Die Sehnsucht hinter dem Ziel von Phai8287 (Wie das Leben von Alexander dem Großen auch hätte sein können...) ================================================================================ Kapitel 6: Die lange Zeit des Wartens... ---------------------------------------- Hi, es geht weiter... Schade, es macht den Eindruck, als ob unsere Leser wieder weniger werden... Dabei hatte es uns so gefreut, dass eine "Alexander der Große - FF" überhaupt ein paar Leser auf Animexx gefunden hat... Für die, welche noch keine 18 sind... wie ihr schon geschrieben habt, es ist ja nicht mehr lange bis dahin... Wir freuen uns, euch dann auch mit adult Kapis geblücken zu können... lg ~~~ Kapitel 6: Die lange Zeit des Wartens... Nachdem sich die Aufregung in Makedonien über den hervorragenden Sieg des Prinzen und der gewonnenen Schlacht gelegt hatte, kehrte auch wieder der Alltag für Alexander und Hephaistion ein. Jeder hatte seine Aufgaben, zusätzlichen Unterricht und besondere Aufträge. Doch hinter der schönen Kulisse des Palastes brodelte es gewaltig. König Phillip ließ es sich nicht nehmen, seiner Frau, Königin Olympias von der bevorstehenden Vermählung des Prinzen zu berichten. Natürlich ohne ihr von Hephaistions Besonderheit zu erzählen und diese glaubte zu wissen, was dies bedeutete. Äußerst guter Laune schlenderte das Objekt ihres Zornes durch die relativ unbenutzten Gänge des Palastes. Hephaistion kam von den Stallungen, wo er mit dem neuen Pferd trainiert hatte, das Alexander ihm geschenkt hatte. Begeistert von dem schönen Hengst Arramis wollte der braunhaarige Soldat noch nicht in seine Gemächer zurück und nahm lieber einen Umweg, um noch etwas das schöne Wetter zu genießen. Und auf dem langen, säulenumringten Gang, der ihm den Blick in den Himmel nicht verwehrte, sah er schon in einiger Entfernung, dass ihm eine Frau, in feinsten Stoffen gekleidet, entgegen kam. Ihre Haare waren wunderschön gelockt und dunkel wie die Nacht selbst. Doch ihr Gesicht spiegelte eine undurchdringliche Freundlichkeit wieder. Aber als er erkannte wer da zu ihm kam erkannte er auch, die Fassade, die sie errichtet hatte. Dennoch neigte er ehrfurchtsvoll das Haupt. „Meine Königin.“ „Hephaistion! Wie schön dich zu sehen!“, grüßte ihn Olympias überfreundlich und ihr kühles Lächeln wurde breiter, wogegen ihre Augen einen unbändigen Hass verrieten. Aber nur die Wenigsten, um genau zu sein ihr Sohn, Alexander, war in der Lage, das wirklich richtig zu deuten. Doch er hatte seinem Liebsten genug berichtet, um den dazu zu bringen ihr gegenüber auf der Hut zu bleiben, auch wenn ihr Lächeln ihm ein wenig die Sorgen nahm. Schon in seiner Kindheit hatte er sich mehr vor der kalten Königin gefürchtet, als vor dem entstellten König. „Hast du es eilig?“, fragte sie schließlich, als er ihre 'Freude' nicht in Worten erwiderte. „Nein, eure Hoheit.“, erwiderte er, bevor er sich eine bessere Antwort hätte überlegen können. „Dann wäre ich sehr erfreut darüber, wenn du mich ein wenig begleitest!“ Ihr Kopf legte sich erwartungsvoll etwas zur Seite. Mit Missgefallen musste Hephaistion realisieren, dass er in die Falle getappt war, doch erwähren konnte er sich ihr jetzt nicht mehr. „Gerne doch.“ Ganz langsam schlenderte Olympias vor. „Man kann sich hier oft sehr allein fühlen...“ „Hat ihre Majestät nicht genügend Hofdamen, die sie nur zu gerne begleiten würden?“ So wie der Anstand es ihm befahl hielt Hephaistion sich neben und einen Schritt hinter ihr. „Aber sie können mir nicht die Einsamkeit nehmen...“ Bedacht wählte sie einen Weg, der sie auch weiterhin mit Hephaistion allein sein lassen würde. „Nun ich glaube kaum, dass meine Gesellschaft euch dabei helfen kann.“ Hephaistion hoffte ihr so schneller zu entkommen. „Da will und kann ich dir nicht wiedersprechen. Schließlich hast du dir eine andere Begleitung erwählt!“ Olympias drehte sich ihm etwas zu und zeigte ihm lächelnd ihre Zähne. Ein Stück weiter vor ihnen breitete sich ein kleiner Palastgarten aus, der eigentlich nur der engen königlichen Familie vorbehalten war und ihn somit wirklich allein mit ihr ließ. Dem jungen Soldaten wurde es nun vollends mulmig zu mute. „Ich würde eher sagen wir haben uns gegenseitig gefunden.“ Ein königliches, aber vor allem sehr abweisendes Kichern erklang, als die Schwarzhaarige sich scheu die Hand vor den Mund hielt. „Glaubst du wirklich, dass eine Halbwaise... wie du... Alexander geben könnte, was er bräuchte? Er ist Prinz und später König (!) von Makedonien und wird Ruhm erlangen, von dem du nur träumen kannst! Doch ich weiß, was ihn jetzt an dich bindet und schnell wieder forttreiben wird...“ Seine Brauen zuckten etwas, bei ihrer Anspielung, doch sein Rücken streckte sich wie von selbst durch und Stolz trat in seinen Blick. „Ich weiß was ich an Alexander habe, genauso weiß ich was mein Platz ist und ich habe nicht vor ihn vor meiner Zeit zu verlassen.“ „Dann will ich dir etwas zeigen!“ Olympias wusste genau was sie tat und ließ sich durch solche Worte nicht von ihrem Weg abbringen. Sie führte Hephaistion weiter in den privaten Garten und zeigte ihm einige, von einem Kind, deutlich selbstgebauten Holzfiguren, die Krieger darstellten. Doch es war genau so klar, dass niemals mit ihnen gespielt wurde, auch wenn sie schon länger dort waren. „Alexander braucht das Gefühl, jagen zu können... Wenn er hat, was er begehrt, verliert er schnell das Interesse daran!“ Hephaistion ließ sich von ihr nicht aus der Ruhe bringen. „Das mag wohl sein, aber an meinem Weg ändert das wenig. Selbst, sollten seine Gefühle für mich erlöschen werde ich an seiner Seite bleiben, ihm folgen wohin er geht, könnt ihr das Selbe behaupten?“ „Mein Blut wird ihn Schützen bis an sein Ende! Doch du wirst nicht allein bleiben, es werden weitere kommen. Männer als auch Frauen, denn Alexander hat Verpflichtungen, die du ihm nicht bieten kannst und ihm wird großes bevorstehen. Bist du dir dessen bewusst? Bist du bereit, das zu ertragen?“ „Ich wusste worauf ich mich eingelassen habe vom ersten Tag an.