Zum Inhalt der Seite

Little Things

Kleine Dinge sind verletzlich
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolaktin

Sasuke lehnte völlig entnervt den Kopf zurück auf die Lehne des Sofas. Sakuras Eltern hatten ihm so ziemlich jeden Nerv geraubt, den er hatte. Da ihre Mutter unerbittlich war, hatten sie sich für den nächsten Tag verabredet, um nach passenden Kimonos zu schauen.

„Tut mir echt leid, so sind sie halt.“, entschuldigte sich die Rosahaarige lächelnd und reichte ihm ein Glas Wasser. Eigentlich wollten sie nach ihren Eltern zu Kakashi, aber Sasuke brauchte eine Pause. Ihm dröhnte schon wieder der Schädel. Aber er war überrascht, wie entspannt ihr Vater auf ihn reagiert hatte. Jetzt wusste der Uchiha, woher seine Verlobte diese unendliche Gutmütigkeit her hatte.

„Ich hol dir mal eine Tablette.“, sie verschwand wieder in der Küche und er hörte sie in einer Schublade kramen. Es hatte ihm nicht gefallen, ihr sagen zu müssen, das er erstmal wieder nach hause wollte, weil sein Kopf ihn fast wahnsinnig machte. Wenn er nur wüsste, was das schon wieder war. Aber immerhin hatte er grade keine Probleme mit seiner Körpertemperatur. Als die junge Frau zurück kam, drückte sie ihn eine kleine weiße Tablette in die Hand: „Es sollte in zwanzig Minuten wirken.“ Dankend nahm er das kleine Hilfsmittel und schluckte es mit etwas Wasser hinunter. Wurde er vielleicht krank? Der Schwarzhaarige konnte sich kaum daran zurück erinnern, wann er das letzte Mal wirklich krank gewesen war. Zufrieden setzte sich Sakura zu ihm und schmiegte sich an seine Brust. Seufzend ließ er den Kopf wieder auf die Lehne nach hinten rutschen. Wäre sie doch nie schwanger geworden. Er hätte sich so einfach aus den Staub machen können.
 

Wenig später standen sie vor Kakashis Tür. Nach kurzem Klingeln öffnete er und schaute seine beiden ehemaligen Schüler fragend an: „Was gibt’s? Wieder eine Mission zur Rettung von Sasuke?“

„Nein, eher etwas Formales.“, gab Sakura grinsend zurück, „Haben sie kurz Zeit für uns, Sensei?“ Verwundert hob der eine Augenbraue, aber ließ sie ein: „Natürlich, Sakura.“ Er führte sie in sein Wohnzimmer und machte es sich vor seinem Tisch auf einen Sitzkissen bequem. Sakura tat es ihm gleich und setzte sich ihm gegenüber. Der Uchiha blieb stehen.

„Was gibt es denn Formales, was euch beide zu mir führt? Soll ich etwa Patenonkel für euer Kind werden?“ Sasuke schlug sich die Hand ins Gesicht und verdeckte seine Augen damit. Was gab es eigentlich, was dieser Mann nicht riechen konnte? Die Rosahaarige wurde leicht rot: „Seit wann wissen sie das?“ Grinsend antwortete der Halbmaskierte: „Seit du eben vor meiner Tür standest.“

„Tsunade sagte, ich sei schon vor unserer Mission schwanger gewesen.“ War sein Geruchssinn doch nicht so gut?

„Liegt wahrscheinlich daran, das sich euer Kind da noch nicht eingenistet hatte. So was dauert halt ein paar Tage.“, entgegnete ihr ehemaliger Sensei locker, „Ihr werdet also Eltern. Herzlichen Glückwunsch.“

„Danke.“, antwortete die Rosahaarige lächelnd, „Wir sind aber nicht hier, um sie zum Patenonkel zu machen.“

„Dann braucht ihr mich wohl als Trauzeuge.“

„Korrekt.“, klinkte sich Sasuke mit in das Gespräch ein. Der Ältere musste kurz lachen: „Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet. Ich tu euch den Gefallen gerne, sagt mir einfach Bescheid wann es soweit ist.“ Sakura erhob sich wieder. Das ganze hatte wesentlich kürzer gedauert, als sie gedacht hatte.

„Machen wir. Vielen Dank, Sensei. Wir sind dann wieder weg!“, sie neigte kurz den Kopf zum Abschied und zog Sasuke hinter sich her aus der Wohnung. Kakashi sah seinen beiden ehemaligen Schützlingen hinterher. Das war vor ein paar Jahren unvorstellbar gewesen. Doch er grinste nur und war gespannt auf die Dinge, die da noch kommen würden.
 

