Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken von abgemeldet (Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)) ================================================================================ Kapitel 14: "Morgens bei Kaibas" (by Sky2) ------------------------------------------ Einen wunderschönen guten Morgen!! Hach diesmal gings richtig flott mit dem neuen Kapitel. Das ist mir gaaanz einfach von der Hand gegangen und hat sich dadurch fast von allein geschrieben. ^^ Obs daran lag, daß ich während des Schreibens die ersten Mandarinen der Saison gefuttert hab oder weil ich total deprimiert war, weil meine neue Idee für die Gakuen Heaven-One Shot irgendwie nicht so funktioniert wie es sollte kann ich auch nicht sagen. ^^ Auf alle Fälle wollte ich mich bei euch bedanken. Vielen lieben Dank für 100 Kommentare. Ihr seid klasse!! Ich hab die ganze Zeit "Ich hab 100, ich hab 100 Kommis." vor mich hingemurmelt. Weia, da macht sich doch tatsächlich der Altersschwachsin bemerkbar.XD Tja, wer sich auf die Antwort, was in der Schule auf Seto wartet gefreut hat, den muß ich leider enttäuschen. Noch sind wir nicht in der Schule. Joey hat in der Früh mörderisch getrödelt.*nick* Und so zieht sich die Spanne zwischen aufwachen und zur Schule fahren über ein Kapitel. Gomen. So und schon halte ich meine Klappe und laß euch in Ruhe lesen. Viel Spaß Kapitel 14 "Morgens bei Kaibas" (by Sky2) Seine Schulmappe unter dem Arm ging der Brünette hinunter in die Küche, wo er als allererstes den Kaffeevollautomaten einschaltete. Danach holte er die Milchflasche aus dem Kühlschrank, schüttete einen Teil ihres Inhalts in einen kleinen Topf und stellte diesen auf die kleine Platte des Induktionsherds. Die erwärmte Milch benutzte er einige Augenblicke später, um eine große Tasse Kakao zu machen, dann füllte er einen Becher mit Kaffee, ging aus der Küche und hinauf in den ersten Stock, weckte Mokuba und ging dann in das Zimmer in dem der Blonde noch zu schlafen schien. „Wheeler aufstehen.“ Da Joey keinerlei Regung zeigte wurde Setos befehlender Ton lauter. „Wheeler! Raus aus den Federn!“ Ein Murmeln, das entfernt an ein „Will nicht, bin müde“ erinnerte, brachte den Brünetten auf 180. Er packte die Decke, zog sie dem Blonden weg, beugte sich über den Schlafenden der sich zusammenrollte und fauchte ihm ins Ohr. „Wenn du nicht gleich aufstehst, wird es mir ein Vergnügen sein, dir einen Eimer Eiswasser über den Kopf zu schütten.“ „Hhmm?“ „AUFSTEHEN!!“ Trüb blickten die kaffeebraunen Augen den Firmenchef an und dieser kämpfte dagegen an, dem Kleineren an den Hals zu springen, als der sich leise murmelnd umdrehte. „Nur noch ein bisschen.“ Entschlossen ging der Brünette ins angrenzende Bad, schnappte sich den gläsernen Zahnputzbecher, der auf der Ablage vor dem Spiegel befand und füllte ihn mit Wasser. Der Köter würde schon merken, dass jeder vernünftige Mensch das Wort von Seto Kaiba auf die Goldwaage legen musste. Mit einem diabolischen Grinsen hielt er das Glas genau über Joeys Gesicht. Da er sich aber nicht wieder nachsagen lassen wollte, dass er ein unfairer Gegner währe, versuchte er ein weiteres Mal den Blondschopf auf den akustischen Weg zu wecken, doch als dieser nicht den Hauch einer Reaktion zeigte, musste er das boshafte Lachen unterdrücken. Jedoch erlaubte er sich ein breites, abfälliges Grinsen als er das Glas schnell auf den Kopf stellte und sich dessen Inhalt plätschernd entleerte, wobei nicht nur das Kissen klitschnass wurde. Prustend schreckte der Blonde hoch und blickte sich panisch im Zimmer um, während Seto mit einigen beiläufigen Worten das Zimmer auf den schnellsten Weg verlies. „Du solltest mich nicht schon morgens nerven, sonst werde ich dich, wie einen ungewollten Welpen, demnächst in deinem Bett ertränken.