“ Er trug den dunkel gelockten Kopf hoch und lächelte nun seinerseits kühl auf sie hinab. Doch auch das schreckte sie nicht ab. Stattdessen strich sie ihm mit ihrem Finger am Kinn entlang. „Bist du bereit zu ertragen, dass dich dein Begehren niemals allein lieben kann... dass du immer in seinem Schatten stehst und sich die Leute über dich das Maul zerreißen? Der Schoßhund des Prinzen... Der Lakenwärmer des Königs...“ Dann ließ sie von ihm ab. „...bis du eines Tages nicht mehr erwachst, weil du jemandem überdrüssig wurdest. So war es schon immer und so wird es immer bleiben! Doch du könntest dir auch ein anderes Leben wählen...“ „Ich habe mein Entscheidung längst getroffen!“, sagte der junge Soldat nur kalt. Diese Frau trieb ihn zur Weißglut und er fragte sich wie so ein Weib seinen wundervollen Alexander zur Weltgebracht haben sollte. „Dennoch solltest du deine Entscheidungen und Handlungen für und in der Zukunft noch einmal überdenken!“ Ihre schneidenden Blicke trafen ihn jetzt direkt und zeigten Hephaistion deutlich ihre Abneigung. „Das muss ich nicht.“ Beinahe schon mit provozierender Miene neigte er das Haupt vor ihr. „Verzeiht, aber ich habe jetzt noch besseres zu tun.“ „Nein, ich verzeihe nicht!“ Trotz dieser Worte drehte Hephaistion ihr den Rücken zu und wollte gehen. „Ich denke, es liegt in deinem und Alexanders Interesse, wenn du bleibst!“ Es war keine Bitte, die an sein Ohr drang, sondern ein deutlicher Befehl. „Welch boshaften Dinge brüten noch in eurer Brust, dass ihr sie unbedingt loswerden müsst?“ Wieder zierte das Gesicht der Königin ein elfengleiches Lächeln und sie strich ihm ein letztes Mal über die Wange. „Solltest du nur ein Wort darüber verlieren, war es dein Letztes! ... Und denk darüber nach, ob du den Winter wirklich hier verbringen willst!“ „Ich bleibe da wo Alexander ist!“ Wieder drehte er sich von ihr weg und ging auf den Ausgang des Gartens zu, doch dann stoppte er und drehte sich grinsend zu ihr um. „Auch wenn ich die Einschätzung über euren Sohn nicht Teile, so trifft sie doch auf den König zu und ich glaube kaum das es nur ein Gerücht ist, dass er sich endgültig von euch trennt, wenn er eine geeignete neue, makedonische Königin findet.“ Mit diesen Worten ließ er sie allein. „Du solltest vorsichtiger sein!“, rief sie ihm erzürnt nach. Mit leuchtenden Augen beobachtete Hephaistion wie der Tisch vor ihm gedeckt wurde. Es war selten, dass er und Alexander alleine speisen konnten, da sie sonst immer Teil von Phillips höfischer Tafel waren. „Ist Arramis so, wie du es dir gewünscht hast?“, lächelte ihm der Prinz zu. „Besser! Auch wenn er ganz anders als Helios ist, er ist einfach gemacht für die Schlacht!“ „Ich hatte gehofft, dass du das sagst! Mutter war dabei, als ich ihn aussuchte und sie sagte das Selbe!“ Alexander hob einen Kelch mit Wein. „Auf zukünftige Schlachten!“ Doch Hephaistion hob seinen Becher nicht. „Deine Mutter hat ihn mit ausgesucht?“ „Sie wollte dabei sein, aber ausgesucht habe ich ihn! Warum?“, fragend legte der Blonde den Kopf schief. „Ach nichts.“ Nun hob auch der Ältere den Becher. „Auf die Wintersonnenwende.“ Ein glückliches Leuchten trat in die Augen des Prinzen und er nickte. „Auf uns!“ Dann trank er. „Und doch ist es immer noch über ein halbes Jahr“, brachte Hephaistion die Unterhaltung weiter in Gang. „Ungeduldig? Hast du Angst, das etwas dazwischen kommt?“ Vorsichtig griff er nach seiner Hand und sah ihn liebevoll an. „Ich kann es nur gar nicht mehr erwarten!“ Lächelnd drückte er Alexanders Hand. „Noch scheint es wie ein ferner Traum…“ Nun küsste der die Finger seines Freundes und biss spürbar in den Daumen. „Ganz sicher?“, raunte es dunkel. „Nichts und niemand wird unsere Hochzeit verhindern können, dafür sorg ich schon!“, schwor ihm sein Liebster. Deutlich überrascht setzte sich Alexander auf. „Was? Wer sollte die verhindern wollen?“ „Mit der Drohung im Raum sicher niemand!“, versuchte Hephaistion nun seine Sorgen wegzulächeln. Doch so leichtgläubig war der Prinz nicht, auch nicht bei ihm. „Und warum kommst du erst darauf?“, hackte er deshalb nach. „Du hast doch damit angefangen.“ Mit abwehrend gerunzelter Stirn sah er zu seinem Freund. Elegant stand Alexander auf und ging um den Tisch. Dort griff er nach seiner Hand und kniete nieder. Fest sah er dann in die Augen des Dunkelhaarigen. „Hephaistion. Nichts wird geschehen! Mein Vater gab uns seine Erlaubnis und selbst meine Mutter hat nicht ein Wort dagegen gesagt... und selbst wenn alle gegen uns wären, ich würde immer nur dich erwählen!“ Der Blauäugige sank auf den Boden und in seine Arme. „Ich will immer nur bei dir sein, versprich mir, dass du mir das nie verwehren wirst, was immer auch geschieht.“ Merklich über die Angst, welche er deutlich spüren konnte, erschüttert hielt Alexander ihn ganz fest. „Ich werde immer bei dir sein und eines Tages werden wir auch gemeinsam den Fluss des Todes überschreiten... Niemand wird uns trennen!“ Und Hephaistion wusste, dass der Einzige der sie trennen konnte Alexander selbst war. „Glaubst du mir?“, zart hob dieser sein Kinn hoch, so dass sie sich ansehen konnten und er in den blauen Tiefen versank. Statt zu antworten brachte der Ältere ihre Lippen zusammen. Dann hörte man ein deutliches Räuspern im Raum. Olympia stand hinter der Tür und war vor wenigen Momenten eingetreten. Als der Braunhaarige sie aus dem Augenwinkel sah, nahm er sich extra Zeit sich von Alexanders Lippen zu lösen. Doch er konnte deutlich spüren, dass der Prinz seine Mutter ebenfalls erkannt hatte, als er sich schneller von ihm löste. „Mutter, wie schön dich zu sehen! Was kann ich für dich tun?“ Um ihr das kühle Lächeln aus dem Gesicht zu wischen, blieb Hephaistion an Alexanders Seite und ergriff dessen Hand. Aber vor ihrem Sohn würde sie sich nichts anmerken lassen. „Ich habe einige Tänzerinnen kommen lassen, damit du dir welche für deine Hochzeit auswählen kannst.“ Der Prinz lächelte und nickte. „Das ist eine hervorragende Idee gewesen, oder was sagst du?“, richtete er sich weiter an den Blauäugigen. „Alles was du willst!“ Mit einem extra bezaubernden Lächeln küsste er dem Prinzen die Wange. „Natürlich, denn es ist unsere Hochzeit!“ Er legte Hephaistion einen Arm um die Hüfte und trat zu seiner Mutter. „Wir danken dir!“ Der Blauäugige schloss sich seinen Worten nicht an, sondern legte demonstrativ seinen Kopf auf Alexanders Schulter. Doch auch das ignorierte sie gekonnt. „Dann kommt und seht euch die Schönheiten an!