ring tingle tingling too von kanashimi ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Dienstag, 23. Dezember. Irgendwo auf der Grandline… „ZOROOOOOO!“, krähte es laut und fröhlich mitten in die Nickerchenphase des grünhaarigen Schwertkämpfers und er drehte sich murrend zur Seite, um den verbalen Attacken zu trotzen. Half nur leider gar nichts, wenn man kurz darauf von einem aufgeregten Kapitän gepiekt wurde, nachdem er wie von der Tarantel gestochen in den Ausguck der Thousand Sunny geklettert war. „Wach auf! Wach auf! Wach auf! Das musst du sehen!“. Zoro musste gerade mal gar nichts, außer seine Augen geschlossen halten und nach Schlaf zu suchen. Seiner Meinung nach, konnte alles, was auch immer es war, bis nach seinem Schlummerstündchen warten. Ruffys Meinung bekam er jedoch postwendend, in Form einer fiesen Fußzehe in seiner Nase zu spüren, die jede Entspannung augenblicklich zu Nichte machte. Mit einem Blick, der jeden normalen Menschen automatisch in die Flucht, womöglich bis ans andere Ende der Welt, getrieben hätte, starrte Zoro knurrend in das strahlende Gesicht des Strohhutjungens und stand auf. Es half nichts. Widerstand war zwecklos. Widerspruch sowieso und darum schlurfte er einfach maulig hinter dem Grinsekasper her, der schon hibbelig neben dem Fernrohr wartete. „Schau dir das mal an!“ Ruffy strahlte, als hätte er gerade die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht und Zoro schaute mal. Den Augen des Grünhaarigen bot sich ein unwirklicher Anblick und er blinzelte verwirrt in das Teleskop. Sie steuerten wohl auf eine Winterinsel zu, der viele Schnee deutete zumindest darauf hin. Gut und schön. Kannte man ja mittlerweile. Aber der Rest der Landschaft, erwies sich für das geübte Auge doch als recht wunderlich. Es war einfach nur grell, bunt und nach einiger Zeit schmerzhaft für die Pupillen. Eine ganze Insel die nur aus Lichtern zu bestehen schien. Von der Form des Eilandes her, fühlte sich Zoro stark an eine Zuckerstange erinnert und irgendwie hatte er das Gefühl ein paar sehr anstrengende Tage vor sich zu haben. Diese Erkenntnis bedurfte eines lang gezogenen Schnaufens und wenn er so neben sich blickte, auf seinen Kapitän, der immer noch völlig aus dem Häuschen war und ihn erwartungsvoll anstrahlte, wollte er sich am liebsten irgendwo hinlegen und Winterschlaf halten, bis der glitzernde Alptraum vorbei war. Da dieser Wunsch, bei genauer Betrachtung, ebenfalls kaum umsetzbar war, kletterte der Schwertkämpfer wortlos hinter dem Strohhutjungen her und stand kurz darauf auf dem leicht eingeschneiten Deck. Ein rascher Blick, verriet so einiges über die Stimmung an Bord: Winterfreude. Choppers Äuglein strahlten und die Crew hatte sich, bis auf wenige Ausnahmen, schon dem Klima angepasst. Robin trug einen eleganten Wintermantel in violett zur Schau, während sie dem kleinen Schiffsarzt einen blauweißen Schal um den Hals legte, der bei ihm aber eher zur Dekoration diente und Nami lies sich leicht widerwillig vom Koch in eine kuschelige, zartgelbe Steppjacke helfen. Dieser wiederum war auch schon mit blauen Fingerhandschuhen und einem schwarzen Kurzmantel bewaffnet, während er um die Damen herumwaberte und ihnen zu der ausgezeichneten Kleiderwahl gratulierte. Franky wirke in hohen Boots und Trenchcoat mehr wie ein Perverser auf Freigang, da immer noch seine dezente Pornobuchse darunter hervorlugte. Mit Hosen hatte der Schiffszimmermann scheinbar wirklich nicht viel am Hut, aber wenigstens ließ er dieses Mal die figurbetonte Fellweste im Schrank. Den Ausgleich dazu lieferte Lysop, den man unter Schal, Mütze, Daunenjacke und dicken Pelzkragen nur noch schemenhaft wahrnahm. Zoro selbst entschied sich nun auch besser seinen Anorak zu holen, bevor es ihm erging wie Ruffy, der zeternd von der Navigatorin in seine rote Jacke gestopft wurde. Als das Schiff endlich anlegte, war Ruffy kaum noch zu halten und stürmte begeistert los. Wie schon so oft, versuchte die gesamte Crew schnaubend Schritt zuhalten und holte ihn auch schließlich ein, als ihr Kapitän wie paralysiert vor einer älteren Dame zum Halten gekommen war. „Willkommen auf Meri Kurisumasu Island, wo jeder Tag ein wahres Fest der Freude ist!“, begrüßte eine beschwingte, brünett gelockte Frau mit rot getünchten Apfelbäckchen die verwunderte Truppe und hielt ihnen ein herrlich duftendes Blech voller Schokoladenkekse entgegen, das sie in ihren, mit hellblauen Fäustlingen verpackten, Händen hielt. Der Strohhutjunge war schon im Begriff sich über das komplette Naschwerk herzumachen , aber Nami hielt ihn dezent mit einer Kopfnuss zurück, kommentierte ihr Handeln mit einem strafenden Blick und nahm dann dankend und mit einem zuckersüßen Lächeln zwei Kekse herunter, von denen sie einen in die schmollende Schnute von Ruffy schob. Dadurch war der Schwarzhaarige fürs Erste besänftigt und auch die anderen knusperten beherzt ihr Willkommensplätzchen. „Hmmm…“, sinnierte Sanji und kaute fachmännisch zu Ende. „Haselnuss…Bourbon-Vanille…Sie benutzen echten Zuckerrübensirup, meine Dame?“ Begeistert nickte die Angesprochene und ihre Locken wippten fröhlich mit. „Dass Sie das herausschmecken. Sie müssen ein echter Kenner sein!“ „Nun ja.“, brachte der Koch geschmeichelt hervor, „Man sagt mir schon nach, dass ich einen guten Geschmack habe.“ „Wo hast du denn dieses Gerücht aufgeschnappt, Topflappen? Bei deiner Resteverwertung können wir doch alle froh sein, wenn wir nicht an ner Lebensmittelvergiftung krepieren.“ Der verbale Einwurf des Schwertkämpfers löste bei Sanji nur die übliche Trittwirkung aus, und Zoro konterte mit seinem Schwertzückreflex. Knurrend standen sich beide gegenüber, schnaubend machte Nami sich ans Werk und mit frisch verbeulten Hinterköpfen war das Streithahnsyndrom auch schon wieder behoben. „Benehmt euch!“, wurden die beiden noch streng ermahnt und reuig nickend, wahlweise murrend, standen sie wieder brav in der munteren Runde. „Schaut euch ruhig alles an.“, machte sich die Dame mit dem Backblech wieder bemerkbar. „Wir freuen uns über jeden Gast, der mit uns feiern möchte und teilen gern.