Requiem der Träume von Alaiya (DaiKen ~ Takari ~ Mimako) ================================================================================ Kapitel 13: Reinheit -------------------- Kapitel 13: Reinheit Die Dark Lizarmon standen noch immer, um sie herum, während die beiden Mädchen zu dem Digimon hinaufsahen, das die Attacke auf Aquilamon gestartete hatte und nun auf dem achtstöckigen Haus stand, in dessen Erdgeschoss der Coffeeshop war. Einen Moment später besann sich Miyako aber und rannte zu ihrem Partner hinüber: „Hawkmon!“, rief sie, woraufhin der große Vogel seine Augen öffnete. „Seit vorsichtig, das ist ein Bastemon, es ist auf dem Perfect-Level“, hauchte es. Alle vier Digiritter sahen erneut zu dem Digimon, das den Körperbau einer Frau hatte und ein wenig an eine Bauchtänzerin erinnerte, jedoch Krallen statt Händen und Füßen hatte. Außerdem wuchsen aus ihrem roten Haar heraus Katzenohren und zwei mit glänzenden Ringen besetzte Schwänze schienen sich hinter ihr zu bewegen. „Dann digitieren wir halt auch“, erwiderte Mimi. „Togemon!“ Das große Kaktusdigimon nickte ihr zu, wobei es seinen ganzen Körper bewegen musste, ehe ihr Digivice aufleuchtete und es in Licht tauchte. „Togemon – Chou Shinka! Lilymon!“ Das Feendigimon flog zu Bastemon empor, das sich nun ebenfalls von dem Dach abstieß und auf seinen Gegner zusprang. „Flow Cannon!“, rief Lilymon und seine Hände verwandelten sich in eine große Blume, doch noch während es die Attacke lug, traf ein Tritt von Bastemon es und warf es zurück. „Verdammt“, murmelte die Fee. Mittlerweile hatte sich Hawkmon wieder aufgerichtet und sah Miyako an. „Ich kann noch kämpfen!“, meinte es. „Bist du dir sicher?“, fragte das Mädchen. In dem Moment griff ein weiteres Dark Lizarmon an, wurde aber von einem Eisstrahl abgewehrt und zerstört. „Alles in Ordnung?“ Michael sprang von Seadramons Rücken und lief zu der Gruppe Digiritter hinüber. „Yeah! Everything all right in the moment“, grinste Wallace ihn an, während seine beiden Digimon weitere der dämonengleichen Angreifer von der Straße zurück in den Park getrieben hatten. „Wir sollten hier weg“, wurde Miyako langsam klar, als Centalmon ein Dark Lizarmon im letzten Moment abwehrte. „Aber wie…“ „Miyako! Bitte lass mich zu Shurimon digitieren, damit ich Lilymon helfen kann.“ Hawkmon sahen zu den beiden Digimon, die in der Luft gegeneinander kämpften und die Hauswand schon einige Löcher geschlagen hatten. „Aber…“, murmelte das Mädchen. Erneut traf ein Tritt Lilymon und warf es nun bis vielleicht zwei Meter über den Boden hinab, wo es einen Augenblick später von einer der Eisattacken getroffen wurde. Irgendwie hatte Miyako ein seltsames Gefühl, doch sie holte ihr D-Terminal heraus und klappte es auf. „Eine Nachricht?“, murmelte sie überrascht, da sie das Piepsen zuvor gar nicht gehört hatte, ehe sie einen Moment später auf das Display starrte. „Was ist?“, fragte Mimi, die neben ihr stand. „Hikari ist verschwunden“, murmelte Miyako. „Was?“, erwiderte die Ältere, während dem noch immer am Boden kniendem Mädchen Tränen in die Augen stiegen. Sie sah auf die kurze Nachricht aus Kanji und Hiragana. „Die anderen suchen sie“, murmelte sie. „Ich sollte… Sollte ich nicht eigentlich da sein, um ihnen zu helfen?“ Mimi hockte sich neben sie. „Daran kannst du jetzt nichts machen“, meinte sie. „Die anderen werden sie wohl finden. Dafür kannst du jetzt uns helfen.“ Leise weinend sah die andere sie an. „Bastemon ist schnell“, meinte Mimi daraufhin. „Wenn es Lilymon nicht allein schafft haben wir ein Problem.“ „Ich weiß“, murmelte Miyako und verstärkte Griff um das Terminal. „Digimental Up!“, rief sie, doch nichts geschah. „Was ist los?“, fragte Hawkmon, das sich zur Digitation bereit gemacht hatte. Das Mädchen sah auf das Gerät in ihrer Hand. „Ich… Weiß es nicht“, murmelte sie und versuchte es noch einmal. „Digimental Up!