“ Sie wurden zu einem großen Saal geführt und Hephaistion machte keinen Hehl mehr aus seiner Abneigung, als ihnen mehrere Damen vorgeführt wurden. „Ich sehe keinen Unterschied zu den Dorfprostituierten von denen die anderen Soldaten immer erzählen. Und so richtig originell ist die Idee ja auch nicht.“ „Sag doch so etwas nicht!“, bat ihn hingegen Alexander, der begeistert schien. „Dort drüben, die jungen Ägypterinnen scheinen ihr Handwerk zu verstehen!“ Die Königen lächelte zufrieden, was sie dessen Verlobten deutlich zeigte und zog sich dann zurück. „Ich sehe nichts Besonderes an ihnen, aber lass sie ruhig tanzen, dein Vater hat sicher seine helle Freude an ihnen. Obwohl ich kaum glauben kann, dass sie danach je wieder tanzen werden.“ Das Grinsen im Gesicht des Prinzen wurde deutlicher. „Sieh sie dir doch mal genau an. Diese leicht goldschimmernde Haut, diese festen Rundungen... und ihre fließenden Bewegungen... Ich finde sie perfekt, das wird den Gästen gefallen!“ „Dem Bräutigam gefallen sie ganz offensichtlich!“, grollte der Ältere leise, lauter sagte er: „Was soll ich mit halbnackten Frauen auf meiner Hochzeit?“ „Dafür sorgen, dass sich auch unsere Gäste amüsieren, wenn sich schon dein Bräutigam nur um dich kümmert und den Rest vergessen wird?“ Stürmisch legte Alexander einen Arm um ihn und küsste ihn. „Und sie wären eine exotische Abwechslung zu den üblichen Feiern...“ „Es sind bloß Tänzerinnen…“, maulte Hephaistion ein wenig weiter, ließ sich aber nur zu gerne halten. „Dann sieh dir doch mal ihre vollkommenen Rundungen an!“ Ein Arm des Prinzen streckte sich und zeichnete die Figur einer jener Frauen in der Luft nach. „Mich interessieren Frauen nicht,… ein Punkt in dem wir uns unterscheiden…“ „Aber unsere Gäste!“ Liebevoll knabberte Alexander an seinem Hals. „Wir können auch gern einige Tänzer kommen lassen!“ „Wieso lassen wir uns nicht gleich was Eigenes einfallen? Es ist unsere Hochzeit, wir sollten sie planen… ah… Alexander nicht da!“ Mit einem Keuchen bot er ihm seinen Hals nur noch mehr dar und der Prinz nahm das Angebot an und verwöhnte ihn noch etwas mehr. „Wir sind so schon ein außergewöhnliches Paar, noch mehr würde der Adel nicht verkraften...“ „Der Adel ist mir egal! Ich finde es nur nicht sehr romantisch…“ Mit einem raubtierhaften Grinsen beendete Alexander seine Knabberei und sah ihm tief in die Augen. „Aber wir sind kein normales Paar... du heiratest einen Prinzen!“ „Ich will keine Tänzerinnen…“, wurde Hephaistion nun deutlich, da sein Liebster noch immer nichts zu verstehen schien. „Aber ich...“, bat dieser ganz sanft. Doch seine sanfte Bitte machte seinen Verlobten nur wütend und er stand ruckartig auf. „Dann heirate doch eine von denen! Ich muss mir das hier jedenfalls nicht mehr anhören!“ Natürlich blieb diese Auseinandersetzung nicht unbemerkt und aus dem Hintergrund erschien ein deutliches, siegessicheres Grinsen. „Hephaistion!“, fuhr auch Alexander auf. „Lass mich! Manchmal kannst du echt ein unsensibler Idiot sein!!“ Mit diesen Worten ließ der Braunhaarige ihn stehen. Er sah noch aus den Augenwinkeln, wie Olympias aus einer Ecke trat und ihren traurigen Sohn umgarnte und für einen Moment fürchtete er, nie gegen sie gewinnen zu können. Es war schon fast Morgen und die Sonne war kurz davor über den Horizont und ihren Weg über den Himmel zu wagen, als etwas in Hephaistions Zimmer raschelte und als dieser hoch schreckte, wurde ihm eine Hand vor den Mund gehalten. „Schh!!!“, zischte es sanft und Alexander legte sich zur Betonung einen Finger auf die Lippen. Seine verquollenen blauen Augen verrieten, dass er in der Nacht geweint hatte und auch jetzt sah er nicht glücklich aus. Doch der Dunkelhaarige fühlte zu erst, wie er zärtlich auf die Schläfe geküsst wurde, dann hörte er es flehend: „Es tut mir so leid! Wir werden keine ägyptische Tänzerinnen haben... gar keine Tänzerinnen...“ und schließlich wurde er vom Bett und immer weiter aus dem Zimmer und Palast gezogen. „Was wird das?“, fragte Hephaistion nun nicht mehr ganz so gereizt. Doch sein Verlobter sagte noch immer kein Wort. Er zeigte nur auf Arramis, der mit seinem Hengst schon abritt fertig vor den Ställen stand. „Komm mit!“ Misstrauisch beäugten blaue Augen Bukephalos und Arramis. „Was hast du vor?“ Alexander war schon aufgestiegen und lächelte. „Vertraust du mir?“ Seufzend hob sich Hephaistion in den Sattel. „Soll das eine Entschuldigung sein?“ Ein noch nie da gewesenes schüchternes Lächeln kräuselte sich um die roten Lippen des Prinzen und er ritt vor, doch antworten tat er nicht. Mit immer noch melancholischen Gefühlen ritt sein Liebster ihm nach. Weit weg von Pella sollte ihre Reise gehen und vor allem noch weiter vom königlichem Hofe. Alexander führte ihn zum Rande des Gebirges welches Makedonien in zwei Hälften teilte und dort, mitten im Nirgendwo wartete bereits ein verlassenes Zelt auf sie. Der Anblick war mehr als willkommen, denn obwohl er nichts gesagt hatte, fror Hephaistion in seinem einfachen Gewand inzwischen erbärmlich. Schnell war der Prinz abgestiegen und hielt ihm die Hand hin um ihm vom Pferd zu helfen. „Komm, hier wirst du nicht mehr frieren!“, lächelte er wissend und zu seiner Freunde ließ Hephaistion sich tatsächlich runter helfen. „Willst du mir endlich erklären, was du hier vorhast?“ „Erst wenn du wieder warm bist, etwas gegessen hast und wir im Zelt sind!“ Teilweise schuldig, teilweise aufgeregt, zog er ihn nun sanfter in die Wärme der Stoffe. Und dort ließ er sich tatsächlich auf eins der Felle fallen, die auf dem Boden ausgelegt waren. Der Zukünftige König hatte nur wenige Minuten später ein prasselndes Feuer entfacht und verschwand lächelnd hinter einem Vorhang. „Schließ bitte deine Augen!“ Seufzend tat der wie ihm geheißen. „Ich will immer noch eine Erklärung hierfür.“ Dann erklangen auch schon leise Trommelschläge, die außerhalb des Zeltes ihren Ursprung fanden, Alexander war noch nicht wieder in Sicht. Er richtete ein kleines Tablett mit den besten warmen und kalten Köstlichkeiten her, welches ein Diener vorbereitet hatte. Der Blonde hatte alles genau arrangieren lassen und hoffte, dass seine Entschuldigung angenommen wurde. So tauchte er kurz später und fast nackt wieder hinter dem Vorhang auf. Das Einzige was er trug war ein kurzer Rock und das Tablett. „Du darfst wieder hinschauen!