Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken von abgemeldet (Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)) ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Hallöchen zusammen. Ich freue mich Euch das neue Kapitel präsentieren zu dürfen. Eigentlich ist das Grundgrüst schon seit einer Woche fertig, doch ich bin nicht zum überarbeiten gekommen, da ich den Schreibfluß nicht unterbrechen wollte und den Anfang des Nächsten schon getippt hab. Jupp, richtig gehört. Kapitel 24 ist zu 1/4 fertig. Da es aber ein etwas längeres wird, da ich die angefangene Situation fertig machen möchte, könnte es aber mit dem Fertigstellen noch etwas dauern. Sorry. Aber jetzt zurück zum jetzigen Kapitel. Da ich nur die ersten 8 Mangabände hab muß ich für meine Hintergrundinfos nach dem geschnittenen Anime mit deutscher Syncro richten. *möh* Da kommt aber irgendwie nichts über Setos leibliche Eltern vor,(das einzige ist der Todeszeitpunkt, der im Manga erwähnt wird) ergo hab ich mir ein paar Sachen ausgedacht und auch die Sache mit dem Zigarettenqualm hab ich seinem Stiefvater angedichtet.^^ Mußte aber sein. Öhm, jetzt hätte ich doch mal eine kleine Interessen-Bitte. Es würde mich doch mal interessieren ob ihr eine Stelle in der bisherigen Story habt, die euch besonders gefallen hat. Und wenn ja welche das war. Ich persönlich schwanke momentan zwischen Kapitel 1 wo Joey auf Kaibas Handy steigt und nachfragt was das für ein "Kracks" war und Kapitel 20 am Ende das mit der Gabel. Obwohl, das in diesem hier mit den Pflaster mag ich auch.^^ Ab diesem Kapitel werde ich wegen der Übersichtlichkeit die Steckies der auftauchenden Personen veröffentlichen. Inzwischen sind schon einige Lehrer aufgetreten, Yuriko und die Sekretärin gibt es und den unverschämten Ami hab ich ja auch noch. Außerdem hab ich in der Kurzbeschreibung einen Link mit dem Stundenplan und den dazugehörigen Lehrern reingestellt. So, mehr zum erklären fällt mir nicht ein. Sollte irgendwas nicht schlüssig sein, dann einfach nachfragen.^^ Und nun viel Spaß beim Lesen. Kapitel 23 Einige Sekunden musterte Seto den Blonden, registrierte das leichte Funkeln in Joeys leicht verwunderten Blick, bevor er sich wieder seinen Skizzen widmete. Er war sich nicht wirklich sicher, warum er es zuließ, dass er soviel mit seinem Hündchen sprach, doch es fühlte sich gut an einige Dinge, die bisher noch niemanden zu interessieren schienen und auch von ihm selber kaum beachtet wurden, zu besprechen und sei es nur, dass er sich endlich über den unverschämten Amerikaner Luft machen konnte. Dennoch verwirrte es ihn, dass er sich dem Blonden gegenüber oft so kindisch benahm. Entschlossen schob er sämtliche Gedanken an die seltsamen Gefühle zur Seite, um die restlichen Minuten der Sportstunde dazu zu nutzen, die Entwürfe, welche er dem Requisiteur vorlegen wollte, zu vollenden, während sich der Blondschopf auf seinen Platz setzte und sich scheinbar an die Hausaufgaben machte. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Kaibas Züge, während er daran dachte, dass er seine noch am Vorabend, nachdem Joey ins Bett verschwunden war, erledigt hatte. Gerade komplettierte er den Entwurf für die beweglichen Flügel des Pegasus, als der Schulgong die Sportstunde beendete. Zügig packte der Brünette die Entwürfe weg und holte seinen Stundenplan hervor. Ein leises Seufzen schlich sich über seine Lippen als er entdeckte, dass Japanisch auf dem Plan stand. Nicht dass er etwas gegen das Fach gehabt hätte. Es war für ihn eine einfache Note, doch der Lehrer war ihm zu möchtegernjungendlich. Außerdem verabscheute er den typischen Zigarettendunst, der den 35 jährigen Japanischpauker stets umgab. Konzentriert folgte Seto den Erklärungen von Niwa-sensei und atmete erleichtert auf, als die Stunde vorbei war. Während alle Schüler zielstrebig den Klassenraum verließen, um die Mittagspause draußen oder in der Mensa zu verbringen, blieb Kaiba wie fast immer sitzen und begann in seinem Buch zu lesen, doch kaum, dass der letzte Mitschüler das Zimmer verlassen hatte, ging Seto zielstrebig zur Fensterfront und riss zwei Stück weit auf. Tief atmete er die frische Luft ein. Wenn es etwas gab das er zutiefst verabscheute, dann war es der Geruch von Zigarettenrauch. Es erinnerte ihn immer an seine Kindheit, an die unzähligen Stunden die Gozaburo ihn bis zur Erschöpfung zum Lernen gezwungen hatte, die täglichen Predigten, dass Gefühle nur Ballast sind, dass Zögern Schwäche bedeutet, dass er es nie zu etwas bringen würde, wenn er sich nicht von Grund auf ändern und seinen kleinen Bruder weiterhin als Mittelpunkt des Universums ansehen würde. Leise schnaubte er, wandte sich vom Fenster ab und setzte sich. Er durfte sich jetzt nicht in Erinnerungen verstricken, schließlich hatte sein Stiefvater mit seiner Meinung total falsch gelegen. Immerhin hatte er es geschafft eine Firma für Kriegsmittel, in eine der größten Spielefirmen der Welt umzuwandeln und das alles nur dank seines kleinen Bruders. Wie oft hatte er alles hinschmeißen wollen, doch allein der Gedanke an Mokuba hatte ihm Kraft gegeben und als er mal extrem unter Gozaburos Fuchtel gelitten hatte, sich gewünscht hatte dem allem zu entfliehen, da hatte sein Bruder ihn gerettet, indem er ihm sein Deck ins Zimmer geschmuggelt hatte. Darunter war eine selbstgebastelte Karte gewesen. Moki hatte für ihn den weißen Drachen gezeichnet und er hatte sich damals geschworen, eine Person zu werden, die würdig ist einen solchen Drachen zu besitzen. Ein leichtes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen, zeichnete seine Gesichtszüge weich, während er seiner Erinnerung nachhing. Damals hatte er ziemlich schwache Karten, doch sie waren sein ganzer Stolz gewesen. Niwatori und Babydrache ebenso wie Insektensoldaten des Himmels oder sein wütender Meereskönig. Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken und er musste das Erschauern seines Körpers unterdrücken. Eilig stand Seto auf, schloss die Fenster, ließ die kalte Luft draußen und rieb sich frierend die Arme, während er leise vor sich hinmurmelte. „Verdammt, Schluss mit der Gefühlsduselei. Seto, du hast noch was zu erledigen und kaum noch genügend Zeit dafür.“ Reibend versuchte er wieder genügend Wärme in seine schlanken Finger zu bekommen um den Stift problemlos halten zu können und widmete sich wieder den Entwürfen, welche er am Abend mit Steven durcharbeiten wollte. Das Klingeln der Schulglocke zeigte ihm, kurz bevor er mit dem letzten Entwurf fertig war, dass die Pause geendet hatte. Schnell packte er seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zur Schulküche. Die letzten beiden Schulstunden hatte er Hauswirtschaft bei Nakajima-sensei. Auf die Nebelkrähe, die ihn schwer an seine Klassenlehrerin erinnerte, hatte er zwar momentan nicht die geringste Lust, aber drumherum kam er schließlich nicht. Immerhin hatte sie ihn per Mail für den heutigen Tag vorbestellt, da sie Noten machen wollte, wobei sie ihm unmissverständlich klar gemacht hatte, dass Nichtanwesenheit seinen Notendurchschnitt drastisch verschlechtern würde und genau solche Drohungen konnte und wollte der Brünette nicht auf sich sitzen lassen. Mit einem Lächeln, welches nichts Gutes verhieß, öffnete Nakajima-san die Tür zur Küche und begrüßte ihn. „Kaiba-kun. Schön daß du es einrichten konntest.