“, und mit einem heiteren Lachen machte sie sich auf den Weg, ihre Kekse unter die Leute zu bringen. Neugierig blickte sich die Truppe um und registrierte mit immer größer werdendem Erstaunen das Ausmaß an Feierlaune auf dieser Insel. Überall blinkten Leuchtgirlanden, glänzten Sterne in verschiedenen Farben, flammten Lichterschläuche, strahlten geschmückte Nadelbäume. Nicht ganz naturgetreue Holznachbildungen von Chopper waren demonstrativ vor Schlitten gestellt und prangten so auf Dächern, an Straßenecken, in Miniaturform auch in einigen Fenstern und überall hingen Zuckerstangen, roch es nach Keksen und Kakao, duftete es nah Vanille und Nüssen. Ruffy war im Schlaraffenland gelandet, Zoro in der Hölle und die anderen irgendwo dazwischen. Chopper und Lysop versuchten sich an einer kleinen Schneeballschlacht, bis der kleine Plüschball sich allzu sehr hinreißen ließ und in seinem Großformat eine entsprechende Schneekugel rollte, die Lysop schlagartig in die Flucht trieb. Nami bestaunte in einem Ladenfenster hochmodische Pelzwaren in allen Formen, Robin und Franky gönnten sich an einem Stand heiße Süßkartoffeln und Ruffy drehte sich völlig überfordert im Kreis, weil er sich einfach nicht entscheiden konnte, welche Köstlichkeiten er zuerst versuchen sollte. Irgendwann griff der Koch der Strohhüte seufzend ein und stopfte dem verwirrten Brummkreisel ein Dangospießchen in den Schnabel, bevor er im Lauf noch verhungerte. Zufrieden schmatzte Ruffy den ersten Happen herunter und leckte sich über die Lippen, um gleich darauf einen Yakitoristandbesitzer mit seinen gierigen Fingern in den Wahnsinn zu treiben. Zoro beobachtete die Szenerie und schnaufte. Seine Begeisterung über diesen Ausflug hielt sich mehr, als in Grenzen und so beschloss er sein Heil in der Flucht zu suchen. „Ich geh zurück und pass auf´s Schiff auf.“, informierte er seinen Kapitän, der sich gerade überglücklich auf seine zehnte Portion Sobanudeln stürzte und ihn kauend musterte. „Abba dann verpafft du ja den gamfen Fpaf.“ Ein unschlagbares Argument. Ein Grund mehr für Zoro, noch schneller zu verschwinden, denn zu viel Spaß auf einmal, war einfach nicht gesund, für einen ernsthaften Schwertkämpfer. „Ich glaube damit kann ich leben.“, erwiderte er knapp und stiefelte los. Ein wenig erstaunt sahen ihm die anderen nach, doch Sanji zuckte nur mit den Schultern. „Er ist und bleibt eben ne Miesmuschel.“, resümierte er trocken und Ruffy seufzte in seinen alkoholfreien Früchtepunsch. „Bestimmt kommt er wieder, wenn er sich ausgeschlafen hat. Ich hab ihn ja vorhin geweckt und er ist sicher noch müde.“ „Glaub ich auch.“, beteuerte Chopper und versuchte tröstend ein Huf aus Ruffy´s Arm zu platzieren. Nami und Sanji warfen sich einen bedeutungsschwangern Blick zu und hofften insgeheim, dass der Sturschädel mal von seiner Egoschiene herunterfiel und ihnen nicht am Ende noch die Laune vermurkste. Die Navigatorin sah in dieser Insel nämlich einen kostenlosen Vergnügungspark, in dem sich ihr Kindergarten mal richtig austoben konnte. Alles gratis, frei und umsonst. Somit genau der Preis, den die Orangehaarige gern bereit war auszugeben, um die Laune an Bord für die nächste Zeit zu heben. Wenn diesen Chaoten nämlich langweilig wurde, waren sie noch unausstehlicher, als sonst und in den letzten Tagen zeichnete sich genau diese Stimmung ab. Ständig spielten einzelne, sehr infantile, langnasige Mannschaftsmitglieder, den anderen dumme Streiche und dem Koch gingen schon langsam die Ruffyfallen für die Küche aus. Der Kaffee und Biervorrat neigte sich dem Ende und wenn noch einmal jemand seinen Tanga mit ihren BH´s in die Wäsche stopfte, würde sie schreiend Amok laufen. Also hatte sich dieser grünhaarige Muffelkopf gefälligst zu benehmen, wenn sie schon mal so preiswerte Gelegenheit zum Feiern hatten. Zur Not würde sie ihn halt später zu einem Wetttrinken herausfordern, aber besser man ermöglichte es ihm, sich erst einmal auszumaulen. Und so ließ man den Stinkstiefel ziehen und widmete sich wieder den Genüssen dieser Insel. Bald hatten alle eine mehr oder minder sinnvolle Beschäftigung gefunden, die im Grunde aus Futtern und Feiern bestand. Robin lauschte einem Chor, Franky sang lieber gleich selbst, Chopper wippte ein bisschen mit den Hufen im Takt, während er Lysops, vom heißen Glühwein verbrannte Zunge, als nicht lebensbedrohlich einstufte. Nami ließ sich von Sanji mit Köstlichkeiten versorgen, ehe sie todschicke Hüte, Mäntel und Schuhe anprobierte und Ruffy schlemmte sich weiter euphorisch durch das reichhaltige Nahrungsangebot. Als er gerade mit einer großen Portion Tempura kämpfte, drangen klagende Laute an sein Ohr und er sah sich verwundert um, wer denn in diesem Winterwunderland einen Grund hatte traurig zu sein. In einer Ecke des Marktplatzes entdeckte Ruffy ein kleines Mädchen, das sich mit geballten Fäusten die Tränen aus den Augen wischte und mit bebender Unterlippe zwei älteren Jungen dabei zu sah, wie sie etwas durch die Luft warfen. „Gebt sie mir wieder!“, rief sie halb jammernd, halb wütend. „Ihr macht sie noch kaputt!“ Aber die Burschen grinsten nur gehässig und schleuderten das winzige Bündel immer wieder hin und her. So sehr sich die Kleine auch bemühte, sie bekam das Gewollte nicht zu fassen und hüpfte verzweifelt zwischen ihren Minityrannen herum. Und dann passierte es. Das Mädchen stolperte und fiel der Länge nach auf die Stupsnase, was die beiden Plagegeister nur lachend zur Kenntnis nahmen. Zeternd hielt sie sich das Bein. Ihre geringelte Wollstrumpfhose war zerrissen und das Knie blutete ein bisschen. Doch noch gab sie nicht auf und rappelte sich wieder hoch, um ihren Besitz zurück zu erobern. Einer der Jungen stemmte seine Hand gegen ihre Stirn und sein Kumpel äffte belustigt das strampelnde Mädchen nach. Aber lange dauerte seine Schadenfreude nicht an, denn plötzlich packte ihn etwas am Knöchel und zog ihn kopfüber in die Luft. Seinem Kameraden erging es ähnlich und sie schauten sich verdutzt an, während sie in der Höhe baumelten. Vor Schreck wurde auch gleich noch die Beute fallen gelassen und hastig von seiner Besitzerin wieder in Empfang genommen. „Solltet ihr euch nicht bei der kleinen Lady entschuldigen?“ Ruffy versuchte so zu klingen wie Nami, wenn sie die Jungs beim Blödsinnmachen ertappte und eine Moralpredigt hielt - kurz nachdem sie jedem den Schädel verbeult hatte – und es schien sogar zu klappen. Verwirrt nickten die kleinen Bengel und verbeugten sich, nach dem Herunterlassen, sogar vor dem Mädchen, ehe sie hastig das Weite suchten. „Dankeschön.“, lächelte das Kind und drückte ihrem Retter einen kleinen Schmatzer auf die Wange. Der Schwarzhaarige kratzte sich leicht verlegen am Kopf, grinste aber fröhlich zurück und erkannte in dem geretteten Bündel ein Stofftier, welches nun liebevoll in kleinen Armen hin und her gekuschelt wurde. Die langen Öhrchen, des Tierchens schaukelten ebenso so freudig, wie die Zöpfe seiner Besitzerin, die Ruffy aus großen, blauen Augen musterte. „Ich bin Moe.