Ride the Rockers 7 - Party Time von raphael_asdrai (5. Sequel zu Ride the Rockers. Es ist nicht zwingend nötig, die anderen Fanfictions der Reihe zu kennen.) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 Saga brauchte ein paar Momente, bis er wirklich registrierte, dass ihn eines der drei jungen Bandmitglieder ansah, und noch ein wenig länger, bis ihm klar wurde, was dies zu bedeuten hatte. Nun konnte er wirklich nicht mehr ohne Schaden davonzutragen aus der Situation flüchten. Noch vor wenigen Minuten hatte er mit dem Gedanken gespielt, Miyavi beim nächsten Halt einfach niederzuschlagen und zu flüchten, ohne dass jemand wusste, dass er überhaupt im Van gewesen war, doch nun, da er bemerkt worden war, musste er sich entscheiden. Entweder er half Miyavi oder er schlug sich auf die Seite der anderen drei. Er brauchte ganze zwei Sekunden, bis er sich entschlossen hatte und mit einem mürrischen Laut die Augenbrauen zusammenzog, ehe er über Yuji hinweg zu Chiyu kroch und ihm vorsichtig die Wange tätschelte. Er war schließlich nicht immer ein Arschloch! Und allein die Tatsache, dass er entführt worden war, ging ihm so gewaltig gegen den Strich, dass er sich schon rein aus Prinzip nicht daran beteiligen würde. »Hey, alles okay?«, fragte er besorgt und lächelte unsicher, als ihn der andere nur weiter betrachtete ohne ein Wort zu sagen. Lediglich die vollen Lippen öffneten sich und er hustete leicht, ehe seine Lider wieder müde zudrifteten. Er musste immer noch unter der Wirkung des Betäubungsmittels stehen, wenn auch nicht so stark wie die beiden anderen, die noch immer vollkommen weggetreten waren. Vermutlich war er Miyavis erstes Opfer gewesen. »Hey, nicht einschlafen!«, zischte Saga leise und warf einen vorsichtigen Blick in Richtung Fahrersitz, doch Miyavi sah geradeaus und schien nicht bemerkt zu haben, was sich hinter ihm abspielte. Stattdessen schaltete er das Radio an und lenkte den Wagen weiterhin durch die dicht befahrenen Straßen Tokyos. »Hey«, flüsterte Saga ein weiteres Mal, und klatschte Chiyu auf die Wange, doch anstatt die Augen wieder zu öffnen, gab dieser nur einen verzerrten Laut von sich und bewegte sich schwerfällig, um seine unnatürliche Haltung zu verändern. Sein Shirt rutschte dabei ein klein wenig hoch und entblößte seinen flachen Bauch, so dass Saga schnell wegsah. Jetzt war wirklich nicht der richtige Augenblick, um sich durch irgendwelche körperlichen Vorzüge ablenken zu lassen. Er wusste genau, wie schnell er auf solche Verführungen ansprang, und Notgeilheit war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Erst jetzt fiel Saga wieder ein, dass der Bassist der Einzige war, dem die Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Hastig beugte er sich über den anderen und drehte ihn leicht, um mit wenigen Handgriffen den dünnen Schal zu lösen. Ein leichtes Aufatmen war alles, was er als Dank erhielt, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Chiyu noch immer unter Drogen stand, hatte er selbst das nicht erwartet. Doch er war froh, dass der andere schon wieder halbwegs mitbekam, was um ihn herum geschah. »Wenn du wach bist, mach die Augen auf!«, bat er leise, ein klein wenig panisch, da er keine Ahnung hatte, was er tun sollte, wenn die drei wirklich medizinische Hilfe bräuchten. Wer konnte wissen, was Miyavi benutzt hatte, um sie zu betäuben! Mit Betäubungsmitteln kannte sich Saga nun wirklich nicht aus. Einen kurzen Moment war er versucht, einen erneuten Versuch zu starten, am Gitter zum Fahrersitz zu rütteln und den Sänger ein wenig näher zu seinem Schöpfer zu bringen, doch da öffnete sich erst eines der braunen Augen, dann das zweite, und Chiyu blickte ihn unfokussiert an. »Was …«, hauchte er und hustete, als ihm die Stimme versagte. Saga hielt einen Finger an den Mund und blickte kurz zu Miyavi, um sich zu vergewissern, dass dieser noch immer nichts bemerkt hatte. Doch diesem schien es mehr Spaß zu machen, mit dem Radio um die Wette japanische Schlager zu trällern, als sich darum zu kümmern, was sich hinter ihm anspielte. Aber solange er keinen Verdacht schöpfte, hatten sie eine Chance zur Flucht. »Keine Angst, alles wird gut«, flüsterte er und hätte sich beinahe selbst ausgelacht, als ihm klar wurde, wie idiotisch seine Worte für den anderen klingen mussten. Doch er würde sie schon alle heil hier raus kriegen, das hatte er sich fest vorgenommen. Wenn er jemals die Gelegenheit gehabt hatte, zu zeigen, dass er sich auch erwachsen verhalten konnte, dann war das jetzt. Er blickte sich suchend um, bis er eine halbvolle Wasserflasche zwischen den bewusstlosen Körpern ausmachte, und hob Chiyus Kopf ein bisschen an, um sie ihm an die Lippen zu drücken. Der Bassist trank gierig und seufzte leicht, als er schließlich absetzte und den Kopf erleichtert nach hinten rollen ließ. »Was ist passiert?