Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 1: Bruder und Schwester ------------------------------- Bruder und Schwester Schnell und geschwind schwang sich das junge Mädchen von Ast zu Ast durch den Wald. Um sie herum erklangen die Geräusche des erwachenden Waldes und nach und nach begaben sich einige der Tierbewohner aus ihren Verstecken heraus. Nur eine kleine Gruppe von Füchsen war schon seit einiger Zeit wach und sie folgten dem Mädchen vom Boden aus durch den Wald. Für jemanden, der den Wald wenig kannte, wäre dies ein ungewöhnlicher, aber nicht besorgniserregender Anblick. Dieser Teil des Waldes galt eh als ungewöhnlich und geheimnisvoll. Vieles Unerklärliches spielte sich in diesem Reich ab und wer nicht unbedingt durch den Wald musste, machte einen großen Bogen um ihn. Einige Gerüchte rankten sich um diesen Ort und oft hieß es auch, dass jene die Wald betreten haben, nie wieder lebend herausgekommen waren. Mit der Zeit war die Furcht vor dem Wald gewachsen und viele Menschen hatten Angst vor ihm. Jedoch nicht das Mädchen. Sie kannten den Wald und seine Geheimnisse und wusste, dass von ihm keine Gefahr ausging. Das was die Menschen fürchteten gab es nicht, denn diese Wesen und Ungeheuer waren nur in ihrer Fantasie entstanden. Aber dies begriffen die Menschen nicht. Dem Mädchen könnte es nur Recht sein, denn sie mochte es nicht, wenn sie in einer Menschenmasse, die jeden Tag durch den Wald zog leben müsste. Sie liebte den Frieden und die Ruhe im Wald und der wäre schnell dahin. Außerdem war es auch für die Bewohner des Waldes besser, wenn niemand weiter durch den Wald kam. So ganz falsch waren die Gerüchte um den Wald nicht. Es war gefährlich den Wald zu betreten, doch nicht wegen irgendwelchen Monstern oder anderem Fantasiewesen. Es waren die Nuke-nin, Verräter, Verbannte ihrer Heimat, die diesen Wald so gefährlich machten. Sie brauchte sich nicht vor den Nuke-nin zu fürchten, denn sie war zum Teil selbst einer. Als Tochter von Verrätern war man selbst eine Verräterin, auch wenn man keine Straftat begangen hatte. So lautete das Gesetzt. Solange sie denken konnte lebte sie im Inneren des Waldes in einem kleinen, geheimen Dorf, wessen Weg dorthin, nur die Nuke-nin kannten. Niemand anders hatte je das Dorf gesehen, denn entweder hatte er es nicht gefunden oder er war vorher gestorben. Die Nuke-nin war sozusagen ein eignes Volk und nur selten kam ein Neuer ins Dorf. Und selbst, wenn es so war, hatte er vorher viele Jahre der Prüfung und der Wanderschaft über sich ergehen zu lassen, um überhaupt das Dorf zu betreten. Viele der Nuke-nin kamen nur selten vorbei, meist nur um sich ein paar Tage auszuruhen und dann wieder mit einem neuen Auftrag loszuziehen. Oft konnte sich solch ein Auftrag über mehrere Jahre hinweg ziehen. Nur wenige der Nuke-nin waren sesshaft und blieben im Dorf. Meist waren es die Mütter, Kinder und die Ältesten, die in dem Dorf lebten. Sie kümmerten sich um die Instandhaltung des Dorfes und die Erziehung der nächsten Generation der Nuke-nin. Das junge Mädchen, welches sich in Begleitung der Fuchshorde geräuschlos durch den Wald bewegte, gehörte zu jener jungen Generation, die ihre Ausbildung bereits vollendet hatte. Sie war noch sehr jung, doch wohnte ihn ihr ein Talent, das nur wenige andere besaßen. Das verdankte sie nicht zuletzt dem Bluterbe ihrer Mutter und der geheimnisvollen, dämonischen Kraft ihres Vaters. Jedoch sie besaß etwas, was ihre Stärke eindrucksvoll unter Beweis stellte und das waren Mut, Unerschrockenheit, Willensstärke und die Gabe schnelle Analysen und Entscheidungen im Kampf zu treffen. Aber auch eine gewisse Härte war mit dafür verantwortlich. Wer ein Nuke-nin war, musste sich einen äußeren Panzer schaffen und niemals Gefühle zeigen geschweige denn zu lassen und das war unglaublich schwierig. Denn dies bedeutete seine Gefühle zu unterdrücken und zu verstecken. Nie dürfte jemand davon erfahren, denn jeder könnte ein Feind sein. Selbst im Dorf musste man sich so verhalten, tat man es nicht, so war dies ein Zeichen von Schwäche und man wurde verachtet. Selbst den kleinsten und jüngsten Kindern wurde dies eingetrichtert, sobald sie in der Lage waren, die Worte zu verstehen und umzusetzen. Von Anfang an waren die Kinder vom Ernst des Lebens geprägt und selbst zu Hause musste sie eine Maske tragen, die ihre Gefühle versteckte. Es war ein hartes Los, doch so war es nun einmal. Nur die Stärksten überlebten. Und sie gehörte zu den Stärksten, doch aber sicherlich nicht, weil sie immer zu ihre Gefühle versteckten, denn dies war eine Meinung der Alten, die sie ausbildeten, aber nicht die ihrer Eltern. Vielleicht war es diese familiäre Wärme, die ihr die Stärke gab oder aber auch der Kampf gegen die Verachtung einiger im Dorf. Viele Kinder im Dorf konnte nichts mit den Begriffen wie Wärme und Zuneigung anfangen, ganz im Gegensatz zu ihr und ihrem Bruder. Zwar gefiel das einigen nicht, doch konnte niemand anzweifeln, dass sie und auch ihr Bruder stark waren. Ein leises Knacken am Boden ließ sie innehalten. Schnell blickte sich um, ein Kunai hielt sie bereits in der Hand und die andere Hand lag auf ihrer Tasche, um jederzeit ein weiteres ziehen zu können. Doch ein leises Kläffen von den Füchsen, veranlasste sie dazu, das Kunai sinken zu lassen. Ein leichtes Lächeln zog sich über ihr Gesicht. „Lange nicht gesehen, Kotaru.“ „Woran hast du mich erkannt?“ Ein großer Junge trat hinter einem Baumstamm hervor und lächelte zu ihr auf. Seine blauen Augen blitzten und seine bläulichen Haare wiegten im Wind. Durch seine bräunliche Kleidung, die sein muskulären Körper bedeckt, war er kaum von der Erde und den Bäumen zu unterscheiden. Nur gut geschulte Augen konnten ihn erkennen. Er war ein wahrer Meister der Tarnung. „Shuhin und die anderen waren zu ruhig. Sie kennen dich gut. Bei jedem anderen hätten sie geknurrt nur bei dir, Vater, Mutter, Mikoto und Itachi nicht.“ Kotaru verzog das Gesicht zu einer Grimasse und wandte sich an die Füchse. „Ihr Verräter.“ Darauf erhielt er nur ein Kläffen von seiten der Füchse und ein fröhliches Kichern des Mädchens. Schnell wandelte sich seine beleidigt gespielt Miene wieder in ein Grinsen. „Und wie lange willst du noch da oben stehen, Kushina?“ „Ach …“ Sie verzog das Gesicht zu einem hinterhältigen Grinsen und war wenige Augenblicke darauf verschwunden. Schnell trat Kotaru einen Schritt zurück und das keinen Augenblick zu spät, denn wenige Minuten später stand Kushina genau an dem Ort, wo er gerade noch gestanden hatte. „… eigentlich habe ich keine Lust mehr da oben herum zu stehen. Spielverderber. Warum bist du zur Seite gegangen?“ „Sehe ich aus, als wäre ich lebensmüde? Weißt du eigentlich wie viel du wiegst?“ „Die Frage bereust du.“ Blitzschnell hatte Kushina ihr Kunai gezogen und hielt es an Kotarus Halsschlagader. Doch dieser lächelte gelassen, wenn nicht sogar spöttisch. „Ist das alles?“ „Bestimmt nicht.“ Kushina duckte sich weg und einen Moment lang konnte Kotaru nicht sehen, was sie vor hatte. Der Moment reichte Kushina aus. Mit dem einen Bein verlagerte sie das Gewicht, mit dem anderen fuhr sie herum und zog Kotaru die Beine weg. Kotaru verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Schnell sprang Kushina auf Kotaru, als er am Boden lag und hielt ihm wieder einmal ein Kunai an den Hals. „Und jetzt?“ Noch immer lächelte Kotaru. „Nicht schlecht, große Schwester, doch nicht gut genug.“ Mit einer Rauchwolke verschwand Kotaru. Leise fluchte Kushina. „Schattendoppelgänger. Ich hätte es wissen müssen.“ „Jepp, du hättest es wissen müssen.“ Kotaru stand direkt hinter ihr und stach leicht mit einem Kunai in ihren Rücken. „Sieg für mich heute.“ „Sehe ich nicht so.“ Um sie herum standen mehrere Schattendoppelgänger, alle bereit ein Kunai auf Kotaru zu werfen, wenn es denn sein müsste. Der jedoch schnaubte und ließ das Kunai sinken. „Ich ergebe mich.“ „Weise Entscheidung.“ Kushina richtete sich auf und auf ein bloßes Fingerschnipsen hin verschwanden alle Doppelgänger. Sie war ganz zufrieden mit sich und auch mit ihrem Bruder. Er hatte ihre Angriffe und Schritte vorausgeplant und hatte sich eine Strategie ausgedacht, um dieser entgegen zu wirken. Dabei waren Strategien planen gerade seine Schwäche. Er war ein hervorragender Kämpfer, auf den man sich verlassen konnte. Jedoch konnte er dadurch seine Schwäche nicht vollkommen wett machen. Kushina hingegen war ihm kräftemäßig unterlegen, konnte jedoch gut Strategien planen. Im Team jedoch waren die Beiden so gut wie unschlagbar. Sie ergänzten sich perfekt. Verteidigung und Angriff konnte sie in einer Waage halten und waren dadurch ihren Gegner oft weit überlegen. „Komm wir sollten gehen, sonst kommen wir zum Essen zu spät und Vater isst alles weg.“ „Da könntest du recht haben.“ „Warum?“ „Heute gibt es Ramen.“ Kushina lächelte. Ihr Vater war ramensüchtig durch und durch. Leider hatte er auch diese Liebe an seine Kinder weiter vererbt, was ihrer Mutter nicht so recht passte. Sie wollte gerne, dass sich ihre Familie auch gesund und ausgewogen ernährte. Kushina hatte damit nicht das Problem. Sie saß was auf den Tisch kam, auch wenn sie Ramen bevorzugte. Ihr Vater und Bruder waren da schon anders. Prinzipiell wurde am Essen erstmal herumgenörgelt, bevor gekostet worden. Dies zerrte schon an der Geduld ihrer Mutter, obwohl sie die Geduld in Person war. Doch nachdem sie sich das Genörgel seit Jahren anhören musste, riss der Geduldsfaden da wohl schneller als sonst. Einmal war sie so wütend gewesen, dass sie die Kelle nach ihrem Mann geworfen hatte. Wenn Kushina an diesen Augenblick zurückdachte, fielen ihr immer zuerst die entsetzten Augen ihres Vaters ein, der vorsichtig über die Tischkante lugte, unter der er sich versteckt hielt. Es war damals ein Bild für die Götter gewesen und noch immer konnte sie darüber schmunzeln. „Pass auf, dass Vater nicht alles aufisst und heb mir was auf. Ich muss nämlich noch meinen Bericht abgeben.“ Kotaru nickte nur noch kurz und einen Augenblick später waren beide verschwunden. Nichts deutete auf ihren Aufenthalt an dieser Stelle hin. Auch die kleine Fuchshorde setzte sich wieder in Bewegung, jedoch folgten sie diesmal nicht ihrer Herrin, sondern dem Jungen. Kapitel 2: Ein neuer Auftrag ---------------------------- Ein neuer Auftrag Im Dorf war bereits schon viel los. Frühes Aufstehen zählte hier zu einer der Tugenden die sehr geschätzt wurden. Schon beim ersten Streifen der Sonnenstrahlen an den Baumkronen, stand die Bewohner auf. Im Winter stand man sogar schon lange vor Sonnenaufgang auf. Es war wie eine innere Uhr, die sie dazu anhielt rechtzeitig aufzustehen. Kushina lief durch die Straßen und achtet wenig auf die Menschen um sich herum. Die Meisten, besonders die Jüngeren und die kleineren Kinder begegneten ihr mit Respekt. Nicht selten kam es vor, dass sich sie sich vor Kushina im Vorbeigehen leicht verneigten und sie auf eine sehr förmliche Art begrüßten. Jedoch waren es nicht nur die Jüngeren, die sich ihr gegenüber respektvoll verhielten. Selbst viele der Erwachsenen begegnet ihr voller Respekt, was zum Teil an ihr selbst lag, aber auch an ihren Eltern. Auch wenn die Erziehungsmethoden ihrer Eltern im Dorf nicht gerne gesehen waren, wurde ihnen große Beachtung entgegengebracht. Ihre Mutter war äußerst bewandert in der Kunst der Heilung und der Heiltränke. Hinzu kam ihr Bluterbe, welches in ihrem Heimatdorf berühmt war – die Byakugan, das Erbe des berühmten Hyuga-Clan. Ihr Vater hingegen gehörte keinem berühmten Clan an. Er war als Waisenkind aufgewachsen, was jedoch nicht hieß das er ohne Herkunft war, denn er war der Sohn des Hokagen der vierten Generation, einer der berühmsten Ninjas die es gegeben hatte. Aber es war noch etwas anderes, was ihren Vater so außergewöhnlich machte – er war ein Jinchuuriki, ein Menschen in dem ein Dämon gebannt war. Der Dämon verlieh ihren Vater eine unglaubliche Macht, der kaum jemand etwas entgegensetzen konnte. Sie besaß jene Kraft ebenfalls, auch wenn sie nicht an die Stärke ihres Vaters oder Bruders herankam. Dennoch war sie unglaublich. „Kushina?“ Auf den Ruf hin drehte sich Kushina um und erblickte ein Mädchen in ihrem Alter. Sie war ein kleinwenig größer als Kushina selbst. Ihre Haare hatte sie zu zwei Zöpfen zusammengebunden. Doch ihre Augen waren das Besondere an ihr. Es war ein Bluterbe – das Sharingan. Eine seltene Augenkunst, die im Moment nur eine Handvoll Menschen beherrschte und verwendete. Die Gesichtszüge des Mädchen wirkten streng, doch Kushina kannte sie lang genug um das kurze Zucken um ihre Mundwinkel zu deuteten. „Mikoto. Wie geht es dir?“ „Gut. Wo willst du hin?“ „Zum Rat. Bericht erstatten.“ „Ich begleite dich ein Stück.“ Kushina nickt und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Die Menschen um sich herum, versuchten sie zu ignorieren, denn es war nicht mehr nur Kushina, der respektvoll begegnet wurde, sondern auch Mikoto. Auch sie zählte zu den jüngsten und besten Ninjas des Dorfes und wurde auch wegen ihres Sharingans verehrt. „Und wie war deine Mission so?“ „Problemlos.“ „Dein Glück muss man haben.“ Fragend sah Kushina ihr Freundin an, die ein grimmiges Gesicht machte. „Was meinst du?“ Mikoto seufzte. „Man hat mich entdeckt, als ich mit meinem Zielobjekt abhauen wollte. Ich musste die Wachen und alle anderen, die mir in die Quere kamen umbringen. Jedoch hat mich trotzdem jemand entdeckt und seit einer Woche geht mein Steckbrief in Kirigakure herum.“ Kushina schüttelte den Kopf. Töten gehörte zu ihrem Leben, auch sie hatte schon Mensch getötet, jedoch vermied man das Töten so gut es ging. Dafür gab es mehrere Gründe. Es kostete Zeit, man verschwendete Chakra und wenn man Pech hatte, wurde man erkannt und dann steckbrieflich gesucht, wie es bei Mikoto der Fall war. „Was sagt der Rat?“ „Der ist stinksauer, weil es jetzt schwierig wird mich mit Aufträgen in der Öffentlichkeit einzusetzen. Ich werde jetzt wohl im Hintergrund arbeiten müssen.“ „Das ist Scheiße.“ „Allerdings.“ Wer im Hintergrund arbeitete, lebte nicht gefährlicher als die anderen Nuke-nin, doch mussten sie sich im Gegensatz zu den Unbekannten Nuke-nin zurückhalten und aufpassen nicht erkannt zu werden. Sie waren eingeschränkt in ihrem Handeln. „Dann darf ich also, demnächst deine Arbeit machen, oder was?“ Kushina wollte eigentlich scherzen, doch Mikoto ließ sich nicht darauf ein und blieb ernst. „Sieht so aus. So da wären wir.“ Mikoto blieb stehen und blickte auf das Gebäude, das vor ihnen in die Höhe ragte. Farblich hatte man es der Umgebung angepasst, dennoch empfand Kushina es als kalt. „Na dann. Ich geh dann mal. Komm doch heute Nachmittag vorbei, dann können wir trainieren.“ Mikoto nickte und war dann schon verschwunden. Sanft klopfte Kushina an die Türe und wartete. Sie hasste es zu warten, doch Bericht erstatten hasste sie noch viel mehr. Und das würde sie gleich machen müssen. Jedesmal die gleiche Prozedur. Da saßen sechs Männer, unter ihnen der Anführer des Dorfes, die ganz genau wissen wollten, wie der Auftrag verlaufen war. Reichte es denn nicht aus, wenn man sagte „Mission erfolgreich beendet.“ und fertig. Warum einfach, wenn es auch kompliziert ging? Und dann diese Warterei. Sie wartete jetzt schon gut und gerne zehn Minuten. Ungeduldig wippte sie leicht vor und zurück. „Geduld gehört auch zu den Tugenden der Jugend, jedoch scheint es dir daran zu fehlen, genau wie deinem Vater.“ Überrascht drehte sich Kushina um. Hinter ihr stand ein Mann, der in einem Umhang gehüllt war und eine Kapuze trug. Sein Gesicht lag im Schatten der Kapuze, jedoch leuchteten seine Augen hervor. Es war die gleichen Augen wie bei seiner Tochter Mikoto. „Hallo Sensei Itachi. Wie schön euch mal wieder zu sehen.“ Kushina verneigte sich leicht vor ihrem ehemaligen Sensei, der nur nickte. „Ward ihr auf Mission?“ „Ja, ich habe Konohagakure ein wenig ausspioniert. Zurzeit herrscht noch der Frieden, doch ich denke, dass dies bald ein Ende haben wird.“ Fragend zog Kushina eine Augenbraue hoch. Von Konohgakure hatte sie schon viel gehört. Es war eines der großen Ninjadörfer und wurde als eines der stärksten anerkannt. Berühmte Ninjas stammten aus jenem Ort. Auch ihre Eltern und Itachi waren in jenem Dorf geboren wurden. „Wie meint ihr das?“ „Es wird bedroht und zwar von Orochimaru.“ Kushina schnappte nach Luft. Das sollte wohl ein Witz sein? „Das kann nicht sein. Orochimaru ist vor fünf Jahren von eurem Bruder umgebracht wurden.“ Itachi nickte. „Das dachten wir. Aber man hat nie seine Leichen gefunden, geschweige denn die Leiche seiner rechten Hand Kabuto. Sie galten als tot, doch es war nie bestätigt wurden. Vor ein paar Wochen nahm dein Vater und auch dein Bruder ein bösartiges Chakra war und schnell war der Aufenthaltsort gefunden. Als wir ihn dann fanden, blieb uns die Sprache weg. Orochimaru lebt und er ist stärker als zuvor. Bereits jetzt hat er schon wieder eine beachtliche Anzahl an Anhängern um sich versammelt. Momentan vermuten wir, dass er es vorerst auf Konohagakure abgesehen hat, doch dafür gibt es keine Bestätigung.“ Kushina schwieg. Warum hatte Kotaru ihr nichts davon erzählt und wieso hatte sie es nicht gespürt? Itachi schien zu wissen, was für Fragen ihr durch den Kopf gingen. „Kotaru haben wir zum Schweigen verpflichtet und über das Dorf einen Bannkreis gelegt. Nur unsere Angehörigen können ins Dorf. Außerdem werden dadurch die Chakras von uns verstecken und unterdrückt, denn manche besitzen mehr Chakra als andere.“ Kushina konnte spüren, dass Itachis Blick auf ihr ruhte, doch verzog sie keine Miene. „Was wird jetzt geschehen?“ „Wir können ihn im Moment nur beobachten und uns auf den Kampf vorbereiten. Außerdem muss die Lage in anderen Dörfern ausspioniert werden. Kann sein, dass wir auf ihre Hilfe zurückgreifen müssen.“ „Die werden uns niemals helfen.“ „Das mag sein, doch sie müssen, sonst sterben sie. Und da wären wir schon bei deinem neuen Auftrag.“ Kushina zog eine Augenbraue hoch und betrachtete ihn misstrauisch. „Ist das nicht Aufgabe des Rates?“ „Für gewöhnlich ja, doch momentan sind sie unterwegs, oder kümmern sich um den Bannkreis.“ Kushina wusste nicht recht, ob sie froh oder wütend sein sollte. Konnte sie denn nicht mal jemand sagen, dass der Rat momentan nicht anwesend war? Nein stattdessen stand sie sich die Beine in den Bauch und wartete darauf, dass sie jemand in den Raum bat, wo niemand anwesend war. Doch andererseits musste sie jetzt keinen Bericht erstatten. „Okay. Und wie lautet mein neuer Auftrag?“ „Du sollst dich in Konohagakure einschleichen. Versuche das Vertrauen der dortigen Ninjas zu gewinnen und überzeuge sie von der Anwesenheit von Orochimaru. Außerdem finde heraus wie stark sie und auch die nächsten Generationen sind. Ich erwarte einen monatlichen Bericht von dir.“ Kushina schluckte. Der Auftrag war nicht ganz ohne, zumal sie noch nicht wusste wie sich in das Dorf einschleichen sollte. Das war der größte und wichtigste Auftrag, den sie bisher erhalten hatte. „Warum ich?“ „Warum nicht? Hast du Angst.“ Kushina warf ihm kurz einen wütenden Blick zu. „Nein, dass nicht. Doch gibt es erfahrener Nuke-nins als mich. Sie würden sich sicherlich besser zu recht finden.“ „Mag sein, doch in letzter Zeit sind wir vom Pech verfolgt. Viele von uns sind erkannt wurden und werden gesucht. Außerdem ist es wichtig eine Vertrauensband zu der jüngeren und älteren Generation Konohagakures aufzubauen und dafür bist du in der richtigen Position. Mit der jüngeren Generation wirst du zusammenarbeiten müssen und durch deine Fähigkeiten werden auch die Älteren auf dich aufmerksam. Hinzu kommt dein Byakugan, womit du die Umgebung im Augen behalten kannst.“ „Verstehe.“ „Gut. Dann geh jetzt und pack deine Sachen. Morgen früh wirst du abreisen.“ „Jawohl.“ Die Berichterstattung war vergessen. Der Duft schlug ihr in die Nase und sofort meldete sich ihr Magen knurrend. Wann hatte sie zuletzt was gegessen? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Auch die Stimmen ihrer Eltern hatte sie eine ganze Weile nicht mehr gehört. Inzwischen waren ja auch vier Monate vergangen, seit sie zu ihrem letzten Auftrag aufgebrochen war. „Naruto, mein Liebling, glaubst du ich sehe nicht, dass du dich hinter meinem Rücken an das Ramen ranmachst?“ „Sag nicht, du benutzt selbst jetzt das Byakugan. Hinata wir sind verheiratet.“ „Aber dir kann man bei Ramen nicht über den Weg trauen.“ „Das Ramen wird doch nur kalt.“ „Du isst doch selbst kaltes Ramen. Wir warten auf Kushina.“ „Aber kaltes Ramen schmeckt nur halb so gut wie warmes.“ „Da wärm es dir doch noch mal auf.“ „Das schmeckt ja noch weniger als Kaltes.“ „Und essen tust du es trotzdem.“ „Na klar, wäre doch Verschwendung, wenn ich es nicht täte.“ Ein Schmunzeln huschte über Kushinas Gesicht. Hier hatte sich rein gar nichts geändert. Schnell schlüpfte sie aus den Schuhen, schloss die Türe und rannte in die Küche, wo ihre Mutter ihr lächelnd und ihr Vater überrascht entgegen blickte. „Du hast gewusst, das Kushina da ist. Das ist unfair Hinata.“ Hinata zuckte mit den Schultern. „Nein ist es nicht. Und jetzt begrüß deine Tochter, sonst bekommst du nichts.“ Kushina konnte sich bei dem empörten Gesicht ihres Vaters ein Kichern nicht verkneifen. Für gewöhnlich begrüßte er sie immer und manchmal heftiger als gut war, doch heute war er einfach nur vom Ramen abgelenkt. Eine flüchtige, schnelle Umarmung und schon saß er bei Kotaru am Tisch, der schon rot angelaufen war vor unterdrücktem Lachen. Die Umarmung ihrer Mutter war schon etwas mehr, doch auch sie dauerte nicht lang. Der Grund? Ihr Vater. „Was ist nun mit meinem Ramen?“ Ihre Mutter verdrehte die Augen. „Irgendwann machen wir mit dir einen Ramenentzug.“ „Das kannst du vergessen.“ Leicht lachend nahm Kushina ihren Platz am Tisch ein, während ihre Mutter mit dem Austeilen des Ramens begann. Seufzend lehnte sich Naruto zurück. Auch wenn er es nur schwer zugeben konnte – er war eindeutig satt, doch im Topf war immer noch etwas Ramen. Das konnte er ja nicht vergammeln lassen, auch auf die Gefahr hin, dass er vielleicht platzen würde. Ein Blick zu seinem Sohn hin, verriet ihm, dass Kotaru gerade wohl das gleiche durch den Kopf ging. Jetzt hieß es – zugreifen, keine Sekunde zögern. Und tatsächlich, Naruto war schneller als sein Sohn, jedoch nicht schneller als seine Tochter. Die packte den Topf und schleppte ihn vom Tisch weg in Richtung des Gartens. Mit verdutzter Miene starrten die beiden männlichen Wesen der Familie ihr hinterher. „Was hat sie mit dem Ramen vor?“ Es dauerte eine Weile bis Hinata antwortete, da sie genüsslich ihren Tee trank. „Sie fütterte die Füchse mit dem Rest.“ „WIE BITTE?“ So schnell hatte Hinata die Beiden noch nie aufspringen und aus dem Zimmer rennen sehen. Selbst wenn sie den Beiden mit der nächsten Impfung drohte, waren sie nicht so schnell wie jetzt. Wenigsten hatte sie das nächste Mal ein gutes Druckmittel, wenn sie die Beiden nicht im Zimmer haben wollte. Kapitel 3: Grund der Verbannung ------------------------------- Grund der Verbannungen Es war schon zu spät. Vom Ramen war nichts mehr zu retten, denn das hatte den Füchsen zu gut geschmeckt. Vielleicht sollte Hinata nicht nur Menschen sondern auch für Tiere kochen, denn offensichtlich schmeckte denen, was sie kochte. Doch das war Naruto und Kotaru eigentlich scheißegal, als sie sahen wie die Füchse die letzten Reste des Topfes mit ihrem geliebten Ramen ausleckten. Das schöne Ramen, es war dahin. Kushina hingegen schüttelte nur verwirrt den Kopf. „Mal wieder typisch.“ „Das ist Menschenessen und nicht Tierfressi.“ „Lass doch. Außerdem haben sie einen weiten Weg vor sich.“ Stutzig merkte Naruto auf. „Was meinst du damit? Hast du schon eine neue Mission?“ Kushina nickte. Sie wusste nicht, wie sie es ihrem Vater erklären sollte. Immerhin drehte es sich bei dieser Mission um sein Heimatdorf und auch das ihrer Mutter. Beide stammten aus Konohgakure. Sie verbanden mit diesem Dorf ihre Vergangenheit, die sowohl sehr schöne als auch traurige Momente hatte. Und beide waren sie fast zur gleichen Zeit aus dem Dorf verband worden. Was genau sich zugetragen hatte, wusste sie nicht. Ihr Vater hatte irgendeine Straftat begangen und war dafür verband worden und ihre Mutter verbannte man, weil sie ihrem Vater nach seiner Verbannung geholfen hatte. Beide sprachen sie nur wenig über die Vergangenheit, doch war sich Kushina sich sicher, dass sie noch als Schatten an ihren Eltern haftete. Sie drehte sich um, damit sie ihrem Vater nicht in die Augen sehen musste und wandte sich einem jungen Fuchs zu, der sich zu ihren Füßen zusammengerollt hatte. „Ja, ich soll mich in Konohagakure einschleichen, nach und nach ihr Vertrauen gewinnen und sie von Orochimarus Anwesenheit überzeugen.“ Schweigen. Kushina schluckte schwer und zwang sich zu ihrem Vater zu sehen. So wie jetzt hatte sie ihn noch nie erlebt. Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht verschwunden, seine Augen waren starr und glanzlos, das Lächeln was sonst sein Gesicht zierte war weg. Vollkommen steif und verspannt stand er da und sah sie an, als ob sie ein Geist wäre. Es tat Kushina weg, ihren Vater so sehen zu müssen. Doch sie konnte nicht anlügen genauso wenig ihre Mutter. Schon von klein auf war sie nie in der Lage gewesen jemanden anzulügen, der ihr sehr nahe stand. Nicht einmal Kotaru konnte sie anlügen. Auch er wirkte entgeistert, jedoch nicht so sehr geschockt wie sein Vater. „Wann sollst du aufbrechen?“ „Morgen.“ „Von wem hast du den Auftrag bekommen?“ Die Stimme von Naruto klang mit einem Mal trocken und rau. Sie schien von irgendwo weit her zu kommen. „Itachi.“ Nur wenige Augenblicke stand er da und starrte sie einfach nur, doch dann war auf einmal verschwunden. Wohin? Das ließ sich nur erahnen. Kotaru trat an Kushina heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du solltest es Mutti erzählen.“ „Ja.“ Doch Kushina graute es davor. Was wenn ihre Mutter genauso reagieren würde wie ihr Vater? Auch sie wurde blass und kurz verlor sie die Fassung, jedoch wirkte sie weniger entsetzt als ihr Vater, was Kushina schon ein wenig beruhigte. „Konohagakure also. Ich denke ich werde dir beim Packen helfen und nebenbei erzähl ich dir etwas darüber.“ Das überraschte Kushina. Nur selten erzählten ihre Eltern von Konohagakure und auch dann nur auf ihr Drängen oder das Drängen ihres Bruders. Das ihre Mutter was freiwillig erzählen wollte, erstaunte sie ungemein. „Wo ist eigentlich Kotaru?“ „Er kümmert sich um die Füchse.“ „Und dein Vater?“ Kushina senkte den Kopf. „Ich weiß nicht. Er war einfach weg.“ „Verstehe, komm.“ Obwohl das Packen an sich kein Ding war, kam es Kushina wie eine Ewigkeit vor. Alles was sie brauchte packte sie ein und behielt dabei ihre Mutter im Auge. Diese jedoch schwieg und sagt kaum was und wenn dann nur wenig und was das Packen betraf. Konohagakure erwähnte sie nicht. Innerhalb von einer Stunde waren sie fertig und ließen sich auf Kushinas Bett nieder. „Mutti?“ „Mhm.“ „Warum hat Vater so geschockt reagiert?“ Hinata seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Mit Konoha verbindet er gute und schlechte Erfahrung, doch sind es vor allem die schlechten Erfahrungen, die ihm im Gedächtnis geblieben sind. Als Kind ist er alleine aufgewachsen und wurde von allen gemieden, verachtet, verspottet und gehänselt.“ „Warum?“ Kushina konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Weil sie das Kyuubi, dass in ihm versiegelt ist gefürchtet und gehasst haben. Das dein Vater nicht Kyuubi sonder er selbst ist hat niemanden interessiert. Er war in ihren Augen ein Monster. Wir Kinder wussten es damals nicht, denn es war verboten wurden, dass wir es erfuhren. Doch die Abneigung der Erwachsenen übertrug sich auch auf die Kinder und sie mieden ihn, ohne den Grund zu wissen. Dein Vater ist in völliger Einsamkeit aufgewachsen.“ „Und was war … nun ja … was war … mit dir?“ Ein trauriges Lächeln huschte kurz über Hinatas Gesicht. „Ich war schwach, schüchtern und zurückhaltend. Alles Eigenschaften, die mein Vater ausnutzte um mit mir machen zu können was er wollte. In seinen Augen war dein Vater ein Schwächling, den er um jeden Preis von mir fernhalten musste. Ich durfte auch nur wenig auf die Straße und wenn da nur in Begleitung eines Familienangehörigen. Freunde hatte ich keine. Das hat sich erst geändert, als ich auf die Ninja-Akademie gehen durfte. Damals hab ich deinen Vater zum ersten Mal getroffen. Wir waren in der gleichen Klasse. Seit dem ist viel Zeit vergangen. Nach dem Abschluss der Akademie wurden wir in unterschiedliche Teams gesteckt und ich sah ihn erst zur Chu-nin-Auswahlprüfung wieder.“ Hinata schwieg und ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Scheinbar waren es schöne Erinnerungen. Auch Kushina entging es nicht. „Ward ihr damals schon in einander verliebt?“ Lachend schüttelte Hinata den Kopf. „Dein Vater hat mich bis zur Prüfung überhaupt nicht wahrgenommen. Er hatte damals andere Probleme und die hingen mit seiner Eitelkeit zusammen. Er war damals in ein ungewöhnliches Team gesteckt wurden. Zu einem war sein größter Rivale, der zugleich auch eine Art Bruder für ihn war, einer seiner Teamkameraden, zum anderen war sein großer Schwarm seine andere Teamkameradin. Jedoch hatte sie nur Augen für seinen Kameraden und sein Kamerad machte ihn immer mit Sprüchen nieder und war ständig besser als. Hinzu kam, dass immer nur alle seinen Teamkameraden beachteten und ihn nicht, was ihn schon sehr kränkte. Jedoch änderte sich das nach den Auswahlprüfungen. Er wurde von anderen als würdiger Gegner anerkannt und mich hatte er damals zum ersten Mal wahrgenommen. Nach und nach war eine richtige gute Freundschaft zwischen uns entstanden.“ Kushina nickte. Jedoch kam ihr die Geschichte zu schön vor? Irgendwo gab es sicherlich einen Haken, denn sonst würden ihre Mutter und ihr Vater jetzt keine Nuke-nins sein. „Was ist dann passiert?“ „Zu vieles. Angefangen hatte es bereits bei den Auswahlprüfungen, wo der Hokage der dritten Generation gestorben war. Kurze Zeit später verriet der Teamkamerad deines Vaters das Dorf. Dein Vater gehörte mit zum Verfolgungstrupp und er konnte ihn auch einholen, doch schaffte er es nicht, seinen Freund zurückzuholen. Ein paare Jahre später wäre einer seiner besten Freunde beinahe umgebracht wurden und nur durch das Opfer einer anderen lebt er noch heute. Seine damalige Teamkameradin verfiel in Depression und wollte sich das Leben nehmen. Und plötzlich war sein Teamkamerad von damals wieder da. Oft kämpfte sie gegen einander und irgendwann konnte dein Vater seinen Freund wieder auf unsere Seite ziehen. Aber es hat lange gedauert. Damals hatte ich gehofft, dass endlich etwas ruhiger werden würde, doch dem war nicht so.“ Hinata fuhr sich mit der Hand durchs Haar und hielt eine Strähne die sie sich um den Finger wickelte. Wieder entwich ein Seufzen ihrem Mund. „Nicht alle waren zufrieden damit, dass der Freund deines Vaters wieder da war und wollten ihn wieder loswerden. Doch anstatt den Freund zu treffen, trafen sie deinen Vater.“ „Soll das heißen, dass Vater nie einen Verrat begangen hat?“ Ihre Mutter nickte und ihren Augen flammte etwas auf, was Kushina nie gesehen hatte – Zorn. „Genau das soll es heißen. Irgendwer richtete ein blutiges Massaker an. Dein Vater, der damals zur falschen Zeit am falschen Ort war, entdeckte es vor seinem Teamkameraden und wollte Erste Hilfe leisten. Inzwischen hatte jemand die Anbu-Einheit verständigt, die dann deinen Vater am Tatort vorfanden. Die Indizien sprachen gegen ihn, denn er war am Tatort, dazu noch mit Blut besudelt. Das er nur helfen wollte, glaubte ihm keiner, weshalb er die Flucht ergriff.“ „Und wie bist du ins Spiel gekommen?“ „Ich habe deinen Vater in einer Gasse gefunden und ihn dann in meinem Zuhause versteckt. Es war der letzte Ort, an dem sie gesucht hätten und eine Weile ging es auch gut. Ich half alles für die Flucht vorzubereiten. Es wäre alles gut gegangen, hätte meine Schwester ihn nicht entdeckt.“ Kushina hörte auf. „Du hast eine Schwester?“ „Ja eine kleine Schwester. Sie entdeckte deinen Vater und schrie natürlich. Damit musste dein Vater fliehen und ich ging mit ihm. Ich liebte ihn. Dass er ein Nuke-nin war interessiert mich nicht. Alles was ich wollte, war bei ihm zu sein. Außerdem war ich selbst schon eine Nuke-nin, da ich ihm geholfen hatte.“ Hinata erhob sich und stellte sich vor Kushinas Fenster. „Kushina eines musst du mir versprechen. Sei sehr vorsichtig in Konoha. Manche werden deine Freunde sein, andere deine Feinde. Nicht alles an Konoha ist schlecht aber auch nicht gut und oft ist es nur ein schmaler Grad zwischen Gut und Böse.“ Sie drehte sich um und sah ihrer Tochter fest ins Gesicht. „Ich weiß, das du dich nicht verraten darfst, doch wenn du ein Problem hast, dann wende dich an Neji, meinen Cousin oder an die Uchiha-Familie. Sie werden dir mit Sicherheit weiterhelfen, sowie die beiden San-nin. Dein Vater und ich werden dir etwas mitgeben, woran sie erkennen, dass du unsere Tochter bist.“ Kushina nickte und blickte zu ihrer Mutter auf. „Ich verspreche auf mich aufzupassen.“ Sie stand auf und ging zu ihrer Mutter, die sie in die Arme schloss. Erst jetzt fielen die Tränen, die ihre Mutter die ganze Zeit unterdrückt hatte. Die Sonne schickte die letzten Strahlen über die Spitzen der Bäume hinweg, als Kushina ihren Rucksack schulterte und sich auf den Weg machen wollte. Sie warf nochmal einen letzten Blick in die Wohnstube und hoffte, dass ihr Vater wieder da war, doch dem war nicht so. Die Stube war leer und verdunkelte sich immer mehr je tiefer die Sonne sank. Sie spürte den Stich in ihrem Herzen, denn sie hätte sich gerne von ihrem Vater noch verabschiedet bevor sie zu der neuen Mission aufbrach. „Soll ich Vati noch etwas ausrichten?“ Kushina drehte sich um und blickte ihren Bruder an, der gegen den Türrahmen gelehnt stand und sie mit einem liebevollen Blick betrachtete. Er verstand sie, kannte ihre Gefühle und Gedanken. Er wusste was in ihr vorging. „Nein, schon gut. Ich sollte jetzt gehen.“ Kotaru nickte und nahm sie kurz in den Arm. Wärme, Geborgenheit, Zuflucht – egal was passierte bei ihrem Bruder würde sie immer willkommen sein. „Dank dir. Grüß Mutti und Vati von mir.“ Kotaru nickte. Kushina ging und ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen. Shuhi und sein kleiner Trupp Füchse erwartet sie bereits an der Haustüre und noch jemand stand da. „Mikoto.“ „Du gehst also schon wieder auf Mission, obwohl du gerade erst heimgekommen bist. Da wird das nix mit dem Training.“ Das Training hatte sie ganz und gar vergessen. „Tut mir leid, ich hab es …“ „Schon gut. Ich weiß von deinem Auftrag. Nicht gerade ungefährlich, wenn du mich fragst.“ „Woher?“ „Dein Vater war bei uns und hat meinen Vater beschimpft. Er war ziemlich wütend.“ Kushina zog eine Augenbraue hoch. Es sah ihrem Vater überhaupt nicht ähnlich gleich so auszuflippen und schon gar nicht vor Itachi. Er hatte Itachi schon immer mit sehr großem Respekt behandelt. Die Sache mit Konoha ging ihm wohl näher, als es auf den ersten Blick aussah. „Tut mir leid, wenn er sich daneben benommen hat.“ Mikoto schüttelte den Kopf. „Ist schon gut. Außerdem ist doch verständlich, dass er wütend ist, immerhin ist es das Dorf was ihn und deine Mutter verbannt hat. Er ist wütend auf das Konohagakure, auf unseren Rat, weil er dir diese Mission gibt und er hat Angst um dich.“ Kushina nickte. „Aber …“ „Nichts aber. Du solltest gehen, aber vorher gibst du mir noch ein Versprechen.“ „Und das wäre?“ „Pass auf dich auf. Und berichtet mir von meiner Familie in Konohagakure.“ Daran hatte Kushina noch gar nicht groß gedacht. Es war nicht ihre eigne Familie, die sie in Konohagakure zu erwarten hatte, sondern auch die Mikoto und Itachi. Leicht lächelnd blickte Kushina ihre Freundin kurz an. „Werd ich machen.“ Die Luft wurde deutlich kühler je mehr die Sonne zwischen den Bäumen verschwand. Kushina ihren Umhang fester um sich und schloss den Kragen. Sie legte ein gewaltiges Tempo vor und hatte auch vor die Nacht durchzulaufen. Es würde auf der Straße nichts los sein und so lief sie keine Gefahr von jemanden entdeckt zu werden, der eventuell ihre Spur zu geheimen Dorf zurückverfolgen könnte. Zwar war das Dorf durch den Bannkreis geschützt, doch wusste sie, dass vieles irgendwo eine Schwäche hatte, man musste sie nur finden. Außerdem würde sie in der Dunkelheit, wenn nichts los war schneller vorankommen. Sie wollte so schnell wie möglich das Dorf erreichen, um mit ihrer Mission zu beginnen. Doch immer stellte sich die Frage wie sie da hinein gelangen sollte. Ins Dorf zu kommen war sicherlich nicht das Problem, doch wie in die Truppen. Konohagakure konnte doch nicht einfach mal so eine daher gelaufene Konuichi einstellen. Das war doch ein Unding. Shuhin neben ihr begann plötzlich zu kläffen und holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Blitzschnell blieb sie stehen und drehte sich um. Hinter ihr stand ihr Vater. Noch immer war er blass und wirkte noch etwas steif, jedoch nicht mehr so sehr wie vor ein paar Stunden. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als er sie betrachtete. „So in Gedanken, Kushina?“ „Ja. Was machst du hier, Vati?“ „Hast du schon einen Plan wie du ins Dorf gelangst?“ Er beachtete ihre Frage kein Stück. „Nein. Ich wieß es nicht, aber mir fällt schon noch was ein.“ Das Lächeln ihres Vaters wurde breiter und er trat näher zu ihr heran. „Ich hätte aber eine Idee.“ „Wirklich?“ „Ja, was hat dir deine Mutter über unsere Freunde in Konohagakure erzählt?“ „Was hat das mit meiner Mission zu tun?“ „Vertrau mir.“ Seine Fragen verwirrten Kushina. Was für einen Plan hatte ihr Vater entwickelt, was hatte er vor? „Nichts eigentlich. Sie hat mir den Grund eurer Verbannung erklärt.“ Ihr Vater nickte. „Verstehe. Damals haben wir jeden Kontakt zu unseren Freunden verloren.“ Kushina nickte. Das war ja wohl glasklar. Als Nuke-nin hatte man keine Freunde. Nein die Freunde wurden zu Feinden. „Jedoch hab ich über all die Jahre den Kontakt zu einer Person in Konohagakure gehalten. Nicht einmal deine Mutter weiß davon.“ Das schockte Kushina nun doch gewaltig. Ihr Vater hielt Kontakt zu dem Dorf was ihn verraten hatte. Und nicht einmal ihrer Mutter hatte er davon erzählt, obwohl sie sonst alles und jedes Geheimnis miteinander teilten. Sie kannten einander so gut, dass dem einen vor dem anderen nichts verborgen blieb und dennoch hatte ihr Vater es geschafft, all die Jahre dieses Geheimnis zu bewahren. Es war … „Unglaublich.“ Ihr Vater nickte wieder nur. „Ja, das ist es. Und nun hör mir gut zu Kushina. Es war zum Besten deiner Mutter, denn außer mir und meiner Kontaktperson weiß niemand etwas von unserem Kontakt. Hinzu kam das diese Person viel auf Reisen ist, wodurch es leichter ist den Kontakt zu ihm aufrecht zu erhalten, als wenn er die ganze Zeit in Konohagakure leben würde. Er wird dir helfen ins Dorf und in die Einsatzgruppen zu kommen, ohne dass es groß auffällt.“ Der Plan war gut, jedoch beschlich Kushina ein ungutes Gefühl. „Ich weiß nicht.“ Die Hand ihres Vaters legte sich auf ihre Schulter und sie blickte in seine Augen auf, die ihr Verständnis entgegen brachten. „Vertrau mir. Ich würde für ihn durchs Feuer gehen wenn es sein muss. Er hat mein ganzes Vertrauen. Er wird dir helfen, so wie er mir damals geholfen hat.“ „Also gut. Und wer ist er und wo finde ich ihn.“ „Sein Name ist Jiraiya und momentan befindet er sich auf den Weg nach Tanzaku. Es ist eine kleine Stadt vor Konohagakure. Du wirst ihn an seinem merkwürdigen Kleidungsstil und seiner Größe erkennen, denn meistens ragt er über alle Leute hinweg. Er ist einer der beiden San-nin und kann dich ohne große Probleme in Konohagakure unterbringen.“ In Gedanken spielte Kushina alles noch mal durch. Es hörte sie ganz gut an und ihr Vater legte ja große Stücke auf diesen Jiraiya. Sie sollte es einfach versuchen. „Okay.“ „Warte ich hab noch was für dich.“ Schnell kramte ihr Vater in seiner Tasche umher und holte eine Kette heraus. Kushina kannte diese Kette. Sie gehörte ihrem Vater, der sehr stolz auf sie war. Er legte ihr die Kette um. „Daran wird Jiraiya dich erkennen, denn diese Kette habe ich von Tsunade bekommen. Er, Tsunade und Shizune, Tsunades Helferin wissen als Einzige von der Kette. Die anderen werden dich daran sicherlich nicht erkennen, doch pass trotzdem auf. Die Kette hat nämlich mal einem Hokage gehört. Die älteren Menschen des Dorfes erinnern sich vielleicht noch daran.“ Kushina berührte den kleinen Anhänger. Er fühlte sich ganz kalt an. Lächelnd blickte Kushina auf. „Danke.“ „Und noch eins. Jiraiya ist nicht gerade das was man als wohlerzogen bezeichnen würde. Er ist der Autor der Serie Flirt Paradise und aller dazugehörigen Serien. Dafür nimmt er immer Nachforschung vor, die sich dann meist im Frauenbad oder in Kneipe mit besonderer Bedienung abspielen. Du wirst ihn auch höchstwahrscheinlich irgendwo dort finden. Sollte er dir irgendwie zu nahe treten, sag ihm, dass er sich die Radieschen von unten ansehen kann.“ Kushina zog die Augenbraue hoch und fragte sich, was für Freunde ihr Vater nur hatte und was sie wohl noch in Konohagakure erwarten würde. Doch darüber sollte sie sich später Gedanken machen, denn nun hatte sie vorerst einmal einen Plan. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und umarmte ihren Vater. „Vielen Dank für alles. Ich bin so schnell wie möglich wieder da.“ Ihr Vater küsste sie kurz auf die Stirn. „Wir werden auf dich warten.“ Kapitel 4: Eine Begegnung der anderen Art ----------------------------------------- Eine Begegnung der anderen Art Nervös blickte Kushina auf die kleine Stadt im Tal, ihr erstes Ziel auf ihrer Mission. Irgendwo hier musste sie auf Jiraiya treffen, den alten und offensichtlich merkwürdigen, perversen Freund ihres Vaters. Sie war neugierig auf ihn, denn er war immerhin einer der San-nin, der berühmtesten und stärksten Ninja, die es gab. Und doch war sie nervös. Was wenn ihr Vater sich täuschte und dieser Jiraiya ihm all die Jahre nur etwas vorgemacht hatte. Sie selbst kannte den Mann nicht und doch war jetzt ihre einzige Hoffnung. Kushina kniete sich nieder und streichelten einen der Füchse nachdenklich über den Kopf. Wie ging sie jetzt am Besten vor? Die Füchse mit in die Stadt zu nehmen, war zu riskant, weil sie auffallen würden. Sie würden wohl oder übel hier auf sie warten müssen, auch wenn das Kushina nicht wirklich gefiel. Egal wo sie hingegangen war, hatte einer der Füchse sie begleitet. Oft konnte sie sich mehr auf die Füchse verlassen, als um die Menschen um sich herum. Die Füchse hatten ein gutes Gespür, dafür wer aufrichtig war und wer verlogen. Und wenn sie nur einen mit nahm? Das würde nicht so auffallen. Sie zog die Stirn kraus und blickte die Füchse an. Sie würde Shuhi mitnehmen. Er war der Älteste der Füchse, außerdem hatte er bereits eine Zeit lang in einer Stadt mal gelebt. Er kannte die Geräusche und Gerüche im Gegensatz zu den anderen, die nur das Leben im Dorf und Wald gewohnt waren. „Shuhi du kommst mit mir. Tojo, Minoko und ihr anderen bleibt hier im Wald und wartete auf uns.“ Kushina stand auf, schulterte ihren Rucksack und ging los. Shuhi folgte ihr treu an ihrer Seite, während sich die anderen Füchse im Gebüsch verteilten. Von weitem hatte die Stadt nicht so groß ausgesehen, doch als Kushina die Stadt betrat, musste sie zugeben, dass die Stadt größer war als es auf den ersten Blick den Eindruck machte. Wo sollte sie hier nur Jiraiya finden. Da konnte sie auch genau so gut nach der berühmten Nadel im Heuhaufen suchen. Seufzend blieb Kushina stehen. Was sollte sie nur machen? Jemanden fragen, ob er Jiraiya kannte? Keine gute Idee. Selbst wenn sie jemanden fand, der ihr sagen konnte wo Jiraiya war, würde es nur unnötige Fragen geben und sie konnte ihren Plan gleich vergessen. Nein sie musste ihn allein finden und am Besten fing sie mal an die Kneipen abzuklappern. Wobei sie hoffte schnell fündig zu werden, denn ins Frauenbad und ins Freudenhaus wollte sie nicht gerade gehen. „Komm Shuhi.“ Wie viele Kneipen hatte sie eigentlich schon hinter sich gebracht? Viele. Viel zu viele wenn sie nach ihren Füßen ging. Die Stadt war viel größer als sie es sich vorgestellt hatte. Den ganzen Nachmittag war sie schon unterwegs gewesen, doch kein Erfolg. „Shuhi ich glaube wir suchen morgen weiter und essen erstmal was.“ Shuhi schmiegte sich an ihre Beine und rieb seinen Kopf an ihrem Bein. Müde und fertig betrat sie eine der Kneipen. Vielleicht hatte die ja noch ein Zimmer für sie übrig. Laute Stimmen und Gelächter schallten ihr entgegen, sodass sie fragend aufblickte, wer verantwortlich für diesen Lärm war. Es war ein in die Jahre gekommener Mann, wenn man nach seinen weißen Haaren ging und den kleinen Falten in seinem Gesicht. Er hatte eine merkwürdige grün-blau-orange Kleidung an und trug Holzsandelen die Absätze hatte. Zu seinen Füßen lag eine riesige Schriftrolle. Das musste Jiraiya sein. Eigentlich hatte sich Kushina darüber gefreut, dass sie ihn endlich gefunden zu haben, doch schockte sie sein Anblick zu sehr, oder viel mehr der Anblick seiner Begleiterinnen. Sie waren sehr freizügig oder vielmehr dürftig bekleidet. Ihr Vater hatte sie ja doch ein wenig vorgewarnt, doch war seine Warnung noch mild ausgedrückt gewesen. Dieser Jiraiya war nichts weiter als ein notgeiler Bock. Und so was würde San-nin? Warum ihr Vater ihn respektierte war ihr im Moment nicht wirklich klar. Außerdem schien der Mann eine Schwäche für Sake zu haben, wenn man den zahlreichen Sakeflaschen glauben durfte. Angewidert verzog Kushina das Gesicht. „Na, Kleiner eifersüchtig auf den Alten?“ Überrascht drehte sich Kushina um und sah den Barkeeper an, der gerade dabei war die Gläser zu sputzen. Freundlich grinste er sie an. „Ich wüsste nicht wieso. Wer ist das eigentlich?“ „Jiraiya. Einer meiner Stammkunden. Er kommt jedes Jahr in mein Haus, bleibt für ein paar Tage und zieht dann weiter.“ „Verstehe.“ Wenigsten hatte sie jetzt die Bestätigung, dass es sich wirklich um Jiraiya handelte. Sie seufzte, denn irgendwo hatte sie gehofft, dass es nicht so war. „Haben sie ein Zimmer für mich bis morgen?“ „Klar doch, Kleiner. Warte ich hole einen Schlüssel.“ Er drehte ihr den Rücken zu und verschwand aus dem Zimmer. Nachdenklich blickte Kushina ihm hinterher. Was hatte der denn, dass er sie dauernd mit „Kleiner“ ansprach? Sie war doch kein Junge. Gut sie hatte sich die Haare kurz geschnitten, weil lange Haare im Kampf unpraktisch waren und sie weigerte sich Tagein, Tagaus Röcke oder Kleider zu tragen. Sie waren eben unpraktisch im Gegensatz zu Hosen. Aber deshalb sah sie noch lange nicht wie ein Junge aus. Sie blickte an sich herab. Ihr Umhang verbarg geschickt ihre weiblichen Kurven. Vielleicht sah sie für ihr Gegenüber wirklich wie ein Junge aus. Der Barkeeper kam zurück und gab ihr den Zimmerschlüssel. „Bitte schön. Schlaf gut Kleiner.“ Kushina bedankte sich und machte sie auf den Weg in ihr Zimmer. Es war schon weit nach Mitternacht, als Jiraiya endlich die Treppe herauf gewankt kam. Dank ihres Byakugan erkannte sie ihn sofort. Seit Kushina auf ihr Zimmer gegangen war, wartete sie darauf, dass Jiraiya auf der Treppe erschien, die sie mit Hilfe der Byakugan im Auge behielt. Als er jetzt hochgewankt kam, stand sie auf und verließ ihr Zimmer, um ihm entgegen zu gehen. Der sah sie fragend an, als sie plötzlich vor ihm stand. „Ka-kann isch … hicks … di-dich helfchen, Chunge?“ Kushina verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja. Jedenfalls glaubt das mein Vater.“ „Hicks.“ Jiraiya stieg die letzten Stufen der Treppe hinauf und sah sich Kushina genau an. „Diie Augen kenne isch. Dasch schind Narutosch Augen.“ Kushina wich vor ihm zurück, denn die Fahne des Kerls war unerträglich. „Genau, weil er mein Vater ist.“ Nun würde Jiraiyas Augen ganz groß und ein dämliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Narutosch Schohn. Asch ischt dasch schön.“ Jiraiya schwankte gefährlich und wäre beinahe hingefallen, wenn Kushina ihn nicht aufgefangen hätte. Sie schnaufte, denn Jiraiya war nicht gerade leicht. „Hey kommen sie…“ Doch das brachte nichts mehr, denn sie konnte laut und deutlich das Schnarchen von Jiraiya hören. Worauf hatte sie sich bloß eingelassen, als sie die Mission angenommen hatte? Vom Fenster her drangen die Geräusche von der Straße an sein Ohr. Es war laut, viel zu laut. Er stöhnte vor Kopfschmerzen auf und warf sich auf die Seite. Kurz blinzelte er. Wo war er eigentlich? Auf alle Fälle nicht in seinem Zimmer, denn sein Zimmer lag nicht auf der Straßenseite, sondern auf der Hofseite, wo es nicht ganz so laut war. Und in wessen Bett lag er dann? Bei dem letzten Gedanken sprang er aus dem Bett, was jedoch bereute, denn sein Kopf schien vor Schmerzen zu explodieren. Er stöhnte auf und ließ sich wieder zurück ins Bett fallen. „Sehr geschickt war das ja nicht.“ Die Stimme überraschte ihn und schnell blickte er nach rechts. Das zahlte sein Kopf ihm zurück, indem er ihn vor Schmerz aufstöhnen ließ. Als der Schmerz nachließ blinzelte er und entdeckte den Jungen, der auf der Fensterbank saß und ihn beobachtete. Dunkel erinnerte er sich den Jungen gestern Abend gesehen zu haben und er hatte er auch mit ihm geredet, doch worum es ging, fiel ihm beim besten Willen nicht mehr ein. „Wer bist du, Junge?“ Der Junge seufzte und verdrehte genervt die Augen. „Also bevor weiterreden, will ich eins klarstellen: Ich bin KEIN Junge, sondern ein Mädchen.“ „Wie bitte?“ Entsetzt sah er ihn bzw. sie an. Die ganze Zeit dachte er einen Jungen sich gegenüber sitzen zu haben, dabei ist es ein Mädchen. „Ganz schön gewagt.“ „Ich weiß mich zu verteidigen. Und selbst wenn jemand mir ein Haar krümmen würde, würden mein Bruder und mein Vater dafür sorgen, dass dieser jemand seines Lebens noch froh werden würde.“ Ein fieses Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht und erinnerte Jiraiya an zwei junge Männer, die er mal kannte bzw. noch kannte. Jedoch war der eine Tod und den anderen hatte er seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen. „Also komm ich dir nicht zu nahe. Aber du hast mir trotzdem noch nicht auf meine Frage geantwortet. Wer bist du?“ „Mein Name ist Kushina.“ Kushina. Ja er kannte eine Kushina, doch die war bereits ebenfalls tot. Nettes Mädel, keine Frage. Es wirklich traurig, dass sie schon tot war. Sonst wäre heute etwas anders. Aber Kushina. Den Namen hatte er doch erst vor kurzem gehört. Wann war das gewesen? Jetzt fiel es ihm ein, damals als er sich mit … Er sperrte die Augen auf und kämpfte sich langsam auf, sodass er nicht gleich wieder umkippen musste. „Du bist Narutos Tochter. Du bist Kushina Uzumaki.“ Sie nickte. „So ist es. Ihr kennt meinem Namen?“ „Natürlich. Ich hab deinen Vater vor etwa einem halben Jahr getroffen. Er hat mir von dir, von deinem Bruder und von deiner Mutter erzählt.“ „Mein Vater hat von mir erzählt?“ „Ja und das immer voller Stolz.“ Das jagte Kushina die Röte ins Gesicht. Es war offensichtlich, dass sie wohl nur selten ein Lob bekam was das Dasein als Ninja anging. Scheinbar war Naruto in dieser Hinsicht zu einem strengen Lehrer geworden. Wer konnte ihm das verübeln, nach allem was er durchgemacht hatte, wollte er sicherlich, dass seine Kinder sich bestens zu verteidigen wussten. „Er hat es dir nie gesagt, wie stolz er auf dich ist.“ „Nein.“ Sie drehte sich zur Seite, sodass Jiraiya sie nicht ansehen konnte. „Mein Vater schickt mich zu Ihnen.“ Dies überraschte Jiraiya gewaltig und das war ihm deutlich anzusehen. „Warum das denn?“ „Ich habe einen Auftrag und muss mich dafür in Konohagakure einschleichen.“ Jiraiyas Gesichtausdruck änderte sich schlagartig. „Warum?“ Anscheinend gefiel es Kushina nicht, ihnen darin genauer einzuweihen, doch schließlich tat sie es doch. „Wegen Orochimaru.“ Aufmerksam hörte Jiraiya ihr zu. Er stellte keine Fragen dazwischen, was ihr sehr recht war. Sie kam sich schon so vor, als würde sie einen Bericht vor dem Rat des Dorfes abgeben. Als sie zu Ende erzählt hatte wirkte Jiraiya ruhig, schon fast gelassen. „Das bestätigt meine Meinung nur. Auch ich habe schon verschiedene Beobachtung festgestellt.“ „Das heißt du glaubst mir.“ „Noch nicht ganz. Hat dein Vater dir etwas mitgegeben?“ „Ja.“ Kushina holte die Kette von ihrem Vater hervor und zeigte sie Jiraiya, der nur nickte. „Gut. Ich werde dir helfen.“ „Hast du einen Plan?“ „Ja. In Konohagakure werden wir erzählen, dass du meine Schülerin bist, die ich unterwegs aufgesammelt habe. Du bist eine Waise und heißt mit Namen Takeshi, ein Allerweltsname.“ „Gut, einverstanden.“ Kapitel 5: Konohagakure – Die Heimat der Eltern ----------------------------------------------- Konohagakure – Die Heimat der Eltern Als Jiraiya dem Rudel Füchse gegenüber gestanden hatte, als sie aufgebrochen waren, hatte er einen recht verdutzten Eindruck gemacht, doch inzwischen hatte er sich an die Anwesenheit der Füchse gewöhnt. Er achtete nun mehr darauf, wo er seine Tritte hinsetzte, denn die Füchse konnten mal ganz schnell zwischen seinen Beinen hindurchschlüpfen. Kushina schien es nichts auszumachen. Es war als ob sie sich den Rhythmus der Füchse vollkommen anpassen würde. Sie war fast ein Mitglied des Rudels, als wäre sie eine Füchsin. Es war irgendwie faszinierend und doch wirkte es ungewöhnlich, schon fast unheimlich. „Willst du die Füchse mit nach Konohagakure nehmen?“ Kushina warf ihm einen Blick zu, der eigentlich schon alles sagte. „Na klar.“ Sie war unverkennbar Narutos Tochter. Sein Gestik und Mimik hatte er an seine Tochter weitervererbt. Das könnte sich in Konoagakure zu einem gewaltigen Problem entwickeln, denn es gab immer noch Leute, die Naruto ziemlich gut kannte und die würden auf Kushina aufmerksam werden. Jiraiya war klar, dass sie etwas unternehmen mussten. „Das könnte aber etwas auffällig werden.“ „Ich lasse sie bestimmt nicht im Wald zurück.“ In ihren Augen blitzte kurz ein zorniger Ausdruck auf, der jedoch dann schnell von einer Ausdruckslosigkeit überzogen wurde. Auch ihr Gesicht nahm diese Ausdruckslosigkeit an, etwas was Jiraiya nicht erwartet hatte. Das könnte vielleicht alle seine und ihre Probleme klären. „Du beherrscht deine Gefühle gut, wie man es von einem Ninja erwartet.“ „Gefühle zu zeigen ist eine Schwäche. Das ist eine der Weisheiten mit dem man im Dorf der Nuke-nin aufwachsen muss. Von klein auf ist es uns verboten Gefühle zu zeigen. Im Kampf kann ein einziges gezeigtes Gefühl über Sieg oder Niederlage entscheiden.“ Jiraiya stieß einen Pfiff aus. „Strenge Sitten. Sag bloß deine Eltern halten sich daran.“ Nun stahl sie doch ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht. „Nun in der Öffentlichkeit halten sie sich daran, doch wenn wir daheim unter uns sind, kann man aus ihren Gesichtern ganze Romane lesen.“ „Ja, das hört sich ganz nach deinem Vater an. Ich denke in Konohagakure solltest du dich ebenfalls an diese Regeln halten.“ „Wieso?“ „Weil du sehr große Ähnlichkeit mit deinem Vater hast. Deine Mimik und Gestik ist die Gleiche wie die deines Vaters.“ „Und wo ist das Problem?“ „Seine alten Freunde könnten dich erkennen.“ „Oh.“ Kushina verzog das Gesicht. An die alten Freunde ihrer Eltern hatte sie nicht gedacht. Die könnten allerdings ein Problem werden. „Gut ich hab verstanden.“ „Mhm. Sag mal, was weißt du überhaupt über die Freunde deiner Eltern?“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Eigentlich nichts. Meine Eltern wollten nie darüber reden.“ „Verstehe, dann erzähle ich dir etwas über sie und womit du rechnen musst.“ Es war viel, was er zu erzählen hatte und vieles konnte sich Kushina auch nicht merken, jedoch blieb das wenigstens etwas hängen. Die beiden ehemaligen Teamkameraden seines Vaters, Sasuke Uchiha und Sakura Haruno hatte geheiratet und hatten zusammen zwei Kinder, die Hoffnungsträgers des Uchiha-Clans und des Dorfes waren. Auch im Clan der Hyugas hatte sich einiges getan. So war der Cousin ihrer Mutter, Neji verheiratet mit seiner Teamkameradin, Tenten und beide erwarteten wohl ihr drittes Kind. Ihre Tante Hanabi war auch verheiratet und sie hatte einen kleinen Sohn. Lee, irgendein Typ in grünen Strampelanzug, wenn sie Jiraiya richtig verstanden hatte, war mit seinem Lehrer zusammengezogen und beide hatte ein Kind adoptiert. Was sie davon halten sollte, wusste sie nicht so recht. Jiraiya schien davon jedenfalls nicht so viel zu halten. Die beiden Teamkameraden ihrer Mutter waren ebenfalls beide vergeben und führten ein recht angenehmes Familienleben. Außerdem gaben sie sich beide dem Clan-Hobby hin, was sich zu einem mit Hundezucht und zum anderen mit Insektenzucht beschäftigte. Das Genie des Dorfes Shikamaru Nara hatte die Schwester des Kazekage geheiratet und gemeinsam arbeiteten sie als Botschafter zwischen Suna und Konoha. Dabei wurden sie von ihren zwei Söhnen und ihrer Tochter unterstützt, die irgendwann mal wohl den Posten ihrer Eltern übernehmen würden. Dann war da Ino, die ihren ehemaligen Teamkameraden Choji geheiratet hatte. Beide kümmerten sich zwischen all den Missionen um ihre kleine Familie und den Blumenladen, den Ino geerbt hatte. Auch der ehemalige Sensei ihres Vaters war selber Vater geworden, jedoch nicht verheiratet. Aber er lebte zusammen mit seinem Sohn und dessen Mutter zusammen. Der andere ehemalige Sensei Iruka war inzwischen auch verheiratet und zwar mit Shizune. Kushina konnte sich daran erinnern, dass ihr Vater sie schon mal erwähnt hatte. Auch der Hokage schien es gut zu gehen ebenso dem Kazekage, der sich wohl freute dauernd Onkel zu werden. Sein Bruder schien Kinder geradezu zu lieben, weshalb er und seine Frau jetzt wohl schon ihr sechstes Kind erwarteten. Nicht schlecht Herr Specht. Was Kushina jedoch am meisten verwunderte, war das ihre Eltern wohl viele Freunde in wichtigen Positionen hatte. Da waren zu einem die Hokage und der Kazekage, Sakura, die Leiterin des Konohakrankenhauses, Sasuke, das Oberhaupt des Uchiha-Clan und Mitglied im Dorfrat, Neji, Leiter der Anbu-Elite-Einheit oder Kakashi, der berühmte Kopierninja. Dies waren nur ein paar Personen, die Jiraiya ihr nannte. Es war beeindruckend und doch beängstigend zugleich. Konnte sie sich wirklich in die Welt dieser Ninjas einleben? War sie bereit dazu? „Angst?“ Verdammt, Jiraiya schien sie bereits bestens zu durchschauen. Sie musste aufpassen, dass ihr nicht das Gleiche in Konohagakure passierte. „Nicht wirklich.“, log sie. „Es ist eher Nervosität.“ „Ah ja. Da ist ja ein sooooo großer Unterschied.“ „Beiß ihn Shuhi.“ Jiraiya lachte laut auf. „Ist ja schon gut. Ich nehme alles zurück.“ Die nächsten zwei Tage ihre Wanderung verliefen ruhig und beide unterhielten sich über jenes und dieses. Jedoch kamen sie nie auf das Dorf der Nuke-nin und doch ihre Eltern mehr zu sprechen. Kushina war sehr froh darüber, denn sie wollte nicht mehr über sich verraten. Das sie Jiraiya überhaupt etwas über das Dorf erzählt hatte, war schon Verrat. Hoffentlich fand sie bis zum Abschluss ihrer Mission eine gute Ausrede, denn sonst war sie geliefert und nicht nur sie, sondern auch ihr Vater. Mit Jiraiya kam sie ganz langsam immer besser zurecht. Sie fing sogar an ihn zu mögen. Er mochte ja wirklich eine sehr perverse Art an sich haben, doch konnte er ernsthaft sein und er war stark. Hin und wieder legten sie einen kleinen Trainingskampf hin. Inzwischen verstand Kushina auch, warum er einer der San-nin war. Es kam nur selten vor, dass sie sich jemanden geschlagen gegeben musste. „Hätte nicht gedacht, dass du trotz deines Alters so stark bist.“ „Und du hast eine ziemlich ehrliche Zunge.“ „Ich lüge nun mal nicht gerne, nur wenn es sein muss.“ „Das ist offensichtlich. Wenn du dir in Konohagakure aber nicht gleich am ersten Tag Feinde machen willst, dann solltest du lieber aufpassen, was du sagst.“ „Ich werde mir den Rat zu Herzen nehmen. Wie weit ist es noch bis Konohagakure?“ Jiraiya runzelte die Stirn. „Nun, um ehrlich zu sein. Das Dorf liegt hinter der nächsten Kurve.“ Tatsächlich als sie die Kurve des Weges hinter sich gelassen hatten, war das Dorf bereits zu sehen. Zum ersten Mal sah Kushina die Heimat ihrer Eltern und das was sie bei ihrer Verbannung hinter sich gelassen hatten. Es war groß, so groß. Ihr Heimatdorf war im Vergleich zu Konohagakure ein Witz. Hier sollte sie also die nächste Zeit leben. „Bist du bereit?“ War sie das? War sie bereit dieses Dorf zu betreten, was der Schatten der Vergangenheit ihrer Eltern war? War sie bereit noch mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden? Und was war mit ihr? War sie bereit, in diesem Dorf zu leben und sich ständig zu verstellen? Ihr Herkunft zu verbergen, ihre wahren Gedanken zu verbergen? Es hing so viel von ihrem Auftrag ab. So viel Leben konnte vielleicht durch ihre Mission gerettet werden. Die Fragen die ihr gerade noch durch den Kopf gegangen war, waren nebensächlich. Sie musste bereit sein, egal ob sie es wirklich war oder nicht. „Ja, ich bin bereit.“ „Na dann komm.“ Jiraiya ging vor ihr her und sie folgte ihm schweigend. Die Füchse blieben dicht bei ihr. Keinen Laut gab sie von sich. Doch ihr aller Blick war auf das Dorf gerichtet - die Heimat ihre, Kushinas Eltern. Kapitel 6: Willkommen in Konohagakure ------------------------------------- Willkommen in Konohagakure Wieder stand sie vor einer Tür und wartete darauf hereingerufen zu werden. Diese Warterei andauernd würde sie eines Tages noch ins Grab bringen. Laut seufzte sie. Eigentlich sollte sie nicht so unzufrieden sein, denn sie war in Konohagakure. An den Wachen waren sie leichter vorbeigekommen, als sie gedacht hatte. Der alte Jiraiya schien in dieser Gegend recht berühmt zu sein, wobei sie es immer noch nicht verstehen konnte. Gut er war stark und einer der San-nin, aber trotzdem war er pervers und notgeil. Da brauchte sie nur an ihre erste Begegnung mit ihm zurückdenken oder an das junge Mädchen, dem sie vorhin begegnet waren. Wie so ein Bekloppter hatte er ihr hinterher gestarrt und nebenbei auch noch gesabbert. Wie gesagt, er war einfach nur notgeil. Wie konnte sich ihr Vater nur mit dem anfreunden und einlassen? Wenn sie so recht darüber nachdachte, hatte weder Jiraiya, noch ihr Vater das erzählt. Vielleicht sollte sie da mal etwas nachhacken? Mit einer schlechtgelaunten Miene sah sie zu der großen Uhr, die im Flur hang. Es waren schon zwanzig Minuten vergangen, seit Jiraiya in dem Zimmer verschwunden war. Hat die ihn darin vergessen? Mit einem weiteren Seufzen ließ sich Kushina auf dem Fußboden nieder und dachte über eines der vielen Gespräche nach, die sie mit Jiraiya geführt hatte. Sie hoffte sehr, dass er sich an ihr Abmachungen hielt. --------------------------------FLASHBACK---------------------------------------- „Bist du dir damit sicher?“ Kushina nickte und blickte in das Feuer. Die Füchse hatten sich um sie herum hingelegt und spendeten ihr damit noch mehr Wärme als das bloße Feuer. „Niemand weiter außer dir darf erfahren, wer ich bin und wer meine Eltern sind. Es ist zu ihrem und auch zu meinem Besten, ganz zu schweigen zum Besten meiner Eltern.“ Nachdenklich runzelte Jiraiya. „Ganz wie du meinst, doch würde ich es für besser halten, wenn wir Tsunade einweihen würden.“ „Nein. Verstehst du nicht. Ich muss jetzt einen Schlussstrich ziehen, sonst werden es immer mehr, die davon wissen. Mein Heimatdorf ist das geheimste Ninjadorf was existiert. Das du von seiner Existenz weißt ist eigentlich unverzeihlich. Nach den Gesetzen meines Dorfes müsste ich dich sofort töten. Das ich es nicht tue, ist das eine Straftat, die für mich eine Hinrichtung oder Verbannung nach sich ziehen kann. Wenn auch aus diesem Dorf verbannt werde, ist es alles vorbei. Dann habe ich nur noch zwei Wahlen. Entweder ich lebe bis zum Ende meines Lebens als Landstreicher oder ich schließe mich Orochimaru an. Beides ist nicht sehr verlockend.“ Kushina nahm etwas von dem gesammelten Feuerholz und warf es ins Feuer. Die Flammen zündelten hoch. „Verstehst du es jetzt. Niemand darf es erfahren. Niemand.“ Jiraiya nickte, er sah unzufrieden und auch niedergeschlagen aus. „Ja, kein leichtes Leben, was du da führst.“ „Ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht. Ich bin in es hineingeboren wurden und muss es so nehmen wie es ist, auch wenn es nicht immer leicht sie.“ Jiraiya seufzte, sagte jedoch nichts mehr dazu. -----------------------------------FLASHBACK ENDE-------------------------------- Hoffentlich sagte er auch diesmal nichts dazu, sonst waren seine letzten Tage gezählt. Kushina mochte das Töten nicht, doch tat sie es, wenn es sein musste. Und wenn Jiraiya sie doch verriet, da musste sie ihn umbringen und auch jene die er in ihr Geheimnis eingeweiht hatte. Sie hatte keine Wahl. So lautete eben das Gesetz nach dem sie leben musste. Vom Ende des Flurs waren Stimmen und die Geräusche von Schritten zu vernehmen. Schnell rappelte sie sich hoch und stellte sich kerzengerade vor die Türe. Es war am Bestem, wenn sie gleich zu Anfang einen guten Eindruck machte. Es war ein Mann, der auf sie zukam. Älter als ihr Vater war er bestimmt nicht. Er trug die typische Kleidung eines Konoha-Jo-nin, seine Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden und in jedem Ohr trug er einen Ohrring. Sein Gesicht hatte einen gelangweilten, mürrischen Ausdruck, doch als er sie erblickte mischte sich leichte Neugier darunter. Kushina bemerkte seinen Blick und mochte es gar nicht, so angestarrt zu werden. Schnell verbeugte sie sich leicht vor dem Mann. „Guten Tag.“ „Hallo.“ Der Mann stellte sich ihr gegenüber und lehnte sich gegen die Wand. Den Blick ließ er nicht von ihr ab. Mit jeder Sekunde wurde Kushina unwohler in ihre Haut. Wollte der was von ihr? „Neu hier in Konohagakure?“ „Ja.“ „Woher kommst du?“ „Das weiß ich selber nicht.“ In seinen Augen leuchtete Verwunderung auf, doch sein Gesichtsausdruck ließ nichts davon erkennen. „Du musst doch wissen, woher du kommst?“ „Nein. Ich bin eine Waise. Ein alter Mann hat mich vor ein paar Jahren aufgenommen, doch er ist vor einem Jahr gestorben.“ „Verstehe. Mein tiefstes Beileid.“ „Danke.“ Endlich ließ er mit seinem Blick von ihr ab und sah woanders hin. Innerlich seufzte Kushina auf. Vor dem Typen musste sie sich in Acht nehmen. Er mochte einen gelangweilten und desinteressierten Eindruck machen, doch hatte er seine ganze Umgebung vollkommen im Blick. Er war gefährlich. Vielleicht war es besser ihm aus dem Weg zu gehen. „Wie ist dein Name?“ „Kushina.“ Kurz zögerte sie, doch dann entschloss sie sich mehr zu sagen. „Kushina Takeshi. Und wie heißt ihr?“ „Shikamaru, Oberhaupt des Nara-Clans.“ Das war also auch noch einer der Freunde ihre Eltern. „Es freut mich sie kennenzulernen.“ Er grinste leicht. „Ganz meinerseits. Und was bringt dich nun hierher nach Konohagakure.“ „Mein Sensei, der mich nach dem Tod des alten Mannes aufgenommen hat, nahm sich meiner an und brachte mich hierher. Er stammt aus diesem Dorf. Sein Name ist Jiraiya.“ Überrascht und verdutzt starrte Shikamaru sie an. „Jiraiya ist dein Sensei? O Gott. Aber du weißt schon, dass er ein kleinwenig nun … anders ist als wir?“ Kushina kam nicht drum herum, als zu kichern. Das „anders“ war wohl nur eine nett formulierte Umschreibung für das Wort „pervers“ oder auch „notgeil“. „Wenn er mir auch zu nahe gekommen wäre, hätte er den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erlebt. Der alte Mann hat mir vieles beigebracht, was ich zum Überleben brauche, unter anderem auch Ninja-Künste.“ Dies schien Shikamaru ein wenig zu beruhigen. „Na dann ist ja gut. Und nun? Was hast du vor?“ „Ich will ein neues Leben anfang, fernab meiner Vergangenheit.“ Shikamaru nickte und wollte noch etwas sagen, doch in jenem Moment ging die Türe auf und Jiraiya steckte seinen Kopf heraus. Fragend zog Kushina die Augenbraue hoch, denn Jiraiya sah nicht mehr so gut gelaunt aus, wie vorhin, als er das Zimmer betreten hatte. „Was ist passiert? Hat sie dich fertig gemacht?“ „Wenn es das nur wäre. Nein sie hat mir schon wieder einen Haufen Arbeit aufgehalst. Wann soll ich denn dann meine Nachforschung betreiben?“ „Wie wärs mit gar nicht? Das was du da treibst ist doch einfach nur notgeil.“ „Pass auf, was du sagst junges Fräulein.“ Zornig funkelte Jiraiya Kushina an, die das ganz gelassen hinnahm. „Komm jetzt rein. Tsunade will dich sprechen und Shikamaru kann auch gleich herein kommen.“ Er nickte Shikamaru nur kurz zu, der zurücknickte und ihm und Kushina dann ins Zimmer folgte. Die Hokage hatte sie durch die Erzählungen ihres Vater und Jiraiya ganz anders vorgestellt. Eine kleine, gebrechliche Oma mit einem faltigen Gesicht und weißen Haaren. Nichts da, vor an einem edlen Schreibtisch saß eine knallige, gebaute, junge Frau, die nicht älter als 30 Jahre sein konnte. Was für einen Schwachfug hatte man Kushina da nur eingeredet? Anklagend sah sie Jiraiya an, der verwirrt zurück starrte. „Was denn?“ „Das ist doch nicht die Hokage, von der du mir erzählt hast. Die ist doch nie und nimmer schon über 70 Jahre alt.“ „Klar ist sie das. Nur sieht sie nur ihrem Alter nicht entsprechend aus.“ „Willst du damit sagen, sie ist eine Hexe?“ „So könnte man es auch beschreiben.“ Diese Aussage musste Jiraiya schwer bereuen, denn der edle Schreibtisch, hinter dem gerade noch die Hokage gesessen hatte, knallte gegen seinen Kopf und beförderte ihn zur Türe hinaus. Kushina sah wenige Augenblick ihm hinterher und wandte sich dann der Hokage zu, die schwer atmend dastand. „Guter Wurf Ma’am.“ Shikamaru, der neben ihr stand schüttelte den Kopf und seufzte. „Meisterin Hokage, ich kann ihre Wut ja verstehen, doch benutzt doch nicht immer die Möbeleinrichtung. Jetzt muss ich schon wieder beim Tischler neu bestellen und das ist immer so nervig.“ Kushinas Augenbrauen gingen in die Höhe. Hatte der Kerl keine anderen Probleme? Anscheinend nicht, aber sie, weshalb sie ihr ganze Aufmerksamkeit der Hokage zukommen ließ. Die blinzelte Shikamaru nur kurz wütend an und sah dann Kushina an. „Du bist also Jiraiyas Schülerin? Wie ist dein Name?“ „Kushina Takeshi.“ Kam es ihr nur so vor oder verblasste in ihren Augen gerade sowas wie ein Hoffnungsschimmer. Bei Shikamaru hatte sie auch schon so etwas Ähnliches festgestellt, doch sich keine weiteren Gedanken darum gemacht. „Ich bin eine Waise und wurde vor etwa einem Jahr von Sensei Jiraiya aufgesammelt. Seitdem hat er mich trainiert und ist mit mir in der Welt herum gezogen. Er meinte ich könnte hier Konohagakure ein neues Leben beginnen.“ Tsunade nickte. „Das ist kein Problem. Jiraiya meinte außerdem das du außergewöhnlich begabst bist. Jedoch bin ich nicht damit einverstanden, dass du bei ihm wohnen wirst.“ Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, keine Gefühle zu zeigen, kam diese Aussage zu plötzlich und unvorbereitet. „Wie bitte was?“ „Er meinte, dass du bei ihm wohnen würdest.“ Kushina ließ kurz den Kopf hängen, zählte bis drei, bevor sie mit einem engelsgleichen Lächeln wieder aufblickte. „Meisterin Hokage, darf ich ihn umbringen?“ Die Hokage lächelte kurz. „Nein, das hab ich mir bereits vorgenommen.“ „Lasst ihn leiden.“ „Sicher doch. Jedoch sollten wir jetzt zum Thema zurückkehren. Solange du keine Wohnung hast, wird einer der großen Clans dich aufnehmen. Shikamaru, du wirst dich darum kümmern. Außerdem werde ich dich einem Team zuteilen, jedoch muss ich mich vorher von deinen Fähigkeiten überzeugen. Aber nicht mehr heute. Komm morgen früh um 6 Uhr hierher. Dann werde ich dich prüfen. Den Rest des Tages hast du frei.“ Kushina verbeugte sich vor Tsunade. „Vielen Dank.“ „Warte draußen auf Shikamaru. Ich muss kurz noch etwas mit ihm besprechen.“ Kushina nickte und verließ das Zimmer. „Was hältst du von dem Mädchen?“ Fragend sah Tsunade Shikamaru an, der gelassen mit den Schultern zuckte. „Was soll ich sagen? Sie macht einen netten, aber auch aufmüpfigen Eindruck. Sie könnte einen neuen Wind nach Konohagakure bringen.“ Tsunade nickte, doch schien es nicht das zu sein, was sie hören wollte. „Ganz wie du meinst. Mich hat sie stark an jemanden erinnert.“ „An Naruto?“ Wieder nickte die Hokage. „Mich auch. Zu Mal unten am Eingang ein ganz Rudel Füchse ist. Laut dem Wachmann gehören sie Kushina und würden dort auf sie warten.“ „Interessant. Behalt sie bitte im Auge und sag auch den anderen Bescheid.“ Shikamaru nickte. „Vertraut ihr Jiraiyas Urteil nicht.“ Tsunade seufzte. „Das ist es nicht, doch ist Jiraiya am Meisten von uns auf Reisen und unterwegs. Ich bin mir relativ sicher, dass er zu Naruto Kontakt hat.“ Nachdenklich fuhr sich Shikamaru durchs Haar. Undenkbar war das nicht, doch … Von Naruto und Hinata fehlte seit 16 Jahren jegliche Spur. Es war als wären sie vom Erdboden verschluckt. Wenn Jiraiya Kontakt zu Naruto hätte, dann hätte er das doch sicherlich gesagt, aber vielleicht … Ach das war ihm zu viel Spekulation, das bereitet ihm doch nur Kopfschmerzen und die konnte er im Moment nicht gebrauchen. „Ganz wie ihr meint, Meisterin Hokage. Ich würde dann gehe und Kushina in einem der großen Clans unterbringen.“ „Warte Shikamaru, da wäre noch etwas. Es geht um Orochimaru.“ Freudig hüpfend begrüßten die Füchse Kushina und schnell lief sie ihnen entgegen. Shikamaru und Jiraiya ließ sie stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Lächelnd blickte Jiraiya ihr hinter. Auch wenn sie die weiblichen Züge ihrer Mutter hatte, so war es doch mehr Narutos Charakter der Spuren bei ihr hinterlassen hatte. Auch waren Spuren ihres Großvaters zu sehen. Wie die Zeit verging. Hätte ihm jemals jemand gesagt, dass er der Enkeltochter seines Schülers ins Dorf einschleusen musste, hätte er darüber gelacht und diesem Jemand empfohlen die nächste Klapse aufzusuchen. Shikamaru war still neben ihm und sah zu Kushina hinüber. „Pass mir ja gut auf das Mädel auf. Ich hab es ihrem Vater versprochen.“ Nachdenklich runzelte Shikamaru die Stirn und ein Haufen Fragen lagen in seinen Augen. „Ich denk sie ist eine Waise.“ „Ist sie auch. Ihre Eltern hab ich kurz vor ihren Tod mal getroffen. Sie waren gute Eltern und ich hab ihrem Vater versprochen, auf seine Tochter aufzupassen. Jedoch konnte ich schlecht mit einem dreijährigen Kind durch die Welt ziehen, deshalb hat ein alter Freund von mir sie zu sich genommen.“ „Verstehe.“ Vorerst gab sich Shikamaru mit dieser Ausrede zufrieden. Jiraiya sah Shikamaru nicht an, sondern beobachtete weiterhin Kushina. „Hat Tsunade mit dir über Orochimaru gesprochen?“ „Ja, ich werde die wichtigsten Personen im Dorf informieren, jedoch in aller Stille um eine Massenpanik zu vermeiden.“ „Das ist gut. KUSHINA KOMM.“ Shikamaru hielt sich die Ohren. Musste Jiraiya denn ohne Vorwarnung so losschreien? Aber Kushina hatte ihn wenigstens gehört, sodass Jiraiya nicht nochmal rufen musste. Schnell kam sie auf die beiden Männer zu gelaufen, dass Rudel folgte ihr auf dem Schritt. „Ich muss jetzt schon wieder los. Ein neuer Auftrag. Shikamaru wird dich zu deiner neuen Unterkunft bringen und dir nebenbei das Dorf zeigen.“ Kushina ließ sich ihre Enttäuschung nicht ansehen, denn ehrlich gesagt fühlte sie sich jetzt schon allein unter den ganzen Menschen. Wenn Jiraiya jetzt auch noch ging war sie ganz allein, wenn sie von den Füchsen mal absah. Es gefiel ihr nicht. „Gut verstehe. Ich werde schon zurecht kommen.“ „Gutes Mädchen.“ Jiraiya lächelte sie kurz an und ging dann in Richtung Dorftor davon. Doch plötzlich hielt er inne und drehte sich nochmal um. „Ach Kushina?“ „Ja?“ „Willkommen in Konohagakure.“ Kapitel 7: Neues Heim --------------------- Neues Heim „So beeindruckt?“ Na und ob. In diesem Dorf bekam doch alles, was das Herz begehrte. Bäcker, Fleischer, Schneider, Waffenschmied und so vieles anderes war ihr zu finden, was sie sonst nur in mehreren Dörfern fand. In dieser Hinsicht fing ihr Dorf wirklich weit hinterher. Wer Fleisch essen wollte, musste es jagen und selber zu bereiten. Wer Brot essen wollte, musste sich die Zutaten besorgen und es selbst backen. Selbst die Kleidung, die sie am Leib trug, hatte sie zusammen mit ihrer Mutter geschneidert. „Ich bin es eher einfach gewöhnt. Das was man wollte oder brauchte, machte man selbst.“ „Ach nicht schlecht, dass bedeutet, dass du in anderen Bereichen bewanderter bist als andere.“ Kushina schenkte Shikamaru nur einen spöttischen Blick. „Ach ja?“ „Ja. Viele der Mädchen wissen ja nicht einmal mehr wie man einen Riss in der Hose anständig flickt. Wie kocht man denn bitteschön einen Hackbraten? Die meisten werden dich ahnungslos ansehen, genau wie Jungs keine Ahnung haben wie man ein Schwein richtig schlachtet.“ „Ist das nicht übertrieben?“ „Nein, jedenfalls was die Kinder von Ninja angeht. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf ihr Dasein als Ninja und erwarten, dass die Sachen, die zur täglichen Verpflegung gebraucht werden von den Dorfbewohner, die kein Ninja-Dasein führen, zur Verfügung gestellt werden.“ Kushina schüttelte den Kopf. Sie hatte für alles in ihrem Leben immer hart arbeiten müssen und das würde sie auch weiterhin tun. Es machte viel mehr Spaß für etwas hart zu arbeiten, als einfach nur mit dem Finger zu schnipsen und es vor stehen zu haben. „Was soll´s? Ich mache so weiter wie bisher.“ „Gute Entscheidung. So da wären wir. Die nächsten Tagen wirst du hier leben, beim Hyuga-Clan.“ Kushina wurde blass, musste es denn unbedingt diese Familie sein und nicht irgendeine andere? „Hey, alles in Ordnung?“ „Ja. Ich bin nur überrascht. Ich habe bereits von dem Hyuga-Clan gehört.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Dann weißt du ja, dass es eine strenge Familie ist, die sehr viel Wert auf Tradition setzt. Ich hätte dich ja woanders untergebracht, jedoch ist im Moment nicht möglich. Ich selbst hab Besuch vom meinem Schwager und seiner Familie, sonst hätte ich dich mit zu uns genommen.“ Shikamaru trat näher an die Türe heran und klopfte gegen die Türe. Wenig später wurde sie von einer kleinen Frau geöffnet. „Ihr wünscht?“ „Ich möchte mit Hiashi Hyuga sprechen.“ „Der ist zurzeit leider nicht da.“ „Und Hanabi oder Neji?“ „Der Herr Neji und die Frau Hanabi arbeiten gerade zusammen.“ Shikamaru lächelte kurz. „Dann werde ich sie mal stören müssen, denn ich muss sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen.“ Die Frau schien Zweifel zu haben, doch als Shikamaru ihr einen Blick zuwarf, der keine Widerrede zuließ, öffnete sie die Türe, sodass er, Kushina und die Füchse eintreten konnten. Als die Füchse Kushina folgte schrie die kleine Frau kurz auf. „Was soll das denn?“ Kushina blickt sie entschuldigend an. „Tut mir leid, aber sie folgen mir überall hin und trennen sich nicht gerne von mir.“ „Das mag vielleicht sein, aber dennoch lebt hier eine schwangere Frau und kleine Kinder. Da haben diese …“, verseuchten, mit Flöhen bewohnten lag ihr geradezu auf der Zunge: „… Füchse nichts zu suchen.“ Hilflos blickte Kushina von den Füchsen zu der Frau. Was sollte sie machen? Die Füchse waren vorhin schon fast durchgedreht, als sie alleine vor dem Hokagegebäude auf Kushina hatten warten müssen. Wenn die Füchse jetzt wieder vor der Haustüre warten mussten, würden sie absolut abdrehen. Doch die Frau gab auch nicht nach. „Sie müssen vor die Türe.“ „Dann muss ich auch mit ihnen gehen.“ „Dann gehen sie bitte.“ „Das geht aber nicht.“, mischte sich nun Shikamaru ein. „Um Kushina geht es hauptsächlich, worüber ich mit Neji und Hanabi sprechen muss. Sie muss dabei sein.“ Die kleine Frau plusterte sich nun vor Shikamaru auf. „Und ich kann nicht zulassen, dass die Füchse alle möglichen Krankheitserreger hier einschleppen.“ „Und ich muss den Auftrag von Tsunade und Jiraiya ausführen.“ „Das ist mir eigentlich egal.“ „Tarane, was ist das denn für ein Aufruhr hier?“ Erschrocken drehte sich die alte Frau um und betrachtet die junge Frau, die zu ihnen getreten war. Vom Alter her schätzte sie in etwa so alt wie ihre Mutter. Sie hatte braune Haare, die sie hoch gesteckt hatte und ebenso braune Augen, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht. Und sie war schwanger, eindeutig. Demnächst musste es soweit sein. Langsam kam sie auf die kleine Gruppe zu. „Shikamaru, wie schön dich zu sehen. Seit wann bist du wieder da?“ „Seit heute morgen. Und nun bin ich schon wieder im Auftrag der Hokage unterwegs.“ Mitleid mischte sich in die Wärme und Geborgenheit. „Sie lässt dir keine Zeit zum Luft holen, was? Tarane, würdest du dich bitte um den Tee für unsere Gäste kümmern?“ „Aber, Herrin die Füchse …“ „Ich kümmere mich darum.“ Die kleine Frau lief rot an, verneigte sich kurz vor der jungen Frau und verschwand durch eine der Türen. Eine Weile schwiegen sie, bis in der Ferne das Zuknallen der Küchentüre zu vernehmen war. Erst dann wandte sie sich an Kushina. „Und wer bist du Mädchen?“ „Kushina Takeshi. Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen.“ „Kushina ein schöner Name. Ich bin Tenten Hyuga. Shikamaru, warum bist du hier?“ Shikamaru seufzte genervt. „Nimm es mir nicht übel, aber ich finde es einfach nervig, wenn ich es nachher deinem Mann und Hanabi noch einmal erklären muss.“ Tenten kicherte. „Da gehen wir sie doch stören. Deine Füchse können wir unterwegs im Garten absetzen. Ich denke es wird ihnen dort gefallen.“ Kushina nickte einfach nur. Ihr zu widersprechen, gelang Kushina einfach nicht. Erst wütend, dann überrascht und fragend sah ein junger Mann auf, als sie ein Arbeitzimmer betraten. Er hatte langes Haar, das er zusammengebunden hatte. Er war eher blass und strahlte durch sein Aussehen eine eigenartige Kühle aus. Doch das Schlimmste waren wohl seine Augen. Es war die gleichen Augen wie die ihrer Mutter und sofort musste sie an ihre Mutter denken. Nur mit einiger Mühe konnte sie die Gedanken an sie verdrängen und sah zu der Frau, die sich ebenfalls mit Zimmer befand. Doch sie anzusehen, war noch schlimmer. Sie sah ihrer Mutter noch ähnlicher als der Mann, sie hätte fast als die Doppelgängerin ihre Mutter durchgehen können. Der Mann am Tisch erhob sich und blickte sie nur kurz und fragend an, bevor er sich an Shikamaru wandte. „Was ist los Shikamaru?“ „Wie wär‘s erstmal mit „Hallo Shikamaru, lange nicht gesehen.“? Deine Frau besitzt ja mehr Höflichkeit im kleinen Finger als du im ganzen Körper.“ Der schnaubte, jedoch nicht verärgert sondern mehr belustigt. „Ich wusste doch, was ich die letzten zwei Wochen vermisst habe. Hallo Shikamaru, lange nicht gesehen. Wie geht es dir und deiner Familie?“ „Ah du besserst dich. Also mir geht es gut, ebenso dem ganzem Rest. Hast du etwas Zeit für mich übrig.“ „Für dich doch immer.“ „Soviel schleimen musst du nun auch nicht, sonst muss Tenten deine Schleimspur noch aufwischen.“ Wäre Kushina Shikamarus Gesprächspartner gewesen, dann würde dieser jetzt um sein Leben rennen müssen. Auch der junge Mann schien dieser Meinung kurzzeitig zu sein, aber versteckte es dann schnell hinter einer Maske aus Ausdruckslosigkeit. „Shikamaru, warum bist du hier?“ Gelassen zuckte Shikamaru mit den Schultern. „Ich bin zu einem wegen dem Mädchen hier. Sie war Jiraiyas Schülerin und ist neu im Dorf. Da Tsunade nicht wollte, dass sie bei Jiraiya wohnt und sie selbst nicht ganz damit einverstanden war,…“ „Willst du sie bei uns unterbringen?“ „Ja.“ „Verstehe und was ist mit dir? Es soll jetzt nicht beleidigend sein.“, entschuldigte er es sich schnell in Richtung Kushina, bevor er sich wieder zu Shikamaru herumdrehte. „Weil ich dieses Wochenende Fullhouse habe. Kankuro samt Family sind da.“ „Und Sasuke, Shino und Kiba?“ „Sasuke hat keinen Garten der groß genug ist um die Füchse unterzubringen und Shino und Kiba haben mit ihren eignen Tieren genug zu tun. Und bevor du fragst Ino und Choji sind nicht da und die Kinder sind bei uns. Lee und Gai will ich ihr nicht gleich antun, Iruka und Shizune sind noch in den Flitterwochen und Kakashi und Anko leben in einer kleinen Vierzimmerwohnung mitten im Dorf.“ Abwehrend hob Neji die Hände. „Ist ja gut, ich geb mich geschlagen. Wie ist dein Name, Kleine?“ „Kushina Takeshi.“ „Nun willkommen Kushina. Ich bin Neji Hyuga aus dem Nebenhaus. Meine Frau hast du schon kennengelernt. Und das ist Hanabi, meine Cousine, die Tochter des Oberhaupts. Wenn du ein Problem hast kannst du uns alles fragen.“ „Vielen Dank für eure Hilfe. Aber ich würde jetzt gerne nach meinen Füchsen sehen gehen.“ „Du kannst gehen.“ Sie war schon halb aus der Türe raus, als sie die Frage „Welche Füchse?“ von ihrer Tante erklang. Schnell schloss sie die Türe und tat so als ob sie es nicht gehört hatte. Sollte Shikamaru sich darum kümmern. Er schien bestens mit der Hyuga-Familie klarzukommen. Als Kushina in die Nähe des Gartens kam, merkte sie, dass die Anwesenheit der Füchse nicht unbemerkt geblieben war. Zwei kleine Jungen saßen im Gras und beobachten das Treiben der Füchse. Kushina lächelte kurz, denn die Beiden sahen niedlich aus, so wie sie dasaßen. Shuhi, der Kushinas Anwesenheit bemerkt hatte, kam auf sie zugetrottet und schmiegte sich an ihr Bein. Es dauerte nicht lange, da war sie auch schon von der ganzen Bande umringt, was natürlich die Aufmerksamkeit der beiden Jungen auf sie wandern ließ. „Wer bist du denn und sind das deine Füchse?“ Sie gehörten beide eindeutig zur Hyuga-Familie und waren sich beide ziemlich ähnlich, was nichts ungewöhnlich war. In dieser Familie waren sich alle ziemlich ähnlich. Hanabi und Neji sahen sich ja auch ziemlich ähnlich. „Ich bin Kushina Takeshi und werde die nächste Zeit wohl hier wohnen. Die Füchse gehören zu mir. Und wer seid ihr Beide?“ „Ich heiße Tojoko und bin der Stammhalter der Familie.“ „Und ich heiße Tenji. Ich gehöre zur Nebenlinie der Familie.“ „Und warum wohnst du hier?“ „Tojoko, Tenji, was ist denn hier los?“ Die Stimme klang unglaublich kalt und auch der Besitzer dieser Stimme wirkte kalt, unnahbar. Ein streng dreinblickender Mann in einem Kimono war an sie herangetreten. Auch wenn er die beiden Jungen angeredet hatte, so blickte er die ganze Seite Kushina an. Sein Blick ließ Kushina ein kalten Schauer herunter jagen, denn er war kalt, arrogant und durchdringend. „Hallo, Großvater. Du bist ja schon wieder da?“ Das war also ihr Großvater. Ihre Mutter sah ihm äußerlich ähnlich, doch da hörte die Ähnlichkeit schon auf. Nie, niemals hätte ihre Mutter in so einem arroganten Ton zur ihr, ihrem Bruder oder ihrem Vater gesprochen. Noch nicht allem zu jemanden im Dorf. „Ja, ich bin wieder da. Und wer ist dieses Mädchen? Was macht sie hier? Und was haben die Füchse hier zu suchen?“ Shuhi neben ihr begann zu knurren. Er und die anderen Füchse hatten ihr Fell gesträubt und vermieden möglichst die Nähe zu ihrem Großvater. Das war kein gutes Zeichen. „Ich bin Kushina Takeshi.“ „Ich habe Ihnen nicht das Wort erteilt. Tenji erklär mir, was hier vor sich geht.“ Tenji wurde rot und blickte zu Boden, während Kushina die Hände zusammenballte. Sie mochte ihren Großvater mit jedem Wort weniger. Woher sollte denn der Kleine wissen, was sie hier machte, wenn sie sich gerade erst kennenglernt hatten. „Ich weiß es nicht, Oberhaupt.“ „Das ist schlecht.“ „Was soll das? Ich stehe hier neben Ihnen und Sie behandeln mich wie nichts. Und dann fragen sie den Jungen über mich aus, obwohl er mich zum ersten Mal vor zwei Minuten gesehen hat.“ Hiashis Blick war voll Verachtung, doch Kushina trotzte dem Blick. „Sie sollte aufpassen, was du sagst, sonst machst du dir ganz schnell Feinde.“ „Lieber Feinde, als feige die Klappe halten und zu zusehen.“ Sie war zu weit gegangen, dass spürte sie nicht nur an dem Blick ihres Großvaters. Tenji und Tojoko warfen ihr Blick voller Bewunderung und voller Sorge zu. „Sie sind ziemlich unverschämt. Doch ganz wie sie wollen. Wer sind sie und was wollen sie hier?“ „Mein Name ist Kushina Takeshi, wie ich bereits sagte. Ich bin oder besser gesagt war die Schülerin von Jiraiya. Ich möchte hier ein neues Leben beginnen. So lange ich noch keine eigne Wohnung hab, soll ich hier auf diesem Anwesen wohnen.“ Hiashi zog die Augenbrauen hoch. „Nun wenn Sie hier leben wollen, dann sollten Sie sich etwas mehr Manieren aneignen.“ „Was geht denn hier vor?“ Auch Neji trat jetzt hinzu und betrachtete die Szene stirnrunzelnd. Schnell warf er einen fragenden Blick in Richtung Kushina, die wütend zurückblickte. „Du hast also schon Kushina kennengelernt, Hiashi?“ „Ja. Hast du zugestimmt, dass sie hier leben darf?“ „Ja, ich und Hanabi.“ „Ich gehe davon aus, dass ihr sie im Haus der Nebenlinie unterbringt. Ich will sie hier im Haupthaus so selten wie möglich sehen.“ Neji verbeugte sich leicht. „Ganz wie ihr wünscht.“ Kushina rauchte noch immer vor Zorn, als sie Neji durch den Garten zum Nebenhaus folgte. Und so was wie Hiashi nannte sich Oberhaupt. Das war kein Oberhaupt sondern ein Monster. Eins nahm sie sich jetzt schon vor, bevor sie nach Hause heimkehrte, würde sie diesem Mister Arroganz ordentlich die Meinung geigen, darauf konnte er sich gefasst machen. So ein Blödhammel und der verlangte von ihr Manieren zu zeigen. Darauf konnte der warten, bis er schwarz war, denn wenn jemand dringend Manieren brauchte, dann war er das doch selbst. Jemand zupfte sie am Ärmel und sie drehte sich zu diesem jemand um. Es war Tenji. „Danke für deine Hilfe vorhin.“ Sie lächelte kurz und wuschelte mit der Hand durch sein Haar. „Schon gut.“ „Auch ich muss mich bei dir bedanken. Nicht viele bringen den Mut auf ihm die Meinung zu sagen. Um ehrlich zu sein, ist seit Jahren keiner mehr so ehrlich gewesen wie du heute.“ Neji sah sie nicht an, doch konnte sie aus seiner Stimme heraus hören, dass er lächelte. Das erfüllte Kushina mit Stolz. „Ich bin so erzogen wurden, meine Meinung immer laut und deutlich zu sagen.“ „Im Prinzip ist da nichts dagegen zu sagen, doch solltest du damit hier in Konohagakure vorsichtig sein. Damit machst du dir schnell Feinde und Hiashi hast du dir heute schon zum Feind gemacht.“ Der wäre eh ihr Feind geworden, egal ob sie nun hier wohnte oder nicht. Ein weiteres Haus kam nun in Sicht und Neji machte Platz, sodass nähertreten konnte. Es war im Gegensatz zum Haupthaus schlicht gehalten. Es wirkte alt, doch gerade das gefiel ihr recht gut. Sie brauchte kein riesiges Haus. Ein kleines tat es auch. „So hier wirst du die nächsten Tage wohnen. Es ist nicht besonders, aber auch gut.“ „Ich bin lieber hier als im Haupthaus.“ Neji lachte. „Kann ich dir nicht verdenken. Du bist hier allein für dich verantwortlich. Mein ältester Sohn ist unterwegs auf Mission und Tenten schläft zurzeit im Haupthaus, weil von dort aus schneller eine Hebamme erreichbar ist, falls sie die Wehen bekommt. Ich selbst hab frühs auch nicht viel Zeit, weil ich mich um Tenji kümmern muss.“ Kushina winkte lächelnd ab. „Ich bin schon dankbar genug, dass ich die nächste Zeit hier schlafen kann. Sie brauchen sich nicht um mich zu kümmern.“ „Na dann ist ja gut.“ Schnell zeigte Neji ihr Zimmer und ließ sie dann allein, weil er nochmal ins Haupthaus musste. Schnell brachte er noch Tenji ins Bett und verabschiedete sich dann. Seufzend ließ sich Kushina auf dem Boden des Zimmers nieder, was Neji ihr zugeteilt hatte und suchte ihr Schreibzeug. Sie musste endlich einen Bericht an Itachi schicken und auch an ihre Eltern, damit sie sich keine Sorgen zu machen brauchten. Einer ihrer Füchse würde sie dann mit der Nachricht losschicken, damit er sie überbrachte. Kapitel 8: Elementar- und Naturgeister -------------------------------------- Hallo alle zusammen. Erstmal recht vielen Dank für die vielen lieben Kommis. Ich freue mich immer wieder sehr darüber und sie spornen mich an, die Geschichte so schnell wie möglich weiterzuschreiben. Dieses Kapi mag einigen vielleicht merkwürdig vorkommen, doch ist es wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Lasst euch überraschen. Elementar- und Naturgeister Sie hatte nur einen leichten Schlaf und schreckte bei dem leisesten Geräusch aus dem Schlaf. So auch diese Nacht, als sie ein leises Wimmern vernahm, dass aus einem der Zimmer des Hauses drang. Es konnte noch nicht lange her sein, seid sie sich schlafen gelegen hatte. Ein schneller Blick zur Uhr sagte ihr, dass es gerade erst eine Stunde her war. Woher kam dieses Wimmern? Es ließ ihr keine Ruhe und schließlich erhob sie sich von ihrem Futon. Sie machte kein Licht an, sondern stahl sich heimlich still und leise über den Flur. Kurz blieb sie stehen, als um zu horchen woher das Geräusch kam. Eine Weile lauschte sie, bis sie sich sicher war. Es kam aus Tenjis Zimmer. Noch immer ohne Licht zu machen schlich sie weiter. Was konnte der Kleine nur haben? Als sie vorhin zu Bett gegangen war, hatte sie nichts mitbekommen. Es war alles in Ordnung. Neji konnte sie auch nicht fragen, denn dieser war immer noch nicht zurück aus dem Haupthaus. Sie stand nun vor der Türe zu Tenjis Zimmer und schob langsam die Türe auf, die leicht knarrte. Von drinnen konnte sie einen verschreckten Laut vernehmen und ein Rascheln der Decken. Kushina schob die Türe nun zur Gänze auf und trat in den Raum. Tenji saß aufgeschreckt auf dem Bett. Seine Tränen auf seinem Gesicht glitzerten im Licht des Mondes. Sein Blick war auf sie gerichtet. Er war aufgeschreckt, angstvoll und zweifelnd. Was war dem Kind nur passiert? „Was ist los, Tenji? Warum hast du geweint?“ „Nichts ist. Ich hab nicht geweint.“ Kushina runzelte die Stirn. Und ob er geweint hatte, denn das war nicht nur unübersehbar sondern auch hörbar. Seine Stimme hörte sich erstickt an. „Was ist los? Du kannst es mir erzählen.“ Ihre Stimme nahm einen einfühlsamen Ton an. Vorsichtig nährte sie sich ihm und ließ sich auf seinem Bett nieder. Sie achtet darauf Abstand zu ihm zu halten, denn wenn sie ihm zu nahe kam, konnte sie ihn vielleicht verschrecken und er würde erst recht nichts erzählen. „Ich weiß, dass du geweint hast. Die Tränen auf deinem Gesicht kann ich sehen und ich hab dich auch gehört. Erzähl mir was dich bedrückt.“ Tenji sah sie mit seinen großen Augen. Seine Lippen zitterten, sein ganzer Körper zitterte. Plötzlich warf er sich gegen sie, in ihre Arme. Ein tiefer Schluchzer durchfuhr ihn und schüttelte ihn. Er weinte und weinte. Kushina sagte nichts weiter, sondern saß einfach da und streichelte über seinen Rücken. War bei ihm und wartete darauf, dass er sich beruhigte. Wie viel Zeit mochte vergangen sein? Wie lange saß sie schon hier und hielt den Kleinen im Arm? Sie hatte keine Ahnung, doch Tenji beruhigte sich allmählich wieder. Noch immer strich Kushina mit der Hand über den Rücken des Kleinen. „Geht es wieder?“ Ein Nicken. „Willst du mir erzählen, was dich bedrückt?“ Ein Kopfschütteln und Kushina seufzte leise auf. Wie sollte sie dem Kleinen helfen, wenn er ihr nicht sagte, was los war? Sie war machtlos. „Willst du wieder schlafen?“ Wieder nur ein Kopfschütteln. Was sollte sie denn jetzt machen? „Ich will bei dir bleiben.“ Kushina runzelte die Stirn. Eigentlich gefiel ihr das ganz und gar nicht, denn sie müsste jetzt im Bett liegen und sich ausruhen, da ja morgen ihr Test war. Doch Tenji klammerte sich fest an sie und ließ sie nicht los. „Na gut. Dann komm mal mit.“ „Wohin gehen wir?“ „In den Garten.“ Auch das Nebenhaus besaß einen im Gegensatz zu Haupthaus einen kleinen Garten. Dennoch fand ihr Kushina riesig. Sobald sie auch nur einen Fuße auf den Boden setzte, kamen die Füchse heran gelaufen und umschwirrte sie. Kushina strich ihnen kurz über die Köpfe und ging dann in die Nähe des kleinen Teiches, an des Ufer sie sich niederließ. Sie deutet Tenji es ihr gleich zu tun. Er setzte sich ihr gegenüber. „Wenn ich früher nicht schlafen konnte hat der alte Mann, der mich aufzog mit raus in seinen Garten genommen und mir Geschichten über die Elementar- und Naturgeister erzählt? Hast du schon mal von ihnen gehört?“ In Wirklichkeit war es ihr Vater gewesen, der ihr und ihrem Bruder die Geschichten in schlaflosen Nächten erzählt hatte. Tenji machte eine eigenartige Bewegung mit dem Kopf, was weder nicken noch schütteln war. „Ich hab schon mal davon gehört, doch das Oberhaupt … er meinte es sei nur Müll und darüber braucht man nichts zu wissen.“ Kushina schüttelte den Kopf. „Es ist kein Müll, sondern der Glaube von anderen Menschen. Sie glauben daran, dass es die Geister wirklich gibt und dass sie ihren Alltag beeinflussen. Solltest du jemals in solch eine Gegend kommen, die einen solchen Glauben haben, musst du wissen, was es mit dem Glauben auf sich hat.“ Sie lehnte sich zurück und blickte in den Himmel. Es war eine klare, warme Sommernacht. Der Mond stand in aller Fülle am Himmel und schien auf sie herab. „Es gibt unglaublich viele Naturgeister, doch sie alle unterstehen den vier Elementargeistern. Den Geistern des Feuers, des Wassers, der Erde und der Luft. Es heißt diese vier Geister haben einst aus einem kahlen, unfruchtbaren Planeten, den Planeten gemacht, auf dem wir jetzt leben. Woher sie kamen und wie sie entstanden weiß niemand. Sie waren vom Himmel herab auf die Erde gekommen, die damals ein nichts war. Die vier Elementargeister hatten Mitleid mit der Erde, die so kahl war. Deshalb schlossen sie ihre Kräfte zusammen und begann die Erde zu verändern. Der Feuergeist tauchte in das Innerste der Erde herab, um die Erde zu erwärmen, denn damals soll es dort unglaublich kalt gewesen sein. Kein Mensch hätte dort überleben können. Schon bald würde es wärmer und wärmer und die anderen Elementargeister nahmen ihre Arbeit auf. Der Wassergeist beschwur das Wasser herauf und bedeckte die ganze Erde damit, während der Erdengeist Insel, Berge und Länder schuf. Der Windgeist schuf mit seinen Winden einen Schutzschild um die Erde, sodass niemand ihr etwas antun konnte. Nach nahm die Erde die Form, die auch wir heute kennen. Fast überall keimten die Pflanzen auf und die Erde bekam eine etwas andere Farbe. Doch gab es niemanden, der sich um die Pflanzen kümmerte. Deshalb machte sich der Windgeist noch einmal in den Himmel und kehrte mit anderen Geistern wieder zurück, die man jetzt als Naturgeister bezeichnet. Sie kümmerten sich um die Bäume, Büsche und alle möglich Pflanzen. Sie waren sozusagen ihre Hirten. Sie lebten in Frieden zusammen und gehorchten den Elementargeistern. Viele Jahre lebten sie in einer friedlichen Welt.“ Kushina schwieg kurz und sah zu Tenji. Seine Tränen getrocknet und er hörte ihr mit großen Ohren zu. Es war richtig niedlich. Er erinnerte sie an ihren kleinen Bruder. „Wie ging es weiter? Wie kam die Tiere und Menschen dazu?“ „Irgendwann soll der Feuergeist vorgeschlagen haben die Kräfte der vier Elementargeist zu vereinen und etwas Neues zu schaffen. Die anderen Geister fanden Gefallen an dieser Idee. Sie schloss ihre Kräfte zusammen, jedoch war die Kraft zu stark, zu mächtig. Es war ihnen unmöglich die Kraft zu halten, weshalb sie losließen. Die Kraft ballte sich in sich zusammen und zersprang in viele kleine Kraftkugeln. Sie verteilten sich auf der ganzen Erde und bildet sich zu den ersten Tieren, die es gab. Schon bald war die Erde von diesen Lebewesen besiedelt. Das hatten sich die Geister zwar nicht so vorgestellt, doch war es zu spät, um etwas zu ändern. Sie sorgten dafür das Frieden bewahrt blieb. So vergingen wieder viele Jahre.“ Tenji lächelte. „Ich finde deine Geschichte toll, doch was ist mit den Menschen?“ „Das ist eine andere Geschichte. Nur so viel. Die Menschen kamen nicht plötzlich, sondern sie entwickelten sich langsam. Sie stammen von den Tieren, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt habe.“ „Bitte erzähl noch mehr.“ Lächelnd fuhr Kushina ihm wieder durchs Haar. „Heute nicht mehr. Es ist schon spät. Vielleicht morgen.“ Tenji war enttäuscht, doch er wieder sprach nicht und erhob sich auch, als Kushina aufstand und zum Haus ging. Drinnen trennten sich wieder ihre Wege, doch Kushina war noch nicht einmal bei ihrem Zimmer, als sie das Tapsen von kleinen Füßen vernahm. Sie drehte sich um und erblickte Tenji, der auf sie zu lief. „Kann ich bei dir schlafen? Bitte.“ Kushina runzelte die Stirn. „Klar doch. Na komm.“ Nach einer ganzen Weile war Tenji eingeschlafen, doch der Kleine schlief schlecht. Er wälzte sich hin und her und wimmerte hin und wieder im Schlaf. So sehr Kushina sich auch anstrengte, doch konnte sie nicht heraushören, was dem Kleinen so zu schaffen machte. Kushina fuhr ihm mit der Hand sanft durchs Haar und wunderte sich immer mehr über sich selbst. Ihr war es verboten Gefühl zu zeigen, besonders wenn sie außerhalb des Dorfes war und doch lag sie ihr und hielt einen kleinen Jungen in den Armen, der von Alptraumen gequält werden. Sie hatte an diesem Abend mehr Gefühle gezeigt, als in den ganzen letzten Tagen. Sie musste aufpassen, dass dies nicht zur Gewohnheit wurde. Kapitel 9: Zwei Streithähne --------------------------- Zwei Streithähne Der Morgen kam viel zu schnell. Kushina hatte kaum geschlafen und rappelte sich müde hoch. Mit halboffenen Augen betrachtete sie die Ursache für ihren Schlafmangel. Tenji hatte sich die ganze Nacht hin und her gewälzt und vor sich hin gewimmert. Nur wenn Kushina ihn in den Arm genommen hatte, konnte er sich beruhigen. Was konnte den Kleinen nur so unberuhigen? Vorsichtig beugte sich Kushina vor und küsste Tenji auf die Stirn. „Mögen Emida, Zoko, Nakuya und Temoke dich schützen.