Irgendwas ist anders von Furu ================================================================================ Kapitel 2: Ist es das was du willst? ------------------------------------ Soooo.. weil ich drei soooo fleißige Leserinnen hab, die sich weitere Kapitel gewünscht haben, kriegen sie die natürlich auch. *grins* Tara, Sei und auch das andere Sakura_Hikari und natürlich auch Melly-chan! Ich hoffe ihr mögt das Kapitel ebenfalls! ^^ Furu Ist es das was du willst? Massu stand vor der Spiegelfront und hatte damit begonnen seine Sachen wieder einzupacken. Es herrschte eine Totenstille in der Kabine, die die leisen Geräusche von Massus Sachen unnatürlich laut wirken ließ. "Heißt das, dass du raus aus der Gruppe willst?", Shige, der als erster die Stimme wieder gefunden hatte, versuchte nicht zu ernst zu klingen, aber in seiner Stimme schwang leise Panik mit. Katou war kein Freund von der Theorie, dass sie alle ersetzbar waren. Früher mochte das zu einem gewissen Teil ja zutreffen, aber mittlerweile waren sie ein Team. Und NEWS hatte schon genug personelle Veränderungen hinter sich. Tegoshi starrte Masuda an, der noch immer seine Sachen einräumte. "Ne? Das ist nicht wahr, oder?" Yuya durchquerte den kleinen Raum und stand nun neben Massu. Er hielt die Hände des Älteren fest und sah ihn im Spiegel an. "Du gehst nicht weg, oder?", fragte er unsicher. In diesem Moment klang Tegoshi nicht besonders selbstbewusst, eher wieder wie der verschüchterte Junge, der er früher war. Massu seufzte, schaute dann auch in den Spiegel und erwiderte den Blick. "Es wäre das Beste. Für NEWS, für dich und vor allem für mich." Dann wandte Massu den Blick wieder ab. Noch immer schwiegen alle anderen NEWS-Mitglieder. Massu schüttelte Tegos Nähe und seine Hände mit einer flüssigen Bewegung von sich ab und trat einen Schritt zur Seite. "Es tut nämlich weh." Die kurze Pause, die auf diese Worte folgte war für ihn scheinbar um sich zu ordnen. Und für alle anderen um sich die Worte irgendwie zu analysieren. "Ich bin nicht gut mit Schmerzen, egal ob körperlich oder seelisch. Aber mir verursacht ein Mitglied dieser Gruppe zu sein Schmerz. Lange hab ich versucht das zu ignorieren, hab mich bemüht... Aber seid ihr nicht auch der Meinung, dass das nicht richtig ist? Dass es nicht gut sein kann, wenn man nicht glücklich ist? Ich kann das einfach nicht mehr." Er verstummte und sah sich um. In den Mienen seiner Freunde konnte er sehen, dass sie verwirrt waren, auch verletzt. Er schnappte sich seine Tasche und stürmte dann zur Tür. "Hey... komm zurück, wir waren noch nicht fertig!", schrie ihm Tegoshi nach. Doch Massu kam nicht zurück. ~~*~~ "Dürfen wir gar nichts dazu sagen?", fragte Yuya schließlich leise und drehte sich zur restlichen Gruppe um. Koyama zückte sein Handy. "Wen rufst du in so 'ner Situation an?", fragte Shige erstaunt. "Ja.. hallo Yucchi. Ich bin's, Keiichiro... Tut mir leid, dass ich dich so spät noch störe." Scheinbar hatte Kei-chan Nakamaru Yuichi angerufen. "Es geht um folgendes..." Er erklärte kurz, dass Massu ausgeflippt war und NEWS verlassen wollte und keiner von ihnen einen Draht zu ihm bekommen konnte. "Und weil ihr doch so gut befreundet seid, dachte ich, du könntest mal bei ihm vorbeischauen. Und ihm das Ganze vielleicht noch ausreden." Einen Moment lang wusste Koyama nicht, was sein Gesprächspartner dachte. Er kannte Nakamaru nicht so gut und hatte Angst, dass dieser ihm vielleicht nur sagte, dass sie das nichts anging und Massu selbst über sein Leben entscheiden müsse. Der Ältere schwieg einen Moment. Dann sagte er: "Massu hat wirklich