«, fragte er und blickte Saga mit halbwegs klarem Blick an. Er schien noch immer sehr schwach zu sein, aber zumindest war er nicht mehr vollkommen benebelt. »Miyavi hat dich, Yuji und Takeru betäubt und in einem PSC Van entführt«, antwortete dieser und nickte nur trocken, als er sah, wie sich die Augen des anderen weiteten. »Ja, richtig gehört. Frag lieber nicht weiter. Mich hat er auch entführt und spätestens wenn er die Tür aufmacht, bringe ich ihn um!« Er zog die Augenbrauen mürrisch zusammen und trank den letzen Schluck Wasser, den Chiyu in der Flasche übrig gelassen hatte, bevor er pikiert auf das Etikett blickte und sich schüttelte. Der schale Geschmack, der sich in seinem Mund ausgebreitet hatte, bedeutete vermutlich, dass die Flasche hier schon seit Wochen herumlag. Widerlich! »Alles okay?«, fragte er Chiyu und musterte ihn besorgt, doch dieser schien überhaupt nicht bemerkt zu haben, dass das Wasser alt war. Seine Augen waren halb geöffnet und seine Lider flatterten, doch seine Atmung ging ruhig, wenn auch noch ein bisschen schwer. »Mir geht’s gut«, hauchte er leise und hustete unterdrückt, ehe er sich zur Seite rollte und ein paar Mal mühsam zwinkerte. Saga beobachtete ihn aufmerksam, nicht wirklich zufrieden mit der Antwort. Er warf einen kurzen Blick auf Takeru und Yuji, doch keiner der beiden regte sich. Er konnte nur hoffen, dass die Fahrt lange dauern würde, so dass sie irgendwann aufwachen würden. Zu viert hatten sie eindeutig mehr Chancen. »Ich fühl mich komisch«, presste Chiyu mit einem Mal heraus und hustete erneut, ehe er sich aufzurichten versuchte. Saga kam ihm zur Hilfe und schob den Bassisten in eine halbwegs sitzende Lage, so dass er an ihm lehnte, ehe er ihn aufmunternd anlächelte. »Kein Angst, das wird schon wieder«, versuchte er glaubwürdig zu versichern. »Das kommt nur von vom Betäubungsmittel. Bald bist du wieder fit!« Chiyu nickte schwach und Saga seufzte lautlos, ehe er ihm ein paar verschwitzte Strähnen aus der Stirn strich. Er stutzte, als er die warme Haut des anderen fühlte und blickte ihn kritisch an. Waren seine Hände besonders kalt oder hatte der Bassist leichtes Fieber? Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Wangen des anderen gerötet waren. Seine Lippen waren leicht geöffnet und sogen schwerfällig die Luft ein, während seine Augen wieder zudrifteten und sein Körper gegen Sagas immer schwerer wurde. Dieser weitete entsetzt die Augen und schüttelte den anderen vorsichtig. »Werd mir jetzt bloß nicht ohnmächtig!«, zischte er ängstlich und blickte sich hilflos um, doch was genau hatte er erwartet? Einen Erste-Hilfe-Kasten? Selbst wenn er einen gefunden hätte, hätte er keine Ahnung gehabt, was er Chiyu geben sollte, wenn nicht gerade ›verabreichen, wenn durch befreundeten Musiker betäubt und gekidnappt‹ draufstand. Wenn man einmal von den Zeiten absah, in denen er selbst mit einer Grippe im Bett lag, waren seine einzigen Erfahrungen mit einem Kranken, dass er Kai geholfen hatte, einen jammernden und wimmernden Uruha ins Bett zu verfrachten, nachdem dieser nach einer durchzechten Nacht im Tanktop durch die novemberkalten Straßen Tokyos nach Hause gewandert war und sich eine handfeste Erkältung eingefangen hatte. Und während Kai die Medizin verabreicht hatte, hatte er lediglich heißes Wasser auf einen Teebeutel gegossen. Es gab einen Grund, warum man ihn nicht mit wirklich wichtigen Aufgaben betraute. »Hey, nicht einschlafen!«, sagte er erneut, doch Chiyu reagierte überhaupt nicht mehr auf ihn. Eine seiner Hände hatte sich in Sagas Oberschenkel gekrallt, die andere lag schlaff auf dem Boden. »Mir ist warm«, flüsterte er und vergrub sein Gesicht an Sagas Brust, um sich die dünne Schweißschicht abzuwischen, die sich auf seiner Haut gebildet hatte. Saga tätschelte beruhigend seine Schulter und blickte sich um, doch hier hinten konnte man kein Fenster öffnen. Erst jetzt bemerkte er, dass es tatsächlich ein bisschen wärmer geworden war als zuvor. Hatte Miyavi die Heizung angemacht? »Du bist so still da hinten!