“ Wieder ohne Erfolg. Leise seufzte sie und eine Träne rann über ihre Wange. „Ich verdiene es wohl nicht mehr das Digimental der Reinheit zu nutzen“, murmelte sie. Die Ältere sah sie an. „Wie kommst du darauf?“ Daraufhin schüttelte Miyako, die noch immer spürte, wie der Alkohol ihre Gedanken vernebelte, den Kopf. „Ich hab es dir doch erzählt“, begann sie und konnte nicht verhindern beim Reden wirklich zu weinen anzufangen. „Ken hat mir… Hat mir einen Korb gegeben… Dabei…“ Sie brach ab. „Was ist dabei?“, meinte Mimi gereizt. „Ich hätte alles getan, um ihm zu gefallen“, flüsterte Miyako und nahm nun die Brille ab. „Ich habe für ihn versucht weiblicher zu werden, habe versucht mit zu stylen… Alles, aber er hat mich trotzdem ignoriert.“ Schluchzend rieb sie sich über das Gesicht. Derweil wehrte Hawkmon eines der angreifenden Dark Lizarmon mit Mühe ab, wurde dann aber von Centalmon unterstützt. „Miyako, das ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt für so was“, rief das Vogeldigimon, doch seine Partnerin hörte es gar nicht. Da ergriff Mimi ihre Hände. „Miyako“, begann sie und sah sie – nun ihre Umgebung ebenfalls ignorierend – an. „Ich… Ich kann ja verstehen, dass dich die Sache mit Ken mitgenommen hat, aber glaubst du wirklich, dass er es wert war?“ „Wie meinst du das?“, schluchzte die Jüngere. „Wenn du dich so verstellst“, erwiderte Mimi. „Selbst wenn er deine Gefühl erwidert hätte, glaubst du das wäre so richtig gewesen?“ „Ich weiß es nicht“, murmelte Miyako. „Aber… Ich wollte doch einfach nur, dass er mich beachtet…“ „Das kann ich ja verstehen“, erwiderte das ältere Mädchen. „Aber du solltest dich nicht verstellen. Damit wird keiner glücklich, auch du nicht.“ Sie strich ihr über die Wange und lächelte sie an. „Siehst du das nicht?“ „Doch“, gab die Jüngere zu und wich ihrem Blick aus. Nun wurde Mimis Lächeln breiter. „Siehst du?“, meinte sie und legte ihre Stirn gegen die der anderen. „Ich mag dich zum Beispiel so, wie du bist. Ein wenig aufgedreht und energisch.“ „Auch wenn du einem damit auf die Nerven gehen kannst“, fügte Hawkmon über ihnen fliegend hinzu. Erneut schluchzte Miyako auf, lächelte dabei aber. „Du bist lieb, Mimi“, flüsterte sie. „Sehr lieb und ich…“ Sie wusste nicht wirklich was sie erwidern sollte. Das war heute ein merkwürdiger Weihnachtstag, auch wenn hier noch nicht einmal der 24. begonnen hatte, wenn sie nicht irrte. In ihrem Kopf herrschte reines Chaos, aber wenn sie nun in die braunen Augen der anderen sah, wurde ihr langsam einiges klar. Sie hatte für Ken geschwärmt, seit sie zwölf gewesen war und dieser damals noch das berühmte Wunderkind von Minato. Als er dann zu einem Freund geworden war und so verletzlich wirkte, hatte sie ihn beschützen wollen, auch wenn das seltsam klang, doch da war sie nicht die einzige gewesen und Daisuke hatte schon immer einen besseren Draht zu ihm gehabt als alle anderen. Und da sie ihn nicht beschützen konnte, war ihr irgendwann in den Sinn gekommen, dass er sie beschützen könnte. Aber da war hatte er sich schon der Gruppe und auch ihr abgewandt, obwohl sie auf dieselbe Schule gingen. Doch dass er sich nicht für sie interessiere, hatte sie einfach nicht akzeptieren wollen. Sie machte es sich manchmal unnötig schwer. Aber grade an diesem Abend – na ja, eigentlich war es ja morgen – hatte sie etwas erkannt, beziehungsweise Mimis Worte hatten es ihr klar gemacht: Liebe, für die man sich verstellen musste, war keine wirkliche Liebe. Das wusste sie eigentlich, aber sie hatte es ignoriert. „Ich kann manchmal ganz schön dumm sein, nicht?“, meinte sie nun und lächelte Mimi durch einen Schleier weiterer Tränen an. „Das sind alle Frauen manchmal“, flüsterte Mimi. „Jedenfalls wenn es um diese Dinge geht.“ „Danke“, erwiderte Miyako leise und sah die Ältere an, ehe sie ihr auf einmal um den Hals fiel und sie küsste, ohne wirklich zu wissen warum. Dann sahen sie sich wieder an und Hawkmon gab einen Ton von sich, der sich so anhörte, als wollte es sich räuspern. „Miyako, vergisst du nicht irgendwas?