“ Kalt blitzten seine Saphire während er antwortete, was die junge Frau jedoch nicht zu stören schien. „Nach so einer unausgesprochenen Drohung ist das eine Selbstverständlichkeit.“ Das Lächeln auf den ungeschminkten Lippen der Frau vertiefte sich etwas. „Ich dachte mir schon, dass ich dich nur auf diese Art hierher bekommen würde.“ Die schwarzhaarige Lehrerin wandte sich ab, während sich Seto zu der Küchenzeile begab, an der nur er arbeitete und nachdem die restlichen Schüler nach und nach eingetrudelt waren, klatschte sie in die Hände um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Mina, wir wollen gleich anfangen sonst geht uns die Zeit aus. Jedoch einige Kleinigkeiten muss ich davor noch loswerden. Bitte passt jetzt ganz genau auf. Mir ist aufgefallen, dass einige von Euch nicht den Hauch einer Ahnung vom Kochen haben, jedoch gute Noten ergattern, weil sie in einer Gruppe mit guten Köchen sind. Um das zu ändern werden die Gruppen für Heute aufgelöst und per Zufall neu gebildet. Hier in diesem Topf sind die Nummern der oberen Hälfte der Klassenliste. Die Untere kommt vor und zieht ein Los. Zwei dieser Doppelgruppen werden, dann mit den Nummern aus dieser Schüssel zu Vierergruppen gemischt. Gibt es noch Fragen?“ Seto hob die Hand. „Kaiba-kun?“ „Wie möchten Sie denn Vierergruppen zusammenbekommen wenn wir nur 30 Schüler sind?“ Ein fieses Grinsen erschien auf den Lippen der Frau während sie antwortete. „Ach, das hätte ich fast vergessen. Die beiden, in meinen Augen, besten Köche kommen in keine der Gruppen, sondern bilden ein Zweierteam und bekommen eine etwas schwierigere Aufgabe.“ Die Worte trafen Seto wie ein Faustschlag in den Magen. Bisher hatte nur eine Gruppe wirklich gute Leistungen abgelegt und das war ausgerechnet die von Yugi und dem Rest des Kindergartens. Doch wer von den Vieren die meiste Ahnung hatte konnte er nicht sagen, jedoch gab es seiner Meinung nach nur zwei, welche die familiären Voraussetzungen dafür hatten und Yugi oder Gardner waren es auf alle Fälle nicht. Langsam, regelrecht widerwillig, strich sein Blick über die blassen Gesichter der Anderen, in der Hoffnung eine Antwort zu erhaschen, die ihn nicht dazu brachte sich aus dem nächsten Fenster zu stürzen. Doch als er den verzweifelten, beinahe schon panischen Blick der braunen Augen des Blondschopfs entdeckte, drehte es ihm einige Sekundenbruchteile den Magen um. Warum musste er denn momentan immer mit dem Blonden etwas machen? Wenn es einen Gott gab, dann machte es diesem im Moment einen riesigen Spaß ihn mit Wheeler zu ärgern. Was zum Teufel hatte er nur verbrochen, daß er momentan so gestraft wurde. „Wheeler-kun, steh nicht herum als hättest du einen Besen verschluckt. Abmarsch, schnapp deine Sachen und geh rüber zu Kaiba-kun. Muto-kun, du ziehst als Erster eine Nummer. Los, los, jetzt wird nicht geschlafen.