My life ... von Yumi-san_89 (AaML-Fanfic | Kapitel 6 in Arbeit) ================================================================================ Kapitel 3: Impossible / Unmöglich --------------------------------- Eine halbe Stunde später kamen die Beiden, laut vergnügt, beim See an. Sie hatten sich so lange nicht gesehen, es gab so viel zu Erzählen. Selbst als sie es sich auf der Wiese beim See gemütlich machten, schien Misty kaum zur Ruhe zu kommen. Ash lauschte gespannt den Erzählungen seiner besten Freundin, welche Abenteuer sie so alles erlebt hatte. Schliesslich unterbrach Misty ihre Geschichte, wobei sie ihren Blick auf den See schweifen liess. Dabei bemerkte sie nicht, wie Ash sie unentwegt anschaute und sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Sie hatte sich nicht verändert. Selbst nach so vielen Jahren, ging es ihm durch den Kopf. „...hier. Meinst du nicht auch?“, verwundert blickte Ash Misty an. War er gerade so in Gedanken versunken gewesen, dass er ihre Worte nicht gehört hatte? „Was ist?“, ein Lächeln stahl sich auf Mistys Lippen. „Es ist einfach wunderschön hier.“, meinte sie, während sie sich mit dem Rücken ins weiche Gras fallen liess. „Stimmt.“, Ash schloss sich ihr unmerklich an und liess sich die laue Frühlingssonne aufs Gesicht scheinen. „Sag mal…“, sprach der Schwarzhaarige nach einer halben Ewigkeit der Ruhe. „Wie kommt es, dass du als Sängerin durchs Land tourst?“, neugierig und zugleich skeptisch blickte er sie an. Die Rothaarige lächelte. „Naja…“, ein sanfter Rotschimmer schlich sich auf die Wangen der Blauäugigen, als sie sich an die Geschehnisse vor nicht allzu langer Zeit zurück erinnerte. „Um ehrlich zu sein, war es Daisy, die an dem Casting teilnehmen wollte. Du kennst ja meine Schwestern und weisst, wie sie sind, wenn es um Bühnenauftritte, etc. geht. Sie lieben den ganzen Trubel.“, seufzte Misty. „Du scheinst dem ganzen aber auch nicht gerade abgeneigt zu sein.“, scherzte der Pokémontrainer, worauf die Rothaarige leicht empört ihren Kopf wegdrehte. „Jedenfalls hat sie mich gebeten, kurzfristig für ein paar Minuten für sie in der Schlange anzustehen. Und dann…“ „Ist sie nicht zurückgekehrt.“ „Du sagst es.“, einige Minuten der Stille kehrten ein. „Aber…warum haben sie dann dich genommen? Ich meine, du hast dich doch damals von Team Rocket verarschen lassen, weisst du noch?“ „Das hat doch nichts mit dem vom damals zu tun!“, gab sie temperamentvoll von sich. Sofort zog Ash sich zurück. Es war vernünftiger, wenn er sich nicht mit ihr anlegte, das wusste er nur zu gut. „Ich würde schon gerne wissen, warum sie dich ausgewählt haben.“, kleinlaut äusserte er seine Neugierde. „Ich habe ihnen erklärt, dass ich nur ausversehen da wäre und für meine Schwester anstünde. Da Daisy aber nicht zurückkehrte, meinte Judy, dass ich es doch einmal versuchen sollte. Immerhin hätte ich nichts zu verlieren.“, Ash überlegte einen Moment lang. Hatte er diesen Namen nicht schon einmal gehört? „Warte mal, ist das deine Managerin? Sie hat dich dazu angestiftet?“ „Ja, ist sie und sie hat mich nicht angestiftet. Sie hat mir Mut gemacht, dass ich mich endlich mal etwas getraut habe. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Obwohl ich zugeben muss, dass ich auch sehr erstaunt war, dass ihre Wahl auf mich gefallen ist.