Tsunade war weder in ihrem Büro im Hokageturm anzutreffen, noch in dem Büro im Krankenhaus.

„Wo kann sie noch sein?“

„Im Labor.“, Sakura ging voran und der Uchiha folgte ihr. Ihm war nie bewusst gewesen, wie groß und wie viele Flure das Krankenhaus hatte. Sie endeten schließlich im Keller vor einer großen Tür, die sie aufzog.

„Jemand da?“, rief sie hinein. Hinter einem Tisch voller kleiner Gläser und technischen Geräten tauchte Tsunade auf: „Ja, kommt nur rein ihr beiden!“ Sie folgten ihrer Aufforderung und betraten das Labor. Sasuke ließ seinen Blick wandern. Es sah so steril aus. Er mochte es nicht. Sakura nahm sich einen Hocker und setzte sich vor Tsunades Tisch, er blieb mal wieder stehen, mit den Händen in den Hosentaschen vergraben.

„Ich hab mich schon gefragt, wann ihr wieder bei mir auftaucht. Aber scheinbar geht’s dir gut?“, sie warf dem Schwarzhaarigen einen Blick zu. Der nickte. Tsunade stellte eine Probe zurück in die Halterung für die Reagenzgläser und verschränkte die Arme: „Ich weiß das euch die Frage nicht so ganz gefallen wird, aber... habt ihr weiterhin miteinander geschlafen?“ Stumm schüttelte die junge Frau den Kopf. Die Blonde stand auf und holte sich ein Buch, in dem sie herum blätterte: „Eigentlich hätte Sasuke schon längst wieder schrumpfen müssen.“

„Bin ich aber nicht.“

„Daher hab ich eine Vermutung.“, flüsterte sie schon fast und suchte weiter in dem Buch herum.

„Welche denn?“, fragte ihre Schülerin neugierig. Doch die Hokage überging sie und wandt sich wieder dem Schwarzhaarigen zu: „Wie geht’s dir in den letzten Tagen? Und sei ehrlich!“

„Kopfschmerzen.“, antwortete dieser monoton. Ein Lachen entfuhr der älteren Frau und sie schlug das Buch zu: „Das ist genial!“ Nun war auch Sasuke mehr als interessiert. Was wusste die Alte? Diese setzte sich gemächlich wieder hin und faltete zufrieden die Hände. Bedacht lächelnd strahlte sie die beiden an. Sakura hatte das Gefühl, schon fast dumm zurück zu gucken.

„Das ist noch nicht so weit erforscht, aber Sasuke ist grade das beste Beispiel dafür, das nicht nur bei einer Frau in der Schwangerschaft die Hormone verrückt spielen.“, begann die Blonde grinsend mit ihrer Erklärung. Schon fast angepisst meinte der junge Mann: „Was willst du uns damit sagen?“

„Ganz einfach. Das bei einer Frau sich ziemlich viel im Körper verändert während eine Schwangerschaft, ist ja klar und dabei sind auch Hormone im Spiel. Das ist der Grund für Veränderungen im Wohlbefinden, dem Körper, der Laune. Bei einem Mann ist es hingegen so, das auch vermehrt bestimmte Hormone ausgeschüttet werden, vorallem zu Beginn der Schwangerschaft. Die Feststellung, Vater zu werden, erfordert neue Ansprüche. Die Hormone, vorallem Prolaktin, sorgen dafür, das du aufmerksamer Sakura gegenüber bist, dich um sie kümmerst, aber auch sehr zurückhaltend bist, was den Sex angeht. Manche sprechen auch davon, das der Mann zu Beginn mit dem Nestbau anfängt. Frauen entwickeln das erst im Laufe der Schwangerschaft und häufen dann Kleidung an und alles, was man so für das Kind braucht. Während der Mann eher die großen Dinge im Kopf hat. Ein Haus zum Beispiel.“ Fast schon beschämt drehte sich der Uchiha von den beiden weg. Sakura lachte auf. Die Hokage sah sie fragend, aber auch grinsend, an: „Hab ich ins Schwarze getroffen?“

