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Seelenqual

Die Suche nach Stärke
von

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Der Weg zur Unterwelt

Naruto lief im Eiltempo, mit dem bewusstlosen Sasuke auf dem Rücken, seinem Ziel entgegen.

Er verließ den Wald in Richtung Norden, dorthin, wo die Berge sich dem Himmel entgegen strecken.

Er musste sich beeilen, denn allmählich wurde es dunkler und er musste rechtzeitig dort sein, wenn der Mond am höchsten stand.

Schon bald hatte er die ersten geheimen Markierungen im Felsen entdeckt, von denen der alte Froschweise ihm erzählt hatte.

Sie halfen ihm im Dämmerlicht bei der Orientierung und schnell hatte er den Eingang einer Höhle entdeckt, die als Tunnel durch die Berge führte.

Diese geheime Abkürzung würde die beiden Ninjas zum Eingang der Hölle führen.
 

In der Zwischenzeit waren die Konoha-Ninjas am verlassenen Kampfplatz erschienen.

Doch weder Kakashis Ninja-Hunde, noch Sai oder Yamato konnten die Spur aufnehmen.

Sie konnten nicht mal erkennen, wer als Sieger hervorgetreten war.

So beschlossen sie, Tsunade eine Nachricht zukommen zu lassen und schlugen in der Nähe ihr Lager auf, um weiter Anweisungen abzuwarten.
 

Tsunade dagegen hatte andere Sorgen.

Ein Treffen der fünf Kage stand an, eine seltene Gelegenheit.

Sie glaubte nicht, dass es sich bei der Konferenz um eine fröhliche Kaffee-Gesellschaft handeln würde.

Mittlerweile wusste jedes Ninja-Dorf um die Gefahr, die von Akatsuki ausging.

Vielleicht war endlich der Zeitpunkt gekommen, wo alte Streitigkeiten und Nichtigkeiten vergessen wurden, zum Wohle der Gemeinschaft.
 

Körperlich erschöpft, aber geistig noch wach, erreichte Naruto das Ende der Höhle.

Dort erwartete ihn ein riesiges, in Felsen eingemeißeltes Tor, das von den Seiten von grimmigen, bewaffneten Wesen aus Stein bewacht wurde. Diese Oni und Shikigami in verschiedenen Größen, mit Hörnern und wildem Bart, zierten die gesamten Wände und hielten Schwerter, Ketten und Sichel in den Händen, um Sünder zu bestrafen.

Gegenüber vom Tor gab es eine viereckige Öffnung zum Himmel, wo sich allmählich der Mond zeigte.

Nun musste sich Naruto beeilen, denn er brauchte die Yin-Energie des Mondes für das Öffnen des Tores.

Er legte Sasuke vorsichtig ab, überprüfte seinen körperlichen Zustand und wandte sich dann dem Tor zu.

Er drückte dagegen, doch es war ein sinnloses Unterfangen, denn direkt dahinter war nur der Berg. Um das Tor der Hölle zu öffnen, musste sich nicht der Körper bemühen.

Naruto holte die Schriftrolle aus seinem Gepäck, wo er alle Gerüchte, Theorien und Gedanken, die er darüber hatte finden können, aufgeschrieben hatte. Dann las er sich schnell noch mal alles durch, um bei den folgenden Ausführungen keinen Fehler zu machen.

Der Berg befand sich in einem Zentrum von Energistrahlen, die durch die Erde liefen und das Ritual des Taizan  Fuku konnte darum nur hier abgehalten werden.

Naruto legte einen Teil seiner Ausrüstung ab, die er jetzt nicht mehr brauchte und zog ein Stück weiße Seide hervor, die er auf den Boden legte.

Dann beschwor er aus einer zweiten Schriftrolle die Opfergaben hervor: eine Schale mit Reisbällchen, eine große Trinkschale, die er mit Sake füllte und ein Bündel, das aus tausend Papierkranichen bestand.

Mit diesen Opfergaben sollten die Torwächter bestochen werden.

Dann stach sich Naruto mit einem Kunai leicht in die Haut und  schrieb mit seinem Blut seinen Namen auf ein kleines Holztäfelchen.

Dasselbe machte er bei Sasuke.

Abgesehen vom Blut, das zum Erkennen der Identität helfen sollte, musste Naruto etwas Persönliches und Wertvolles mit opfern.