“, während sie erzählte, fiel ihr Ashs verwunderter blick auf. „Du weisst ja, wie meine Schwestern sind. Wenn ich damals nicht den Vertrag unterschrieben hätte, würde ich heute wahrscheinlich zuhause in der Arena sitzen und auf die Pokémon aufpassen…“ „…und deine Schwestern würden es sich auf einer Weltreise gut gehen lassen.“, ergänzte Ash. „Naja, mehr oder weniger.“, lächelnd blickte sie zu Ash. Es war schon verrückt, wie gut Ash und sie sich verstanden. Hatten sie sich doch früher wegen jedweder Kleinigkeit in die Haare gekriegt. Doch mit den Jahren festigte sich die Freundschaft der beiden. Sicherlich stritten sie sich immer wieder, trugen Kämpfe zwischen sich und ihren Pokémon aus. Aber ihre Freundschaft litt niemals darunter, nein, sie wurde dadurch nur noch stärker. Misty gab es nur ungern zu, aber inzwischen empfand sie mehr für den schwarzhaarigen Trainer als Freundschaft. Weshalb sie umso glücklicher war, endlich wieder einmal Zeit mit ihm verbringen zu können. „Darf ich dich was fragen, Misty?“, erneut wandte sich der Braunäugige an die Wasserpokémontrainerin. „Sicher. Schiess los.“ „Hast du schon mal überlegt, aufzuhören?“ „Meinst du die Karriere als Sängerin?“, Ash nickte zaghaft. Er fand, dass diese Sängerin einfach nicht zu Misty passte, dass das einfach nicht seine Misty war, die er damals kennen gelernt hatte. Schüchtern wandte sich die Sängerin ab. „Naja, ab und an spiele ich schon mit dem Gedanken, das muss ich zugeben. Aber, dann fällt mir wieder ein wie viel Spass mir das ganze macht. Ich kann singen, komponieren, die Welt sehen, es ist einfach wunderbar.“, schwärmte sie und richtete sich auf. Ash tat es ihr gleich, wobei er ihr einen skeptischen Blick schenkte. Die Rothaarige wusste genau, was er damit meinte. Er wusste, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagte. Er konnte es fühlen, wenn Misty ihm etwas verheimlichte. So wie jetzt. „Ok. Ich fände es besser, wenn ich die Welt zu Fuss bereisen könnte und nicht immer in diesem Car sitzen müsste.“, gab sie missmutig zu. „Aber das gehört nun einmal zum Leben eines Superstars.“, lächelte sie traurig. Ash schalt sich innerlich. Er hatte Misty nicht traurig sehen wollen. Er hatte geglaubt, dass ihr dieses Leben, das sie führte, gefalle. Aber anscheinend war dem nicht so. „Tut mir leid. Ich hätte dich nicht darauf ansprechen sollen.“ „Ach was, schon ok.“, lächelte sie, wobei sie Ash direkt anblickte, während der Schwarzhaarige seinen Blick auf den See gerichtet hatte. „Nein, Misty, das ist nicht…“, wandte sich Ash zu Misty und wollte weitersprechen, doch blieben ihm seine Worte im Hals stecken, als er in die Azurblauen Augen der Rothaarigen blickte. Diese wundervollen blauen Augen, die ihm spätestens seit seinem 14ten Geburtstag jedes Mal den Atem raubten, wenn sie sich wieder begegneten. Auch Misty, welche soeben etwas hatte erwidern wollten, fand keine Worte mehr. Nicht jetzt, wo sie von Ashs braunen Augen in deren Bann gezogen wurde. Sie ertappte sich bei der Frage, ob die Augen des Schwarzhaarigen schon immer so braun gewesen waren. Dabei bemerkte sie nicht, wie Ash ihrem Gesicht immer näher kam. War das hier ein Traum, oder würde der Schwarzhaarige sie wirklich in wenigen Momenten Küssen? Die Rothaarige wusste es nicht, ihre Gedanken spielten verrückt und ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn. Auch Ash Begriff nicht, was in diesem Moment vor sich ging, wollte er Misty gerade nur so nahe sein wie es nur möglich war. „Ash, Misty! Hier steckt ihr also!