Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 31: leere Kühlschränke ------------------------------ Ruhig trank sie ihren Tee leer und stellte ihre Tasse ab: „Aber eines würde mich auch sehr interessieren. Was willst du jetzt machen, Sasuke?“ Er stützte den Kopf auf dem aufgestellten Unterarm ab: „Ich weiß es nicht...“ Sie war überrascht von seiner Ehrlichkeit. „Hm... Gehen wir nach hause?“, fragte die junge Frau und schaute zu ihm. „Ich hab kein Zuhause, Sakura.“, entgegnete der Schwarzhaarige und schloss die Augen. Sachte legte sie ihm eine Hand auf die Schulter: „Bei mir wirst du immer eins haben. Lass uns gehen, ich könnte eine Dusche vertragen und du sicherlich auch.“ Wortlos stand er auf und schlug mit ihr an der Seite den Weg zu ihrer Wohnung ein. Gedankenversunken trat Sasuke aus der Dusche. Wie sollte es weitergehen? Konnte er es wagen, ohne Sakura weiterzumachen? Kopf schüttelnd musste er an das denken, was er einmal zu ihr gesagt hatte. Er brauchte sie eigentlich nicht, er hatte auch zwei gesunden Hände. Aber das kam ihm auch schäbig vor. Schäbiger, als auf sie angewiesen zu sein. Doch sie würde ihn gewiss nicht begleiten auf seiner Reise. Und irgendwie wollte der Uchiha sie damit auch nicht belasten oder gar mit reinziehen. Es machte den jungen Mann verrückt, nicht zu wissen, woran er sich orientieren sollte. Wäre dieses Problem doch einfach leicht zu lösen. Er wickelte sich ein Handtuch um das Becken und schritt in die Küche, wo Sakura stand und Wäsche in die Waschmaschine stopfte. Sie hatte bereits geduscht und trug nur ein Shirt und eine Panty. Da sie leicht gebeugt dastand, reckte sie ihm geradezu ihren Po entgegen. Wie von selbst landete seine linke Hand auf ihrem Hintern: „Hast du noch irgendwelche Sachen für mich?“ Der jungen Frau wurde ein bisschen rot um die Nase: „Musst du für diese Frage meinen Hintern anfassen?“ Jetzt grinste er: „Du hast ihn mir entgegen gestreckt.“ „Bestimmt nicht.“, sagte die Rosahaarige und richtete sich auf, „Und ich habe leider keine Wäsche mehr für dich, du musst warten, bis die Sachen sauber und trocken sind.“ „Du willst nicht, das ich mich anziehe.“, stellte der Uchiha monoton fest. Sakura hob ungläubig eine Augenbraue, doch sie musste lachen: „Nein? Es ist halt alles dreckig. Du kannst ja ein Shirt von mir haben!“ Sie zwinkerte ihm zu und tapste in ihr Schlafzimmer. „Als wenn ich erstens da rein passen würde und zweitens, ich rosa tragen würde.“, er folgte ihr und lehnte sich in den Türrahmen, wobei er die Arme verschränkte. „Ich hätte auch schwarz im Angebot.“, grinste die Rosahaarige und warf sich auf ihr Bett. „Nein danke, kein Bedarf an Damenshirts.“ Sie zuckte mit den Schultern: „Dann musst du wohl frieren.“ „Du könntest mich ja wärmen.“ Sakura streckte ihre Arme über den Kopf aus: „Sieht schlecht aus, Sasuke. In den nächsten Tagen wäre es zu gewagt und danach hab ich meine Regel.“ Der Uchiha schloss die Augen: „Es muss ja nicht Sex sein.“ Mit dieser Aussage überraschte er sie. Fragend setzte sie sich auf und schaute zu dem jungen Mann. Er löste sich von dem Türrahmen und setzte sich zu ihr an die Bettkante, um sich dann über die Rosahaarige zu beugen: „Es sei denn, du willst nur Sex.