Die Sehnsucht hinter dem Ziel von Phai8287 (Wie das Leben von Alexander dem Großen auch hätte sein können...) ================================================================================ Kapitel 11: Distanz ------------------- Kapitel 11: Distanz... Hephaistion hatte die Nacht in Alexanders Räumen verbracht. Undankbar hatte er Ptolemaios von seiner Seite geschickt und war dann irgendwann unter Tränen eingeschlafen. Natürlich hatte man Phillip, als er wieder nüchtern war, von dem Geschehenen berichtet und er konnte sich denken, wie sein Sohn gehandelt hatte. So suchte er selbst nach seinem Schwiegersohn und er fand ihn im Bett seines Sohnes, erschöpft schlafend, mit rot gequollenen Augen. "Ich wusste, dass Alexander dich zurück lassen würde!", sprach der König laut. Er war allein und so hatte der 'Leibwächter' und Freund des Blauäugigen, ihn durchgelassen, denn Ptolemaios würde seinen Schwur vor Alexander, selbst gegen den Einäugigen einhalten. Aufgeschreckte setzte der Braunhaarige sich auf. Dabei blinzelte er schläfrig und erschreckt zu seinem König. "Er würde dich nicht der Gefahr einer Reise aussetzen!", sprach der weiter, aber nun etwas ruhiger. Mit gemischten Gefühlen sah Hephaistion zu dem scheinbar wieder nüchternen Mann. Er hatte den König immer gemocht, doch die letzten Monate und die Feier hatten seine Meinung stark negativ beeinflusst. „…Mein König.“ Doch Phillip trat ihm nicht zu nahe, er bewegte sich noch nicht einmal in seine Reichweite. Stattdessen ging er zum Fenster und sah hinaus. "Er hat dich einfach zurück gelassen. Allein! Alexander ist genau so feige, wenn es darauf ankommt... wie seine Mutter!" „Alexander ist nicht feige!“, protestierte der Jüngere vehement. „Alexander liebt mich und unseren Sohn zu sehr, um uns zu gefährden!“ "Du bist dir deiner sehr sicher, Hephaistion! Ganz besonders seit deiner plötzlichen Schwangerschaft..." Phillip drehte sich zu ihm um. „Ich habe meine Frist eingehalten, ihr könnt mir nicht mehr drohen!“ Ein schiefes Lächeln zierte die Lippen des Königs. "Es ist gestern Abend viel geschehen... Theoretisch kann ich alles mit dir tun!" Das Gesicht des Jüngeren war wie versteinert. „Um euren Enkel zu gefährden? Ich bin nicht blind, ich weiß wie ihr mit denen umgeht, die das Pech haben in eure Fänge zugeraten.“ "Auch wenn das nichts mit meinem Enkel zu tun hat, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du bist trächtig, dich fasse ich garantiert nicht mehr an! ... Auch wenn es schade drum ist!" Abwehrend umfasste Hephaistion seinen Bauch. "Die Frage, welche ich mir stelle, ist jedoch die, was du jetzt gedenkst zu tun?" Ein wenig trotzig hob der Blauäugige den Kopf. „Ich werde auf Alexander warten, hier oder im Haus meiner Mutter!“ "Auch auf die Gefahr hin, dass ich noch sehr lange lebe?", kicherte der Einäugige und sah ihn erwartend an. „Ich warte ewig, wenn es sein muss!“ Der Kichern wurde zu einem Lachen, wobei Phillip auf ihn zukam. "Du bist schon genau so stur wie mein Sohn!" Hephaistion verbiss sich einen Kommentar, dass er diesen „Sohn“ noch am Abend geleugnet hatte. „Nur so kann ich an seiner Seite bestehen.“ "Das ist wohl war, denn Alexander braucht viel Aufmerksamkeit! So ist er nun mal!" Wieder freundlich, wie bevor er anfing auf den Braunhaarigen Druck zu machen, lächelte er ihm zu. "Aber das ist dir bestimmt bewusst!" „Dafür liebe ich ihn, wie für alles andere.“ Hephaistion sah ein Nicken. "Dann solltest du hier bleiben, bis sich alles gelegt hat und er zurück kommt!" „Er hätte nie gehen müssen!“, wagte er es nun dem König seine Meinung zu sagen. "Doch!", bluffte ihn Phillip an. "Alexander musste von seinem hohen Ross runterkommen. Dies war meine Hochzeit und meine Familie. Das hat er zu akzeptieren!" Der König sah gar nicht ein, den Fehler von Atallos zu bemerken. „Er war verletzt, ein Teil von Alexander ist immer noch der kleine Junge der so sehr nach der Liebe seiner Eltern strebt!“ Hephaistion schloss seufzend die Augen und strich über seinen Bauch. „Egal was kommen wird, verziehen wird es nie.“ "Möglich!" Phillip zeigte zur Tür. "Und jetzt komm Essen, das ist wichtig für den Zwerg!" Der Jüngere leistete Folge. Mit wackligen Beinen stand er auf und ging mit dem König. Zwei Monate waren vergangen und Phillip rührte ihn wirklich nicht an. Der Mann des Prinzen wurde hingegen von Dienern mit dem besten Luxus versorgt. Denn nun, da er schwanger war, freute sich der König insgeheim auf einen Enkel, wie es ein ganz normaler Mann tat. Jedoch platzte Ptolemaios an jenem Morgen sehr früh in Alexanders Gemächer, in denen Hephaistion seit dem schlief. "Hephaistion!", rief er aufgeregt. Blass sah der von Bett auf, auf dem er noch lag, denn seit ein paar Tagen litt er an Schwindelanfällen und war am Morgen selten auf den Beinen zu sehen. „Was ist? Ist etwas geschehen?“ Auf seine Frage sah er ein heftiges Nicken. "Ich hab etwas für dich! ... Von Alexander!" Blaue Augen begannen zu strahlen und Hephaistion setzte sich auf. „Er kommt zurück??