“, wurden die beiden Ahnungslosen aus ihrer Zweisamkeit herausgerissen. Sofort schreckten die Verliebten auseinander. Maike und Hikari standen wenige Meter hinter ihnen und kamen mit Windgeschwindigkeit, wild winkend, auf die beiden zu gerannt. „Was tut ihr denn hier?“, Ash und Misty waren schockiert. Woher wussten die beiden Koordinatorinnen überhaupt, dass sie hier waren? „Wir sind früher fertig geworden als geplant und wollten uns am See noch etwas erholen.“, erklärte Maike, Hikari nickte zustimmend. „Aber dass wir euch beide hier antreffen würden, hatten wir nicht erwartet.“, grinste die Blauhaarige hinter hervorgehaltener Hand. „Habt ihr sie eigentlich noch alle? Keinen einzigen Augenblick hat man hier seine Ruhe! Unfassbar!“, während Ash die beiden Mädchen mit einem bösen Blick strafte, hatte Mistys Temperament die Oberhand gewonnen, welches die beiden Freundinnen nun zu spüren bekamen. Auch dem Schwarzhaarigen lief es kalt den Rücken hinunter. Doch ehe sie noch etwas sagen konnten, hatte sich Misty auch schon erhoben, schnappte sich Togepi, und ging im Stechschritt davon. „Toll, Danke auch!“, schnauzte der Pokémontrainer die jüngeren an. Er hatte mit Misty allein sein wollen. Aber nein, heute verdarben ihm die Mädchen aber auch alles. Sofort erhob er sich, rief nach Pikachu und folgte seiner rothaarigen Freundin. „Was haben wir denn jetzt angestellt?“, zurück blieben zwei verwunderte Pokémontrainerinnen. - „Misty, so warte doch!“, rief Ash der Wasserpokémontrainerin hinterher, ohne sie auch nur einen Moment aus den Augen zu verlieren. Jedoch war jene in ihrem Temperament kaum aufzuhalten. Schliesslich kam sie in einer etwas abgelegenen Seitenstrasse zum Stillstand. Ash wollte bereits lossprinten, als er aufhorchte und ein leises Wimmern vernahm. War das etwa ein Pokémon? Es war Misty, welche sich in die Schatten der kleinen Gasse verzogen hatte, Togepi bestens geschützt in ihren Armen. Sie hatte doch nur etwas Zeit mit Ash, ihrem besten Freund, verbringen wollen. Aber es war wie so oft. Das Glück war ihr nicht hold. Das Schicksal musste etwas anderes mit ihnen vorhaben. Sie hatte gehofft, dass es anders war. Besonders nach dem Zusammentreffen an jenem Abend und seinem Brief. Doch schien es sich das Schicksal erneut anders überlegt zu haben. Ash war der Rothaarigen unaufhörlich gefolgt und stand dicht hinter ihr, als er sie nun laut Schluchzen hörte. Der Schwarzhaarige fühlte sich hilflos. Was sollte er tun? Misty weinte? Sie hatte doch nie geweint. War immer die Starke gewesen, hatte sich von nichts unterkriegen lassen. Ausser wenn Insekten in der Nähe waren, aber das war eine komplett andere Geschichte. Ash war unfähig, sich zu bewegen. Er wollte ihr helfen, doch fragte er sich im Unterbewusstsein immer wie. Er gab es nur ungern zu, aber er fühlte sich mit der Situation überfordert. In diesem Moment wurde ihm wieder bewusst, wie wichtig ihm die rothaarige Trainerin war. Er wollte nicht, dass sie traurig war. Ash wollte, dass sie wieder die Misty war, die er kannte und nichts anderes. Vorsichtig legte Ash eine Hand auf Mistys Schultern. Erstaunt drehte sich Misty um. War ihr tatsächlich jemand gefolgt? Sie war umso froher, als sie Ash’s Shilouette erkennen konnte. Es war, als ob jegliche Last von ihr abfiel. Doch war sie nicht dumm. Schnell wischte sie sich die Tränen weg. Das Schicksal musste sich einen Scherz mit ihr erlauben. Sie war sich sicher, dass dies der Grund war, weshalb Ash hinter ihr stand. „Misty? Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich nach ihrem Wohlbefinden. Denn nach dem Gesehenen machte sich der Pokémontrainer ernsthafte Sorgen um die Frau, welche direkt vor ihm stand. „Ja, sicher. Warum fragst du?“, lächelte sie ihn verstohlen an. „Bist du dir wirklich sicher?“, hakte er erneut nach. Er war skeptisch. Ash wusste, dass Misty jemand war, der seine Emotionen nicht versteckte. Besonders nicht bei ihrem Temperament. Dass sie es nun tat machte ihn misstrauisch. Misty nickte ihm selbstsicher zu, nur um sich selbst aufzumuntern, dass es ok war, so wie es war. Dass sie es zu akzeptieren hatte, was das Schicksal für sie bereithielt. Aber Ash, welcher ihr Gegenüberstand, war dies nicht. Nochmals legte er seine Hände auf ihre Schultern, blickte ihr eindringlich in die Augen. „Hör auf mich anzulügen.“, Misty erstarrte. Ash kannte sie inzwischen besser als ihr lieb war. Sie konnte nicht sagen, dass sie umsonst beste Freunde waren. „Ich habe dich vorhin weinen sehen. Sei bitte ehrlich zu mir. Dich bedrückt doch was.“, forderte er sie auf, ihm zu antworten. Er wollte ihr helfen, wollte wissen, was mit ihr los war. Doch Misty wehrte ab. „Ash…lass es gut sein.“, meinte sie mit belegter Stimme. „Es hat sowieso keinen Sinn.“, Ash erstarrte inmitten seiner Gedanken. Warum würde Misty so etwas sagen? Meinte sie das sogar ernst? „Keinen Sinn? Es soll keinen Sinn haben, dass ich mich in dich verliebt habe, oder was?!“, fuhr er sie an. Er war verzweifelt. Da stand die Frau seiner Träume endlich in Fleisch und Blut vor ihm und behauptete, eine Beziehung zwischen ihnen machte keinen Sinn. Er konnte es nicht fassen. Misty erstarrte ebenso, hielt sich die Hände vor den Mund, als sie Ash’s Worte hörte. Sie glaubte, sich soeben verhört zu haben. Er hatte sich in sie verliebt. Dieser Idiotentrainer, welcher im Normalfall nur seine Pokémon und Essen im Kopf hatte? Das konnte es doch nicht wahr sein. „Ist…Ist das dein Ernst?“, ungläubig blickte Misty den Schwarzhaarigen an. Ash lief rot an, was dank dem Schatten nicht wirklich sichtbar war. Dafür war der Pokémontrainer mehr als dankbar. „Naja…“, er überlegte kurz. „Was soll ich denn sonst sagen, wenn das Mädchen, das ich liebe, wie blöde heult?“, er blickte ihr nicht direkt in die Augen, weil es ihm peinlich war, ihr das so konkret zu sagen. Ohne wirklich zu wissen, ob sie auch so empfand wie er. „Ash.“, murmelte sie, erneut stiegen Tränen in ihren Augen auf. Misty wusste nicht mehr was sie tun sollte. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Sinne komplett verrücktspielten. Nur schon dass Ash ihr hier Gegenüberstand und ihr seine Liebe auf seine merkwürdige aber dennoch liebenswerte Art gestanden hatte, war komplett verrückt. Nur wenige Momente zuvor hatte sie noch geglaubt, er würde niemals dasselbe für sie empfinden und sich mit einem gebrochenen Herzen abfinden. Ihr war bewusst, dass sie damit rechnen musste, dass er ihr nacheilte. So war es schon immer gewesen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Doch war es Ash, welcher bereits den nächsten Schritt getätigt hatte. Ohne irgendeine Vorwarnung hatte er die Rothaarige an die Hausmauer gedrückt, sie dass sie ihm nicht entkommen konnte. Er legte seine Stirn an die ihrige, blickte ihr direkt in die Augen. Misty blickte unentwegt zu ihm hinauf. Sie hatte komplett vergessen, dass Ash sie inzwischen um ein paar Zentimeter überragte, wenn nicht sogar mehr. Automatisch wurde sie rot, als ihr das wieder auffiel. „Denkst du nicht, dass wir es wenigstens Versuchen sollten, bevor wir aufgeben?