“ Kushina erhob sich und verschwand durch die Türe nach draußen. Die ersten Sonnenstrahlen streiften die Kronen der Bäume. Leise wie in der Nacht schlich sie durchs Haus zur Küche, wo sie sich schnell etwas zu essen machte. Um die Füchse brauchte sie sich keine Sorgen machen, denn die hatte sich sicherlich an den Maus und Ratten, die in der Umgebung lebten sattgefressen. Während sie den warmen Tee genoss, kamen schnelle, hektische Schritte näher und wenige Minuten wurde die Küchentüre aufgerissen. Neji stand mit einem besorgniserregenden Blick im Türrahmen. „Ach du bist es Kushina.“ Nette Begrüßung. „Guten Morgen. Was ist denn los?“ „Tenji liegt nicht in seinem Bett.“ Da konnte er ja auch schlecht liegen, wenn er in Kushinas Bett bzw. Futon lag und ausnahmsweise mal seelenruhig schlief. „Er schläft in meinem Zimmer.“ Der überraschte Anblick von Neji war köstlich. Sie hätte am liebsten gekichert, doch versteckte sie ihre Gefühle und blieb locker und gelassen. „Wie? Was? Warum?“ „Er konnte gestern Abend nicht schlafen. Er hat gewimmert, geweint und gezittert. Ich hab ihn mit in den Garten genommen und ihm Geschichten erzählt, damit ich ablenken konnte, aber wollte dann nicht mehr bleiben. Deshalb hab ich ihn bei mir schlafen lassen.“ Unglaublich starrte Neji sie an. „Warum sollte er das tun?“ „Ich weiß nicht. Das wollte er mir nicht sagen. Aber ich denke, dass irgendwas passiert ist, was ihm zu schaffen macht.“ Sie wollte einen Schluck des Tees nehmen und überlegte es sich doch nochmal anders. Der Tee war kalt. Sie mochte keinen kalten Tee. In diesem Moment kam Tenji in die Küche. Verschlafen rieb er sich die Augen. „Morgen Papa, Morgen Kushina.“ Neji sah den Kleinen stirnrunzelnd an, während der sich zu Kushina an den Tisch setzte. „Was machst du denn heute, Kushina?“ „Ich muss so ne Test machen.“ „Darf ich zusehen?“ zuckte mit den Schultern, woraufhin Tenji sich bittend an seinen Vater wandte, der scheinbar nach den richtigen Worten suchte, um seinen Sohn auf das Thema, von dem Kushina berichtet hatte, anzusprechen. Der Versuch schlug jedoch fehl. „Na klar doch. Warum nicht?“ Kushina lächelte kurz auf, als sie den zittrigen Unterton hörte. Sie schluckte ihren letzten Bissen hinunter. „Dann beeil dich, ich will gleich los. Geh dich anziehen und unterwegs isst du was.“ „JA.“ Gähnend streckte der Junge die Hände in die Höhe und streckte sich. Die Nacht war viel zu kurz gewesen. Die zwei Stunden reichte bei weitem nicht aus, um den Schlafmangel der letzten Tage auszugleichen. Tsunade war wirklich eine Sklaventreiberin, zumal die Aufgabe für heute echt lästig war. Warum sollte denn ausgerechnet er dieses Neue prüfen? Konnten dass denn nicht auch Hime oder Konishi machen? „Hauro, mach den Mund zu. Die Fliegen kommen sonst rein.“ Beleidigt sah Hauro seine Mutter an. Musste sie denn ständig sticheln? Er liebte sie ja über alles, aber diese Stichelei war echt lästig. Schon wieder „echt lästig“. Wenn er nicht aufpasste machte er den Nara-Brüder und Shikamaru Nara noch Konkurrenz. Und das wollte er ja mal gar nicht. Sein Vater, der neben ihm herlief, lächelte leicht vor sich hin. Dafür dass unter seinen Freunden mal als der Kühlschrank gegolten hatte, konnte er inzwischen recht leicht einfach mal so lächeln. So recht konnte Hauro das nicht glauben, aber es gab viele Dinge, die er nicht glauben konnte. Also setzte er das Lächeln seines Vaters auf die Liste der unglaublichen Dinge, über die er später mal etwas grübeln konnte. „Wie das Mädchen wohl sein wird?“ Interessierte Hauro eigentlich gar nicht. Dieses Mädchen war schließlich Schuld, dass er nicht ausschlafen konnte. Jedoch wollte er seine Mutter nicht kränken und ließ sich auf ein Gespräch mit seiner Mutter ein. „Hoffentlich keine solche Zicke wie Nami.“ Seine Mutter kicherte. „Das hat sie von ihrer Mutter. Ami war genauso wie Nami heute.“ „Sie ist einfach lästig.“ Das war schon das dritte Mal heute. Sollte er sich langsam Gedanken deswegen machen? „Und hoffentlich ist sie keines von diesen Fangirls.“ Neben sich konnte er das Seufzen seines Vaters vernehmen. Aus den Erzählungen seiner Eltern wusste er, dass sein Vater früher einmal verfolgt würden war. Und zwar von vielen Fangirls, die wohl keine anderen Gedanken hatten, als seinen Vater um den kleinen Finger zu wickeln. Das seine Mutter mal zu ihnen gehört hatte, überging er. Leider fanden viele Mädchen Gefallen an ihm und dauernd bekam er Liebesbriefe, Liebesgedichte und selbstgemachte Süßigkeiten. Die Briefe und Gedichte landeten gleich im Müll und die Süßigkeiten teilte er sich geschwisterlich mit seiner kleinen Schwester. Nein, Fangirls waren das Letzte. Er konnte sie nicht leiden und wollte nichts weiter, als in Ruhe gelassen zu werden. Doch kam das Wort „Ruhe“ in deren Wortschatz überhaupt vor? Wahrscheinlich nicht. Sein Vater räusperte sich und Hauro tauchte aus seiner Traumwelt. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Die Kampfarena von Konohagakure. Vor den Türen warteten schon bereits Leute. Eine davon war Tsunade, ein anderer war Tenkos Bruder Tenji und ein Haufen Füchse. Und dann stand da noch ein weiterer Junge, der in seinem Alter sein könnte. Von dem Mädchen war weit und breit nichts zu sehen. „Guten Morgen Tsunade.“ „Ah da seid ihr ja. Schön das ihr so früh hierher kommt.“ Hauro brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart und zog eine grimmige Miene. „Und wo ist das Mädchen nun? Weiß sie noch die Zeit, wann wir uns treffen wollten oder hält sie noch ihren Schönheitsschlaf?“ Tsunade und seine Mutter wirkten entsetzt, sein Vater eher überrascht über seine heftige Äußerung. Sollten sie doch. Er hatte schlechte Laune und einen Schlafentzug. „Wenn hier jemand Schönheitsschlaf gehalten hat ja dann wohl du. Zu deiner Information. Du bist eine anderthalbe Minute zu spät dran, Herr Brummbär?“ Erstaunte Miene drehte sich zu dem Jungen um, der Hauro völlig ausdrucklos ansah. Es kam schon fast arrogant herüber. „Und wer bist du bitte?“ „Denk mal nach du Blindfisch.“ „Blindfisch?“ „Ja Blindfisch, obwohl schwerhöriger Blindfisch trifft es besser.“ „Hey ihr Beide, es reicht.“ Tsunade hatte sich zwischen die Beiden gestellt und warf den Beiden wütende Blicke zu. „Mensch ihr führt euch auf wie zwei Kleinkinder auf. Tenji ist dagegen ein kleiner Engel. Jetzt ist Schluss. Kommen wir zu dem, wozu wir hier sind. Hauro das ist Kushina, Jiraiyas Schülerin. Kushina das ist Hauro aus dem Uchiha-Clan. Er wird dich heute testen.“ „Er ist ein Mädchen?“ Fassungslos deutete Hauro auf Kushina. Er konnte es sich nicht fassen. Die Person, die vor ihm stand war kein Junge sondern ein Mädchen, welche sichtlich verärgert war. Dafür konnte er doch nichts, wenn sie wie ein Junge aussah und er sie verwechselte. Warum kleidete sie sich nicht ein wenig weiblicher. „Warum denkt jeder, dass ich ein Junge bin? Unterwegs hat mich auch schon jeder Vollidiot gefragt ob ich ein Junge sei?“ „Willst du damit sagen, ich sei ein Vollidiot?“ „Hab ich das behauptet?“ „AH ICH BEKOMME EINE KRISE. GEH JETZT IN DIE ARENA UND BEREITET EUCH AUF DEN TEST VOR.“ Erschrocken wandte sich Kushina und Hauro zu Tsunade um, die dem Satan in diesem Moment sicherlich Konkurrenz hätte machen können. Ihr Blick war furchterregend. „Jawohl Meisterin Tsunade.“ Wenige Augenblicke später war Hauro auch schon davon gestürzt. Kushina hingegen drehte sich nochmal zu Tenji und den Füchse um. „Shuhi du kommst mit mir. Tenji pass gut auf den Rest auf.“ „Ja.“ Tenji war mit dieser Aufgabe vollkommen zufrieden und überglücklich. Er gab den Füchsen ein Zeichen und sie folgten ihm auch ins Gebäude. Kushina selbst sah ihnen hinterher, bevor sie in gemütlichem Tempo ebenfalls im Gebäude verschwand. Tsunade holte tief Luft, als Kushina im Gebäude verschwand. „Nie, niemals im Leben hätte ich gedacht, das ich nochmal solche Streithähne zu Gesicht bekommen.“ Verständnislos sah Sasuke sie an. „Wann hast du denn schon mal solche Streithähne wie diese Beiden getroffen?“ Sakura neben ihm begann haltlos zu kichern und Tsunade wirkte so, als ob sie Sasuke am liebsten geschlagen hätte. „Welche Streithähne? Was glaubst du eigentlich wen ich meinen könnte, außer dir und Naruto?“ Ein Schatten huschte über Sasukes Gesicht, erst in dem Moment war Tsunade klar, dass sie ein Fehler gewesen war, Naruto zu erwähnen. Naruto war Sasukes wunder Punkt. Seit der Verbannung sprach Sasuke nicht mehr über ihn, weil er nicht an ihn denken wollte, um den Schmerz zu unterdrücken. Sasuke gab sich die Schuld an der Verbannung von Naruto. Sakura hingegen war da anders. Sie vermisste Naruto, das war ihr klar und deutlich anzusehen, doch war sie voller Optimismus, dass Naruto und Hinata eines Tages zurückkehren würden. Sie sprach offenen über Naruto und Hinata und wehe dem, der etwas Schlechtes über die Beiden sagte. „Meisterin Tsuande hat recht. Die beiden weisen doch eine gewisse Ähnlichkeit auf. Doch das Mädchen könnte doch glatt als Narutos Tochter durchgehen.“ Tsunade lächelte. „Ganz meine Schülerin. Ich bin auch der felsenfesten Überzeugung, dass sie Narutos Tochter ist. Die Ähnlichkeit zwischen ihr und ihm ist einfach zu stark, doch hab ich keine Beweise. Jiraiya selbst behauptet, dass sie eine Waise ist, die er vor einem Jahr zu sich genommen hat, um sie zu trainieren.“ Überrascht blickten Sasuke und Sakura einander an und sahen dann wieder Tsunade an. „Wie kann das denn sein? Jiraiya wollte nach Narutos Verbannung keine Schüler mehr nehmen und verweigerte jeden Schüler, der ihm zugeteilt wurde.“ Tsunade nickte und runzelte die Stirn. „Das ist der nächste Punkt, der mich stutzig macht. Doch wir haben keine Beweise und Kushina hat angeben mit Nachnamen Takeshi zu heißen. Ich will trotzdem, dass ihr sie unter Beobachtung behaltet. Shikamaru gibt den anderen Bescheid. So und jetzt sollten wir hinein gehen und hoffen, dass sie sich noch nicht in Fetzen gerissen haben.“ Kapitel 10: Ungewöhnliche Technik --------------------------------- Es ist kurz, ich gebe es gleich am Anfang zu. Kampfszenen zu schreiben ist eben nicht so ganz mein Ding, doch gebe ich mir alle Mühe. Ich hoffe, ihr habt trotzdem euren Spaß daran. LG Michan-chan Ungewöhnliche Technik Entgegen Tsunades Befürchtungen waren sich Kushina und Hauro noch nicht an die Gurgel gegangen, sondern standen mit möglichst viel Abstand voneinander entfernt und bereitet sich auf den Kampf vor. Tsunade trat zu Tenji ans Geländer und blickte zu den Beiden herab. „Ihr könnt jetzt anfangen.“ Beide nickten und blickten dann einander an. Hauros Blick war grimmig, beleidigt und zornig. Scheinbar hingen ihm immer noch die Worte von Kushina im Kopf. Die hingegen hatte eine völlige ausdruckslose Miene aufgesetzt. Es war beachtlich wie sie ihre Gefühle verstecken konnte. „Ladies first!“ „Sag mal sehe ich so bescheuert aus oder bist du so bescheuert?“ Auf den Zuschauerrängen zog Sasuke scharf die Luft durch die Zähne ein und Sakura verzog ihr Gesicht zu einer merkwürdigen Grimasse. Die Kleine hatte Mut und wusste, wie man richtig gut provozierte. „Das wirst du bereuen.“ Hauro stürmte los und rannte genau auf sie zu. Er hatte ihren Köder gefressen. Schnell und präzise flogen seine Kunais auf Kushina zu, die jedoch jedem flick und katzengleichen Gelenkigkeit auswich. „Shuhi, los.“ Hinter ihrem Rücken schoss Shuhi hervor, der wie sie jedem Kunai von Hauro auswich. Er setzte kurz vor ihm zum Sprung an, verfehlte jedoch Hauro, der ihm auswich und gleichzeitig nun dem Angriff von Kushina abwehrte, die sich wohl nun doch entschlossen hatte die Initiative zu ergreifen und ein wenig mitzumischen. Ihre beiden Kunais prahlten aufeinander und Hauro konnte einen kleinen Druck spüren, der ihn zurückschob. Es war nicht viel, doch Kushina schien beinah viel zu weit von ihm fortgeschleudert zu werden. Etwa zehn Mehr von ihm entfernt landete sie mit den Knien auf den Boden. Jedoch hatte Hauro keine Zeit, weiter darüber noch zudenken, da Shuhi ihn bereits wieder attackierte. Er wich dem Fuchs wieder nur aus und versuchte sich ihn vom Leib zu halten. Der Fuchs griff ihn mehr an als Kushina, die noch so zwei- bis dreimal angriff, doch ohne wirklich ins Kampfgeschehen einzugreifen. Irgendetwas stimmte nicht, dass konnte Hauro spüren. Es war, als ob Kushina ihn wie eine Marionette benutzte. „Shuhi zieh dich zurück.“ Der Befehl kam überraschend, doch der Fuchs gehorchte seiner Herrin sofort und zog sich zurück. Verwundert sah Hauro zu Kushina, die auf dem Boden kniete und ihre Hände festzusammenhielt. Es sah aus, als ob sie etwas beschwören wollte. Und plötzlich fiel es Hauro auf. Während seines Kampfes hatte Shuhi ihn gedrängt, sich im Kreis gedreht und Kushina war ihnen in diesem Kreis gefolgt. Es war eine Falle, doch er hatte sie zu spät erkannt, denn Kushinas Stimme erklang bereits laut und deutlich in der Arena. „Jutsu der Bannung durch die vier Elemente.“ An den Orten an denen Kushina aufgekommen war, wenn sie nach dem Zusammenstößen mit Hauro zurückgeprallt, waren merkwürdige Zeichen zu sehen, die zu leuchten anfingen und eine Linie verband die vier Zeichen zu einem Kreis. Hauro wollte noch aus dem Kreis fliehen, doch umfing seine rechte Hand plötzlich eine unglaubliche Hitze. Entsetz betrachtete er seine Hand. Eine Feuerschlinge hatte sich um seine Hand gelegt und hielt ihn fest. Auch seine andere Hand konnte er nicht rühren, obwohl nichts zu sehen war. Jedoch konnte er spüren, was ihn aufhielt. Es war der Wind. Seine Beine konnte er auch nicht mehr rühren, denn das eine hielt die Erde gefangen und das andere hatte das Wasser völlig umschlungen. Er war gefangen. Sein Kopf ruckte in Richtung Kushina, die ihn lächelnd betrachtet. Sie hatte diesen Kampf gewonnen. Er war machtlos. Nun kam sie auf ihn zu und fuhr mit ihrer Hand auf seine Kopf zu. Zuerst dachte Hauro sie wolle ihn schlagen und zuckte ein wenig zurück. Sie hielt inne und kicherte einfach nur. „Hast du gedacht, ich schlage dich? Keine Sorge ich schlage keine wehrlosen Menschen.“ Ihre Hand berührte seine Wange und streichelte sie sanft. Eigentlich wäre es eine angenehme Berührung gewesen, hätte er nicht ihr Gesicht dabei gesehen, das noch immer grinste und ihn zu verhöhnen schien. Ihre Hand fuhr höher und löste den Knoten seines Stirnbandes. Das Band verrutschte und fiel in ihre Hand. „Was meinst du? Würde mir euer Stirnband stehen?“ Er antwortete nicht, sondern ließ seinen Blick zu seinen Eltern und der Hokage hoch. Warum machte sie den Ganzen nicht endlich ein Ende. Doch sie blickten nicht einmal ihn ihre Richtung, sondern sahen in die völlig entgegengesetzte Richtung. „Was zum Teufel …?“ „Sie sind damit beschäftigt, dem Gen-jutsu welches ich beschworen hab zu zusehen. Aber gleich werden sie wieder die Realität sehen.“ Hauros Augen weiterten sich. Das Mädchen war gut, verdammt gut. Vor ihr musste man sich gewältig in Art nehmen. „Was ist das für eine Technik?“ „Der Bann? Das ist eine Technik, die die meisten Ninja schon alle vergessen haben. Nur wenige Familien haben diese Technik in Ehren gehalten und sie an die jeweils nächste Generation weitergereicht. Mein Lehrer kannte sie und hat sie mir beigebracht.“ Wieder lächelte sie. „Och schade, die Zeit ist um.“ Noch etwas verwirrt blickte Hauro drein, doch dann drang Tsunades Stimme an sein Ohr. „Der Kampf ist vorbei. Es reicht. Kushina löse den Bann und dann kommt beide zu mir hoch.“ „Jawohl.“ Ein einfaches Fingerschnipsen reichte und Hauro konnte spüren, wie sich Feuer, Wasser, Erde und Wind von ihm löste und er sich endlich wieder frei bewegen konnte. Nachdenklich rieb er sich die Stelle, wo ihn das Feuer berührt hatte. Doch dort war nichts zu sehen, obwohl Hauro hat das Gefühl gehabt hatte, dass das Feuer seine Haut versengen würde. Aber dem war nicht so. Nicht einmal die kleinste Wunde war zu sehen. Er seufzte und folgte dann Kushina, die bereits die Treppe erreicht hatte, die zu den Tribünen wo seine Eltern, Tsunade, Tenji und Kushinas Füchse auf sie warteten. „Kushina, Kushina du warst toll.“ Tenji rannte sie regelrecht um und umarmte sie in Hüfthöhe. Kushina lächelte. Sie hatte Tenji liebgewonnen, obwohl sie ihn erst einen Tag kannte. Und auch er schien sie sehr zu mögen. Was würde er wohl sagen, wenn er mal die Wahrheit über sie erfuhr? Hätte er sie dann noch immer so gern wie jetzt? Schnell verdrängte sie den Gedanken wieder. Sie war erstmal in Konohagakure und hatte eine Mission zu erfüllen. Der Rest lag in der Zukunft und die hatte noch etwas Zeit. Sie richtete sich auf und trat auf Tsunade, Sakura und Sasuke zu, die sie beobachten. Neben Kushina trat Hauro, der ein wenig mitgenommen wirkte. Tsunade lächelte beide an. „Ihr habt gut gekämpft. Kushina du verwendest eine sehr alte Technik nicht wahr?“ Kushina nickte kurz und Tsunade fuhr weiter fort. „Mich hast du voll und ganz überzeugt, du hast ein außergewöhnliches Talent, wobei du dich mehr auf die Verteidigung spezialisierst. Außerdem scheinst du ein gutes Händchen zu haben, was Gen-Jutsu angeht. Ich hätte gern erfahren, was du mit Hauro zu besprechen hattest, jedoch war dein Gen-jutsu so stark, das wir es nicht vollständig lösen konnten. Hast du vielleicht noch etwas, was du recht gut beherrschst?“ Kushina nickte wieder. „Ich verstehe mich ein wenig aufs Heilen.“ Sakuras interessierter Blick traf sie, doch Kushina sah Sakura nicht an, sondern sah weiter zu Tsunade, die zu überlegen schien. „Gut. Das macht das Ganze noch besser. In welches Team ich dich stecken werde, weiß ich auch schon. Also geht es jetzt um deinen Rang als Ninja. Das was du heute gezeigt hast war bereits das Niveau eines Jo-nin, doch denke ich, dass es dir noch ein wenig an Erfahrung fehlt, weshalb ich dir den Rang eines Chu-nin zu teile. Du wirst dem Team 13 …“ Hauro stöhnte leise auf, doch Tsunade ignorierte ihn. …, dem auch Hauro angehört zugeteilt. Die anderen beiden Mitglieder sind Riku Nara und Tenko Hyuga. Tenko ist jedoch gerade allein auf Mission und Riku ist krank, doch ich denke, dass ihr in den vier nächste Woche euren Dienst wieder gemeinsam antreten könnt. Für euch Beide hab ich jetzt aber schon einen Auftrag. In fünf Minuten beginnt die Schule und Tenji sollte nicht fehlen. Ihr werdet ihn hinbringen, sodass er keine Sekunde zu spät kommt.“ Entsetzt sahen sich Hauro und Kushina an. In fünf Minuten fing die Schule an? „Wo ist die denn?“ „Am anderen Ende des Dorfes?“ „Wie bitte?“ Kushina schnappte Tenji bei der Hand und zog ihn hinter sich her aus der Arena. Die Füchse und Hauro folgten ihr auf dem Fuße. Kapitel 11: Kaffeekränzchen mit den Sabakunos und Naras ------------------------------------------------------- Kaffeekränzchen mit den Sabakunos und Naras Keuchend lehnte sich Kushina an den Zaun und schnappte nach Luft. Sie war völlig ausgepowert und fühlte sich noch schlapper als nach ihrem Kampf mit Hauro, der ebenfalls keuchend neben ihr stand. Gerade noch rechtzeitig hatte sie Tenji ins Klassenzimmer befördern können, bevor 10 Sekunden später die Schulklingel geläutet hatte? Wie sie es in der kurzen Zeit durch das gesamte Dorf geschafft hatten, war Kushina ein Rätsel. Doch musste sie zugeben, dass sie gewaltiges Glück gehabt hatte, da nur sehr wenige Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen waren. Tenji schien jedoch nicht so glücklich gewesen zu sein, dass sie noch pünktlich gewesen waren, Wahrscheinlich mochte er die Schule nicht besonders. Kushina konnte es ihm nicht verübeln. Auch sie hatte als kleines Mädchen die Schule im Dorf besuchen müssen, um Schreiben, Rechnen und Lesen zu lernen. Sie hatte es gehasst, aber nicht weil der Stoff so uninteressant gewesen war, sondern weil sie den Lehrer nicht hatte leiden können. Eine falsche Antwort und schon bekam man mit dem Rohrstock einen über den Hinter gezogen. Und wehe wenn man weinte oder gar andere Gefühle zum Ausdruck brachte, denn dann gab es gleich nochmal 10 Schläge mehr. Dies war nur eine der Methoden um die Kinder beizubringen ihre Gefühle zu verstecken. Doch selbst wenn sie es konnte, so wusste Kushina doch, dass alle den Lehrer gehasst hatten. Kushina schüttelte den Kopf und verdrängte den Gedanken an ihren damaligen Lehrern. Sie hatte ihn nie als solchen akzeptiert und würde es niemals tun. Wenigsten hatte es damals auch gute Seiten gegeben und dies waren der Unterricht bei ihrem Vater und Itachi, die Kämpfe mit Kotaru und die gemeinsamen Stunden mit ihrer Mutter im Kräutergarten gewesen. Sie hatte jene Zeit geliebt, doch viel zu schnell war sie vorbei gewesen. Itachi hatte sie an ihrem siebten Geburtstag als seine persönliche Schülerin auserwählt und war dann mit ihr für fünf Jahre durch die fremden Länder gezogen, wo er ihr alles beigebracht hatte, was sie wissen musste. Nach fünf Jahren war sie verändert heimgekehrt. Sie war nicht das Mädchen, welches zusammen mit Itachi das Dorf verlassen hatte. An ihre Beziehung zu ihren Eltern und Freunden hatte sich nicht geändert, doch war sie härter geworden. Sie hatte gelernt zu töten ohne Gewissen dabei zu zeigen, wie man jemanden für sich gewann und ihn dann vollkommen für sich ausnutzte, wie man die Menschen in die Irre führte und sie hilflos machte, wie man sich verstellte und in der Menschenmasse untertauchte. All dies kam ihr bei ihrer jetzigen Mission nur zu Gute, doch hoffte sie schwer auf das Töten verzichten zu können. Nur ungern würde sie jemanden umbringen, doch wenn es sein musste, musste es sein. Da kam sie nicht drum herum. Doch wurde ihr schlecht bei dem Gedanken Tenji, Tenten, Neji, Hanabi, Shikamaru oder Tsunade etwas antun zu müssen. „Hey, alles in Ordnung?“ Kushina sah Hauro an, der sie musterte und konnte in seinen Augen ihr eignes Spiegelbild erkennen. Sie war leichenweiß, ihre Augen waren erweitert und ihr Mund war nicht mehr als eine schmale Linie. Für die Leute um sie herum musste sie einen besorgniserregenden Eindruck machen. Sie versuchte zu lächeln, was ihr auch irgendwie gelang. „Ja klar doch.“ Sie wandte sich ab und blickte über den Schulhof und auf das Schulgebäude. Sie spürte noch immer Hauros Blick auf sich ruhen, doch stellte er keine weiteren Fragen. Dass er ihr aber nicht glaubte war offensichtlich. Ein Knirschen auf dem Boden verriet, dass er ihr den Rücken zu wandte und sich auf den Weg zum Tor machte. „Wie lange willst du eigentlich noch dastehen? Davon wird die Schule nun auch nicht schöner.“ Das Leichenweiß wechselte zu einem schnellen Rot. Wütend drehte sich Kushina um und machte sich Luft. „Du bildest dir wohl viel auf dich ein, du Blindfisch.“ „Kläff nicht über den gesamten Platz. Ich hab keine Lust mir nachher die Predigen von den Lehrern anhören zu müssen. Und nenn mich nicht Blindfisch. Ich heiße Hauro.“ Er lief einfach weiter, ohne das er ihr die Chance gab noch ein Wort sagen zu können. Eine Weile sah Kushina ihm perplex nach, bevor sie ihm wütend folgte. Ihre Füchse folgten ihr. Innerlich lächelte Hauro, auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte. Er freute sich Kushina mal das Wort abgeschnitten zu haben. Es war echt nicht einfach mal das letzte Wort zu behalten. Sie war einfach zu schlagfertig. Auf jede Antwort wusste sie eine Gegenantwort, das war nervenaufreibend. Jedoch machte sie das auch wiederrum interessant, da es nicht viele Mädchen wie sie gab. Die Meisten hielten sich im Hintergrund und sagten nichts weiter zu irgendwelchen Diskusionen. Nur wenige wie Riku oder Hime, die Adoptivtochter von Rock Lee mischte sich mal mit ein. Und die anderen waren meist nur Fangirls, die zu allem, was er meinte, nur Ja und Amen sagte. Es war einfach langweilig. Aber sie war anders. Sie konnte kämpfen und war dabei ihm und auch sicherlich Konishi und Tenko ebenbürtig. Sie mochte klein wirken, doch hatte einiges auf dem Kasten. Unauffällig musterte er sie. Selbst als sie nun schon neben ihm herging, wirkte sie doch mehr wie ein Junge als ein Mädchen, wegen ihren kurzen, strubbligen Haaren und dem Umhang der ihre weiblichen Rundungen verbarg. Aber trotzallem wirkte sie deshalb keineswegs unattraktiv, was ihm die Blicke sagten, die ihnen auf ihrem Weg durch die Straßen zugeworfen würden. Jedoch kam diese Blicke nicht von dem männlichen Geschlecht sondern von den Mädchen. Viele Blicke galten Hauro, doch einigen galten Kushina. Bei dem Gedanken, das die Mädchen gerade für einen Jungen schwärmten, der in Wirklichkeit ein Mädchen war, belustigte ihn, weshalb er zu kichern anfing. „Was kicherst du denn jetzt so dämlich?“ Wenn man genau hinhörte konnte man den kalten Zorn heraushören, der ihrer Frage mitschwang. Sie war also immer noch wütend auf ihn. „Ach nichts. Was wollen wir jetzt noch machen?“ Kushina zog eine Augenbraue hoch. „WIR?“ „Ja wir. Immerhin sind wir jetzt in einem Team und ich denke, wir sollten uns besser kennenlernen. Wir sind schließlich demnächst auf einander angewiesen.“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Ist mir schnuppe. Ich hab eh nichts vor.“ „Mensch müssen Mädchen denn immer so lange eingeschnappt sein.“ „Ich bin nicht eingeschnappt.“ „Und ob. Ich hab eine Schwester, ich kenne mich da ein wenig aus.“ „Eine Ahnung von nichts hast du.“ „Hab ich.“ „HAST DU NICHT.“ Schnell duckte sich Hauro weg und entging so der ausgestreckten Hand die ihm entgegenflog. Kushina stand mit hochrotem Gesicht da und sah ihn wütend aus, weswegen sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl. „Sieh an, du bist ja doch zu einer menschlichen Reaktion fähig.“ Sie biss sich auf die Lippen und sofort verwandelte sich ihr Gesicht in eine ausdruckslose Maske. Sie beugte sich leicht vor und sprach so leise, dass nur Hauro sie hören konnte. „Reiz mich nicht zu sehr. Es könnte am Ende böse für dich enden.“ Die Bedrohung beunruhigte Hauro, doch ließ er sich nichts anmerken. Selbst das Knurren der Füchse ignorierte er so gut konnte. Er lächelte stattdessen. „Schön, schön. Doch jetzt gehen wir Riku besuchen.“ Schnelle beugte er sich vor, schnappte sich Kushinas Handgelenk und zerrte sie hinter sich her. „Lass mich los. Ich kann schon alleine gehen.“ „Daran zweifele ich nicht, doch ich will nicht, dass du verloren gehst. Konohagakure ist größer als du denkst.“ „Zu deiner Information. Ich habe mich noch nie verlaufen und nun lass endlich los. Ich bin kein Kleinkind, was man ständig an die Hand nehmen muss.“ Doch Hauro dachte nicht mal daran. Kushina wollte sich schon gewaltsam losreißen, als sie bemerkte, dass fast alle Leute sie beobachten. Wenn sie sich jetzt losriss würde sie nur noch mehr auffallen, weshalb sie nachgab und sich weiter von Hauro durch die Straßen ziehen ließ. Staunend blickte sich Kushina das große Haus an. Das Haupthaus der Hyuugas war schon groß gewesen, doch dieses Haus war riesig. Jedoch kam das Anwesen nicht an das gewaltige Anwesen der Hyuugas heran. Flächenmäßig gesehen waren die Hyuugas die Anführer. „Beeindruckend, nicht wahr?“ Kushina nickte nur. „Das kommt daher, dass sie eine recht große Familie sind. Die Naras allein sind schon zu fünft, doch wenn dann noch die Familie aus Suna kommt, die zu sechst, demnächst zu siebt kommen, würde es im alten Haus viel zu eng werden. Hinzukommt das die Sabakunos nicht immer ganz einfach sind.“ „Wie meinst du das?“ Fragend sah Kushina Hauro an. Der lächelte sie nur an. „Du wirst schon sehen.“ Lautes Kindergeschrei empfing sie, als die Türe vor ihnen geöffnet wurde und ein eindeutig genervter Shikamaru ihnen entgegen trat. Er sah übermüdet aus und machte den Eindruck als würden ihn schreckliche Kopfschmerzen quälen. „Ach ihr beide. Was wollt ihr?“ „Hallo. Wir wollten zu Riku.“ Shikamaru blinzelte und es dauerte eine Weile, bis er ihnen antwortete. „Klar doch kommt doch rein. Wartet. Deine Füchse können dort durchs Gartentor und es sich im Garten gemütlich machen.“ Kushina nickte kurz und brauchte bloß mit dem Finger auf die Stelle zeigen und sofort verschwanden die Füchse durch das Gartentor. Shikamaru trat zur Seite, sodass sie eintreten konnten. Kushina staunte nicht schlecht. Wer auch immer sich um die Inneneinrichtung gekümmert hatte, musste Geschmack haben. Alles war in hellen und warmen Farben gehalten. Selbst wenn es ein paar Grad kälter in diesem Raum wäre, würde man sich der Farben wegen doch recht warm fühlen. Überall standen Grünpflanzen die dem Raum einen etwas exotischen Eindruck verlieh. „Fantastisch.“ „Was? Das Kindergeschrei?“ Kushina schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, die Inneneinrichtung. Sie ist einfach wunderschön.“ „Danke für das Kommentar.“ Eine Frau war zu ihnen getreten. Sie musste in etwa in dem Alter sein wie ihre Mutter. Vielleicht war sie auch etwas älter. Sie hatte blonde Haare, die sie jeweils zu vier Zöpfen gebunden hatte. Ihre blauen Augen hatte etwas Berechnendes an sich, doch strahlten sie auch Wärme und Zuversicht aus. „Ich Temari, die Herrin des Hauses.“ Sie streckte Kushina die Hand entgegen, die Kushina sofort ergriff. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. „Freut mich. Mein Name ist Kushina Takeshi.“ „Ah, du bist also Jiraiyas Schülerin, die zurzeit bei den Hyugas lebt.“ Kushina wirkte ein wenig erstaunt, doch nickte sie. „Du musst unbedingt einen Tee mit uns trinken und alles über deine Reisen erzählen. Mit Jiraiya bist du sicherlich weit herumgekommen. Hauro du bist natürlich auch zum Tee eingeladen. Hime und die Jungs sind eh alle im Wohnzimmer.“ Temari wartete nicht mal die Antwort von Kushina oder Hauro ab, sondern ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her. Hauro wusste nicht so recht was er von der Situation halten sollte und folgte den beiden Frauen dann nur kopfschüttelnd. Shikamaru hingegen grinste. Er hatte genau erkannt, was seine Frau vorhatte und er war gespannt ob es klappen würde. Kushina kam sich wie ein Ausstellungsstück im Museum vor. Temari zerrte sie inmitten des Wohnzimmers und postierte sie in der Mitte, von wo aus sie alle genau sehen konnten. Mindestens sechs Augenpaare nahmen Kushina sofort scharf ins Visier und betrachteten sie genau von oben bis unten. Es war ihr unangenehm, besonders der Blick des einen Mannes mit den roten Haaren. Er hatte die gleichen Augen wie Temari, doch waren sie um einiges kälter als ihre Augen. Furcht durchfuhr Kushina als sie ihm in die Augen sah. Es war als ob sie nackt vor ihm stehen würde. Als würde er versuchen in ihre Seele zu blicken. Jedoch war es kein Versuch, er tat es. Innerhalb weniger Sekunden hatte Kushina ihre Fassung zurückerlangt und verbeugte sich vor diesem Mann. Vor ihm würde sie sich in Acht nehmen müssen. Er war gefährlich. Gefährlicher als Tsunade oder Shikamaru. Doch war da noch etwas anderes, was ihr Angst vor ihm machte? Sie hatte es schon einmal erlebt. Bei ihrem Vater. Konnte es sein, dass … Jemand klopfte ihr auf den Rücken. Sie erhob sich wieder. Es war Temari, die neben ihr stand. „Da verbeugst du dich ja gleich mal vor dem richtigen. Das mein Bruder Gaara Sabakuno. Du hast sicherlich schon von ihm gehört. Immerhin ist er der Kazekage.“ Kushina nickte. Sie hatte Recht gehabt. Er war besessen wie ihr Vater und zum Teil auch wie sie und ihr Bruder. Doch trat es bei ihm viel deutlicher zu Tage als bei ihrem Vater, ihrem Bruder oder ihr. Die Aura des Dämons war zum Greifen nah. Doch konnte er es auch bei ihr erkennen, sowie sie es bei ihm erkannt hatte? Wenn dem so war, ließ er sich davon nichts anmerken. „Mein Name ist Kushina Takeshi. Ich bin erst seit Kurzem in Konohagakure.“ Gaara nickte nur. „Shikamaru hat von dir erzählt. Demnach bist du weit herumgekommen.“ „Ja, ich denke schon.“ „Und sicherlich hast du auch viele Leute kennengelernt, nicht wahr?“ Seine Stimme verriet ihn. Sie zitterte minimal, doch sie zitterte vor Aufregung. Kushina konnte sich denken, was er von ihr hören wollte und sie hätte es ihm gerne gesagt, denn sie war sich sicher, dass es gut gewesen wäre. Doch sie konnte nicht. Es würde ihre Mission nur gefährden. Reichte schon dass sie Jiraiya hatte einweihen müssen. „Nur flüchtig, da wir nur selten uns länger an einem Ort aufgehalten haben oder trainiert haben. Davor habe ich in einer Einöde bei einem älteren Mann gelebt, der mich nach dem Tode meiner Eltern aufgenommen hatte. Bis zu seinem Tod hat er sich um mich gekümmert.“ Mit jedem Wort, das sie sagte, verfinsterte sich Gaaras Blick. Sie hatte ihm nicht gesagt, was er hören wollte. Temari merkte, wie die Stimmung sank und griff sie sich daher um ihr die restlichen Anwesenden vorzustellen. Kushina fühlte sich unwohl und wäre am liebsten gegangen, doch sprach die gesamte Erziehung in Thema Höflichkeit ihrer Mutter dagegen und hinderte sie am Gehen. „Nun da wäre mein anderer Bruder Kankuro, seine Frau Hiromi, ihre zwei Töchter May und Nijako, ihre Söhne Tako, Takeru und Takuja. Mein ältester Sohn Konishi und die Zwillinge Teru und Riku.“ Alle nickten ihr freundlich und höflich, was Kushina mit einem Lächeln erwiderte. Sie hoffte, dass die Zeit möglichst schnell vergehen würde. Kushina holte Luft und atmete tief die Nachtluft ein. Es hatte etwas Erfrischendes an sich und wirkte befreiend. Sie mochte die Familien Sabakuno und Nara, doch war dieser Nachmittag war zu viel gewesen. Zu viele Leute auf einmal und viel zu viele Fragen. Sie war sich wie bei einem Verhör vorgekommen, besonders da sie genau aufpassen musste, damit sie sich nicht verplapperte. „War ein ganz schön anstrengender Nachmittag, war?“ Riku war neben sie in den Garten getreten und beobachtete sie, wie sie inmitten von ihren Füchsen umringt dastand. Sie lächelte. „Ja schon. Zumal ich es gewöhnt bin mich meist nur mit ein oder zwei Menschen zugleich zu unterhalten. Da war das heute doch schon etwas heftig.“ Riku lachte und kam noch näher. „Hauro sagte, dass du mit in unser Team kommen würdest. Finde ich gut, denn ein bisschen weibliche Unterstützung finde ich richtig gut.“ Kushina lächelte. Riku gefiel ihr. „Jepp. Bei dem Test heute hab ich Hauro fertig gemacht.“ Nun machte Riku große Augen. „Du hast Hauro fertig gemacht. Der zählt doch aber zu der absoluten Elite unseres Jahrgangs.“ „Soll ich dir erzählen, wie ich es gemacht habe?“ „Klar, damit ich das nächste Mal auch mal fertig machen kann.“ Riku gefiel ihr mit jedem Wort mehr. Sie hatte Humor und eine richtige Einstellung. Sie würden sicherlich gute Freundinnen werden und sie würde sicherlich auch eine gute Informationsquelle abgeben. Das schlechte Gewissen erfasste Kushina für kurze Zeit, doch schnell schob sie es beiseite. Mission war Mission und ihr Gewissen hatte da nichts zu melden. Sie ließ sich neben Riku auf der Holzterrasse nieder und begann zu erzählen. Viel später an dem Abend, als bereits die jüngere Generation alle in ihren Betten lagen, brannte im Wohnzimmer der Naras immer noch Licht. Nachdenklich saßen Temari, Shikamaru, Gaara, Kankuro, Hiromi noch da. Auch Sasuke und Neji war anwesend. Gedankenverloren blickten sie alles in das flackerende Kaminfeuer, bis schließlich Shikamaru das Wort erhob. „Und was haltet ihr von dem Mädchen?“ Sasuke der den Blick gesenkt hielt, blickte auf. „Äußerlich sind sie sich ähnlich und auch in ihrem Wesen, doch sie hat einen Kampfstil, der sich bei weitem von dem von Naruto unterscheidet. Sie geht überlegt an die Sache ran und hat dadurch den Sieg bereits in der Tasche.“ Kankuro schüttelte den Kopf. „Ihr Kampfstil muss ja nichts bedeuten.“ „Genau. Wie läuft es bei euch zu Hause Neji?“ Fragend sah Shikamaru ihn an. Doch er zuckte mit den Schultern. „Viel kann ich dazu nicht sagen, da mir Hiashi aus Frust über ihre freche Art eine Menge Arbeit aufgehalst hat. Aber so viel steht schon mal fest. Das Herz von Tenji hat sie schon erobert. Er schwärmt regelrecht nur noch von ihr. Aber denke ich dennoch, dass ihre freche Art viel Ähnlichkeit mit Naruto hat.“ Shikamaru nickte und blickte wieder ins Feuer. Temari legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Auch wir haben heute Nachmittag nichts Brauchbares herausbekommen. Doch ich denke wir sollten sie weiterhin im Auge behalten.“ Zustimmendes Gemurmel erhob sich. Leise schloss Gaara die Türe hinter sich. Seine Gedanken hatte er nicht bei der Besprechung ausgesprochen, obwohl er sich sicher war, dass Kushina Narutos Tochter war. Ihr Chakra hatte sie verraten, doch bevor er etwas dazu sagte, wollte er herausfinden, was sie vorhatte. Sie war nicht zufällig hier und dann auch noch zu dieser Zeit. Ihm war nicht entgangen, dass sich eine neue Macht sich im ehemaligen Gebiet der Oto-nins breit machte. Das Auftauchen von dieser Macht und Kushina hing mit Sicherheit zusammen, doch vorerst würde er alles beobachten und sich von der Situation ein Bild machen. Erst dann würde er eine Entscheidung fällen Kapitel 12: Unbekannte Macht ---------------------------- Unbekannte Macht Lieber Vater, liebe Muter, lieber Kotaru, es geht mir ganz gut hier in Konohagakure. Ich habe es geschafft in ein Team aufgenommen zu werden, welches so weit ich weiß zu den besten gehören soll. Wie gut sie sind, werde ich noch herausfinden, jedoch kommen sie aus sehr angesehenen Familien. Hyuga, Nara und Uchiha. Ich glaube mehr brauche ich nicht zu schreiben. In meinem neuen Heim habe ich mich recht gut eingelebt. Alle sind sehr freundlich zu mir, nur das Oberhaupt nicht. Ich gehe ihm aus dem Weg und wenn ich ihm begegnete, behandele ich ihn wie Luft. Sagt jetzt nichts. Ich weiß es ist unhöflich und auch wenn ich ein schlechtes Gewissen hab, dass er deswegen Neji noch mehr Arbeit aufbrummt, kann ich einfach nicht anders. Ich mag ihn nicht. Zurzeit hat Konohagakure einen ganz besonderen Gast. Der Kazekage ist hier. Er ist gefährlich, da er erkennen könnte, wer ich wirklich bin. Ich werde auch ihm aus dem Weg gehen. Doch macht er mir trotzdem Sorgen. Obwohl er sich in einem anderen Haus (dem Narahaus) weit entfernt befindet, kann ich seine Aura trotzallem spüren. Kann er demnach, dann auch meine wahrnehmen? Weißt du da etwas mehr, Vater? An dieser Stelle mache ich Schluß. Alles Liebe Kushina Kushina legte den Stift beiseite und faltete den Brief zusammen. Ein kurzer Pfiff genügte und schon war Momo da, der sie ihren Brief an den Hals mit einem Faden festmachte zusammen mit dem Bericht für Itachi. „So Momo. Lauf heim zu Kotaru.“ Kurz hob Momo ihre Schnauze um sich noch mal von Kushina streicheln zu lassen, um wenige Augenblicke später in der Nacht zu verschwinden. Kushina selbst erhob sich und ging auf ihr Nachtlager zu, wo es sich bereits Tenji gemütlich gemacht hatte und schlief. Er war einfach in der Türe erschienen und ohne ein Wort zu sagen, wusste Kushina, was er wollte. Sie hatte lächelnd genickt, woraufhin er sich es bequem gemacht hatte und eingeschlafen war. Kushina löschte die Lampe und legte sich zu ihm schlafen. Wach saß Neji auf der Terrasse und blickte in den Himmel auf. Zu viel war in letzter Zeit passiert und vieles beunruhigte ihn sehr. Vor allem die Nachricht, dass Orochimaru noch leben würde, hatte jeden sehr getroffen, besonders Sasuke, der vor fünf Jahren geglaubt hatte, diesem Alptraum endlich entkommen zu sein. Wie hatte es Orochimaru geschafft zu überleben. Sasukes Blitze hatte so ziemlich alles im Umkreis platt gemacht. Wie hatte er nur überlebt? Ein Rätsel auf das sie vielleicht schon bald eine Antwort finden könnten, sobald sich Jiraiya mit neuen Informationen melden würde. Nun konnte Neji nur hoffen, dass sich der alte Eremit beeilen würde, statt sich in irgendwelchen Kneipen herum zu treiben. Doch was ihm am meisten Rätsel aufgab, war Kushinas plötzliches Auftauchen. Es war kein Zufall, dass sie ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt ins Dorf kam. Was hatte sie vor? Neji lächelte. Sie war stur wie Naruto oder auch Hinata. Auch wenn man es von der sonst so stillen Hinata nicht erwartete, hatte sie dennoch eine Sturheit an den Tag legen können, vor der man nur Respekt zollen musste. Doch bis auf die Sturheit und die Ähnlichkeit im Aussehen mit Naruto kam, schien sie weiter Gemeinsamkeiten mit Naruto oder Hinata zu haben. Eine Ramenschwäche hatte sie nicht und nicht einmal ihre Kampfweise glich der von Naruto und Hinata. Sasuke hatte es mit eignen Augen gesehen und bestätigt. Sie kämpfte auf einem vollkommen anderen Level als die Beiden und auch als andere aus dem Dorf. Jedoch musste Neji sich an dieser Stelle eingestehen, das er nicht im Geringsten wusste, was Hinata und Naruto die letzten Jahre so getrieben und wie sie sich entwickelt hatte. Aber konnte sich Neji nicht vorstellen, dass die Beiden so sehr ihren Kampfstil verändert hatten. Nur in einem war er sicher, Kushina musste einen guten Lehrmeister gehabt hab. Wer auch immer Kushinas Lehrmeister im Kämpfen gewesen war, Jiraiya war es mit Sicherheit nicht. Diese Kampfweise wäre vollkommen untypisch für ihn gewesen. Neji seufzte. Scheinbar konnte sie im Moment auch nichts weiter tun, als sie weiterhin zu beobachten. Aber dann war da noch Tenjis merkwürdiges Verhalten, seit Kushina eingezogen war. Was hatte es damit auf sich? Was ging nur in dem Jungen vor? Bisher hatte Neji es noch nicht seiner Frau erzählt. Einige Zeit würde er sich das noch mit Ansehen, vielleicht ergab sich ja die Antwort von ganz alleine. Aber eventuell wusste sein ältester Sohn auch etwas mehr als er selber. Der konnte ihm sicherlich weiter helfen. Eigentlich müsste dieser bald Moment von seiner Mission zurückkehren. „Es überrascht mich, dass du noch wach bist Vater.“ Neji drehte sich leicht lächeln um. „Du bist also wieder da Tenko.“ Es war noch dunkel als Kushina aus dem Schlaf fuhr. Ihr Herz rastet und der Schweiß lief ihr den Rücken herunter. Was war passiert, dass es so einen starken Energieausbruch zur Folge hatte. Mit einem Spruch war sie auf den Beinen und rannte nach draußen in den Garten. Kalter Wind schlug ihr entgegen und auch ihre Füchse waren sofort zur Stelle. Unruhig liefen sie hin und her, was Kushina noch unruhiger werden ließ. Sonst waren die Füchse nicht so aus der Fassung zu bringen. „Kushina? Hast du es gespürt?“ Neji und eine weitere Person kam auf sie zugelaufen und blieb neben ihr stehen. „Was ist das nur gewesen?“ „Ich hab keine Ahnung.“ Kushina konnte ein Zittern gerade noch unterdrücken. Denn unter dieser gewaltigen Macht hatte sie noch ein anderes Chakra entdeckt, was sie nur zu gut kannte – Kotaru. Was machte er aber so nahe am Dorf? Was hatte er hier zu suchen? „Ausschwärmen. Bringt mir alle Informationen, die ihr finden könnt.“ Sofort waren die Füchse unterwegs und verschwanden in sämtliche Richtungen. „Du hast eine gute Kontrolle über die Füchse.“ Zum ersten Mal sah sich Kushina den jungen Mann, den sie bisher noch nie im Dorf gesehen hatte, näher an. Man erkannte ihn sofort als Nejis Sohn, denn die Ähnlichkeit war verblüffend, doch wirkte er anders als sein Vater vollkommen kalt. Sein Gefühle und Gedanken waren hinter einer unsichtbaren Maske verschlossen. Besser hätte es nicht einmal die ältesten Nuke-nin, die in dieser Hinsicht genügend Erfahrungen hatten, machen können. Leicht beugte sich Kushina nach vorne. „Kushina Takeshi, Mitglied des Team 13 von Konohagakure.“ „Dann sind wir als im gleichen Team. Tenko Hyuga.“ Auch er verbeugte sich leicht. „Papa, Kushina was ist denn los?“ Verschlafen lief Tenji zu Neji, Kushina und Tenko und rieb sich die Augen. Als sie dann jedoch öffnete und seinen Bruder erkannte, fing er an über das gesamte Gesicht zu strahlen und warf sich seinem Bruder regelrecht in die Arme. „Du bist wieder da Tenko.“ Kushina sah ihn kurz zu und bemerkte das Tenkos Augen in jenem Moment, da sich sein Bruder in seine Arme warf einen warmen und liebevollen Ausdruck hatten. Sie lächelte. Er mochte für Fremde kalt wirken, doch war sein Herz nicht kalt. Eine ganze Weile standen sie da und warteten darauf, dass die Füchse wieder zurückkehrten. Ein leises Rascheln verriet die Rückkehr der Füchse und Kushina drehte sich zu jenen um. Shuhi kam direkt auf sie zu gelaufen und setzte sich vor ihr nieder. Schnell legte sie ihre Hand auf seinen Kopf und schloss die Augen. Bilder und Eindrücke strömten auf sie ein und dass was sie erblickte, gefiel ihr gar nicht. Es sah nicht gut aus. „Orochimaru.“ „Was?“ Nejis Stimme war die Ruhe selbst, doch wenn Kushina genau hinsah, konnte sie erkennen, dass er angespannt war. „Seine Leute haben ein kleines Dorf hier in der Gegend angegriffen. Shuhi und die anderen haben sie an den Stirnbändern erkannt.“ „Was ist mit den Bewohnern?“ „Sind gerettet wurden.“ „Von wem?“ Kushina biss die Lippen zusammen. Sie konnte ja schlecht die Wahrheit erzählen und sagen, dass es ihr Bruder gewesen war. „Sie haben ihn nicht erkennen können. Jemand Unbekanntes.“ Neji nickte nur. „Wir müssen es Tsunade erzählen.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand zusammen mit Tenko im Haus. Tenji sah ihnen fragend hinterher. „Was machen wir jetzt?“ „Du machst gar nichts. Ich werde dich zu deiner Mutter ins Haupthaus bringen und dann mich meinem Team anschließen, doch vorerst werde ich mich anziehen.“ Sie stand auf und ging ebenfalls ins Haus. Einen kleinen Zettel hielt sie fest umklammernd in der Hand, den ihr Shuhi gebracht hatte und der nur sie betraf. Es war nur eine kleine Nachricht. „Treff mich. Wir müssen reden. Kotaru“ ------------------------ Tja, nun hat Oro also losgeschlagen. In der nächsten Zeit wird es wahrscheinlich sehr trubulent zugehen, besonders Kushina lässt es das nächste Mal so richtig krachen und Hauro muss ein paar Sachen erfahren, die ihm nicht schmecken werden. Also freut euch auf das nächste Kapi. Lg Michan-chan Kapitel 13: Unangenehme Wahrheit -------------------------------- Unangenehme Wahrheiten Im Haupthaus herrschte großer Aufruhr. Auch hier waren die gewaltigen Energien nicht unbemerkt geblieben, was sie auch sehr gewundert hätte. Die Angestellten der Familie und jene Familienmitglieder, die nicht kämpfen konnten, standen herum und sprachen aufgeregt miteinander. Suchend blickte sich Kushina um und entdeckte Tenten umringt von mehreren Frauen, die alle aufgebracht durcheinander redeten. Scheinbar versuchte Tenten sie zu beruhigen, doch dies nur mit mäßigem Erfolg. Sie konnte einem Leid tun, doch hatte Kushina dafür keine Zeit. Schnellen Schrittes schritt sie durch die Menschenansammlung hindurch und kam schließlich bei Tenten an, der sie Tenji übergab. Tenten lächelte sie ein wenig dankbar an. Kushina konnte sich gut vorstellen, dass Tenten sich große Sorgen um ihren Sohn gemacht hatte. Sie winkte zum Abschied und machte sich auf den Weg zum großen Platz, wo sich alle Teams versammelten. Auch hier war eine Menge los. Alle redeten durcheinander. Befürchtungen und Nervosität lagen in der Luft. Kushina fühlte sich unwohl und auch den Füchsen schien es nicht anders zu gehen. Sie waren eigentlich solche Versammlungen gewöhnt, doch war das hier anderes als im Dorf der Nuke-nin. „Kushina.“ Kushina wandte sich in die Richtung aus der die Stimme kam und erkannte dankbar Riku, die auf sie zu kam. Wenn Kushina ehrlich war, dann fühlte sie verloren auf dem großen Platz. „Komm mit. Die anderen sind auch schon da.“ Riku nahm Kushina an der Hand und zog sie hinter sich her. Die anderen bestanden aus Hauro, Tenko, Konishi, Teru und zwei weiteren jungen Ninjas, die sie noch nicht kannte. Alle starrten sie an und Kushina wünschte sich in der Erde zu verschwinden. Sie hasste es, wenn sie so angestarrt wurde. „Was ist? Habt ihr noch nie ein Mädchen gesehen?“ „Reizend wie eh und je, was?“ Bissig sah Hauro sie an. Er war eh schon schlecht drauf, weil ihm durch diesen Vorfall wieder einmal ein paar Stunden seines kostbaren Schlafes geraubt wurden war. Das konnte nur ein unangenehmes Arbeiten werden. Lächelnd versuchte Riku zu überbrücken. „Ach das ist im übrigen Izumi Inuzuka und Zaku Aburame.“ Kushina nickte beiden zu. „Freut mich, Kushina Takeshi. Tut mir leid, dass ich euch so angegiftet habe, doch ich hasse es angestarrt zu werden.“ Izumi lachte darüber nur und Zaku lächelte einfach. Scheinbar nahmen die Beiden es ihr nicht übel, dass sie so giftig gewesen war. Dafür blickte Hauro drein, als hätte er ein ganzes Glas saure Gurken gegessen. Innerlich schwor sich Kushina, ihn niemals zu wecken, wenn er schlief. Der konnte einen wirklich zur Verzweiflung treiben. Plötzlich würde es auf dem Platz ganz still, doch hektisches Treiben herrschte. „Was zum …?“ „Tsunade kommt, da müssen wir in Reih und Glied stehen. Komm du stehst hinter mir.“ Wieder war es Riku, die Kushina an die Hand nahm und sie hinter sich her zog. Warum sie ausgerechnet ganz hinten stand, wo sie doch nicht gerade die Größte war, verstand Kushina nun zwar, jJedoch konnte sie nun nicht schon wieder widersprechen, besonders da Hauro sich bloß daneben benehmen würde und das musste nicht unbedingt sein. Stattdessen stellte sie sich ein wenig auf die Fußspitzen um die Hokage sehen zu können. Konishi, der zu ihrer Linken stand begann zu kichern. „Alle herhören. In den Morgenstunden wurde ein kleines Dorf, das nicht weit von unserem entfernt ist angegriffen. Die Dorfbewohner sind jedoch gerettet wurde, von wem sie aber gerettet wurde ist bisher nicht bekannt. Ich möchte, dass ihr die Umgebung kontrolliert und jede noch so verdächtige Beobachtung meldet. Team 13 und Team 24 werden sich direkt ins Dorf begeben und dort Nachforschungen anstellen.“ Alle nickten und warteten darauf, dass die Hokage den Befehl zum Aufbruch gab. Doch diese hatte scheinbar noch was auf dem Herzen. „Bevor ihr alle geht, muss ich euch noch über eine Sache informieren. Scheinbar hat der schlimmste Feind Konohagakures vor fünf Jahren den tödlichen Angriff von Sasuke Uchiha überlebt.“ Ein Raunen ging durch die Reihen. „Ruhe. Es mag unmöglich klingen, doch wissen wir aus sicheren Quellen, dass Orochimaru zurückgekehrt ist. Wie ist noch ungeklärt. Jedoch wissen wir, dass dieser Angriff auf das Dorf von seinen Leuten ausgeführt wurde. Es ist äußerste Vorsicht gefragt. Wegtreten.“ „Jawohl.“ Schnell und flink huschten die Schatten durch den Wald. Viele hätten sie nur eine optische Täuschung gehalten, denn sie waren nur einen kurzen Augenblick zu sehen und dann auch schon wieder verschwunden. Sie mussten auch schnell sein, denn es war wichtig den Grund und die Ziele des Feindes, die sich durch diesen Angriff ergaben zu erfahren und sie zu verhindern. Kushina gab den Füchsen nur ein kleines Zeichen und schon waren sie im gesamten Wald verschwunden. Nur Shuhi war an ihrer Seite geblieben. „Du hast sie also wieder ausgeschickt?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Aussage, die Tenko da traf, als er sich zurückfielen ließ, sodass er neben Kushina laufen konnte. „Ja. Sie sind im Wald zu Hause und fallen als Spione viel weniger auf, als wir.“ „Richtig. Ach wie klug doch die Jugend von heute ist.“ Wenn die Mission nicht so wichtig wäre, hätte Kushina am liebsten laut gelacht. Rock Lee war wirklich ein komischer Vogel genau wie Jiraiya ihn beschrieben hatte. Vollkommen durchgeknallt, jedoch ein Meister auf dem Tai-jutsu-Gebiet. Genau wie sein ehemaliger Meister und jetziges Teammitglied Gai Maito. Die anderen beiden Teammitglieder konnten da einem richtig leid tun. Kiba Inuzuka und Shino Aburame hatte es wirklich nicht leicht mit diesen beiden Freaks. „Das kann ja noch ganz lustig werden.“ Kushina hatte nur leise gesprochen, doch scheinbar hatte es Kiba trotz allem gehört. Seine Stimme quoll gerade zu über vor Sarkasmus. „Du glaubst gar nicht, wie oft das der Fall ist, Kushina.“ Kushina zog die Augenbraue hoch. Doch sie würde ihm mit Sicherheit glauben. Der Anblick war schlimm. Das Dorf war regelrecht dem Erdboden gleich gemacht wurden. Nichts erinnerte noch daran, dass vor wenigen Sekunden hier noch ein Dorf gestanden hatte. Von den Häusern war nichts mehr zu sehen, nicht einmal die Fundamente. Überall züngelten noch kleine Flammen hoch und es roch nach Blut, Tot und verbranntem Fleisch. Kushina hielt sich ein Taschentuch vor dem Mund. Es war nicht das erste Mal, dass sie solch eine Verwüstung gesehen hatte. Weit entfernt von Konohagakure gab es noch die Reiche der Barbaren. Dort standen solche Verwüstungen und Taten an der Tagesordnung. Nur die Stärksten überlebten dort. „Schrecklich.“ Riku trat zu Kushina, ebenfalls ein Taschentuch vor dem Mund, doch machte sie bereits einen leicht blassen Eindruck. Offenbar hatte sie noch nicht oft solche Orte wie diesen gesehen. „Ja, das ist es und doch leider wahr.“ Beide gingen sie zu den anderen zurück. Stirnrunzelnd sah Kiba sich die Umgebung an. Es gab da eine Sache, die nicht wirklich ins Bild passte und ihn schon seit sie angekommen waren beschäftigte. Es war ein Geruch, der ihm sehr bekannt war, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass jene Person, zu der dieser Geruch gehörte hier war. Warum sollte sie hier sein? Es passte irgendwie nicht zusammen. „Über was grübelst du nach, Kiba.“ Shino war zu ihm und Akamaru getreten. Es wunderte Kiba nicht, dass Shino sein Verhalten sofort bemerkt hatte. Schließlich kannte dieser ihn schon am Längsten. „Es ist ein Geruch hier, den ich vor Jahren das letzte Mal gerochen habe.“ „Und wessen Geruch?“ Kiba schwieg kurz und sah zu Akamaru. „Du hast es auch gerochen, oder?“ Zur Bestätigung kläffte Akamaru laut und Kiba wandte sich wieder an Shino. „Es ist Hinatas Geruch. Das ist doch merkwürdig.“ „Allerdings.“ Nach kurzer Suche fanden die beiden Teams die überlebenden Dorfbewohner im Wald, wo sie sich versteckt hatte. Es dauerte eine Weile, bis man sie überzeugt hatte, dass die Konoha-nins keine Feinde waren. Doch langsam gewannen sie das Vertrauen der Bewohner, die ihnen von ihren schrecklichen Erlebnissen erzählten. Es war schrecklich gewesen. Die Feinde waren mitten in der Nacht gekommen und hatten ein Haus nach dem anderen angezündet. Viele der Männer aus dem Dorf hatten sich ihnen entgegen gestellt, doch sie hatte keine Chance. Sie wurde aufs Grausamste niedergemetzelt. Doch damit nicht genug. Die Fremden zündeten auch die Leiber der Toten an, sodass der Geruch von verbranntem Fleisch über dem Dorf hing, während sie an ihren Verbrechen weitermachten. Niemand wurde verschont, nicht einmal die Kinder. Schläge, Stiche und Mord. Das war es was sie wollten. Während die Dorfbewohner erzählten, versank Kushina immer weiter in Gedanken. Dieses Vorgehen und diese Brutalität ähnelte sehr oder besser gesagt war die gleiche Art wie die Barbaren vorgingen. Sie hatte die Barbaren einst auf ihrer Trainingsreise kennen gelernt, als sie noch die Schülerin von Itachi gewesen war. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, dass die Barbaren hier gewesen waren, aber diese Verhalten … Eigentlich war es in dieser Gegend selbst für Banditen- und Verbrechenbanden vollkommen untypisch. Die waren im Vergleich zu dem Ausmaß, welches hier veranstaltet wurden war, nur kleine Kinder die Süßigkeiten vom Stand geklaut hatten. Nein sie war sich vollkommen sicher, dass hier Barbaren am Werk gewesen waren. Und dann hatte sie noch die Stirnbänder Otos getragen. Dies konnte nur bedeuten, dass Orochimarus sich wahrlich starke Verbündete gesucht hatte. Das war nicht gut. Es verschlechterte die Lage ungemein. „Und dann ist dieser starke Kämpfer aufgetaucht. Er stand einfach plötzlich da, umgeben von den Flammen, die ihm jedoch nichts anhaben konnten. Es war als würde die Flammen sich um ihn schmiegen.“ Kushina horchte auf. Sie sprachen von ihrem Bruder. Sie senkte den Kopf um ein leichtes Lächeln zu verbergen. Natürlich verschonten die Flammen ihren Bruder, denn schließlich war er ihr Hüter und Wächter. Doch dies konnten die Bewohner des Dorfes ja nicht wissen und auch ihre Begleiter nicht. „Er hat sich auf die Feinde gestürzt und jagte sie davon. Doch einer der Feinde hatte irgendetwas in der Hand. Ich konnte es nicht genau erkennen, doch als er es auf den Boden warf, zerbrach es und es gab eine riesige Explosion von einer ungeheuren Macht. All die sich in der Nähe befanden verloren das Bewusstsein. Als wir wieder zu uns kamen, saß der Fremde einfach da und beobachtete den Wald. Doch sobald er merkte, dass wir wieder wach waren, erhob er sich und ging davon, ohne jegliches Wort.“ Nachdenklich sahen sich die Konoha-nins untereinander an. Es war schon eine sehr merkwürdige Geschichte, doch bestand kaum ein Zweifel daran, dass sie wahr war. „Könntet ihr den Kämpfer näher beschreiben.“ „Natürlich. Er sieht aus wie einer dieser Nuke-nin. Wenn ich mich nicht irre, hat er vor 16 Jahren Konoha verlassen. Wie war nur sein Name nochmal?“ Nachdenklich runzelte der alte Mann, der die ganze Zeit gesprochen hatte die Stirn und blickte in den Himmel auf. Kiba und Shino warfen sich einen Blick. Sie waren sich relativ sicher, dass sie wussten, wenn der alte Mann meinte. „Ist der Name des Nuke-nins den ihr meint Naruto Uzumaki?“ Geschockt sahen Gai und Lee zu Kiba. Auch der Rest sah ihn wenn auch nicht so sehr geschockt, doch verwundert an. Der alte Mann lachte kurz und haute seine Faust in seine andere flache Hand. „Ja genau, der war´s. Der Junge sah ihm sehr ähnlich.“ „Der Junge?“ „Ja. Er kann nicht älter als 16 oder 17 Jahre gewesen sein.“ Wenn Kibas Frage Gai und Lee schon geschockt hatte, dann haute sie diese Nachricht vollkommen vom Hocker. Doch es sollte nicht bei diesem Zustand bleiben, denn Kiba gab nun die letzte Information bekannt, von der bisher nur Shino wusste. „Ist zufällig auch eine Frau bei ihm gewesen. Sie ist damals zusammen mit Naruto Uzumaki verbannt worden. Ihr Name war Hyuga, Hinata.“ Verständnislos sah der alte Mann ihn an und schüttelte den Kopf. „Nein, eine Frau ist nicht dabei gewesen.“ Die Dorfbewohner hatten sich schlafen gelegt, doch die Konoha-nins waren noch wach. An Schlaf zu denken, kam für sie im Moment nicht in Frage. Besonders die jüngere Generation schien viele Frage zu haben. „Wer ist Hinata Hyuga und Naruto Uzumaki?“ Kiba biss sich auf die Lippe. Scheinbar ging ihm das Thema sehr nahe, genau wie Lee und Gai, die den Tränen scheinbar nah waren. Shino schwieg zu dem ganzen. Zu aller Überraschung war es Kushina, die das Schweigen brach. „Ihr kennt nicht einmal Nuke-Nins die einst im Dorf Konohagakure gebrochen wurde und dort gelebt haben?“ „Wie bitte?“ Scheinbar überraschte sie das alle, selbst Tenko, wobei er von Hinata doch eigentlich wissen müsste. Immer war sie ein Familienmitglied von ihm. „Ja. Tenko, du müsstest doch den Name Hinata Hyuga kennen, schließlich ist sie die Schwester von Hanabi Hyuga.“ „Ich habe den Name schon gehört, doch wusste ich nicht, dass sie eine Verräterin ist.“ „Mhm. Verstehe. Jedenfalls war Hinata Hyuga einst die Stammhalterin der Familie, jedoch war sie wohl nicht gerade das, was sich ihr Vater von ihr erhofft hatte. Und Naruto Uzumaki war ein Waisenkind und ein vorlauter Bengel. Beide sollen nicht als besonders talentiert gegolten haben und dennoch haben sie es in Status der Jo-nin-Klasse geschafft. Doch dann wurde Naruto Uzumaki des Straßenmordes überführt.“ „Des Straßenmordes.“ „Ja, des Straßenmordes.“ Diesmal war es Gai der sprach. Er sah niemanden an, sondern blickte direkt ins Feuer. „Es wird deshalb als Straßenmord bezeichnet, weil damals eine ganze Straße voller Menschen umgebracht worden war. Naruto Uzumaki war der Hauptverdächtige, da er am Tatort mit Blut an Kleidung, Händen und im Gesicht gesichtet wurden war. In Panik ergriff er die Flucht und versteckte sich mit Hilfe von Hinata Hyuga im Dorf. Eine Weile ging es gut, bis alles aufflog. Jemand hatte Hinata und Naruto verraten. Beide flohen aus dem Dorf und waren von da an Verbannte, Nuke-nin des Dorfes. Naruto wegen Mordes an vierzig Zivilisten und Hinata wegen Vertuschung eines Verbrechen und Beihilfe zur Flucht.“ Alle schwiegen, bis Riku aufblickte. „Ich habe den Eindruck, dass sie etwas bedrückt, Meister Gai.“ Und da war er nicht der Einzige. Auch Kiba, Shino und Lee ging es genauso. „Sie kannten Naruto Uzumaki selber und wissen, dass dieser sowas niemals machen würde.“ Wieder blickten alle zu Kushina und langsam wurde sie den älteren ein wenig unheimlich. Sie war ungewöhnlich und überraschend gut informiert. „Du bist erstaunlich gut informiert. Woher weißt du das alles, wenn du noch nicht einmal eine Woche in Konoha lebst.“ Kushina zwang zu einem leichten Lächeln. „Jiraiya. Bevor er mich hierher brachte, erzählte er mir viel von dem Dorf und seinen Bewohner. Ich weiß auch das Hinata damals in einem Team mit Ihnen, Kiba und Shino zusammengearbeitet hat und das Naruto Uzumaki zum Team von Sasuke und Sakura Uchiha gehörte.“ „Wie bitte? Mein Vater hat mal mit einem Verräter zusammengearbeitet? Sag mal spinnst du? Mein Vater hätte doch niemals mit jemanden zusammen gearbeitet, der ein Verräter hätte sein können.“ Hauro sah Kushina an, als wäre sie geistig behindert, was Kushina wiederum wütend machte. „Du solltest besser aufpassen, wenn du im Glashaus mit Stein wirfst. Es könnte etwas kaputt gehen.“ Hauro verzog fragend und herausfordernd das Gesicht. „Was soll das heißen?“ Shino wusste, worauf das hinauslief und konnte sich nur zu gut vorstellen, was als nächstes kam. Er musste dem Ganzen einen Riegel vorschieben, doch übertönte Kushina seine Stimme einfach. „Dein Vater war einst selber ein Verräter und hat es nur durch Naruto Uzumaki geschafft zurückzukehren.“ Das saß. Mit einem Mal war es vollkommen still auf der Lichtung, wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Hauro sah Kushina starr an und die blickte wütend zurück. Kiba sah aus, als hätte man ihn geschlagen und Shino schüttelte nur den Kopf. Lee und Gai waren vollkommen perplex und Riku und Tenko sahen Kushina an, als wäre sie die erste Schüssel Ramen, die es jemals gab. Hauro zuckte zusammen und sein Gesicht lief feuerrot an. „Du Lügnerin.“ „Ich lüge nicht.“ „Warum nimmst du Naruto Uzumaki überhaupt in Schutz?“ „Weil er auch nur ein Mensch ist.“ „Ein Mörder.“ „Nicht immer.“ „Woher willst du das wissen? Kennst du ihn?“ Kushina stockte kurz und blickte zu Boden. Sie hatte sich schon wieder mitreisen lassen. „Kennen nicht, doch bin ich ihm schon begegnet. Er hat mir damals mein Leben geschenkt, in dem er mich rettet vor dem Tod.“ Noch bevor jemand was sagen konnte erhob sich Kushina und lief in den Wald. Sie brauchte dringend etwas Bewegung. Kapitel 14: Warnung ------------------- Warnung Schnell lief Kushina durch den Wald ohne sich genauer den Weg anzusehen, den sie dabei nahm. Sie machte sich keine Sorgen darum, dass sie nicht zu der Gruppe zurückfinden würde. Denn wenn sie es nicht tät, dann würden es die Füchse tun. Wie weit sie inzwischen gelaufen war, wusste sie nicht, doch eigentlich müsste sie sich langsam außerhalb der Reichweite von Tenkos Byakugan befinden. Sie lief weiter und suchte nach jenem Chakra, welches ihr schon seit 15 Jahren so vertraut war, wie ihr eigenes Chakra. Mitten auf der Lichtung blieb sie stehen und hob den Kopf, sodass sie in die Bäume blicken konnte. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, das von ihrem Gegenüber erwidert wurde. „Kotaru.“ Er sprang von dem Ast des Baumes herunter und kam neben ihr direkt zum Stehen. Kurz sah er sie an, bevor er sie fest in die Arme schloss. Unwillkürlich musste Kushina sofort an Tenko und Tenji denken. Wie die Beiden verband auch Kushina und Kotaru ein starkes Band der gegenseitigen geschwisterlichen Liebe. Für Kushina war Kotaru eine der wichtigsten Personen auf der Welt und sie wusste, dass es Kotaru nicht anders ging. Leise lachend erwiderte sie die Umarmung und drückte Kotaru fest an sich. Obwohl es noch nicht lange her war, dass sie das Dorf verlassen hatte, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie Kotaru zu letzt gesehen hatte. „Ich hab dich vermisst.“ „Ich dich auch, doch haben wir dafür jetzt keine Zeit.“ Kotaru ließ Kushina los und trat ein paar Schritte zurück. Sein Blick war ernst. „Es sieht schlimmer aus als wir gedacht haben. Orochimaru ist stärker als erwartet. Er hat sich die Barbaren zu Verbündeten gemacht. Außerdem hat er eine neue Waffe entwickelt. Sie ist zwar noch nicht vollkommen ausgereift, aber dennoch gefährlich.“ Kushina nickte. Dies bestätigte nur ihre Vermutung. „Das habe ich mir schon gedacht. Doch was meist du mit einer neuen Waffe? Hat es etwas mit diesem gewaltigen Chakra zutun.“ Kotaru nickte und Kushina wurde eiskalt. „Orochimaru hat eine Möglichkeit der Chakraübertragung gefunden ohne das er es persönlich machen muss. Er lässt das Chakra in einen verschließbaren Gegenstand fließen und verschließt ihn dann. So können seine Leute das gesamte Chakra überall mit hinnehmen und einsetzen, wie sie gerade lustig sind.“ „Sie können es sich zu Eigen machen?“ „Ja. Zu meinem Glück konnte mein Gegner nicht richtig damit umgehen und hat sich selber in die Luft gejagt, während der Rest die Flucht ergriffen hat. Noch ist das Ganze nicht ganz ausgefeilt, doch stell dir mal vor ein Ninja, der weiß wie man mit Chakra umgeht, kann es benutzen.“ Die Folgen wären katastrophal. Kushina wurde blass und ballte ihre kalten Hände zu Fäusten. Wenn das stimmte, konnte Orochimaru immer auf Kraftreserven zurückgreifen, selbst wenn sein Körper vollkommen ausgelaugt war. „Verdammt.“ „Nicht unbedingt.“ Kushina zog die Augenbraue hoch und betrachtete ihren Bruder stirnrunzelnd. „Hast du eine Idee?“ „Jepp. Ich hab eine ganze Weile gegrübelt und bin auf eine Idee gekommen. Du kennst doch die Legende von den Energiesteinen nicht, wahr?“ Kushina nickte. „Na klar.“ „Was ist wenn es nicht nur eine Legende ist. Das Legenden wahr sind, wissen wir nur zur Genüge, oder?“ Kushina grinste kurz, doch verzog dann wieder das Gesicht. „Ja, schon jedoch ist es sehr schwierig sie herzustellen. Außerdem ist das Geheimnis um die Herstellung schon vor langer Zeit verloren gegangen.“ „Ja das schon, aber wer ist genau so alt wie die Welt selbst?“ Verwirrt sah Kushina blickte ihren Bruder an, der sie breit angrinste. Eine Weile dauerte es noch, doch dann verstand sie es endlich. „Natürlich, die Elementargeister.“ „Genau. Ich habe auch schon Zoko beschworen und er konnte mir weiterhelfen. Sieh hier.“ Kotaru hielt ihr stolz den Stein entgegen. Er klein und schien aus Glas zu bestehen. Doch als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass dem nicht der Fall war. Es war Kristall. „Woher hast du den Kristall auf die Schnelle bekommen?“ „Die Flasche von diesem Barbar hat aus reinem Kristall bestanden. Ich habe die Scherben aufgesammelt und mit Hilfe von ein wenig Feuer und dem Fuchschakra einen neuen Kristall geformt. Ich habe ihn auch schon ausprobiert. Es funktioniert. Hier nimm.“ Kotaru gab Kushina den Kristall in die Hand und sofort durchströmte Kotarus Chakra ihren Körper. Ihr wurde warm, als würde sie brennen, doch war es keineswegs unangenehm. Nein, es war regelrecht wunderbar. Bewundernd hob sie den Stein näher an ihr Gesicht und musste ihrem Bruder Respekt zollen. „Verrätst du mir wie man es herstellt? „Nein, denn ich gab Zoko mein Wort, das Geheimnis bis zu meinem Tod zu wahren. Außer mir wird niemals jemand davon erfahren.“ Kushina nickte. Das war verständlich, denn es konnte wer weiß was passieren, wenn dieses Geheimnis in die falschen Hände fiel. Jedoch bedeutete dass auch gleichzeitig, dass Kotaru als Einziger in der Lage war über alle geschaffenen Stein zu herrschen. Er war dann der Meister der Kristalle. „Kannst du noch mehr herstellen?“ „Klar, solange ich genügend Kristalle zur Verfügung habe. Willst du sie den Konoha-nins geben.“ „Fast richtig. Das überlasse ich Jiaiya, doch jetzt muss Tsunade erstmal alles erfahren und dann sehen wir weiter. Scheinbar ist auch hier angebracht, Jiraiya einzubeziehen.“ Kotaru nickte. „Hört sie alles schön und gut an, aber wer ist dieser Jiraiya?“ Kushina hatte ganz vergessen, dass sie nur Jiraiya bisher kennengelernt hatte. Kotaru hatte keine Ahnung davon, dass ihr Vater noch zu einem alten Freund aus seiner Zeit in Konohagakure Verbindungen hatte. Kurz hielt Kushina in ihren Gedanken inne. Ihrem Vater wäre es sicherlich nicht recht, wenn sie nun auch noch Kotaru einweihen würde, doch sie musste es tun. Sie konnte sich nicht frei bewegen und sich auf die Suche nach Jiraiya machen, ganz im Gegensatz zu Kotaru. Und sie musste jetzt schnell handeln. Es blieb ihr keine andere Möglichkeit übrig. „Jiraiya hat unseren Vater einst ausgebildet und gehört zu den San-nin.“ Kotaru pfiff durch die Zähne, doch eine etwas andere Reaktion, als Kushina gedacht hatte. „Vater hat noch immer Kontakt zu ihm. Es war auch Jiraiya, der mich ohne weitere Probleme in Konohagakure eingeschleust hat. Außerdem steht er zu unserem Vater vollkommen loyal gegenüber. Er würde uns niemals verraten.“ Kotaru nickte und seufzte dann. „Jetzt verstehe ich auch, warum du so einfach ins Dorf gekommen bist. Aber das Vater noch Kontakt zu alten Freunden hat, dachte ich mir schon fast. Ich habe mich mal heimlich in seinem Zimmer umgesehen und dabei ist mir ein loses Dielenbrett auf gefallen. Und du kennst mich ja.“ Allerdings. So was wie Zurückhaltung war für Kotaru schon fast ein Fremdwort. Überall steckte der seine Nase hinein und redete mit, obwohl es ihn nicht einmal was anging. Und nun stand er vor ihr und blickte sie mit einem Unschuldsblick an, der jedem Dreijährigen Konkurrenz machen konnte. Kotaru verstand es schon, die Dinge so hinzubiegen, dass für ihn oft ein größtmöglicher Vorteil entstand. „Du hast scheinbar ein paar Brief gefunden und sie gelesen.“ „Mann du kannst ja Gedanken lesen.“ „War auch nicht zu schwer zu erraten.“ Kotaru lachte auf und steckte Kushina mit seinem Lachen an. Als beide sich wieder beruhigt hatten, fuhr Kotaru fort. „Jedenfalls waren da Briefe, die immer mit Ero-sennin unterschrieben waren. Ich fand es komisch und habe deshalb Himana Vater auf einer Mission hinterhergeschickt.“ Entgeistert sah Kushina ihren Bruder an. „Du hast Vater hinterher spioniert und Hinama dafür benutzt.“ Hinama war eine junge Füchsin, die ebenso an Kotaru hing wie er an ihr. Sie war die erste gewesen, die Kotaru aufgezogen hatte, seit sie geboren war. Meist war sie auch die bevorzugte Füchsin von Kotaru sowie sich Kushina auf Shuhi festgelegt hatte. Wenigstens hatte Kotaru den Anstand ein wenig rot zu werden. „Ist ja gut. Aber ich wollte es doch wissen.“ „Deine Neugier bringt dich irgendwann ins Grab, du alter Schnüffler. Und was hast du noch heraus gefunden.“ „Na wie der Kerl aussieht.“ Kushina horchte auf. Das könnte ihr vielleicht Arbeit erleichtern, wenn sie denn von der gleichen Person sprachen. „Und wie sah er aus?“ „Pervers und komisch. Hatte weiße Haar, eine merkwürdige Kriegsbemalung, komische Schuhe, eine farbenfrohe Kleidung. Außerdem trug er auf dem Rücken eine große Rolle und hat jungen Frauen hinter gegeifert, wofür er von Vater ständig was auf die Nuss bekommen hat.“ Kushina konnte es nicht glauben. Die Welt war doch klein. „Und genau diesen Kerl musst du aufsuchen, denn das ist Jiraiya. Verklickere ihm die Information, damit er sie an die Hokage weiterleiten kann. Er ist sozusagen ihr bester Informant.“ „Das ist ein Scherz, oder?“ Ungläubig sah Kotaru seine Schwester an und fragte sich, ob diese Gehirnschwund litt, was jedoch nicht der Fall war. „Dieser Perversling.“ „Leider ja. Und jetzt pass auf. Er soll der Hokage auch von den Steinen erzählen. Du wirst sozusagen der Zwischenhändler und Jiraiya wird sie dir abkaufen, bevor er sie dann ins Dorf bringt. Lass dir einen guten Preis dafür einfallen. Außerdem musst du die Dorfältesten informieren und zwar so schnell wie möglich. Sie müssen eventuell eingreifen. Orochimaru ist jetzt schon stark, jedoch habe ich das Gefühl, das es längst noch nicht alles ist, was er aufbieten kann.“ Kotaru nickte. „Allerdings. Wir werden auf die Hilfe von Konohagakure und den anderen Ländern angewiesen sein. Es wird Zeit, dass unser Dorf da mal die Kontakte spielen lässt.“ „Genau.“ Kotaru lächelte. Endlich hatte sie mal was Handfestes in der Hand und konnten gegen Orochimaru vorgehen. Bisher waren alle Informationen zu diffus und undurchsichtig gesehen. Doch durch den Angriff auf dieses kleine, unscheinbare Dorf hatte sich der Nebel ein wenig gelichtet. „Du solltest jetzt gehen. Sonst wird es noch auffällig.“ Kushina umarmte nochmal ihren Bruder, bevor sie sich umdrehte. Gerade wollte sie zum Sprung ansetzen, als Kotarus Stimme sie zurückhielt. „Pass auf dich auf. Du hast im Moment die gefährlichste Mission von allen.“ Kushina senkte ihre Augenlider. Das mochte stimmen, jedoch hatte sie nun auch Kotaru nun mit reingezogen und auch Jiraiya, weil sie von seiner Hilfe abhängig waren. „Du auch. Du bist nun ein Teil dieser Mission. Da fällt mir ein, was machst du eigentlich hier?“ „Ich hatte Wachdienst und dabei ist mir eben die Gruppe mit den Barbaren aufgefallen. Ich habe sie dann bis hierher verfolgt. „Verstehe.“ Kushina schwieg kurz und dachte nach. Sie konnte Kotaru nicht allein vor die Dorfältesten schicken. Nicht das sie glaubte, dass er sie verraten würde, doch verlor Kotaru schnell die Geduld und war jähzornig, wenn etwas nach seinem Willen funktionierte. „Ich denke, bevor du mit den Dorfältesten redest, sprich nochmal mit Vater. Am besten ihr redet geneinsam mit dem Rat.“ „Okay.“ „Ach und eins nur. Du musst deinen Geruch besser tarnen. Kiba und sein Hund Akamaru haben Mutters Geruch wahrgenommen. Er hängt noch an deiner Kleidung.“ Kotaru nickte und auch Kushina nickte ihm noch einmal zu, bevor sie mit einem Sprung die Lichtung verließ. Als sie den ersten Ast erreichte, blieb sie nochmal stehen und sah zurück. Ihr Bruder war verschwunden. Was anderes hatte sie nicht erwartet. „Sei vorsichtig, kleiner Bruder.“ ------------------------ So ein Plan steht und mal sehen, ob es auch klappt.^^ Manche von euch haben mir das letzte Mal ein paar Fragen bezüglich der Barbaren und der Sache mit dem Feuer gestellt. Es wird fast alles im übernächsten Kapi noch genauer erläutert, aber ihr müsst halt noch ein wenig Geduld haben. Auch was es mit Zoko auf sich hat, wird dort geklärt. Also bis denne, Michan-chan Kapitel 15: Manipulierte Erinnerungen ------------------------------------- Manipulierte Erinnerung Kushina schritt durch den Wald, blieb jedoch plötzlich und unerwartet stehen. „Wie lange willst du dich noch vor mir verstecken, Tenko?“ „Du hast mich also bemerkt?“ Tenko trat aus den Schatten der Bäume hervor und sah ihr ins Gesicht. Er hatte seine Byakugan aktiviert und fixierte Kushina mit seinem Blick. Wie viel mochte er mitbekommen haben? Was hatte er gesehen? „Was willst du?“ „Was hast du mit diesem Jungen zu schaffen?“ Kushina seufzte. So konnte es nicht weitergehen. Er beantwortete ihre Fragen immer mit einer Gegenfrage, jedoch konnte sie ihm wohl schlecht die richtige Antwort geben. Da wäre ihre gesamte Mission im Eimer. Obwohl, vielleicht war die Wahrheit doch nicht ganz so schlecht… Auch sie aktivierte die Byakugan, was Tenko zum Erstarren brachte und suchte die Umgebung ab. Sie waren allein, selbst die Insekten waren nicht da. Scheinbar hatte Shino ihn befohlen sich zurückzuziehen, um sie allein zu lassen. Dies war ein riesiger Vorteil für sie. Sie richtete wieder ihre Aufmerksamkeit auf Tenko, der sie immer noch entsetzt anstarrte. Kushina lachte auf. „Was ist los? Du kennst dieses Erbe doch genau so gut, wie ich. Immerhin stammen wir beide aus der gleichen Familie?“ Tenko wurde durch diese Worte aus seiner Erstarrung gerissen. Er versuchte seine Fassung wieder zu erlangen, jedoch wich er trotz allem ein paar Schritte zurück. „Wie kann das sein? Warum hast du die Byakugan?“ Wieder lachte Kushina auf. „Kannst du nicht eins und eins zusammenzählen mein lieber Cousin.“ Tenko wirkte nur noch vollkommen verwirrt und fassungslos. Er kannte die Antwort, doch war sie für ihn einfach unfassbar. Warum zum Teufel, war es niemanden bisher aufgefallen? Warum hatte es niemand bemerkt? „Hinata…“ Kushina lächelte und schritt leicht auf ihn zu. „Nicht so ganz. Hinata ist meine Mutter. Ich bin Kushina und niemand sonst.“ Sie hob eine Hand und wollte ihn an der Wange berühren, doch noch bevor ihre Finger ihr Ziel erreichten, wurde ihre Hand zur Seite geschlagen. „Fass mich nicht an.“ „Was ist los? Hast du Angst vor mir?“ Tenko funkelte sie wütend an. „Nein habe ich nicht.“ Kushina verzog die Mundwinkel. „Mutig von dir, jedoch nicht mutig genug. So wird das nix.“ Tenko hatte sie nicht kommen sehen. Wann hatte Kushina ihre Hand bewegt und warum konnte er sich nicht rühren? Kälte durchfuhr seinen gesamten Körper, was war nur los? Und plötzlich sah in ihre Augen. Kalte, durchdringende Auge, die eine unglaubliche Tiefe besaßen. Augen in denen man nur versinken konnte. Seine Sinne wurden immer schwächer. Nur von weitem schien die Stimme zu ihm vorzudringen. Er verstand es nicht. Was sagte diese Stimme? Was bedeuteten die Worte. Die Dunkelheit kam und hüllte ihn ein, raubte ihn die Sinne und ließ ihn in eine tiefe Dunkelheit stürzen. Vergessen war das Geschehen. Kushina richtete sich auf und lehnte sich gegen den Baum. Tenko lag zu ihren Füßen und rührte sich nicht. Bis vor dem Morgengrauen würde er nicht aufwachen, dass verschaffte ihr genügend Zeit sich noch um den Rest ihrer Gruppe zu kümmern. Sie mussten vergessen, was Kushina an diesem Abend gesagt hatte. Vielleicht nicht gleich vergessen jedoch so manipuliert, dass nicht mehr so viel Aufmerksamkeit auf Kushina fiel. Sie musste leicht in die Knie gehen. Tenko hatte sich doch stärker zur Wehr gesetzt, als sie gedacht hätte. Aber es war ihr schon immer schwer gefallen diese Kunst bei Leuten mit dem gleichen Blut wie sie anzuwenden. Vielleicht lag es daran, dass sie der gleichen Familie entstammten. Jedoch sollte sie in jenem Moment nicht darüber grübeln. Sie musste wohl oder übel ein wenig auf ihre angeborenen Kraftreserven zurückgreifen. Es war ein anderes Chakra, als bei anderen. Insgesamt gab es drei Leute auf der Welt, die auf dieses Chakra Zugriff hatten und sie gehört zu ihnen. Wenn sie das Chakra mit ihrer Kunst verband, konnte sie auch die Gedächtnisse der anderen manipulieren. Kushina seufzte. Sie hasste es diese Technik anzuwenden, denn im Grunde versteckte sie sich nur. Jedoch wollte sie sich nicht länger verstecken. Sie wollte frei sein. Frei von allen Regeln und Geboten, ein Leben nach ihrem Geschmack und Wunsch. Es war ein Wunsch, der sich jedoch nie erfüllen würde. Sie war als Nuke-nin geboren und würde es ein Leben lang sein. Als Nuke-nin hatte sie kein Recht, sich sowas zu wünschen. Doch sie tat es, sowie alle andere Nuke-nin. Denn dieser Wunsch war der Traum aller Nuke-nin. „Shuhi, Nio, Niki, Mala helft mir tragen.“ Sofort waren die Füchse an ihrer Seite. „Beeilen wir uns. Wir haben noch viel zu tun.“ Shino sah auf. Etwas hatte sich am Waldesrand bewegt. Kamen endlich Kushina und Tenko zurück? Es wurde auch langsam Zeit. Immerhin musste sie am folgenden Tag zeitig aufstehen, denn es war wichtig, das Tsunade alles umgehend erfahren würde. Tenko und Kushina musste sich ausruhen. Selbst die anderen hatten sich schlafen gelegt, jedoch bezweifelte er, dass sie schliefen. Jeder schien mit den Gedanken in seinem Kopf zu kämpfen. Wieder bewegte sich etwas und tatsächlich trat Kushina aus dem Gebüsch auf das Lager zu. Sie wirkte recht mitgenommen, beinahe schon etwas schlaff. Shino beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Etwas stimmte nicht mit ihr. Und wo war Tenko abgeblieben? Er war doch losgegangen, um nach ihr zu sehen. Außerdem schien Kushina eine merkwürdige Aura zu umgeben. Eine Aura die ihm nicht gänzlich unbekannt war. Zu oft hatte Shino sie bereits gespürt. Damals als „er“ die Kontrolle verloren hatte oder wenn er sich in den Kampf stürzte, um verzweifelt zu schützen, was „er“ so sehr liebte. Wie ein Kind, das sein Spielzeug nicht hergeben wollte, obwohl es schon längst kaputt war. Aus Liebe zum Dorf, zu seinen Freunden und zu jenem Mädchen hatte er gekämpft. Hatte alles getan, selbst wenn es ihn den Verstand gekostet hätte, selbst wenn die Macht, die ihn schlummerte umgebracht hätte. Er hatte gekämpft, um der Liebe willen. Doch warum umgab jene Macht Kushina. Wie konnte das nur sein? Hatte Tsunade Recht? Hatten Neji und Shikamaru Recht? War sie seine Tochter? „Narutos Aura?“ Lee war wach, wie auch Kiba, Gai, Riku und Hauro. Kiba stand Shino am nächsten. „Aber es doch Kushina oder doch nicht?“ …oder doch nicht? Shino drehte sich zu Kiba um. Was wenn sie die ganze Zeit getäuscht wurden waren? Was wenn dieses Mädchen in Wahrheit Naruto war? Was wenn er sich nur als Mädchen ausgegeben hatte? Hatte er sich die ganze Zeit in ihrer Nähe befunden? Und Hinata? Kiba hatte doch ihren Geruch wahrgenommen. Hatte die Beiden die ganze Zeit nur mit ihnen gespielt? „Kiba bleib zurück.“ Shino streckte seine Hände nach vorne aus und sofort lösten sich die Insekten von seinen Armen. Sie schossen direkt auf das Mädchen zu. Sie stand einfach und mach nicht einmal im Mindesten den Eindruck ausweichen zu wollen. Sie tat etwas, was Shino mehr als alles andere beunruhigte. Sie lächelte siegessicher. Das war nicht gut. Machten ihr seine Attacken so wenig aus, noch bevor sie sie abbekam? Warum? Plötzlich schoss das Wasser in die Höhe und fiel gleich wieder zu Boden. Jedoch war es nicht mehr Wasser, sondern Eis in deren Innerem die Insekten gefangen waren. Das Mädchen war stark, denn weder Shino oder die anderen hatten mitbekommen, wann sie Fingerzeichen geschlossen hatte. Sie mussten verschwinden. „Kiba, Rückzug los.“ „Zu spät. Ihr werdet nicht entkommen.“ Ein Schrei zerriss die Nacht. Es war Rikus Stimme, die ganz plötzlich unterdrückt wurde durch eine Wasserkugel, in deren Inneren Riku gefangen war. Verzweifelt versuchte sie sich gegen die Wasserkugel zu wehren, doch es brachte nichts. Sie war nicht stark genug und durch die unnötigen Bewegungen, verbrauchte sie das bisschen Sauerstoff, welchen sie noch hatte, zu schnell. „DU BASTARD.“ So hatte wohl noch niemand das Gesicht von Hauro gesehen. Es war wutverzerrt und glich mehr einer Maske als einem Gesicht. „Lass sie frei.“ Das Zwitschern von Vögel erklang und im selben Moment jagen Hauro auch schon auf Kushina zu, die diesem ebenfalls nur lächelnd entgegen sah. Wieder schoss das Wasser in die Höhe und umhüllte Hauro vollständig. Nun war ebenso gefangen wie Riku. Sein Chidori hatte Kushina eben so geblockt wie schon zuvor Shinos Angriff. „Du bist noch zu schwach um gegen mich zu bestehen. Und gegen ihn wirst du erst recht keine Chance haben.“ Sie lächelte und bewegte ihre Hand. Es war nur eine kleine Schwingung, die sie mit ihrer Hand vollführte, doch reichte diese Bewegung aus, um auch den Rest gefangen zu nehmen. Alle schwebten sie nun in Wasserkugel um Kushina herum, die ein wenig angegriffen aussah. Scheinbar kostete sie diese Kunst eine Unmenge an Kraft. Dennoch lächelte sie weiter vor sich hin. „Ich habe mich viel zu sehr gehen lassen. Das war nicht gut, denn so ist meine Mission in Gefahr geraten. Es tut mir leid, doch werde ich eure Erinnerungen ein wenig verändern müssen.“ Shino riss die Augen auf. Das war doch vollkommen übergeschnappt. Wer konnte denn schon die Gedanken und Erinnerungen verändern. Scheinbar schien auch den anderen diese Idee gekommen zu sein. Aber keiner von ihnen konnte etwas unternehmen. Dazu waren ihre Gefängnisse zu stark. Sie waren alle gnadenlos ausgeliefert. „Nun denn, dann wollen wir mal.“ Kushina schloss die Augen, um sie danach sofort wieder aufzureißen. Für einen Moment blieb allen das Herz stehen, denn nur zu gut kannten sie alle die äußerlichen Veränderungen wenn man die Byakugan aktivierte. Nun stand es für Kiba und Shino außer Frage – Kushina war ihre Tochter. Doch auch so plötzlich ihnen dieser Gedanke gekommen war, so plötzlich verschwand er auch wieder und mit dem Verschwinden des Gedanken kam die Dunkelheit, die sie vollkommen einhüllte. Mit einem sanften Plumps fielen die schlaffen Körper ihrer Teamgefährten zu Boden und blieben liegen, wo sie waren. Sie schliefen und würden genau wie Tenko nicht vor dem Morgengrauen aufwachen. Keuchend stürzte Kushina zu Boden und blieb liegen, wo sie lag. Es hatte sie mehr Chakra gekostet, als sie gedacht hatte. Es war schon lange her gewesen, dass sie so ausgelaugt gewesen war. Wann war es das letzte Mal gewesen? Es war schon viel zu lange her. Etwas Kühles drückte gegen ihre Wange und sie blinzelte leicht. Es war Shuhi, der sich zu ihr herabbeugte und ihr sanft über die Wange leckte. Es hatte etwas tröstlich, was Kushina den Schmerz in ihrem Inneren vergessen ließ. Sie hasste es, die Menschen zu manipulieren. Es kam ihr dann so vor, als würde sie die Menschen, wie Schachfiguren auf einem Schachbretten, hin und her schieben. Als wären die Menschen nur Mittel zum Zwecke und dies war es was sie so hasste. Die Menschen waren doch viel mehr, als einfache Schachfiguren. Sie waren Lebewesen, die alle ein Recht auf ein eignes und freies Leben hatten. Und doch gab es Situationen, in denen sie nicht anders reagieren konnte. Sie musste das Dorf, ihre Freunde, ihre Familie und vor allem sich selbst schützen, denn sonst war alles umsonst. Dafür nahm sie es auch in Kauf, die Menschen zu manipulieren und sich dadurch selbst zu verletzen. „Es tut mir leid, doch es war richtig. Nicht wahr, Shuhi?“ Wieder leckte er ihr sanft über das Gesicht, was wohl seine Zustimmung sein sollte. Vorsichtig richtete sich Kushina wieder auf und blickte sich um. Überall war alles von Wasser durchtränkt oder von Eis bedeckt. Selbst ihre Teamkameraden waren klitschnass. Sie musste etwas unternehmen, wenn die Sechs sich keine Lungenentzündung holen sollte. Außerdem musste sie das Eis beseitigen und etwas gegen den durchtränkten Boden tun. „Es gibt viel zu tun, Shuhi.“ --------------- So, soweit so gut. Kushina hat alles getan, was sie konnte. Nun ist erst einmal Kotaru an der Reihe. Das nächste Kapi wird sich meist um ihn drehen. Außerdem steht ihm eine Begegnung bevor, die sein Leben durcheinander wirbeln wird. Kapitel 16: Unerwartet ---------------------- Es hat zwar eine Weile gedauert, doch nun ist endlich da - das nächste Kapi. Ich denke, dass es vorerst ein paar Fragen klären wird, jedoch noch nicht alle. Ein bisschen spannend soll es ja doch noch bleiben. Unerwartet Genervt verließ Kotaru die Kneipe und begab sich wieder auf die belebte, ja schon fast überfüllte Straße. Eigentlich hatte er es sich einfacher vorgestellt, Jiraiya ausfindig zu machen. Doch war er von dieser Erwartung vollkommen enttäuscht wurden. Wo konnte dieser Perversling stecken? Auf seiner Suche nach ihm war Kotaru jeder erdenklichen Spur gefolgt und sie führten alle immer und immer wieder in ein Freudenhaus, wo man ihn meisten gleich zum nächsten Freudenhaus geschickt hatte. Wie konnte man denn nur so verkommen sein? Kotaru seufzte. Allmählich wurde die Zeit knapp. Wenn man es genau nahm, hätte er sofort nach dem Treffen mit Kushina nach Hause zurückkehren müssen. Noch blieb ihm etwas Zeit, bevor es auffällig wurde. Die Zeit lief gegen ihn. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, als weiter zu suchen. Kushina verließ sich auf ihn und er wollte sie nicht enttäuschen. Er hatte sich dazu bereit erklärt die Aufgabe zu übernehmen und er würde sie auch zu Ende führen, komme was da wolle. Missmutig blickte er auf. Er stand vor einer weiteren Kneipe. Mit wenig Lust und nicht gerade großen Hoffnungen betrat er sie. Er glaubte nicht daran, dass Jiraiya hier gewesen war, doch es bestand doch die Möglichkeit und solange diese bestand musste er sie nutzen. Mit zügigen Schritten lief Kotaru durch die Straßen und hob sich somit von den anderen Menschen in der kleinen Stadt ab. Sie alle hatte bereits ein gemächliches Tempo angeschlagen, denn schließlich war es bereits nach sieben Uhr. Da rannte man für gewöhnlich nicht durch die Straßen, außer man hatte ein „holdes Weib“ zu Hause sitzen, was einem die Hölle heiß machte, wenn man fünf Minuten zu kam. Aber scheinbar hatte niemand ein solches „holdes Weib“ zu Hause, weshalb Kotaru nur noch mehr auffiel. Hinzu kam, dass die meisten Menschen auf der Straße ihn als einen Fremden zu erkennen schien. In dieser kleinen Stadt kannte wohl jeder jeden. Oder vielleicht war es einfach nur Hinamas Anblick, der die Leute verstört. Wie oft sah man denn schon einen Fuchs, der brav hinter einem Jungen herlief. Die Wahrscheinlichkeit war da doch relativ gering. Jedoch interessierte sich Kotaru relativ wenig dafür. Andere Sachen waren für ihn interessanter als sein Anfallen in der Stadt. Endlich hatte er einen Hinweis bekommen und dafür noch einen Brauchbaren. Jiraiya war in dieser Stadt, außer er hatte sie in den letzten drei Stunden schon wieder verlassen. Vor drei Stunden hatte Jiraiya die Kneipe verlassen, in der Kotaru vor wenigen Minuten gewesen war. Jedoch bezweifelte Kotaru, dass Jiraiya die Stadt schon wieder verlassen hatte. Denn wenn dem so war, dann hätte dieser die Nacht im Freien verbringen müssen und dies traute er dem alten Mann nicht zu. Nicht wenn es hier ein warmes Bett geben würde. Eigentlich war sich Kotaru ziemlich sicher, dass sich Jiraiya noch in diesem Dorf befinden würde. Er musste ihn nur finden. Doch wo suchen? Kotaru überlegte. Auf seiner Suche nach Jiraiya hatte sie seine Meinung über den San-nin nicht gerade verbessert. Vielmehr war seine Meinung, dass Jiraiya pervers war nur noch mehr bestätigt wurden. Und wenn davon ausging, konnte Jiraiya nur an einem Ort sein, wo er den Frauen schamlos hinterher gaffen konnte und es ihm sogar erlaubt, sie zu betatschen. Sprich ein Freudenhaus. Bei dem Gedanken, dieses Haus betreten zu müssen, wurde Kotaru ein wenig flau im Magen. Nicht das er nicht aufgeklärt war, wie das zwischen Mann und Frau ablief, wenn die zusammen ins Bett gingen. Doch wenn er ehrlich war, hatte er sich noch nie damit so wirklich beschäftigt. Sein Leben hatte hauptsächlich aus Missionen, Training, seiner Familie und seinen Freunden bestanden. Und wenn er mit seinen Freunden zusammen war, hatte sie nicht über solche Sachen wie Sex geredet. Er fühlte sich ziemlich unwissend und unerfahren und genau das machte ihn auch unsicher. Von außen sah das Haus ganz normal aus. Als wäre es ein einfaches Haus und nichts weiter. Das dem nicht so war, zeigte sich als er das Haus betrat. Alles war rot. Die Wände, die Möbel, der Teppich. Alles Rot. Etwas sehr einfallslos, fand Kotaru, doch behielt seine Meinung für sich. Am Ende fühlte sich jemand durch seine Bemerkung noch beleidigt, was möglicherweise noch in Komplikationen stürzen konnte. Langsam bewegte er sich vom Eingang fort und ging weiter hinein. An der Ausstattung änderte sich nichts, jedoch war dort bei weitem mehr los. Mädchen in knappen und engen Kleidungsstücken liefen herum, saßen bei irgendwelchen alten Knackern auf dem Schoß oder tanzte auf den Tischen bzw. auf der Bühne. Kotaru versuchte keine Miene zu verziehen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich eine gewisse Röte auf seine Wangen legte. Irgendwie war das alles zu viel auf einmal. Er hatte schließlich noch nie irgendwelche Erfahrungen in dieser Hinsicht bekommen. „Warum stehst du hier und geht´s nicht etwas näher heran?“ Kotaru fuhr herum. Ein junges Mädchen, sie konnte nicht älter sein als er selbst war von hinten an ihn heran getreten und lächelte ihn freundlich an, was er zaghaft erwiderte. „Äh … ich suche nur jemanden?“ Das Mädchen hob skeptisch die Augenbrauen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat dich etwa so eine eifersüchtige Ehefrau geschickt, damit du ihren Mann ausspionierst.“ Kotarus Röte verdunkelte sich ein wenig, jedoch war es nicht mehr aus Verlegenheit. Es war Wut, wegen der Art wie das Mädchen mit ihm sprach. Was kümmerte ihn denn andere Leute Angelegenheit? „Tss. Die Frauen sind doch selber Schuld, wenn ihre Männer hierher gehen, dann sollen sie auch schön selber von hie wieder abholen.“ „Wohl wahr.“ Nun lächelte das Mädchen wieder. „Okay, und wenn suchst du?“ „Einen Kerl names Jiraiya. Er ist recht groß, hat lange weiße Haare, fällt durch seine komische Kleidung auf, ist pervers und spannt gerne den Frauen hinterher.“ Das Mädchen lachte. „Letzteres passt auf jeden der hier Anwesenden. Doch ich denke, dass ich weiß, wenn du meinst. Er ist Stammkunde hier und komme jedes Jahr um die gleiche Zeit hier vorbei, aber eben nur einmal im Jahr.“ Am liebsten hätte Kotaru einen Freudensprung gemacht. Endlich hatte er Jiraiya gefunden. „Und wo ist er?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn heute noch nicht gesehen, was doch recht merkwürdig ist.“ Vorbei war´s mit dem Freudentanz. Jiraiya war doch nicht hier. Doch wo könnte er noch stecken? Nachdenklich kratzte sich Kotaru am Hinterkopf und überlegte. Wo konnte man noch gut Frauen bespannen, ohne dass es groß auffiel? Auf der Straße wäre zu auffällig, die Frauen in ihren Wohnungen zu beobachten, würde Jiraiya, nachdem was Kotaru über ihn wusste, nicht ausreichen. In den anderen Kneipen würde er hinausgeworfen werden, falls er dort die Frauen mit anzüglichen Blicken musterte. Wo zum Teufel konnte er nur stecken? „Kann ich ihnen vielleicht noch helfen?“ Kotaru sah das Mädchen an. Vielleicht konnte sie ihm wirklich helfen. Sie war doch eine Frau, die kannte sich doch mit solchen Dingen eventuell besser aus. „Ich überlege gerade, wo er sonst noch stecken könnte. Auf alle Fälle irgendwo, wo man viel Frauen hinter spannen könnte. Jedenfalls denke ich mal, dass er das machen würde.“ Kurz überlegte das Mädchen und ihr schien tatsächlich etwas einzufallen. Kurze Augenblicke später nahm sie Kotaru bei der Hand und zog ihn aus dem Haus hinaus auf die Straße. Sie rannte die Straße hinunter und zog Kotaru hinter sich her. „Hey, wohin willst du mit mir?“ „Ich habe eine Idee, wo er stecken könnte. Ein Frauenbad.“ Klar, ein Frauenbad. Sie hatte Recht. Warum war nur nicht auf diese Möglichkeit gekommen? Das war ja in dem Moment auch egal. Wichtig war nur, dass sie ihn nun hoffentlich wirklich fanden. „Und wo ist dieses Frauenbad?“ „Am anderen Ende der Stadt.“ „Kannst du einfach so von deinem Arbeitsplatz verschwinden?“ Der Druck um seine Hand würde stärker und das Mädchen mäßigte das Tempo, doch verstand Kotaru nicht warum. Es sah nicht so, als ob sie schon da wären. Hatte er vielleicht, etwas Falsches gesagt. Urplötzlich zog sie ihn in eine der Nebengassen, sodass niemand sie sehen und hören konnte. „Ich gehöre nicht zu den Frauen, die Nacht für Nacht ihre Körper an irgendwelche Typen verkaufen, jedoch lebe ich in dem Haus, weil meine Mutter auch dort lebt. Ich kenne sie aber nicht. Sie ist irgendeine von den Frauen dort, doch wer sie, weiß ich eben nicht. Die Frauen kümmern sich gemeinsam um mich und ziehen mich auf. Sie wollen aber nicht, dass ich genau so werde wie sie, meinen sie. Deshalb schicken sie mich zur Schule und nachts darf ich mich nicht unten sehen lassen.“ Kotaru runzelte die Stirn. Eine etwas seltsame Geschichte jedoch nicht unrealistisch. Jedoch musste er sich nichts vormachen. Seine Geschichte war genau so seltsam wie ihre. Vor seiner Geburt hatte bereits festgestanden, dass er ein Nuke-nin werden würde, ohne das er jemals etwas dafür getan hatte. Auch Kushina, Mikoto und den anderen Kindern der Nuke-nin ging es so. Es war seltsam, jedoch realistisch. „Und warum warst du dann heute unten?“ Das Mädchen verzog leicht die Lippen. „Ich beobachte die Menschen, da ich sonst nichts zu tun habe. Meine Aufgaben habe ich immer erst am Morgen danach zu erledigen, wenn wir zu machen. Während sich die Frauen schlafen legen, muss ich mich ums Putzen und Sauermachen kümmern. Eigentlich ist mein Leben recht langweilig.“ Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ihr Leben war nicht unbedingt langweilig, es war einfach nur anders. Jedoch gefiel es ihr wohl nicht besonders, dass konnte Kotaru erkennen. Sie wollte raus. „Du möchtest dieses Leben hinter dir lassen, oder?“ Sie blickte ihn an und in ihren Augen lag Spott. „Wie sollte das denn gehen? Wer würde mich denn für die Arbeit nehmen, bei meiner Herkunft oder gar zur Frau? Die Frauen im Haus haben es immer nur gut gemeint mit mir. Doch selbst jetzt werde ich gemieden und verachtet für etwas, wofür ich nicht einmal selber dran Schuld bin. Ich werde für das verachtet, was ich bin.“ Das Leben war ungerecht, der Meinung war Kotaru immer dann gewesen, wenn etwas nicht nach seinem Kopf ging. Doch noch während das Mädchen sprach, kam ihm wieder der Gedanke. „Das Leben ist ungerecht.“ Und dennoch musste man es leben und man musste weitergehen. Niemals aufgeben, der Leitspruch seiner Familie. Gib niemals auf, egal wie schwer es ist. „Lass die Leute reden. Die reden nur, weil sie so jemanden gefunden haben, auf dem sie aus Langeweile herum hacken können. Die sind einfach so bescheuert. Aber du bist du und niemand sonst. Und keiner kann dir da was anderes einreden.“ Einige Augenblicke vergingen, in denen das Mädchen verarbeiten musste, was Kotaru soeben gesagt hatte. Dann blickte sie auf und lächelte ihn an. Sie lächelte ehrlich und aufrichtig, das erste Mal an diesem Abend. „Danke.“ Nun lächelte Kotaru ein wenig. Er mochte das Mädchen, sie war ihm irgendwie sympathisch. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ „Yuki.“ Das Bad war nicht gerade sehr groß. Demnach sollten sie weniger Schwierigkeiten haben Jiraiya zu finden. Irgendwo in der Gegend musste er sich herumtreiben. Doch war die Frage bloß wo? Kotaru warf einen Blick zu Yuki, die sich anscheinend überhaupt nicht wohl fühlte, was er ihr nicht verübeln konnte. Seit sie vor dem Bad standen, musste sie unter den Blicken der Frauen leiten, die ins Bad ging oder bereits wieder heraus kamen. Und diese Blicken waren nicht gerade das, was man noch als freundlich bezeichnen konnte. Kotaru seufzte. Er wollte Jiraiya unbedingt sofort suchen, jedoch wollte er Yuki nicht alleine lassen, zumal sie einfach von sich aus ihm geholfen hatte. Ohne sie wäre er vielleicht noch ein ganzes Stück von der Lösung entfernt gewesen. Ohne weiter nachzudenken, packte er sie und hob sie hoch in seine Arme. Einen Augenblick später waren er und das Mädchen verschwunden, ohne das Jemand etwas bemerkte, da sich keiner mehr auf dem Platz vor dem Badehaus herumgetrieben hatte. Doch so ganz unbeobachtet wie Kotaru gedacht hatte, waren sie nicht gewesen. Kotaru dankte dem Himmel, dass Yuki nicht aufgeschrien hatte, als er sie plötzlich hochgehoben hatte und mir ihr in die Luft gesprungen war, um in nächsten Augenblick auf einem der Bäume zu landen, die rund um das Badehaus standen. Dennoch war Yuki ziemlich bleich, als er sie wieder runter ließ und starrte ihn ein wenig entsetzt an. „Hab ich vergessen zu erwähnen, dass ich ein Shinobi bin?“ Sie sagte nichts, doch nickte einfach. „Entschuldigung.“ Damit war das Thema für Kotaru gegessen. Er beugte sich hinunter und spähte in das Frauenbad. Die waren alle vergnügt und hatten weder ihn noch Yuki bemerkt. Auch den Spanner hatte sie noch nicht bemerkt, dafür aber Kotaru. Endlich hatte er Jiraiya gefunden. Er gab Yuki ein Zeichen und zeigte in die Richtung, wo er Jiraiya entdeckt hatte. Auch sie konnte ihn nun sehen. Sie nickte Kotaru zu und kletterte auf seine Rücken, bevor sie völlig geräuschlos den Baum verließen. Diesmal war das Glück wirklich auf Kotarus Seite. Es war wirklich Jiraiya, den er vom Baum her entdeckt hatte, doch der ahnte noch nichts von seinem Glück, von Kotaru gefunden wurden zu sein. Er sabberte lieber herum beim Anblick der Frauen im Bad und war knallrot. Perverser ging es doch gar nicht mehr. „Sind Sie nicht ein wenig alt für solche Spielchen?“ Ertappt und erschrocken drehte sich Jiraiya um. Für einen Moment hatte Kotaru, das Gefühl, als wollte Jiraiya ihm eine scheuern, doch es passierte nichts. Stattdessen musterte er ihn und das Mädchen. „Du bist Kotaru, nicht wahr?“ Das kam ein wenig überraschend für Kotaru, jedoch blieb er gefasst. „Ja.“ Nun schmunzelte Jiraiya und erhob sie, um ihn genauer betrachten zu können. „Du bist größer als ich gedacht hätte. Außerdem gleicht´s du deinem Vater fast bis aufs Haar, nur das dieser ein wenig älter ist.“ Kotaru runzelte die Stirn und warf einen Blick zum Zaun, hinter dem sich Jiraiya versteckt hatte, um die Frauen zu bespannen. Noch hatte niemand etwas mitbekommen. „Ich glaube, dass hier ist nicht der richtige Ort zum Reden.“ Kurz blickte sich auch Jiraiya um und nickte dann. „Dacht ich es mir doch, dass du auch da bist, Naruto.“ Ein leises Lachen erklang und im nächsten Moment stand Naruto vor ihnen. Wie aus dem Nichts war er erschien und grinste höhnisch seinen alten Meister an. Den überraschte sein Auftauchen überhaupt nicht und auch Kotaru verzog keine Miene, obwohl es ihn doch ein wenig überraschte. Er hatte seinen Vater vorher überhaupt nicht wahrgenommen. Keine gab einen Mucks von sich, jedoch hatten beide Yuki vergessen, die dies ja nicht gewöhnt. Einige Sekunde sah sie Naruto nur an, bevor sie ihren Mund öffnete, um loszuschreien. Naruto hatte bereits damit gerechnet. Blitzschnell war er bei ihr, um ihr den Mund zu zuhalten, bevor auch nur ein Laut über ihre Lippen kam. Noch immer grinste er, jedoch nicht mehr höhnisch sondern eher liebevoll. „Hab keine Angst. Ich tu dir nichts. Ich bin der ehemalige Schüler vom notgeilen Eremiten und der Vater dem Dreikäsehoch. Schrei nicht los, okay?“ Yuki nickte nur, woraufhin Naruto seine Hand von ihrem Mund nahm, bevor er sich den beiden anderen wieder zuwandte, die ihn sauer beäugten. „Was denn? Nur weil ich die Wahrheit sage?