gesagt, dass er nicht mehr bei NEWS sein will? Das ist für mich kaum vorstellbar. Er liebt diese Gruppe." Erneut bestätigte Kei-chan, dann hörte man von Yuichi nur noch ein: "Ich werd bei ihm vorbeigehen. Und danach ruf ich dich an und erklär, was ich erreicht hab. Falls es möglich ist, da noch was zu erreichen. Ich mein... wenn Massu was beschließt, dann ist das ja meist recht fest." Koyama nickte. Er wusste, dass es vielleicht nicht viel Sinn machte, aber so einfach alles geschehen lassen konnte er auch nicht. Dann klappte er sein Handy zu und meinte zu seinen Freunden: "Nakamaru-kun geht da gleich mal vorbei. Aber ich denke zur Sicherheit sollte einer von uns einfach morgen wenn das Büro aufmacht da sein und ihn abpassen." Kei-chan nickte. Wenn Massu wirklich gehen wollte, dann durften sie es ihm nicht zu einfach machen. "Dieser Eine bin doch sicher ich, oder?" Yamapi deutete auf sich. "Ich muss ja ohnehin morgen ins Büro, man wird sicher eine Erklärung von uns wollen, selbst wenn er die Schuld auf sich nimmt." Yamashita nickte leicht als er den Satz beendet hatte. Er war lang genug dabei um zu wissen, was von ihnen erwartet wurde auch wenn diese Kleinigkeiten nie jemand deutlich zu sagen pflegte. Das war eben das Business. "Ich komm auf jeden Fall auch hin!", erklärte Tegoshi eifrig. Alle sahen ihn an. "Immerhin hat er doch mit mir das Problem." Yamapi lächelte leicht. Er war froh, dass man nicht alles ihm überließ, immerhin war er nicht gut in solchen Dingen. Zumindest nicht mit allen Leuten. Es war was anderes, ob das Gegenüber, dem der Kopf zurechtgerückt werden musste Akanishi Jin oder Masuda Takahisa hieß, denn dass sie am gleichen Tag Geburtstag hatten, war fast schon ihre einzige Gemeinsamkeit. "Jetzt sollten wir alle erstmal heimgehen. Es war ein langer Tag.", nuschelte Yamashita. Alle sahen ihn an und grinsten. "Da ist unser Leader ja mal wieder... lang, lang ist's her.", grinste Ryo über diesen Ausspruch des Älteren. Nun wurden eifrig Sachen zusammengesucht und Aufbruchstimmung zog auf. Keiner hatte groß noch Lust was zusammen zu machen. Scheinbar war heute einfach nicht der Tag dafür. ~~*~~ Masuda lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Seit er zu Hause war, hatte er nichts anderes getan. Er hatte seine Schuhe ausgezogen, seine Tasche irgendwo auf dem Weg ins Schlafzimmer fallen lassen und sich dann vollkommen angezogen aufs Bett gelegt. Wie genau er heimgekommen war, wusste er nur verschwommen. Normalerweise nahm er seine Umgebung sehr genau wahr, konnte sich oft sogar noch an Leute aus der Bahn erinnern, aber heute nicht. Sobald er die Augen schloss tauchte Tegoshis Gesicht vor ihm auf, wie er ihn verletzt ansah. Er mochte ihn nicht so sehen und starrte deswegen in die Dunkelheit. Natürlich half ihm das nicht, sich besser zu fühlen. Und nun klingelte es. Er seufzte auf. Dann beschloss er einfach liegen zu bleiben und vorzugeben nicht zu Hause zu sein. Wer kam denn auch auf die bescheuerte Idee um so ne Uhrzeit noch bei anderen einzufallen. Doch der ungebetene Gast ging nicht wie erwartet, denn einen Augenblick später hörte Masuda die Haustür, die sich öffnete und gleichzeitig vernahm er Nakamarus Stimme. "Massu? Bist du da?", fragte der Ältere. Yuichi wartete nicht wirklich auf eine Antwort. Er war schon eingetreten und hatte die Schuhe ausgezogen, während er in der Dunkelheit nach dem Licht tastete. Er machte es an. Dann lief er in Richtung Schlafzimmer und ging rein. "Was liegst du denn hier im Dunklen?", er stand in der Tür und schaltete das Licht noch nicht ein. Zuerst wollte er abwarten, damit er den