Ewig von Jelly_Bell (Hiroki x Nowaki) ================================================================================ Kapitel 1: Ewig --------------- Ewig - Hiroki x Nowaki Wieder einmal eine schlaflose Nacht für mich. Doch es stört mich nicht, denn ich bekomme für den entbehrten Schlaf ein viel kostbareres Geschenk. Der letzte Abend war wieder einmal wunderschön, nicht perfekt, aber doch viel mehr als ich jemals verdient oder zu erhoffen gewagt hätte, denn ich durfte ihn mit meinem Herz, meinem Leben, mit dir verbringen. Wir aßen wie fast jeden Abend nach einem harten Arbeitstag gemeinsam zu Abend. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt was für ein grandioser Koch du bist? Ich glaube bisher noch nie. Wie so viele Dinge, die ich dir bisher einfach noch nicht sagen konnte. Es war im Grunde nichts besonderes, doch das Essen schmeckte schon allein, aus der Tatsache heraus, dass du es mit deinen eigenen Händen und voller Liebe zubereitet hast, einfach himmlisch. Verrieten mich etwa meine geröteten Wangen, oder meine verlegenen Blicke, die ich dir die ganze Zeit über zuwarf? Keine Ahnung, aber du wolltest einfach nicht damit aufhören mich anzustrahlen, was mich nur noch um einige Nuancen röter werden lies. Unsere gemeinsame Zeit ist einfach das Kostbarste überhaupt für mich, vielleicht auch gerade weil wir in den letzten Monaten nur so wenig davon hatten!? Aber gerade deshalb kann ich einfach nicht mehr genug davon bekommen, nicht genug von dir. Und ich schwör dir, du wirst mir nie zu wenig. Ich gehör dir, wenn nicht für immer, dann wenigstens Ewig. Wir sind schon sehr früh zu Bett gegangen, denn am nächsten Tag musstest du wie immer früh zur Arbeit. Und trotzdem hast du dich nicht davon abbringen lassen mir auch in dieser Nacht deine Liebe zu schenken. Und mir mit deinen heißen Küssen, deinen sanften Lippen und deinen gierigen Händen den Verstand zu rauben. Doch auch diesmal habe ich einfach nicht anders gekonnt, als es in vollen Zügen zu genießen. Du bist natürlich seelig lächelnd und völlig erschöpft eingeschlafen, mit mir in deinen Armen. Ganz nah bei mir, so nah wie nur irgendwie möglich. Allerdings war für mich noch lange nicht an Schlaf zu denken. Viel zu schön war dein engelsgleicher Anblick, während du von mir träumtest. Ganz zu schweigen vom Klang deiner Stimme, als du meinen Namen im Schlaf gemurmelt hast. Manchmal möchte ich dich heimlich in solchen Momenten filmen, um sie für die Ewigkeit festzuhalten und immer dann, wenn du nicht bei mir bist anzusehen und die Einsamkeit und die Leere die du hinterlässt, zu vertreiben. Oder auch nur um mich daran zu erinnern, wie ich nächtelang an deiner Seite gelegen habe, schlaflos, nur um über dich zu wachen und mich von dem sanften gleichmäßigen Heben und Senken deines Brustkorbes, mit jedem Atemzug, und deinem rhythmischen Herzschlag beruhigen zu lassen. Was würde ich nicht alles geben, nur um jeden Tag zur Nacht machen zu können!? Denn so müsste ich dich keinen Morgen mehr ziehen lassen und darauf hoffen, dass du wieder zu mir zurückkehrst. Und ich müsste nie mehr auf deine Wärme, die du mir nach jedem Sonnenuntergang spendest, wenn ich zusammengerollt unter der Decke liege und darauf warten, dass du zu mir kommst, verzichten. Ich müsste dir all diese Dinge einfach nur einmal anvertrauen, dann würde sich vielleicht vieles ändern. Doch mein falscher Stolz und die Angst, das du dann noch mehr Opfer für mich bringen und noch mehr Dinge für mich aufgeben würdest, lassen es einfach noch nicht zu. Eine Sekunde ohne dich geht nicht. Wenn nicht für immer, dann wenigstens Ewig. Natürlich könnte ich dir das so niemals sagen. Es ist doch schon schwer genug es mir selbst einzugestehen. Aber es ist nun einmal so, denn nicht die viele Arbeit ist es, die mich Nacht für Nacht immer wieder aufs Neue wach hält, nein du bist der Grund meiner gedankenverlorenen schlaflosen Nächte. Der einzige Ruhepol, der mir hilft meine verworrenen Gedanken zu ordnen und sie sogleich mit jeder Geste, jedem Wort und jeder Berührung wieder ins unwiderrufliche Chaos stürzt. Der berühmte Fels in der Brandung, der mir Halt gibt und mich vor dem Untergehen rettet, aber mir jederzeit den Boden unter den Füßen wegreißt, nur um mich im nächsten Moment wieder sicher aufzufangen. Und die Luft zum Atmen, die meine Lunge und jeden einzelnen meiner Sinne mit Leben erfüllt. Ganz einfach der Lebensinhalt und Antrieb, der mir die Kraft und die Motivation gibt jeden Tag mit einem Lächeln auf den