Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 30: Ramen ----------------- Sasuke hörte den kurzen Satz immer und immer wieder in seinem Kopf hallen. Ja, er wusste es schon lange, doch nie hatte er sich darüber den Kopf zerbrochen. Nun allerdings beschäftigte ihn ihr erneutes Geständnis. Er konnte nicht sagen, was er darüber dachte, aber es ließ ihn nicht los. Er hatte nichts darauf gesagt und Sakura hatte ihn einfach nur glücklich angelächelt. Es fühlte sich schäbig an, ihr nichts sagen zu können. Sie hatte sich ihr Höschen und Shirt wieder angezogen und ihm seine Sachen gereicht, doch noch immer wusste der Uchiha nicht, ob er etwas sagen sollte und wenn, was denn überhaupt. Doch Sakura erwartete nichts von ihm. Entspannt hatte sie sich wieder zu ihm gelegt, als er auch wieder Shirt und Shorts anhatte und war in seinen Armen eingeschlafen. Nur er fand einfach keinen Schlaf. Diese Frau machte ihn wirklich verrückt, genau das, was er nicht wollte, wie sollte er sich da auf sein Ziel konzentrieren? Er grummelte leicht. Wie gerne würde der Uchiha einfach aufstehen, seine Sachen nehmen und sich vom Acker machen. Aber er konnte es nicht. Und das lag nicht an seinem gesundheitlichen Problem. Er fühlte sich an sie gefesselt. Mit einem leisen ergebenen Seufzen schaute er zur Seite, in ihr ruhendes Gesicht. Wie hatte sie es bloß geschafft ihn an sich zu binden und vorallem wie? Er hätte sich niemals auf sie einlassen sollen, es war ein Fehler gewesen. Die Rosahaarige machte ihn süchtig, so sehr, das er sie schon angebettelt hatte. Das machte ihn in seinen Augen schwach und für Schwächen hatte er keine Zeit. Aber wie sollte es weitergehen? Seine Gedanken kreisten immer wieder um die selben Fragen, bis er in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Beim Morgengrauen weckte ihn Sakura. „Unsere Sachen sind trocken und die Sonne scheint!“, grinsend hielt sie ihm seine Sachen vor die Nase. Sie stand bereits voll angezogen vor dem Zelt: „Es ist nicht eine Wolke am Himmel!“ Warum hatte sie so gute Laune? Stumm setzte er sich auf und zog sich ebenfalls an. Seine Kleidung war leicht warm, anscheinend von den ersten Sonnenstrahlen. Als er aus dem Zelt trat, erblickte er die junge Frau am Feuer sitzen. „Ich hab uns ein paar Fische gefangen, du hast doch bestimmt auch Hunger, oder?“, sie winkte ihm mit einem durchgebratenen, aufgespießten Fisch zu. Oh ja und was für einen Hunger er hatte! Dankend nahm er ihr den Fisch ab und setzte sich zu ihr. „Wie lange bist du schon wach?“, fragte Sasuke, um die Stille zu durchbrechen. Die junge Frau zuckte mit den Schultern: „Vielleicht etwas mehr als eine Stunde. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen.“ Da lächelte sie ihn wieder an. Der Uchiha sah unverwandt zurück. Sie hatte eindeutig sehr gute Laune. „Wir sollten zum Mittag zurück in Konoha sein. Ich freu mich auf eine große Portion Ramen!“ Nun musste er grinsen: „Ich dachte Sakura sitzt neben mir, nicht Naruto.“ Sie zwickte ihn in die Seite: „Lass mich, ich fühl mich total ausgelaugt! Eine große Schüssel Ramen ist da genau das Richtige!“ „Es gibt nur eine Größe Schüsseln.“ „Dann eben zwei Portionen!“ „Hm... Doch Naruto?“ Er entlockte ihr ein Lachen: „Sasuke!