anderen durch sein Eindringen nicht in Verlegenheit brachte. "Ist doch egal, oder?", erwiderte Massu leise. "Naja schon, aber wenn du wirklich allein sein willst, dann solltest du die Tür abschließen, sonst kann jeder einfach so reinkommen." Yuichi schaltete das Licht ein und grinste. "Außer dir sind die Leute glaub ich dazu nicht dreist genug.", sagte Massu. Aber er war sogar dankbar dafür, dass jemand da war. Nakamaru ging ums Bett rum und setzte sich drauf. "Deine Leute haben bei mir angerufen.", erklärte Maru und wartete erst mal ab. Er hatte sich nicht wirklich zurechtgelegt, was er sagen wollte. "Meine Leute?" Massu zog die Augenbrauen hoch. "Wenn du das so formulierst klingt das als hätte meine Mutter bei dir angerufen." "Naja fast. Kei-chan. Ich hatte noch nicht das Vergnügen mit deiner Mutter zu sprechen, aber ich wette, sie kommt nicht an ihn ran. Jedenfalls hieß es in dem Gespräch, dass du aussteigen willst." Wieder machte Nakamaru eine Pause. Er betrachtete Masuda, versuchte etwas aus seinem Gesicht zu lesen. Ohne Erfolg. Scheinbar schien Massu das Pokerface besser zu beherrschen als man es von ihm erwartete. Doch dann nickte der Jüngere plötzlich und sagte: "Ja... das ist richtig." Seine Stimme klang allerdings nicht halb so entschlossen, wie sie es hätte müssen. "Bist du gekommen um mir zu sagen, dass ich mir das doch alles noch mal überlegen soll? Falls ja, dann hättest du dir das sparen können. Ich hab lang genug drüber nachgedacht.", erklärte Masuda. Dabei wirkte er auf Nakamaru wie ein fauchender Straßenkater, der in die Ecke gedrängt wurde./ "Naja... aber scheinbar nicht gut genug um deinen Bandkollegen eine gute Begründung zu liefern. Die solltest du aber haben, denn jeder wird dich danach fragen. Alle wissen, wie sehr du NEWS und deine Arbeit liebst." "Ganz genau das ist es ja. Ich liebe zu sehr. So sehr, dass es mich fast zerreißt." Sofort nachdem Massu das ausgesprochen hatte, biss er sich auf die Unterlippe. Er wirkte wie ein Kind, dem ein Geheimnis rausgerutscht war. "Du liebst zu sehr?", wiederholte Maru und verstand nicht wirklich. "Wen oder was denn? In dem Satz fehlt was." Massu sah sich im Zimmer um als wollte er sichergehen, dass ihnen niemand zuhörte. Dann meinte er leise: "Tegoshi." "Du.. ähm... Tegoshi... also nicht... als Freund?" Dem sonst so wortreichen Nakamaru Yuichi fehlten die Worte. Das kam bei ihm nicht allzu oft vor. Aber die Tatsache, dass einer seiner besten Freunde schwul war und dann auch noch in seinen besten Freund verliebt war, warf ihn aus der Bahn. Es war nichts, was sich mit einem Witz aus der Welt schaffen ließ. "Nein.. nicht als Freund... zumindest nicht mehr. Früher schon. Aber recht bald war da mehr. Das ließ sich bis zur Gründung von Tegomassu auch noch alles gut ertragen, weil wir wenig allein waren, aber plötzlich verbrachten wir soviel Zeit miteinander, dass die Zeichen nicht mehr zu ignorieren waren." Massu setzte sich auf und lehnte sich ans Kopfende seines Bettes. Er beobachtete Yuichi, versuchte zu sehen, was dieser dachte. Der Ältere saß noch immer auf seinem Platz und wirkte verwirrt. "Naja... ich liebe ihn eben. Ich kann es nicht abstellen, nicht dass ich es nicht oft genug versucht habe.", murmelte Massu und lehnte sich erschöpft zurück. Er hatte irgendwann aufgehört zu zählen wie oft er sich eingeredet hatte, dass er Yuya als Freund mochte, dass er ihn nicht sexuell anziehend fand, dass er bestimmt nur noch nicht das richtige Mädchen für sich getroffen hatte. "Und deswegen der ganze Aufstand?", Nakamaru runzelte die Stirn. "Aufstand? Naja ich hab nicht erwartet, dass