“ Zu seinem Leidwesen, musste Ptolemaios das verneinen. Aber er hatte einen Brief von dem verstoßenen Prinzen. "Den hat ein Bote gebracht. Sieh, sogar sein Siegel ist ungebrochen! Du bist der Erste, der es liest." Mit zittrigen Händen nahm er das Papier entgegen. „Ein Brief?… Endlich…“ Er sah zu dem Freund und bat ihn so, ihn alleine zulassen. "Wenn du was brauchst, lass mich einfach herholen!" Lächelnd, ließ der Freund ihn mit dem Brief von dessen Liebsten allein. Es kam ihm fast wie ein Frevel vor, das Siegel seines Liebsten zu brechen, dennoch tat er es, denn der Inhalt lockte ihn zu sehr. Die ungewöhnlich feine Handschrift belohnte ihn dafür. Das waren die Worte des Menschen, den er so sehr vermisste. „Mein Alexander.“ So begann er zu lesen: Hephaistion... Mein Hephaistion, es schmerzt mich zu tiefst, dass ich dich zurück lassen musste. Doch die beschwerliche Reise hat meinen Entschluss dies zu tun, noch einmal gefestigt. Ich hoffe, dass es dir und unserem Sohn gut geht, nachdem ich dich fast schon von mir stoßen musste. Das Wetter hat Mutter und mir den Weg nicht leicht gemacht. Es schien, als wollten mich die Götter bei dir lassen. Viele Stürme ließen uns langsam werden lassen und die Pässe über den Bergen waren teilweise zugeschneit. Ich bin froh, dass ich euch das ersparen konnte, aber auch in der Ferne mache ich mir die größten Sorgen um dich! Ein von Tränen ersticktes Lachen entwich dem Braunhaarigen. Wie immer sorgte Alexander sich um ihn, während er selbst in der Not war. Hier im Palast meines Onkel, geht es uns gut. Auch wenn Mutter ständig an mir herum zetert, wie ich mir so einen Frevel erlauben konnte. Du kennst sie ja, es geht ihr immer nur darum, wie ich König werden kann und sie somit ihre Macht behält. Ich selbst spüre deutlich, dass ich nicht willkommen bin. Doch Nearchos versucht mich so gut es geht auf andere Gedanken zu bringen. Aber leider gelingt es ihm nicht, da meine Gedanken jede Minute bei dir sind, Hephaistion. Bitte verzeih mir, dass ich dir nicht vorher schreiben konnte, aber es ist viel geschehen! Viele Szenarien malte der Ältere sich aus und alle beunruhigten ihn, wenn Alexander nur schnell zu ihm zurückkehren würde. Der Prinz berichtete ihm, was geschehen war und fuhr dann fort: Aber das alles, mein Hephaistion, ist wohl nichts, gegen das was du durchmachen musst. Wie gern würde ich bei dir sein und dir bei stehen. Wie gern würde ich alles sehen und fühlen, was in dir vorgeht. Doch ich werde meinen Schwur halten, ich werde eines Tages zu dir und unserem Sohn zurückkehren! Als wäre es sein Prinz selbst, presste Hephaistion den Brief gegen seine Brust. Sobald sein Körper aufhören würde zu zittern, würde er ihm antworten. Sehnsüchtig hoffte Alexander auf eine Antwort seines Liebsten, auch wenn er nicht glaubte, dass dies geschah. Er wusste nicht um die Lage am makedonischen Hof und konnte deshalb nichts anderes tun, als an Hephaistion zu denken. Doch zu seinem Erstaunen und Glück kehrte der Bote den er ausgesandt hatte mit einer Botschaft für ihn zurück. Schnell scheuchte er diesen aus seinem Zimmer und öffnete den Brief. "Oh Hephaistion... Wie sehr habe ich mich nach dir gesehnt!" Mein Achilles, Ich mag dir gar nicht zu beschreiben, wie sehr ich dich vermisse und in welche Ekstase es mich versetzte von dir zu hören! Dass es dir bei deinem Onkel nicht sehr gut ergeht schmerzt mich, auch wenn ich versuche es mir nicht so zu Herzen zu nehmen und stattdessen auf ein baldiges Wiedersehen mit dir hoffe. Ich hoffe wenigstens deine Sorgen lindern zu können, denn dein Vater hat persönlich dafür gesorgt, dass es mir und unserem Sohn an nichts fehlt. Lysander gedeiht in mir und der Arzt war nun endlich in der Lage mir zu bestätigen, was wir ja eh schon wussten. Auch beginne ich erste Anzeichen einer Schwangerschaft zu zeigen. Ich fühle mich jetzt schon ganz aufgedunsen, worüber Ptolemaios nur lachen kann. Ein hilfloses Schmunzeln schlich sich auf Alexanders Lippen und er bekam feuchte Augen. Würde er nicht ihrer beider Leben gleichzeitig gefährden, würde er auf der Stelle zurück gehen! Jede kleine Veränderung macht mich ganz schwermütig, da du sie nicht erleben kannst, doch ich bin zuversichtlich. Dein Vater ist längst nicht mehr verärgert, ich glaube er will dir nur eine Lektion erteilen. Außerdem bin ich fest entschlossen Phillip und deine Schwester zu begleiten, wenn sie für die Hochzeit zu euch stoßen! Und mach dir erst gar keine Sorgen! Ich werde mit deiner Schwester Kleopatra (Ja, Schwester und neue Frau haben den selben Namen) in der Kutsche fahren, das ist völlig ungefährlich. Seufzend und mit einem liebevollem Lächeln schüttelte der Prinz seinen blonden Schopf. "Du alter Dickschädel, du... Du sollst dich doch ausruhen!" Dennoch freute er sich auf diese Tage. Wahrscheinlich bin ich dann schon so rund, dass du mich gar nicht mehr erkennst! Doch es sind noch immer fast sechs Monate bis dahin und