“, stellte sie sich munter vor und umkreiste ihren Retter. „Und du scheinst richtig stark zu sein. Wo kommst du her? Bist du zu Besuch hier, oder bleibst du länger? Ich wohn hier mit meinen Eltern und bin schon fünf Jahre alt. Wie alt bist du? Bist du ein Seefahrer? Hast du schon viel von der Welt gesehen? Bestimmt hast du schon ganz viele Abenteuer gehabt, oder?“ Einen Moment lang schwirrte dem Strohhutkapitän der Kopf. Die Kleine konnte fast so schnell und viel reden, wie er essen. Respekt. „Ich bin Ruffy. Ja, ich bin hier mit meinen Freunden zu Besuch und komme aus dem East Blue und ich bin Pirat.“ Hatte er alle Fragen beantwortet? Es waren so viele, aber Moe schien zufrieden, denn ihre Augen wurden noch größer und sie strahlte über das ganze Gesicht. „Kein Wunder, dass du so stark bist. Piraten müssen ja immer sehr stark sein und meine Mama sagt immer, man soll sich vor denen in Acht nehmen und weglaufen. Aber du bist doch kein böser Pirat, oder? Sonst hättest du mir doch nicht geholfen.“ Der Gummijunge konnte nur noch nicken. Dieses Mädchen schien nicht einmal Luft zuholen, während sie sprach und langsam wurde ihm ganz schwindelig, weil sie immer noch aufgekratzt um ihn herumrannte. Doch dann blieb sie stehen und hielt ihm das Plüschtier unter die Nase. „Sie möchte sich auch noch bedanken.“, informierte Moe ganz sachlich, drückte die kleine Stoffnase gegen Ruffys Kinn und der Schwarzhaarige strich lächelnd über das flauschige Köpfchen. „Gern geschehen. So einem netten Hasi musste ich doch helfen.“ „Ihr Name ist Ann.“, stellte das Mädchen nun auch noch ihr Kuscheltier vor und ließ es ein bisschen mit der Pfote wackeln. „Sie ist schon zwölf. Jedenfalls in Hasenjahren. Ich weiß nich wie alt das bei Menschen ist, aber ich bin bestimmt viel jünger. Das hat mir der Weihnachtsmann so gesagt. Er hat sie mir vor zwei Jahren geschenkt und seitdem wohnt sie bei mir.“ „Der Weihnachtsmann?“, fragte Ruffy verdutzt und Moe holte kurz Luft. „Ja, genau. Der Weihnachtsmann bringt allen, die brav waren doch Geschenke – über kleine Streiche sieht er auch mal hinweg, wenn er weiß, dass man sonst lieb ist. Er weiß nämlich alles und hat sogar ne richtige Liste, wo drauf steht, wer was kriegt und er kennt wirklich jeden.“ „Ui.“, staunte der Strohhutträger und wackelte mit dem Kopf. „Dann muss er sich aber echt viel merken.“ „Dafür hat er doch die Liste.“, korrigierte Moe. „Auf der steht doch alles drauf.“ „Dann muss ihm aber ganz schön die Hand vom Schreiben wehtun, oder?“ Wenn Ruffy so darüber nachdachte, wie viele Menschen es zum Aufschreiben gab, bekam er ja selbst schon ein Zwicken in den Fingern. „Du kennst ihn echt nich, oder?“, erkundigte sich das Zopfmädchen und erntete ein Kopfschütteln. „Alsoo: Der Weihnachtsmann ist schon ganz alt und hat darum auch einen langen weißen Bart und nen dicken Bauch. Den kriegen alte Männer immer, sagt meine Mama. Und er hat einen warmen, roten Mantel, mit Pelz dran und einen riesigen Sack mit Geschenken und er kommt immer am 24. Dezember, bringt Süßigkeiten und Spielzeug überall hin, weil er sehr schnell ist mit seinem Schlitten und dann stellt man ihm Milch und Kekse hin, weil es ja auch furchtbar anstrengend ist, so viele Leute zu beschenken und eigentlich sieht man ihn gar nicht, aber bei mir hat er ne Ausnahme gemacht und mir Ann selber gegeben.“ Ganz stolz war die Kleine, das sah man ihr an. Sie kannte den Mann persönlich, von dem Ruffy noch nie gehört hatte und er fragte sich langsam, ob der Kerl vergessen hatte ihn auf die Liste zu schreiben, denn er hatte noch nie was geschenkt bekommen. Konnte natürlich auch daran liegen, dass er Milch und Kekse nie stehen ließ, sondern lieber gleich verputzte. Mist. „Hier!“, unterbrach Moe seine Gedanken und reichte ihm den Stoffhasen. „Ich geb sie dir mit. Pass aber gut auf sie auf.“ „Du schenkst mir deine Ann?“, fragte Ruffy ganz ungläubig und betrachtete die großen Knopfaugen.“ „Ich glaub, du kannst besser auf sie aufpassen. Bist ja viel stärker, als ich und du kannst ihr die Welt zeigen. Dafür bin ich noch zu klein und immerhin ist sie schon zwölf. Das is ja schon sehr alt und da wäre es doch blöd, wenn sie warten muss, bis ich groß bin, um ein paar Abenteuer zu erleben. Und ich weiß ja auch gar nicht, ob ich mal irgendwohin fahre, weil, ich ja Takeru heiraten will. Der wohnt gegenüber und wenn man verheiratet ist, muss man sich ja ums Haus kümmern und kann nicht herumreißen, sagt meine Mama. Weil verheiratete Männer alleine gar nicht zurecht kommen und Hilfe brauchen, damit sie nich verhungern. Und ich kann ja auch nicht zulange damit warten, weil die einen nur heiraten, wenn man jung ist, sagt meine Mama jedenfalls. Ich muss dann auch langsam nach Hause, meine Mama wird schon mit dem Essen warten und sie wartet nicht so gerne, weißt du?“ Ne. Ruffy wusste gerade mal so gar nichts und stand kurz darauf völlig überfordert und mit einem Stoffhasen im Arm, alleine da. Moe winkte noch einmal fröhlich, bevor sie um eine Häuserecke bog und der Schwarzhaarige watschelte ein wenig verstört wieder zu den Anderen, die sich gerade sammelten, um aufs Schiff zurück zu gehen. Zoro war nicht noch einmal wieder gekommen. Der hatte in der Zwischenzeit so sein eigenes Unterhaltungsprogramm. Nachdem er endlich wieder am Schiff angekommen war – scheiß Weggabelung kurz vor dem Ziel! Führt einen in die Irre und schickt einen quer über das Festland - hatte er sich genervt in die Speisekammer begeben, um nach anwärmenden Alkoholika zu suchen. Mitten im klirrenden Kramen, drang ein Geräusch an sein Ohr, welches nicht mit seiner Tätigkeit zu vereinbaren war. Ein Fremdknarren, das ihm nicht gehörte. Ergo: Irgendwer, oder irgendetwas war noch auf dem Schiff. Zeit um sich mal fachmännisch, still und, fürs Erste leise, genau umzuschauen. Ikujinai Genshiro, selbsternannter Meisterdieb und seit sechzig Jahren im Gewerbe tätig, lachte sich munter ins Fäustchen, während er die letzten Beutestücke in seinem Jutesack verstaute. Diese Insel war perfekt für ein paar lukrative Raubzüge und bisher hatte ihn noch niemand erwischt. Lag bestimmt an seiner ausgeklügelten Taktik. Anders gesagt, an der hinterhältigen Idee, sich als Weihnachtsmann zu verkleiden. So fiel er unter diesen einfältigen Partymachern gar nicht auf und konnte sich in aller Ruhe seinem Treiben widmen. Oft kamen Touristenschiffe auf diese Insel und wenn alle munter am Feiern waren, klaute er den Deppen die Wertsachen. Über einen Mittelsmann machte er dann seine Beute zu Geld, schließlich konnte man sich, als etwas älteres Semester, nicht mehr ganz so übernehmen, zumal sein Ischias von dem jahrelangen Diebesgutschleppen schon recht in Mitleidenschaft gezogen war. Ein knallharter Gangster hatte es eben nicht leicht. Dieses neue Schiff war allerdings weniger profitabel, als gedacht. So viel wertlosen Plunder hatte er selten gesehen und sich ganz schön anstrengen müssen, um etwas Brauchbares zu erbeuten. Dennoch war der Sack nun voll und er machte sich auf den Weg. Weit kam er aber nicht, denn plötzlich baute sich das pure Grauen vor im auf. Ein Katana direkt auf seine Kehle ausgerichtet, wies ihn freundlichst darauf hin, genau jetzt stehen zu bleiben und vor Schreck ließ er gleich noch seinen Jutesack fallen. „Ich glaube das da gehört mir.