“ Flüsternd antwortete sie ihm: „Ich nehme dich auch gerne so zum kuscheln mit in mein Bett.“ „Das war mir klar.“, mit einem wissenden Grinsen überbrückte er den geringen Abstand zwischen ihnen und küsste sie sanft. Der Uchiha hatte es aufgegeben, sich den Kopf zu zerbrechen wegen all der verwirrenden Fragen und hörte einfach nur noch auf sein Bauchgefühl. Und das sagte ihm grade, das er einfach die Nähe der Haruno haben wollte. Zufrieden legte er sich an sie ran und bettete seinen Kopf auf ihrem Oberkörper, um ihrem Herzschlag zu lauschen. Ihre Nähe tat ihm so gut und so schloss er entspannt die Augen. Fasziniert schaute Sakura an sich runter und beobachtete ihn. Schließlich stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie legte die Arme um ihn. Es war schön, ihn so nahe zu spüren. Sein Arm um sie zog sich noch etwas enger und er vergrub regelrecht das Gesicht an ihrem Oberkörper. Kurze Zeit darauf war nur noch sein ruhiger, gleichmäßiger Atem zu hören. Die junge Frau fand es unglaublich süß, das er so schnell eingeschlafen war. Sie könnte eine gefühlte Ewigkeit so mit ihm auf dem Bett liegen. Glücklich fuhr sie ihm durch die Haare und schloss ebenfalls die Augen. Das Klingeln des Telefons riss Sakura aus ihren Träumen. Gähnend sah sie sich um. Der Schwarzhaarige lag noch immer halb auf ihr und klammerte sich noch fester an sie. Ein dumpfes Murren war von ihm zu hören: „Warum...“ „Gib auf, das hat bei den Leuten, die hier anrufen, keinen Sinn. Die klingeln so lange, bis ich abnehme.“, erklärte die junge Frau. Genervt hievte sich der Uchiha von ihr und setzte sich auf. Schnell hüpfte Sakura vom Bett und ging ans Telefon: „Ja?“ „Sakura!“, brüllte Naruto vom anderen Ende hysterisch. Erschrocken hielt sie den Hörer etwas von sich, ehe sie ihn wieder ans Ohr legte: „Was ist dein Problem?“ Ihr war bewusst, das irgendwas im Argen lag, sonst würde er nicht so panisch bei ihr anrufen. „Ich hab Hinata zum Essen eingeladen!“ Verwundert blinzelte sie: „Ja und?“ „Ich kann doch nicht kochen!“, jammerte der Blondschopf am anderen Ende. „Oh, du hast sie zu dir nach hause zum Essen eingeladen...“, stellte die Rosahaarige fest. Sasuke hob eine Augenbraue: „Wenn er sie zu sich nach Hause einlädt, hat er wohl noch was mit ihr vor.“ „Teme, ich hör dich!“, schrie der andere junge Mann empört. Seufzend stellte Sakura den Lautsprecher ein, bevor ihr noch ein Ohr abfiel. „Wo liegt jetzt dein Problem, Naruto?“, fragte sie und streckte sich ausgiebig. „Ich kann doch nicht kochen! Ich kann höchstens Fertig-Ramen aufgießen!“, beklagte er sich, „Wie soll ich Hinata da was kochen?!“ „Und warum hast du nicht daran gedacht, bevor du sie auf ein Essen eingeladen hast?“, hakte sie genervt nach. Nun druckste der Blonde rum: „Naja, ich war so aufgeregt und ich hatte Angst, das sie mir jeden Moment umkippt, wenn ich nicht schnell etwas sage und verschwinde!“ „Oh man, ernsthaft?“, die Rosahaarige hielt sich kurz die Stirn, „Und was erwartest du jetzt von mir? Das ich für euch koche oder was?“ Es folgte eine Pause. Dann räusperte sich der Chaot: „Ich weiß mir sonst nicht zu helfen...“ Sie schaute nachdenklich zu dem Schwarzhaarigen. Der starrte ungläubig zurück: „Du willst die beiden jetzt nicht wirklich bekochen?“ „Nein.