“ Kaum hatte er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen, als er auch schon Joey lautstark toben hörte. Der dumpfe Laut zeigte Seto, dass der Blonde ihm etwas nachgeworfen hatte, was ihm ein amüsiertes Lächeln ins Gesicht zauberte. Der dusslige Hund war total vorhersehbar. Besser gelaunt ging er hinunter zur Küche, wo zwischenzeitlich schon Roland stand und seiner Frau, dem guten Geist des Hauses, beim vorbereiten des Frühstücks half. Während Mokuba schon vor einem Schüsselchen Miso-Suppe, etwas Reis, eingelegten Auberginen, Tofu und dem von Seto erwärmten Kakao saß, roch er schon die gebratenen Eier, die für ihn bereitet wurden. Die Frau wandte sich zu ihm herum und lächelte ihn mütterlich an, während Roland ihn begrüßte. „Guten Morgen Master Kaiba.“ „Morgen.“ Mit einer schnellen Bewegung nahm Seto sich seine schon vorbereitete Tasse und trank einen Schluck Kaffee, während Roland sich wegen Joey erkundigte. „Sir, was frühstückt ihr Gast?“ „Hundefutter.“ Trocken war ihm das Wort über die Lippen gerutscht, und während Mokuba sich ein Kichern unterdrückte sah Roland ihn verwirrt an, während in seiner Stimme ein vorwurfsvoller Unterton mitschwang. „Sir!“ Erst jetzt bemerkte Seto, daß er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Sein Kopf hatte doch mehr mitgemacht als er gedacht hatte. Definitiv. „Ich weiß nicht. Fragen sie ihn selber. Wheeler dürfte gleich runterkommen.“ Wie um seine Worte zu bestätigen wurde die Küchentüre aufgerissen und der Blonde stürmte laut herumzeternd herein. „Sag mal Kaiba bist du wahnsinnig?“ Langsam stellte der Brünette seine Kaffeetasse zur Seite und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Hochschrank vor den er bisher gestanden hatte. „Ich hatte dich gewarnt.“ „Ach, du hast mich gewarnt anstatt zu wecken?“ Seto schüttelte den Kopf während er antwortete. „Nein, ich versuchte dich zu wecken, dann hab ich dich gewarnt und dann gab ich dir sogar noch eine weitere Chance, die du jedoch nicht ergriffen hast.“ „Ist das ein Grund mich hinterlistig zu ersäufen?“ Ein missbilligendes Schnauben war nicht zu überhören, bevor er sich mit genau demselben Ton in der Stimme zu rechtfertigen begann. „Wheeler, wann wirst du es endlich schaffen mir zuzuhören. Ich hatte dich gewarnt.“ Wütend begannen Joeys braunen Augen zu glitzern. „Und?“ Die blauen Augen des Brünetten funkelten ebenso zurück, während er wie mit einem uneinsichtigen Kind sprach. „Unterstelle mir nicht solchen Unsinn wie hinterlist. Ich hatte dich vorgewarnt, bevor ich dich zu ersäufen versuchte. Und jetzt sag Yuriko was du als Frühstück möchtest.“ „Frühstück? Was ich möchte?“ „Wheeler-san, sie können ein traditionelles japanisches Frühstück oder etwas Westliches haben.“ „Etwas Westliches?“ „Wir haben Brötchen, Baguette, Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Eier, Obst, Pfannkuchen mit Apfelmus, Ahornsirup…,“ „Das reicht. Ich…, ich hätte gerne mal einiges westliches.“ „Und was genau?“ „Keine Ahnung. Außer Burger und Pommes hatte ich noch nie so was.“ „Dann bereite ich ihnen eine kleine Mischung und ein Bento für die Schule. Wo haben sie ihre Box?“ „Also…, nun…, so was hab ich nicht.“ „Das wundert mich nicht. Roland haben sie die Bestellung bei Nagamasa noch abholen können?