“, grollte Zoro finster und nickte in Richtung der Beute. Der Angesprochene brachte nur ein klägliches Krächzen zu Stande und der Schwerkämpfer erhöhte das Tempo, ehe er bei diesem Gefecht noch einschlief. Er zückte das zweite Katana und fixierte den unwürdigen Gegner aus dunklen Augen. „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ „Hilfe?“, kam es ganz kleinlaut aus Genshiros Kehle. Damit hatte er es geschafft den tobenden Samurai ein wenig aus der Contenance zu bringen. Wer rechnete denn auch schon mit so einer Antwort? Und wer rechnete gleich darauf mit gellenden, panischen Schreien, die einem das Trommelfell strapazierten? Zoro jedenfalls nicht und doch stand er nun einem alten, dicken Mann gegenüber, der völlig apathisch das Deck zusammenkreischte, ohne sich dabei auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Was treibst du da?“, erkundigte sich unerwartet eine wohl vertraute Frauenstimme. Nami und die anderen hatten inzwischen das Schiff erreicht und schon von weitem diese unsäglich, kläglichen Laute vernommen. Nun standen sie alle verwirrt an Deck und besahen sich das Schauspiel. Zoro vs. kreischende Memme in Stereo, leider. Der Grünhaarige blinzelte skeptisch zwischen seinen Kameraden und der jammernden Halbmumie hin und her und weil es grad so herrlich schön bescheuert zuging, wartete er nur noch darauf, dass Lysop plötzlich aus der Reihe trat und ein ungläubiges „Opa? Bist du es wirklich?“ verlauten ließ. Die zwei könnten durchaus blutsverwandt sein, oder zumindest dieselbe psychische Störung aufweisen. Und, oh Wunder! Es sprang wirklich jemand aus der Menge. Nur war es nicht die Langnase, sondern der Kapitän höchstpersönlich, der mit einem ungläubigen „Weihnachtsmann? Bist du es wirklich?“, der Situation den Rest gab. Zoro fürchtete einen Hirnschlag und zuckte nur noch stoisch mit einem Auge, dem Koch fiel die Zigarette aus dem Mundwinkel und die restliche Mannschaft ging geschlossen zu Boden. Selbst der diebische Opa, verstummte und schien sich ein wenig zu beruhigen, bis zwei Gummiarme auf ihn zuschnellten. Bei Genshiro gingen alle Lichter aus. Das war einfach zu viel für einen fast pensionierten Profidieb. Wie ein Stein sackte er zu Boden und blieb reglos liegen. Fassungslos starrten nun alle auf den bewegungslosen Leib. Alle, bis auf Ruffy. Der stürzte sich wütend auf den Schwertkämpfer, sodass dieser nur noch reflexartig die Schwerter vor sich hielt, um die Faust abzuwehren. „Was zum Teufel…?“ „Du hast den Weihnachtsmann umgebracht!“, schrie der Schwarzhaarige zornig und holte erneut zum Schlag aus. „Ich hab gar niemanden umgebracht!“, verteidigte sich der Grünhaarige erzürnt. „Der Opa ist doch erst umgefallen, als du auf ihn losgegangen bist.“ „Zoro, duuu…!“ „Schluss jetzt!“, brüllte die entsteinerte Navigatorin dazwischen und zog Ruffy zurück, der sich aber erst durch einen gezielten Hieb auf den Hinterkopf nicht mehr wehrte. „Ruffy geh in deine Koje. Keine Widerrede!“ Gekrängt blickte der Strohhutjunge in die Runde und biss sich auf die Unterlippe, bevor er wortlos wegstratzte. Vorher schnappte er sich noch schnell das Stofftier, welches er vorhin Chopper in die Hufe gedrückt hatte und verschwand still im Bauch des Schiffes. „Nun sieh mal zu, wie das wieder gerade biegst.“, fauchte es dem Grünhaarigen entgegen und er riss die Augen auf. „Ich? Wieso denn nun wieder ich?“ „Weil du Schuld bist.“, entschied die Orangehaarige. „Wer sagt das?!“, wollte Zoro nun wissen und kassierte einen Tritt gegen das Schienbein. „Ich sag das und aus!“ Hugh. Nami hatte gesprochen. Mehr als deutlich fühlte der Schwertkämpfer, wie sich die Schuld in seinem Bein breit machte und rieb knurrend darüber. „Das hat man nun davon, wenn man einen Dieb dingfest macht. Den nächsten lass ich einfach mit deinem Ramsch abziehen, du Zicke!“ Erst jetzt fiel Nami der herrenlose Sack an Deck auf und sie schob die Augenbraue hoch. „Sanji räum die Sachen wieder ein. Lysop du hilfst ihm und Chopper schau mal nach, ob dieser Amateur noch lebt.“, kommandierte sie wirsch und die Brigade setzte sich eilends in Bewegung. Der kleine Schiffsarzt tippelte vorsichtig zu seinem Patienten und untersuchte den Reglosen auf Lebenszeichen. „Er ist wohl nur ohnmächtig.“, diagnostizierte er professionell. „Sanji auch.“, informierte gleich darauf Lysop und alle versammelten sich um den komatösen Koch. Der Blondschopf lag völlig weggetreten und mit blutender Nase auf den Planken, die Finger fest um einen von Namis Spitzen-BH´s geklammert. „Ich glaub der Opi wollte dir die Wäsche klauen.“, schlussfolgerte nun Franky und zog den Büstenhalter, mit zwei Fingern, angestrengt in die Höhe. Selbst im Delirium wollte der Koch seinen neuen Schatz nicht so recht loslassen und es dauerte einen Moment, bis der Blauhaarige ihn richtig zufassen bekam. Dann hielt er den BH triumphierend in die Höhe und Nami erreichte den Farbgrad einer siedenden Krabbe, die Chili gegessen und hundertprozentigen Alkohol zu sich genommen hatte. Wie das Jüngste Gericht in persona, sprang sie auf den alten Mann, der gerade wieder ein wenig zu Bewusstsein kam. „DU WIDERLICHER, PERVERSER, MIESER…!“, schallte es auf den hilflosen Greis ein, während Nami ihn im Würgegriff rhythmisch auf die Holzbretter schlug. „Also wenn ihn das jetzt mal nicht endgültig umbringt.“, bemerkte Zoro trocken und Chopper umkreiste aufgebracht seinen instabilen, röchelnden Patienten, bis Robin die Sache in ein paar Arme nahm und die verstrittenen Parteien auseinander zog. Unterdessen war Sanji wieder zu sich gekommen und riss dem Kanonier knurrend den Jutesack aus den Fingern, um danach wie ein Irrer nach weiteren Schätzen zu wühlen. Nachdem Robin auch noch den Koch vor Namis tödlichen Fingern in Sicherheit gebracht hatte, kehrte ein wenig Ruhe ein. „Was machen wir jetzt mit dem?