Angels of Familys von dragon221 (The hard way of life) ================================================================================ Kapitel 1: The new life ----------------------- Kapitel 1 "Dad?" Ungeduldig zupfte Ann am Umhang ihres Vaters. "Was ist denn Ann?" Fragte Yuan, ohne von einem Buch aufzusehen, in dem er gerade las. "Was ist Aionis?" "Es ist ein wertvolles Metall. Nur gesegnetes Holz kann es schmelzen und wenn man es in den Körper leitet, altert man nicht mehr und wird unsterblich." Erklärte der Halbelf geduldig. "Hm..." Nachdenklich stand das fast vierjährige Mädchen neben ihm und dachte angestrengt darüber nach, was ihr Vater ihr da gerade erklärt hatte. "Ist das nun gut, oder schlecht?" "Das kommt auf die Sichtweise und auf die Situation an Ann." Lächelnd klappte Yuan das Buch zu und legte es zurück. "Manchmal ist es gut, unsterblich zu sein, manchmal schlecht." Anns grüne Augen leuchteten auf, als ihr Vater sie hoch nahm. Nichts mochte sie mehr als wenn ihr Vater mal einige Minuten Zeit für sie hatte. Immer nur arbeitete er und war ziemlich oft müde und erschöpft. Auch Yuan liebte diese Momente. Er liebte seine Tochter, die für ihr Alter schon ziemlich reif war. Yuan hatte aber auch darauf geachtet ihr so früh wie möglich alles bei zu bringen was sie brauchte. "Hast du schon gegessen Ann?" "Ja. Hab alles aufgegessen." Nickte sie stolz. "Sehr gut Ann, sehr gut. Dann wirst du schnell groß und stark." "Dann kann ich so kämpfen wie Dad." "Ja, da bin ich mir sicher." "Lord Yuan! Ihr müsst sofort ins Sektor C kommen, es hat wieder einige Störungen gegeben!" Rief da Botta nach ihm. Yuan seufzte schwer. So ging es fast jeden Tag und besonders in letzter Zeit. Ständig wurde er gebraucht. "Ich muss wieder los." "Darf ich bitte mit? Ich bin auch ganz brav." Versprach Ann und spielte mit den Haaren ihres Vaters. "Nun gut, wenn es dir nicht zu langweilig wird." "Nie!" Das war etwas was Yuan an Ann so mochte. Er konnte sie überall hin mitnehmen, sie verhielt sich immer vorbildlich, tat was man ihr sagte und war still wenn Yuan keine Zeit hatte. Lächelnd ließ er sie runter, nahm ihre Hand und ging mit ihr durch die Gänge des Stützpunkts, den sie bereits in und auswendig kannte. Als Yuan in dem Bereich ankam, ging er sofort zu den Abtrünnigen und sie versuchten die Maschinen zu reparieren. Ann stand die ganze Zeit still daneben und sah ihnen einfach nur neugierig zu. Obwohl es drei Stunden dauerte, bis sie es endlich geschafft hatten, hatte sie keinen Mucks von sich gegeben. Yuan war danach allerdings fix und fertig. Zwischendurch hatte er sich immer wieder um einige Abtrünnige kümmern müssen, die wichtige Informationen für ihn hatten. "Dad." "Ja Ann?" Müde sah Yuan zu seiner Tochter, als sie wieder durch die Gänge gingen. "Schlafen!" "Bist du schon müde?" Darüber war Yuan etwas überrascht, immerhin war noch nicht mal richtig Abend. "Nein, nicht ich, du!" Ernst sah Ann ihn an, worüber Yuan wieder lächeln musste. "Das würde ich wirklich gerne tun Ann, aber ich muss noch arbeiten." "Nein!" Erinnerungen strömten über ihn ein. Angenehme Erinnerungen. Ann war was das betraf, wirklich Martel nachgeraten. Ständig kümmerte sie sich um ihn und hatte etwas bestimmendes an sich, wenn sie sich Sorgen machte. "Du weißt das es nicht geht Ann. Die Abtrünnigen brauchen mich und ich hab noch so viel Arbeit." "Schlafen!" "Ich muss doch nicht schlafen wenn ich nicht will." "Du willst aber! Engel können auch müde werden wenn sie sich überanstrengen." Das war einfach etwas, was Yuan an Ann so liebte. Sie verstand recht schnell um was es ging und konnte ihn ohne weiteres durchschauen. "Es geht trotzdem nicht. Ich muss nun mal arbeiten." "Ach, immer musst du arbeiten!" Beleidigt zog Ann einen Schmollmund. "Es ist nun mal so." Sagte Yuan und ging nun vor ihr in die Knie. "Aber wenn du heute weiter schön brav bleibst erzähl ich dir heute Abend eine Geschichte. Einverstanden?" "Na gut." "Gehen wir Morgen