“ „Natürlich Sir. Sie steht im Schrank bei den anderen.“ Seto ging zu einem der Hängekasten und holte eine Lackschachtel heraus. Diese reicht er der Köchin während er ihr kurze Anweisungen gab. „Geben sie dort einige Kleinigkeiten für unseren Gast rein. Die Standartmischung“ „Jawohl Kaiba-sama.“ Seto schnappte sich wieder seine Kaffeetasse, füllte nach und begab sich zur Türe wo er sich, ohne sich umzuwenden an den Blonden wandte. „Wheeler, du hast 15 Minuten um dich fertig zu machen oder du gehst zu fuß zur Schule.“ Da Joey den Mund voll Baguette hatte nickte er nur, doch als der Brünette die Türe öffnete wurde er von seinem Bruder aufgehalten. „Du gehst also heute zur Schule?“ „Mokuba, ich warne dich. Wenn ich wegen irgendwelchen Nichtigkeiten meine Termine verschoben habe, werde ich dir eigenhändig die Haare schneiden.“ „Großer Bruder tust du mir einen Gefallen?“ „Welchen?“ „Wenn du heute von jemanden etwas gebeten wirst, sag bitte ja.“ „Bei jedem?“ „Nö, nur bei deinen Lehrern.“ „Muss das sein? Du siehst doch was mir meine letzte Zusage eingebracht hat.“ „Bitte Seto.“ Einige Sekunden widerstand er dem bittenden Blick seines Bruders, doch dann wandte er sich geschlagen ab. Mokuba würde schon wissen, dass er gewonnen hatte ohne daß er dazu etwas sagen musste. Gerade als er die Küche verlassen wollte, wurde er zum wiederholten Male aufgehalten. „Kaiba-sama, was ist mit dem Frühstück? Wollt ihr etwa wieder nichts essen?“ „Ich esse in der Schule Yuriko.“ Wie konnte Yuriko es wagen seine Entscheidung anzuzweifeln und das auch noch in Beisein des Straßenköters? „Aber Kaiba-sama…,“ Kaum hatte die Köchin ihren Protest begonnen, als Seto den erstaunten Blick des Blonden entdeckte und schon brannten ihm die Sicherungen durch. „Noch ein Wort Yuriko und sie sind gefeuert.“ Beinahe unmerklich zuckte der 18 Jährige zusammen als Roland ihn anfuhr. „Seto, genug. Lass deine schlechte Laune nicht an meiner Frau aus.“ Wütend ging der Brünette zum Tisch zurück, nahm Joey, ein belegtes Brötchen aus der Hand während der ihn verdutz musterte und biss hinein, schmetterte es dann auf den Tisch und funkelten Roland an. „Gut so? Ich bin im Arbeitszimmer. Ich hab noch was zu tun.“ Ohne auf irgendeine Reaktion der Verdutzten Mannschaft zu achten verließ er die Küche und ging hinauf. Dort setzter er sich an seinen Schreibtisch und begann über den Grund seines Ausrutschers nachzudenken. Es war ganz und gar nicht normal, dass er wegen solchen Kleinigkeiten mit Kündigung drohte, ebenso wenig wie seine Reaktion auf Rolands Zurechtweisung. Er hatte sich kindisch benommen, was ganz und gar untypisch für ihn war. Vielleicht sollte er die Schule heute sausen lassen und seinen Kopf von einem Arzt durchchecken lassen. Aber das ging jetzt leider nicht mehr. Schließlich hatte er Mokuba die Zusage gegeben heute die Schulbank zu drücken und das war bindend. Leise fluchte er, während er wiederholt den Stundenplan studierte um vielleicht auf den Grund von Mokubas Verhalten zu kommen. Nachdem er auf keinen grünen Zweig kam, blieb er noch einige Sekunden sitzen und starrte dabei auf die Tischplatte, überlegte welche Worte er wählen sollte, um sich bei Roland und seiner Frau für sein Benehmen entschuldigen, jedoch ohne vor dem Blondschopf das Gesicht zu verlieren. Vielleicht sollte re den Blonden zur Limousine vorschicken und sich dann entschuldigen, dann würde Joey nichts davon merken und sein Ruf würde nicht leiden. Ein Klopfen an der Zimmertüre riss ihn aus seinen Gedanken und so ruhig und teilnahmslos wie immer erklang sein Herein. Erstaunt blickte er die kleine Frau an, die beschämt hereinkam. „Kaiba-sama, es tut mir leid.