“, erkundigte sich Lysop nachdenklich. „Stein um den Hals und im Meer versenken!“, forderte die Orangehaarige mit geballten Fäusten. Vergeltung! stand in ihren Augen geschrieben, blankes Entsetzen in denen von Genshiro. „Den dann aber bitte auch.“, verlangte Zoro und deutete auf den Smutje, der keifend hinter einem lachenden Franky herjagte, welcher Namis BH provozierend in der Luft schwingen ließ. Irgendwann würde Nami die ganze Bande einfach betäuben und der Marine aushändigen, dessen war sie sich sicher. Währenddessen kullerte Ruffy unruhig durch seine Koje, bekam von den Ereignissen auf Deck gar nichts mit und blinzelte gegen die Dunkelheit an. Er sollte Schuld haben und dann auch noch still sein, und wurde sogar noch ins Bett geschickt. So ungerecht. Seufzend zog er den kleinen Stoffhasen in seine Arme und rollte sich ganz klein zusammen. Irgendwie war grad alles blöd, vor allem Zoro und Nami dann gleich hinterher und sowieso und überhaupt. „Hmmpf!“ Er hatte endlich die Möglichkeit gehabt, den Weihnachtsmann auf sein Versäumnis hinzuweisen, ihn vergessen zu haben. Er hätte Naschkram haben können und sich vielleicht noch ein paar neue Malstifte wünschen dürfen. Aber Zoro hatte ja alles kaputt gemacht. Zuerst wollte er nicht mit ihnen Spaß haben und dann brachte er auch noch den Weihnachtsmann um die Ecke. Moe würde zu Hause sitzen und auch auf den Mann warten und irgendwann enttäuscht einschlafen, oder weinen, weil er sie nicht mehr besucht, genauso wie all die anderen, die ihn wohl kannten und sich freuten und ein bisschen gab er sich auch selbst die Schuld an dieser blöden Situation. Das Schlimmste war allerdings, dass er keine Ahnung hatte, was er nun machen sollte. Die Thousand Sunny war zwar ein tolles Schiff, aber sicher nicht schnell genug, um in einer Nacht die ganze Welt zu umrunden und Geld für soviel Geschenke hatte er auch nicht. Nami würde ihm auch nichts leihen. Also aus der Traum vom Ersatzweihnachtsmann. Nur Ann schien noch zu ihm zu halten. Der kleine Hase schmiegte sich eng an den traurigen Piraten und auch wenn Ruffy ohne Licht nicht wirklich viel erkennen konnte, hatte er doch das Gefühl, dass sein Häschen ihn auch traurig ansah. Es tat gut, zu wissen, dass noch jemand zu ihm hielt, in dieser schweren Stunde, auch wenn sie sich noch nicht lange kannten. Der nächste Morgen auf dem Schiff verlief recht unkompliziert. Sanji, der Smutje, war wie immer, einer der ersten, der sich an die Arbeit machte. Er bereitete gemütlich das Frühstück vor, rief seinen Heuschreckenschwarm zum Essen und jeder genoss in Ruhe seine, ihm zugeteilte, Portion. Irgendetwas war faul… „Wo ist denn Ruffy?“, erkundigte sich Lysop nach einer Weile und traf genau des Pudels Kern. Der Kapitän war nicht zum Futtern erschienen und dabei hatte er schon seit gestern Abend nichts mehr in den Magen bekommen. Nami seufzte und Chopper bot an, mal nach dem Vermissten zu sehen. Es war ungewöhnlich, geradezu besorgniserregend und in keinster Weise akzeptabel, dass Ruffy einen einfach so ungestört essen ließ. Wenn man sich erst einmal an gnadenlose Futterschlachten gewöhnt hatte, fühlte sich ein reibungsloses Speisen geradezu anstrengend an. Sie hatten den verhinderten Dieb gestern, nach kurzer Beratung, und seinem Versprechen sofort in Ruhestand zu gehen wieder auf die Insel geschafft. Nami hatte, gegen eine Provision versteht sich, dafür gesorgt, dass der große Meisterdieb Genshiro nun als Ganzjahresweihnachtsmann der örtlichen Gemeinde abkommandiert wurde und einer geregelten Tätigkeit mit Entlohnung nachging. Dem alten Mann würde es wohl im Traum nicht mehr einfallen noch einmal straffällig zu werden, da ihn die Navigatorin vor ihrer Verabschiedung, abermals unmissverständlich, darauf hingewiesen hatte, wie unangenehm ein Rückfall für ihn enden würde. Die Rache einer Frau überwand zur Not auch Ozeane und letztendlich musste er sich beim Feste feiern auch nicht ganz so sehr anstrengen, wie beim Klauen und Plündern. Also alles in Butter, bis auf die Tatsache, dass Kapitän Monkey D. Ruffy beleidigt in seiner Koje lag und sich vehement weigerte, aufgemuntert zu werden. Chopper hatte den Anderen nach kurzer Visite mitgeteilt, dass der Strohhutjunge kaum einen Mucks von sich gegeben hatte, und auch nicht sprach. So sehr es der kleine Schiffsarzt auch versucht hatte, Ruffy drehte sich nur auf die andere Seite und rollte sich mit seinem Hasen zusammen. Danach versuchten Lysop und Franky ihr Glück. Holten alle Erfindungen hervor, die in irgendeiner Weise bescheuert genug waren, um jemanden wie Ruffy zum Lachen zu bringen. Aber selbst Lysops Fußkitzelkiste und Frankys Konfetti-Bazooka hinterließen keinen nennenswerten Erfolg – nur einen Haufen Papierschnipsel, den sie dann wieder beiseite kehren durften. Nicht einmal der Koch konnte mit einer großen Portion Dangobällchen etwas ausrichten. Nami reichte es und sie wusste auch genau, wen sie dafür verantwortlich machen konnte. „ZOROOOOOO!“, keifte es laut und wütend mitten in die Nickerchenphase des grünhaarigen Schwertkämpfers und er drehte sich nicht murrend zur Seite, sondern stand lieber gleich auf, um weiterem Geschrei vorzubeugen. Half nur leider gar nichts, wenn man auf Namis Abschussliste stand und genug Schulden bei ihr hatte, um ewig die Arschkarte zu ziehen. „Wir brauchen den Weihnachtsmann!“, verlangte die Orangehaarige mit drakonischer Stimme und Zoro hätte gern gefragt, was das mit ihm zu tun hatte. Aber er wollte sein Trommelfell behalten und seine Körperteile in funktionsfähigem Zustand. Die Navizicke sah aus, als würde sie ihm beim kleinsten Anflug von Widerwillen den Kopf abreißen. Ungünstige Bedingungen für stures Verhalten also… „Vorschläge?“, brummelte er deshalb missmutig und erntete ein Nicken. „Ja. Du besorgst ihn einfach.“ Och, wenns weiter nichts war. Zoro ging dann mal eben den Weihnachtsmann besorgen und falls er noch ein wenig Zeit hätte, könnte er ja auch gleich noch schauen, ob er das One Piece, den Allblue, das Rio-Porneglyph oder Lysops Courage irgendwo fand. Danach könnte er noch rasch ein Allheilmittel erfinden und Nami eine Weltkarte zeichnen…Hatte die Frau sie eigentlich noch alle? Er fragte besser nicht. Die schaute schon wieder so jähzornig drein. „Dir ist schon klar, dass es den nicht gibt, oder?