ich hoffe, dass die Götter uns nicht mehr so lange auseinander halten werden. In ewiger Liebe Dein Patroklos „Hephaistion...", nuschelte Alexander vor sich hin und zerknüllte den Brief in seinen Händen. Dann ging er langsam aus seinem Zimmer und suchte nach Nearchos. Mit einem missmutigen Seufzer besah Hephaistion das prächtige Mahl vor sich. Phillip hatte ihn geladen mit ihm zu speisen und der junge Mann hatte dem Wunsch nachkommen müssen, auch wenn das eigentlich Leckere Essen seinem Magen nur rebellieren ließ. "Habe ich deinen Geschmack nicht getroffen?", fragte der Einäugige, als er den Ausdruck seines Schwiegersohnes sah. „Doch, doch! Eigentlich schon, es ist nur, dass mir zu Zeiten gar nichts bekommt. Der Arzt sagt es sei Morgenübelkeit, aber leider wehrt die oft den ganzen Tag.“ Sehr amüsiert, hallte ein Lachen durch den Saal. "Stell dich nicht so an!" Hephaistion verzog beleidigt das Gesicht, griff aber dennoch nach etwas Fleisch. "So ist es gut, Alexander würde wahrscheinlich sonst was mit mir anstellen, wenn ich dich nicht genügend füttere!" Auch Phillip ließ es sich schmecken. Vorsichtig folgte Hephaistion seinem Beispiel und aß Stückchenweise, dabei immer auf seinen Magen achtend. "Ich finde auch, dass du dich prächtig entwickelst!" Wieder rückte der König ihm auf den Leib. "Langsam aber sicher, ist dein Junges gut zu sehen!" Ein träumerisches und stolzes Lächeln erschien auf den Lippen, des Blauäugigen, wie man es oft bei werdenden Eltern sah und er legte eine Hand auf die leichte Wölbung, die sein Bauch nun machte. Ebenso tat es der Ältere. "Du sagst, es wird ein Junge? Wie kannst du dir da so sicher sein?" „Ich weiß es einfach, ich wusste es vom Moment der Zeugung an…“, gestand Hephaistion, aber behielt seinen Traum für sich. Diese Erinnerung wollte er mit niemandem außer Alexander teilen. "Und es ist nicht nur Wunschdenken?", hackte Philip ernster und auch ein wenig bedrohlich nach. „Ich bin mir ganz sicher“, versicherte der Jüngere noch mal, als er plötzlich ein seltsames Drücken im Bauch spürte. Erstaunt sah er an sich hinab. „Was?“ Auch der König fühlte etwas und seine Augen wurden groß. Ohne, dass sich Hephaistion dagegen wehren konnte, zog der Ältere ihn auf seinen Schoß. So konnte Phillip die kleine Rundung besser abtasten. "Mach das noch mal!" Mit offenem Mund sah der ihn an. „Was? Ich war das nicht!“ "Nicht du, Alexanders Sohn in dir!" Phillip legte seinen Kopf auf Hephaistions Schulter ab und sah so an diesem hinab auf seine massierenden Finger. "Na los, Zwerg. Wenn du einmal groß und mächtig werden willst, mach das noch mal!" Und als hätte sein Enkel ihn gehört konnte Hephaistion einen weiteren Tritt fühlen. Begeistert, ließ der Ältere weiter seine Finger über den Bauch gleiten und hauchte unbewusst einen Kuss auf die Kehle neben seiner Wange. "Das ist faszinierend!" Zu seiner großen Überraschung hörte er plötzlich ein Schluchzen von dem Blauäugigen. "Schh! Deinem Sohn geht es gut. Du brauchst nicht heulen!", befahl der König und sah zu ihm auf. Doch der Jüngere konnte nicht aufhören und weinte nur noch heftiger. „Es ist nur so… schön und… und… er bekommt es nicht mit!“ In eine ihm unbekannte Situation gedrängt, hielt der Einäugige ihn ungewöhnlich sanft fest. "Alexander wird das verstehen. Er ist es immerhin selber schuld!" „Er hat sich so gefreut auf unseren Sohn… und jetzt… sieht er… fühlt er nicht wie er sich entwickelt!!“ Phillip schluckte und schob Hephaistion von seinem Schoß. "Mein Sohn hätte sich beherrschen müssen!", versuchte er sich schließlich irgendwie kein laut zu verteidigen. Er war etwas überfordert und eigentlich tat ihm die Verbannung selbst schon leid. Der Blauäugige wischte sich über die Wangen und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Alexander ist nun mal schnell gekränkt! … Ihr seid da nicht viel anders!“ Und schon hatte er den König gekränkt. "So, bin ich das?", fuhr der auf. Hephaistions Lippen bebten und er drohte in einen neuen Weinkrampf zu verfallen. Was seinen Schwiegervater zum Seufzen brachte. "Hephaistion..." „Ich will ihn doch nur wieder haben…“ Äußerst genervt stand Phillip auf. Der Jüngere hatte gewonnen. "Wenn Alexander das noch einmal macht, wird er nie wieder irgendwo hingehen!" Aus wässrigen blauen Augen wurde er angesehen. „Heißt das…?“ Mit einem sehr anzüglichen Grinsen kam er wieder auf Hephaistion zu und strich ihm übers Kinn. "Frag mich noch einmal und du darfst mich dafür bezahlen!" Der Blauäugige zog die Nase hoch und lächelte den König schüchtern, aber dankbar an. "Und jetzt geh, bevor ich mich vergesse! Du hast da bestimmt noch einen Boten auszuschicken..." Das Streicheln hörte nicht auf. Der braune Schopf nickte heftig, bevor er fast zur Tür rannte. „Danke! Vielen Dank!