Lippen zu beginnen. Du bist einfach alles, wonach ich all die Zeit lang gesucht habe, ohne mir wirklich bewusst darüber gewesen zu sein. Doch der Preis für diesen geliebten Menschen, für den man sein Leben und seine Seele geben würde, ist die Angst ihn eines Tages wieder zu verlieren, die mich auf Schritt und Tritt verfolgt und auf Ewig überall hin begleiten wird. Irgendwann verlierst du auch mich, denn wir sind nicht unsterblich. Müssen gehen und werden auch das überstehen. Wir werden uns wiedersehen. Wie oft habe ich mich schon gefragt, ob uns genug Zeit bleiben wird!? Und wie viel Zeit wir überhaupt noch haben werden?! Aber die wichtigste und größte Frage die sich mir stellt ist, ob ich es jemals schaffen werde dir meine Gefühle und Gedanken so zu offenbaren, wie du es Tag für Tag mir gegenüber tust!? Doch jedes Mal wenn ich in die unergründlichen Tiefen deiner Augen schaue, bin ich mir sicher, das ich eines Tages den Mut und die Kraft dafür haben werde. Auch wenn ich jetzt noch nicht bereit dazu bin. Sollang du nicht deine Engelsgeduld mit mir verlierst und meine kleinen und auch großen Macken akzeptieren kannst, weis ich, werden wir eine glückliche und hoffnungsvolle Zukunft vor uns haben. Ein letzter Blick, kein Weg zurück, ich schließ die Augen und nehm dich mit. Es ist an der Zeit, jetzt musst du mich wieder verlassen. Wenn auch nicht lang, aber trotzdem halte ich es kaum aus, ohne dich. Ich stürze mich wieder in die Berge von Arbeit, um mich abzulenken, gleich nach dem alltäglichen liebevollen Abschiedskuss, den du jedes Mal auf meine Lippen hauchst, bevor du mir den Rücken zukehrst und fortgehst. Die Tür fällt ins Schloss. Jetzt hat mich die Einsamkeit wieder, nur für Stunden, aber doch viel zu lang. Deinen flehenden Blick, den du hattest, bevor du gingst, der mir zeigt welchen Schmerz auch dir jeder Abschied bereitet, ständig vor Augen. Ein Seufzen nach dem anderen verlässt meine Kehle und Verzweiflung steigt in mir auf. Ich lasse den Kopf auf die Tischplatte sinken und schließe die Augen. Das Ticken der Uhr erscheint mir plötzlich lauter, aber auch schleppender, die Zeit fließt so zäh voran wie noch nie zu vor. Ob du rechtzeitig nach Hause kommst? Was du wohl diesmal zum Abendessen mitbringst und kochst? Egal wie ich es drehe und wende, jeder Gedanke führt unweigerlich zu dir. Was ist bloß los? Ist das was alle die große Liebe nennen? Seltsam, es fühlt sich ganz anders an, als immer alle sagen, viel wärmer und vertrauter als ich dachte. Ich lass dich nicht allein hier. Mit dir bis zum Ende. Wenn nicht für immer, dann wenigstens Ewig. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Es ist zwecklos! Ein weiterer ungeduldiger nervöser Blick an die Uhr. Pünktlich wie immer höre ich deinen Schlüsselbund klirren und kann nicht anders, als aufzuspringen und zur Tür zu rennen, nur um dann kurz davor inne zu halten, weil ich mich nicht traue sie zu öffnen und dir um den Hals zu fallen, so sehr ich es auch möchte. Gleich wirst du mich endlich wieder in deine starken Arme schließen, als wölltest du mich nie wieder loslassen. Der Schlüssel dreht sich im Schloss. Die Tür öffnet sich. Und da bist du auch schon. Strahlend vor Freude stehst du vor mir, obwohl du doch völlig erschöpft von dem harten Tag im Krankenhaus bist. Wie versteinert stehe ich dir gegenüber, rot glühend wie eine Tomate, weil ich mir wie ein Kleinkind vorkomme, das es mal wieder nicht abwarten konnte und voller Vorfreude auf den ankommenden Besuch losgestürzt ist. Wieder einmal kann ich nichts anderes tun, als dich voller Verlegenheit zu mustern und darauf zu warten das du beginnst zu Lachen, über meine Naivität, auch wenn du das bisher noch nie getan hast und es wohl auch niemals tun würdest. Doch statt dessen ziehst du mich ohne ein Wort an dich und legst deine weichen warmen Lippen auf die meinen und verführst sie zu einem leidenschaftlichen Kuss. Mit einem wohligen Seufzen schließe ich die Augen und gebe mich dir hin. Welche andere Wahl hätte ich auch bei einem so starken Willen, wie dem deinem? Deine großen Hände streichen meine Seiten hinunter und ich merke genau welchen Raum du ansteuerst. Nur zu gern lasse ich mich von dir ins Schlafzimmer dirigieren, um in den Genuss deiner Liebkosungen zu kommen. Aber vor allen, um dir auch heute Nacht wieder beim Schlafen zuzusehen und über dich zu wachen, während du selbst im Traum mit mir vereint bist. Denn durch dich lebe ich - Ewig! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)