran machte, das schmutzige Geschirr zu spülen, wobei ihm mal wieder auffiel, wie sehr er Gummihandschuhe hasste, da ihm dadurch das nötige Fingerspitzengefühl fehlte. „Mina! Ein bisschen Tempo. In 15 Minuten ist die Zeit vorbei und eure Speisen müssen fertig angerichtet sein, sonst bleibt euch keine Zeit mehr eure Ergebnisse zu essen.“ Gerade als der Blondschopf damit begann das noch feuchte Geschirr trocken zu reiben, hörte er hinter sich das Brutzeln von heißem Fett. Blitzschnell wandte er sich um und sah dem Brünetten dabei zu, wie dieser etwas vom Erdnussöl erhitzte. „Was wird das denn?“ Regelrecht gelangweilt klang die Stimme des Brünetten, während dieser sein Handeln erklärte. „Gebratene Fangarme als Garnitur. Hier mach auch etwas.“ Der Brünette hielt Joey einige Papierservietten hin, welche dieser nach einer Vorlage, welche Nakajima-san am Schuljahresanfang ausgeteilt hatte, faltete und auf einen Tisch drapierte. Danach holte er von jedem Service je drei Teller und legte diese vor den jungen Firmenchef auf die Arbeitsfläche. „Was denkst du? Die ganz weißen oder die Teller mit Muster?“ Die gewünschte Antwort bekam der Blonde ganz abrupt. „Muster.“ Neugierig fragte Joey nach dem Grund, da Seto scheinbar keinen Gedanken an die Antwort verschwendet hatte. „Und warum?“ „Ganz einfach. Der Reis ist weiß, der Tintenfisch ist ziemlich hell. Wir brauchen einen Kontrast.“ „Ok.“ Gerade wollte sich der Blondschopf wieder dem Geschirr widmen, als er den intensiven Blick des Größeren entdeckte. Täuschte er sich oder lag Verwunderung in dem Blick der blauen Augen? Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er versuchte die Nervosität, die seinen Körper durchfluteten begann mit seinen nächsten Worten zu überspielen. „Was ist? Hab ich außer einer Nase sonst noch was im Gesicht?“ „Nein. Es ist... Schon gut. Los Wheeler hol den Tintenfisch aus dem Backrohr. Aber verbrenn dir nicht die Pfoten.“ Ganz leise, damit Nakajima nichts hören konnte, was die Note verschlechtern könnte, knurrte Joey den Brünetten an, obwohl ihn Kaibas kurzes Stocken wunderte. „Für wie dämlich hältst du mich?“ Ebenso leise kam Setos Antwort. „Glaub mir, das möchtest du nicht wissen.“ Leise vor sich hin grummelnd zog Joey die Topfhandschuhe an und holte die Auflaufform in der die gefüllten Tintenfische im Fett brutzelten, aus dem Ofen. Er half noch schnell drei Teller gemeinsam mit Kaiba herzurichten und diese auf den Tisch zu tragen, als die Stimme der Lehrerin wieder durch die Küche hallte. „Mina! Schluss für Heute. Lasst alles stehen und liegen. Wer seinen Teller noch nicht am Tisch hat lässt ihn auf der Arbeitsfläche stehen, bis ich ihn begutachtet hab.“ Zügig, mit Block und Stift bewaffnet, stiefelte die junge Frau durch die Reihen der Küchenzeilen, probierte mal hier und mal dort von den für sie vorbereiteten Portionen, machte sich Notizen und schnappte sich nebenbei noch die Arbeitspläne. Danach ging sie zu den Tischen an denen die schnelleren Köche mit ihren Ergebnissen warteten. Am Schluss kam sie zu dem Blonden und Kaiba. „Ah, sehr schön. Die Idee mit den gebratenen Fangarmen als Garnitur ist ausgezeichnet und vor allem schmackhaft.“ Nakajima-san nahm einem der durch die Hitze aufgerollten Arme und schob ihn sich zwischen die Zähne. „Ja, sehr schmackhaft Kaiba-kun. Aber von Euch beiden hatte ich eigentlich nichts anderes erwartet.“ Interesse ließ Joeys Augen kurz auffunkeln. “Woher wissen Sie, dass es Kaibas Idee war?“ Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen der schwarzhaarigen Frau, während sie sich zu erklären begann. „Ich habe Euch beide etwas intensiver im Auge behalten und möchte euch jetzt loben. Ihr habt sehr gut miteinander gearbeitet. Wenn einer Schwierigkeiten hatte hat der Andere geholfen, ganz so wie es sich für ein Team gehört. Volle Punktzahl dafür. Ich muß zugeben, daß ich eigentlich damit gerechnet hatte, ihr beiden würdet wie Katz und Hund übereinander herfallen.“ Joey heulte kurz auf, bevor er losmeckerte. „Ich bin kein Hund! Wieso kapiert das denn Niemand.“ Knochentrocken gab Seto eine Erwiderung, welche dem Blonden die Härchen im Nacken kräuselte. „Weil du dich immer wie einer benimmst.