“ Kopfschüttelnd sah Phillip ihm nach. "Es ist eigentlich zu schade..." Kaum war die Nachricht zu ihm gedrungen, dass Pferde am Rande von Pella gesichtet worden waren, war Hephaistion aufgesprungen hatte sich in seine besten Roben geworfen, bei denen der blaue Toga ähnliche Umhang seinen Bauch gut kaschierte, und war zum Eingang des Palastes geeilt. Doch zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass ein bestimmtes Pferd keinen Reiter auf sich sitzen hatte. Das Herz des Blauäugigen setzte einen Schlag aus, als er ganz deutlich Bukephalos erkannte, der ohne Reiter war. Aber so schnell sollte es auch nicht weiter schlagen, denn eine dunkel verhüllte Gestallt packte ihn von hinten und zog ihn in eine ebenso dunkle Ecke. Ein tief in ihm verankerter Instinkt kam zum Vorschein und Hephaistion presste beide Arme um seinen Bauch, um seinen Sohn zu schützen. Er konnte fühlen, wie sich auch Arme um ihn schlangen, die nicht von ihm stammten. Doch der Verhüllte gab sich nicht preis. Der Blauäugige wehrte sich gegen die Gefangennahme und wollte gerade um Hilfe schreien, da pressten sich heiße Lippen auf die Seinen. Hephaistion riss sich ruckartig los und blickte das erste Mal seit Monaten in die grauen Augen Alexanders, doch statt einer freudigen Begrüßung wurde dem Prinzen kräftig gegen die Schulter geboxt. „Ja, spinnst du?? Wolltest du mich zu Tode erschrecken??“ Wieder zog ihn der Prinz an sich. "Nein, aber es gab keine andere Möglichkeit, dich vor der offiziellen Begrüßung da hinten zu sehen... und ich bin extra schon mit unserem Packpferd vorgeritten, dass ich auch wirklich unerkannt hier ankomme! Du hast mir so sehr gefehlt!" Nun ließ sich Hephaistion umarmen und wie so oft in den letzten Tagen musste er gegen seine Tränen ankämpfen. „Oh, mein Alexander!“ Und wieder legten sich ihre Lippen zu einem verzehrenden Kuss aufeinander. "Du hast mir so unendlich gefehlt. Ich bin verrückt geworden! Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? Wie geht es unserem Lysander? Hat dich mein Vater auch in Ruhe gelassen? Hephaistion, ich dachte, ich sterbe ohne dich!" Von seinen Lippen lassend ergriff der Braunhaarige die Hand des Prinzen und führte sie unter den Umhang auf seinen Bauch. „Dein Sohn und ich haben dich auch sehr vermisst, du glaubst gar nicht wie sehr!“ Wie von selbst, fiel dieser dabei vor ihm auf die Knie und legte seinen Ohr an die Rundung. Von hinten sah es aus, als würde ein schwarzer Stoff vor dem Blauäugigen in sich zusammenfallen. "Das ist ja... Wahnsinn! So groß ist dein Bauch schon! Na mein kleiner Lysander, sag mal was zu deinem Papa!" Hephaistion lachte, so erleichtert und glücklich wie seit Monaten nicht mehr. „Das kann er noch nicht, aber er fängt an ganz kräftig zu strampeln.“ Es war, als wollte ihn sein Mann in dieser Position nie wieder loslassen, als er seine Arme um die Hüfte schlang. "Tut er dir sehr weh?" „Nein, gar nicht! Es ist ein ganz besonderes Gefühl, mit nichts zu vergleichen und immer wenn ich fühlen kann wie er sich bewegt, sehe ich ihn wieder vor mir, wie er auf der Wiese auf mich zu gelaufen kam.“ "Oh, wie schön!!!" Nur wiederwillig, stand Alexander wieder auf. "Ich bin so stolz auf euch!" „Und wir sind froh dich wieder zu haben!“ Liebevoll küsste er den blonden Prinzen. "Wie hast du eigentlich... meinen Vater? Das warst doch bestimmt du?" Süß lächelte Hephaistion ihn an. „Nun, die Weinkrämpfe eines Schwangeren waren wohl etwas viel für ihn.“ Verwirrt erwiderte Alexander das Lächeln. "Weinkrämpfe?" Der Braunhaarige errötete. „Meine Gefühle sind ganz chaotisch in den letzten Monaten, der Arzt sagt, dass es ganz normal ist.“ "Heißt das eigentlich...", begann sein Liebster, "...das du mich auch noch immer begehrst?" Sein Liebster schmiegte sich an ihn. „Weißt du eigentlich, wie einsam die Nächte ohne dich waren? Was für Geschichten dir die Lacken wohl erzählen könnten?“ "Dann berichte du mir von ihnen!" Langsam ging Alexander mit ihm los. Sie mussten die Begrüßungszeremonie noch über sich ergehen lassen. „Das werde ich, in allen Einzelheiten.“ Wie erwartend kühl, aber auch willkommen, wurden die Verbannten dann offiziell im Hof des Palastes begrüßt. Doch natürlich war Phillip nicht gekommen, diese Versöhnung bräuchte einen besseren Anlass. Das große Abendessen. Aber vorher, konnte Alexander seinen Liebsten endlich in seine privaten Gemächer ziehen. "Endlich ist das vorbei. Wie lästig es werden kann, wenn ich nur andere Gedanken im Kopf habe!" „Und was für Gedanken wären das?“, fragte Hephaistion, als er den Prinzen auf das Bett zog. "Dich!" Der Jüngere krabbelte über ihn und küsste ihn. "Nur dich!" Fest wurde er an den willigen Körper gezogen und blaue Augen blickten ihn verlangend an. „Ich verzehre mich nach dir, Alexander!“ Genau so bereit, begann dieser ihn derweil zu entkleiden. "Ich verlasse dich nie wieder!" „Das solltest du auch nicht wagen!