„Buchstäblich!“, kicherte die Rosahaarige und griff nach dem Saumen von Sasukes Oberteil, „Jetzt sei doch nicht so sauer!“ Die Hokage stimmte ihr nickend zu: „Genau. Es ist schön, das du deine Rolle als Vater voll und ganz annimmst. Und du profitierst auch noch davon. Denn jetzt sind es die anderen Hormone, die deinen Körper erwachsen halten. Ich denke mal, in ein paar Tagen hat sich dein Körper daran gewöhnt. Wahrscheinlich hast du deswegen Kopfschmerzen, weil grade so viel davon ausgeschüttet wird.“ Sasuke fuhr sich einmal durchs Haar. Er hasste es, wenn er für jemanden ein offenes Buch war und sogar noch mehr über ihn wusste, als er es selbst tat. Seiner Verlobten war das natürlich klar, und so lenkte sie das Gespräch in eine andere Bahn: „Wann könnten wir heiraten?“

„Habt ihr die Erlaubnis?“

„Ja. Meine Eltern sind schon fast zu begeistert.“, entgegnete die Rosahaarige stirnrunzelnd.

„Du bist ja auch ihr einziges Kind.“, Tsunade hatte durchaus Verständnis für ihre Eltern, „Also von mir aus könnt ihr euch direkt einen Termin holen. Shizune wird euch da weiterhelfen, die kümmert sich ja um den Terminkalender.“

„Okay.“, die junge Frau erhob sich, „Dann wollen wir nicht weiter stören.“

„Kein Problem. Aber ich würde Sasuke vorher gerne nochmal Blut abnehmen, um zu sehen, wie es um das Mittel in seinem Blut steht. Vielleicht wird es ja mit der Zeit weniger.“ Der Uchiha grummelte leicht. Die Hokage aber holte bereits alles hervor und hielt ihm die Hand hin: „Arm.“ Er krempelte den Ärmel hoch und ließ sie machen, ohne einen Mucks von sich zu geben. Nachdem sie eine Ampulle gefüllt hatte, drückte sie ihm einen Tupfer in die Ellenbeuge und er zog seinen Arm zurück.

„Am besten kommst du jetzt jede Woche einmal her und gibst Blut ab, dann können wir das genau verfolgen.“ Er nickte stumm und hielt seinen Arm noch kurz angewinkelt, während er den Tupfer auf die Haut drückte. Danach warf er diesen in einen Mülleimer und richtete wieder seinen Ärmel.

„Dann bis zum nächsten Mal!“, verabschiedete sich die Rosahaarige und verließ mit Sasuke das Labor. Sie spürte seine schlechte Laune auf dem ganzen Weg nach hause. Als sie endlich in ihrer Wohnung im Flur standen, ergriff Sakura das Wort: „Sasuke?“ Ein kurzes Murren kam von ihm. Sie schloss ihn von hinten in die Arme und verbarg ihr Gesicht an seinem Rücken: „Ich freu mich sehr, das du dich um mich kümmerst.“ Nach diesem Satz fiel all die Anspannung von ihm ab. Die schlechte Laune, das ungute Gefühl für jedermann offen zu sein und der Stress. Seufzend legte er seine Hände auf ihre und genoss den Moment.

„Ich bin todmüde.“, gestand Sasuke und legte den Kopf in den Nacken. Die Rosahaarige ließ ihn los und drehte ihn zu sich. Keck streckte sie ihm die Zunge raus: „Zieh dich aus.“ Bei dem Satz musste auch er grinsen, war er doch mehr als oft genug zwischen ihnen gefallen. Ihre Hände wanderten unter sein Oberteil und schoben es hoch. Der Schwarzhaarige griff es mit überkreuzten Armen links und rechts am Saumen und zog es sich über den Kopf. Sanft strichen ihre Hände über seinen Oberkörper hinunter zu seiner Hose, die sie öffnete. Sasuke ließ den Stoff an sich hinunter gleiten und stieg aus diesem. Seine Hände machten nun bei ihr weiter und flink hatte er sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Zufrieden schnurrend kuschelte sie sich an ihn: „Vergiss den BH nicht, damit zu schlafen ist wirklich unbequem.“ Er kam ihren Wunsch nach und entfernte auch dieses Kleidungsstück. Grinsend nahm sie seine Hand und ging mit ihm ins Schlafzimmer. Im Vorbeigehen knipste sie das Licht aus. Draußen war es bereits dunkel. Müde legte sich der Uchiha hin und umfing seine Verlobte mit einer engen Umarmung, als sie sich zu ihm kuschelte.
 