“ Die Navigatorin leugnete nicht, dass ihr Ansinnen einen gewissen Schwierigkeitsgrad aufwies – einen recht gewaltigen sogar - aber Zoro, der selbsternannte Titan in jeder Lebenslage, konnte eine knifflige Herausforderung sicherlich ganz gut gebrauchen. Ehe er den ganzen Tag schlief und herumlaunte, sollte er sich mal lieber ein wenig kreativ betätigen. Gehirnjogging für Marimos. Der Plan stand also: Zoro würde Weihnachten retten, ob er das nun wollte, oder nicht! Bald wurde dies dem Grünhaarigen auch bewusst. Neben Nami fanden sich noch andere Schuldzuweiser ein – allen voran, wie zu erwarten, die Kochballerina mit ihrem Gezeter – gefolgt von Franky und Chopper, die seufzend Trauer schoben und sogar Lysop merkte etwas verhalten an, dass es gar nicht so nett von dem Schwertkämpfer fand sich so stur zu stellen. Und irgendwann ergriff Zoro einfach schreiend die Flucht. Lieber suchte er etwas, das es nicht gab, als sich diesem Theater weiter auszusetzen und eigentlich musste er sich auch eingestehen, dass ihm Ruffys Trübsal selbst auf den Magen schlug. Er bekam ein schlechtes Gewissen und fragte sich, womit er das nun wieder verdient hatte. Nachdem er eine Weile ziellos herum gelaufen war und sich selbst verfluchte, erschloss sich ihm eine gute Idee. Der alte Kauz von gestern könnte wohlmöglich seine Rettung sein. Schließlich glaubte ja Ruffy in diesem den Weihnachtsmann zu sehen… Irgendwie war des Rätsel Lösung am Ende doch ziemlich einfach. So sah es für den Moment jedenfalls aus. Doch Genshiro weigerte sich, bei allem was ihm heilig war. Er wollte nie wieder etwas mit dieser Meerhexe und ihrer Monsterbrigade zu tun haben und weil der Schwertkämpfer einfach nicht locker ließ, bekam er einen stressbedingten Herzanfall, begleitet von leidvollem Jammern und einem theatralischen Ohnmachtsanfall mit abschließender Leichenstarre. >Der übertrifft die Langnase glatt noch im erbärmlich Dahinsiechen.<, dachte der Grünhaarige frustriert und verließ den momentan Verstorbenen, um eine neue Strategie zu entwickeln. Er brauchte doch eigentlich nur jemanden, der Ruffy den Weihnachtsmann gab ohne panisch die Flucht zu ergreifen, wenn der Gummiknödel emotional aufdrehte und alles mit seiner Freude dem Erdboden gleich machte. Kacke. Er musste das selbst erledigen. Kein Normalsterblicher hielt das wohl länger, als ein paar Minuten aus. Hier musste schon jemand ran, der psychisch und physisch gefestigt war. Jemand, der einiges aushielt. Stark musste er sein. Kernig. Potentiell übermenschlich. Es blieb am Ende wirklich nur er übrig, um diesen Kraftakt Ruffy zu erfreuen bewältigen zu können. Doppelkacke. Inzwischen verordnete Nami Weihnachtsfreude für das ganze Schiff. Robin dekorierte munter und mehrarmig den Speisesaal mit ein paar Girlanden, die sie auf dem Festland organisieren konnte, und Lysop kümmerte sich zusammen mit Franky um einen Baum, den sie dann auch festlich schmücken sollten. Chopper wurde noch einmal zu Ruffy geschickt, um die Lage zu prüfen und auch um den Arzt außer Sichtweite zu bekommen, schließlich mussten für den Kleinen auch noch ein paar Geburtstagsgeschenke verpackt werden. Diese Aufgabe übernahm die Navigatorin selbst und Sanji tat das, wofür er berühmt berüchtigt war: Lecker Kochen und Robin beim Verzieren anschmachten. Als die Orangehaarige ihren Teil beigetragen und erst einmal bei Seite geräumt hatte, beschloss sie einen prüfenden Rundgang zumachen, damit auch ja nichts schief lief. Interessiert betrat sie den Speisesaal, in dem gerade die geschmückte Tanne ihren Platz gefunden hatte. Nach genauerer Betrachtung bekam sie das Prädikat „Igitt“ und die beiden Schmücker wurden zur Rede gestellt. Franky hatte seine Seite mit einen großen Portion Lametta und blauen Sternen verziert, wohingegen Lysop auf Holzspielzeug und Wachskerzen schwor. So ein schizophrener Baum war Nami wirklich noch nie untergekommen. Leider wurde die Zeit langsam knapp und darum behielt man die Zwittertanne einfach so bei und hoffte Ruffy war genauso blind für Stil wie die Dekorateure selbst. Nami stellte noch rasch die Geburtstagsgeschenke bereit und dann durften die zwei Überraschungskinder kommen. Chopper trat als erster ein und traute seinen Augen kaum. Aufgeregt starrte er auf den Baum und wurde ein wenig verlegen, als es daran ging ihm die Präsente zu übereichen. Robin nahm den überforderten, kleinen Arzt sogleich auf ihren Schoß und ermunterte ihn lächelnd sich ans Auspacken zu machen, und auch wenn er es etwas unbeholfen ausdrückte, freute er sich sehr über die Mühe und die Zuwendung, die man ihm entgegenbrachte. Auch Ruffy staunte nicht schlecht, vergaß für einen Augenblick die trüben Gedanken und drückte den Stoffhasen dicht an sich, den er immer noch in den Armen hielt. Seine Crew hatte sich so ins Zeug gelegt und während ihn alle so erwartungsvoll an sahen, sprang die Freude einfach auf ihn über, sodass es ihm schließlich doch noch ein kleines seliges Lächeln entlockte. Franky und Lysop, wie sie so stolz ihre Tanne anpriesen. Chopper, der mit roten Bäckchen die kleinen Gaben bewunderte und Robin, die sich mit ihm freute, während sie alles vorsichtig auf dem Tisch abstellte. Sanji hingegen rührte fröhlich in seinem Punsch und forderte seine Nakama fast schon überschwänglich zum Trinken auf, bevor er Nami verbal umschwärmte, die abwartend einen Keksteller in die Luft hielt. Sie alle, seine Freunde, seine Familie, hatten in Windeseile so eine tolle Überraschung zu Stande gebracht. Wollten ihm eine Freude machen und zeigten ihm, wie wichtig auch ihnen die Freundschaft war. Er hatte wirklich Glück und ein bisschen schämte er sich für sein trotziges Verhalten. Jedenfalls bis Sanji einen Kuchen in Sternform auf den Tisch zauberte und damit alle Sensoren auf Nahrungsbeschaffung umschalteten. Es duftete herrlich und fast wäre das Backwerk mit einem Haps in seinem Magen verschwunden, aber dann schockierte der Kapitän erneut die Masse. Grinsend setzte er Hase Ann auf einen freien Sitzplatz, bevor er begann die Nascherei in Portionen zu schneiden, um sie an die Sprachlosen zu verteilen. Nur ein Stück blieb liegen. „Wo ist Zoro?“, erkundigte er sich leicht irritiert und Nami grinste schief. „Och weißt du…also Zoro ist noch unterwegs. Er holt den Ehrengast ab.“, versuchte sie sich schnell herauszureden und stopfte sich den Mund voll Kuchen, um eine Anti-sprech-Lage vorzutäuschen. „Achso.“ Ruffy legte den Kopf schief, während er kaute und plötzlich hatte die ganze Crew den Mund voll Buttercreme und schmatze synchron um die Wette. >Hoffentlich kommt der bald.