“ Während die ersten Schüler die Nummern zogen, kam die Hauswirtschaftslehrerin zu Seto und Joey. Sie fuchtelte mit einem Blatt vor den Nasen der Jungen herum und erklärte zeitgleich ihre Regeln. „Nun, ihr Beiden werdet heute vietnamesisch kochen und zwar gefüllten Tintenfisch. Hier das Rezept. Die Zutaten könnt ihr euch am vorderen Tisch besorgen. Noch irgendwelche Fragen bevor ihr loslegt?“ Setos Körper straffte sich und bedrohlich baute sich der Brünette mit verschränkten Armen vor der kleineren Frau auf, während er seine Frage loswurde. „Nakajima-sensei, wie wird die Heutige Note aufgeschlüsselt?“ Ein leichtes Lächeln erschien auf den schmalen Lippen der Lehrerin, als sie Seto einige Sekunden musterte. „Was für eine typische Frage, Kaiba-kun. Der Schlüssel ist ganz einfach. Theoretische Planung 10 %, Ausführung 40%, Aussehen 2%, Geschmack 15% und Teamwork 23%. Also streng dich an.“ Einige Sekunden funkelten Setos Saphire die Lehrerin aufgrund der Stichelei wütend an, doch dann widmete er sich dem Rezept, während die 27 jährige sich wieder den anderen Schülern zuwandte. „Wheeler, besorge die Kochgerätschaften die gebraucht werden. Ich stelle dir schnell eine Liste…“ „Laß stecken Kaiba. Ich kann selber aus einem Rezept herauslesen.“ Erstaunt, daß ihm Wheeler nicht nur ins Wort gefallen war, sondern ihm auch noch widersprach, hob er den Blick und lies diesen kurz auf dem Blondschopf ruhen. „Mag sein, aber wir brauchen eine schriftliche Planung und dazu gehört auch das Aufschreiben von Zutaten und Kochutensilien.“ Erkenntnis flackerte in den milchkaffeefarbenen Augen auf. „Ah, du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Seto nickte leicht, während er zustimmte. „So kann man das auch nennen. Außerdem holst du noch die erforderlichen Gewürze…“ „Moment mal. Bin ich dein Sklave oder warum soll ich alles besorgen?“ Langsam wurmte es den Brünetten, daß der Blondschopf ihn nie ausreden lies. Scheinbar wurde es mal wieder Zeit Joey seinen Platz zu zeigen. „Ja, bist du, aber da ich dieses Schuljahr nicht sooft anwesend war, muss ich zugeben, daß du eher weißt wo sich alles befindet und wir uns dadurch Zeit sparen.“ Schelmisch begannen die kaffeefarbenen Augen des Blonden zu glitzern, als sich das Grinsen, welches sich auf die Lippen des Wildfangs geschmuggelt hatte, etwas vertiefte. „Würdest du das ab „Muss ich zugeben“ noch mal wiederholen?“ Das war mal wieder Typisch für den blonden Chaoten. Entschlossen wandte sich Seto ab und begann sich um den Theorieteil zu kümmern, während er Joey leise anknurrte. „Bestimmt nicht. Während ich mit der Erläuterung beginne, wirst du alle Vorbereitungen treffen. Also beeil dich.“ „Ok.“ Der Blick der dunkelhaarigen Lehrerin lag spürbar auf Setos Haut und er musste ein leichtes Kopfschütteln unterdrücken als er ihre Worte, welche sie an Yugi richtete, mitbekam. „Sieh einer an. Muto-kun, seit wann vertragen sich die Beiden denn so gut? Es scheint als hätte Kaiba-kun endlich jemanden gefunden, den er an sich heran lässt.“ Wie konnte diese ahnungslose Ziege nur solche Dummheiten verbreiten. Einige Augenblicke kämpfte er dagegen an das Blatt wutentbrannt zusammen zuknüllen und ihr an den Kopf zu werfen, bis ihm seine beinahe Reaktion richtig bewusst wurde. War er so wütend, weil sie Recht hatte und er es sich nicht eingestehen wollte? Hatte er in Wheeler, ausgerechnet in Wheeler, jemanden gefunden, der ihm wichtig war? Ließ er sich aus diesem Grund etwa dazu verleiten den Blonden nicht mit der üblichen Gleichgültigkeit zu bedenken wie andere? Hatte er etwa unbewusst die Nähe des