“, sagte er lächelnd, während er sich tanzend zur Musik auf ihn zu bewegte und das tat Hephaistion. „Was?“ Ein Lachen entwich ihm, dann stand das Tablett vor ihm und Alexander bewegte sich weiterhin zur Musik. Er war zwar kein perfekter Tänzer, aber er hatte sich in all den Jahren so einiges bei den Profis angeschaut. Tatsächlich schien er Hephaistion damit versöhnlich zu stimmen, denn der machte es sich bequem und sah ihm lächelnd bei seiner Auftritt zu. Seine Bewegungen zu den Trommelschlägen wurde genau so wie diese selbst, immer ekstatischer und schneller. Kleine Schweißperlchen auf seinem Körper brachten diesen im Feuerschein fast zum Leuchten und zum Höhepunkt des Tanzes hörten die Trommeln auf. Zur selben Zeit fiel der Prinz ganz tief auf die Knie, beugte seinen Oberkörper nach vorn und streckte seine Hände noch weiter in die Richtung seines Liebsten, wodurch man eine mehr als unterwürfige Verbeugung sah. „Verzeih mir!“ Seine Hände wurden ergriffen und sein erhitzter Körper gegen den Kühlen seines Liebsten gezogen. „Mein Alexander… weißt du überhaupt warum ich sauer war?“ Schmunzelnd löste sich der Prinz wieder und nahm sich eine Dattel die er Hephaistion vor die Lippen hielt. Heute würde er sein Sklave bleiben. „Wegen den Tänzerinnen?“ „Und warum genau?“, hackte er nach bevor er abbiss. „Weil du sie nicht bei unserer Hochzeit dabei haben willst?“ Fast schon kleinlaut sah Alexander ihn an und wirkte wie ein junger Knabe. Hephaistion seufzte und sah ihn wehmütig an. „Du hast also keine Ahnung.“ Wieder senkte der Blonde schuldbewusst sein Haupt und nahm seine deutliche Sklavenposition ein. Doch Hephaistion zog ihn dichter zu sich und kuschelte sich an den Blonden. „Ist schon in Ordnung…“ Liebevoll legte der seine Arme um ihn und ließ seine Daumen ein kleines Stück Haut streicheln. „Nein! Sag es mir! Ich weiß nicht, was geschehen ist... Aber deine Ehrlichkeit hat mich immer aufrecht gehalten... Bitte, ich flehe dich an, sei immer ehrlich zu mir!“ Hephaistion wollte ihn anschreien, ihm sagen was für eine gefährliche Natter seine Mutter war, aber er blieb ruhig. „Du hast fast gesabbert…“ Er wusste zu gut, dass Alexander seine Eltern heilig waren. Der wiederum runzelte die Stirn und sah ihn überrascht fragend an. „Was hab ich? Ist das nicht normal?“ „Für dich vielleicht…“, grummelte der Braunhaarige. „Soll ich das bei unserer Hochzeitsfeier erdulden müssen? Das du zusammen mit den anderen Gästen die Tänzerinnen begaffst?? Da kann ich mich auch gleich von Cassander und den anderen verhöhnen lassen!“ „Erklär es mir bitte!“ Braune Augen sahen ihn fast flehend an. Der Prinz liebte Hephaistion zwar über alles, doch für ihn war das Thema keine Rede wert. Sex war, außer mit dem Blauäugigen für ihn zwar bis jetzt noch nicht geschehen, doch er hatte keinerlei Probleme mit dem weiblichen Geschlecht. „Das hab ich doch grade versucht!“ Hephaistion wollte und konnte nicht näher darauf eingehen, denn wie sollte er erklären dass es ihn schmerzte, wenn Alexander andere so begierig ansah, wenn er doch damit leben musste? Ihre Ehe würde sicher nicht Alexanders Einzige bleiben. Aber so langsam verstand der Blonde und seine Arme zogen sich fester um seinen Herrn. „Bei meinem Leben, was ich sage und sagte ist die Wahrheit! DU und niemand sonst ist das Wichtigste in meinem Leben! Ich wünsche mir, dass du immer an meiner Seite bist und sollte dir irgendwann etwas geschehen, werde ich dir überall hin folgen!“ „Das Wichtigste?“, fragte Hephaistion heiser nach und: „Aber nicht das Einzigste?“, fügt er in Gedanken hinzu. „Ja!“, hauchte Alexander und küsste ihn. „Für dich gebe ich alles auf, wenn du es nur verlangst!“ Der Braunhaarige schniefte. „Ich verlange gar nichts… ich will nur immer bei dir sein.“ Immer deutlicher spürte Alexander, was er begann zu verstehen. So hielt er Hephaistion noch fester und gab ihm halt, während er kaum hörbar flüsterte: „Ich liebe nur dich!“ Lippen pressten sich auf seine und der Blauäugige murmelte immer wie sehr er den Prinzen lieben würde. Etwas später am Tag, als sich ihre emotionale Situation wieder etwas beruhigt hatte, kuschelten die Verlobten auf den weichen Fellen im Zelt. Der Prinz vergaß seine selbstauferlegte Rolle als Diener von Hephaistion aber nicht und fütterte ihn oder erfüllte ihm sonstige Wünsche sofort. Dann begann der Blonde unverblümt über ihre Hochzeit zu sprechen. „Du möchtest also keine Tänzerinnen. Würden dir denn Tänzer gefallen?“ Der Braunhaarige seufzte. „Muss es denn überhaupt eine so große Feier werden?“ „Mein Vater wird sich das kaum nehmen lassen...“ Er lächelte und küsste sein Ohr. „Am liebsten würde ich nur mit dir alleine feiern…“ „Nein! Ich will, dass es alle Welt mitbekommt... weil ich will, dass sich niemand mehr über dich lustig macht! Außerdem...“ Vorsichtig und entschuldigend sah der Blonde ihn an. „...außerdem wird das in meinem Stand kaum möglich sein, da gibt es Dinge die ich erfüllen muss. Für das Volk, für den Adel...“ Hephaistion stöhnte und rieb sich die Stirn. „Wie lästig.“ Ein leises Kichern erklang. „Das ist eben die Verpflichtung, zu der ich geboren wurde... Die kann ich auch von dir nicht abwenden...“ „Ich weiß, aber schön wäre es…“ Alexander lächelte und streichelte ihn. „Wir werden unsere private Feier nachholen, versprochen!“ Zart küsste er seinen Prinzen. „Ist gut. Aber lass uns die Hochzeit ganz alleine planen, ohne Außeneinflüsse. Es ist schließlich unser Tag.“ „Mutter hat es nur gut gemeint... Sie hat mir auch geholfen, dass alles hier zu organisieren. Aber wenn du das möchtest, machen wir das allein. Wir müssen nur an bestimmte Dinge für den Hof denken...“ Beinahe ruckartig löste Hephaistion sich etwas von Alexander. „Das hier war ihre Idee??“ Der hingegen hob beschwichtigend die Hände und schüttelte seinen Kopf. „Nein, das war ausschließlich MEINE Idee. Aber sie hat mir geholfen alles so hinzubekommen, wie du es jetzt siehst. Sie freut sich für uns!“ Abfällig schnaubte der Braunhaarige. „Das glaub ich kaum…“ „WAS???