“, Misty konnte deutlich den Kloss in ihrem Hals fühlen. Ihr Verstand sagte, dass sie es sein lassen sollte. Aber ihr Herz, welches sich schon so lange zu Ash hingezogen fühlte, schrie vor lauter Sehnsucht. Doch ehe sie etwas tun oder entscheiden konnte, fühlte sie, wie Ash mit Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand unter ihr Kinn griff und es nach oben zog. Misty erstarrte in ihren Gedanken, denn Ash hatte soeben ihre Lippen mit den seinigen versiegelt. - Inzwischen war einige Zeit vergangen. Hikari und Maike hatten es sich am See gemütlich gemacht und ihren Pokémon Auslauf gegönnt. „Glaubst du, die kommen wieder?“, schuldbewusst blickte Hikari zu der Älteren. Jene zuckte nur mit den Schultern. „So wie ich die beiden kenne, werden wir die heute wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich meine, sie sind eigentlich schon immer beste Freunde. Es würde mich eigentlich…“, da ging ihr ein Licht auf. Sie knallte sich das Buch, in welchem sie bis eben gelesen hatte, gegen die Stirn. „Hey, Maike! Was soll das? Das gibt doch Kopfschmerzen.“, belehrte die Blauhaarige sie. „Ich bin so doof! Da wir gerade dabei sind: Du bist auch nicht gerade viel besser!“, erhob sie sich empört. „Hä?“ „Ist dir das vorhin wirklich nicht aufgefallen?“, stellte Maike ernüchternd fest, dass ihre Freundin eindeutig ein ganzes Stück jünger als sie war. Jene schüttelte den Kopf. „Und Ashs benehmen beim Konzert? Du hast doch selbst behauptet dass er verliebt ist.“, fuhr die Braunhaarige unbeirrt weiter. „Das war ein spontaner Einfall. Du meinst also…“ „Jap. Er ist verliebt und zwar mehr als eindeutig.“ „In wen denn?“ „Ihr zwei seid wirklich schwer von Begriff.“, stellte eine Männerstimme, welche sich leisen Fusses angeschlichen hatte, ohne Zweifel fest. „Rocko!“ „Max, was macht ihr denn hier?“, schrie Maike ihren kleinen Bruder schon fast an. „Wir wollten uns das Dorf noch ein wenig ansehen.“ „Nur wird eine Verfolgung nicht unbedingt als Dorfbesichtigung angesehen.“, belehrte nun Hikari den Grünhaarigen. „Tse. Was wisst ihr denn schon?!“, gab der junge Trainer hochnäsig von sich. „Was ich weiss?! Ich weiss sehr wohl viel mehr als du!“, da war Max schon im gefürchteten Schraubstock seiner älteren Schwester gelandet. Rocko hielt sich zurück. Er wusste, dass Maike in manchen Situationen ziemlich temperamentvoll sein konnte. Besonders wenn es darum ging ihrem Bruder den Kopf zu waschen. Das war eine Familiensache und in so etwas mischte er sich nicht ein. Ausser wenn es ihm dann doch zu Bunt wurde. „Ist sie immer so?“, in Schockstarre beobachtete auch Hikari wie Maike ihren Bruder für seine Frechheiten bestrafte. So wütend hatte sie ihre Freundin noch nie gesehen. „Bei ihr und Max kann man das als Normalzustand betrachten.“, grinste Rocko nur. „Was wollt ihr eigentlich hier?“, kam Maike wieder zu ihrer Ursprungsfrage zurück, als Max sich endlich bei ihr Entschuldigt und sie von ihm abgelassen hatte. „Eigentlich wollten wir uns ja das Dorf ansehen. Aber die Idee, die Pokémon hier ein wenig spielen zu lassen und sich auszuruhen, ist auch eine ganz gute Idee.