«, ertönte wie auf Kommando dessen Stimme, so dass Saga zusammenschrak. »Hast du dich damit abgefunden, mir zu helfen?« »Davon träumst du wohl!« Der Bassist lachte abfällig auf und fächelte sich mit der Hand etwas Luft zu. »Eher esse ich freiwillig Reitas hausgemachtes Okonomiyaki!« Miyavi lachte amüsiert, die Augen noch immer auf den Verkehr gerichtet. »Na dann wünsche ich dir viel Spaß die nächsten Tage mit verkorkstem Magen im Bett, während du dein Innerstes … - Verdammter Idiot, ich hatte Vorfahrt!« Ein lautes Hupen ertönte und ein schlanker Mittelfinger mit pink lackiertem Fingernagel reckte sich in Richtung Frontscheibe, bevor Miyavi wie ein Rohrspatz zu schimpfen begann. Saga schnaubte leise, ehe er sich abwendete. Wer so dumm war, mitten am Tag durch die Innenstadt zu fahren, verdiente es nicht besser! Doch nun, da der andere beschäftigt war, konnte er sich wieder Chiyu zuwenden. Hilfe hätte er von Miyavi eh nicht erwarten können. Maximal ein amüsiertes Grinsen, das sich immer auf das Gesicht des anderen schlich, wenn er sich für besonders schlau und raffiniert hielt. »Saga …«, hörte er die leise Stimme des anderen Bassisten und Fingernägel gruben sich in seinen Oberschenkel, als sich dieser mühsam nach oben stemmte, um wieder Kontrolle über seinen Körper zu haben. Doch kaum hatte er sich ein Stück aufgerichtet, verschwand seine Kraft und er sackte auf Saga, der den anderen nicht halten konnte und auf den Rücken sank. Verdammt noch mal! War er wirklich so schwach, wie Hiroto immer behauptete, wenn er ihn auf die Palme bringen wollte? So sehr er es auch versuchte, er konnte Chiyu nicht mehr von sich herunterschieben. Sein Kopf lag auf Yujis Brustkorb, seine Beine waren seltsam verdreht und halb unter dem Bassisten eingeklemmt, und mit jedem Versuch, den anderen von sich zu schieben, behinderte er sich nur noch mehr, bis er schließlich mit einem frustrierten Laut aufgab. Na toll! Wenn ihn jemand so sehen könnte, würde er ihn vermutlich schallend auslachen. »Hey, runter von mir!«, zischte er leise, doch Chiyu reagierte überhaupt nicht mehr auf ihn. Sein Atmung ging schneller als zuvor, seine heiße Wange presste sich gegen Sagas Gesicht und seine Lippen waren so nah an seinem Ohr, dass Saga trocken schluckte, als ihm die verzerrten Laute des anderen einen Schauer über den Rücken jagten. »Hey, runter!«, versuchte er einen weiteren Vorstoß, jedoch längst nicht mehr mit so sicherer Stimme wie zuvor. Seine Augen weiteten sich, als die Hand auf seinem Oberschenkel nach oben wanderte, mit festem Druck, jedoch trotzdem zitternd, als hätte Chiyu sie nicht mehr vollkommen unter Kontrolle. Fingernägel kratzten über den dünnen Stoff seiner Anzughose, doch die Tatsche, dass sein Party-Outfit gerade vollkommen zerknittert wurde, war das Letzte, über das sich Saga in diesem Moment Gedanken machte. Er atmete gepresst ein, als die Hand auf seinen Po angekommen war und diesen drückte, während Chiyus Körper noch ein Stück weiter auf ihn draufrutschte, so dass er ihn beinahe vollkommen unter sich begrub. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Sagas Wangen, als er den Bassisten gegen sein Ohr unterdrückt aufstöhnen hörte, doch spätestens in dem Moment, in dem dieser seinen Unterleib gegen sein Bein presste, wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Fuck! Bis jetzt hatte er sich noch gut einreden können, dass dies alles unwillkürliche Bewegungen eines halb Betäubten waren, der versuchte, an irgendetwas Halt zu finden und wieder halbwegs Herr seiner Sinne zu werden, doch das, was sich gerade äußerst präsent gegen seinen Oberschenkel drückte, konnte er nicht darauf zurückführen. Und schon gar nicht ignorieren. Er biss die Zähne zusammen, als der Griff der Hand an seinem Po stärker wurde und Chiyu ihn gegen sich zog, während sich sein Becken gegen ihn zu bewegen begann. Die blassen Lippen des Bassisten streiften sein Ohr, stießen gedämpfte Töne aus, die Saga das Blut in den Kopf trieben, so dass ihm einen Moment lang schwindlig wurde. Der Wagen holperte über die Straße, bremste, beschleunigte, bremste wieder, und jedes Mal wurde der andere erneut gegen ihn gedrückt