“ Geschockt, wie er so etwas sagen konnte, starrte der Prinz ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Deine Mutter kann mich nicht mal leiden!! Ihr wäre es lieber du würdest eine kleine Makedonin heiraten, die sie manipulieren und auf ihre Seite ziehen kann!!“ Hephaistion hatte nicht vorgehabt Alexander irgendetwas über Olympias zu beichten, aber jetzt hatte die Königin den Bogen einfach überspannt. „Nein und Ja.“, verteidigte der Blonde seine Mutter und sprach ganz sanft. „Sicher würde sie es gern sehen, wenn ich mich für ein makedonische Frau entschieden hätte. Aber sie hat selbst mit mir gesprochen. Es ist ihr wichtig, dass ich glücklich bin und so meinen Weg gehen kann und da du es bist, der mir so viel bedeutet, dass ich alles für dich aufgeben würde, freut sie sich trotzdem. Du hast doch selbst gesehen, auch wenn es dir nicht mit den Tänzerinnen gefiel, dass sie uns sogar bei der Hochzeit helfen will!“ Der Braunhaarige war auf die Beine gekommen und funkelte aufgebracht zu seinem Geliebten runter. „Soll ich dir sagen was sie damit wirklich bezweckt hat?? Diese ganzen Weiber dienten nur dazu mir vor Augen zu führen, dass du mir nie alleine gehören wirst!! Du wirst andere haben und obwohl ich das akzeptiert habe gefällt es mir nicht und dass weiß sie!! Dir hat sie Honig ums Maul geschmiert, aber vor ein paar Tagen hat sie mir ganz klar gemacht was sie von mir hält!!“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Alexander ihn an. „Ich hab dir wohl zu viel von ihr erzählt. Zu meinem Vater verhält sie sich so... aber zu dir würde sie es doch nie tun. Was hätte sie davon?“ Hephaistion wich einen Schritt zurück. „Du glaubst mir nicht? Wenn man bedenkt wie sehr du immer meine Ehrlichkeit geschätzt hast, glaubst du aber schnell, dass ich lüge…“ Doch jetzt sah er ein Kopfschütteln, als Alexander aufstand und ihn trotz Gegenwehr zu sich zog. „Ich glaube dir, auch wenn ich es nicht wahr haben will...“ Jetzt sackte Hephaistion gegen ihn. „Es tut mir leid… ich hätte das nicht sagen sollen…“ „Was hat sie dir angetan?“, fragte der Prinz nun abwesend und gefühllos. „Nichts… es ist nur, sie weiß genau wie sie jeden noch so kleinen Wundenpunkt treffen kann und als sie dann anfing sich einzumischen, gab es mir das Gefühl mich an deiner Seite behaupten zu müssen.“ Langsam ließ er den Älteren wieder los und ging zu ihren Speisen. „Möchtest du noch etwas essen?“, fragte der Braunäugige dann traurig. Er hatte wirklich gehofft, dass sich Olympias tatsächlich für ihn freute. Doch er kannte sie und auch Hephaistion zu gut um zu wissen, wer die Wahrheit sprach und wem er glauben konnte. Die Arme seines Verlobten legten sich von hinten um ihn. „Ich möchte nur noch etwas Zeit mit dir verbringen.“ Ein schwaches Nicken stimmte ihm zu und er lehnte sich nach hinten. Mit einem wohligen Seufzer kuschelte Hephaistion sein Gesicht in Alexanders Halsbeuge. „Sei nicht traurig, bitte.“ „Wie könnte ich das, wenn du bei mir bist?“ Alexander kuschelte sich mehr an und lächelte. „Und mach dir keine Gedanken um meine Mutter, ich werde dich heiraten, selbst wenn der Himmel dadurch auf die Erde stürzen sollte!“ „Nicht doch!“, lachte der Braunhaarige nun. „Ich will schon ein bisschen länger das Eheleben genießen!“ Mit einem dunklen Lachen, drehte sich der Prinz blitzschnell und warf seinen Liebsten auf den Boden unter sich. „Bist du dir da so sicher?“ „Ganz sicher!“ Mit einem verliebten Lächeln sah Hephaistion zu ihm hoch. „Ich möchte für immer mit dir zusammen zu sein.“ Endlich, der schöne Teil des Tages konnte beginnen und Alexander ließ sich auf ihm nieder. „Ganz wie ihr es wünscht, mein Gebieter!“, hauchte er unterwürfig ernst und in seiner Sklavenrolle. „Gebieter?“ Hephaistion lachte sanft und umarmte den jüngeren Mann. „Dich hat nicht der Prinz, sonder der dir verfallene Mann, hierher geführt...“ „So ein Glück, dass ich diesem Mann genauso verfallen bin!“ Als sie vereint den Rückritt antraten, ließen sie alles so zurück wie es war. Denn Alexander hatte auch dafür gesorgt, dass jemand alles wieder entfernte. Er war glücklich und schwebte fast während er auf seinem Pferd saß. Nur ein schwacher Schatten, zierte seine Freude, wenn er an seine Mutter dachte. Aber er würde sie noch zur Rede stellen. Sein Liebster dagegen war längst schon bei der Wintersonnenwende. „Wir brauchen Musikanten und vielleicht auch Akrobaten, dann tanzen die Gäste schon von ganz allein!“ Mit einem zustimmenden Lachen, nickte der Prinz. „Und wilde Tiere! ... Raubtiere!“ Hephaistion lachte. „Damit wir was haben an das wir die Gäste verfüttern können, die sich nicht benehmen??“ „Man merkt deutlich, dass du sie nicht magst!“, lachte Alexander weiter. „Nein, sie heizen die Stimmung an, ich fand das schon früher bei den Reisenden, die durch unser Land ziehen so faszinierend.“ „Dann bekommst du deine Raubtiere! Und vielleicht darf ich wenigstens Cassander mit ihnen in einen Käfig stecken!“ Zu seiner Enttäuschung musste Alexander mit seinem Kopf schütteln. „Ich vermute, dann steckt dich mein Vater auch zu den Löwen... Er ist sehr angetan von seiner Familie.“ „Nun, dann muss es mir halt reichen, dass ich dich an dem Tag heiraten darf.“ Theatralisch seufzte Hephaistion. „Ach, mein schweres Los.“ „Ist dir auch nicht zu kalt?“ Es gefiel seinem Verlobten, dass er so ausgelassen war. Trotzdem hatte er nicht daran gedacht, Hephaistion Kleider mitzubringen, der noch immer nur seine dünne Schlafwäsche trug. Wild schüttelte sich der braune Kopf, dann kicherte Hephaistion. „Bei Zeus! Ich glaub ich hatte zu viel von dem unverdünnten Wein.“ „Das ist schön...“, sein Geliebter ließ offen, ob er davon sprach, dass er nicht fror oder dass er sehr angeheitert war. Wieder kicherte der Ältere. „Ja! Wir sollten so was öfter machen! Nur du und ich allein!“ In den nächsten Tagen brodelte es in dem jungen Prinzen immer mehr. Ihm war bewusst, warum Olympias machte, was sie immer tat, auch gegen Hephaistion. Aber sie war einen Schritt zu weit gegangen und so suchte er sie eines Morgens auf. Olympias saß vor ihrem Spiegeltisch und schickte die Mädchen fort, die ihr Haar gemacht hatten, als sie ihren Sohn sah. „Alexander! Was für eine Freude dich so früh schon hier zu sehen.