“ Wieder suchten Hephaistions Lippen nach seinen und er fühlte dabei, wie die Hände seines Geliebten ihn dabei überall streichelte. Langsam glitten sie über seinen Hals, hinunter zu seiner Brust und kniffen dort in die kleinen Erhöhungen. Auch der Braunhaarige war nicht untätig und versuchte seinen Prinzen überall zu berühren, während sie sich noch immer leidenschaftlich küssten. Immer heftiger wurden ihre Zärtlichkeiten, bis es schließlich zur Vereinigung kommen sollte. Da spürte Hephaistion wie sein Liebster zu zögern schien. „Alexander! Nimm mich!“ So sehr es der Blonde auch versuchte, doch er konnte nicht. Weshalb er sich schlussendlich ans Ende des Bettes zusammen kauerte. "Es tut mir leid!" Der Blauäugige unterdrückte ein enttäuschtes Seufzen und rutschte zu Alexander, um ihn in den Arm zu nehmen. „Ist doch schon gut, du bist Stundenlang geritten, da passiert das schon mal.“ Dankbar lehnte der sich an ihn. "Es tut mir leid!" Doch auch nach dem Bankett bei Phillip, als sie es wieder versuchten, am nächsten Morgen und übernächsten, versagte des Prinzen Manneskraft und er schämte sich, weil er es selbst nicht verstand. Hephaistion versuchte so verständnisvoll wie möglich zu sein, aber in seinem Zustand war das nicht leicht für ihn. „Ist es… weil ich fett bin?“ Etwas verstört über diese Frage sah ihn der Jüngere an. "Fett? Du bist nicht fett!!! Du bist wundervoll und begehrenswerter, als ich es mir je hätte träumen lassen. Es... es liegt an mir... ich..." „Was?“, fragte der Blauäugige zärtlich und nahm Alexanders Hand. "Ich hab Angst...", nuschelte der Blonde leise und drehte sein Gesicht weg. „Angst? Aber wovor denn?“ Er lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des Prinzen. „Sag es mir.“ "Vor mir selbst!" Unwillig machte sich Alexander los und stand auf um sich etwas die Beine zu vertreten. Auch auf die Gefahr hin, dass er vielleicht lächerlich aussah. "Jedes Mal, wenn ich in dich hinein will, hab ich auf einmal das Gefühl, dass ich dich verletze, dass ich Lysander töten könnte. Und dann... dann... ich kann nicht... Es ist schlimmer wie in unserer ersten Schlacht..." „Oh, Alexander!“ Hephaistion kam auf die Beine und umarmte Alexander von hinten. „Du kannst ihm nichts tun, nicht so! Ich hab mit dem Arzt über all solche Sachen gesprochen.“ "Ich hab versucht mir einzureden, dass es so ist, weil wir es ja anders machen... Aber... Es ist, als ob mein Speer ein Eigenleben führen würde..." Der Ältere spürte, wie sein Mann darunter litt und mit seinen Nerven am Ende war. „Komm, setzt dich mit mir hin.“ Sanft zog er ihn mit sich zurück aufs Bett, wo er ihn wieder in die Arme nahm. „Du machst dir zu viele Sorgen, Alexander. Du könntest unserem Sohn nicht wehtun.“ "Lass mich einfach nur bei dir sein, bitte... Ich werde das schon wieder hinbekommen!", flüsterte es leise gegen seine Brust. „Wir bekommen das hin!“, verbesserte Hephaistion ihn und begann ihn sanft zu wiegen. "Meine Familie..." Von soviel Gefühl überwältigt, begann der Prinz schläfrig zu werden. Das er hier, in den Armen seines Mannes dazu noch gehalten wurde und das Vertrauen größer denn je war, ließ sein Wohlgefühl langsam wieder ansteigen. So hielt ihn Hephaistion, bis er eingeschlafen war und noch bis tief in die Nacht hinein. Erst spät am nächsten Tag wurde der Blonde wieder wach und fand sich noch immer in den Armen seines Mannes wieder, der ihn streichelte. "Morgen...", nuschelte er noch immer beschämt über sich selbst. Er konnte fühlen, wie sich der Kopf seines Liebsten gegen seinen kuschelte, als der verschlafen sein „Morgen“ zurücknuschelte. "Hast du mich die ganze Nacht festgehalten?" Zärtlich tauschte Alexander ihre Plätze und küsste ihn. „Natürlich“, erklärte Hephaistion sanft und schmiegte sich jetzt noch enger an seinen Prinzen. „Geht es dir jetzt besser?“ "Es tut mir leid, wenn ich dich enttäusche!" Er konnte den Älteren nicht ansehen und schenkte ihm deshalb weitere Liebkosungen. „Das tust du doch nicht, Alexander! Das du dir so starke Sorgen machst zeigt doch nur, wie sehr du mich und das Kind liebst!“ "Danke!" Vorsichtig drückte sich der Prinz an ihn und stand dann auf. "Möchtest du mitkommen, Frühstücken?" Das Wort ‚Frühstück’ ließ den Blauäugigen sofort richtig wach werden. „Unbedingt! Ich verhungere!“ Mit einem herzlichen Lachen, dass durch den Raum hallte, warf Alexander ihm Kleidung zu. "Hier! Ich hab auch Hunger!" So schnell wie es in seiner Verfassung überhaupt möglich war zog Hephaistion sich an und trat zu seinem Ehemann, um diesen noch einmal sanft zu küssen. „Mach dir keine Sorgen mehr, ja?“ Der sah von seinen Sandalen auf, die er sich gerade schnürte. "Ich tu mein bestes!" „Gut und jetzt beeil dich, Lysander wird schon ungeduldig.“ Lächelnd strich er sich über die versteckte Kugel. "Du solltest ihn offen tragen!", lachte Alexander und öffnete ihm die Tür, bevor er Hephaistion nachging. "Ich bin so stolz auf dich!" Nun lachte der Dunkelhaarige. „Das sagst du jetzt, warte ab, wenn ich eine meiner Stimmungsschübe habe!“ Der Jüngere schüttelte seinen Kopf. "Ich wäre auch noch stolz auf dich, wenn du mich während deiner 'Morgenübelkeit' bespuckst!" Sein Ehemann wurde bleich. „Sag so was nicht, sonst passiert es noch!