du das verstehen würdest." Massu war bewusste, dass er gerade verdammt unfair zu Maru war, der sich redlich bemühte "Da hast du vielleicht recht. Ich versteh echt nicht wirklich wie es dir hilft, wenn du NEWS verlässt. Klar... du musst Tegoshi nicht mehr dauernd sehen und so, aber ist das wirklich was Gutes? Also ich glaub mich würde das viel mehr krank machen. Nicht zu wissen, wie es ihm geht, was er so macht. Und ich glaub ich wäre eifersüchtig auf alle, die mit ihm Zeit verbringen können." Nakamaru nickte. Wenn er sich vorstellte, dass er das Mädchen, das er mochte nicht mehr sehen konnte, würde es ihm schlechter gehen als wenn sie einfach nicht wusste, was er fühlte. "Aber ich ertrag das einfach so nicht länger. Jedes Mal, wenn er mich anlächelt oder mich berührt, will ich ihn in die Arme schließen und küssen, aber dann wird mir schnell bewusst, dass er zu allen einfach so ist. Dass es für ihn nichts bedeutet." Im Normalfall hätte Maru jetzt einen Vortrag darüber angefangen, dass man das doch nie so genau wüsste, aber hier tat er es nicht. Massu kannte Tegoshi besser als er und wusste wahrscheinlich was in dem vorging. Und er selbst hatte Tegoshi auch als jemanden kennen gelernt, der schnell nah kam. Ein wenig wie Kame, der auch immer alle anfasste und sich da gar nichts bei dachte. "Ist wirklich schwierig... und hast du mal versucht ihm zu sagen, was du fühlst? Ich mein.. vielleicht wäre er dann ja etwas vorsichtiger?", fragte Nakamaru leise. Massu schüttelte den Kopf und lächelte leicht. Aber es war kein typisches Lächeln, wie man es von ihm gewohnt war. Er wirkte fast ein wenig verbittert, als er sagte: "Klar... wäre sicher gut angekommen. Hey Tego, wie geht's dir? Übrigens ich liebe dich, könntest du mich also bitte nicht so anfassen? Ach und was gibt's zum Mittagessen?" Er seufzte. "Nein.. ich dachte immer, dass ich aufgrund unserer Freundschaft versuchen muss es für mich zu regeln. Ich will ihn nicht verlieren. Ich hatte Angst davor, dass sich dadurch alles zwischen uns verändert. Und das ist auch der Grund, warum ich NEWS verlasse. So haben wir vielleicht noch ne Chance, dass wenigstens die Freundschaft bestehen bleibt. Vielleicht gelingt es mir ja dann auch endlich über Yuya hinweg zu kommen." Yuichi nickte. Langsam konnte er Massus Denkweise verstehen. Es musste auch für ihn hart gewesen sein. Er konnte sich all die Zeit niemandem anvertrauen. "Ne Maru?", fragte Massu schließlich leise. "Was denn?" "Wäre es schlimm, wenn ich dich jetzt rauskomplimentiere? Ich muss morgen früh raus und der Tag heute hat mich total fertig gemacht.", während er diese Worte sagte, lächelte Massu entschuldigend. Er wusste, dass Maru sich seinetwegen sorgte und er war auch wirklich dankbar, dass Nakamaru da war und er sich ihm anvertrauen konnte, aber er war wirklich müde. Er wollte einfach nur schlafen und am besten auch einen traumlosen Schlaf. Und da gab es nur eins, was ihm half. Er schlurfte ins Bad und nahm eine Schlaftablette. Eigentlich hielt er nicht viel davon Medikamente zu nehmen, wenn er nicht krank war, aber heute war für ihn eine absolute Ausnahmesituation. Nakamaru verließ das Appartement schließlich wieder. Er zückte sein Handy und schrieb Koyama eine lange Mail. Er erklärte, dass Massu durchaus triftige Gründe für sein Handeln hatte, er die aber nicht nennen konnte, da er sonst Massus Vertrauen verraten würde. Er bestätigte auch, dass es Massu absolut ernst war. Den letzten Abschnitt der Mail verwendete Maru darauf sich zu entschuldigen, dass er nicht mehr tun konnte. Koyama schickte noch eine kurze Mail des Danks und