“ „Was?“ „Na dass ich mir herausnahm Euch zu kritisieren. Ihr seid alt genug um zu wissen, was gut für euch ist.“ „Yuriko, stellen sie sich gerade hin. Ihr schlimmer Rücken wird davon nicht besser.“ „Kaiba-sama, meinem Gatten tun seine Worte mindestens ebenso leid wie mir.“ „Das braucht es nicht. Ich habe überreagiert. Das war alles.“ „weißt du Seto, du und dein Bruder seid wie Kinder für mich, deshalb mache ich mir einfach Sorgen um euch.“ „Das ist nett, aber sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen. Hat mein Gast seine Mahlzeit zwischenzeitlich schon beendet?“ „Ja, er zieht sich gerade um.“ Ein lautes „Verdammt, wo ist das dämliche Teil denn schon wieder!“ tönte durch das Haus und Seto schüttelte den Kopf. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so laut sein. „Kaiba-sama, habt ihr eine Ahnung, was Wheeler-san sucht?“ „Nein habe ich nicht. Noch nicht.“ Er ging an der Frau vorbei und schritt den Gang entlang zu dem Zimmer, welches er Joey überlassen hatte. „Wheeler, was ist denn jetzt wieder los?“ „Kaiba, wo ist meine Jacke?“ „Du hattest gestern Abend keine Jacke an.“ „Stimmt ja. Aber wo ist sie denn?“ Einige Sekunden überlegte Seto bevor er bestimmt antwortete. „Du hattest sie noch an, als ich zum Kontrollraum hinauffuhr.“ „Genau, ich hab sie Tristan gezeigt und ihn gefragt, ob seine Mom das Schussloch flicken kann.“ „Taylors Mutter ist Schneiderin?“ „Nö, die ist Bürotippse, aber dank Tristans Geschwistern hat sie das ziemlich gut drauf.“ „Schon mal auf den Gedanken gekommen, daß Taylor die Jacke hat?“ „Öhm…, vielleicht?“ „Also nicht. Los, mach den Schrank auf.“ „Warum?“ „Stiehl mir nicht meine Zeit mit unsinnigen Fragen, sondern mach was ich dir gesagt habe.“ Murrend öffnete der Blonde die Türen des großen Kleiderschranks und erstarrte. Schweigend nahm er eine der drei Schuluniformgarnituren heraus und musterte sie als hätte er ein Gespenst eingefangen. Fragend blickte er nach einigen Augenblicken den Brünetten an. „Kaiba, wo kommen denn die Sachen her?“ „Roland hat sie besorgt.“ „Und wer hat bezahlt?“ „Er hat sie gezahlt.“ „Boah, zahlst du ihn so gut, daß er so nebenbei so einen Haufen Kohle ausgeben kann?“ „Roland und Yuriko haben keine Kinder, wohnen Mietfrei hier im Nebengebäude und essen mit uns zusammen. Ich denke, da er etwas übertariflich bezahlt wird, bleibt im Laufe der Zeit etwas Geld über.“ „Kaiba, musste es sein, daß du so grob reagierst? Yuriko und auch Roland scheinen es gut mit dir zu meinen.“ „Wheeler, ich weiß nicht wie oft ich es schon gesagt habe, aber mische dich nicht immer in meine Angelegenheiten ein.“ „Aber…,“ „Zieh dich fertig an. Wir müssen langsam los.“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten drehte er sich um und ging hinaus. Was bildete sich der Köter denn ein? Als würde er es nötig haben sich von einem groben Klotz wie Wheeler belehren lassen zu müssen. Ausgerechnet von Wheeler! Zügig ging er wieder hinunter und in die Küche. Die Minuten die der Blondschopf mit Umziehen beschäftigt sein würde, würde er nun dazu nutzen sich zu entschuldigen. Er öffnete, nachdem er noch mal tief durchgeatmet hatte die Türe und trat ein. Mokuba blickte ihn überrascht an. Auch die Augen des Ehepaares ruhten auf ihm. Doch bevor er jetzt etwas zu seiner Ausfallserscheinung sagen konnte, warf er seinen Bruder aus dem Raum. „Mokuba, wenn du dich nicht beeilst kommst du zu spät zur Schule.