<, sannen alle, mal mit mehr, oder weniger freundlichen Nebengedanken. Nur der Kapitän nicht. Der dachte darüber nach, ob Sanji so nett war und noch einen zweiten Kuchen für ihn allein zubereitet hatte – Yamm, yamm… So leise es eben ging, schlich sich der Schwertkämpfer an Bord der Thousand Sunny und rückte den Bart gerade, nachdem er seine Katana in den Ausguck verbracht hatte. Die würden ihn ansonsten verraten und niemand, wirklich niemand sollte ihn erkennen. Es war schon peinlich genug so herum zu laufen, auch ohne die schlechten Witze seiner Freunde. Im Dorf hatte er ein Weihnachtsmannkostüm auftreiben können. Gut, eigentlich stand im Vorgarten irgendeines Häuschens jetzt eine nackte, lebensgroße Puppe, aber wer wollte denn kleinlich sein. Hauptsache er hatte es geschafft, was sein peinlicher Aufzug ja gerade bestens unter Beweis stellte. Schnaubend stiefelte er Richtung Kombüse, aus der schon fröhliches Gegacker zu hören war. Bevor er eintrat, holte er noch einmal tief Luft, schloss die Augen und los ging es. „…“ Zoro bekam kein Wort heraus. Was sagte man denn so als Weihnachtsmann? Verdammt! Alle starrten ihn an und verfielen in kollektives Husten, weil ihnen der Kuchen quer rutschte. Selbst Ruffy brauchte einen Moment. Gut, Ruffy brauchte ab und zu mal einen Moment, aber aus der Erfahrung heraus, wusste Zoro was dies bedeuten würde...Kopfschmerzen. „WEIHNACHTSMANN!“ Begeistert stürmte der Strohhutjunge los und der Aushilfsbarträger donnerte erwartungsgemäß gegen die Wand, als er von der Freude überrannt wurde. Fing ja schon mal gut an… Im nächsten Moment riss Ruffy die Augen auf und kletterte ganz zappelig von seinem Umarmungsopfer herunter. „Ich hätte es fast vergessen!“ Ja was in aller Welt? Mannschaft und Weihnachtszoro beobachteten verwirrt wie ihr Kapitän durch die Küche raste. „Sanji! Wo ist die Milch? Hast du Kekse? Los schnell, schnell, sonst geht er wieder!“ Diese Idee fand Zoro schon verlockend, seitdem er diese Tür zur Festhölle geöffnet hatte. Dass er viel zu lange über eine mögliche Flucht nachgegrübelte hatte, bemerkte er verstört, als ihm die erste Ladung Kekse in den Rachen gestopft wurde. Ruffy ging lieber auf Nummer sicher, und leerte gleich ein ganzes Blech Zuckergebäck im Mund seines wehrlosen Opfers. Der lief ihm sicher nicht mehr weg, so großzügig wie er gerade war. Gleich noch ein Liter Milch hinterher und Zoro fühlte sich wie eine Stopfgans auf dem Weg zum Licht am Ende des Tunnels. Nach scheinbar endlosen Momenten der Folter war Zoro schon kurz davor die Flinte ins Korn zu werfen. Ruffy war aufgedrehter als befürchtet und dieses Fest mit all seinen Bräuchen noch grausamer als erwartet. Der Schwertkämpfer schüttelte sich unmerklich, als das freudestrahlende Gesicht des Gummijungen plötzlich einer leidvollen Miene mit vorwurfsvollen Kinderkulleräuglein wich. Oh Gott! Er hatte doch nicht etwa... Die Unterlippe des Strohhutjungen fing leicht an zu zittern, als er traurig seinen Blick senkte. Hatte die Knalltüte ihn etwa durchschaut? Bitte nicht! "Warum...?", setzte der Piratenkapitän an und blickte dem Aushilfsweihnachtsmann ernst in die Augen. "Warum warst du bis jetzt noch nie bei mir?", wollte Ruffy entrüstet wissen und seinen Crewmitgliedern samt perplexen Santa Zoro klappten synchron die Kinnladen zu Boden. Der Schwertkämpfer fasste sich jedoch schnell wieder, als er die erwartungsvollen Blicke seiner Nakama auf sich ruhen spürte. Verdammt! Nun war guter Rat teuer! Wie sollte er denn bitte aus der Nummer wieder raus kommen? Kacke, die zweite! Ruffys Kulleräuglein wurden immer größer und wässriger mit jeder stillen Sekunde. Doppelkacke, die zweite! Doch dann kam dem Schwertkämpfer die rettende Idee. Er räusperte sich lautstark und lächelte seinen Freund warm an. "Und wer glaubst hat den Wind in deinen Segeln gestärkt, um dich zu deinen Freunden zu führen? Wer hat dich wohl jedes Jahr mit tollen Abenteuern beglückt?", grinste er unter seinem falschen Rauschebart und beobachtete zufrieden, wie sich die Augen seiner Nakama überrascht weiteten. "Ich war immer bei dir mein Junge!", fügte er selbstsicher mit dunkler Stimme an. "Wie könnte ich dich wohl glücklicher machen, als mit Freunden, die zusammen mit dir echte Piratenabenteuer erleben?" Stumm beglückwünschte Zoro sich selber zu seinem grandiosen Einfall. Ruffy hüpfte freudestrahlend auf und ab, während er sein Häschen durch die Lüfte schwang. "Hast du das gehört, Ann?", jauchzte der Strohhutträger verzückt und kicherte, übers ganze Gesicht strahlend, in sich hinein. Mission complete! Ruffy im Weihnachtsfieber und Zoro auf Sakeentzug, aber dennoch ein wenig stolz auf sich selbst seinen Kapitän so fröhlich zu erleben. Sein Verdienst, musste ja mal festgehalten werden. Er war so ein Genie! Und während sich das Genie in Eigenlob suhlte und den glücklichen Kapitän beim Freuen beobachtete, musterten einige der Crew den Bärtigen mit Argwohn. Wer war der Kerl? Wo hatte Zoro ihn her? Und vor allem, wo war eigentlich der Marimo? Sanji zündete sich eine Vanillezigarette an und inspizierte eingehend die mysteriöse Gestalt. Der war fast zu gut, um einfach so aus dem Nichts gekommen zu sein und hatte genau die Worte gefunden, welche selbst bei ihm einen kleinen Schauer hinterließen. So plausibel und bestärkend. Nie im Leben hatte Zoro den besorgt. Oder seit wann hatte der Grünspan ein Händchen für etwas, das andere begeistern konnte? Auch Nami schien diese Ansicht zu teilen. Ließ jedenfalls ihr ebenso prüfender Blick vermuten. Den Anderen fiel wohl nichts Negatives an ihrem Gast auf, denn sie genossen die muntere Stimmung in vollen Zügen. Franky, Chopper und Lysop ließen sich von Ruffys Elan anstecken und hoppsten munter mit ihm um den Zwitterbaum. Ahmten mit dicken Backen den Wind in den Segeln nach und überlegten schon, welche Abenteuer der Weihnachtsmann nächstes Jahr für sie auf Lager haben würde. Lysop hoffte auf kleine, einfache, ungefährliche, nicht lebensbedrohliche, monsterarme, gemütliche Tage auf freundlich gesinnten Inseln, ohne Überraschungen. Für Chopper zählten die neuen Entdeckungen und ein bisschen aufregend dürfte es auch sein und Franky, nebst Kapitän wollten es mal so richtig krachen lassen. „Ich würde sagen, das Krachen verschiebt ihr auf später und kümmert euch erst einmal um meinen saftigen Rollbraten, bevor er kalt wird.“, entschied der Koch zwinkernd. Egal, wer der Kerl da war, fürs Erste sollte die Weihnachtsstimmung im Vordergrund stehen und sollte er Ärger machen, hatte der Blondschopf zwei durchaus schlagfertige Argumente unterhalb der Hüftknochen, um für Ordnung zu sorgen. Begeistert stürmten die hungrigen Mäuler los und ließen sich ihre Portion aushändigen. Mit vollem Bauch war Pläneschmieden noch viel besser. Auch Nami stellte sich brav für ihre Mahlzeit an, und noch bevor der Koch seine „Damen zuerst!