“ Obwohl Joey den Brünetten zur Schnecke machen wollte, kam er nicht dazu, weil dieser sich von ihm abwandte und ohne Joey die Chance auf eine Antwort zu geben mit der Lehrerin sprach. „Nakajima-sensei, würden sie die Stunde nun beenden? Wheeler und ich haben noch einen Termin wahrzunehmen.“ „Und den konntet ihr nicht so legen, daß ihr bis Unterrichtsschluss anwesend seid?“ „Haben wir, aber wir hätten durch ihre Großzügigkeit ein paar Minuten mehr Zeit um uns herzurichten.“ „Wheeler-kun was für…, Wheeler-kun, geht es dir nicht gut? Du bist ganz blass.“ Kaum war Joey wieder eingefallen, welchen Termin er noch vor sich hatte wurde im übel, so wie schon den ganzen Vormittag über. Er musste sich sehr stark zusammen nehmen um seinen Mageninhalt bei sich zu behalten, während er leise antwortete. „Doch, es geht schon.“ Joey versuchte ein Lächeln zusammenzubringen, was aber kläglich misslang, während sich in der Stimme der sonst so ruhigen Lehrerin leichte Sorge widerspiegelte. „Kaiba-kun, ihr beiden könnt gehen. Wheeler-kun, ruh dich ein paar Minuten aus, bevor ihr zu dem Termin geht. Kaiba-kun, kümmere dich um ihn.“ Eigentlich wollte Joey aufbegehren, denn das Letzte was er jetzt wollte war Seto auf den Geist zu gehen, doch er hatte nicht den Hauch einer Chance, da Kaiba, der ihn einen kurzen Augenblick gemustert hatte, das Wort ergriff. „Das geht nicht. Ich muss in meine Firma.“ Kurz warf die Hauswirtschaftslehrerin Seto einen Blick zu, in dem ein Vorwurf geschrieben stand, bevor sie sich an Yugi wandte. „Muto-kun, geh du mit Wheeler mit.“ Zum wiederholten Mal an diesem Tag pfefferte Yugi seine Kochschürze zur Seite, während er antwortete. „Mach ich.“ Während Joey, mit Yugi, sich dran machte die Schulküche zu verlassen, konnte er einige Schüler der Klasse tuscheln hören, doch auch wenn er die Plaudertaschen am liebsten ungespitzt in den Boden gerammt hätte, fühlte er sich im Moment einfach zu dreckig um aufzubegehren. Und so musste er mit anhören wie die anderen über Kaiba herzogen, wobei Sprüche wie „Der hat auch nur die Firma im Kopf“ und „Was für Ekel. Läßt Wheeler einfach stehen.“ noch die Harmloseren waren. Langsam hob der Blonde den Kopf und blickte zu Seto zurück, der scheinbar unberührt fertig aufräumte. „Mach dir um Kaiba keine Sorgen. Er ist nicht der Typ, der sich über das Gerede von Anderen einen Kopf macht.“ Trotz des aufmunternden Lächelns von Yugi musterte Joey den Brünetten noch einige Sekundenbruchteile, bevor er die Küche verließ. Schweigend räumte Seto die letzten Reste des Kochunterrichts auf. Sollten ihn die Kindsköpfe doch für einen Idioten, einen Egoisten oder Schlimmeres halten. Das war ihm total egal. Was ihn jetzt eher interessiert war der Grund, weswegen der Blonde plötzlich so krank erschien. Lag es an dem Termin? Wollte Joey sich vor der Beerdigung drücken oder war er einfach deswegen mit den Nerven am Ende. War das auch der Grund warum sich der Wildfang heute noch weniger logisch als sonst benahm? Zügig schnappte Kaiba, kaum daß er mit seinen arbeiten fertig war, sein Schulzeug und verließ, nachdem er sich von der Lehrerin kurz verabschiedet hatte, die Schulküche. Er machte sich, auch wenn es gegen seine Prinzipien verstieß, um den Blondschopf große Sorgen. Daher musste er den Blonden einfach finden. Da der Gang leer war beschloss der Brünette die Suche zeitlich kurz zu halten und lief in Richtung Ausgang los. Jedoch bremste er ab, sobald ein weiterer Gang auf seinen Weg traf, blickte sich, während er nur noch zügig ging, unauffällig um, ob sich keine Schüler in Sichtweite befanden und rannte dann wieder los. Kurz bevor er zu der Eingangshalle kam, blieb er stehen und versuchte seinen beschleunigten Atem, ebenso wie den rasenden Herzschlag, zu beruhigen, jedoch verschob er das Tun auf einen späteren Augenblick, als er Yugis fast panisch klingende Stimme hörte. Er blickte sich kurz um und entdeckte den kleinen Punk vor der Tür zur Jungentoilette. „Joey, was ist denn nur los? Komm wieder raus. Bitte. Joey mach die Tür auf oder antworte zumindest. Joey!“ Schniefend drehte sich Yugi von der Tür um und entdeckte den Brünetten der schweigend hinter dem Kleinen gestanden war und dessen vergeblichen Versuchen, den Blondschopf aus dem Raum zu locken, zugesehen hatte. „Kaiba, was ist mit ihm los?“ „Das wüsste ich auch gerne. Was ist in den letzten Minuten passiert?