Blondschopfs gesucht indem er diesen dazu brachte sich mit ihm zu streiten? Wenn ja, warum genau tat er das nur? Einen Grund gab es definitiv, schließlich machte er nichts sinn- und grundloses, doch welcher konnte es nur sein? Je mehr Seto versuchte auch nur eine Antwort zu bekommen, umso mehr Fragen taten sich auf. Kurz versuchte er noch seine wirren Gedanken zu ordnen, als sein Blick auf den Blonden fiel, der, vollbepackt wie ein Lastenesel, auf dem Weg zur Kochzeile war. Jetzt mußten die Fragen sich hinten anstellen, denn er hatte wichtigeres zu erledigen. Schließlich hatte er bis auf zwei Sätze noch nichts aufs Papier gebracht. Zügig schrieb er weiter, bis er den ersten Teil des Arbeitsplans vollendet hatte und blickte Joey an, der gerade aus einem Hochschrank die gebrauchten Gewürze zu besorgen versuchte. Der Blonde stand auf den Zehenspitzen, hielt sich mit der linken Hand am Rand des Schranks fest, während er sich soweit es ging streckte, um eine kleine Dose vom obersten Regal herunter zu holen, was ihm aber nicht gelang. Mit den Fingerspitzen kam Joey zwar an den Gegenstand heran, strich über das kühle Metall, doch zum greifen reichte es nicht. Eilig ging Seto zu dem Blondschopf hinüber, griff von hinten an Joey vorbei, wobei ihm die Frage durch die Gedanken blitze, nach welcher Frucht der Blonde roch und schnappte sich die kleine Edelstahldose, schließlich durften sie keine Zeit verlieren, da selbige mehr als nur knapp bemessen war. Die acht Zentimeter Größenunterschied waren definitiv nicht zu verachten und erleichterten das Leben in solchen Momenten ungemein. „Wow, wie hast du...,“ Der Blondschopf wandte sich um und vollendete seinen Satz nicht. Erstaunt blickte er Seto an bevor er ihn ungehalten anknurrte. „Verdammt Kaiba, wie groß bist du denn?“ Das Schmunzeln unterdrückend antwortete er auf die eigentlich sinnfreie Frage. „Größer als du.“ „Das ist keine Antwort, sondern eine Gemeinheit. Also, raus mit der Sprache.“ Intensiv wurde Seto von dem Jüngeren gemustert, während dieser mit schief gelegtem Kopf weiter sprach. „Ich bin immerhin über 1,75. Du musst ja dann, geschätzterweise, mindestens 1,85 sein.“ Die ersten Sekundenbruchteile spielte Seto mit dem Gedanken, den Blonden noch weiter zu ärgern, doch er entschied sich dafür das Thema zu beenden. Schließlich konnte jeder aus der Klasse mithören und vor diesen Typen wollte Kaiba sich nicht noch mehr Blöße geben. „Wheeler, sobald du mir einen plausiblen Grund gibst dir solch persönliche Informationen zu überlassen, werde ich darüber nachdenken und jetzt halt die Klappe und konzentrier dich. Wir haben immerhin noch einiges zu erledigen und ich hab nicht die Absicht wegen dir meinen Notendurchschnitt zu verschlechtern.“ Das leise Nachäffen des Blondschopfs ließ er unbeachtet, während er sich auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz machte. Wütend stapfte Joey hinter Seto her. Was bildete dieser Großkotz sich nur ein. Was war denn so schlimm daran wenn er ihm seine Größer verraten würde. Manchmal, eigentlich fast immer, verstand er die Beweggründe des Brünetten nicht. Aber sich deswegen jetzt den Kopf zu zerbrechen brachte auch nichts, schließlich galt es seine einzige gute Note weiterhin zu behalten. Stolz durchflutete seinen Körper, während der Blick seiner braunen Augen über die anderen Schüler seiner Klasse glitt. Immerhin war er laut seiner Lehrerin ein guter Koch. Nur Kaiba war besser. Ein sarkastisches Grummeln konnte der Blondschopf nicht unterdrücken. „Was für eine Überraschung.