“-Ansprache halten konnte, ließ Ruffy der erstaunten Navigatorin den Vortritt. Die Oranghaarige lächelte schief, nahm ihren Teller und schaute den Schwarzhaarigen leicht verzweifelt an. „Tu uns nur noch einen Gefallen.“, bat sie unsicher. „Bitte fang ab morgen wieder an zu schlingen, sonst fallen wir alle vom Glauben ab.“ „Null Problemo!“, strahlte der Strohhutträger und Lysops Teller war um drei Fleischscheiben ärmer. „Ab morgen!“, zeterte der Kanonier, während er sich beleidigt mit seinem Essen hinter dem Tannenbaum verschanzte. Damit war die Portion der Langnase zwar in Sicherheit, aber der Rest des Weihnachtsbuffets in chronischer Lebensgefahr. Und während Ruffy glückselig Namis Aufforderung nachkam, lehnte sich Aushilfsweihnachtsmann Zoro erschöpft an die Theke. Stumm beobachtete er den kleinen Gierschlund, der gerade dabei war dem armen kleinen Elch munter in die Hufe zu nagen, als dieser sich ahnungslos einen Keks zu Gemüte führen wollte. Der Schwertkämpfer wollte sich lieber nicht vorstellen, wie viele pelzige Kekse sein Kapitän bereits in seinem Leben verschlungen hatte, wenn er den Unterschied zwischen Elchhufen und vermeintlicher Kochkunst a la Zickensmutje nicht mehr erkannte. Zoro grinste. Kein Wunder, dass der Koch einen cholerischen Anfall erlitt und den Gummiknödel zurecht wies. Bei all der Zeterei fühlte man sich doch glatt wieder heimisch. Seine Nakama waren in Höchstform und auch Ruffy schien endlich wieder der alte, sorglose Flummi zu sein. Nur eine Sache störte: Warum zum Henker vermisste ihn hier keiner? Der Schwertkämpfer hing die Schnute unter seinem Bart ein. Beschiss! Aber gerade als er dazu übergehen wollte in akute Weihnachtsdepression zu verfallen, hoppste ihm ein aufgeregter Pirat mit Strohhut auf dem Schoss. Überschwänglich zog der Gummimensch den Weihnachtsmann in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Zoro kurz vor dem Ersticken. Ruffy am Grinsen und Sanji hinter ihnen verwirrt am Blinzeln. „Danke, Zoro!", hauchte es plötzlich neben des Grünhaarigen Ohr und der ertappte Santa Claus bekam den kleinen Kuschelhasen ins Gesicht gedrückt, bevor er versuchen konnte sich rauszureden. Der Koch hingegen spukte überrascht Eierpunschfontänen durch seine Küche und erlitt fast den Erstickungstod. Zoro? Skeptisch musterte der Smutje den fremden Weihnachtsmann und riss perplex die Augen auf, als der falsche Rauschebart unter der Knuddelattacke kurz seinen Posten verließ, ehe Zoro ihn rot wie eine überreife Tomate vehement an Ort und Stelle zu halten versuchte. Eines stand fest: Im nächsten Jahr würde er bei seinem Kapitän Sonderurlaub einreichen, bevor er auch nur daran dachte ihm wieder den Rauschebart anzukleben. Weihnachten war wirklich ein grausames Fest! Allerdings ein Fest, das seine Nakama offensichtlich erfreute und mit dem Sake, den Sanji ihm plötzlich reichte, hielt der unfreiwillige Aushilfsweihnachtsmann dieses Theater sogar die ganze Nacht durch. Aber irgendwann neigte sich die fröhliche Party dem Ende zu und durch voll gefressene, schnarchende Piraten geziert, rückte auch für Zoro der ersehnte Feierabend in greifbare Nähe. Die seltsamen Blicke vom Smutje hatten ihm echt den Rest gegeben. Wehe der zog auch nur im Entferntesten in Erwägung, je wieder ein Wort darüber zu verlieren, oder darüber nachzudenken, oder den Anderen etwas zu verraten. Hoffentlich hielt Sanji einfach seine Klappe und ließ ihm sein Bruchstück an Männerstolz. Am Besten auch erst einmal schlafen, nicht mehr darüber nachdenken, und endlich das Kostüm loswerden… Nach dem Ausnüchtern hatte der Schwertkämpfer seinen Männerstolz für einige Sekunden wieder gefunden, bis Nami ihm für seine Abwesenheit am Vortag seine Schulden um satte 70 Prozent erhöhte und ihn zu ihrem persönlichen Sklaven erklärte. Prompt wurde Zoro der Arbeiterklasse zugeteilt und durfte den Großteil der Arbeiten übernehmen, die anfielen seit die Navigatorin die Weiterreise beschlossen hatte. Brummend hechtete der Grünhaarige unter den Anweisungen der Gewitterziege übers Deck. Überrascht hielt er einen Moment inne, als sich Kapitän und Smutje wortlos dazu herabließen ihm zu helfen. „Besuch!", rief der Kanonier von den Takelagen herunter und deutete auf eine Frau, die sich dem Schiff näherte. Die Arbeiten wurden unterbrochen und die Crew versammelte sich neugierig um ihren Gast. „Wir hoffen euch hat der Aufenthalt gefallen und ihr beehrt uns bald wieder.“ Lächelnd überreichte die Dame noch einen Umschlag, den Zoro in Empfang nahm. Wohl eine Grußkarte zum Abschied, vermutete er. Doch nach dem Öffnen, wurde er bleich, wie Tafelkreide und sein linkes Auge begann, wie so oft in den letzten, anstrengenden Tagen, rhythmisch zu zucken. „Ich glaub, das ist für dich.“, informierte er die Navigatorin und reichte ihr das Papier. Während Nami fassungslos auf den Zettel starrte, raste Zoro Richtung Ausguck. „Lauft!“ schrie er den Anderen noch zu und verschanzte sich so schnell er konnte. Doch die Crew war zu verstört, ob dieses Ausbruchs und Namis verdunkelte Miene war ihnen auch ein Rätsel. „Ist alles in Ordnung, Namilein?“, versuchte der Koch vorsichtig in Erfahrung zu bringen und der orangehaarige Vulkan explodierte. „Nichts ist in Ordnung! Das hier ist ne Rechnung über 857 000 Berry!“, kreischte sie fassungslos und aktivierte so doch noch den Fluchtreflex der Mannschaft. Von wegen kostenloser Vergnügungspark… Das hier war eine Abzockstation für ahnungslose Reisende! Plötzlich stand sie allein vor der immer noch lächelnden Dame, die munter die Hand aufhielt, und für einen Moment herrschte eine bedrohliche Stille über der Thousand Sunny, bis der Sturm über die Piraten hereinbrach und in gellenden Schreien über das Schiff hallte. „Okay. Wer von euch Idioten hat hier für 490 000 Berry Sobanudeln gefressen?“ ENDE Fertigstellung nur Dank , weil mir gegen Ende die Luft ausging und die Zeit und weil ich ganz viele Sätze nur mit „und´s“ fabrizierte, die einem die Tränen in die Augen trieben. >_______________< Aber dank ihrer Mithilfe konnten die Piraten munter feiern.^^ Nu binsch putt X___x Ich wünsche allen Lesern eine ruhige, stressfreie Zeit. Friede, Freude, Eierkuchen (lecker mit Kirschen oder Nutella ö___ö) Und kommt alle gesund ins neue Jahr. Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und verabschiede mich für dieses Jahr. Machts euch alle schön feini^^ http://de.youtube.com/watch?v=cC9o4oYMIqI Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)