und stöhnte leise auf, während sich sein aufgeheizter Körper immer ungehemmter an Saga rieb, so dass diesem beinahe die Luft wegblieb. Nur langsam schlich sich der Gedanke in seinen Kopf, dass er sich wehren und versuchten sollte, den anderen von sich zu schieben, doch er war wie versteinert, vollkommen überrumpelt von der Situation und nicht mehr in der Lage, seine Bewegungen zu steuern. Es war nicht fair, ihn zu verführen! Wenn jemand an zu wenig Willenskraft litt, um so etwas abzuwenden, dann war er es! Chiyus atemloses Stöhnen an seinem Ohr machte ihn ganz unruhig, wühlte ihn auf und trieb ihm das Blut ins Gesicht, so dass er sich beinahe sicher war, inzwischen wie eine Tomate zu leuchten. Die schmalen Finger des anderen kratzten über seine Hose, drängten ihn beinahe brutal näher, obwohl sich Saga überhaupt nicht erklären konnte, woher der anderen auf einmal die Kraft dazu nahm, wo er sich zuvor noch nicht einmal hatte aufrichten können. Er musste immer noch vollkommen benebelt sein, denn Saga war sich sicher, dass niemand, schon gar nicht ein Mitglieder einer kleinen Indieband, auf die Idee kommen würde, ihm einfach im Kofferraum eines Vans zwischen seinen bewusstlosen Bandmitgliedern an die Wäsche zu gehen, während er gerade von einem unzurechnungsfähigen Psychopathen entführt wurde. Das war wirklich ein bisschen krank – und zwar nicht im positiven Sinne. Sagas Augen weiteten sich plötzlich, als er spürte, wie sich Yujis Brustkorb unter ihm ein Stück regte, und er begann zu zappeln, als der Gitarrist einen leisen Laut ausstieß und sich leicht drehte. Verdammt, er hatte zwar gewollt, dass die anderen aufwachten, aber musste es unbedingt jetzt sein?! Chiyu lag schwer auf ihm, rieb sich an ihm wie eine rollige Katze und stöhnte so ungehemmt in sein Ohr, dass es Saga die Schamesröte ins Gesicht trieb, während all seine Befreiungsversuche im Keim erstickt wurden. »Hör auf!«, flüsterte er atemlos und zog für einen kurzem Moment in Betracht, Miyavi zu Hilfe zu rufen, doch er wäre lieber gestorben, als sich von ihm in so einer kompromittierenden Situation finden zu lassen. Schon gar nicht, wenn ausgerechnet er, den alle für seine spontanen dreckigen Ideen fürchteten, nicht in der Lage war, sich gegen die sexuelle Belästigung eines beinahe noch Minderjährigen zu wehren. Doch anstatt auf ihn zu hören, drängte Chiyu ihn nur noch weiter nach unten. Saga zischte leise, als seine Beine noch ein Stückchen mehr verdreht wurden, doch bevor er darüber nachdenken konnte, was er als Nächstes tun könnte, um sich zu befreien, zwängte sich ein Knie zwischen seine Schenkel und schob sie grob auseinander. Saga hielt die Luft an, als sich ein fremdes Bein gegen seinen Schritt schob, während sich im selben Moment brennende Lippen auf seinen Hals legten. Er spürte, wie sich Hitze in seinem Bauch sammelte und durch seine Adern bis in die äußersten Spitzen seines Leibes strömte, während sein Herz mit einem Mal beängstigend schnell zu klopfen begann. Verdammt, was passierte hier gerade? Er lag auf dem Rücken, wurde festgehalten und bedrängt, und anstatt sich gegen den Angreifer zu wehren, begann es ihm auf einmal zu gefallen? Der schlanke Körper des anderen schmiegte sich an ihn, als sei er für ihn gemacht, seine Wärme drang selbst durch die Kleider hindurch und jede Bewegung war so anzüglich und verlockend, dass Saga unwillkürlich die Augen schloss und lautlos seufzte, ehe er eine Hand hob und sie im Nacken des anderen vergrub. Die Lippen an seinem Hals verbrannten ihm die Haut, eine weiche Zunge schlich sich über seinen Kehlkopf und die Hand, die fordernd über seinen Oberkörper glitt und seine Kleidung zerwühlte, ließ ihn keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er vergaß, dass er sich noch vor wenigen Minuten vorgenommen hatte, erwachsen zu handeln, vergaß, dass Miyavi nicht einmal einen Meter entfernt war und ihn nur der Lärm des Verkehrs und des Radios daran hinderte, dass er Chiyus Stöhnen hörte. Er vergaß, dass sich Yuji unter ihm leicht regte und jeden Moment begreifen könnte, was neben ihm geschah. Alles, was er noch wahrnahm, war die Wärme des anderen, die verführerische Grobheit, mit der er ihn anfasste und auf den Rücken zwang, während er sein Bein gegen Sagas Schritt rieb und diesem nur allzu offensichtlich machte, dass er sich nicht mehr rausreden konnte. Es gefiel ihm. Es gefiel ihm sogar sehr. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern, wann der Moment gewesen war, an dem er aufgegeben hatte, doch in diesem Augenblick war es ihm vollkommen egal. Seine Finger gruben sich stärker in den Nacken des anderen, zogen an seinen Haaren und zwangen ihn näher, ehe sich seine Lippen atemlos öffneten, als sich Chiyus Zähne in seine Haut senkten. Er schnappte nach Luft, krümmte seinen Rücken nach oben und presste sich an den anderen, ehe er atemlos zurücksank und die Augen öffnete. Einen Moment lang verliefen die Farben und er musste zwinkern, um den Van wieder klar sehen zu können. Doch trotz allem blieb sein Blick verklärt und langsam kroch der Verdacht in seinen Kopf, dass hier etwas absolute nicht stimmte. Normalerweise reagierte er nicht so stark auf Berührungen. Er genoss sie, kostete sie aus, aber er ließ niemals zu, dass sie ihn beherrschten und er sich nicht mehr gegen sie wehren konnte. Und normalerweise lag er auch nicht auf dem Rücken, hilflos dem Drängen eines anderen ausgeliefert und dies auch noch genießend, während eine ungewohnte Hitze seinen ganzen Leib durchzog, die er sonst nur verspürte, wenn er nach einer ausgiebigen Kneipentour vom Alkohol enthemmt einen seiner Bandkollegen gegen die nächste Wand nagelte. Er spürte die vertraute Wirkung des Alkohols, obwohl er genau wusste, dass er heute noch keinen getrunken hatte, ehe sein Blick zur Seite auf die leere Wasserflasche driftete und es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Verdammt! Miyavi, dieses intrigante, hinterhältige Arschloch! Chiyu hatte erst so stark reagiert, nachdem er etwas getrunken hatte, und wenn er, Saga, schon von einem Schluck eine solche Wirkung verspürte, wollte er sich gar nicht ausmalen, was der andere durchmachen musste. Er rieb sich beinahe brutal gegen ihn, verzweifelt nach Erlösung suchend und vollkommen blind dafür, dass er gerade etwas tat, was er sich bei klarem Verstand vermutlich niemals erlaubt hätte. Doch was auch immer in der Flasche gewesen war, es machte ihn so wirr und hemmungslos, dass sein vom Betäubungsmittel benebelter Geist nicht mehr in der Lage war, die Bedürfnisse seines Körpers unter Kontrolle zu halten. Unter normalen Umständen hätte Saga ihn wohl keineswegs von der Bettkante gestoßen, doch dies hier war eine Ausnahmesituation. Sie wurden entführt. Und wenn Miyavi so eine Flasche in seinem Kofferraum deponierte, war selbst für den naivsten Menschen innerhalb von Sekunden klar, was er mit ihnen vorhatte. »Chiyu!«, zischte er scharf und biss sich auf die Unterlippe, um sich durch den Schmerz davon abzuhalten, sich wieder von der Droge einlullen zu lassen. »Chiyu, wach auf der Stelle auf! Chiyu!« Er packte den anderen am Schopf und zog ihn grob nach oben, so dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. Die braunen Augen waren halb geschlossen, die Lider flatterten unstetig und etwas im Ausdruck des anderen ließ Saga trocken schlucken, ehe er vollkommen vergaß, was er gerade sagen wollte. Gebannt starrte auf das schöne Gesicht, folgte mit seinem Blick dem Weg der Zunge, welche die verlockend geöffneten Lippen befeuchtete, ehe er zurück in die faszinierenden Augen sah, deutlich spürend, was diese in ihm auslösten. Chiyu sah ihn an wie ein Raubtier, das sich jeden Moment auf seine Beute stürzen würde, sein Blick so verrucht und gefährlich, als wäre er einem Pornomagazin entsprungen. Es schien ihn überhaupt nicht zu stören, dass Saga ihm wehtat, im Gegenteil. Seine Zähne kratzten über seine volle Unterlippe und er stöhnte leise auf, während seine Hand unter Sagas Hemd schlüpfte. Dieser atmete rasselnd ein, als er die warme Haut des anderen spürte, die weichen Finger, die über seinen Brustkorb nach oben glitten, ehe sie wieder nach unten wanderten und ungeduldig am Bund seiner Hose rissen. Und erst in diesem Moment wurde ihm wieder bewusst, was sie gerade taten. Hastig versuchte er sich zu lösen, sich mit einem Arm auf dem Boden abstützend und mit dem anderen Chiyu von sich ziehend, doch dessen Gewicht lastete noch immer auf ihm, so dass er es nicht einmal schaffte, sich in eine halbwegs sitzende Lage zu bringen. Wer hätte denken können, dass so ein dünner Spargel so viel wog! Mürrisch biss Saga die Zähne zusammen und zog stärker am Schopf des anderen, während