“ „Ich hab ihn nur nach dem Termin gefragt. Joey hat nicht geantwortet sondern kurz drauf sich plötzlich losgerissen und ist in die Toilette gerannt. Er hat die Tür verriegelt und gibt keinen Mucks mehr von sich. Was soll ich denn jetzt tun? Kaiba, was ist passiert? Was ist das für ein Termin?“ Seto beobachtete wie einige Tränen sich aus den violetten Augen lösten und langsam zum Kinn wanderten, wo sie dann von Yugis kleiner Hand weggewischt wurden, bevor er dem Kleineren eine Antwort gab. „Der Termin? Weißt du das nicht? Joeys Vater ist gestorben und in einer knappen Stunde beginnt die Beerdigungszeremonie.“ Erstaunt hob sich eine der fein geschwungenen Augenbrauen während Yugi herumstöpselte. „Sein Vater ist…, Nein ich wusste nichts…, doch er hat es ganz kurz erwähnt als wir Mokuba suchten. Joey!“ Abrupt wirbelte der Kleine herum und wollte gerade wieder an die Tür schlagen, als Kaiba ihn am Handgelenk packte und aufhielt. „Warte Yugi. Wie ich dich kenne möchtest du Wheeler helfen.“ Yugi nickte nur und Seto atmete tief ein und wieder aus, bevor er weitersprach. „Dann geh zurück und hol den Rest des Kindergartens. Wir treffen uns vorm Hauteingang. Ihr werdet mit uns in der Limousine fahren, sonst kommt ihr nicht mehr pünktlich an. Um Wheeler kümmere ich mich.“ Das zurückgekehrte strahlende Lächeln registrierte der Brünette mit Wohlwollen, während sich Yugi mit funkelnden Augen bedankte. „Danke Kaiba.“ Ohne auf Setos Reaktion zu warten, wetzte der Punk los und der Brünette sah ihm hinterher bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war. Kurz überdachte er sein weiteres Vorgehen, bevor er sich, mit verschränkten Armen, neben der Tür an die Wand lehnte. „Wheeler, mach auf.“ Einige Augenblicke wartete der Brünette darauf, daß der Blonde seiner Aufforderung nachkommen würde, doch nichts geschah. „Wheeler, du kannst dich nicht um deine Pflichten drücken. Als Sohn musst du anwesend sein….“ Wieder kam keinerlei Reaktion und Kaiba wurde sauer. „Du bist das feigeste Stück das mir je unter die Augen kam. Jeder räudige Straßenköter hat mehr Mumm in den Knochen. Außerdem bist du ein riesiger Ignorant. Reißt das Maul auf, kläffst wie eine tollwütige Töle immer wieder über Freundschaft und dann verkriechst du dich wie ein geprügelter Schoßhund in der nächsten Ecke.“ Die Tür wurde aufgerissen und Joey stürmte hinaus. Um den Jüngeren an einer Flucht hindern zu können packte Seto diesen am Arm, während der Blondschopf lospolterte. „Wer ist hier ein Hund du Bastard und was weiß du schon von Freundschaft?“ „Augenscheinlich mehr als du. Immerhin hab ich nicht meinen besten Freund heulend stehen lassen nur weil ich wie ein beleidigtes Kleinkind bocken wollte.“ „Seht mal, Kaiba hat es tatsächlich geschafft.“ Die beiden Streithammel wandten sich zu Yugi und den anderen, die herbeigerannt kamen, herum. Jede noch so kleine Bewegung des Blonden, der sich verlegen durch sein Haar fuhr während er sich entschuldigte, registrierte der 18 Jährige, wobei sich eine leichte Gänsehaut über seinen Körper ausbreitete. „Yugi…, Alter, es tut mir leid. Ich hab mich aufgeführt wie der letzte Idiot.“ „Schon gut.“ Fragend wanderte der Blick der braunen Augen über die Freunde. „Aber was macht ihr denn alle hier?“ Beruhigend wirkte das leichte Lächeln, das Yugis Lippen umspielte, während er auf Joeys Frage antwortete. „Wir kommen mit. Du weißt, daß wir immer für dich da sind. Egal ob Duell oder Beerdigung.“ „Ihr kommt alle mit? Woher wisst ihr eigentlich von der…“ Seto hatte während dem kurzen Gespräch der beiden Freunde einen Blick auf seine Uhr geworfen und unterbrach den Blondschopf kurzerhand. „Von mir. Jetzt ist keine Zeit für ein Kaffeekränzchen. Wenn wir pünktlich sein wollen müssen wir los.“ Tristans skeptischer Unterton unterstrich den Blick, welchen er Seto zuwarf. “Hey Kaiba, wir dürfen wirklich mit?“ Joeys Kumpel wurde mit einem kurzen, typisch eiskalten Blick bedacht, bevor sich Kaiba abwandte und eine Antwort gab. „Wenn ihr mir nicht weiter auf die Nerven geht, ja.“ Einige Atemzüge musterte er, ebenso wie Joeys Freunde, den Blonden, der mit geschlossenen Augen tief durchatmend dastand, bis dieser ein leichtes Lächeln auf seine Lippen zauberte. Sekundenbruchteile später konnte Der junge Firmenchef wieder einen Blick in die braunen Augen erhaschen und war etwas beruhigter, da er darin Ruhe und Stärke entdecken konnte. „Worauf warten wir noch? Roland wartet schon.