“ Woher der Brünette wohl gelernt hatte zu kochen? Er hatte ja einiges über Setos Kindheit erfahren, als sie von dem Stiefbruder des Brünetten in die virtuelle Welt entführt worden waren und er glaubte nicht, dass Kaibas Stiefvater der Typ für Kochstunden war. Vielleicht, wenn er direkt heraus fragte, würde sich Seto ja erweichen lassen und ihn aufklären. Bisher schien es, als würde der Brünette eher mit sich reden lassen, wenn nicht um den heißen Brei geredet wurde. Ob das daran lag, dass diese Methode, Kaiba gegenüber, oft von Verhandlungspartnern und Mitarbeitern genutzt wurde? „Was ist jetzt? Hast du Wurzeln geschlagen?“ Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Joey die Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Kochunterricht. „Sorry Kaiba. Was wird als nächstes gemacht?“ Der Blonde sah den Größeren gespannt dabei zu, wie dieser das Rezept schnell überflog, bevor er ihm antwortete. „Die Tintenfische gehören vorbereitet und der Reis muss, ebenso wie die Glasnudeln, aufgesetzt werden.“ Joey beobachtete einige Sekunden wie Seto sich wieder um das Theoretische kümmerte und wollte ihm in diesem Moment einfach nur Arbeit abnehmen. Deswegen schnappte er sich die Schale mit den Tintenfischen und ein Messer, während er im Rezept die nächsten Schritte nachlas. Langsam griff er nach den Kopffüßlern, zuckte kurz zurück, als er den glitschig, kühlen Körper unter den Fingern spürte, schluckte, wobei er versuchte das flaue Gefühl nicht zu beachten und griff dann entschlossen zu. Sein Magen drehte sich abrupt um und er kämpfte einige Augenblicke gegen die Übelkeit und die Tränen, die es ihm vor lauter Ekel in die Augen trieb, an, als er plötzlich kühle Hände auf seinen spürte, kurz bevor ihm das Messer entwunden wurde und Setos warmer Atem über seine Wange strich. „Das kann ja keiner mitansehen. Kümmere dich um den Reis und wasch ihn ja ordentlich.“ Erleichtert nickte Joey. „Danke.“ Schnell schüttete der Blonde den Reis in ein Sieb und während das Wasser darüber floss, stellte er einen Topf mit Wasser für die Glasnudeln auf, wobei er sich nicht verkneifen konnte dem Brünetten kurz bei der Arbeit zuzusehen. Dieser schnappte sich, ohne mit der Wimper zu zucken, die Tintenfische, trennte mit einem schnellen Schnitt die Fangarme kurz unter dem Auge ab, entfernte mit einer geübt anmutenden Bewegung das Fischbein und legte den Körper dann in eine Schüssel mit Wasser. Gerade als Joey den sauberen Reis in einen Topf füllte, begann Kaiba damit die Kopffüßler zu häuten, um sie danach unter fließendem Wasser zu waschen. Währenddessen begann Joey damit die Frühlingszwiebeln fein zu hacken und Seto schnappte sich, sobald er fertig war die Shitakepilze, um sie mit schnellen Schnitten zu halbieren. „Sag mal Kaiba, ich bilde mir ein, ich währe schnell mit dem Messer, aber du bist richtig flott. Wo hast du so gut kochen gelernt? Von deinem Stiefvater bestimmt nicht, oder etwa doch?“ Erschrocken nahm joey wahr, wie sich Kaibas miene etwas verhärtete als das Gesprächsthema auf dessen Stiefvater fiel. Offensichtlich hatte der Brünette mehr als nur eine Abneigung gegen den alten Kaiba gehabt. Wahrscheinlich war es auch genau dieser Grund, weshalb Setos Stimme während der kurzen Antwort eisig klang. „Wohl kaum.“ „Und? Verrätst du mir wo dann?