rief dann Tegoshi an um dem noch mal einzubläuen, dass nun alles davon abhing, dass er und Yamapi Massu umstimmten. Aber insgeheim befürchtete er, dass da wirklich nicht mehr viel zu machen war. ~~*~~ Am nächsten Morgen klingelten drei Wecker sehr früh. Tegoshi erhob sich schnell, lief ins Bad und duschte. Yamashita hingegen schaltete seinen Wecker aus und drehte sich mit einem gemurmelten "Noch fünf Minuten!" noch mal um. Masuda hingegen schlief tief so dass sein Wecker verhältnismäßig lang brauchte um ihn zu wecken. Irgendwann waren alle wach und machten sich fertig. Yamapi war der Erste, der das Gebäude in dem sich das Management befand erreichte. Alle begrüßten ihn sehr persönlich. Er war daran gewöhnt und die Leute hier hatten ihn alle quasi aufwachsen sehen. Für sie musste es so sein als wäre er ein Familienmitglied. Selbst die ältere Dame im Vorzimmer von Herrn Kitagawa, die von einigen der Jungs gern als Drache beschrieben wurde, mochte ihn und lächelte als er eintrat. "Guten Morgen Yamashita-kun! Dich habe ich ja schon lange nicht mehr hier gesehen." Yamapi nickte. "Ja ist lang her." "Bist du wegen dem Konzert gestern hier?", fragte sie milde lächelnd. Tomohisa nickte. "Ist er schon da? Meinen Sie, dass ich ihn heute kurz sprechen kann?" "Der Chef ist noch nicht da, aber später kannst du ihn sicher sprechen. Er freut sich doch immer dich zu sehen. Möchtest du während du wartest vielleicht einen Tee oder einen Kaffee trinken? Jemand könnte dir auch was anderes bringen, wenn du möchtest." "Machen Sie sich keine Umstände ich trinke einen Kaffee." Wenige Minuten saß Yamashita auf dem Sofa, das für die wartenden Gäste bereitstand und rührte in seiner Tasse. Schließlich öffnete sich die Tür und Tegoshi streckte schüchtern den Kopf herein. Die Wartezone war etwas abgeteilt, weswegen er Yamapi nicht sofort sah. "Guten Morgen.. mein Name ist Tegoshi Yuya. Könnten Sie mir vielleicht sagen, ob Masuda Takahisa heute schon hier war?" Die Sekretärin sah ihn streng an. Anders als Yamapi brachte sie für Yuya scheinbar wenig Gastfreundschaft auf. "Masuda-kun war heute noch nicht hier. Er hat auch für heute keinen Termin beim Chef.", entgegnete sie ihm kühl. "Er wird aber auf jeden Fall hierher kommen und dann muss ich auch hier sein. Kann ich nicht vielleicht hier warten? Ich verspreche auch, dass ich Sie nicht störe." "Habt ihr Jungs denn nichts Besseres zu tun als bei so 'nem Wetter hier im Büro zu sitzen?" Damit deutete sie auf Yamapi, der grinste. "Ah.. Yamashita-kun!", rief Tegoshi und lief strahlend zu ihm rüber um ihn zu begrüßen und sich dann auch aufs Sofa zu setzen. Als sich die Tür das nächste Mal öffnete trat Johnny-san höchstpersönlich ein, begleitet von seiner Schwester mit der er die Firma leitete. Sie trug der Sekretärin sofort auf was sie beide trinken wollten, ehe sie ihren Bruder in das Büro führte. Als die Beiden an der Wartezone vorbeikamen erblickten sie Yamapi und Tego. Johnny-san freute sich die beiden zu sehen und grüßte sie, während seine Schwester nickte und dann mit rätselhafter Miene ihren Terminplaner hervorzog. Scheinbar schien sie zu kontrollieren, ob sie einen Termin vergessen hatte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihr Gedächtnis prima funktionierte, erklärte sie schließlich: "Es kann etwas dauern, bis wir euch empfangen. Es stehen einige wichtige Dinge an." "Nanana... sei doch nicht so ruppig zu den Jungs. Die beiden brauchen sicher nicht lang. ", unterbrach sie ihr Bruder mit einem Zwinkern. Tegoshi stand ein wenig ratlos da und war einfach froh, dass Yamapi das Sprechen übernahm. Und