“ Als währe nichts geschehen rannte Joey los und seine Freunde sausten hinter dem Blonden her, während Seto nur kurz den Kopf schüttelte. „Hey Kaiba, beweg dich etwas schneller.“ Ein leichtes Lächeln konnte sich der Brünette nun doch nicht verkneifen und war deswegen froh, daß er schon einen etwas größeren Abstand zu der Gruppe hatte. „Wir haben genug Zeit um uns wie zivilisierte Menschen zu bewegen. Wir müssen nicht herumrennen wie ein Rudel junger Hunde.“ „Mensch Kaiba! Sonst bist du doch auch nicht so begriffstutzig. Joey und Hund ist nicht das Gleiche.“ Joeys Freunde begannen zu lachen und scherzten mit dem Blonden, dessen Gesichtsfarbe zwischenzeitlich wieder einen gesunden Farbton angenommen hatte, was Seto erleichterte. Die Zeit bis sie sich angezogen und die Limo erreicht hatten nutzte der Brünette für einen Versuch seine momentan, wirren Gefühle zu bestimmen und einzuordnen. Es war inzwischen offensichtlich. Das Verhältnis zwischen ihm und dem Hündchen hatte sich geändert. Zum Beispiel mochte er es sich mit dem Blonden zu unterhalten, er machte sich um ihn sorgen und hatte Mitleid mit ihm. Eben diese Umstände ließen ihn darauf schließen, daß Joey zu den wenigen Personen gehörten, die er mochte. Doch seit wann sich seine Gefühle in diese Richtung entwickelt hatten konnte er nicht sagen. Im Schnelldurchlauf ließ er den Teil seiner Erinnerungen vor seinem geistigen Auge vorbeilaufen, in denen der Blonde eine tragende Rolle spielte. Anfangs hatte er keinerlei Interesse für den Blondschopf gehabt. Im Königreich der Duellanten, als er gegen Pegasus kämpfen musste um seinen kleinen Bruder aus dessen Gefangenschaft zu retten, hatte er ihn sogar als Versuchskaninchen missbraucht. Da Joey in diesen Augenblicken jedoch jämmerlich versagte, hatte er in dem Wildfang nur einen drittklassigen Duellanten ohne jeden Funken Talent gesehen. Das begann sich dann aber ein wenig zu ändern und je öfter er mit dem Blonden zu tun hatte umso mehr merkte er, daß dieser gar nicht so talentfrei war wie er bisher angenommen hatte. Während den Kämpfen gegen Dartz und dessen Schergen hatte er auch begonnen sich an den Blonden zu gewöhnen und nicht jede Bemerkung wörtlich zu nehmen. Dennoch hielt er an den ewigen Streitereien fest, die irgendwann begonnen hatten, wobei er sich anfangs eher verteidigte, da Joey fast immer derjenige war, der ihn verbal angriff, doch mit der Zeit hatte er Spaß daran gefunden den Jüngeren als Hund zu beschimpfen und dadurch auf die Palme zu bringen. Aber warum er sich inzwischen so sehr für Joey interessierte und positive Gefühle entwickelte, konnte er auch nicht sagen. Zumindest noch nicht. Da er eben bei der Limousine angekommen war, musste Seto seine Überlegungen zur Seite schieben. Schweigend hörte er dem Gespräch der Freunde zu. „Sag mal Yugi, wie ist es dir denn beim Kochen gegangen?“ Laut seufzend antwortete der Kleinste der Gruppe auf Joeys Frage, während Tea knall rot wurde und Tristan breit zu grinsen begann. „Frag nicht. Du weißt ja, ich kann das überhaupt nicht und Tea ist auch nicht gerade ein Sternekoch.“ Auch das einzige Mädchen der kleinen Gruppe seufzte schwer bevor sie nickend Yugis Worten zustimmte. „Das ist wohl ein Nachteil wenn die Mutter täglich für einen kocht.“ Einige Augen blicke musterte Yugi den immer breiter grinsenden Tristan schweigend, doch dann begannen die Amethyste zu funkeln und Seto war sich ganz sicher, daß er Schadenfreude darin lesen konnte, was ihn nicht wirklich verwunderte. Der Kleinste sah vielleicht harmlos aus mit den großen Kulleraugen, doch er hatte es definitiv faustdick hinter den Ohren und dieser Blick verhieß nichts Gutes. „Ach Tristan, wolltest du nicht Kaiba noch etwas sagen?“ Abrupt verschwand das Grinsen aus dem Gesicht des Angesprochenen, jedoch schummelte sich dafür eine leichte Röte in dessen Gesicht, während er versuchte einen zusammenhängenden, sinnvollen Satz zu fabrizieren. „Achja…, also…, nun Kaiba, es tut mir leid.“ Einige Atemzüge dachte Seto nach was Taylor getan hatte, dass er sich bei ihm entschuldigen musste, doch es fiel ich nichts ein. „Und was genau tut dir leid?