“ „Naruto…“ „Vater…“ Ihre Stimmen hatten einen unheilvollen Unterton an sich, von dem sich Naruto jedoch nicht im Geringsten beeindrucken ließ. „Stimmt, wir sollten gehen. Also dann.“ Seine Hände fuhren vor und formten schnell ein paar Handzeichen. „Nicht erschrecken, wir heben ab.“, meinte er in Yukis Richtung. „Jutsu der Drachenschwingen.“ Auch wenn Naruto sie gewarnt hatte, so war Yuki doch sehr erschrocken, als sie plötzlich den Halt unter den Füßen verlor. Sie schwebte. Sie schwebte frei über dem Dorf im Himmel, ohne das es jemand mitbekam. „Wow, Wahnsinn.“ Naruto lachte, der neben ihr schwebte. „Ein tolles Gefühl, nicht wahr?“ Yuki nur und betrachtete das Dorf. Es war so witzig, doch hell erleuchtet von den Laternen der Straße. „Ich bringe dich heim, damit du nicht durch die Stadt gehen musst.“ Für dieses Angebot war Yuki Naruto sehr dankbar. Nachdenklich sah Kotaru Yuki zu, wie diese im Haus verschwand. Das Mädchen hatte ihn an sich selbst erinnert. Ging es ihm doch nicht anders. Auch er wurde für etwas verachtet, wofür er nichts konnte. Seine Eltern waren Nuke-nin, demnach war er selber einer. Dies war ein Vorurteil, welches sein gesamtes Leben von Beginn an bestimmt hatte und es wohl für immer bestimmen würde. Es war sozusagen sein Schicksal, doch deshalb sah er noch lange nicht ein es zu akzeptieren. Irgendwann würde er sich diesem Leben als Nuke-nin entziehen und frei sein. Er würde den Traum der Nuke-nin leben und er glaubte auch fest daran, dass auch Yuki diesen ewigen Vorurteilen irgendwann entkommen würde. Sie war ein kluges Mädchen, dem er viel zutraute. „Vielleicht sehen wir uns mal wieder, wenn wir beide frei sind.“ „Hast du was gesagt?“ Seinen Vater und Jiraiya hatte Kotaru ganz vergessen, die Beide hinter ihm standen und ihn fragend betrachteten. Kotaru lief knallrot an. „Ach nichts.“ „Na dann komm. Ich hab hier in der Nähe ein Zimmer gemietet.“ „Ich muss zugeben, dass ich es dir nicht zugetraut haben, dass du in deinem Alter schon in solch einen Laden gehst, Kotaru. Ich habe dich wohl unterschätzt oder dich einfach falsch erzogen.“ Wütend sah Kotaru seinen Vater an. So was ließ er sich doch nicht bieten. Das war ja dann wohl doch die Höhe. „Ich wäre nie dort gewesen, wenn ich nicht nach diesem Perversen gesucht hätte.“ Anschuldigend zeigte er mit dem Finger auf Jiraiya, der nun beleidigt und wütend Kotaru ansah. „Die ständigen Beleidigungen scheinen in der Familie zu liegen, was? Doch wie sagt man so schön wie der Vater so der Sohn. Nun ist ja klar, wo der Fehler hängt. Es ist alles nur Narutos Schuld.“ Naruto lachte auf. „Schande dem, dem Schande gebührt. Ich beleidige zwar die Leute, aber weder bespanne ich sie, noch gehe ich in den gesamten Bordells von Konoha ein und aus.“ „Alles nur Recherchen für mein Buch.“ „Was im Endeffekt nichts weiter als eine Anleitung für angehende Spanner ist. Das ist doch echt niveaulos. Du bist und bleibst ein notgeiler Eremit.“ Jiraiyas Miene sprach Bände und die aufgebrachte Kraft, die er brauchte um sein Verlangen, Naruto die Gurgel umzudrehen, war ihm nur allzu deutlich anzusehen. Naruto hingegen nahm es eher auf die gelassene Art hin und war die Ruhe selbst. Scheinbar genoss er gerade den verbalen Sieg über Jiraiya. Kotaru konnte nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. So sehr, dass er halb auf dem Tisch lag und sich auslachen musste. Es dauerte eine Ewigkeit, bevor er sich wieder eingekriegt hatte. Bloß gut, dass sie allein in dem Zimmer waren, welches Naruto unter falschen Namen und Angaben gemietet hatte. Hätte sie ihre Auseinandersetzung in der Gaststube geführt, hätte sie spätestens in jenem Moment die gesamte Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich gezogen. „Und nun hätte ich gerne eine Erklärung, Kotaru. Was machst du hier? So weit ich mich erinnern kann, hattest du doch Wachdienst.“ Ernst sah Naruto seinen Sohn an. „Du weißt genau, was passiert, wenn du deine Befehle missachtest. Diesmal wirst du um die Strafe nicht herum kommen.“ „Das hatte auch seinen Grund.“ „Ich höre.“ Kotaru nahm sich ein Schluck Wasser aus seinem Glas, welches vor ihm auf den Tisch stand, bevor er zu erzählen begann. Er erzählte von seinem Wachdienst, seiner Beobachtung, dem Kampf mit den Barbaren, der neuen Waffe Orochimarus, seinem und Kushinas Treffen, der Idee mit den Energiesteinen und der Beschwörung Zokos. Keiner von den beiden Älteren unterbrach ihn, bis er zu Ende erzählt hatte, auch wenn Jiraiya an manchen Stellen einen sehr fragenden Eindruck machte. Als Kotaru geendet hatte, lehnte sich Naruto zurück und runzelte die Stirn. „Das sind keine guten Neuigkeiten. Es gefällt mir nicht, dass er die Barbaren auf seiner Seite hat. Hat er vielleicht noch andere Völker auf seiner Seite?“ „Ausgeschlossen ist es nicht.“, stimmte Kotaru, seinem Vater zu. Sie hatte immerhin keine Ahnung was Orochimaru in den letzten Jahren getrieben hatte und wo er gewesen war. „Könnte mich mal bitte auch zu Wort melden. Wer zum Teufel sind Barbaren, Zoko und Energiesteine? Könntet ihr für nicht eingeweihte Leute sprechen?“ Etwas überrascht sah Naruto Jiraiya an. „Du bist doch weit in der Welt herum gekommen. Bist du dabei nie auf das Land der Barbaren gestoßen?“ Jiraiya schüttelte den Kopf. „Nein, nie gehört.“ „Na ja, es eigentlich hier in der Gegend nicht so bekannt, da es ziemlich weit entfernt ist. Die Ninjas verschlägt es nur selten dahin, da es ein sehr primitives Volk ist.“ „Kein Wunder, dass ich nie etwas von ihnen gehört habe.“ Naruto nickte, doch sah Jiraiya ernst an. „Doch jetzt wäre es recht gut, etwas davon gehört zu haben. Also die Barbaren sind ein Volk auf einem sehr niedrigen Entwicklungsstand. Bei ihnen herrscht die Regel „Fressen oder gefressen werden“, wie damals in Urzeiten. Sie leben in kleinen Gruppen überall in ihrem Land verstreut. Andere Länder greifen sie nie an, da sie zu sehr damit beschäftigt sind, sich gegenseitig umzubringen, um so die Schwächsten auszuschalten. Nur die Stärksten sollen überleben. Dabei ist es egal ob es sich um Mann, Frau, Greis oder Kind handelt. Wer überleben will, muss kämpfen.“ Jiraiya schüttelte den Kopf. „Wie grausam.“ „In ihren Augen ist es nicht grausam, sondern ganz natürlich. Es ist eine Auslese.“ „Warum haben wir sie nicht bemerkt? Irgendwo hätte sie doch in der Geschichte auftauchen müssen.“ Kotaru und sein Vater sahen sich an, bevor Kotaru weitererzählte. „Wir sind uns relativ sicher, dass die Barbaren einst zusammen mit den Ninjas gelebt haben. Doch als die Ninjas anfingen Städte und Dörfer zu bauen, trennte sich die Barbaren von ihnen. Sie waren ein Volk von brutalen Kämpfern und könnten mit der Zivilisation, die da entstand nichts anfangen. Die Zivilisation widersprach vollkommen ihrer Lebensweise. So zogen sie sich in das Land zurück, wo sie jetzt leben. Weit entfernt von der Zivilisation der Ninjas, mit den sie nichts zu tun haben wollten und lebte so weiter fort, ohne sich großartig weiter zu entwickeln. Sie verstehen nichts von Hausbau, Wirtschaft oder Handel. Sie leben in kleinen Hütten, die einen größeren Stürm niemals überleben wurde, essen tu sie das, was ihnen gerade vor die Nase kommt und sind eben größtenteils mit Kämpfen beschäftigt. Weshalb sie unglaublich stark und unberechenbar sind. Allein hat man kaum ein Chance.“ Wieder nickte Jiraiya, jedoch störte ihn etwas an Kotarus Erzählung. „Wie bist du dann mit mehreren auf einmal fertig geworden?“ Kotaru grinste, jedoch wirkte es nicht erfreut, nicht einmal hinterlistig, sonder kalt, leer und irgendwie traurig. „Ich hatte sozusagen geistlichen Bestand.“ „Äh? Wie bitte was?“ Naruto seufzte. Er ahnte, dass dies noch eine lange Nacht werden würde, denn sie hatte Jiraiya eine Menge zu erklären und musste sich etwas einfallen lassen. Der Morgen würde schneller herankommen, als ihnen lieb war. „Hast du schon mal etwas von den Elementargeistern gehört, Jiraiya?“ Verwundert verzog Jiraiya das Gesicht. „Ja habe ich, doch ich verstehe nicht, was die mit dem Hier und Jetzt zu tun haben.“ „Eine Menge, denn sie sind sozusagen unsere Kraftquelle, aus der wir unsere Macht beziehen.“ Wieder sprach Jiraiyas Gesicht Bände. Verrückt, durchgeknallt, bekloppt – das war es, was ihm durch den Kopf ging. So einen Mist hatte er ja noch nie gehört. „Das ist ein Scherz, oder?“ „Keineswegs.“ „Soll ich einen Arzt holen?“ Naruto seufzte. Er hätte nicht gedacht, dass Jiraiya so schwer zu überzeugen war. Da blieb ihm wohl nichts weiter übrig, als es ihm zu zeigen. Er streckte seine Hand über seinem Glas aus und drehte seine Hand nur ein wenig um. Kein Fingerzeichen war zu sehen, kein Wort kam über seine Lippen und dennoch schwebte das Glas plötzlich in der Luft. Nur kurze Zeit, bevor es auf dem Tisch wieder zum stehen kam. Vollkommen perplex sah Jiraiya sich das an. Er konnte es nicht glauben, denn dies war nicht normal. Niemand konnte ohne ein Fingerzeichen und oder Worte einfach ein Glas zum Schweben bringen. Das ging nicht. „Wie hast du es gemacht?“ Naruto lächelte. Wenigstens würde Jiraiya ihm und Kotaru nun zuhören. „Ich werde es dir erklären, doch vorher erzählst du mir, was du über die Elementargeister weist.“ Jiraiya nickte und runzelte kurz die Stirn. „Sie waren vier Geister, die Feuer, Erde, Wasser und Wind beherrschen. Wenn die Überlieferung stimmen, haben sie zuerst die Erde zu dem gemacht, was sie heute ist und dann die Lebenwesen auf der Erde geschaffen, aus denen auch die Menschen hervor gegangen sind.“ Naruto nickte. „Genau. Aber meinst du nicht auch, dass dies alles ein wenig zu viel Friede, Freude, Eierkuchen ist?“ „Wie meinst du das?“ Skeptisch betrachtete Jiraiya Naruto, jedoch war es Kotaru, der antwortete. „Es lief alles zu glatt, irgendwo musste es Gegenspieler geben und die gab es auch und zwar die Schattenkrieger. Woher und warum sie kamen weiß bis heute kein Mensch, doch begannen die Schattenkrieger kurz nach ihrem Eintreffen die Menschen und die Umwelt anzugreifen und zu zerstören. Egal wohin sie kam, es war immer das gleiche Ergebnis, wenn sie wieder gingen. Chaos, Verzweiflung und Trauer blieben zurück. Die Elementargeister wollten einschreiten, jedoch war es ihnen untersagt, zu kämpfen, da sie Wesen des Friedens sind. Deshalb suchten sie sich unter den Menschen vier Auserwählte heraus, denen sie einen Teil ihrer Macht gab, damit diese für sie kämpften. Diese Menschen bezeichnete man als Hüter und Wächter der Elementargeister.“ Jiraiya schwirrte der Kopf. „Das ist mir zu hoch. Was hat das denn mit dem heute zu tun? Und was soll diese Schattenkrieger?“ Naruto grinste ein wenig. Er konnte Jiraiya gut verstehen, denn ihm war es ähnlich gegangen, als man ihn darin eingeweiht hatte. Selbst die gute Hinata, hatte ungläubig dreingeschaut und alles als Lüge abgetan, bis sie erkannt hatte, dass dem nicht so war. Die Geschichte war wahr und veränderte damit ihres und Narutos Leben. Auch Jiraiya würde einsehen müssen, dass die Geschichte wahr war. „Lass mich es zu Ende erzählen. Die vier Auserwählten nahmen also den Kampf gegen die Schattenkrieger auf und schafften es, sie zu besiegen, jedoch konnte sie nicht töten. Stattdessen versiegelten sie die Schattenkrieger in den Tiefen des Meeres, sodass sie nie wieder den Menschen etwas zu leide tun konnten. Die vier Auserwählten kehrten jedoch siegreich heim und wurden bis ans Ende ihres Lebens verehrt. Nach und nach wurde sie die Vertreter der Elementargeister auf Erden und übernahmen langsam immer mehr Aufgaben der Elementargeister. Sie schlichteten Streit unter den Menschen, bestraften Straftaten und verteilten gerecht die Güter der Menschen untereinander, während sich die Elementargeister darum kümmerten, die Natur im Gleichgewicht zu halten. Da jedoch starben die Auserwählten. Den Menschen fehlten die Anführer, die sich um sie kümmerten und versanken langsam aber sicher wieder im Chaos. Deswegen beschlossen, die Elementargeister, dass die Auserwählte wiedergeboren werden würde, um ihre Aufgabe auf der Erde fortzusetzen. Und so wurden sie wiedergeboren, jedoch war ihre Aufgabe von anderen Menschen übernommen worden, sodass die Auserwählten an Bedeutung verloren und aus dem Gedächtnis der Menschen nach und nach verschwanden. Was blieb war die Legende über die Elementargeister und dem Entstehen der Welt. Dennoch werden die Auserwählten wiedergeboren und handeln entsprechend ihrer Bestimmung, auch wenn es von den Leute kaum geachtet wird.“ Jiraiya war vollkommen baff. Solch eine Geschichte hatte er nicht mehr gehört, seit er ein kleines Kind gewesen war. Sie klang zu fantastisch um wahr zu, um wahr zu sein. Doch glaubten sowohl Naruto als auch Kotaru fest daran, denn wer sie mit so viel Ernst erzählte, der glaubte auch solch eine Geschichte. Und wenn Jiraiya ehrlich zu sich war, glaubte er auch daran. „Gut und trotzdem fehlt mir immer noch der Faden zu heute.“ Naruto grinste darauf nur. „Nun ein Hüter und Wächter sitzt genau vor dir. Wenn ich mich vorstellen dürfte in dem Sinne. Naruto Uzumaki, Hüter und Wächter von Nakuya, dem Windgeist.“ „Das ist ein Scherz.“, wiederholte sich Jiraiya zum zweiten Mal an diesem Abend. Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, ist es immer noch nicht. Im Übrigen sitzt neben dir Kotaru Minato Uzumaki, Hüter und Wächter von Zoko, dem Feuergeist.“ Jiraiya war sprachlos, was Naruto ausnutzte, um Jiraiya auch über die letzen beiden Hüter und Wächter in Kenntnis zu setzten. „Ach die Beiden anderen kennst du auch schon. Hinata Uzumaki, mein Frau, ist die Hüterin und Wächterin von Temoke, dem Erdengeist und Kushina Hinako Uzumaki, sprich meine Tochter, ist die Hüterin und Wächterin von Emida, dem Wassergeist.“ Dies war wohl zu viel für Jiraiya, den er erstarrte und blieb steif und starr sitzen, wo er saß. Diese Neuigkeiten warfen ihn nun vollkommen aus der Bahn. Kotaru lächelte über dieses Verhalten. Was für ihn normal war, kam anderen Menschen völlig fremd vor. „Ich glaube, es ist keine gute Idee ihm noch von den speziellen Kräften zu erzählen, da er es, glaube ich, nicht fassen kann.“ Naruto grinste über Kotarus Bemerkung, doch wirkte es gnadenlos. „Er wird es sich trotzdem anhören müssen, da es nun mal wichtig ist. Außerdem ist an diesen Kräfte ja nicht unbedingt alles toll.“ Kotaru schnaubte. „Allerdings. Aber erst einmal müssen wir ihn wieder wach bekommen und das könnte zu einem Problem werden.“ „Für den Fall habe ich vorgesorgt.“ „Äh?“ Fragend sah Kotaru seinen Vater an, der in seinem Rucksack zu kramen begann und scheinbar nach etwas suchte. Scheinbar hatte er es gefunden, denn freudestrahlend hielt er es in die Höhe. Kotarus Augenbraue zuckte, als er sah, was sein Vater in der Hand hielt. „Wo hast das denn her?“ „Hab ich vorhin geholt.“ „Du bist einer der meist gesuchten Nuke-nin im Land. Trotzdem gehst du einfach mal so in einen Laden, um die neuste Ausgabe von Playboy zu kaufen. Weiß Mutter von deinen Angewohnheit?“ Naruto lachte laut auf. „Keine Sorge. Ich habe es nicht selber besorgt, sondern ein alter Freund von mir. Außerdem mach ich mir aus dem Kram nichts, aber du müsstest Jiraiyas Geschmack so langsam kennen.“ „ Ja, stimmt schon. Noch mehr alte Freunde? Wie viele denn noch?“ Narutos Gesicht wurde plötzlich ernst und durchdringend sah er seinen Sohn an. „Das bleibt unter uns. Ich habe schon noch ein paar Freunde, zu denen ich ein wenig Kontakt habe. Zwar nicht viele, doch genug um im Moment Vorkehrungen zu treffen, dass diese bereit sind, wenn Orochimaru zuschlägt. So und jetzt zu Jiraiya.“ Schnell wandte sich Naruto wieder Jiraiya zu und hielt ihm den Playboy vor die Nase. Ein paar Sekunden dauerte die Reaktion von Jiraiya, doch dann legte er so richtig los. „WOOOOOOOOW. WAS FÜR SÜSSE MÄDELS.“ Er wollte Naruto, das Heft aus der Hand reißen, doch war er zu langsam. Naruto hatte es bereits wieder weg genommen. „Schon das du wieder da bist, Jiraiya. Das Heft bekommst du, wenn wir fertig sind. Also hör zu.“ Enttäuscht sah Jiraiya dem Playboy hinterher, den Naruto wieder in seine Tasche verschwinden ließ. „Also gut. Die vier Elemente werden in drei Kategorien eingeteilt – Angriff, Verteidigung und Heilung. Wind und Feuer sind überwiegend Angriffselement, Wasser dient der Verteidigung und das Erdelement ist bei der Heilung stark. Kräftemäßig sind also Feuer und Wind stärker als Wasser oder Erde. Soweit verstanden?“ Jiraiya nickte und Naruto fuhr fort. „Als es zum Kampf gegen die Schattenkrieger kam, mussten jedoch alle vier Elemente zusammenkämpfen. Deshalb haben Wasser und Erde noch spezielle Kräfte. Kushina kann deshalb auch Attacken die auf Eis basieren anwenden und Hinata kann sich die Kräfte der Pflanzen zu eigen machen.“ „Das hört sich alles so fantastisch an. Jedoch gibt es doch sicherlich einen Hacken an dem Ganzen, denn sonst würde ihr doch Orochimaru mehr Schwierigkeiten machen, nicht wahr?“ Jiraiya verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte Naruto, der sein Gesicht verzog. „Alles im Leben hat einen Hacken und auch die Kraft der Elemente. Wenn wir die Kräfte einsetzen, so setzen wir auch unser Leben ein. Mit anderen Wort, je mehr wir die Kräfte einsetzen, umso mehr verkürzen wir unsere Lebenszeit, deshalb müssen wir sie sehr mit Bedacht einsetzen, weil es uns sonst das Leben kosten könnte.“ Im Raum herrschte mit einmal eine Totenstille. Jiraiya starrte Naruto an, der seinen Blick gesenkt hielt, ebenso wie Kotaru. „Wie viel habt ihr schon verbraucht?“ „Nicht viel, doch glaube ich nicht, dass ich über die 60 Jahre hinweg komme, wenn ich überhaupt so alt werde.“ Obwohl es Naruto in aller Ruhe und Gelassenheit sagte, entging Jiraiya die Anspannung, die sich in Naruto breit machte nicht. Auch Kotaru war angespannt. „Dies ist nun mal die Strafe dafür, dass wir den Geistern näher sind, als andere Menschen.“ „Du akzeptierst es einfach so, Kotaru?“ Ungläubig zitterte Jiraiyas Stimme, doch Kotaru zuckte einfach nur mit den Schultern. „Ich bin mit diesen Kräfte schon geboren wurden und habe sie im Gegensatz zu meinen Eltern schon als kleines Kind entdeckt. Ich bin mit ihnen aufgewachsen. Das mein Leben früher enden würde, als das von anderen Kinder war sowohl mir als auch Kushina von Anfang an, klar. Aus diesem Grund genießen wir jeden Tag, den wir lebend verbringen können.“ Jiraiya hatte das Gefühl sterbenden Kranken gegenüber zu sitzen, die schon bald der Tod erwarten würde. Sie wussten, dass sie der Tod schneller ereilen würde als normal und dennoch lebte sie ganz normal in den Tag hinein. Jiraiya zollte Respekt vor ihnen, dass sie trotz dieses Wissens, so gut in ihrem Leben zu Recht kamen. Nicht viele waren dazu fähig. „Verstehe. Nun gut, doch kommen wir jetzt zum eigentlichen Problem zurück – Orochimaru. Was sollen wir tun? Der Scheinehund wird immer stärker und bleiben immer weiter zurück.“ Naruto runzelte die Stirn. „Das stimmt. Wir müssen unsere Truppen stärken und uns auf den Kampf vorbereiten. Am wichtigsten ist die Zusammenarbeit der Dörfer untereinander. Dass musst unbedingt Tsunade klar machen. Die Nuke-nin haben zwar ihrer Verbindungen in den Dörfer, doch alleine die Verbindung werden nicht ausreichen. Tsunade muss jetzt auf die Dörfer zugehen.“ „Ja. Wir werden auf ihre Hilfe zurück greifen müssen. Doch wird das reichen?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, ganz sicher nicht. Bisher wissen wir nur von den Barbaren, die Orochimaru auf seine Seite gezogen hat, doch gibt es weit noch mehr Völker als die Barbaren. Wer weiß, wie viel er da noch eingelullt hat, die nun für ihn kämpfen. Deshalb werde ich auf alte Freundschaften zurückgreifen, um noch mehr Hilfe zu bekommen.“ Jiraiya horchte auf und auch Kotaru betrachtete seinen Vater fragend. „Was hast du vor?“ „Alte Freunde aktivieren.“ „Und wenn bitte?“ „König Hikaru von Mondsichelinsel und auch die Hohepriesterin Shion aus dem Reich der Dämonen.“ Erstaunt sah Kotaru seinen Vater an. Er hatte nicht gewusst, dass sein Vater sogar Freunde in den adligen Kreisen hatte. Doch würde sie ihm wirklich helfen? Immerhin war er doch ein Nuke-nin. Der gleiche Gedanke beschäftigte auch Jiraiya und er sprach es auch aus, worauf Naruto nur lachend reagierte. „Du hältst doch auch zu mir, oder? Die Beiden haben nie an meiner Unschuld gezweifelt und tun es heute auch noch nicht. Ein Bote ist bereits auf den Weg zu ihnen.“ „Da hast das ja alles genau durchdacht und bist auch schon bei der Durchführung, aber kannst du das einfach so entscheiden? Von Kushina weiß ich, dass euer Dorf relativ streng ist.“ „Das stimmt schon. Ohne Zustimmung eines Mitgliedes des Dorfrates, darf keiner der Nuke-nin solch große … ähm Sachen bestimmen.“ „Und du machst es einfach?“ „Ich bin Mitglied des Dorfrates.“ „WAS?“ Geschockt sah Jiraiya Naruto an. „Glaub es ruhig.“ Naruto lehnte sich zurück und seufzte. „Die Regierung des Dorfes setzt sich aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen, die gemeinsam den Dorfrat bilden. Aus den ältesten Bewohnern, den stärksten Kämpfern und den besten Heilern. Insgesamt macht dies neun Personen aus, die über die Geschicke des Dorfes bestimmen. Sowohl Hinata als auch ich sind Mitglieder im Rat und haben deshalb freie Hand, zu machen, was wir als richtig und wichtig erachten, solange wir es auch vor den anderen Mitgliedern begründen können. Die anderen Bewohner müssen sich nach uns richten. Widerworte werden hart bestraft.“ Ein dunkler Schatten legte sich sowohl über Narutos als auch Kotarus Gesicht. Beiden hatte davon schon von solchen Bestrafungen genügend zu spüren bekommen. Besonders Naruto hatte am Anfang, als er ins Dorf gekommen war, dem Rat sehr viel widersprochen. Mit der Zeit hatte er lernen müssen, dass er so nicht weiter kommen würde und hatte gelernt, dass es des Öfteren besser war den Mund zu halten. „Doch nun sind wir wieder vom Thema abgekommen. Also ich habe bereits einen Bote zu den Mondsichelinseln und zum Reich der Dämonen geschickt. Die nächste Aufgabe betrifft dich Kotaru. Du wirst dich sofort an die Herstellung der Energiesteine machen. Benutze jedoch nicht die Kräfte Zokos dazu.“ „Jawohl.“ „Jiraiya du bleibst noch ein paar Tage hier und nimmst dann die ersten Steine mit nach Konohagakure. Kotaru wird dich noch in ihren Gebrauch einweisen. Jedoch wird der erste Schwung an Steinen nicht ausreichen, deshalb wird mein Bote, sobald er von seiner Mission wieder da ist, mit dem Rest nachkommen.“ Jiraiya nickte. „Gut, alles klar. Doch welche Bote soll das sein? Ein Nuke-nin kann das ja wohl schlecht machen.“ „Es ist Sai.“ Kurz sah Jiraiya Naruto, doch schüttelte dann den Kopf. „So langsam sollte ich nichts mehr für unmöglich halten, was? Dann wusstest du Schweinehund, wo Sai all die Jahre nach seinem plötzlichen Verschwinden gesteckt hat?“ Naruto kicherte. „Nein, ich wusste nicht immer, wo er sich herumtrieb, doch eine wage Ahnung hatte ich meist schon. Er hat viel spioniert und mich mit vielen Informationen versorgt. Außer dir und Hinata, war Sai der Einzigste, dem ich vertraute. Er hatte mir und Hinata bei der Flucht aus dem Dorf geholfen, bevor die Anbu bei meinem Versteck eintraf. Die Warnung stammte von ihm.“ „Nun erklärt sich einiges. Gut, haben wir jetzt alles geklärt?“ „Ich denke schon.“ „Bekomme ich dann endlich das Heftchen.“ Naruto verdrehte die Augen. Sobald es um ein paar nackte Mädels ging, drehte der alte Eremit voll ab. Der würde wohl bis zum Ende notgeil bleiben. Kopfschüttelnd reichte er dann Jiraiya, der sich das Heftchen schnappte und sich verräterisch grinsend in eine Ecke des Zimmers verzog. Mir skeptischen Blick sah Kotaru ihm hinterher, bevor er sich nochmal an seinem Vater wandte. „Was für eine Strafe wird mich erwarten?“ Naruto seufzte. „Du weißt, dass ich sowas hasse. Warum hast du nicht einen Fuchs hinter den Barbaren her geschickt und eine Nachricht dem Dorf zukommen gelassen. Der Spur des Fuchses zu folgen, wäre nicht schwer gewesen.“ „Ich weiß ja, aber … Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten.“ Kotaru senkte den Blick. In jenem Moment saß er nicht seinem Vater gegenüber, sondern ein Ratsmitglied und das musste er streng voneinander trennen. Nur weil sein Vater mit Mitglied im Rat war, konnte er diese Position nicht ausnutzen. Auch sein Vater durfte diese Position ausnutzen, um ihn zu schützen. Er würde eine Strafe erhalten. Genau genommen, konnte Kotaru froh sein, das sein eigenmächtiges Handeln in Bezug auf die Energiesteine nicht bestraft werden würde. „Die Entscheidung über die Strafe wird der gesamte Rat treffen müssen, sobald du wieder im Dorf bist, jedoch wirst du für die nächste Zeit erst einmal hier bleiben und dich um die Herstellung der Steine kümmern. Sai wird hierher kommen, um sie zu holen. Er weiß über alles Bescheid. Und jetzt geh schlafen. Die nächsten Tage werden hart für dich.“ „Ja. Gute Nacht.“ Kotaru erhob sich und ging auf sein Bett zu. Jedoch hielt er nochmals inne und drehte sich zu seinem Vater um. „Und was machst du morgen?“ Naruto grinste heimtückisch. „Ich werde mich auf den Weg, zu einem alten Freund machen, um ein nettes kleines Gespräch mit ihm zu führen.“ So wie er es sagt, klang es gerade zu wie eine Straftat. Schweißgebadet fuhr Kotaru aus dem Schlaf. Etwas stimmte im Dorf nicht. Irgendetwas war passiert, was ihm den Scheiß eiskalt den Rücken hinunterliefen ließ. Schnell sprang er auf und rannte zum Fenster, wo sein Vater bereits stand und in die Nacht hinausspähte. „Was ist los?“ „Ich weiß nicht, doch die Gegend, wo wir das Mädchen vorhin hingebracht haben, brennt lichterloh. Die Füchse sind unterwegs um heraus zu finden, was dort los ist. Sie müssten jeden Moment wieder da sein.“ Kotaru nickte und begab sich zu seinen Sachen, um diese anzuziehen. Er wusste instinktiv, dass er sobald die Füchse wieder da waren sich zu dem Ort des Feuers begeben würde. Dort war etwas, womit nur er, sein Vater und Jiraiya es aufnehmen konnte. Sein Vater trat leise hinter ihn. „Beeil dich. Es sind Barbaren.“ Kapitel 17: Ein brennendes Dorf ------------------------------- Ein brennendes Dorf Schnell und geschickt sprang Kotaru von Dach zu Dach und vernahm immer den Geruch von verbranntem Holz. Immer näher kamen er, Jiraiya und die Füchse dem Ort des Geschehens. Sein Vater war schon vorausgegangen. Er war eh der Schnellste von ihnen. Dennoch bedeutete das Ganze nicht, dass er alles alleine machen würde. Mit den Barbaren war nicht zu scherzen. Sie waren gefährlich und brutal. Kein leichter Gegner, selbst für seinen Vater. Die Leute kamen ihnen schreiend auf der Straße unter ihnen entgegen. Voller Angst und Verzweiflung flohen sie in die entgegengesetzte Richtung. Fort vom Ort des Geschehens, fort vom Tod. Kinder weinten, Frauen schrien, Männer brüllten über ihre Köpfe hinweg Befehle. Alles was laufen konnte lief und wer stürzte, würde überrannt. Allen ging es nur noch um ihr eignes Leben. Die Schlacht an sich mochte grausam sein, doch die überstürzte Flucht der Menschen auch. Kotaru warf einen kurzen Blick in die Meute auf der Straße und ein kalter Schauer überlief ihn. Dies war nicht nur irgendein Kampf. Es war ein Vorbote, doch zu was? Zum Krieg? Zu Zeit, da diese Situation zu einem Normalzustanden werden würde? Kotaru riss sich von dem Anblick los und legte nochmals um einen Zahn zu. „Beeilung Jiraiya.“ „Ja.“ Die Gebäude um ihn herum brannten lichterloh, nur noch vereinzelt kamen ihm Menschen entgegen, die entsetzt flohen. Doch wer bist zu diesem Zeitpunkt nicht geflohen war, der hatte schlechte Karten, diesem Wahnsinn lebend zu entkommen. All das Leid und die Schmerzen der Menschen, die noch hier lagen und nicht von der Stelle kamen, nahm Naruto intensiv wahr. Er kannte es bereits, es war ihm nicht fremd. Zu viel hatte er bei den Nuke-nin schon davon gesehen. Doch blieb er nicht stehen, um den Menschen zu helfen. Er musste sie ihren Schmerzen überlassen und den Kern des Übels – die Barbaren, beseitigen. Erst dann konnte er an die Verletzten denken. Es war hart und er hasste sich dafür, doch war es die einzig richtige Entscheidung. Mühsam kämpfte er sich durch die brennende Gebäude, die langsam nach und nach in einander zusammenfielen. Des Öfteren musste er herunterfallenden Gegenständen ausweichen, was ihn extrem behinderte. Eigentlich hätte er mit Hilfe des „Jutsu der Drachenschwingen“ fliegen können, doch wollte er nicht unnötig Chakra verbrauchen. Er würde es mit Sicherheit noch gebrauchen. Naruto zuckte kurz zusammen und wich zur Seite aus. Und das nicht zu spät. Dort, wo er soeben noch gewesen war, stand ein Barbar. Seine Faust drang tief in die Erde ein. Wäre Naruto nicht rechtzeitig ausgewichen, hätte es ihn übel erwischen können. „Da seinen Kämpfer?“ Naruto senkte den Oberkörper etwas herab und nahm eine geeignete Kampfposition ein, um sich möglichst schnell verteidigen zu können. „Ja, ich bin ein Kämpfer.“ „Dann kämpf.“ Ohne auf seine Deckung zu achten, raste der Barbar auf Naruto zu und holte mit seiner Hand bereits zu einem weiteren Schlag aus. Doch der Angriff war zu offensichtlich, sodass Naruto schnell ausweichen konnte. Naruto nutzte seine offene Deckung aus, um dem Barbar nun seinerseits einen kräftigen Schlag zu verpassen. Er traf auch und schleuderte den Barbar zurück. Dieser krachte in eines der brennenden Gebäude und blieb dort liegen. Einige Sekunden blieb Naruto noch stehen, um zu sehen, ob sich der Barbar wieder erhob, doch als dies nicht tat, drehte sich Naruto wieder um und rannte weiter. Zweifel beschlichen ihn. Der Barbar war seiner Meinung nach viel zu schwach. Warum? Meist waren die Barbaren weitaus bessere Kämpfer. Doch dieser hatte außer Kraft nichts gehabt. Er hatte ohne Sinn und Verstand einfach drauf losgeschlagen. Das war nicht normal. Die Barbaren mochten ein primitives Volk sein, doch vom Kämpfen verstanden sie sich was. Das war zu einfach. Und wenn er darüber nachdachte, war Kotaru mit den Barbaren in der Nähe von Konohagakure zu leicht fertig geworden. Irgendetwas stimmte da nicht? Benutzte Orochimaru die schwächeren Barbaren nur als Versuchskaninchen, während er die Stärkeren zurück behielt? Warum? Um sie noch stärker zu machen? Das war die einzig mögliche Erklärung. „Verdammt.“ Naruto biss sich auf die Lippe. Wenn das wahr war, dann hatten sie ein gewaltiges Problem am Hals. Sie mussten nun schnell sein. Doch vor allem musste er sich erstmal um dieses Problem kümmern. Endlich konnte er die restlichen Barbaren erkennen. Sie liefen alle auf das Bordell zu, wo sie vor wenigen Stunden das Mädchen hingebracht hatte. Scheinbar waren doch noch immer Menschen drin, obwohl das Dach schon vollkommen in Flammen stand. Ein schriller Schrei einer Frau durchdrang das Knistern der Flammen, dem nur noch ein weiterer Schrei folgte, bevor die Stimmen verstummten. Nur das Knistern der Flammen und das grobe Lachen der Barbaren waren zu hören. Er war zu spät. Wut erfasste Naruto. Wut auf die Barbaren und Orochimaru. Doch wusste er, dass er die Beherrschung auf gar keinen Fall verlieren durfte. Wieder biss er sich auf die Lippe, um Herr seiner Sinne zu bleiben. Er brauchte einen klaren Kopf zum Kämpfen. Schnell zählte er die Barbaren durch. Es waren nicht mehr als fünf. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt, was für ihn ein Vorteil war. Stimmte seine Vermutung, so waren auch diese Barbaren dort nur Schwächlinge für seine Verhältnisse. Also konnte er zumindest zwei von ihnen sofort mit Jutsu angreifen, welches sich ideal für Kämpfe in der Entfernung eignete. Schnell formte er die Fingerzeichen und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Jutsu der schneidenden Windklinge.“ Wind sammelte sich um seine Arme und diesem Wind stieß Naruto nun von sich. Der Wind, den er von sich stieß würde immer schneller und traf auf zwei der Barbaren, die innerhalb weniger Augenblicke tot zu Boden fielen. Der Wind war so scharfe wie eine Katanaklinge gewesen und hatte ihr Kleidung und das darunter verborgenen Fleisch sowie die Organe zerschnitten und durchtrennt. Sie hatten keine Chance gehabt. Erst verwirrt sahen ihre Kameraden die Beiden am Boden liegenden an, bevor sie Naruto entdeckten. Wütend begriffen sie, dass er es gewesen war, der ihre Kameraden zu Fall gebracht hatte. Mit lautem Geschrei rannten sie auf ihn zu, einer von ihnen hatte sogar eine Keule in der Hand, die er über seinem Kopf schwang. Naruto musste sie sich vom Hals halten. Auch wenn sie nur schwach waren, konnte sie zu dritt doch zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung werden. Naruto wich einen Schritt zurück, während er nebenbei bereits neue Fingerzeichen formte. Tief zog er die Luft ein, bevor er sie wieder mit ganz Kraft ausblies. „Jutsu des Sturmwindes.“ „Jutsu des Drachenfeuers.“ Kotaru und Jiraiya waren da und Kotaru hatte sofort reagiert. Sein und Narutos Jutus verbanden sich zu einer gewaltigen Attacke, die drei Barbaren ergriff und sie vollkommen zu Asche verbrannte. Ihr Schreien verstummte wie zuvor die Schreie der Frauen, die sie ermordet hatten. Nur das Knistern der Flammen war noch zu hören. Stumm und schweigend betrachteten Jiraiya, Kotaru und Naruto das Ausmaß der Verwüstung. Die Barbaren hatten vor niemanden halt gemacht. Weder vor Frauen, Kinder noch Greisen. Egal wer ihnen in die Quere gekommen war - sie hatten ihn fertig gemacht. Noch immer schweigend ging Kotaru an seinem Vater vorbei, näher auf das Haus zu. Seine Augen waren aufmerksam und Naruto bemerkte seinen angespannten Gang. Er konnte sich nur zu gut denken, was in Kotarus Kopf vor sich ging. Er dachte mit Sicherheit an das Mädchen, welches auch in diesem Haus gelebt hatte. Vielleicht lebte sie ja noch, wenn sie die Gefahr rechtzeitig erkannt hatte und weg gelaufen war. Kotaru war plötzlich stehen geblieben und starrte starr in Richtung Boden. Seine Augen waren erweitet und strahlten Verwunderung aus. Auf einmal fiel er auf die Knie und begann Stein zur Seite zu schleudern. Naruto zögerte nicht lange und rannte zu ihm. Auch Jiraiya rannte zu Kotaru. Vor Kotaru zur Hälfte begraben lag das Mädchen - Yuki. Sie atmete, wenn auch nur noch schwach. Ohne ein Wort begann Naruto seinem Sohn zu helfen, während sich Jiraiya umsah, ob es noch weitere Überlebende gab. Jedoch war dies eine sinnlose Suche. Es hatte niemand in der Nähe überlebt. Schnell war das Mädchen von der Erde und dem ganzen Schutt befreit, doch ging es ihr nicht wirklich gut. Vorsichtig legte Kotaru ihr seine Hände auf die Brust und ließ sein Chakra in ihren Körper strömen. Naruto erhob sich und ließ ihn allein. Bei dieser Technik kam es vorallem auf die Konzentration an, da war es besser, wenn sich Kotaru allein um sie kümmerte. Stattdessen wandte sich Naruto zu Jiraiya herum, der interessiert dem Prozess zusah. „Was macht Kotaru da?“ „Er gibt ihr etwas vom Fuchschakra, da dieses schneller die Wunden heilt. Dennoch braucht sie einen Arzt.“ Jiraiya schnaubte darauf bloß. „Hier werden wir keinen mehr finden. Die haben alle reißaus genommen.“ „Wir brauchen aber unbedingt einen. Auf dem Weg hierher bin ich vielen Verletzten über den Weg gelaufen, die nicht mehr fliehen konnten.“ Jiraiya nickte. „Schön und gut, aber wo soll wir einen herbekommen. Die nächste Stadt ist drei Tagesmärsche von hier entfernt.“ „Verdammt.“ Ratlos rieb sich Naruto den Kopf. Was sollten sie nur tun? Sie waren vollkommen hilflos. Wie er dieses Gefühl doch hasste. Konnten sie nicht das Geringste tun? „Ich hätte mich doch mehr mit Heilkunst beschäftigen sollen.“ „Das ist nun eine recht späte Einsicht.“ Naruto runzelte die Stirn. Selbst wenn sie die Nacht durchrannten, würden sie es nicht schaffen. Yuki würde eher sterben als überleben bevor sie ankamen. Zwar versorgte Kotaru sie mit seinem Chakra, doch schindeten sie damit nur Zeit. Das Mädchen brauchte einen richtigen Heiler. „Kommt es dir auch nicht merkwürdig vor?“ Erstaunt sah Naruto Jiraiya an. „Was?“ „Sie waren schwach, dass wusste auch Orochimaru, dennoch hat er sie hierher geschickt, trotz des Wissen, dass sich in diesem Dorf hin und wieder Ninjas aufhalten. Orochimaru musste doch damit rechnen, dass sie hier auf Ninjas treffen würden und die sie unter Umständen besiegen könnten. Warum hat er ihnen nicht seinen neue Waffe mitgegeben?“ Eine berechtigte Frage. Warum? „Für mich gibt es nur zwei Antworten. Entweder die Waffe ist so weit ausgefeilt, dass er sie nicht mehr testen muss, dann wäre es aber wiederrum sinnlos, dieses Dorf anzugreifen, weil er dann nur Männer verliert oder …“ „… jemand hat sie vorher schon angegriffen.“ Jiraiya nickte. „Ich tippe eher auf letzteres.“ „Dann können es nur die Nuke-nin sein, da sie die Grenzen zurzeit bewachen. Das bedeutet sie sind ganz in der Nähe.“ Jiraiya zog eine Augenbraue hoch. „Und was macht dich so sicher, dass sie hier in der Nähe sind?“ Narutos Lächeln war grausam. „Weil sie sehr ordentlich bei der Arbeit sind. Sie hätte diese Barbaren niemals entkommen lassen. Sie werden sie verfolgen bis die Barbaren tot sind. Nicht vorher werden sie Ruhe geben und ins Dorf zurückkehren. Wir Nuke-nin hinterlassen weder Spuren noch Zeugen. Alle „störenden Faktoren“ schalten wir aus, um uns selbst zu schützen.“ Bei Narutos Worten lief es Jiraiya eiskalt den Rücken runter. Langsam kamen in ihm Zweifel auf. Waren die Nuke-nin den Barbaren nicht viel ähnlicher als er vorher gedacht hatte? Naruto warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Hatte er bemerkt, was in Jiraiyas Kopf von sich ging? „Vergleiche uns Nuke-nin nicht mit den Barbaren, Jiraiya. Im Gegensatz zu ihnen haben die Nuke-nin noch ein Gewissen. Niemals würden wir Unschuldige töten. Wir haben da eine alte Methode wiederentdeckt, die jedoch nur Kushina und Kotaru anwenden können.“ Jiraiya wollte noch fragen, was dies sein sollte, doch bevor er auch nur fragen könnte, drehte Naruto ihm den Rücken zu. Mit einem Schlag veränderte sie die Atmosphäre rund um sie herum. Der Wind frischte auf, doch schien er aus unterschiedlichen Richtungen zu kommen. Ein starkes Chakra ging plötzlich von Naruto aus. Doch war es nicht zu spüren, sondern auch zu sehen. Ein weißlich-hellblaues Chakra trat aus seinem Körper hervor und umgab seinen gesamten Körper. „Was zum Teufel …-“ „Wind des Norden, Wind des Süden, Wind des Osten und Wind des Westen findet die Nuke-nin, die auf den Weg hierher unterwegs sind und sagt mir, wer und wo sie sind. Als Wächter und Hüter des Windgeistes Nakuya befehle ich es euch.“ Der Wind wehte Jiraiya mit voller Kraft ins Gesicht, kaum das Narutos Stimme verstummte. Nur wenige Sekunden und dann war es wieder windstill. Von Naruto ging auch plötzlich nicht mehr dieses gewaltige Chakra aus. Es war verschwunden, jedoch war Naruto am Ende seiner Kräfte, sodass er zu Boden ging. Sofort war Jiraiya bei ihm. „Was hast du getan?“ „Ich habe die Kräfte von Nakuya benutzt. Aber es gibt noch einen Haken bei diesen Kräften. Um die Kräfte Nakuyas zu benutzen, muss ich ein Siegel öffnen. Dies erfordert unheimlich viel Kraft, doch sobald das Siegel gelöst ist, kann ich die Macht von Nakuya nutzen, ohne dass ich mich schwach fühle. Doch wenn ich die Kraft wieder versiegele, bemerkt man sofort den Chakraverlust durch das Lösen des Siegels.“ Jiraiya konnte über diese gewaltige Macht nur immer wieder staunen. Sie war fantastisch und gefährlich zu gleichen Maßen. Man durfte sie nur wohl überlegt einsetzen. Nicht aus zu denken, was passieren würde, wenn so ein Wahnsinniger wie Orochimaru in den Besitzt dieser Macht kommen würde. „Doch warum hast du …?“ Naruto lächelte schief. „Gegebenenfalls musst du dich sofort vom Acker machen. Wenn die Nuke-nin heraus bekommen, wie viel du von uns weißt, machen die dich kalt. Die Winde der Himmelsrichtungen werden jeden Moment mit den entsprechenden Informationen wiederkommen.“ Keine schöne Aussicht, dass musste auch Jiraiya zugeben. Sterben wollte er mit Sicherheit noch nicht. „Ist gut.“ Er half Naruto auf und brachte ihn zu Kotaru und Yuki. Noch immer ließ Kotaru das Chakra in den Körper des Mädchens fließen, jedoch machte sich bisher wenig Wirkung bemerkbar. Dennoch machte er weiter. Er hatte nicht einmal aufgeblickt, als Naruto seine Kraft entfesselt hatte und er sah auch nicht auf, als Naruto und Jiraiya sich ihm gegenüber niederließen. Nun hieß es warten. Nur wenige Minuten waren vergangen, bis die Winde der Himmelsrichtungen wieder zurückkehrte. Jiraiya konnte zwar nicht wie Naruto die Winde hören, doch spürte er die schnellen Richtungswechsel des Windes. Zuerst kam er aus der Richtung des Nordens, dann des Südens, dem der Westen und zum Schuss kam der Osten. Naruto hatte die Augen geschlossen, während er den Winden lauschte. Als er dem Wind des Osten zuhörte, verzog er seinen Mund zu einem Lächeln. „Das ist gut.“ Erstaunt blickte Jiraiya ihn an. „Was ist gut?“ „Die Nuke-nin die auf uns zukommen, sind Hinata, Itachi und Mikoto. Sie werden dir nichts tun. Außerdem ist Hinata die beste Heilerin des Dorfes. Sie kann dem Mädchen sicherlich helfen.“ So recht überzeugt war Jiraiya nicht von der Aussicht, in nächster Zeit auf Itachi Uchiha zu treffen. Es bereitete ihm eher Unbehagen. Zwar hatte Naruto mehrmals versichert, dass Itachi harmlos war, solange man ihn nicht provozierte. Jedoch war dies etwas, was er erst glaubte, wenn er es mit eignen Augen gesehen hatte. Kapitel 18: Pläne und Entscheidungen ------------------------------------ Lang hat es gedauert, doch die letzte Zeit war einfach zu stressig. Es wird auch nicht wirklich besser, sondern schlimmer. Deshalb verzeiht mir bitte, wenn es mal ein wenig länger dauert, bis ein neues Kapi da ist. Doch nun erst einmal viel Spaß mit dem neuen Kapi. Michan-chan Pläne und Entscheidungen Wie Naruto vorausgesagt hatte, trafen schon nach einiger Zeit Hinata, Itachi und dessen Tochter Mikoto ein. Ein kurzer Blick zu Naruto reichte schon aus und ohne ein Wort wandte sich ihrem Sohn und Yuki zu. Naruto seufzte auf. Nachher würde er ihr eine Menge erklären müssen, besonders die Tatsache, dass er hier zusammen mit Jiraiya war. Er hatte ihr all die Jahre nichts von Jiraiya erzählt, um Hinata zu schützen. Nun würde sie wegen seiner Verschwiegenheit mit ziemlicher Garantie stinksauer auf ihn sein, zumal sie glaubte, dass er nur noch zu Sai Kontakt hatte. Naruto schüttelte leicht den Kopf. Das folgende Gespräch konnte recht unangenehm für ihn werden. Hinata hockte sich neben ihren Sohn und hielt ihre Hände über den Brustkorb des Mädchens. Sofort glühte sie in einem grünen Chakra auf. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht sah sie zu ihrem Sohn. „Überlass mir den Rest. Du hast genug getan. Es wird alles gut.“ Kotaru nickte und löste seine Hände von Yukis Körper. Langsam lehnte er sich zurück und entspannte seine Muskeln. Er wusste, dass seine Mutter ihn niemals belügen würde. Wenn sie sagte, dass alles gut werden würde, dann war es auch so. Es war eine der vielen Eigenschaften, die er an seinen Eltern über alles liebte. Sie waren immer ehrlich zu ihm. Zwar sagten sie ihm nicht immer alles, was hinter manchen Dingen steckte, wie zum Beispiel den Grund für ihre Verbannung oder ähnliche Ding, jedoch hatte sie ihn noch nie belogen. Wenn sie ihm etwas sagten, dann war es die klare und deutliche Wahrheit. Egal ob Lob oder Kritik. Sie entsprach immer der Wahrheit. Nicht viele konnte dies von ihren Eltern behaupten. Kotaru seufzte noch einmal kurz, bevor er aufstand und seine Mutter mit Yuki allein ließ. Es würde alles gut werden, dass hatte seine Mutter ihm gesagt und er vertraute ihren Worten. Langsamen Schrittes wandte er sich seinem Vater zu, der sich eifrig mit Itachi und Mikoto unterhielt. „Warum hast du uns nie etwas von deinem Kontakt zu Jiraiya erzählt?“ Itachis Stimme war zwar leise, dennoch war unverkennbar der verärgerte Ton zu erkennen. Es kam selten vor, dass in Itachis Stimme Emotionen mitschwankten, dennoch war es nicht unmöglich. Selbst Naruto verwunderte dies etwas. Es war das erste Mal, dass er Itachi so erlebte und es amüsierte ihn ein wenig. Der sonst so gefasste und stille Itachi zeigte plötzlich doch ein wenig Gefühl, auch wenn es nur Ärger war. Einen kurzen Augenblick musste er an Sasuke, Itachis jüngerem Bruder, denken. Meist hatte er sich auch so verhalten wie Itachi, doch wenn man genau wusste, wie man den Uchiha auf die Palme bringen konnte, hatte auch der mehr Gefühl gezeigt, als er wollte. Diese Brüder waren sich ähnlicher als sie selber vielleicht ahnten. „Was hättest du getan, wenn du es gewusst hättest?“ Itachi schnaubte, was Naruto als ein deutliches „Was weiß ich.“, auffasste und lächelte in sich hinein. Das war vielleicht doch sein Glückstag, wann erlebte man Itachi Uchiha denn noch einmal so, dennoch er sein Gesicht wieder ernst, als er Itachi ansah und weitersprach. „Außerdem war es zu aller Sicherheit, dass ich niemanden etwas erzählt habe. Und nur zu deiner Information. Ich habe noch zu dem ein oder anderen Kontakt, von dem du nichts weißt.“ „Verdammt Naruto, du weißt genau, was passiert, wenn herauskommt, dass du solche Kontakte hast. Dann bist du tot.“ „Und genau deshalb habe ich es geheim gehalten. Itachi wir sind auf die Hilfe der anderen angewiesen, wenn wir Orochimaru besiegen wollen. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen.“ Nochmals schnaubte Itachi. Er wusste, dass Naruto recht hatte. Allein hatte selbst die Nuke-nin, die ausgezeichnete Kämpfer hatten, keinerlei Chance gegen Oto zu gewinnen. Dennoch nagte es an ihm, dass Naruto ihn nicht eingeweiht hatte. „Auch Hinata wusste nichts von Jiraiya. Der Erste, der davon erfuhr war Kotaru, weil er mir nachspioniert hatte. Und auch Kushina habe ich es gesagt, weil Jiraiya ihr dadurch den Eintritt in Konoha erleichtern konnte.“ „Und ich hab mich schon gewundert, wie schnell und einfach sie das fertig gebracht hatte.“ Itachi seufzte. Es brachte nichts, sich weiter deswegen aufzuregen. Es war eh zu spät und sie mussten nun so weitermachen, wie schon zuvor. „Und wie geht es nun weiter?“ Naruto lächelte ein wenig. „Jetzt müssen wir uns um die Verletzten kümmern.“ Es waren doch mehr bei dem Angriff umgekommen, als Naruto gedacht hätte. Nur noch wenige waren aus den Trümmern zu bergen. Viele waren ihren Verletzungen erlegen und manche taten es noch, nachdem man sie geborgen hatte. Hinata war die ganze restliche Nacht an der Seite der Sterbenden, um ihnen ihre Schmerzen zu erleichtern. Doch selbst ihre Schmerzmittel konnte manch einem nicht mehr helfen. Die Menschen stöhnten vor Schmerzen auf und wandten sich hin und her. Hinata tat alles, was sie konnte, doch war es nicht viel. Oft konnte sie nur noch tröstende Worte sprechen, bevor die Menschen vor ihr die Augen für immer verschlossen. Stets war Mikoto an ihrer Seite und half ihr bei verarzten der Patienten. Die Männer begannen inzwischen mit dem Ausheben der Gräber und bestatteten bereits die Ersten als die Sonne aufging. Niemand sagte groß ein Wort. Was sollte man auch in solch einer Situation sagen? Sie konnten nur hoffen, dass die Seelen, der Verstorbenen ihre Ruhe finden würden. Die Dämmerung war längst vorüber und die Sonne stieg immer höher, als sie zum ersten Mal eine Pause machten. Schweigend setzten sie sich auf die Wiese außerhalb der Stadt, wo sie ihr Lager bezogen und auch die Gräber ausgehoben hatten. Über dem Dorf hingen noch immer Wolken aus Rauch. Es stank – dieses Dorf. Es stank nach Rauch, Asche, doch vorallem nach Tod. Lange Zeit würde es dauern, bis dieser Gestank verschwand und noch länger würde es wohl dauern, bis dieses Dorf wieder aufgebaut sein würde, wenn überhaupt. Die Menschen waren geflohen. Sie würde bestimmt nicht so schnell wieder an diesen Ort zurückkehren. Nun kamen auch Hinata und Mikoto zu ihnen und setzten sich dazu. Soeben war der Letzte gestorben, dem sie nicht mehr helfen konnten. Die anderen waren über den Berg, sie würde wieder gesund werden – jedenfalls körperlich. Ob die psychischen Wunden wieder heilen würden, konnte Hinata nicht sagen, denn jeder Mensch ging mit solchen Geschehnissen anders um. Es hing vom Willen der Menschen selber ab, ob sie es schaffen würden oder nicht. Dennoch brauchten sie Hilfe beim Verarbeiten der Geschehnisse, jedoch konnte dies nicht Hinata machen. Sie musste zurück. Zurück in ihre momentane Heimat, zurück zu ihren Leuten. „Wie soll es nun weitergehen? Wir können diese Menschen nicht sich selbst überlassen. Jedoch müssen wir zurück ins Dorf.“ Naruto nickte. „Wie viel sind es?“ „Etwa zehn haben überlebt. Ihre körperlichen Wunden werden mit der Zeit und ausreichend Pflege heilen. Mehr kann ich jedoch nicht sagen.“ Schweigen breitete sich um sie herum aus, denn keiner hatte so wirklich eine Ahnung was sie nun tun sollten. Schließlich rührte sich Itachi. „Am besten wäre es, wenn wir alles Jiraiya überlassen.“ „Äh?“ Verwundert sahen ihn alle an, doch Itachi zuckte mit den Schultern. „Was ist denn? Jiraiya ist doch weithin bekannt, also wäre es doch kein großes Wunder, wenn er die Barbaren besiegt hat. Jedenfalls würde dies nicht die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Außerdem kann er sich dann um die Verletzten gekümmert haben. Bestätigen können die Überlebenden ihm das doch eh nicht, da sie sich nicht erinnern können.“ Beim letzten Blick warf er Kotaru einen durchdringenden Blick zu, der ihn zuerst verständnislos ansah, dann jedoch wissend nickte. Er hatte verstanden, was Itachi meinte. „Verstanden.“ Kotaru verzog sein Gesicht. Er hasste diese Technik genau so sehr wie seine Schwester, dennoch war sie notwendig. „Könnte mich mal bitte jemand aufklären? Die meisten von denen haben doch Hinata und Mikoto gesehen. Ich bezweifel, dass sie sich nicht erinnern können.“ Hinata seufzte. „Natürlich erinnern sie sich noch an mich. Jedenfalls in diesem Augenblick. Aber sobald Kotaru seine Kunst freisetzt, werden ihre Gedächtnisse manipuliert und sie werden sich nur noch an dich erinnern können. Wir anderen werden ausgelöscht.“ Entsetzen machte sich in Jiraiyas Gesicht breit. Langsam sah er zu Kotaru, der den Boden anstarrte. „Es kommt durch das Byakugan. Es ist eine der Techniken, die durch dieses Erbe mit sich bringt, wenn der Besitzer genügend Chakra aufbringen kann. Und dies ist sowohl bei mir als auch bei Kushina der Fall. Aber wir sind auch zugleich die Einzigen, die dies können.“ „Das könnt ihr nicht machen.“ Ein Zittern durchlief Jiraiyas Stimme während er sprach. Immer und immer mehr entsetzt ihn das, was in den letzten vierundzwanzig Stunden zu hören bekommen hatte. War dies wirklich noch Menschen oder doch eher Ungeheuer? „Doch ich kann das machen und muss es auch machen, denn dadurch nur kann die Sicherheit des Dorfes gewahrt bleiben.“ Kotaru erhob sich ohne ein weiteres Wort an Jiraiya zu verlieren und ging zu den Verarzteten, die ruhig schliefen. Auch Jiraiya im Begriff aufzustehen, wurde jedoch zu Boden gedrückt. Es war Mikoto, die ihn ernst und sehr lange in die Augen blickte. „Lassen sie es gut sein. Es hat keinen Zweck, noch weiter darüber zureden, denn die Entscheidung ist bereits gefallen. Machen Sie es Kotaru nicht noch schwerer als er es schon hat.“ Ihre Stimme war leise und doch bestimmend und ebenso durchdringend wie ihr Blick. In diesem Moment wurde Jiraiya klar, dass sie Kotaru liebte, aber sie liebte nicht auf die Art wie Mann und Frau. Nein sie liebte ihn wie einen Bruder, dass merkte man. Es war liebevoller, aber dennoch freundschaftlicher wie auch sorgenvoller Blick, den sie ihm nun hinterher warf. Sie wusste über ihn Bescheid und auch über seine Gefühle. Sie wusste, was er in jenem Moment durchmachen würde. Es war einfach die Gedanken von schlafenden Menschen zu manipulieren, denn sie merkte es meist gar nicht und wehrte sich nicht dagegen. Sie schliefen einfach weiter und es war ein leichtes ihnen seinen Willen und seine Gedanken aufzuzwängen. Die Menschen merkte es nicht und doch war dieses hässliche Gefühl. Ein Gefühl, was er nicht beschreiben konnte und wollte. Es war einfach nur hässlich und niederträchtig. Behutsam und vorsichtig legte er seine Hand auf die Stirn des Mannes der vor ihm lag. Nun erst aktvierte er die Byakugan und setzte auch das Chakra des neunschwänzigen Fuchses frei, welches er ständig durch ein Siegel unterdrückte. Nun erfasste ihn die Macht des Chakras und er wandte sich nun ganz und gar dem vor sich zu. Er konnte sie sehen die Chakrabahnen, die jeder Mensch und jedes andere Lebenwesen besaß. Er folgte ihrem Verlauf bis er ins Gehirn des Mannes gelangte und schließlich sein Gedächtnis fand. Noch tiefer drang nun in die Erinnerungen ein, auf der Suche nach dem was er suchte. Dabei durchliefen ihn die Bilder der Erinnerung des Mannes. Seine Kindheit, seine Jugend und seine Zeit als Erwachsener, all seine Freude wie auch Leid. Er konnte es sehen und war in gewisser Weise dem näher als irgendein andere Mensch auf dieser Welt. Er kannte ihn, auch wenn er die Erinnerungen nur schnell an sich vorbei ziehen ließ. Schließlich fand er, was er suchte. Er fand das Gesicht seiner Mutter in den Erinnerungen des Mannes. Ein liebevolles Lächeln war auf ihrem Gesicht, was Zuversicht versprach. Es hatte beruhigend auf den Mann gewirkt. Doch diese Erinnerung wurde Kotaru ihm jetzt nehmen. Er würde sie versiegeln, sodass sich dieser Mann nie wieder erinnern konnte. Ein kleiner roter Chakraball bildete sich unter sich seiner Hand, die in den Kopf des Mannes eindrang, ohne ihn jedoch zu verletzen. Langsam fuhr sie durch seinen Kopf ihn durch und schloss sich schließlich um die Erinnerung des Mannes. Das Chakra hüllte die Erinnerung vollkommen ein. „Feuersiegel verschließe die Erinnerung, sodass er nie davon erfährt, solange es nicht mein Wille ist.“ Nur einmal glühte das Chakra mit der Erinnerung auf, bevor er verglühte und in der Dunkelheit des Gedächtnisses verschwand. Kotaru nahm die Hand vom Kopf des Mannes und atmete tief durch. Er war der Erste und noch Neun warteten auf seine Behandlung. Er blickte in den Himmel auf und verfluchte sich selbst für diese Gabe. Etwas von ihm entfernt saßen noch immer die anderen zusammen. Immer wieder sah Jiraiya zu Kotaru hinüber, doch die anderen würdigten ihm keines Blickes, seit er begonnen hatte die Erinnerungen der dort liegenden Menschen zu verändern. Sie wusste, dass es ihm noch schwerer fallen würde, wenn er sich dabei beobachtete fühlte. Es kostete so schon auch Kotaru einiges an Überwindung es überhaupt zu tun. Jedoch schien Jiraiya dies nicht zu begreifen. Vielleicht entsetzte ihn ihr Handeln noch immer so sehr, dass ihm dieser Gedanke noch überhaupt nicht gekommen. Sie mussten ihn irgendwie von Kotaru ablenken. Itachi wandte sich an Naruto und warf ihm einen fragenden Blick zu. „Und wie soll es jetzt weitergehen? Hast du einen Plan?“ „Ich habe mehrere Pläne, die durchgeführt werden müssen.“ Schnell weihte er Itachi, Hinata und Mikoto in seine Pläne ein und schaffte es dadurch wirklich Jiraiyas Aufmerksamkeit von Kotaru abzuwenden. Itachi schloss die Augen, nachdem Naruto geendet hatte. „Wie lange hast du diese Pläne schon. Sie sind schon viel zu weit ausgereift, als das sie dir erst vor ein paar Tagen eingefallen sind.“ Naruto grinste ein wenig. Itachi konnte er nichts vormachen, auch wenn sie Itachi ein wenig irrte. „Der Gedanke alte Freunde um Hilfe zu bitten, habe ich schon seit der Rückkehr von Orochimaru, jedoch waren mir die Hände gebunden, da ich nicht wusste, wo sich Jiraiya herumtrieb und Sai nicht in Reichweite war. Ich selber konnte das Dorf zu jenem Zeitpunkt auch nicht verlassen, also musste ich darauf warten, dass ich einem der Beiden in nächster Zeit über den Weg lief.“ Itachi schnaubte. „Und die Steine?“ „Der Plan ist wirklich erst gestern entstanden. Von den Steinen habe ich zum ersten Mal von Kotaru gehört.“ Itachi nickte nur und blickte in den Himmel. Zwar hatte Naruto eigenmächtig gehandelt, jedoch nicht unüberlegt. Wenn Narutos Pläne aufgingen, dann konnte dies ein großer Vorteil für sie sein im Kampf gegen Orochimaru. „Nun gut. Fahr in deinen Pläne erst einmal so weiter fort wie bisher, doch pass auf, dass du dich nicht vorzeitig im Dorf verrätst. Im Moment würde sie wenig Verständnis für deine Vorhabe hegen.“ Naruto nickte. Das brauchte Itachi ihm nicht zu sagen. „Ja ich weiß.“ „Gut, da dies geklärt ist, müssen wir uns aber noch etwas anderes Gedanken machen.“ Verwundert sahen alle zu Hinata, die bisher kein einziges Wort zu dieser Unterhaltung beigetragen und sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. „Ich bezweifle, dass die Barbaren die Einzigen sind, die Orochimaru auf seine Seite gezogen hat. Wenn ja wäre es doch recht dumm von ihn. Barbaren sind zwar starke Kämpfer, jedoch nicht wirklich die schlausten Lebewesen die es auf der Welt gibt. Ich denke, dass er eventuell noch andere Völker zu sich geholt hat und nun gilt es heraus zu finden, wer diese Völker sind.“ „Stimmt.“ Itachi erhob sich und sah in die Richtung des Südens. Seine Gesichtszüge verfinsterten sich. „Ich werde mich mal ein wenig in den anderen Ländern umhören und melde mich, sobald ich etwas heraus gefunden habe.“ Naruto nickte. „Gut.“ „Ich werde dir Shila auf den Hinweg mitgeben. So gelangst du schneller dorthin, denn es doch ein recht langer Weg.“ Dankbar sah Itachi Hinata an. Shila war Hinatas vertrauter Geist – ein weiblicher Falke, dem Oberhaupt der Falken, der nur von den Erstgeborenen der Hauptfamilie beschworen werden konnte. All die Jahre lang hatte Shila Hinata bereits treue Dienste erwiesen, obwohl sie auch Hinatas Vater beschworen werden konnte. Jedoch hatte Shila nie Hinata verraten, auch wenn Hiashi versucht hatte, aus dem weiblichen Falken heraus zu bekommen, wo sich Hinata befand. Auch Hinata erhob sich nun, während sie sich in den Daumen biss, bis sie den metallischen Geschmack des Blutes auf ihrer Zunge schmeckte. Schnell zog sie mit dem Blut einen Strich quer über ihren Handrücken, bevor sie die Handzeichen formte und ihre Hand dann schnell auf den Boden drückte. Ein Kreis mit schwarzen Zeichen erschien um ihre Hand und der, durch fünf weitere Striche, ebenfalls bestehend aus Schriftzeichen, verbunden war. Bereits wenige Augenblicke später erschien Shila auf Hinatas Arm. „Lange nicht gesehen, Süße. Womit kann ich dir diesmal helfen?“ Hinata lächelte leicht. „Bitte nimm deine wahre Größe an und trage Itachi in das Land der Barbaren. Er muss dort Nachforschungen betreiben und deshalb so schnell wie möglich dorthin gelangen.“ Shila breitete ihre Flügel aus. „Nichts leichter als das.“ Sie erhob sich von Hinatas Arm und schwang sich in die Lüfte hinauf, der Sonne entgegen. Plötzlich gab es nur einen leisen Knall und eine Rauchwolke erschien, aus der nun ein riesenhafter Falke hervorbrach, der sanft zu Boden segelte und vor Itachi stehen blieb. „Steig auf und es kann losgehen.“ Itachi wandte sich noch einmal zu den anderen um und nickte ihnen allen zu, bevor er auf den Rücken von Shila kletterte, die sich nun in die Lüfte erhob und in Richtung Süden davon flog. Sie blickten ihnen hinterher, bis ihre immer kleiner werdenden Körper am Horizont verschwunden waren. Der Morgen war schon fast vorbei und langsam ging es auf den Mittag zu, als Naruto sich plötzlich erhob und in den Norden blickte. Er verzog das Gesicht und ballte die Hände zu Fäusten. „Wir bekommen Besuch.“ Hinata blickte auf und verengte ihre Augen zu Schlitzen, die Naruto fragend ansahen. Mikoto hatte sich sofort erhoben, als Naruto gesprochen hatte und stand kampfbereit neben ihm. Jiraiya blickte in die Richtung in die auch Naruto sah und runzelte die Stirn. „Freunde oder Feinde?“ „Ich weiß es nicht genau.“ „In der Richtung, liegt das nächste Dorf, wohin heute Nacht die Überlebenden geflohen sind. Vielleicht kommen sie nun zurück, um nachzusehen, was hier vor sich geht.“ „Vielleicht.“ Starke Zweifel schwanken in Narutos Stimme mit. Kotaru war noch nicht so weit. Um die Gedanken von Menschen zu manipulieren brauchte man nicht nur viel Kraft sondern auch Zeit und er war beim Vorletzten von den Überlebenden. Bis die hier waren, die er spürte, würde es zu spät sein, um die Erinnerung des Mädchens zu verändern. Sie mussten etwas tun und zwar schnell. Kurz warf er einen Blick zu Hinata, die seinen Blick erwiderte. Auch ihr waren dieselben Gedanken gekommen wie er. Sie verzog ihren Mund zu einem Lächeln. „Es gibt keinen anderen Weg. Wir werden sie mitnehmen müssen.“ Naruto nickte und war froh, dass Hinata der gleichen Meinung war wie auch er. Kotaru nahm seine Hand von der jungen Frau vor sich und holte tief Luft. Es tat gut, die frische Luft einzuatmen, wenn man kurz zuvor eine Reise durch Erinnerung machte, die nicht einmal die Eignen waren. Er öffnete die Augen, die er bis eben noch geschlossen hatte und blinzelte kurz. Sein Blick fiel auf den Letzten der zu Behandelden. Es war Yuki, das nette Mädchen, welches ihm noch vor ein paar Stunden so bereitwillig geholfen hatte. Ihre Erinnerungen zu versiegeln würde nicht körperlich und kräftmäßig nicht schwerer sein als bei den anderen, jedoch war da auch noch die psychische Seite. Er mochte das Mädchen und sich nun an ihren Erinnerungen zu schaffen zu machen, kam ihm verlogen und undankbar vor. Er biss sich auf die Lippe und trat näher zu dem Mädchen. Er wollte seine Hand schon auf die Stirn des Mädchens legen, als eine Hand sein Handgelenk umklammerte und ihn zurückhielt. Erstaunt und verwundert sah er auf und konnte beinahe in seine eignen Augen sehen. „Es reicht. Wir bekommen Besuch. Wir müssen von hier verschwinden. Das Mädchen kommt mit uns.“ Einerseits war Kotaru erleichtert anderseits aber auch beunruhigt. Was sollte mit dem Mädchen geschehen, wenn es mit ihnen ging. Doch fragte er in diesem Moment nicht nach, da er wusste, dass es wichtig war, vorerst zu verschwinden. Er nickte nur und half seinem Vater, Yuki zu tragen. Am Rand der Wiese begann der Wald, der sich hervorragend dafür eignete um die gesamte Umgebung zu beobachten. So mussten sie nicht in Erscheinung treten, konnte jedoch eingreifen, falls Jiraiya, der zurückblieb, Hilfe brauchte. Er sah bei den Überlebenden und wartete auf die Ankömmlinge. Vielleicht waren es wirklich nur die Menschen aus dem Dorf, welche in der vergangenen Nacht geflohen waren. Dessen konnten sie sich jedoch nicht sicher sein. Genauso gut konnte es wieder die Leute von Orochimaru sein. Alles was sie nun tun konnten, war zu warten. Naruto gab Kotaru und Mikoto ein Zeichen und beide verschwanden ins Geäst der Bäume, um von dort aus weiter Ausschau zu halten. Während sie dort oben Stellung bezogen, wandte sich Naruto seiner Frau zu. Bisher hatte sie noch kein einziges persönliches Wort zu ihm gesagt. Sie war sauer, da konnte sich Naruto sicher sein. Er wäre an ihrer Stelle sicherlich auch sauer gewesen, wenn er herausbekommen hätte, dass sie seit Jahren etwas vor ihm geheim halten würde. Naruto seufzte. Diese Suppe hatte er sich selber eingebrockt, also musste er sich auch wieder selber auslöffeln. Vorsichtig trat er näher zu ihr heran. Sie wendete ihren Blick nicht von der Wiese ab, die sie beobachtete, doch wusste sie genau, dass er hinter ihr stand. „Warum?“ Naruto seufzte. „Ich wollte dich nicht mit reinziehen.“ „Was Besseres fällt dir nicht ein?“ Sie unterdruckte ihre Wut und wollte ihre Stimme möglichst neutral klingen lassen, was ihr aber nicht gelang. „Du hättest sterben können.“ „Das wäre mir egal, solange ich an deiner Seite sein kann, dass habe ich dir auch damals schon gesagt.“ Das hatte sie wirklich zu ihm gesagt. Damals als sie einfach seine Hand genommen hatte und ihn versteckte, vor seinen Verfolgern. Freiwillig hatte Hinata ihm zu Liebe die Verbannung hingenommen und wendete sich so auch gegen ihre Familie. Alles hatte sie aufgegeben nur wegen ihm. Jedoch gab es noch einen anderen Grund, warum er nichts gesagt hatte. Naruto senkte den Kopf. „Was hättest du getan, wenn du von Jiraiya gewusst hättest?“ Ein kurzes Schweigen herrschte zwischen ihnen. „Ich hätte versucht, dir einzureden, dass du den Kontakt zu Jiraiya abbrichst.“ „Warum?“ Endlich drehte sich Hinata zu Naruto um und wirkte doch recht sauer. „Naruto, du kennst Jiraiya. Er trinkt gerne mal einen mehr als gut für ihn ist. Was wenn er irgendetwas ausgeplaudert hätte? Außerdem ist einer von Tsunades engsten Vertrauten. Es war zu gefährlich, Naruto.“ Naruto lächelte leicht und nahm Hinata in den Arm. „Er hat bisher geschwiegen.“ „Wie lange noch?“ „Für immer, denn niemals würde er seinen Patensohn verraten.“ Hinata blickte auf. „Du bist sein Patensohn?“ „Ja. Außerdem hat er es mir geschworen.“ Hinata nickte und erwiderte nun Narutos Umarmung. „Es tut mir leid. Ich war nur so sauer, weil du es mir nicht gesagt hast.“ „Schon gut. Es war ja schließlich meine Schuld.“ „Was wird mit ihr passieren?“ Verwundert sah Kotaru Mikoto an, die ihn jedoch keines Blickes würdigte und stattdessen die Wiese vor sich genau im Auge behielt. Ihre Miene war ruhig und konzentriert, so wie immer. Sie war eine derjenigen, die das Spiel mit dem Verstecken der Gefühle am besten beherrschte. „Was soll schon mit ihr passieren?“ „Stell dich nicht blöd. Ich kann dir ansehen, dass es dir bei ihr noch schwerer fällt, ihr Gedächtnis zu verändern als bei den restlichen Menschen. Was ist los?“ Kotaru senkte den Blick. Wer hatte es wohl noch alles mitbekommen? Alle? Jedenfalls brauchte er Mikoto nichts vormachen. Sie wusste ganz genau, wann er log und wann nicht. Vielleicht war es deswegen so, weil sie von Kindheit an miteinander befreundet waren, obwohl sich Mikoto anfänglich dagegen gesträubt hatte. „Ich mag sie. Sie ist wie wir und dann wieder doch nicht.“ „Liebst du sie?“ Kichernd schnaubte Kotaru. „Quatsch. Ich habe sie nur einmal getroffen, wie sollte ich sie da lieben. Ich kenne sie doch gar nichts.“ „Mhm. Aber was nicht ist, kann noch werden.“ Da hatte sie recht, doch glaubte Kotaru nicht daran, denn es würde so wie immer von der Bühne gehen. Zuerst löschte er das Gedächtnis des Mädchens, bevor sie an einen Ort brachten, der weit entfernt vom Dorf der Nuke-nin war. „Ich sehe da keine Hoffnung.“ Sie mussten nicht lange warten, bis die Menschen, welche sie wahrgenommen hatten, kamen. Es waren wirklich die geflüchteten Dorfbewohner, die in der Nacht zuvor Hals über Kopf ihre Heimat verlassen hatten. Nun kamen sie zurück, bewaffnet mit allem möglichen Kram, der sich zu Kämpfen einsetzen ließ – Messer, Mistgabel, Spaten, Pfannen,… Mit grimmigen Gesichtern schritten sie auf die Überreste des Dorfes zu und kamen damit Jiraiya immer näher, der in der Wiese bei den Verletzten saß und auf die näherkommenden Bewohner wartete. Als Bewohner des Dorfes jedoch merkten, dass von Jiraiya keine Gefahr ausging, senkten sie die Waffen und traten näher zu Jiraiya heran. Noch eine Weile beobachteten die Nuke-nin das Geschehen, bevor sie sich sicher sein konnten, dass nichts Gefährliches mehr geschehen würde. Erst da nahmen sie alle ihre Sache und das junge Mädchen und verschwanden. Nachdenklich saß Naruto vor dem Feuer und dachte nach. Sie waren bis tief in die Nacht hinein gelaufen, bevor sie Halt gemacht hatte und ein Lager aufschlugen. Schon bald danach hatten sich die anderen schlafen gelegt, während Naruto die erste Nachtschicht übernommen hatte, jedoch wusste Naruto, dass die anderen genau so wenig schliefen wie er selbst. Er seufzte und blickte in den Sternenhimmel. Morgen würde Kotaru das Gedächtnis des Mädchens löschen müssen, dass stand außer Frage, doch noch nie hatte sich Naruto so schäbig dabei gefühlt. Und Kotaru musste sich noch mieser fühlen. Der Grund dafür war einfach. Das Mädchen hatte keine Zukunft. Selbst wenn man die Erinnerung an die Nuke-nin löschte, würde sich für sie nichts ändern. Sie war weiterhin die Tochter einer Hure und konnte dann selber nichts anders werden. Man würde sie als solche immer und überall erkennen, denn sie war gebrandmarkt. Dies war ein Zeichen, welches den Kindern von Prostituierten bei ihrer Geburt auf das Schulterblatt eingebrandt wurde. Es sollte als Erkennungszeichen gelten. Noch einmal seufzte Naruto. Er wollte das Mädchen nicht diesem Schicksal überlassen. Das widersprach seinem gesamten Wesen einfach. Auch wenn die Jahre bei den Nuke-nin ihn verändert hatten, so war doch noch immer ein gutherziger Mensch. Er blickte in den Sternenhimmel auf und fasste in jenem Moment einen Entschluss. Der Geruch von verbranntem Holz stieg ihr in die Nase. Sie mochte diesen Geruch, doch in jenem Moment weckte er eine ungute Erinnerung. Eine Erinnerung, die schrecklicher war als alles, was sie bisher erlebt hatte. Rauch, Feuer, schreiende Menschen, riesige Ungeheuer in Menschengestalt und der Tod. Schweißgebadet fuhr sie hoch und schrie. All ihre Angst und Verzweiflung schrie sie heraus, jedenfalls glaubte sie das. Jedoch kam aus ihrer Kehle nicht mehr als ein Krächzen. Doch blieb ihr nicht viel Zeit zum Nachdenken darüber, denn die Schmerzen traten ein und sie hatte das Gefühl, dass ihr Hals in Flammen stand. Nur schwer konnte sie Luft holen. Angst und Panik überkamen sie. Beruhigend legte sich zwei Hände auf ihre Schultern und schüttelte sie ein wenig. Verwirrt und verwundert blickte sie auf und sah direkt in ein Paar schneeweise Augen, aus denen Güte, Verständnis, Besorgnis und auch Weisheit sprachen. Es waren Augen, den man sofort vertrauen schenkte, denn sie hatten etwas Ehrliches an sich. Sie waren einfach angenehm, ebenso das Lächeln mit dem sie bedacht wurde. Es wirkte warm und sympathisch. Keine Spur von Verlogenheit oder Brutalität. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch wieder kam nichts weiter als ein Krächzen heraus. „Du solltest jetzt nicht sprechen, es strengt dich nur zu sehr an. Du bist gewürgt würden und dein Hals ist angeschwollen, sodass du in der Atmung und Sprechen beeinträchtigt bist.“ Die Stimme der Frau vor ihr war sanft wie ein leiser Windhauch und doch so bestimmend wie der Befehl eines Feldmarschalls. Sie war freundlich, jedoch war sie auch jemand, dem man nicht widersprechen sollte. Sie nickte einfach der Frau zu, als Zeichen, dass sie es verstanden hatte. Die Frau lehnte sich zurück und lächelte weiter. „Du hast sicherlich viele Fragen, Yuki, nicht wahr?“ Yuki horchte auf. Woher kannte die Frau ihren Namen? Fragend sah Yuki zu der Frau, die erkannt, was Yuki fragen wollte. „Mein Sohn hat mir gesagt wie du heißt. Mein Name ist übrigens Hinata. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Hinata streckte ihr die Hand entgegen, welche Yuki nach kurzem Zögern ergriff. Fest und warm umschloss Hinata Yukis an und drückte sie leicht. Yuki zuckte zusammen, jedoch nicht aus Schmerz, sondern eher aus Verwunderung. Erst in jenem Moment fühlte sie zu Hause, obwohl der Ort an dem sie sich befanden, ganz und gar nicht ihr Zuhause war. Schweigend sah Naruto Yuki an und wartete auf ihre Reaktion. Gerade hatte er ihr von den Geschehnissen erzählt, welche sich während ihrer Bewusstlosigkeit zugetragen hatten. Yukis Augen waren, während er erzählt hatte, immer größer geworden. Ungläubigkeit und Zweifel hatten anfangs in ihnen gestanden, waren jedoch später der Traurigkeit und der bitteren Erkenntnis gewichen. Sie wusste, dass Naruto nicht gelogen hatte, denn ihre Erinnerungen waren zurückgekehrt. Naruto schwieg, bis sie den Kopf hob und ihn fragend anblickte. „Du willst wissen wie es weitergehen wird, nicht wahr?“ Sie nickte nur, da ihr nichts anderes übrig blieb. Hinata hatte ihr strengstens untersagt zu sprechen. Außerdem saß neben Naruto und behielt Yuki fest im Blick. „Nun, du hast zwei Möglichkeiten. Wenn du willst, setzen wir dich im nächsten Dorf ab und du versuchst dir dort ein Leben aufzubauen. Jedoch werden wir dir alle deine Erinnerungen an uns nehmen müssen. Außerdem solltest du wissen, dass du durch das Zeichen auf deinem Schulterblatt überall erkannt wirst.“ Yuki senkte den Kopf und nickte. Das war ihr nur zu gut bewusst. Sie lebte immerhin schon seit sie ein Baby war mit diesem Zeichen auf dem Schulterblatt. Es war dieses Zeichen, was ihr doch ständig zum Verhängnis geworden war und es immer sein würde. „Oder“, fuhr Naruto fort „du kommst mit uns in unser Dorf, indem du meine Schülerin wirst. Jedoch sage ich es dir gleich, dass es nicht einfach wird. Als Lehrer bin ich gnadenlos, davon können meine Kinder und meine letzte Schülerin ein Lied singen. Außerdem wird es schwer, vom Dorf akzeptiert zu werden, da du noch nicht einmal die Grundkenntnisse der Ninjakunst beherrschst. Es wird nicht einfach, doch wenn du einen starken Willen hast, kannst du es schaffen.“ Yuki hatte den Kopf immer noch gesenkt und wirkte wie eine Statur so steif und still saß sie da. Das Schweigen, welches sich über ihnen ausgebreitet hatte, machte die Situation nicht besser, doch dann blickte Yuki grimmig grinsend auf und nickte Naruto zu. „Ich komme mit.“ Ihr Stimme war nicht mehr als ein leichter Hauch, aber dennoch hatte Naruto sie gut verstanden. Hinata beugte sich schon vor, um Yuki zu tadeln, weil sie nun doch gesprochen hatte, doch hielt Naruto sie zurück. Ernst lag Narutos Blick jedoch auf Yuki. „Dir ist bewusst, dass du ab jetzt keine ruhige Minute mehr haben wirst. Wir sind Nuke-nin und werden von allen gejagt, weil Sachen getan haben, die abscheulich sind. Wir sind immer auf der Flucht und selbst in dem Dorf werden wir nicht immer sicher sein. Du wirst, wenn du mit uns kommst ein Teil von uns. Auch du bist dann ein Verräter.“ Durchdringend sah Naruto Yuki an, die seinen Blick erwiderte. „Trotzdem.“ Trotz, Wille und Entschlossenheit steckten in diesem Wort und auch in ihren Augen waren diese Eigenschaften zu sehen und noch etwas – Leidenschaft. Leidenschaft zum Leben. Sie wollte es schaffen und Naruto war sich sicher, dass sie es schaffen würde. Sie hatte einen starken Willen und dass war es, was Naruto bei seinen Schülern am meisten schätze. Der Wille etwas zu schaffen, egal wie lang, schwer oder hart der Weg auch sein würde. Nun lächelte auch Naruto. „Dann bist du ab jetzt meine neue Schülerin.“ Kapitel 19: Alte Erinnerung --------------------------- Alte Erinnerungen Naruto schulterte seinen Rucksack und drehte sich noch einmal zu dem kleinen Grüppchen um. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, wenn er sie betrachtete. Sie alle vier waren völlig unterschiedlich und sich aus den merkwürdigsten Gründen hatten sie sich hier zusammengefunden. Ob sie es wirklich schaffen würden, unauffällig bis nach Hause zu kommen, ohne das es jemanden auffiel? Ein paar Zweifel hatte Naruto schon daran, anderseits waren Mikoto und Kotaru die stärksten Nachwuchskämpfer, die es momentan gab. Außerdem war da noch Hinata, die stets besonnen reagierte und den Beiden im Thema Erfahrung schon weit voraus war. Vielleicht machte er sich einfach völlig umsonst Sorgen. Es würde schon alles gut gehen. Jedenfalls redete er sich das ein. „So ich mach mich dann mal auf den Weg. In spätestens einer Woche sehen wir uns im Dorf wieder. Kotaru sei fleißig, Hinata kümmere dich bitte um Sai und Mikoto bring Yuki inzwischen die Grundregeln bei.“ Sie nickten alle vier und die drei Jüngeren drehten sich um. Alle verließen sie den Platz, damit sich Hinata und Naruto allein und in Ruhe voneinander verabschieden konnten. Hinata trat näher zu Naruto und küsste ihn auf die Wange. „Pass auf dich auf. Sag auch Kushina sie soll auf sich aufpassen.“ Naruto grinste. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr und Kushina auch nicht.“ „Dennoch lasst ihr euch gerne zu unüberlegten Sachen hinreisen.“ Verlegen kratzte sich Naruto am Hinterkopf. Leider hatte Hinata recht. Es war merkwürdig auf das Dorf zu blicken, welches so viele Jahre lang für einen das Zuhause gewesen und nun so unerreichbar war. Einzig und allein, der Beweis seiner Unschuld könnte etwas daran ändern, jedoch war dieser Beweis schwerer zu erbringen, als man glauben konnte. Außerdem hatte er sich an sein neues Leben gewöhnt und sich damit abgefunden, nie wieder in sein Heimatdorf zurückzukehren. Ein ernüchternder Gedanke, jedoch waren alle anderen Gedanken nicht realistisch. Wie wollte er seine Unschuld beweisen, wenn keine Beweise dafür da waren? Wenn er nicht einmal wusste, war den Verrat begangen hatte? Wer hatte in Wirklichkeit die Straße voller Menschen umgebracht? Naruto seufzte. Immer und immer wieder stellte er sich den Fragen, jedoch brachte sie nichts weiter, als noch mehr Grübeleien. Er sollte es doch endlich aufgeben, oder doch nicht? Würde sich endlich die Chance bieten, als zu verändern? Die Zukunft würde es zeigen. Naruto wandte sich ab und ging wieder tiefer in den Wald. Er musste sich gut überlegen, wie er am besten und unbemerkt ins Dorf gelangen konnte. Tsunade hatte die Wachen drastisch verschärft. Es würde nicht einfach werden. Nichts hatte sich an der kleinen Höhle inmitten des Waldes verändert. Noch immer war alles so, wie er und Hinata es bei ihrer überstürzten Flucht vor ein paar Jahren hinterlassen hatten. Scheinbar hatte die Anbu doch nicht alle Informationen bekommen. Hiashi war scheinbar doch nicht so gut informiert gewesen, wie Naruto, Hinata und Sai es angenommen hatten. Der bloße Gedanke an Hiashi ließ Naruto vor Wut zittern. Noch immer konnte er den alten Mann nicht verstehen. Wie konnte man nur seine eigne Tochter an die Anbu verraten? Klar es hatte Schwierigkeiten zwischen den Beiden gegeben, jedoch war dies noch lange kein Grund die eigne Tochter auszuliefern. Naruto ließ sich am Höhleneingang auf den Boden fallen und nahm ein paar von den Decken, die noch da lagen. Er kuschelte sich in sein ein, bevor er den Kopf gegen die Mauer lehnte und in Gedanken versank. --------Flashback--------- Keuchend hielt er sich die Brust und versuchte normal Luft zu holen, jedoch war ihm das unmöglich. Wie lange jagte man ihn jetzt schon. Es waren nur ein paar Stunden und dennoch war er vollkommen außer Atem. Was sollte er nur tun? Er konnte einfach nicht mehr, wenn er jedoch an dieser Stelle bleiben würde, dann wäre er den Anbu ausgeliefert. Er musste weiter, wenn er nicht wollte, dass sein Leben bereits in den nächsten Tagen ein Ende nehmen würde. Langsam setzte er einen Schritt vor den nächsten, doch verschwamm die Gegend um ihn herum immer und immer mehr. Die Konturen und Farben gingen ineinander über. Alles war nur noch eins und nach und nach wurde es immer dunkler um ihn herum. Ein Schmerz durchfuhr seine Knie und wenig später seine Brust und sein Körper. Er fühlte den nassen, schlammigen, kalten Untergrund unter sich. Er war gestürzt. Er war zu schwach um sich auf den Beinen zu halten. Was war nur los mit ihm? Sonst waren solche Strecken wie er sie gerade zurückgelegt hatte ein Kinderspiel für ihn. Warum ging es heute nicht? Warum war nur so schwach? Sein Körper brannte. Er brannte von innen heraus und die Tropfen, die vom Himmel fielen, fühlten sich an wie Eis, als sie seine Haut berührten. Selbst der Boden war wie Eiswasser. Er hatte das Gefühl zu erfrieren. Die Welt wurde immer dunkler und stiller um ihn herum. Dies war wohl das Ende. Wie aus weiter Ferne drang eine Stimme an sein Ohr. Sie rief immer und immer wieder etwas, doch verstand er nicht was sie sagte. Nun kam noch eine zweite Stimme dazu, die er auch nicht verstand. Das war jedoch egal. Er war gefunden wurden. Die Anbu würden kurzen Prozess machen. „Das ist wirklich das Ende.“, war Narutos letzter Gedanken, bevor die Welt in der vollkommenen Dunkelheit verschwand. Das Erste was er wahr nahm war Wärme, das Zweite ein Rascheln eines Feuers und schließlich der Geruch von verbranntem Holz. War wirklich tot? Wenn dem so war, dann war er sicherlich in der Hölle, denn noch nie hatte er etwas von einem Feuer im Himmel gehört. Langsam öffnete er die Augen einen Spalt und sah eine dunkle Decke über sich. Er hatte Recht. Er war in der Hölle. Langsam wollte er sich aufrichten, doch ließ er es bleiben, als ein stechender Schmerz durch seine linke Seit fuhr. Scharf zog er die Luft ein. Eigentlich hatte er gedacht, dass wenn man starb auch die Schmerzen ein Ende nehmen würden, doch scheinbar hatte er sich da gewaltig geirrt. Sie nahm kein Ende, stand dessen würde sie schlimmer. Vorsichtig und so schmerlindernd wie möglich drehte er sich herum, damit er sehen konnte, was es außer der dunkeln Decke noch so zu sehen gab. Doch konnte er nichts Genaues erkennen. Seine Sicht verschwamm wieder. Doch wollte er sich davon nicht unterkriegen lassen. Er wollte endlich wissen, wohin es ihn verschlagen hatte. Langsam versuchte er sich aufzurichten, obwohl sein gesamter Körper schmerzte. Er ignorierte den Schmerz. Er hatte bereits eine fast aufrechte Position eingenommen, als sein Körper unter den Schmerzen nachgab und wieder zu Boden fiel. Keuchend lag er da und schöpfte neue Kraft, bevor er es nochmal versuchte. Plötzlich legten sich warme Hände auf seine Schultern, die ihn sanft aber bestimmend zu Boden drückten. Erschrocken wehrte sich Naruto nicht gegen den Druck und lag wieder auf den Boden. Ein weiteres Paar Hände packte ihn an den Schultern und an der Hüfte, bevor sie ihn vorsichtig auf den Rücken drehten. Naruto kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, wer es war. Doch war seine Sicht wieder schlimmer geworden, sodass er kaum etwas erkannte. Zwei Gestalten beugten sich über ihn. Wer waren sie? „Seid ihr Gehilfen des Teufels?“ Seine Stimme war heiser, leise und brüchig. Noch nie hatte er seine eigne Stimme so erlebt. „Nein, Naruto. Du lebst. Du bist nicht tot.“ „Nicht tot?“ Es waren Narutos letzte Worte, bevor die Bewusstlosigkeit ihn wieder übermannte. Als er wieder erwachte, war es noch immer wunderbar warm, jedoch konnte er das Feuer und den Geruch des Feuers nicht wahrnehmen und etwas am Licht hatte sich auch verändert. Es war so anders als beim letzten Mal. Langsam und vorsichtig hob Naruto die Hand und fuhr sich damit durchs Haar, bevor er sie nachdenklich betrachtete. Sie verbunden, doch konnte er sich nicht erinnern, wann er sie verbunden oder verbinden hatte lassen. Alles war irgendwie verschwunden oder verschwommen. Was war eigentlich mit ihm geschehen? Vorsichtig richtete er sich auf. Es gelang ihm ganz gut, auch wenn es noch ein wenig schmerzte. Noch ein wenig verschlafen sah er sich um. Er war nicht in der Hölle wie er angenommen hatte, sondern in einer Höhle. Durch den Eingang strahlte die helle Morgensonne herein. Scheinbar es ein schöner Morgen. In der Mitte der Höhle war eine Feuerstelle, die noch ein wenig qualmte. Vor nicht all zu langer Zeit war dort noch ein Feuer gemacht wurden. Über der Feuerstelle hing ein Kessel und rechts neben ihr standen Schachteln, die scheinbar mit Essen gefüllt waren. Doch nahm etwas anderes Narutos gesamte Aufmerksamkeit in Beschlag. Es war die kleine zierliche Person die zur linken Seite vom Feuer lag und schlief. Naruto kannte sie ganz genau. Es war Hinata. Doch was zum Teufel machte sie an diesem Ort? Was war eigentlich geschehen? Was war mit Hinata geschehen? Sie hatte schon immer blaß gewirkt, doch nun war sie käseweiß. Um ihre Augen hatten sie dunkle Augenringe gebildet und ihr Gesicht wirkte eingefallen. Erschöpfung und Müdigkeit, dass war es, was sie mit ihrer Haltung ausdrückte. „Sie hat die letzten drei Nächte an deiner Seite gewacht und um dich gekämpft.“ Erschrocken fuhr Naruto zu der Stimme, die ihn angesprochen hatte herum. Ohne dass er es bemerkt hatte, war jedem zu ihnen in die Höhle getreten und sah nun zu ihm. Verwirrt sah Naruto ihn an, da er immer noch nicht wirklich begriff was eigentlich los war. „Sai, was ist passiert?“ Sai runzelte die Augenbraue und sah Naruto durchdringend an. In den letzten Jahren hatte er sich stark verändert. Auch wenn seine Gefühlsregungen noch immer etwas merkwürdig aussahen, so gab es sie doch. „Erinnerst du dich an nichts mehr?“ Naruto warf ihm einen komischen Blick zu und versuchte sich zu erinnern. Eine Weile konnte er sich an nichts erinnern. Doch dann strömten die Bilder auf ihn ein. Kreuz und quer durcheinander, jedoch konnte er sie nicht in eine logische Verbindung bringen. Nichts von alle dem ergab einen Sinn. „Da sind Menschen. Eine gesamte Straße voller Menschen und sie sind Tot. Und Anbus waren da. Auch Meister Kakashi, die ältere wuschlige Augenbraue, Oma Tsunade und Sakura. Sie sind auch da gewesen. Doch warum weiß ich nicht. Was ist passiert?“ Sai seufzte. Scheinbar hatte Naruto es wirklich vergessen. Sie hatte gesagt, dass es vorkommen könnte, dass er es vergessen hatte – entweder durch den Schock über die Verbannung und Verfolgung von ihm oder weil er es einfach verdrängte. Der Mensch neigte dazu, das zu verdrängen, was ihm nicht gerade angenehm war. Sai ging nun auf Naruto zu, hockte sich vor ihm hin und legte seine Hände auf seine Schultern. „Die Menschen, von den erzählt hast, sind wirklich tot. Sie wurde auf brutale Weise … mhm naja … abgeschlachtet. Das gesamte Dorf ist geschockt.“ Naruto riss ungläubig die Augen auf. „Da müssen wir doch los und bei den Untersuchungen helfen. Da draußen läuft ein Durchgeknallter herum, der eine gesamte Straße auf dem Gewissen hat.“ Naruto wollte aufstehen, doch Sai hielt ihn zurück, indem er den Druck auf den Schultern verstärkte und Naruto sanft zurück drückte. „Du kannst dort nicht hin.“ „Wieso?“, rief Naruto aufgebracht. „Weil du der Hauptverdächtige ist.“ Stille. Erst starrte Naruto Sai an, bevor er seinen Blick abwandte und auf seine Hände starrte. „Ich?“ „Ja. Du wurdest in der Straße mit den Toten entdeckt. Du warst von oben bis unten mit dem Blut der Opfer beschmiert. Die Anbu ließ nicht lange auf sich warten und machte Jagd auf dich. Sie verfolgten dich bis tief in den Wald. Irgendwann hast du sie abgehängt, doch warst du während deiner Flucht mit einem vergifteten Kunai schwer getroffen wurden.“ Naruto lehnte sich zurück. Sein Blick war leer und sein Gesicht war in Fassungslosigkeit erstarrt. Er konnte und wollte es nicht glauben. Das ging nicht. Warum hätte er das tun sollen? Was hatte er getan? „Wie bin ich hierher gekommen?“ „Sai und ich haben dich schwer verletzt vorgefunden. Gemeinsam haben wir dich dann hierher gebracht und versorgt.“ Hinata war inzwischen wach geworden und hatte sich aufrecht hingesetzt. Ihre Haare waren noch ganz verstrubelt und bestärkten nur noch mehr ihr Aussehen, dass sie in letzter Zeit nicht zu viel Schlaf gekommen war. Selbst ihre Augen zog es vor Müdigkeit immer und immer wieder zu, jedoch hielt sie sich tapfer wach. Wir haben dich bewusstlos im Regen inmitten des Waldes aufgelesen und dann hierher gebracht. Du warst sehr geschwächt. Ich hätte fast gedacht, du würdest die erste Nacht nicht überleben, so hoch wie dein Fieber war.“ Doch er hatte sie überstanden. Sie hatten ihm das Leben gerettet. Ein Leben, mit dem er nichts anzufangen wusste. „Und was jetzt? Was bin ich jetzt?“ Er kannte die Antwort. Sai seufzte noch einmal. „Du wirst für die Morde verantwortlich gemacht und bist aus dem Dorf verbannt wurden. Die Leute suchen überall nach dir, doch bisher war es vergebens … “ Nur die ersten paar Worte hatte Naruto noch deutlich wahrgenommen, der Rest war nach und nach untergegangen. Man hielt ihn für schuldig. Er war ein Verbannter. Sai und Hinata hatten ihm zwar das Leben gerettet, doch wäre es besser gewesen, wenn sie ihn hatten sterben lassen. Sie schenkten ihm ein Leben, welches in seinen Augen sinnlos war, denn sein Zuhause und Träume waren fort und schon bald würden auch die Menschen, die ihm alles bedeuteten fort sein. Die darauf folgenden Tage gestalteten sich als schwierig. Egal was Hinata und Sai sagte und versuchten, sie konnte Naruto aufmuntern, noch dazu bewegen, etwas selbstständig zu tun. Obwohl seine Wunden ausgeheilt waren, lag in der Höhle und starrte die Decke an. Er war gebrochen. Seine Lebenswille war schon erloschen, denn alles was er hatte, war ihm genommen wurden. Jeden Tag redeten Hinata und Sai auf ihn ein. Jedoch brachte dies genauso viel, wenn sie gegen eine Wand sprechen würden. Es war sinnlos. Hinata wich auch nachts nicht von Narutos Seite. Sie wurde im Dorf noch nicht zurück erwartet und musste sich so keine Ausreden ausdenken, warum sie das Training schwänzte oder wo sie hinging. Bei Sai war es da schon anders. Er schwänzte inzwischen regelmäßig das Training mit Sasuke, Sakura und Kakashi, obwohl sowohl er als auch Hinata stark daran zweifelten, dass sie trainierten. Sie alle hatten eine starke Bindung zu Naruto gehabt und würden nach diesem Vorfall nicht einfach so wieder in ihr normales Leben zurückkehren. Fast eine Woche war vergangen. So langsam musste sich auch Hinata auf den Weg ins Dorf machen. Am Abend vorher war sie gerade dabei ihre Sachen zu packen, als plötzlich Sain in die Höhle gestürzt kam. Er keuchte und schnappte nach Luft. Hinata blickte besorgt zu ihm und selbst Naruto sah ihn an. „Was ist los, Sai?“ „Shikamaru. Er hat sich mit den Leuten im Dorf und den Ältesten angelegt. Er ist felsenfest der Überzeugung, dass Naruto unschuldig ist, jedoch geben die Ältesten nichts auf seine Meinung. Selbst die Menschen im Dorf gehen ihm aus dem Weg und wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er ist drauf und dran seine Tasche zu packen und nach Suna zu ziehen.“ Hinata schnappte nach Luft und verkrampfte sich. Wie weit sollte das Ganze noch gehen? Was sollte noch alles passieren, bevor wieder normale Zustände eintraten. Sie blickte zu Sai auf und versuchte irgendwo etwas in seinen Augen zu finden, was ihr Hoffnung gab. Doch fand sie nicht eine kleinste Spur davon. Sie wandte sich von Sai ab und blickte zu Naruto. Doch dort begegnete ihr die gleiche Hoffnungslosigkeit wie bei Sai. „Wollt ihr aufgeben und ihn einfach gehen lassen?“ „Nein, aber was sollen wir denn schon machen?“ „Ein Freund sein und ihm beistehen. Versuch ihn aufzuhalten. Ich komme später nach.“ Sai nickte nur kurz und ging. „Es hat keinen Sinn.“ Hinata erstarrte. Von jedem anderen hatte sie solche Worte erwartet, doch nicht von Naruto. Das war nicht mehr der Naruto, den sie kannte und liebte. Dieser Naruto würde niemals aufgeben, egal wie aussichtslos es auch war. Er würde kämpfen bis zum Schluss und er würde weiterkämpfen, auch wenn die Chancen auf einen Sieg gleich gegen Null gingen. Wer war dieser Fremde vor ihr? „Wer bist du? Zu was bist du geworden?“ Naruto blickte zu ihr auf. „Was meinst du?“ Die Antwort trieb Hinata die Tränen in die Augen. „Wo ist der Naruto, der statt zu weinen gelacht hat? Der niemals aufgeben hat, egal wie schwer es auch war. Der mit seinem Lächeln alle um sich herum mit sich riss. Der immer wieder aufgestanden ist, nachdem er gestürzt ist.“ Naruto starrte sie an. „Er ist fort.“ Ein heftiger Schmerz schoss durch Narutos Wange, die kurz darauf anfing zu glühen. Hinata hatte ihn geschlagen, während die Tränen ihr über die Wange liefen. Sie schniefte laut. „Alle deine Freunde sind da draußen und kämpfen für dich. Sie wollen, dass du wieder im Dorf bei ihnen lebst. Sie wollen dich bei ihnen haben und mit dir zusammen sein. Doch welchen Sinn hat das Ganze, wenn du dich selbst aufgibst. Wofür bringen sie all ihre Kraft und Mut dann überhaupt auf?“ Sie drehte sich um und verließ die Höhle. Geschockt sah Naruto ihr nach. Eine Weile verging, bis er sich aufrappelte und ihr eilig nachlief, so gut es ihm jedenfalls möglich war. Das Fieber und die wenige Bewegung der letzten Tage hatte ganz schön an seinen Kräften gezerrt. Er war wacklig auf den Beinen und musste dauernd anhalten um Luft zu schnappen. Auch das Stehen fiel ihm noch schwer, weshalb er sich gegen die Bäume lehnte, die seinen Weg kreuzten. Wieder stand er an einen Baum gelehnt und schnappte nach Luft. Die unterschiedlichsten Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Hinata hatte Recht. Was war aus ihm geworden? Ein Feigling, der sich versteckte anstatt zu kämpfen. Das war nicht seine Art und doch hatte er nicht wirklich Hoffnung für sich übrig. Es war ein innerer Konflikt in ihm, wobei nicht erkennbar war, wer diesen Konflikt gewinnen würde. Mühsam stieß er sich von dem Baum ab und lief weiter. Er musste sie finden, denn Hinata konnte ihm sicherlich helfen. Da war er sich sicher. „Hinata.“ Seine Stimme war heiser und rau. Die letzten Tage hatte er sie kaum benutzt. Immer und immer wieder rief er ihren Namen so laut er konnte, doch niemand reagierte darauf. Wer sollte auch schon darauf reagieren? Sicherlich war Hinata schon auf den Weg ins Dorf. Er war doch ein Idiot gewesen. Langsam sank Naruto an einem Baumstamm zu Boden und blieb dort keuchend sitzen. Warum musste er immer erst Fehler begehen, bevor ihm auffiel wie weit er doch vom Weg abgekommen war? Wieso konnte er es nie rechtzeitig merken? „Ich Idiot.“ „Allerdings.“ Erschrocken sah Naruto auf. Vor ihm stand Hinata, die ihn traurig ansah. „Wie kommst du hierher?“ „Ich wollte mich entschuldigen, weshalb ich zur Höhle zurückgegangen bin, doch dort warst du nicht. Also hab ich dich gesucht, denn weit konntest du ja noch nicht sein.“ Naruto nickte und schwieg. Auch Hinata schwieg und eine bedrückende Stille legte sich über die Beiden. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte, bis sich Naruto dazu durchrang, als Erster das Wort zu ergreifen. „Du machst es falsch.“ „Was?“ „Nicht du bist diejenige, die sich entschuldigen sollte. Viel mehr muss ich mich bei dir entschuldigen und auch bedanken.“ Naruto sah auf und konnte genau in Hinatas Augen sehen, die ihn aufmerksam betrachtete. Als Hinata weiter schwieg, fuhr Naruto fort. „Du hast recht. Ich habe aufgegeben und das ist eigentlich nicht meine Art, doch … tief in mir drinnen ist ein Stimme, die mir sagt, das es sinnlos ist, noch Hoffnung zu haben. Ich möchte nicht mehr stark sein, denn auch Starksein kann schmerzhaft sein und doch möchte ich leben. Es ist als ob ich in zwei gerissen bin. Verstehst du das?“ Mit einem verzweifelten Blick senkte Naruto den Kopf. Eine Weile sagte Hinata nichts und Naruto glaubte schon nicht mehr daran eine Antwort zu bekommen. „Ich verstehe dich. Mir ging es genau so. Mit meinem Vater.“ „Was hast du getan?“ „Ich habe gekämpft, weil jemand mir meinen Mut gab.“ Verständnislosigkeit machte sich auf Narutos Gesicht breit, als er den Kopf hob. „Jemand hat dir deinen Mut gegeben.“ Hinata nickte einfach nur. „Ja, dieser Jemand hatte mir gezeigt, dass sich nichts ändern kann, wenn man nicht versucht etwas zu ändern. Der Weg dorthin kann sehr lang sein, doch darf man nicht den Mut verlieren. Diese Person hat mich mit sich gerissen und je mehr ich ihr begegnete umso mehr glaubte ich daran mein Ziel zu erreichen.“ „Wer war diese Person?“ Hinata war näher zu ihm heran getreten und hockte sich nun vor ihm auf den Boden, sodass ihre Augen in gleicher Augenhöhe waren. „Diese Person warst du Naruto.“ Naruto sagte nichts, sondern starrte einfach nur Hinata an. Er konnte nicht fassen oder besser gesagt nicht glauben, was sie gesagt hatte. Immer war er doch als ein Klotz bezeichnet wurden, der zu nichts nutze war und nun saß Hinata vor ihm und behauptete das Gegenteil. Sie stellte seine gesamte Welt auf den Kopf. „Und nicht nur mich hast du verändert Naruto. Du hast auch andere verändert. Neji, Sasuke, Gaara – sie wäre heute nicht so, wie sie sind, wenn du nicht gewesen wärst. Glaub mir. Auch die anderen hast du verändert und seinen es nur kleine Dinge. Doch gerade die kleinen Dinge sind manchmal die wertvollsten. Für jeden von deinen Freunden bist du etwas besonderes, weil du bist wie du bist. Sie alle wissen, wer du wirklich bist. Und genau das ist der Grund, warum sie um dich kämpfen. Sie kennen dich und wissen, dass du niemals so etwas machen würdest. Sie vertrauen dir, vertrau auch du ihnen. Und deshalb gib nicht auf. Die anderen hoffen noch immer, hoffe auch du.“ Naruto sah sie eine Weile einfach nur an. Sie hatte das gesagt, was er hören wollte. Nichts anderes hatte er von ihr hören wollen. Er beugte sich nach vorne und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Danke Hinata, aber gib mir noch ein wenig Zeit. Es wird alles gut, versprochen.“ Von da an ging es aufwärts. Narutos Stimmung besserte sich und von Tag zu Tag wurde er auch wieder stärker. Langsam begann er mit Sai zu trainieren, wenn dieser zur Höhle kam, um ihn zu besuchen. Auch Hinata sah so oft es ging vorbei, so war er fast nie einsam. Von seinen anderen Freunden kam niemand vorbei, denn Hinata, Sai und er waren sich einig gewesen, dass es besser war, wenn sie nichts davon wissen würde. Bis über beide Ohren strahlend sah Naruto zu Hinata. „Vielen, vielen Dank, Hinata.“ Hinata lächelte als Antwort und reichte Naruto eine dampfende Schüssel. Gierig riss dieser die Schüssel an sich und schlürfte aus ihr. Plötzlich riss er sie fort und streckte die Zunge mit einem Schmerzenslaut heraus. Hinata kicherte. „Da warst du wohl etwas zu gierig.“ Ein wenig sauer sah Naruto Hinata an und stellte die Schüssel beiseite. „Ich hab immerhin über eine Woche kein Ramen mehr gegessen. Ich hatte Heißhunger darauf. Aber …“ Hinata legte den Kopf schief und lächelte. „Aber was?“ „Mhm. Es hat anders geschmeckt. Nicht wie der Ramen von Ichiraku.“ Hinata lief rot an. „Es ist auch nicht Ichirakus Ramen. Ich habe das Ramen gemacht.“ „Ach so. Es schmeckt nämlich besser als das von Ichiraku.“ Das Rot auf Hinatas Wangen wurde noch dunkler, bevor sich ein schüchternes Lächeln auf ihr Gesicht schlich. „Wirklich?“ „Jepp. Es ist eben nur zu heiß.“ „Hast du dir die Zunge schlimm verbrannt?“ „Ach geht schon.“ Naruto grinste sie an. Er freute sich darüber sie zu sehen, denn gerade ihre Nähe war es, was ihm in den letzten Tagen Halt gegeben hatte. Sie war für ihn dagewesen, als er sie gebraucht hatte. Hinata und Sai waren die wichtigsten Menschen in seinem Leben geworden. Und doch fragte sich Naruto doch, warum Hinata so viel für ihn tat? Sai war sein Freund und er hielt zu Naruto, so wie Naruto einst zu ihm gehalten hatte. Sie waren Freunde, die durch dick und dünn gingen. Doch bei Hinata war es irgendwie anders. Sie waren keine Fremde, jedoch waren sie nun auch nicht solche Freunde wie er, Sakura, Sai und Sasuke. Man konnte sagen, dass es so ein Mittelding war. Weder Fremde noch Freunde, aber dennoch war Hinata zu seiner wichtigsten Vertrauten geworden. Naruto sah zu Hinata hinüber, die verträumt zum Höhlenausgang sah. Warum? Immer mehr beschlich ihn diese Frage, doch stellte er sie nicht laut. Irgendwie traute er sich einfach nicht. Diese Gedanken begleitete Naruto noch am nächsten Tag. Nachdenklich saß er vor der Höhle und betrachtete den wenigen blauen Himmel, der durch die Baumkronen zu erkennen war. Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie Sai zwischen den Bäumen zu ihm herantrat. „Bist du noch auf der Erde oder schon im Himmel?“ Erschrocken fuhr Naruto hoch und drehte sich zu Sai um, der ihn dämlich anlächelte. „Erschreck mich doch nicht so.“ „Dann träum nicht am Tag, sondern in der Nacht.“ Verärgert verzog Naruto das Gesicht. „Ich hab nicht geträumt. Ich habe nachgedacht.“ Sai schnaubte belustigt. „Wirklich? Es sah aus wie träumen. Und worüber hast du nachgedacht?“ Naruto senkte den Kopf. „Über Hinata.“ Überrascht zog Sai die Augenbrauen hoch. Solch eine Antwort hatte er von Naruto nicht erwartet. Sie kam etwas unvorbereitet, weshalb er auch am Anfang nicht so recht wusste, was er sagen sollte. „Warum?“ „Das frage ich mich auch.“ „Hä?“ Naruto seufzte. „Ich verstehe sie nicht. Sie meint, ich habe viel für sie getan, doch weiß ich nicht wirklich, was ich getan haben soll. Außerdem hilft sie mir so viel und begibt sich dafür noch in Gefahr. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert.“ „Und was sie mit mir?“ „Du bist doch schon groß, Sai. Du kannst selber auf dich aufpassen.“ Sai bemerkte Narutos neckenden Ton, doch reagierte nicht darauf, sondern schwieg. Sakura hatte ihm gesagt, dass Hinata in Naruto verliebt war, doch das er es einfach nicht raffte. Jeder andere hatte es bereits begriffen, alle außer Naruto. In dieser Hinsicht war er wirklich blind. Anfangs wollte er nicht glauben, dass es wirklich so schlimm war. Doch das Sakura die Wahrheit gesprochen hatte, erkannte er in jenem Moment. „Vielleicht mag sie dich einfach.“ Spöttisch betrachtete Naruto ihn. „Deshalb setzt man sein Leben nicht aufs Spiel.“ „Vielleicht ist es auch mehr als nur Mögen.“ „Äh?“ Sai seufzte. Dies gestaltete sich als ein sehr anstrengendes Gespräch. „Mehr als nur Freundschaft.“ Verständnislosigkeit zierte Narutos Gesicht und vermehrte sich bei jedem Wort. Er verstand es wirklich nicht. Sai gab es auf. „Sie ist in dich verliebt, weiß Gott warum.“ „Verliebt?“ Narutos Augen waren größer geworden und der Mund stand offen. Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit spiegelten seine Augen wieder. Noch einmal seufzte Sai. Endlich hatte es ihm jemand gesagt, denn von allein wäre er nie darauf gekommen, auch wenn das bedeutete, dass Sakura ihm den Kopf abreisen würde, wenn sie es jemals herausfand. Sai hatte ihr versprechen müssen, es niemanden zu erzählen. Irgendwann hatte sich Sai aus dem Staub gemacht und hatte Naruto mit seinen Gedanken allein gelassen. Gedankenverloren saß er an Ort und Stelle und genau dort fand ihn Hinata vor, als sie am Abend zu Besuch kam. Es wunderte sie schon ein wenig, Naruto dort vorzufinden, jedoch machte sie nicht weiter Gedanken darüber. „Naruto, träumst du?