“ Es war entspannend, diese lockere Atmosphäre um sie herum. Ihr war bewusst, das es bald vorbei war, doch der junge Mann schien sich in der Sache unsicher zu sein. Noch immer plagten ihn all die Fragen, doch er schob sie vorerst beiseite und machte sich mit der Rosahaarigen wieder auf den Weg. Das Wetter hielt sich sehr gut, der Sonnenschein lag warm auf ihrer Haut und es wehte kaum ein Lüftchen. Unterwegs wechselten sie kein Wort, Sakura wusste nicht, wie sie mit ihm ein Gespräch führen sollte, das länger als zwei Sätze ging und Sasuke war es schlichtweg gewohnt, auch in Gesellschaft zu schweigen. Die junge Frau hatte Recht behalten, die Sonne stand an höchster Stelle, als sie das Tor von Konoha erreichten. Überraschenderweise wurden sie bereits von Kakashi und Naruto erwartet. „Wem haben wir das Begrüßungskommando zu verdanken?“, fragte Sakura, obwohl sie die Antwort bereits wusste. Nur die Begründung interessierte sie. „Die alte Tsunade wollte, das wir euch zu ihr begleiten. Und damit Sasuke auch auf jeden Fall dort ankommt, hat sie uns geschickt.“, erklärte der Blondschopf kurz und musterte den Uchiha, „Ich hoffe du hast sie gut behandelt!“ Sasuke hob genervt eine Augenbraue: „Lass das mal hübsch meine Sorge sein, wie ich sie behandle.“ „Nein lasse ich nicht! Wenn du ihr das Herz brichst-“ „Man Dobe, schau sie dir an, sieht sie in irgendeiner Art und Weise deprimiert aus?“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige und verwies mit einer Hand auf Sakura. Naruto schaute zu der jungen Frau. Allen Anschein nach war sie ziemlich entspannt und zufrieden. „Nein.“, antwortete der Uzumaki nun ruhiger. Der andere junge Mann seufzte: „Dann erspar mir deine Tiraden!“ Kakashi musste bei der Unterhaltung grinsen: „Ich denke, Sakura geht es grade sehr gut.“ Nun schauten ihn beide jungen Männer an, ehe sie wieder zur Rosahaarigen blickten. „Sensei, mir geht’s doch ganz normal gut! Können wir jetzt? Wir sollten die Hokage nicht warten lassen.“, mit diesen Worten lief sie zwischen den Männern hindurch und betrat Konoha, „Außerdem hab ich Hunger!“ Es widerstrebte Sasuke zu tiefst, bei der Hokage aufzuschlagen, aber ihm war bewusst, das man ihm keine andere Chance ließ. Also ersparte er sich das Theater und folgte den anderen, bis sie vor Tsunades Büro standen. Sakura klopfte an die Tür und öffnete, nachdem von drinnen die Stimme der Blonden sie hereingebeten hatte. „Ah, wenn dass nicht das Gespann um das Uchiha-Drama ist!“, grinsend lehnte sich die Hokage in ihrem Stuhl zurück und musterte die vier. Der Schwarzhaarige hätte am liebsten auf der Stelle kehrt gemacht, es nervte ihn schon jetzt. „Kakashi und Naruto haben mir schon Bericht erstattet, das es nicht sonderlich gut lief.“, sie erhob sich und kam hinter ihrem Tisch vor, „Schon weitere Pläne geschmiedet, Sasuke?“ Tsunade verschränkte die Arme unter ihrer enormen Oberweite und blickte ihn fragend an. Tja, wenn er ehrlich war, wusste er grade überhaupt nicht weiter und so zuckte er nur desinteressiert mit den Schultern. Die blonde Frau schien überrascht zu sein: „Hm, okay. Ich hab mit deiner Blutprobe noch ein wenig herum experimentiert, bin aber nicht sehr weit gekommen.“ Sie ging an einen Schrank und holte ein paar Sachen hervor: „Ich brauche noch etwas Blut von dir.“ Der Uchiha verdrehte die Augen: „Es gibt kein Mittel, das Thema war doch bereits geklärt. Wozu willst du mir also Blut abzapfen?“ „Immer noch Sie, du ungehobelter Klotz! Und jetzt setz dich da hin und mach deinen Arm frei!“, befahl sie ungnädig und bereitete die Utensilien vor. Seufzend tat er, was von ihm verlangt wurde. Vielleicht hatte die Alte ja endlich mal Glück und landete bei ihren Untersuchungen einen Treffer. Nachdem sie drei Ampullen seines Blutes hatte, schaute sie zu Naruto: „Von dir brauch ich auch Blut.