“ „Ich habe mit dir zu reden!!“, gab dieser ungewöhnlich kühl von sich, als er näher trat und sie undurchdringlich ansah. „Nur zu, mein Sohn.“ Mit einer eleganten Handbewegung deutete sie zu ihrem Bett, auf das er sich setzten sollte. Doch dem Prinzen war nicht danach sich zu setzen. Seine Wut hatte sich in den letzten Tagen viel zu sehr hochgeschaukelt, als das er jetzt ruhig bleiben könnte. „Du kennst mich sehr gut...“, begann er schließlich auf- und abgehend. „Ich habe dich geboren“, erwiderte sie, als würde es das erklären. „Daher kennst du auch meine Schwäche, für goldgebräunte Haut...“ „Worauf möchtest du hinaus, mein Sohn?“ Sie sah ihn durch ihren Spiegel an, während sie sich eine Haarsträhne zurecht steckte. Es ärgerte Alexander, dass sie ihn nicht direkt ansah. So ging er auf sie zu und drehte sie um. „Warum hast du wirklich die Tänzerinnen kommen lassen?“ Eine ihrer zarten Hände strich ihm über die Wange. „Um dir eine Freude zu machen, natürlich.“ „Mit dem Wissen, dass es Hephaistion verletzt?!“, unwillig drehte er seinen Kopf weg. „Ich konnte doch nicht ahnen, dass er so empfindlich reagiert.“, erwiderte sie stattdessen kühl. „Es war klar, dass du dir alles so zurecht drehst, wie es dir gerade passt!“ Wieder stiefelte der junge Mann durchs Zimmer. „Anders kenne ich es ja auch gar nicht!“ Sie beobachtete ihren Sohn ernst, ungehalten über sein Verhalten ihr gegenüber. „Was willst du mir vorwerfen?“ „Das du Hephaistion bewusst zur Schau gestellt hast, weil du meine Reaktion kanntest!!“ Alexanders Augen funkelten zornig, als er sie mit seinen Blicken durchbohrte. „Es war deine Reaktion die ihn ganz offensichtlich verletzt hat. Beschuldige nicht deine arme Mutter.“ „...Die es herausgefordert hat!“ Seine Stimme war jetzt deutlich lauter und zeigte seine Verärgerung. „Spielt nicht mit mir, Mutter! Versuche es nicht, denn du vergisst, dass der Schüler den Lehrer immer übertrifft!“ Nun verzog sich auch ihr schönes Gesicht verärgert. „Wage es nicht so mit mir zu sprechen, ich bin noch immer deine Mutter!!“ „Natürlich!“ Sanft, ja fast schon zärtlich strich ihr der Blonde über die Wange zu ihrem Hals und ließ seine Hand dort liegen. „Eine Frau, die sich das Leben ihrer Haustiere zu eigen gemacht hat!“ „Geh!“, fauchte sie nun, wie eine ihrer Schlangen. „Und komm nicht zurück bevor du dich bei mir entschuldigen willst!“ Weiterhin sanft küsste Alexander ihr jetzt aufs Haupt und ging dann wie gebeten zur Tür. „Vergiss eines nie, Mutter... Gegen Hephaistion verlierst du!!“ „Er ist nicht stark genug… er wird an deiner Seite zu Grunde gehen!“, waren dagegen ihre Abschiedworte für ihn. Das hatte gesessen, doch ihr würde er das niemals zeigen. Außerhalb der Gemächer Olympias, seufzte Alexander und lehnte sich an eine Wand. Hatte sie vielleicht Recht? Hephaistion mochte schon jetzt, von außen die Gepflogenheiten bei Hofe nicht und er war ein so zerbrechliches Wesen, auch wenn er sich stark gab. Würde seine Nähe den Blauäugigen wirklich mit der Zeit kaputt machen? Zur selben Zeit, als Alexander zu seiner Mutter aufbrach, war Hephaistion zu seinem König gerufen worden. Da er schon mit dem letzten Elternteil kein Glück gehabt hatte kam er diesem Ruf mit gemischten Gefühlen nach. Doch dieser wartete tatsächlich mit einem ehrlichen Lächeln auf ihn und hatte sogar eine kleine Tafel auftragen lassen. Überwältigt von so viel Aufmerksamkeit setzte Hephaistion sich verschüchtert zu ihm. „Mein König.“ Zart strich der ihm übers Knie und deutete auf die Früchte und gebratenen Hähnchen. „Greif nur zu, mein Junge!“ Dankend nahm der Jüngling sich von allem ein wenig, um nicht zu aufdringlich zu sein. Aber Phillip legte ihm noch kräftig dazu. „Nur nicht so schüchtern! Mein zukünftiger Schwiegersohn soll in meinem Haus nicht verhungern!“ Die Anrede ließ Hephaistion förmlich strahlen, da es einem offiziellem Segen, des Königs, für die Hochzeit, gleich kam. Wieder strich ihm der Einäugige über Knie und zwinkerte. „Dein Lächeln ist sehr schön. Ich vermute, dass Alexander dies als erstes aufgefallen ist...?“ Der Jüngere wurde rot. „Um ehrlich zu sein sind wir uns zu Beginn eher an die Gurgel gegangen…“ Ein amüsiertes Lachen glitt durch die große Halle in der sie allein saßen und der König lehnte sich kurz zurück. Dann schenkte er zwei große Becher mit unverdünntem Wein ein und reichte einen Hephaistion. „Das hört sich interessant an, erzähl mir mehr... und trink mit mir! Alexander ist da immer so zurückhaltend!“ „Ich befürchte ich vertrage auch nicht so viel.“ Trotzdem nahm der Blauäugige einen großzügigen Schluck. „Das meine ich nicht, Hephaistion. Alexander wird nie viel vertragen! Doch ich würde so gern mehr von euch erfahren!“ Auch Phillip trank und sah ihm dabei tief in die Augen. Der Jüngere stellten den schweren Becher auf den Tisch und nahm mein paar Bissen. „Wir haben uns nicht von Anfang an verstanden, Alexander und ich…“ Jedoch leerte sich der andere Becher sehr schnell. „Da kannst du dich glücklich schätzen. Ich und die Königin schätzen uns heute noch nicht...“ Hephaistion wagte nicht zu fragen, ob das immer so war und so erzählte er lieber von der ersten Begegnung mit Alexander und wie sie sich angefeindet hatten. Schon wieder erklang ein Lachen und der König setzte sich auf eine Stufe mit seinem Schwiegersohn in Spe. Dort legte er diesem einen Arm um die Schulter. „Ich finde es großartig von dir, dass du bis heute nicht klein beigegeben hast! Hat sich mein Sohn denn irgendwann einmal entschuldigt?“ Der braune Schopf schüttelte sich verneinend und er lachte. „Nicht dafür! Aber keiner von uns will eine Entschuldigung für diesen Tag, schließlich war es eine besondere Begegnung.“ „Eine schicksalhafte Begegnung!“, verbesserte ihn Phillip ihn. „Denn ihr seid beide außergewöhnlich!“ Sein Arm rutschte etwas tiefer über den Rücken des Jüngeren. Der räusperte sich verlegen. „Ja, Alexander ist etwas ganz Besonderes…“ Wieder wurde ihm der Becher gereicht. „Trink doch, dann bist du vielleicht nicht mehr so steif. Ich will dir nichts böses, ich will mich nur nett mit dir unterhalten!“ Und tatsächlich nahm Hephaistion einen riesen Schluck. „Außerdem bist du außergewöhnlicher als mein Sohn!