“ Sanft zog Alexander ihn an sich und kicherte. "Was ich dir lediglich sagen wollte ist, dass du machen kannst, was du willst, es wird daran nichts ändern!" „Das will ich hoffen, ich kann zum Teil ganz fürchterlich sein…“ Dann betraten sie endlich den Thronsaal, in dem die Meisten des Hofstaates schon beim Essen waren. "Ich wünsche dir einen guten Morgen, Vater!", grüßte Alexander ihn ehrergebend, wie es sich für einen Prinzen zu seinem König ziehmte. Der gab ihm nur ein Grummeln zurück, da er längst am Essen war. Außerdem zeigte er sich seinem Sohn in der letzten Zeit wenig freundlich. Hephaistion grüßte er um längen höflicher. Als auch dieser sich gesetzt hatte, nahm der Blonde neben ihm platz. Gleich darauf griff er sich einiges von den essbaren Utensilien vom Tisch. "Was möchtest du essen, Hephaistion?" Der besah den Tisch nämlich ziemlich kritisch. „Frag nicht mich, mein Magen weiß mal wieder nicht was er will.“ Alexander kicherte. "Aber du musst etwas essen!" „Werd ich schon!“ Und tatsächlich pickte der Blauäugige sich ein paar Trauben heraus. Am Nachmittag schlenderten sie gemeinsam durch Pella und dem Blonden war beim Frühstück etwas aufgefallen. "Hat dich mein Vater wieder angefasst?" „Was?“ überrascht über den plötzlichen Anschnitt dieses Themas sah Hephaistion seinen Liebsten an. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ "Er sieht dich so seltsam an!", brachte der Jüngere eifersüchtig heraus und fügte hinzu: "Ich kenne den Blick meines Vaters!" Eine unangenehme Röte trat ins Gesicht des Blauäugigen. „Alexander, du machst dir schon wieder Sorgen!“ Der schüttelte den Kopf, trennte ihre Hände und ging einige Schritte vor, so dass Hephaistion nun seinen Rücken sah. "Ich hab es doch deutlich beim Frühstück gesehen! Warum, außer, dass du mein Kind in dir trägst, hat er dich derart vergöttert, als ich weg war? Du hast es mir doch selbst geschrieben!" Sein Liebster trat zu ihm und lehnte seine Stirn in den Nacken des Blonden. „Ich leugne nicht, dass dein Vater Interesse an mir hat, aber du musst dir keine Sorgen machen, wirklich!“ "Und doch versteh ich es nicht... Er nimmt sich doch sonst alles was er will. Er hat euch wirklich nichts getan?" „Ich gehöre an deine Seite, dein Vater weiß das.“ Zärtlich küsste Hephaistion seinen Nacken. Alexander fühlte, wie sich sanfte Hände um ihn schlangen und er zog sie fester. "Ich hätte gern, dass du ihn nur noch siehst, wenn es nicht anders geht!" „Ich trage seinen Enkel in mir, glaubst du wirklich, dass er mir etwas tun würde?“ Immer wieder rieb der Blauäugige seine Nase in Alexanders Haaransatz oder küsste sanft seinen Nacken. „Er kann aufdringlich sein, aber die Thronfolge ist ihm doch sehr wichtig…“ "Er muss mich aber nicht zu seinem Nachfolger bestimmen!" Langsam drehte ich der Jüngere wieder um und tat etwas, was ihm vollkommen wiedersprach. "Wir könnten frei sein, von allem..." Blaue Augen sahen ihn ganz verblüfft und auch entsetzt an. „Was redest du da?? Du willst was? Aber Alexander, du willst doch König werden! Was ist mit all deinen Träumen?“ "Die würde ich aufgeben, wenn du mich nur bittest!" Zart strichen schwerterprobte Finger über seine Wange. "Wenn du es nur möchtest..." „Das würde ich nie von dir verlangen!“, keuchte Hephaistion überwältigt von der Reichweite dieses Angebotes. Dann verschlossen sich Lippen fest miteinander und Alexanders Hände begannen seinen Rücken zu kraulen. So gut es ging presste der Dunkelhaarige ihre Körper zusammen und während sie sich küssten begannen seine Augen feucht zu werden. Er fühlte dabei, wie ihre Nähe und das vorhergegangene Vertrauen seinen Liebsten erregte. "Ziehen wir uns zurück..." Hephaistion nickte und wischte sich die Augen trocken. In Alexanders Gemächern angelangt, presste dieser ihn auch sofort an die Wand und küsste ihn, während seine Hände ihren Weg unter seine Kleidung fanden. Der Dunkelhaarige war durch seinen Zustand sehr sensible und konnte sich Alexander so bereits jetzt in voller Erregung entgegen strecken. Als er ihn streichelnd zum Bett dirigierte, wurde der Blonde aber schon wieder langsamer und versuchte sich Hephaistions Händen zu entziehen, ohne selbst aufzuhören ihn zu verwöhnen. Doch sein Ehemann wollte nicht so recht von ihm ablassen und küsste ihn so gierig. Der Prinz hatte es seinen geschickten Händen aber zu verdanken, dass er selbst oben auf lag, nachdem er den Blauäugigen entkleidet hatte und konnte sich so tiefer küssen um ihn mit seinem Mund zu verwöhnen. „Oh Alexander…“, stöhnte Hephaistion zwischen zwei küssen und wusste, dass wenn es jetzt wieder nicht ‚dazu’ kam, würde er verrückt werden. Immer weiter verwöhnte ihn sein Liebster, machte aber selbst nicht die Anstallten, sich zu entkleiden oder etwas anderes zu tun um ihre Vereinigung herbei zu führen. Es lief darauf hinaus, dass der Blauäugige begann ihn an zu flehen. „Oh bitte, oh bitte!