“ Hinatas Stimme holte Naruto aus seiner Gedankenwelt zurück. Erstaunt stellte er fest, dass es bereits Abend geworden war. „Schon so spät.“ „Ja. Willst du was essen? Ich hab Ramen mitgebracht.“ „Äh … toll.“ Hinata setzte sich zu Naruto und holte eine Schüssel aus der kleinen Tasche, die sie bei sich trug und reichte sie wieder an Naruto weiter. Er nahm die Schüssel entgegen, stellte sie jedoch beiseite. „Was ist los, Naruto? Ist sie wieder zu heiß?“ Naruto nickte nur und schwieg. Einen Augenblick sah Hinata traurig aus, doch dann wandte sie sich ab und sah zu Boden. Sie wollte nicht, dass Naruto sah, dass er ihr dadurch weh tat. Sie hatte sich den ganzen Tag auf sein grinsendes Gesicht gefreut. Das dem nun doch nicht so war, enttäuschte sie sehr. Eine ganze Weile saßen sie schweigend nebeneinander und hingen beide ihren eignen Gedanken hinterher. „Hinata, bist du in mich verliebt?“ Die Frage kam aus heiterem Himmel und traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte nicht mit so einer Frage gerechnet. Sie hätte nicht einmal gedacht, dass sie und Naruto über ein solches Thema reden würde. Doch was sollte sie darauf antworten. Ja sie liebte ihn, doch was dann. Dass er sie fragte konnte alles bedeuten. Entweder er liebte sie oder er liebte sie nicht. Sie fürchtete sich vor Narutos Reaktion, weil sie nicht absehbar war. Sie wusste nicht, ob sie mit der Ablehnung leben konnte. Schnell stand Hinata auf und wollte davonlaufen, doch war Naruto schneller als sie. Er hielt sie zurück vorm Flüchten, indem er sie festhielt. Fest legte er seine Arme um Hinata und ließ ihr keine Chance zur Flucht. Sie war gefangen in seinen Armen. „Bitte antworte mir.“ Sein Mund war nahe an ihrem Ohr. Sie konnte seinen Atem spüren, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ja, ich liebe dich.“ Hinata biss sich auf die Lippe. Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte ihm gesagt, was sie für ihn empfand, doch was war mit ihm. Wie dachte Naruto über sie? „Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.“ Hinata schloss die Augen und betete zum Himmel, dass Naruto sie endlich losließ. Sie wollte nicht hören, was er noch zu sagen hatte. Er erteilte ihr eh eine Abfuhr. „Doch ich mag dich sehr, sehr gerne. Ich möchte dich bei mir haben und dich beschützen. Ich mag dich so wie es ist. Es …“ Plötzlich ließ er Hinata los und drehte sie zu sich um. Er legte eine Hand an ihre Wange und hob ihren Kopf an. Die Tränen liefen an ihren Wangen noch immer herab. Ihre Zähne bissen auf ihre Lippen und wirkte insgesamt völlig verspannt. Naruto lächelte leicht. „Es könnte jedoch ein Anfang sein.“ Ein Anfang – ein Hoffnung. Naruto hatte ihr die Hoffnung zurückgegeben. Vielleicht hatte sie doch noch die Chance auf eine gemeinsame Zukunft. ------------FLASHBACK ENDE----------- Naruto schlug die Augen auf. Er war eingeschlafen und der Morgen war nicht mehr fern. Schnell schlug er die Decken beiseite und sprang auf. Er musste los, wenn er heute ins Dorf wollte. Einen Plan hatte er schon, jedoch musste er zeitig in der Nähe von Konohagakure sein, wenn die Bauern ihre Waren ins Dorf brachten. Auf einen der Wagen würde er sich verstecken und so unbemerkt ins Dorf zu kommen. Rasch schnappte er sich seinen Rucksack und rannte aus der Höhle. Draußen blieb er jedoch noch einmal stehen und betrachtete den Höhleneingang. Ein leichtes Lächeln trat auf sein Gesicht. Hier hatte sein neues Leben angefangen. Sein Leben mit Hinata. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Kushina und veranlasste sie sich umzudrehen, jedoch war nichts Auffälliges zu erkennen. Noch eine Weile blieb sie stehen und betrachtete die Straße hinter sich genau, als jedoch nichts weiter entdeckte, ging sie weiter. Seit sie wieder in Konohagakure war, wurde sie scharf beobachtete, da war sie sich vollkommen sicher. Und sie war sich auch über den Grund vollkommen sicher. Es war das merkwürdige Verhalten von Hauro, Tenko, Riku, Shino, Kiba, Lee und Gai gewesen. Ein Nachteil der Kunst, die sie angewandt hatte. So nützlich sie auch war, so war sie doch auffällig. Wem die Veränderung nicht aufgefallen war, der musste vollkommen blind gewesen sein. Kushina seufzte und setzte ihren Weg fort. Mit ihren Gedanken war sie bei dem Tag, an dem sie mit ihrem Team nach ihrer Mission zurückgekehrt war. Wobei zurückkehren untertrieben war. Man sollte es eher als zurückwanken bezeichnen. Die Sieben hatte mehr mit den Nachwirkungen der Manipulation zu kämpfen gehabt, als Kushina vermutet hatte. Während Kushina nur ein wenig erschöpft gewesen war, waren die anderen wie Schlafwandler durch die Straßen von Konohagakure gelaufen und wirkten wie in Trance. Klar war dies schon ein wenig auffällig. Kein Wunder, dass man alle ins Krankenhaus bestellt hatte, um sie zu untersuchen. Es waren gestellt wurden, man hatte sie abgehört, abgetastet und schließlich war auch Blut genommen wurden, jedoch war nichts dabei heraus gekommen. Wahrscheinlich hatte man vermutet, dass sie sich irgendetwas eingeworfen hatten. Alkohol, Drogen, Medikamente-warum nicht? Es war doch inzwischen bei vielen Ninja Gang und Gebe, dass sie sich irgendetwas einwarfen, damit sie halbwegs fit blieben. Doch nichts dergleichen war gefunden wurden, was natürlich das Misstrauen von Tsunade und anderen scharfsinnigen Personen in Konohagakure nur weiter angestachelt hatte. Inzwischen waren sie alle wieder normal drauf, jedoch konnte Kushina keinen Schritt vor den anderen setzen, ohne das ihr jemand folgte. In einen schönen Schlamassel war sie da reingeraten. Mit Wut kickte Kushina eine Blechbüchse zu ihren Füßen fort. Sie war mächtig wütend auf sich selbst. Sie hätte einfach mal die Klappe halten sollen, jedoch war dies etwas, was nun mal nicht gerade die Tugend der gesamten Uzumaki-Familie war. „Die Büchse kann nichts dafür, dass du so wütend bist.“ Erschrocken sah Kushina auf. Vor ihr stand Gaara. Gerade ihn hatte sie doch meiden wollen und nun war sie ihm geradewegs in die Arme gelaufen. Hatte er hier auf sie gewartet? Kushina verbeugte sich schnell vor dem Kazkage. „Guten Tag, Meister Kazekage. Kann ich euch helfen?“ Sie stand noch immer gebeugt vor ihm, während er sie stirnrunzelnd beobachtete. „Ja, vielleicht. Ich hab noch nicht gefrühstückt. Möchtest du mir nicht Gesellschaften leisten?“ Kushina richtete sich wieder gerade auf. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut. „Ich weiß nicht. Ich bin sicherlich nicht die richtige … Person in dieser Position und Situation.“ Lässig winkte Gaare mit der Hand ab. „Quatsch. Ich hatte mal einen Freund, der war dir sehr ähnlich. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von der Position her, wie du es nennst. Ihn hat es einen Scheißdreck gekümmert und er machte immer war er wollte. Nun komm schon.“ In Kushina sträubte sich alles dagegen, doch was sollte sie schon machen. Es war schließlich der Befehl des Kazekage und dem musste sie gehorchen, ob sie nun wollte oder nicht. Mit einem immer stärker werdenden Gefühl folgte sie dem Kazekage. Kapitel 20: Besuch beim Kazekage -------------------------------- Ich weiß, diesmal hat es ein wenig länger gedauert. Doch Seminare, Arbeit und Prüfung haben mir in letzter Zeit die Nerven und auch die Zeit geraubt. Jedoch wird es ab nächster Woche wieder besser und dann komme ich vielleicht mal wieder mehr zu schreiben. Michan-chan Besuch beim Kazekage Skeptisch betrachtete Kushina die Nudelsuppe vor sich. Sie traute dem Kazekage kein Stück über den Weg und da half auch die Einladung zur Nudelsuppe nichts. Er hatte etwas an sich, was Kushina beunruhigte und doch war etwas anderes. Sie war nervös in seiner Gegenwart, jedoch nicht so wie das letzte Mal. Die Person, neben der sie saß kam ihr viel vertrauter vor. Vertraut und auch bekannt. Sie konnte es sich nicht erklären, doch etwas stimmte an diesem Kazekage nicht. Wenn man nicht genau hinsah, konnte man keinen Unterschied feststellen. Die kleinen, aber feinen Unterschiede wurden erst bei genauerem Betrachten offensichtlich. Seine gesamte Haltung war lässiger als bei ihrem letzten Treffen, außerdem hatte sie nicht das Gefühl von ihm durchleuchtete zu werden. Auch war die Aura des Dämons nicht all zu sehr zu spüren. Doch auch sie wieder anders. Auch sie war so … vertraut. Mit einem Mal verstand Kushina. Sie hatte verstanden, was hier gespielt wurde und auch wer dahinter steckte. Warum hatte sie es nicht schon eher bemerkt. Der Kazekage drehte sich zu ihr um und lächelte leicht. „Du isst ja nichts. Schmeckt es dir nicht?“ Auch Kushina lächelte leicht. „Ich musste nur gerade an meinen Vater denken. Er liebt Nudelsuppe, nicht wahr?“ Das Lächeln des Kazekage wurde noch breiter, bevor er sich seiner Schüssel mit der Nudelsuppe widmete. Eifrig schlürfte er sie hinunter. Eine Weile sah Kushina ihm noch dabei zu, bevor sie sich ihrer eignen Schüssel zuwandte und sie ebenfalls gierig hinunterschluckte. Für sie gab es keine Zweifel mehr. Sie wusste Bescheid. Nach der dritten Schüssel erhob sich der Kazekage von dem Stuhl, zahlte die Nudelsuppen und verließ die kleine Nudelbar. Auch Kushina erhob sich und folgte schnell dem Kazekage, der sich in die Richtung des Parks begab, in dessen Mitte das Kriegerdenkmal stand. Schweigend liefen sie nebeneinander her und betrachteten die Bäume und die Landschaft die sich innen bot. Plötzlich jedoch schnippte der Kazekage mit den Fingern und ein leichter Wind wehte in ihre Richtung, sodass sie nicht von den Personen belauscht werden konnten, die sie verfolgten. Da erst begann der Kazekage zu sprechen. „Ich denke, wir sind jetzt ungestört. Außerdem denken sie wohl, weil ich bei dir bin, ist alles in Ordnung.“ Kushina schnaubte. „Aber auch bloß, weil sie dich für jemanden halten, der nicht wirklich bist, Vater.“ Bei der Antwort lachte der Kazekage auf und sah belustigt Kushina an. „Woran hast du mich erkannt?“ „Du warst zu lässig. Der Kazekage ist viel steifer.“ Naruto seufzte und rieb sich die Schläfe. „Also ist er immer noch nicht lockerer geworden. Ich glaube, dem muss ich mal wieder ins Gewissen reden. Wenn er so weitermacht, findet er so nie eine Frau.“ „Woher willst du wissen, dass er eine Frau haben will. Ich denke er ganz glücklich mit der Menge seiner Neffen und Nichte. Schließlich wird er demnächst zum neunten Mal Onkel.“ Naruto pfiff durch die Lippen und machte ein anerkennendes Gesicht. „Nicht schlecht, doch deswegen bin ich nicht hier.“ Naruto griff in seine Tasche und holte den Brief von Kushina hervor. „Ich bin wegen dem hier. Ich möchte sicherstellen, dass außer Gaara, niemand weiter dahinter kommt. Darum werde mich jedoch kümmern. Du musst dir jetzt über andere Dinge Sorgen machen. Wie sieht es in Konoha aus? Sind sie stark genug um Oto gegenübertreten zu können?“ Kushina seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich fürchte nein. Die Älteren sind sicherlich stark, jedoch gehen sie mit dem Nachwuchs zu lasch um. Die Chu-nins hier sind auf einem niedrigen Niveau. Sie hätte gegen Gegner wie die Barbaren keinerlei Chance.“ Naruto nickte. Was anderes hatte er nicht erwartet. Konoha war durch andauernden Frieden zu nachlässig geworden und zu selbstsicher. Wer hätte auch vor fünf Jahren gedacht, das sich ausgerechnet der tot geglaubte Orochimaru noch einmal erheben würde. „Das ist schlecht. Ganz schlecht, jedoch nicht unerwartet. Hör mir jetzt gut zu Kushina. Du musst sie trainieren.“ Kushina machte große Augen und sah ihren Vater an, als ob er geisteskrank wäre. „Wie soll ich das denn bitte anstellen? Ich werde rund um die Uhr beobachtet, wie soll ich sie da trainieren.“ „Um das Beobachten werde ich mich kümmern. Ich denke, ich kann da Gaara schon ein wenig überzeugen, außerdem wird schon bald Jiraiya ins Dorf zurückkommen und dich unterstützen.“ Kushina seufzte. Das mochte sich ja alles gut anhören, doch es würde eine Heiden Arbeit werden, dass stand schon mal fest. „Und wie lange soll, dass so weitergehen?“ „Bis deine Mission zu Ende ist oder bis Orochimaru angreift. Jedoch macht es nicht den Eindruck, als ob er in nächster Zeit angreifen wird.“ Kushina zog die Augenbraue hoch. „Es macht nicht den Eindruck? Was zum Teufel macht er dann?“ „Testen.“ „Die Kristallflaschen, die mit Chakra gefüllt sind?“ Naruto nickte und Kushina schwieg. Die Frage, die sich beide stellten, hing in der Luft. Wie lange noch? Wann hatte Orochimaru sein Ziel erreicht? Wann würde er angreifen? „Verstehst nun, warum du sie trainieren sollst? Uns läuft die Zeit davon, egal wie lange noch Zeit ist. Am Ende wird uns die Zeit fehlen. Im Kampf werden auch keine Zeit haben, uns um die Wehrlosen zu kümmern, deshalb muss jetzt gehandelt werden.“ Kushina nickte. „Dennoch weiß ich nicht, wie ich anfangen soll?“ „Bei ihrem Stolz.“ Fragend sah Kushina ihren Vater an, da sie nicht ganz verstand worauf er hinaus wollte. Als Naruto ihrer fragende Miene bemerkt, lächelte er leicht. „Es ist das Gleiche wie bei dir. Bisher hast du es nicht geschafft, gegen mich zu gewinnen. Was hast du bisher gemacht?“ „Ich habe trainiert, um dich … Ich verstehe. Das meist du also. Ich soll sie immer und immer wieder besiegen. Sie demütigen und ihren Stolz herausfordern, damit sie mehr trainieren.“ Naruto nickte. „Genau. Außerdem sehe dich mal wegen Rettungswegen aus dem Dorf um, falls es doch zum Fall der Einschließung des Dorfes kommt. Möglicherweise muss da noch was gemacht werden.“ Kushina nickte. „Gut. Ich werde alles erledigen.“ „Sehr gut. Ah wir sind da.“ Vor ihnen stand das Kriegerdenkmal. Viele Namen waren in das Denkmal eingraviert, jedoch stach Kushina einer besonders heraus. „Minato Namikaze.“ Der Name ihres Großvaters, des Mannes, der für die Rettung des Dorfes sein Leben gab und Kyuubi in seinem eignen Kind versiegelt. Nie hatte jemand etwas darüber erfahren und die, die davon wussten schwiegen. Dieses Schweigen war Schuld an der einsamen und grausamen Kindheit ihres Vaters. „Hast du ihn gehasst?“ „Anfangs ja, doch jetzt nicht mehr. Er wollte mir nie etwas böses, er wollte nur mein Bestes.“ Kushina sah kurz ihren Vater an und blickte dann zum Denkmal. „Verstehe.“ Schweigend verließen sie den Park und trennten sich auch schweigend. An dieser Stelle trennten sich ihre Wege wieder. Gedankversunken sah Naruto Kushina noch eine Weile hinterher, bevor er sich selber auf den Weg machte, um Gaara einen Besuch abzustatten. Wenn er an das dachte, was ihm bevorstand, wurde er nervös. Er hatte Gaara seit seiner Verbannung nicht mehr gesehen. Davor waren sie gute Freunde gewesen und hatte sie auch prima verstanden. Von Jiraiya und Sai hatte er erfahren, dass Gaara von seiner und Hinatas Verbannung alles andere als begeistert gewesen war und zu Konohagakure nicht wirklich die beste Beziehung gehabt hatte und auch nicht wieder bekommen hatte. Außer seinen Freunden und der Hokage verachtete er die Bewohner des Dorfes, was ihm nicht gerade die Sympathiepunkt im Dorf einbrachte. Dennoch wie würde Gaara reagieren, wenn Naruto plötzlich vor ihm stand? Wütend dreinblickend saß Gaara in seinem Zimmer und starrte die Türe an. Es war ihm ein Rätsel. Er bekam die Türe einfach nicht auf, egal was er auch versuchte. Treten, ziehen, dagegen schlagen – nichts hatte etwas gebracht. Nicht einmal sein Sand oder sein Jutsus konnte etwas ausrichten. Auch das laute Schreien hatte ihm nicht helfen können, da niemand seiner Familie ihn hatte schreien hören, obwohl sie alle im Haus waren. Das sie alle Mann plötzlich taub waren, bezweifelte er doch stark, denn wenn dem so wäre hatte sich die Taubheit nicht so auf einmal eingestellt. Außerdem unterhielten sie sich alle ganz normal. Irgendetwas stimmte hier nicht, da war sich Gaara sicher. Irgendein oder gar mehrere Jutsus waren hier zur Anwendung gekommen, doch was konnte er nicht mit Sicherheit sagen. Ein Gen-jutsu würde er mal vermuten, denn das könnte die Taubheit seiner Familie vielleicht erklären, jedoch nicht, dass die Türe einfach nicht aufging. Doch da konnte er noch so lange grübeln wie er wollte, ändern würde dies nichts solange er nicht heraus bekam, wer hinter dem Ganzen steckte. Wer würde ihm sowas antun? Gaara seufzte. Auf die Schnelle fiel ihm niemand ein, der sowas machen würde geschweige denn, der zu sowas in der Lage war. Vielleicht waren jedoch mehrere daran beteiligt. So oder so würde er warten müssen, bis derjenige oder diejenigen auftauchten und ihm sagten, was sie von ihm wollten. Und dies ließ nicht lange auf sich warten. Seine Zimmertüre ging auf und er blickte sich selbst entgegen, der ihn nur angrenzte. Gaara verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen und nahm eine angreifende und zugleich abwehrende Position ein. „Wer bist du?“ „Jemand den du kannst und dessen Leid du nachvollziehen kannst, da er das Gleiche durchmacht hat wie du.“ Gaaras Augenbrauen zuckten in die Höhe und betrachtete sein Gegenüber mit einem verwirrten Blick. „Scheinbar kannst du mir nicht folgen, aber das ist ja kein Wunder bei der Verkleidung.“ Ein einfaches Schnippen reichte und schon war die Person in einer Rauchwolke verschwunden. Schnell wich Gaara ein paar Schritte zurück und stand mit dem Rücken an der Wand, da er so sicher gehen konnte, dass ihn der Fremde aus dem Hinterhalt angreifen konnte. Jedoch blieb der erwartete Angriff aus, stattdessen verzog sich der Rauch und mit großen Augen musterte Gaara die Person die dort stand. Ungläubigkeit und Verwirrtheit prägten sein Gesicht, sodass deutlich zu erkennen war, dass er überrascht war. Dies war eine Seltenheit, diese Überraschung bei ihm sehen zu können, denn wenn es einen gab, der seine Emotionen nahezu perfekt verstecken konnte, dann war das Gaara. „Ich fasse es nicht. Bist du es wirklich … Naruto?“ Naruto begann breit zu grinsen. „Ja und das in vollster Lebensgröße. So natura hat mich schon lange keiner von meinen alten Konoha-Freunden gesehen, außer Sai und Jiraiya.“ „Verstehe.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Auch wenn das unhöflich klingt, aber noch verstehst du nichts. Du wirst es erst verstehen, wenn ich dir alles erzählt hab.“ Darauf konnte Gaara nur nickte, bevor er sich auf einem Stuhl im Zimmer niederließ. Naruto konnte ihn tief Luft holen hören, scheinbar war es selbst für den guten Gaara alles ein wenig viel auf einmal. „Warum bist du hier, Naruto? Sicherlich nicht unserer Freundschaft wegen, denn sonst hättest du dich schon mal eher gemeldet.“ Naruto schnaubte. Auch er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah Gaara ins Gesicht. „Zu erst müssen wir jedoch was klären. Alles was ich dir hier und jetzt anvertraue, darf niemand sonst erfahren, sonst geht es nicht nur dir und mir an den Kragen, sondern auch meiner Familie. Kannst du dies für dich behalten?“ Nachdenklich musterte Gaara das Gesicht von Naruto. „Was, wenn nicht?“ Narutos Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln, welches Bitterkeit widerspiegelte. „Dann müsste ich dich zum Schweigen bringen.“ „Du willst mich töten?“ „Es gibt andere Wege und Mittel. Hinata ist inzwischen eine exzellente Giftmischerin. Aber nicht jedes Gift ist gleich tödlich.“ „Soweit wurdest du gehen?“ „Ja.“ Noch eine Weile sah Gaara Naruto ins Gesicht, bevor er sich abwandte und aus dem Fenster blickte. „Du hast dich verändert.“ „Das musste ich.“ „Früher hättest du einen Freund nicht geopfert.“ „Glaubst du mir fiele das leicht?“ „Nein.“ „Und?“ „Und?“ „Wie lautet deine Antwort?“ Gaara schwieg kurz, bevor er Naruto wieder ansah. „Ja, denn ich kann die Geheimnisse meiner Freunde bewahren.“ Erleichtert atmete Naruto auf. „Gut. Dann fang ich am Besten mal an zu erzählen, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wo ich anfangen soll.“ „Wir haben Zeit. Bis heute Nachmittag kommt keiner mehr her. Du hast von Hinata gesprochen. Ihr geht es also gut?“ Naruto lächelte. Gaara und Hinata waren schon immer gut miteinander ausgekommen. Von Anfang an hatte sie sich fast blind verstanden und waren gute Freunde geworden. Gaara war einer derjenigen, den sie als auch Naruto in den letzten Jahren am meisten vermisst hatten. „Ja ihr geht es gut. Sie hat mich vor ein paar Jahren geheiratet. Sie heißt jetzt also Uzumaki. In unseren momentanen Dorf wird sie sehr geschätzt, wegen ihrer heilerischen Fähigkeiten und ihrem Talent zum Gifte mischen. Auch charakterlich hat sie sich verändert. Sie ist nicht mehr schüchtern, sondern sagt laut und deutlich ihre Meinung. Die Älteren empfinden sie manchmal als ein wenig unbequem. Dennoch ist sie die liebenswerte, nette, freundliche und höfliche Hinata geblieben. Was ich ohne sie gemacht hätte, weiß ich nicht?“ Diese Worte sprachen aus den Tiefen von Narutos Herzen, dass erkannte auch Gaara. Narutos Blick war ein wenig weicher geworden, als er von Hinata erzählt hatte. „Du liebst sie sehr, nicht wahr?“ „Jepp und auch die Kinder auch.“ „Kinder?“ Naruto nickte kurz und überlegte einen Moment lang. „Ein Mädchen und ein Junge. Das Mädchen hast du schon kennen gelernt.“ Gaara lächelte leicht. „Kushina, nicht wahr?“ „Ja.“ Diesmal wurde Gaaras Grinsen breiter. „Sie ist dir sehr ähnlich und das nicht nur im Aussehen. Sie umgibt die gleiche Aura wie dich.“ „Die Macht Kyuubis.“ „Genau. Bei unserem ersten Treffen konnte ich sie spüren. Sie ist zwar nicht so stark wie einst bei dir zu spüren, doch sie ist da. Die anderen jedoch haben nichts bemerkt von Kyuubi.“ Naruto nickte, bevor er aufstand und im Zimmer auf- und ablief. „Das hat auch einen Grund. Nur Jinchuuriki können andere Jinchuuriki wahrnehmen, wenn sie ihre Macht durch ein Siegel gebahnt haben. Wären die Kräfte nicht gebahnt, so würden es auch die anderen Menschen spüren. Ist ihnen noch etwas an Kushina aufgefallen?“ „So einiges.“ Naruto verzog das Gesicht. Seine Befürchtungen hatten sich bestätigt. „Das ist schlecht.“ „Was macht sie überhaupt hier? Wenn man ihre wahre Identität erkennt, ist es aus mit ihr.“ „Kushina wurde zur Informationssammlung und auch zum Schutz von Konohagakure hierher geschickt.“ „Orochimaru wegen?“ „Ja. Deshalb ist sie hier. Sie ist eine unserer besten Kämpferin, auch wenn sie noch sehr jung ist. Unter dem Nachwuchs ist zweifelsohne ein Naturtalent. Bisher hat sie jede Mission erfolgreich erledigt. Dies ist das erste Mal, dass solche Probleme auftauchen.“ „Die Mission ist ja auch nicht ohne.“ Gaara seufzte. Er hätte nicht gedacht, dass solch ein Druck auf Kushina lastete. Entweder war sie eine gute Schauspielerin, die diese Belastung gut zu verbergen wusste, oder sie konnte mit diesem Druck einfach gut umgehen. „Die anderen sind ihr auf der Spur. Ich schätze Tsunade und Shikamaru haben sie nicht ohne Grund bei den Hyugas untergebracht.“ Naruto stimmte ihm zu. „Natürlich. Sie warten darauf, dass sie sich durch irgendetwas verrät, besonders seit dem Überfall auf das Dorf, welches dann in Flammen aufgegangen ist. Sie wird von der Anbu überwacht und auch von der Ne-Einheit.“ Gaara zog die Augenbrauen in die Höhe. „Ein wenig viel Personenschutz.“ „Denk ich auch. Meinst du, du kannst da etwas machen?“ „Ich soll Tsunade davon überzeugen, dass Kushina nicht die ist für die sie sie hält.“ „Genau.“ Gaara seufzte. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden, besonders da sich die anderen so auf die Idee, die ja so gesehen nicht falsch war, eingeschossen hatte. Er war sich nicht sicher, ob er sie überzeugen konnte, doch einen Versuch war es doch wert. „Ich sehe zu, was ich tun kann.“ „Und noch eine Bitte hätte ich.“ „Und die wäre?“ „Die Anbu wird vielleicht locker lassen, aber nicht die Ne. Dazu ist Danzo zu misstrauisch, dieser alte Sack.“ Als Naruto den Name regelrecht ausspuckte, verzog er sein Gesicht in einer Mischung von Verachtung und Missgefallen. Er und Danzo war nicht gerade das, was man als gute Freunde oder nette Bekannte bezeichnen würde. „Könntest du versuchen die Ne etwas von Kushina abzulenken, indem du die Berichte über den Straßenmord noch einmal ansiehst. Sag einfach, dir wäre etwas eingefallen, was du überprüfen möchtest. Wenn ich richtig liege, werden dir die Ne dann mehr Aufmerksamkeit als Kushina schenken.“ Gaara verstand worauf Naruto hinaus wollte, doch gab es da ein Problem. „Ich werde in drei Tagen abreisen.“ „Das reicht aus. Bis dahin wird auch Jiraiya wieder da sein. Der erledigt dann den Rest.“ „Ganz wie du meinst.“ „Danke.“ Dankbar lächelte Naruto Gaara an, bevor er sich wieder hinsetzte und die Beine ausstreckte. Es tat gut, zu wissen, dass es trotz all der langen Zeit noch immer Menschen und Freunde gab, auf die er sich verlassen konnte. „Und dann wäre da noch was.“ Gaara seufzte. Noch mehr Aufgaben. „Was denn?“ „Kushina meinte, dass du es noch immer nicht fertig gebracht hast, dir eine Freundin zu suchen.“ „Naruto!!!“ Mit Unschuldsaugen sah Naruto ihn an. „Was denn? Ich mache mir Sorgen um dein Wohlergehen.“ „Sagt der, der all die Jahre nicht geschallt hat, dass ein Mädchen ihn liebt und anhimmelt, während das gesamte Dorf es bereits wusste.“ Naruto lachte auf. „Ich war ein Trottel.“ „Und was für ein Trotte. Aber doch ein Trottel mit Herz.“ „Ist das etwa ein Lob?“ Darauf gab Gaara keine Antwort und er sah Naruto nicht an. Doch selbst das Schweigen sagte mehr als tausend Wort. „Danke. Wie geht es eigentlich meinem Patenkind?“ „Konishi?“ „Mhm.“ „Gut.“ Traurig lächelte Naruto vor sich hin. „Das ist schön. Das freut mich, auch wenn ich nie die Gelegenheit hatte, ihm ein guter Patenonkel zu sein.“ Gaara sah zu Naruto, der die Decke betrachtete. „Wurmt dich, das etwa? Du hattest damals keine andere Wahl. Er wird es sicherlich verstehen, wenn man es ihm erklärt.“ „Die Wahrheit wird er niemals erfahren. Der Straßenmord steht selbst schon in den Geschichtsbüchern und jedes Kind kennt den Täter Naruto Uzumaki. Selbst wenn ich widerspreche, so steht mein Wort gegen die Beweise, die nur zu erdrückend sind. Solange sich der Täter nicht freiwillig zu erkennen gibt, werde ich ein Nuke-nin sein, wie auch Hinata und meine Kinder.“ Traurig und mit einem ungewohnten ergebenen Ausdruck sah Naruto Gaara an. „Ich glaube auch nicht, dass du in den Berichten fündig wirst, deshalb ist dieses Unternehmen einzig und allein als Ablenkung gut.“ Die Worte waren ohne Hoffnung gesprochen. Naruto hatte diese Tatsache akzeptiert und schien damit recht gut umgehen zu können. Doch war es der wohl krasseste Unterschied, den Gaara bisher festgestellt hatte. „Kann ich vielleicht noch etwas für dich tun?“ Naruto runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. „Nein, außer das gut auf Suna und deine Familie aufpasst. Orochimaru wird vor nichts halt machen.“ „Gut.“ Naruto nickte Gaara noch einmal zu, bevor er sich erhob und einen schwarzen Umhang aus seiner Tasche holte. Schnell hüllte er sich in ihm ein und zog die Kapuze über seinen Kopf. Noch einmal drehte er sich zu Gaara um. „Ach ehe ich es vergesse. Du warst heute mit Kushina eine Schüssel Nudelsuppe essen und bist mit ihr bei im Park und Denkmal gewesen. Nur falls dich jemand fragt.“ „Ach ja?“ „Ja.“ Naruto grinste und schnippte mit dem Finger. Sofort kam Bewegung in das Zimmer. Von überall her schien der Wind zu kommen und brachte alles, was lose irgendwo herum lag durcheinander. Es dauerte einen Augenblick, bis der Wind sich legte und alles was durch die Luft geflogen war, sich auf dem Boden wiederfand. Durch die herumfliegenden Dinge hatte Gaara Naruto aus den Augen verloren und als der Wind sich legte, war Naruto fort. Fenster und Türen, die zuvor festverschlossen gewesen waren, standen offen. Schnell lief Gaara zur Türe und trat in den Flur, doch dort war niemand und auch vom Fenster aus war niemand zu sehen. Wie auch immer es Naruto angestellt hatte, er war spurlos verschwunden. „Schade, ich hätte gerne gewusst, wie das Jutsu funktioniert.“ Er drehte sich um und betrachtete das Chaos in seinem Zimmer. Was die nächsten zwei Stunden zu tun hatte, war klar. „Noch immer ein Chaosninja durch und durch.“ Kapitel 21: Je früher desto besser ---------------------------------- Oje, oje reißt mir bitte nicht die Rübe ab, aber es hat halt mal etwas länger gedauert. Die letzten Wochen waren einfach ein wenig stressig mit Anleitung, Prüfung, Taufe und Urlaubsplanung für das nächste Ausbildungsjahr. Außerdem hatte ich einen recht bescheidenen Dienstplan. Irgendwie ist einfach alles auf einmal zusammengekommen. Aber nun ist es ja endlich da. Viel Spaß beim Lesen. Michan-chan Je früher desto besser Überrascht sah Tsunade von ihren Dokumenten auf. „Welch seltener Besuch. Wolltest du mich nicht besuchen kommen?“ „Ich hab meine Meinung halt geändert.“ Misstrauisch betrachtete Tsunade Gaara, der sich soeben auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch niederließ. Es sah dem Kazekage gar nicht ähnlich, so plötzlich seine Meinung zu ändern. Was war passiert, dass er von seinem Plan absah? Er hatte sich doch fest vorgenommen Tsunade nicht in seinem Amt als Kazekage zu besuchen und nun sah er in seiner vollen Kazekage – Montur vor ihr. Seufzend rieb sich Tsunade die Stirn. Versteh doch einer den Kazekage, sie tat es jedenfalls nicht. „Und was willst du?“ „Du solltest die Überwachung von Kushina Takeshi sein lassen.“ „Willst du mir Befehle erteilen?“ „Nein.“ „Hörte sich aber so an.“ „Ach echt?“ Tsunades Augenbraue zuckte bereits verräterisch und selbst ein Blinder konnte spüren, wie sich die Atmosphäre in dem Zimmer veränderte. Tsunade wurde sauer. „Und wie kommst du auf die Idee?“ „Weil sie nicht Narutos Tochter ist.“ Wie konnte der Kerl nur so gelassen bleiben? „Darum geht es nicht, Gaara. Du weißt selber, wie daneben ihre Teammitglieder waren, als sie von der letzten Mission zurückkamen. Irgendetwas ist da vorgefallen, was sie vor uns verbirgt.“ „Das ist doch humbuck. Wir sollten lieber unsere Energie auf die Suche nach Orochimaru verwenden, als einem unschuldigen Mädchen hinterher zu spionieren.“ „Sag mir nicht, was ich tun soll.“ „Mach ich doch nicht, ich gebe nur konstruktive Vorschläge zum Besten.“ Mit einem letzten Mal schoss Tsunade in die Höhe. In ihren Augen stand die blanke Wut, doch nicht wegen den Vorschläge die Gaara vorbrachte, sondern weil sie wusste, dass Gaara recht hatte. Sie sollte lieber nach Orochimaru suchen, statt Kushina hinterher zu spionieren. Es war ein Fehler, doch wollte Tsunade dies nicht von Gaara vorgehalten bekommen. Außerdem war da noch etwas anderes was sie beschäftigte. Das Mädchen ging ihr einfach nicht aus dem Kopf und das nicht durch ihre außergewöhnlichen Methoden um zu Kämpfen, nein es waren ihre Gesten und Bewegungen. Was keiner ahnte, war das Tsunade selber das Mädchen beobachtete hatte. Dabei ihr waren einige Sachen aufgefallen, ´die ihr bisher entgangen war und die nur durch das genaue Beobachten zustande kamen. Es war die Gesten und Bewegungen an Kushina, die Tsunade sehr an Hinata erinnerten, genau wie ihre vorlaute Art, der von Naruto glich. Sie war sich relativ sicher, dass Kushina die Tochter der Beiden war, jedoch zerstörte Gaara diesen Gedanken mit seiner Aussage. „Woher willst du wissen, dass sie es nicht ist?“ „Weil ich den Ichibi in mir trage. Ich kann die Anwesenheit von anderen Jinchuriki spüren. Wenn Kushina Narutos Tochter wäre, dann würde Kyuubis Macht auch in ihr stecken.“ Eine Weile starrte Tsunade ihn an, bevor sie sich wieder auf ihrem Platz niederließ. „Ist das wirklich wahr?“ Gaara schluckte. Er hasste es zu lügen, jedoch hatte er Naruto gesagt, dass er Kushina schützen würde. Wenn diese Lüge dazugehörte, dann musste er eben lügen. „Ja.“ Tsunade seufzte. „Und ich hatte so gehofft … Nun gut, ich denke, du hast recht. Noch heute werden die Wachen von Kushina abgezogen. Ist sonst noch etwas?“ „Ja.“ „Und was?“ „Ich möchte mir die Akten zu dem Vorfall mit dem Straßenmord ansehen. Mir ist da etwas aufgefallen.“ Neugierig sah Tsunade ihn an. „Und was?“ „Das kann ich im Moment nicht sagen, erst wenn ich es überprüft habe.“ Seufzend fuhr sich Hauro durchs Gesicht. Er wusste nicht, was es war, doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Seit er von dieser Mission wieder da war, beschlich ihn ständig dieses Gefühl. Irgendwas war geschehen, doch konnte er sich nicht erinnern. Aber je mehr versuchte sich zu erinnern, desto verwirrender wurden seine Gedanken. Sie schienen sich in einander zu verschlingen und ergaben keinerlei Sinn. Was jedoch schlimmer war dieses Wissen über seinen Vater und über seine Mutter. Sie sollten mit einem gefürchteten Nuke-nin zusammengearbeit haben, als sie noch Ge-nin gewesen waren. War das wirklich wahr? Und wenn ja, woher wusste er es nur? Bisher hatte er mit niemanden darüber gesprochen. Er wusste nicht, an wen er sich wenden noch wie er es erklären sollte. Innere Eingebung? Wer würde ihm denn sowas abnehmen? Außerdem waren da seine Eltern … Er wusste nicht, ob sein Wissen stimmte oder nicht. Sie konnte er am allerwenigsten fragen, ohne sie auf die eine oder andere Art zu verletzen. Nein mit ihnen konnte er nicht sprechen, jedenfalls im Moment nicht. „Verdammt.“ Wütend raufte er sich die Haare. „Verdammte Scheiße.“ „Mama hat dir verboten zu fluchen. Das macht man nicht.“ Hauro drehte sich um. In der Türe zu seinem Zimmer stand Lin, seine kleine Schwester. Lächelnd trat er näher zu ihr und sah in ihre grünen Augen. Im Gegensatz zu ihm schlug Lin voll nach ihrer Mutter. Sie war quasi die Miniaturausgabe ihrer Mutter. Von ihr hatte sie die rosafarbene Haare und die giftgrünen Augen. Für ihr Alter war sie noch recht klein und wirkte stets zerbrechlich. Dass dem jedoch nicht so war, wusste Hauro zu gut. „Ich weiß, doch manchmal gehen die Nerven mit mir durch.“ „Verstehe. Darf ich dann auch mal fluchen?“ „Nein, kleine Ladys fluchen nicht.“ Lin schnaubte und setzte ihre Trotzmiene auf, was sie noch süßer und niedlicher aussehen ließ. Manchmal fragte sich Hauro, ob sie sich überhaupt bewusst war, wie niedlich sein konnte? Die Antwort auf diese Frage fiel oft unterschiedlich aus, je nach Situation. „Was hast du eigentlich im Arm?“ „Ganz viele Süßigkeiten. Die haben die Mädchen mir für dich mitgegeben.“ Hauro verdrehte die Augen. Diese Fangirls waren einfach nur nerven. Jeden Tag fand er die eine oder andere Süßigkeit im Briefkasten oder Lin brachte sie von der Akademie oder vom Spielen mit Heim. Das Hauro eines Tages an einer Unterzuckerung sterben konnte war recht unwahrscheinlich. Viel eher sollte eine Überzuckerung in Betracht gezogen werden. Kurz darauf sah er seine Schwester an und blickte sie schelmisch an. „Die übliche Nummer. Fifty, fifty?“ Lin fing an zu grinsen. „Au ja, aber…“ „Aber was?“ „Es sind diesmal so viel.“ „Und?“ „Kann ich den Rest nachher mitnehmen, wenn ich zu Tenji spielen gehe?“ Hauro lächelte sie an. „Na klar.“ Grübelnd saß Kushina im Garten und betrachtete den kleinen Teich zu ihren Füßen. Neben ihr hatte sich alle Füchse aus dem Rudel versammelt und lagen um sie herum. Man merkte deutlich wie sie die Stille und Ruhe genossen. Die letzte Zeit hatte sie kräftemässig sehr in Anspruch genommen. Bis zum nächsten Kampf musste sie wieder topfit sein. Gedankenverloren fuhr sich Kushina durch ihr kurzes Haar und seufzte. „Stolz.“ Ihr Vater hatte es so leicht dahin gesagt, doch so einfach war es nicht. Dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach besser als ihre Teamkameraden war, konnte sie sich selber denken. Aber sie zu demütigen war ein vielfältiges Risiko. Nicht nur das sie von ihrer Kampftechniken preis gab, nein sie konnte dadurch ihr bisher aufgebautes Vertrauensverhältnis zu ihnen zerstören. Sie musste sich gut überlegen wie sie an die Sache heranging und sich allmählich vorarbeiten. Langsam und vorsichtig. Doch hatte sie die Zeit dafür? Kushina zog die Knie an und legte ihren Kopf darauf. „Ich hasse solche Situation, wo man nichts planen kann.“ Etwas Feuchtes legte ihr über die Wange und sie drehte ihren Kopf zur Seite. Liebevoll leckte Shuhi ihr nochmals über die Wange, worauf sie nur zu lächeln begann und ihn hinter seinem Ohr kraulte. „Du weißt immer, wann ich deinen Trost brauche, nicht wahr?“ Noch eine Weile kraulte sie ihn, bevor sie sich aufrichtete und streckte. Die Sonne war ihm Begriff unterzugehen. In etwa einer Stunde würde die Dunkelheit hereinbrechen, doch das reichte Kushina. Sie blickte hinab zu ihren Füchsen, die sie alle ansahen und nur auf ihren Befehl warteten. „Wir gehen noch eine Runde laufen.“ Das sie noch immer unter Beobachtung stand störte sie wenig, schließlich konnte niemand etwas gegen ein wenig laufen einwenden. Sie hörte das Kindergeschrei bereits, noch bevor sie um die Ecke bog. Im Garten hinter dem Haupthaus spielten mehrere Kinder miteinander. Zwei von ihnen kannte Kushina bereits. Der eine war der Stammhalter der Familie Hyuga und der andere ihr nächtlicher Besucher – Tojoku und Tenji. Die anderen Kinder jedoch kannte sie nicht. Es ging ziemlich laut bei ihnen zu und als Kushina das Ganze eine Weile betrachtete, erkannte sie, dass sich die Kinder über irgendetwas überhaupt nicht einig waren. Eigentlich wollte sie sich nicht einmischen, denn Kinderstreitigkeiten sollten Kinder lieber unter sich aus machen. Sie wäre einfach weitergegangen, wenn nicht ihr Name gefallen wäre und Tenji sie auch in jenem Moment entdeckte. „Ich lüge aber nicht. Frag Kushina doch selber.“ „Ach und wo ist sie?“ Die Stimme des kleinen Mädchens klang stinksauer, sodass sich Kushina fragte, was Tenji denn angestellt hatte, dass dieses Mädchen so sauer sein konnte. Er war nicht der Typ, der einfach so jemanden auf die Palme brachte. Doch selbst ihm war eine ungewohnte Zornesröte anzusehen. „Sie steht hinter dir. Hallo Kushina.“ Tenji hob die Hand und winkte ihr zu, was sie nur zögerlich erwiderte. Sie wollte in diese Sache nicht reingezogen werden. „Hallo Tenji, Tojoku.“ Erst als Kushina ihre Stimme erhoben hatte, drehte sich auch das Mädchen, welches bisher mit dem Rücken zu Kushina gestanden hatte, um. Sofort wusste Kushina, wo sie die Kleine einordnen musste, denn diese Farbkombination aus rosafarbenen Haar und giftgrünen Augen hatte sie bisher nur einmal gesehen – Sakura Uchiha. Ohne jeden Zweifel hatte Kushina ihre Tochter nun vor sich stehen. „Bist du Kushina Takeshi?“ Sollte sie wirklich darauf antworten oder alles leugnen? Aber eigentlich war alles zu spät gewesen, denn Tenji hatte sie ja schon mit Kushina gerufen. „Ähm ja. Warum willst du das wissen?“ „Ich fordere dich heraus.“ Kushina klappte der Mund auf. Das Lachen welches sich den Weg aus ihrer Kehle bahnte, versuchte sie zu unterdrücken. Schließlich meinte es das Mädchen vollkommen ernst und sie würde die Kleine nur blamieren, wenn Kushina über sie lachte. Stattdessen klappte sie ihren Mund zu und schluckte das Lachen herunter, bevor sie dem Mädchen genauso ernst entgegenblickte wie diese ihr. „Recht mutig von dir. Darf ich auch den Grund erfahren?“ „Weil Tenji gesagt hat, dass du besser warst als mein Bruder.“ Das stimmte ja auch, doch Kushina sagte nichts dazu, sondern ließ die Kleine weiter fortfahren. „Ich glaube ihm das nichts. Mein Bruder ist der Beste. Er verliert niemals und ich auch nicht.“ Kushina zog die Augenbraue hoch. Selbstbewusst war die Kleine, doch zu viel Selbstbewusstheit war auch nicht gut und dass die Kleine zu viel davon hatte, stand außer Frage. „Jeder verliert mal, selbst dein Bruder.“ „Das stimmt nicht.“ Ohne Vorwarnung rannte das Mädchen auf Kushina zu und hob ihre Faust um zu Schlag, jedoch ging er ins Leere. Dort wo vor wenigen Minuten noch Kushina gestanden hatte, war nichts mehr. Sie hatte sich aufgelöst, doch sie fort war sie nicht. Von Hinten griffen zwei Hände an dem Mädchen vorbei und griffen ihr fest, sodass sie sich nicht losreißen konnte. „Normalerweise nennt man seinen Namen, wenn man jemanden zum Kampf herausfordert und zwar bevor man angreift.“ Lin schnaubte und versuchte sich loszureißen, doch war es aussichtslos. Kushina gab um keinen Zentimeter nach. „Ich heiße Lin Uchiha.“ Kushina schmunzelte. Die Kleine hatte Kraft, jedoch… „Du bist für dein Alter aber weit zurück. So wird das nix, Lin Uchiha.“ Kushinas Worte waren leise und ruhig, doch erzielten sie eine weitaus bessere Wirkung, als wenn sie Lin das ins Gesicht geschrien hätte. Lin erstarrte in ihrer Bewegung und ihre Augen weiteten sich. „Das stimmt nicht.“ „Du hast Kraft, das gebe ich zu, doch setzt du sie nicht gut und kontrolliert ein. Du musst eben ein wenig mehr trainieren. Glaub nicht, dass du deine Gegner mit deiner Niedlichkeit besiegen kannst.“ Kushina ließ sie los und die Kleine blieb vor ihr stehen. Sie hatte Lin an ihrem schwächsten Punkt getroffen, ihrem Stolz. Nach einer Weile drehte sich Kushina um und wandte sich an die anderen Kinder. „Will mich sonst noch jemand herausfordern.“ Die anderen Kinder sahen sie einfach nur baff und perplex an, bevor sie alle zur gleichen Zeit anfing ihrer kleinen Köpfchen zu schütteln. Gerade als sich Kushina wieder abwenden wollte, hielt sie Tenjis Stimme zurück. „Kushina.“ „Mhm.“ „Äh … nun ähm…“ Verlegen nuschelte Tenji etwas vor sich her, was Kushina nicht verstand. „Tenji, wenn du nicht ordentlich redest, kann ich dich auch nicht verstehen.“ Kurz sah Tenji Kushina an, bevor er tief Luft holte und ein wenig lauter, als er beabsichtigte sagte: „Würdest du mich bitte trainieren?“ Nun war es Kushina, die perplex dreinsah. Sie hatte mit viel gerechnet doch nicht mit sowas. Das kam ein wenig unerwartet. „Ähm…“ „Mich bitte auch.“ „Ich auch.“ „Ja ich auch.“ Verwundert sah Kushina von einem zu anderem, die sie entschlossen ansahen. Doch noch etwas anderes war in ihrem Blick. Bewunderung, etwas was Kushina vollkommen neu war. Noch nie hatte jemand mit Bewunderung zu ihr aufgesehen, nicht einmal Kotaru. Kushina seufzte. Ihren kleinen Ausflug wurde sie wohl auf den nächsten Tag verlegen müssen. Rasch ließ sie sich im Schneidersitz zu Boden fallen und betrachtete jedes Einzelne der Kinder. „Warum soll ich euch trainieren?“ Tenji und Tojoku warfen sich einen Blick zu. „Weil du stark bist und klug und schnell.“ Kushina lächelte. „Gibt es noch andere Gründe?“ Nun warfen sich alle Kinder einen Blick zu, bevor ein Kind antwortete, dass Kushina nicht kannte. „Hast du auch es gespürt … vor ein paar Tagen?“ Kushina legte den Kopf ein wenig schief. „Du meinst diese Kraft?“ Schweigend nickte der Junge. „Sie macht uns Angst und deshalb wollen wir stärker werden.“ Nun verstand Kushina, was ihr vor sich ging. Selbst die Kinder hatte diese Macht gespürt, welche die Barbaren vor ein paar Tagen entfesselten hatten. Sie spürten die näherkommende Gefahr und diese machte den Kindern Angst. „Ich verstehe. Gut ich werde euch trainieren, jedoch lege ich die Zeiten des Trainings beliebig fest.“ Kushina lachte über die Kleinen. „Nun gut. Tenji und Tojoku kenne ich schon und wer seid ihr Beide?“ Ein kleines Mädchen mit langen blonden Haaren, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte, antwortete sofort auf ihre Frage. „Mein Name ist Jamia Akamichi und das …“ Sie deutete auf den Jungen, der neben ihr saß. „… ist mein Bruder Neru.“ Kushina nickte. „Freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Kushina Takeshi.“ Sie blickte die Runde vor sich an. „Nun was soll ich euch beibringen?“ Verdutzt sahen die Kinder sich wieder an, bevor Tojoku antwortete. „Das Kämpfen.“ Kushina lächelte auf diese Antwort nur. Mit dieser Antwort hatte sie gerechnet. „Kämpfen ist vielfaltig und alles kann man nicht beherrschen. Darum ist es wichtig zu wissen, was ich euch denn beibringen soll. Ich kann euch Tai-, Nin- und Gen-Jutsus lehren, aber genauso gut aber auch medizinische Jutsus. Und nun?“ Verwirrt sahen sich die Kinder an. Sie hatten keine Ahnung, was sie sagen sollten. „Geht nicht von jedem etwas?“ Kushina seufzte und kratzte sich am Kopf. Ihr Meister musste es schwer gehabt haben mit ihr, wenn sie genauso gewesen war, wie diese Kinder. „Am Besten fangen wir ganz am Anfang an.“ Kushina schwieg kurz und überlegte, wie sie daran gehen sollte. „Als Ninja muss immer eins im Kopf haben und das ist das Ziel, jedoch muss es nicht mit dem Ziel der Mission, welche er übernimmt übereinstimmen. Ein Ninja kämpft für einen Traum, für etwas was er sich selbst wünscht. Was wünscht ihr euch?“ Einen Moment überlegten die Kinder, bevor Jamia fragend Kushina ansah. „Was wünscht du dir, Kushina?“ „Freiheit.“ Verwirrt sahen die Kinder Kushina an, die mit ihrer Antwort keine Minute gezögert hatte. Ja sie wünschte sich nichts mehr als Freiheit, für sich, für ihre Familie und für ihre Freunde. Die Freiheit, so zu leben, wie man es gerne möchte, ohne die Angst zu spüren, die von einem goldenen Käfig ausgehen kann. Freiheit bedeutete ihr alles. „Warum wünschst du dir Freiheit?“ „Weil ich ein Leben, dass nur von anderen Menschen bestimmt wird, nicht ertragen kann. Ich will meine eigne Herrin sein, egal was passiert. Ich fürchtete das Leben in einem Käfig.“ Wieder schwiegen sie, während die Kinder die Worte von Kushina verdauten. Seufzend lehnte sich Kushina zurück und betrachtete den Himmel. Schon immer war der Himmel, ein Zeichen für Freiheit gewesen, denn er war unendlich weit und niemand beherrschte ihn. Nur am Himmel war die Freiheit nach Kushinas Meinung endlos. Deshalb hatte sie die Vögel am Himmel beneidet, denn sie waren frei und konnten machen und gehen, wohin sie wollten. „Ich wünschen mir, dass es meiner Familie gut geht.“ Kushina wandte den Blick vom Himmel ab und sah die Kinder vor sich an. Es war Tenji gewesen, der gesprochen hatte. „Ich möchte sie alle beschützen.“ Kushina lächelte. „Ein starker Wunsch. Und was ist mit euch?“ Jamia verzog ihren Mund, was sich schließlich in ein Lächeln umwandelte. „Ich will auch meine Familie beschützen.“ „Ich auch.“ „Ich auch.“ Kushina nickte. Die Kinder waren sich alle in ihren Wünschen einig. „Vergesst diesen Wunsch niemals, denn aus ihm bezieht ihr eure Stärke. Egal wie erledigt ihr mal von einem Kampf sein werdet, solange ihr einen Wunsch habt, wird er euch die Kraft geben, immer und immer wieder aufzustehen. Ein Wunsch kann unglaublich mächtig sein.“ Jedes einzelne Wort zogen die Kinder auf. Sie hingen an Kushinas Lippen und wartete darauf, dass Kushina weitersprach, doch die erhob sich stattdessen. „So das war´s für heute. Morgen geht es weiter.“ Sofort sprangen die Kinder auf und begannen lauthals dagegen zu protestieren, worüber Kushina einfach nur lachen konnte und abwehrend die Hände hob. „Da könnt ihr noch so viel protestieren wie ihr wollt, doch ich denke, eure Eltern wollen heute noch heim.“ „Hä?“ Abrupt drehten sich die Kinder um und blickte zum Haus, wo Tenten und noch zwei andere Erwachsene, die Kushina nicht kannte, standen. Als die Kinder sich zu ihnen umdrehten, kamen sie näher. „Jamia, Neru, es ist Zeit heimzugehen.“ Die Mutter der Beiden hatte zu ihnen gesprochen. Sie sah nett aus und hatte auch eine angenehme Stimme. Scheinbar mochte sie die Farbe Lila sehr gerne, denn sie war komplett in violetten Sachen eingekleidet. Sie hatte lange Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Der Pferdeschwanz ließ sie jünger aussehen, als sie wahrscheinlich war. „Wir wollen aber lieber bei Kushina bleiben.“ Mit Dackelblick sahen die Kinder zu ihrer Mutter auf, doch war es ihr Vater, der antwortete. Seine Stimme war tief, brummig und angenehm. „Auch Kushina braucht mal eine Pause.“ Lächelnd sah er Kushina an und sofort empfand Kushina ihn als sympathisch. Sie verneigte leicht den Kopf vor den Beiden. „Kushina Takeshi. Freut mich sie zu kennenzulernen.“ „Du bist also das Mädchen mit dem Rudel Füchse. Im ganzen Dorf spricht man bereits über dich. Ich bin Choji Akimichi und das ist meine Frau Ino. Unsere Kinder hast du ja bereits kennengelernt. Ich hoffe, sie haben dich nicht gestört.“ Kushina schüttelte den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht. Sie waren ganz lieb.“ Choji lächelte darauf und legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes. „Das hört man gerne. Doch nun müssen wir gehen.“ „Ooooohhhhh.“ Ein trauriger Zug schlich sich in die Gesichter von Jamia und Neru. „Aber Morgen kommen wir wieder.“ Kushina lächelt. „Ich werde warten.“ Auch Tenko und Tojoku mussten sich von Kushina für die nächsten paar Stunden verabschieden, da Tenten die Beiden für das Abendessen holte, dass einmal in der Woche mit der gesamten Familie eingenommen wurden. Beide sahen nicht sonderlich begeistert aus, als sie sich einer von Anfang an aussichtslosen Diskussion mit Tenten ergeben mussten und geknickt in Richtung des Haupthauses davon schlürften. Kopfschüttelnd sah Tenten den Beiden hinterher, bevor sie sich an Kushina wandte. „Die Kinder mögen dich sehr, sie vergöttern dich gerade zu. In der Hinsicht erinnerst du mich an eine alte Freundin von mir. Sie hatte auch solch ein Geschick, wenn es um Kinder geht.“ Kushina lächelte Tenten an, auch wenn innerlich bei ihr gerade alles gefror. Diese Aussage war mehr als eine bloße Warnung, es war verdammt nah an der Wahrheit. Viel zu nahe. „Ach wirklich?“ „Ja, wirklich. Was machst du jetzt?“ Kushina war froh, dass Tenten das Thema wechselte. „Vielleicht etwas meditieren oder lesen.“ Tenten lächelte sie nochmal an, bevor sie den Garten ebenfalls verließ und den beiden Jungen folgte. Erleichtert atmete Kushina auf und war froh, dass Tenten weg war. Es war nicht so, dass sie Tenten nicht leiden konnte, jedoch war sie ihr zu sehr auf die Pelle gerückt. Sie hatte wieder einmal mehr den Eindruck bestätigt, den sie von den ehemaligen Freunden ihrer Eltern hatte. Sie alle glaubten, dass sie Naruto und Hinatas Tochter sein, doch niemand konnte dies beweisen und die, die es beweisen könnte, waren nicht in der Lage sich zu erinnern, dafür hatte sie ja gesorgt. Dennoch war es ein Spiel mit dem Feuer, was sie da spielte und sie musste höllisch aufpassen, besonders da sie noch immer unter Beobachtung stand. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte sich Kushina um, dabei bemerkte sie Lin, die noch immer dort stand, wo Kushina sie vorhin hatte stehen lassen. Die Schultern des kleinen Mädchens zuckten und ein lautes Schniefen war zu vernehmen. Scheinbar hatte Kushinas Worte Lin härter getroffen, als sie gedacht hätte. Das schlechte Gewissen machte sich bei Kushina bemerkbar und sie seufzte auf. Warum musste das schlechte Gewissen sich immer in den miesesten Momenten melden? „Komm Lin, ich bring dich nach Hause.“ Lin hob den Kopf und sah Kushina mit verweinten und geröteten Augen an. „Nein. Ich mag dich nicht.“ Kushina seufzte. „Nur weil ich dir die Wahrheit gesagt habe?“ Lin erwiderte nichts, was Kushina als ja wertete. „Es ist besser, wenn man es dir jetzt sagt als wenn es zu spät ist, Lin. Auch ich bin oft von meinem Meister getadelt wurden und oft hat er mich auch heftig zusammengeschrien, wenn ich Mist gebaut habe. Doch am schlimmsten war es immer, wenn er alles in einem ruhigen Ton zu mir sagte, denn es war noch schlimmer als angeschrien zu werden. Es gab kaum einen Tag, wo wir mal keine Auseinandersetzung hatten. Doch jetzt bin ich froh, dass mein Meister mich immer auf dem Boden behalten hat.“ Eine Weile schwiegen Lin und Kushina. „Hat er auch mal sowas zu dir gesagt, wie du zu mir?“ Kushina lachte. „Ja, oft und oft wollte ich nicht auf ihn hören. Ich musste immer erst richtig auf den Mund fallen, bevor ich einsah, dass mein Meister recht hatte.“ Kushina lachte innerlich bei dem Gedanken an die Zeit ihrer Ausbildung bei Itachi. Ganze fünf Jahre hatte Itachi sie ausgehalten und hatte es geschafft aus ihr eine recht anständige Nuke-nin zu machen. Jedoch hatte dies ihn so manche Nerven gekostet und sie war wahrscheinlich die Einzige, die Itachi Uchiha so aus der Fassung gebracht hatte, dass dieser zu schreien begonnen hatte. Wobei … sie traute dieses Talent auch ihrem Vater und Kotaru zu. „Na komm. Ich bring dich heim. Es wird bald dunkel.“ „Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir gewesen bin.“ Überrascht horchte Kushina auf und sah zu Lin, die jedoch zu Boden starrte, während sie gemeinsam durch die Straße von Konoha gingen. „Es ist nur … mein Bruder verliert sonst nie. Das mag ich an ihm. Ich mag ihn auch, weil er immer lieb zu mir ist, aber weil fast immer gewinnt mag ich ihn auch. Deshalb …“ Lin schwieg und wagte es immer noch nicht aufzublicken. Ihre Wagen war gerötet. „…wolltest du nicht glauben, dass ich ihn besiegt hatte?“ Lin nickte. „Mein Bruder ist mein Vorbild. Ich will mal so werden wie Hauro.“ „Das wäre nicht gut.“ Es war das erste Mal das Lin aufblickte. „Warum?“ „Weil jeder Mensch einzigartig ist. Niemand ist wie der andere, sie können sich ähnlich sein, aber niemals sind sie gleich. Und das ist gut so, weil jeder dadurch etwas besonders ist und jeder was anderes gut kann. Du wirst niemals wie dein Bruder, doch kannst du jemand Besonderes werden, wenn du nur willst. Doch du musst es selber tun und einen eignen Weg dorthin finden.“ „Einen eignen Weg?“ Kushina nickte. „Einen Teil des Weges wirst du nicht alleine gehen müssen, weil deine Familie und deine Freunde, dich begleiten werden und einen Teil des Weges wirst du alleine gehen, weil dir niemand helfen kann.“ „Irgendwie verstehe ich dich nicht.“ Kushina sah sie lächelnd an. „Das musst du auch noch nicht, aber irgendwann wirst du es. So da wären wir.“ Tatsächlich standen sie bereits vor dem kleinen, gemütlichen Häuschen, welches die Uchiha-Familie bewohnte. Sofort musste Kushina an ihr eignes Zuhause denken. Es war groß, viel größer als das der Uchiha-Familie. Einmal hatte sie ihren Vater gefragt, warum das Haus so groß war, worauf er nur gelächelt hatte. „Weil egal, wer hier her kommt, bei uns immer einen Platz haben wird, wo er eine Zeit lang bleiben kann.“ Und er hatte recht behalten. In den vergangenen Jahren hatte sie viel Menschen in ihrem Hause beherbergt, die später zu einem Teil des Dorfes geworden sind. Die meisten von ihnen dienten unter der Führung ihres Vaters und dies taten sie mit Leidenschaft. Jeder von ihnen würde es Leben für ihren Vater riskieren, denn er war einer der wenigen alteingesessen im Dorf, der den Neuankömmlingen von Anfang an eine Chance gab und ihnen freundlich entgegenkam. Kushina seufzte. Sie vermisste ihr Zuhause, ihren Wald und ihre Familie und Freunde. Jedoch würde sie nicht davon unterbekommen lassen. Niemals. „Nun, sehen wir uns morgen, Lin?“ „Ja. Ich komme morgen auf jeden Fall. Trainierst du mich auch?“ „Na klar.“ „Danke.“ Lin strahlte sie noch einmal an, bevor sie zum Haus rannte. Kurz sah Kushina ihr nach, bevor sie die Gedanken an eine bestimmte Person beiseite schob und ging. In dem Moment, als Lin sie so angestrahlt hatte, war ihre Ähnlichkeit mit ihm verblüffend, wobei sie nicht einmal verwandt waren. Doch sie wollte nicht mehr an ihn denken. Sie wollte nur noch vergessen, denn die Gedanken an ihn brachten nur Schmerzen, Verzweiflung und Leid. „Warum gehst du mir nicht aus dem Kopf?“ „Hauro.“ „Mhm?“ „Ich hab dich lieb.“ Hauro lächelte sie an. „Ich dich auch, aber du gehst jetzt trotzdem ins Bett.“ „Ich will ja auch ins Bett gehen.“ „Was?“ Erstaunt sah Hauro seine kleine Schwester an. Seit wann wollte Lin denn Schlafen gehen? Sie bettelte doch sonst immer, dass sie noch länger aufbleiben konnte. „Ja, denn morgen ist Training.“ „In der Akademie?“ Lin schüttelte den Kopf. „Nein, aber bei Kushina.“ „Kushina?“ Mit leuchtenden Augen sah Lin ihren Bruder an. „Ja, sie ist toll, obwohl ich sie am Anfang nicht mochte. Aber sie ist … ist … einfach toll. Auch Tenji, Tojoku, Jamia und Neru machen mit.“ Irgendwie fühlte sich Hauro vollkommen überrumpelt. Doch Lin schien das überhaupt nicht aufzufallen, weswegen sie munter weiterredete. „Sie ist mein Vorbild. Sie ist lieb und streng zugleich. Du bist auch mein Vorbild wie Papa, weil ihr stark seid und fast immer gewinnt und Mama weil sie eine tolle Heilerin ist.“ „Warum willst du dich denn von Kushina trainieren lassen?“ Kurz hielt Lin inne und überlegte. „Weil ich beschützen will. Dich, Mama, Papa und meine Freunde.“ Hauros Erstaunen wurde immer größer, denn niemals hätte er gedacht, dass sich bereits kleine Kinder wie Lin solche Gedanken machen könnten. Irgendwie erschreckte dieser Gedanke und doch war er zur gleichen Zeit wieder ein amüsanter und rührender Gedanke. Kurz sah Hauro Lin an, bevor er Lin an den Schultern ergriff und sie fest an sich drückte. „Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, großer Bruder.“ In jener Nacht fand Kushina keine Ruhe und keinen Schlaf. Der Gedanke an ihn hielt sie wach. Immer wieder streifte er durch ihre Gedanken und stürzte sie tiefer in die Traurigkeit. Wenn sie doch damals alle nicht so törisch gewesen wäre, dann … tja dann würde so vieles anders sein. Nicht sie, Kushina wäre die Anführerin der Hoffnungsträger geworden, sondern er, die größte Hoffnung des Dorfes. Doch er hatte sein Leben für Kotaru, Mikoto und Kushina gegeben. Für immer hatte er diese Drei geprägt, denn die Vergangenheit hang an ihnen und würde ein ewiger Begleiter sein. Kushina setzte sich auf, denn nicht länger konnte sie es aushalten einfach nur dazuliegen und sich von der einen Seite auf die andere zu wälzen. Durch ihr plötzliches Aufsetzen war Tenji ein wenig wach geworden, der auch diese Nacht seinen Weg zu ihrem Futon gefunden hatte. Verschlafen öffnete er die Augen und blinzelte er sie an. Sanft strich Kushina mit ihrer Hand über seine Wange. „Schlaf weiter.“ Das tat er auch. Innerhalb weniger Augenblicke war er im Land der Träume versunken, während sie ihn bei Schlafen beobachtete. In diesen Augenblicken fasste sie einen Entschluss. Tenji, Lin, Tojoku und den anderen Kindern sollte es nicht so ergehen, wie ihr. Sie sollte nicht von der Verzweiflung heimgesucht werden. „Vor euch liegt eine andere Zukunft.“ Kapitel 22: Alte und neue Wunden -------------------------------- Diesmal ging es recht schnell, weil ich mal richtig gut motiviert war, dank euer Kommis. Vielen, vielen Danken dafür. Alte und neue Wunden Erschöpft erhob sich Kushina von ihrem Lager. Die Nacht war schrecklich für sie gewesen, da sie ständig hochgefahren war. Alpträume hatten sie die ganze Nacht verfolgt und sie gequält, weshalb sie froh war, dass endlich der neue Morgen anbrach. Noch gähnend zog sie sich ihren Pullover über den Kopf, bevor sie die Türe öffnete und hinaustrat. Gemütlich ging sie den Gang entlang zur Küche, wo bereits jemand dabei war, sich ein Frühstück zu zubereiten, da ein leises Klappern zu vernehmen war und der Duft von gebratenen Eiern in der Luft hang. Doch statt einem Knurren, drehte es Kushina eher den Magen um. Sie fühlte sich schlecht und niedergeschlagen. Dies würde nicht ihr Tag werden. Langsam schob sie die Türe auf und schlich in die Küche, wo Tenko am Werkeln war und sich ein Frühstück zubereitete. Kurz drehte er sich zu Kushina um und Kushina war klar, dass sie genauso schlecht aussah wie sie sich fühlte. „Geht es dir gut?“ „Nein.“ Kushina nahm sich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. In einem Schluck schlang sie das Wasser hinter. Es tat gut. „Du solltest wieder ins Bett gehen.“ „Nein.“ „Warum?“ „Weil ich heute die Kleinen trainiere.“ „In dem Zustand machen die dich fertig.“ „Ach, nachher geht es mir sicher wieder besser. Manchmal ist das halt so bei mir. Mach dir keine Sorgen.“ „Na wenn du meinst.“ „HAURO SCHAU MAL.“ „Mhm?“ Verschlafen blinzelte Hauro aus der Bettwäsche und betrachtete den Störenfried seines heiligen Schlafes genauer. Es war Lin, die sich vor seinem Bett positioniert hatte und ihm laut ins Ohr schrie. „Guck mal, dass hab ich von Papa bekommen.“ „Schrei nicht so, ich bin schließlich nicht taub.“ „Dann guck doch mal.“ Nun öffnete Hauro seine Augen etwas mehr und betrachtete seine kleine Schwester genauer. Das erste was ihm auffiel, waren ihre Haare, die sie zu zwei Zöpfen zusammengebunden hatte. Um ihre Stirn hatte sie sich ein schwarzes Stirnband gebunden und an ihren Armgelenken trug sie passend dazu schwarze Schweißbänder. Selbst ihre rosafarbene Shirts und Pullover hatte sie gegen ein schwarzes Shirt eingetauscht, welches einen Fächer auf dem Rücken hatte. Da das T-shirt noch viel zu groß für Lin war, hatte Sakura es kurzhand so umgenäht, dass es dem Kleid glich, welches sie als Ge-nin getragen hatte. Unter dem Shirt trug sie blaue, kurze Hose und ihre Schienbeine hatte sie mit Bandagen umwickelt. „Mein Kämpferoutfit. Ist doch toll oder?“ „Wo hast du das denn her und wozu brauchst du denn sowas?“ „Mama hat das gemacht, für mein Training mit Kushina.“ Lin warf Hauro enttäuschte Blicke zu. Wie konnte er nur ihr Training mit Kushina vergessen? „Mama hat gesagt, du sollst aufstehen.“ „Keine Lust.“ „Aber du sollst mich zu Kushina bringen.“ Hauro seufzte. „Muss das sein.“ „Du darfst mich nicht knuddel, soll ich von Mama sagen.“ Hauro verzog das Gesicht. Seine Mutter kannte ihn zu gut, um zu wissen, wo seine Schwachstellen lagen. „Ich komme ja schon.“ „JUHU.“ Freudig jubelnd rannte Lin aus dem Zimmer von Hauro, der seine Schwester lächelnd hinterher sah. Wer hätte bei dem Anblick denn noch nein sagen können? Er sicherlich nicht. Wissbegierig verfolgte Tenji jede Bewegung, die Kushina im Garten vollführte. In jede Bewegung legte Kushina unglaublich viel Kraft und zugleich war jede Bewegung für sich graziös und anmutig. Es glich einem Tanz, der dann doch wieder keiner war. Es machte Spaß Kushina dabei zu beobachten und steigerte in ihm das Verlangen selbst diesen Tanz zu wiederholen, bei dem man so viel Leidenschaft hineinlegen konnte. Irgendwann wollte auch Tenji es so gut beherrschen wie Kushina, die ihre letzte Bewegung vollendete, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Guten Morgen, Tenji.“ Fröhlich grinste Tenji Kushina. „Hallo, Kushina. Das sah aber toll aus.“ „Danke. Hast du schon gefrühstückt.“ Schnell schüttelte Tenji den Kopf, das Frühstück hatte er vollkommen vergessen, sosehr hatte ihn Kushinas Tanz gefesselt. „Noch nicht. Bringst du uns das auch bei?“ „Was? Den Tanz des Wassers?“ Tenji nickte mit dem Kopf und sah Kushina mit leuchtenden Augen an. „Bitte, bitte.“ „Mal sehen. Geh jetzt frühstücken, denn ohne Frühstück im Magen macht sich das Training schlecht.“ „Jahhhha!“ Und schon drehte sich Tenji auf dem Absatz um und rannte in Richtung Küche zurück, während Kushina ihm mit einem kleinen Lächeln nachsah. Noch immer war sie nicht auf der Höhe, wobei es ihr schon besser ging. Die Übelkeit und die Niedergeschlagenheit hatten nachgelassen, jedoch war etwas anderes an deren Stelle getreten. Schmerzen im Nacken bereiteten ihr Schwierigkeiten. Zögerlich griff sie mit ihrer Hand an die Stelle und massierte sie. Es war die Stelle, an der sich vor ein paar Jahren das Zeichen der Emida sich eingebrannt hatte und sie als Hüterin und Wächterin auszeichnete. Jedes Jahr um die gleiche Zeit begannen sich Schmerzen von dieser Stelle an auszubereitet. „Jedes Jahr das gleiche Theater.“ Nachdenklich betrachtete Kushina den Himmel und musste an ihren Bruder denken. Ihm würde es ähnlich gehen, denn sie beide hatte zur gleichen Zeit die verborgenen Kräfte in sich erwecken können. Auch ihm würden die Schmerzen zusetzen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Kushinas Gesicht. „Geteiltes Leid ist halbes Leid, nicht wahr?“ Laut erklang die Klingel des Anwesens zum wiederholten Male nach sehr kurzer Zeit hintereinander an diesem Morgen. Wütend blickte Hiashi auf, als wieder der Klang der Glocke im Haus ertönte, bevor er einen entnervten Blick seiner Tochter und der Frau seines Neffen zuwarf, die mit ihm zusammen frühstückten. Irgendjemand stand wohl vor der Türe, dem es nicht schnell genug ging, dass diese geöffnet wurde. Die Beiden waren die Einzigen, die Zeit für ein Frühstück mit ihm hatten, da der Rest der Familie bereits am Morgen meistens schon aus dem Haus war. Für gewöhnlich saß sein Enkelsohn auch mit Frühstück, doch der hatte sich wegen eines Trainings entschuldigt. Jedoch störte Hiashi an dieser Angabe etwas – was für ein Training sollte der Junge am frühen Morgen haben, wenn das Training doch immer für den Nachmittag angesetzt war? „Was ist hier eigentlich los?“ Hanabi nahm einen Schluck Tee, bevor sie antwortete. „Die Kinder kommen heute wegen des Trainings.“ Hiashi war verwirrt, jedoch ließ er sich das durch keinerlei Regung nicht anmerken. „Was für ein Training?“ „Weißt du das nicht? Die Kinder haben sich mit Kushina zum Training verabredet, die ihnen versprochen hat, ihnen ein wenig beizubringen.“ Spöttisch zog Hiashi die Augenbrauen hoch. „Was will sie ihnen schon beibringen, etwa dieses Rumgehopse, was sie heute im Garten veranstaltet hat?“ Hiashi hatte sie am Morgen im Garten gesehen, als er seinen morgendlich Rundgang über das Anwesen gemacht hatte. Und auch wenn er es niemals vor sich selbst geschweige denn vor anderen zugeben würde, hatte ihn Kushinas Training für den Moment gefesselt. Schon lange hatte er keinen so ausdrucksstarken Tanz mehr gesehen, denn diese Zeit lag schon über viele Jahre zurück. Dennoch sah er in diesem Training keinen Sinn, außer man wollte sich im Theater oder zum Ballett anmelden, denn da würde es seiner Meinung nach hinpassen, aber nicht zur Vorbereitung auf einen Kampf. Bei Hiashis Frage zuckte Hanabis Augenbraue in die Höhe und Tentens Hand umschloss den Henkel ihrer Tasse fester. Beide hatte Kushina bereits ins Herz geschlossen und hörte es überhaupt nicht gerne, wenn jemand wie Hiashi sich so abfällig über sie äußerte. Jedoch sagte sie nichts weiter zu Hiashi, da sie wusste, dass wenn sie das Wort erhoben, ein Streit ausbrechen würde, der die eh schon angespannte Situation der Familie vollkommen zerreißen würde. Laut lärmend kamen Jamia, Neru und Tojoku auf Kushina und Tenji zu, die bereits im Garten saßen und auf die anderen warteten. Schnell ließen sich die anderen neben Kushina nieder und sahen sie erwartungsvoll an, die jedoch machte nicht den Eindruck, dass sie anfangen wollte. „Warum fangen wir nicht an?“ „Weil wir noch warten?“ „Warum?“ „Weil Lin noch nicht da ist, außer dem ist es auch eine gute Übung einfach mal still zu sitzen und zu warten. Diese Situation kann auch immer wieder in einer Mission vorkommen.“ Auch wenn die Kinder davon nicht begeistert waren, so schwiegen sie jedoch und versuchten Kushinas Ratschlag zu beherzigen, obwohl man sehen konnte wie sehr es Jamia fiel den Mund zu halten. Ein leises Raschel in den Bäume kündigte die Ankunft von Lin und deren Bruder an. Beide waren sie in den Bäumen gelandet und Hauro trug Lin auf dem Rücken. Entschuldigend hob er die Hand und winkte ihnen zu. „Tut uns leid, dass wir so spät sind.“ „Genau, weil Hauro so ein Morgenmuffel ist und morgens nicht aus dem Bett kommt.“ Alle lachten laut auf, bis auf Kushina, die Hauro ausdruckslos ansah, was diesen beunruhigte. Er wusste, dass Kushina sehr zurückhaltend war, doch das was sie in jenem Moment darbot, war schon ein wenig gruselig. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. Woher sollte aber Hauro auch wissen, das Kushina soeben ein Gedanke gekommen war, womit sie ihm am besten zum Trainieren anstacheln konnte. Das sie ihn dabei mächtig wegen seines Stolz verletzen würde, war sie sich bewusst, doch war es die beste Gelegenheit, ihren Auftrag in die Tat umzusetzen. Seufzend erhob sie sich. „Okay, dann macht euch mal warm, indem ihr drei Runden um das Anwesen rennt.“ „Jawohl.“ Sofort sprangen die Kinder auf und rannten los, während Kushina und Hauro ihnen hinterher sahen. Plötzlich wandte sich Hauro ab und drehte sich zu Kushina um. Verlegen ratzte er sich am Hinterkopf. „Tut mir Leid, dass es heute so spät geworden ist.“ „Wie schwach.“ Hauro sah mit aufgerissenen Augen Kushina, die weiter die Richtung blickte, in welche die Kinder verschwunden waren. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung, selbst als den Kopf drehte, um Hauro anzusehen, der seine Stimme wiedergefunden hatte. „Was hast du gesagt?“ „Das dies schwach ist. Glaubst du denn der Feind ist so nett und fragt dich, ob du aufstehen willst, wenn er dich beim Schlafen überfällt.“ „Das ist doch was ganz anderes.“ Bei jedem Wort stieg die Lautstärke der Stimme von Hauro. Auf seinen Wangen zeichnete sich bereits die Zornesröte ab und seine Augen funkelten wütend. Jedoch war das nichts, von dem sich Kushina beeindrucken ließ. „Es ist anderes. Alles ist nur eine Frage der Disziplin, von der scheinbar bisher nur gehört hast.“ „Sag mal bist du bescheuert?“ „Nein, realistisch.“ Kushina blickte ihm scheinbar unbeteiligt in die Augen. Der eiskalte Ernst schlug Hauro entgegen. „Wenn du nichts an deiner Einstellung änderst, wirst du niemanden und nichts schützen können. Du bist einfach zu schwach.“ Das war zu viel für Hauro, dessen Wut nun den Siedepunkt erreicht hatte. Es war ihm egal, ob Kushina ein Mädchen oder seine Teamkollegin war. Sie hatte ihn beleidigt und dies war etwas, was er nicht leiden konnte und mit Sicherheit nicht auf sich sitzen lassen würde. Blitzschnell holte er mit der Hand aus, die direkt auf Kushina zuflog. Doch hatte Hauro nicht mit Kushinas Schnelligkeit und Reaktionsvermögen gerechnet. Sie schaffte es seinen Angriff zu blocken und noch ehe sich Hauro versah lag er rücklings auf dem Boden. Auf ihm saß Kushina, die ihm ein Kunai an den Hals drückte. „Zu schwach, so wird das nix. Du beherrscht noch nicht einmal die Grundlagen zur Genüge. Ein Ninja zeigt weder Gefühle noch lässt er sich von ihnen leiten.“ „Geh runter von mir.“ „Erst wenn du aufwachst und der Realität ins Auge siehst. Wir stehen vor einem Krieg, wie gedenkst du dem gegenüber zu treten?“ „Kämpfen was sonst?“ „Blödmann.“ Kushina seufzte und stieg von Hauro runter, der einfach am Boden liegen blieb. „Du hast doch keine Ahnung. Kämpfen? Klar müssen wir kämpfen, bist du jedoch in der Lage, auch Menschen zu töten oder im Stich zu lassen, um andere zu retten?“ Hauro gefror bei diesen Worten das Blut in den Adern. Mit einem Ruck setzte er sich auf und starrte Kushina an, die ihn ansah. Kälte und Leere standen in ihren Augen. „Kannst du Tenko oder Riku im Stich lassen, um das Dorf zu retten? Könntest du deinen Freund umbringen, um Menschen zu retten? Kannst du das Leid des Krieges ertragen?“ Hauro antwortete ihr nicht, sondern starrte sie einfach nur an. Der Schock ihrer Worte saß tief und behinderten alle anderen Gedankenprozesse. Wie konnte sie nur so etwas sagen geschweige denn denken? Aus Sekunden wurden Minuten, die weiter und weiter vergingen, ohne das Hauro etwas auf Kushinas Frage antwortete. Genau betrachtete Kushina Hauro und nickte dann. „Lass es nicht erst soweit kommen und trainiere mehr. Werde ein starke Stütze des Dorfes.“ Mit diesen Worten drehte sich Kushina um und ging, um die Kinder abzufangen, die ihre Runden um das Anwesen beendet haben mussten. Sie hatte das Gefühl, dass es besser war, Hauro im Moment alleinzulassen. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass nicht nur Hauro über die Worte nachdachte, die sie eben zu ihm gesagt hatte. Wenn sie sich nicht irrte so hatte in den Büschen eine Bewegung gesehen. Mit ziemlicher Sicherheit konnte sie sagen, dass es Tenko gewesen war. „Das erste was wir üben werden, sind die Grundlagen der Shinobis. Wichtig dabei ist, dass man eine ganz bestimmte Regel beachtet und einhält.“ „Und die wäre?“ „Zeigt niemals eurem Gegner eure Gefühle. Wisst ihr auch warum?“ Kurz sahen sich die Kinder an, bevor sie wieder Kushina wieder ansahen. Es war Tojoku, der antwortete. „Weil sie uns verraten.“ Kushina nickte. „Wenn ihr Gefühle in einem Kampf zulasst, gebt ihr euch selbst eine Blöße und gibt so dem Gegner die Chance euch an eurem verwundbarsten Punkt zu treffen. Dieser Punkt muss nicht unbedingt ein spezieller Punkt des Körpers, es kann auch der Geist, die Seele sein.“ Fragend legte Jamia den Kopf schräg. „Der Geist und die Seele?“ Kushina nickte und runzelte die Stirn. „Worte können schlimmer sein als die bloßen Taten, deshalb sollte man seine Worte sehr gut überlegen, bevor man sie ausspricht. Worte werden von jedem Menschen anders aufgefasst und können, ohne dass man es will sehr verletzend sein. Manchmal prägen sich Worte in das Gedächtnis ein, ohne das man sie jemals wieder vergessen kann.“ Kushina hielt kurz inne, um den Kindern Zeit zu geben die Worte zu verstehen. „Auch Worte können Narben hinterlassen, ohne das sie sichtbar sind. Eine verletzte Seele.“ Schweigend sahen die Kinder sie an, bevor Neru das Schweigen brach. Es war eher untypisch für Chojis Sohn, denn er war immer der, der am meisten schwieg. „Ich glaube, ich verstehe was du meinst. In der Schule hänseln mich die anderen Kinder immer. Sie sagen Schwächling und Feigling zu mir. Ihre Stimmen klingen dabei immer so gemein. Und immer, wenn ich das Wort schwach oder ein ähnliches Wort höre, dann muss ich daran denken und fühle mich schrecklich, obwohl nicht ich gemeint bin.“ Verstehend nickte Kushina. Scheinbar trug nicht nur Tenji bereits eine schwere Last, sondern auch Neru. Sie beide waren durch andere verspottet und verletzt wurden. „Es hat sich in dir eingeprägt, doch was machst du, wenn dein Gegner diesen verletzlichen Punkt herausbekommt?“ Ratlos sah Neru Kushina an. Ratlosigkeit und auch Angst machte sich in seinen Augen breit. „Ich weiß es nicht.“ „Das ist der Moment, wo dein Gegner losschlägt und den Kampf gewinnt. Deshalb ist es so wichtig seine Gefühle unter Kontrolle zu haben.“ Nun schienen es auch die anderen Kinder verstanden zu haben, denn Erkenntnis machte sich unter ihnen breit. Lin hob die Hand. „Und wie übt oder lernt man das?“ „Ich wollte gerade dazukommen, Dummie.“ „WAS?“ Sofort war Lin in die Höhe gefahren und starrte Kushina an, die ihr jedoch nur leicht entgegenlächelte. „Worüber haben wir gerade geredet, LIN?“ „Oh.“ Schnell ließ sich Lin wieder zu Boden fallen und senkte den Kopf, damit nicht sehen konnte, wie rot er geworden war. „Die Theorie habt ihr verstanden, doch die Durchführung müsst ihr erst noch lernen.“ Zerknirscht lag Hauro in seinem Bett und starrte die Decke an. Immer und immer wieder überlegte er hin und her, doch letztendlich endete alles damit, dass er sich eingestehen musste, dass er schwach. Er war schwach, es war die Wahrheit und warum war das so? Die Antwort war doch einfach, doch lehnte es ab, dies vor sich selber zuzugeben. Es war einfach peinlich und die Erkenntnis verletzte ihn mehr als Kushinas Wurf, der ihn zu Boden beförderte hatte. Im tiefsten Inneren war die Antwort klar, er war einfach faul und nachlässig gewesen. Er hatte es genossen unter den Nachkommen der Konoha-nin der Stärkste zu sein und hatte sich darauf ausgeruht, anstatt an sich und seinen Techniken zu arbeiten. Er hatte sich selbst überschätzt, indem er dachte, dass er der Stärkste sein. Doch dann war Kushina gekommen und hatte ihn zurückgeholt, auf den Boden der Tatsache. Der Gedanke schmerzte und am liebsten würde er den Gedanken verdrängen. Doch es ging nicht. Wenn die Gedanken erstmal da waren, ließen sie sich nicht so leicht verdrängen. Ein Klopfen an der Türe ließ ihn hochfahren. Erschrocken sah er zur Türe, die sich öffnete und durch die sein Vater, seinen Kopf steckte. „Deine Mutter möchte, dass du deine Schwester abholst. Wie siehst du denn aus?“ Aus dem Gesicht seines Vaters konnte er erkennen, dass er schrecklich aussehen musste. So fühlte er sich auch. Sein Vater kam nun ganz in sein Zimmer und betrachtete Hauro genauer. „Geht es dir nicht gut?“ Hauro nickte. „Ich musste eine bittere Erkenntnis machen.“ Sein Vater hob eine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. „Und hast du eine Lehre daraus gezogen?“ „Ja.“ Sasuke seufzte. Er hasste es, wenn man den Leuten alle Details aus der Nase ziehen musste. „Und die wären?“ „Das ich nachlässig und überheblich war.“ Was auch immer Sasuke erwartet hatte, dass hatte er nicht erwartet. Überraschung machte sich in ihm breit. „Wie kommt es zu dieser Erkenntnis?“ „Durch Kushina. Sie hat mir mal die Meinung gesagt und diese … nun ja … auch stark vertreten, in dem sie mir meine Grenzen aufzeigte.“ Hauro sah auf und blickte seinem Vater ins Gesicht. Er hatte sich in jenem Moment zu etwas entschlossen. Es war an der Zeit, etwas zu tun, um die Niederlage und diese bittere Erkenntnis hinter sich zu lassen. „Ich muss mehr trainieren. Würdest du wieder mehr mit mir trainieren?“ Sasuke war etwas überrascht und bewunderte Kushina im gleichen Moment ein wenig. Niemand hatte lange Zeit Hauro solch eine Abfuhr erteilt, dass er so in sich gekehrt war danach. „Klar, warum nicht?“ „Danke.“ Hauro erhob sich und ging an seinem Vater vorbei zur Türe. „Ich hol mal Lin ab.“ Er wollte schon die Klinke der Türe herunterdrücken, als er inne hielt und sich noch einmal umdrehte. „Mochtest du Naruto Uzumaki?“ Diese Frage war ein Schlag ins Gesicht, der Sasuke seine gesamte Fassung kostete. Seine Augen weiteten sich, als er zu Hauro sah. Er öffnete und schloss sich wieder, ohne dass ein Ton heraus kam. Sasuke musste kräftig schlucken, bevor er im Stande war, seine Stimme zu nutzen. „Woher weißt du von Naruto?“ Hauro zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das einzig, was ich weiß, ist das Naruto Uzumaki ein Verräter ist und du mit ihm zusammen in einem Team warst.“ Sein Vater sagte nichts dazu und Hauro musste erkennen, dass seine Bedenken und Zweifel, die er sich vorgestelle, sich bestätigten. Er verletzte seine Eltern nur mit dieser Frage und schien damit nur alte Wunden aufzureißen. „Es tut mir leid. Ich gehe jetzt.“ Er wollte die Türe gerade öffnen, als die Worte seines Vaters ihn zurückhielten. „Naruto war und ist mein bester Freund. Er war der Wenigen, der noch an mir glaubte.“ Hauro sah kurz zu seinem Vater. „Ist er wirklich ein Verräter?“ „Nein.“ „Wer war es dann?“ „Ich weiß es nicht. Doch egal, wer es war, der Täter wird, wenn ich ihn treffe, von mir keine Gnade bekommen.“ Nachdenklich saß Hauro auf der Mauer des Hyuugas-Anwesens und wartete darauf, dass Kushina und die Kinder wiederkamen. Er hoffte, dass dies bald geschehen würde, denn am Himmel sah es ganz nach Regen aus und er hatte nicht die große Lust bei den Hyuuga zu klingen und auf den alten Hiashi zu treffen, der womöglich die Türe öffnete. Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte sich bei Hauro eine tiefe Abneigung gegenüber Hiashi gebildet und bis zu jenem Tag hatte sich daran nichts geändert. „Warum kommst du nicht rein?“ Hauro drehte den Kopf und konnte Tenko erkennen, der auf der anderen Seite der Mauer stand und zu ihm aufblickte. „Hab keine Lust, irgendwelchen Leuten über den Weg zu laufen, die ich nicht mag.“ „Kushina?“ „Nein, viel, viel älter als Kushina.“ Tenko lächelte bei der Aussage. Er konnte sich vorstellen, wenn Hauro meinte. „Verstehe.“ Mit etwas Schwung sprang Tenko zu Hauro auf die Mauer und ließ sich neben ihm nieder. Eine Weile schwiegen sie, bevor Hauro das Schweigen brach. „Du warst heute Morgen dabei.“ Es war keine Frage, sondern eine Aussage. „Dir entgeht nichts.“ „Und?“ „Und was?“ „Was denkst du?“ Kurz schwieg Tenko. „Sie hat Recht. Wir sind schwach und müssen mehr trainieren.“ Hauro lächelte. Es tat gut zu wissen, dass er nicht der Einzigste war, dem es so ging. Auch Tenko hatte die gleichen Gedanken wie er. „Ich bin dabei.“ „Beim Training?“ „Bei was sonst?“ „Kegeln?“ Beide sahen sich kurz an und fingen an zu lachen. Es tat gut zu lachen und langsam löste sich der Knoten in Hauros Brust, der ihm so schmerzte. Er wusste, dass er nicht allein war mit dem Problem und konnte sich darauf verlassen, dass Tenko ihn unterstützen würde, genau wie auch er es machen würde. Tenko blickte auf. „Sieh mal wer da kommt.“ Zufrieden betrachtete Kushina die Kleinen, die vor ihr her liefen. Sie war voll und ganz zufrieden mit der ersten Stunde, die sie ihnen erteilt hatte. Zwar waren sie noch nicht so gut darin, ihre Gefühle zu verbergen, doch beherrscht sie es nun besser als zu Anfang. Am Ende der Stunde hatte sie dann noch ein wenig Kunai und Shuriken werfen trainiert, wobei sich die Kleinen gar nicht so ungeschickt angestellt hatten. Tojoku beherrschte die Kunai und Shuriken fast perfekt. Lin, Jamia und Tenji waren nicht schlecht, doch mangelte es noch ein wenig an der Treffsicherheit. Größer Mängel wies da jedoch Neru auf, doch hatte sich Kushina vorgenommen, dies nochmals intensiv mit ihm zu trainieren. „Großer Bruder.“ Lins Stimme riss Kushina aus ihrer Gedankenwelt und ließ sie nach vorne blicken. Tatsächlich sahen Hauro und auch Tenko auf der Mauer und schienen sie zu erwarten. Sie hätte nicht gedacht, die Beiden an diesem Tag noch anzutreffen. „Irren ist eben menschlich.“ „Was hast du gesagt?“ Lächelnd sah Kushina zu Tojoku, der kurz vor ihr lief und den Kopf so gedreht hatte, dass er sie ansehen konnte. „Ach nichts weiter.“ Sie waren nun bei Hauro und Tenko angekommen, die sie lächelnd begrüßten. Schnell hatten sich die Kinder nach drinnen verdrückt, um sich zu waschen. Kushina hingegen war stehen geblieben und sah nun von Tenko zu Hauro und zurück. „Habt ihr eine Entscheidung getroffen?“ Hauro zog die Augenbraue hoch. „Woher weißt du das?“ „Weibliche Intuition.“ Tenko und Hauro sahen sich an. Dieses Mädchen war nicht zu unterschätzen, wie es so eben wieder mal gezeigt hatte. Stirnrunzelnd wandte sich Hauro an Kushina. „Wir haben uns entschlossen, wieder mehr zu trainieren. Würdest du dabei mitmachen wollen?“ „Warum?“ Wieder warfen sich Hauro und Tenko einen Blick zu, bevor sie gelichzeitig antworteten. „Um eine Stütze für Konoha zu werden.“ Kushina lächelte. „Ich bin dabei. Also dann bis morgen.“ Der Tagesanbruch war noch weit entfernt, doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Schon seit einer Ewigkeit lag Kushina wach da und betrachtete die Decke. Die Gedanken in ihrem Kopf drehten sich und wenn sie sich nicht bald ablenkte, dann würden sie dieses Gedanken erdrücken. Sie seufzte auf, denn sie sah ein, wie aussichtslos ihr Versuch war, nochmals einzuschlafen. Vorsichtig richtete sie sich auf, sodass Tenji diesmal nicht von ihr geweckt wurde. Leise nahm sie ihre Sachen und zog sich um, bevor sie das Zimmer verließ. Stille schlug ihr entgegen, kein Wunder bei dieser Uhrzeit. Schnell wandte sie sich um und schlich sich vollkommen lautlos durch den Gang in den Garten. Verschlafen blinzelten die Füchse als ihre Herrin auf sie zu kam. Wenigstens waren die Füchse im Stande zu schlafen, im Gegensatz zu ihr. Eine kleine Geste reichte aus und die Füchse wussten Bescheid. Sie konnte weiterschlafen, während sich Kushina ihren Weg durch sie bahnte und auf den kleinen See im Garten zu ging. Sachte setzte sie ihren Fuß auf die Oberfläche des Wassers, bevor sie ihren Fuß nachzog. Langsam glitt sie über das Wasser, bis sie die Mitte des kleinen Sees erreicht hatte. Dort angekommen, ließ sie sich im Schneidersitz nieder und verschreckte die Hände in einander. Langsam zählte sie von zehn abwärts und glich ihren Atemrhythmus dem Zählrhythmus an. Sie schloss die Augen und blendete alle Geräusche um sie herum aus, bis sie nur noch ihren Körper und die Schwingungen der Wasseroberfläche wahrnehmen konnte. „Spüre die Schwingungen des Wasser und gleiche dich diesen Schwingungen an, denn erst wenn du und das Wasser im gleichen Rhythmus schwingt, kannst du die Schwingungen zu deinem Vorteil nutzen.“ Es war die erste Übung, die ihr Vater ihr beigebracht hatte, als sich zum ersten Mal die Macht Emidas gezeigt hatte. Eigentlich war es eine einfache Grundübung, doch konnte sich diese Übung beruhigend auf Seele und Körper auswirken und etwas Entspannung und Ruhe konnte Kushina gebrauchen. Erleichtert atmete Kotaru die frische Luft ein. Wenn er noch ein paar Augenblicke länger im Haus geblieben wäre, hätte ihn die stickige Atmosphäre sicherlich erdrückt. Erdrückt und in den Wahnsinn getrieben. Er wusste, dass es mal wieder so weit war, dass jener Tag näherrückte, der ihn ein Leben lang prägen würde. Seit Jahren verfolgten ihn in der Zeit um jenen Tag die Alpträume und machten ihm die Fehler, die er begangen hatte deutlich bewusst. Es war sein Fehler gewesen, der einem für ihn kostbaren und wundervollen Menschen das Leben gekostet hatte. „Auch du scheinst um den Schlaf gebracht zu sein.“ Kotaru brauchte nicht aufzusehen, um zu wissen, wer über ihm auf dem Dach stand. Außer Kushina gab es nur noch eine Person, die die Tiefen seines Herzen und den damit verbunden Schmerz kannte und durchlitt. Auch sie war dabei gewesen und hatte hilflos zusehen müssen, wie ihr bester Freund durch Kushinas Eingriff starb. „Dir scheint es nicht anders zu gehen.“ „Wir sind uns eben ähnlich, dass waren wir uns schon immer.“ „Ja.“ Steigend starrte sie beide in den Himmel und hingen ihren Gedanken nach. „Nur noch drei Tage.“ „Ja.“ „ … War es die richtige Entscheidung gewesen?“ „Für uns oder Inoi?“ „Sowohl als auch.“ „Für Inoi ja, für uns nein. Den Schmerz tragen wir noch heute mit uns.“ „Kushina trägt die größte Last.“ „Ja. Wie es ihr wohl geht?“ „Sie leidet.“ Vier Monate später ... Nachdenklich hob Itachi die Scherbe vom Boden auf und betrachtete sie näher. Es war ein Kristallscherbe, genau wie die, die Kotaru sie beschrieben hatte. Demnach waren Orochimarus Handlager an dieser Stelle vorbei gekommen. Doch was wollte er hier? In diesem Land gab es doch nichts weiter, als Einöde und kahle Landschaften. „Was hast du nur vor Orochimaru?“ Vorsichtig wickelte er die Scherbe ein und machte sich dann auf den Weg, weiter den Spuren folgend, die Orochimarus Handlager hinterlassen hatte. Doch so mehr die Spuren verfolgte, desto so mehr beschlichen ihn schlimme Vorahnungen. Seit mehreren Tagen verfolgte er die Handlager durch die Berge, die einen gewaltigen Vorsprung hatte. Ihr Ziel war nicht zu erahnen, da sie oft die Richtung gewechselt hatten. Dennoch ging Itachi nicht davon aus, dass man ihn bemerkt hatte, denn dann hätte man ihm mit Sicherheit eine Falle gestellt. Keuchend kletterte er die Wand hinauf und wischte sich erst einmal den Schweiß von der Stirn, als er dessen Gipfel erreichte. Erst danach blickte er sich um. Er hatte das Gefühl, dass sein Herz stehen blieb und die Beine nachgeben würde, als er die Landschaft vor sich erblickte. Es war nicht die Landschaft, die ihn so sehr schockte, sondern das Meer, welches sich dahinter ausbreitete. Er erkannte die Bucht. Schon einmal war mit Naruto und Hinata hier gewesen, die ihm diesen Platz im Vertrauen gezeigt hatten. Denn dies war der Ort, von wo aus man am leichtesten das Gefängnis der Schattenkrieger erreichen konnte. „Er will sie befreien.“ Kapitel 23: Dem Feind entgegen ------------------------------ Dem Feind entgegen Geschockt starrt Naruto Tomo, Itachis vertrauten Geist an. Er konnte nicht glauben, was ihm soeben das Oberhaupt des Wolfrudels erzählt hatte. Warum wusste Orochimaru davon? Er konnte doch nicht im Ernst glauben, dass es zu seinem Vorteil wäre, wenn er die Schattenkrieger befreien würde. Dies war Wahnsinn, der das Ende der Welt bedeutete. „Gibt es keinen Zweifel.“ Ernst sah Tomo Naruto in die Augen. „Über so was macht man keine Witze.“ Einen Augenblick starrte Naruto ihn noch an, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und losrannte. Tomo blieb ihm auf den Fersen und gemeinsam jagte sie durch das gesamte Dorf. Mit fragenden Blicken sahen die Bewohner ihnen nach, denn es kam eher selten vor, dass jemand in solch einem Tempo durch das Dorf rannte. Laut klirrend riss Naruto die Türe auf. Erstaunt blickten ihn fünfzehn Augenpaare an, einschließlich seiner Frau, die eben mit dem Unterricht begonnen hatte. „Naruto, was…?“ Doch Naruto ließ ihr keine Chance auszureden, stattdessen nahm er ihre Hand und zog hinter sich aus dem Zimmer her. Das Raunen, welches durch den Raum ging, ignorierte er, genau so wie Hinatas Einwurf, dass er das lassen sollte. Alles, was er noch sagte, war: „Der Unterricht ist für heute vorbei.“ „Naruto, was zum Teufel ist los?“ „Erkläre ich dir später. Wo steckt Kotaru? Wir müssen sofort aufbrechen.“ Hinata zog die Augenbraue hoch. Dass etwas nicht stimmte, konnte sie spüren, denn es war lange her, dass sie ihren Mann so aufgebracht erlebt hatte. Erstaunt bemerkte sie, dass seine Hand zitterte und Angst machte sich in ihr breit. Das letzte Mal, als er sich so benommen hatte, war als Kushina, Kotaru, Mikoto und Inoi verschwunden gewesen waren. Die Sorge um die Vier war damals groß gewesen und stellte sich letztendlich auch als berechtigt heraus, denn Inoi hatte nie wieder lebend das Dorf betreten. Besorgt betrachtete Hinata den Rücken ihres Mannes. Was hatte ihn nur so in Aufregung gebracht. „Er ist mit Yuki trainieren.“ Würgend erhob sich Kotaru hinter den Büschen und trat hervor. Er hasste seinen momentanen Zustand, da er nichts etwas zu sich nehmen konnte, ohne das es sich wenige Augenblicke später wieder den Weg nach oben bahnte. Ärgerlich wischte er sich mit dem Ärmel über den Mund. Wieder hatte er den widerlichen, sauren Geschmack von Erbrochenem im Mund. Schon allein der Gedanke daran, brachte seinen Magen zum rebellieren. „Wie ekelhaft.“ Das Ganze ging nun so schon seit er begonnen hatte, die Energiesteine zu formen und herzustellen. Die Herstellung der Steine erforderte sehr viel Chakra und Konzentration, was sich auf seinen Körper auswirkte. Oft fühlte er sich niedergeschlagen und mies. Selbst nach ein paar Tagen, nachdem er den letzten Stein hergestellt hatte, machten sich die Nebenwirkungen bemerkbar. „Geht es dir wieder besser, Kotaru?“ Kotarus Augen blickten zur Seite. Neben ihm stand Yuki, die ihn besorgt betrachtete. In jenem Moment verfluchte er sich selbst. Nicht einmal vor Kushina und Mikoto hatte er sich übergeben. Immer hatte er sich zurückgehalten, bis er allein gewesen war. „Ja. Es tut mir leid.“ Yuki schüttelte den Kopf. „Sag das nicht, aber solltest du nicht lieber ins Bett gehen?“ Ein bitteres Lächeln stahl sich auf Kotarus Gesicht. Das war der Grund, warum er sich vor ihm anderen übergab. Er wollte nicht als schwach gelten, nie wieder. „Mach dir keine Sorgen, dass ist normal.“ „Es ist doch nicht normal, dass man sich übergibt.“ „Doch bei mir schon. Komm lass uns trainieren.“ Skeptisch sah Kotaru hinterher. Sie war ihm dankbar, dass er eingewilligt hatte, ihr bei ihrem Training zu helfen, doch wäre es ihr bedeutend lieber gewesen, wenn er im Bett geblieben wäre. Inzwischen bereute sie es, ihn gefragt zu haben. „Na komm, greif schon an.“ Yuki seufzte. Seit sie im Dorf war, hatte sie erstaunliche Fortschritte gemacht. Recht schnell hatte sie die Grundlagen gelernt und gemeistert. Sie war geschickt darin die Kunai und Shuriken zu benutzen, außerdem schien sie eine echte Begabung für Nin-Jutsu zu haben, jedoch war auch die Heilung eine ihrer Stärken. Auch wenn sie am Anfang mit Verachtung im Dorf betrachtet worden war, so hatte sich das verändert. Sie hatte hart an sich gearbeitet und dank der Hilfe von Kotaru, Naruto, Hinata und Mikoto hatte sie erstaunliches geleistet. Sie hatte Talent und das Zeug dazu eine vollwertige und angesehen Nuke-nin zu werden, denn dies war der Weg für den sie sich entschieden hatte. Doch trotz allem senkte sie ihre Hände. „Du solltest dich lieber hinlegen.“ Einen Augenblick lang sah Kotaru Yuki an, bevor er verächtlich schnaubte. „Willst du das einem Barbaren auch sagen, wenn heulend und winselnd vor Schmerzen vor dir liegt?“ Erschrocken fuhr Yuki zusammen bei seinen kalten Worten. „Das ist doch was anderes.“ „Nein ist es nicht.“ „Doch ist es, denn dich mag ich und die Barbaren nicht.“ Trotz seiner Verärgerung musste er lächeln. Er kam nicht drum herum, dass er diese Einstellung recht süß fand, obwohl er wusste, dass auch sie kein Garant für ein Überleben war. Hätte Kushina damals diese Einstellung gehabt, dann wäre sie alle von Inoi getötet worden. „Yuki, du musst auch in der Lage sein, mich zu töten, denn auf der Welt gibt es nichts, was so bleibt wie es ist. Nicht einmal Freundschaft oder Liebe.“ Yuki wurde blass. Kotaru seufzte. Er kannte die Wahrheit. Auch Inoi war sein Freund gewesen. Ein Freund für den er sein Leben geopfert hätte, doch war es Inoi gewesen, der gestorben war. Alles nur wegen dem verfluchten Dämon, der Besitz von Inoi ergriffen hatte. „Du musst auf alles vorbereitet sein.“ Schweigend sahen sie sich an. Keiner von beiden brachte auch nur ein Wort hervor, bis sich Kotaru von ihr abwandte. „Es reicht für heute.“ Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, erschienen Naruto und Hinata ebenfalls auf dem Trainingsplatz. Beide waren vollkommen außer Atmen und Naruto machte einen nervösen und aufgeregten Eindruck. So hatte Kotaru seinen Vater noch nie erlebt. „Was ist los?“ „Wir brechen sofort auf. Orochimaru hat es auf die Schattenkrieger abgesehen. Er will sie befreien und ihre Macht für seine Zwecke nutzen.“ Hinata wurde leichenweiß und Kotaru erstarrte vollkommen. „Das ist doch Wahnsinn. Niemand kann die Macht der Schattenkrieger für sich nutzen. Was denkt er sich dabei?“ „Keine Ahnung. Wir brechen sofort auf.“ Naruto warf Hinata einen Blick zu, die ihn erwiderte. „Ich bereite alles vor.“ Sie drehte sich um und lief davon, während sich Naruto an Kotaru wandte. „Hol Mikoto. Wir werden sie und das Dämonensharingan brauchen.“ Wenige Sekunden später war Kotaru in einer leuchtenden Flamme verschwunden, sodass nur noch Naruto und Yuki übrig waren. „Mir geht es gegen den Strich dich mitzunehmen, jedoch schreiben unsere Gesetze vor, dass wir, Meister unsere Schüler, sobald sie vom Dorf als unsere Schüler anerkannt werden, auf jeder Mission mit uns nehmen. Du hast viel gelernt, doch bist du auch schon bereit?“ Yuki senkte den Blick und dachte über das nach, was Kotaru ihr eben gesagt hatte. Sie hatte kein Problem damit gegen die Barbaren oder andere Anhänger Orochimarus zu kämpfen, doch konnte sie auch gegen ihre Teamkameraden kämpfen, falls es dazu kommen würde? Sie wusste es nicht. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie es musste und es auch konnte, doch ihr Herz sagte ihr genau das Gegenteil. Jedoch wollte sie ihren Meister nicht enttäuschen und vor dem Dorf blamieren, denn sie wusste, dass Naruto einige Streitereien wegen ihr gehabt hatte. Diese Mühe sollte nun nicht umsonst gewesen sein. Sie wollte sich ihrem Meister und dem Dorf als würdig erweisen. „Ich möchte euch begleiten, Meister?“ Ernst und entschlossen blickte Yuki auf und sah Naruto direkt in die Augen. Eine Weile betrachtete Naruto Yuki, bis er gefunden hatte, was er suchte. Die wilde Entschlossenheit und den Mut die Grenzen des Machbaren zu überschreiten, doch erblickte er ihre Zweifel. Ein Lächeln huschte kurz über sein Gesicht. Er bereute seine Entscheidung nicht, Yuki zu seiner Schülerin gemacht zu haben. „Dann komm.“ „Ja.“ „Und Yuki?“ „Ja.“ „Manchmal sind die Zweifel, die wir hegen, gar nicht so schlecht, jedoch dürfen sie nicht überhand nehmen.“ „Ja.“ Naruto kannte sie besser, als sie gewusst hatte. Hinata schnappte sich die vier Rucksäcke, die schon immer bereit lagen, weil sie man in diesem Dorf nie sagen konnte, wann man wieder auf eine Mission geschickt wurde. Sie waren klein und enthielten nur das wichtigste, da es wichtig war, dass sie schnell und so leicht wie möglich reisten. Kaum hatte sie sich die Rucksäcke geschnappt, drehte sich auch schon wieder auf dem Absatz um. Die Haustüre hinter ihr knallte ins Schloss und sie drehte sich noch einmal zum Haus um. Vielleicht war es das letzte Mal sah, dass sie das Haus, welches seit so vielen Jahren ihr Zuhause war. Dies war noch so eine Sache. In diesem Dorf wusste man nie, ob man von einer Mission lebend wiederzurückkehrte, denn jede Mission war ein eine Mission der A-Klasse wenn nicht sogar der S-Klasse. „Ich geh dann.“ Schnell und geschwind glitten die Flügel der Falken durch die Wolken und zerschnitten sie regelrecht. Der Wind wehte aus einer günstigen Richtung und erleichterte ihnen damit ihren Weg. Ihr Weg war noch weit, doch sie kamen gut voran. Dennoch beschlich die drei Hüter und Wächter ein ungutes Gefühl als sie sich ihrem Ziel immer weiter näherten. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde. Still saßen Hinata und Naruto Rücken an Rücken auf einem von Hinatas Falken. Sie sprachen kein Wort miteinander, dass brauchten sie auch nicht, denn sie verstanden einander ohne groß Worte zu wechseln. Sie beide wusste, dass ihnen ein harter Kampf bevorstehen würde, und das sie beide dringend Ruhe und Schlaf brauchten, jedoch war ein Gedanke einfach, diesen jedoch in die Tat umzusetzen, war doch etwas vollkommen anderes. Deshalb saßen sie einfach da und genossen die Wärme und die Nähe des anderen. Mit verschränkten Armen blickte Mikoto auf die Welt unter sich. Alles wirkte so friedlich. Der Wald, die Felder, die Berge, die Täler, die Dörfer, die Städte, die Tiere und die Menschen. Keiner hatte eine Ahnung, dass dies ein Ende haben würde, wenn ihr Mission scheitern sollte. Ihr Leben würde nicht mehr das sein, welches sie von früher kannten. Seufzend wandte Mikoto den Blick ab und betrachtete den Sternenhimmel, welcher hinter den Schleierwolken zum Vorschein kam. Schon eine Weile waren sie unterwegs, doch hatte sie noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Vor den Morgengrauen würde sie das Gebirge nicht erreichen, welches sie erst noch überqueren mussten. „Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.“ Seufzend rieb sich Yuki die Augen, da ihr der Flugwind Tränen in die Augen trieb. Sie war noch nicht oft mit den Falken geflogen und hatte sich von daher noch nicht an die Gegebenheiten während eines Fluges angepasst. Sie wusste nicht wie sie den Kopf halten musste, damit der Wind sie nicht so störte, auch hatte sie nicht mit der Kälte des Windes gerechnet. Doch wollte sie sich nicht beklagen, denn sie war niemand der sich beklagte über solche Sachen. Sie gehörte zu ihrer Ausbildung dazu und deswegen würde sie dies durchstehen. Plötzlich legte sich etwas Warmes auf ihre Schultern. Verwundert sah sie auf, doch da setzte Kotaru ihr eine Flugbrille auf. Ein Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen. „Du Dummkopf.“ „Aber ist dir nicht kalt?“ „Ach, ich bin doch Zokos Hüter und Wächter, das bedeutet, dass ich ein Teil der Flammen bin. Kälte macht mir nichts aus.“ Zum Beweis legte er seine Hand an ihr kaltes Gesicht. Sie war heiß und schien von der Kälte des Windes unbeeindruckt. In jenem Moment beneidete Yuki Kotaru, doch wusste sie, dass diese Kraft viele Nachteile mit sich brachte. Hinata, Naruto und Kotaru hatte sie nach ihrer Ankunft im Dorf über die Wächter und Hüter aufgeklärt. Yuki bewunderte sie für diese Macht und Kraft und zugleich hatte sie Mitleid mit den Dreien. Kotaru ließ sich hinter ihr nieder, während sie weiter gerade aus blickte. „Was wird uns dort erwarten?“ Eine Weile antwortete Kotaru nicht. Yuki hätte nicht geglaubt noch eine Antwort zu bekommen, als er plötzlich seine Stimme erhob. „Ich weiß es nicht, doch wahrscheinlich Chaos. Es ist egal, wohin Orochimaru mit den Barbaren kommt, es ist das Chaos, was zurückbleibt.“ „Und die Schattenkrieger?“ „Das wird sich zeigen.“ Plötzlich zog Kotaru Yuki in die Arme und drückte sie an sich. Er konnte sich nichts vor machen, denn was Mikoto ihm damals gesagt hatte, war wahr. Er liebte Yuki. Inzwischen wollte er immer in ihrer Nähe seien, doch diese Mission würde dies nicht zu lassen. „Pass auf dich auf.“ Yuki nickte einfach nur und war froh, dass er ihr rotes Gesicht nicht sehen konnte. Jedoch genoss sie es einfach in seinen Armen zu liegen, denn ihre Gefühle waren denen von Kotaru gleich. Jedoch beruhigte sie der Gedanke, dass sie beide so weit über den anderen flogen, dass sie weder von Naruto, Hinata noch Mikoto gesehen werden konnten. Belustigt schnaubte Naruto, denn entgegen der Annahme von Yuki, wusste Naruto sehr wohl, was sich zwischen Yuki und Kotaru abspielte. Wie Kotaru ein Teil des Feuers war, so war er ein Teil des Windes. Alles was sich in unmittelbarer Nähe zu ihm abspielte, bekam Naruto ganz genau mit. Verwundert rührte sich Hinata, als Naruto so belustigt aufgeschnaubt hatte. „Was ist denn los?“ „Wenn wir diese Mission gesund überstehen, können wir uns glaub ich Gedanken über eine Verlobung machen.“ Leicht verwirrt zog Hinata die Augenbraue hoch, doch dann verstand sie, was Naruto meinte. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, welches Naruto so liebte. „Wie schön, da gibt es also endlich weibliche Verstärkung für mich und Kushina.“ „Als ob du und Kushina nicht ausreichen würden. Doch du hast recht, es ist wirklich schön.“ Vorsichtig blickte Itachi zwischen den Bäumen hindurch und betrachtete das Lager, welches Orochimaru am Rande des Strandes aufgebaut hatte. Noch schien es nicht so, als dass er das Gefängnis der Schattenkrieger gefunden hatte, denn die Barbaren fuhren jeden Tag auf das Meer hinaus und kamen unverrichteter Dinge wieder zurück. Doch war ganz klar, was sie suchten. Orochimaru suchte die Schattenkrieger, auch wenn Itachi es ein Rätsel war, woher er von ihnen wusste. Nur Hinata, Naruto, Kotaru und Kushina bewahrten die Geheimnisse der Schattenkrieger und niemand aus den Vieren wusste von dem Standort des Gefängnisses, ihn ausgenommen. Nicht einmal die anderen Mitglieder des Dorfrates hatten Hinata und Naruto dieses Geheimnis anvertraut. Woher wusste Orochimaru davon, wenn das Wissen um die Schattenkrieger und die Hüter und Wächter doch schon vor Jahren verloren gegangen waren? Die Elementargeister selbst hatten damals dafür gesorgt, dass die Menschen nach und nach die Schattenkrieger vergaßen. Die Menschen vergaßen sie und ihre Existenz. Sie waren zu nichts gewurden. Doch woher wusste Orochimaru von ihnen? „Grübeln bringt nichts.