“ Noch immer funkelte Schadenfreude in Yugis Augen während er Seto aufklärte, da sich Tristan fürs Schweigen entschieden hatte. „Tja, das war so, Tristan hatte bedenken ob du nicht etwas zu grob zu Joey sein würdest.“ Das war mal wieder mehr als nur typisch für den Kidergarten sich wegen solchen Nichtigkeiten den Kopf zu zerbrechen. „Ist das so?“ Joey, der schweigend zugehört hatte, legte die Stirn in Falten und genau der konzentrierte Gesichtsausdruck, welcher dem Brünetten so gefiel, erschien auf den Zügen des Wildfangs. „Hhmm, Kaiba, auch wenn du das jetzt anders siehst, aber du warst ziemlich grob.“ Kurz hob Seto eine Schulter bevor er sichtlich gelangweilt antwortete. „Manchmal ist das der einzige Weg um dein Hirn anzusprechen.“ „Glaubst du das jetzt wirklich?“ „Natürlich.“ „Fiesling.“ Ein leises Schnauben war alles was der Brünette darauf antwortete, doch an dem Lächeln des Blonden erkannte er, dass dieser seine Worte nicht ganz ernst genommen hatte. Die Limousine verlangsamte ihre Fahrt und hielt schließlich an. Roland öffnete die Tür und die Gruppe stieg aus. Langsam drehte sich Joey um die eigene Achse, bevor er sich an den Chauffeur wandte. „Roland, Sie haben sich doch um die Beerdigungssachen gekümmert. Wissen Sie wo wir hin müssen?“ „Natürlich Joey. Zuerst dort in die Kirche, dann müssen wir in einen Nebenraum wo wir die Zeremonie des kotsuage durchführen und danach ziehen die Trauergäste zum angrenzenden Friedhof, um die Urne in einem Kolumbarium unterzubringen.“ Bisher hatte Seto schweigend er Erklärung des Älteren zugehört, doch die soeben vernommene Information wunderte ihn, da er es von den Beerdigungen, welche er bisher miterlebt hatte, anders kannte. Aus diesem Grund mischte er sich ein. „Die Urne kommt nicht erst in den Hausschrein?“ „Nein Sir. Dies wird im christlichen Ritual nicht auf diese Weise geregelt.“ „Wann geht’s denn eigentlich genau los?“ „Um 17:30 Uhr.“ „Joey!“ Der Blonde wirbelte herum und begann über das ganze Gesicht zu strahlen. „Serenety!“ „Serenety bleib von ihm weg!“ Eine brünette Frau, die wie eine etwas ältere Version von Joeys Schwester aussah, schnappte diese an der Schulter und funkelte den Blonden an, was Seto nun doch wunderte. Deshalb blieb er entgegen seiner Planung bei Joey stehen. Sie war ihm einfach nicht geheuer. „Mom!“ Wütend, jedoch leise genug um keine Aufmerksamkeit bei den restlichen Trauergästen zu erregen, fauchte sie den Blonden an. „Wie konntest du es wagen deine Schwester mit deinen Flausen anzustecken? Was glaubst du wie viel Zeit sie mit so einem dümmlichen Kartenspiel verplempert anstatt zu lernen, nur weil ihr „Bruder“ das auch macht?“ Seto war sich ganz sicher, daß Joey wegen den Worten kurz vor den Tränen stand und in den Gesichtern von Yugi und Co las er entsetzen, während sich der Blondschopf entschuldigte. „Entschuldigung, ich wollte dir keine umstände machen. Mutter, wie geht es dir?“ Schnippisch klang die Stimme von Joeys Mutter, als sie antwortete. „Da ich mich wegen deinem Vater extra hierher bemühen musste nicht so gut. Das müsstest du dir aber denken können, wenn du auch nur etwas gesunden Menschenverstand hättest.“ „Mom, bitte, ich bin nicht wie er.“ Joey griff nach dem Arm seiner Mutter, doch diese schlug seine Hand zur Seite und fauchte ihn an. „Fass mich nicht an. Das ist der Beweis. Auch wenn du es stetig leugnest, du bist wie dein Vater.“ Mit Schrecken musste Seto mit ansehen wie Joeys Mutter ausholte um ihrem Sohn eine Ohrfeige zu verpassen und reflexartig packte er die brünette Frau am Handgelenk. „Ich denke, Sie sollten aufhören ihren Sohn wegen den Differenzen mit Ihrem Mann zu bestrafen. Schließlich kann er nichts dafür, daß er ihm äußerlich ähnelt.“ „Was fällt dir ein dich in unsere Angelegenheiten zu mischen?“ Mit einem Ton, der einem arktischen Wind glich, murrte Seto die Frau an. „Nur ein einziger Grund. Eltern sollten ihre Meinungsverschiedenheiten nicht auf die Kinder übertragen. Ihr Sohn hat sich vorbildlich ums Aufbahren des Leichnams und die ersten Riten gekümmert, obwohl er mit seinen siebzehn Jahren noch viel zu jung dafür ist und Sie beschweren sich, daß es Ihnen nicht gut geht weil Sie reisen mussten. Das ist sowas von erbärmlich.