“, sagte Phillip jetzt, nachdem ein zart roter Schimmer auf den Wangen des Blauäugigen zum Vorschein kam und der verlegen lachte. „Ach was…“ Jetzt glitt die königliche Hand über seinen Oberschenkel, wagte es aber nicht in intimere Zonen zu gleiten. „Doch... Jemand wie du... einer der legendären Nachfahren, ist immer einer der besondersten Menschen!“ „Das ist nur mein Körper…“ Mit geröteten Wangen sah Hephaistion zur Seite, um nicht ins Schwärmen über die Schönheit von Alexanders Seele zu kommen. Leise kichernd reichte Phillip ihm erneut den Becher und stieß mit ihm an. Gleichzeitig gab er ihm ein kaum merkliches männliches Zeichen, dass zeigte, dass es nun an der Zeit war, den ganzen Becher zu leeren, bevor er selbst dies Tat. „Dennoch verleit er dir Macht!“ Etwas hustend stellte der Jüngere den leeren Becher wieder hin. „Macht? Ich verstehe glaube ich nicht ganz…“ Er spürte, wie Phillips Hand nun doch auf seinen Oberschenkel höher rutschte und dessen Mundwinkel deutlich Grinsten. „Das was dir geschehen ist, hört man nur immer über Umwege. Du kannst Alexander geben, was sonst nur eine Frau könnte!“ Zögernd zog Hephaistion sein Bein etwas weg, darauf achtend den König nicht zu verstimmen. „Einen Erben...“, nuschelte er. Bestimmt zog der Ältere ihn näher zu sich. "Einen Erben!", bestätigte er und machte nicht die Anstallten ihn loszulassen. Hephaistion griff nach seinem wieder aufgefüllten Becher und nahm einen großzügigen Schluck. „Ich… ich bin noch reichlich jung…“ Es gefiel Phillip, dass er nun trank. „Je schneller du ihm einen Erben schenken wirst, desto besser für eure Zukunft! Glaube mir, ich spreche da aus Erfahrung!“ Er ließ es sich nicht nehmen, noch einmal in die tiefblauen Augen zu blicken und anzüglich über dessen Bein zu streichen. Dann stand er auf. „Es hat mich sehr gefreut, dass du gekommen bist und so ehrlich warst. Aber als König könnte ich dir jetzt gefährlich werden, deshalb werde ich mich nun um andere Dinge kümmern! Ich wünsche euch eine zufriedene Zukunft!“ Kaum hatte der König den Raum verlassen sackte Hephaistion etwas in sich zusammen. „Das war aber reichlich seltsam!“ Kaum ausgesprochen leerte er den schweren Becher erneut. Verwirrt wie Alexander seit der Verabschiedung bei seiner Mutter, Olympias war, strauchte er gedankenverloren über die Gänge des Palastes. Bis ihm sein Verlobter schwankend entgegen kam. Der fiel ihm auch gleich in die Arme. „Mir ist schwindelig! Lass mich nie wieder was trinken!“ Lachend fing der Prinz ihn auf. „Was betrinkst du dich auch schon am helligsten Tag?“ Dann küsste er ihn liebevoll. „Und dann auch noch mit so gutem Wein...“ „Das Ganze ist verrückt!“, lallte Hephaistion etwas. „Was ist verrückt?“, fragte ihn sein Liebster, als er ihn langsam zu seinen Gemächern geleitete. „Deine Mutter hasst mich und dein Vater flirtet mit mir! In was für eine Familie heirate ich da nur ein??“ Er kicherte. „Zum Glück ist mein Ehemann ein so guter Fang!“ Etwas geschockt sah Alexander ihn an. „Bitte was ist mit meinem Vater?“, rief er zornig aus, ohne zu merken, dass er eifersüchtig wurde. Ein bisschen tollpatschig küsste der Braunhaarige ihn und kicherte dabei vergnügt. „Wir haben gegessen und getrunken und er wollte wissen wie wir uns kennen gelernt haben.“ Vorsichtig brachte der Jüngere ihn aufs Bett und zog ihm die Sandalen aus. „Mein Vater hat also mit dir getrunken...“ „Jap!“ Seufzend und innerlich ziemlich erregt strich er ihm jetzt über die erhitzte Stirn. „Hat er dich angefasst?“ „Ein bisschen ... das Bein.“ Lächelnd drehte Hephaistion sich ihm entgegen. „Und das hast du zugelassen?“ Alexander musste alle Kraft aufwenden um nicht zu explodieren, weshalb er ihm braune Locken aus der Stirn strich. „Dein Vater ist mein König“, erklärte der Ältere unverständlich. Seufzend ließ Alexander seinen Kopf auf Hephaistions Bauch plumpsen. „Das erklärst du mir besser später noch einmal, wenn du dich ausgeschlafen hast!“ „Ok!“ Wie ein braves Kind schloss Hephaistion sofort die Augen und schlief tatsächlich schon kurz darauf ein. Als er wieder erwachte, was Alexander nicht mehr bei ihm. Er war zwar noch nicht zu seinem Vater gegangen, doch er musste durchatmen. Trotzdem hatte er seinem Liebsten frisches Wasser und etwas Obst am Bett gelassen. Gierig nahm der Braunhaarige von Beidem, um seinen Kopf zu beruhigen, bevor er richtig realisierte, dass er alleine war. „Alexander?“ Doch auf seine Frage, erhielt er keine Antwort. Also erhob Hephaistion sich und verließ suchend das Zimmer. Er spürte förmlich, dass er etwas mit dem Prinzen zu bereden hatte. Schließlich fand er ihn in des Prinzen Privatgemächern, als dieser tobend eine Vase nach der Nächsten auf dem Boden zerschmetterte. Nach dem ersten Schrecken klang Hephaistions Stimme fest durch das Zimmer. „Willst du neu möblieren?“ Als Alexander sich umdrehte und den Blauäugigen ohne Schuhe sah, sprang er fast zu ihm und legte ihn über seine Schulter. „Du solltest vorsichtig sein, hier liegen überall Scherben.“ „Wuahh! Ich hab auch gesehen wie sie dahin gekommen sind!!“ Vorsichtig setzte er ihn wieder auf einem Diwan ab und zuckte mit den Schultern. „Ich hab nachgedacht...“ „Und dabei Vasen zerstört?“ Alexander machte keinen Hehl daraus und nickte offen. „Das hast du doch gesehen. Ich hab mir darüber Gedanken gemacht, wie dich mein Vater angefasst hat... und das war eben meine Reaktion darauf.“ Hephaistion seufzte und bereitete seine Arme aus. „Komm her.“ Ebenfalls seufzend, legte sich der Jüngere zu ihm. „Warum hast du dich darauf eingelassen?“ „Er ist der König! Und bitte schau nicht so, es ist doch gar nichts passiert!“ Erleichterung zog sich durch Alexanders Körper und das sah man ihm auch an. „Wirklich? Was ist denn genau passiert, außer das er dich abgefüllt hat?“ Der Dunkelhaarige legte die Arme um seinen Prinzen und streichelte ihm den Rücken. „Wir haben uns unterhalten und vielleicht ist er mir dabei etwas auf die Pelle gerückt, aber das ist auch schon alles.“ Obwohl der Blonde ihm glaubte, war er doch etwas verwirrt. Er kannte seinen Vater schließlich auch ein bisschen. „Und er hat dich so einfach gehen lassen?“ „Ja, einfach so.“ Alexander bekam einen Kuss auf die Stirn. „Versteh ich nicht!