nach Triet?" Bittend sah Ann, Yuan an, der ihr gerade ihren Schlafanzug anzog. "Morgen leider nicht. Aber noch in diesem Monat, versprochen." Sagte Yuan. "Und nun ab ins Bett." Schnell sprang Ann vom Tisch und kletterte in ihr Bett. "Geschichte!" Forderte sie ihren Vater auf. "Ja, ich hab’s dir ja versprochen." Schnell räumte Yuan noch ihre Alltagskleider weg, ehe er sich zu ihr ans Bett setzte. Dann begann er ihr von früher zu erzählen, als er noch zusammen mit Kratos, Martel und Mithos durch die Welt gereist war. Das mochte Ann am liebsten. "Aber warum habt ihr nicht einfach gekämpft?" Fragte Ann ihren Vater als dieser gerade mal eine Pause machte. "Weil es einfach zu viele waren und wir waren nur zu viert. Immerhin waren wir damals noch keine Engel und selbst dann wäre es schwer gewesen." Erklärte er ihr. "Aber du hättest es geschafft, du bist doch so stark." Yuan fühlte wie er leicht rot wurde. Das Ann so großes Vertrauen zu ihm hatte, war ihm manchmal etwas peinlich. "Das kann man nicht wissen. Wie auch immer, wir sind dann geflohen, wobei wir alle Städte, Dörfer und sogar die Häuser des Heils mieden." "Warum?" "Dort hätten sie bei anderen Leuten nach uns nachfragen können und die Gefahr erwischt zu werden, wäre um einiges größer gewesen." "Warum?" "Was warum?" "Warum haben sie euch gejagt? Was ist so schlimm ein Halbelf zu sein?" Lächelnd strich er ihr durchs Haar. Diese Frage stellte sie ihm immer und immer wieder. "Nichts. Aber die Menschen kennen es nicht anders. Sie brauchen jemanden dem sie die Schuld zuschieben können, wenn etwas schlimmes passiert ist und da Halbelfen weder richtige Menschen, noch Elfen sind, sind wir willkommene Opfer. Verstehst du?" "Nein!" Verständnislos sah sie ihn an. "Eines Tages wirst du es." "Aber Kratos hat dich doch auch gern, oder?" Nun zögerte Yuan. Seit nun etwa 55 Jahren hatte er seinen Freund nicht mehr gesehen. Er wusste weder in welchem Verhältnis er zu ihm stand, noch ob er überhaupt noch lebte. "Ich denke schon. Weißt du Ann, er war für mich immer wie ein Bruder." "Ein Bruder?" Neugierig sah sie ihn an und Yuan kannte diesen Blick. Sie wollte mehr erzählt haben. "Ja. Er hat sich immer um mich gekümmert..... Nun ja, um uns alle. Er hat mir geholfen die Menschen trotz allem zu mögen und weiter zu kämpfen. Obwohl er von seiner eigenen Rasse deswegen verfolgt wurde, hat er stets zu uns gehalten. Wenn doch nur alle so wären....." Ann dachte darüber eine Weile nach. "Warum sind nicht alle so? Warum?" "Das weiß ich auch nicht Ann. Aber du darfst nie vergessen das es immer Ausnahmen gibt. Man darf nicht alle hassen nur weil die Meisten einen schlecht behandeln. Und nun musst du schlafen, gute Nacht." Müde gähnte Ann und drehte sich zu ihrem Vater. "Gute Nacht Dad." Murmelte sie schläfrig und schloss die Augen. Lächelnd stand Yuan auf und verließ leise das Zimmer. Allerdings ging er dann nicht in sein Bett, sondern in sein Büro um noch Arbeiten zu erledigen, die dringend Anlagen, was mal wieder die gesamte Nacht dauerte. Als Yuan einige Tage später von seinem Büro, zu Anns Zimmer ging spürte er seit langem einmal wieder wie müde er doch war. Die Tage und nächtelangen Arbeiten strengten ihn nun doch sehr an, aber er ließ sich nichts davon anmerken. Leise öffnete er die Tür und betrat Anns Zimmer, wo er drei kleine Päckchen auf den Tisch legte. Dann ging er zu ihrem Bett und setzte sich an den Bettrand. Eine Weile sah er ihr noch beim Schlafen zu, doch dann weckte er sie, indem er ihr sanft durchs Haar strich. Noch etwas müde und leicht verschlafen öffnete Ann blinzelnd die Augen, doch als sie ihren Vater sah, strahlte sie ihn glücklich an. "Dad!" Erfreut darüber von ihm geweckt zu werden, viel sie ihm um den Hals. "Alles gute zum Geburtstag Ann." Sagte Yuan glücklich und umarmte seine Tochter ebenfalls. "Na, willst du sehen, was du alles bekommen hast?" "Ja!" Begeistert sprang sie vom Bett und lief zu dem Tisch, auf dem die Päckchen lagen. Zwei neue