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf und stand wieder auf. „Digimental Up!“, rief es und ihr Digivice leuchtete auf. „Hawkmon – Armor Shinka! Blühende Reinheit – Shurimon!“ Das Ninjadigimon sprang problemlos hinauf und rammte Bastemon, kurz bevor dieses mit seinen Krallen Lilymon treffen konnte, woraufhin der Nightmare Soldier zurückgeworfen wurde und zwischen den Bäumen des Parks landete. „Danke, Shurimon!“, rief Lilymon ihrem Kampfpartner nun zu, welcher das nur mit einem Nicken erwiderte. Da rappelte sich Bastemon wieder auf und begann auf der Stelle, wo es sich befand, zu tanzen, ehe auf einmal eine ganze Salve Eispfeile auf die beiden Digimon zuflog. Aber Shurimon reagierte schnell genug. „Nouten Saka Otoshi!“ Die beiden Shuriken an den dehnbaren Armen des Digimon schlugen zwischen den ersten Eispfeilen hin und her und zerschlugen sie so in der Luft, woraufhin auch Lilymon eine Reihe der Attacken mit einer Rankenpeitsche abwehrte: „Temptation!“ Nun ließ Shurimon auf den Boden fallen, sprang aber im nächsten Moment in die Richtung Bastemons: „Tendril Jump!“ Mit den Messern an seinen Füßen traf es das gegnerische Digimon und zerschnitt dabei das Tuch, das dieses vor dem Mund trug, wodurch zwei Reihen scharfer Zähne sichtbar wurden. „Jetzt, Lilymon“, rief Shurimon dann zu der Fee hinauf, während es mit seinen Handshuriken Bastemon weitere Schnittwunden zusetzte. Das Katzenartige Digimon fauchte es an, und wollte es schon mit seinen Krallen attackieren, als Lilymon seine Attacke abfeuerte: „Flow Canon!“ Auch Centalmon, dass noch bei den Kindern stand, schloss sich der Attacke an: „Solar Ray!“ Beide Attacken trafen Bastemon und ließen es kurz aufflackern, so als wäre es besiegt, doch dann sprang es erneut in die Höhe und schlug nach Lilymon, das im Moment der einzige Gegner auf seinem Level war. „Ice Blast!“ Traf da Seadramons Attacke es von der Seite, denn das in der Luft schwebende, schlangenartige Digimon hatte trotz seines Kampfes mit den Dark Lizarmon noch mitbekommen, wie Bastemon lossprang. Dieses fiel nun nur wenige Meter von Miyako und Mimi entfernt zu Boden, als Turuiemon und Galgomon aus dem Gebüsch auf es zugesprungen kamen. „Dum Dum Upper!“, warf Galgomon es mit einer Attacke in die Höhe, ehe sein Zwillingsbruder dem Gegner ebenfalls zusetzte. „Ninja Claw!“ Erneut flackerte Bastemon. Nun löste Shurimon den großen Shuriken von seinen Rücken und schleuderte ihn in Richtung des Feindes: „Kusanagi!“ Der große Wurfstern zerschnitt Bastemon in der Mitte und sorgte dafür, dass es sich einen Moment später auflöste. „Super gemacht, Shurimon!“, jubelte Miyako am Boden, während Mimi einen Moment später erleichtert aufseufzte. Sie griff nach Miyakos Hand und die beiden lächelten sich kurz an. „Hey“, meinte Wallace nun. „I admit, I would like to watch you kissing again… But, aren’t you forgetting something?“ Damit sah er in die Richtung der noch übrigens Dark Lizarmon, gegen die die Digimon noch immer kämpfen. „Idiot“, murmelte Maria nur zu seiner Bemerkung und auch, wenn sie eigentlich noch mitten im Kampf waren, konnten sich weder Miyako noch Mimi ein Grinsen verkneifen. ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ So noch ein Kapitel in Amerika und eigentlich das letzte (vom Epilog abgesehen xD Wie euch übrigens vielleicht aufgefallen ist, habe ich auch bei der Amor-Shinka die japanischen Begriffe (also auch die Stellung "Spruch - Name" statt wie im deutschen "Name - Spruch") übernommen ;) Vor allem bei Shurimon macht es einen Unterschied, da es hier nicht "Aufrichtigkeit" sondern Reinheit ist :D Naja, das Wochenende ist erst mal rum. Morgen geht es mit Ken und Ryou weiter - ich weiß, dass schon einige drauf gewartet haben. Erneut 1749 Wörter für das morgige Kapitel :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)