“ „Was?!“, krächzte der Blondschopf entsetzt, „Ich bin doch gesund!“ „Ja, bist du und somit die ideale Vergleichsperson.“ Naruto ging einen Schritt zurück: „Ich lass mich nicht stechen!“ „Du Weichei!“, Sakura schüttelte den Kopf und wandt sich an Tsunade, „Geht mein Blut auch?“ „Lieber wäre mir Naruto, der weibliche Hormonhaushalt ist schließlich ein ganz anderer. Aber ich könnte gucken, wie das Mittel auf dein Blut reagiert. Vielleicht ergibt sich ja auch daraus eine Möglichkeit.“, die Hokage holte weitere sechs Ampullen aus den Schrank, sowie zwei Nadeln, „Und Naruto, ich brauch dennoch Blut von dir!“ Ein paar Minuten später verließen sie Das Gebäude. „Echt unglaublich, seit wann hast du so einen Schiss vor Nadeln, Naruto?“, die junge Frau schüttelte ungläubig den Kopf, „Das war echt ein Armutszeugnis!“ „Lass mich, ich habs halt nicht so mit Nadeln, außerdem hat das tierisch weh getan!“ Der Grauhaarige lachte kurz: „Ich hab da genau das richtige Pflaster für dich. Ich lade euch auf eine Schüssel Ramen ein. Ist ja lange her, das wir alle zusammen essen waren.“ Der Blonde war sofort Feuer und Flamme: „Geniale Idee, Sensei! Ich bin sofort dabei!“ Selbst Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und schaute zu Sakura: „Dann kommst du ja schneller als erwartet zu deinen Ramen.“ „Allerdings.“, grinste auch die Rosahaarige und folgte zusammen mit den jungen Männern ihrem ehemaligen Sensei Richtung Ramenbar. „Sag mal Sakura, was ist passiert, nachdem wir dich mit Sasuke allein gelassen haben? Hat er den halben Wald abgeholzt?“, fragte der Uzumaki neugierig. Die junge Frau hüllte sich in diskretes Schweigen über die recht stürmischen Stunden mit dem Schwarzhaarigen: „Nein, er hatte sich recht bald beruhigt.“ Sasuke schaute angestrengt zur Seite. Hoffentlich blieb das auf Ewig ein Geheimnis zwischen ihm und Sakura. Natürlich entging Kakashi seine Haltung nicht, doch er sagte nichts dazu. „Und wenn er dir weh tut, Sakura, dann-“ „Dobe, halt den Rand.“, mit drohender Stimme schnitt der Uchiha dem Blondschopf den Satz ab. Die Unterbrechung regte den anderen jungen Mann auf: „Pass bloß auf, Teme! Sonst stampf ich dich in den Boden!“ Den Schwarzhaarigen beeindruckte das nicht im geringsten: „Statt hier große Reden zu schwingen, solltest du dich lieber um deinen Schatten kümmern.“ Fragend hielt der Uzumaki inne: „Schatten? Welcher Schatten?“ Sakura blickte sich fragend um. Was meinte Sasuke? Der Halbmaskierte hingegen lief entspannt zu einer Straßenecke weiter hinter ihnen und blieb stehen: „Hinata, erweist du uns die Ehre und kommst mit essen?“ Natürlich, Hinata, schoss es Sakura durch den Kopf. Naruto hingegen schien es nicht so recht zu verstehen und so schob sie den Blonden zu ihr: „Sei lieb und höflich zu ihr, wehe dir, sie weint!“ „Was? Wieso sollte sie wegen mir weinen?“, fragte der junge Mann verdutzt, als er auch schon vor der schüchternen Frau stand, „Ehm, Hallo Hinata!“ Verlegen kratzte sich der Blonde am Hinterkopf: „Kommst du mit uns Ramen essen?“ Mit roten Gesicht starrte die Hyuuga ihn an: „Ich... ähm...“ „Natürlich kommt sie mit!“, Sakura hakte sich auf der einen Seite bei ihr ein und zog sie mit sich, „Und nun lasst uns endlich essen gehen, ich verhungere noch!“ Mit diesen Worten schritt sie los und nahm die eingeschüchterte Hinata mit sich. Die Männer folgten. Nach wenigen Seitenstraßen waren sie am Ziel angekommen und setzten sich an die Theke. „Ah, wenn das nicht mal meine Stammkundschaft ist!