er sich im gleichen Moment nach oben drückte, um ihn so von sich runter zu schubsen. Er bog den Rücken durch und ruckelte ein bisschen, so dass seine Füße auf dem Boden Halt fanden, um ihn zu stützen. Es wäre doch gelacht, wenn er dies nicht schaffen sollte! Und tatsächlich ließ der Druck nach, mit dem Chiyu ihn zurückdrängte. Saga wollte schon siegessicher grinsen, als er sah, wie sich Chiyus Gesichtszüge veränderten. Der jüngere Bassist kniff die Augen zusammen und stieß einen wimmernden Laut aus, der Saga das Blut in die Wangen trieb, als er bemerkte, dass er es gewesen war, der ihn verursacht hatte. Chiyus Schritt war noch immer gegen seinen Oberschenkel gedrückt und als er sich nach oben gestemmt hatte, hatte dies die Stimulation unbeabsichtigt intensiviert. Doch anstatt sich wieder auf ihn zu stürzen oder sich gegen ihn zu reiben, blieb Chiyu vollkommen still. Saga beobachtete fasziniert, welch widersprüchliche Emotionen sich auf dem Gesicht des anderen abspielten, dessen Kopf durch seine Hand unnatürlich weit zurückgezogen war. Der lange schlanke Hals war vollkommen entblößt, leicht gerötet wie auch der Rest seines Gesichtes, und jedes Mal, wenn er schluckte, bewegte sich sein Adamsapfel auf und ab, während über seine atemlos geöffneten Lippen leise Töne kamen, die in Sagas Ohren beinahe obszön klangen. Er schien noch immer nicht zu registrieren, was gerade geschah, verharrte nur still und schien auf etwas zu warten. Und als Saga sich ein kleines Stück bewegte, wusste er ganz genau, was dies war. Ein Zittern ging durch den Körper des anderen und er stöhnte so laut auf, dass Saga befürchtete, Miyavi müsse es trotz des Radios hören. Sein Unterleib presste sich gegen Sagas Oberschenkel, seine Fingernägel krallten sich in die nackte Haut, und als sich Saga noch ein Stückchen weiter bewegte, wurde das Stöhnen zu einem beinahe kläglichen Wimmern, das ganz genau verriet, wie sehr Chiyu die Berührung brauchte. Und so sehr Saga es auch zu verdrängen versuchte, die Reaktion des anderen schaffte es, den Vorsatz, sich gegen die Droge zu wehren, soweit zu schwächen, dass er ihn nicht mehr behinderte. Ganz vorsichtig hob er seine Hand vom Boden und ließ sie den Arm des anderen hinaufgleiten, den schmalen Oberarm entlang, dessen Muskeln vor Anspannung ganz hart waren, weiter zu seinem Hals und schließlich seinen Rücken hinab, bis sie kurz über seiner Taille liegen blieb und ihn an sich zog. Erneut grub sich das Zittern durch den schlanken Leib und Saga konnte nicht verhindern, dass es einen deutlich fühlbaren Effekt auf ihn hatte. Die selbe Wärme wie schon vor ein paar Minuten breitete sich in ihm aus und diesmal wehrte er sich nicht gegen sie. Seine Augen waren fest auf das Gesicht des anderen gerichtet, sogen jede Reaktion in sich auf wie ein Schwamm, und je stärker Chiyu reagierte, umso erregter wurde er selbst. Die Bewegungen des Autos verstärkten das Gefühl noch, und jedes Mal, wenn Miyavi leicht abbremste, jagte ein Blitz durch seinen Magen. Die Gewissheit, in der nächsten Sekunde entdeckt werden zu können, war so präsent wie nie zuvor, und als sich Yujis Brustkorb ein weiteres Mal unter seinem Kopf bewegte, war all seine Zurückhaltung auf einmal wie weggepustet. Er hatte keine Zeit mehr! Chiyus heißer Körper presste sich gierig gegen ihn und wenn er ihn haben wollte, musste er ihn sich jetzt holen, nicht später! Ohne weiter zu überlegen, was die Konsequenzen seines Handelns wären, presste er den anderen an sich und hob seinen Unterleib an, um sich gegen ihn zu reiben. Chiyus Kopf bog sich noch ein Stück weiter in den Nacken und seine Lippen flogen atemlos auseinander, ehe Saga ihn losließ, so dass seine Stirn auf seinen Oberkörper kippte. Heißer Atem drang an seinen Hals und er schloss die Augen, um sich davon abzulenken, dass es einfach nur krank und falsch war, was er gerade tat. Doch er brauchte diese Nähe, ganz egal, von wem sie kam. Er brauchte die Hände, die über seinen Körper wanderten, die Fingernägel, die sich in seine Haut krallten und das Feuer noch weiter schürten, das in seinem Inneren brannte. Seine Hose spannte unangenehm eng und er hätte sie sich am liebsten vom Körper gerissen, doch er hatte gerade so viel Bewegungsfreiraum, um Chiyu an sich zu ziehen und sein Shirt nach oben zu schieben, so dass seine Hände endlich die aufgeheizte