“ „Ich bin schon weg.“ Seto beobachtete den Kleinen dabei, wie er sein Geschirr zusammenstellte und dann aus dem Zimmer stürmte. Kaum war die Türe ins Schloss gefallen als Seto sich an seine Angestellten wandte. „Roland, Yuriko, ich muss mich für mein Verhalten…,“ Überrascht blickten die blauen Augen den Mann an der ihn kurzerhand unterbrach. „Sir, nein, Seto, es ist schon gut. Wir sind bestimmt alle wegen den gestrigen Ereignissen etwas gereizt.“ Ohne ein weiteres Wort wandte sich Seto um und verlies den Raum, da er wusste, dass jedes weitere Wort überflüssig war. Er ging zum Eingangsbereich und begann sich seine Stiefel anzuziehen, als ein lautes Poltern ihn dazu brachte, sich widerwillig umzuwenden. Er wollte nicht noch mehr Interesse an den Blonden zeigen, als er es in den letzten Stunden schon getan hatte, doch er konnte es nicht verhindern und sah dabei zu, wie Joeys Schultasche diesem polternd, die Treppe hinunter, voreilte, während dieser sich an das Geländer klammerte um nicht auf die selbe Weise hinunter zu purzeln. „Wheeler, was soll das Theater?“ Die braunen Augen blickten erschrocken zu dem Brünetten als Joey versuchte sich zu verteidigen. „Ich…, ich hab in der Eile die oberste Stufe übersehen.“ Kaiba wusste einige Augenblicke nicht, ob er über soviel Dummheit oder war es reine Tollpatschigkeit lachen oder nur den Kopf schütteln sollte. Er entschied sich fürs Kopfschütteln. „Lass jetzt das Geländer los und komm endlich. Die Zeit wird sonst knapp.“ „Aber es ist doch erst…, Kaiba, wie spät ist es überhaupt?“ Seto blickte auf seine Armbanduhr und hob eine Braue. So spät wie heute hatte er das Haus noch nie verlassen. Der Blondschopf trödelte einfach. Das war nicht tolerierbar. Joey musste noch früher aus dem Bett geworfen werden. Einige Sekunden sah er dabei zu wie der Blonde die Treppe herunterkam und ihn dabei fragend musterte, bevor er ihm antwortete. „Es ist schon viertel vor Acht.“ Abrupt blieb Joey stehen und musterte den Größeren mit einem Blick in dem sichtbar geschrieben stand, daß er an dem geistigen Gesundheitszustand des Firmenchefs zweifelte. „WAS? Und dann hetze ich so? Was willst du denn so früh in der Schule?“ Ein Seufzen unterdrückend antwortete Seto, während er sich seinen Mantel anzog. „Ich muss zuvor noch etwas besorgen und dir würde es bestimmt nicht schaden, dich vorm Unterricht etwas auf den Tag vorzubereiten.“ Verdutzt blinzelte der Blonde Seto an. „Vorbereiten? Sehe ich aus wie ein Streber?“ „Bestimmt nicht. Eher wie eine gehirnamputierte Bergziege.“ Wütend vor sich hin mosernd, kam Joey ziemlich zügig zum Eingangsbereich und funkelte den Brünetten an. Dieser wiederum musterte interessiert den Gesichtsausdruck des Kleineren, schnappte dessen Kinn mit den Fingern, damit der sich nicht abwenden konnte. Immer näher kam das Gesicht des Brünetten und Joey wich einen Schritt nach dem Anderen zurück, bis er die Tür im Rücken spürte, was ihm aber nichts brachte, da Seto ihm folgte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, das Blut schoss in seine Wangen und er erschauerte leicht, als er den warmen Atem des Älteren auf seinem Gesicht spürte. „Du machst gerade ein ziemlich interessantes Gesicht.“ Joey schluckte und wurde wütend, da seine Stimme leicht zitterte. „Ach ja, seit wann das denn? Sonst bin ich für dich ja nichts weiter als ein Tier.“ Amüsiert begannen Setos blaue Augen zu funkeln, während sich die warmen braunen des Blondschopfs vor unterdrückter Wut verdunkelten. „Hast du was dagegen?“ „Natürlich. Es ist entwürdigend.