Er hatte lange darüber nachgedacht und nun legte er auf die Seide die Kette mit dem blauen Stein, die Tsunade ihm einst geschenkt hatte. Die Kette selbst war diejenige, die ihm Meister Kazuki geschenkt hatte, mit den sechs goldenen Stäbchen, auf der jeweils eine Tugend eingraviert worden war.

Naruto hoffte, dass dieses Opfer ausreichen würde und drehte Sasuke so hin, dass die beiden mit dem Rücken zueinander stützend saßen.

Der Mond befand sich nun in soweit in der Höhe, dass sein Licht das Tor bestrahlte und unheimliche Schatten hervorzauberte.

Naruto schloss die Augen und konzentrierte die umliegende Naturenergie auf das Tor, wodurch er in den Eremiten-Modus überlief.

Eine wichtige Voraussetzung für das Ritual.

Es fühlte sich für ihn an, als würde sich heißes Licht in ihn sammeln und die beiden Shinobi dabei umgeben.

Vor seinem geistigen Auge fing das Tor an zu leuchten und mit ihm die umliegenden Wächter.

Ihre Augen begannen Furcht erregend zu rollen, sie fletschten ihre Zähne und rasselten mit ihren Ketten.

Leise aber deutlich, fing Naruto an, die heiligen Sutren  zu beten, während seine Hände unablässig Fingerzeichen formten.

Er durfte jetzt auf keinen Fall Angst zeigen oder zögern, denn das könnte ihren Tod bedeuten.

Die Schatten schienen nun lebendig zu werden und fingen an, ihn zu umkreisen, während das Murmeln und Heulen der onis immer lauter wurde.

Dann plötzlich, formte sich ein Bannkreis um das menschliche Paar, das aus leuchtendem Schriftzeichen bestand. Es hielt die Onis ab und die Hauptwächter legten ihre Schwerter zur Seite, um das Tor zu öffnen.

Gleißendes Licht ergoss sich und nahm Naruto die Sicht. Geblendet schloss er die Augen.
 

Als er sie öffnete, befand er sich an einem Ufer.

Nebel wallte über einen düstren grauen See, wo es anscheinend weder eine Brücke noch ein Boot gab.

Suchend sah sich Naruto um.

Erleichtert fand er Sasuke neben sich, der friedlich die Augen geschlossen hatte.

Alarmiert horchte Naruto auf seinen Atem und Herzschlag.

Sasuke lebte, aber er war immer noch nicht wach und das konnte sich jetzt zu einem Problem entwickeln.

Naruto versuchte ihn zu wecken, aber sein Freund rührte sich nicht.

Also stand er vorsichtig auf und sah sich um, doch wegen des Nebels konnte er nur wenige Meter weit sehen.

„Toll, und wie kommen wir über den See“ murmelte Naruto nachdenklich.

Mit Bedacht ging er zu dem trügerisch glatten Wasser. Vielleicht trug das Wasser ihn ja, wie in der irdischen Welt.

Er wollte gerade einen Fuß darauf setzten, als er ein leises Glöckchen hörte.

Überrascht hielt er inne und sah auf.

Ein rotes Licht kam über den See und wurde größer. Leichte Wellen kamen auf und er konnte ein Boot mit einer Gestalt darauf erkennen.

Eine Frau stand auf der zierlichen schwarzen Barke, an dessen Bug eine rote Laterne leuchtete.

Naruto wartete, bis sie das Ufer erreicht hatte und mit einem leichtfüßigen Sprung zu ihm trat.
 

Ihre Haut war so bleich, dass sie bläulich schimmerte.

Ihre Haare schienen aus Rabenfedern zu bestehen, die zu einer kunstvollen Frisur getürmt waren. Verschiedene goldene Ziernadeln, an denen Glöckchen und Seidenbänder baumelten und ein roter Jadekamm hielten sie zusammen und ein Paar glänzender Hörner bog sich aus der Haarpracht hervor. Naruto wusste nicht, ob sie mit den Kämmen gehörten oder ob sie direkt aus der bleichen Stirn wuchsen und aus der Nähe erkannte er, dass manche Ziernadeln an ihrem Ende sich zu einem Totenschädel verjüngten.

Ihre Lippen waren wie eine Rosenknospe geformt und rot wie Blut, hinter denen sich Zähne wie schwarze Perlen zeigten, als sie ihn spöttisch anlächelte.

Ihre Pupillen waren schwarz und seelenlos, das umliegende Augenklar schwefelgelb.

Ein prächtiges  blutrotes Gewand mit langen Ärmeln zierte ihre schlanke Gestalt, auf dem sich Mohnblüten und Totenköpfe zeigten.