insgeheim war er erstaunt wie höflich Yamashita sein konnte. Er schien auch kein bisschen nervös zu sein. Yuya selbst war ganz flau im Magen. Er musste noch nie wegen irgendwas zum Chef. Das Offiziellste, was er je geleistet hatte, war ein Gespräch mit ihrem Manager und in Anbetracht der Tatsache, dass dieser eher locker war, war das vermutlich keine besondere Leistung. Als sie schließlich beide im Büro standen und Johnny hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, sagte Yamashita schließlich: "Ich bin hier um mich für das gestrige Konzert im Namen aller Member zu entschuldigen." Er verbeugte sich tief und Tegoshi tat es ihm einfach gleich. Herr Kitagawa nahm ein paar Blätter zur Hand, die ihm seine Schwester reichte, scheinbar Kritiken oder ähnliche Berichte über das Konzert. "Bis auf ein oder zwei Stellen sind die Kritiken gut. Einzig Tegoshi und Masuda werden bemängelt. Das hingegen ist nun wirklich überraschend." Der alte Mann machte eine Pause und sah Tegoshi an. Dieser fühlte sich sofort berufen etwas zu sagen. "Es tut mir wirklich leid... ich weiß auch nicht, was los war. Irgendwie hat Massu, also Masuda-kun ein Problem mit mir." Die Sekretärin aus dem Vorzimmer trat ein und trug ein Tablett mit den gewünschten Getränken für die Geschwister herein. Sie stellte die Tassen auf den Schreibtisch und erklärte dabei: "Draußen ist noch ein weiterer Junge, der Sie sprechen möchte." Die Schwester des Chefs zog eine Augenbraue hoch. "Wer?" Sie mochte keine Ungenauigkeiten. "Masuda Takahisa.", erwiderte die Angestellte und wirkte über den Ton ihrer Chefin leicht pikiert. "Schicken Sie ihn gleich rein.", meinte nun Herr Kitagawa und lächelte dabei freundlich. Die Sekretärin nickte und meinte dann: "Außerdem verspätet sich der erste Termin des Tages vermutlich um einige Minuten. Steht wohl im morgendlichen Stau." Dann ging sie zur Tür und öffnete sie. Sie rief Massu zu, dass er eintreten könne und verließ den Raum. Takahisa begrüßte den Boss, erblickte Tego und Yamapi und rief: "Yamapi! Ich dachte, ich würde es vor dir herschaffen. Tut mir leid." Für Tegoshi hatte er nur ein flüchtiges "Guten Morgen!" übrig. "Kein Problem. Du hast noch nichts verpasst. Ich werd dich nicht davon abhalten alle Schuld für gestern auf dich zu nehmen.", meinte Yamashita. Dann krümmte er sich, weil ihm Yuya just in diesem Moment seinen Ellbogen in die Seite gestoßen hat. "Vergiss nicht, weswegen wir hier sind. Wir wollen ihn davon abhalten!" Tomohisa rieb sich die Seite und erklärte dann: "Weiß ich doch..." Johnny H. Kitagawa räusperte sich. Dann sagte er leise: "Ihr Jungs wisst doch, dass nie einer die Schuld an so was hat. Zumindest nicht ganz allein. So ist nicht der Lauf der Welt. Aber ich denke, dass wir doch drüber reden sollten. Wir wollen doch alle nicht, dass so was noch mal vorkommt, nicht wahr?" Nun blickte er zuerst Masuda an, dann schweifte sein Blick zu Tegoshi. "Es wird nicht wieder vorkommen, weil ich NEWS verlasse.", platzte es urplötzlich aus Takahisa heraus. Die darauffolgende Stille war eine sehr Unangenehme. "Ne, Masuda-kun... ist dir wirklich bewusst, was das bedeutet? Es würde dich wieder auf den Status eines Juniors zurückstufen. Nicht nur musikalisch wäre das absolut ein Rückschritt. Wenn du nicht ständig gesehen wirst, dann bekommst du fast schon automatisch weniger Drama-Rollen angeboten oder ähnliche Aufgaben." Während sie das sagte, wirkte die Chefin viel milder als sie es bisher den Jungs gegenüber war, es hatte fast schon was mütterliches, wie sie mit Takahisa sprach. Der junge Mann nickte. "Ich weiß... ich hab wirklich