Haut berühren konnten. Der jüngere Bassist stöhnte auf und stieß sein Becken beinahe grob gegen Sagas, ehe sich seine Hand unter ihn schob und in seine Hose zwängte. Saga hob das Becken, doch die Verrenkung tat beinahe weh, auch wenn ihn Chiyus Hand allen Schmerz vergessen ließ, als sie sich in seine Pobacke krallte und diese massierte. Er biss die Zähne zusammen, um den Laut zu unterdrücken, der sich aus seiner Kehle drängen wollte, doch er schien der Einzige zu sein, der daran dachte, sich nicht zu verraten. Bei seinem nächsten Stoß gab Chiyu ein so lautes Grollen von sich, dass Saga bestürzt zusammenfuhr und den Kopf des anderen in seine Halsbeuge drückte, um den Ton zu ersticken. Doch dies war auf Dauer keine Lösung. »Fuck«, murmelte er leise, ehe er Chiyu am Nacken packte und ihn zu sich heranzog, um seine Lippen mit den seinen zu verschließen. Er küsste gerne andere Leute, vor allem schöne, androgyne Männer, doch dies war anders. Es war kein Kuss, es waren lediglich zwei Münder, die sich gegenseitig verschlossen, um ihr Keuchen zu unterdrücken, doch die bloße Berührung und das Gefühl, wann immer Chiyus Atem in ihn strömte, ließ Saga so heiß werden, dass er seine Kleidung fast nicht mehr ertragen konnte. Er wollte diesen Mann! Er wollte raus aus seinen Sachen, wollte sich drehen, sich endlich bewegen und den anderen unter sich begraben, anstatt selbst hilflos auf dem Rücken zu liegen und sich an den Funken Kontrolle zu klammern, den er über Chiyu hatte, wenn er ihn am Nacken packte und zu sich zwang. Doch der andere bewegte sich keinen Zentimeter zurück, drängte sich nur immer stärker an ihn, so dass Saga befürchtete, jeden Augenblick unter ihm zerquetscht zu werden. Er spürte dessen Härte gegen seinen Oberschenkel, fühlte seine Hand an seinem Po und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, als die Finger zwischen seine Pobacken fuhren und diese spreizten. Fuck, fuck, fuck, was passierte hier gerade?! Er war nicht unten, auf keinen Fall! Nicht, dass es nicht sowieso absolut unrealistisch gewesen wäre, dass sie in dieser beklemmenden Position tatsächlich Sex haben könnten, doch allein schon die Tatsache, dass Chiyus Finger ihn an dieser Stelle berührten, überschritt eine Grenze. »Lass das!«, zischte er gegen dessen Lippen und ruckele mit dem Becken, doch der andere schien seinen Protest noch nicht einmal wahrzunehmen. So tat Saga das Einzige, was ihm einfiel – er presste seinen Körper nach unten, um die Hand einzuquetschen, während er Chiyu im selben Moment auf sein Bein drückte und dieses so stark zu bewegen begann, dass der andere leise aufschrie. Sofort verschloss Saga seine Lippen, doch es war zu spät gewesen. »Hey, was machst du mit meinen Geiseln!«, ertönte Miyavis Stimme von vorn und Saga schloss die Augen, innerlich betend, dass sich der andere nicht umdrehte und sah, was hinter ihm passierte. Sie lagen auf dem Boden im Schatten, ein Knäuel von Gliedmaßen, doch Miyavi war intelligent genug, um trotzdem genau zu verstehen, was geschah, wenn er erst einmal Verdacht geschöpft hatte. »Töten, weil sie mich befummeln!«, entschied sich Saga für die Wahrheit und zog mit einer Hand Chiyus Kopf in die Höhe, um ihm im selben Augenblick die andere auf den Mund zu pressen und daran zu hindern, noch weitere Töne von sich zu geben. Miyavi lachte und Saga atmete erleichtert auf, als er erkannte, dass sein Trick funktioniert hatte und der Sänger tatsächlich dachte, er hätte ihn auf den Arm genommen. Doch zum Ausruhen hatte er keine Zeit. Chiyus Schritt rieb sich inzwischen mehr als grob gegen seinen Oberschenkel; er konnte spüren, wie der schlanke Körper zu zittern begann und sich seine Muskeln anspannten, während heißer Atem an seine Hand drang, die sich so fest auf den Mund des anderen presste, dass dieser die Luft nur noch geräuschvoll durch die Nase einsaugen konnte. Saga biss die Zähne zusammen, um nicht aufzustöhnen, als der Bassist die Augen öffnete und ihn unfokussiert anblickte. In seinen Augen brannte ungezügelte Erregung gemeinsam mit Frustration darüber, sich wieder richtig bewegen noch atmen zu können, bevor sich seine Augen so stark verdrehten, dass Saga für einen kurzen Moment nur noch das Weiße sehen konnte. Er hielt den Atem an, als der andere Körper unkontrolliert zu zittern begann und sich schüttelte, als würde elektrischer