“ Mit Vergnügen entdeckte Seto wie Joeys Mom erblasste. „Jetzt reicht es. Ich lasse mich doch nicht von einer Rotznase, die keine Ahnung hat beleidigen.“ Sie erhob die Hand um ihn zu Ohrfeigen, während Seto sie mit ruhiger Stimme warnte. „Schlagen Sie ruhig zu. Meine Anwälte werden sich mit Freuden um die Anklage wegen Körperverletzung kümmern.“ Erstaunt blickte er auf die Hand, welche sich auf seinen Arm gelegt hatte und sah dann in flehende Bernsteine. „Kaiba, bitte nicht.“ „Kaiba? Du bist der Sohn…“ Verwirrt wurde er von Joeys Mom gemustert, während er ihre Vermutung kurzerhand grantig unterbrach. „Falsch. Ich bin der Chef.“ „Was hat mein missratener Sohn mit einem Millionär zu tun?“ „Das geht Sie nicht das Geringste an.“ Abrupt wandte der Brünette sich ab und ermahnte die Anderen zur Eile. „In 10 Minuten geht die Zeremonie los.“ Noch bevor sie wirklich außer Hörweite waren, musterte Seto den Blondschopf einige Sekunden. „Wheeler, sei froh wenn du nicht zu der Frau musst.“ „Du redest gerade von meiner Mutter.“ Schlecht gelaunt bluffte er den Kleineren an. „Hör auf sie zu verteidigen. Sie ist blind für die Wahrheit. Sie sieht nur die Gemeinsamkeiten, doch die unzähligen Unterschiede zwischen dir und deinem Vater übersieht sie kurzerhand. Das ist kein guter Umgang.“ „Aber…“ „Kein Aber. Du wirst weiterhin bei mir wohnen, Roland wird die Erziehungsberechtigung erhalten und du wirst sie nicht mehr zu Gesicht bekommen.“ „Aber meine Schwester…“ Seto verstand nur zu gut, daß sich Joey Gedanken über seine Schwester machte. Bei ihm war es früher und ist es auch heute noch nicht anders. „Meine Anwälte müssten es so drehen können, daß du ein Besuchsrecht zumindest für die Ferien bekommst. Mach dir darüber mal keine Gedanken.“ Als sich Joey ein Träne wegwischte und ein gequältes Lächeln auf die Lippen zauberte begann Seto darüber nachzudenken, was er noch für den Blondschopf tun könnte, ohne daß es so aussehen würde, als würde er eine Freundschaft mit dem Jüngeren anstreben. „Hey, danke Kaiba. Ich bin dir inzwischen schon ziemlich was schuldig.“ „Laß gut sein. Du musst dafür auch einiges tun um dem Namen Kaiba in der Öffentlichkeit keine Schande zu bereiten.“ „Und wie schaff ich das?“ „Auf alle Fälle mit guten Noten und einer kleineren Klappe.“ Während Seto weiter sprach, griff er nach der Klinke der kleinen Kirchentür. „Du musst dich nach vorne setzen da du zur Familie gehörst.“ „Und wo sitzt ihr alle?“ Yugis Blick wanderte von einem zum Anderen bevor er auf Joeys Frage antwortete. „Ich glaube am Besten wäre es, wenn wir uns ganz hinten hinsetzen. Aber denk daran, auch wenn wir nicht neben dir sind, wir sind in deiner Nähe.“ „Hey danke Leute…,“ Einige Sekunden ruhte Joeys Blick auf dem Brünetten. „Und du?“ Ohne eine Regung zu zeigen deutete Seto in eine der hinteren Ecken, welche im Zwielicht lagen. „Da hinten.“ Erst war der Blick des Blonden fragend, doch nach wenigen Sekundenbruchteilen lag Verstehen darin. „Damit du nicht auffällst?“ Ein beinahe unmerkliches Nicken des CEO entlockte dem Wildfang ein leichtes Lächeln. Ein knappe Stunde sprach der Priester, doch Seto hörte dem alten Mann nicht einen Augenblick zu, sondern beobachtete den Blonden, der ganz vorne am linken Rand der Bank saß, während seine Mutter, mit der Schwester, am rechten Ende Platz genommen hatte. Die Frau benahm sich, als hätte Joey eine ansteckende Krankheit. Langsam bewegten sich nach der Trauerfeier die Trauergäste aus der Kirche hinaus, während Joey sich mit Roland in ein kleines Nebenzimmer begab. Erstaunt entdeckte er Serenety und ihre Mutter, die auch das Gebäude verlassen wollten und verstellte ihnen den Weg. „Was soll das werden? Ihr Platz ist neben ihrem Sohn.“ „Meine Tochter ist zu jung für diese Art von Zeremonie.“ „Das ist ihr Sohn auch.“ „Es ist normal, daß sich der älteste Sohn um diese Dinge…“ Wütend unterbrach er die brünette Frau und fauchte sie leise an. „Aber nur wenn er schon erwachsen ist und das können Sie von Wheeler nicht behaupten.“ Der abfällige Blick mit dem Joey Mom ihn musterte, ließ in Seto sämtliche Alarmglocken losgehen. „Ich hab die letzte Stunde genutzt um nachzudenken. In einer Fernsehreportage, die ich vor einiger Zeit gesehen habe hieß es, daß es in den Kreisen der oberen Zehntausend zurzeit Mode ist, sich kleine Jungs für seltsame Spielchen zu halten.