“ Seine Beobachtungen konnte er für den heutigen Tag erst mal abschließen, denn in dieser Nacht würde sich nichts weiter ereignen. Die Barbaren kehrten zurück und wurden erst am nächsten Morgen wieder in See stechen. Er sprang vom Baum, blieb jedoch stehen, anstatt weiter zu laufen. „Sie sind also da, Tomo?“ Aus dem Schatten der Bäume trat der Anführer der Wölfe hervor, sein vertrauter Geist und auch der seiner Tochter. „Ja, deine Tochter schickt mich.“ „Da bring mich zu ihnen.“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn und betrachtete das kleine Feuer vor sich, welches Kotaru entfacht hatte. Es gefiel ihm überhaupt nicht, was Itachi erzählte. Orochimaru suchte zwar noch, jedoch war sich Naruto sicher, dass Orochimaru mit großer Wahrscheinlichkeit wusste, wo das Gefängnis war. Es war nicht die Suche die ihm Probleme bereitete, sondern viel mehr der Weg wie er dorthin gelangen könnte. Das Gefängnis der Schattenkrieger lag auf dem Grund des Meeres am tiefsten Punkt. Selbst ihm Kotaru und Hinata war es fast unmöglich dorthin zu gelangen. Die Einzige, die in der Lage war, das Rauschen und Toben des Meeres zu beruhigen und zu teilen war Kushina. Wie wollte Orochimaru dorthin gelangen? Es war egal wie er es schaffen wollte. Sie musste ihn stoppen um jeden Preis. „Wir greifen im Morgengrauen an.“ Die anderen erwiderten nichts, sondern nickten nur. Sie hatten nichts anderes erwartet. In der Nacht anzugreifen brachte nichts, da sie die Gegend nicht besonders gut kannten und dadurch schnell einen Nachteil gegenüber ihren Gegner bekommen konnten. „Was ich nicht verstehe, ist wie Orochimaru etwas über die Schattenkrieger heraus bekommen konnte.“ „Die Dämonen haben ihm geholfen.“ Hinatas Stimme klang zu neutral, als das man die Wut hinter ihren Worten nicht erkennen konnte. Itachi zog die Augenbrauen hoch. „Dämonen?“ „Ja Dämonen. Ihr Geruch reicht bis hierher. In dem Lager wimmelt es nur so vor Dämonen. Sie haben es ihm unter aller Wahrscheinlichkeit gesagt.“ „Aber wie können die Dämonen frei sein. Sie sind doch ebenfalls verbannt wurden.“ „Ich verstehe es auch noch nicht wirklich. Doch es sind Dämonen von der gleichen Art wie die von vor ein paar Jahren als Inoi starb.“ Die ohnehin gedrückte Stimmung in der Runde sank noch tiefer. Bis auf Yuki hatte alle Inoi gekannt. Sein Tod hatte damals die Traurigkeit über sie gebracht, besonders über Kushina, Kotaru und Mikoto. Jedoch war dies nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart. „Kushina, komm zu mir.“ Kushina fuhr hoch und schnappte nach Luft. Das Mal in ihrem Nacken brannte höllisch. Warum war das nur so? Der Tag des Erwachens war doch vorbei, warum schmerzte ihr Mal da nur so höllisch. „Kushina komm zu mir, schnell.“ „Emida.“ Ohne weiter nachzudenken sprang Kushina auf, riss die Türe auf und lief hinaus. Es war ihr egal, dass sie nebenbei die gesamte Hausgemeinschaft dabei aufweckte oder nicht. Sie ignorierte die Rufe und Beschimpfungen, sondern lief weiter den Gang entlang. Das Emida, der Wassergeist sie zu sich rief, konnte nichts Gutes bedeuteten. Etwas war geschehen, etwas schlimmes, was auch mit den Schmerzen ihres Males zu tun hatte. Böse Vorahnungen ergriffen von ihr Besitz. Der Morgen graute erst, denn die ersten Sonnenstrahlen tauchte den Himmel über Konoha in ein tiefes Rot. Die Füchse waren nervös, alle liefen kreuz und quer durch den Garten und waren völlig von der Rolle. Die Vorahnung verstärkte sich, denn selbst wenn die Füchse so durch den Wind waren, konnte das nichts Gutes bedeuteten. Sie lief direkt auf den Teich im Garten zu und kam in der Mitte zum Stehen. „Wasser, du welches mein Begleiter und Partner bist, erweise mir deine Gunst und gewähre mir den Zugang zu unser beider Herrin. Ich Kushina Hinako Uzumaki, eine der vier Wächter und Hüter, bitte dich, nimm mich auf und geleitet mich zur Herrin des Wassers.“ Das Wasser um sie herum kam in Bewegung und hüllte sie ein, bis ihr ganze Körper in einer Kugel von Wasser steckte. Nur wenige Augenblicke verharrte sie und das Wasser so, bis sich plötzlich die Kugel auflöste und an seinen Ursprungsort zurückkehrte. Einen Augenblick blieb Kushina stehen, doch dann kippte sie um und fiel vor den Augen der fassungslosen Hyuuga-Familie ins Wasser, wo sie auf der Wasseroberfläche trieb. Ihre Augen waren geschlossen und es sah so aus, als ob sie einfach nur ruhig in ihrem Bett schlafen würde. Der Mond trat hinter den Wolken hervor und schien auf Kushinas Gesicht, wodurch es so weiß und kalt wie Marmor aussah. „Was sollte das?“ Geschockt sah Tenko zu Kushina, wie sie in ihrem Nachthemd im Wasser trieb. Es sah aus als ob sie schlief, jedoch kam ihm eher der Gedanke des Todes, denn ihr Chakra war erloschen. Er konnte sich nicht rühren, ebenso wie sein Vater. Erst nach einer Ewigkeit wie es schien, bewegte er sich und ging auf Kushina zu und hob sie aus dem Wasser. Seine Augen weiteten sich noch mehr. „Hol Tsunade, schnell. Sie lebt noch.“ „Was?“ „Nun lauf schon und zu niemanden ein Wort, nicht einmal zu Tsunade. Ich werde mit ihr reden.“ Tenko nickte nur und lief los. Währenddessen trug Neji Kushina ins Haus und legte sie auf ein Sofa und deckte sie zu, bevor er sich um Tenji kümmerte, der weinend im Türrahmen stand. Es kostete Neji einiges an Überredungskunst, bevor er Tenji überzeugen konnte, dass er auf seinem Zimmer bleiben sollte. Als er es jedoch geschafft hatte, kehrte er zu Kushina zurück. Das Mädchen bereitete ihm mehr Kopfzerbrechen denn je. Er wusste es nun. Er kannte ihre wahre Identität, denn sie hatte ihren wahren Name selbst genannt. „Ich Kushina Hinako Uzumaki, …“ „Du bist also wirklich ihre gemeinsame Tochter.“ Endlich hatte er Bestätigung. Sie war Narutos Tochter, denn sie hatte sich Uzumaki genannt. Dass sie Hinatas Tochter war, erkannte er an dem Namen Hinako. Es war der Name von Hinatas Mutter gewesen. Eigentlich hätte er sich gefreut, doch dem war nicht so. Denn was sich danach abgespielt hatte, war ihm fremd und auch furchteinflößend. Ihr Worte und das Wasser, es hatte zusammengehangen. Was sollte er tun? Sollte er es Tsunade sagen? Aus irgendeinem Grund sträubte sich alles in ihm dagegen. Vorerst wurde er Tsunade nichts sagen. Zum ersten Mal in dieser Nacht verspürte er Erleichterung, als ihm einfiel, dass er der Einzigste war, der Kushinas wahren Name gehört hatte, denn Tenko und Tenji waren erst später dazu gekommen. Dennoch fesselte ihn ein Gedanke. „Was bist du eigentlich Kushina?“ „Emida.“ Kushina machte eine tiefe Verbeugung vor der Herrin des Wassers, die genau vor ihr erschienen war. „Ihr habt mich rufen lassen.“ „Ja.“ Emida trat näher an Kushina heran, beugte sich zu ihr herab und legte ihre Finger unter Kushinas Kinn. Mit sanfter Kraft hob sie Kushinas Gesicht, sodass diese Emida direkt ins Gesicht in die Augen blicken musste. „Erhebe dich, meine Verteidigerin. Deine Kraft wird gebraucht.“ „Was soll ich tun?“ „Ich werde dich zum Meer von Katasura schicken.“ „Katasura? Das Gefängnis der Schattenkrieger?“ Emida nickte. „Jemand versucht es zu öffnen und damit den Wahnsinn der Schattenkrieger zu befreien. Die anderen Hüter und Wächter sind bereits dort. Auch du musst zu ihnen. Jedoch kann nur ein Teil von dir noch rechtzeitig dorthin gelangen.“ „Weil ich zum Teil zu dem Wasser gehöre.“ „So ist es.“ Emida beugte sich zu Kushina herab und küsste sie auf die Stirn. „Pass auf dich auf, meine mutige Verteidigerin. Dein Weg ist nicht der deines Freundes.“ Dann war sie plötzlich fort und die Welt um Kushina herum begann sich zu drehen. Kopfschüttelnd richtete sich Tsunade auf. So etwas war ihr in alle ihren Jahren als Ärztin noch nie untergekommen. Kushina war tot und zugleich wiederrum nicht. Doch das Schlimmste war, sie war machtlos. Sie konnte nichts tun. „Ich verstehe das nicht. Ihr Herz schlägt noch, sie atmet und alle anderen Organe sind in Ordnung. Jedoch ist sie so kalt wie Eis und ihr Chakra ist erloschen. Doch wenn das Chakra eines Menschens erlischt, dann stirbt auch der Mensch. Jeder Mensch besitzt Chakra und kann nicht ohne das Leben. Es ist als ob ein Teil von ihr hier ist und ein Teil nicht.“ Mit einem ratlosen Gesicht sah sie zu Neji, der jedoch genau so ratlos war wie Tsunade selbst. Kushina hatte sie vor ein schier unlösbares Rätsel gestellt, welches es zu lösen hieß. Doch wo sollten sie nach der Lösung suchen, wenn so was noch nie vorgekommen war. „Wir können sie nur weiter beobachten und abwarten. Mehr können wir nicht tun. Hilf mir bitte, sie ins Krankenhaus zu bringen.“ Neji nickte. Kapitel 24: Befreit ------------------- Tagchen, ich meld mich mit einem neuem Kapi aus meinem Urlaub zurück. Wird Zeit, dass mal wieder eins on geht. Nehmt es mir bitte nicht übel, aber Kampfszenen sind so ganz und gar nicht mein Fall. Ich habe mir alle Mühe geben und hoffe es ist verständlich. Bei Problemen fragt einfach und ich werde versuchen sie zu beantworten. Endlich kann ich Sai wieder mit ins Spiel bringen. Ich mag Sai, ich geb es zu. Außerdem hat er einfach in die Rolle des geheimen Spions gepasst, wie man im Naruto und Hinata Special lesen kann. Ich hoffe, dass ich demnächst das nächste Kapi dazu fertig ist. Ich geb mir Mühe versprochen. Doch nun erstmal viel Spaß hierbei. bis denne Michan-chan Befreit „ANGRIFF.“ Ein Schatten schnellte an Narutos Seite vorbei und rannte blitzschnell in das Lager der Barbaren hinein. Schon immer war Mikotos Spezialität die schnellen Blitzangriffe gewesen. Kaum jemand konnte diesen Angriffen entgegen. „CHIDORI!!!“ Das Chakra leuchtet hellblau auf und in der Luft erklangen Laute, die dem Zwitschern der Vögel ähnlich waren, bevor sie von Schmerzensschreien übertönt wurden. Mikoto hatte mehrere Gegner verwundet und den ersten zu Fall gebracht. Jedoch wurden die Barbaren diesen Angriff schnell erwidern. Aus dem Schatten der Bäume kamen nun auch Itachi, Naruto, Kotaru, Hinata und Yuki hervor, die Mikoto zu Hilfe leiten, während sich die Dämonen auf sie stürzt. „Jutsu der spitzen Felsenverteidigung.“ So zart Hinatas Stimme das Jutsu beschwur war das Jutsu mit Sicherheit nicht. Noch bevor die Barbaren Mikoto erreichten, schossen spitze Felsen aus dem Boden und bescherten den Angreifern so manche Schmerzen. Manche schaffte es nicht mehr rechtzeitig zum Stehen zu kommen und rannte direkt in Hinatas Jutsu hinein. Laute Schmerzens Schreie erklangen über dem Lager. Die Barbaren kamen in ihrem Angriff zu stehen. Den Moment nutzte Hinata, um ihr Jutsu auszulösen, sodass die Anderen den Moment der Verwirrtheit bei Barbaren für einen Angriff nutzen konnten. „Jutsu des großen Feuerballs.“ „Jutsu der schneidenden Windklingen.“ „Jutsu des Feuerzeichens.“ „Jutsu der Lichtkugel.“ „Rasengan.“ Kotarus und Itachis Feuerjutsus verfehlten ihre Wirkung kein Stück. Es war nicht wichtig gewesen, dass die Gegner getroffen wurden, sondern dass man sie in Enge trieb und ihnen keinen möglichen Fluchtweg ließ. Lichterloh flackerten die Flammen meterhoch in die Höhe und verbreiteten eine unheimliche Wärme. Währenddessen konzentrierten sich Yukis Windklingen und Mikotos Lichtkugel auf den frontalen Angriff. Naruto hingegen versuchte, jene Gegner, die den Angriffen der Beiden entkommen waren mit seinem Rasengan ein Ende zu setzen. Alles verlief nach Plan, jedoch öffnete einer der Barbaren eines der unheilbringenden Kristallgefäße, in welche Orochimaru das Chakra gefühlt hatte. Naruto bemerkte es aus dem Augenwinkel und rannte auf den Barbaren zu, um ihm am Öffnen zu hindern. Aber es war zu spät. Noch bevor Naruto auch nur in Reichweite des Barbaren war, öffnete dieser das Gefäß. Ein tosendender Sturm wehte über den gesamten Platz hinweg. Itachis und Kotarus Flammen konnten diesem Wind nicht stand halten und erloschen. Jedoch waren es nicht nur die Flammen die dem Wind nicht stand halten konnten. Itachi riss es förmlich den Füßen und er wurde zurück in die Bäume geschleudert, von wo aus sie den Angriff gestartet hatten. Blitzschnell reagierte Hinata und konnte sich und Mikoto unter einem Erdenpanzer, den sie beschwur in Sicherheit bringen. Jedoch kostet es sie einiges an Kraft um den Panzer aufrecht zu halten. „Was zum Teufel ist passiert?“ Hinata hatte nichts von der Kristallflasche mitbekommen, schnell klärte Mikoto sie auf. Hinatas Gesicht verfinsterte sich. Das Chakra in der Flasche war gewaltig. Nie im Leben konnten die Barbaren diese Macht kontrollieren. Wahrscheinlich würde die in unmittelbarer Nähe zu dem, der die Flasche geöffnet hatte, gestanden hatten alle zu Tode gekommen sein. Besorgnis machte sich in ihr breit, denn auch Naruto war mit darunter gewesen. Doch auch sorgte sie sich um Itachi, Yuki und Kotaru, die noch immer der Macht dieses Windes ausgesetzt waren. „Bitte schütze sie, Temoke.“ Hinata stutzte auf. Ein weiteres Chakra war erschienen. Ihr Gesicht wurde blass. „Kyuubi.“ Der Kraft war so gewaltig, dass sie Naruto mehre Meter zurückschleuderte. Jedoch kam er nochmals zum Stehen, was man als Stehen bezeichnen konnte. Mit aller Kraft lehnte er sich dem Wind entgegen und überlegte fieberhaft, was er tun könnte. Wenn er nicht schnell was unternahm, würde er weggeschleuert werden, doch das wollte er unter allen Umständen vermeiden. Doch würde dies jeden Moment der Fall sein, wenn er nichts unternahm. Die Sache war nur, dass er nicht mit Stande war, diesen Wind zu legen, da er zum größten Teil aus Chakra bestand. Normalen Wind konnte Naruto nach seinem Willen lenken, doch nicht so einen mit so einem großen Chakraanteil. Eigentlich blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er musste diesem Chakra ein anderes gewaltiges Chakra entgegensetzen, auch wenn es sehr gefährlich war. Jedoch war es ihre einzige Chance. Schnell warf er einen Blick hinter sich, ohne jedoch aufzuhören sich gegen den Wind zu stemmen. Von Itachi war weit und breit keine Sicht. Kotaru und Yuki wirbelte weit über ihm durch die Luft, sie waren in Sicherheit. In der Nähe entdeckte der Hinatas Erdenpanzer. Er hoffte, dass sie dem Ganzen stand halten würde. Er drehte sich wieder um und begann die Fingerzeichen zu formen. „Jutsu der Entsieglung.“ Das Zeichen auf seinem Bauch, welches er seit dem Tag seiner Geburt mit sich trug, begann zu brennen und heiß zu werden. Im gleichen Moment spürte Naruto ein gewaltiges Chakra, welches durch seinen Körper schoss. Er fühlte die Macht, die er noch kontrollieren konnte. Nun musste er sie freisetzen. „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH“ Rotes Chakra hüllte ihn ein und nahm von Sekunde auf Sekunde immer weiter zu, bis es eine gewaltige Kugel um ihn gebildet hatte. Auch Yuki riss es von den Füßen und sie wurde regelrecht durch die Luft geschleudert, immer weiter fort vom Boden. Ein Baum, den es entwurzelt hatte, flog direkt auf sie zu. Schnell formte sie die Zeichen für die „Schneidenden Windklingen“ und gerade noch rechtzeitig, wurde der Baum von den Windklingen zerkleinert. Dennoch flogen die Splitter auf sie zu und verletzten sie an allen möglichen Körperstellen. Laut schrie sie auf. Jemand ergriff sie an der Schulter und drehte sie mit einem Ruck herum. Sie wurde auf die Brust des Jemands gedrückt und von der Wärme dieser Person umhüllt. „Kotaru.“ „Halt dich gut an mir fest.“ Yuki kam seinen Befehl nach, während er anfing Fingerzeichen zu formen. „Jutsu zur Beschwörung des heiligen Tiers. Erscheine Feuerphönix.“ „Kyuubi?“ „Ja er hat es freigesetzt.“ Entsetzen setzte sich auf ihrem Gesicht fest. Sie hatte die Macht Kyuubis bereits erlebt und war auch schon mit ihr in Berührung gekommen. Sowohl Kotaru als auch Kushina hatte diese Kraft vor ihren Augen freigesetzt. Kushina hatte sie sogar schon mit dieser Kraft schwere Verletzung von Mikoto geheilt, die sie sich während eines Kampfes zugezogen hatte. Seit diesem Tag besaß Mikoto das Dämonensharingan, was es ihr ermöglichte Dämon zu sehen, die anderen verborgen blieben. Auch wenn sie durch die Kraft Kyuubis diese Fähigkeiten erhalten hatte, so fürchtete sie die Kraft Kyuubis. Sie war zu gewaltig und furchteinflößend. „Was nun?“ „Wir müssen ihm ein neues Siegel verpassen.“ „Wie soll das gehen, wenn Kushina nicht da ist?“ „Es muss gehen. Du wirst ihren Platz einnehmen. Wir bilden ein Dreiecks-Siegel. Kotaru wird schon wissen, was zu tun ist. Er ist in solchen Sachen von mir und Naruto geschult wurden.“ Mikoto nickte. „Was soll ich tun?“ „Du musst dein Chakra unserem Chakra anpassen, sodass wir auf selber Wellenlänge sind. Das dauert ihm einen Moment, jedoch hat Naruto das Chakra soweit unter Kontrolle, das er es den Moment so lenkt, dass uns nichts passiert. Und dann rufen wir die vier Elementargeister um Hilfe an. Du brauchst mir nur nachsprechen.“ Mikoto nickte. „Ich glaube es ist soweit. Mach dich bereit.“ Ein riesiger Feuervogel erschien vor ihnen, sodass sie darauf stehen konnten. Noch immer hielt Kotaru Yuki fest. Seine Hand lag sicher um ihre Taille, sodass sie nicht fallen konnte. Er sah sie nicht an, denn sein Blick war starr auf das Geschehen unter ihnen gerichtet. Nur seine Stimme verriet, dass er sie noch wahrnahm. „Alles in Ordnung?“ „Ich denke schon, aber was ist passiert.“ Kotarus Gesichtszüge waren wie aus Eis. Egal was er fühlte oder sagte, er verriet sich durchs nichts. Er seine Gedanken und Gefühle verschloss er tief in sich, sodass niemand an sie heran kam. „Erklär ich dir später. Ich setzt dich unter ab und du versucht Itachi zu finden. Kümmere dich um ihn und bleib fern, bis ich dich holen komme.“ In seiner Stimme schwang ein Ton mit, der deutlich machte, dass er keinerlei Widerspruch duldete. Yuki erkannt das und wagte es nicht zu widersprechen, auch wenn sie nicht gerade sonderlich begeistert war. Sie machte sich Sorgen um Naruto, der ihr Meister war und ihr eine neue Chance geboten hatte. Aber ihre Sorge galt auch Kotaru, zu dem sie mehr empfand als bisher zugeben hatte. Auch galt ihre Sorge Hinata, die ihr sozusagen eine Mutter geworden und Mikoto, die ihr in den letzten Wochen immer und immer wieder tatkräftig zur Seite gestanden hatte. Dennoch wusste sie, dass sie Kotarus Befehl befolgen musste, wenn auch widerwillig. „Jawohl.“ Sanft glitt der Feuerphönix zu Boden, wo er sich in Rauch auflöste. Noch immer hielt Kotaru Yuki fest. Er wollte sie nicht gehen lassen, doch er musste es. Es war seine Aufgabe, dass Siegel, das sein Vater gelöst hatte wieder zu verschließen. „Kotaru?“ Er sah zu Yuki, die ihn fragend ansah. Sie verstand nicht, warum er sie nicht losließ, sodass sie beide das erledigen konnten, was getan werden musste. Nur kurz sah er sie an, bevor sie schnell zu ihr hinunter beugte und sie sanft auf die Lippe küsste. Es war nur kurz. Eine flüchtige Berührung, dennoch hatte sie eine tiefe Bedeutung. Er zog Yuki an sich heran, bis sein Mund an ihrem Ohr war. „Warte auf mich. Wenn ich zurück bin, will ich dir unbedingt etwas sagen.“ Und dann war fort. Hinata löste ihren Erdenpanzer auf. Die Erde um sie herum fiel zu Boden und sofort schlug ihnen der gewaltige Wind, der durch das Chakra des Kyuubi erzeugt wurde, entgegen. Inzwischen hatte sich der Wind der durch die Barbaren verursacht wurden war, verflüchtigt oder war zu einem Teil des Kyuubi Windes geworden, der auch ein wenig abschwächte. Naruto wehrte sich dagegen die Oberhand gegen Kyuubi zu verlieren, dies war ihr Chance sie mussten sich beeilen. „Mikoto schnell.“ Mikoto nickte nur und begann los zu laufen. Aus dem Augenwinkel heraus, bemerkte sie wie sich parallel zu ihr laufend in die gleiche Richtung lief. Sie warf einen kurzen Blick zur Seite. Es war Kotaru. Er gab ihr ein Zeichen und sie blieb stehen und drehte sich so, dass sie jeweils Kotaru als auch Hinata im Blick hatte. Sie nickten sich zu und begannen die Fingerzeichen zu formen, die notwendig waren bei einer Versieglung. Mikoto gab ihr Bestes und konzentrierte sich voll und ganz auf das Formen. Immerhin hatte Hinata ihr erst wenige Minuten zuvor die Reihfolge der Fingerzeichen gesagt. Sie durfte keinen Fehler machen, denn wenn sie einen machte, konnte das katastrophale Folgen haben. Ihr Herz schlug ihr bis zum Kinn und sie hatte das Gefühl zu verzweifeln. Die Fingerzeichen fielen ihr nach und nach ein, dennoch war da diese Angst. Die Angst, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Endlich hatte sie das letzte Fingerzeichen geformt und streckte ihre Hände von sich, sodass eine Handfläche auf Kotaru und die andere auf Hinata zeigte. Ein Faden aus violettfarbenen Chakra schoss aus ihrer Hand und verband sich jeweils mit dem roten Chakrafaden von Kotaru und die grünen von Hinata. Und dann erklang Hinatas Stimme, sanft doch kraftvoll. Leise murmelte Kotaru und Mikoto ihre Worte nach. „Ihr Geister, die ihr über die vier Elemente herrscht, bitte erweist uns eure Gunst. Steht uns bei in dieser schweren Stunde Und helft uns mit eurer Kraft. Zoko, gerechter Herrscher über die immer brennende heilige Flamme Temoke, weiser Gebieter der uralten Erde Emida, gütige Beschützerin des ständig fließenden Wasser Nakuya, wissende Wanderin mit dem alles umschließenden Wind Erschafft ein neues Siegel, sodass Kyuubi keine Gewalt an der Welt verüben kann.“ Was dann geschah hatte Mikoto noch nie so erlebt. Mit jeder einzelnen Faser ihres Körpers konnte sie die Elemente wahrnehmen. Noch nie hatte sie sich der Natur so nahe gefühlt wie in jenem Augenblick. Und dann konnte sie die Geister sehen. Sie alle hatten die Gestalt von Menschen. Es waren zwei Männer und zwei Frauen, von unglaublicher Schönheit. Etwas Schöneres hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie wirkten weder alt noch jung. Sie sahen zerbrechlich aus, doch ihre Macht, die von ihnen ausging war überwältigend. Alle Vier hoben ihre Hand und legten sie auf Naruto. Plötzlich war dort nur noch ein gleisendes Licht zu sehen. Es blendete so stark, dass sie ihr Gesicht wegdrehen musste, jedoch löste sie nicht die Verbindung zu Hinata und Kotaru. Doch war dieses Licht nur wenige Augenblicke zu sehen, denn es verschwand fast so schnell, wie es erschienen war, während Naruto bewusstlos zu Boden fiel. Auch drei der Elemtargeister verschwanden – nur eine der Frauen blieb zurück. Ihre Haare waren weiß und ihre Augen feuerrot. Ihre Kleidung war ebenso weiß wie ihre Haare und ihr Kleidung sehr luftig und auch schon ein wenig freizügig. Dennoch hatte man den Eindruck man stehe vor einer Königen. Sofort verneigten sich Hinata und Kotaru vor. Mikoto tat es ihnen nach, da sie sich sicher war, dass sie das machen musste. Weder Kotaru noch Hinata wurden sich vor jedem verneigen, dem sie nicht das gehörige Maß an Respekt und Ehrfurcht entgegenbringen würde. „Seine Zeit ist nur noch begrenzt wie auch deine Hinata. Ihr wisst, was passiert, wenn die Zeit aufgebraucht ist.“ „Ja, Herrin.“ „Das Ende dieses Krieges wird über euer beider Schicksal entscheiden. Seid vorsichtig mit dem was ihr tun, denn die Zeit läuft euch davon.“ Vorsichtig beugte sich die Frau zu Naruto herunter und berührte ihn an der Stirn. „Steh auf, mein Wächter. Der Sieg ist dies noch nicht, sondern erst der Beginn.“ Augenblicklich schlug Naruto die Augen auf und sah die Frau vor sich an. Nur wenige Augenblicke danach war er auf den Beiden und verneigte sich tief vor ihr. „Meisterin Nakuya.“ „Sucht euren Feind nicht an Land, den er ist seinem Ziel schon viel näher als ihr glaubt.“ Ein kräftiger Windstoß streifte sie alle und die Frau vor ihnen war verschwunden. „Was soll das bedeuten?“ Fragend sah Mikoto die anderen an, denn nur zum Teil hatte sie die Aussage des Windgeistes verstanden, zum Teil jedoch auch nicht. Jedoch bekam sie keine Antwort von Naruto, denn dieser rannte los und Hinata und Kotaru folgten ihm. Ihre Beine trugen sie in die Richtung des Meeres. So blieb Mikoto nichts anderes übrig als ihnen zu folgen. Die Drei vor ihr liefen jedoch unbeirrt weiter. In Windeseile überquerten sie den Strand und liefen auf das offene Meer zu. Keiner von ihnen sprach ein Wort, jedoch war eine gewisse Anspannung zu spüren und eine Angst, die Mikoto noch nie zuvor bei ihnen vernommen hatte. Jedenfalls war dies bei Naruto und Hinata der Fall, denn Kotaru hatte sie schon in Angst- sogar Panikzuständen erlebt, jedoch war dies ein Teil ihrer unschönen Vergangenheit, die sie in den Tiefen ihres Herzens verschlossen hatte. Doch in jenem Moment die Angst der Anderen zu verspüren jagte auch ihr ein wenig Angst ein, denn etwas Schreckliches lag vor ihnen, dessen war sie sich sicher. „Mikoto, folge uns nicht weiter. Du würdest unnötiger Weise dein Leben vergeuden.“ Im ersten Moment glaubte Mikoto sich verhört zu haben, sodass sie beinahe nach vorne übergefallen wäre. Gerade rechtzeitig konnte sie sich noch fangen und lief trotzallem noch weiter. „Ich soll was?“ „Zurückgehen. Du kannst hier nichts mehr tun. Dies ist eine Angelegenheit, die nur die Wächter und Hüter erledigen können.“ Mikoto schluckte. Solch einen Befehl hatte sie noch nie erhalten und wenn sie ehrlich war, verletzte sie dieser Befehl auch. Er verletzte ihren Stolz und ihre Seele, jedoch war sie alt und klug genug um zu wissen, dass sie sich nicht von diesen Gefühl leiten lassen durfte. Sie verlangsamte ihr Tempo bis sie fast stehen geblieben war. Mit unguten Gefühlen und Vorahnungen sah sie den Dreien hinterher, die immer schneller und schneller sich von ihr entfernten. Das Meer war auf ihrer Seite, denn es behinderte sie nicht, sondern schien ihnen eher vielmehr helfen zu wollen. Ihre Gegner hingegen mussten gegen die Wellen des Meeres ankämpfen, welche sich ihnen in den Weg stellten. „Naruto, kannst du es auch spüren?“ „Ja.“ Er spürte das Gleiche wie Hinata. Er konnte sie wahrnehmen – seine Tochter. Sie war bei ihnen und stand ihnen in diesem Kampf bei, auch wenn sie ihre Tochter nicht sehen konnten. Es musste Emidas Werk gewesen sein, sie hatte Kushina gerufen. Das Meer war der beste Beweis für ihre Anwesenheit, denn nur Emida oder Kushina konnten das Wasser so nach ihrem Willen lenken. Das Meer hinter ihnen bäumte sich auf und eine riesige Welle rollte nun auf sie zu. „Springt auf die Welle auf.“ Mit aller Macht sprangen die Drei in die Höhe und sürften mehr oder weniger auf der Welle auf ihre Feinde zu. Es waren viel, viel zu viele, als dass sie diese alleine besiegen konnten. Inmitten aller Gegner stand Orochimaru in einem kleinen Boot und grinste ihnen ins Gesicht. Er war sich seines Sieges sehr sicher. Eiskalte Wut packte Naruto und er ballte seine Hand zu Fäusten. Schon zweimal hatte ihn solch eine Wut erfasst und beide Ereignisse endeten in einer Katastrophe. Immer waren Menschen dabei zu Tode gekommen, die ihm nahegestanden hatte. „Verdammt.“ „Wir werden mit unseren normalen Kräften nichts gegen sie alle ausrichten können.“ „Kümmert ihr euch nur um Orochimaru, ich kümmere mich um den Rest.“ Naruto blickte zur Seite. Zwischen ihm und Kotaru stand Kushina, der vielmehr eine Person, die Kushina sein sollte. Nichts an ihr war menschlich. Sie bestand aus Wasser, dennoch konnte man die Umrisse einer Person erkennen. Die Person drehte ihren Kopf und blickte zu Naruto. „Das kannst du nicht machen, Kushina. Die benötigte Kraft ist zu groß.“ „Ich kann und werde. Haltet Orochimaru auf.“ Die Sturheit war aus ihrer Stimme heraus zu hören. „Das Meer ist auf meiner Seite. Für eine gewisse Zeit gehorcht es meinem Willen. Macht euch bereit.“ Noch bevor Naruto etwas sagen konnte, sank das Wasserwesen vor seinen Augen zu seinen Füßen und verschmolz mit dem Wasser. Sie waren wieder eins. Kushina noch aufzuhalten war unmöglich. Sie setzte ihren Willen durch. „Mach euch bereit. Löst die Siegel und setzt die elementare Kräfte frei.“ Ohne Rücksicht auf andere rannte Tsunade durch die Straßen von Konoha auf das Krankenhaus des Dorfes zu. Vor wenigen Augenblicken war ein Falke zu ihrem Fenster hereingeflogen und hatte ein Hilferuf von Sakura überbracht. Es ging um Kushina. Es war noch nie vorgekommen, dass Sakura ihre ehemalige Meisterin zu Hilfe gerufen hatte seit sie die Leitung des Krankenhauses übernommen hatte. Etwas Schlimmes war mit Kushina passiert. Doch wenn selbst Sakura ratlos war, was sollte dann Tsunade noch machen? Sakura war ebenso gut wie Tsunade, sie war die Beste. Die Leute, die sie bereits von weitem kommen sahen, gingen ihr aus dem Weg. Endlich konnte sie das Gebäude des Krankenhauses sehen. Vor dem Krankenhaus standen Bäume, auf die Tsunade ohne zu zögern sprang und durch eines der offenen Fenster ins Gebäude eindrang. Die Leute auf dem Gang schrien auf und sahen entsetzt der Hokage hinterher, die all das jedoch ignorierte und einfach weiterrannte. Ihr Ziel war das Ende des Ganges wo sich das Intensivzimmer befand. Tsunade riss die Türe auf und starrte entsetzt das Geschehen an. Vor dem Bett saß Sakura und sah entsetzt und offenen Mund zu Kushina auf, die vor ihr schwebte. Auf Kushinas Gesicht waren hellblaue Zeichen zu sehen, die sich langsam immer weiter und weiter ausbreiteten. Sie wanderten langsam über ihr Gesicht. Auch andere Körperteile waren betroffen. Ihr gesamter rechter Arm war mit dem gleichen hellblauen Zeichen übersät, die auf ihre Hand zu steuerten. Das rechte Bein war ebenfalls betroffen. Ihre Augen waren geöffnet, doch noch nie hatte Tsunade solche Augen gesehen. Sie waren so tiefblau. Unwillkürlich musste sie an Narutos Augen denken, doch selbst seine blauen Augen kamen an diese Augen nicht heran. Sie waren dunkler und klarer als die von Naruto. Auch ihre Haare hatten sich verändert. Sie waren länger und heller geworden. Tsunade musste zugeben – Kushina war eine Schönheit. Schön und in diesem Moment jedoch verstörend. Was war mit ihr nur passiert? Fasziniert sah sie Kushina einige Augenblicke an, bevor sie sich nur schwer von ihrem Anblick losreisen konnte und sich zu Sakura herabbeugte. Auch Sakura starrte wie verzaubert auf Kushina und erst Tsunades Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück. „Sakura, was ist passiert?“ „Ich weiß nicht. Ich hab meinen Kontrollrunde gemacht und wie ich ins Zimmer kam, saß sie da. Sie starrte gerade aus und wirkte abwesend. Und dann hat sie angefangen zu krampfen. Ich bin zu ihr hin und hab versucht den Krampf zu lösen, doch ich hab es nicht geschafft. Deshalb hab ich den Falken geschickt. Doch urplötzlich hat der Krampf nachgelassen und sie hat mir ins Gesicht gesehen. Sie sprach zu mir.“ Tsunade schluckte. „Was sagte sie?“ „Halt mich nicht auf.“ Tsunade lief es eiskalt den Rücken herunter und sie sah zu Kushina. „Was sollen wir machen, Tsunade?“ Tsunade wusste es nicht. Noch nie war ihr so etwas in alle der Zeit, in der sie nun schon als Heilerin tätig war vorgekommen. Sie hatte keine Ahnung. Doch bevor sie Sakura noch sagen konnte, was sie dachte, sprach jemand anderes für sie. „Lasst Kushina machen und wartet ab.“ Erschrocken und entsetzt drehten sich Tsunade und Sakura um. In der Türe stand Sai. „Dein Entschluss steht fest?“ Kushina ergriff den Stab vor ihr und hielt ihn fest. Schon lange hatte sie ihn nicht mehr in der Hand gehabt, geschweige denn gebraucht. Doch nun war der Augenblick gekommen. Sie sah zu Emida, die ihr gegenüberstand. Der Stab in ihrer Hand pulsierte. Er war bereit mit Kushina in die Schlacht zu ziehen. Er war für den Kampf geschaffen wurden, einer der zwei mächtigen Stäbe der Elemente – der Wasserstab. „Wann, wenn nicht jetzt?“ „Deine Zeit könnte ablaufen.“ „Ich werde leben, das habe ich versprochen.“ Mit diesem Worten drehte sich Kushina um und wandte ihre gesamte Aufmerksamkeit ihren Gegner zu. Sie hielt den Stab vor sich und schloss die Augen. Auch ohne zu sehen, konnte sie ihre Gegner ausmachen, denn sie standen auf dem Wasser, welches ihr Verbündeter war. Sie spürte sie. Sie öffnete wieder die Augen und stand plötzlich zwischen ihren Gegner, die sie alle nur entsetzt ansahen. Kushina nutzte diese Überraschung aus und schwang den Wasserstab. Kleine Eisfeile durchbohrten die Haut des Gegners. Ihre Überraschung verwandelte sich in Heiterkeit. Sie lachten Kushina aus. „War das schon alles?“ „Idioten.“ Plötzlich schrien die Barbaren, die von ihr getroffen wurden waren, auf. Verzweifelt und schmerzverzerrt umklammerten sie ihre Körper und brachen zusammen. Entsetzen stand auf den Gesichtern ihrer Kameraden. „Was ist das?“ „Der eiskalte Tod. Die Eissplitter sind in ihre Körper eingedrungen und haben sie von innen heraus erfrieren lassen.“ „Monster!!!!“ „Tss. Das sagen die Richtigen.“ Sie schwang wieder ihren Stab und das Wasser schoss in die Höhe. Sie und ihre Gegner war eingeschlossen. „Jetzt werdet ihr mich kennenlernen.“ „Kushina hat begonnen.“ Kotarus Gesicht wirkte blass unter den roten Zeichen, die sein Gesicht bedeckten, doch auch seine Mutter wirkte blass im Gegensatz zu Naruto. Hinata hatten schon immer eine blasse Haut gehabt, die sie auch an ihre Kinder vererbt hatte. Kotaru kniff die Augen zusammen und betrachtete das Spektakel vor sich. „Orochimaru scheint verschont zu werden.“ „Ein Schutzbann.“ Skeptisch sah Kotaru zu seinem Vater. „Einer der sich Kushinas Kraft entziehen kann?“ Sein Vater nickte, doch konnte Kotaro nicht erraten, was ihm durch den Kopf ging. „Mach euch bereit.“ Kotaru griff nach dem Schwert, welches an seiner Seite hing und zog es. Kampfbereit hielt er es vor sich. Die Klinge lang und geschliffen glühte rot auf. Es war das Feuerkatana, welches nur vom Hüter der Flamme getragen und geführt werden konnte. Auch sein Vater zog sein Katana – das Windkatana. Die Klinge war nicht zu sehen, jedoch könnte es schärfer als jede andere Klinge sein. Die Klinge kam nur in jenem zum Vorschein, wenn sie schnitt. Wer diese Klinge im Kampf sah hatte sie das erste und letzte Mal gesehen. Neben seinem Vater stand seine Mutter. Im Gegensatz zu den Männern hielt sie einen Stab in der Hand. Es war der Erdenstab, der sowohl über Leben als auch Untergang entscheiden konnte. Sein Vater hob sein Katana an und ließ es sinken. Sie griffen an. Kotaru und Naruto kombinierten die Angriffe miteinander, sodass sie die größtmögliche Angriffskraft entwickeln konnten. Eine riesige Feuerfontaine raste auf Orochimaru zu. Verzweifelt paddelten die zwei Barbaren, die sich noch mit Orochimaru auf dem kleinen Boot waren, davon. Doch es gab kein Entkommen, denn nun griff Hinata ein. Sie schwang ihren Stab, sodass ein Stück der Erde in der Tiefe in die Höhe stieg und den Flüchtenden keine Chance zur Flucht bot. Die gewaltige Feuerfontaine traf sie frontal und man konnte die Schreie der Getroffenen hören. Nach und nach verlöschten die Flammen und die drei Hüter sahen zu dieser Stelle. Kotaru holte tief Luft, als sich Orochimaru aus dem Rauch erhob und sie anerkennend ansah. Wie konnte er diesen Angriff überleben? „Sieh an, sieh an. Wenn dies nicht zwei der meistgesuchten Nuke-nin von Konoha sind, Naruto Uzumaki und Hinata Hyuga, oder inzwischen Uzumaki?“ Weder Naruto noch Hinata gaben jetzt eine Antwort. Orochimaru wandte sich, als er keine Antwort bekam, an Kotaru. „Du musst ihr Sohn sein? Deinem Vater bist du wie aus dem Gesicht geschnitten und scheinbar werden die Kräfte der Elementargeister innerhalb der Familie vererbt.“ Kotaru schluckte heftig, denn damit hatte er nun nicht gerechnet. „Wer bist du wirklich?“ Die Stimme seines Vaters war angespannt. Die Nervosität trat langsam an die Oberfläche. Er hatte seine Emotionen nicht mehr vollkommen unter Kontrolle. „Du hast es also gemerkt. Ich hätte auch nicht weniger von dir erwartet.“ „Wer bist du?“ „Ich bin Imalo.“ „Vor fünf Jahren habe ich dich schon einmal getroffen. Du hast einen Jungen unseres Dorfes getötet. Ich hatte angenommen, dass auch du tot wärst.“ Kotarus Herzschlag setzte aus. Er blickte von seinem Vater zu Orochimaru, oder besser gesagt zu dem Wesen, welches vorgab Orochimaru zu sein. Dies sollte der Dämon sein, der seinen besten Freund auf dem Gewissen hatte. Wut und Hass, die ihn seit jenem Tag begleiteten, die er jedoch unter Kontrolle gehabt hatte, flammte auf. „Du – wirst – sterben. Hier und jetzt.“ Dieser Imalo lächelte auf. „Du würdest sicherlich einen guten Dämon abgeben, wenn du nicht in der falschen Rasse geboren wärst. Jedoch bin nicht hierher gekommen, um mich jetzt von dir umbringen zu lassen. Dies wird der Augenblick meines Triumphs und die Wiedergeburt der Schattenkrieger.“ „Das kannst du vergessen.“ Kotaru rannte auf ihn los. Er hatte nur noch ein Ziel. Er wollte den Kerl einfach nur noch erledigen. Dieser Typ hatten seinen Freund auf den Gewissen und für dieses Verbrechen würde er ihn zur Rechenschaft ziehen. Dafür war Kotaru jedes Mittel recht. Er beachtete weder das Rufen seines Vaters noch seiner Mutter. Sein Angriff verlief im Sand. Imalo war dem Angriff ausgewichen. Grinsend stand er Kotaru gegenüber. In der Hand hielt er eine kristallene Flasche, die gleisend hell leuchtete. „Nicht schlecht. Du bist gut, keine Frage, doch an mich kommst du nicht heran.“ In diesem Moment zog er den Verschluss von der Flasche. Alles ging in einem riesigen Leuchten unter. Die Macht, die Imalo frei setzte, war waltig. Nichts konnte dies aufhalten, nicht einmal die Kraft von Kyuubi. Naruto, Hinata und Kotaru wurden davon geschleudert. Das Licht und die Macht bildete sich währenddessen einen Weg in die Tief. Dabei wurde das Meer aufgewühlt. Das Wasser wurde geradezu beiseite gespült, sodass der Grund des Meeres sichtbar wurde. Imalo grinste, als die Gitter sichtbar wurden, hinter denen die Schattenkrieger gefangen wurden. Gleich wurde die gesammelte Energie, die er über die Jahre hinweg zusammengetragen hatte, die Gitter zerstören. Er war am Ziel. Kushina spürte die näher rückende Macht und senkte ihren Stab. Sofort fielen die Wellen in sich zusammen. Doch trotzallem war das Meer unruhig und auch sie wurde unruhig, als sie sah was da vor sich ging. Es war die Katastrophe. Ein helles Licht drang tief in das Meer ein und kurz darauf spürte sie eine gewaltige Macht, der sie sich entgegenstemmen musste. Verbissen kämpfte sie dagegen an. Sie kniff die Augen zusammen und konnte gerade in jenem Moment sehen, wie dieses helle Licht durch ein glutrotes Leuchten ersetzt wurde und dann war es plötzlich still. Fünf Personen kamen auf sie zu. Eine war Orochimaru, die anderen kannte sie nicht. Es waren keine Barbaren. Entsetzen schoß durch Kushinas Gedanken - sie waren frei. Die Schattenkrieger war zurückgekehrt. Verzweifelt überlegte sie, was sie machen sollte. Alleine konnte sie nichts machen, jedoch widersprach es ihrer Natur davon zu laufen. Sie zörgerte. Dieses Zögern reichte dem einen Schattenkrieger schon vollkommen aus, um sie anzugreifen. Obwohl er noch weit entfernt war, benutzt er eine Technik, durch den Sie eine gewaltigen Schlag ins Gesicht ab bekam. Dieser Schlag haut sie um. Keuchend richtete sich Naruto auf und wandet seinen Blick nach oben. Der Himmel war glutrot und er wusste, dass es zu spät war. Er hatte auf ganzer Linie versagt, denn die Schattenkrieger waren frei. Das, was sie versucht hatte zu verhindern, war gescheitert. „Das ist das Ende.“ Die Dunkelheit nahm ihn gefangen. Sein Kopf sank bewusstlos zu Boden. Kushina zuckte noch einmal, dann war Ruhe. Tsunade legte ihre Hände auf ihren Körper, jedoch fand sie nichts, was ihr eine Erklärung für diese Vorfälle liefern konnte. Wenigsten konnte sie sagen, dass es Kushina körperlich gut ging. Doch das war schon alles. Sie löste ihre Hände von Kushina und betrachtete sie kurz nachdenklich, bevor sie sich an Sai wendete, der hinter ihnen im Raum stand. Er war blasser als sonst. Wahrscheinlich hing es mit dieser gewaltigen Energie zusammen, die sie vor wenigen Momenten vernommen hatte. Was es war wusste Tsunade nicht, doch es hatte Sai sehr beunruhigt und auch Kushinas Zustand machte ihm Sorgen, das war eindeutig. Tsunade wusste, dass sie in jenem Moment nur Sai Antworten auf ihre Fragen geben konnte. „Ich will jetzt sofort Antworten haben.“ Sai nickte. „Die werdet ihr bekommen, doch nicht hier und jetzt.“ Kapitel 25: Sai kehrt heim -------------------------- Sai kehrt heim Sanft strich Neji über den Kopf seines jüngsten Kindes. Vor zwei Monaten war es zur Welt gekommen und war der gesamte Stolz seiner kleinen Familie. Er wusste, dass dieses Kind etwas Besonderes war, wie seine Brüder. Jedes seiner Kinder war etwas Besonderes für ihn und obwohl er nun zwei Söhne hatte, hatte dieses Gefühl der Freude und der Nervosität ihn kurz vor der Geburt überkommen. Nun war es da und ein Teil dieser Familie. Bei diesem Gedanken schweifte er ab, zu der Familie, von der er bisher nichts gewusst hatte. Er musste an Kushina denken. Sie war auch ein Teil ihrer Familie, ebenso wie Hinata und Naruto. Doch keiner war da. Seit dem vergangenen Abend lag Kushina im Koma, nichts von Sakuras und Tsunades Methoden half. Die Beiden konnte es sich nicht erklären. Keiner fand eine Antwort auf diesen merkwürdigen Zustand des Mädchens. Es war ein Rätsel. „Bedrückt dich etwas, Neji?“ Kurz sah Neji Tenten an, die das Zimmer hinter ihm betrat und überlegte. Bisher hatte er niemanden von Kushinas Worten erzählt. Er würde es ihr gerne erzählen, denn sie hatte unter Hinatas Fortgang genauso gelitten wie alle anderen. Auch Naruto hatte sie gehangen, der ebenfalls verschwand. Neji konnte sich gut vorstellen, dass die Nachricht, das Kushina, wirklich ihre Tochter war, ihre zurzeit gedrückte Stimmung heben konnte. Doch Kushina lag im Koma, gut möglich, dass diese Nachricht Tenten noch mehr mitnahm als der Vorfall es eh schon tat. Tenten hatte Kushina in den letzten Wochen in ihr Herz geschlossen. Besonders bei der Geburt war sie eine Hilfe gewesen. Die Wehen waren viel zeitiger eingetreten, als man es erwartet hatte. Doch um Tenten ins Krankenhaus zu bringen, war es zu spät gewesen. Riesige Aufregung hatte im Haus geherrscht und die meisten waren blindlings durch die Gegend gerannt. Es war ein heilloses Chaos gewesen. Woher Kushina in diesem Moment plötzlich gekommen war, wusste Neji nicht. Sie hatte auf einmal neben gestanden? Am Anfang hatte er sie nicht wahrgenommen, sondern erst als sie tief Luft holte und die Leute anbrüllte. Mit einem Mal war es still in dem Raum gewesen und jeder blickte zu Kushina, die finster dreinblickte und begann Befehle zu erteilen. Zu Nejis Erstaunen hatte man Kushinas Befehlen sofort Folge geleistet. Fluchend ließ sich Kushina neben Tenten nieder. Neji konnte schwören, dass er noch nie ein Mädchen so fluchen gehört hatte. Einige der Flüche kannte er nicht einmal. Doch in jenem Moment, als sie sich zu Tenten setzte und ihre Hand nahm, war sie plötzlich eine ganz andere gewesen. Ihre Worte hatte selbst Neji beruhigt und dann hatte sie angefangen zu singen. Sichtlich war Tenten immer ruhig, doch es war offensichtlich gewesen, dass die Schmerzen der Wehen ihr immer mehr zusetzten. Dennoch hatte Kushina weitergesungen. Das Lied war wunderschön gewesen. Es handelte von der immer gewärtigen Hoffnung und Liebe. Vom Träumen und eine Zukunft, der man ohne Bedenken entgegen gehen konnte. Ihr Lied endete in dem Augenblick als Sakura ins Zimmer kam und die Rolle der Hebamme übernahm. Kushina hatte Tenten nur noch zugenickt, bevor sie das Zimmer verlassen hatte. „Neji?“ Tentens Stimme holte Neji aus seinen Gedanken. Besorgt sah sie an. „Geht es dir nicht gut?“ Sie legte ihm die Hand auf die Stirn. Neji wurde rot im Gesicht und entzog sich ihrer Hand. „Mir geht es gut. Ich war mit meinem Gedanken nur … woanders.“ Tenten nickte darauf, dennoch macht es ihr Sorgen. Sonst war Neji nicht so. Sie wollte noch etwas sagen, doch die Türe hinter ihnen wurde aufgerissen. Es war Kiba, der dastand. „Sai … Sai ist wieder da.“ Tenten und Neji starrten Kiba an, als wäre er ein Geist. Die Nachricht, die er überbrachte, musste sie erst verarbeiten. Sai galt als Tod, als er vor Jahren von einer Mission nicht wiederkehrte. „Tsunade will uns alle sprechen. Sai hat Informationen über Kushina.“ Still stand Sai auf der Aussichtsform von den Hokageköpfen und überblickte das Dorf. Eine sanfte Brise wehte über das Dorf hinweg, in dem die Menschen ihren unbeschwerten Alltag genossen und lebten. Noch wusste sie nicht, dass dieser Alltag bald ein Ende haben würde. Die Schattenkrieger waren wieder da. Es war die letzte Nachricht von Naruto, die der Wind ihm überbracht hatte. Was mit Naruto war, wusste er nicht. Konnte es sein, dass er tot war? Sai legte seine Hand auf sein Herz. Nein, er glaubte es nicht. Er glaubte nicht an Narutos Tod. Er war am Leben, da war sich Sai sicher. Doch er war nicht hier, um handeln zu können und die Situation hatte eine ungeahnte Wende genommen. Nun war es an Sai zu Handeln. Er blickte in den Himmel. „Steht mir bei Naruto und Hinata.“ Dann drehte er sich um und ging zum Hokagegebäude. Die Stimmung in dem kleinen Raum war bis zum Äußersten gespannt. Alle, die im Dorf etwas zu sagen hatte, waren anwesend. Shikamaru als Clanoberhaupt genau wie Sasuke, Kiba, Shino, Choji und der alte Hyuga. Auch Neji gehörte zu den Anwesend, da er der Leiter der Anbugruppen war sowie auch Sakura, die ja die Leitung des Krankenhauses inne hatte. Auch die Dorfältesten hatte man hierher zitiert und zu Sais Leidwesen leider auch Danzo. Hinter Tsunade standen Shizune und Kakashi. Alle Augenpaare waren im Moment auf Tsunade gerichtet, die berichtete, was im Krankenhaus mit Kushina vorgefallen sei. Immer wieder wanderte mal ein Blick zu Sai, der ruhig und still zuhörte. Innerlich bereitete er sich nochmals darauf vor, was er in den nächsten Augenblicken erzählen musste. Wichtig war es Kushinas wahre Identität zu verbergen und auch das Dorf der Nuke-nin durfte nicht erwähnt werden, jedenfalls zu diesem Augenblick. Doch musste er die Leute Konohagakures über das nahende Übel aufklären. Tsunade näherte sich dem Ende und blickte nun zu Sai. „Und jetzt will ich Antworten haben, Sai. Wo zum Teufel warst in den letzten Jahren und woher verdammt noch mal kennst du Kushina?“ Sai runzelte die Stirn. „Wo soll ich anfangen?“ „Wie wäre es mit dem Anfang?“ Sai nickte. „Ich weiße es nicht, zum Teil jedenfalls. Ich kann mich nicht daran erinnern, was in der Zeit zwischen meinem Verschwinden bis vor zwei Jahren gewesen ist.“ Er log wie gedruckt, jedoch zuckte er nicht mit der Wimper. Tsunade sah ihn zweifelnd an. „Amnesie?“ „Schon möglich, ich weiß es nicht mehr.“ „Erzähl weiter.“ „Als ich mich wieder erinnern konnte, befand ich mich an einem mir unbekannten Ort. Tagelang bin ich umher gewandert, auf der Suche nach einem Hinweis, o ich mich befand. Dabei traf ich auch Kushina, die mich zu sich und den Mann nahm, der sie aufgezogen hatte.“ Tsunade nickte. „Und Jiraiya?“ „Was ist mit Meister Jiraiya?“ „Hast du Jiraiya nicht getroffen?“ Sai schüttelte den Kopf. „Nein, doch Kushina hatte mal den Namen Jiraiya erwähnt. Jedoch habe ich ihn nicht mit Meister Jiraiya gebracht. Jedenfalls lebte ich fast ein Jahr lang bei Kushina und diesem Mann.“ „Warum bist du nicht heimgekommen?“ „Ich konnte nicht. Ich wollte sie verlassen, jedoch wurde ich auf dem Weg von einer wilden Bestie in den Bergen angegriffen. Sie hat mich überrascht. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich wieder in der Hütte. Was mich angegriffen hat, weiß bis heute nicht.“ Tsunade zog ein ungläubiges Gesicht und auch andere im Raum glaubten ihm kein Wort, dennoch sprach er weiter. Denn die wirklich unglaublichen Dinge würden erst noch kommen. „Jedenfalls habe ich eine Zeit lang mit Kushina zusammen gelebt und sie kennen gelernt. Sie ist etwas Besonderes.“ Tsunade nickte nur darauf. „Das ist sie zweifelsohne. Doch was ist vorhin passiert?“ „Sagt euch die Legende von den Elementargeistern euch etwas?“ „Was hat dies hiermit zu tun?“ „Eine Menge, denn Kushina ist eine Hüterin und Wächterin einer der Elementargeister. Sie ist sozusagen eine Auserwählte.“ Es war Totenstill im Zimmer. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Alle starrten sie Sai an, der nur die Hokage ansah, die schließlich aussprach, was alle im Raum dachten. „Das ist ausgemachter Unsinn.“ Sai seufzte. Er hätte es sich denken können, dass man ihm nicht glauben würde. „Und wie erklärt ihr euch Kushinas Zustand dann?“ Tsunade zog die Augenbraue hoch. Sai´s Einwurf war berechtigt, denn bisher hatte sie noch immer keine Erklärung für ihren Zustand gefunden, geschweige denn von den seltsamen Vorfällen. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich Neji ein. „Angenommen, es stimmt, was Sai sagt, was ist dann ein Hüter und Wächter der Elementargeister? Vor allem was sind die Elementargeister?“ „Kennst du die Legenden nicht?“ „Der Hyuga-Clan hält nichts von Legenden. Alles was für uns zählt sind die nackten Tatsachen.“ Tsunade sah ihn kurz an. „In dieser Legende dreht es sich um die Schaffung der Erde. Sie haben nach und nach die Welt geschaffen und schließlich waren auch die Menschen eine Schöpfung von ihnen. Ende der Geschichte. Friede, Freude, Eierkuchen. Was hat dies mit Kushina zu tun?“ „Die Elementargeister schufen die Erde und die Menschen, soweit stimmt es. Doch das Friede, Freude, Eierkuchen stimmt nicht. Auch die Elementargeister hatten Gegner - die Schattenkrieger.“ „Was zum Teufel sind Schattenkrieger?“ Sai schwieg kurz und überlegte, was er als nächstes sagen sollte. „Teufel trifft es eigentlich schon ganz gut, denn sie sind sozusagen die Teufel. Man könnte sie auch als Gegenpart der Elementargeister bezeichnen.“ Sai dachte an den Tag zurück, als Naruto ihm alles darüber erzählt hatte. Er hatte es anfangs nicht glauben wollen. Es würde sicherlich schwer werden, Tsunade und den Rest davon zu überzeugen. „Woher die Schattenkrieger stammen ist bis heute ein Rätsel. Manche sagen, sie sind mit der wachsenden Dunkelheit in den Herzen der Menschen gekommen, andere sind der Meinung, dass sie den Elementargeistern gefolgt sind. Das ist aber egal. Wichtig ist nur, dass sie aufgetaucht sind. Doch sobald sie aber auf der Erde angekommen waren, haben sie begonnen die Erde zu verwüsten und zu zerstören. Überall herrschten Schrecken und Angst. Niemand war ihnen gewachsen. Zu jener Zeit schritten die Elementargeister ein. Ihnen selbst war es verboten zu kämpfen, deshalb wählten sie unter den Menschen vier aus, die ihren Vorstellungen am meisten entsprachen und gaben ihnen einen Teil ihrer Macht. Diese vier wurden als die Auserwählten angesehen.“ „So was Schwachsinniges hab ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört.“ Danzo´s Stimme klang tief und alt. Es war klar gewesen, dass er früher oder später etwas gegen die Geschichte sagen würde. „Gibt es denn irgendwelche Beweise für diese absurde Geschichte?“ Niemand antwortete darauf, weshalb sich Danzo erhob. „Ich denke, dieses Mal sind wir einer Meinung Tsunade. Steck ihn in die Klapse, dort wo er hin gehört.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und wollte den Raum verlassen, doch noch bevor den Raum verlassen konnte, schwebte er plötzlich in der Luft. Sakura und Shizune schrien auf, während sich die Männer auf die Beine schwangen und versuchten heraus zu finden, was die Ursache für das Schweben von Danzo war. „Keine Sorge, ich lasse ihn auch wieder runter.“ Sofort wanderten alle Blicke zu Sai, der grinsend dastand. „Allerdings wenn mir so ist.“ Tsunade musste schwer mit sich kämpfen, um nicht loszulachen. Ihr gefiel Danzos momentane Lage und würde ihn liebend gerne noch eine Weile an der Decke baumeln sehen. Doch das ging nicht, denn immer hin war er doch eine der Respektpersonen im Dorf. „Lass ihn bitte runter.“ „Seid ihr sicher?“ „Ja.“ Tsunade betrachtete Sai nochmals eingehend. Er hatte sich verändert, sehr verändert. Niemals hätte es Sai vorher gewagt, seinen Chef auf die Schippe zu nehmen, geschweige denn ihm zu widersprechen. Er hatte inzwischen etwas Freches an sich, was sie an Naruto erinnerte und auch an Kushina. Inzwischen ließ Sai Danzo wieder runter, dabei behielt sie ihn ganz genau im Auge. Er hielt einen Anhänger an einer Kette fest umklammert, während Danzo ließ wieder Boden unter den Füßen gewann. Sofort drehte sich Danzo zu Sai um und sah ihn furchteinflössend an. „Wie kannst du es wagen? Nach allem, was ich für dich getan habe?“ Sai´s Grinsen, welches er die ganze Zeit auf dem Gesicht trug gefror. „Was willst du schon für mich getan haben? Du hast aus mir eine herzlose Marionette gemacht. Ich weißte mit Gefühlen nichts mehr anzufangen.“ „Und jetzt weißt du es?“ „Ja, dank Kushina.“ Diese Aussage überraschte Tsunade und auch so manchen anderen in dem Raum, jedoch sprach niemand es aus. Schweigend hingen die Fragen in der Luft, auch Sai musste das spüren, doch ging dieser nicht darauf ein. Stattdessen warf Danzo einen letzten verächtlichen Blick zu, bevor er sich wieder zu Tsunade zuwandte. „Wie hast du das gemacht, Sai?“ Kurz kramte Sai in den Taschen und holte einen Stein hervor, der in unterschiedlichen Farben schimmerte. Solch einen Stein hatte Tsunade noch nie zuvor gesehen. „Was ist das?“ „Ein Energiestein. Ich habe ihn von einem anderen Hüter und Wächter bekommen. In diesem Stein ist eine Energie gespeichert, die aus Feuer, Wind, Wasser und Erde besteht. Je nachdem was ich brauche kann ich sie einsetzen. Wenn ich irgendwann die Energie aufgebraucht habe, die momentan darin gespeichert ist, kann ich dies durch mein Chakra eintauschen.“ Tsunade nahm Sai den Stein aus der Hand und betrachtete ihn nachdenklich. Der Stein war schwerer als gedacht und heiß. „Unglaublich.“ „Ich weiß, deshalb habe ich mehr mitgebracht. Konoha wird sie brauchen.“ Tsunade nickte. „Ja beim Kampf gegen Orochimaru sind sie sicherlich nützlich.“ „Der wird das kleinere Übel sein.“ Tsunade blickte auf. „Was meinst du damit?“ „Die Auserwählten zogen damals in den Kampf gegen die Schattenkrieger und bezwangen die Schattenkrieger. Doch sie bezwangen sie nur, sie brachten sie nicht um. Stattdessen sperrten sie die Schattenkrieger in ein Gefängnis, dass im Meer versteckt war. Dort waren sie auch viele Jahre …“ Tsunade wurde blass und sie ahnte, was Sai sagen wollte. „Sie sind nicht mehr dort.“ „Nein sie sind frei.“ Tsunade schluckte. Sie glaubte Sai, zwar nicht alles, doch was Kushina anging, glaubte sie ihm. Sie war dabei gewesen, als Kushina in der Luft geschwebt hatte und die Zeichen sich auf ihren Körper ausgebreitet hatten. Alles würde durch Sai´s Geschichte mit Hütern und Wächtern erklärt werden. Deshalb glaubte sie ihm auch die Geschichte mit den Schattenkrieger, denn Sai war eine Person, die bei solchen Sachen keine Scherze machte. Es war ihm ernst. Nachdenklich sah Sai Kushina an, die still in ihrem Bett lag. Noch immer war sie nicht aus dem Koma erwacht. Sorge hielt ihn gefangen, denn er mochte Kushina. Als er sie das erste Mal getroffen hatte, war sie drei Jahre alt gewesen. Noch gut konnte er sich an ihre erste Begegnung erinnern, denn damals hatte er auch Naruto nach langer Suche wiedergefunden. Etwa ein Jahr nach der Flucht von Naruto und Hinata hatte auch Sai dem Dorf den Rücken gekehrt, indem er von einer Mission nicht zurückgekehrt war. Was ihn damals dazu getrieben hatte, konnte er nicht sagen, doch wusste er, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Diese Entscheidung hatte ihm jedoch ein schweres Opfer abverlangt. Manchmal musste er tagelang ohne Essen auskommen und selbst die niedrigsten Jobs waren ihm recht gewesen, um etwas Geld zu bekommen. Manchmal wollte er auch schon aufgeben, hatte es dann aber doch nicht getan. Und dann in seinem zweiten Jahr, nachdem er Konoha verlassen hatte, traf er endlich Naruto wieder. Damals war er tief in den Wald, wo sich das Dorf der Nuke-nin befand, hineingeraten und war dabei sozusagen über Kushina gestolpert, die da gespielt hatte. Mit großen Augen hatte sie Sai angesehen und sofort hatte Sai gewusst, wessen Tochter sie war. Es hatte ihn nicht überrascht, kurze Zeit später Naruto zu treffen. Es war schon merkwürdig gewesen, ihn so plötzlich zu sehen. Einen Augenblick hatte sie sich schweigend gegenüber gestanden, doch dann hatte Naruto ihn nur noch grinsend angesehen, bevor er ihn freundschaftlich umarmt. Als Naruto sich wieder von ihm löste, drehte er sich zu Kushina um und winkte sie heran. Damals hatte Sai den Stolz in seinen Augen gesehen. Naruto liebte Kushina über alles und er war stolz auf sie. Naruto stellte Sai Kushina vor und umgekehrt. Als er geendet hatte, blickte Kushina lächelnd auf. „Schön dich kennen zu lernen, Onkel Sai.“ Diese Worte hatten Sai zu tiefst getroffen. Diese Worte hatte ein Gefühl in ihm wach gerufen, von dem er glaubte, es verloren zu haben. Kushina hatte ihm das Gefühl gegeben zu einer Familie zu gehören. Es war lange her gewesen, als er zuletzt dieses Gefühl hatte. Wenn Naruto damals wusste, was durch Sai´s Kopf ging, sagte er nichts. Er hatte einfach nur gelächelt. Von da an, gehörte Sai sozusagen zur Familie, auch wenn er nie das Dorf und das Haus der Uzumakis betrat. Er traf sie nur dann, wenn sie das Dorf verließen um auf Mission zu gehen oder um Kräuter zu sammeln. Doch immer trafen sie sich und jedes Treffen hatte etwas für sich. Auch bald drauf traf er Hinata wieder und hatte auch das Vergnügen mit Narutos Sohn Bekanntschaft zu machen. Es wirkte alles friedlich, doch dem war nicht so. Die gemeinsame Zeit, die sie alle zusammen verbracht hatte, war schön gewesen und vieles war einfach vergesslich. Jedoch war der Frieden nur Illusion. Schon einige Zeit nach ihrem ersten Wiedersehen hatte Naruto einen Auftrag für ihn. Es ging um einen Informationsmission, die ihn direkt in ein Gebiet von Oto führte. Dort brach die Illusion für ihn ganz zusammen, denn die Zustände waren eine Katastrophe gewesen. Dies war nur der Anfang gewesen. Jeder seiner darauffolgenden Aufträge zeigte ihm etwas mehr von dem Leid, unter welchem die Welt litt und es wuchs immer mehr. Es breitete sich aus wie eine Seuche und machte auch nicht vor dem Dorf der Nuke-nin keinen Halt. Sai seufzte. Der Tod des besten Freundes von Kushina und Kotaru hatte diese Beiden verändert. Bis heute hatte sie dieses Erlebnis nicht verarbeitet. Es hing an ihnen. Sai stand auf und ging zum Fenster. Das Wetter war schön, denn die Sonne zeigte, was sie konnte und es war sehr warm. Viele in Konohagakure genossen dieses Wetter, doch er konnte es nicht genießen. Es war wieder nur eine Illusion, die die Wahrheit versteckte. Die meisten Bürger waren sich der Gefahr, welche auf sie zukam, nicht bewusst. Der bevorstehende Kampf würde ihr aller Leben verändern, von Grund auf. Ein Klopfen riss ihn aus den Gedanken und drehte sich um, damit er sehen konnte, wer ins Zimmer kam. Eigentlich hatte er gedacht, dass Tsunade, Sakura oder einer der anderen vom Pflegepersonal war, um nach Kushina zu sehen. Umso überraschter war Neji in der Türe stehen zu sehen. Neji glaubte Sai nicht alles. Manches schon und manches eben nicht. Es gab da noch Ungereimheiten und er wollte nun eine Antwort darauf haben. Sai wusste mehr über Kushina als er zugab. Neji verwettete sein Leben darauf, das Sai von Kushina´s wahrer Identität wusste. Geduldig hatte er gewartet, dass die Versammlung aufgelöst wurde, die nach Sai´s Erzählungen noch lange gedauert hatte. Momentan konnte sie nicht viel tun. Letzendlich wurde beschloss das Dorf in den Notstand zu stellen und Kontakt zu den anderen Dörfern aufzunehmen, um um deren Unterstützung zu bitten. Weitere Details sollten in den nächsten Tagen noch besprochen werden. Seit sie sich getrennt hatten vor dem Hokagegebäude, war Neji nun Sai auf den Fersen, der auf direkten Weg zu Kushina gegangen war. Nun standen sie sich gegenüber und musterten sich gegenseitig. Neji mochte Sai nicht. Schon immer war ihm Sai merkwürdig vorgekommen, jedoch war es Naruto nicht so gegangen. Er war einer der Wenigen der ohne Vorbehalten, offen und freundlich auf Sai zugegangen war. Und obwohl Neji Narutos Gespür für Menschen vertraute, hatte er bei Sai immer das Gefühl auf der Hut sein zu müssen. Dies hatte sich auch nicht nach Narutos Verbannung gebessert. Eher war es umgekehrt und dieses Gefühl hatte bis zu jenem Zeitpunkt weiter fortbestanden. „Wie viel hast du verschwiegen?“ „Was soll ich verschwiegen haben?“ „Zum Beispiel Kushinas wahren Namen sowie ihre Herkunft?“ Sais Augen verengten sich zu Schlitzen aus denen er Neji ansah. Sein gesamter Körper war abgespannt, bereit zu kämpfen, wenn es sein müsste. „Woher weißt du es?“ Neji schnaubte auf die Fragen hin. „Ich weiß und du scheinbar auch. Ich will jetzt die Wahrheit wissen. Warum ist sie hier? Wo sind ihre Eltern? Wo sind Naruto und Hinata?“ Sai wurde blass als Neji die Namen aussprach. Er legte die Finger auf die Lippen und bedeutete Neji, dass er schweigen sollte. „Es gibt Dinge, die man nur bestimmten Orten aussprechen sollte.“ „Es ist niemand in der Nähe, ich hab alles im Überblick. Rede!“ Sai seufzte. Er sah ein, dass er keine Chance hatte. Neji würde nicht locker lassen, bis die Wahrheit heraus war. Außerdem konnte es vielleicht nicht schaden einen Verbündeten zu haben, wenn es darauf ankam. „Kushina kam in dieses Dorf, um es auszuspionieren.“ Neji zog die Augenbraue hoch. „Für welches Dorf? Naruto und Hinata würden niemals zulassen, dass Konoha etwas passiert. Warum sollte sie das Dorf ausspionieren? Verdammt, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“ Sai zuckte lässig mit den Schultern. Es war halt seine Art und wenn Neji nicht damit klar kam, dann hatte er eben ein Problem. „In wessen Auftrag kann ich dir nicht sagen, denn ich habe Naruto geschworen kein Wort darüber zu verlieren. Es ist eine Abmachung, die ich nicht brechen werden, nur weil du es willst Neji Hyuga.“ Eine Weile starrten sich die Beiden an. Was in Sai vorging, war nicht zu erkennen. Auch Neji versuchte seine Wut zu unterdrücken, jedoch gelang es ihm nicht wirklich. Sai hatte ihn doch tatsächlich zur Weißglut getrieben. „Aber du hast Recht. Sie ist die Tochter von Naruto und Hinata. Kushinas richtiger Name lautet Kushina Hinako Uzumaki. Man hat sie nach ihren Großmüttern benannt.“ „Das weiß ich schon. Woher kennst du sie wirklich? Komm mir ja nicht mit der Geschichte von dem alten Mann. Das nehme ich dir nämlich nicht ab.“ Sai lachte. „Es ist eine miese Ausrede, ich weiß. Kushina habe ich das erste Mal getroffen, als sie drei Jahre alt war. Dass war zwei Jahre nachdem ich das Dorf verlassen habe. In dieser Zeit bin ich auf der Suche nach den Beiden gewesen, denn sie waren die Einzigen, die mir vertrauten. Hier im Dorf habe ich es nicht ausgehalten.“ Neji schnaubte nochmal verächtlich. „Warum hätte wir dir vertrauen sollen? Immerhin hast du Naruto damals im Stich gelassen. Du hast dich nicht wie wir anderen für ihn eingesetzt, um seine Verbannung zu verhindern.“ „Ich habe damals Hinata gedeckt, sonst wäre sie noch schneller verbannt wurden.“ Neji erstarrte und sah schweigend Sai an. Das hatte ihn vollkommen überrumpelt. „Was soll das heißen?“ „Hiahsi Hyuga hat Hinata an die Ne verraten. Ich hatte den Auftrag Hinata zu überwachen, um so den Aufenthalt von Naruto auszumachen. Wie blöd für Danzo, dass er damals nicht wusste, dass Narutos Aufenthaltort mir bereits bekannt war.“ Schweigend hörte Neji Sai einfach zu. Das was er zu hören bekam, traf ihn wie einen Schlag ins Gesicht. Erst in jenem Augenblick wurden ihm ein paar bisher ungeklärte Fragen klar. Zum Beispiel warum Hiashi Hinata sofort aus den Familienbüchern hatte löschen lassen und jede Spur auf Hinatas Leben ausradiert hatte. Alle Sachen von Hinata hatte er verbrennen lassen, selbst das Zimmer, welches Hinatas Zimmer gewesen war, gab es nicht mehr. Er wollte nicht nur die Schande ausradieren, die Hinata in seinen Augen hinterließ, sondern auch jede Spur vernichten, die auf seinen Verrat an Hinata zurückzuführen ließ. Nur durch Hanabis schnelles Eingreifen war es ihnen gelungen ein paar Bilder von Hinata zu retten, die nun sicher verwahrt bei Sakura und Sasuke versteckt waren. Nun konnte er auch verstehen, weshalb seine Strafe damals so hart ausgefallen war. Es war Hiashi gewesen, der auf eine solch harte Strafe bestanden hatte. Jedoch nicht nur um ihn zu demütigen. Er musste es vorgesehen haben, dass Hinata Naruto zu Hilfe kommen wurden. Es war sein Plan gewesen von Anfang an, dass sie verbannt werden sollte. Doch er hatte gewusst, dass Hinata zu viele Freunde auf ihrer Seite hatte und die hatte er alle auf einmal mit dieser Strafe beseitigt. „Dieses Schwein.“ Sai nickte nur. Er hatte Neji alles erzählt, was damals passiert war. „Wie ging es danach weiter?“ „Ich habe das Dorf verlassen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. In mich hatte niemand mehr Vertrauen und ich wurde gemieden. Es war für mich schlimmer als die Zeit zuvor.“ In jenem Moment tat Sai Neji leid. Sie waren damals wirklich nicht freundlich zu ihm gewesen. Doch waren sie ja auch alle der Meinung gewesen, dass Sai ein Verräter sei und sich gegen Hinata und Naruto gewandt hatte. „Entschuldige.“ Sai schüttelte den Kopf. „Vielleicht war es richtig gewesen, das Dorf zu verlassen, denn so konnte ich Naruto, Hinata wiedersehen. Außerdem hatte ich dadurch das Vergnügen ihre Kinder kennen zu lernen.“ „Kinder?“ „Ja sie haben noch einen Sohn. Er heißt Kotaru Minato. Sie sind beide etwas Besonderes.“ „Ist er auch ein Auserwählter?“ Sai nickte. „Ja, sein Element ist das Feuer.“ Neji nickte und dachte nach. „Was ist mit Naruto und Hinata? Sind sie auch … ?“ „Ja, Naruto beherrscht den Wind und Hinata die Erde.“ Neji seufzte. Es würde nicht leicht werden für die Vier, denn wenn er alles richtig verstanden hatte, dann würde ihnen als Auserwählte noch viele Probleme bevorstehen. „Wo sind Naruto und Hinata?“ Sai schüttelte den Kopf. Auch er machte sich Sorgen. Seit der letzten Nachricht von Naruto hatte er nichts mehr von ihnen gehört und Kushina lag im Koma. Noch etwas, was ihm gewaltige Sorgen machte, denn es gab nur wenige, die sie aus diesem Koma erwecken konnte. „Ich weiß es nicht.“ Neji machte dies auch Sorgen. Er blickte zu Kushina. Was sollte sie nur tun? Wieder einmal fühlte er sich so handlungsunfähig. Schon damals bei der Verbannung von Naruto und Hinata hatte er nichts machen können. Nun konnte er wieder nichts machen. Er hasste dieses Gefühl der Machtlosigkeit. „Was sollen wir nur tun? Können wir nichts machen, um ihnen zu helfen?“ „Wir nicht aber andere. Um Kushina aus diesem Zustand zurückzuholen braucht man besondere Voraussetzungen.“ „Und welche?“ „Entweder man ist blutsverwandt oder man besitzt das Sharingan.“ Das Erste, was er vernahm, war ein Rauschen, was mal anschwoll und dann wieder leiser wurde. Es zog sich zurück und kam wieder zurück. Dieses Geräusch hatte einen gleichmäßigen Rhythmus und beinahe hatte er das Gefühl, es wäre Musik. Er atmete tief durch, was er jedoch bereute. Schmerzen schossen durch seine Brust. Er hob die Hand und legte sie auf die schmerzende Stelle, während er ein heiseres „Ah.“ Ausstieß. Nun lag er vollkommen still da und wartete darauf, dass dieser Schmerz verschwand. Er ließ nach, doch die Schmerzen verschwanden nicht vollkommen. Doch nicht nur sein Brustkorb schmerzte. Nach und nach konnte er aus sämtlichen Regionen seines Körpers Schmerzen war nehmen. Was war nur passiert? Eine Hand legte sich auf seine Schultern und gab ihm ein beruhigendes Gefühl. Langsam öffnete er die Augen und blickte in die roten Augen, die ihn besorgt ansahen. „Mi-mikoto.“ „Haltet durch Sensei. Yuki wird sich gleich um euch kümmern.“ Naruto nickte leicht und schloss wieder die Augen. Was hatte er nur getan, dass es ihm so bescheiden ging? Den Geräuschen nach zu urteilen waren sie am Meer. Warum waren sie am Mee – Seine Gedanken überschlugen sich. Sie waren am Meer von Katasura, dem Gefängnis der Schattenkrieger. Bilder und Erinnerungen schossen durch seinen Kopf. Er schwang sich hoch, doch bereute er es sofort. Die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen. Wieder packten ihn zwei Hände an den Schultern und drückte ihn sanft und bestimmend zu Boden. Diesmal war es Itachi, in dessen Augen Naruto blickte. „Bleib liegen!“ „Itachi – die Schattenkrieger …“ „Ich weiß, sie sind frei.“ „Wo?“ „Ich weiß es nicht. Sie sind einfach verschwunden.“ „Warum Sharingan?“ Neji verstand es nicht. Das blutsverwandt konnte er noch nachvollziehen. Es gab viele Jutsu, die nur durch das Blut weitergegeben werden konnte und viele Krankheiten konnte nur durch das Blut der eignen Familie geheilt werden. Doch warum das Sharingan? „Weil das Sharingan bis in die Tiefe der Seele blicken kann. Für eine Weile hat Kushinas Geist ihren Körper verlassen und diesen zurückgelassen. Jedoch kann sie nicht in ihn zurückkehren. Kushinas Geist ist in ihr selbst verschlossen und alleine kann sie sich nicht daraus befreien. Nur jemand mit dem gleichem Blut wie sie kann in ihren Geist eindringen oder eben jemand, der das Sharingan besitzt.“ „Sasuke.“ Sai nickte, obwohl es ihm doch sehr wiederstrebte ausgerechnet Sasuke um diesen Gefallen bitten zu müssen. Es war nicht so, dass er Sasuke hasste, doch wirklich mögen tat Sai ihn nun auch nicht. Aber es ging hier um Kushina und je eher sie aufwachte, umso besser. „Gehen wir zu ihm.“ Kapitel 26: Kushinas Drama -------------------------- Kushinas Drama „Er ist nicht da.“ Neji wurde bei diesen Worten blaß und auch Sai´s eh schon helle Haut wirkte noch heller als sonst. Fragend sah Sakura von einem zum anderem und fragte sich, ob die Welt gerade ein wenig Koppf stand. Bis vor wenigen Sekunden hätte sie schwören können, dass die Welt einstürzen, bevor sie Neji freiwillig in der Nähe von Sai sehen würde. Doch sie war eines Besseren belehrt wurden, zumal die Beiden ja unbedingt mit Sasuke sprechen wollten. „Wo ist er hin?“ Neji´s Stimme zitterte und Sorge schwang darin mit, was Sakura einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Neji´s Verhalten beunruhigte sie nur zu sehr. „Was ist los?“ Weder Neji noch Sai gaben ihr eine Antwort darauf, stattdessen stellten sie selber die Fragen. „Wann ist er los?“ „Gleich nach der Versammlung hat er einen Auftrag von Tsunade bekommen. Er ist mit Kakashi und Shikamaru vor einer Dreiviertelstunde aufgebrochen.“ Neji fluchte innerlich, denn ihm war auch der Gedanke gekommen Kakashi um Rat zu fragen, doch auch dieser war fort. Warum musste sich Tsunade denn ausgerechnet Kakashi und Sasuke für diesen Auftrag aussuchen. Hätte sie nicht, weiß Gott wenn schicken können und die Beiden im Dorf lassen können. „Gibt es noch jemanden, der die Sharingan beherrscht?“ Neji und Sakura sah ihnen an. Er hatte bisher noch kein einziges Wort gesagt und wirkte noch recht gelassen. Argwöhnisch sah Sakura ihn an. „Selbst wenn, warum sollte ich dir dies sagen?“ „Hauro.“ Sofort zuckte Sakuras Kopf herum zu Neji und funkelte ihn böse an. Was fiel Neji eigentlich ein, einfach so Infomationen über ihren Sohn preis zugegeben, zumal an Sai, dem sie so weit wie spucken konnte traute. Mit anderen Worten ihr Vertrauen zu Sai lag gleich bei Null. „Neji, wie …“ Doch Neji ließ nicht einmal ausreden. „Jetzt nicht. Ich erkläre es dir später. Eins ist sicher und zwar, dass Sai auf unserer Seite steht. Wo ist Hauro, wir brauchen unbedingt seine Hilfe.“ „Bei Riku, sie wollten …“ Wieder ließen sie Neji und Sai nicht ausreden, sonderen wandte ihr noch während sie sprach den Rücken zu und liefen davon. Kurz sah Sakura den Beiden perplex hinterher. „Hey, wartet ihr Beiden – Verdammt!!!“ Zu gerne wäre sie den Beiden hinterher gelaufen, doch konnte sie nicht. Ihr gesamtes Haus wimmelte von Kindern, da Lin sie alle zum Spielen eingeladen hatte. Wenn Sakura das Haus verließ, würde nichts mehr von dem Gebäude stehen, wenn sie wiederkam. „Verdammte Scheiße. Könnte mir mal jemand erklären, was hier gespielt wird?“ Doch niemand antwortete. „Und nun?“ „Wir werden es ihm erklären.“ „Alles?“ „Hast du eine bessere Idee?“ Schweigend schüttelte Neji den Kopf. „Doch ich weiß nicht, ob er uns dann noch helfen wird, wenn er die Wahrheit kennt.“ „Dann hat er mich noch nicht kennen gelernt.“ „Sai!!!“ Ernst sah Sai Neji an. „Was willst du tun? Es ist von äußerster Wichtigkeit, Kushina zurückzuholen. Außerdem sollte er sich an den Gedanken gewöhnen mit Nuke-nin zu kämpfen.“ Neji wollte noch fragen, was Sai damit meinte, als dieser an der Haustüre klingelte, die kurze Zeit später von einem mürrisch dreinblickenden Teru geöffnet wurde. Scheinbar hatten sie ihn bei einem Nickerchen gestört. „Vater ist nicht da.“ „Zu ihm wollen wir auch nicht. Wo ist Hauro?“ Sai´s Stimme war bestimmend und man merkte sofort, dass er keinen Wiederspruch dulden würde. Teru sah ihn an und schien einen Moment zu überlegen, ob er vielleicht doch rebellieren sollte, entschied sich dann doch dagegen und verschwand im Haus. Neji und Sai betraten das Haus und schlossen die Türe hinter sich, während sie auf Hauro warteten. Kurze Zeit stand Hauro vor ihnen und betrachtete beide fragend. Er konnte nicht wirklich verstehen, was Neji und dieser für ihn fremde Mann von ihm wollten. Schweigend sah er zu ihnen, während sich Neji an Sai wandte. „Meinst du er schafft es.“ Sai zuckte mit den Schultern. „Das wird sich zeigen.“ Die Worte beunruhigten Hauro. „Was ist los?“ „Wie weit würdest du für Teamkameraden gehen?“ „Häh?“ „Antwortete.“ Kurz schwieg Hauro, bevor er fest entschlossen in die Augen von Sai blickte. „Bis in den Tod.“ „Auch für Kushina?“ „Ja.“ „Selbst wenn sie eine Verräterin ist?“ Diese Frage erschlug ihn. Für einen Moment hörte sein Herz auf zu schlagen und hielt den Atem an. Wollte der Fremde ihn verarschen? Was sollte das Alles? Und warum machte Tenkos Vater dieses ganze Theater mit? „Ich verstehe nicht. Warum sollte Kushina eine Verräterin sein?“ „Weil sie als solche bereits geboren wurde. Ihre Eltern waren beide Nuke-nin und nach Gesetz der Ninja sind auch ihre Kinder Verräter.“ Hauro schwieg und blickte ungläubig von Neji zu Sai und wieder zurück. Alles kam ihm auf einmal so Falsch vor. Oder war alles was geschehen war Falsch gewesen und dies war die Wahrheit? Was war noch Falsch oder Richtig? „Ich frage dich nochmal. Würdest du Kushina dennoch helfen, selbst wenn sie eine Nuke-nin ist?“ Hauro sah Sai an. Würde er Kushina helfen? Sie war eine Verräterin und doch war sie eine … Freundin für ihn. Sie hatte ihm so viel vor dem Kopf gehauen und wegen ihr hatte er auch wieder angefangen zu trainieren. Auch wenn sie sich ständig stritten, so hatte er sie doch gemocht. Doch sie war eine Nuke-nin. Aber nur wegen ihren Eltern. Das hieß doch nicht, dass sie es ihren Eltern gleichtat. Kushina war Kushina und nicht ihre Eltern. „Ja.“ „Was wird passieren?“ Hauros Blick lag auf Kushina, während er Sai fragte. „Durch das Sharingan bist du in der Lage in die Tiefen der Seele eines Menschen zu blicken und genau das musst du nun tun. Kushina ist in sich selbst gefangen und kann sich nicht selber befreien, dazu ist sie zu schwach.“ Sai schwieg kurz, bevor er fortfuhr. „Was du dort sehen wirst, weiß ich nicht, doch es ist recht wahrscheinlich, dass du einen Einblick in Kushinas Gedankenwelt und auch in ihre Vergangenheit bekommen wirst. Wenn dem wirklich so ist, wirst du sahen sehen, die schrecklicher sind, als du es dir vielleicht vorstellen magst, denn Kushinas Vergangenheit ist durch eine grausame Erinnerungen geprägt.“ Hauro schluckte und nickte. Die letzten Minuten hatten ihn immer wieder zweifeln lassen. Sai hatte ihn über Kushina aufgeklärt. Er wusste, dass sie eine Nuke-nin war und dass sie nur in einer Mission im Dorf war. Während dieses Gespräches war ihm des Öfteren der Gedanken gekommen, dass sie sich Kushina nur mit ihm und anderen angefreundet hatte, um an Infomationen zu kommen. Jedoch hatte er diese Gedanken beiseite geschoben, weil sie zu sehr verwirrten und auch verletzten. Was zählte war dass sie Kushina aus ihrem Koma erweckten. Die Zweifel und Fragen, die ihn belasteten würde er später klären müssen. „Ich fange jetzt an.“ Hauro schloss die Augen und aktivierte sein Sharingan, bevor er näher an das Bett von Kushina trat und ihre Hand nahm. Er könnte das Chakra, welches durch sie floss spüren. Es bildete eine Barriere und so Kushinas Seele vor dem Eindringen von Außen schützte. Hauro hob seine andere Hand und legte sie an die Stirn von Kushina und flößte ihr so etwas von seinem Chakra ein. Dadurch wurde Kushinas Chakrafluß durcheinander gewirbelt – die Barriere schwankte kurz. Dies war der Moment, den Hauro nutzte und in ihre Seele eindrang. Dunkelheit umgab ihn, doch er hatte es geschafft. Er war in Kushinas Seele eingedrungen. Doch nun musste er nur noch sie finden. Er begann zu laufen, doch schien dies alles keinen Sinn zu haben, denn er kam nicht vorran. Er blieb stehen und sah sich nochmals um, doch da war nichts – außer der Dunkelheit. „Kushina.“ Nichts tat sich. „KUSHINA.“ Wieder nichts. „KUSHINAAAA.“ Niemand antwortet ihm, doch vor ihm begann ein kleines Licht, welches immer größer wurde, zu leuchten. Zu erst blendete es Hauro, doch als er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah er nochmals zu dem Licht. Es sah aus wie ein Portal, in dessen Mitte sich etwas abspielte. Hauro trat näher heran und betrachtete das Geschehen. Ein Mädchen rannte vorbei – ihr Gesicht wirkte leer und starr. Dann änderte sich plötzlich das Geschehen. Wieder war da dieses Mädchen, welches sich an einen Jungen lehnte und weinte. Hauro war sich sicher, dass dieses Mädchen Kushina war und scheinbar war dies ein Teil ihrer Vergangenheit von der Sai gesprochen hatte. Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte er das Licht. Ein Sog erfasste ihn und zog ihn tief in die Vergangenheit. Als Kind fühlte ich mich oft einsam. Es war nicht so, dass meine Eltern mich nicht liebten oder mich misshandelten. Sie liebten mich und zeigte es mir in allen erdenklichen Möglichkeiten, jedoch war ich einsam. Vater brachte von seinen Missionen oft Geschenke für meinen Bruder und mich mit. Immer überreichte er sie uns mit einem Lachen. An ein Geschenk kann ich mich noch gut erinnern. Es war eine Kette, die das Wappen von Konoha trug. Er gab sie mir heimlich, weil er nicht wollte, dass meine Mutter davon erfuhr. Ich fragte warum, jedoch antwortete er mir nicht sofort, sondern lächelte mich an, bevor er mir die Antwort gab. „Auch wenn du im Dorf der Nuke-nin geboren wurdest, so sind deine Wurzeln doch in Konoha. Diese Kette soll ein Zeichen dafür sein und dich immer daran erinnern, denn auch du bist eine Flamme von Konoha.“ Als er mir das damals sagte, wurde mir ganz warm. Staunend betrachtete ich die Kette, die von jenem Augenblick an, zu etwas Besonderem wurde. Dennoch verstand ich nicht, warum meine Mutter sie nicht sehen sollte. Damals verstand es auch noch nicht. „Es würde nur alte Wunden aufreißen, die Mama weh tun werden. Es ist unser Geheimnis.“ Es war unser Geheimnis. Nie erzählte ich jemanden davon, denn es war das Geheimnis von Vater und mir. Von Mutter bekamen wir eher selten Geschenke. Sie ging nicht oft auf Mission. Meistens war sie bei uns, um auf uns aufzupassen. Die Missionen waren Vaters Aufgaben. Doch auch wenn sie uns keine Geschenke machte, verbrachte sie immer viel Zeit mit uns. Oft saß sie abends mit mir auf dem Sofa und wir lasen in dem alten Buch, was zu den wenigen Habseligkeiten gehörte, die sie aus ihrer alten Heimat retten konnte. Sie war es, die mir das Lesen beibrachte. Auch alle Techniken der Heilung habe ich von ihr gelernt, doch vor allem lehrte sie mich, meine Entscheidungen mit viel Sorgfalt zu fällen und mein Herz dabei nicht außer Acht zu lassen. „Wissen mag Macht sein, doch kann das Herz dieser Macht widerstehen, wenn es liebt.“ Auch mein Bruder war für mich da und brachte mich zum Lachen, wenn mir doch eher nach Weinen zu Mute da. Ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Er war mein Fels in der Brandung, meine Rettung, jedoch überstieg es seine Fähigkeiten meine Einsamkeit zu lindern. „Lach doch mal, dann siehst du richtig hübsch aus. Eigentlich siehst du immer hübsch aus, selbst wenn du weinst. Ich hab dich lieb.“ Und dann war da noch Sai. Ich traf ihn das erste Mal als ich drei Jahre alt war. Er war über mich gestolpert, wie er es nannte. Er war mir komisch vorgekommen, jedoch nicht in dem Sinne von verdächtig oder verrückt. Er war blass gewesen und hatte kränklich gewirkt. Er sah älter aus als er gewesen war. Seine schwarzen Haare waren lang und durcheinander gewuschelt. Seine Sachen waren verschlissen und verdreckt. Er sah schon ein wenig bedrohlich aus, doch ich hatte keine Angst vor ihm. Später erfuhr ich, dass er ein Freund von meinen Eltern war. Doch sie haben ihn nie wie einen einfachen Freund behandelt. Sie waren … eine Familie. Als ob sie zusammengehören müssten. Es war einfach ein tolles Gefühl, wenn Sai da war. Von da an war Sai einfach Onkel Sai. Ich nannte ihn immer so, denn er war einfach mein Onkel. Nie hatte mich jemand daran gehindert, also sagte ich es einfach und Sai hat es Spaß gemacht, so genannt zu werden. „Es gibt mir das Gefühl, eine Familie zu haben und das macht mich einfach glücklich. Dadurch hab ich das Gefühl, dass mich mehr mit euch verbindet als bloß eine einfache Freundschaft.“ Sai´s Gegenwart war einfach angenehm. So konnte ich meine Probleme vergessen, denn oft erzählte mir Sai Geschichten, die meine Erwartungen und Vorstellungen überstiegen. Was Wahrheit oder Lüge war? Ich wusste es nicht, doch er brachte mich einfach zum Lachen. Doch trotz der Wärme und Liebe, die meine Familie mir gab, fühlte ich mich einsam. Zu Hause war ich nie allein und auch nie einsam, doch sobald ich vor die Türe unseres Hauses ging, war es als betrete ich eine andere Welt. Eine Welt voller Kälte und Einsamkeit, doch allen voran Neid. Andere Kinder mieden mich. Sie verspotteten mich aus einem Grund für den ich nichts konnte. Sie waren neidisch auf das, was ich an mir selbst am meisten verachtete. „Da ist sie …“ „Die mit der Dämonenkraft …“ „Kein Wunder, dass sie so stark ist …“ „Letzte Woche hat sie einen der Älteren besiegt …“ „Sie ist gefährlich…“ Es war egal, wohin ich kam, immer spürte ich die Blicke der anderen Kinder auf mir, wie sie mir neidisch hinterher sahen. Sie waren so anders, als die Blicke, der Erwachsenen, die große Erwartungen von mir hatten. Erwartung, bei denen ich das Gefühl hatte erdrückt zu werden. Alle waren der Meinung, dass ich alles im Nun bewältigen würde, schließlich besaß ich ja dieses wundervolle und machtvolle Kraft. Besonders mein erster Lehrer war der Meinung, dass egal was man mir für Aufgaben geben würde, dass ich diese zu vollsten Zufriedenheit lösen bzw. ausführen würde. Ich mochte ihn nicht, denn er war ein Angeber und wollte auch mich nur für seine Zwecke verwenden. Ständig rief er mich auf und ließ mich irgendwelche Sachen vor der Klasse machen, egal ob ich eine der Ninjaregeln aufsagte oder einfach demonstrieren sollte, wie man denn ein Kunai im richtigen Winkel wirft. Es war egal, was die anderen machten, ich war immer die Erste, die er drannahm. Ich hasste es, jedoch gab ich mir Mühe. Ich wollte alles richtig machen, denn meinen Eltern wollte keine Schade bereiten. Sie hatten selbst genügend Stress, da brauchten sie sich nicht auch noch meine Sorgen anzuhören. Jedoch sahen die Kinder in meiner Klasse, dass alles ganz anders. Sie bezeichneten mich als „Lehrerliebling“ oder „Streberin“. Jeder ging mir als dem Weg, keiner wollte etwas mit mir zu tun haben. Ich hasste die Schule. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange dies noch so ging. Zwei Jahre? Drei Jahre? Es ist egal. Mir war alles egal geworden. Die Schule war und blieb mein Feind. Jeden Morgen kostete es mich unglaublich viel Überwindung überhaupt aus dem Haus zu gehen. Schon allein bei dem Gedanken an die Schule ging es mir schlecht. Doch war ich da nicht Einzigste, der es so ging. Auch Kotaru machte die gleichen Erfahrungen wie ich. Kinder können niedlich sein, jedoch auch unglaublich grausam. In unserem Fall waren sie grausam. Wir wurden gemieden und verachtet. Die Hoffnung, dass es eines Tages anders sein würde, hatten sowohl Kotaru als auch ich längst aufgegeben. Eine Rettung gab es nicht. So hielten wir einander fest, um in dem Meer aus Neid und Verachtung, dass uns entgegengebracht wurde, nicht unterzugehen. Jeden Tag schlugen wir eine Schlacht, die man nicht sah und jeden Tag entkamen wir nur knapp einer Niederlage. Unseren Eltern sagten wir nichts davon, auch wenn ich oft das Gefühl hatte, dass Mutter mir mit besorgten Blicken hinterher sah. Auch in Vaters Augen konnte man die stille Sorge erkennen, die er aber nicht aussprach. Beide sprachen uns nicht an, denn sie wollten, dass wir selber darüber sprachen. Doch das taten wir nicht. Sonst teilten Kotaru und ich alles mit unseren Eltern außer dieser einen Sache. Es war etwas, was Kotaru und ich allein austragen mussten. Wir gingen weiter zur Schule ohne zu murren und ertrugen den Alltag, der sich auf einmal plötzlich wendete. Seit dem Tag, als er in die Klasse kam. Sein Name war Inoi Taka. Er war der Sohn eines großen Meisters und viel gesuchten Nuke-nins, der erst vor kurze Zeit zuvor es geschafft hatte, in unserem Dorf aufgenommen zu werden. Ich hatte Vater bereits über ihn reden hören und auch über seinen Sohn. Der Vater war bereits sehr bekannt unter den Nuke-nin, doch sein Sohn stand ihm in Nichts nach. Er galt als Genie und wurde auch als solches gefeiert. Damals war ich endlich meine Rolle als Lehrers Liebling los, denn Inoi passte perfekt in diese Rolle und scheinbar hatte er auch Spaß dran. Mir machte es nichts aus, denn ich war einfach nur froh, die Rolle los zu sein. Ich schöpfte Hoffnung, dass es nun besser werden würde, jedoch war dem nicht so. Die Kinder mieden mich weiterhin und redeten über mich als wäre ich ein Monster. So schnell wie meine Hoffnung kam so ging sie auch wieder. Einsamkeit und Traurigkeit machten sich noch mehr bemerkbar und ich begann mich in mein Training mit meinem Bruder und Vater zu stürzen. Damals hatte mein Vater begonnen, wenn er zu Hause war, mich und meinen Bruder zu trainieren. Doch selbst wenn er nicht da war, trainierten wir. Oft war es auch so, dass wir ohne Rücksicht auf Verlust gegen einander kämpften. Es war unsere Art mit dem Schmerz, der uns quälte umzugehen. Jeden Tag aufs Neue legten wir uns miteinander an und brachten unsere Mutter zum Verzweifeln. Es verging kein Tag, an dem sie uns nicht verarztet oder irgendwelche Verletzungen heilte. Es war zu dieser Zeit auch das erste Mal, dass sie uns fragte, ob wir Sorgen hätten. Ich sah ihr bloß in die Augen. Es brachte nichts zu lügen, denn sie wusste, dass ich lügen würde. Meine Entschlossenheit war stark. Ich wollte es ihr nicht sagen und sagte ihr auch nicht die Wahrheit, denn hätte ich sie ihr gesagt, wäre die Situation für mich und Kotaru nur noch schlimmer geworden. Beide schüttelten wir stumm den Kopf und liefen dann schweigend aus dem Zimmer, dem besorgten Blick unserer Mutter waren wir uns bewusst. Jedoch ignorierten wir es. Doch bald darauf sollten wir schon merken, dass wir ihre Blicke nicht ignorieren sollten noch es konnten. Wir verletzten sie durch unser Verhalten und gerade das hatten wir nicht gewollt. In der Schule wurde es nicht besser, sondern immer schlimmer. Es war inzwischen normal geworden, dass man nicht mehr hinter vorgehaltener Hand über uns sprach, sondern laut. Es gab niemanden, der das nicht tat, außer einer einzigen Ausnahme – Inoi Taka. Nie hatte ich gehört wie er uns beschimpfte oder über uns lästerte, jedoch hatte er nie Partei für uns erhoben. Er hielt sich aus allem raus und war still, selbst dann wenn er von einer Traube schnatternder Mädchen umgeben war. Er war sehr beliebt, sowohl bei den Mädchen wegen seines Aussehens als auch bei den Jungen wegen seines Könnens. Er war immer in Begleitung, doch wirkte er nicht glücklich. Zu jener Zeit verspürte ich das erste Mal Eifersucht. Eifersucht darauf, dass er es so einfach hatte und nicht drüber glücklich war. Ich wäre glücklich gewesen. Zu gerne hätte ich damals mit ihm getauscht. Das solche Beliebtheit auch seine Schattenseiten haben konnte, war mir nicht bewusst. Für mich war das Ganze eine andere Welt, die in meinen Augen Glanz und Geselligkeit bedeutete und wo keine Einsamkeit war. Doch war Inoi in Wirklichkeit der Einsamste von uns allen. Aber um das zu begreifen, musste man es auch verstehen. Ich verstand nicht, jedoch sollte ich es bald darauf verstehen. Mein Vater meinte bloß, dass er Gäste zum Abendessen mitbringen würde, was für uns nichts Neues war. Damals war mein Vater meistens damit beauftragt sich um die Neuankömmlinge im Dorf zu kümmern und sie einzuweisen. Oft brachte er sie deshalb zum Abendessen mit. Meist waren es recht angenehme Abende, denn Mutter und auch Vater verstanden es die Atmosphäre aufzulockern und ein wenig Humor in die Runde einzubringen. Als Vater von den Gästen sprach, dachte ich mir nichts dabei. Es war nun mal was Normales. Aber als dann Inoi vor mir stand, war es nichts Normales mehr. Ich hatte nicht im kleinsten Moment daran gedacht, dass auch Inoi neu im Dorf war. Es war wie ein Schlag ins Gesicht ihn zu sehen und auch die Umstehenden mussten gemerkt haben, dass ich blass geworden war. Der Einzigste der unberührt blieb, war Inoi selber. Er sah mich einfach nur an, was für mich schon zu viel war. Ich senkte den Blick und wagte es nicht wieder aufzublicken. Ich konnte die fragenden Blicke meiner und seiner Eltern auf mir spüren, doch sagte noch bewegte ich mich, deshalb ließen sie es darauf beruhen und führte ihr Begrüßung und Vorstellung weiter fort, bis die Reihe an mir war. Ich sah zwar auf, doch konnte ich weder Inoi noch seine Eltern ansehen, weshalb mein Blick an einem Fleck über der Türe hängen blieb, den ich fixieren konnte. Erleichterung durchströmte mich, als ich meinen Teil beendet hatte und auch Kotaru fertig war, sodass alle ins Wohnzimmer gingen. Ich ging einen Schritt zur Seite, sodass alle an mir vorbei gehen konnten, blieb jedoch stehen. Irgendwann war ich dann allein, jedenfalls glaubte ich das. Ich schrak hoch, als jemand meine Hand berührte. Es war Kotaru, der mit besorgten Augen zu mir aufsah. „Was ist los, O-nee-san?“ O-nee-san nannte mich Kotaru nur, wenn er sich ernsthafte Sorgen um mich machte. Er war zwar ein Jahr jünger als ich, jedoch stand er mir in nichts nach. Wir waren beide auf dem gleichen Stand und bereits damals bewies Kotaru, dass er eine unglaublich gute Beobachtungsgabe hatte. Etwas vor ihm zu verheimlichen war schwer und es zu leugnen war nahezu unmöglich. Er wusste, dass etwas nicht stimmte und ich konnte es nicht verheimlichen, dennoch log ich. Ich wollte es ihm nicht sagen, obwohl er der Menschen war, dem ich immer alles sagte. Doch diesmal war es einfach anders. „Schon gut. Ich komm gleich.“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ Er nahm es mir nicht ab, aber bohrte nicht weiter nach. Dennoch warf er mir einen besorgten Blick zu, bevor im Wohnzimmer verschwand. Ich hingegen ging am Wohnzimmer vorbei und lief den Flur entlang, bis ich zu der großen Schiebetüre kam, durch die ich in den Garten gelangen konnte. Vorsichtig schob ich sie zur Seite und trat hinaus. Der lauwarme Wind des Frühlings schlug mir entgegen und wehte meine Haare aus dem Gesicht, während ich versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Neid, Wut, und Überraschung beherrschten mich. Neid auf Inoi, Wut auf die Welt und Überraschung über mich selbst. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich ihn nicht einmal kommen gehört hatte. Erst als er zu mir sprach, nahm ich ihn wahr. „Sag mal, wo ist denn die Toilette?“ Zum zweiten Mal an diesem Abend fuhr ich hoch und sah ihn erschrocken an, wie er dastand. Er wirkte wie ein Gespenst so blass wie er war. Sein dunkles Haar und Augen verstärkten diesen Eindruck noch mehr. Was mich jedoch am meisten verwirrte war sein einsamer Blick. Wie konnte denn jemand, der solch ein Leben führte, denn einsam sein? „Ähm … den Gang hinter rechts.“ „Danke.“ Aber er ging nicht, sondern blieb stehen und sah mich an. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, die verging, in der weder ich mich noch er sich rührten. Wir standen einfach still gegenüber. Als er dann endlich was sagte, kam es mir so vor, als wären Stunden vergangen. „Kannst du mich nicht leiden?“ „Ja.“ Ohne Nachzudenken sagte ich es einfach. Es war mir egal, was ich da sagte, alles was zählte, dass ich es gesagt hatte. Ich hatte gesagt, was mir schon so lange im Kopf herum ging, was aus meinem Herzen sprach. Ich hatte es gesagt, doch machte es ihm wohl nichts aus, denn er ging einfach nicht. Er stand da, wo er auch zuvor gestanden hatte. „Und warum kannst du mich nicht leiden?“ Dies verschlug mir die Sprache. Nie hatte jemand nach einem Grund gefragt. Warum? Weil ich noch nie etwas begründen musste. Der Lehrer in der Schule wollte nur antworten, keine Begründungen. Meine Mitschüler redeten nicht mit mir, was sollte man da also begründen? Und meine Familie? Wir verstanden uns auch so, da waren Begründungen überflüssig. „Weil …“ Wie sagte man sowas? „Weil ich nicht verstehen kann, warum du dein Leben nicht magst.“ Es war das erste Mal, dass ich ihn erstaunt sah. Es war nur eine kurze, winzige Regung gewesen, jedoch hatte ich sie gesehen. „Du bist die Erste, die das sieht. Woran hast du es erkannt?“ Woran? Weil ich er sein wollte. Ich wollte sein Leben, seine Situation und Position. Ich wollte die Einsamkeit loswerden, doch sowas konnte ich nicht zu ihm sagen. Stattdessen stellte ich ihm eine Frage. „Warum magst du es nicht?“ Er seufzte und blickte mich an und wiederrum nicht. Er sah durch mich hindurch. „Weil es ein einsames Leben ist.“ Als er diesen Satz aussprach, setzte es bei mir aus. Was wusste er denn von einem einsamen Leben? „Was weißt du denn schon davon? Du hast immer Leute um dich herum, die dich mögen und mit dir zusammen seinen wollen im Gegensatz zu mir. Sie mögen dich. Mich nicht. Sie reden mit dir. Mit mir nicht. Sie spielen mit dir. Mit mir nicht. Sie achten dich. Mich verachten und meiden sie. Was weißt du denn von der Einsamkeit?“ Schweigen hing in der Luft. Erst da wurde mir bewusst, dass mir die Tränen in die Augen gestiegen waren. Schnell wischte ich sie weg, doch sie hörte nicht auf über meine Wangen zu laufen. Auch der Schmerz in meinem Herzen hörte nicht auf. „Glaubst du nur durch die Anwesenheit anderer Leute ist man nicht einsam?“ Verwirrt blickte ich ihn an. Ich verstand nicht, was er mehr wollte. Sein Leben war doch schön. „Was willst du mehr?“ „Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.“ Ich verstand es nicht und er sah es. „Die anderen tänzeln doch nur um mich herum, weil sie der Meinung sind, dass sie dann selber besser dastehen. Sie mögen nicht mich selbst, sondern nur das, was ich machen kann. Keiner von ihnen ist ehrlich zu mir. Keiner bringt mir Aufrichtigkeit entgegen. Sie wollen alle nur was. Glaubst du das ist ein tolles Leben?“ „Nein.“ Dennoch war ich verwirrt. Er warf mir einen Blick noch zu, bevor er dann endlich ging und mich mit meinen Gedanken allein ließ. Den Rest des Abends schob ich Übelkeit und Unwohlsein vor, damit ich mich auf mein Zimmer zurückziehen konnte. Ich wollte Inoi nicht mehr sehen. Er sollte meine Welt nicht noch mehr durch einander bringen als sie eh schon war. Doch er brachte sie immer mehr durcheinander und vielleicht war dies auch gut so. Ich wäre sonst nicht die geworden, die ich nun bin. Schon am Tag drauf begann er mich zu verblüffen. Ich war es nicht gewohnt mit anderen außer Kotaru zur Schule zu gehen. Es war für mich und Kotaru selbstverständlich von den anderen gemieden zu werden, umso mehr überraschte mich der Zuruf meiner Mutter. „Beeil dich Kushina, du wirst abgeholt.“ Ich weiß noch, wie ich in meiner Bewegung innehielt und erstarrte. Eine Tasse fiel klirrend zu Boden. Meine Hand war schwach geworden, zu schwach um sie zu halten. Alleine dieser eine Satz hatte meine gewohnte Welt aus den Fügen geworfen. Ich drehte mich nur langsam um. Meine Mutter stand in der Türe zu unserer Küche und hinter ihr stand Inoi. Er sah mich an und ich ihn. Die Welt um mich herum existierte in jenem Moment nicht. Ich sah nur ihn und wollte es nicht glauben. Selbst die Worte meiner Mutter über ich, als sie fragte, ob alles in Ordnung sein. Abwesend nickte ich nur, ich sah nicht an. Ich sah nur Inoi an. Er überraschte mich wieder und dies ärgerte mich. Warum ließ er mich nicht in Ruhe? Wahrscheinlich hätte ich noch eine halbe Ewigkeit dagestanden und Inoi angesehen, wenn meine Mutter nicht Kotaru, Inoi und mich zur Türe hinaus geschoben hätte. Da blieb mir nichts anderes übrig als mit ihm zur Schule zu gehen. Wir gingen schweigend. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wusste auch nicht über was wir hätten reden sollen. Natürlich verursachte unser gemeinsames Eintreffen in der Schule für riesen Tumulte. Besonders die Mädchen regten sich darüber auf. Kaum war Inoi über die Schwelle der Schule getreten, hatte sie ihn bereits am Arm gepackt und zogen ihn von Kotaru und mir weg. Es war als hätten wir eine ansteckende Krankheit. Es dauerte nicht lange, dann stand Kotaru und ich wieder alleine auf dem Flur. Es war nichts anders als zuvor. Das dachte ich jedenfalls. Ich hasste das Training mit den Kunais, weil wir immer mit einem Partner zusammenarbeiten mussten. Eigentlich war es einfach, nur eine einfache Partnerarbeit. Ich war da die Ausnahme – mit mir wollte niemand arbeiten. Von daher blieb ich immer übrig und durften deswegen mit meinem Lehrer üben. Ich weiß nicht, ob sich das auf meinem Umgang mit den Kunais gut ausgewirkt hat. Ich habe es nie gemocht, ´wegen dem Lehrer. Ich mochte ihn nicht. Wenn er meine Abneigung ihm gegenüber bemerkt hatte, dann versteckte er es gut oder er war einfach blind gewesen. Als er an diesem Tag sagte, wir sollen uns in Zweierteams aufteilen, war mir eigentlich klar, was passieren würde. Ich dachte, es würde das Gleiche herauskommen wie sonst auch. Doch da war wieder Inoi. Er stand plötzlich vor mir und ergriff meine Hand. Ich war zu perplex und zu überrascht, um mich wehren geschweige denn etwas sagen zu können. Er hielt meinen Arm in die Luft und blickte zu unserem Lehrer. „Kushina und ich sind ein Team.“ Auf einmal war es totenstill auf dem Sportplatz. Alles sahen uns an und ich kam nicht drumherum rote Ohren zu bekommen. Sie waren alle sprachlos, selbst der Lehrer. Doch Inoi kümmerte das nicht. Stattdessen nahm unsere Arme wieder herunter und zog mich dann hinter sich her, damit wir mit unsere Training beginnen durften. Noch immer schwiegen alle hinter uns. In jenem Moment hatte ich mir nichts Sehnlicheres gewünscht, als im Boden zu versinken. Der Rest des Tages verlief relativ ruhig, für meine Begriffe. Von Niemanden wurde ich beleidigt, niemand stellte mir ein Bein, ich wurde in keinster Weise schikaniert, wie es sonst war. All dies verdankte ich nur Inoi und immer und immer wieder ging mir diese eine Frage durch den Kopf. „Warum?“ Ich verließ als Letzte das Klassenzimmer. Es war ruhig auf dem Schulflur. Die anderen Kinder waren regelrecht aus dem Zimmer gerannt, als der Unterricht zu Ende gewesen war. Auch Inoi war verschwunden, jedenfalls hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Dennoch war er noch da. Er stand an der Tür zum Schulgebäude und wartete auf mich. Als ich kam, sah er bloß kurz auf, bevor er mir die Hand entgegen streckte. In der Hand hielt er einen Apfel, den ich ihm abnahm. Meine Stimme klang heiser, als ich „Danke“ sagte. Er nickte einfach nur und ging, während ich stehen blieb und ihm nachsah. Am Tor drehte er sich nochmal um. „Kommst du?“ Eine Augenblick zögerte ich, doch dann rannte ich zu ihm. Irgendwie fühlte es sich gut und richtig. Nachdenklich betrachtete ich den Apfel in meiner Hand, während wir neben einander herliefen. Ich verstand das Ganze immer noch nicht. Warum tat er das für mich? „Du kannst den Apfel essen. Ich hab ihn nicht vergiftet.“ Es waren die ersten Worte, die er an diesem Tag an mich richtete. Kurz sah ich ihn an, bevor ich meinen Blick wieder nach vorne richtete. „Warum?“ „Warum ich den Apfel nicht vergiftet habe?“ „Nein.“ „Dann warum was?“ Wieder sah ich ihn an und bemerkte, dass er auch mich ansah. „Warum bist du so nett zu mir?“ Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Warum nicht?“ „Warum?“ Wieder seufzte er. „Du bist ziemlich neugierig. Vielleicht weil du mir ähnlich bist.“ „Ähnlich?“ „Du bist einsam.“ Bei der Antwort lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Er hatte Recht, ich war einsam. Es war eine Einsamkeit, die selbst meine Familie nicht wettmachen konnte. Mir fehlte etwas im Leben, etwas Entscheidendes. Ich hatte keine Freunde. Nie hatte jemand mit mir spielen oder zusammen sein wollen. Egal was ich getan oder versucht hatte, am Ende war das Ergebnis das Gleiche wie immer gewesen – ich war allein. „Ich bin bei dir, damit du nicht allein bist.“ Er hatte meine Hand genommen. Seine war warm, meine hingegen eiskalt. „Ich bin bei dir, weil ich verstehe wie es dir geht. Ich möchte dein Freund sein. Willst du nicht?