lang darüber nachgedacht... aber für mich gibt es nur diesen einen Weg. So wie bisher kann ich einfach nicht weiter machen, zumindest nicht, ohne es später nicht zu bereuen." Yamapi beobachtete Tegoshi seit Beginn des Gesprächs genau. So kam der folgende Ausbruch nicht unerwartet. "Bereuen? Ist das dein Ernst? Du bereust das bisher alles?" Yuya starrte zu Boden. Am liebsten hätte er losgeschrien, aber in Anbetracht des Ortes war das wohl kaum angemessen. "Tegoshi?", fragte Pi leise und legte seinen Arm um den Jüngeren. Zum einen um ihn durch die Berührung zu beruhigen und zum anderen um ihn festhalten zu können. Denn wenn Massu jetzt weiter so redete, würde Yuya sicher auf seinen besten Freund losgehen oder zusammenbrechen. "Nein.. so hab ich das nicht gemeint, aber in letzter Zeit kann ich einfach nicht mehr hundert Prozent geben. Und das will ich nicht länger. Es ist nicht fair... nicht gegenüber den Fans, geschweige denn euch." "Dir ist doch egal, was aus uns wird. Du willst einfach nur raus... das hast du selbstsüchtig ganz allein entschieden. Und dann erzählst du uns nicht mal den Grund. Ich weiß, dass ich der Grund bin, aber das hilft mir ehrlich gesagt nicht auf die Sprünge. Ich wüsste nicht, was ich getan habe, dass ich so ne Behandlung verdiene." Tegoshi sah zu Masuda und klang immer verzweifelter. Schließlich traten ihm Tränen in die Augen. "War ich dir so ein schlechter Freund? Hast du so wenig Vertrauen zu mir, dass du nicht mit deinen Problemen zu mir kommen kannst?" Dann verstummte er. Tomohisa sah zu Johnny-san. Versuchte zu erahnen, was der wohl von der ganzen Situation hielt, aber das war ihm nicht möglich. "Neee... Tego...shi. Siehst du... genau so was ist der Grund. Ich tu dir weh, obwohl ich das nicht will. Wenn es leichter für dich ist, dann stell dir doch vor, ich hätte mir das Bein gebrochen und wäre deswegen weg. Vielleicht kannst du das ja eher akzeptieren. Und NEWS werden auch ohne mich klarkommen. Niemand ist unersetzlich." Allen war sofort klar, dass dieser Vergleich hinkte, denn wäre er verletzt, würde er weiterhin dazugehören. Man würde auch weiterhin gemeinsam was unternehmen, Radioshows, Interviews und ähnliches teilen. Yamashita meinte schließlich: "Ich denk, dass es durchaus okay ist auch so eine Entscheidung zu treffen, wenn man es wirklich will, aber genau das ist es, was bei dir nicht stimmt. Du machst deine Arbeit einfach zu gern, ich kenn dich schon ne Weile und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass mir ohne dich auch was fehlen wird. Und du hast vorhin gemeint, dass das der einzige Weg für dich ist. Aber ist das wirklich so? Vielleicht fällt dir nur keine Lösung ein, weil du vor lauter Wald den Baum nicht mehr siehst. Woher weißt du denn, dass dir da keiner bei helfen kann, wenn du mit keinem drüber redest?" Tegoshi nickte bestätigend. Er hatte sich immer mehr an Yamashita gelehnt, während dieser geredet hatte. "Ich hab mich entschieden.", nuschelte Massu. Tegoshi löste sich von Yamapi und drehte sich um. Er ergriff seine Sachen und lief dann aus dem Raum. "Massu... bist du dir sicher? Ich mein... du kannst, nicht einfach wieder zurück, wenn du es dir anders überlegst. Und was auch immer deine Gründe sein mögen... ist es das wert deinen besten Freund zu verlieren?" Diese Worte Yamashitas hallten noch lange in Massus Kopf nach. Selbst als er schon auf dem Heimweg war, dachte er noch drüber nach. Fürs Erste war er nur von NEWS beurlaubt... bis er die notwendigen Formulare ausgefüllt und eingereicht hatte. Ende des Kapitels! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)