“ Seto erinnerte sich nur zu gut an diese Reportage. Seit eben jenem Abend konnte er sich in der Öffentlichkeit nicht mehr mit Kunden oder ähnlichem Treffen, ohne daß ihm dieser Wahnsinn an den Kopf geworfen wurde. Der junge Firmenchef stand kurz davor die Geduld zu verlieren, was man auch an seiner Stimme heraushören konnte. „Nur weil ich nicht das Leben einer Kirchenmaus führe, bin ich noch lange nicht pervers. Schminken Sie sich diese Art von Idee gleich ab, sonst werde ich sie verklagen.“ „Und warum dann? Was hast du sonst mit damit zu tun. Wenn du es nicht für etwas benutz, warum umgibst du dich freiwillig mit der Gesellschaft davon?“ „Was soll dieses „Es“? Sie sprechen immerhin von Ihrem Sohn.“ „Das ist nicht mein Kind, sondern das war seines.“ Eine seiner Augenbrauen hob sich während es ihm regelrecht für Sekundenbruchteile die Sprache verschlug. Doch kaum hatte er sich wieder unter kontrolle als er sich schon an Joeys Schwester wandte, die bisher schweigend neben ihrer Mutter gestanden war. „Kleine, verrate mir mal eines. Ist deine Mutter immer total neben der Spur?“ „Kaiba, wir sollten nach Joey sehen.“ Erstaunt blickte er den Kleineren, der von ihm unbemerkt näher gekommen war, an. „Yugi?“ „Komm schon.“ Der flehende Unterton in Yugis Stimme ließ den jungen Firmenchef aufhorchen. Kaum erblickte er das wutverzerrte Gesicht der Frau ihm gegenüber wusste er weshalb sich der Kleine eingemischt hatte und gab kleinbei. „Na gut. Das Gespräch wurde mir sowieso lästig.“ Gemeinsam mit dem kleinen Punk ließ er die vor Wut kochende Frau links liegen und begab sich in den Nebenraum, wo Joey gemeinsam mit Roland dabei war die Knochenreste, mit Hilfe von langen Holzstäben, die ziemliche Ähnlichkeit mit überdimensionierten Essstäbchen hatten, aus der Asche zu bergen. Einige Sekunden beobachtete er den Blonden nur dabei, wie dieser die letzten Überreste von Roland entgegennahm, was sich jedoch als äußerst schwierig entpuppte, da Joey wie Espenlaub zitterte. Leicht schüttelte Seto den Kopf, bevor er die wenigen Schritte die sie trennte überbrückte und Joeys Hand in die seinige nahm. Erstaunt blickten die braunen Augen ihn an, während Kaiba sich ein aufmunterndes Lächeln verbat. Dafür war Yugi zuständig. Dieser stand nun zwischen Roland und dem Blonden, der inzwischen den Kleinen verdutzt musterte. „Aber…, Yugi, Kaiba, was macht ihr denn hier?“ „Wir fanden, daß du Hilfe brauchst und da wir beste Freunde sind und du schon fast zur Kaiba Familie gehörst, helfen wir dir. Nicht wahr Kaiba?“ „Das ist deine Meinung Yugi. Ich persönlich kann nicht viel länger auf das Ende der Beerdigung warten. Ich hab noch einen wichtigen Termin vor mir.“ Er spürte regelrecht den perplexen Blick des Blonden auf seiner Haut liegen. „Warum bist du dann noch hier? Geh doch einfach zu deinem Termin.“ „Wheeler ich habe Augen im Kopf und du brauchst dringend eine starke Hand die dich führt. Sei damit zufrieden.“ Schweigend vollzogen die vier den Ritus und beinahe erleichtert atmete der Blondschopf auf als sie fertig waren. Einträchtig verließen sie den Nebenraum und die Kirche. Noch immer schweigend gesellte sich Yugi zu Tristan und Tea, während Seto sich mit Roland etwas Abseits aufhielt und Joey zu seiner Mutter ging, die sich jedoch demonstrativ von ihm abwandte, ein paar Schritte zur Seite wich und Serenety mitzog. Tief atmete der junge Firmenchef ein, versuchte die aufkochende Wut zu bezähmen, die sich in seinem Inneren auszubreiten drohte, sobald er den geknickten Blick und den gesenkten Kopf des Wildfangs entdeckte. So sehr es ihn auch unter den Nägeln brannte, Joeys Mutter hier und jetzt eine Szene zu machen, war es dennoch der falsche Weg. Er brauchte jetzt einen kühlen Kopf um Herr der Lage zu bleiben. „Was für eine grauenvolle Person.“ Erstaunt, daß sich Roland zu so einer Bemerkung hinreißen lies, fragte noch mal nach, da er nicht hundertprozentig sicher war, ob ihm seine Phantasie einen Streich gespielt hatte. „Wie?“ „Na Joeys Mutter. Wie diese Frau sich benimmt ist mehr als nur unpassend.“ „Stimmt, doch ohne einen Skandal zu riskieren können wir im Moment nichts gegen sie unternehmen.“ „Seto, du wirst doch nicht darüber nachdenken sie für ihr Verhalten zu rügen.“ „Und warum sollte ich nicht?