“ Seine Worte waren wahr und ernst gemeint. Er wollte wirklich mein Freund sein. Der Wunsch, den ich vor aller Zeit bereits aufgegeben hatte, wurde plötzlich wahr. Ich hatte einen Freund, meinen ersten Freund. Auch wenn ich damals schon die Regeln kannte, so weinte ich doch. Ich wusste nicht warum ich weinte, doch sie ließen sich einfach nicht aufhalten. Sie liefen mir über die Wange, während ich immer wieder darüber rieb, um sie weg zu wischen. Ich gab Inoi an diesem Tag keine Antwort, doch er kannte sie trotzdem, denn ich fügte mich ihm. Er nahm mich in den Arm und hielt mich eine Weile fest. Danach brachte er mich nach Hause und winkte mir zum Abschied. Es war das erste Mal, dass ich mit Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett ging. Von diesem Tag an waren wir dann Freunde. Anfangs sprachen wir nicht viel, doch trotzdem verstanden wir uns. Es war wie ein stilles Übereinkommen. Jeden Tag holte er Kotaru und mich ab und gemeinsam gingen wir nach Hause. Mit Kotaru verstand er sich auf Anhieb und es dauerte auch nicht lange, bis die Beiden anfingen miteinander zu trainieren. Bei mir war es anders. Ich konnte nicht so einfach über meinem Schatten springen, dazu waren die Wunde, die sich tief in mein Innerstes über die Jahre gegraben hatte zu schmerzhaft. Ich vertraute ihm einfach noch nicht, doch nach und nach ließ es nach. Kotaru vertraute Inoi vom ersten Augenblick an, etwas wofür ich ihn beneidet hatte. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er ein Junge war und das sonnigere Gemüt von uns beiden hatte. Es war auch nicht selten, dass Inoi nun bei uns schlief. Er teilte sich dann immer das Zimmer mit Kotaru und es verging keiner seine Besuch, wo die Beiden nicht vollkommen verschmutzt aus dem Garten kamen. Vater lachte darüber und auch Mutter lächelte einfach nur. Und ich? Ich fühlte mich wohl. Inoi behandelte uns wie normale Menschen. Wir waren nichts Besonderes, wir waren einfach … wir. Selbst die Schule wurde erträglicher und auch immer besser. Nach und nach begannen die Mitschüler mit mir zu sprechen und wollte auch im Team mit mir arbeiten. Mir war klar, woran das lag. Anfangs ging es ihnen doch nur um Inoi, jedoch begann mit der Zeit die vorgespielten Gefühle zu ernsten zu werden. Meine Unbeliebtheit verlor sich. Ehe ich mich versah hatte ich plötzlich Freunde, denen ich auch wirklich vertrauen konnte. Ich tat es auch, dennoch verbrachte ich die meiste Zeit mit Inoi und Kotaru, die mir trotz allem noch immer am nächsten standen. Wir waren ein Trio, was seinesgleichen suchte. Jedenfalls war das die Meinung meines Vaters. Oft half er uns beim Training und verbesserte uns, wenn es nötig war. Ich liebte die Zeit, so wie sie war. Und dies setzte sich auch fort, als Mikoto zu uns stieß. Die Mitglieder unseres Dorfes hatten alle ein Haus im Dorf, jedoch hieß es nicht, dass sie auch unbedingt dort lebten. Viele Missionen nahmen mehrere Jahre zu Anspruch und es kam nicht selten vor das manches Haus ein paar Jahre leer stand. So war es auch bei Itachi Uchiha, meinem späteren Sensei. Ich hatte ihn nur selten gesehen, bevor er an jenem Abend plötzlich vor der Türe unseres Hauses stand. Ich öffnete ihm und blickte ihm direkt in die roten Augen, die vollkommen leer waren. Diese Leere jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken und sofort trat ich einen Schritt zurück. Itachi trat ein und betrachtete mich weiter, dass es mir richtig unwohl wurde. Sein Blick hing an mir und wieder wich ich zurück. Noch nie hatte ich solch eine Angst verspürt wie in jenem Moment. „Itachi.“ Ich war erleichtert, die Stimme meines Vaters zu hören, denn sie lenkte die Aufmerksamkeit von Itachi auf meinen Vater. Er drehte sich um zu meinem Vater, der erst fragend dastand. Jedoch wurde er leichenblass als er Itachis Gesicht sah. „Was ist passiert?“ Er schwieg und sagte nichts. Ich dachte schon, er wolle nichts mehr sagen, doch dann durchbrach seine tiefe, brüchige Stimme die Stille. „Isami, sie ist tot.“ Der Mund meines Vaters öffnete sich, doch es kam kein Wort heraus, sodass er ihn wieder schloss. Auch die Augen schloss er und schüttelte er den Kopf, als ob er sich dagegen wehrte, dass das ebengesagte zu seinem Gehirn gelangte, um es wahrhaben zu können. Er wehrte sich gegen die Realität, doch musste er einsehen, dass dies nicht ging. „Es tut mir leid.“ Itachi sagte nichts weiter dazu, sodass mein Vater weitersprach. „Was ist mit Mikoto?“ „Deswegen bin ich hier.“ Mehr bekam ich von diesem Gespräch nicht mit. Mein Vater schickte mich und Kotaru fort auf unsere Zimmer. Wir kamen diesem Befehl sofort nach, auch wenn es uns brennend interessierte, was eigentlich los war. Als ich an diesem Abend zu Bett ging, war ich mir sicher, dass sich mein Leben wieder ändern würde. Etwas hatte begonnen, da war ich mir sicher. Woher ich diese Sicherheit nahm – ich weiß nicht. Vielleicht war es das, was man einfach als weibliche Intuition bezeichnete. Und diese wurde bereits am nächsten Morgen verstärkt, als meine Mutter Kotaru und mich bat die Nacht bei Inoi zu verbringen. Warum sagte sie mir da noch nicht, doch es war ihr ernst und Kotaru noch ich wollte es auf eine Diskussion ankommen lassen. Wir gingen. Inoi freute sich darüber, dass wir bei ihm schlafen würden. Er war ein Einzelkind und deshalb mochte er unsere Gesellschaft umso mehr, auch wenn er sich durch nichts anmerken ließ. Ich wusste es trotzdem, weil seine Mutter es mir anvertraut hatte. Im ersten Moment hatte es mich erröten lassen, doch machte es mich doch sehr stolz. Als wir bei Inoi waren, vergaß ich, was am Abend zuvor gewesen war, doch änderte sich das sofort als mein Vater bei Inois Zuhause auftauchte. Er beredete kurz etwas mit Inois Vater, der dann nickte. Mein Vater rief nach mir und folgte dann Inois Vater in ein kleines Zimmer. Inois Vater ließ uns allein. Mein Vater wartete, bis er sich war, dass er wieder die Treppe hinunter gegangen war. Dann sah er mich an. „Du erinnerst dich noch an Itachi.“ Ich nickte. „Er hat dich und Mama hierher gebracht. Außerdem hat seine Frau Mama bei meiner Geburt geholfen.“ Mein Vater nickte, doch ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht richtig zugehört hatte. „Itachi hat eine Tochter, die etwa in deinem Alter ist. Sie wird eine Zeit lang bei uns wohnen.“ „Warum?“ Vater seufzte. Etwas machte ihm zu schaffen. „Vor ein paar Tagen hat Itachi seine Frau verloren. Im Moment ist er überfordert mit der Situation. Auch seine Tochter hat sehr an ihrer Mutter gehangen. Ihr geht es im Moment sehr schlecht.“ Ich senkte den Kopf. Wie sich das Mädchen sich wohl fühlte, konnte ich mir nicht denken, doch wusste ich, dass sie sicherlich unter dem Tod ihre Mutter litt. Mir wäre es nicht anders gegangen, denn meine Mutter war für mich unersetzlich. Von uns Kinder wird schon sehr zeitig erwartet, dass wir schnell begreifen wie ernst eine Lage sein könnte und musste darauf reagieren. Genau drauf hin wurden wir auch trainiert. In gewisser Weise hatte wie keine Kindheit und waren vielen anderen Kinder in vielen Dingen voraus. Um ehrlich zu sein, waren wir eigentlich keine Kinder mehr, sondern vielmehr schon Jugendliche, auch wenn wir vom Alter her Kinder waren. Weder Vater noch Mutter hatte dies zuvor von mir oder Kotaru erwartet. Doch in dieser Nacht verlangte mein Vater alle Vernunft und alles Verständnis, was ich vorzuweisen hatte. Ich sah wieder zu ihrem Vater auf. „Soll ich mich ein wenig um sie kümmern?“ Mein Vater lächelte ein wenig gequält. „Du bist ganz meine Tochter. Sie heißt übriges Mikoto.“ Doch war so etwas leichter als gesagt, denn Mikoto war sehr verschlossen. Ich bemerkte es sofort, als ich am nächsten Tag nach Hause kam. Sie war allein in der Küche, als ich dazu kam. Ihr Blick war dem ihres Vaters so gleich. Leer und kalt. „Hallo.“ Sie sagte nichts auf meinem Gruß, sondern drehte sich weg. Ich gab jedoch nicht auf. „Ich heiße Kushina und wohne hier im Haus. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Daraufhin drehte sich Mikoto wieder um und kam auf mich zu. Ich dachte schon, sie wolle die ausgestreckte Hand, die ich ihr entgegenhielt, nehmen. Doch es kam anders. Sie blieb vor mir stehen und schlug meine Hand weg. „Lass mich in Ruhe.“ Und dann ging sie an mir vorbei. Dies war nur der Anfang. Ich gab mir alle Mühe, doch es brachte nichts. Mikoto blockte jeden Annährungsversuch ab. Sie wurde mit jeden Tag noch verschlossener und ich mit jedem Tag deprimierter. Egal was ich versuchte, es war sinnlos. Dennoch gab ich nicht auf. Sie war einsam, dass konnte man sehen. Jedoch wollte sie keine Hilfe annehmen, um dieser Einsamkeit zu entkommen. Ich bin froh, dass damals immer Kotaru und Inoi mir zur Seite standen. Sie machten mir Mut. Besonders Inoi stand mir zur Seite. Oft hatten wir auf dem Dach des Hauses gesessen und geredet. Obwohl ich eher geredet hatte und er mir zuhörte. Wenn ich dann irgendwann fertig erzählt hatte, lächelte er einfach und meinte, ich würde es schon schaffen. Doch allmählich gingen mir die Ideen aus. Jedoch war es letztendlich der Zufall, der mir half. Mikoto musste wie auch wir zur Schule gehen. Sie war dort wegen ihres überheblich rüberkommenden Auftretens bei manchen Schülern nicht besonders beliebt, andere vergötterten sie geradezu, weil dies als cool galt. Mikoto interessiert dies jedoch nicht sonderlich, sie machte eh was sie wollte. So auch an diesem Morgen. Unser Dorf war umgeben von einem riesigen Wald. Unter den Menschen die außerhalb des Waldes wohnten und nichts von dem Dorf wussten, ging das Gerücht, dass Dämonen dort lebten. Dem war aber nicht so, dennoch war der Wald nicht gerade ungefährlich. Wer sich nicht dort auskannte, verlief sich schnell im dichten Dickdicht oder stürzte von den Hängen herab. Es war nicht ungefährlich. Man musste vorsichtig sein. Doch Mikoto war es nicht gewesen und das hätte ihr beinahe das Leben gekostet. An diesem Morgen hatte uns die Gruppe der Heiler, die unter dem Befehl meiner Mutter stand gebeten frische Heilkräuter im Wald zu sammeln und ins Dorf zu bringen. Unser Lehrer sah dies als gute Gelegenheit uns mehr über die Heilkunst beizubringen. Doch dafür sollten wir die Heilpflanzen, die es gab, besser kennen lernen. Deshalb sollten wir sie sammeln und uns später mit ihren Anwendungen beschäftigen. Für dieses Unternehmen teilte er uns in mehrere Gruppen ein. Mikoto und ich bildeten ich ein Team, was ich als gut empfand, auch wenn ich mich nicht wirklich darüber freuen konnte. Die letzten Tage mit Mikoto hatten meinem Optimismus einen ganz schönen Dämpfer versetzt. Mikoto schien nicht begeistert über diese Einteilung zu sein, doch sagte sie nichts. Gemeinsam machten wir uns auf die Suche – schweigend. Sie wollte nicht reden und mir fiel nichts ein, was ich erzählen konnte. Ich hatte schon so viel versucht, doch nichts schien sie zu interessieren oder sie wollte es nicht hören. Wir entfernten uns immer weiter von unserem Lehrer und liefen tiefer in den Wald. Plötzlich blieb sie stehen und bückte sich. Ich beugte mich zu ihr herab. Sie hatte eine der Heilpflanzen gefunden. „O toll, du hast die Mirashblume gefunden.“ Sie sagte nichts, doch ihre Hand verkrampfte sich um die Blume, die sie in der Hand hielt. Plötzlich holte sie aus und warf mir die Blume mitten ins Gesicht. „HÖR ENDLICH AUF, MIR HINTERHER ZU LAUFEN. ICH KOMME GUT ALLEINE ZU RECHT. ICH BRAUCHE NIEMANDEN.“ Ihre Stimme dröhnte mir in den Ohren und ihre wütenden Augen schienen mich zu verschlingen. Ihr Gesicht war wutverzerrt. „WARUM LÄUFST DU MIR NACH, OBWOHL ICH DICH IMMER WIEDER ABWEISE.“ Ich sah sie an und hielt ihrem Blick stand. „Weil du einsam bist.“ Sie erstarrte für einige Augenblicke, bevor sie sich einfach umdrehte und davonrannte. Ich rannte ihr hinterher. Ich ignorierte den Schmerz der Dornen und Ranken, die meine Sachen zerrissen und sich in meine Haut gruben. Ich lief Mikoto hinterher, dies sich immer weiter in das tiefe Dickdicht kämpfte. Angst überkam mich. Es war uns verboten dorthin zu gehen. Es war nicht nur zu weit vom Dorf entfernt, sondern es gab dort auch viele steile Hänge, die man im ersten Moment übersah, weil Büsche diese gut versteckten. Nur wer sich wirklich dort auskannte, ging dorthin. Doch Mikoto kannte sich dort nicht gut aus. Sie war erst von wenigen Tagen ins Dorf gekommen. „MIKOTO, BLEIB STEHEN. LAUF NICHT WEITER.“ Meine Worte waren gut gemein, doch löste sie bei Mikoto genau das Gegenteil aus. Sie beschleunigte ihr Tempo noch mehr und rannte auf eine Reihe Büsche zu. Sie stürmte auf sie zu und verschwand in ihnen. Alles kam so, wie ich es befürchtet hatte. Ihr Schrei schallte durch den Wald. Ich rannte auch auf die Büsche zu, jedoch lief langsamer hindurch als Mikoto und entdeckte so den steilen Abhang. Ich musste keuchen, als ich sah wie tief es dort hinab ging. Kurz wurde mir schlecht, bei dem Gedanken, dass Mikoto den Abhang hinab gestürzt war. Doch dann entdeckte ich sie, wie sie an dem Abhang an einer Wurzel bammelte. Sie hatte es geschafft, sie an ihr festzuhalten. Sofort warf ich mich zu Boden und hangelte mich über den Abhang vorsichtig herab, sodass ich sie erreichen konnte, um ihr hoch zu helfen. Sie hing etwas mehr als die Hälfte meiner Körpergröße unter mir. Ich glaubte fest daran, dass ich es schaffen konnte. „Mikoto, gib mir deine Hand.“ Sie sah zu mir auf. In ihren Augen standen Angst und Furcht. „Dann fällst du auch.“ „Nein, werde ich nicht.“ „Du bist wahnsinnig.“ „Dann bin ich es halt.“ Die Wurzel an der sich Mikoto festhielt krachte verräterisch. Sie würde nicht mehr lange halten. Um noch Hilfe zu holen, war es bereits zu spät. Ich wusste, dass die Wurzel jeden Moment abbrechen konnte. „Nimm mein Hand, oder du wirst dein blaues Wunder erleben, dass verspreche ich dir. Und eine Uzumaki hält ihr Versprechen, echt jetzt.“ Mikoto sah mir in die Augen. Ich weiß nicht, was sie damals in meinen Augen gesehen haben mag, doch was immer es gewesen sein mag, es brachte sie dazu meine ausgestreckten Hände zu ergreifen. Keinen Augenblick zu spät, denn bereits wenige Sekunden später, stürzte die Wurzel in die Tiefe. Mikoto hielt sich an meinen Händen fest und ich versuchte sie hoch zu ziehen, jedoch war dies schwieriger als ich mir vorgestellt hatte. Statt Mikoto hoch zu ziehen, rutschte ich immer weiter ab. Verzweiflung machte sich in mir breit. Ständig wünschte ich mir, dass Kotaru, Inoi, Mutter oder Vater kommen würden. Es war mir scheißegal, wer kam, solange jemand kommen würde, der uns helfen würde. Doch umso verzweifelter ich es mir wünschte, umso mehr rutschten wir ab. Ich konnte Mikotos Wimmern hören, sie hatte Angst. Ich hatte auch Angst, doch ich wollte noch nicht aufgeben. Ich kämpfte um jeden Zentimeter, doch es war sinnlos. Ich konnte uns nicht mehr halten und wir fielen nach vorne herab. Ich schloss die Augen, doch wir fielen nicht weiter. Warme Arme hielten mich an meiner Hüfte umschlossen und zogen an mir. „Nicht aufgeben Kushina.“ Erleichterung durchströmte mich. Inoi. „Shina-chan halt Mikoto fest.“ Kotaru. „Wir ziehen euch jetzt hoch.“ Vater. Sie waren gekommen, um uns zu retten. Nach und nach ging es aufwärts. Ich sah zu Mikoto, die auch mich ansah. Ich fing an zu lächeln. „Siehst du, alles wird gut.“ Was danach passierte weiß ich nicht mehr so genau. Irgendwie zogen die weiteren Geschehnisse an mir vorbei, ohne dass ich sie noch wirklich wahrnahm. Ich erinnere mich noch an die Umarmung von Kotaru und Inoi, die mich sofort in den Arm nahmen, als sie mich hochgezogen hatten. Auch Vater hatte mich umarmt und mich fester an sich gedrückt, als jemals zuvor. Dann brachte sie uns zurück zum Treffpunkt, auch Mutter war dagewesen. Sie küsste mich auf die Stirn und versorgte meine und Mikotos Wunden. Noch immer hielten wir einander an den Händen fest. Wir hatten uns nicht mehr getrennt, seit Vater, Inoi und Kotaru uns den Hang hochgezogen hatten. Das nächste, an was ich mich erinnerte, war dass ich in dem großen Bett meiner Eltern aufwachte. Irritiert hatte ich mich im Zimmer umgesehen, so gut es ging, denn es war Nacht. Durch das Fenster schienen der Mond und die Sterne herein. Neben mir lag Mikoto, die tief und fest schlief. Eine ihrer Hände war mit einem festen Verband verbunden und ihr gesamtes Gesicht war mit Kratzern und Schürfwunden übersät. „Ihr habt nochmal ganz großes Glück gehabt.“ Ich schrak hoch. Ich hatte meinen Vater nicht mit bekommen, der auf einem Stuhl im Schatten des Zimmers saß. „Papa, wie … warum – warum warst du dort? Und Inoi? Und Kotaru?“ Ich konnte an der Silhouette meines Vaters erkennen, dass dieser mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht, was es war. Doch ich hatte das Gefühl gerufen zu werden, ohne dass ich etwas gehört habe. Erst dachte ich, es sei Einbildung, doch dann bin ich Kotaru und Inoi über den Weg gelaufen, die genau das Selbe gehört beziehungsweise erlebt hatte. Sie waren sich sicher, dass du sie zu Hilfe gerufen hättest.“ „Ich habe sie nicht gerufen, doch ich habe mir gewünscht, dass sie kommen würden.“ Mein Vater erhob sich und setzte sich zu mir aufs Bett. Er nahm mich wieder in den Arm. „Manchmal gibt es Dinge, die uns unbegreiflich und wunderbar vorkommen. Ich denke, durch deinen starken Wunsch, dass wir bei dir sind, haben wir deine Stimme im Inneren hören können. Uns alle verbindet ein starkes Band, das wir durch das tiefe Vertrauen in die anderen geknüpft haben.“ Auch dies kam mir wieder zu wunderbar vor, um es zu glauben. Doch eigentlich war es mir egal, denn ich lebte und auch Mikoto. „Warum sind wir eigentlich hier, in eurem Schlafzimmer?“ „Weil nicht genügend Platz in einem der anderen Betten für euch beide war.“ „Versteh ich nicht.“ Vater lachte und es ärgerte mich ein wenig. „Ihr habt euch so fest an euren Händen gehalten, dass wir euch nicht trennen konnten.“ Auch wenn Mikoto und ich uns am nächsten Morgen ein wenig verhalten gegenüber verhielten, so war uns beiden klar, dass wir Freundinnen fürs Leben waren. Ich bezeichnete Mikoto nie als meine Freundin und auch Mikoto tat dies nicht. Wir brauchte es nicht auszusprechen, denn wir waren es einfach. Wir sprachen auch nie wieder über den Tag im Wald, denn es war Vergangenheit für uns. Sie lag hinter uns, doch vergessen würden wir nie. Doch gerade dieses Ereignis schweißte uns enger zusammen und Mikoto begann langsam sich mir zu öffnen. Sie erzählte mir von ihrer Mutter und ihrem Schmerz. Sie erwartete von mir keine Antwort oder Reaktion. Ihr war nur wichtig, dass ich da war uns zuhörte. Mit der Zeit begann sich Mikoto mit den anderen Kindern im Dorf anzufreunden, doch vor allem zu Inoi und Kotaru entwickelte sie ein starkes, freundschaftliches Gefühl. Aus unserem Trio wurde plötzlich ein Quartett. Jeder Tag war etwas Besonderes für uns und wir genossen dieses Gefühl. So verging unser letztes Jahr vor Beginn der Wanderausbildung. Die Wanderausbildung ist für jedes Kind der Nuke-nin ein besonderes Ereignis, denn an diesem Tag würden die Meister des Dorfes entscheiden, wer ihr Schüler werden würde. Sie entschieden von diesem Tag an alle Entscheidungen, die das weitere Leben ihrer Schüler prägen würde. Die Wanderausbildung dauerte 4 Jahre und während dieser Zeit verließen die Schüler mit ihren Meistern das Dorf. Nach den 4 Jahren kehrte man zurück ins Dorf und begann Missionen zu übernehmen. Entweder einzeln oder in einem Team. Die meisten Kinder freute sich auf dieses Ereignis, doch bei Inoi, Mikoto und mir war das anders, denn für uns bedeutete dieses Wanderausbildung ein Abschied für eine lange Zeit. Wir waren gerade erst richtige Freunde geworden und mussten uns schon wieder trennen. Es machte uns traurig und in den letzten Tag vor unseren Abschied sprachen wir nur sehr wenig. Doch noch etwas machte mir Sorgen. Dies war meine Mutter. Sie würde die nächsten 4 Jahre alleine im Dorf leben, denn Vater hatte die Prüfung zum Meister bestanden und sollte in jenem Jahr auch einen Schüler wählen. Auch Kotaru würde bereits auf Wanderschaft gehen, denn er war äußerst talentiert, sodass er seinen Mitschülern schon weit voraus war. So blieb meine Mutter als Einzige in unserem großen Haus zurück. Der Gedanke behagte mir nicht und ich sagte dies auch meiner Mutter. Sie lächelte darüber nur. „Ich bin nicht allein, denn ihr alle seid ein Teil von mir und egal wo ihr seid, werdet ihr auch bei mir sein. Also bin ich nicht allein.“ Diesen Gedanken fand ich tröstend und erzählte auch den anderen davon. Es machte den Abschied für uns leichter. So brach für uns der Abend der Schülerwahl an. Dies war ein besonderes Ereignis, nicht nur für uns Schüler sondern für das ganze Dorf. Bei der Wahl waren immer alle Mitglieder, die gerade im Dorf waren anwesend. Die Wahl fand immer auf dem großen Platz in der Mitte des Dorfes statt. Auf dem Platz wurde dann immer ein großes Feuer entfacht und die Kinder mussten sich mit dem Rücken zum Feuer drum herum aufstellen. Vorgeschrieben war auch die Kleidung. Wir durften nicht einfach so kommen. Die Kleidung sollte schon dem Anlass entsprechend, dies war für alle ein entscheidender Abschnitt im Leben. Ich kann mich noch erinnern, wie meine Mutter versucht hatte, die Haare meines Bruders zu entwirren. Kotaru vernachlässigte es sich die Haare zu kämen und dementsprechend hatte die Beiden ihre liebe Mühe miteinander. Wie meine Mutter es hinbekommen hat, seine Haare ordentlich zu kämen, blieb mir immer ein Rätsel. Aber es stand Kotaru nicht. Mit seinen verstrubbelten Haaren sah er eindeutig besser aus. Auch die einfache Trainingskleidung, die er praktisch und bequem fand, ließ ihn besser aussehen als der Yutaka, den er an diesem Abend trug. Es war ein tiefes Rot mit schwarzen aufgestickten Flammen am Saumrand. Wahrscheinlich hätte ihm der Yutaka gestanden, wenn die Haare nicht so perfekt gescheitelt gewesen wären. Auch um meine Haare hatte sich meine Mutter gekümmert. Damals hatte ich noch lange Haare und sie könnte mir daraus gut eine Hochsteckfriseur machen. Ich bin sehr stolz darauf gewesen, denn ich hatte mir selbst gefallen. Wie Kotaru musste ich ebenfalls einen Yutaka tragen. Diesen hatte meine Mutter ebenfalls selbst gemacht. Er war hellblau gewesen, auf den sie dunkelblaue Schmetterlinge genäht hatte. Es war das schönste Kleidungsstück, dass ich bis dahin getragen hatte. Als Kotaru und ich zwischen Inoi und Mikoto standen, fühlte ich wohl bei dem Gedanken, den Yutaka tragen zu können, den meine Mutter gemacht hatte. Denn von vielen Seiten hatte ich zu hören bekommen, dass er sehr schön geworden sei. Es machte mich einfach stolz. Ich hatte schon zuvor den anderen Schülerwahlen beigewohnt und kannte den Ablauf ganz genau. Zuerst mussten sich die Schüler um das Feuer positionieren. Dann ertönte Musik. Es war ein sehr traditionelles Lied, dass von den Elementargeistern handelte. Man sag es in einer alten Sprache, von der ich nur ein paar Bruchstücke verstand. Jedoch verstand ich immer noch genügend davon, um den groben Inhalt übersetzen zu können. Die Menschen, die dieses Lied sangen bat die Elementargeister darum, ein wachsames Auge auf ihre Kinder zu haben und ihnen in der Not beizustehen. Wann immer ich dieses Lied hörte, wurde mir immer ganz warm ums Herz, auch wenn ich nicht wirklich wusste, warum dies so war. Doch manchmal kam es mir so vor, als ob sich tief in meinem Innersten etwas Uraltes regte. Etwas von dem ich noch nichts wusste. Als der letzte Laut des Lied verklangen war, betrat der Dorfrat den Platz. Sie würde jeden einzelnen Schüler aufrufen und die Wahl der Meister ihren Segen geben. Auch der Dorfrat stellte sich um das Feuer herum auf, jedoch in einem gewissen Abstand zu uns Schülern. Auch meine Mutter gehört damals schon zum Rat, denn sie war die beste Heilerin des Dorfes. Zusammen mit zwei weiteren sehr guten Heilern bildete sie einen Teil des Rates. Der restliche Rat bestand aus den drei besten Kämpfern und den drei ältesten Bewohnern des Dorfes. Mutter stand uns genau gegenüber und lächelte mir und Kotaru aufmunternd zu, als einer der Ältesten zu sprechen begann. In jenem Moment ergriffen jeweils Inoi als auch Kotaru eine Hand von mir und hielten sie fest. Ich konnte auch sehen, wie Kotaru auch die Hand von Mikoto ergriffen hatte. Wir waren alle sehr nervös, doch selbst in jener Situation hielten wir zusammen. Wir gaben uns gegenseitig Halt, während die Worte der Dorfältesten an unsere Ohren drangen und sie begannen unsere Namen aufzurufen. Nach und nach lichtete sich die Reihe, von jenen die um das Feuer standen. Wir gehörten zu den Letzten, die aufgerufen worden. Es kam uns bereits wie eine halbe Ewigkeit vor, als wir Inois Namen hörten. Er holte tief Luft und trat dann hervor. Schweigend betrachteten ihn die noch verbliebenen Meister. Auch mein Vater war unter ihnen. Ich war mir eigentlich relativ sicher gewesen, dass mein Vater Inoi zu seinem Schüler machen würde, jedoch schwieg er. Stattdessen trat ein anderer Mann hervor. Ich wusste nicht viel über ihn, jedoch hieß es, dass er schnell wie der Blitz war und schon einige Mission hervorragend beendet hatte. „Ich wähle Inoi Taka zu meinem Schüler.“ Kurz steckten die Dorfältesten ihre Köpfe zusammen, bevor sie sich wieder den Anwesenden zuwandten. „Wir genehmigen es.“ Somit stand es fest. Inoi und sein neuer Meister nahmen ihren Platz bei den anderen Paaren ein und beobachteten den weiteren Verlauf. „Uchiha, Mikoto.“ Mikoto sah uns nur kurz an und trat dann hervor. Auch sie wurde schweigend betrachtet, jedoch nicht so lange wie Inoi. „Ich werde Mikoto übernehmen.“ Mein Vater hatte gesprochen und war schon vorgetreten. Ich könnte sehen, wie einer der Dorfältesten nicht gerade begeistert dreinblickte. „Bist du dir sicher? Schließlich besitzt sie ein Bluterbe, welches gefördert werden muss. Du selbst besitzt jedoch keines.“ „Nur weil ich keines besitze, heißt das noch lange nicht, dass ich es deshalb nicht fördern kann. Sie besitzt bereits ihr Sharingan und ich kenne das Sharingan gut genug um seine Schwachstelle zu kennen. Nicht umsonst habe ich in einem Team mit Sasuke Uchiha und später mit Itachi Uchiha gearbeitet.“ Diese Worte versetzten dem einen Dorfältesten einen mächtigen Dämpfer. Er schaute grimmig zu meinem Vater, während die anderen ihre Erlaubnis erteilte, dass Mikoto die Schülerin meines Vaters werden durfte. Auch sie gingen zu Inoi und den anderen. „Uzumaki, Kotaru Minato.“ Kotaru drückte kurz meine Hand, doch noch bevor er vortreten konnte, erklang eine Stimme. „Ich nehme Kotaru als meinen Schüler.“ Überrascht sahen alle zu dem Sprecher. Es war Inois Vater. Einen kurzen Augenblick schwiegen die Dorfältesten, doch gaben sie ihre Zustimmung. Kotaru war vollkommen verwirrt. Irgendwie war alles viel schneller verlaufen, als er gedacht hatte. Ich hatte ihm damals einen kleinen Schubs gegeben müssen, damit er endlich zu seinem Meister ging. Noch während er seinen Platz bei Kojo, seinem Meister einnahm, überkam mich noch mehr Nervosität, denn ich wusste, dass ich nun die Nächste sein würde. „Uzumaki, Kushina Hinako.“ Ich trat vor und stellte mich vor die noch wenigen übriggebliebenen Meister, die mich kritisch unter die Lupe nahmen. Die Sekunde, Minuten die ich vor ihnen stand, wurde zur Qual für mich. Keiner sagte ein Wort. Sie schwiegen. Ich dachte schon, niemand würde noch etwas sagen, doch dann erklang zu meiner Erleichterung eine Stimme. „Ich übernehme Kushina.“ Ich blickte auf, um zu sehen, wer mein Meister werden würde. Es war Itachi. „Bist du dir da sicher, Itachi? Schließlich ist Kushina ein anderes Kaliber als die anderen Schüler.“ Ich wurde rot. Ich wusste, was sie damit meinten. Sie dachten an die Kraft Kyuubis, die auch in mir und Kotaru steckten. Doch bei Kotaru hatte sie nicht solch ein Theater gemacht. Warum dann bei mir? Hatte ich etwa was falsch gemacht? Ich sah zu Itachi. Nur kurz konnte ich den Zorn in seinen Augen aufflackern sehen. Da wurde mir klar, dass es nicht wirklich um mich ging, sondern vielmehr um Itachi. Sie zweifelten an seiner Kompetenz als Lehrer und Meister. „Ich weiß, was ich mir zutraue und was nicht. Und ich traue mir zu Kushina zu trainieren.“ In seiner Stimmer lag ein Unterton, der einer Drohung gleich kam. Er warnte die Dorfältesten, nicht an ihm zweifeln geschweige denn seine Können in Frage zu stellen. Es kam auch nichts Derartiges mehr von ihnen, sie nickten einfach. Sie hatten ihre Zustimmung gegeben. Von da an war ich Itachis Schülerin. Bereits am nächsten Morgen im Morgengrauen brachen wir auf. Von da an sah ich vier Jahre lang weder das Dorf, den Wald noch meine Familie oder meine Freunde. Wir wanderten durch die Wildnis und durchzogen ein hartes Training. Itachi war in keinster Weise gnädig. Er brachte mich immer an den Rand meiner Kräfte. Auch wenn es damals manche Tagen oder besser gesagt viele Tage die Hölle auf Erden warn, bin ich doch froh, dass er nie nachgegeben hat. Er schaffte es, dass ich meine Grenzen erweiterte und lernte selbst in den aussichtslosten Moment die Ruhe zu bewahren. Er zeigte mir viel von der Welt und erklärte mir auch viel. Jeder Tag war eine neue Entdeckung und jeden Abend ging ich mit dem Gedanken ins Bett, dass ich es überlebt hatte. Dennoch fühlte ich mich wohl. Oft musste ich an die anderen denken. Doch meine Mutter hatte Recht. Sowie ich ein Teil von ihnen war, so waren sie auch alle ein Teil von mir. Ich habe mich nie einsam gefühlt, weil ich wusste, dass sie wo auch immer sie waren, an mich dachten. Noch ehe ich mich versah, waren die vier Jahre vergangen und endlich konnten ich und Itachi wieder heimkehren. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Immer wieder gingen mir die gleichen Fragen durch den Kopf. Wie mochte es ihnen ergangen sein? Hatte sie sich verändert? Würde ich sie erkennen? Würden sie mich erkennen? Alles Fragen, die meinem Kopf beherrschten und mich die Umgebung fast vergessen ließ. Jedoch nur fast. Itachi hatte sie schon längst bemerkt, da war ich mir sicher, doch ich bemerkte sie erst durch ein leises Rascheln der Büsche. Sofort hatte ich ein Kunai zur Hand, welches ich immer versteckt in meinem Ärmel versteckt bei mir trug und warf auf den Busch zu. Zwei Schatten lösten sich aus dem Schatten und versperrten mir und Itachi den Weg. „Was wäre gewesen, wenn ich ein Kaninchen gewesen wäre, Shina-chan?“ „Das hätte längst reisaus genommen, Kotaru.“ Er hatte sich sehr verändert. Er war gewachsen und hatte es sehr wachsame Augen. Ihnen entging nichts. Er trug nicht mehr die grellen Trainingssachen, die er bei seiner Abreise getragen hatte, sondern Kleidung in Erdtönen, welche es ihm ermöglichten sich gut an seine Umgebung anzupassen und zu verstecken. Um seine Hüfte trug er ein Katana, auf dem er eine Hand liegen hatte. Es musste eine Gewohnheit sein, die er während seiner Trainingsreise angenommen hatte. Sein Gesicht zierte ein Grinsen, so wie ich es von unserem Vater noch in Erinnerung hatte. Er war Vater überhaupt sehr ähnlich geworden. Nun streckte er mir seine Arme offen entgegen und ich ließ mir diese Chance nicht entgehen, um ihn in den Arm zu nehmen. „Willkommen daheim, Shina-chan.“ „Du auch, Ko-chan.“ „So langsam, sollten wir uns aber auf den Weg machen, ihr Beiden.“ „Jawohl, Meister Kojo.“ Sofort schulterte Kotaru sein Gepäck und gemeinsam mit Itachi und mir machten wir uns auf den Weg. Ich weiß noch, wie ich damals enttäuscht gewesen war, weil Inoi und Mikoto noch nicht wieder zurück gewesen waren. Ich hatte mich sehr auf unser Wiedersehen gefreut, doch dies verzögert sich eine ganze Weile. Mikoto kehrte mit Vater erst drei Wochen später ein. Das war ja vielleicht noch nicht ganz so schlimm. Es war die Erklärung für ihre Verspätung. In einem Dorf auf ihren Weg hatte es ein Festival gegeben und unter anderem waren die besten Ramen-Köche des Landes anwesend gewesen und Vater musste natürlich jede Nudelsuppe probieren, die es die ganze Woche gab. Ich könnte darüber nur den Kopf schütteln, während Kotaru auf Vater mit Fragen nach Art und Qualität des Ramen befragte. Da hatten sich endlich zwei wiedergefunden. Ich warf einen Blick zu Mikoto, doch die zuckte nur mit den Schultern. Ein Zeichen dafür, dass sie sich an solch ein Verhalten meines Vaters gewohnt hatte. Zwei weitere Monate vergingen, in denen wir auf Inois Rückkehr warteten. Allmählich wurden wir nervös, denn es war die Zeit der Teameinteilung gekommen. Wenn ein Schüler nachdem er seine vier Jahre Ausbildung absolviert hatte, wurde er nach seiner Rückkehr in ein Team gesteckt, mit dem er das nächste Jahr gemeinsam Missionen unternahm, bevor er ein Einzelmission bekam. Sowohl Mikoto, Kotaru als auch ich hofften, dass wir alle zusammen mit Inoi ein Team bilden könnten. Es war unser Traum. Doch Inoi kam einfach nicht. Selbst an dem Morgen der Gruppeneinteilung war er noch nicht da. Wir standen etwas abseits und beobachteten das Geschehen. Grundsätzlich war es so, dass wir unsere Teams bilden durften. Wir mussten nur darauf achten, dass wir nicht weniger als drei und nicht mehr als fünf Gruppenmitglieder waren. Nach und nach fanden sich die Teams zusammen, sodass nur noch wir drei übrig waren. Dies war ein Problem. Mit nur drei Mitglieder waren wir zu wenige gewesen, was bedeutete, dass wir uns trennen und anderen Teams anschließen mussten. Aber wir wollten nicht. „Wir können, dass nicht zulassen.“ Wieder einmal standen wir vor den Dorfältesten. Verzweiflung hatte sich damals in uns breit gemacht. Wir hatten kein Problem mehr mit den Gruppenmitgliedern der anderen Gruppen, jedoch wollten wir nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Wie wollten wieder in dem Quartett zusammen arbeiten, in dem wir früher schon zusammengearbeitet hatten. „Da ihr kein viertes Mitglied vor weisen könnt –“ „Ich bin doch hier.“ Sofort drehten sich alle Köpfe herum zu dem Sprecher. Dort stand ein junger Mann mit dunkelbrauen Haaren und ebensolchen Augen. In seinem Gesicht stand ein leichtes Grinsen. Uns dreien war sofort klar wer er war, doch die Dorfältesten erkannten ihn nicht, wie es schien. „Nenne uns deinen Name.“ „Taka, Inoi.“ „Du bist spät.“ „Ich weiß und möchte mich auch entschuldigen. Aber mach sagt ja auch, lieber zu spät als nie.“ Nun mussten die Dorfältesten unseren Wünschen bezüglich unserer Gruppenmitglieder zustimmen. So wurden wir das Team 21 und Inoi wurde als unser Gruppenleiter ernannt. Das darauffolgende Jahr wurde eins unser besten Jahren, denn wir knüpfte wieder an der Stelle an, wo wir uns getrennt hatten. Es brauchte nicht viele Worte, denn wir verstanden uns immer noch. Die Missionen verliefen immer wie geplant. Nichts schien unser Glück trüben zu können, jedenfalls glaubten wir dies. Wenn mir jemand am Anfang des Jahres gesagt hätte, dass sich am Ende des Jahres eine Katastrophe zutragen würde, wie wir sie noch nie erlebt hatte, den hätte ich geraten zum Psychologen zu gehen, um etwas gegen seinen Pessimismus zu machen. Wir waren bereits auf dem Heimweg von einer Mission, die wir wieder zur Zufriedenheit erfüllt hatten. Das Dorf nicht mehr weit und wir waren ausgelassen, denn es war eine recht lange Mission gewesen und wir alle freuten uns auf unser Zuhause mit einer Badewannen und einem warmem Bett. Ich hätte damals nicht einmal was von der fremden Präsenz mitbekommen, wenn Kotaru mich nicht darauf angesprochen hätte. Etwas Unheimliches hatte sich in dem Schatten des Wald verkrochen und schien nur auf uns gewartet zu haben. Sofort standen wir alle mit den Rücken zueinander und beobachteten die Gegend genau. Es war nichts Ungewöhnliches zu entdecken, doch weder mich noch Kotaru verließ dieses ungute Gefühl. Inoi und Mikoto konnten beide nicht diese fremde Präsenz so ausmachen wie Kotaru und ich, jedoch bemerkten sie die Kälte, die stetig zunahm. Wir wusste jedoch nicht was und woher es kam. „Wir müssen hier verschwinden.“ Inoi wollte so schnell wie möglich das Dorf erreichen, um es in Alarm zu versetzen, aber auch um Verstärkung zu holen. Er löste sich aus unserem Kreis. Genau in diesem Moment bekam ich eine Bewegung mit. Was auch immer, hatte es auf Inoi abgesehen. Ich handelte damals einfach ohne Nachzudenken und stieß Inoi einfach zur Seite. Dieses Etwas traf mich an der Schulter. Ein gewaltiger Schmerz schoss durch meine Schulter und ich wurde davon geschleudert. Mit Wucht ladete ich an einem Baum und fiel zu Boden. Ich konnte Kotaru meinen Namen rufen hören, jedoch konnte er mir nicht zu Hilfe kommen, da auch er attackiert wurde. Auch Mikoto schrie auf. Scheinbar hatte sie sich in den Kampf eingemischt. Ich konnte es nichts sehen. Ich lag noch immer am Boden und versuchte Herr über die Schmerzen zu werden, die meinen Arm beginnend an der Schulter lähmten. Der Schmerz war kaum aus zu halten. „Kushina.“ Inoi war bei mir und half mir auf. Er lehnte mich gegen den Baum und tastete in Sekundenschnelle meine Schulter ab, während im Hintergrund der Kampf weiter ging. Kotaru und Mikoto kämpften gegen dieses Etwas. „Dein Arm ist gebrochen und das sogar mehrmals.“ Ich nickte und blickte auf. Schrecken und Schock durchlief meinen gesamten Körper als ich aufsah. In jenem Moment als ich aufsah, wurde Kotaru ebenfalls durch die Luft geschleudert mitten in die Baumkronen hinein. Mikoto lag bereits am Boden, doch was mich noch mehr in Panik versetzte, war das Ding, welches sich über sie beugte. Ich hatte noch nie zuvor solch so ein Wesen gesehen. Es war einmal ein Mensch gewesen, da war ich mir sicher. Doch das was mir entgegenblickte war schon lange kein normaler Mensch mehr. An vielen Stellen ragten bereits die Knochen hervor. Das was von dem Fleisch zu sehen war, sah vergammelt aus. Doch was mir am meisten Angst einjagte waren die Augen dieses Wesens. Sie waren tiefrot und abgrundtief böse. Noch nie zuvor hatte ich solch eine Boshaftigkeit gesehen. „Was ist das?“ Inoi, alarmiert durch mein erschrockenes Gesicht hatte sich zu dem Wesen umgedreht. „Ich weiß es nicht. Kümmere dich um Mikoto, ich übernehme dieses Ding.“ Er stürmte davon auf das Wesen zu und versuchte es von Mikoto fortzutreiben, was er auch schaffte. Derweile richtete ich mich auf und versuchte diese Schmerzen im Arm zu vergessen, was nicht so einfach war. Mit zusammengebissenen Zähnen ging ich zu Mikoto und ließ mich keuchend neben ihr nieder. Doch ich keuchte nicht als einzigste. Mikoto hatte gewaltige Atemprobleme. Ihre Kleidung war zerfetzt und drunter konnte ich die gewaltigen Blutergüsse erkennen. Ich fuhr kurz mit meiner gesunden Hand darüber und tastete sie ab. Sie hatte mehrere gebrochene Rippen, die wahrscheinlich ihre Lunge verletzt hatte. Von den inneren Verletzungen ganz zu schweigen. Mit meinen normalen heilerischen Fähigkeiten kam ich nicht weiter. Ich wusste sofort, dass nur ein gewaltiges Heilchakra Mikoto vor dem sicheren Tod bewahren konnte. Ohne zu zögern löste ich das Siegel, welches meine Kräfte des Kyuubi unterdrückte. Meine Umgebung hatte ich vergessen und begann das Chakra auf Mikoto zu übertragen. Erst Kotarus Schrei riss mich aus meinen Gedanken. Sein Schrei kam keine Sekunde zurück. Ich zog nochmal rechtzeitig, denn sonst wäre ich einen Kopf kürzer gewesen. Statt meinen Hals traf es stattdessen den Baum, der hinter mir stand. Mit Panik sah ich wieder zu dem Wesen, welches mich attackiert hatte. Seine Augen hatten mich fixiert. „Gib sie mir, diese Kraft, gib sie mir.“ Er holte mit seiner Hand wieder aus und wollte nach mir schlag, aus Inoi dazwischen sprang und ihn am Arm umklammert, sodass er nicht mich schlagen konnte. Stattdessen schüttelte dieses Wesen Inoi durch die Luft, bis sich dieser nicht mehr halten konnte und los lassen musste. Er flog wie ich wenige Minuten zuvor gegen einen Baum und blieb auf dem Boden reglos liegen. Ich wusste nicht ob er lebte oder tot war. Doch innerlich war ich auf das Schlimmste gefasst Auch Kotaru hatte es geglaubt – dass Inoi tot war. Später hatte er mir dann erzählt, dass er nur noch Wut, Hass und Zorn empfunden hatte. Er wollte dieses Wesen, was auch immer es war, vernichten. Und dann hatte er jene Macht tief in sich gespürt. Auch ich hatte sie gespürt, wie sie immer stärker und stärker geworden war. Ich hatte das Gefühl von dieser Kraft und der Hitze, die von ihr ausging. Plötzlich hatte alles in lichterlohen Flammen gestanden. Um uns herum brannte jeder Baum, selbst Kotaru stand in Flamme, dem dies jedoch nichts auszumachen schien. Ich wollte nach Kotaru rufen, doch durch den starken Rauch um mich herum, kam nur ein Husten heraus. Währenddessen griff Kotaru dieses Wesen an und schien die Oberhand zu ging. Dieses Wesen hatte Kotaru nichts mehr entgegen zu setzen. Es wich Schritt um Schritt zurück. Doch selbst das Zurückweichen brachte ihm nichts mehr, denn es konnte sich nicht gegen Kotaru wehren. Es war ihm unterlegen und lag kurze Zeit später reglos auf dem Boden. Kotaru richtete sich auf und sah auf ihn herab, dann erloschen plötzlich die Flammen, die ihn umgaben und er fiel zu Boden. Stille kehrte auf der Lichtung ein. Stumm und starr saß ich da und betrachtete den Ort dieses unglaublichen Geschehens. Ich konnte es nicht verstehe und wollte es auch nicht verstehen. „Es ist vorbei.“ Ich erschrak nicht. Mein Vorrat an Schrecken war aufgebraucht und ich glaubte nichts wurde mich mehr an diesem Tag erschrecken. Es war Inoi, der gesprochen hatte. Er hatte sich wieder aufgerichtet und blickte zu mir herüber. Er hielt sich seine linke Seite. Dort musste er sich bei seinem Aufprall verletzt haben. „Lass uns verschwinden. Ich hole Kotaru.“ Ich nickte einfach nur und sah zu wie Inoi zu Kotaru lief, während ich versuchte zu verstehen, was vorgefallen war. Es war alles so unrealistisch und doch war es wahr. Meine Verletzungen waren für selbst der beste Beweis, dass ich nicht träumte. Nie und nimmer waren Träume so schmerzhaft. Ich sah auf Mikoto. Kyuubis selbstheilendes Chakra hatte seinen Dienst getan. Nun war abzuwarten, was für Folgen dies jedoch für Mikoto haben würde. Das konnte in jenem Moment niemand sagen. Ich beugte mich vor und wollte gerade versuchen Mikoto zu wecken, als ein neuer Schrei mich davon abhielt. Sofort blickte ich auf. Inoi stand vor Kotaru und hielt sich seinen Kopf. Wieder schrie er, doch ich verstand nicht warum. „Inoi.“ Er drehte sich zu mir um und blickte mich mit den gleichen tiefroten Augen an, wie mich schon zuvor dieses Wesen angesehen hatte. „Inoi … wie…was…warum?“ Inoi grinste, bevor zu lachen anfing. Es war ein hässliches Lachen, welches nicht zu Inoi passte. „Du verstehst es nicht, stimmst? Dann hab ich nun ein paar Neuigkeiten für dich. Dein Inoi existiert nicht mehr. Sein Körper gehört nun mir.“ Ich hörte diese Worte. Ich verstand sie und ich verstand sie auch nicht. Ich hatte das Gefühl in meinen Kopf würde sich ein Karussell drehen, welches meine gesamte Welt noch mehr auf den Kopf stellte. „Was bist du?“ „Du bist ganz schön neugierig, doch weil du eh gleich sterben wirst, werde ich dir es sagen. In eure Worte gefasst bin ich ein Dämon, der durch die in Besitznahme von Menschen lebt. Man könnte auch sagen, dass ich ein Parasit bin.“ „Du Perversling?“ „Perversling? Mädchen das ist meine Natur. Und nun wirst du die nächste sein. Du hast eine interessante Kraft. Ich will sie haben.“ Inoi oder besser gesagt, dieses Wesen in Inoi kam immer näher an mich heran. Ich wich zurück, doch mein verletzter Arm machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte mich unglücklich bewegt und dabei diesen Arm belastet. Wieder schoss dieser betäubende Schmerz durch den Arm. Ich schrie auf. Darauf konnte dieser Dämon nur lachen. „Ich hab doch gut getroffen nicht wahr? So kannst du wenigstens nicht weglaufen, dass macht die ganze Sache leichter – argh.“ Er fuhr sich mit der Hand gegen den Kopf. Etwas schien ihm Schmerzen zu bereiten. Er schloss die Augen und als er sie wieder öffnete, konnte ich die braunen Augen von Inoi erblicken. „Inoi?“ „Kushina, du musst mich töten.“ „Was?“ „Du musst.“ „Nein.“ „Sonst werde ich dich töten. Bitte Kushina.“ „Aber…“ Meine Einwände wurden erstickt. Inoi hatte seine Lippen auf meine gelegte und küsste mich sanft. Nur zu gerne habe ich mich seinem Kuss hingegeben, der mir Trost und Zuflucht gab. Enttäuschung durchströmte mich, als Inoi den Kuss löste. „Es gibt keine andere Lösung.“ Er entfernte sich von mir. „Bitte.“ Die Tränen liefen mir über die Wange. Ich wusste er hatte Recht. Der Dämon steckte in ihm. Er würde wieder die Kontrolle über Inoi übernehmen. Ich nahm ein Kunai aus meiner Tasche und zielte auf Inois Herz. Doch Werfen konnte ich nicht. Ich konnte doch nicht meinen besten Freund töten. Ich konnte doch nicht den Menschen töten, der mir gezeigt hatte, dass es wahre Freundschaft noch gab. „Kushina.“ Verzweiflung machte sich in seiner Stimme breit. Wieder fuhr er mit der Hand zu seinem Kopf und als er sie wieder wegnahm, blickten mich wieder die Augen des Dämons an. „Ein hartnäckiger Kerl, doch nochmal wird dies nicht passieren.“ Das Kunai, welches ich in meiner Hand gehalten, fiel aus meiner Hand. Ich war schwach. Der Dämon lächelte und kam wieder näher. Verzweiflung machte sich in mir breit. Was sollte ich tun? Ich konnte nichts mehr tun. Ich hatte meine Chance vertan. „Hab keine Angst meine kleine Kushina.“ Eine warme, weiche, angenehme Stimme sprach zu mir, obwohl ich niemanden sehen konnte. Ich wusste nicht, woher diese Stimme kam und nahm an, dass ich bereits halluzinierte. „Ich bin bei dir, Kushina. Ich werde dir beistehen. Ich schenke dir einen Teil meiner Macht. Du wirst das Wasser beherrschen.“ „Wasser.“ Ich hatte es laut ausgesprochen, sodass der Dämon es auch hörte. Dieser lachte daraufhin nur. „Wasser? Jetzt noch was zu trinken bringt nichts mehr.“ Doch ich horchte ihm nicht zu, sondern lauschte der Stimme in meinem Inneren. „Lass dich vom Wasser leiten, denn nur du kannst es außer mir beherrschen.“ Ich schloss die Augen und lauschte. Ich konnte das Rauschen von Wellen vernehmen und ich spürte eine Veränderung tief in mir. Sie war der von Kotaru ähnlich. Es war eine Macht, die stetig wuchs, der war sie kühl und erfrischend. Plötzlich wusste ich ganz genau, was zu tun war. Der Dämon stand damals schon über mir und griff nach dem Kragen meines Hemdes, um mich nach oben zu zerren. „Ich hoffe du hast dein letztes Gebet gesprochen.“ Doch noch ehe er sich versah, legte ich meine Hand auf die Brust, genau auf dem Herzen. „Was…“ „Gefrierender Stern.“ Augenblick ließ mich er mich los und ich fiel zu Boden. Der Dämon begann zu schreien und verbog sich in den unterschiedlichsten Arten und Formen. Plötzlich schoss etwas, was wie ein schwarzer Geist aussah hervor und verschwand durch die Blätter der Bäume in den Himmel. Inoi, der nun wieder er selbst war, sank in sich zusammen blieb neben mir liegen. Ich dachte schon er sei tot, doch dann öffnete er noch einmal die Augen und lächelte mich an. „Danke, Kushina.“ „Jetzt wird alles gut, oder?“ „Für euch, ja.“ „Inoi -“ Wieder einmal erstickte Inoi meinen Protest, doch legte er mir diesmal die Finger auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Der Dämon hat zu großen Schaden in meinem Körper angerichtet, selbst die Kraft Kyuubis kann mir da nicht mehr helfen.“ Er schwieg kurz. Ich konnte sehen, dass ihm das Sprechen schwer fiel und wollte ihn aufhalten, doch er ließ es nicht zu. „Ich bin froh dich, Kotaru und Mikoto getroffen zu haben. Es war eine schöne Zeit mit euch Dreien.“ Wieder hielt er inne. Das Sprechen setzte ihm immer mehr zu. „Ich liebe dich, Kushina. Schon von Anfang an, doch ich könnte es dir nicht sagen, weil ich feige war. Ich hatte Angst vor deiner Zurückweisung. Ich wollte immer in deiner Nähe sein, deshalb hab ich dir nichts gesagt.“ „Nun hast du es doch gesagt. Du bist nicht feige – du bist mutig.“ Das brachte Inoi zum Lächeln. „Du auch. Bitte sag meinem Vater und meiner Mutter, dass es mir leid tut. Sie werden schon wissen was ich meine.“ Ich nickte nur. „Pass gut auf Mikoto und Kotaru auf. Die Beiden haben es faustdick hinter den Ohren.“ „Mach ich, versprochen.“ „Gibst du mir noch ein Versprechen.“ Wieder nickte ich, denn mir fehlten die Worte. Was sollte ich auch sagen? „Versprich mir zu leben. Genieße jeden Tag, versprochen?“ Inzwischen liefen mir wieder die Tränen über die Wangen. Ich bin doch eine Heulsuse gewesen. Immer habe ich vor Inoi weinen müssen, obwohl ich gerade ihm das Gefühl übermitteln wollte, dass ich stark war. „Ich verspreche es dir.“ „Und eins noch.“ „Und was?“ „Bleib einfach hier bei mir.“ Ich nahm seine Hand und hielt sie fest. Ich würde bis zum Ende bei ihm bleiben. Doch irgendwann machte ich die Erschöpfung, Entkräftung und die Müdigkeit bei mir bemerkbar. Der Schlaf holte mich ein und als ich wie aufwachte, war Inoi fort. Fassungslos stand Hauro in der Dunkelheit und dachte über all das nach, was er gerade gesehen hatte. Es war einfach nicht zu glauben. Er hatte selbst schon eine Menge gehört und vieles auch schon gesehen, doch das was er eben gesehen hatte, war das Ungeheuerlichste, was er je zu sehen bekommen hatte. Das Kushina so war, wie er sie kennen gelernt hatte, musste doch ein reines Wunder sein, bei allem was sie durchgemacht hatte. Nun verstand er auch, woher sie oft die Weltgewandtheit, wie seine Mutter dies nannte, nahm. Sie schöpfte dieses Wissen aus ihren Erfahrungen und Erinnerungen. „Nun hast du es gesehen.“ Erschrocken fuhr Hauro herum. Er hatte Kushina, die hinter ihm stand nicht mitbekommen. Sie war ganz plötzlich erschienen. „Kannst du mit mir zusammenleben, obwohl du weißt, dass ich einen Menschen umgebracht habe, der auch noch mein bester Freund war?“ Hauro sah sie an und entdeckte nichts von ihrem Lebenswillen, den sie sonst immer so zur Schau trug. Sie wirkte leer und erschöpft. Nichts an ihr schien mehr die Kushina zu sein, die er kennen gelernt hatte. „Trotzdem, denn du hattest damals keine Wahl.“ „Mein Vater und meine Mutter trafen kurze Zeit später bei uns ein. Beide sind als Dämonenjäger ausgebildet worden. Sie hätten den Dämon, der in Inoi steckte, vertreiben können. Doch sie kamen zu spät, denn mein Angriff hat den Tod von Inoi nur noch beschleunigt.“ Eine Kälte ergriff Hauro. Sie nahm nur noch mehr zu. „Ich bin schuld am Tod von Inoi. Ich habe ihn umgebracht.“ Ihre Worte klangen so emotionslos, wahrscheinlich weil sie seit Jahren mit diesem Wissen lebte. Sie hatte vor der Wahrheit resigniert und quälte sich dadurch nur noch mehr. Hauro konnte verstehen, dass sie sich diese Vorwürfe machte, doch es war falsch. „Ich hätte das Selbe von dir verlangt. Du kannst nicht, wissen was passiert wäre, wenn deine Eltern es doch noch rechtzeitig geschafft hätten. Vielleicht hätten sie ihn retten können, vielleicht auch nicht. Niemand kann sagen, was gewesen wäre. Ihr habt Beide das Richtige getan, Kushina. Er hat dir ein Leben geschenkt, das du nutzen musst. Willst du dich etwa die ganze Zeit hierher zurückziehen?“ „Hier kann ich wenigstens niemanden etwas antun.“ Für einen Moment verschlug es Hauro die Sprache, doch dann stieg in ihm eine gewaltige Wut auf. „Wem soll das denn was bringen? Dir bringt es nichts, weil dich hier nur die Vergangenheit quält. Und was ist mit deinem Bruder und deiner Freundin? Sie verlassen sich auf dich und auch sie leiden sicherlich unter dem Tod von Inoi. Sie brauchen dich an ihrer Seite, denn bist ihre Stütze. Und deine Eltern? Wenn du hier bleibst, verlieren sie ihre Tochter, die sie lieben. Kannst du ihnen das antun? Und was ist mit deinen anderen Freunden in deinem Dorf und in Konoha. Ich hab Riku, seit du ins Koma gefallen bist, nicht mehr lachen gesehen. Tenko spricht kaum noch ein Wort und die Kleinen besuchen dich jeden Tag. Willst du sie alle alleine lassen?“ Hauro musste kurz inne halten, doch bemerkte er, dass seine Worte bei Kushina anzukommen schienen. In ihre Augen trat eine Regung. Er durfte nicht aufgegeben. „Du hast uns so viel gegeben. Du uns Mut gemacht und unser Vertrauen gestärkt. Es ist mir egal, ob deine Eltern Nuke-nin sind oder nicht, denn du bist nicht deine Eltern. Du bist Kushina und nur Kushina. Bitte komm zurück.“ Er schwieg und sah Kushina an. Er hatte genug gesagt, nun musste sie eine Entscheidung treffen, die nur sie allein treffen konnte. Was würde sie wählen das Leben oder die Gefangenschaft in der Vergangenheit. „Ich habe Angst.“ Hauro lächelte. „Ich habe auch Angst, doch das ist in Ordnung. Jeder hat mal Angst. Doch wenn du Angst hast, dann komm zu uns, deinen Freunden. Wir passen auf dich auf. Versprochen.“ „Bleibst du bei mir?“ „Ja.“ Endlich sah sie direkt an. Tränen standen in ihren Augen und ein leichtes Lächeln drang auf ihrem Gesicht hervor. „Ich möchte leben mit meinen Freunden und meiner Familie.“ „Dann komm.“ Hauro streckte ihr seine Hand entgegen und Kushina nahm sie an. Kapitel 27: Neue Pläne ---------------------- Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, doch ich hatte eine Schreibblockade. Und dann hatte ich auch noch ein Haufen Stress - Schule, Prüfungen, Stress auf Arbeit und in der Familie. Es war nicht ganz einfach. Leider ist dieses Kapitel recht kurz ausgefallen, aber es dient leglich dem Übergang. Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. Neue Pläne Nervös sah Neji immer und immer wieder zu Kushina und Hauro zurück. Langsam ging ihm die Geduld verloren, denn schließlich waren inzwischen mehrere Stunden vergangen, seit Hauro in Kushinas Seele eingedrungen war. Seitdem hatte sich nichts getan. Er wandte seinen Blick von den Beiden ab und sah zu Sai, der vollkommen gelassen auf dem Stuhl saß und zu dösen schien. Jedoch war sich Neji sicher, dass Sai keineswegs so gelassen war, wie er es vorgab, aber er konnte seine Gefühle besser hinter einer Maske verstecken. Wieder sah Neji zu Hauro und Kushina und hoffte, dass es den Beiden nur gut ging. Sonst würden Sakura und Sasuke ihm die Hölle heiß machen. „Wir müssen uns was einfallen lassen?“ „Was?“ Überrascht sah Neji zu Sai, der plötzlich aufblickte und aus dem Fenster starrte. „Sakura ist im Krankenhaus. Sie hat heute Schicht.“ „Woher?“ „Meine gezeichneten Mäuse haben es mir verraten.“ Das war schlecht. „Verdammt.“ „Und nun?“ „Du musst sie ablenken?“ Entsetzt sah Neji Sai an. „Und womit?“ „Scheißegal.“ Langsam wurde Neji immer unwohler in seiner Haut. „Kannst du das nicht machen, ihr wart immerhin Teamkameraden.“ „Sie traut mir nicht.“ Volltreffer – diese Runde ging eindeutig an Sai. Neji musste sich geschlagen geben. Mit einem Seufzen verließ er das Zimmer um Sakura noch abfangen zu können. Kaum war Neji aus dem Zimmer erhob sich Sai und schlenderte nervös auf und ab. Neji hatte schon recht gehabt – er war sehr nervös, jedoch würde er einen Teufel tun, dies vor anderen zu zugeben. Nachdenklich sah er zu Kushina und Hauro. „Ihr könntet euch ruhig ein wenig beeilen.“ Er wandte sich von ihnen ab und sah aus dem Fenster. Es waren nicht nur Kushina und Hauro, die ihm Sorgen machten. Auch Naruto, Kotaru und Hinata geisterten durch seinen Kopf. Wo waren sie? Wie ging es ihnen? „Ihr könntet euch auch mal melden.“ Er wusste, dass sie es eh nicht hören würden, dennoch sprach er es laut aus. Irgendwo in ihm hatte er noch die Hoffnung, dass der Wind seine Bitte an Naruto weitertrug. Sai zuckte zusammen und blickte zu Kushina und Hauro. Von Beiden ging plötzlich ein starkes Chakra aus. Sie kehrten zurück. Ein Lächeln zog durch Sai´s Gesicht. „Wurde aber auch Zeit.“ Hauro schwankte. Er hatte die ganze Zeit gestanden und sich voll und ganz auf Kushina konzentriert und war auf sie eingegangen. Nun forderte diese Leistung ihren Preis. Er wäre gestürzt, wenn Sai ihn nicht aufgefangen hätte. „HAURO. Erschrocken drehte sich Sai mit Hauro im Arm um. Sakura stand in der Tür, hinter ihr ein entnervter Neji. Er hatte versagt. Verzweifelt überlegte Sai, was er sagen konnte, doch egal, was er gesagt hätte, Sakura hätte ihm eh nicht geglaubt. Das Bild, welches sie vor sich sah, interpretierte sie sich schon selber zurecht. In ihre Augen traten Zorn und Wut und ihr Chakra stieg deutlich an. „Sai … du verdammter Heuchler. Ich wusste doch, dass man dir nicht trauen kann. Was hast du Hauro angetan?“ Sie brüllte. So sehr, dass man sicher sein konnte, dass es im nächsten Nachbarhaus auf jeden Fall zu hören war. „Ich …“ „Lass ihn verdammt noch mal los. Neji ruf die Anbu. Die sollen Sai sofort festnehmen.“ „Äh Sakura…“ Sachte versuchte Neji Einwände zu erheben, doch wenn Sakura richtig auf Hundertachzig war, konnte selbst Tsunade nicht viel dagegen machen. Gegen diese Wutausraster war kein Kraut gewachsen. „NEJI!!! NUN GEH ENDLICH.“ Neji rührte sich jedoch nicht, stattdessen ging jedoch Sakura auf Sai los, der keine Chance hatte, sich zur Wehr zu setzen, da er noch immer Hauro im Arm hielt. Sakura holte aus und zielte mitten ins Sai´s Gesicht. Neji rief Sakura noch beim Namen und rannte ihr hinterher, um sie noch zu stoppen. Doch es war zu spät, er konnte sie nicht einholen. Sakuras Faust raste auf Sai´s Gesicht zu, der die Augen schloss. Doch der Aufprall blieb aus. Verwundert öffnete Sai die Augen. Direkt vor ihm war eine Wand aus Wasser entstanden, die Sakuras Schlag abgefangen hatte. Die sah ebenso verwundert wie Sai drein. „Bitte, nimm mir nicht noch mehr Menschen, die ich liebe.“ Ruckartig drehte sich Sai um. Keuschend saß Kushina im Bett und hielt ihre Hände in einem Fingerzeichen verformt. Tränen liefen ihr über die Wangen und ihre Stimme zitterte, als sie sprach. „Nimm mir nicht Onkel Sai weg, bitte.“ Sakura zog ihre Hand zurück und blickte zu Kushina. Sie gab sich keine Mühe mehr ihre Gefühle und Gedanken hinter einer Maske zu verstecken. „Kushina. Wie ist das möglich? So plötzlich?“ „Es war Hauro. Er hat Kushina aus dem Koma erweckt.“ Sai reichte Kushina einen Becher mit heißen Tee, den sie dankbar annahm und einen kleinen Schluck davon trank. Sie war unglaublich blass. Auf ihrem Gesicht waren noch immer die Spuren der Tränen zu sehen, denn bisher war sie noch nicht dazugekommen sich, das Gesicht zu waschen. Seit sie wieder bei Bewusstsein war, hatte Tsunade und Sakurai sie von einer Untersuchung zur nächsten Untersuchung gezerrt. Unzählige Tests hatte Kushina über sich ergehen lassen, während sich der ganze Rummel um sie herum sich langsam legte. Sakura hatte zwar noch eine ganze Weile getobt und ihr war anzusehen gewesen, dass sie Sai am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre, doch hatte sie sich Kushina zuliebe zurück gehalten. Neji hatte nur noch völlig perplex dagestanden, unfähig in das Geschehen einzugreifen und Sai war damit beschäftigt gewesen, sich außerhalb von Sakuras Reichweite aufzuhalten. Zwischendurch war dann auch noch Tsunade aufgetaucht, die das Chaos noch perfekter machte, da ihre Stimme die von Sakura in Bezug auf die Lautstärke weit übertrug. Sie war schrecklich sauer gewesen, da man sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte. Ihre Predigt konnte sie jedoch nicht zu Ende bringen, weil der medizinische Geist in ihr siegte. Und dieser sagte ihr, dass es in jenem Moment wichtigeres gab. Zuerst ordnete sie an, dass Hauro, der zwischenzeitlich wieder halbwegs auf eignen Beinen stand, ein Bett bekam, um sich ausruhen zu können. Danach wandte sie ihre volle Aufmerksamkeit Kushina zu. Alles in allem hatten die Tests ein Haufen Zeit in Anspruch genommen und als Kushina wieder auf ihr Zimmer kam, begann bereits die Sonne unterzugehen. Neji war schon gegangen, um die frohe Botschaft von Kushinas Erwachen an alle Freunde und Bekannte zu überbringen. Nur Sai war noch da. Wieder nahm Kushina einen Schluck Tee. „Es ist komisch.“ Sai blickte auf und runzelte die Stirn. „Was ist komisch?“ „Es tut nicht mehr so weh, wenn ich an Inoi denke. Doch was ist anders? Es hat sich doch nichts geändert.“ Sai lächelte, während er in seinem Tee rührte, um den Zucker aufzulösen. „Deine Wunde, die du seit seinem Tod mit dir trägst, heilen langsam. Die Freunde, die du hier gefunden hast, geben dir die Kraft deine Wunden zu heilen. Etwas, was deine anderen Freunde nicht vermochten. Vielleicht weil sie Inoi nie kennen gelernt haben. Während die Nuke-nin mit dir getrauert haben, konnte sie dir nur wenig Trost geben, da sie ihn selbst brauchten. Inoi war dein bester Freund und doch hatte er auch andere Freunde. In eurer Trauer habt ihr euch gestützt, doch konntet ihr euch keinen Trost gegeben. Hier ist es aber anders. Sie kannte Inoi nicht und haben auch nicht um ihn getrauert. Sie können dir ihren Trost gegeben, den du brauchst. Sie heilen so deine Wunden. Sie lassen dich in deinem Elend nicht allein, sondern sind bei dir.“ Kushina nickte. „Außerdem hab ich das Gefühl, dass du dem jungen Uchiha zugetan bist.“ Entsetzt sah Kushina auf. Auf ihren Wangen hatte sich ein roter Schimmer gebildet. „Wie meinst du das?“ „Na das sieht doch ein Blinder mit einem Krückstock. Du bist in ihn verliebt.“ Kushina sah ihn noch einen Augenblick entsetzt an, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich glaube, du wirst alt, Onkel Sai. Du brauchst dringend eine Brille.“ Nun begann Sai richtig zu grinsen. Er war sich sicher, dass er keine Brille brauchte. Schließlich hatte er Kushina und die anderen Kinder Konohas eine Weile beobachtete, bevor zurückgekehrt war. Dabei war ihm natürlich so einiges aufgefallen. Kushinas Umgang mit dem Uchiha war einfach anders. Es war nur kleine Geste oder Worte, die nur jemand sehen und hören konnte, der Kushina schon länger kannte. „Oh, das bezweifel ich.“ „Wenn du meinst. Wir müssen gut überlegen, wie es weiter gehen wird.“ Sai nickte und nahm einen Schluck Tee zu sich. Er sagte nichts dazu, dass Kushina aprupt das Thema gewechselt hatte. Sie würde es eh nur bestreiten. „Was machen wir zuerst?“ „Wir müssen das Dorf informieren. Darum wird sich Shuhi kümmern. Außerdem müssen wir Vater, Mutter und Kotaru ausmachen.“ „Sie leben noch.“ Kushina schmunzelte leicht. „Ja, wenn dem nicht so wäre, dann wurde ich es wissen.“ Sai zog die Augenbrauen hoch. „Wie das?“ „Wir Elementarkrieger sind untereinander miteinander verbunden. Würde der eine sterben, so würde die anderen das wissen.“ Sai nickte darauf nur. „Okay. Also soll ich mich auf die Suche nach Naruto und den anderen machen.“ Kushina nickte. Es war im Moment die beste Lösung die sie hatten. So schnell wie möglich mussten sich alle an einem Ort einfinden, um geschlossen gegen die Schattenkrieger und ihr Heer aus Barbaren und Dämonen entgegen zu treten. Doch es waren die Dämonen, die Kushina sehr viel Sorgen machten. Diese Wesen waren heimtückig und listig. Nur wenige konnten sie erkennen geschweige denn bekämpfen, da dieses Wissen der Dämonenjagd nur noch in wenigen Familien erhalten geblieben war. Glücklicherweise hatte solch eine Familie im Dorf der Nuke-nin gelebt. Diese hatten dann den Kinder und auch den Erwachsenen dieses Handwerk gelehrt. Auch Kushina war bei ihnen in die Lehre gegangen nach Inoi´s Tod. Sie seufzte und blickte wieder zu Sai. Sie brauchte Sai an ihre Seite, wenn sie ihr nächstes Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. „Wann willst du aufbrechen? Und mit welcher Ausrede vor allem?“ Nachdenklich runzelte Sai die Stirn. Darauf wusste auch er keine Antwort. „Nein, Onkel Sai. Shuhi und noch ein paar andere Füchse werden sich auf den Weg machen, um meine Familie zu suchen, nachdem sie dem Dorf Bescheid gegeben haben. Ich werde dich hier brauchen. Wir müssen die Leute hier ausbilden.“ „ÄH?“ Über Sai´s entsetztes Gesicht musste Kushina kichern. Es war befreiend und tat einfach gut. Es war das erste Mal, dass jemand sie an diesem Tag nicht besorgt oder ängstlich ansah. Jeder dachte, dass sie im nächsten Moment wieder ohnmächtig werden würde. „Was sollen wir ihnen den beibringen?“ „Wie man Dämonen bekämpft. Du hast doch von Vater die entsprechenden Lektionen erhalten oder?“ Sai schnaubte. Gefallen tat ihm diese Aussicht nicht, doch musste er Kushina zustimmen. In den letzten Jahren hatte die Anzahl der Dämonen immer mehr zugenommen, doch da die Schattenkrieger wieder frei waren, hatten auch alle Dämonen, die mit ihnen verbannt wurden waren, entkommen können. Die Überfälle und Angriffe der Dämonen wurden in der nächsten Zeit stark zunehmen und die paar die Dämonenjäger, die es gab, würden es nicht alleine schaffen. Sie mussten eine neue Generation an Dämonenjägern ausbilden. „Na schön. Ich werde dir helfen. Doch wenn willst du ausbilden. Die Älteren kennen mich alle, die werden mir nicht trauen.“ „Dann werden wir uns um die Jüngeren kümmern.“ „Kotaru?“ Kotaru betrachtete noch ein letztes Mal den Himmel und drehte sich dann zu Yuki um, die besorgt hinter ihm stand. Sie war blass und hatte dunkle Augenringe. Die letzte Nacht hatte sie kein Auge zugemacht und auch danach hatte sie keinen Schlaf gefunden. Nicht ein einziges Mal war sie von Kotarus Seite gewischen und hatte sich geweigert etwas zu sich zu nehmen. Sie hatte gewartet – auf ihn. Das Erste, was Kotaru wahrgenommen hatte, als er wieder zu sich gekommen war, war ihre Hand gewesen, die seine eigne Hand festhielt. Die sie sanft drückte und seine eigne Hand wärmte. Was er in jenem Moment gefühlt hatte, konnte er nicht beschreiben. Nur ein was konnte er mit Sicherheit sagen – es war gut gewesen. Es hatte sich verdammt richtig angefühlt. „Mhm? Was ist los?“ „Woran denkst du?“ Kotaru schloss die Augen. Bilder rasten durch seinen Kopf. Bilder aus der Vergangenheit, über die bisher nie ein Wort verloren hatte. Er hatte seine Gefühle in sich verschlossen und ließ niemanden daran, da es schmerzhaft war, daran zu rühren. Nicht einmal Kushina und Mikoto hatte er sie berühren lassen. Es war wie ein Knoten, der es verschloss – doch der Knoten begann sich zu lösen. „Warum?“ Verständnislos sah Yuki Kotaru an. Sie verstand ihn nicht, dabei wollte sie ihn einfach nur verstehen. „Kotaru?“ „Alles was damals war, habe ich verschloss. Tief in meinem Inneren in der Hoffnung, nicht mehr daran rühren zu müssen. Doch nun kommt es zurück und das, worüber ich nie sprach, möchte ich loswerden. Ich will es aussprechen.“ Lag es an der Begegnung mit Imalo, dem Dämon der von Inoi Besitz ergriffen hatte? Noch immer lebte er und schien dieses Leben aus vollsten Zügen zu genießen. Und Inoi? Inoi war tot. Verwirrung, Zweifel und Leid – alle diese Gefühle herrschten zur gleichen Zeit in ihm. Hätte er das Unheil verhindern können? Wozu besaß er die Macht Zokos, wenn er nicht das Leid der Menschen lindern konnte? Wozu war er da? War er einfach nur eine Marionette in einem perfiden Spiel? Oder war es einfach nur Schicksal? Er war verwirrt über seine Gedanken und zweifelte an sich selbst. Doch vor allem war es das Leid, was ihn einholte. „Als Nuke-nin dürfen wir nicht darüber sprechen. Wir sprechen nicht über unsere Gefühle und doch hab ich das Gefühl, kaputt zu gehen, wenn ich es nicht sage.“ „Dann sag es mir. Nur mir, denn ich werde es niemanden nicht verraten.“ Yuki trat näher zu ihm und nahm seine Hand. „Erzähle es nur mir. Sag, was du sagen willst.“ Kotaru sah sie an. Seine Lippen zitterten. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, Inoi.“ Yuki erstarrte kurz, doch dann begriff sie. Es war Inois Tod, der Kotaru zu schaffen machte. Er war nie über diesen Tod hinweg gekommen und hatte mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen. Er hatte sie nur verdrängt, doch nun war sie zurück gekommen. Die Vergangenheit hatte ihn eingeholt. Yuki schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich heran. Fest hielt sie im Arm und drückte ihn an sich. „Es ist gut. Weine ruhig, wenn dir danach ist.“ Kotaru vergrub sein Gesicht an Yukis Schulter und sagte nichts weiter. Naruto seufzte und musste dann doch ein wenig lächeln, bevor er sich umdrehte und eine andere Richtung einschlug. Eigentlich hatte er mit Kotaru sprechen wollen, doch im Moment wollte er ihn lieber mit Yuki alleine lassen. Noch nie war Kotaru seit dem Tod von Inoi so aus sich heraus gegangen. Nach außenhin hatte er immer den Eindruck des heiteren und fröhlichen Jungen gehabt, der er jedoch nie gewesen war. Naruto hatte es ihm ansehen können, da er es selbst schon so gemacht hatte. Oft hatte er versucht, Kotaru darauf anzusprechen, doch dieser hatte immer wieder abgeblockt. Selbst Kushina und Mikoto waren da chancenlos gewesen, obwohl sie sich immer so nahe gestanden hatten. Kotaru hatte nie mit jemanden über diese Gefühle sprechen wollen, aus der Angst heraus, sich selber zu verletzen. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet. Seit Yuki in sein Leben getreten war, hatte sich Kotaru verändert. Man sah es ihm nicht sofort an, doch es waren die kleinen Dingen, die sich änderten. Naruto glaubte für gewöhnlich nicht an das Schicksal, jedoch fragte er sich, ob es nicht vielleicht doch ein wenig Schicksal war, dass sich ausgerechnet Yuki und Kotaru über den Weg gelaufen waren. Yuki würde die Wunden von Kotaru heilen können, da war sich sicher. Sie war der einzige Mensch in Kotarus Leben, der dies zu heilen vermochte und Naruto wusste, dass dies stimmte. War doch auch Hinata die einzige Person in seinem Leben, die seine Wunden der Vergangenheit heilen konnte. Er verließ das Haus und betrat den Garten. Wärme Sonnenstrahlen entfingen ihn. Langsam lief er den Weg vor dem Haus entlang, um in den kleinen Garten zu gelangen, wo er die Person treffen würde, die er sehen wollte. Sie saß auf der Bank und betrachtete die reichen Beete vor sich, während irgendwo Vögel ihre Lieder sangen. Ein leises Summen gelang an sein Ohr, das nur von ihr stammen konnte. Leise trat er zu ihr und umarmte sie von hinten – seinen Engel, seine Heilerin. Sie hörte nicht auf zu summen und hielt ihre Augen geschlossen. Jedoch hob sie ihre Hand und legte sie auf seinen Arm. Eine Weile verharrten sie in dieser Position, bis sie ihr Lied zu Ende gesummt hatte. Sie öffnete die Augen und drehte sie ihr Gesicht zu ihm herum, während sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht bildet. Jedoch lag ein trauriger Zug in ihren Augen. „Naruto.“ „Ich weiß, Hinata.“ Naruto legte seinen Kopf auf ihre Schulter, sodass sein Gesicht verborgen war. „Aber lass uns einen Augenblick an nichts denken. Nur diesen Moment.“ Hinata nickte und lehnte ihren Kopf gegen den von Naruto, während sie zu den Pflanzen in den Beeten sah, die sanft im Winde hin und her wiegten. „Manchmal frage ich mich, was passiert wäre, wenn wir damals in Konoha hätten bleiben können.“ Innerlich erstarrte Naruto und ein Schmerz tat sich in seiner Brust auf. Da war diese Schuld, die er sich gab. Nicht nur sein Leben war ruiniert, sondern auch das von Hinata und Sai. Er hatte ihnen ihr zu Hause genommen. Und Kushina und Kotaru? Sie hatte nie die Möglichkeit gehabt ein richtiges Leben zu führen. Nie hatte sie das Leben normaler Kinder und Teenager geführt. „Es tut mir leid, Hinata.“ Sanft streifte Hinatas Kopf den von Naruto, während sie ihren Kopf schüttelt. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bereue nichts. Kein Wort und keine Entscheidung – nichts von alledem bereue ich nicht. Darum höre auf, diese Last alleine auf deinen Schultern tragen zu wollen. Ich bin deine Frau und dies war meine alleinige Entscheidung. Und Sai ist dein Freund und auch dies war seine alleinige Entscheidung.“ Sie hauchte Naruto einen Kuss auf die Wange. „Es ist nicht Vergangenheit, die uns verletzt. Es ist deine Art alles alleine meistern zu wollen. Du brauchst dass nicht. Dafür sind wir für dich da. Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen.“ „Hinata…“ „Wenn du glaubst, dass ich nur zusehen werde, hast du dich aber geschnitten. Ich habe mich für diesen Weg entschieden und werde ihn bis zum Ende gehen – mit dir gemeinsam und mit vielen anderen.“ Kurz sieht Naruto zu Hinata, bevor er sein Gesicht wieder an ihre Schulter vergräbt. „Danke, Hinata.“ Ein Klopfen an der Türe veranlässt Kushina ihren Blick vom Fenster abzuwenden. „Herein.“ Die Klinke der Türe wird niedergedrückt, bevor sie sich öffnet und Tsunade den Raum betritt. Lächelnd sieht sie Kushina an, während sie näher zu ihr herantritt. „Eine der Schwester hat mich benachrichtigt, dass du das Krankenhaus verlassen willst.“ Kushina nickt. „Jepp. Ich liege schon viel zu lange faul herum.“ „Du bist gestern erst wieder aufgewacht.“ „Ja und?“ Tsunade seufzt und schüttelt zweifelnd ihren Kopf. „Kushina gestern hattest du noch nicht einmal die Kraft um dich länger als 10 Minuten auf den Beinen zu halten und heute willst du das Krankenhaus schon verlassen. Das kann ich nicht zu lassen, zumal mir Sai von euren Plänen erzählt hat.“ Neugierig sieht Kushina Tsunade an. „Und?“ „Meinetwegen könnt ihr das machen, wenn du aus dem Krankenhaus raus bist.“ „Also lässt du mich gehen?“ „Nein.“ „Ich gehe trotzdem.“ „Nein.“ Doch Kushina hörte überhaupt nicht mehr zu. Sie stand bereits auf ihrem Bett. Tsunade wollte noch nach ihr greifen, doch es war vergeblich. Noch bevor sie Kushina zu greifen bekam, war diese Tsunades Hand ausgewichen und saß auf dem Fensterbrett des geöffneten Fensters. „Kushina.“ Doch Kushina lächelte sie nur an und verlagerte ihr Gewicht so, das sie aus dem Fenster fiel. Entsetzen lähmte Tsunade für den Augenblick, bevor sie zum Fenster stürzte und hinab sah. Frech grinsend stand Kushina unten und sah zu Tsunade auf. „Tsunade die Zeit läuft uns davon. Wir müssen jetzt reagieren.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief davon. Tsunade legte ihre Hand über ihre Augen, bevor sie mit ihr durch ihr Geschicht fuhr. „Dieses Kind.“ Mit Schwung schlugen die Falken mit den Flügeln, bevor sie sich kraftvoll in den Himmel schwanken. Einen letzten Blick warf Naruto zurück zum Kloster, wo sie die letzten Tage verbracht hatte. Itachi, Mikoto und Yuki hatten sie nach ihrer Niederlage hierher gebracht. An jenen Ort, wo jeder willkommen war egal welchen Rang und Status er bekleidet. Hier war es egal, dass man ein Nuke-nin war. Einzig allein der Mensch und seine Gefühle standen im Mittelpunkte. Dies machte dieses Kloster so einzigartig. „Wird wieder hierher kommen? Ins letzte Kloster der vier Elementargeister?“ Naruto wusste es nicht. „Vielleicht.“ Er wandte seinen Blick vom Kloster ab und blickte zum Horizont. „Es wäre schön, wenn dem so wäre. Doch jetzt müssen wir uns um andere Dinge kümmern. Es wird Zeit, dass Kushina wieder nach Hause kommt.“ Kapitel 28: Jagdtraining ------------------------ Tja, willkommen im neuen Jahr. Ersteinmal will ich euch allen noch ein gesundes, neues Jahr wünschen. Ich hoffe ihr seid gut reingekommen und habt euch nichts getan. Diesmal hab ich nicht ganz so lange gebraucht, wie das letzte Mal. Jedoch will ich hier gleich mit erwähnen, dass es demnächst immer etwas länger dauern wird, bevor ich ein neues Kapi reinstellen kann. Mir bleiben nicht mal mehr fünf Monate bin zu meinen großen Prüfungen. Und selbst die Zeit davor ist nicht besser. Ich hab einen Haufen Sachen noch zu erledigen. Kann sein, dass es wieder einen Monat dauert, bis dass nächste Kapi kommt. Es tut mir leid, doch mehr ist leider im Moment nicht drin. Habt bitte Verständnis dafür. Michan-chan Jagdtraining Kushina öffnete ihre Augen nicht und aktivierte auch nicht ihr Byakugan. Sie benötigte dies nicht, denn die anderen konnte sie auch so hören. Sie wusste genau, dass Hauro von rechts und Tenko von links angreifen würden. Sie konnte ihre Auren fühlen und jeden ihrer Schritte hören. Auch Riku begann sich ihr von hinten zu nähern. Ruhig blieb Kushina stehen und wartete auf den richtigen Augenblick. Immer näher und näher kamen sie, doch noch war nicht der richtige Moment gekommen. Hauro und Tenko griffen an. Ihre Atmung und Schritttempo veränderte sich. Kushina lächelte kurz. Sie ließ sie immer näher auf sich zukommen, bevor sie im letzten Augenblick auswich. Sie ging in die Hocke und fuhr dabei mit ihrem Fuß so herum, dass es Tenko von den Füßen riss. Hauro konnte gerade noch so ausweichen. Etwas Schnelles nährte sich aus dem Hinterhalt. Blitzschnell stieß sich Kushina vom Boden ab und entging damit dem Kagamane – no – jutsu von Riku. Die Idee war nicht schlecht gewesen, jedoch brauchte es schon etwas mehr, um Kushina im Kampf zu schlagen. Mit flicken Bewegungen zog Kushina ein dünnes Seil aus ihrer Tasche und warf es zum erstbesten Baum. Der kleine Hacken am Ende des Seiles umwickelte einen Ast des Baumes, sodass sich Kushina durch einen kräftigen Ruck zum Baum schwingen konnte, ohne den Boden zu berühren. Rikus Schattenjutsu verfolgte sie jedoch. Jedoch glichen die nächsten Bewegungen von Kushina mehr einem Tanz als einem Kampf. Mit geschmeidigen und flüssigen Bewegungen entwich sie jedesmal Rikus Angriff. Eigentlich hätte Kushina das Ganze als lustig empfunden, wenn nicht Tenko und Hauro zum nächsten Angriff übergingen und sie waren schon näher als Kushina lieb war. Nur knapp konnte sie Hauros Angriff mit seinen Kunais entgehen, als auch schon Tenko hinter seinem Rücken hervorsprang. Sein Byakugan war aktiviert und Kushina war sofort klar, was Tenko vorhatte. Er wollte ihre Chakrabahnen zerstören. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie ein paar Fingerzeichen geformt. „Jutsu des Eisschildes.“ Ein großes rundes Schild aus Eis entstand genau zwischen ihr und Tenko, bevor es fast im selben Moment zersplitterte. Tenkos Hand durchbrach Kushina Schild und seine Hand berührte ihre Schulter. Ein gewaltiger Ruck durchlief Kushinas Körper, sodass nach hinten geschleudert wurde. Doch bevor sie noch an den nächsten Baum aufschlug, konnte sie ihr Gleichgewicht wiederfinden und landete sie auf beiden Beinen. Ihre Bewegungen erstarrten. Riku hatte es geschafft ihren Schatten gefangen zu nehmen. Nun war Kushina gefangen, doch lange noch nicht am Ende, auch wenn dies Riku und Hauro glaubten. „Es ist vorbei, Kushina.“ Triumph schwang in Hauros Stimme mit. Er war stolz auf sich. Kushina verzog ihren Mund zu einem schiefen Lächeln und öffnete ihre Augen, bevor sie Hauro direkt ansah. „Ich wäre mir da nicht so sicher.“ Hauro Siegesmiene verschwand und sah sie skeptisch an. Auch Riku wirkte unsicher und blickte sich zu Tenko um. Als sie ihn erblickte, erstarrte sie. „Tenko.“ Keuschend hockte Tenko auf dem Boden und hielt sich den Arm mit dem er Kushinas Jutsu durchbrochen hatte. Es machte nicht den Eindruck, als wäre er verletzt worden, doch irgendetwas stimmte nicht. Sofort rannte Hauro zu ihm und hockte sich neben Tenko nieder. Vorsichtig berührte er seinen Arm. Er war eiskalt. „Wie …?“ Ruckartig hob Hauro den Kopf und sah zu Kushina. „Was hast du getan?“ „Das Jutsu des Eisschildes hat einen besonderen Nebeneffekt. Die Splitter hängen sich an den Zerstörer ran und durchdringen nach ein nach seinen Körper, bis er vollkommen erfroren ist. Es ist einer der schlimmsten Tode, die man erleiden kann.“ Hauros Gesicht verwandelte sich in eine Maske. „Tu was dagegen.“ „Dann lasst mich los.“ Sofort löste sich das Jutsu von Riku und Kushina konnte ihre Gliedmassen frei bewegen. Schnell lief sie zu Tenko und berührte dessen Arm. Augenblicklich lösten sich kleinste Eiskristalle von seinem Arm, die im Licht der Sonne zu Wasser schmolzen. Ganz allmählich kehrte auch die Wärme in den Arm von Tenko zurück. „Tja, damit hab ihr diesen Kampf verloren.“ Kushina erhob sich. Die Drei hatte nicht schlecht gekämpft. Ihr Teamwork war spitze, denn sie blieben dicht zusammen und agierten gemeinsam. Jedoch fehlte es ihn noch an Schnelligkeit. Außerdem waren ihre Schritte vorher sehbar. Hinzu kam, dass sie noch lernen mussten ihre Auren und ihre Atmung besser zu verstecken. Dies war der erste Trainingstag gewesen, den die Vier bestritten hatte. Noch konnte es Kushina nicht wirklich fassen, dass die Drei ihr die Geschichte mit den Dämonen abgenommen hatten. -----------------------------------------------FLASH BACK-------------------------------------------- Skeptisch wurde sie von mehreren Augenpaaren angeblickt. Irgendwie war ihr klar gewesen, dass sie ihr nicht glauben würden. Sie musste ja selbst zugeben, dass sich dies alles doch ein wenig unglaubwürdig anhörte, doch es war die Wahrheit. Dämonen gab es wirklich und sie waren gefährlich. Gerade in diesen Zeiten waren sie gefährlich denn je. Doch konnte sie an den Blicken von Konishi, Teru, Izumi, Zuka und Hime erkennen, dass diese ihr kein Wort glaubten. Was Tenko dachte, war ihr ein Rätsel und Riku war vollkommen unentschlossen. Und Hauro? Der hielt seine Augen geschlossen, sodass man überhaupt nichts erkennen konnte. „Wenn es denn wirklich Dämonen gibt, warum haben wir dann nie von ihnen gehört?“ Kushina überlegte kurz, bevor sie auf die Frage von Konishi antwortete. „Vor einiger Zeit hatte es vier große Krieger geschafft, die Dämonen mit Hilfe eines Siegels in ein Gefängnis zu bahnen. So verschafften sie der Erde Frieden und Wohlstand. Doch durch diese friedliche Zeit begannen die Menschen die Furcht und die Angst vor den Dämonen zu verlieren und die Dämonen gerieten in Vergessenheit. Nur wenige Menschen bewahrten die alten Geschichten von ihnen und gaben diese an ihre nächsten Nachfahren weiter. Diese Geschichten wurden schließlich die Familiegeheimnisse, der jenigen Familien. Doch nach und nach begann das Siegel zu brechen und die Dämonen entkamen. Zu ihnen zählen auch die neun großen Fürsten.“ „Die neun großen Fürsten?“ Kushina nickte. „Ja die neun großen Fürsten. Sie sind angeblich die stärksten Dämonen, die auf Erden wandeln. Sie waren so stark, dass man sie nicht vernichten konnte. Stattdessen bahnte man sie in Menschen, die man als Jinchuuriki bezeichnet. Der Kazekage von Suna ist beispielsweise einer und auch Konoha hatte bis vor ein paar Jahren einen.“ Stille breitete sich in dem Zimmer aus. Jeder dachte über Kushinas Worte nach. Dabei fiel ihr besonders Hime ins Auge. Sie kannte dieses Mädchen nicht weiter. Sie wusste nur, dass sie eine gute Freundin von Konishi war und von Gai und Lee aufgezogen wurden war. Bisher hatte sie den Eindruck eines netten, freundlichen Mädchens gemacht, doch bei ihren letzten Worten hatte sich ihr Gesichtsausdruck verzerrt. Sie sah wütend und hasserfüllt aus. Irgendetwas hatte sie erregt und in Kushina regte sich der leise Verdacht, dass dieser Hass etwas mit ihrem Vater zu tun hatte. Woher dieser Verdacht kam, konnte sih Kushina nicht erklären. Es war einfach ein Gespür. Vor diesem Mädchen musste sie sich in Acht nehmen. Nur schwer konnte sie die Augen von ihr abwenden und blickte zu den anderen. Nun sah auch Hauro sie an und lächelte. „Ich glaube dir. Ich denke nicht, dass du uns so verarschen würdest. Ich vertraue dir und deswegen nehme ich dir die Sache mit den Dämonen ab.“ „Mir geht es genauso.“ „Ja mir auch.“ Riku und Tenko sahen sie entschlossen an und dies schien auch der ausschlaggebende Punkt für die anderen zu sein. Alle stimmten zu Kushinas Training mit zumachen. „Und wann fangen wir an?“ „Morgen.“ Überrascht sahen sich alle um. Sai hatte unbemerkt den Raum betreten. Er nickte Kushina zu. „Kushina wirkt vorerst ihr Team trainieren. Die anderen werde ich unterweisen. Wir treffen uns morgen um 9Uhr auf den alten Trainingsplätzen. Noch Fragen?“ Keiner sagte ein Wort, denn niemand traute sich zu widersprechen. Sai´s Stimme hatte etwas sehr bestimmendes an sich gehabt. „Kushina ich muss unbedingt alleine mit dir sprechen.“ Kushina verengte ihre Augen zu Schlitzen. Ein ungutes Gefühl beschlich Kushina, sonst war Sai ganz anders. Es musste etwas passiert sein. Etwas was ihn ziemlich stark beunruhigte. „Ja, ich komme.“ -------------------------------------FLASHBACK ENDE------------------------------------------ Kushina riss sich aus ihren Gedanken und betrachtete ihre Teamkameraden vor sich. „Ihr müsst an eurer Schnelligkeit arbeiten.“ Sie wandte sich von ihnen ab und ging zu dem Beutel, den sie mit zum Training gepracht hatte. Sie hob ihn auf und ging dann wieder zurück, wo sie den Beutel Hauro, Riku und Tenko vor die Füße warf. „Ich denke 50 Runden ums Dorf sollten für den Anfang genügen. Diese Gewichte werdet ihr ab heute immer tragen, selbst wenn ihr schlaft. Außerdem werdet ihr heute Abend zwei Stunden meditieren. Wichtig dabei ist, dass ihr lernt eure Umgebung besser wahrzunehmen, ohne euch dabei auf eure Augen oder Ohren zu verlassen.“ Riku sah die Gwichte, die sie aus dem Beutel holte, skeptisch an, während Tenko laut seufzte. „Ich bin doch nicht Gai oder Lee.“ Kurz stellte sich Kushina Tenko im grünen Trainingsanzug vor und kicherte ein wenig bei dem Gedanken daran. „Doch im Prinzip haben sie die richtige Methoden gefunden. Ihre Schnelligkeit ist doch beachtlich.“ Da konnte ihr keiner wiedersprechen und widerwillig legten sie alle die Gewichte an. „Wo hast du Dinger überhaupt her?“ „Von Gai und Lee. Sie waren diesbezüglich sehr behilflich.“ Hauro zog die Augenbraue hoch und verzog den Mund. Er hatte den leisen Unterton in Kushinas Stimme bemerkt. „Lass mich raten. Sie haben dir die Gewichte mit Feuereifer überreicht und einen Vortrag zum Thema jugendliche Kraft gehalten.“ „Erraten.“ „Wie lange ging dieser Vortrag?“ „Zwei Stunden.“ „IST NICHT WAHR.“ Riku, Tenko und Hauro sahen sie entsetzt an. „Wie hast du das überlebt?“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Ich hab sie reden lassen und inzwischen überlegt, was ich heute Abend essen werde. Ramen wäre nicht schlecht, wobei Sushi auch nicht schlecht ist.“ Kushina legte ihre Stirn in Falten und dachte nach, während die anderen sie immer noch vollkommen perplex ansahen. In all ihren Begegnungen mit Lee und Gai hatte sie vor allem eine Erfahrung gemacht – wenn sie anfing über die jugendliche Kraft zu reden, hieß es Beine in die Hand nehmen und abzuhauen. „Sushi.“ „Äh?“ Kushina warf ihnen einen Blick zu. „Es gibt Sushi. Also wir sehen uns in zwei Stunden an der Sushi-Bar. Ich lade euch an, doch zuvor rennt ihr noch eure Runden.“ „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Fragend sah Kushina Hauro an. „Warum?“ Hauro seufzte und raufte sich die Haare. „Wir sind doch völlig erschöpft und verschwitzt. So kann man doch in keine Bar gehen.“ Kushina zuckte darauf wieder nur die Schultern. „Ja und? Es gibt doch viel Schlimmeres.“ Diese Aussage machte Hauro erst richtig wütend. Er warf Kushina einen bitterbösen Blick zu. „Du hast doch einen Knall.“ Damit drehte er sich um und begann zu laufen. Tenko schüttelte nur den Kopf, bevor er Hauro folgte. Riku zögerte noch leicht, doch schließlich folgte sie den beiden Jungen. Kushina sah ihnen hinterher und bemerkte ein paar Gestalten, die sich den Dreien näherten. Es waren die anderen Jungs und Hime. Offenbar war Sai zu den gleichen Schlüssen wie sie gekommen. Etwas Weiches streifte ihre Hand und sie sah nach unten. Es war Mori, einer ihrer Füchse. Er und zwei oder drei andere Füchse waren noch in ihrer Nähe, den Shuhi und den Rest hatte sie ja ausgeschickt, um ihren Vater und die anderen zu suchen. Sie hockte sich neben Mori und kraulte ihn hinter dem Ohr. „Ich hab wohl etwas übertrieben. Doch sie müssen ihre nebensächlichen Gedanken ablegen. Wenn sie im Kampf von solchen Gedanken abgelenkt werden, dann haben sie verloren. Sie dürfen sich darum nicht mehr kümmern und sich nur auf das konzentrieren, worauf es ankommt.“ Sie stand auf und blickte zum Wald. „Gehen wir.“ Sai erwartete sie bereits an der kleinen Lichtung mit dem kleinen See. Nachdenklich starrte er auf die Wasseroberfläche, während er mit einem kleinen Stein in der Hand spielte. Es war einer der Energiesteine, die Kotaru hergestellt hatte. Einer von vielen. Doch war die anderen waren wussten weder Sai nochn Kushina, denn Jiraiya war noch nicht wieder ins Dorf zurückgekehrt, obwohl er schon längst wieder da sein sollte. Bis zum vorherigen Tag war es weder Kushina noch Sai aufgefallen, da sie ganz andere Sorgen gehabt hatten. Jedoch war Sai stüzig geworden, als er am Tag zuvor ins Büro der Hokage gekommen war. Tsunade hatte er schon von draußen fluchen gehört und als er den Raum betreten hatte, war ihm auch der Grund klar gewurden. Auch die Hokage wartete schon auf die Rückkehr von Jiraiya, den sie schon längst zurück erwartet hatte. Doch war noch nicht wieder da und es gab auch keine Nachricht von ihm. Sowohl Kushina als auch Sai hatte ein ungutes Gefühl beschlichen, was seitdem nicht mehr gewichen war. Jiraiya war zwar ein Spanner und oft auch mal ein Spinner, jedoch wurde er bei der momentanen Lage nicht so auf sich warten lassen. Es stimmte etwas nicht. Leise trat Kushina zu Sai und sah ebenfalls in den kleinen See. „Der ist in Ordnung. Bau bitte den Bannkreis auf.“ Sai nickte. Schnell formte er ein paar Fingerzeichen, bevor er seine Hand auf den Boden drückte. Kurz leuchteten geschwungene Zeichen auf und man konnte spüren, wie sich eine unsichtbare Mauer um sie herum aufbaute. Ohne seine Hand von der Erde zu nehmen, setzte sich Sai im Schneidersitz hin und blickte da zu Kushina. Er nickte ihr zu. „Der Bannkreis ist aufgebaut.“ „Und die Zeitverschiebung?“ Sai lächelte leicht. „Keine Sorge. Im Bannkreis verläuft die Zeit schneller als draußen. Du hast acht Stunden.“ „Gut.“ Kushina drehte Sai den Rücken zu und wandte ihre Aufmerksamkeit dem kleinen See zu. Langsam schritt sie auf ihn zu und ging in das Wasser. Sanft umhüllte das Wasser ihren Körper. In der Mitte des Sees blieb sie stehen. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihr Innerstes. Immer tiefer drang sie, bis sie das klein blaue Licht entdeckte. Dieses Licht war die Macht, die ihr Emida geschenkt hatte. Momentan war sie versiegelt, doch dies sollte sich in den nächsten Minuten ändern. Die Handzeichen, die sie formte, kannte sie so gut wie ihre Westentasche. Ein ebenfalls bläuliches Leuchten erschien an ihren Fingerspitzen, die sie auf ihren Brustkorb auflegte. „Siegel der Emida lösen.“ Augenblicklich spürte sie den enormen Chakraanstieg. Es war ein wundervolles Gefühl. So stark und machtvoll. Schon manchesmal hatte sie das Gefühl gehabt, auf Wolken zu schweben. Doch dieses Gefühl hielt immer nur ein paar Momente an, bis es durch das schmerzhafte Brennen der Male ausgetauscht wurde. Es war die Erinnerung an die Vergänglichkeit und den Preis für diese Kraft. Früher hatte sich Kushina immer unter Schmerzschreie gewunden. Inzwischen wusste sie, was sie erwartete, wenn sie das Mal löste. Ein paar Minuten wartete sie noch, bevor sie ihre Hände auf das Wasser legte. Mit einem Mal war das Wasser vollkommen ruhig. Nicht eine kleine Welle war zu sehen. Man hatte das Gefühl, dass die Zeit innerhalb des Bannkreises stehen geblieben war. „Bäche, Seen, Flüße, Meere – ihr alle, die ihr Emidas Macht untersteht, erhörtet mich, Emidas Auserwählte. Ich, Hüterin und Wächterin Emidas und Verteidigerin der Vier befehle euch, zeiget mir, was ihr gesehen habt, zeiget mir eure Bilder.“ Sanft rollte eine Welle heran und brachte ihr das erste Bild heran. Es zeigte ein kleines Mädchen, welches neugierig in einen kleinen Bach sah. Scheinbar beobachtete es die Fische. Das Bild verschwamm leicht und ein Neues entstand. Ein hohes Feuer flammte auf und Rauch bedeckte den Himmel. Wieder verschwamm das Bild. Und so kam ein Bild nach dem anderen, jedoch war keines der Bilder eines, was Kushina suchte. Sie wollte schon fast aufgeben, als sie plötzlich etwas fand. Es war eine Höhle zu sehen. Nur kurz war ein Mann mit weißen, langen Haaren am Höhleneingang aufgetaucht. Kushina war sich vollkommen sicher, dass es Jiraiya gewesen war. „Wo?“ Ein Rauschen erklang und Kushina löste ihre Hände von der Wasseroberfläche. „Ich hab ihn.“ Tropfnass stand Kushina vor Sai und blickte an sich herab. Ein einfaches Fingerschnipsen reichte schon aus, um ihre Sachen von der Feuchtigkeit zu befreien. Sai blickte fragend zu ihr auf. „Und?“ „Ich habe ihn gefunden. Er ist in einer Höhle, nicht weit von hier entfernt. Löse den Bannkreis auf.“ Sai nickte und löste den Bannkreis auf, während Kushina Emidas Macht in ihrem Inneren versiegelte. Sobald die Macht Emidas in ihr erlosch, kam dieses Gefühl der Schwäche. Kushinas Knie gaben nach und sie fiel zu Boden. Keuschend lag sie am Boden und versuchte das Gefühl der Schwäche zu überwinden. Sai legte seine Hand auf ihre Schulter und sah sie besorgt an. „Kushina?“ „Schon gut.“ Sie legte ihre Hände ineinander. „Chakratausch.“ Ein leichtes rotes Leuchten umgab ihre Händen. Ein paar Minuten später stand sie bereits wieder auf den Beinen, während Sai nur den Kopf schüttelte. „Ich finde es immer wieder faszinierend.“ „Was? Den Chakratausch oder die Verwandlung.“ „Beides.“ Kushina lächelte und begann zu laufen. „Es sind nützliche Techniken, der Chakratausch nicht zu letzt.“ „Den können jedoch nur drei Menschen anwenden.“ Kushina nickte. Nur sie, ihr Bruder und ihr Vater konnten dieses Jutsu anwenden, da sie noch eine zweite Chakraquelle in sich trugen – die Macht des Kyuubi. Sicherlich konnte auch der Kazekage diese Technik anwenden, wenn er wollte. Es war recht einfach. Sie hatte eine Chakraquelle, die ihre eigne war und die sie auch nur im Kampf nutzten. Die andere Chakraquelle war das Chakra des neunschwänzigen Fuchses, welches sie nur im absoluten Notfall anrührten. So blieb ihnen immer eine Chakraquelle aus der sie Kraft beziehen konnten, sollten sie durch einen Kampf oder durch die Verwandlung stark angeschlagen sein. Als Verwandlung bezeichneten sie das Lösen des Siegels des jeweiligen Elementargeistes und das Freisetzen der Macht. Es gab zwei Arten der Verwandlung. Eine in der man die Macht langsam und kontrolliert freisetzte und schließlich die Verwandlung der Eile. Da konnte man innerhalb von Sekunden die Kraft freisetzen, jedoch hatte man weniger Kontrolle, sodass es manchmal zu Komplikationen kommen konnte. Schnell wich Sai zur Seite aus, um so den Schlag von Jiraiya zu entgehen. Seine Faust traf nur den Baum, den es darauf hin entwurzelte. „Jiraiya.“ Er stuzte und hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich ganz langsam herum. Aufmerksam sah er von einem zum anderen, bevor sie ein Lächeln auf sein Gesicht stahl. „Gott sei dank. Ihr seid es. Ich dachte schon, ihr seid diese Barbaren.“ Fragend hob Kushina die Augenbraue. Ihr waren bereits zahlreiche, kleine Verletzungen an Jiraiya aufgefallen. Auch seine Kleidung war ziemlich ramponiert. „Warum Barbaren? Was ist passiert?“ „Eine Menge. Sie machen die Grenzen dicht.“ Kapitel 29: Verraten -------------------- Verraten Entsetzt sahen Kushina und Sai Jiraiya an. Sie konnten nicht fassen, was er da gesagt hatte. Warum hatte sie noch nichts davon mitbekommen? „Wann und wo Jiraiya?“ Jiraiya schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Doch sie haben einzeln an den Grenzen Aufstellung bezogen. Aber warum?“ „Weil es unauffälliger ist, wennn sie sich einzeln auf ihren Weg machen. In der Gruppe werden sie zu schnell entdeckt.“ Kushina lief es eiskalt de Rücken herunter. Die Situation gefiel ihr überhaupt nicht und plötzlich überfiel sie eine unangenehme Vorahnung. „Jiraiya, was ist mit den Energiesteinen?“ „Keine Sorge. Die sind hier?“ Jiraiya deutete auf den Sack neben sich. Kushina schnappte ihn sich und lief in den Wald. Verdutzt blickten Jiraiya und Sai ihr hinterher, bevor sie ihr folgten. Wie vom Teufel gejagt rannte Kushina durch den Wald und ignorierte den Schmerz, den die Dornen und Zweige der Büsche und des Gestrüpps ihr zufügten. Blitzschnell wich sie den ihr im Weg stehenden Bäumen auf und sprang über die Bäche welchen ihren Weg kreuzten. Nach einiger Zeit hatte Jiraiya und Sai sie eingeholt. „Kushina, was zum Teufel ist los?“ Doch Kushina antwortete ihm nicht, denn sie hatte bereits das entdeckt, was sie vermutet hatte. Vor ihnen lief einer der Barbaren in die Richtung des Dorfes. Sie warf Sai einen schnellen Blick zu, bevor sie ihm die Steine zuwarf. Ihre nächsten Bewegungen waren schnell und geschickt. Innerhalb von einer Sekunde hatte sie in jeder Hand ein Kunai, welches sie auf den Barbaren, der sie noch nicht bemerkt hatte. Ihre Kunais trafen ihn an der Schulter und in der Kniekehle. Noch im Lauf brach er, schreiend vor Schmerz, zusammen und bevor er sich umdrehen konnte, um zu sehen, wer ihn angegriffen hatte, wurde er von den Kushinas Füchsen auf den Boden zurückgedrückt. Sie hatten die Unruhe ihrer Herrin wahrgenommen und waren so schnell wie möglch ihr zu Hilfe geeilt. Der Barbar versuchte sich so gut wie möglich zu wehren, doch die Füchse hatten scharfe Zähne und gruben sie tief in das Fleisch des Barbaren. Er schrie auf. Endlich hatte Kushina ihn erreicht und kniete sich vor ihm nieder. Sie packte den Barbaren an den Haaren und zog den Kopf hoch. Jiraiya und Sai blieben stehen und blickten ein wenig erstaunt zu Kushina. Ihr Gesicht hatte sie verändert. Das hübsche Lächeln und die lieblichen Augen waren verschwunden. Eiseskälte regierte in ihren Augen, obwohl sie sich rot verfärbt hatte und ihre Lippen bildeten eine strenge Lippe. Doch mehr denn je hatte ihr Gesicht die Ähnlichkeit mit Naruto. Die typischen Streifen, die auch schon bei Naruto in Erscheinung getreten waren, traten auf ihre Wangen. Fremdartige Laute verließen ihre Kehle. Es war die Sprache der Barbaren, jedoch glich diese vielmehr einem Knurren und Grunzen, als einer der wohlklingenden Sprachen. Der Barbar vor ihr begann zu lachen und antwortete ihr in der gleichen Sprache. Angewidert drückte Kushina sein Gesicht zu Boden, während sie sich erhob. „Ich überlasse ihn euch.“, meinte sie an die Füchse gewandt. Dann trat sie näher an Jiraiya und Sai heran. „Wir müssen uns beeilen.“ Keine von Beiden sagte ein Wort und folgten Kushina, die sich schnell in die Richtung des Dorfes fortbewegte. Erst nachdem sie den Barbaren und die Füchse hinter sich gelassen und die nächstgelegene Lichtung erreichten, machte sie Halt. Sie biss sich in den Daumen und schmierte das Blut in die Handinnenfläche der anderen Hand, bevor sie Handzeichen formte und die Hände zu Boden drückte. Rauch erschien und durch den Rauch traten die Schwingen eines Falken heraus. Allmählich verzog sich der Rauch vor ihnen stand drei prachtvolle Falken. Um ihren Hals trugen sie eine Halskette, auf denen das Zeichen des Hyuuga-Clans zu sehen war. Einer von ihnen beugte sich vor und kniff Kushina liebevoll ins Ohr. „Du hast uns gerufen, Kushina.“ „Ja. Bring mich nach Konohagakure.“ Der Falke schien verwundert über den Befehl von Kushina. „Dadurch wirst du dich verraten. Alle Menschen in Konoha wissen, dass wir Falken ausschließlich den Stammhaltern der Hyuugas dienen. So will es der alte Pakt.“ Kushina nickte und blickte entschlossen drein. „Egal. Die Barbaren greifen aus mehreren Richtungen an. Sie wollen die Zukunft Konohas entführen oder umbringen.“ „Die Zukunft Konohas?“ „Die Kinder.“ Erschöpft stützte sich Riku auf den Oberschenkeln ab, während Hime sich keuschend neben ihr ins Gras hatte fallen lassen. Teru, Izumi und Zaku lehnte gegen die Wand der Dorfmauern gelehnte und versuchten wieder regelmäßig Luft zu holen. Konishi und Tenko saßen auf dem Gras und holten tief Luft, während Hauro neben ihnen stand und sich die Seite hielt. Sie alle waren müde und erschöpft. Doch war es jedoch irgendwie angenehm, da er das Gefühl hatte, wirklich etwas geleistet zu haben. Teru gähnte laut. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, doch ich habe Hunger.“ Die anderen lächelten darauf leicht, während Riku fragte: „Und was möchtest du? Sushi?“ „Mir egal, solange es etwas zu essen ist.“ Lachend rafften sie sich auf und machten sie auf den Weg zur Sushibar. Vergessen waren die bösen Worte, die vor ein paar Stunden zwischen Kushina und ihrem Team gefallen waren. Schließlich mussten Tenko, Hauro und Riku zugeben, dass es ihnen so ging wie Teru. Hauptsache es gab was zu Essen. Gerade als sie das Dorf betreten wollten, blieb Konishi stehen. Irgendetwas störte ihn und er drehte sich nochmal um. Es war ein merkwürdiges Gefühl, was ihn beschlich. Er meinte sogar, dass die Luft sich verändert hatte. Er konnte die Veränderung nicht beschreiben, doch sie war da. Riku war ebenfalls stehen geblieben und trat zu ihrem größeren Bruder, der besorgt zum Wald sah. „Was ist los, Konishi?“ Konishi zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, doch da ist etwas. Etwas Böses.“ Riku runzelte die Stirn und schloss dann die Augen. Sie versuchte die Auren in der Umgebung zu fühlen. Es war eine der Übungen gewesen, die ihnen Kushina zu Anfang ihrer ersten Trainingsstunde gezeigt hatte. Es war nicht einfach, da jedes Lebewesen eine gewisse Aura besaß, jedoch hatte Riku bei dieser Übung ein gutes Händchen bewiesen, besser als die Jungen. Sie schickten ihren Geist hinaus in den Wald und schon nach kurzer Zeit konnte sie Auren ausmachen, die sich ihnen schnell näherte. „Du hast Recht, da kommt etwas aus uns zu.“ „Freund oder Feind?“ „Ich weiß es nicht. Doch es sind viele und sie nähern sich rund um das Dorf …“ Ihr stockte der Atem und auch Konishi wurde blass. Es war sicherlich kein Zufall, dass sie so viele auf einmal dem Dorf näherten. Hinzu kam, dass dies um das Dorf verteilt geschah. „Schnell benachrichtige die Hokage und alle die dir über den Weg laufen. Ich sage den Wachen Bescheid.“ Auf dem Absatz drehte sich Riku um und rannte los. Dabei schrie sie so laut sie konnte: „Angriff, Angriff. Zu den Mauer. Wir werden angegriffen.