“ Ganz zittrig vor Lust zog er an den Kleidern des Prinzen. Kichernd sah der Blonde auf und hatte noch einen leicht gefüllten Mund. "Gefällt es dir nicht?", nuschelte er, wissend, was der Ältere eigentlich wollte. „Alexander!“, grollte er nun ungeduldig. Doch der Gewarnte, missachtete dies wissentlich und versuchte ihn mit Verwöhnungen abzulenken. Ein genervtes Seufzen erklang und ehe der Blonde sich versah lag der Prinz schon auf dem Rücken und blaue Augen funkelten verheißungsvoll auf ihn runter. "Wa... was wird das?", fragte er verdattert. Ein Finger presste sich auf seine Lippen und Hephaistion lächelte ihn zuckersüß an. „Sei einfach still, ja?“ Blinzelnd verfolgten die braunen Augen, was er tat. Alexander selbst spürte tiefes Verlangen in sich, doch er fühlte sich nicht in der Lage, den schwangeren Körper zu entweien. So musste er zusehen, wie sich Hephaistion sinnlich auf ihm bewegte und ihn dabei fast unbemerkt von seinen Roben trennte. "Hephaistion?", stöhnte er und versuchte ihn zu sich hoch zu ziehen. „Shh, lass mich nur machen.“ Und bevor der Prinz widersprechen konnte wurde er an intimer Stelle berührt. Sich aufbäumend, versuchte ihn der Blonde noch einmal dort weg zu bekommen. Aber sein Geist war williger als sein Körper und er war zu schwach. So konnte der Dunkelhaarige seinen Körper regelrecht übernehmen und vereinte sie so, nach langer Zeit wieder, in Leidenschaft. Erschöpft und mit einem wackelndem Strahlen im Gesicht, fing Alexander ihn später auf. "Das hättest du nicht tun müssen...", hauchte er hin und her gerissen. „Doch!“, protestierte der. „Ich hab es ja gar nicht mehr ausgehalten!“ Der Dunkelhaarige trennte ihre Verbindung und rollte sich erschöpft aber befriedigt auf die Seite, da verzog er plötzlich das Gesicht und fasste sich an den Bauch. Natürlich bemerkte der Blonde dies und saß sofort besorgt an seiner Seite. "Was ist los? Hab ich dir doch weh getan?" „Nein… ich…“ Jetzt keuchte der junge Mann mit den schönen blauen Augen schwer. "Hephaistion!" Vorsichtig strich Alexander ihm über die schweißnasse Stirn und sprang auf. "Ich hole einen Arzt!!!" „Nein, nein!!“ Schnell rief sein Ehemann ihn zurück. „Es ist in Ordnung! Es ist in Ordnung!“ "Aber du hast Schmerzen!!", beteuerte der Prinz panisch. „Nein, mir geht es gut!“ Beruhigend zog Hephaistion ihn zu sich und legte die Hand des Blonden auf seinen Bauch. „Das einzige was geschehen ist, ist dass Lysander aufgewacht ist!“ Alexander starrte ihn an und traute sich nicht einen Millimeter seine Hand zu bewegen. "Aufgewacht? Aber ... was??" Sein Ehemann drückte seine Hand fest gegen den Bauch. „Spürst du nicht, wie er sich beschwert, dass wir ihn nicht haben schlafen lassen?“ Die grauen Augen wurden groß, als Hephaistion sie an genau die richtige Stelle drückte. "Das... das ist?" „Ja, das ist dein Sohn.“ Auf einmal strahlte der Prinz richtig und kümmerte sich nur noch um den kleinen Bauch. "Das ist ja wahnsinn!" Hephaistion lachte. „Nicht mitten in der Nacht, wenn du versucht zu schlafen und plötzlich bekommst du einen gezielten Tritt in die Blase!“ "Unsinn! Er... Lysander ist ja so aktiv!", freute sich Alexander und legte sein Ohr auf die Haut. Er kicherte, als dagegen getreten wurde. „So ist es Recht! Nicht nur immer mich treten!“, lobte der Schwangere seinen Sohn dafür. "Ich will mehr davon!!!", bettelte Alexander und sah dabei zu seinem Liebsten nach oben. „Ja sag das nicht mir!“ Erklärend deutete der Ältere auf seinen Bauch. „Er macht das, nicht ich.“ Noch immer kichernd, legte Alexander seine Lippen auf die Haut und pustete kitzend hinauf. "Hallo mein Sohn. Tritt deinen Papa noch ein bisschen, ich will dich spüren!!!" Und plötzlich schien es ihm, als würde sich der Bauch dort bewegen, wo er ihn noch eben geküsst hatte. „Autsch! Das war jetzt aber kräftig!“ Begeistert klatschte der Prinz in die Hände, "Du bist aber wohl erzogen, mein Lysander!" Er bekam sich kaum mehr ein. Jetzt begann sich Hephaistion aber beruhigend über den Bauch zu streichen. „Jetzt ist aber gut, sonst bekomm ich noch blaue Flecken!“ "Dich kann nichts entstellen, mein Hephaistion!" Väterlich stolz krabbelte Alexander zu ihm hoch und küsste ihn. "Das war atemberaubend!" Sein Liebster lächelte ihn zärtlich an. „Ich war ganz erschreckt, als es das erste Mal passiert ist, dein Vater musste mir erst erklären, dass das Lysander war!“ "König Phillip?", fragte der Jüngere bedrohlich nach. Irritiert über diese Reaktion sahen blaue Augen ihn an. „Hast du noch Einen?“ "Wie kam es dazu, dass dir mein Vater sagte, dass es unser Sohn ist und nicht der Arzt?" „Wir waren beim Essen, als es passiert ist…“, versuchte sein Ehemann es zu erklären, ohne Alexander weiter aufzuregen. "Und du hast dein Gesicht verzogen, bevor er nachfragte?" Der Prinz war sehr skeptisch, weil er seinen Vater einfach zu gut kannte. „Also nicht ganz… weißt du…“ Hephaistion fühlte sich, als müsste er sich für das Geschehene rechtfertigen, obwohl er ja eigentlich nichts Falsches getan hatte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue wusste der Jüngere fast, was jetzt kommen würde. "Was?" Der Dunkelhaarige errötete etwas beschämt über die Situation. „Du weißt wie dein Vater ist, er… na ja du warst ja auch ganz versessen darauf den Kleinen zu fühlen…“ Ein leises, aber raumausfüllendes Grollen klang aus Alexander und er ging zur Tür. "Aber du bist nicht von ihm schwanger!" Aus Furcht vor dem was sich hier anbahnte packte Hephaistion ihn am Handgelenk, um ihn aufzuhalten. „Alexander, nicht!!