“ „Wieso nicht? Hätte er anders reagieren sollen?“ Mit gerunzelter Stirn sah er den Prinzen an. „Er weiß schließlich, was wir einander bedeuten.“ Zuerst sah Hephaistion ein Kopfschütteln und dann ein Nicken. „Ich hätte ihn umgebracht, wenn er sich an dir vergangen hätte! Aber... aber... das passt so gar nicht zu ihm, er nimmt sich eigentlich alles, was er will, egal was es jemand anderem bedeutet!“ Wieder bekam er einen Kuss auf die Wange. „Du bist sein Sohn, Alexander. Das muss doch was bedeuten.“ Doch die kleinen grauen Zellen in des Prinzen Kopf begannen schon zu arbeiten. „Über was habt ihr gesprochen? Außer, dass er wissen wollte, wie wir uns kennengelernt haben...“ Hephaistions rote Wangen verrieten schon einiges über den Verlauf des weiteren Gespräches. „Über… na ja… du weißt schon.“ „Ja?“ Liebevoll wurde er über diese gestreichelt. „Über… meinen ungewöhnlichen Körperaufbau und… und… Erben…“ Jetzt küsste Alexander ihn liebevoll und lächelte. „Mach dir darum keine Gedanken! Ich habe es verstanden, als du sagtest, du möchtest das nicht noch einmal machen.“ „Aber dein Vater hat doch recht! Ein Mann in deiner Position braucht Nachfolger!“ Dazu kam, dass Hephaistion nicht wollte, dass Alexander sie von jemand anderem bekam. „Ich möchte aber auf keinen Fall, dass wir etwas tun, dass dir unangenehm ist!“ Er verlor seine zärtlich Ader nicht und wurde sogar noch sanfter in seinen Gesten, die er dem Älteren schenkte. „Willst du denn keine Kinder mit mir haben?“, hackte der Ältere leise nach. Vorsichtig hob Alexander sein Kinn etwas an und sah ihm verliebt in die Augen. „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als von dir den Sohn geschenkt zu bekommen, den ich brauche... Aber ich könnte nicht damit leben, dass ich Wonnen genießen darf, die dir vielleicht noch Schmerzen bereiten!“ „Sei nicht immer so nobel. Lass es mich doch entscheiden, ob ich das tun will oder nicht.“ Mit einem überwältigendem Gefühl küsste Alexander ihn. „Wenn es deine freie Entscheidung ist, mache ich dir so viele Kinder du willst!“ Sein Liebster lachte in den Kuss hinein. „Nicht übertreiben! Eins reicht erst Mal!“ „Aber du musst mir etwas versprechen!“ „Alles was du willst!“ Fast schon ängstlich strichen die Finger des Blonden jetzt über den Bauch seines Liebsten. „Wenn... wenn wir es versuchen, dann darfst du nichts tun, was dich oder euch gefährden könnte. Ich weiß nicht, ob ich das durchstehen könnte, wenn noch einmal so etwas passiert wie in dem Feldzug...“ Fest pressten die gebräunten arme ihn an den Geliebten. „Oh Alexander! Ich verspreche dir, dass ich dafür alles tun werde!“ Die Monate waren durchs Land gezogen und obwohl Olympias ihnen noch einige gekonnte Steine zwischen die Füße geschmissen hatte, die Alexander trotz allem nicht sehen wollte, sollte am nächsten Tag endlich die lang ersehnte Hochzeit vollzogen werden. Um all der Hektik zu entgehen, die im Palast ausgebrochen war, hatten sich Hephaistion und sein Alexander zu den Pferden geschlichen und waren in die kalte Nacht hinaus geritten. „Morgen wird der wundervollste Tag in meinem Leben!“ Gut gelaunt, gab der Prinz seinem Hengst die Sporen und jagte ihn über das Land. „Noch einen Tag länger und ich hätte es nicht mehr ausgehalten!“ Lachend folgte ihm sein Zukünftiger auf Arramis. „Ab Morgen sind wir für immer vereint!“ Wie aus dem Nichts, stoppte Alexander und sah ihn ernst nach. Hephaistion brachte Arramis zur Ruhe und führte dann die beiden Pferde dicht aneinander, so dass sich die Beine ihrer Reiter berührten. „Du hasst mich schon für immer an dich gebunden, seit dem du dich mir nicht untergeordnet hast...“ Ein zauberhaftes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Dunkleren. „Das hab ich dann aber ziemlich gut angestellt.“ „Niemand hätte es so gut machen können!“ Jetzt lächelte auch wieder der Jüngere und griff nach seiner Hand. „Niemand außer dir hätte es je gewagt, mir zu wiedersprechen!“ „Dabei war es höchste Zeit dafür! Du warst so fürchterlich eingebildet!“ „Hephaistion?“ Alexander küsste seine Hand und sah ihm sehr tief in die Augen und sein Blick wurde unerschüttert erwidert. „Alexander…“ „Du schuldest mir noch immer eine Entschuldigung!“ Einen Moment wurde er verblüfft angestarrt, dann warf Hephaistion lachend den Kopf zurück. „DU bist in MICH reingelaufen!!“ Doch der Prinz schüttelte den Kopf. „Da liegst du falsch, du hast mich umgelaufen!“ „Unsinn!“ „Ich finde, das sollten wir klären!“ Demonstrativ stieg Alexander vom Pferd. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?“ Mit offenem Mund starrte er den Prinzen an, stieg aber vom Pferd. Der hatte ihm den Rücken zugedreht und grinste fröhlich vor sich hin. Hephaistion merkte genau so wenig, dass er etwas vor hatte, wie bei seinem Heiratsantrag. „Doch, das ist mein Ernst. Das sollte uns nach der Eheschließung nicht mehr im Weg stehen!“ „Das ist doch kindisch Alexander! Keiner von uns wird sich je entschuldigen, nicht dafür.“ Doch schon im nächsten Moment, stürmte der Blonde auf ihn zu, packte ihn gekonnt, so das er ins Hohlkreuz gehen musste und beugte sich über ihn. „Darüber mache ich keine Scherze!“ Verdutzt und verwundert funkelten ihn blaue Augen an. „Was wird das?“ „Ich möchte mich hiermit in aller Form bei dir entschuldigen... weil du mich umgelaufen hast! Es war das Beste, was mir in meinem Leben hätte passieren können!“ Ganz warm funkelten dunkle Tiefen zurück und er hielt den Älteren ganz fest. Lächelnd küsste der ihn und umarmte ihn fest. „Und ich entschuldige mich dafür, dass du mich umgerannt hast.“ „Also haben wir das ein für alle mal geklärt?“, lachend kullerte Alexander mit ihm im feuchten Gras und genoss die Freiheit und Leichtigkeit, welche ihnen in den letzten Wochen gefehlt hat. „Ja, das ist es!“ Wieder küsste Hephaistion ihn. „Jetzt können wir heiraten!“ „Nein!“, grinste der Jüngere frech und streckte ihm die Zunge raus. „Nicht?“, keck hob Hephaistion eine Braue. „Muss ich mir also jemand anderen suchen, der mich will?“ „Nein...“, jaulte Alexander kleinlaut. „...ich wollte lediglich auf den Morgen und die Gäste warten...“ „Nun gut, dass will ich dir glauben, aber jetzt wäre mir noch immer lieber!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)