“, war ihre knappe Antwort. „Was?! Sakura, bitte!“, plärrte der andere am Telefon, als ginge es um sein Leben. „Ich hab eine viel bessere Idee. Naruto, du musst nur deine Bude aufräumen, vorallem deine Küche. Und zwar jetzt sofort, verstanden? Alles weitere siehst du dann.“ „Was? Aber Sakura-“ „Mach es und wart's ab.“, entspannt legte sie auf. Der Uchiha schaute sie fragend an: „Was hast du jetzt vor?“ Grinsend wählte sie eine Nummer: „Das Problem lösen.“ Sie hielt sich den Hörer ans Ohr und wartete, bis am anderen Ende jemand abnahm. „Hyuuga?“ „Hallo Hinata!“, begrüßte Sakura die Schüchterne herzlich. „Oh, Sakura, was gibt es? Ist etwas passiert?“, fragte die andere sofort besorgt. „Nein nein, alles bestens. Naja, fast. Naruto wollte ja für dich kochen, ist aber nicht sonderlich gut darin bewandert...“ „Hm.. ja...“, kam es geknickt von der Hyuuga. Sie hatte sich so sehr auf das Abendessen mit dem Uzumaki gefreut. „Hinata, du kannst so gut kochen, wie wäre es, wenn du mit ihm zusammen etwas kochst?“, schlug die Rosahaarige liebevoll vor, „Er würde sich bestimmt sehr darüber freuen und ihr werdet einen schönen Abend haben.“ Sasuke schnaubte tonlos. Sie bezirzte die Hyuuga so sehr, das diese wohl gar nicht anders konnte, als ja zu sagen. „Meinst du?“, fragte die Schüchterne unsicher. „Na klar! Er hatte schon Angst, das er dich enttäuscht und hatte mich um Hilfe gebeten, aber es ist doch viel schöner, wenn ihr das gemeinsam macht. Und dann könnt ihr auch viel mehr Zeit miteinander verbringen.“ Wenn Sakura die andere Frau jetzt sehen könnte, diese lief knallrot an. „Ehm, okay... Dann mach ich mich wohl besser gleich auf den Weg.“ „Ja, gute Idee! Du kannst ja unterwegs noch was Leckeres einkaufen, dann könnt ihr gut schlemmen!“ Hinata lachte leise: „Ja, das mache ich wohl, Nicht das sein Kühlschrank leer ist...“ Sakura nickte grinsend: „Ja genau.“ „Danke, Sakura.“ „Viel Spaß!“, verabschiedete sich die Rosahaarige zufrieden und legte auf. Der Schwarzhaarige schaute sie schräg an: „Du hast Hinata um den Finger gewickelt.“ „Sehr erfolgreich, nicht wahr?“, lachte sie und wählte noch einmal die Nummer vom Uzumaki, der sofort ran ging. „Sakura?! Wann kommst du her und hilfst mir?!“ „Gar nicht.“, sagte sie knallhart und Sasuke meinte zu hören, wie der Blondschopf am Telefon wie ein Häufchen Elend zusammen sackte. „Hinata ist unterwegs, sie wir noch Zutaten einkaufen und mit dir zusammen kochen.“, erklärte sie ihm und lehnte sich in den Türrahmen. „Was? Aber eigentlich... Okay, warum nicht. Danke, Sakura! Ich räume schnell weiter auf!“, sprach er schnell und schon war die Leitung tot. Seufzend ließ sie das Telefon auf der Kommode liegen: „Wäre das Drama geklärt.“ Ein Knurren durchbrach die Stille. Verwundert blickte die junge Frau zu ihrem Gast, der etwas säuerlich zur Seite blickte. Das war ihm doch etwas peinlich. „Ich würde sagen, du könntest auch ein Abendessen vertragen.“, sie ging an ihren Schrank und suchte sich eine Hose raus, „Ich muss aber auch erst einkaufen, der Kühlschrank ist komplett leer.“ Er grummelte. Nun konnte er ihr weder beim Einkaufen helfen, weil er ja keine sauberen Klamotten hatte, noch irgendetwas vorbereiten, weil keine Zutaten da waren. Der Schwarzhaarige war zum sinnlosen Rumsitzen verdammt und es passte ihm überhaupt nicht. Ihr entging sein Problem nicht: „Du könntest deine Sachen über die Heizung hängen, dann trocknen sie schneller. Ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verließ sie ihre Wohnung. Sasuke erhob sich gemächlich und betrachtete ihr Schlafzimmer. Wie viele Tage war er jetzt schon mit ihr in diese Situation gefangen? Es mussten gute zwei Wochen sein. Es war so viel passiert und obwohl er ein paar Jahre nicht da war, hatte der Uchiha das Gefühl, in den wenigen Tagen alles aufgeholt zu haben. Das Verhältnis zu den anderen hatte sich kaum verändert. Außer bei Sakura. Das waren himmelweite Unterschiede. Er ging weiter in den Flur und sah auf den Boden. Hier war er wieder zu seiner ursprünglichen Größe gewachsen. Und hatte das erste Mal mit Sakura geschlafen. Ihr die Unschuld genommen. In der Küche holte der Schwarzhaarige ein paar Sachen aus der Waschmaschine und legte sie, wie die Rosahaarige es ihm empfohlen hatte, über die Heizung. Wie lange sie wohl brauchen würde? Gelangweilt setzte er sich im Wohnzimmer aufs Sofa und verschränkte die Arme am Hinterkopf. Er würde einfach noch etwas dösen, bis sie zurück war. „Sasuke!“ Der Gerufene schreckte aus einem traumlosen Schlaf hoch und blickte in den Flur. Da stand seine Gastgeberin mit zwei großen Papiertüten, die scheinbar sehr gut gefüllt waren. „Erwartest du noch jemanden?“, fragte er überrascht und nahm ihr eine Tüte ab. Wie hatte sie die Tür mit den beiden Tüten auf den Armen aufbekommen? „Nein, ich konnte mich einfach nicht entscheiden, ich hab irgendwie auf alles Hunger. Aber nachdem es tagelang fast nur Fisch oder anderen Kleinkram gab, ist das wohl kein Wunder.“, die Rosahaarige schlüpfte aus ihren Schuhen und folgte ihm in die Küche, „Ich hab dir extra was für dich mitgebracht!“ Sie hielt ihm eine kleine Packung unter die Nase. Cherrytomaten. Damit entlockte sie ihm ein Grinsen: „Woher weißt du das denn?“ „Das bleibt mein Geheimnis.“, grinste sie zufrieden und packte die anderen Sachen aus. Jede Menge Gemüse, etwas Fleisch, etwas Knabberkram und Saft. Der Uchiha hob eine Augenbraue. Selbst Eis hatte sie gekauft. Verdutzt schaute er in die Tüte vor sich, diese war noch immer voll. Da begann er diese auszupacken. Nudeln, Kirschen, Sahne, Saft, Reis, Käse und Brot. Fragend hob er ein Glas in die Höhe: „Und was hast du dir dabei gedacht?“ Die junge Frau hielt passend dazu eine Tüte Chips hoch: „Du hast wohl noch nie scharfe Salza zu Chips gehabt, was?“ „Wir waren doch keinen Monat weg und verhungert bist du auch nicht.“, der junge Mann schüttelte leicht den Kopf, „Aber dein Einkauf sieht aus, als wenn du jahrelang mit Wasser und Brot vorlieb nehmen musstest.“ „Tse!“, entglitt es ihr ganz in seiner Manier, „Lass mich doch, ich kann essen so viel ich will, ich bleibe eh schlank!“ „Vielleicht nicht mehr nach dem Fressgelage, was du scheinbar planst.“, grinste er und stellte die Salza zu den anderen Sachen auf den Tisch, „Womit willst du denn anfangen?“ „Ich werde jetzt einen Auflauf machen. Und du kannst dafür wieder das Gemüse schneiden.“, sie drückte ihm eine Paprika und eine zweite Packung Cherrytomaten in die Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)