“ Kurz schüttelte Roland den Kopf und lächelte den Brünetten leicht an. „So intelligent du in wirtschaftlichen Dingen auch bist, in zwischenmenschlichen Beziehungen musst du noch einiges lernen. Auch wenn es momentan verlockend erscheint, es würde nur Joey verletzen. Egal was sie tut, sie bleibt seine Mutter.“ Überzeugt begehrte Seto auf. Versteifte sich in diesen Augenblicken total auf seine Meinung. „Aber wegen ihr leidet er wie ein Hund. Sieh ihn dir doch an.“ „Trotzdem wir sie immer eine wichtige Person für ihn sein. Selbst der Tod seines Vaters, der ihn offensichtlich verprügelt hat, trifft ihn schwer.“ Unwillig musste Seto seinem Gesprächspartner Recht geben, doch ganz von seiner Meinung abrücken wollte er dennoch nicht. „Aber eine Abreibung hat das Frauenzimmer verdient.“ In diesem Moment traf Kaiba eine Idee wie ein Blitz und das funkeln seiner eisblauen Augen verhieß nichts Gutes. „Roland, wie lauten die genauen Bestimmungen in Sachen Erziehungsberechtigung?“ „Auf welche Info willst du genau raus?“ „Gibt es eine Art Mengenbeschränkung?“ „Nicht dass ich wüsste, aber das währe eher eine Frage für einen deiner Anwälte.“ „Du denkst an Yamamoto.“ Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen nickte Roland zustimmend. „Exakt, immerhin ist er Spezialist im Familienrecht.“ „Dann brauche ich einen Termin sobald es mein Kalender zulässt.“ „Ich werde mich darum kümmern. Oh, es beginnt zu regnen. Ich hole einen Schirm aus dem Wagen.“ Leicht verbeugte sich Roland vor dem Brünetten, während dieser seine Aufmerksamkeit wieder dem Blonden und den angeblichen Trauergästen widmete. Kaum begannen die ersten Tropfen den Boden zu durchnässen, als schon die Ersten, unter ihnen Joey Mutter und seine Schwester, den Friedhof verließen. Als der Schauer stärker wurde, flüchtete auch der Rest, bis nur noch der Priester, Joey, seine Freunde und Seto über blieben. Schnell rasselte der Kleriker seine Sutren runter und eilte kaum dass er fertig war davon, während Roland mit dem Schirm zurück kam. Der Brünette war, da er unter einem Nadelbaum gestanden war noch ziemlich trocken, während der Kindergarten nur noch tropfte. Den weißen Schirm in der Hand ging Seto langsam zu ihnen und hörte einige Augenblicke zu. „Joey, Alter beweg dich weiter. Du holst dir noch den Tod. Joey.“ „Komm schon Joey, bleib nicht einfach stehen.“ Kopfschütteln unterbrach er die Versuche von Tristan und Tea. „Wheeler will bestimmt etwas alleine sein. Ihr solltet schon mal mit Roland zurück zum Auto gehen. Ich bringen ihn dann zurück.“ Die Hände in die Seiten gestemmt fauchte Tea den Brünetten wütend an. „Wir lassen Joey aber nicht alleine. Er braucht jetzt seine Freunde mehr als sonst.“ Setos Laune, die von Joeys Mom schon bis weit unterhalb des Nullpunkts getrieben worden war, knurrte das Mädchen an. „Rede keinen Unsinn. Du hast doch keine Ahnung was jemand brauch der ein Elternteil verloren hat. Verschwindet jetzt.“ „Los Leute, gehen wir.“ „Aber Yugi!“ „Kaiba hat Recht. Wir haben keine Ahnung. Wir können momentan nichts machen. Bei Kaiba ist Joey in besten Händen.“ Nachdem der Kleinste der Gruppe ihn mit einem schmerzlichen Lächeln einige Atemzüge angesehen hatte, verschwanden die Drei mit Roland zur Limousine, während Kaiba noch einige Augenblicke schweigend hinterher sah. Zögernd wandte sich Seto kurz drauf zu dem Blonden und musterte die Gestalt. Von Sekunde zu Sekunde verstärkte sich das Zittern der schmalen Schultern und der Brünette fühlte sich bestätigt. Der Blondschopf hatte sich solange seine Freunde bei ihm waren zusammen gerissen und die wahren Gefühle verdrängt, doch jetzt war sein Widerstand gebrochen und sie brachen mit voller Wucht hervor. Bedächtig näherte sich Seto und hielt schweigend den Schirm über den, wie eine Wasserratte, tropfenden Wildfang. Dieser hob leise schluchzend den Kopf und sah ihn einige Sekundenbruchteile nur an, doch dann warf sich der Blondschopf in Setos Arme und weinte seinen Schmerz heraus, während der Brünette einige Atemzüge nur verdutzt dastand und nicht wusste was er genau machen sollte. Doch dann strich er langsam, mit einer Hand, über das nasse blonde Haar. So, das wars schon. Ich hoffe es hat euch wenigstens ein bisschen gefallen. Bis zum nächsten Mal FuYu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)