“ Einige Momente musste Joey dem strengen, musternden Blick der blauen Augen standhalten und gerade als er dachte er müsse aufgeben und seinen Blick abwenden, begann der Brünette leise zu erzählen. „Mein Vater hat gerne und gut gekocht. Nach Mokubas Geburt hat er sich täglich um das Essen gekümmert und ich hab ihm geholfen.“ „Wow, aber du warst damals noch ein kleines Kind. Warum bist du jetzt so gut darin?“ Ein leichtes, aber ehrliches Lächeln schlich sich auf die Lippen des Brünetten, was Joeys Herzschlag etwas beschleunigte. „Das ist eine vorteilhafte Nebenwirkung, wenn man bis spät in der Nacht arbeitet.“ Erstaunt hielt der Blondschopf in seiner Arbeit inne und versuchte zu erkennen, ob er mal wieder einer von Kaibas Farce aufgesessen war, doch in den eisblauen Augen war nichts davon zu erkennen. Aus diesem Grund und weil der ältere im Moment ziemlich gesprächig war, hakte er noch etwas nach. „Dann kochst du dir nach der Arbeit dein essen selbst?“ „Natürlich. Yuriko muss wegen solchen Nebensächlichkeiten nicht extra aufstehen.“ Verdutzt schüttelte Joey leicht den Kopf bevor er den Brünetten anlächelte. „Hey, du hast ja wirklich eine soziale Ader.“ „Du siehst das falsch. Wo kämen wir hin, wenn meine Angestellten wegen Überarbeitung ins Hospital eingeliefert werden?“ Das Glücksgefühl, welches sich wegen Kaibas augenscheinlich vorhandenen Sozialverhalten in dem Blonden ausgebreitet hatte, verblasste augenblicklich. „Die öffentliche Meinung?“ „Exakt.“ Einige Sekunden dachte Joey über das eben Gehörte nach, doch dann begann er leicht zu grinsen. Seto machte sich zwar immer einen Kopf um die öffentliche Meinung, was in seinem Fall ja nicht unbedingt verkehrt war, doch jetzt hatte er offensichtlich nur die halbe Wahrheit erzählt. Wahrscheinlich weil er auch hier in der Schule eine Art Ruf zu verlieren hatte. Der Blondschopf würde seine letzte Unterwäsche verwetten, daß Kaiba sich auch um Yuriko sorgte und sie deswegen nicht aus dem Schlaf riss wenn er es mal wieder mit dem täglichen Arbeitspensum übertrieben hatte und außerdem schien dem Brünette das Kochen spaß zu machen. Zumindest machte er genau in diesem Moment eben solch einen Eindruck auf Joey. Noch immer mit den Gedanken bei dem Brünetten griff Joey nach einer Zwiebe und begann auch diese zu zerkleinern, als er plötzlich einen starken Schmerz in der linken Hand spürte. „Autsch. Verdammt, auch das noch.“ Schnell schob er sich den Zeigefinger seiner linken Hand zwischen die Lippen und verzog leicht das Gesicht, als er den Geschmack seines Blutes gepaart mit der Schärfe des Wurzelgemüses, auf der Zunge spürte. „Zeig her Wheeler.“ „Daf if nift flimm.“ Gewaltsam packte Seto seine Hand und begutachtete den Schnitt. „Wir brauchen ein Pflaster. Nakajima-sensei, haben sie ihr Päckchen Heftpflaster noch immer in der Schublade ihres Tisches?“ Die junge Frau ging während sie sprach zum Lehrerpult und kramte in einer der oberen Schubladen. „Natürlich Kaiba-kun. Hast du dich verletzt?“ Während Joey von dem Brünetten zum Waschbecken gezogen wurde antwortete er für Kaiba. „Quatsch Nakajima-san. Kaiba doch nicht. Ich hab nicht aufgepasst und mir in den Finger geschnitt…, autsch, nicht so grob. Kaiba hör auf, das tut weh. Kaiba!!“ Erstaunt entdeckte der Blonde, die Sorge, welche in den Saphiren des jungen Firmenchefs schimmerte während dieser ihn etwas ungehalten anfauchte. „Halt die Klappe. Die Wunde gehört ausgespült. Gut wäre auch etwas Jod zum Desinfizieren.