Drunter trug sie einen bestickten schwarzen Kimono, mit rotem Untergewand und scharlachroter Schärpe.

„Mein Name ist Hel, die makabre Jungfrau“ stellte sie sich mit rauchiger Stimme vor.

„Ich bin ihr Führer und Begleiter, Meister Uzumaki. Weil sie und ihr Begleiter noch leben, müssen sie diesen Weg nehmen, um an ihr Ziel zu kommen.“

Erleichtert holte Naruto aus seiner Tasche ein paar Münzen.

„Für unsere Überfahrt“ sagte er und überreichte Hel das Geld.

„Mein Begleiter ist aber immer noch bewusstlos. Ist das nicht gefährlich?“ fragte er misstrauisch.

Hels Hand schloss sich um die Münzen und stieg auf die Barke.

„Sie haben die Opfer bezahlt, um mich herbeizurufen und Sie gaben mir Lohn. Ich werde sie beide sicher überführen, mein Wort darauf“ sagte sie und mit einer beiläufigen Bewegung hielt sie plötzlich eine Sense mit schwarzer Klinge, deren Griff aus kleinen Schädeln und Knochen bestand.

Alarmiert wich Naruto zurück und sah sie misstrauisch an, doch Hel winkte ihn belustigt zu sich ran.

„Ihr müsst euch nicht fürchten, meine Waffe richtet sich gegen die Ghouls und Teufel, die hinter eure Seelen her sind. Damit werde ich sie abwehren“ erklärte sie.

Erleichtert betrat Naruto mit Sasuke auf den Schultern die Barke.
 

Während das Boot sich auf geheimnisvolle Weise selbst durch das trübe Wasser lenkte, hielt Hel am Bug Wache.

Ihre Sense zerschnitt den Nebel und die sich dahinter verbergenden Irrlichter und Hungergeister.

Dennoch konnte Naruto seine Gänsehaut nicht abschütteln, die sich durch den kalten Wind und das geisterhafte Geheul gebildet hatte.

Als er über die Bootswand zum Wasser schaute, sah er menschenähnliche Gestalten durch den See fliegen.

„Arme Seelen, denen kein Geld zum Bezahlen der Gebühr mit ins Grab gegeben wurde“ erläuterte Hel. „Stattdessen müssen sie schwimmen, um zur roten Lotusbrücke zu gelangen.“

Sie zeigte in Richtung eines warmen Lichtes, das durch den Nebel schimmerte.

Und plötzlich, so schien es, durchschnitt die Barke den Nebel, er teilte sich und zeigte einen wunderbaren klaren See, auf dem Lotusblumen und Seerosen blühten.

Nahe dem Ufer erkannte Naruto einen kleinen roten, achteckigen Pavillon mit schwarzen Ziegeln, den eine rote Holzbrücke mit dem Land verband.

„Wir müssen an Land, nicht wahr?“ fragte Naruto.

Hel nickte.

„Aber ich werde euch begleiten. Ihr habt einflussreiche Freunde, Uzumaki-sama, dass Ihr euch einen Führer wie mich leisten könnt“ sagte sie kichernd und ließ ihre Sense verschwinden, nun da sie in sicheren Gefilden waren.
 

Die Barke hielt sanft an einen Steg an. Ein Weg führte davon zu einem nahen Bambuswald, dessen Grün fast unwirklich schimmerte.

Naruto drehte sich zu Sasuke um, der immer noch schlafend auf den Boden lag.

Langsam machte er sich richtig Sorgen, dass der Uchiha  nicht aufwachen wollte.

So blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Freund wieder auf den Rücken zu nehmen.

„Beeilt euch“ trieb Hel ihn an, die schon langsam voran ging. „den Herrn der Hölle lässt man nicht warten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2020-10-01T12:56:17+00:00 01.10.2020 14:56
Da hat sich Naruto aber was eingebrockt. Hoffendlich klappt das was er sich vorgenommen hatte auch wirklich.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Scorbion1984
2019-10-21T11:38:23+00:00 21.10.2019 13:38
Das ist ja fast wie in der griechischen Mythologie ,spannend !
Mal sehen wer ihre Fürsprecher sind ,freu mich auf die Fortsetzung !
Von:  Yuna_musume_satan
2019-10-19T21:42:29+00:00 19.10.2019 23:42
OMG das erinnert etwas an den Hades hihi aber ne geniale Idee freu mich darauf wie es weiter geht


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