Assassin Love - Der Killer Den Ich Liebe von mkchoijunhong (..eine etwas andere AkuRoku-FF) ================================================================================ Kapitel 3: Zwei Männer, eine Pistole, der Küchenschrank und ich --------------------------------------------------------------- Es war langsam Abend geworden, als ich auf dem Sofa in Axels Wohnung hockte. Die Beine angezogen, ein Kaugummi im Mund und eine Fernbedienung. Ich schaute ein wenig Fern, mir war echt langweilig, ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Dann kam Axel in den Raum und meine Aufmerksamkeit wechselte vom Fernseher zu dem Rotschopf. Er stellte sich vor mich und begann etwas zu erklären, aber ich hörte eh kaum zu. Einen Moment später reichte er mir eine Pistole und einen Zettel mit einer Handynummer, wahrscheinlich seine. Ich glaub er wollte die Nacht noch weg, ich sollte ihn anrufen falls was passiert und wenn es knapp sein würde, sollte ich schießen. Hey, ich war nicht blöd. Das konnte ich schlussfolgern, aber wohin er wollte hatte er bestimmt auch gesagt, als ich so abwesend war, aber um ehrlich zu sein wollte ich es eh nicht wissen. Naja, so viel hatte ich bis dahin verstanden.. dann ging er wieder, Diane folgte ihm, und die Tür fiel ins Schloss. Toll und nun hing ich wieder da, alleine und von der Langeweile zerfressen. Und Hunger hatte ich nebenbei auch. Ich schlich mich in die Küche und schaute in den Kühlschrank, er bot viel, aber ich nahm mir lediglich einen Vanillepudding, einen Löffel und pflanzte mich wieder auf das Sofa. In aller Ruhe saß ich dort, schaute weiter Fern und aß. Dann hörte ich die Tür erneut. Waren sie schon da? Oder hatten sie was vergessen? Und wenn schon, ich und der Fernseher verstanden uns richtig gut. Ich hörte schwere Schritte von zwei Personen, aber das konnte unmöglich Dianes und Axels Schritte sein, die bollern eigentlich nicht so. Ich schaute auf, sah aber keinen. Vorsichtshalber ging ich Richtung Küche, wo das Telefon lag, hatte sogar meine Pistole mitgenommen, ich meine, man weiß ja nie. Ich bleib mit dem Rücken an der Wand stehen, als die Schritte näher kamen. Leise wählte ich an dem Telefon die Handynummer und wartete. Ich würde zwar kein Wort sagen, aber ich dachte es würde ausreichen,wenn Axel wusste das ich angerufen hatte. Und er hätte auch gewusst, dass ich nicht einfach so anrufe. Ich hörte wie er abnahm, sagte aber weiter nichts, dann legte ich wieder auf. Ich schlich ganz in die Küche, immer den Schritten lauschend, die verstummten, als ich mich bewegte. Ich dachteecht, die würden mich hören, weil mein Herz so hämmerte! Ich war richtig am schwitzen. Dann ging ich um die Ecke und spähte in den Flur, da standen sie, die beiden Affengesichter, die mich entführt hatten. Suchten sie mich? Falls ja - sehr schlecht. Ich zitterte am ganzen Körper, schloss kurz die Augen, sie hatten mich noch nicht gesehen. Sie redeten, sie wollten sich aufteilen, ich hörte zu. Die Schritte des einen kamen näher. Etwas panisch öffnete ich den Küchenschrank und versteckte mich drin. Ist doch von Vorteil, wenn man klein ist. Ich sah die Pistole an, sollte ich schießen? Ich meine von Axel war noch keine Spur, und der Typ würde mich finden. Abwesend waren meine Augen auf die Waffe gerichtet. Lucky Thirteen war auf die Knarre eingraviert. Ich öffnete den Schrank von innen ein kleines Stück und schaute raus. Er sah mir direkt ins Gesicht. Ich zuckte, und schoss. Dabei hatte ich die Augen zugekniffen, als ich sie wieder öffnete lag der Kerl auf dem Boden. Tot. Ich zitterte, ließ fast die Waffe fallen, sie hatte geschossen, vollkommen leise, der andere hatte nichts mitbekommen. Ich ließ mich im Schrank ein Stück nach hinten rutschen und verharrte ganz still dort. Ich würde warten, bis Axel wiederkommt. Vorher setzte ich keinen Fuß aus dem Schrank heraus, da war ich mir aber sicher. Diane und ich hatten gerade unseren Auftrag erledigt. Es gefiel mir nicht, den Kleinen zu Hause zu lassen, aber ihn mitzunehmen wäre auch nicht gerade klug gewesen. Den Banker-Typen, den wir killen sollten, lag tot auf dem Boden. Ein gut platzierter Kopfschuss hatte gereicht ihm das Licht des Lebens auszupusten. Unter seinem Schädel hatte sich eine Blutlache ausgebreitet. Diane stupste ihn an, als könnte er eventuell noch am Leben sein. „Das war’s schon? Wie langweilig…“, seufzte sie. Ich antwortete nicht. Ich war mit den Gedanken eh ganz woanders. Hoffentlich ging es dem Blonden gut. Bis jetzt hatte er nicht angerufen. Vielleicht gab es bei ihm ja keine Probleme oder er war bereits tot und konnte deshalb nicht anrufen. Ach quatsch. Ich hab ihm doch eine Knarre gegeben…mit der er noch nicht umgehen kann. Plötzlich vibrierte mein Handy lautlos in meiner Hosentasche. Ich zog es heraus. Meine Hausnummer. Es war also der Kleine. Ohne lange zu überlegen nahm ich ab. „Hallo? Kleiner?