“, stimmte Rocko in die Idee der Mädchen ein. „Und was war das vorhin?“, fragend blickte Max zu Rocko. Der Braungebrannte setzte sich auf die Wiese, die anderen taten es ihm gleich. „Ihr solltet den beiden einfach Zeit für sich lassen.“, riet der Älteste. „Wusste ich es doch.“, seufzte Maike. Ein Nicken ihrer blauhaarigen Kollegin folgte. „Hä? Was denn, bitte?“, verwirrt blickte der jüngere Bruder der Arenaleitertochter zwischen seinen Freunden hin und her. „Max, du bist dafür noch zu jung. Geh mit den Pokémon spielen.“, scheuchte die Braunhaarige Max zu den Pokémon, welcher sich leicht beleidigt abwandte aber tat, was scheine Schwester befahl. - Ungläubig blickte Misty zu dem Schwarzhaarigen, welcher, nach diesen schier endlosen Sekunden, von ihr abgelassen hatte. Nur um seine Lippen sogleich erneut mit den ihrigen zu vereinen. Unschlüssig, was sie tun sollte, liess die Rothaarige Ash gewähren. Doch bemerkte er ihre Unsicherheit, worauf er von ihr abliess. „Entschuldige bitte.“, schuldbewusst und mit zugleich hochrotem Kopf blickte der Schwarzhaarige die Arenaleiterin an. Jene strich sich schüchtern eine Haarsträhne hinter das Ohr. Mit einem sehnsüchtigen Blick beobachtete Ash die Tat der Trainerin. Er liebte sie. Doch was mit ihren Gefühlen war, das hatte er in den letzten paar Minuten weder bedacht noch hinterfragt. Sie hatte den Kuss zugelassen. Aber sie hatte ihn nicht erwidert, weswegen er sie zu nichts zwingen wollte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, antwortete Misty ihm schliesslich nach einigen Momenten der Stille, als sie endlich die Gelegenheit hatte, ihre Gedanken zu sortieren. Verwirrt blickte Ash sie an. Er war sich sicher, einen Fehler begangen zu haben. „Ich bin die, die sich entschuldigen sollte. Ich hätte Pikachu einfach zu dir zurücksenden sollen. Es war ein Fehler, dich überhaupt wieder sehen zu wollen. Hier in dieses Dorf zu kommen. Das alles war ein verdammter Fehler.“, erneut flossen Tränen ihre Wangen hinunter. „Misty.“ Mit blutendem Herzen beobachtete der Trainer, wie sie sich die Tränen wegwischte, versuchte ein fröhliches Gesicht aufzusetzen. „Ich gehe zurück. Die werden sich sicherlich schon fragen wo ich bin.“, lächelte sie ihm nun zu. Doch Ash wusste, dass dies kein glückliches Lachen war. Kein echtes Lachen. Nur ein aufgesetztes, welches ihre Trauer vor der Welt verbergen sollte. „Warum tust du das?“, konnte sie seine Stimme vernehmen, als sie schon beinahe aus der Dunkelheit der Gasse wieder auf die Strasse treten wollte, welche in der Nachmittagssonne vor sich hin schimmerte. „Es schmerzt dich doch genau so sehr wie mich. Also sag mir wieso. Bitte, Misty!“ „Du verstehst das nicht. Selbst wenn wir dasselbe für einander empfinden, so werden wir niemals eine Beziehung führen können. Ich war immer damit betraut die Arena zu beaufsichtigen, du bist andauernd auf Reisen. Doch jetzt habe ich auch meine Karriere, die ich nicht einfach so an den Nagel hängen will. Das kann nicht gut gehen. Es tut mir leid, Ash.“, begab sich Misty schliesslich auf die Strasse und ging in Richtung Zeltplatz, wo die Konzertbühne aufgestellt worden war. Zurück blieb ein entgeisterter Ash, welcher Misty selbst noch dann nach sah, als sie schon längst aus seinem Blickfeld verschwunden war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)