“ "Lass mich!" Mit einem Ruck hatte er sich aus seinem Griff befreit und ging hinaus. "Ich will allein sein!" „Aber…“ Hephaistions Stimme wurde zittrig und die Hormone begannen wild zu werden, so dass sich bereits Tränen in seinen Augen bildeten. Doch Alexander sah dies schon nicht mehr, weil er den Gang entlang zum Ausgang des Palastes ging. Sein Liebster blieb, vollkommen von seinen Gefühlen übermannt, auf dem Boden von Alexanders Gemächern zurück. Tobend war der Prinz zu den Trainingsplätzen gegangen und zerrte einen unerfahrenen Jüngling zu sich. An ihm würde er seine Wut auslassen. Der Arme Knabe hatte weder die Kraft noch den Mut, um dem Prinzen wirklich etwas entgegenzusetzen. Und das brachte ihn noch mehr auf die Palme. Er ging soweit, dass der Kampftrainer der Jünglinge eingreifen musste, um das Leben des Jungen zu schützen. Alexander tobte, während dieser die Schüler hinaus schickte. "Wie kann er es sich wagen?" „Er ist doch noch ein Knabe, mein Prinz!“, versuchte der ältere Mann ihn zu beruhigen. "Hephaistion gehört mir! Mein Vater hat seine perversen Finger bei sich zu behalten!" Erklärte der Prinz weiter, ohne auf die Worte einzugehen. Hätte er bedacht, dass vor allem die Krieger, die größten Tratschtaschen waren, hätte er wohl gewusst, dass wahrscheinlich schon am nächsten Tag der gesamte Hof darüber reden würde. "Gib mir einen Schüler, der meiner Würdig ist!", befahl er weiter. „Die meisten sind noch Kinder, wer von ihnen sollte schon an ihren Prinzen heranreichen?“, versuchte der ihm nun zu schmeicheln. "Dann tritt du mir entgegen!", braffte der Blonde weiter und wollte sich einfach nicht beruhigen. Der alte Mann schluckte, aber widersprechen konnte er natürlich nicht. Und Alexander stand ihm erwartend gegenüber. Mehr als halbherzig griff der alte Mann ihn nun an. Das ließ ihn der Jüngere auch sofort spüren und kurz darauf verschwand er wieder vom Trainingsgelände. Als er Stunden später noch nicht zurück war, schaffte Hephaistion es sich aufzuraffen und, wenn auch zögerlich, nach Alexander zu suchen. Dabei fielen ihm einige der Blicke auf, die er von einigen der Diener bekam. Sie tuschelten und grinsten, doch wagten es nicht, ihn direkt auf das Gerücht anzusprechen. Denn wie sollte es anders sein, wurden die Worte des Prinzen aufgebauscht und dem Blauäugigem nun eine Affaire mit dem König angedichtet. Er musste eine ganze Weile suchen, so dass ihm sogar schon die Füße begannen zu schmerzen, aber irgendwann fand er Alexander und zwar bei Bukephalos im Stall. Seit Stunden war der seinen Hengst am putzen, streicheln und verwöhnen. Er war so in seine selbstgewählte Aufgabe vertieft, dass er nichts um sich herum mitbekam und an nichts denken konnte, was er bezwegte. „Alexander?“, sprach Hephaistion ihn vorsichtig an, um ihn nicht zu erschrecken. Doch der zuckte trotzdem. "Was willst du hier? Du solltest drinne bleiben und auf dich aufpassen!" „Du bist nicht wiedergekommen, da…“ Unsicher brach Der Blauäugige ab und begann stattdessen Bukephalos über die Nase zu streichen. "Ich musste raus, allein sein!", gab Alexander grob von sich und führte seine Arbeit weiter. Hephaistion schwieg eine ganze Weile, bevor er heiser hervor brachte: „Bist du mir böse?“ Wieder sah ihn der Angesprochene an und schüttelte seinen Kopf. "Nein, dir kann ich so auch so nicht böse sein. Wie solltest du dich, ohne Folgen fürchen zu müssen, dem König schon wiedersetzen?" Sein Liebster protestierte: „Aber das würde ich! Ich würde niemals mit jemand anderem als dir…“ Ein kurzes aber glückliches Leuchten trat in Alexanders Augen und er trat näher, auch wenn er das hinter seinem Putzen versteckte. "Das weiß ich!" „Ich weiß du bist sauer wegen dem was passiert ist, aber eigentlich hat das sogar dazu geführt, dass du wiederkommen durftest!“ Unwillig rutschte der Blonde wieder etwas weg. "Er hat dich berührt! Dich und meinen Sohn!" „Und ich war so traurig darüber, dass du nicht da sein konntest, dass er die Verbannung aufgehoben hat, also sei ihm bitte nicht mehr böse. Dein Vater hat Interesse an mir und normaler weise nimmt er sich was er will, aber das hat er nicht getan, das zeigt doch zumindest seinen guten Willen.“ Vorsichtig griff er nach einer von Alexanders Händen. "Versprichst du mir etwas?" „Alles was du willst.“ "Halte dich von ihm fern!" Sein Liebster seufzte. „Gut, ich werde es versuchen, ok?“ Liebevoll wurde er dafür von Alexander geküsst. "Danke!", sagte er ehrlich von ganzem Herzen. 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