Strom durch ihn fließen. Die Finger der eingeklemmten Hand gruben sich so tief in sein Fleisch, dass es wehtat, und er presste seine Hand noch fester auf Chiyus Mund, um den Schrei zu unterdrücken, der dessen Kehle verlassen wollte. Er hörte nur ein gedämpftes Grollen, dann wurde der andere still und sank schwer auf ihn hernieder, wo er regungslos liegen blieb. Saga löste seine Hand und betrachtete abwesend den feuchten Speichel darauf, ehe er sie fallen ließ und den Kopf zur Seite kippte. Chiyus abgehackte Atemzüge drangen an sein Ohr und er spürte, wie sich dessen Brustkorb unregelmäßig hob und senkte, doch mehr bekam er nicht mehr mit. Wie paralysiert starrte er an die Seitenwand das Vans, selbst nicht fassend, was er gerade getan hatte. Er hatte gerade einem Musiker, mit dem er zuvor nie mehr als zwei zusammenhängende Worte gewechselt hatte, im Kofferraum ihres Kidnappers einen runtergeholt, während seine zwei bewusstlosen Bandkollegen neben ihnen lagen. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gedacht, dies wäre die Handlung eines schlechten Pornos, doch dass er selbst davon der Hauptdarsteller sein würde, hätte er noch nicht einmal im Traum gedacht. Vorsichtig wendete er den Kopf und versuchte zu erkennen, was sich in Chiyus Gesicht abspielte und ob sich dieser vielleicht endlich bewusst wurde, was er getan hatte, doch alles, was er erkennen konnte, war, dass der andere die Augen geschlossen hatte. Eine feuchte Spur war um seinen Mund zu sehen und Saga schluckte unangenehm berührt, als ihm klar wurde, dass dies davon stammte, dass er ihm den Mund zugehalten hatte. Das war alles zu viel! Er wollte hier raus, und zwar schnell! Sein Anzug war vollkommen zerknautscht, seine Haare zerzaust und seine Erregung noch immer so präsent, dass er sich am liebsten in den Hintern getreten hätte, als ihm der Gedanke kam, warum nur Chiyu seinen Spaß gehabt hatte und er nicht. Der andere war vollkommen weggetreten, atmete nur geräuschvoll und lastete so schwer wie ein Stein auf ihm, ohne ihn auch nur ansatzweise mit irgendwelchen Bewegungen zu befriedigen. »Scheiß Party, scheiß Miyavi, scheiß Droge!«, fluchte Saga und ballte frustriert die Fäuste, ehe er zusammenfuhr, als der Wagen plötzlich stoppte. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, dass sie den lauten Straßenverkehr hinter sich gelassen hatten. Augenblicklich wurde ihm heiß und er atmete schwer, ehe er panisch versuchte, den anderen von sich zu schieben. Er packte ihn am Gürtel, um ihn von sich runterzuziehen, sich innerlich dafür verfluchend, dass ihm dieser Gedanke nicht schon vorher gekommen war. Doch gerade als er ihn so weit von sich herunter hatte, dass er seinen Oberkörper aufrichten konnte, öffnete sich die Kofferraumtür und grelles Tageslicht blendete seine Augen. »Scheiße!«, murmelte er nur leise, als es einen Moment ruhig war, ehe er Miyavi lachen hörte, ganz genau wissend, dass dieser keine Sekunde gebraucht hatte, um zu verstehen, was sie miteinander getrieben hatten. Doch anstatt sich eine Maske aufzusetzen und sich damit zu brüsten, dass er so unwiderstehlich war, dass ihm der andere Bassist noch nicht einmal in dieser Situation hatte widerstehen können, fühlte er sich einfach nur elend. Langsam sickerte die Gewissheit in seinen Geist, dass er etwas absolute Dummes getan hatte. Er hatte nicht nur Chiyu ausgenutzt, der viel zu benebelt gewesen war, um zu wissen, was er tat, er hatte auch sein Gesicht verloren und Miyavi einen Trumpf in die Hand gelegt, der eine gefährliche Waffe gegen ihn sein könnte. Wenn der andere wollte, könnte er ihn hiermit vor all seinen Bandkollegen bloßstellen. Er kannte Miyavi schon lange und vertraute ihm, dass er so etwas nicht gegen ihn einsetzen würde, aber bis heute hatte er ihm auch nicht zugetraut, dass er einfach Leute betäubte und entführte. Und eines war ihm klar, als sich seine Augen soweit an das Licht gewöhnt hatten, dass er den Ausdruck im Gesicht des anderen sehen konnte. Auch wenn Miyavi sein Freund war, würde er sein Schweigen nicht umsonst bekommen. Für alles gab es einen Preis. Und wenn er wollte, dass dies ihr Geheimnis blieb, würde er sich freikaufen müssen. tbc. ++++++++++++++++++++++++ comments? ^^ Ich wünsch euch allen ein frohes neues Jahr! Lasst es krachen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)