“ „Aber doch nur für jemand der Würde besitzt.“ „Selbst ein armer Schlucker wie ich hat Würde.“ „Seto, ärger Joey doch nicht immer.“ Kurz blickte der ältere Kaiba über di9e Schulter, fixierte seinen kleinen Bruder und lies dann Joey los, bevor er sich zu Mokuba umwandte. Joey atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen, während er dem Gespräch der Brüder lauschte. „Mokuba, du bist schon fertig?“ Der Kleine begann breit zu ginsen. „Ich hab mich extra beeilt um dich zu verabschieden.“ Die Gesichtszüge des Älteren würden streng während er seinen Bruder intensiv musterte. „Mokuba, benimm dich heute. Dein Klassenleiter ist ein unangenehmer Kerl und ich möchte nicht so oft etwas mit ihm zutun haben.“ „Geht Klar. Ich werde den Kaiba nicht heraushängen lassen.“ Missbilligung ließ Setos Augen in einem etwas dunkleren Blau funkeln. „Mokuba!“ Der Schwarzhaarige feixte schelmisch von einem Ohr zum nächsten. „Aber großer Bruder, du kennst mich doch.“ „Deswegen sage ich es ja.“ „Mokuba, kann ich eine paar Augenblicke mit dir reden?“ Erstaunt wurde Joey von den schwarzen Augen des Kleinen fixiert bevor er nickte. „Klar. Oder großer Bruder, ein paar Minuten habt ihr doch noch Zeit.“ Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr gab sich der Brünette geschlagen. „Fünf Minuten und keine Sekunde länger.“ Der Blonde ging neben dem Schwarzhaarigen zur Limousine die dort auf Mokuba wartete und lehnte sich an das Fahrzeug, während er von den dunklen Augen gemustert wurde. „Sag mal Mokuba, wie hältst du es aus, mit deinem Bruder so unbeschwert zusammen zu leben.“ Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen antwortete Mokuba eifrig, wobei er ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken konnte. „Nun, ich hab ihn sehr lieb.“ „Obwohl er so garstig zu dir ist?“ Verwirrung machte sich in dem Blick des Kleinen breit. „Garstig? Aber das ist er doch gar nicht. Joey, du musst noch lernen, nicht immer jedes Wort von Seto auf die Goldwaage zu legen. Es gibt natürlich Situationen in denen es wichtig ist, aber die sind eigentlich im Privatbereich selten. Du musst bei Seto meistens zwischen den Zeilen lesen. Eigentlich ist mein Bruder sehr humorvoll auch wenn er es nicht zugeben möchte.“ Einige Sekunden überdachte der Blondschopf die Worte von Setos Bruder bevor er zustimmend nickte. „Das hab ich auch schon bemerkt.“ Neugierig wurde er von den dunklen Augen gemustert. „Ja? Wann?“ „Er hat gestern Vormittag eine Bemerkung über meinen Kaffee gemacht.“ „Warum?“ „Ich hab seiner Meinung nach zuviel Zucker reingepackt.“ „Ah, der Löffel bleibt von alleine stehen.“ „Genau.“ Stolz guckte der Kleine den Blonden an. „Siehst du, er ist nicht so unbeteiligt und kalt wie er alle glauben lassen will.“ „Kann schon sein, und doch wird es mir trotz allem schwer fallen, mit ihm unter einem Dach zu leben, solange er in mir nur einen Hund sieht.“ Verwirrt verdunkelten sich Mokubas Augen um eine Nuance, während Joey den Kopf hängen ließ und sich zu erklären versuchte. „Einen Hund?“ „Jupp. In seinen Augen bin ich ein Flohzirkus, ein Straßenköter, ein Hund, eine Töle etc.“ „Und was für ein Problem hast du damit?“ „Das fragst du noch? Ich will nicht, daß er so abwertend von mir spricht.“ „Wieso abwertend? Ich glaube eher, daß er unbewusst sagt, daß er dich mag. Mein Bruder hat für Leute die er nicht ausstehen kann schlimmere Ausdrücke. Denk mal an den Bruder von Leon.