Der Hass der mich zu dir führte! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Die Rose, die Königin der Blumen. Ihr wunderschönes Antlitz lässt so manches Herz höher schlagen. Ihr wundervoller Duft, den man nie mehr vergisst. Ihre gefährlichen Dornen, die schon manchen zurückschrecken ließen. Sie ist wahrhaft die Königin unter den Blumen. Keine Angst, ich bin nicht unter die Philosophen gegangen. Aber dieser schöne Duft, der mich an dieses kleine Gedicht erinnern lässt. Diese wohltuende und schützende Wärme die mich umgibt und festhält. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, je länger ich die Augen geschlossen hielt. Ist dies vielleicht ein schöner Traum? Wen dem so ist, soll er nicht so schnell vergehen. „Mhhh…“ „Alles in Ordnung Rio? Hast du dir was getan?“ Diese sanften Worte die ich hörte, veranlassten mich die Augen einen kleinen Spalt zu öffnen. Ein so schönes Weiß, die leichten Umrisse von Muskeln, die man da durch erkennen kann. „Was ist passiert?“ „Du hast dir nicht wehgetan?“ „Nein, mir geht’s gut.“ Ich sagte dies mit leiser Stimme, und schloss meine Augen für einen Moment, um diesen schönen Rosenduft noch mehr wahrzunehmen. Ich erinnerte mich, was eben geschehen ist. Ich ging über den Parkplatz Richtung Campus, und dann, dann…. Oh Mist! Ich riss meine Aufgaben auf, und sah mich um. Ich lag gerade in den Armen des Mannes, der mich so dermaßen den letzten Nerv raubte, wie ich es vorher selten erlebt habe. Ich sah Ihn verwundert an, stieß in weg, und lief Richtung Campus ohne mich nochmal umzudrehen. Oh man, wie peinlich ist das denn?! Ich glaube ich ging die ganze Zeit mit einem roten Kopf durch die Gegend. Ich versuchte zwar das Geschehen zu vergessen, aber irgendwie gelangte mir dies nicht so ganz. Jedesmal wurde ich von meinen Kommilitonen angesprochen, ob mir irgendwas fehlen würde. Ich versuchte ständig die Themen um zu lenken. Wie soll man es denn sonst vergessen können? Mittagszeit. Jetzt in die Mensa, und hoffen das es etwas Gutes gibt. Naja, zumindest etwas essbares, man sollte hier keine so hohen Ansprüche mitbringen. Es gab Pellkartoffeln mit Quark, die Kartoffeln sahen aus, als währen sie gerade in der Mikrowelle aufgewärmt, aber immer noch besser, als dieser komisch aussehende Auflauf. Ich setzte mich ganz nach hinten in die Ecke, um nicht zu riskieren, das gleich wenn jemand in den Raum kommt, mich sieht und sich zu mir setzt. Jetzt wollte ich nur noch meine Ruhe haben, und eventuell dabei versuchen dies hier zu essen. Bäh. „Irgendwas ist vorgefallen.“ Ich sah nach oben, und bemerkte Elena, die mich musterte. „Ich weiß nicht, was du meinst, mir geht’s gut.“ „Ja klar, und der Papst ist evangelisch. Na komm, jedesmal wenn du dich hier in die Ecke setzt, schmollst du, oder du ärgerst dich wegen irgendwas. Ich kenne dich doch Rio.“ Recht hat sie ja. Dies tat ich wirklich, bis auf Yuri weiß dies keiner außer sie noch. Wie Freunde einen doch manchmal durchschauen können. Würde ich dies aber jetzt zugeben, müsste ich Ihr auch die ganze Vorgeschichte erzählen. Nein Danke. Also jetzt eine Ausrede einfallen lassen. Sie sah mich mit Ihren großen Augen an. Och Menno, warum muss sie nur aussehen wie meine kleine süße Schwester, welche große Bruder kann denn da bitte schön wiederstehen? Mir musste einfach was einfallen. Denk! Denk! Genau. „Sag mal, hast du zufälliger weise dein VWL-Hefter mit? Ich glaube nämlich, ich habe ein paar Formeln falsch aufgeschrieben.“ „Das ist alles? Deswegen du hier so geknickt?“ Ich setzte mir ein Lächeln auf, und hoffentlich merkte sie dieses künstliche nicht. „Du weist doch, wie so etwas an meinen Nerven zehren kann.“ Skeptischer Blick, der sich dann zu meiner Überraschung in ein Lächeln verwandelte. „Wenn das alles ist.“ Zuckend mit den Schultern fuhr sie den Satz fort. „Leider habe ich ihn nicht mit, aber ich kann ihn dir am Montag mitbringen, wenn dir das reicht.“ „oh, na klar, dies reicht vollkommen.“ „Ok, wenn dann alles geklärt ist, kannst du dich ja zu uns setzten.“ Ich lehnte dankend ab, und ging dann doch lieber zur nächsten Vorlesung. Unser schöner BWL-Raum, extra für uns eingerichtet. Fast jeder Studiengang hatte einen bestimmten Raum für sich, wo spezielle Vorlesungen gehalten werden. Bei uns war es hauptsächlich für Rechnungswesen. Ein ganzes Bücherregal mit sämtlichen Steuern- und Gesetzbüchern stand auf der linken Seite, es waren 30 Sitzplätze in 4 Reihen. Ich setzte mich in die Mitte ans Fenster und packte meine Unterlagen aus. Ich wollte gleich nochmal ein paar Buchungssätze durchgehen. Pladauz. Als ich bei der zweiten Aufgabe war, wurde die Tür mit einem gewaltigen Knall aufgeschlagen, drinnen stand ein vollkommen außer Atem geratender Yuri. Er kam mit schnellen Schritt zu mir, dabei nahm er sich noch ein 2007-Steuergesetzbuch mit, legte es auf den Platz neben mir, und setzte sich hin. Jetzt hat er wieder mal seine Trotzphase, dachte ich mir. Bestimmt wird er gleich wieder mir einem Klagelied über die Ungerechtigkeit der Welt ihn gegenüber anfangen. Naja, jedenfalls hoffte ich dies, denn schlimmer als ein wütender Yuri, ist immer noch ein stiller und zurückgezogener. Nach einer Viertelstunde hielt ich es nicht mehr aus. „Ok, ich gebe auf.“ Mit einer genervten Stimmlage schnitt ich die Stille. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ Immer noch den Blick ins Buch gerichtet, schnallte er nur mit der Zunge. Keine weitere Reaktion. Ok, kommt mir auch ganz gelegen. Ich klappte den Hefter zu, packte ihn in meine Tasche, und verlies den Raum Richtung Toilette. „Du weißt schon, dass ich es hasse, wenn er in deiner Nähe ist.“ Was war das denn jetzt? „Ich weiß nicht von wem du redest.“ Ich ignorierte Ihn einfach und verließ den Raum. Über wen er sprach wusste ich doch zu genau. Als ich wieder in den Raum kam, waren zu meinem Glück bereits Sven und Matthias dort, und plauderten mit Yuri. Mir egal, dachte ich, brauchte ich dieses Gespräch nicht weiter zu führen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)