“ Yugi schmetterte seine Schürze auf die Arbeitsfläche und rannte los. „Ich besorge Jod bei der Krankenschwester.“ „Kaiba, mach jetzt keinen Aufstand. Ich hab mich nur geschnitten. Das ist nicht wild.“ Mit einem Blick der keine Widerrede duldete und dem dazugehörigen Tonfall bekrittelte ihn der Ältere. „Ruhe. Du hast Zwiebeln geschnitten. Die ätherischen Öle müssen jetzt erstmal raus aus der Wunde. Bis Yugi zurückkommt lassen wir die Wunde etwas ausbluten um dadurch den letzten Schmutz heraus zu waschen.“ „Aber…, aber Jod brennt doch so fies.“ „Mag sein, aber sicher ist sicher.“ „Aber Wheeler-kun, beruhige dich. Kaiba-kun hat Recht.“ Wütend knurrte der Blondschopf die Lehrerin an. „Das hat er immer, aber deswegen brennt das Zeug nicht weniger.“ Die Lehrerin legte den Kopf schief und zog eine leichte Schnute während sie mit einer Stimme, welche Erwachsene immer bei kleinen Kindern benutzten, auf ihn einredete. „Wheeler-kun, du bist doch schon ein großer Junge, also benimm dich nicht wie ein kleines Kind.“ Jetzt fehlte eigentlich nur noch, daß sie ihm durchs Haar wuschelte oder in die Wange kniff und dabei sowas wie Gutschigutschi brabbelte. „Schön, dann hören Sie aber auch auf mich wie ein Kleinkind zu behandeln Sensei.“ Ein leichtes Grinsen erschien auf dem Gesicht der jungen Lehrerin während sie antwortete und Joey war nicht ganz sicher ob er darin Abfälligkeit oder Gehässigkeit entdeckt hatte. „Aber gerne doch.“ Die Tür wurde schwungvoll aufgerissen und Yugi kam mit einem kleinen braunen Fläschchen zurück. „Ich hab eine Flasche Jod bekommen.“ Noch bevor Joey zugreifen konnte um die Flasche samt Inhalt aus dem Fenster zu pfeffern, hatte sich Seto diese schon unter den Nagel gerissen. „Sehr gut.“ Kurz neigte sich der Brünette unmerklich zu Joey und flüsterte diesem einige Worte ins Ohr. „Bereit du kleiner Feigling?“ Aufgebracht knurrte der Blonde zurück. „Kaiba! Halt die Klappe.“ „Ach, der Hund begehrt sich auf.“ Das Lächeln auf Kaibas Lippen brachte Joey nur noch mehr zum Kochen. Darum wurde sein Motzen etwas lauter. „Wie oft denn noch! Ich bin kein… Autsch, aua, Kaiba nicht, du Sadist, das tut weh!“ „So schlimm ist das nicht.“ „Das ist immer noch mein Finger. Ich entscheide ob es schlimm ist!“ „Fertig.“ Einige Augenblicke starrte Joey nur den mit Pflaster umwickelten Finger an, bevor er langsam den Kopf zu dem Brünetten wandte und eine Schnute zog. „Das hat wehgetan und warum hast du ausgerechnet das quietschrosa Kinderpflaster mit den Hunden drauf hergenommen?“ Erstaunt entdeckte der Blondschopf den Schalk in den blauen Augen aufblitzen, während Seto ihm scheinbar beiläufig antwortete. „Passt du zu dir.“ „Ach ja?“ Abrupt schnappte sich Joey das Schächtelchen mit den Pflastern und schüttete den Inhalt auf seine Hand. Sekunden später zog er ein blaues Pflaster aus den Haufen hervor und hielt dieses dem Brünetten unter die Nase. „Da schau hin. Warum nicht das Blaue? Warum unbedingt das Rosafarbene?“ „Ach, die Hunde stören dich gar nicht, sondern nur die Farbwahl?“ Leise knurrend packte Joey die Pflaster wieder in die Verpackung zurück, während seine Lehrerin die lachenden Mitschüler wieder zur Arbeit antrieb. Kaiba hatte es wieder geschafft ihn wie einen totalen Vollidioten hinzustellen und das offensichtlich ohne die geringsten Schwierigkeiten. So, das wars dann wieder. Danke daß ihr bis hierher durchgehalten habt. Bis zum nächsten Kapitel Liebe Grüße FuYu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)