“ Konishi jedoch eilte den Wachen und benachrichtigen diese, die dann die Nachricht auf ihre Weise an die anderen bewachten Posten weiterleitete. Diese Arbeit überließ Konishi den Wachposten und behielt stattdessen den Wald im Auge. Nachdenklich betrachtete die Hokage die Sakeschale vor sich. Sie hatte einen Riss bekommen, als sie das Schälchen angehoben hatte. Das war kein gutes Zeichen. Kurz noch runzelte sie die Stirn, bevor sie sich erhob und auf dem schnellsten Weg das Gebäude der Hokage verließ. Als nach draußen trat, wäre sie beinahe über Riku gestolpert, die ihr direkt entgegenlief. Gerade so konnten noch beide das Gleichgewicht halten, ohne zu fallen. Lächelnd, trotz der schlechten Ahnung, blickte Tsunade Riku ins Gesicht. „Was ist denn los, dass du es so eilig hast?“ „Hokage! Wir werden angegriffen.“ Das Lächeln verschwand aus Tsunades Gesicht. Sie nahm Riku an der Hand und zog sie schnell hinter sich her. „Erzähle mir alles.“ „Mein Bruder und ich haben etwas am Dorftor wahrgenommen. Mehrere Auren haben sich an verschiedenen Stellen dem Dorf genähert. Und dann …“ Weiter kam sie nicht mehr, denn ihre Worte gingen in einem ohrenbetörenden Knall unter, der von der Westseite kam, dort wo die Hyuuga ihr Anwesen hatten. „Verdammt.“ Tsunade war in zwei gerissen. Wo sollte sie zu erst hingehen. Wenn Rikus Angaben stimmten, konnte man sie an allen Stellen im Dorf gebrauchen, doch auch der Rückzug musste organsiert werden, die Passanten mussten aus der Schussbahn verschwinden. „Tsunade.“ Mehrere Chu-nins, Jo-nins und auch Anbus waren an Tsunades Seite erschienen. „Gut dass ihr kommt.“ Schnell verteilte sie die Aufgaben an die Leute um sie herum. Es waren nur kurze Anweisungen und manchmal gar nur ein oder zwei Worte, doch die Ninjas wusste Bescheid. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Teams zusammengestellt und zu den Brennpunkten geschickt. Doch inzwischen hatte es weitere Explosionen gegeben und schreiende Menschen kamen ihnen entgegen. Angst und Furcht um das Dorf und seine Bewohner wuchsen in Tsunades Herzen. Konishi rappelte sich hoch und blickte sich um. Er hatte Glück gehabt, denn er war weit genug von der Quelle der Explosion entfernt gewesen, um schlimmeren Verletzungen zu entgegen. Doch die Explosion hatte das große Dorftor zerstört und die Angreifer strömten in das Dorf. Neben sich konnte Konishi Stimmen vernehmen. Auch andere Ninjas rappelten sich aus dem Schutt und der Asche hoch. Kurz blickten sie sich um, bevor sie wieder zum Angriff auf die Fremden übergingen. Jedoch schienen ihre Angriffe sinnlos zu sein. Der Gegner war stark und nicht so leicht klein zu kriegen. Ein Ninja nach dem anderen wurde von den Gegner zurückschlagen, jedoch konnte der Feind dadurch nicht weiter vorrücken. Ein Plan kam Konishi in den Sinn. Das Tor hatten die Gegner aufgesprengt, jedoch standen die steinerende Pfeiler und der Torbogen noch. Rasch durchsuchte er seine Sachen nach drei Papierbomben, und band sie an drei Kunais. Er schrie seinen Leuten zu, dass sie verschwinden sollten und im selben Moment warf er die Papierbomben. Die Explosion hatte den Garten des Hyuuga-Anwesens vollkommen vernichtet und auch das Hauptgebäude war stark beschädigt. Fassungslos starrte Neji auf die Zerstörung vor ihm. Er brauchte zwei oder drei Sekunden um sich wieder zu fassen, bevor er von der Mauer sprang und ins Haus stürzte, um nach den Angehörigen seines Clans zu suchen. Um Tenten und seinen jüngsten Sohn brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Sie befanden sich weit im Zentrum des Dorfes und wurden nun wahrscheinlich mit den anderen Bewohnern in Sicherheit gebracht. Doch Tenko musste im Haupthaus gewesen sein ebenso Hanabi und Tojoku. Aus dem Hauptgebäude kamen ihm schreiend die Angestellten entgegen, die flohen. Sie hatten Angst und keine von ihnen war fähig zu sagen, was passiert war. Nur mühsam konnte sich Neji ins Innere des Haupthauses vorarbeiten und verfluchte nebenbei die Situation. Nur wenige Angehörige des Hyuuga-Clans waren anwesend gewesen, da die Meisten von ihnen auf Mission waren. Langsam begannen es weniger Menschen zu werden, die ihm entgegen kamen und es wurde immer stiller. Dafür hallte seine Stimme jedoch immer lauter durch die Gänge, die nach seinen Leuten suchten. Schließlich erreichte er den großen Saal. Hier hielt die Hyuuga – Familie ihre Beratungen und Versammlungen ab. Dieser Ort wurde mit besonders viel Liebe und Würde gepflegt. Doch von der einstigen Würde des Raumes war nichts mehr zu spüren. Ein grausames Bild bot sich Neji. Vor seinen Füßen lagen seine Angehörigen. Viele von ihnen waren schwer verletzt und manche sogar tot. Sein Blick schweifte schnell durch den Raum und ihm stockte der Atem. Unter den Leuten lag Hanabi in einer großen Blutlache. „Hanabi.“ Schnell rannte er zu ihr und drehte sie auf den Rücken. Laut stöhnte sie auf. Ihre gesamte Kleidung war blutdurchtränkt. „Neji … die Jungs …“ „Halt den Mund, Hanabi.“ Doch Hanabi schüttelte den Kopf. „Entführt … sie leben…“ Ihre Stimme wurde mit jedem Wort schwächer. Sie konnte die Augen kaum noch offen halten. Neji schüttelte sie, um sie wach zu halten, während er nach der Verletzung suchte. „Neji …“ Es war nur noch ein Hauch. Ihre Augen war geschlossen und ihre Atmung wurde immer langsamer, bis sie aufgehört hatte. „HANABI.“ „Schneller. Flieg schneller, Helias.“ Der Flugwind wehte durch Kushinas Haar und bließen es ihr aus dem Gesicht. Furcht und Angst beherrschten ihr Herz und voller Befürchtungen sah zu den Rauchsäulen am Himmel. Die ersten Barbaren hatten das Dorf bereits erreicht. „Kushina.“ Sie drehte sich zur Seite um und sah zu Jiraiya, der direkt neben ihr flog. „Meinst du, deine Füchse kommen zurecht? Die Barbaren sind kein Kinderspiel.“ Doch Kushina tat seine Befürchtungen mit einer Handbewegung ab. „Mach dir keine Sorgen. Es ist nur einer und sie sind viel mehr. Außerdem nähern sich Shuhi und die anderen Füchse ihr inzwischen. Wir sollten uns lieber Sorgen um dass machen, was noch vor uns liegt.“ „KUSHINA!!! Die ersten Barbaren ziehen sich wieder zurück.“ Grübelnd runzelte Kushina die Stirn. Es war nicht die Art der Barbaren, den Rückzug anzutreten. Sie blieben stets bis der letzte Mann gefallen war. Keine machte vorher kehrt und flüchtete. „Vielleicht sollen sie Verstärkung holen. Wir müssen uns beeilen. Schneller Helias.“ Wieder wandte sie ihren Blick zu den Toren von Konohagakure, die in jenem Moment mit einer riesen Explosion und viel Rauch in sich zusammenfielen. Fassungslos sah Kushina zu ihnen. Doch die Fassungslosigkeit wich schnell dem Hass und der Wut. Die Zornesröte stieg ihr ins Gesicht und ihr Chakra steigerte sich so weit, dass sie es nicht mehr innerhalb ihres Körpers halten konnte. Das rote Chakra trat aus ihr heraus und hüllte sie ein. Ihre Haare wuchsen in die Länge und ihre Nägel wurden schärfer und spitzer. Aus ihren Mund entkam ein schrecklicher Schrei, gerade da sie über den Wald verließen und über das zusammengefallene Tor von Konohagakure flogen. Ihr Schrei ging durch das gesamte Dorf und jenem lief es eiskalt den Rücken herunter – selbst den Barbaren. Selten hatte man solch einen Schrei vernommen. Alle Kämpfe wurden eingestellt und jeder blickte gegen den Himmel, von wo der Schrei gekommen war. Verwunderung, Furcht und Schreck wuchs in jedem Herzen, als die Falken nur knapp über die Dächer der Häuser flogen. Doch mehr Angst machte das Wesen, das sich von dem Rücken eines Falken stürzte. Das Chakra war mächtig und schrecklich. Erinnerungen wurden in den Menschen wach, denn die meisten kannte das Chakra des neunschwänzigen Fuchses, welcher einst das Dorf vollkommen zerstört hatte. Dieses Wesen erreichte nun den Boden und stürzte sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf die Angreifer, die inzwischen aus ihrer Starre erwacht waren. Laut brüllend und johlende liefen sie diesem Wesen entgegen. Jedoch war ihre Niederlage vernichtend. Keiner von ihnen schaffte es, diesem roten Wesen etwas anzutun. Einer nach dem anderen flog zurück und prallte gegen die Wände der Häuser oder den Überresten der Mauer. Jeder von ihnen war nicht mehr in der Lage sich zu bewegen, denn entweder hatte dieses Wesen sie tödlich verwundet oder der Aufprall hatte ihnen den Rest gegeben. Zufrieden betrachtet Kushina ihre Leistung, doch war dies noch nicht genüg. In anderen Teilen des Dorfes kämpften noch immer die Konoha – nins gegen die Barbaren, die noch nicht aufgegeben hatten. „Es wird Zeit, dass wir hier ein wenig aufräumen.“ Sie schloss die Augen und konzentrierte sich stark. Sie streckte die Hand aus und in ihrer Hand erschien der Stab des Wasser, welchen sie sich vor kurzem erst von Emida geholt hatte. Sie öffnete wieder die Augen und hielt den Stab fest, während sie begann auf den Boden verschiedene Zeichen zu malen. Als sie damit fertig war, stellte sie sich direkt vor diese Zeichen, während sie den Stab durch die Luft schwang. „Beschwörung des Wasserdrachens. Erhebe dich aus den Tiefen der Gewässer und eile mir zu Hilfe.“ Sie schlug den Stab auf die Zeichen, welche zu glühen begannen, während in der Ferne ein ohrenbetäubendes Brüllen erklang. Und dann entstieg inmitten des Dorfes, dort wo der Dorfteich ein gewaltiger Drache, der sich dem Himmel entgegen schwang. Doch dann stürzte er sich auf das Dorf herab und mischte sich in die nach laufenden Kämpfe ein. Jedoch taten sie keinem der Dorfbewohner etwas zu Leide, sondern nur den Barbaren. Einer nach dem anderen wurde geschnappt und mit dem Drachen fortgerissen. Innerhalb von wenigen Minuten waren sämtliche Barbaren besiegt oder gefangen genommen. Die Konoha-nins jedoch konnte nur ein wenig aufatmen, denn misstraurisch betrachteten sie den Drachen, der sich wieder auf den Weg zum Haupttor des Dorfes machten. So viele wie nur möglich folgten ihm und viele erblieckten mit erstaunen sahen sie zu Kushina, vor der der Drache halt machte. Inzwischen war das Chakra des Fuchsdämons hatte sich bereits wieder zurückgebildet und sie stand mit einem Lächeln vor dem Drachen. „Ich danke dir, dem treuen Diener Emidas. Nehme deine Gefangenen mit dir und lasse Emida über Schicksal entscheiden, denn dies ist nicht mehr meine Aufgabe.“ Darauf streckte der Drache seine Flügel aus und brüllte laut auf. Dann beugte er sich vor und berührte Kushina mit seinen gewaltigen Nüstern Kushinas Stirn. Eine kleine Lichtkugel tauchte auf und plötzlich lief vor jedem, der diesem Schauspiel zugesehen hatte ein kleiner Film vor ihrem Auge ab. Sie alle sahen eine junge Frau, die lachend durch die Straßen eines Dorfes lief. An ihre Hand hing ein kleiner Junge, der die ganze Zeit auf sie einredete. Und dann ganz plötzlich zerbrach das Bild vor ihren Augen in viele kleine Teile. Verwirrt und teilweise verstört blickten die Menschen sich um, als sie wieder ihre normale Umgebung sehen konnten. Der Drache war verschwunden, ebenso die Barbaren. Doch Kushina lag am Boden des Platzes und rührte sich nicht mehr. Sai kämpfte sich durch die staunende Menge und stürzte zu Kushina. Dicht hinter ihm kam Jiraiya her, der noch nach Tsunade rief, die sofort zu Kushina kommen sollte. Mit einem leichenblassen Gesicht und voller Sorge stürzte Sai neben Kushina zu Boden und riss rum. Sie hatte keinerlei Verletzung davongetragen und sie atmete noch. Erleichterung durchströmte Sai, als er merkte, dass Kushina nur bewusstlos war. „Sai?“ Auch in Jiraiyas Stimme schwang die gleiche Sorge, die auch Sais Herz bewegt hatte. Doch als Sai leicht lächelnd aufblickte, schwanden die Sorgen mit jeder Minute. „Sie ist nur bewusstlos.“ Jiraiya seufzte und schüttelte den Kopf. „Dieses Kind raubt mir noch den letzten Nerv.“ „Und vielleicht auch noch viel mehr.“ Erschrocken blickten sich Sai und Jiraiya um. In ihrer Sorge um Kushina hatte sie nicht einmal mitbekommen, dass sie umzingelt war. Eine ganze Kompanie von Anbus standen um gezogenen Waffen um sie herum und hatte sie genau im Auge. Von Tsunade war keine Spur zu sehen. Wahrscheinlich leistete sie irgendwo anders gerade erste Hilfe und war deswegen nicht hier. Ein kleiner Spalt tat sich auf und Danzo trat in den Kreis, während dabei weder Sai noch Jiraiya aus den Augen ließ. „Ich wusste doch, dass man dir nicht mehr trauen kann Sai und wie ich sehe, hatte ich Recht. Du steckst offensichtlich mit Naruto Uzumaki unter einer Decke. Will er nicht langsam diese Verkleidung aufgeben? Und was dich angeht, Jiraiya, muss ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Immerhin hatte ich gedacht, dass du es deinem alten Freund Orochimaru nicht nachmachen würdest.“ Wütend ballte Jiraiya die Hände zu Fäusten und starrte sauer zu Danzo. Es war klar, dass sich dieser in solch einer Situation wieder aufspielen musste. Sai hingegen überlegte fieberhaft, was sie tun sollten. So einfach würden sie dem Ganzen nicht entkommen, zumal Kushina ziemlich schwach war, auch wenn sie langsam wieder zu Bewusstsein kam. Sie blinzelte mit den Augen und umfasste mit ihrer Hand den Energiestein, den sie um den Hals trug. Danzo hingegen lachte. „Dies ist für mich ein großer Triumph. Denn gleich auf einmal können wir drei Nuke-nin dingfest machen.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Blitzartig drehte sich Jiraiya um und starrte wie jeder anderer zu Kushina, die sich nun langsam erhob. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Danzo starrte sie einen Moment lang an, bevor er wieder in der Lage war zu sprechen. „Willst du dich langsam diese Verkleidung aufgeben, Naruto Uzumaki?“ Darauf fing Kushina lauthals zu lachen an und jeder auf dem Platz stand, blickte zu der Gruppe herüber. „Ich hab ja schon von vielen gehört, dass du dämlich wärst, Danzo, aber für so dämlich hätte ich dich nicht gehalten.“ Wutentbrannt verzog Danzo sein Gesicht. „Was soll das du verdammter Nuke-nin?“ „Verdammte Nuke-nin, wenn ich bitten darf. Immerhin bin ich ein Mädchen. Mein Name lautet Kushina Hinako Uzumaki, ich bin die Tochter von Naruto und Hinata Uzumaki und die Erbin des Hyuuga-Clans.“ Mit jedem Wort schien sie zu wachsen. Ihr Auftreten war Selbstsicherheit gekenntzeichnet, selbst in einer Situation wie dieser. Bewunderende Blicke wurde ihr zugeworfen, während Jiraiya sie zweifelnd und entsetzt anstarrte. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Doch Kushina schüttelte den Kopf. Die Zeit des Versteckspieles war vorbei. „Mein Chakra und die Falken haben meine wahre Herkunft verraten. Die Zeit zum Versteckspielen ist vorbei.“ Die nächsten Bewegungen waren so flick ausgeführt, dass kaum jemand ihnen folgen konnte. Und im nächsten Moment flog Sai und Jiraiya auf den Rücken von Falken durch die Luft. Entsetzt blickten sie zum Erdboden zurück, wo mehrere Anbus Kushina überwältigt hatten und sie gefangennahmen. Danzo war sichtlich sauer und brüllte laut Befehle durch die Gegend, während die Falken höher stiegen und nach Osten flogen. „Helias flieg zurück. Wir müssen Kushina zurückholen.“ Doch Helias tat nichts dergleichen, sondern schwang sich höher in die Lüfte. „Das kann ich nicht machen. Der Befehle meiner Herrin lautet, euch so schnell wie möglich zu ihrem Vater zu bringen. Sie sollen sich keine Sorgen machen. Sie sagte, dass sie noch etwas zu erledigen habe.“ Die Zelle in die man Kushina gebracht hatte, war recht gemütlich, wenn man es genau betrachtet. Sie hatte ein Bett und eine Decke. Was sollte man sich als Gefangene mehr wünschen? Erschöpft ließ sie sich auf dem Bett nieder und betrachtete die Decke. Der Tag hatte sichtlich an ihren Kräfte gezerrt. Es war lange her, dass sie sich so verausgabt hatte. Ihr Glück war es gewesen, dass sie den Energiestein von Kotaru dabei gehabt hatte, denn sonst hätte sie weder Sai noch Jiraiya die Flucht ermöglichen können. Es war wichtig gewesen, dass sie entkommen waren. Sie jedoch musste noch im Dorf bleiben, denn ihre Mission war noch nicht beendet. Dies würde nicht der letzte Angriff der Barbaren gewesen sein. Zwar wussten die Konoha-nins von ihnen und der drohenden Gefahr, doch waren sie noch immer zu schwach, um ihnen entgegentreten zu können. Dann würde Kushina eingreifen. Wenn die glaubten, dass diese mickrige Zelle sie aufhalten konnte, dann hatten die sich geirrt. Noch hatte Kushina so manche Tricks auf Lager. Sie seufzte und schloss die Augen. Wieder erschien die Vision, die auch jeder andere gesehen hatte, als der Wasserdrache sie berührt hatte. Tränen liefen ihr über die Wangen. Keiner hatte erkennen können, wer die Frau gewesen war, doch sie wusste es genau. Diese Frau war sie selber gewesen und der Junge an ihrer Hand, dass war ihr Sohn. Es war ein Teil der Zukunft gewesen, die nie mehr eintreten würde. Dies war der Preis, den sie zahlen musste, um den Drachen zu beschwören. Es war der gleiche Preis, den sie auch an Emida zahlte, wenn sie sich ihrer Macht bemächtigte, jedoch sah sie nicht, was für ein Teil der Zukunft da verloren ging. Den Preis, den sie an den Drachen zahlen musste, war deswegen umso grausamer. Sie rollte sich auf dem Bett zusammen und weinte um ihre für immer verlorene Zukunft. Kapitel 30: Verfolger --------------------- Verfolger Mit geschlossenen Augen saß Neji im Krankenhaus und lehnte mit seinem Kopf an der Wand. Er war müde und erschöpft, obwohl er nicht wie die anderen Ninja an den Kämpfen teilgenommen hatte. Als er in das Anwesen der Hyuugas gekommen war, hatten sich die Barbaren ja bereits zurückgezogen. So war er im Anwesen geblieben und hatte den Bergungskräften geholfen, die Überlebenden zu bergen und ins Krankenhaus zu bringen. Es war eine andere Seite des Kampfes und es war das erste Mal, dass er diese Seite brachten konnte. So manches Mal hatte er dabei vor Sakura und den anderen Medical-nin den sogenannten Hut ziehen müssen. Er gab zu, dass man den Beruf des Medical-nin nicht unterschätzen durfte und aber vor allem musste man für diesen Beruf geboren sein. Ein Becher mit einer heißdampfenden Flüssigkeit erschien in seinem Gesichtsfeld. Überrascht blickte er auf und sah in Sakuras leicht lächelndes Gesicht. Sofort sprang er auf und hätte beinahe ihr den Becher aus der Hand geschlagen. „Und?“ Sakura seufzte. „Hanabi wird durchkommen.“ Neji seufzte auf. „Aber sie wird vielleicht nie wieder laufen können.“ Ernüchterung machte sich in Neji breit. Dies war das Schlimmste, was einem passieren konnte. Er wusste es, hatte es einst selbst gesehen bei seinem einstigen Teamkameraden. Lee hatte noch gehen können, jedoch nur am Stock. Dass er überhaupt wieder kämpfen würden – daran hatte zu jener Zeit kaum einer geglaubt. Jedoch hatte Tsunade damals ein kleines Wunder wahr gemacht, aber damals hatte immerhin eine geringe Hoffnung auf Heilung bestanden. Doch diesmal war es anders. „Gibt es keine Heilung?“ Sakura schüttelte den Kopf. Sie hatte ihm lieber eine andere Antwort gegeben. „Es tut mir leid. Sie hatte Verletzungen an der Wirbelsäule erlitt, die auch ihr Rückmark beschädigt haben. Es ist ein Schaden, den wir nicht mehr beheben können. In dieser Hinsicht kommen selbst unsere Heilkünste an ihre Grenzen. Leider.“ Neji nickte und sagte nichts darauf. Stattdessen nahm er einen Schluck von dem heißen Tee, den Sakura ihm mitgebracht hatte. Dann erhob er sich und gab Sakura den Becher zurück. „Danke.“ Er drehte sich um und ging. „Was willst du jetzt tun?“ „Draußen ist noch viel zu tun.“ Sakura fragt nicht weiter und ließ ihn gehen. Aus ihrer Erfahrung wusste sie, dass es hart war, sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen, mit solch einer Mitteilung umzugehen. Eine Behinderung veränderte das Leben von Grund auf und viele entwickelten Ängst. Angst vor der Berührung des anderen, Angst vor den Gedanken der anderen. Schamgefühle taten ihr übriges. Es war schwer mit der Behinderung zu leben und noch schwerer war es sie zu akzeptieren. Neji verließ völlig in Gedanken versunken das Krankenhaus und übersah dabei vollkommen Tenten, die ihm mit seinem jüngsten Sohn entgegen kam. Sie war sichtlich aufgebracht und Neji´s Verhalten regte sie noch mehr auf, weshalb sie ihn regelrecht anbrüllte, bevor er sie erst mitbekam. „Tenten, alles in Ordnung mit dir?“ Schnell lief Neji zu ihr. Er war froh sie und seinen Sohn zu sehen. Der Kleine Tenjo lächelte ihn freudestrahlend an und streckte seine kleine Hand nach seinem Vater aus. Dabei gab er so typische, jauchzende Kinderlaute von sich. Neji hielt ihm seinen Finger hin, den er der Kleine mit seiner winzigen Hand umklammerte. Dabei sah Neji ins Tentens Gesicht, die sichtlich besorgt war. „Tenten?“ „Neji, ist Tenji bei dir? Und wo ist Tenko?“ Neji wurde blass. „Ich dachte der Kleine wäre bei dir. Ihr wolltet doch einkaufen gehen.“ Tenten verlor den letzten Rest von Farbe im Gesicht. „Er hat sich geweigert. Er wollte mit Tojoku im Garten trainieren.“ In jenem Moment fielen Neji Hanabis letzte Worte wieder ein, die sie vor ihrer Bewusstlosigkeit zu ihm gesagt hatte. Er hatte sie vergessen, da die Sorge um Hanabi und den Angehörigen seine Gedanken beherrscht hatten. „Geh ins Krankenhaus. Kümmer dich um Hanabi. Ich geh die Beiden suchen.“ Mit Absicht hatte er níchts zu Tenten gesagt. Vielleicht hatte Hanabi sich auch geirrt. Es konnte ja auch sein, dass er zusammen mit Tojoku entkommen war und sich die Beiden nun nicht trauten aus ihrem Versteck heraus zu kommen. Schnell rannte er durch die Straßen Konohas ohne auf die Umstehenden zu achten. Nicht einmal Shikamarus Stimme nahm er wahr, der ihn rief. Erst als dieser neben ihn herlief und ihn nochmals beim Name rief, bekam Neji ihn mit. „Neji, was ist los?“ „Tenji und Tojoku sind bisher nirgendwo aufgetaucht. Ich will sie im Haupthaus suchen.“ „Verdammt. Sie sind also auch verschwunden.“ Abrupt blieb Neji stehen. „Was meinst du damit?“ Auch Shikamaru blieb stehen. „Überall im Dorf werden Kinder vermisst. Sasuke und Choji suchen ebenfalls ihre Kinder.“ Neji war sich in jenem Moment sicher, dass er nicht mehr nach Tenji und Tojoku suchen brauchte. Hanabi hatte die Wahrheit gesagt. Dennoch blieb ein Funken Hoffnung in seinem Herzen bestehen. „Shikamaru, kannst du mir helfen?“ Shikamaru nickte. Seufzend betrachtete Tsunade die Steckbreife vor sich. Es waren die Steckbriefe der vermissten Kinder. Insgesamt würden etwa 18 von ihnen vermisst. Die ältesten Kinder waren 10 Jahre die Jüngsten gerademal 4 Jahre. Die Eltern jener Kinder waren am Ende. Man hatte sie gerade noch so aufhalten können, nicht alleine losziehen zu wollen, um sich auf die Suche nach ihren Kinder zu machen. Konoha war schwer getroffen wurden von diesem Anschlag, zumal er gerade zu einer ungünstigen Zeit war. Viele ihrer Leute waren unterwegs und ihre Verteidigung geschwächt gewesen. Wütend schlug Tsunade mit der Faust auf den Tisch. Sie fühlte sich machtlos. Einerseits musste sich um die Versorgung des Dorfes kümmern, jedoch wollte sie auch diesen Kinder helfen. Und dann war da noch die Sache mit dem Verrat von Jiraiya und Sai und zu gute Letzt noch Kushina, die in einer Zelle unter dem Hokagegebäude saß. Alles kam auf einmal auf sie zu. Sie erhob sich und blickte aus dem Fenster über das Dorf. Noch immer brandten vereinzelt Häuser. Nur noch wenige Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Meist waren es die Leute, die sich um Lebensmittel und Verbandsmaterialien kümmerte. Doch auch die würde langsam knapp. Viele der Menschen waren in den großen Sälen und Hallen des Dorfes untergebracht, weil ihr Zuhause vernichtet wurde. Es war ein Chaos. Doch das größte Chaos herrschte im Krankenhaus. Es waren nicht genügend Betten für die Verletzten. Eine Op folgte der vorheran gegangen. So viele mussten notoperiert werden und nicht selten war der Tod ein Gast in einem der Op-Sääle gewesen. Dies war nicht nur an die Nerven der Angehörigen gegangen. Auch Tsunades gesamtes Personal im Krankenhaus war so manchesmal nahe an der Grenze des Wahnsinns. Dennoch hatte sie durchgehalten und Tsunade war stolz auf ihre Leute. Doch dieser Stolz war ihr vergangen, seit sie vor einer Stunde selber einen der Op-Sääle verlassen hatte, in dem sie gearbeitet hatte. Ein Klopfen an der Türe kündigte Besucher an. Kurze Zeit später traten Shikamaru, Neji, Sasuke und Kakashi ein. Sie alle wirkten müde und erschöpft. Zumal bei Sasuke und Neji die Besorgnis hinzu kamen, da ihre Kinder zu den Vermissten zählten. „Gut, dass ihr da seid. Ich möchte, dass ihr einen Trupp zusammenstellt und euch auf die Suche nach den Kindern macht. Es ist mir egal, welche Mittel ihr dafür anwendet, doch tut was ihr könnt, um die Kinder lebend wieder zurück zu bringen.“ Alle vier nickten. „Doch bevor ihr geht, seht euch das bitte an.“ Sie reichte den Vieren einen Zettel, den sie durchlasen. Beim Lesen wurden ihre Augen immer größer, bis Kakashi aufsah. „Woher ist das, Hokage?“ „Ich habe es gefunden, als ich vor ein paar Minuten in mein Büro gefunden. Hier ist der Rest. Ein Sack voller wertvoller Steine, möchte ich meinen.“ Shikamaru schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht.“ „Ich verstehe es auch noch nicht, Shikamaru. Doch ich denke, dass Kushina euch da vielleicht weiterhelfen kann. Sprecht mit ihr, bevor ihr aufbrecht.“ Die Türe knarrte als Shikamaru die Türe zu der Zelle öffnete, in der Kushina sich befand. Sie saß auf dem Bett und lehnte gegen die Wand. Ein Grinsen zierte ihr Gesicht, während die Männer eher grimmig dreinsahen, als zu ihr in die Zelle traten. „Sieh an, ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell Besuch bekommen würde.“ Doch keiner der anderen hatte ein Lächeln übrig, stattdessen hielt Shikamaru Kushina den Zettel hin, den sie von Tsunade erhalten hatte. Kushina ergriff und las ihn sich durch. „Hey Oma, dies ist ein kleines Geschenk von mir, damit ihr nicht untergehen werdet. Lass dir von Kushina erklären, wie man mit diesen kleinen Steinen umgeht. Naruto“ Kushina zog eine Augenbraue hoch. „Ein Zettel meines Vaters. Und? Ist das alles?“ „Kushina wir sind nicht zum Spaß hier. Was soll das Ganze und warum bist du hier?“ Kushina seufzte. „Das ist eine lange Geschichte. Das wird Zeit brauchen.“ „Die haben wir nicht.“ „Allerdings. Doch um die Kinder zu retten seid ihr schon zu spät.“ Neji holte tief Luft und Sasuke hatte ballte seine Hände zu Fäusten. Auch Shikamaru war deutlich aufgebracht, nur Kakashi wirkte noch ruhig. „Was willst du damit sagen? Woher weißt du von den Kinder?“ Kushina schüttelte den Kopf und begann in der Zelle auf und ab zu gehen. „Eure Wachleute reden zu laut, außerdem wusste ich von einem der Barbaren, dass sie es auf die Kinder abgesehen hatte.“ „Steckst du mit ihnen unter einer Decke?“ Kushina blieb stehen und sah Shikamaru mit einem spöttischen Blick an. „Gott bewahre mich davor. Jedoch habe ich aufgrund meiner Ausbildung lange Zeit in ihrem Land verbracht, deshalb kann ich auch ihre Sprache verstehen. Einen nahmen Sai, Jiraiya und ich im Wald gefangen. Er nannte mir ihr Ziel, jedoch hatte ich gedacht, dass sie die Kinder umbringen wollten.“ „Und warum haben sie dann entführt? Wir haben Informationen, dass sie noch leben.“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Es ist nicht die Art der Barbaren Gefangene zu machen. Es war ein höchst ungewöhnlicher Angriff.“ „Und wohin werden sie die Kleinen bringen?“ „In ein Land, was wir das Ödland nennen. Von dort bin ich gekommen, bevor ich nach Konoha kam. Ich war fast zwei Wochen unterwegs, allerdings wurde ich unterwegs aufgehalten. Die Barbaren werden jedoch übermorgen dieses Land erreichen. Sie sind ein unglaubliches zähes und überraschend schnelles Volk. Sie können mit kurzen Pause mehrere Tage durchlaufen.“ „Ist das Ödland ihr Heimatland?“ „Nein. Ihr Heimatland liegt weit im Nordosten. Sie haben es vor ein paar Monaten verlassen.“ „Warum nennt man dieses Land Ödland?“ Kushina schloss die Augen und kurzzeitig spielten sich Bilder vor ihren Augen ab. Sie öffnete die Augen wieder und blickte starr geradeaus. „Dieses Land ist eine Einöde. Nichts was dort gesät wird, wird jemals aufgegehen. Jedoch ist es reich an Bodenschätzen. Viele Gauner und Verbrecher leben dort, um ihren Reichtum zu finden. Der Tod dort lauert hinter jeder Ecke. Nur die Stärksten überleben dort.“ Sie drehte sich zu Shikamaru um. „Was wollt ihr noch wissen?“ „Was meintest du vorhin, wir seien zu spät?“ Kushina lächelte. „Ihr werdet sie nicht mehr einholen. Nicht einmal Lee und Gai würden diese nicht mehr einholen, selbst wenn sie die Nacht auch durchlaufen würden. Nur ein Wunder oder das Falkenvolk kann euch jetzt noch helfen.“ Shikamaru lächelte grimmig. „Ziemlich schlau, dass muss man zugeben, Kushina. Du bist schließlich die Einzige, die einen Pakt mit den Falken geschlossen hat.“ Kushina schnaubte und blickte sie alle durchdringend an. „Ihr habt die Wahl. Wie entscheidet ihr euch?“ Hime und Riku prüften ein letztes Mal ihre Ausrüstung, während sich Konishi, Teru, Kiba und Shino sich über eine Karte beugten und diese studierten. Tenko und Hauro standen etwas abseits. Sie hatten seit dem Nachmittag nicht mehr viel gesprochen. Sie sagten nichts zueinander, jedoch wussten sie beide nur zu gut, was in dem anderen vorging. In ihnen herrschte Unruhe und Angst. Sie wollten endlich aufbrechen, seit vor wenigen Minuten von dem Team kam, welches Tsunade zum Führungsteam für den Suchtrupp bestimmt hatten, der Befehl kam, dass sie sich versammeln sollten. Doch inzwischen war bereits eine dreiviertel Stunde vergangen und noch immer waren sie nicht da. Doch plötzlich ging ein Raunen durch die Reihen der anwesenden Ninjas und beide blickten sich um. Endlich kamen Kakashi, Neji, Shikamaru und Sasuke. Unter ihnen befand sich auch Kushina, die der Grund für die Unruhe war. Unter fast allen anwesenden Ninjas breitete sich ein wütendes Gesicht aus, manche sahen jedoch verwundert drein. Kushina ließ davon nicht beirren. Ausdruckslos und kühl sah sie sich die Reihen der Ninjas an und blickte dann zu Boden. Shikamaru schnappte sich seinen Rucksack und schwang ihn auf seinen Rücken, während er anfing zu sprechen. „Okay, wir brechen jetzt auf. Das Ziel unserer Feinde und damit auch unser Ziel ist das Ödland. Es ist drei Tagesmärche von hier entfernt und die Barbaren werden sich bald das Land erreicht haben. Wir müssen noch davor abfangen.“ Kiba schnaubte. „Das ist doch unmöglich. Wir können unmöglich so schnell sein.“ Shikamaru blickte zu ihm. „Ich weiß, deshalb wird uns Kushina unterstüzen.“ Diese Aussage brachte einen kleinen Aufruhr in Fahrt, der durch Kakashi, Sasuke und Neji niedergedrückt wurde, sodass es wieder still wurde. Shikamaru blickte ernst auf sein Team. „Ich weiß, dass es euch nicht gefällt.“ „Ihre Eltern sind Mörder und sie ist es auch. Man sollte sie einsperren und nie wieder herauslassen.“ Es war Hime gewesen, die gesprochen hatte. Hasserfüllt blickte sie zu Kushina, die ihr ausduckslos entgegen sah. Shikamaru schüttelte den Kopf. „Ich weiß, wer ihre Eltern sind und ich kenne ihre Identität, jedoch ist sie die Einzige, die uns noch rechtzeitig zum Ziel bringen kann. Wir brauchen ihre Hilfe, weil sie einen Pakt mit Falken geschlossen hat.“ Diese Aussage brachte kurzzeitig ein Schweigen in die Gruppe, bis sich Kiba zu Wort meldete. „Die Falken sind doch bekannt als die Falken der Hyuugas. Könnte nicht jemand anderes aus dem Hause der Hyuugas diese Aufgabe übernehmen.“ Neji schüttelte darauf nur den Kopf. „Nein. Die Beschwörung kann nur das Oberhaupt oder das künftigte Oberhaupt übernehmen. Sobald das künftige Oberhaupt die Beschwörung gemeistert und den Pakt mit Falken geschlossen haben, so geht die Fähigkeit auf diesen über, sodass er allein dazu fähig ist. Hinata hat vor ihrem Fortgang sowohl die Beschwörung gemeistert als auch den Pakt geschlossen. So war sie allein in der Lage über die Falken zu bestimmen.“ „Und Kushina?“ „Ich bin das älteste Kind von Hinata, die vor ein paar Jahren dem Hyuuga-Clan angehört und die Stammhalterin war. Somit bin ich ihre Erbin. Die Falken machen keinen Unterschied zwischen verstoßen oder nicht. Sie schwören dem ältesten Kind der Hauptfamilie der Hyuugas die Treue. Mein Name lautet zwar Uzumaki, jedoch fließt durch meine Ader auch das Blut der Hyuugas.“ Kushina sah sich zwischen den anwesenden Ninjas um und entdeckte in den meisten Augen Misstrauen und manche sahen sie sogar mit hasserfüllten Augen an. Doch die absolute Spitze bildete da wohl Hime. Ihr Blick konnte die Hölle gefrieren lassen, da war sich Kushina sicher. Von den Anwesenden kamen keine weiteren Widerworte. Obwohl sie dennoch nicht vollkommen überzeugt wurde, schwiegen sie. Sasuke fasste Kushina an der Schulter und führte sie durch die Menge der Anwesenden und setzte sie bei Hauro, Riku und Tenko ab. „Passt auf sie auf. Wir machen uns jetzt fertig und legen mit den Älteren die Gruppen fest.“ Tenko und Riku sagten nichts, doch Hauro besaß seine Stimme noch. „Okay.“ Sasuke warf Kushina nochmal einen Blick zu, der deutlich machte, dass sie nichts falsches machen sollte, sonst würde sie sich wünschen, noch immer in ihrer Zelle zu sitzen. Kushina lächelte auf diesen Blick bloß. „Glaubst du, mir ist das nicht klar? Dein Bruder war nicht umsonst mein Lehrer. Ihr habt den gleichen Blick drauf. Ihr seid euch ziemlich ähnlich.“ In jenem Moment verlor Sasuke jegliche Fassung über sein Gesicht. Überraschung, Wut und Hass spiegelten sich aus in seinem Gesicht wieder. Jegliche Farbe wich aus seine Gesicht und seine Sharingan kamen zum Vorschein. Das Chakra stieg merklich an und sämtliche Leute in der Umgebung drehten sich zu ihr um. Kushina jedoch lächelte weiter und legte es nahezu darauf an, Sasuke zu provozieren. „Obwohl – er hätte mit Sicherheit nicht so schnell seine Fassung verloren.“ Sasuke biss sich auf die Lippe. „Wo ist er?“ Kushina legte ihren Kopf schräg und lächelte verschlagen. „Was bekomme ich denn dafür?“ Sasuke schnaubte und drehte sich dann um. Ohne ein weiteres Wort ging er davon und ließ sie alleine stehen. Kushina sah ihm hinterher und schüttelte den Kopf. „Musstest du ihn so reizen?“ Kushina drehte sich um und blickte Hauro an. Er sah sie wütend an, wenn auch nicht so wütend wie Sasuke zuvor. „Ja, damit er weiß, dass Itachi immer noch exsitiert.“ Nun wirkte Hauro verwirrt. „Wir haben doch ganz andere Probleme.“ „Diese Probleme werden die Beiden früher oder später wieder zusammenbringen.“ Nun wirkte Hauro nur noch verwirrter und sagte nichts weiter. Dafür übernahm Riku das Reden. „Komm mal mit.“ Sie nahm Kushina an der Hand und zog sie hinter sich her und verschwand mit ihr zusammen einem kleinen, nicht zerstörten Häuschen. Drinnen drehte sie sich um und musterte Kushina einige Minuten kurz, bevor sie um den Hals fiel und sie an sich drückte. „Man bin ich froh dich zu sehen. Du hast uns dreien einen ganz schönen Schrecken eingejagd, als du bewusstlos zu Boden gegangen bist. War es schlimm in deiner Zelle?“ Kushina musste zugeben, dass sie ziemlich überrascht war, dass Riku sie so herzlich zurückbegrüßte. Eigentlich hatte sie erwartet, dass jeder und das schloss die Drei nicht aus, sie nur verachtend und bewehrend begrüßte. Umso mehr freute sie sich übe Rikus Verhalten ihr gegenüber. Dennoch kam ihr eine Frage in den Sinn. „Warum?“ „Warum was?“ „Warum bist du so nett zu mir, obwohl du weißt, dass ich eine Nuke-nin bin?“ Riku lächelte. „Nun es war anfangs schon ein kleiner Schock für mich, jedoch gab es etwas, was mich an deiner angeblich feindlichen Einstellung zweifeln ließ.“ Kushina zog eine Augenbraue hoch. „Und die wäre?“ „Deine letzte Attacke gegen unsere Angreifer. Die Technik war sehr mächtig. Und da stellte sich mir dann die Frage, wenn du so eine mächtige Attacke beherrschst, warum hast du uns damit nicht bereits angegriffen. Du musst zugeben, dass niemand etwas dagegen machen kann. Da war es mir klar. Du wolltest uns nicht angreifen. Du wolltest uns schützen. Außerdem hat Hauro dir die ganze Zeit vertraut und auch nach deiner Festnahme noch. Da wusste ich, wenn er es kann, dann kann ich es auch.“ Kushina sah Riku an und wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte. Schließlich gab sie mit schwacher Stimme eine Antwort. „Ich bin sprachlos.“ Riku lachte darüber und reichte Kushina ein Bündel, dass Kushina entgegen nahm. Es war leicht und weich. „Was ist das?“ „Kleidung. So willst du doch nicht etwa auf Reisen gehen?“ Kushina blickte an sich herab und betrachtete sich kritisch. Riku hatte recht. Ihre Kleidung war in einem mitleiderregenden Zustand. Überall waren Risse drin und Flecken so weit das Auge reichte. Sie brauchte wirklich neue Kleidung. Sie lächelte Riku an. „Danke.“ Kushina rollte die Sachen aus. Riku hatte ihr ein schwarzes, enganliegendes T-shirt besorgt, wie auch eine ebenso schwarze Hose, die ihr bis knapp über die Knöchel reichte. Außerdem lag ein Gürtel dabei, der allerdings dunkelblau war. Auch ein schwarzes Haarband hatte sie mitgebracht, denn Kushinas Haare hatten in den letzten Monaten an Länge zugelegt. Um alles perfekt zu machen, hatte Riku Kushinas alten Umhang besorgt, mit dem sie in Konohagakure angekommen war. Sie freute sich riesig ihn wieder zu sehen, denn in einer der Tasche befand sie die Kette, welche ihr Vater ihr vor ihrer Abreise gegeben hatte. Schnell zog sich Kushina um und legte ihren Umhang um. Bei den Haaren half ihr Riku. Als letztes legte sie sich die Kette so um den Hals, damit man sie gut sehen konnte. Wenn nun alle wussten, dass sie eine Nuke-nin war, konnte sie auch offen die Kette ihres Vaters tragen. Zufrieden stellte sich dann Riku vor Kushina und betrachtete das Ergebnis. „Schon besser.“ „Danke.“ Kushina wollte das Häuschen schon verlassen, da hielt Riku sie auf. „Warte, dass ist noch für dich.“ Sie reichte Kushina eine kleine Tasche, die gefüllt war mit Shuriken und Kunais. Kushina sah Riku in die Augen. „Bist du des Wahnsinns? Wenn dass heraus kommt, bist du erledigt.“ Riku schüttelte den Kopf. „Mag sein, aber wir sind Freunde und deshalb werden wir dich beschützen, dass ist unter Freunden nun mal so. Außerdem ist es ein gefährliches Gebiet, auf das wir uns begeben und wir trauen nicht allen, die mitkommen werden.“ Nun nahm Kushina das Täschen an, verstaute es sorgfältig unter ihrem Mantel, sodass es niemand sehen konnte und drehte sich dann wieder zur Riku um. „Vielen Dank. Sagst du mir noch, wer wir ist?“ „Hauro, Tenko und ich.“ Kushina nickte, lächelte noch einmal kurz und ging dann hinaus. Riku folgte ihr auf den Fuß. Tenko und Hauro hockten beieinander und kontrollierten noch ein letztes Mal ihre Ausrüstung. Sie wechselten nur schnell einen Blick mit Riku, die kaum sehbar nickte. Die Jungs lächelten die beiden Mädchen kurz an und beugten sich dann wieder über die Rucksäcke. Kushina ließ sich an ihrer Seite nieder und legte den Kopf in den Nacken, bevor ein Seufzer über ihre Lippen kam. Es war erleichternd zu wissen, dass es auch in jenem Dorf Leute gab, die ihr so vertrauten, dass sie alles für sie riskieren würden. Plötzlich fühlte sie sich ein wenig geborgen in der Nähe von den Drei und sie musste zugeben, dass sie sich seit Monaten nicht mehr so glücklich gefühlt hatte. Lange konnte sie jedoch das nicht geniesen. Kurze Zeit später kamen Sasuke, Shikamaru, Kakashi, Neji und noch weitere ältere Ninjas wieder. Scheinbar hatte sie eine Lösung gefunden, auch wenn nicht jeder damit glücklich schien. Shikamaru stellte sich vor sie und holte einen Zettel heraus, auf dem er Namen stehen hatte. „Wir haben gerade die Gruppen festgelegt, in denen wir arbeiten werden. Hört gut zu, ich werde mich nicht wiederholen. Gruppe 1 : Konishi, Hime, Zaku, Shino Gruppe 2 : Teru, Izumi, Ebiki, Gruppe 3 : Gai, Lee, Kiba Gruppe 4 : Kurenai, Konohamaru, Ebiki Gruppe 5 : Genma, Neji, Ino Gruppe 6 : Hiashi, Choji, Sasuke Gruppe 7 : Moegi, Genma und ich Gruppe 8 : Hauro, Riku, Tenko, Kakashi Außerdem wird die 8. Gruppe sich um die Beaufsichtigung von Kushina Uzumaki kümmern.“ Riku, Tenko und Hauro warfen sich einen Blick zu und nickten. Besser hätte es nicht treffen können. Jedoch unterstanden sie es sich zu lächeln. Shikamaru steckte den Zettel weg und sah auf die Gruppen vor sich. Einige wirkten nicht sehr erfreut über die Aufteilung, besonders Hime kochte vor Wut. Auch Hiashi war auch nicht begeistert, jedoch zeigte er das nicht so deutlich wie Hime. Kushina jedoch lächelte vor sich hin. Es konnte nur noch lustig werden, jedenfalls war sie dieser Meinung, auch wenn sie als einzige diese Meinung vertrat. Abschätzend betrachtete Kushina den Platz vor sich und runzelte die Stirn. Überall war der Boden aufgerissen und riesige Löcher zeichneten die Erdoberfläche. Bäume waren ausgerissen und lag verstreut auf dem Boden herum. Helias würde es sicherlich nicht gefallen, wenn sie an diesem Ort beschwörte, jedoch war dies der einzigste Ort, der ausreichend Platz bot. Sie hielt Hauro ihre Hand hin, der ihr mit einem Kunai in den Daumen schnitt, sodass er leicht blutete. Schnell entzog sie ihm wieder die Hand und begann Zeichen auf ihre Handinnenflächen zu zeichnen, bevor sie begann in einer unglaublischen Schnelligkeit Fingerzeichen zu schließen. Sie ihre Hand auf den Boden gleiten. „Jutsu des Vertrauten Geistes. Helias Schar erscheine.“ Vor ihr bildete sich eine riesige Rauchwolke und als sie verschwand, standen dreizehn Falken vor ihr. Sie alle hatten ihre Köpfe gesenkt und hoben sie erst als Kushina sie ansprach. „Helias, ich benötige die Hilfe von dir und deiner Schar.“ Helias hob den Kopf und in seinen Augen spiegelte sich der Spott wieder, der auch in seiner Stimme zum Vorschein kam. „Du überraschst mich immer wieder, Prinzessin. Hast du etwa die Nuke-nin verlassen?“ Kushina schüttelte den Kopf, während sie näher zum ihm trat. „Besondere Zeit erfordern besondere Maßnahmen.“ „Wie wahr. Wohin soll es diesmal gehen?“ „Ins Ödland. Barbaren haben Kinder von Konoha dorthin verschleppt.“ „Dann sollten wir uns beeilen. Kommen die alle mit?“ Kushina nickte nur kurz. Darauf hin entfaltete Helias seinen Flügel so, dass sie bequem auf seinen Rücken klettern könnte. Den anderen gab sie ein Zeichen, dass sie es ihr nachmachen sollten. Nach und nach saßen schließlich auf jeden Rücken drei oder zwei der Konoha-nins. Zu Kushina gesellten sich noch Kakashi und Hauro. Als endlich alle an Ort und Stelle waren, gab Kushina Helias den Befehl loszufliegen. Kurz darauf schwebten dreizehn Falken unter einem sternenklaren Himmel davon. Kapitel 31: Befreiungsmanöver ----------------------------- Befreiungsmanöver Kotaru ergriff die Zügel seines Pferdes Toru und führte sie zum Tor. Die Stute war unruhig und wollte endlich das Dorf verlassen. Sie war begierig auf den bevorstehenden Kampf, denn für solche Einsätze war sie ausgebildet wurden. Sie gehörte zu einer kleinen, stämmigen Rasse, die sich jedoch bestens durch das dichte Unterholz des Waldes kämpfen konnten. Sie waren wild und wenn ihre Reiter nicht aufpasste, saßen diese auch ganz schnell auf dem Boden. Hatte man jedoch erst einmal Freundschaft mit den Pferden geschlossen, so konnte diese die besten Freunde sein. Im Kampf war auf sie Verlass und sie ließen ihre Reiter nie im Stich. Diese Rasse Pferde war dafür bekannt, dass sie klüger als die anderen Rassen war und meist war es auch so, dass sie nur einen Reiter akzeptierten, dem sie dann ein Leben lang folgten, da sie äußerst treue Tiere waren. Toru hatte Kotaru kurz nach Inois Tod von seinen Eltern bekommen und seither waren die Beiden Freunde. Ein Band tiefer Freundschaft verband die Beiden und die kleine Stute bedeutete ihm genauso viel wie seine Familie und seine Füchse. Auch die Füchse hatten sich um ihn und die Stute versammelt. Sie würden auch an der bevorstehenden Mission teilnehmen. Ebenso ein paar der besten Kämpfer der jüngeren Generation der Nuke-nin. Als Nuke-nin der jüngeren Generation wurden alle Kinder der Nuke-nin gezählt, die durch die Verbrechen ihrer Eltern zu Nuke-nin geworden waren oder die im Dorf der Nuke-nin das Licht der Welt erblickt hatte. Außerdem wurden alle Nuke-nin bis zum 25. Lebensjahr zur jüngeren Generation gezählt. Geführt wurde diese von drei Personen aus den Reihen der jüngeren Generation, die ihre Befehle direkt vom Dorfrat erhielten. Sie zählte innerhalb des Dorfes mit zu den wichtigesten Personen und standen im Rang und im Ansehen genauso hoch wie die Ratesmitglieder. Am Tor wurde Kotaru und Toru bereits von anderen Mitgliedern der jüngeren Generation erwartet. Wie Kotaru führte jeder von ihnen ein Pferd an den Zügeln und wartete auf seine Befehle, denn Kotaru war derjenige, der die Führung der Gruppe inne hatte. Er würde diese Mission leiten und führen. Ein paar Meter von den anderen entfernt blieb er stehen und betrachtete den bunt zusammengewürfelten Haufen. Bei den Nuke-nin gab es keine einheitliche Kleidung und auch die Attacken und Techniken der Einzelnen waren so komplex und verschieden, dass sie nur schwer miteinander zu kombinieren waren. Deshalb arbeitete man auch lieber in kleinen Gruppen zusammen, als in solch großen Gruppen. Doch die Gruppe von Barbaren, die sie bekämpfen sollten war zu groß, um sie in kleinen Verbänden anzugreifen. Deshalb war es wichtig, sich einen genauen Plan zu überlegen und jedem einen Platz zu zuteilen. „Die Mission die uns zugeteilt wurde, wird nicht einfach werden. Sie ist schwer, zumal wir vor ein paar Minuten erfahren haben, dass die Barbaren Gefangene mit sich führen, die wir auf jeden Fall retten müssen. Wenn wir uns an den Plan halten sollten wir eigentlich Erfolg haben.“ Er blickte von einem zum anderen. Jeder nickte ihm zu und die rothaarige Michiru hob die Hand. „Was für Gefangene sind es?“ „Die Kinder von Konoha.“ Was in ihnen vorging, konnte Kotaru nicht erkennen. Als Kinder Nuke-nin verstand es jeder von ihnen seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Keine verriet sich durch die geringste Gesichtsregung. Dennoch wusste Kotaru, was in ihnen vorging. Er kannte sie alle gut, denn seit dem Tod von Inoi hatte sich vieles verändert. Weder Kushina, Mikoto noch er wurden länger als Aussetzige behandelt und waren ein fester Teil der jüngeren Generation geworden. Man vertraute ihnen und er gab dieses Vertrauen zurück. Ihre Freundschaft zueinandern war sogar stärker als die Freundschaft unter den Erwachsenen. Für Ausstehende mag es nicht nach Freundschaft aussehen, jedoch konnte man nicht ins Innere dieser Menschen blicken. Kotaru wusste, dass Wut und Entsetzen zugleichen Teilen in ihnen entbrannt war. Es war eine Schande, sich an den Kindern zu vergreifen. „Wie lautet der Plan?“ „Unseren Infomationen zufolgen benutzen sie die alten Handelsstraße nach Ödland. Sie sind schnell unterwegs. Zuerst einmal, müssen wir dafür sorgen, dass sie anhalten. Ein paar werden sie auf der Straße zum Ödland erwarten. Wir werden dort die Straße blockieren. Das werden Toriko, Hiro, Mikoto und ich übernehmen. Ein Teil blockiert ihren Rückweg. Ich dachte da an Arashi, Inari, Michiru und Hina. Yoku du hältest dich zusammen mit Hikaru im Dickdicht auf und greift sie aus dem Hinterhalt an. Schießt so, dass sie bereits beim ersten Treffen erledigt sind. Kira und Itami ihr haltet euch auf der anderen Seite auf und fesselt sie mit euren Bann- und Seiltechniken. Yuki, du bleibst im Hintergrund, da du als Einzigste in der Lage bist zu heilen. Lasst euch auf keine Einzelkämpfe ein, denn das könnte das Leben der Kinder gefährden. Verstanden.“ Es war keine Fragen die er stellte. Es war eine Voraussetzung, die er an jeden einzeln stellte. Sie alle nickten. „Auf die Pferde.“ Ohne ein weiteres Wort drehten sich alle um und bestiegen ihre Pferde. Kotaru ritt an die Spitze des Trupps und führte sie dann in den dunklen, dichten Wald. Tenji tat die Füße weh und sein Arm schmerzte schrecklich, seit man ihn von zu Hause entführt hatte. Er konnte keinen einzigen seiner Finger rühren. Der Schmerz, der von seinem Arm ausging, war vernichtet und immer wieder verschwamm das Bild vor seinen Augen. Die Entführer waren erbarmungslos und wer die Befehle nicht befolgte oder befolgen konnte, wurde bestraft. Tojokus Wange machte dies den gefangenen Kindern nur umso deutlicher bewusst, die in günen und blauen Farben schimmerte. Den jüngsten Kindern ging es da noch am besten, da die Entführer eingesehen hatten, dass sie nicht schneller konnten. Deshalb saßen sie auf dem Rücken der Entführer und wurden den langen Weg getragen. Bei den älteren Kindern war das anders. Als sie die Grenze von Konoha hatte die Entführer sie auf den Boden gestellt und ihnen gesagt, dass sie es nicht einsehen würden, dass sie sie weiterhin wie kleine Prinzen und Prinzessinnen tragen würden. Gnadenlos trieben sie seitdem die Kinder durch die Lande, zwar in einem gemäßigten Tempo, jedoch war es für die Kinder schrecklich. Vor allem für Neru, der von klein auf mit der Gesundheit zu kämpfen hatte. Jeder Schritt setzt ihm weiter zu und er würde nicht mehr lange durchhalten. Auch die anderen waren am Ende. Lin neben ihm schnaufte immer mehr und Yania hielt sich bei jedem Schritt die Seite, während sie versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie alle waren am Ende. Verzweifelt dachte Tenji nach, was er machen sollte. Sie alle brachten eine Pause, doch traute er sich nicht zu fragen. Allein die Fragen konnte ihm schon Kopf und Kragen kosten. Doch noch bevor sich weiter darüber Gedanken machen konnte, kamen die Barbaren vor ihm zum Stehen. Auch die Kinder blieben stehen und versuchten durch die Beiden der Barbaren zu sehen, was der Grund für ihr Halten war. „Macht Platz oder sterbt.“ Bei der Stimme lief es den Kindern eiskalt den Rücken herunter. Die Stimme gehörte dem Anführer der Gruppe und er war besonders gnadenlos. „Mein Name ist Kotaru Minato Uzumaki. Ich bin einer der drei Anführer der Nuke-nin der jüngeren Generation und bekannt als der Ninja mit dem Feuerkatana. Ich verlange die Freigabe der gefangenen Kinder von Konohagakure.“ Die Stimme war klar, hell und bestimmend. Sie wirkte sich merkwürdig auf die Kinder aus. Seine Stimme und seine Worte wärmten ihre Herzen und entfachten in ihnen einen Funken Hoffnung. Es war jemand da, der ihnen helfen wollte. Doch die Entführer lachten darauf nur. „Ihr vier Zwerge wollt uns aufhalten.“ „Sie sind nicht allein.“ Erschrocken drehten sich die Entführer und die Kinder herum und entdeckten hinter sich vier weitere Reiterinnen auf ihren Pferden. Sie alle hatten Waffen in der Hand und waren bereit den Kampf mit ihnen aufzunehmen. Die Barbaren lachten darauf hin wieder nur. Dennoch nahmen sie die kleineren Kinder von ihren Rücken und setzten sie zu den Größen, bevor sie sich wieder ihren Gegner zu wandten. Tenji sah in die Richtung aus der Kotaru gesprochen hatte. Er konnte ihn leicht erkennen, denn er hatte Recht gehabt. Er hatte wirklich ein Katana, jedoch schien seine Klinge als Feuer zu bestehen. Noch nie zuvor hatte er ein solches Katana gesehen. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Ihr wollt also kämpfen? Gut dann sterbt.“ Kaum das er es ausgesprochen hatte, gab es einen lauten Knall. Drei fielen. Zwei waren von Kunais getroffen, was den anderen erledigt hatte, war nicht zu sehen. Zwei weitere schrien auf und knieten sich nieder, bis sie auf der Erde lagen, der Grund dafür war scheinbar unsichtbar, doch fiel Tojoku ein seltsames Leuchten auf und als er genauer hinsah, konnte er feine, dünne Seile sehen. Drei weitere Entführer waren ebenfalls unfähig sich zu bewegen, jedoch war es nicht das Gleiche wie bei den Seilen. Bannkreise hatten sich zu ihren Füßen gebildet, die jede ihrer Bewegung lähmte. Weitere Knalle ertönten und immer mehr Barbaren gingen zu Boden. Einer nach dem anderen. Die restlichen Entführer gerieten in Panik und griffen nun die Menschen vor und hinter sich an. Die Kinder hatte sie scheinbar vergessen. Es ging ihnen nur noch um ihr eigenes Leben, was sie schützen wollten. Eine Hand ergriff Tenji am Arm. Erschrocken blickte er auf. Ein junges Mädchen hatte seinen Arm ergriffen. Hinter ihr stand ein Junge, der griesgrämig dreinsah. Das Mädchen hielt sich den Finger auf den Mund, um ihn und den anderen zu zeigen, dass sie still sein sollten. „Kommt mit. Wir gehören zu Kotaru. Wir helfen euch.“ Tenji nickte einfach und folgte ihm wie auch die anderen Kinder. Ihnen waren es inzwischen egal, mit wem sie eigentlich mitgingen, Hauptsache war, dass sie von ihren gnadenlosen Entführer fort kamen. Der Junge und das Mädchen führten sie tief in den Wald, bis sie zu einem Mädchen mit weißen, langen Haaren kamen. Sie saß auf einem umgefallenen Baumstamm und beobachtete aufmerksam ihre Umgebung. Als sie die Kinder und ihre beiden Kameraden näher kommen sah, sprang sie auf und lief ihnen entgegen. „Wie ist es gelaufen? Sind alle in Ordnung?“ Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Mehr oder weniger. Die Kinder werden die Erinnerung an die Barbaren wohl nicht mehr los, jedoch haben wir keines von ihnen verloren.“ Das weißhaarige Mädchen nickte und blickte zu den Kindern. „Ich werde sie untersuchen. Doch vor allem brauchen sie was zu essen und Schlaf.“ „Daran soll es nicht mangeln.“ Kira und Itami holte die mitgebrachten Lebensmittel hervor, während sich Yuki ein Kind nachdem anderen ansah. Scheinbar hatte keines der Kinder körperlichen Schaden bis Tenji, Tojoku und Neru genommen. Doch die seelischen Schäden waren groß. Ob manche der Kinder dieses Trauma überwinden würden, war fraglich. Doch oft waren es gerade Kinder die solche Erlebnisse besser wegsteckten als Erwachsene. Vorsichtig fuhr Yuki über Tenjis Arm. „Dein Arm ist gebrochen.“ Tenji nickte einfach nur. Er war einfach zu müde um zu antworten. „Gleich wird es dir besser gehen.“ Yuki lächelte sanft. Grünes Chakra erschien an ihren Handflächen, während sie diese vorsichtig auf den Arm von Tenji auflegte. Ein starkes Ziehen schoss durch Tenjis Arm und Tenji merkte, wie langsam Gefühl in seine Hände zurückkehrte. Ein paar Minuten blieb er vollkommen still sitzen bis Yuki ihn losließ. Sie hatte seinen gebrochenen Arm geheilt. „Du solltest ihn die nächsten Tage noch schonen, aber soweit ist er wieder in Ordnung. Geh jetzt was essen.“ Als nächsten Patienten winkte sich Yuki Tojoku heran. Vorsichtig tastete sie seine Wange ab. Jedes Mal zuckte Tojoku zusammen, wenn sie ihn berührte. „Du hast Glück gehabt. Der Schlag war nicht stark genug, um den Kiefer zu brechen. Es ist zum Glück nur eine Fisur des Unterkieferknochens und deine Wange ist aufgrund kleiner Äderchen, die bei dem Schlag geplatzt sind, geschwollen und empfindlich. Aber nichts Lebensbedrohliches. Du hast einiges weggesteckt nicht wahr?“ Tojoku nickte. „Sie wollten eins der Jüngeren Kinder schlagen.“ Yuki nickte. Sie konnte sich denken, was danach passiert war. Tojoku hatte sicherlich viel Mut gezeigt, als er das jüngere Kind beschützt hatte. Sanft legte sie wieder ihre in grünes Chakra gehüllte Hände auf die Wange von Tojoku. Eine angenehme Kühle ging von ihren Händen aus, während sie sich um seine Verletzung kümmerte. Als sie ihre Hände entfernt, war Tojoku irgendwie enttäuscht deswegen. Gerne hätte er ihre Hände noch länger auf seiner Wange gespürt. „Deine Wange wird noch ein wenig blau in den nächsten Tagen sein, jedoch wird sie dir nicht mehr weh tun, sodass du etwas zu Essen zu dir nehmen kannst.“ Tojoku verstand, was sie meinte und begab sich zu den anderen, während sich Yuki ihrem letzten Patienten zuwandte. Neru war leichenblaß und sah sehr erschöpft aus. Als sie seinen Puls fühlte merkte sie, dass er relativ unregelmäßig ging. Schnell legte sie ihre Hände auf die Brust und untersuchte ihn mit Hilfe ihres Chakras. „Du hast einen Herzfehler.“ Neru sah sie mit traurigen Augen an und nickte dann. „Seit ich ein Baby bin.“ „Könnte die Ärzte nichts machen?“ Während sie mit Neru redete schickte sie ihr Chakra zu seinem Herzen und versuchte es wieder in einem gleichmäßigen Rhythmus zu bringen. „Ein Eingriff ist zu gefährlich.“ Yuki sah ihn lag an, während sie ihr Chakra weiter zu seinem Herzen schickte. Er war viel reifer und weiter als andere Kinder in seinem Alter. Konnte dies an der Erkrankung und seinem Umgang damit liegen. „Bitte erzähl den anderen nichts davon. Ich will kein Mitleid.“ Yuki nickte. Sie konnte ihn verstehen. Nach und nach schlief jedes der Kinder ein, während die Nuke-nin an ihren Seiten Wache hielt. Erst tief in der Nacht stießen dann Kotaru und die anderen ihrer Gruppe zu ihnen. Sie zogen sich etwas von den Kindern zurück, um sich miteinander beraten zu können. Trotz des Sieges war keiner von ihnen in guter Laune. Sie hatte ein paar von den Barbaren gefangen nehmen können, um sie zu verhören. So hatte sie auch heraus bekommen, waren sie ausgerechnet die Kinder entführt hatten. Die Nachricht war erschreckend. Es gab keinen von ihnen, der nicht entsetzt gewesen war. Kotaru hatte sogleich Toriko und Michiru zurück ins Dorf geschickt, damit sie Bericht erstatten konnten. Inari hatte er an der Straße zurückgelassen, da er vermutete, dass aus Konoha Leute kommen würden, um die Kinder zu retten. Inari sollte sie dann davon abbringen. Mehr konnte sie nicht tun. Sobald die Kinder wach waren, würde sie diese ins Dorf bringen. Dort waren sie in der momentanen Situation am besten aufgehoben. Schließlich wusste weder die Barbaren noch andere Ninja-Nationen vom Bestehen Dorfes. Jedoch war dies nur noch eine Frage der Zeit. Lautes Vogelzwitschern weckte Tojoku und Tenji am nächsten Tag und verwirrt und verwundert setzten sich auf. Im ersten Moment waren sie irritiert, doch dann erinnerten sich an die letzten Ereignisse. Als sie sich umsahen, merkten sie, dass außer ihnen und den schlafenden Kinder niemand weiter da zu sein schien. Doch irrten sie sich da gewaltig. Von hinten trat Kotaru vollkommen geräuschlos zu ihnen heran und sprach sie an. Erschrocken drehte sich die Beiden um und blickten in das lächelnde Gesicht von Kotaru. Er hockte sich nieder, sodass sie auf einer Augenhöhe waren. „Hallo. Mein Name ist Kotaru. Wie geht es euch? Ich soll euch von Yuki aus fragen.“ Tenji und Tojoku sahen sich kurz gegenseitig an und dann wieder Kotaru. „Gut.“ Kotaru nickte und setzte sich zu ihnen. Seine Stimme war leise, damit die anderen noch ein wenig schlafen konnten. „Ihr seid vom Hyuga-Clan oder? Seid ihr Zwillinge?“ Tojoku lächelte darauf nur und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich Tojoku, Hanabis Sohn und das ist Tenji, der Sohn des Cousin meiner Mutter.“ Kotaru nickte. „Verstehe.“ „Und du bist der Sohn von Hinata oder?“ Die Frage kam unerwartet. Kotaru zog die Augenbrauen hoch und betrachtet Tojoku genauer, während Tenji seinen Cousin zweiten Grades nur mit großen, überraschten Augen ansah. Es beruhigte Kotaru, dass er nicht der einigste Überraschte war. „Wie kommst du darauf?“ Tojoku sah ihm entschloss in die Augen. „Wegen Uzumaki.“ Das verwirrte Kotaru. „Wie bitte?“ Tojoku senkte traurig den Kopf. „Nur die Älteren im Clan wissen, dass meine Mutter noch eine Schwester hatte. Ich hab es durch Zufall herausgefunden, als ich mich im Zimmer meiner Mutter vor meinem Großvater versteckt habe. Es stand in ihrem alten Tagebuch.“ Nun wurde Tojoku hochrot im Kopf, während Kotaru grinste. „Du hast heimlich im Tagebuch deiner Mutter gelesen?“ „Es war keine Absicht. Es ist heruntergefallen und als so dalag hab ich reingesehen.“ Kotaru lachte. Er fand es irgendwie niedlich, wenn sein kleiner Cousin verlegen war. Er wuschelte ihm mit einer Hand durchs Haar. „Schon gut. Ich hab auch schon die Post meines Vaters heimlich gelesen. Erzähl, wie es dann weiterging.“ Tojoku brauchte einen Moment, bevor er weitererzählt. Die Sätze kamen nur sehr zögerlich hervor. „In dem Tagebuch kam immer wieder die Worte „O-nee-san“ oder „große Schwester“ vor. Aber ich wusste ja, dass Mama keine Schwester hat. Als ich sie dann fragte, hat sie mir alles erzählt.“ Kotaru pfiff durch die Lippen. „Und was hat sie dir erzählt?“ Kurz schwieg Tojoku, bevor er weitererzählte. „Sie sagte, sie mag Naruto Uzumaki nicht, weil er Hinata ihr weggenommen hat. Aber sie freut sich, wenn Hinata glücklich ist und sie glaubt, dass Naruto sie glücklich macht.“ Kotaru lächelte darauf und fuhr Tojoku noch einmal durchs Haar. „Möchtest du deine Tante kennen lernen?“ „Ja.“ Schon bald erwachten noch die anderen Kinder und nachdem jeder etwas zu sich genommen hatte, kamen die übrigen Nuke-nin aus ihren Verstecken hervor, von wo aus sie die Nacht über Wache gehalten hatte. Mit viel Überredungskunst überredeten die Nuke-nin ihre Pferde ein paar der Kinder auf ihren Rücken zu tragen. Auch wenn die Kinder in der Nacht viel geschlafen hatten, so waren sie dennoch viel zu müde um den langen Weg durch den Wald zum Dorf anzutreten. Nur manche der älteren Kinder weigerten sich auf den Pferden zu reiten und liefen neben den Nuke-nin her, die ihre Pferde an den Zügeln führten. Kapitel 32: Wiedersehen ----------------------- Wiedersehen Die Sonne begann bereits im Osten aufzugehen, als die Falken über den großen Wald hinweg flogen. Es herrschte nahezu eine gespenstige Ruhe, denn nur wenig wurde gesprochen. Viele hatte noch überhaupt kein Wort gesprochen, sondern nur starr geradeaus gesehen, während die Welt unter ihnen vorbeiglitt. Auch Kushina hatte in jener Nacht wenig gesprochen. Zu Anfang hatte Kakashi versucht noch ein paar Informtionen aus ihr herauszubekommen, jedoch ohne Erfolg. Aber sie hatte auch nicht das Gefühl gehabt, dass er es wirklich versucht hatte. Scheinbar hatte man ihm den Befehl erteilt sie zu verhören, wozu er aber wohl wenig Lust hatte. Sie wurde aus Kakashi nicht schlau. Er war ein komischer Kauz. Auch Hauro nur wenige Worte gesagt. Manchmal hatte er sie gefragt, worüber sie gerade hinwegflogen, doch mehr war nicht gewesen. Er war viel zu blass ihrer Meinung nach und seine Augen spiegelten seine Sorge wieder. Seine Gedanken waren bei seiner Schwester. Jedoch bezweifelte Kushina, dass er in der letzten Zeit was gegessen hatte. Seufzend wandte sie den Blick ab und sah vorwärts in die Richtung in die sie flogen. Der Wald war unheimlich groß und dicht. Er erstreckte sich über mehrere Kilometer in alle Himmelsrichtung und war damit ein gutes Versteck für jegliche Banden, die sich in diesem Wald auskannten. Am besten kannten die Nuke-nin den Wald und seither hatte sie dafür gesorgt, dass niemand weiter die tiefen Geheimnisse des Waldes besser kannten als sie. Die Menschen fürchteten den Wald und betraten ihn nur in äußerster Not. Jedoch gab es eine Straße, die durch den Wald führte, jedoch nutzten die Menschen diese Straße nicht, da sie direkt zum Ödland führte. Kushina war sich sicher, dass die Barbaren diesen Weg genommen hatten, da dies die schnellste Verbindung war. Sie beugte sich ein wenig nach vorne und blickte über Helias großen Rücken nach unten. Sie war der Meinung, dass sie die Barbaren bald eingeholt haben mussten, jedoch war bisher noch nichts zu sehen. Zweifel beschlichen Kushina. Hatte sie sich verschätzt und waren die Barbaren schon weiter, als sie erwartet hatte. Die Sonne stieg immer höher und bot so einen besseren Blick auf das Land und dann entdeckte sie etwas, was ihr doch wieder Hoffnung machte. Um sich zu vergewissern, aktivierte sie ihr Byakugan. „Was siehst du?“ Hauro hatte sie ebenfalls vorgebeugt und sah sie an. Kushina zeigte mit ihrem Finger auf den Wald. Es war nicht mehr weit entfernt. „Dort hinten steigen Rauchzeichen auf. Das müssen die Barbaren sein.“ „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ Kakashi hatte ihr Gespräch verfolgt. „Weil die Menschen vor dem Wald Angst haben. Sie betreten ihn nur äußerst ungern.“ „Aber es könnte doch Menschen sein.“ Kushina schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Seht ihr die Straße. Sie führt nur in eine Richtung – Ödland. Die Rauchsäule steigt da auf, wo die Straße lang geht. Kein Mensch betritt das Ödland, außer es ist seine letzte Wahl. In diesem Fall bin ich mir sicher, dass es die Barbaren sind.“ Sie setzte sich zurück. „Schneller Helias.“ „Zu Befehl, Prinzessin.“ Was Kushina aus der Luft sah, jagte ihr einen Schrecken über den Rücken, so wie jedem anderen. Die Erde unter ihnen war verbrannt und überall lagen die Leichen der Barbaren. Es war ein Bild des Grauens. Neben ihr schrie Ino auf. Entsetzen, Verzweiflung, Angst und Panik. Was war mit den Kindern, wo waren sie? Ohne weiter nachzudenken, sprang Kushina von Helias Rücken, als dieser nahe genug an die Kronen der Bäume herangeflogen war und kletterte nach unten. Hinter ihr konnte sie Rufe und Schreie hören. Die anderen hatten denselben Weg genommen wie sie und folgten ihr durch das Geäst der Bäume. Sie betrat die Straße und besah sich das Ausmaß der Verwüstung. Die Leichen der Barbaren waren verkohlt und es stank nach verbranntem Fleisch. Die Erde war aufgerissen und an manchen Stelle brannte nach ein kleines Feuer. Hinter ihr kamen die anderen zum Vorschein. Der Anblick verschlug ihnen die Sprache. Einen Moment waren sie alle so fassungslos, dass sie sich nicht bewegen konnten. Dann rannten Ino los und schrie immer wieder die Namen ihrer Kinder. Sie lief auf die Barbaren zu und drehte einen nach dem anderen um, weil sie glaubte, dass eines der Kinder unter den Leichen begraben sein konnte. Andere taten es ihr nach. Es war aussichtslos. Währdessen blickte sich Kushina um und entdeckte, was sie suchte. In den Bäumen waren eindeutige Kerben eingeritzt und in einem Baum fand sie ein kleines Loch. Außerdem entdeckte sie zwischen den Leichen, noch weitere Füßspuren, die ihr wohlbekannt waren. Erleichterung erfasste sie. Aufmerksam blickte sie sich um und entdeckte, dann das, was sie suchte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ein Schlag traf sie im Gesicht. Kushina keuchte, denn der Schlag hatte sie hart getroffen. Sie schmeckte Blut. Erstaunt blickte sie sich nach der Ursache des Schlages um. Es war Hime, die ihr wutentbrannt gegenüber stand. Kushina hatte gewusst, dass es zwischen ihr und Hime irgendwann zum Kampf kommen würden. Spätestens seit sie sich so erbittert gegen sie ausgesprochen hatte, als Shikamaru gesagt hatte, dass sie die Verfolgung der Barbaren auf den Rücken von Kushinas Falken aufnehmen würden. „Was lachst du so bescheuert? Freust du dich über das Leid der Eltern? Darüber das die Kinder tot sind?“ Kushina schnaubte und blickte sie um. Hime hatte Recht. Die Eltern litten, doch sie hatten die Zeichen falsch gedeutet. Außerdem würde sie Hime den Schlag nun zurückzahlen. Den hatte sie unverdient bekommen. Sie lachte. „Man ich wusste gar nicht, dass die Ninjas von Konoha alle blind sind.“ Damit zog sie die gesamte Aufmerksamkeit von allen Anwesenden auf sich. Hime sah aus, als wäre sie der Teufel persönlich. „Was willst du damit sagen?“ „Habt ihr eine Leiche der Kinder gefunden? Woher wollt ihr dann wissen, dass sie tot sind?“ Sie schwiegen und Kushina schüttelte den Kopf. „Sie wurden gerettet und in Sicherheit gebracht.“ „Und von wem? Und wie?“ Kushina blickte sie alle einen nach dem anderen an. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Das ist eine Angelegenheit, die ich euch nicht erzählen kann.“ „Warum nicht?“ „Weil das Mädchen hinter euch, das sicher besser kann.“ Sofort drehte sich alle um und starrte ein Mädchen an, das ohne irgendein Geräusch oder Zeichen zu ihnen getreten war. Sie hatte ein langes schwarzes Kleid an und trug eine weiße Schürze. Sie sah aus wie ein Dienstmädchen und trug auch dessen typische Kopfbedeckung. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, machte sie einen Knicks und verbeugte sich. „Es freut mich, euch wiederzusehen, Meisterin Kushina.“ Wortlos starrten alle dieses Mädchen an, während Kushina auf das Mädchen zu ging. „Steh auf.“ Das Mädchen gehorchte. Sie stand auf und sah Kushina ins Gesicht. Ausdruckslos sah sie Kushina an. „Wie lauten eure Befehle?“ Fassungslos sahen die Konoha-nins dem Schauspiel vor ihnen zu. Sie konnten nicht glauben, was sie da sahen, da es ihnen vollkommen unrealistisch und unpassend zur momentanen Situation vorkam. Kushina jedoch schien dies bereits erwartet zu haben, denn sie sprach vollkommen gelassen. „Kotaru hat dich nicht ohne Grund hier gelassen. Wie lautet sein Befehl oder besser gesagt der Befehl des Dorfrates, Inaki?“ Inaki nickte. „Ihr habt Recht. Ich bin nicht ohne Grund hier. Meister Kotaru ließ mich hier, um die Konoha-nin zu begrüßen, wenn sie die Straßen entlang kämen, auf der Suche nach ihren Kindern. Ich sollte sie dann aufhalten und ins Dorf geleiten. Meister Kotaru sagte, dass die Zeit des Versteckspiels vorbei sei.“ Kushina runzelte die Stirn. „Verstehe.“ „Wir aber nicht.“ Kushina drehte sich um und sah Hiashi an, der gesprochen hatte. „Was zum Teufel geht hier vor? Wer ist das Mädchen? Was für ein Dorf? Wo sind die Kinder?“ Kushina seufzte. Sie hatten ein Recht es zu erfahren, doch sie durfte ihnen nichts sagen, da dies gegen die Regel des Dorfes war. Jedoch hatte Kotaru auch gesagt, das die Zeit des Verstckspiels vorbei sei. Sie wandte sich wieder an Inaki. „Wie viel darf ich ihnen sagen?“ „Alles.“ Kushina lächelte zufrieden. „Gut.“ Dann wandte sie sich wieder der Gruppe zu. „Ich erzähle euch alles, aber nicht hier. Da hinten ist eine Lichtung. Kommt.“ Kushina hatte Recht. Sie führte die Gruppe zu einer Lichtung im Wald, wo sie sich auf dem Boden fielen ließ. Inaki nahm zu ihrer Rechten Platz, während sich der Rest irgendwo um sie herum verstreute. Als sie alle saßen, begann Kushina zu erzählen. „Zu erst einmal – das ist Inaki vom Clan der Yuruka. Sie ist genau wie ich eine Nuke-nin, weil ihre Eltern selbst Nuke-nin sind. Sie hat sich meiner Familie verschrieben und dient uns treu bis zu ihrem Lebensende, wie es in ihrer Familien Tradition ist.“ Sie schwieg kurz, bevor sie weitersprach. „Sie und ich gehören zur einer Gruppe, die man als die jüngere Generation der Nuke-nin bezeichnet und leben im Dorf der Nuke-nin.“ „Im Dorf der was?“ Entsetzt sah Ebiki sie an. Es war so ziemlich das Schlimmste, was er hatte erwarten können. Sich von einem Kind der Nuke-nin sich bis zu dieser Stelle führen zu lassen, doch dann auch noch von einem Dorf der Nuke-nin zu erfahren, übertraf seine Erwartungen bei Weitem. „Im Dorf der Nuke-nin. Es befindet sich in diesem Wald und auch die Kinder werden dort sein, vermute ich.“ Kushina blickte zur Seite und Inaki nickte. „So ist. Meister Kotaru hat sie heute dorthin gebracht.“ Kushina blickte sich um und sah in lauter entsetzte Gesichter. Blankes Entsetzen beherrschte die Gruppe. Sie alle waren schon mehr oder weniger mit dem einen oder anderen Nuke-nin in Berührung gekommen und dies waren nicht gerade Erinnerungen, die in ihnen die besten Erinnerungen weckten. „Macht euch keine Sorge. Ihnen wird es gut gehen.“ Ino sah sie an, als wäre sie geisteskrank. Wie konnte Kushina sagen, dass es den Kindern gut ging, wenn sie mit Menschen wie Itachi Uchiha oder auch Kojo Taka von Suna zusammen waren? „Ist das dein Ernst?“ „Ja. Dort sind sie eher in Sicherheit als in Konohagakure.“ Ihre letzten Worte löste eine unterschwellige Unruhe aus. Böse Blicke wurden ihr zugeworfen und manche Hand ballte sich zur Faust, was Kushina nicht verborgen blieb. „Ihr braucht eure Wut nicht an mir auslassen. Es ist wahr, was ich sage. Seit das Dorf vor 20 Jahren gegründet wurde, hat nie jemand es betreten, dem wir nicht trauten oder den wir nicht kannten. Die großen Ninja-nationen wissen nicht einmal davon. Selbst Orochimaru wusste nichts von diesem Ort, der durch starke Gen-jutsus und ein noch viel ältere und stärkere Macht vor Blicke und Angriffen von außen geschützt wird. Wen wir nicht in der Nähe des Dorfes haben wollen, kommt auch nicht in dessen Nähe. Nur die Nuke-nin sind in der Lage dieses Dorf zu finden. Es ist momentan der sicherste Ort, den man haben kann.“ Kushina sah von einem zum anderen. „Und was das Wesen der Nuke-nin angeht – so sind wir das, zu was wir gemacht wurden. Wenn wir können, vermeiden wir das Töten. Wenn es der letzte Ausweg sein sollte, dann töten wir auch. Jedoch töten wir nie Unschuldige.“ Darauf schnaubte Hime nur, doch schwieg sie. Auch Sasuke und Ebiki schienen das anders zu sehen, aber sagten wie Hime ebenfalls nichts. Kushina schwieg noch einen Moment, bevor sie weiter erzählte. „Die Dorfhierachie ist einfach aufgebaut. Angeführt wirde das Dorf vom Dorfrat, der sich aus den drei weisesten Ältesten, den drei stärksten Kämpfern und den drei fähigsten Heilern zusammensetzt. Außerdem werden manchmal die drei Anführer der jüngeren Generation zur Beratung mit herangezogen. Die Menschen befolgen die Befehle des Dorfrates ohne zu Murren und respektieren sie. Die Personen, die zur jüngeren Generation zählen, werden ausschließlich von ihren drei Anführen kommandiert, die ihre Befehle vom Dorfrat bekommen.“ Verstehend nickte Kakashi. „Das System ist einfach, wenn es denn funktioniert.“ „Es funktioniert auch. Bisher hat sich niemand gegen dieses System aufgelehnt.“ Darauf musste Kakashi lächeln. „Verzeih wenn ich das sage, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Vater sich nicht gegen dieses System auflehnt. Er hat sich selbst immer gegen die Hokage auflehnt und es immer darauf angelegt, sich mit ihr zu fetzen.“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Vielleicht würde es auch nicht akzeptieren, wenn er wüsste, dass er noch einen anderen Zufluchtsort hat. Aber das Dorf der Nuke-nin ist für viele das letzte Zuhause, was sie haben können und schätzen es mehr als alles andere. Wenn sie auch von diesem Dorf verbannt werden, haben sie keine Zuflucht mehr. Auch wir haben strenge Regeln, nach denen wir leben und wenn diese verletzt werden, kennen wir keine Gnade. Sollte jemand die Regeln derart verletzen, dass er verbannt werden muss, den jagen wir auch bis zum bitteren Ende. Im Gegensatz zu den anderen Dörfern, lassen wir niemanden entkommen, der uns einmal verraten haben. Jedoch ist es noch nie dazu gekommen, dass wir zu solchen Mitteln greifen mussten“ Ihre Augen waren vollkommen kalt, während sie zu Kakashi blickte, dem unwillkürlich eine unheimliches Gefühl ergriff. „Außerdem gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb mein Vater sich nicht gegen dieses System aufzulehnen braucht. Er ist selbst ein Mitglied des Dorfrates.“ Jeder der Naruto vor früher her kannte, klappte bei diesen Worten der Mund auf. Kushina nahm ihre Reaktion mit einem Lächeln auf. „Aller zehn Jahre werden von den Bewohnern des Dorfes ein neuer Dorfrat gewählt. Vor fünf Jahren wählten die Menschen meinen Vater. Er gehört zu den drei besten Kämpfern des Dorfes. Auch mein Mutter ist mit im Rat, weil sie die fähigste Heilerin des Dorfes ist.“ Bei der Nachricht schüttelte Hiashi nur den Kopf unglaublich und wandte sich dann mit spöttischer Stimme an Kushina. „Und wer ist noch in diesem Rat?“ Kushina zog die Augenbrauen hoch. Sie mochte Hiashi nicht – Familie hin oder her. Er war ein Ekel. „Itachi Uchiha und Kojo Taka sind zusammen mit meinem Vater die stärksten Kämpfer. Meine Mutter, Yura Yamato und Toro Takiku bilden die Heiler. Zu den Ältesten gehören Hikage Kaze,Tai Imai und Shiko Zamai. Diese Neuen bilden den Dorfrat.“ Hiashis Blick hatte sich verfinstert. „Das sind nicht gerade unbekannte Name. Fast alle gehören zu Nuke-nin der S-Stufe und werden in allen Ländern der Ninja gesucht. Eine mächtige Gruppe.“ Kushina hörte ihm nicht zu, denn ihr Blick galt Sasuke, der bei der Erwähnung seines Bruders leichenblass geworden war. Sie kannte seine und Itachis Vergangenheit und sie kannte auch die wahren Beweggründe für Itachis Tat damals. Doch bezweifelte sie, dass Sasuke sie kannte. Niemand der Anwesenden wusste, dass sie des Öfteren Ausflüge, während ihrer Zeit in Konoha unternommen hatte. Oft hatte sie sich des Nachts rausgeschlichen, während einer ihre Doppelgänger bei Tenji geblieben war und hatte sich auf den Weg ins Archiv gemacht. Das war allerdings erst möglich gewesen, nachdem Gaara die Aufmerksamkeit der Ne auf sich gezogen hatte. Als er dann das Dorf verlassen hatte, hatte die Ne sie in Ruhe gelassen und sie hatte in aller Ruhe die Archive Nacht für Nacht durchstörben können. Vorallem die Berichte vom Straßenmord, den ihr Vater begangen haben sollte, waren für sie von Bedeutung gewesen. In den Unterlagen hatte sie jedoch nichts finden können, was ihn hätte entlasten können. Aber in einer dieser Nächte war ihr die Untersuchungsakte von der Ermordung des Uchiha-Clans in die Hände gefallen. In der Akte hatte sich aber noch ein Schreiben des Hokage der 3. Generation befunden, was die wahren Tatsachen enthielt. Er musste dieses Schreiben erst viel später der Akte hinzugefügt haben, in der Hoffnung, dass eines Tages jemand die Wahrheit entdecken würde. Sie hatte alles herausgefunden und wusste, was er wirklich mit der Ermordung auf sich hatte. Damit war sie eine der Wenigen, die wirklich Bescheid wussten. Doch Sasuke kannte die Wahrheit nicht und auch sein Hass hatte sich über die Jahre nicht gelegt, auch wenn er ihn verdrängt. Er hasste Itachi nach wie vor und sie fürchtete ein Treffen zwischen ihrem ehemaligen Sensei und seinem Bruder. Nur schwer konnte sie sich vor ihren Gedanken und Befürchtungen trennen und sich wieder dem Gespräch vor ihrer Nase zuwenden. Ein Streit war ausgebrochen, ob man das Dorf der Nuke-nin betreten sollte oder nicht. Manche rochen eine Falle dahinter, doch andere waren der Meinung, das Dorf auf jeden Fall zu betreten. Diese Meinung wurde vor allem von den Eltern vertreten, da es schließlich um ihre Kinder ging. Hiashi, der dem Streit bisher ruhig verfolgt hatte, warf Kushina und Inaki plötzlich ein hinterlistiges Lächeln zu und verschaffte sich Ruhe. „Ich versteh nicht, warum ihr so ein Theater macht. Wir haben doch schließlich ein Druckmittel mit dem wir die Kinder auf jeden Fall bekommen. Tauschen wir doch die Beiden gegen die Kinder ein.“ „Menschenverachtend und hinterlistig wie immer, was Hiashi?“ Bei der Stimme verstummten alle Anwesenden und eine Totenstille legte sich über sie, während sie sich zum Sprecher der Stimme umdrehte. Keiner hatte ihn bemerkt, keiner hatte ihn gehört, keiner hatte ihn gesehen. Doch wie aus dem Nichts stand Naruto Uzumaki gegen einen Baum gelehnt am Rand der Lichtung und betrachtete sie mit einem Grinsen, für das er früher bekannt gewesen war. Sofort zogen einige der Anwesenden die Waffe und manch begaben sich bereits in Angriffsposition. Mit einem Lächeln betrachtete Naruto das Geschehen und stieß sich vom Baum ab, um näher zu treten. Auf Himes Gesicht stand Hass und Verachtung, der sie auch freien Lauf ließ. Ohne weiter nachzudenken, rannte sie auf Naruto zu. In jeder Hand hielt sie ein vergiftetes Kunai, welche sie gegen Naruto erhob und Naruto in die Schulter jagte. Sie könnte spüren wie das Blut über ihre Hand lief und wahnsinniges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. „Kein schlechter Plan, Hiashi, dass muss ich zugeben, wenn deine Geiseln nicht gerade Inaki und Kushina wären.“ Himes Lächeln erstarrte. Sie blickte auf, um gerade nach das nachsichtige Lächeln des Doppelgängers zu sehen, bevor er sich in Rauch auflöste. Naruto Uzumaki hatte gewusste, dass sie ihn angreifen würde. Das hieß, dass er sie und die anderen schon die ganze Zeit beobacht haben musste. Sie drehte sich um und blickte zu Naruto, der neben Kushina und Inaki, doch sein Blick war auf Hime gerichtet. „Lass die Waffen sinken, Hime Rock. Wenn du deiner Rache nachrennst, wirst du noch von ihr zerfressen und glaub mir, dass ist wahrlich kein schöner Anblick.“ Hime war zu perplex, um darauf zu antworten und ließ tatsächlich die Waffen sinken. „Und ihr anderen solltete es ihr nachtun, wenn ihr nicht wollt, dass ihr alle innerhalb der nächsten Stunde alle tot sein. Eigentlich ist es nicht meine Art solche Drohungen auszustoßen, doch in Anbetracht der Situation muss es sein.“ Nach und nach ließ tatsächlich jeder die Waffen sinken, jedoch legten sie die Waffen nicht außer Reichweite. Währenddessen erhob sich Inaki und machte wie zuvor bei Kushina sowohl einen Knicks und eine Verbeugung. „Meister Naruto.“ Naruto lächelte, bevor seinen Blick Hiashi zuwandte. „Hiashi, du solltest wissen, dass die Nuke-nin sehr stolz sind. Sie würde niemals auf eine solche Bedingung eingehen, wie du sie eben genannt hast. Vielmehr wären sie über die Leistung der Beiden enttäuscht. Sowohl Kushina und Inaki wurden seit ihrem 3. Lebensjahr an trainiert und beide übertreffen die Erwartungen, die man in sie gesteckt hatte. Sie zählen zu den Besten. Du könntest weder Kushina noch Inaki halten. Kräftemäßig sind sie dir Überlegen und noch so manch anderen. Beide haben den Status einer Meisterin, was mit der Anbu gleich zu setzten ist.“ Er betrachtet die entsetzten Gesichter und lächelte dann wieder, während er seinen Blick von einem zum anderen wandern ließ. „So manches Gesicht kenne ich noch, andere wiederrum nicht. Ein interessanter Haufen, der schon sehnsuchtig von den Kleinen erwartet wird. Kommt.“ Damit drehte er sich um und wollte gehen. „Woher sollen wir wissen, dass dies nicht eine Falle ist?“ Naruto blieb stehen und drehte sich um. In seinen Augen stand ein sowohl ungeduldiger wie auch genervter Ausdruck, der durch einen Seufzer seinerseits nur noch verstärkt wurde. „Reicht euch mein Versprechen aus. Ein Uzumaki bricht schließlich niemals ein Versprechen, stimmt´s, Kushina?“ Kushina erhob sich und nickte, während ein Lächeln ihre Lippen umspielte. „So ist es. Eher würden wir sterben, bevor wir eins brechen.“ Darauf schnaubte Hiashi nur und auch manche andere sahen alles andere als überzeugt aus. Schließlich sprach Hiashi aus, was sie dachten. „Ich gebe nichts auf das Versprechen eines Nuke-nin.“ Naruto seufzte. Dann legte er seine rechte Hand auf sein Herz und hob die linke Hand in die Höhe. Er öffnete den Mund und begann zu sprechen. Doch die Worte, die er sprach klangen merkwürdig und fremd. Bis auf die Hyugas sah ihnen alle irretiert und verwirrt an. Die Hyugas jedoch schienen ihn zu verstehen. Ihre Blicke waren überrascht und der von Hiashi sogar nahezu entsetzt, während Kushina und Inaki lächelte. Sie konnte beide verstehen, was Naruto sagte. Riku tippte Tenko an. „Was ist los?“ Tenko warf ihr kurz einen Blick zu und sah dann wieder zu Naruto. Er hätte nicht gedacht, dass außer den Hyugas noch jemand so fließend diese Sprache beherrschte. „Die Sprache, die er spricht ist eine uralte Sprache, die früher das Adelsgeschlecht sprach. Jedoch war es riskant sie zu benutzen, weil man genau aufpassen musste, was man sagte. Diese Sprache wurde bei ihrer Schaffung mit einem Bann versehen, den niemand brechen kann. Jeder der diese Sprache spricht muss die Wahrheit sagen. Sagt er sie nicht, so kommt nur ein Krächzen aus seinem Mund. Als die großen Kriege ausbrachen, sprach man diese Sprache nicht mehr, aus Angst, dass man sich verraten konnte. Doch auf Krieg folgte ein neuer Krieg und die Sprache ging nach und nach verloren. Nur wenige Familien behielten das Wissen um diese alte Sprache. In Konohagakure ist nur noch die Hyuga-Familie in der Lage diese Sprache zu lehren und sie gehört zu ihren Geheimnissen.“ Ungläublich sah Tenko Naruto an. „Woher kann er nur …?“ Kushina war an seine Seite getreten. „Meine Mutter gehörte einst dem Hyuga-Clan an und natürlich kannte sie diese Sprache. Jedoch war sie der Meinung, dass diese Sprache jedem Menschen zusteht. Im Dorf kann jedes Kind diese Sprache sprechen. Sie gehört zu unseren ersten Lektionen. Auch viele der Älteren beherrschen diese Sprache bereits.“ „Das hätte sie nicht tun dürfen.“ Hiashi sah wutentbrannt aus. Er blickte zwischen Naruto, Kushina und Inaki hin und her. „Das war ein Familiengeheimnis.“ Darauf lachte Naruto grausam. „Ein Familiengeheimnis? Gerade du sprichst von Familie, nachdem du deine eigne Tochter verstoßen und an die Ne verraten hast? Du bist mir ein schöner Spaßvogel, Hiashi.“ Um sie herum wurde überrascht Luft eingezogen. Jene, die alte Freunde von Hinata waren sahen Hiashi mit einem vernichtetend Blick an und manche musste ganz schön mit sich kämpfen, um nicht über ihn herzufallen. Sie alle hatten Hinata auf die eine oder anderen Weise geliebt und hätten für sie sogar ihr Leben riskiert. Nun zu erfahren, dass Hiashi Hinata verraten hatte, machte ihn zum schwarzen Schafe und zum Objekt ihrer Wut. Noch einen Moment sah er Hiashi an, bevor sich an Neji wandte. „Du hast es auch verstanden, oder?“ Neji nickte. „Ja, du sagtest, dass du schwörst, dass dies keine Falle sei und du uns zu den Kindern bringen würdest. Du selbst garantierst für unseren Schutz und solltest du dein Versprechen brechen, dann sollen die Klingen des Windes deinen Körper zerfetzen.“ Naruto nickte nur. „ Kommt, die Kinder warten.“ Sie kamen nur langsam voran, da sie eine recht große Gruppe waren. Die Pfade und Wege auf die Naruto sie führte, waren schmal und um sie herum wuchs dichtes Gestrüpp, was mit spitzen und scharfen Dornen versehen war. An manchen Stellen mussten sie sogar im Gänsenmarsch hintereinander her gehen. Gesprochen wurde relativ wenig, wenn man von ein paar Personen absah. Tenko, Riku und Hauro stellten Inaki und Kushina viele Fragen zum Wald und dem Dorf, worauf die Beiden so gut es ging antworteten. Die Drei hatten keinerlei Scheu ihre Fragen zu stellen, egal wie oft ihnen von den anderen besonders von Hime, Hiashi und Ebiki böse Blicke zugeworfen wurden. Sie vertraute Kushina vollkommen und wem Kushina vertraut, dem vertrauten auch sie. Ein wenig später gesellte sich auch Neji mit zu der Gruppe. Zwar sprach er nicht, doch hörte er genau zu. Dies war schon eine viel angenehmere Gesellschaft als Hiashi, der noch immer vor Wut kochte. Die Sechs bildeten den Schluss, während Naruto vorausschritt. Hinter ihm kamen alle seine alten Freunde und dann erst jene anderen Missionsteilnehmer. Zwischendurch entstanden immer mal wieder ein paar Lücken zwischen ihnen, jedoch sah Naruto keinen Grund auf die anderen zu warten. Schließlich kamen Kushina und Inaki auch noch und die kannten den Weg genauso gut wie er selbst. Außerdem wollte er seinen alten Freunden die Gelegenheit geben mit ihm zu Reden, wenn nicht unbedingt ein Hiashi oder Ebiki in der Nähe waren und zuhörten. Als sich schließlich eine größere Lücke aufgetan hatte, nutzte schließlich Sasuke wirklich die Chance und schloss zu Naruto auf. Er lief neben ihm her, jedoch sagte er kein Wort. Scheinbar fand er die richtigen Worte nicht. Naruto sah ihn von der Seite an und lächelte dann. „Ist schwierig die richtigen Worte zu finden, oder?“ Sasuke schnaubte. „Dobe.“ „Dobe? Das weckt Erinnerungen. Nicht wahr, Teme?“ Sasuke sah zu Naruto. Auch wenn Naruto lächelte, konnte Sasuke die Traurigkeit in seinen Augen erkennen. Es war lange her, dass sie diese Namen gehört hatte. Naruto hatte Recht, sie weckten alte Erinnerung. An ihre gemeinsame Zeit, an ihre Kämpfe und an ihre Abenteuer. „Was macht Saku-chan im Moment?“ Sasuke lächelte leicht. Sakura hatte es gehasst, von Naruto so genannt zu werden, denn er hatte sie mit dem Name immer aufgezogen. „Sie vermisst dich und ich …“ Naruto sah wieder ihn wieder. Dabei bemerkte er, dass Sasukes Ohr rot angelaufen waren. Schon früher war das immer passiert, wenn Sasuke leicht verlegen gewesen war. War er richtig verlegen gewesen, dann hatte er immer einen hochroten Kopf bekommen. „Ihr habt mich vermisst. Ich weiß. Sai und Jiraiya haben es mir erzählt. Sai und Hinata haben mir auch von eurer Tat nach meiner Verbannung erzählt. Muss hart gewesen sein wieder als Ge-nin anzufangen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Für mich war es weniger schlimm, da ich eh ein Ge-nin war.“ Das stimmte. Sasuke war erst kurze Zeit zuvor ins Dorf zurückgekehrt, weshalb man ihm jeglichen Rang aberkannt hatte. Er war zu Narutos Verbannung bereits wieder ein Ge-nin gewesen. „Doch für die anderen war es schlimmer. Sakura war ja bereits eine Medical-nin wie auch Ino. Die Beiden mussten nochmal von vorne anfangen, obwohl sie die Besten auf dem Gebiet gewesen waren. Shikamaru, Neji, Lee, Choji, Kiba, Shino und Tenten musste jede Prüfung wiederholen und durften nur Aufgaben ihres Ranges entsprechend machen. Es war echt deprimierend.“ Naruto seufzte. „Das kann ich mir vorstellen. Wie geht es Saku-chan?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Sie macht sich Sorgen um die Kinder, um mich aber auch um dich und Hinata. Sie vermisst euch beide sehr. Zu Anfang hat sie dich oft nachts gerufen, wenn sie schlief und oft habe ich mir gewünscht, dass du da wärst. Sie hatte unter deine Verbannung sehr gelitten.“ Naruto nickte nur. Ihn und Sakura verband vieles miteinander. Sie waren Freunde, Geschwister. Naruto liebte Sakura wie eine Schwester und würde für sie sein Leben geben, wenn es sein musste. In der Zeit, wo Sasuke bei Orochimaru war, hatte Sakura ihm vieles anvertraut, was sie nur ihm anvertrauen konnte und auch er hatte sie ins Vertrauen gezogen. Sie waren füreinander da gewesen und plötzlich war alles vorbei gewesen. „Ich denke, dass sie mich schon bald wiedersehen wird.“ Bei den Worten horchte Sasuke auf und nicht nur er. Kiba, Shino, Ino, Choji, Lee, Kakashi, Gai und Shikamaru, direkt hinter ihnen liefen und diskret so taten, als ob sie nicht zuhören würden, äußerten sich mit einem überraschenden Laut, den Naruto dazu veranlasste anzuhalten und sich zu ihnen umzudrehen. „Habt ihr keine gute Kinderstube genossen? Eure Eltern haben euch doch garantiert gesagt, dass man nicht lauscht.“ „Sorry, aber wenn ihr so laut redet, muss man ja zuhören.“ Kiba grinste frech, ebenso Ino. „Außerdem geht es uns doch wohl was an, wenn der Chaot wieder heimkommt. Ich würde gerne noch ein paar Sachen in Sicherheit bringen.“ Shikamaru runzelte die Stirn. „Willst du dann wieder im Dorf leben? Tsunade wird begeistert sein.“ Auf Shikamarus Frage schüttelte Naruto den Kopf. Er glaubte nicht, dass weder er noch Hinata jemals wieder in Konohagakure leben würden. Zu lange lebten sie nun schon bei den Nuke-nin. Sie hatten sich beide ein neues Leben aufgebaut fernab von Leute die sie kannte. Im Dorf kannten die Leute sie auch, aber sie wurden auch respektiert. Auch ihre Kinder wurden inzwischen von fast jedem akzeptiert. Beide waren dort aufgewachsen und hatte sie ihre Positionen hart erarbeiten müssen. „Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder in Konohagakure leben werde. Ich möchte es eigentlich auch nicht.“ Ino weiteten sich bei diesen Worten. Lee und Gai rissen den Mund auf. Auch Choji, Shikmaru, Kiba und Shino wirkten recht verwundert. Sasuke hingegen war doch mehr entsetzt. Der Einzige, dessen Reaktion nicht erkennbar war, war Kakashi. „Warum? Was ist mit deinem Traum Hokage zu werden?“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ein ferner Traum.“ „Und was meintest du dann mit Wiedersehen?“ „Das werdet ihr noch erfahren.“ Damit drehte sich Naruto um und ging weiter. Gegen die Mittagszeit erreichten sie das Dorf, von dem Naruto, Inaki und Kushina gesprochen hatten. Es war ganz anders als sie erwartete hatten. Es gab keine Steinmauer, die das Dorf schüzten. Es war aus einem dichten Kreis von Bäumen umgeben. Die Bäume standen so dicht beieinander, dass nur sehr schmale Spalte zwischen ihnen existierten. Zwischen diesen Spalten zogen Kletterpflanzen an den Bäumen herauf, die ineinander verstrickt waren. So schlossen sie jede Spalte, sodass es eine undurchdringliche Mauer wurde. Nur durch eine Stelle konnte man das Dorf betreten und zwar durch das Dorftor. Das Tor war gewaltig und wunderschön. Bilder und Schriftzeichen waren in liebervoller Kleinarbeit eingeritzt wurden. Das Tor selbst bestand aus massivem Holz und ließ sich nur schwer bewegen. Vor dem Tor standen zwei Wachen, die sich erhoben als die Gruppe näher kommen sahen. Beide waren bewaffnet und hatten diese auch gezogen. Naruto blieb stehen und gab auch den anderen ein Zeichen stehen zu bleiben. Die beiden Wachen kamen näher. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“ „Mein Name ist Naruto Uzumaki, Bewohner des Dorfes und Mitglied des Dorfrates. Mit mir kommen Kushina Hinako Uzumaki, meine Tochter und Anführin der jüngeren Generation und Inaki vom Clan der Yuruka, der sich dem Uzumakis verpflichtet hat. Bei uns sind eine Gruppe Ninjas aus Konohagakure, die ihre Kinder holen wollen, die heute Morgen hierher gebracht wurden.“ Die beiden Wachen sahen sich an und nickten einander zu. „Wenn es stimmt, was ihr sagt, dann könnt ihr auch das Tor öffnen.“ Naruto nickte, wobei er keine Miene verzog. Auch Kushina und Inaki blickten sehr ernst drein, weshalb Hauro sie ansprach. „Was ist los? Schafft dein Vater das nicht?“ Kushina schüttelte den Kopf. „Das Tor ist nicht das Problem. Jedes Kind kann das Tor öffnen, wenn es den richtigen Trick kennt. Ihr könntet es versuchen und würdet scheitern. Aber im Dorf ist es Sitte niemals seine Gedanken und Gefühle zu zeigen. Selbst die Kinder beachte diese Sitte und halten sie ein.“ „Ach so.“ Alle blickten sie dann wieder zu Naruto, der inzwischen an das Tor getreten war und begonnen hatte Fingerzeichen zu formen. Fingerzeichen folgte auf Fingerzeichen und er wurde immer schneller. Plötzlich riss er seine Hände auseinander und stieß sie hart gegen das Tor. Es gab ein Knack und das schwere Tor schwang auf und gab damit den Weg ins Dorf frei. Naruto drehte sich zu ihnen um und die beiden Wachen verbeugten sich vor ihm. „Willkommen daheim, Meister Naruto, Meisterin Kushina und Meisterin Inaki. Auch die Gäste aus Konoha heißen wir willkommen.“ Tenko hoch skeptisch die Augenbraue. „Die sind aber förmlich.“ „Sie bringen euch Respekt entgegen.“ Kushina ging auf ihren Vater zu. Inaki folgte ihr schweigend, während der Rest zögerte. Schließlich waren es Hauro, Tenko, Riku und Neji, die den ersten Schritt taten und ihnen folgten. Staunend betrachtete die Konoha-nin das Dorf. Es war vollkommen anders als jedes andere Dorf. Sie kamen nur selten an Gebäu vorbei, die der üblichen Bauweise der Ninja glichen. Viele hatten ihre Wohnung in die Bäume gebaut, die innen hohl waren. Die Bäume in diesem Dorf boten sich auch den ausreichenden Platz dafür. Viele waren riesig und vor allem breit. Die schmalsten Bäume, die bewohnt waren, hatten in etwa den gleichen Durchmesser wie der Hokageturm. Viele waren noch einiges breiter. Manche hatte sich jedoch auch ihre Heime in den Kronen der Bäume gebaut. Keine Straße ging gerade aus. Alles war verwinkelt und recht eng, jedoch schien keiner der Bewohner ein Problem damit zu haben. Das einzige größere Gebäude, welches den Gebäuden andere Ninja-Dörfer glich, war der Stall wo alle Pferde der Reiter gehalten wurden, für das jeder Reiter selbst zuständig war. Sollten man sich auf einer Mission befinden, wo die Pferde hinderlich waren, so war es die Aufgabe der Familie, die Pflege der Tiere zu übernehmen oder man suchte jemanden, der sich in der Zeit um das Pferd kümmerte. Alles war in diesem Dorf klar geregelt. Niemand lehnte sich gegen diese Regel auf und dadurch entstand in gewissem Sinne ein harmonisches Miteinander. Niemand kam einem anderen in die Quere. Die Menschen, die ihnen auf der Straße begegneten verneigten sich vor Naruto und Kushina. Jeder verbeugte sich vor den Beiden. Manchmal verbeugten sich auch die Beiden, jedoch nicht immer. Oft wurden sie mit „Meister“ und „Meisterin“ angesprochen, doch keiner hielt sie auf. Stirnrunzelnd verfolgte Teru dieses Gehabe und wandte sich dann an Inaki. „Du bist doch auch eine Meisterin. Warum behandelt man dich dann nicht auch so förmlich.“ „Ich habe jedoch keine führende Position inne wie Meisterin Kushina und Meister Naruto. Sie gehören zu oberen Organen, denen man zu gehorchen hat. Außerdem verbeugt man sich vor Meister Naruto auch deswegen, weil er das Oberhaupt seines Clanes ist.“ „Also verbeugen sich die Leute nur vor denen in hohen Positionen oder die ein Clan-Oberhaupt sind?“ Yuki nickte. „Ja so ist es.“ Schließlich führte Naruto sie zum gewaltigsten Baum im ganzen Dorf. Seine Größe war beeindruckend und obwohl er so groß war, befand sich in seinen Ästen trotz allem noch ein Baumhaus, das nicht gerade klein war. „Der Wahnsinn.“ Damit sprach Teru das aus, was jeder dachte. „Willkommen. Das ist das Zuhause des Uzumaki-Clan.“ Ino packte Naruto am Kragen und schüttelte ihn ihn und her. „Du machst Witze. Das Ding da ist groß genug um mehrere Clans dort unterzubringen. Wie viele Kinder hast du in den letzten Jahren gezeugt, damit ihr in so einem großen Haus wohnt?“ Naruto starrte Ino an und biss sich auf die Lippe. Er hatte schwer mit sich zu kämpfen, um nicht loszulachen, was ihm sichtlich schwer fiel. Auch Kushinas und Inakis Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen, jedoch hatte Kushina sich wieder schnell im Griff. „Wir sind zu zweit, sofern mein Vater keine unehelichen Kinder hat.“ Naruto sah zu Kushina und in seinem Blick lag Empörung, von dem Kushina sich aber nicht beeindrucken ließ. „Das Haus ist deshalb so groß, weil es auch es als Krankenhaus und Schule für angehende Heiler genutzt wird. Beides steht unter der Führung meiner Mutter.“ Ino ließ von Naruto wieder ab. „Ach so.“ „Dennoch ist das Haus sehr groß. Euch alle unterzukriegen, würde kein Problem werden.“ Ino griff sich mit der Hand an die Stirn und schüttelte den Kopf. „Ihr seid doch wahnsinnig.“ Naruto lächelte nicht, doch konnte man den Schalk in seinen Augen erkennen. „Was hast du von mir erwartet, Ino?“ Naruto öffnete die Türe, sodass sie das Haus betreten konnten. Wie sich schon von draußen erahnen ließ, war das Haus wirklich groß. Der Eingangsbereich war beeindruckend. Überall wuchsen Blumen und andere Pflanzen, jedoch so, dass sie die Größe in keinster Weise verminderten. Ein angenehmer, frischer Duft lag in der Luft. Es herrschte ein gelassene Atmosphäre. „Willkommen.“ Ein junges Mädchen war aus einer der Tür, welche verstreut durch den Raum waren, getreten und kam leicht lächelnd auf sie zu. „Mein Name ist Yuki. Ich bin Meister Naruto und Meisterin Hinatas Schülerin.“ Sie verbeugte sich leicht und blickte dann wieder auf. Kushina runzelte die Stirn. Sie hatte Yuki noch nie zuvor gesehen und war sich sicher, dass diese vor ihrer Abreise noch nicht im Dorf gelebt hatte. Außerdem schien sie den Sitten und Regeln der Nuke-nin noch nicht wirklich zu kennen, ansonst würde sie die Fremden nicht anlächeln. „Yuki ist erst vor ein paar Monaten zu uns gestoßen.“ Kushina blickte zu ihrem Vater. Er schien ihre Gedanken zu gelesen zu haben. Jedenfalls machte es manchmal den Eindruck. Sie nickte nur und blickte zu Yuki. „Kushina Hinako Uzumaki ist mein Name. Und diese Leute sind Konoha-nin. Sie sind auf ihrer Suche nach den entführten Kinder.“ Yuki nickte zur Antwort. „Ich werde sie zu ihnen bringen. Folgen sie mir bitte.“ Yuki drehte sich um, die anderen folgten ihr. Kushina hielt ihren Vater jedoch zurück. Fragend sah dieser Kushina an. „Was ist?“ „Was ist mit ihr?“ Naruto seufzte. Kushina kannte die Regeln und Gesetze gut. Sie wusste, dass niemand einfach ins Dorf aufgenommen wurde und sie wusste auch, dass es keine Probekanidanten in der letzten Zeit gegeben hatte. Das Yuki war für sie ein undenkbarer Umstand. „Sie ist die Freundin und Verlobte deines Bruders.“ Kushina weitet ihre Augen und war froh, dass sonst niemand in der Nähe war, um das sehen zu können. „Seit wann denn?“ „Seit wir im Kloster waren, um unsere Wunden zu heilen. Kurz vor der Abreise hat Kotaru verkündet, dass Yuki und er verlobt sind.“ Naruto blickte zu der Türe, wo die anderen verschwunden waren und sah dann wieder zu Kushina, die eindeutig überrumpelt war von den Neuigkeiten. „Wir reden später. Gehen wir zu den anderen.“ Als Naruto und Kushina zu den anderen stießen hatten diese bereits die Kinder gefunden und in ihre Arme geschlossen. Die Widersehensfreude war groß und manche Träne rollte über die Wangen der Kinder, während die Erwachsenen ihre Tränen zurückhielten. Jedoch war schon wieder eine Unstimmigkeit im Gange. Ein paar der Kinder fehlten und es wundert Kushina nicht, dass es sich dabei um die Hyuga-Jungen und Lin handelte. Irgendwie konnte sie sich denken, wo diese steckten. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, war Hiashi ein guter Grund geliefert wurden, um Naruto in verbaler Weise anzugreifen. „Ich dachte, dass es den Kindern gut ginge und warum fehlen dann ein paar. Die Nuke-nin und deren Kinder sind wohl doch ein nutzloser Haufen. Kein Wunder bei diesen Eltern.“ Verachtend und hinterlistig sah er zu Naruto. Ein Blitzen, welches er im Augenwinkel wahrnahm, rettete ihn gerade noch rechtzeitig. Ein Kunai flog knapp an seinem Kopf vorbei und blieb in der Wand stecken. Totenstille breitete sich im Raum aus, während jeder zum Werfer des Kunais. Es war ein junges Mädchen, welches sich neben ein paar weiteren jungen Leuten im Raum befunden und sich um die Kinder gekümmert hatte. Ihr Gesicht war ausdrucklos und nicht die kleinste Regung ließ auf ihren Gemütszustand schließen. „Yuko.“ Kushinas Stimme durchschnitt die Luft wie eine Peitsche. Das Mädchen sah zu Kushina. „Entschuldigt, Meisterin Kushina, dass ich mich von meinen Gefühlen hab leiten lassen.“ Ehrfürchtig verbeugte sich Yuko vor Kushina. Alle Augen waren auf sie und Kushina gerichtet. Yuko hielt ihren Kopf tief gesenkt, während Kushina ausdruckslos auf sie niedersah, sodass es schon wieder beinahe arrogant war. „Ein Woche Stalldienst. Wir sehen uns nachher auf dem Trainingsfeld. Geh jetzt.“ „Jawohl.