“, der Koch stand sofort parat bei ihnen, „Aber heute kein Alkohol für den blonden Herren und seine weibliche Begleitung, oder?“ Er zwinkerte den beiden zu, worauf Hinata knallrot anlief. Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein, nur die übliche Bestellung Ramen!“, gab Kakashi grinsend zurück. „Ihre pack ich wie immer ein?“, fragte der Koch an den Ältesten gewandt. Der Grauhaarige nickte: „Das wäre perfekt!“ Sasuke rollte leicht mit den Augen. Was hatte Kakashi bloß für ein Problem, das er ständig seine Maske trug. Nachdem ihre Nudeln kamen, verabschiedete sich Kakashi mit seiner Portion und machte sich auf den Heimweg. Die vier jungen Leute blieben unter sich und aßen ihre Nudeln. „Teme, was willst du jetzt machen?“, fragte Naruto zwischen zwei Happen. Die Rosahaarige horchte neugierig auf und schaute zu ihm. Sasuke zuckte mit den Schultern: „Was geht dich das an, Dobe.“ „Ich würde ja mal gerne diesen ganzen Mist verstehen mit dem mal groß mal klein sein. Was genau war das für ein Zeug, das Kakashi dir gegeben hatte? Und hast du das die ganze Zeit genommen?“ Bei der Frage verschluckte sich Sakura an ihrem Essen. Hinata klopfte ihr liebevoll auf den Rücken: „Geht es wieder?“ Die Rosahaarige nickte: „Ja, danke, Hinata.“ Der Uchiha dachte unterdessen fieberhaft nach. Nicht das er vorhatte, Naruto das zu erklären, aber er fragte sich selbst, was er denn nun tun wollte. „Das geht dich auch nichts an.“, kommentierte Sasuke und legte seine Stäbchen auf die leere Schüssel. Der Blonde rollte mit den Augen: „Oh jetzt hab dich nicht so! Außerdem habt ihr zwei mir noch immer nicht gesagt, was da zwischen euch läuft!“ Hinata blinzelte verwirrt. Zwischen Sakura und Sasuke lief etwas? Genervt seufzte der Gefragte auf: „Auch das geht dich nichts an!“ „Sei nicht so zickig, ihr habt doch miteinander geschlafen, also was läuft da?“ „Naruto!“, japste Hinata tadelnd auf. Ihrer Meinung nach fragte man so etwas nicht und dementsprechend schaute sie ihn auch an. „Und du mit Hinata, quetsch ich dich deswegen aus?“, fragte Sasuke zurück und trank den Rest seines grünen Tees aus. „Sasuke!“, die Rosahaarige verpasste ihm eine ordentliche Kopfnuss. Das musste nun wirklich nicht sein. Die Hyuuga versank vor Scham in ihrem Kragen und schloss peinlich berührt die Augen. Woher wusste der Uchiha, das sie mit Naruto geschlafen hatte? Stumm rutschte sie von ihrem Hocker, ehe sie sich stotternd, aber schnell verabschiedete: „Ich muss gehen!“ Bevor jemand etwas sagen konnte, war die eingeschüchterte Frau davon gelaufen. Sakura sah ihre Freunde sauer an: „Was sollte das? Naruto, dich geht es überhaupt nichts an, was da zwischen mir und Sasuke läuft, wie schon gesagt, er bricht mir nicht das Herz!“ Sie zog scharf die Luft ein und wandt sich dem Schwarzhaarigen zu: „Und du! Dir ist ganz genau bewusst, wie unangenehm Hinata das ist! Wie kannst du einfach so darüber reden?!“ Drohend piekste sie ihn mit ihren Zeigefinger auf die Brust. „Warum sollte ich sie mit Samthandschuhen anfassen? Sie ist kein kleines Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau. Und als solche solltet ihr sie auch behandeln.“, meinte der Uchiha unbekümmert. Für einen Moment waren die anderen beiden sprachlos. Irgendwie hatte er schon recht. Naruto stand auf: „Ich geh ihr nach.“ Die Rosahaarige nickte mit einem Lächeln auf den Lippen: „Gute Idee.“ Der Blondschopf grinste und machte sich auf den Weg. Zurück blieben Sasuke und Sakura, gehüllt in Stille. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)