Kleider, einige Haarbänder und ein Stofftier beinhalteten die ersten beiden Päckchen und Ann machte sich fröhlich daran das letzte zu öffnen. Staunend holte sie eine kleine Kette raus, auf der in groß und deutlich ANN zu lesen war. Sofort wollte sich die Kleine, die Kette umlegen, doch ihre Fingerfertigkeiten reichten dazu noch nicht ganz aus. Sie bekam zwar die Kette auf, aber nicht wieder zu. Eine weile sah Yuan ihr lächelnd zu bevor er ihr half. "Und, gefällt sie dir?" "Ja, sie ist wunderschön. Danke Dad." Glücklich umarmte Ann ihren Vater. "Weißt du auch was drauf steht?" Wollte Yuan wissen. "Ja." Sagte sie, obwohl sie es nicht wusste, doch um das zu merken war sie zu aufgeregt. "Das steht dein Name drauf. Ann." "Das ist toll." Nun war Ann noch mehr begeistert. "Schön das es dir gefällt. Aber nun wollen wir erst einmal Kuchen essen, nicht wahr?" "Ja, Kuchen!" Schnell sprang Ann auf und zog den Halbelf in Richtung Küche, wo bereits ein Kuchen auf den Tisch stand. Yuan hatte sich in den letzten Jahren bemüht ihren Heimbereich so natürlich wie möglich auszustatten, damit seine Tochter in einer möglichst normalen Umgebung aufwachsen konnte. Den Rest des Tages hatten sie Glück. Yuan hatte seine Leute angewiesen ihn nur im äußersten Notfall zu stören, damit er zumindest heute etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen konnte und das gefiel Ann sichtlich. Sie spielte mit ihm und zeigte ihm stolz ihre kleine Steinsammlung aus der Wüste. Aus irgendeinem, Yuan unverständlichem Grunde, sammelte sie jeden Stein auf, der sie interessierte. Doch das Glück hielt leider nur bis zum Abend an. Yuan ließ sich von Ann gerade mal wieder die Besonderheit der Steine erklären, als es klopfte und Botta eintrat. "Verzeiht die Störung Lord Yuan, aber es ist dringend!" "Das will ich auch hoffen!" Wütend stand Yuan auf. Nicht einmal an so einem Tag war ihm Ruhe vergönnt. "Will mit!" Auch Ann stand entschlossen auf und folgte ihrem Vater in sein Büro. Yuan und Botta unterhielten sich daraufhin einige Stunden und Ann hörte einfach zu. Dann musste sich Yuan um einigen Papierkram kümmern und der Tag war für ihn voll gelaufen. Es war schon spät in der Nacht und Yuan war auf seinem Schreibtisch eingeschlafen. Die viele Arbeit machte sich nun endgültig bemerkbar. Ann saß neben ihm auf den Schreibtisch und sah ihrem Vater beim schlafen zu. Schlau genug war sie inzwischen und wusste genau wo der Knopf auf dem Schreibtisch war, mit der man die Tür verschließen konnte, so das keiner hineinkommen konnte um ihn zu stören. Lange genug hatte sie bei so etwas ja zugesehen. Als dann der Kommunikator piepte, drückte Ann schnell auf den Annahme Knopf, damit Yuan nicht davon aufwachte. "Dad hat keine Zeit, er macht gerade ein Nickerchen." Sagte sie und wollte schon ausschalten, doch Yuan war schon aufgewacht. "Ist schon gut Ann." Sagte er lächelnd und wandte sich wieder dem Kommunikator zu. "Was gibt es?" "Es gibt Probleme wegen einer gewissen Lieferung in Luin, Lord Yuan!" Erklärte der Abtrünnige. "Welche Art von Problem?" Nachdenklich runzelte Yuan die Stirn. So etwas gefiel ihm gar nicht. "Die Desians scheinen misstrauisch geworden zu sein!" "Ich werde mir die Sache gleich Morgen ansehen, behaltet solange alles im Auge!" Damit beendete Yuan das Gespräch und stand auf, wobei er sich streckte. Verwundert bemerkte er, dass es bereits mitten in der Nacht war. "Du solltest schon längst im Bett sein Ann!" Seufzend nahm er seine Tochter auf den Arm und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. "Du hast geschlafen." Lächelte Ann glücklich. "In der Tat." Nickte Yuan. "Darf ich Morgen mit?" "Nun, wir werden sehen." "Ach, bitte. Bitte, bitte, bitte." Yuan seufzte. Konnte er dem widerstehen? Zudem hatte es Ann auch verdient einmal hier raus zu kommen. Er würde seine Arbeit erledigen und gleichzeitig mit Ann einen schönen Tag verbringen, so plante er es jedenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)