“ „…“ Am Ende der Leitung tat sich nichts. Kein Ton. Nicht mal atmen hörte ich ihn. Ich bemerkte sofort, dass etwas faul war. Das Besetztzeichen ertönte. Er hatte anscheinend aufgelegt. Eins wusste ich jetzt: Ich hatte mir nicht umsonst Sorgen gemacht. „Diane, wir müssen los. Der Kleine steckt in Schwierigkeiten.“, ich wartete nicht auf ihre Antwort. Es musste schnell gehen. Jede Sekunde, die verstrich, könnte die Sekunde sein, in der ihm sein Lebenslicht ausgeblasen werden könnte. Wir waren an dem Wohnblock angekommen. Mir fiel sofort das fremde Auto auf, das hinter meinem Schwarzen parkte. „Axel, warte mal! Was hetzt du denn so?“, Diane war außer Puste. Es ihr zu erklären würde zu lange dauern. Ich betrat das Haus. Zog meine Waffe. Bewegte mich mit leisen, flinken Schritten eng an der Wand, hastete die Treppen hinauf. Meine Wohnungstür stand offen. Leise schlich ich mich hinein. Zunächst sah ich niemanden. Weder den Kleinen, noch denjenigen, der hier eingebrochen war. Aber ich wusste, dass sich das bald ändern würde. Ich bewegte mich möglichst lautlos durch den Flur, ins Wohnzimmer. Es war dunkel. Ich sah wenig. Dennoch schaute ich mich um. Da lag etwas Großes vor mir auf dem Boden. Beim näheren Betrachten stellte sich heraus, dass es sich um die Leiche eines großen Typen handelte. Ich atmete erleichtert aus. Er stellt sich wohl doch nicht so dumm an, wie ich dachte. Ich schlich weiter. Dass da ein toter Typ liegt, heißt noch lange nicht, dass alles in Ordnung ist. Während ich mich weiter vorwagte, horchte ich. Schritte. Aber da sie ziemlich schwerfällig waren, konnten sie also nicht von dem Kleinen stammen. Ich schlich um die nächste Ecke, warf einen Blick in die Küche. Da war der Typ. Ein Türsteher aus der Disco. Ich beobachtete ihn, wie er lässig zu einem Küchenschrank ging, lächelte bösartig, als hätte er irgendetwas Weltbewegendes darin erspäht. Hatte sich der Kleine etwa dort versteckt? Wenn ja, hatte er schlechte Karten. Ich bezweifelte, dass er schneller zog als dieser Gorilla da. Er öffnete den Schrank mit einem selbstgefälligen Grinsen. Seine Hand berührte den Knauf und es kam wie ein Stichwort für mich. Mein Blick hing wie ein imaginäres Fadenkreuz an dem kahlen, großen Hinterkopf des Typen. Ich drückte ab. Ein Schuss, ein Treffer, ein Toter mehr. Meine Kugel hatte ihm ein hübsches Loch in den Schädel geblasen, aus welchem nun spritzend der rote Lebenssaft quoll. Ohne ein weiteres Geräusch war er zu Boden gegangen. Nur seine Gliedmaßen zuckten noch etwas unkoordiniert. Dann blieb er still liegen. Triumphierend schulterte ich 'Dancing Flame', mein schwarzes Schmuckstück, welches noch vielen Schädeln ein bleistiftbreites Loch verpassen würde. Mit einem großen Schritt stieg ich über den gerade Erschossenen und öffnete anstatt ihm den Schrank. Der Kleine hockte drin, wie ich es mir gedacht hatte. „Alles in Ordnung, Kleiner?“, entwich es mir leicht aufgebracht. Irgendwie war ich heilfroh, dass ihm nichts passiert war. Aber antworten tat er mir nicht. Er saß nur da, steif wie eine Salzsäule, blass wie eine Kalkwand und dennoch zitternd, als hätte er Schüttelfrost. „Hey…“, ich versuchte sanfter zu klingen, „Beruhig dich…ich hab ihn gekillt…“ Letztendlich hob ich ihn vorsichtig aus dem Schrank und schloss ihre Tür mit dem Fuß. Ich hätte stundenlang auf ihn einreden können. Er hätte sich ja doch nicht gerührt. Und ewig im Schrank hocken konnte er ja schließlich nicht. Diane hatte sich mittlerweile auch in die Wohnung geschlichen, wäre fast über die eine Leiche im Wohnzimmer gestolpert. Als sie mich sah, wie ich den Kleinen trug, wollte sie etwas sagen. Aber ein ernster Blick von mir brachte sie zum Schweigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)