“ Ungewollt musste Joey dem jüngeren recht geben. „Stimmt. Zickenfried wurde von ihm ziemlich schwach von der Seite angeredet. Der hatte es aber auch verdient. Aber Mokuba, erklär doch mal, warum du glaubst daß Kaiba mich mögen könnte. Was hat das mit dem Hund zu tun.“ Setos kalte Stimme unterbrach die Beiden diskutierenden. „Wheeler, habt ihr endlich genug geplaudert? Wir müssen los.“ „Komme schon! Mokuba, das wirst du mir erklären, wenn ich von der Schule zurück bin.“ „Klar.“ Schweigend saß der Blonde neben Kaiba im Font des Wagens und blickte, über Mokis Worte grübelnd, aus dem Fenster. Die Limousine hielt am Straßenrand und Roland ging in ein Geschäft, während die beiden Jungs im Wagen warteten. „Kaiba, was holt Roland denn aus der Apotheke?“ „Das wirst du gleich sehen.“ „Warum hab ich gerade eine normale Antwort erwartet?“ „Weil du Dinge in mich hineininterpretierst.“ „Das hast du Gestern auch zu Kazuko gesagt.“ „Hab ich das?“ „Ja. Ich weiß es noch genau. Ich bin doch nicht blöd.“ „Bist du nicht?“ Es war unmöglich. Mit Kaiba unter einem Dach zu leben war unmöglich. Entweder er würde in kürzester Zeit in eine Anstalt eingewiesen werden oder den Radieschen nach einem geglückten Selbstmordversuch beim wachsen zusehen können. „Sag mal du Genie. Wenn ein Selbstmordversuch klappt, nennt man das dann noch Selbstmordversuch?“ Das Erstaunen verdunkelte die Augen des Brünetten. „Wheeler, wenn ein Versuch funktioniert, dann ist es kein Versuch mehr, sondern ganz einfach Selbstmord oder Suizid. Wie kommst du überhaupt darauf?“ „Och, ist mir nur kurz durch den Kopf geschossen. Hat keinerlei tiefere Gründe.“ Joeys Haut begann unter Setos stechendem Blick zu kribbeln und er versuchte verstärkt von dem Thema abzulenken. „Ehrlich, das hat keinerlei Bedeutung. Muss denn immer alles was ich sage einen Sinn haben?“ „Egal was du sagst. Meistens hat es keinen Sinn. Aber solch ein Thema total sinnlos anzuschneiden, ist selbst für deine Verhältnisse bizarr.“ „Sorry Kaiba.“ Die beiläufig wirkende Handbewegung des Brünetten ließ Joey erkennen, daß für Seto das Thema beendet war. Die Wagentüre wurde geöffnet und Roland reichte eine Papiertüte hinein. „Haben sie alles bekommen?“ „Jawohl Sir.“ Der Chauffeur setzte sich wieder hinter das Steuer und fuhr zur Highschool, während Seto unter den neugierigen Blicken des Blonden in der Tüte kramte. Er zog zwei Schächtelchen heraus und reichte sie dem erstaunten Blondschopf. „Was ist das?“ „Eine entzündungshemmende Wundheilsalbe für deine Schulter und Schmerztabletten.“ Verwunderung schwang in Joeys Stimme mit. „Danke.“ Er sah dabei zu, wie Kaiba noch eine Schachtel hervor zog, sich zwei Tabletten aus dem Blister in die Hand drückte und diese ohne Flüssigkeit schluckte. Dann lehnte sich der Größere zurück und schloss kurz die Augen. Schweigend blickte der Blonde den Jungen neben sich einige Minuten nur fragend an, jedoch nur solange, bis er genug Mut zusammengekratzt hatte um diesen anzusprechen. „Kaiba?“ „Was?“ „Wie geht’s deinem Kopf?“ Kaiba setzte sich wieder gerade hin und öffnete die Augen. Kurz sah er den Blonden nur an, bevor er ihm eine kurze Antwort hinbretterte. „Inzwischen gut.“ „Wegen den Tabletten?“ „Vielleicht.“ Ein wissendes Lächeln zauberte sich auf Joeys Lippen. Es war genau wie Mokuba gesagt hatte. Bei Kaiba mußte man zwischen den Zeilen lesen und er hatte die Wahrheit genau aus dieser ausweichenden Antwort hinausgehört. „Also ja.“ Sodala, das wars dann auch schon. Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß. Bis zum nächsten Mal in alter Frische. Liebe Grüße FuYu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)