Wieder einmal viel zu früh wachte Sasuke auf. Ein Blick auf die Seite verriet ihm, das Sakura nicht mehr da war. Er lauschte in die Stille. War da ein Wimmern zu hören? Hatte sie sich wieder übergeben? Noch immer recht müde stand er auf, um nach ihr zu schauen. Er fand sie, völlig verheult, an der Badewanne gelehnt sitzen. Die Hände hatte sie vor dem Gesicht, um sie herum Haufenweise zerknüllte Taschentücher. Was zum Teufel hatte sie denn jetzt? Behutsam beugte sich der Uchiha zu ihr runter und legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch sie reagierte nicht. Seufzend schnappte er sich ein kleines Handtuch, warf es sich über die Schulter und hob die schließlich auf die Arme. Die junge Frau zitterte leicht und schluchzte noch immer.

„Ich nehm dich wieder mit ins Bett, Sakura.“, flüsterte er ihr zu und brachte sie wieder ins Schlafzimmer. Sachte legte er sie ab und legte ihr das Handtuch zwischen die Arme. Sie verstand und griff sich den Stoff, um ihn sich dann ins Gesicht zu drücken und somit die Tränen aufzufangen. Er hatte keine Ahnung was sie hatte. Aber er schätzte, es gehörte einfach dazu. Ihre Hormone veranstalteten schließlich viel viel mehr in ihrem Körper, als es bei ihm der Fall war. Vorsichtig legte er sich zu ihr, deckte sie zusammen zu und strich ihr beruhigend über den Rücken. Irgendwann schlief sie erschöpft ein. Sasuke pflückte ihr das Handtuch vom Gesicht weg und warf es achtlos vor dem Bett auf dem Boden. Ihre Wangen waren stark gerötet. Zärtlich streichelte der Uchiha ihr über die Wange, bevor auch er sich wieder dem Schlaf hingab.
 

Beim nächsten Erwachen war die Rosahaarige noch neben ihm und schlief friedlich angekuschelt an seiner Brust. Ihr entspanntes Gesicht ließ ihn grinsen. Sein Leben hatte sich in den letzten Wochen drastisch verändert. Noch leicht schlaftrunken fuhr er mit einer Hand in ihren rosa Schopf und kraulte sie leicht. Ihre Haare waren so schön weich und seidig. Je wacher er wurde, desto aktiver wurden seine Gedankengänge. Es war fast alles geregelt. Sie würden heiraten, das Haus war bereit für sie und er konnte vorerst nicht mehr klein werden. Irgendwie war es doch fast etwas ironisch, das sie nun durch die Schwangerschaft auch dafür sorgte, das er dieses Problem nicht hatte. Sasuke hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich über sie beugte, um zum Wecker zu schauen. Sie hatten noch eine Stunde, dann würden sie sich mit Mebuki treffen. Gott was hatte er für Lust mit den beiden Kimonos auszusuchen. Seine Motivation dafür war so tief im Keller, das sie quasi schon ein Loch aushob. Unter ihm regte sich nun die Rosahaarige. Gähnend streckte sie sich und sah zu ihm auf. Ein Lächeln zierte ihren Mund: „Guten Morgen, Sasuke.“ Sachte strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie. Der Uchiha hatte keine Ahnung, seit wann er so sanftmütig war, aber er genoss es selbst sehr.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Des-C-Kudi
2018-01-19T21:09:53+00:00 19.01.2018 22:09
Ich fand die Erklärung super nachvollziehbar, wieso Sasuke sich während Sakuras Schwangerschaft nicht zurückverwandelt hat! Richtig kreativ! :D
Antwort von:  Berrii
19.01.2018 22:11
....das hab ich extra gegoogelt!!! XD
Antwort von:  Berrii
19.01.2018 22:11
....naja, und einen Teil wusste ich selbst von meiner Hebamme :'D
Antwort von:  Des-C-Kudi
19.01.2018 23:04
Trotzdem kreativ, weiß ja auch net jeder^^
Antwort von:  Berrii
19.01.2018 23:24
Danke :)
Von:  Cosplay-Girl91
2017-11-23T22:40:21+00:00 23.11.2017 23:40
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Bin schon gespannt wie es weiter geht!
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Berrii
23.11.2017 23:41
Danke ^^
Von:  Sakura2100
2017-11-23T08:29:17+00:00 23.11.2017 09:29
Wow echt meega süßes Kapitel !! *_*
Freu mich schon auf die Fortsetzung:*
Antwort von:  Berrii
23.11.2017 10:11
Danke <3


Zurück