“ Das Mädchen erhob sie wieder, jedoch wagte sie es nicht in die Augen von Kushina zu sehen. Mit gesenktem Blick ging sie an ihr vorbei. „Sei nachher nicht zu streng zu ihr. Wenn einer die Schuld an diesem ganzen Schlamassel trägt ist ja wohl mein verräterischer Vater.“ Eine kühle Stimme erreichte die Ohren der Anwesenden, die die ohnehin schlechte Atmosphäre noch mehr sinken ließ. Eine Türe zum Raum war geöffnet wurden und unter dem Türrahmen stand die Gestalt von Hinata, die ihren Vater direkt in die Augen sah. Verachtung, Kälte und Hass von beiden Seiten prallten aufeinander und trugen einen ebenbürtigen Kampf aus, bis Hinata den Kampf abbrach. Jedoch war beiden anzusehen, dass sie sich nur allzu sehr beherrschen mussten, um nicht aufeinander loszugehen. Beide hatte sie ihre Gründe, um sich zu hassen, obwohl sie Vater und Tochter waren. Jedoch war beiden nur allzugut bewusst, in welcher Situation sie sich befanden. Ein Kampf wäre das Letzte, was im Moment angebracht war. Sie warf noch einen letzten kalten Blick zu, bevor sie sich den anderen zuwandte. Ihre Gefühle hatte sie wieder perfekt unter Kontrolle. „Willkommen im Haus der Uzumakis. Es ist mir eine Freude euch wieder zu sehen bzw. euch kennen zu lernen. Für die, die mich nicht kennen – mein Name ist Hinata Uzumaki. Ich bin eine geborene Hyuga, bin jedoch vor ein paar Jahren verstoßen und verbannt wurden.“ Keiner wagte es eine Frage zu stellen und Schweigen legte sich über die Gruppe. Selbst die Kinder schwiegen, auch wenn sie nicht verstanden, um was es ging. Jedoch war ihnen die bedrohliche und angespannte Atmosphäre nicht entgangen. Kushina seufzte innerlich. Die nächsten Stunden schien noch sehr unterhaltsam zu werden. Kapitel 33: Deal ---------------- Ein Angebot Gespannt blickten Sasuke, Neji, Hiashi, Hauro, Riku und Tenko den riesigen Baum empor und überlegten, warum Kushina sie dorthin geführt hatte. Eigentlich hatten sie ja gedacht, dass Kushina sie zu Lin, Tenji und Tojoku führen würde, die noch immer nicht aufgetaucht waren. Jedoch schien dem nicht so zu sein. Stirnrunzelnd wandte Sasuke seinen Blick von dem Baum ab und blickte zweifelnd zu Kushina, die ebenfalls emporblickte. Was bezweckte sie damit, dass sie ihn und die anderen an diesen Ort geführt hatte? Die Kinder waren weit und breit nicht zu sehen, deshalb gab es für Sasuke nur noch einen weiteren Grund, warum sie alle hierher geführt hatte und der war Hiashi. Die Spannungen zwischen ihm und Hinata waren nicht zu übersehen. Die Beiden konnte man nicht alleine lassen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen. „Und was sollen wir jetzt hier?“ Abfällig sah Hiashi ebenfalls Kushina an, die sich jedoch nichts anmerken ließ. Sie ignorierte Hiashi vollkommen. Stattdessen holte sie tief Luft. „KOTARU, WIE LANGE WILLST DU DICH DA OBEN NOCH VERBARIKATIEREN? KOMM RUNTER UND BRING DIE KLEINEN MIT.“ Sasuke, der direkt neben Kushina stand, hielt sich mit den Händen die Ohren zu. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie auch die anderen genauso reagierten wie er. Wieder blickte er nach oben und erschrak. Ein Junge kam genau auf sie zu. Jedoch sollte man besser sagen, er fiel und das mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Kurzer Hand gingen Sasuke alle möglichen Methoden und Theorien durch, um den Jungen vor dem Aufprall zu bewahren. Neben sich nahm er eine Bewegung wahr und sah wie Neji begann den Baum nach oben zu laufen. Er wollte ihm schon folgen, als Kushina ihn zurückhielt. „Halt euch heraus.“ Ihre blauen Augen blickten entschlossen in seine Augen und duldeten keinen Widerspruch. In ihrer Hand hielt sie plötzlich einen Stab, von dem er nicht wusste, woher er so plötzlich kam. Vor ein paar Sekunden hatte sie ihn noch nicht in der Hand gehabt. Dann ließ sie ihn los und jagte Neji hinterher, während der Rest zurückblieb. Es dauerte nicht lange, bis sie Neji eingeholt hatte und ihn mit Leichtigkeit überholte. „Geh zurück.“ Weiter beachtete sie ihn nicht und rannte auf den fallenden Jungen zu. Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. „Es ist doch immer das gleiche Spiel.“ Der fallenden Jungen blickte nun auch zu ihr und grinste ebenfalls. In seiner Hand hielt er ein Katana, welches er so ausrichtete, dass es genau ihr Herz durchstach, wenn sie es nicht abwehrte. Blitzschnell zog sie den Stab hervor und blockte den Schlag des Jungen. Während des Aufpralles nutzten beide ihre freie Hand, um ihren jeweiligen Gegner zu bekämpfen. „Feuerball.“ „Wasserstrahl.“ Beide Attacken prallten aufeinander. Rauch entstand und beide stürtzten zu Boden. Kushina blickte zu ihrem Gegner und grinste. Das Grinsen wurde von dem Jungen erwidert. „Schön dass du wieder da bist, Kushina.“ Er wandte sich ab und breitete die Hände aus. Auf beiden Handflächen begannen Flammen aufzulodert. „Aus Asche geboren und in loderdenden Flammen gekleidet. Steige auf Feuerphönix. Ich Kotaru, Hüter und Wächter des Zokos, rufe dich.“ Die Flammen in seinen Händen wurden immer größer und er führte seine beiden Hände zusammen. Die vereinigten Flammen wurden immer größer und nahmen die Gestalt eines Vogels an. Sanft landete der Junge auf dem Rücken des Feuerphönix´s und ergriff Kushinas Hand, um sie zu sich auf den Vogel zu ziehen. „Ich bin auch froh, wieder daheim zusein, Kotaru.“ Kotarus Grinsen wurde noch breiter und sanft schwebten sie auf dem Rücken des Feuerphönix´s zu Boden, wo sie von sechs entsetzten, jedoch auch zum Teil bewundernden Ninjas erwartet wurden. Nachdenklich stirnrunzelnd blickte Kotaru von einem zum anderen und wandte sich dann an Kushina. „Das sind also die Kohona-nins?“ Dabei zeigte er mit dem Finger auf Hauro, Riku, Tenko, Hiashi, Neji und Sasuke. „Einen sehr starken Eindruck machen die aber nicht.“ Kushina bewunderte ihren Bruder immer wieder dafür so unverblümt seine Meinung zum Besten zu geben. Manchmal konnte man sagen, dass er einfach frech und vorlaut war, jedoch war es stets seine ehrliche Meinung und gerade diese Ehrlichkeit gegenüber seinen Mitmenschen machte ihn so beliebt bei der jüngeren Generation. Dennoch wäre es manchmal besser, wenn er merken würde, wann man den Mund lieber halten sollte. Jedoch war dies eine Gabe, die er weder von seiner Mutter noch von seinem Vater bekommen hatte. Kushina blickte zu den Konoha-nins. Hiashi sah aus, als würde er jeden Moment platzen. Für ihn war es schon Beleidigung genug, dass Kotaru es gewagt hatte mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Kotarus Bemerkung hatte das Fass scheinbar zum Überlaufen gebracht. Noch hatte sich Hiashi unter Kontrolle, jedoch war es wahrscheinlich noch eine Frage der Zeit, bis er die Kontrolle über sich selbst verlor. Auch Neji und Sasuke wirkten beleidigt, jedoch galt ihre größte Sorge dem wütenden Hiashi. Hauro und Tenko waren im Gegensatz zu ihren Vätern stinksauer und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Riku wirkte in dem ganzen Haufen etwas verloren und verwirrt blickte sie zu Kushina. Obwohl Riku eine exzellente Kämpferin war, liebte sie Harmonie und Frieden und verabscheute es, wenn sich die Leute miteinander stritten. Die aggressive Stimmung um sie herum behagte ihr ganz und gar nicht. Kushina erfasste blitzschnell die Situation. Sie musste schnell eingreifen, bevor Kotaru noch mehr unüberlegte Worte von sich gab und die Situation eskalierte. „Das ist mein kleiner Bruder Kotaru. Leider hat er eine recht große Klappe.“ „Lieber ein große Klappe als ein hinterhältiger Verräter.“ Kushina hätte Kotaru für diesen Satz am liebsten eine gescheuert, hielt sich jedoch zurück. Sie durfte sich vor den Konoha-nin keine Blöße geben, vor allem nicht vor Hiashi, der immer noch recht sauer dreinblickte. Riku lächelte kurz zu Kushina, während sie ihren Bruder betrachtete. „Klein trifft es nicht so ganz, oder?“ Da hatte sie recht. Kushina war nicht gerade das, was man als klein bezeichnen würde, jedoch war Kotaru inzwischen schon einen Kopf größer als sie und war noch immer in der Wachstumsphase. Kushina zog die Augenbrauen hoch und betrachtete Kotaru von oben bis unten. „Wie groß willst du eigentlich noch werden?“ Dieser zuckte mit den Schultern und grinste einfach. „Wer weiß. Bis ich drei Meter groß bin?“ Kushina schüttelte den Kopf. Solch eine Antwort konnte man bloß von Kotaru bekommen. „Wo hast du die Kleinen gelassen?“ Kotaru hob den Finger und zeigte nach oben. Alle Anwesenden blickten nach oben und bemerkten einen weiteren Feuerphönix, der langsam zu Boden schwebte. Drei neugierige Gesichter blickten hinter seinem Rücken hervor. Erleichterung machte sich bei den Konoha-nins breit, als sie sahen, dass die Kinder wohlauf waren. Sanft landete der Feuerphönix vor ihnen und schmiegte seinen Kopf gegen den von Kotaru, während die Kinder von seinem Rücken sprangen und zu ihren Vätern und Geschwistern liefen. Einzig Tojoku hielt sich zurück. Weder seine Mutter noch sein Vater waren da und Geschwister hatte er keine. Sein nächster Verwandter war nun mal Hiashi, über dessen Anwesenheit er sich überhaupt nicht zu freuen schien. Langsam ging er auf ihn zu. Kushina betrachtete sein Verhalten, als Riku plötzlich zu ihr heran trat. „Was sind das für Feuervögel?“ Bei der Frage drehte sich Kotaru zu ihr um. „Diese Vögel nennt man Feuerphönixe. Die ersten zwei Feuerphönixe wurden einst von Zoko, dem Feuergeist, erschaffen. Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass Zokos Hüter und Wächter sich um die Zucht und Pflege der Feuerphönixe kümmert. Dafür kann er sie im Kampf an seine Seite rufen und mit ihnen in den Kampf ziehen. Ihre Flammen wirken reinigend und die Tränen der Phönixe besitzen große Heilkräfte. Jedoch weinen die Phönixe nur sehr selten und sie weinen nur um Personen, die ihnen sehr wichtig sind.“ Auch der andere Phönix lief nun zu Kotaru und schmiegte ebenfalls seinen Kopf gegen Kotarus Wange. Kotaru streichelte mit seiner Hand über dessen Kopf. Kurz schlich sich ein kleines Lächeln auf das Gesicht von Kushina, das aber sofort wieder verschwand, bevor es jemand bemerken konnte. „Die Phönixe sind Kotaru treu ergeben und würden ihm bis in den Tod folgen.“ Riku nickte. „Das sieht man.“ Als Kushina und die kleine Gruppe dass Zimmer, in dem sie kurze Zeit zuvor die anderen zurück gelassen hatte, blickten die Konoha-nins sie verwundert an. Die Kinder waren verschwunden. „Naruto! Wann hast du dir die Haare gefärbt?“ „Mhm?“ Fragend drehte sich Naruto zu Ino um, die nach ihm gerufen hatte und bemerkte, dass diese ihn überhaupt nicht ansah. Stattdessen starrte sie seinen Sohn an, der den Kopf schief legte und sie mit einer ausdruckslosen Miene betrachtete. Innerlich musste Naruto lachen, auch wenn es man ihm nicht ansah. „Ino, bist du blind?“ Naruto gesellte sich an Inos Seite und sah zu den eintretenden Personen, die aus dem Garten kamen. Abwechselnd sah Ino zwischen Naruto und dessen Sohn hin und her. „Ich dachte, er wäre du, weil er …“ „… mein Ebenbild ist?“ Ino nickte. „Ja, nur die Haare.“ „Wenigstens ein was sollte er von seiner Mutter haben. Wenn ich vorstellen dürfte, das zukünftige Familienoberhaupt und Erbe des Uzumaki-Clans, Kotaru Minato Uzumaki, mein und Hinatas zweites Kind und Sohn. Momentan ist er einer der drei Anführer der jüngeren Generation.“ Alle Blicke im Raum waren nun auf Kotaru gerichtet, dem die viele Aufmerksam von fremden Menschen ganz und gar nicht behagte. Jedoch ließ er sich nichts davon anmerken und betrachtete Ino weiterhin ausdruckslos, während er an ihr ohne ein Wort vorbei ging. „Wo ist Mutter?“ „In der Küche. Sie macht das Abendessen.“ „Aha.“ Ohne ein weiteres Wort verließ Kotaru den Raum und mit ihm noch einige Anwesende von der jüngeren Generation. Jedoch blieb Kotaru nochmal an der Türe stehen und drehte sich um. „Es wäre unklug heute Abend den hinteren Garten nocheinmal zu betreten. Wer es jedoch dennoch tun, würde nur mit sehr schweren Verletzungen davon kommen.“ Während er sprach, verzog sich sein Mund zu einem leichten Lächeln, was die Menschen im Raum nur noch mehr frösteln ließen, als sie seit seiner Ankunft taten. Es war merkwürdig zu beschreiben, jedoch schien die Temperatur rapide zu sinken, seit Kotaru den Raum betreten hatte und sein Verhalten hatte von Anfang an etwas Feindseliges an sich gehabt. Wortlos sahen die Menschen ihm hinterher, während sich Ino zu Naruto umdrehte. „Das ist dein Sohn?“ „Ja.“ „Dann hat er aber außer seinem Aussehen nicht viel von dir, Naruto.“ Naruto hob eine Augenbraue und wollte etwas erwidern, jedoch kam ihm jemand zuvor. „Tse wer nur auf die Äußerlichkeiten von anderen achtet, wird nie die wahren Beweggründe von anderen Lebewesen verstehen. Aber was sollte man schon von Konoha-nins erwarten. Ihr geht doch eh nur nach Äußerlichkeiten.“ Ein junges Mädchen mit schwarzen kurzen Haaren trat näher zu ihnen. Zwei längere Haarsträhnen, die zu beiden Seite ihres Gesichtes herabfiel, hatte sie zu Zöpfen zusammen gepflochten. Mit kalten Augen sah sie zu Ino und anschließend zu den Uchihas bevor sie ihren Blick den Hyuugas zuwandte. Als Letztes sah sie zu Naruto und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Ich verstehe nicht, was du und Vater an ihnen findet. Sie sind oberflächlich, ungenau und nicht vertrauenswürdig, besonders der alte Kerl hinter deinem Rücken ist die Hinterlist und Heimtücke in Person. Und solchen Leuten wollt ihr zusammenarbeiten?“ „Wenn du eine bessere Idee hast, kannst du sie gerne äußern. Ich bin auch nicht nicht vollkommen begeistert, doch in den Zeiten der Not greifen nach alle Maßnahmen, die einem zur Verfügung stehen oder?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf und drehte sich dann um. „Vergiss nicht, dass dies die Leute sind, die dich und auch Vater verraten und gejagt haben. Sei vorsichtig.“ Mit diesen Worten verließ auch das Mädchen das Zimmer. Fassungslos sah man ihr hinterher. Sasuke trat neben Naruto. „Wer war das Mädchen Naruto?“ Naruto sah zu ihm und zuckte mit den Schultern. „Solltest du sie nicht erkannt haben? Schließlich sehen sie sich ähnlich.“ Sasuke ergriff Narutos Arm und zog ihn so herum, dass Naruto gezwungen war ihn anzusehen. Sasukes Augen spiegelten Wut, Entsetzen und Hass wieder. „Blind bin ich noch nicht, deshalb will ich es wissen. Ist sie Itachis Kind?“ Wieder einmal an diesem Tag machte sich ein gespanntes Schweigen unter den Anwesenden breit und die Luft war gefüllt von Spannung. Noch eine Weile sah Naruto Sasuke an, bevor er antwortete. „Und was wenn es so ist? Willst da dann das Gleiche machen was du auch mit deinem Bruder vorhast?“ Sasukes Augen weiteten sich und er ließ Narutos Arm los. Naruto hatte einen wunden Punkt getroffen. Sasuke hasste Itachi für seine Taten und einst hatte er sich geschworen, alles was mit ihm zusammen hing zu vernichten. Aber was war mit dem Mädchen? Wenn sie Itachis Tochter war, was …? „Papa hast du einen Bruder?“ Sasuke schloss die Augen und öffnete sie wieder, bevor zu Lin sah. Die Kleine hatte er ganz vergessen. Sie war noch immer anwesend, genau wie Hauro, die Beide nichts von Itachi ahnten. Jedoch konnte er nicht wissen, dass Kushina Hauro über Sasuke und Itachi schon reinen Wein eingeschenkt hatte und er über die ganze Sache Bescheid wusste. Lin lief nun auf ihren Vater zu und ergriff ihn an der Hand. Lachend sah sie in Sasukes Gesicht auf. „Habe ich einen Onkel, Papa? Ich will ihn mal sehen!!“ Diese Worte versetzten Sasuke einen Stich ins Herz und er war unfähig zu antworten, was auch Naruto schnell erkannte und für ihn antwortete. Er ging in die Hocke, sodass er sich auf gleicher Augenhöhe befand wie Lin. „Genau du hast noch einen Onkel, dein Papa hat seinen Bruder nur lange nicht mehr gesehen. Und eine Cousine hast du auch.“ „Wirklich?“ Lin machte ein Gesicht wie ein Honigkuchenpferd und lächelte noch breiter als zuvor. „Die will ich treffen. Bitte Papa bitte.“ Mit einem bettelnden Blick sah Lin zu ihrem Vater auf. „Ich …äh…ich…?“ Nachdenklichkeit schlich sich in Lins Gesicht, weil ihr Vater so stotterte. „Papa?“ „Aber du hast die Beiden doch schon getroffen?“ Sasukes Augen weiteten sich noch mehr vor Entsetzen und seine Hände verkrampften sich. „Papa, du tust mir weh.“ Lin verzog ihr Gesicht und riss sich von ihrem Vater los, der immer mehr die Fassung zu verlieren schien. Doch wer konnte ihm das schon verdenken. Lin hingegen wandte sich wieder zu Naruto. „Und wer waren sie?“ Naruto sah kurz zu Sasuke auf, bevor er Lin antwortete. „Na Itachi und Mikoto.“ „Wirklich?“ Lin klaschte die Hände zusammen und wirkte richtig glücklich. „Das ist toll. Ich mag nämlich Onkel Itachi und Cousinchen Mikoto.“ Das war wohl endgültig zu viel für Sasuke. Auf dem Absatz machte er kehrt und verschwand durch die Türe nach draußen. Verwirrte, nachdenkliche und besorgte Blicke sahen ihm hinterher. „Was ist mit Papa?“ „Der brauchte nur mal ein bisschen frische Luft.“ Naruto erhob sich und ging zur Türe. „Ich sehe mal nach ihm.“ „Onkel Naruto?“ Naruto hielt inne und blickte nochmal zu Lin zurück. „Magst du Papa sehr?“ Die Frage erwischte Naruto für einen Moment unerwartet, doch dann schenkte er Lin ein ehrliches Lächeln. „Ja, denn er ist mein bester Freund. Für ihn und für noch viele andere Menschen würde ich alles tun, damit es ihnen gut geht.“ Lins Lachen, welches darauf folgte war atemberaubend. „Pass gut auf Papa auf. Versprochen?“ Lin hielt ihm den kleinen Finger hin und nach kurzem Zörgern ergriff Naruto ihn mit seinem kleinen Finger. „Versprochen bei meinen Leben und meiner Ehre als Chaosninja von Konoha und Nuke-nin.“ Schweigend hörte Hinata Kushina zu, die ihr erzählte, was sich vor ein paar Minuten in dem Zimmer zugetragen hatte und schüttelte den Kopf, als Kushina aufhörte zu erzählen. „Sie sind beide solche Dummköpfe.“ Sie wandte ihren Blick den Menschen zu, die noch mit im Raum saßen. Sie befanden sie in dem großen Konferenz- und Versammlungsraum, der alle Menschen ausreichend Platz bot, um sich halbwegs frei zu bewegen. Jedoch saßen sie im Moment alle an den Tischen und verzehrten die Mahlzeiten, die Hinata mit Hilfe von der jüngeren Generation zubereitete hatte. „Sie sind zwar Dummköpfe, aber liebenswerte Dummköpfe.“ Kushina schien die Gelassenheit ihrer Mutter nicht nachvollziehen zu können. „Hast du keine Angst, dass sie sich gegenseitig die Schädel einrennen?“ Hinata schüttelte den Kopf. „Das werde sie nicht, denn dafür lieben sie sich zu sehr.“ Bei diesen Worten hob Kushina die Augenbrauen. „Sie lieben sich?“ Hinata die den Unterton in der Stimme ihrer Tochter bemerkte, drehte sich zu ihr um und bemerkte als einzige den ungläubigen Ausdruck in den Augen ihrer Tochter und musste leicht kichern. „Doch nicht so wie du denkst.“ „Dann kläre ich mich mal auf.“ Hinata blickte sich im Raum und wandte sich dann wieder zu Kushina um. „Naruto ist Sasuke Achillis Ferse und genauso ist es auch umgedreht. Das kommt daher, dass sie sich so nahe stehen wie leibliche Brüder, obwohl sie es nicht sind. Diese Liebe zueinander wird sie davon abhalten, sich nicht gegenseitig umzubringen und ein Versprechen.“ „Ein Versprechen?“ „Ein Versprechen, dass sie sich nie wieder gegenseitig umbringen wollen.“ „Sasuke bleib stehen.“ Doch Sasuke dachte noch nicht einmal daran stehen zu bleiben, sondern rannte weiter und immer weiter in den Garten, der endlos schien. Seine Gedanken waren verwirrt und er konnte nicht mehr klar denken. Er wusste nur eins und das war, dass Itachi irgendwo in diesem Dorf war und er es sein würde, der ihn umbrachte. „Sasuke.“ Sasuke hörte nicht einmal mehr die Stimme von Naruto und lief weiter, ohne auf seine Umgebung zu achten. Naruto biss sich auf die Lippe. Sie beide erreichten so langsam die Grenze, wo es gefährlich wurde. Diesen Teil des Gartens nutzte die jüngere Generation für ihr Training und die waren da knallhart. Auf Verletzungen und Verluste wurde da keine Rücksicht genommen. Sie alle trainierten mit einem festen Willen und kämpften bis zum bitteren Ende. Oft sah das Ende, dann so aus, dass sie sich in einem von Hinatas Behandlungsräumen einfanden, wo Hinata sie im wahrsten Sinne des Wortes zusammenflickte. Naruto seufzte und schnippste mit den Fingern. Ein kräftiger Windzug stieß gegen seinen Rücken und hüllte ihn ein. Seine Füße verloren ihre Verbindung zum Boden und er schwebte in der Luft. Er schnippte noch einmal mit den Fingern und bereits im nächsten Moment stand er Sasuke im Weg. Narutos flache Hand traf seine Wange und hinterließ einen dunkelroten Abdruck in seinem Gesicht. „Jetzt komm mal wieder zur Besinnung oder ich muss dich in Gewahrsam nehmen lassen und glaub mir, ich habe keine Hemmung, das durchzuziehen.“ Einen Augenblick sahen sich die Beiden in die Augen. Hass und Wut traf Entschlossenheit und Mut. Einige Sekunde trugen Naruto und Sasuke ihren stillschweigenden Kampf aus, bis Sasuke nachgab und seinen Blick abwandte. „Warum arbeitest du mit so einem Kerl, so einem Mörder zusammen?“ Naruto hob stirnrunzelnd die Augenbraue und zuckte dann mit den Schultern. „Hast du Itachi schonmal nach den Gründen für seine Tat gefragt?“ Wut drehte sich Sasuke seinen Kopf wieder herum. „Warum sollte mich das interessieren?“ „Baaaakaaaa. Schon mal dran gedacht, dass Itachi auch seine Gründe hatte und zwar ein paar gute Gründe.“ „Die Gründe will ich sehen. Er hat meine ganze Familie auf dem Gewissen. Für sowas gibt es keinen Grund.“ Naruto seufzte. „Ihr Brüder seid mir zu anstrengend. Einer engstirniger als der andere.“ Er ging an Sasuke vorbei und lief in die Richtung seines Hauses. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und wirkte gelassen, doch innerlich war vollkommen angespannt und wartete nur auf einen möglichen Angriff von Sasukes Seite. „Ich bin nicht engstirnig.“ „Und ob du es bist. Doch da nehmen sich scheinbar alle Uchihas nicht viel. Und jetzt hör mir mal gut zu. Das Unheil, dass sich da im Ödland zusammenbraut ist wahrlich die Ausgeburt der Hölle. Kohona würde in seinem jetzigen Zustand nicht einmal eine Woche standhalten können. Genau so sieht es auch bei den anderen Ninjadörfern aus. Umso wichtiger ist es eine Allianz zwischen allen Ninjadörfern und nicht zuletzt mit den Nuke-nin zu schaffen. Das bedeutete das Feinde Verbündete werden. Das gilt auch für deinen Bruder.“ „NIEMALS.“ Naruto blieb stehen und drehte sich zu Sasuke um. Seine Augen drückten eine ungemeine Wut und Ungeduld aus, selbst die Farbe seiner Augen hatte sich geändert. „TEME, was ist dir wichtiger – deine Rache oder die Zukunft deiner Familie?“ Darauf erwiderte Sasuke nichts, sondern wich einen Schritt zurück. Das Chakra des Fuchsgeistes drang aus Narutos Körper. Sasuke hatte das Gefühl, dass ihm sämtliche Wärme aus dem Körper entzogen werden würde. Kushina zuckte auf. Sie hatte eine Veränderung der Chakraschwingungen wahrgenommen und sah aus dem Fenster. Sie konnte nichts erkennen, doch wusste sie, dass solche Sasuke als auch ihr Vater vor kurzer Zeit in dieser Richtung verschwunden waren. „Scheinbar muss Vater mehr Überzeugungskraft anwenden als erwartet.“ Kotaru war zu ihrer Seite getreten und blickte in die gleiche Richtung wie sie. „Vielleicht sollte ich ihm helfen. Außerdem konnen wir dann gleich anfangen.“ Kushina nickte. „Übertreib es aber nicht.“ „Ich doch nicht.“ Kotaru wandte sich ab und ging. Noch einige Augenblicke sah Kushina aus dem Fenster, bevor sie sich umwandte und sich im Raum umblickte. Die Kinder hatte noch nichts bemerkt, doch einige Erwachsene hatten wie sie die Veränderungen wahrgenommen. Unruhige Blicke warfen sie sich untereinander zu. Die Kräfte ihres Vaters nahmen noch einmal zu und nun bemerkte es auch Hiashi, der verwundert und dann wütend sich umblickte. Kushina konnte sich schon denken, dass er jeden Moment wieder losbrüllen würde und zählte innerlich rückwärts. Als sie bei Null ankam, schrie Hiashi tatsächlich los. „Was zum Teufel ist hier los?“ „Na der Teufel ist los.“ Hiashi drehte sich zur Sprecherin um und blickte dabei wieder einmal seiner ältesten Tochter ins Gesicht. „Wie bitte?“ „Na der Teufel ist los.“ Dabei hielt sie ein Spiel in die Höhe, auf dem auch noch stand: „Der Teufel ist los.“ „Das ist ein altes Spiel, welches Kushina und Kotaru immer mit ihren Freunden gespielt haben. Ich hab mir gedacht, dass dies den Kinder gefallen könnte.“ Alle blickten Hinata vollkommen verdattert an, während Kushina hinter vorgehaltener Hand ein Grinsen verstecken musste. Es war mal wieder so typisch für ihre Mutter. Sie hatte wirklich immer die genialsten Ideen zum passenden Augenblick. Der einzigste Grund für dieses Spiel war einzig der Grund, dass sie die Kinder nicht im Zimmer haben wollte. Deshalb hatte sie das Spiel als Köder ausgelegt und die Kinder hatten angebissen. Hinata blickte zu Yuki und die nickte daraufhin nur. Kushina beobachte das Schauspiel vor sich und konnte über ihre Mutter nur den Kopf schütteln. Auch wenn Kushinas Vater der bessere Kämpfer war, war jedoch eindeutig klar, wer in seiner Ehe die Hosen anhatte und das war eindeutig nicht er. Hinata hatte sie alle in ihrem Griff, selbst Yuki war auch schon soweit. Eins war sicher – Hinata war keineswegs zu unterschätzen. Allmählich sahen das auch die Konoha-nins ein, während sie zusahen wie ein Kind nach dem anderem Yuki folgte, um mit ihr das Spiel auszuprobieren. Als die Türe hinter dem letzten Kind ins Schloss fiel, wich Hinatas Lächeln augenblicklich und sie blickte ernst in die Runde. „So jetzt reden wir mal Klartext. Es wird Zeit, dass ihr den wahren Grund für die Entführung der Kinder erfahrt.“ Das überraschte jetzt so ziemlich alle. „Den wahren Grund?“ Fragend trat Shikamaru näher zu Hinata. „Ich dachte, sie wollten damit Konohagakure erpressen sich zu ergeben?“ Darauf lachte Hinata nur kalt. „Das haben die nicht nötig. Wenn sie gewollt hätten, dann hätte sie Konoha´s Schwäche genutzt und es platt gemacht. Es ging ihnen bei der Entführung um was vollkommen anderes.“ „Und um was ging es ihnen?“ „Um Gefässe.“ Erschrocken drehten sich alle zu Kushina um, deren Stimme die Luft zu zerschneiden schien. Ihr Blick war eiskalt und voll Hass. Vollkommen verkraft stand sie da und betrachtete einen Punkt an der Decke. Unangenehme Gedanken schienen sie zu quälen und außer Hauro schien niemand von den Konoha-nins zu ahnen, was in Kushina vorging. Ruckartig wandte Kushina ihren Kopf und blickte die Konoha-nin an. „Die Barbaren sind ein Problem, jedoch noch nicht das größten Übel. Es sind die Dämonen und die Schattenkrieger. Die Kinder wurden entführt um als Gefässe für die Dämonen zu dienen. Auch aus Suna, Kiri, Ame und noch vielen anderen Dörfer haben sie versucht Kinder zu entführen. Jedoch konnten wir sie bisher immer stoppen.“ Ino war schneeweiß im Gesicht gewurden. Der bloße Gedanke daran, was mit ihren Kindern hätte passieren können, würde ihr schlecht. „Aber warum die Kinder? Wieso nicht die Erwachsenen oder die Jugendlichen?“ Kushina biss sich auf die Lippe und drehte ihren Kopf weg. Hinata sprach für sie weiter. „Es ist eine Frage des Willens. Jugendliche und Erwachsene haben im Gegensatz zu Kindern einen starken Willen und wissen genau was sie wollen, während Kinder erst anfangen ihren eignen Willen zu entwickeln. Für die Dämonen ist es ein Leichtes die Kontrolle über die Kinder zu übernehmen und ihre Körper zu manipulieren. Die Kinder werden zu willenlosen Marionetten und der Feind kann sie in den Kampf schicken. So hat er zu einem willenlose Soldaten und den emotionalen Sieg auf seiner Seite. Könnte es einer von euch fertigbringen ein Kind geschweigedenn das eigne Kind oder des besten Freund umzubringen, um das Dorf zu schützen?“ Schweigen breitete sich im Raum aus. Noch immer waren die entsetzten Gesichter auf Kushina und Hinata gerichtet keiner konnte es fassen. Dies war nur reiner Wahnsinn, der da im Lager des Feindes betrieben wurde. Fassungslos starrte Sasuke Naruto an. Alles, was Naruto ihm gerade erzählt hatte, entsetzte ihn. Nicht einmal Orochimarun war einst auf solch eine Idee gekommen, wobei man ihm sowas hätte zutrauen können. „Woher weißt du das?“ „Es war nicht schwierig, dass heraus zu bekommen. Wenn man weiß, wie man einen Barbaren anzupacken hat, dann singt er wie eine Nachtigall.“ Sasuke drehte sich um. Hinter ihm kam Narutos Sohn Kotaru durchs Gras geschlendert. Sein Gesicht war ausdrucklos, doch in seinen Augen war Verachtung und auch Verbitterung zu lesen. Er stellte sich neben Sasuke und blickte ihm offen ins Gesicht. „Als wir die Kleinen gerettet haben, haben wir dafür gesorgt, dass sie mit zwei meiner Leute geflohen waren, bevor wir angefangen haben die Barbaren einen nach dem anderen zu vernehmen. Nach und nach haben wir die Information erhalten, was sie eigentlich vor hatten. Danach haben wir sie vernichtet. Jedoch haben wir zur gleichen Zeit aus anderen Regionen der Ninjagebiete Nachrichten unserer Leute und Spione erhalten.“ Naruto nickte, als ob er dies bestätigen wollte. „Und alle Nachrichten enthielten die gleichen Nachrichten. Kinder wurden entführt, um als Gefässe zu dienen. Unsere Leute tun ihr Bestes um dies zu verhindern, jedoch können wir nicht überall zugleich sein.“ „Was umso ärgerlicher ist.“ Wütend schlug Kotaru mit der Faust auf den Boden. Das Gras um ihn herum fing Feuer. Sasuke wich zurück, wie zuvor vor Naruto. „Kotaru beherrsch dein Feuer.“ Kurz sah Kotaru zu seinem Vater auf. Ein stiller Vorwurf schien sein Blick zu vermitteln, bevor er sich wieder aufrichtete und mit dem Finger schnippte, wodurch das Feuer verschwand. Währenddessen betrachtete Sasuke nachdenklich den Himmel. „Gibt es keine Möglichkeit, um die Kinder zu retten, die bereits entführt wurden?“ „Natürlich gibt es die. Jedoch ist es sehr schwierig und schmerzhaft für die Kinder. Ein seelischer Schaden bleibt auf jeden Fall bestehen.“ „Verdammt.“ Sasuke schlug mit der Faust in seine bloße Hand. Diese Hilflosigkeit machte ihn wütend, jedoch stieg zugleich die Verzweiflung in ihm. Konnte er seine Familie denn noch schützen? Er hatte keine Ahnung von Dämonen und den anderen aus Konoha ging es nicht anders. „Eine Allianz ist unausweichlich, wenn wir überleben wollen, Sasuke.“ Sasuke sah zu Naruto. Sein Blick war ernst und eine Spur der Unsicherheit war in ihr zu lesen. Was dachte Naruto? Sasuke konnte es nicht erkennen, doch machte sich Angst in ihm breit, auch wenn er es nur sehr ungern zugab. „Gibt es noch Hoffnung?“ Naruto nickte. „Die gibt es, doch nur wenn alle an einem Stram ziehen. Die Zeit ist zwar knapp, doch es sollte ausreichen, oder Kotaru?“ Kotaru nickte. „Es sollte möglich sein.“ „Was habt ihr vor?“ „Es gibt verschiedene Techniken um Dämonen zu bekämpfen und wir Nuke-nin kennen sie fast alle. Wir werden sie euch zeigen und im Kampf an eurer Seite stehen. Bekämpft ihr die Barbaren und wir werden die Dämonen besiegen.“ Er streckte Sasuke die Hand hin. „Deal?“ Sasuke sah zu Naruto. Er wusste, dass er diese Entscheidung nicht alleine treffen konnte. Der Rat von Konoha musste sich dazu beraten und die Hokage musste einverstanden sein. Andererseits ging es hier um die Zukunft aller. Es ging um die Zukunft der Ninja, seiner Freunde und seiner Familie. Sasuke schlug ein. „Deal.“ Er hatte für Konoha entschieden und für diese Entscheidung würde er gerade stehen. Kapitel 34: Enthüllungen und Geheimnisse ---------------------------------------- Enthüllungen und Geheimnisse Es wunderte Hauro nicht, dass er, Tenko und Riku alleine in einer Ecke des Raumes saßen und sich unterhielten, während der Rest seine eignen Gruppen gebildete hatte und sich mit einander unterhielten, während sie ihm und den anderen Beiden immer wieder merkwürdige Blicke zuwarfen. Weder er noch Tenko oder Riku hatten einen Hehl daraus gemacht, dass sie Kushina ihr tiefstes Vertrauen schenkten und jederzeit zu ihr stehen würden, wenn es darauf ankam. Selbst das Wissen, dass Kushina eigentlich zu ihren Feinden gehörte, hatte nichts an diesem Entschluss geändert. Jedoch waren da so einige Leute nicht damit einverstanden. Hime und Hiashi war dies deutlich anzusehen. Stumm und schweigend saßen sie beiden in irgendwelchen Ecken in dem Raum und grübelten in ihren dunklen Gedanken vor sich hin. Als sie Entscheidung gefallen war, dass sie die Nacht im Dorf der Nuke-nin verbringen würden, waren sie alles andere begeistert, doch als Sasuke, sein Vater, dann noch von seinem Deal mit Naruto erzählte, hatte er das Fass zum Überlaufen gebracht. Hime hatte geschrien und getob, hatte Naruto als Mörder, Entführer und noch andere Dinge bezeichnet und wollte mit der Blumenvase nach ihm werfen. Nur da Konishi eingriff, lebte das gute Stück noch. Doch dafür musste er nun neben Hime in der Ecke sitzen und seinen eigenen Gedanken hinterher hängen. Oft wanderte sein Blick zu Riku. Zu gerne hätte er sich mit seinen Geschwistern und seinem Vater über die momentane Situation unterhalten, doch hielt er es für klüger, vorerst bei Hime zu bleiben, um sie im Falle des Falles zurück zu halten. Außerdem war sein Vater damit beschäftigt sich mit Sasuke und Kakashi über das Für und Wieder von Sasukes Deal mit Naruto auseinander zu setzen. Nicht weit von ihnen entfernt stand Hiashi, der genau so mies wie Hime dreinschaute. Er wäre vorhin beinahe auf Sasuke losgegangen, wenn nicht Hinata dazwischen gegangen wäre. Als dem Nichts war eine Mauer vor seinem Vater aufgetaucht und hatte ihn vor dem Angriff Hiashis geschützt. Hiashis Fäuste hatten auf die Wand eingeschlagen, kamen dort zum Halt, bevor er sich wieder aufrichtete und sich umdrehte, um nach dem Verursacher der Wand zu suchen. Doch hatte er nicht lange suchen müssen, denn der Gesichtsausdruck seiner Tochter sprach Bände. Zornig hatte er Hinata von oben bis unten betrachtet, jedoch hatte Hauro das Gefühl gehabt, dass in seinen Augen sich auch ein wenig Betachtung gemischt hatte. Jedoch war er sich dessen nicht sicher. Nur in einem war er sich sicher – Hinata hatte es auch gesehen und daraufhin angewidert das Gesicht verzogen und das Zimmer verlassen. Seitdem war sie auch nicht mehr aufgetaucht, genau wie die anderen Nuke-nin. Der einzige Nuke-nin der sich noch im Zimmer befand war Naruto, der sich angeregt mit Kiba und Konohamaru unterhielt. Scheinbar hatte die Beiden kein Problem damit ihre alte Freundschaft sofort an Ort und Stelle wiederzubeleben. Mit deutlichem Abstand waren sie die lautesten im ganzen Raum. Der Rest hatte sich in kleinere Gruppen aufgeteilt und saß überall im Raum. Was sie dachten, war unergründlich. Doch während sich Hauro umblickte, bemerkte er, dass jemand fehlte. Wann war er verschwunden? Hinata stellte sich auf die Zehnspitzen und nahm einen Behälter aus dem oberen Regal. Nachdenklich betrachtete sie das Gefäß in ihren Händen und wog es scheinbar ab. Sie verzog den Mund und öffnete es. Das was sie sah, bestätigte ihren Verdacht. „Verdammt.“ „Es sieht dir nicht ähnlich zu fluchen.“ Ein leichtes Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Sie hatte seine Stimme vermisst. Seine Worte, die zwischen Sarkasmus und ein wenig Sanftmut schwankte. Sein Gesicht, welches er versuchte zu verstecken, wenn er verlegen war. Sie hatte nicht gedacht, dass sie sich nochmal mit ihm unterhalten konnte. Eigentlich hatte sie gedacht, ihn erst wiederzusehen, wenn sie in einem Verhörzimmer oder in einem Gefängnis saß. Mit dem leichten Lächeln auf den Lippen drehte sie sich zu Neji herum, der hinter ihr im Zimmer stand und sie beobachtete. Neben Hanabi war es Neji, den sie all die Jahre am Meisten vermisst hatte. Er war für sie eine Stütze gewesen und eine Schulter an der sie sich immer hatte ausweinen können, wenn es ihr schlecht ging. Nie hatte er ihr deswegen einen Vorwurf gemacht. Niemals hatte sie zu Anfang gedacht, dass ihre kaputte Beziehung wieder so intensiv werden würde. Sie wäre für ihn durchs Feuer gegangen und sie wusste, dass es umgedreht genauso war. Zwischen ihnen bestand ein ganz besonders Band einer Beziehungen. Und selbst in jenem Moment, wo er nach Jahre nun wieder vor ihr stand, wusste sie, dass es noch immer so war. „Irgendwann lernt es jeder in diesem Dorf. Nur flucht man meist innerlich.“ Nejis Augenbrauen hoben sich bei dieser Aussage in die Höhe. „Scheinbar beherrscht du es noch nicht so gut.“ Darauf lächelte Hinata noch mehr. „Ich beherrsche es schon, doch ich wusste ja, dass wir unter uns sind.“ „Und da geht sie hin – die Selbstbeherrschung.“ Dieser Satz entlockte Hinata ein leichtes Kichern, während sie sich auf einen Tisch zu bewegte und den Behälter darauf abstellte. „Selbstbeherrschung musst du in diesem Dorf besitzen. Es ist ein Ideal und auch Naruto musste dies lernen, ebenso wie die Kinder. Doch sie haben es gemeistert.“ Neji sagte nichts dazu. Er gab nichts darauf zu erwidern. Er hatte Kushina erlebt, Naruto getroffen und Kotaru gesehen. Es hatte ihn zu tiefst erschüttert, Naruto so zu sehen. Er war nicht mehr der Naruto, der sein Herz auf der Zunge trug. Er war misstrauisch und darauf bedacht, nicht zu viel und nicht zu wenig zu sagen. „Was ist das?“ Er deutete auf den Behälter, den Hinata auf den Tisch gestellt hatte. „Eine Wundsalbe. Leider ist nicht mehr viel davon da, da ich vergessen hab, neue anzufertigen.“ „Und nun willst du welche anfertigen?“ „Ja. Die jüngere Generation trifft sich heute Abend, um zu trainieren. Das Training geht nicht ohne größere und kleinere Blessuren über die Bühne. Außerdem brauche ich dringend eine Ablenkung von meinem Vater.“ Das Wort „Vater“ sprach sie mit aller Verachtung aus. Verdenken konnte es Neji ihr nicht. Nachdenklich sah er Hinata hinterher, die durch ihr Zimmer huschte, um sich ihre Zutaten für die Salbe zusammen zu suchen und während er ihr zusah, suchte er nach den richtigen Worten. Noch nie hatte er sich in so einer Situation befunden, doch er wusste, dass er Hinata von Hanabi erzählen musste. Hinata liebte ihre Schwester über alles. Zwar hatte sie ihn schon nach Hanabi gefragt und er hatte ihr gesagt, dass es ihr den Umständen entsprechend gutgehen würde. Es war nicht gelogen, aber auch nicht volle Wahrheit gewesen. Hinata hatte ihn noch was fragen wollen, doch war sie wieder abgelenkt wurden durch einen jungen Mann, der ihr eine Nachricht überbracht hatte. Und schon war sie verschwunden gewesen, bevor Neji hatte auch noch etwas sagen können. Seither hatte er nicht noch einmal die Chance gehabt, mit ihr zu reden. Doch nun waren sie alleine, doch es fehlte ihm die Worte. „Neji.“ Neji sah auf und zu Hinata, die vor ihrem Schrank stand, den Rücken ihm zugewandt. „Ich muss mit dir reden.“ Ihre Stimme hatte an Unbeschwertheit verloren, die sie vor ein paar Augenblicken noch an den Tag gelegt hatte. Etwas kaltes breitete sich in Nejis Inneren aus. Er wusste, dass Hinata niemals so einen ernsten Ton anschlagen würde, wenn es nicht wirklich ernst war. „Es geht um Tenji.“ Die Kälte in Neji breitete sich noch weiter aus. „Was ist mit Tenji?“ Hinata zörgerte und blickte Neji an. Unsicherheit spiegelte sich in ihren Augen wieder. Sie senkte die Augen wieder. „Als die jüngere Generation die Kinder aus der Hand der Barbaren befreit hatte, hat sich Yuki um die Kinder gekümmert. Sie eine angegehende Heilerin, die von mir ausgebildet wird. Und ihr sind dabei einige Sachen aufgefallen.“ „Was ist ihr aufgefallen?“ „Tenji hatte Blutergüsse am ganzen Oberkörper, jedoch stammten die nicht von den Barbaren. Sie waren älter. Yuki fand dies merkwürdig und hat mich deswegen informiert. Ich konnte ihren Verdacht nur bestätigen. Tenji ist misshandelt wurden.“ Nejis Gesicht war erstarrt. Er wurde blass und dann kam die Wut und der Zorn. Feuerrot lief sein Gesicht an. „Bist du dir sicher?“ „Ja.“ „Deshalb sein merkwürdiges Verhalten.“ Fragend hob Hinata die Augenbrauen und sah ihn an. „Was meinst du?“ „Mir ist in Konoha aufgefallen, dass sich der Kleine merkwürdig verhalten würde. Er schlief jede Nacht bei ihr. Und vor Hiashi hatte er schreckliche Angst. Ich hatte es als eine Normalität abgetan. Jedes Kind hat Angst vor Hiashi. Aber warum hat er nichts gesagt?“ „Scham.“ Entgeistert sah Neji Hinata an. „Scham?“ Hinata senkte den Blick und schlug die Augenlider nieder. Die Arme legte sie um ihren Körper und drehte sich von Neji fort. „Es ist oft so. Es kommte immer wieder auf der Welt vor. Da kannst du Ino, Sakura oder auch Tsunade fragen. Männer schlagen ihre Frauen, Kinder werden von ihren Eltern geschlagen, Frauen schlagen ihre Männer – doch keiner der Geschlagten sagt etwas. Sie suchen bei sich selbst nach dem Grund für die Schläge. Sie geben sich selbst die Schuld. Sie sind der Meinung, dass es eine Schwäche gibt, die der Grund für diese Schläge sind und schämen sich für diese Schwäche.“ Neji schüttelte den Kopf und sah zu Hinata. Noch immer sah er sie nicht an. Ihr Verhalten war merkwürdig, genau wie Tenji. „Hinata …?“ Sie drehte sich um. Ihre Augen waren die eines kleinen Mädchen – verängstigt und verletzt. Sie wirkte nicht mehr wie die starke Frau, die sie vor wenigen Augenblicken gewesen war. Unglaubliche Wut packte Neji die Wut, sein Gesicht lief knallrot an. Auf der Stelle drehte er sich um und wollte das Zimmer verlassen, doch Hinata hielt ihn zurück. „Nicht, Neji.“ „Warum? Ich bringe Hiashi um. Er hat dich geschlagen und ich bin mir sicher, dass er auch Tenji misshandelt hat. Dafür soll er büßen.“ Hinata ergriff seine Hand und schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß, doch es ist unklug. Sasukes und Narutos Abmachung steht nur auf sehr wackligen Beinen. Jeder unbedachte Schritt könnte das Ende bedeuten.“ Hinata sah ihm wieder in die Augen. Angst, Unwissentheit und eine Angespanntheit spiegelte sich darin wieder. Neji verstand, was Hinata meinte und er konnte ihre Zurückhaltung verstehen, doch alles in seinem Körper schrie danach, Hiashi eine gewaltige Tracht Prügel zu verabreichen. „Soll er wieder davonkommen? Er hat Naruto und dich an die Ne verraten. Er tyrannisiert solange ich denken kann die Familie. Er hat dich und Tenji geschlagen? Soll er damit wirklich davon kommen?“ Hinata seufzte. „Hab Geduld Neji, er wird nicht davon kommen. Naruto wird dafür sorgen. Glaub mir.“ Kurz dachte Neji nach und blickte zu Hinata herab. Nochimmer war sie einen ganzen Kopf kleiner, doch die Entschlossenheit in ihren Augen glich diesen Unterschied aus. „Was steckt dahinter?“ Naruto erzählte Konohamaru und Kiba von einigen Missionen, die er in den letzten Jahren unternommen hatte, als er innehielt und lauschte. Verwundert sahen Kiba und Konohamaru ihn an, da er so plötzlich aufgehört hatte zu reden. „Naruto?“ „Ist was?“ Naruto schüttelte den Kopf und legte seinen Finger auf die Lippen. Ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während sich Kiba und Konohamaru fragend ansahen. Sie verstanden nicht, was vor sich ging. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich jemand in das Zimmer geschlichen hatte, der ganz eigennützige Ideen verfolgte und diese waren Ideen, die er schlichtweg als notgeil bezeichnete. Doch damit würde Jiraiya nicht durchkommen, egal wie gut das Gen-Jutsu war. Schnell schloss er die Fingerzeichen zusammen. „Lösen.“ Konohamaru und Kiba blickten über die Schultern und sahen in seine Richtung, während sich auf ihre Gesichter ein hinterhältiges Lächeln schlich. „Wer will?“ Das Grinsen von Kiba und Konohamaru wurde bei Narutos Frage noch breiter und sahen sich gegenseitig an, bevor Kiba da nickte und losmaschierte. Lässig stellte er sich neben Ino, die Jiraiya noch nicht bemerkt hatte. „Sag mal, fühlst du dich auch so beobachtet?“ Fragend hob Ino die Augenbraue. „Nein, eigentlich nicht.“ „Bist du dir auch ganz sicher? Ich hab schon seit einer ganzen Weile das Gefühl beobachtet zu werden.“ Nun stellte sich auch Konohamaru neben Ino, tat so, als ob er Jiraiya nicht bemerkt hätte. Sowohl Kiba als auch Konohamaru sahen sich unschuldig an. Noch hatte niemand mitbekommen, welches Spiel sie da trieben – vor allem Jiraiya nicht. Doch allmählich wurde es Ino unheimlich. „Habt ihr Fieber oder Halluzinationen?“ „Nicht, das ich wüsste. Du Konohamaru?“ Konohamaru schüttelte den Kopf. Naruto grinste in sich hinein. So langsam sollte er dem Theater ein Ende bereiten. „Ino – JIRAIYA SPANNT DIR UNTER DEN ROCK.“ Sofort wischen Kiba und Konohamaru zurück, um Inos ausholender Faust auszuweichen und schaffte es in letzter Minute noch - im Gegensatz zu Jiraiya, der einen ordentlichen Kniehacken zu spüren bekam. Der Schlag war so hart, dass es Jiraiya von den Socken haute und er sogar ein paar Meter durch den Raum flog – direkt auf Kakashi drauf, den es ebenso umhaute wie Jiraiya. Kiba und Konohamaru sahen sich zufrieden und grinsend an, bevor sie in schallendem Gelächter ausbrachen, wie noch so manch andere im Raum. Naruto jedoch stand und grinste leicht. Er konnte es sich nicht leisten noch mehr Emotionen zu zulassen. Außerdem war er sich bewusst, dass er nicht allein war. „Was ist los, Sai?“ Auch Sai hatte so leise und unbemerkt den Raum betreten, sodass nur Naruto ihn bemerken konnte. Sai trat neben Naruto heran und legte den Kopf schief. „Es ist alles vorbereitet. Die jüngere Generation wartet nur noch auf Kushina und dann können wir beginnen.“ Naruto nickte. „Kushina kommt gleich. Schaffen wir doch schon alle mal hier raus und dann kann die Show beginnen.“ Sai nickte nur, während sich Naruto den Konoha-nin zuwandte. „Heute abend haben wir noch etwas Besonderes vor. Aber keine Sorge – es wird euch nicht schaden.“ Nachdenklich betrachtete Kushina das Bild vor sich, während sie sich ihre Haare kämmte. Das Bild zeigte sie und Kotaru im Alter von 6 und 7 Jahren, kurz bevor sie sich auf ihre Trainingsreise mit ihren Sensei`s begeben hatten. Damals war ihre Welt noch in Ordnung gewesen und von dem Leid, welches sie noch erwarten würde, hatte sie noch nicht einmal ansatzweise was geahnt. Seufzend drehte sie sich um und legte die Bürste beiseite. Man sollte nicht in der Vergangenheit leben. Es wurde Zeit, dass sie ging, schließlich wartete man bereits auf sie. Es war an der Zeit, dass das Training losging und Kushina freute sich schon sehr darauf. Das Training hatte schon immer einen besonderen Wert für sie gehabt, nachdem die Nuke-nin der jüngeren Generation begonnen hatten im gemeinsamen Verband zu trainieren. Das Prinzip war einfach – jeder gegen jeden und alle gemeinsam gegen alle. Durch dieses Prinzip trainierte man seine Fähigkeiten, aber die Nuke-nin trainierten auch in den unterschiedlichsten Gruppenzusammenstellungen. Wie sich die Gruppen zusammenfanden war von der jeweiligen Situation abhängig, jedoch konnte diese Teamzusammengehörigkeit innerhalb von wenigen Sekunden wieder vorbei sein. Dennoch war es eine gute Möglichkeit die Teamfähigkeit zu trainieren, um später im Notfall Teams zusammenzustellen, wo man sicher sein konnte, dass sie auch wirklich miteinander arbeiten konnten. Ihr Vater war diese Idee gekommen. Scheinbar hing es mit seiner Vergangenheit in Konoha zusammen, doch er sprach nicht darüber, wie so oft. Doch mit den Jahren hatte Kushina gelernt, wann man aufhören musste, zu fragen. Bei ihrem Vater und ihrer Mutter hatte sie schon lange aufgehört, denn für die Beiden war dies etwas Privates, in dass sie nicht einmal ihren Kindern den Zutritt gewährten. Sie wollte nach einer Spange greifen, um ihr Haar hochzustecken, doch sie hielt kurz inne. Es war lange her, dass sie ihr Haar hatte so lang werden lassen. Irgendwie gefiel es ihr, denn die lange Haare verliehen ihr doch einen weiblichen Zug. Sie lächelte kurz und griff neben die Spange und hielt ein frisch geschärftes Kunai in ihrer Hand. Kurz blickte sie es an, bevor sie nach ihren Haaren griff und das Kunai durchzog. Geräuschlos fielen die Haare zu Boden und ihr Blick wanderte zum Spiegel an der Wand. Ihre ausdruckslosen Augen blickten sie an, bevor sie ihren Mund zu einem schiefen Lächeln verzog. „Ich Idiotin. Hier geht es nicht um meine Weiblichkeit, sondern um das Leben so vieler Menschen.“ Sie griff nach der Kette mit dem Energiestein, die sie sich um den Hals legte, bevor die Türe hinter ihr ins Schloss fiel. Schüttelte den Kopf und musste erstmal verdauen, was Hinata ihm da gerade anvertraut hatte. Es war viel zu unglaublich um wahr zu sein. „Bist du dir da sicher? Ist es auch kein Irrtum?“ Hinata stand an den Tisch gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick sah in die Ferne, doch als Neji sie ansprach, kehrte sie in die Gegenwart zurück. „Nein, es ist kein Irrtum.“ „Aber damit hat Naruto mehr Macht als alle Hokage zusammen. Selbst du, Kushina und Kotaru – ihr könntet die Welt der Ninja dadurch ändern.“ Hinata nickte und schloss die Augen. Ebenso wie Neji hatte sie die vielfältigen Möglichkeiten abgewogen und doch hatte sie davor zurückgeschreckt. Wenn man einmal die Macht ergriff, dann konnte man leicht die Kontrolle darüber verlieren. „Noch war nicht die rechte Zeit gekommen.“ Spöttisch hob Neji die Augenbraue. „Und wann soll das sein?“ „Wenn sie alle Ninja gegen die Barbaren, Dämonen und die Schattenkrieger vereinen. Dann ist Narutos Zeit gekommen.“ Gedanklich ging Neji nochmal alle Informationen durch, die er in den letzten Minuten bekommen hatte und er musste Hinata recht geben. Noch war die Zeit nicht gekommen. Kapitel 35: Die jüngere Generation ---------------------------------- Die jüngere Generation Als Kushina die Treppe hinunter lief, bemerkte sie, dass sie bereits erwartet wurde und setzte sofort eine ausdruckslose Miene auf. Sie hatte nicht gedacht, dass salle Konoha-nin unten am Treppenansatz stehen würde. Auch ihr Vater stand bei ihnen und wartete auf sie. Er hob den Blick und sah zu Kushina. Schalk tanzte in seinen Augen und Kushina fragte sich, was ihn wohl so belustigte. Sie ließ ihre Aufmerksamkeit über die Gruppe schweifen und dabei fielen ihr Ino´s bitterböse Blick, Kibas und Konohamarus zufriedene Gesichter und der feuerrote Handabdruck in Jiraiyas Gesicht auf. Sie wusste nicht, was vorgefallen war, doch war ihr klar, dass Jiraiya sein Hobby mal wieder ganz und gar ausgelebt hatte. Scheinbar hatte Ino ordentlich zugeschlagen und Kushina musste zugegeben, dass sie keinerlei Mitleid mit Jiraiya hatte. Im Gegenteil - es wurde Zeit, dass ihn jemand in seine Schranken wies, wenn Tsunade schon mal nicht da war, um es selber zu tun. Die letzte drei Stufen nahm sie mit einem Satz und landete direkt vor der Gruppe. Langsam richtete sie sich auf und sah wieder zu ihrem Vater. Sie verstand nicht so wirklich, was vor sich ging. „Ist etwas passiert?“ Naruto schüttelte den Kopf und augenblicklich verschwand der Schalk aus seinen Augen. Ihm war es bitterernst. „Die Konoha-nin möchten eurem Training beiwohnen, um zu sehen, was wir zu bieten haben, wenn sie schon eine Allianz mit uns eingehen wollen.“ Von „Wollen“ konnte keine Rede sein, wenn man Hiashi und Hime betrachtete. Auch hatte so manch andere noch Zweifel an dieser Allianz. Doch Kushina wusste, wie wichtig diese Allianz für alle Beteiligen war, auch wenn es manche einfach noch nicht begreifen wollte. Eigentlich war es ihr auch nicht recht, dass die Konoha-nin, und unter ihnen ihr verhasster Großvater, dem Training zusehen sollten. Doch sie musste eine gute Miene zum bösen Spiel machen. Es gab gar keine Wahl. Sie nickte und drehte sich um. Sie wollte die Türe schon öffnen, doch sie hielt noch einmal inne. „Du kümmerst dich um ihren Schutz. Ich übernehme keine Verantwortung, wenn sie von herum fliegenden Ästen, Baumstämme oder Waffen getroffen werden.“ Ihre Stimme klang eigentlich ganz sachlich, dennoch konnte man einen leichten, mitschwankenden feindseligen Ton heraus hören. All jene, die ihn hören konnte, denen lief es eiskalt den Rücken herunter. Es war egal wie sachte und leicht dieser Ton in ihre Stimme und ihren Worten war. Er war da und kam einer Drohung gleich. „Natürlich.“ Narutos Stimme war klar und deutlich. Nicht die geringste Emotion war heraus zu hören. Er sagte es, als wäre es das selbstverständliche der Welt, eine ganze Gruppe vor herumfliegenden Gegenständen zu schützen. Als wäre es Alltagsroutine für ihn. Kushina drehte sich nicht nocheinmal um, sondern öffnete die Türe und ging. Verwirrt standen die anderen da und sahen ihr hinterher, bis Naruto ihnen ein Zeichen gab, Kushina zu folgen, die auf das Gelände zusteuerte, vor dem Kotaru sie gewarnt hatte, es nicht zu betreten. Ein unwohles Gefühl machte sich unter den Konoha-nins breit. Es war nicht so, dass sie Angst hätten, doch keiner von ihnen hatte besonders große Lust sich an diesem Tag noch irgendwelche Unannehmlichkeiten einzuhandeln. Mit einem zweifelnden Ausdurck im Gesicht wandte sich Kakashi deswegen an Naruto, der wie die Ruhe selbst neben ihm herlief. „Geht das auch wirklich in Ordnung? Kotaru hat doch gesagt, dass wir diesen Ort nicht betreten sollten und auch deine Tochter schien nicht begeistert davon, dass wir uns ihr Training ansehen werden.“ Naruto nickte. Es war ihm klar gewesen, dass Kushina, nicht begeistert sein würde, als er den Vorschlag gemacht hatte. Doch er und die Nuke-nin brauchten das Vertrauen der Konoha-nin mehr denn je. Noch immer stand diese Allianz auf wackligen Beinen, sehr wackligen Beinen. Ein falsches Wort oder eine falsche Handlung konnte alles zum Zusammenbrechen bringen. Er konnte dies nicht zulassen, er musste handeln und die Bande, die durch ihn und Sasuke entstanden waren, stärken. Und es gab nur einen Weg, dies zu bewerkstelligen – er musste ihnen Vertrauen entgegenbringen. Indem er die Konoha-nin das Training der jüngeren Generation sehen ließ, brachte er ihnen sehr viel Vertrauen entgegen, denn die Nuke-nin lebten streng nach ihren aufgestellten Regeln und diese besagten, dass kein Außenstehender die geheime Künste der Nuke-nin sehen und erlernen durfte. Indem er diese Regel überging, brach er eines der größten Tabus der Nuke-nin. Er wusste dies nur zu gut und ebenso der Dorfrat, der seinem Plan zugestimmt hatte. Es ging nun mal nicht anders und genau dies sagte er auch Kakashi. Dieser hörte ihm still zu und sagte nichts weiter mehr dazu. Schweigend lief er neben Naruto her und versank in seinen eignen Gedanken. Hauro, Riku und Tenko beschleunigten ihr Tempo und schafften es zu Kushina aufzuholen, die ein ganzes Stück vor ihnen herlief. Als sie schließlich Kushina eingeholt hatte, betrachtete Riku sie mit einem besorgten Ausdruck. Kushina war fast vollkommen käseweiß im Gesicht. Außerdem wirkte ihr Gang steif und nicht so lässig und grazil wie sonst. Sie wirkte schlecht weg nervös und dies machte Riku Sorgen, denn noch nie hatte sie Kushina in dieser Verfassung gesehen. „Was hast du, Kushina?“ Kushina betrachtete sie kurz mit einem Blick, der einfach undefinierbar war. Riku verstand nicht, was in ihrer Freundin vorging. Wie hätte sie auch wissen können, welche Last auf Kushinas Schultern lasstet? Ihr gefiel es nicht den Konoha-nin ihre Geheimnisse in den geheimen Künsten zu offenbaren, die sie über die Jahre gesammelt, gemeistert und trainiert hatte. Sie kam sich wie ein Vorzeigepüppchen vor, von dem der Frieden der Welt abhängen könnte. „Nervosität.“ Sie sagte nichts weiter dazu, sondern lief weiter, ohne Riku noch eine weitere Erklärung zu geben. „Warum hast du dir die Haare abgeschnitten?“ Unwillkürlich fuhr sich Kushina bei Hauros Frage durch ihre kurzen Haare. Hatte er die Frage mit Absicht gestellt oder nur um sie in ein Gespräch zu verwickeln. „Kurz sind sie einfach praktischer.“ „Ja schon, aber so hast du weniger weiblichen Charme. Dadurch siehst du wie ein Zwilling deines Bruder aus.“ Kushina biss sich auf die Lippe. Sie wusste ja, dass sie sehr wenig weiblichen Charme besaß, doch ihr dies so direkt auf die Nase zu binden, ging nun doch für ihren Geschmack etwas weit. Außerdem was ging es, denn Hauro an, wie sie ihre Haar trug. Mit Wut im Bauch, ohne ihn nach außen zu zeigen, drehte sie sich zu Hauro um und musste erkennen, dass er sie mit einem dicken, breiten Grinsen bedachte. In jenem Moment wurde ihr klar, dass er sie nur von ihrer Nervosität ablenken und sie necken wollte. Und sie war ihm dankbar dafür. Ganz kurz schlich sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht, welches nur Hauro sehen konnte. Auch ohne, dass Kushina etwas sagte, wusste Hauro doch, dass sie ihm danke sagen wollte. Er erwiderte das Lächeln und dachte nicht daran, aufzuhören sie zu necken. „Aber jetzt mal ehrlich, die langen Haare stehen ihr, nicht wahr Tenko?“ Tenko machte einen überraschten Eindruck. Dass seine Meinung gefragt war, überrumpelte ihn regelrecht. Verlegen ratzte er sich den Kopf. „Ich weiß nicht.“ Hauro verdrehte die Augen. „Also wirklich. Solche Worte ausgerechnet von dir. Du bist du derjenige, der seine Haare bis zum Arsch trägt.“ Und so ging es noch eine ganze Weile weiter, bis sie den Trainingsplatz erreicht hatten. Kushina blieb ganz plötzlich stehen. Beinahe wäre Hauro auf sie drauf gelaufen, wenn Tenko ihn sich nicht am Kragen gepackt und zurückgehalten hätte. Drei überraschte Blicke trafen Kushina, als diese sich herumdrehte und ihnen ernst in die Augen blickte. „Ihr werdet jetzt hier bleiben.“ Verständnislos sahen die Drei Kushina an und verstanden nicht, warum sie ihr nicht weiter folgen sollten. Es war schließlich nichts weiter zu sehen. „Warum?“ „Weil hier, das Trainingsgebiet beginnt. Würdest du noch einen Schritt weitergehen, würdest als Trainingsteilnehmer gelten.“ Naruto war nun auch mit den anderen angekommen und blickte Hauro an, der sich zu ihm umdrehte. Dennoch verstand Hauro nicht so ganz. „Warum denn nicht? Ich würde gerne mitmachen.“ Innerlich musste Naruto lachen. Er war froh, dass Hauro nicht nach seinem Vater schlug, wie er damals in seinem Alter gewesen war. „Du solltest dir es erst mal ansehen. Alle Nuke-nin der jüngeren Generation haben den Status eines Jo-nin oder Anbu. Sie sind sozusagen eine Elitegruppe. Die Jüngsten, die heute an diesem Training teilnehmen sind 14 oder 15 Jahre alt. Die Ältesten sind 18 und 19 Jahren alt. Die Anforderungen der Nuke-nin an die Jüngeren sind sehr hoch und dementsprechend werden sie erzogen. Ihre Ausbildung beginnt bereits mit 3 Jahren. Neben den Ninja-künste müssen sie jedoch noch viele andere Sachen lernen. Tanzen, Singen, Volkstradition und –legenden, Fachwissen über Gesetz und Politik unterschiedlicher Länder, Kochen, Nähen, Jagen, Gesprächsführung in unterschiedlich Gesellschaftsschichten, Heilkünste und noch viel mehr.“ „Das ist doch Wahnsinn!“ Shikamaru sprach das aus, was wohl jeder dachte, während sie Narutos Ausführungen gefolgt waren. Doch Kushina schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht. Es sichert unsere Zukunft. Wir wissen nie, wohin uns unsere Missionen führen und gerade deswegen, müssen wir auf alles vorbereitet sein. Egal wann, wo und wie – wir müssen uns den Umständen anpassen können. Dabei ist es egal ob wir in einem Pferdestall arbeiten, in einem Restaurant kochen und servieren oder in einem Bordell für diese notgeilen Männer eine Tanzeinlage hinlegen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ Besonders ihre letzte Aussage rief Entsetzen bei allen Anwesenden hervor und noch ungläubiger sahen sie Kushina an. Einen Moment lang schwiegen alle, bevor Ino Naruto am Kragen packte und ihm wutentbrannt ins Gesicht sah. „Sag nicht, dass das nicht wahr ist. Du schickst deine eigne Kinder in ein Bordell, um sie dort arbeiten zu lassen.“ Naruto antwortete nicht, dafür Kushina. „Ja, wir haben alle das schon gemacht. Jedoch ist es nicht bis zum Äußersten gekommen, dafür haben wir schon gesorgt. Mach dir da keine Sorgen, Ino.“ Noch immer wütend sah Ino Naruto an und blickte dann zu Kushina. „Darum geht es nicht. Es geht ums Prinzip.“ „Ja um das Prinzip des Überlebens. Wir taten es, um überleben zu können. Auch meine Eltern haben dies getan.“ Schlagartig änderte sich Ino´s Miene wieder einmal. Entsetz und ungläubig starrte sie Kushina an, dann Naruto. Ihre Lippe zitterte, als sie ihre Stimme wiederfand. „Das ist nicht wahr.“ Naruto verzog seinen Mund zu einem kalten Lächeln. „Doch. Für dein Leben und deine Familie würdest du doch auch alles machen. Ich hab es gemacht.“ Ino ließ Naruto los und trat ein paar Schritte zurück. Sie wirkte verstört. In ihr schien etwas zerbrochen zu sein und wieder einmal an jenem Tag, stellte sie sich die Frage, was mit dem alten Naruto nur geschehen war. Doch nicht nur sie war verstört. Jeder der Anwesenden hatte mit Entsetzen und Ekel auf die Aussagen der Beiden reagiert. Doch es war nichts als die Wahrheit. Das Leben eines Ninja war hart und das Leben eines Nuke-nin war noch bei Weitem viel härter. Ein unangenehmes Schweigen legte sich über die Gruppe, das schließlich Naruto durchbrach. „Kushina, du solltest jetzt mit dem Training anfangen. Es sind alle anwesend.“ Kushina nickte und drehte sich um. Mit einem sicheren, federnden Schritt betrat sie den Trainingsplatz, der mit Bäumen bedeckt war. Mitten drinnen blieb sie stehen und schnippte mit den Fingern. Sofort war sie umstellt von einer Gruppe jugendlicher Ninja, die sich vor ihr, ihrem Bruder und Kotaru verbeugte und still auf die Befehl warteten. Fasziniert wurden sie dabei beobachtet. Auch wenn der Schock über die gerade erwähnten Erlebnisse noch tief saß, kam man nicht umhin, Kushina zu bewundern. Sie hatte alle ihre Leute im Griff. Keiner regte oder lehnte sich gegen sie auf. Scheinbar brauchte sie auch nicht viele Worte, denn ihre Leute schien sie auch ohne viele Worte zu verstehen. Sie alle waren aufeinander eingespielt. Und dann ganz plötzlich waren sie fort. „ Nun geht es los.“ Naruto runzelte die Stirn und hob seine Hand zu einer Beschwörungen und die Luft um sie herum kam in Schwingungen und genauso schnell verschwand es auch wieder. „Was war das?“ „Ich habe einen Schutzschild aktiviert. Und nun seht sie euch an, die jüngere Generation.“ Aufmerksam und seine Umgebung im Blick hockte Kotaru in einem der Bäume und beobachtete seine Freunde und Teamkameraden. Dank seines Byakugan konnte er jede ihrer Bewegungen beobachten und lächelte dabei ironisch. Gerade die vererbte Eigenschaft der Familie, für die er noch nie viel übrig hatte, hatte ihm schon so manches mal im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch gerettet. So was bezeichnete man wohl als Ironie des Schicksals. Doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu grübeln, denn Toriko war ihm schon gefährlich nahe und der war keineswegs zu unterschätzen. Ein Lächeln verzierte Kotarus Gesicht. Warum sollte er sich weiter verstecken? Schließlich sollte er ja den Konoha-nin was zum Gucken bieten. Dann wollte er ihnen mal was zum Gaffen bieten. „Na dann. Mögen die Spiele beginnen.“ Mit diesen Worten stieß sich Kotaru vom Ast ab und stürzte sich zu Boden, direkt auf Toriko zu, der am Boden entlang schlich. Doch aus dem geplanten Überraschungsangriff wurde nichts, denn Toriko hatte ihn längst indeckt und begab sich in eine Angriffsposition. Blitzschnell formte er seine Hände zu Fingerzeichen und begann sein Jutsu aufzubauen. Doch auch Kotaru blieb nicht und zog sein Katana, das sofort von Flammen umgeben war. „Feuerklinge des magischen Feuers.“ „Jutsu der Schattenseelen.“ Die Schatten die Toriko beschwor nahmen die Gestalt von Menschen an, jedoch konnte man eben nicht mehr erkennen als die Schatten, die sich nun auf Kotaru stürzten, der mit seinem Feuerkatana angriff. Beide Attacken prallten aufeinander und ein paar Sekunden gab es einen kleinen Machtkampf darum, welche Attacke stärker war bis es zu einer kleinen Explosion kam und beide Angreifer ein paar Meter auseinander geschleudert wurde. Für die Beiden war dies jedoch nichts Neues. Leichtfüßig landete Toriko auf dem Boden und Kotaru schaffte es mit beiden Füßen an einem Baumstamm Halt zu finden. Keiner von beiden hatte eine Verletzung davon getragen. Kotaru wollte schon eine neue Attacke starrte, als er dank seine Byakugan einen anderen Angriff von der Seite wahrnahm. Feuerpfeile zogen an ihm vorbei – Michirus Spezialität, während sich bereits Hina mit ihrem Schwert auf ihn stürtzte. Schnell konnte er den flinken Schlag von Hina noch blocken. Doch sollte es nicht bei diesem einem Schlag bleiben. Zwischen den Beiden entbrannte ein heftiger Kampf, wo keiner dem anderen etwas gönnte. Schlag folgte auf Schlag und sowohl Kotaru wie auch Hina mussten den einen oder anderen Schlag einstecken. Kleine Verletzung bedeckte beide bereits, als es Kotaru zu viel würde und er sich würdevoll zurückzog, um dann auch schon dem nächsten Angriff zu entgehen. Takeo versuchte seine Krallen in ihn zu vertiefen, die er aufgrund seiner Verwandlung erhalten hatte. Mit einem leichten Knurren stand er nun Kotaru gegenüber und flechte seine Zähne und auf Kotarus Gesicht bildete sich ein Lächeln. Da hatte er echt eine harte Nuss erwicht. Takeo kämpfte stets bis zum letzten Atemzug und gab vor nicht klein bei. Er war halt durch und durch ein Tiger, in den er sich auch zum Teil verwandelte. Wieder griff er an. Seine Bewegungen waren geschmeidig und flink. Sein Angriff jedoch extrem brutal. Sollte man durch ihn getroffen werden, konnte man sich gleich bei Hinata melden, um sich wieder zusammenflicken zu lassen. Rasch wich Kotaru dem Angriff von Takeo aus, jedoch nicht schnell genug. Er biss die Zähne zusammen und griff sich an die linke Schulter. Er hatte Glück gehabt. Die Wunde war zum Glück nicht tief und doch brannte es wie die Hölle. Kotaru versuchte es zu irgnorieren und sah sich nach Takeo um. Dieser setzte bereits zum nächsten Angriff an. Doch noch bevor er zum Sprung ansetzen könnte, traf ihn ein Wasserstrahl von der Seite und schleuderte ihn davon. Eine angenehme Kühle berührte seine Schulter und er spürte wie sich seine Wunde wieder schloss. „Was willst du?“ Er konnte das Grinsen von Kushina schon förmlich spüren. „Halt mir Hiro vom Hals und ich kümmere mich um Takeo.“ „Wie lange gilt diese Abmachung?“ „Mal sehen.“ Kotaru bekam nur noch einen Schatten mit, der an ihm vorbei rannte und drehte sich selbst um, damit er den Schlag von Hiros Sensen abfangen konnte. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. So ein Training gefiel ihm sehr gut. Mit offnen Mund beobachten Hauro, Riku, Tenko, Izumi, Zaku, Konishi, Teru und Hime das Treiben vor ihren Augen. Sie waren überwältigt von den Fähigkeiten der Nuke-nin, doch vor allem von ihrer schnellen Anpassungsfähigkeit. Die Teams wechselten von der einen Sekunde auf die Nächste. Doch es war egal wie sie zusammenarbeiteten, es ging immer harmonisch ab. Gerade noch hatte Kotaru mit einem Jungen zusammengearbeit, der mit silbernen Fäden kämpfte. Gemeinsam griffen sie einen Jungen mit einer Sense an. Doch so bald der Angriff vorbei war, bekämpfte sich der Junge mit den Fäden und Kotaru gegenseitig. So ging es die ganze Zeit. Schlag folgte Schlag. Und diese Kinder waren gewaltig, wenn man bedachte, dass sie noch nicht ihre ganzen Fähigkeiten eingesetzt hatten. Auch die Erwachsenen waren hin und weg. Diese Vielfältigkeit, die diese jüngere Generation mit einander kombinierte war einfach außergewöhnlich. Naruto war zufrieden auf die Kinder. Sie zeigten sich von ihrer besten Seite und er hoffte, dass diese Verhalten zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Konoha und den Nuke-nin führte. Choji, der neben ihm stand war einfach überrascht und überwältigt. „Wer sind diese Kinder?“ „Sie sind Nuke-nin.“ Choji drehte sich zu ihm um und zog die Augenbraue hoch. „Ach ja? Ich meinte eher zu welchen Familien sie gehörten.“ Naruto schwieg kurz und schüttelte den Kopf. „Darüber werdet ihr keine Auskunft von mir erhalten. Informationen zu den Personen und ihren Familien bekommt ihr, falls eine Allianz zustande kommt.“ Naruto wandte seine Aufmerksamkeit wieder den kämpfenden Jugendlichen zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Bei diesem Training sieht immer einer der älteren Nuke-nin zu, um ihre Leistungen später beurteilen und ihnen Ratschläge geben zu können.“ Keiner sagte mehr ein Wort und auch Naruto bis das Training zu Ende war. Es war bereits nach Mitternacht als Kushina allen ein Zeichen gab, dass Training zu Ende war. Sofort sammelten sich alle um sie herum und gemeinsam gingen sie zu Konoha-nin, wo sie sich vor Naruto verbeugten. Danach trat Kushina hervor und sah ihrem Vater direkt in die Augen. „Welche Fehler haben wir gemacht?“ Naruto runzelte kurz die Stirn. „Kushina geh im Angriff beherzter vor. Takeo und Toriko ihr müsst eure Umgebung mehr im Auge behalten. Michiru ziele genauer bei einem Angriff, Hina du vergisst gerne mal deine Verteidigung, genau wie Kotaru. Kira versuche deine Bannkreise sorgsamer aufzubauen. Yuko muss schnell bei einem Angriff reagieren. Itami versuche besser im Team zu arbeiten. Hiro achte auf deine Beinarbeit. Arashi achte auf deine Rückendeckung. Inaki verliere dein Ziel nicht aus den Augen. Hikaru verliere nicht zu viel Zeit beim Nachladen. Yuko lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten. Kyota berechne den Sprengstoff deiner Bomben genau. Jiro sei nicht so nachlässig bei deinen Attacken. Train du warst in deiner Deckung nachlässig. Ich denke, dass sollte reichen. Mikoto deine linke Seite ist oft zu ungeschützt. Yuki, du überlegst zu lange, welcher Schritt als nächstes zu tun ist.“ Alle nickten. „Gut dann sehen wir uns morgen mit euren Pferden wieder. Gute Nacht.“ Damit waren außer Kushina, Kotaru und Yuki alle verschwunden. Noch lange lag Kotaru in jener Nacht wach. Er konnte keinen Schlaf finden, denn die Bilder vom Training liefen vor seinem Auge immer und immer wieder ab. Er war fazsiniert davon und erschrocken zu gleichermaßen. Nie zuvor hatte er so was gesehen. Unruhig drehte er sich von der einen Seite auf die andere und versuchte einfach zur Ruhe zu kommen. Neben ihm schlief Tenko und Riku tief und fest. Hauro beneidete die Beiden um ihren Schlaf. Auch er würde gerne schlafen, denn wenn er es nicht tat, würde er wieder unter Schlafmangel leiden und war dementsprechend unausstehlich. Schließlich hielt er es nicht aus und stand einfach auf. Schnell hatte er sich seine Hose drüber gezogen und schlich sich leise aus dem Zimmer. Er wollte einfach nur ein wenig frische Luft schnappen. Vielleicht konnte er dann endlich schlafen. Auf leisen Sohlen stahl er sich durch die Gänge, die nur durch das Mondlicht beleuchtet waren. Aus dem Zimmer der Erwachsenen drang einige Strahl des Lichts. Sie waren noch immer wach und diskutierten, wie es weitergehen sollte. Hauro störte sie dabei nicht und schlich weiter durch das Gebäude, bis er die Türe fand, die in den Garten führte. Vorsichtig öffnete er die Türe, damit sie nicht qutieschte und betrat den Garten. Das kühle und weiche Gras fühlte sich angenehm unter seinen nackten Füßen an. Es wehte nur ein leichter Wind. Tief atmete Hauro ein und ging ein paar Schritte weiter. Er mochte Hinatas Garten. Sie hatte Geschick ihren Garten zu führen. Der Duft der Kräuter war einfach wunderbar und der Anblick einmalig. Seine Mutter hatte sich auch in diesen Garten verliebt. Hier fand man wirklich jedes erdenkliche Kraut zur Herstellung von Medikamenten und Salben. Er ging noch ein paar Schritte und genoss einfach die Augenblicke. Ein plötzliches Knacken ließ ihn zusammenfahren. Blitzartig drehte er sich um und nahm eine Abwehrhaltung ein, doch entspannte er sich, als er sah, dass es nur Kushina war. „Was machst du hier, Hauro?“ Hauro legte den Kopf schief. „Ich konnte nicht schlafen. Da wollte ich einfach diesen Ort hier noch ein wenig geniesen.“ Kushina lächelte leicht. „Verstehe.“ Sie trat neben Hauro und blickte in den Himmel. Ein friedlicher Ausdruck hatte sich auf ihr Gesicht gelegt, doch die Sorge war dennoch in ihren Augen zu sehen. „Und du, warum schläfst du noch nicht?“ Kushina sah ihn an und wandte sich dann von ihm ab. Sie senkte den Blick, doch trotzdem den verlegenen Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen. Hauro beugte sich zu ihr vor. „Kushina?“ „Als Nuke-nin darf man nicht über seine Gefühle reden, dennoch … ich wollte bei dir sein.“ Dieses Geständnis kam ziemlich plötzlich und Hauro war froh, dass es Nacht war, denn die Dunkelheit der Nacht versteckte sein rotes Gesicht. Nun senkte auch er den Blick. „Ich … ich möchte auch … bei dir sein.“ Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Keiner von ihnen sagte noch etwas, denn beide wussten, dass sie es nicht mussten. Außerdem blieb ihnen keine Zeit, denn in wenigen Stunden würden sich ihre Wege trennen. Hauro würde mit seinen Leuten den Heimweg antreten und Kushina musste hier im Dorf bleiben, denn dort gehörte sie im Moment hin. Noch eine Weile standen sie schweigend zusammen da. Ihnen war beiden klar, dass sie nicht mehr sagten durften, denn dies würde nur ihren Abschied noch schmerzlicher machen. Irgendwann gingen sie wieder ins Haus zurück, um sich dann zu trennen, um ihre eigenen Zimmer aufzusuchen. Kotaru saß auf dem Fensterbrett. Sein Blick war auf den Garten gerichtet und Traurigkeit zeichnete sein Gesicht. Er hatte gesehen, was Kushina bewegte. Sie liebte. Eigentlich hatte Kotaru dies schon fast nicht mehr für möglich gehalten, nachdem was Inoi und ihr zugestoßen hatte. Und doch liebte ihre Schwester wieder und dennoch würde diese Liebe kein glückliches Ende nehmen, wenn die Dinge so blieben wie sie waren. Kushina war eine Nuke-nin, der Junge ein Konoha-nin – dies war schon eine Abnormität, der ihre Liebe auf eine starke Probe stellte. Außerdem stand ein Krieg bevor. Nichts war entschieden und es bestand nur wenig Hoffnung. Der Krieg würde seine Opfer fordern. Es gab keine Garantie, dass die Beide überlebten und sich wiedersehen konnten. Kotaru legte seinen Kopf auf die Knie. Warum hatte Kushina einfach kein Glück? Sollte ihr das Leben nur Verletzungen zu fügen und Trauer für sie bereithalten? Eine warme, sanfte Hand legte sich auf seine Schulter und er blickte auf. Yukis liebevoller Blick begegnete dem seinen. Auch für ihre und seine Liebe gab es keine Garantie. Kotaru stand auf und umarmte sie fest. Er wollte sie halten, sie spüren. Er wollte das Leben in ihr spüren. „Ich werde alles tun, damit wir zusammen sein können. Egal, was es ist.“ Hinata saß auf ihrem Bett. Naruto kniete vor ihr und hielt ihre Hände fest. „Bist du dir auch sicher?“ Hinata nickte. Selten war sie sich sicher gewesen, wie in jenem Moment. Sie wollte gehen, denn ihre Schwester brauchte sie mehr denn je. Neji war nach dem Training der Jüngeren Generation zu ihr gekommen und hatte ihr dann noch von ihrer Schwester erzählt. Seit jenem Moment wollte sie nur noch zu Hanabi. Sie wollte bei ihr sein und ihr helfen. Vielleicht konnte sie sogar noch mehr tun, als die anderen Heiler. Sie hatte eine Idee und die wollte sie auch umsetzen. Es sollte nicht nur kein Traum sein. „Ich werde Hanabi helfen.“ Naruto konnte Hinata verstehen und er würde sie auch ziehen lassen. Auch er hätte es getan, wenn es um Sakura und Sasuke gegangen wäre. Vielleicht konnte Hinata wirklich Hanabi heilen? „Gut, aber pass auf dich auf.“ Hinata lächelte ihn an. „Werde ich, versprochen und du gib gut auf Tenji acht. Neji verlässt sich auf dich.“ Naruto nickte. Neji hatte sich entschieden, Tenji im Dorf bei Naruto und Hinata zu lassen, damit Hiashi ihm nicht zu nahe kommen konnte. Ein Krieg stand bevor und dann war Tenji Hiashi schutzlos ausgeliefert, denn Neji und Tenko würde viel zu tun haben und konnte nicht auf den Kleinen aufpassen. Außerdem würde auch Kushina dies nicht mehr machen können, da sie in ihrem Heimatdorf blieb. Hinzu kam, dass Tenji vor den Barbaren im Dorf der Nuke-nin wahrscheinlich besser geschützt war, als in Konohagakure. Hinata hatte Nejis Entschluss nachvollziehen können und auch Naruto hatte nichts dagegen. Im Gegenteil freuten sich beide über Nejis Vertrauen und auch über Tenjis Anwesendheit. Zwar kannten sie den Kleinen noch nicht so lange, doch hatte sie ihn bereits ins Herz geschlossen. Auch Kotaru und Yuki schien es nicht anders zu gehen. Leicht lächelte Naruto Hinata an. „Wir sollten schlafen gehen. Morgen wird es ein langer Tag.“ Kapitel 36: Aussprache ---------------------- Aussprache Der Morgen kam schneller, als es manch einer wollte. Mit roten, übermüdeten Augen quälte sich Kotaru aus dem Bett. Er hatte zu wenig geschlafen durch die Sorge um seine Schwester. Er würde ihr so gerne helfen, doch was konnte er schon tun. Er konnte diesen Hauro schließlich nicht ersetzen. Es war grausam so hilflos zu sein. Mit einem Seufzen stand er auf und wankte zum Bad, um sie sich frisch zu machen, jedoch hatte er da eher schlechte Karten. Vor dem Bad standen sich ein paar Leute, die alle dorthin wollten. Postwendend machte er kehrte und zerrte auch Yuki wieder mit zurück, die sich auch auf den Weg zum Bad gemacht hatte. „Was?“ „Wir gehen schwimmen.“ Verständnislos sah Yuki Kotaru an. Auch wenn sie ihn noch nicht verstand, so wusste sie doch, dass es einen guten Grund hatte. Sie vertraute ihm einfach und folgte ihm ohne zu murren. Kushina fluchte. Ihr Zuhause war nicht gerade klein und sie hatte auch mehrere Bäder, dennoch war sie alle belegt. Seufzend wandte sie sich ab. So was hatte sie noch nicht erlebt, aber andererseits hatte sie auch noch nie so viele Gäste im Haus gehabt. Doch im Moment war es ihr egal und sie verfluchte die momentane Situation. Schließlich hatte sie nicht viel Zeit, denn in den nächsten paar Stunden würde sie wieder auf Mission gehen und hatte keine Zeit zu verlieren. In den frühen Morgenstunden hatte Itachi ihr eine Nachricht geschickt, dass sie und Kotaru sich am Tor einzufinden hatten, um ihre nächste Mission in Angriff nehmen zu können. Was Kotaru für eine Mission hatte, wusste Kushina nicht, doch bei ihr war es dringend, denn sie sollte an die Grenzen geschickt werden, um diese zu überwachen. Keine leichte Mission. In den frühen Morgenstunden war eine Truppe von dort zurückgekehrt mit Verletzten. Ihre Mutter und Yuki waren sofort zum Tor geeeilt, um zu helfen. Ihre Mutter war bisher noch nicht wieder zurück, dafür aber Yuki. Sie hatte erschöpft ausgesehen. Auf die Fragen, die gestellt wurden waren, wollte sie nicht antworten. Doch ein Blick auf die Verletzten, die Yuki mitgebracht hatte, reichte Kushina aus. Sie kannte die drei Verletzten und wussten um ihre Stärke. Einem Ninja hatte ein Arm gefehlt und er war nicht bei Bewusstsein. Der andere war vergiftet wurden und der Dritte hatte eine schwere Kopfverletzung. Yuki hatte sie auf die Krankenzimmer gebracht und über sie gewacht, bis eine Heilerin aus dem Dorfrat eintraf. Sie schickte Yuki fort, damit sich diese ausruhte. Denn es hatte sie einiges an Mühe und Kraft gekostet, die Kreisläufe der Drei stabil zu halten. Yuki hatte auf die Anweisungen nur genickt und war dann in ihrem Zimmer verschwunden. Doch Kushina hatte bezweifelt, dass sie sich nochmal schlafen gelegt hatte. Dieser Zweifel wurde nur bestätigt, als sie vor der Türe auf Kotaru und Yuki traf. Die Drei blickten sich an und es brauchte keine Worte. Kushina öffnete die Türe und gemeinsam liefen sie zum kleinen See, um sich dort zu waschen und frisch zu machen. Nachdenklich stand Neji an den Türrahmen gelehnt und sah seinem Sohn und Tojoku bei Packen der wenigen Sachen zu, die sie auf die Reise mitnehmen würden. Noch wusste Tenji nichts davon, dass er nicht mit nach Hause gehen, sondern bei Naruto bleiben würde. Noch mehrere Male in dieser Nacht hatte Neji seine Entscheidung überdacht und nach anderen Möglichkeiten gesucht. Doch eine war unsinniger als die andere gewesen und Neji wusste, dass es nur die eine Möglichkeit gab um Tenji vor Hiashi zu schützen. Er musste bei den Nuke-nin bleiben. Bei Gott, er wusste nicht, wie er das seiner Frau erklären sollte. Wenn er Glück hatte, dann würde sie Verständnis für ihren Mann aufbringen. Im schlimmsten Fall konnte er vor der Türe schlafen. Wenn Neji eines in seinen Jahren als Ehemann und Vater gelernt hatte, dann war es, das man sich niemals zwischen eine Mutter und ihr Kind stellen durfte. Dennoch ging es nicht anders. Er stieß sich von der Wand ab und ging auf Tenji zu, der zu seinem Vater aufblickte. „Papa?“ Neji lächelte leicht, auch wenn ihm das schwer fiel. „Tenji möchtest du hier bei deinem Onkel, deiner Cousine und deinem Cousin bleiben?“ Tenji bekam große Augen und sein überraschtes Gesicht wandelte sich in ein strahlendes Lächeln. Es war als hätte Neji dem Jungen das größte Geschenk der Welt gemacht. „Darf ich das denn wirklich?“ Neji nickte und Tenji jubelte auf. Er mochte seinen Onkel, der sowohl verrückt als auch genial war. Auch seinen Cousin hatte er bereits lieb gewonnen, da er einen immer zum Lachen bringen konnte. Außerdem war er ein starker Kämpfer. Von seiner Cousine brauchte er nicht einmal erst zu reden, denn sie war eh spitze. „Aber was ist mit Tante Hinata?“ „Sie wird mit mir nach Konoha gehen, um ihre Schwester zu besuchen.“ Ein wenig Enttäuschung machte sich in Tenji breit, aber die Freude überwiegte. Er konnte hier bleiben, wo er vor Hiashi sicher war. Noch immer lächelte Neji, doch es war bloß gespielt. Die Freude und die Antwort seines Sohnes schmerzte tief in seinem Inneren und er verfluchte Hiashi dafür, was er Tenji angetan hatte. Dafür sollte Hiashi büßen, dass schwor sich Neji, doch darauf würde er noch warten müssen, bis Naruto die Führung übernehmen würde. Hoffentlich war dies bald soweit. Hinata ergriff die Zügel ihrer Stute und führte sie aus dem Stall. Die ruhige, kleine Stute folgte ihr gehorsam, während Hinata sie durchs Dorf zu dem großen Tor führte. Sie hatte alles geregelt, was sie vor ihre Abreise zu tun hatte und nun konnte sie mit weniger Sorgen losreiten. Dennoch blieben einige Sorgen, die nicht so einfach zu beseitigen waren. Sie seufzte herzergreifend. Ihre Stute stieß sie mit ihrer Nase ins Gesicht, als wollte sie ihr Trost geben und Mut machen. Hinata lächelte. Lileia, was in der alten Sprach Sanftmut bedeutete, war eine sehr intellgente Stute, die scheinbar immer wusste, was in Hinata vor sich ging. Sanft streichelte Hinata sie und flüsterte ihr ein paar Kosename zu. Sie durfte sich nicht unterkriegen lassen. Es gab noch viel, was Hinata zu tun hatte und eines würde sie gleich in Angriff nehmen. Sie wollte nicht zulassen, dass ihre kleine Schwester ein Leben lang nicht mehr laufen würde können. Es war egal, welchen Preis Hinata dafür zahlen würde, sie würde Hanabi retten und wenn sie mit Hanabi fertig war, dann würde sie sich um Inos Sohn, Neru kümmern. Den Herzfehler des Kleinen zu beheben war selbst für Tsunade unmöglich gewesen, dennoch hatte Hinata die Hoffnung, dass man dem Kleinen helfen konnte. Denn eins war sicher, wenn der Herzfehler nicht behoben werden würde, dann würde innerhalb der nächsten zwei Jahre sterben. Die Chancen die Beiden zu retten waren minimal, doch Hinata wollte diese Chance nicht verstreichen lassen. Sowohl Hanabi als Neru waren noch viel zu jung, um so ein Schicksal zu erleiden. Das große Tor kam in Sichtweite und Hinata konnte erkennen, dass die Konoha-nin, Naruto und ihre Kinder bereits anwesend waren. Gerade wurden die letzten Vorbereitungen für die Abreise getroffem. Hinata strich Lileia noch einmal über den Kopf und führte sie dann zu der Ansammlung hin. Naruto beugte sich zu Tenji herunter und hob ihn auf seine Schultern. Grinsend blickte der Kleine von oben auf seinen Vater herunter. „Von hier oben bist du ganz klein, Papa.“, meinte er lachend und blickte sich auf dem Platz um. Die Nuke-nin des Dorfes waren herbei gekommen, um zu sehen, wie die Konoha-nin gingen. Unter ihnen waren auch viele Kinder und Tenji hoffte, dass er mit ihnen gut zurecht kommen würde. Vielleicht fand er sogar neue Freunde unter ihnen. Neji betrachtete seinen Sohn mit geteilten Gefühlen. Es fiel ihm schwer ihn bei Naruto und seiner Familie zu lassen, doch er war sich auch bewusst, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen war. „Pass gut auf den Kleinen auf, sonst reist dir Tenten den Kopf von den Schultern.“ Das konnte sich Naruto nur zu gut vorstellen, denn er wusste, dass die sonst gutmütige Tenten auch ein sehr temperamentvolles Wesen hatte. Sollte dieser Fall eintreten, dann gab es nur zwei Möglichkeiten, dem ganzen zu entkommen. Die erste Möglichkeit – man rannte so schnell es ging weg oder Möglichkeit Nummer zwei – man fand einen Sündenbock. Doch Naruto nickte auf Nejis Worte. „Werde ich. Und du gibst auf Hinata acht.“ Auch Neji nickte nur. Die Laune der Abreisenden war nicht gerade bester Laune. Hiashi kochte mal wieder vor Wut, was er eigentlich die ganze Zeit schon tat. Diesmal waren Hinatas Anwesendheit und Nejis Entscheidung, Tenji im Dorf zu lassen der Grund dafür. Jedoch wurde er dafür von den Meisten ignoriert. Riku und Tenko waren eher gedrückter Stimmung, da sie wussten, dass Kushina nicht wieder mit nach Konoha zurück gehen würde. Bei Hauro war sie dafür auf dem Tiefpunkt angekommen. Als er sich mit den anderen Beiden sich von Kushina verabschiedet hatte, hatte er nicht einmal in die Augen sehen können. Er hasste es Abschied zu nehmen und diesmal war es noch um einiges schlimmer als sonst. Außerdem setzte ihm nun auch noch der wenige Schlaf der Nacht zu. Es war am besten, ihn nicht mehr anzusprechen. Izumi, Zaku, Konishi und Teru hatte sich ebenfalls von Kushina und ihrer Familie verabschiedet. Sowohl Izumi als auch Zaku hatte in der Nacht eine Entscheidung getroffen und hatte Kushina eröffnet, dass sie Kushina trotz ihres Status als Nuke-nin, sie trotzdem als eine Freundin betrachteten. Diese Worte hatten den Beiden ein kurzes Lächeln von Kushina eingebracht und die Beiden konnten sich im Guten von Kushina verabschieden. Was in Teru vorging, blieb ein Geheimnis. Er sagte nichts, doch war in seinen Augen keine Verachtung oder Ablehnung zu lesen. Auch in den Augen von Konishi war nichts dergleichen zu erkennen. Doch auch er schwieg, obwohl er Kushina noch etwas sagen wollte. Jedoch war er sich bewusst, dass Hime ihn genau im Auge hatte und sagte lieber nichts. Außer einem wutentbrannten Blick von Hime, kam nichts weiter von ihr. Doch das Kushina egal. Dafür bekam sie umso mehr Umarmungen von den Kindern, die sie gar nicht wieder loslassen wollte. Auch Ino bedachte sie mit einer heftigen Umarmung. Als sie sich von ihr löste, hatte Ino einen traurigen Ausdruck in den Augen. „Es ist schade, dass du nicht wieder mitkommst. Es wird langweilig ohne dich.“ Das bezweifelte Kushina stark. Ihre Mutter und ihr Großvater würden schon dafür sorgen, dass keine Langweile aufkommen würde. Die Freunde von Naruto waren ebenfalls nicht bester Stimmung. Nach dem langen ersehnten Wiedersehen mit Naruto musste sie nun schon wieder Abschied von ihm nehmen. Dennoch hatte Naruto ihnen versprochen, dass sie sich auf jeden Fall wiedersehen würden. Doch wenigsten Hinata würde sie nach Konoha begleiten, was besonders Ino freute. So konnte die Beiden ihre Freundschaft zueinander wieder auffrischen. Gerade als Naruto das Tor öffnen wollte, würde es bereits von außen geöffnet. Eisiges Schweigen legte sich über die Konoha-nins, als sie sahen, wer da das Dorf betrat. Es war niemand geringer als Itachi Uchiha. Hinter ihm ritt seine Tochter herein und blickte ausdruckslos über die Gruppe, bis ihr Blick den Kushina traf. Narutos Blick wanderte postwendend zu Sasuke, der sein Gesicht hasserfüllt verzog und jeden Moment auf Itachoi losgehen würde. Einen Augenblick später stand jedoch Naruto vor ihm und ergriff ihn am Arm. Seine tiefblauen Augen trafen auf die von Sasuke und in jenem Moment erschlaffte Sasukes Hand. „Ist ja gut.“ Jedoch stand nicht nur Sasuke unter Spannung. Alle älteren Konoha-nin hatten ihre Hände an ihre Waffentaschen gelegt und hatten eine Stellung eingenommen, durch die sie jederzeit angreifen konnten. Mit einem Mal war es unheimlich still auf dem Platz. Alle Kinder der Nuke-nin waren plötzlich verschwunden. Schnell waren sie von ihren Eltern fortgebracht wurden. Itachi ging währenddessen zu Kushina, ohne auf die feindseiligen Blicke zu achten. „Bist du bereit?“ Kushina nickte. „Ja. Ich hab eine Gruppe zusammengestellt, die mich an die Grenzen begleiten wird.“ Itachi nickte und betrachtete die Gruppe der jüngeren Nuke-nin, die hinter Kushina Position bezogen hatte. Sie alle verbeugten sich vor Itachi. Itachi nickte ihnen zu und wandte sich wieder an Kushina. „Das Ziel eure Mission hat sich jedoch nochmal geändert. Ihr werdet nicht an die Grenze reisen. Vor ein paar Minuten ist eine Nachricht eingetroffen, dass Sunagakure an einer Kooperation mit uns interessiert ist. Jedoch will der Kazekage nur mit einem Mitglied des Uzumaki-Clans verhandeln.“ Kushina nickte. „Dann werden wir also dorthin aufbrechen.“ „Ganz recht. Kotaru wird deine Mutter und auch Yuki begleiten, um sie im Falle des Falles zu schützen. Mikoto macht sich nach Kirigakure auf und du wirst nach Sunagakure reiten. Dein Vater wird hier bleiben, um die Stellung zu halten. Er wird dir einen der vier Winde mitgeben. Sollte es Probleme geben, schicke ihn wieder hierher. Wir schicken euch dann so schnell wie möglich Hilfe. In zwei Wochen musst du spätestens wieder hier sein.“ Wieder nickte Kushina nur und ergriff die Zügel ihres Pferdes Yoru und schwang sich auf dessen Rücken. Sie zog ein wenig an seinem Zügeln und drehte sich zu den anderen um. „Ihr habt Itachi gehört. Teilt euch noch einmal in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe wird mich begleiten und eine Mikoto. In zwei Minuten reiten wir.“ „Jawohl.“ Noch einmal wendete Kushina ihr Pferd und ritt auf ihrem Vater zu und beugte sich zu ihm herab. „Du weißt, damit umzugehen.“ Kushina nickte und blickte ihrem Vater tief in die Augen. Sie brauchten keine Worte um miteinander zu kommunizieren, denn schließlich kannte Naruto seine Kinder am Besten. Er setzte Tenji ab, der noch immer auf seinen Schultern saß und legte seine Hand auf seine Brust. „Siegel lösen.“ Ein gewaltiges Chakra breitete sich aus. Auf Narutos Körper erschienen verschiedene Zeichen, die seinen Körper zum Teil bedeckten. Ein weißlich-hellblaues Chakra trat aus seinem Körper hervor und umgab seinen gesamten Körper. Entsetzt drehten sich die Konoha-nin zu Naruto, während die Nuke-nin dem Ganzen ganz ruhig zusahen, als wäre dies das Normalste der Welt. „Wind des Nordens, Wind des Südens, Wind des Ostens und Wind des Westens, die ihr über den weiten Himmel streift, steigt zu mir herab, um mir zu Hilfe zu kommen. Als Wächter und Hüter des Windgeistes Nakuya befehle ich es euch.“ Der Wind schien aus allen Richtung zu kommen. Sie wirbelte durch die Mengen und plötzlich war es wieder windstill, nur Naruto schien vom Wind und dem Chakra umgeben zu sein. Zu Kushina waren auch Hinata und Mikoto getreten. Naruto hob die Hand und in seiner Hand erschien ein Rasengan, jedoch hatte es nicht so ein tiefes Blau wie sonst. Es glich mehr der Farbe von Narutos Chakra - es war fas weiß. Er wandte sich an Kushina und führte die Windkugel an ihre Brust. „Der Wind des Ostens wird mit dir sein.“ Die Kugel verschwand in Kushinas Körper. Naruto wandte sich an Hinata. „Der Wind des Westens ist stets ein treuer Begleiter und auch für dich wird das sein.“ Er wiederholte den Vorgang, wie kurz zuvor bei Kushina und auch Mikoto erfuhr die gleiche Prozedur. Fazsiniert standen alle anderen Ninjas um sie herum und folgten dem Vorgang. Keiner wagte es auch nur ein Wort zu sagen. Naruto trat einen Schritt zurück und sah einen nach dem anderen an. Er nickte ihnen noch einmal zu, bevor er ein paar Fingerzeichen schloss. „Siegel schließen.“ Sofort erlosch das Chakra. Naruto keuchte und stürzte zu Boden. Jedoch wurde er noch rechtzeitig von Itachi aufgefangen. Schnell war Hinata bei ihnen und nahm Narutos Hand. Grünes Chakra umgab ihre Hände. „Er brach nur etwas Schlaf. Bring ihn heim und nimm bitte Tenji mit. Er soll sich heute noch ein wenig schonen. Morgen ist er dann wieder fit.“ Hinatas Hand streifte kurz die Hand von Itachi. Über diese Weise konnte sie Itachi alles vermitteln, was sie nicht in der Öffentlichkeit aussprechen wollte. Itachi erkannte ihre Sorge und Angst. Sie war hin- und hergerissen, ob sie hier bei Naruto bleiben oder nach Konoha gehen sollte, denn sie wusste ganz genau, dass Naruto sich überhaupt nicht schonen würde. Itachi seufzte kurz und flüsterte Hinata leise zu: „Ich fessele ihn ans Bett.“ Hinata lächelte. „Gut.“ Damit erhob sie sich, wuschelte durch Tenjis Haarschopf und ging zu den anderen. „Brech wir auf.“ „Aber … Naruto…“ „Keine Sorge. Der brauch nur Schlaf.“ Sie kamen gut voran. Besonders, da die Nuke-nin viele der Kinder zu sich in den Sattel nahmen, sodass die Kinder nicht laufen mussten und sich noch etwas ausruhen konnten. Außerdem führte Hinata sie durch den Wald, der ihnen scheinbar Platz machte. Es war als würden sich die Bäume bewegen, sobald man in ihre Nähe kam. Misstrauisch blickten sich die älteren Ninja um, jedoch konnte sie nichts entdecken. Schließlich konnten sie ja auch nicht wissen, dass dies an Hinatas Macht lag. Die Erde und die Pflanzen gehorchten ihr und so befolgten sie Hinatas Wunsch den Weg frei zu machen. Vor Hinata ihm Sattel saß Tojoku, der seine Tante mit Fragen löcherte. Es war nicht zu übersehen, dass er seine Tante sehr mochte. Außerdem schien auch er bei ihr Schutz zu suchen vor Hiashi. Nachdenklich betrachtete Hinata ihren Neffen, während der fröhlich vor sich hin plauderte. Er hatte Angst vor seinem Großvater, dass war nicht zu übersehen, jedoch glaubte Hinata nicht, dass er den Kleinen auch misshandelte. Er würde es nicht wagen, seinen einzigen Erben zu verletzen. Doch es gab viele Formen der Gewalt – sowohl die körperlich als auch die psychische Gewalt. Hinata konnte sich nur zu gut vorstellen, dass Hiashi den Kleinen mit irgendetwas unter Druck setzte. Sie seufzte kurz und blickte sich um. Sie musste sich ungestört mit ein paar Leute unterhalten. Vor allen Dingen musste sie es noch auf den Weg nach Konoha machen. Wenn sie das Dorf ersteinmal betreten hatte, würde sie mit niemanden mehr unbeobachtet unterhalten können. Dicht hinter ihr ritt Arashi, eine Meisterin des Gen-Jutsu. Hinata winkte sie heran und beugte sich zu ihr herüber. Über verschlusste Worte gab Hinata Arashi Anweisungen, die außer den Nuke-nin keiner verstehen konnte. Nach einer Weile nickte Arashi und ließ sich zurückfallen. Sie würde sich um Hinatas Bitte kümmern. Hinata lächelte kurz in sich hinein, bevor sie sich an Tojoku wandte. „Wie sieht es aus? Hast du Hunger?“ Tojoku nickte eifrig. „Au ja.“ Nach der Pause machten sie sich wieder auf den Weg. Laut gähnend streckte sich Ino. Sie fühlte sich nicht besonders gut, da sie so wenig geschlafen hatte. Außerdem ging es ihr gegen den Strich, ohne Naruto nach Konoha zurückzukehren. Sie mochte Naruto sehr, da er ihr stets ein guter und zuverlässiger Freund gewesen. Nichts für ihn tun zu können, war deprimierend für Ino und sie verfluchte ihre Hilfslosigkeit. Jemand berührte ihre Schulter und sie drehte sich um. Überrascht öffnete sie die Augen und blickte direkt in die Augen von Hinata. Sie schien wegen irgendetwas sauer zu sein, doch Ino wusste nicht warum und es war ihr auch im Moment egal. Sie war sich sicher, dass sie Hinata ganz am Anfang der Gruppe gesehen hatte, wo sie vorausritt. „Aber wie …?“ „Es ist ein Gen-Jutsu. Arashi hat alle mit einem Gen-Jutsu belegt, sodass sie glauben, dass ich vorne weg reite. Ich wollt mit dir ungestört reden.“ Ino nickte und ließ sich etwas zurückfallen. „Und worüber willst du reden?“ „Nun es geht um die Kinder. Wenn wir in Konoha sind, werde ich mit Hanabi kümmern, damit sie wieder auf die Beine kommt. Ich hab dann keine Zeit mehr, um mich um Tojoku zu kümmern. Aber ich will ihn nicht allein Hiashi lassen.“ Sie unterdrückte ihre Wut, doch Ino konnte sie dennoch genau wahrnehmen und sie bekam ein unangenehmes Gefühl. Seit sie auf dieser Reise waren, hatte sie Sachen über Hiashi erfahren, die ihr doch Angst machten. Die Sorge um den Hyuga-Clan machte sich in ihr breit. In den letzten Jahren hatte sie viele Freunde in der Familie gefunden und verstand sich mit allen außer Hiashi richtig gut. „Warum?“ „Er hat Tojoku erpresst und unter Druck gesetzt.“ Ino machte große Augen. „Was hat er getan?“ Hinata schnaubte. „Er hat Tenji misshandelt und Tojoku hat durch Zufall davon erfahren. Doch bevor noch jemanden etwas sagen konnte, hat sich Hiashi ihn geschnappt und ihm gedroht, dass er, wenn Tojoku jemanden etwas davon erzählt, seiner Mutter etwas tun würde.“ Ino holte tief Luft. Das musste sie erstmal verdauen. Es war unglaublich. „Aber dass hätte er doch nicht getan?“ Hinata hob spöttisch die Augenbrauen. „Oh doch, hätte er. Tojoku ist der nächste Erbe, er brauch Hanabi nicht mehr. Sie ist nutzlos für ihn geworden, seit sie Tojoku geboren hat. Er hat Hanabi noch nichts getan, da sie sein Druckmittel gegen Tojoku ist.“ Ino wurde bei dem Gedanken schlecht. Wie schrecklich war Hiashi eigentlich. Welche Teufeleien würden noch ans Tageslicht kommen? Inzwischen traute sie ihm alles zu. Wenn ihr jemand sagen würde, dass Hiashi seine eigne Frau umgebracht hatte, würde sie noch nicht einmal an dieser Aussage zweifeln. Zu einem, weil sie erfahren hatte, was Hiashi für ein Mensch war, zum anderen rankte sich um den Tod von Hinatas Mutter so manches Geheimnis. „Ich werde mich um den Kleinen kümmern.“ Hinata nickte. Sie war froh, dass sie und Ino so schnell wieder zueinander gefunden hatte. Sie hatte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde, an die alten Freundschaften anzuschließen. „Ino, da wäre noch etwas. Es geht um Neru. Es gibt eine Möglichkeit ihn von seiner Krankheit zu heilen.“ Ino blieb stehen, ebenso wie Hinata. Fassungslosigkeit stand in Inos Gesicht geschrieben, gemischt mit einer großen Hoffnung. Hoffnung auf etwas, was sie vor aller Zeit bereits aufgegeben hatte. Sie lebte wieder auf und schien stärker zu werden als eh zuvor. „Bist du sicher?“ Hinata seufzte. „Es ist eine Chance, doch ob es ein Erfolg wird, kann ich nicht sagen.“ Ino schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass sie jede Chance ergreifen mussten. Sie würde alles tun für Neru, egal wie gering die Chance war. „Du gibst mir das erste Mal wieder Hoffnung.“ Hinata lächelte leicht. Auch wenn die Lage ernst war, so fühlte sie sich erleichtert und wohl. Jedoch hatte das Ganze einen bitteren Beigeschmack. „Es hat aber seinen Preis.“ Shino schwieg ebenso wie Hinata, während die Beiden nebeneinander her gingen. Es war schwierig, denn keiner wusste, wo er anfangen sollte. Hinata wusste, dass Shino sauer auf sie war, selbst nach all den Jahren noch. Sie hatte ihn damals nicht ins Vertrauen gezogen und vor allem hatte sie Kiba zu jener Zeit schwer verletzt. Nicht körperlich, sonder seelisch. Sie wusste nicht, ob Shino ihr das je verzeihen würde, denn Kiba bedeutete Shino als Freund viel. Kiba war Shinos bester Freund, sie standen sich so nahe wie Sasuke und Naruto. Man konnte meinen, dass sie sich in- und auswendig kannten. Sie gingen durch dick und dünn. Auch Hinata hatte einst zu dieser kleinen Gruppe gezählt, doch ihre Verbannung hatte vieles geändert. Es war nicht wieder gutzumachen. Hinata seufzte innerlich auf. Vor diesem Gespräch hatte sie sich mit am Meisten gefürchtet. „Shino, ich …“ Sie stockte. Was wollte – sollte sie sagen? Mit einer einfachen Entschuldigung brauchte sie nicht um die Ecke zu kommen, denn dies brachte wenig. Jedoch gab es nichts, was sie sonst tun konnte. „Es tut mir leid.“ Shino schwieg und ging weiter, während Hinata stehen blieb. Sie hatte es geahnt. Es gab Sachen die man nicht verzeihen konnte. Trauer ergriff ihr Herz. Sie hatte einen guten Freund endgültig verloren. Ein gequältes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Was hatte sie denn erwartet? Nach Jahren trat sie wieder ins Leben ihrer Freund und wirbelte dies vollkommen durcheinander. Das nicht jeder würde sie so in die Arme nehmen wie Ino, das war ihr bewusst gewesen. Der Gedanke allein war ungemein traurig, aber es wirklich durchleben zu müssen war, bei weitem schlimmer. Sie blickte auf und musste feststellen, dass Shino stehen geblieben war. Er hatte sich ihr zugedreht und blickte ihr offen ins Gesicht. „Sag dir der Name Jurika etwas?“ Hinata legte den Kopf schief. Natürlich sagte ihr dieser Name etwas. Jurika war ihre Patientin gewesen, als sie und Naruto sich im Dorf der Nuke-nin eingelebt hatten. Sie war damals schwanger gewesen. Als Hinata Jurika kennen gelernt hatte, waren bei dieser die ersten Wehen eingetreten. Es war eine komplizierte Geburt gewesen, denn das Kind lag falsch und beinahe hätte es Mutter und Kind das Leben gekostet. „Ja. Jurika Shirikoga. Sie war eine meiner ersten Patienten gewesen. Kennst du sie?“ Shino nickte. „Die Sache mit Kiba nehme ich dir noch immer übel, doch bin ich dir dankbar, dass du damals meinem Sohn sein Leben gerettet hast.“ Hinata erstarrte. Das Leben konnte seltsame Windungen nehmen und diese war eindeutig eine seltsamsten Windungen unter allen die sie bisher erlebt hatte. „Jurika ist Zakus Mutter?“ Wieder nickte Shino. Er gab ihr ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollte und gemeinsam gingen sie nebeneinander her. „Ich hatte kurz nach deiner Verbannung Tsunade um eine Auszeit gebeten. Ich wollte raus aus Konoha und einfach was anderes sehen, als die ganze Zeit die gleichen Gesichter, die mich verachteten. Tsunade hatte meinem Wunsch statt gegeben und hat sie deshalb nochmal mit dem Dorfrat angelegt. Es bestand ja die Gefahr, dass ich mich Naruto und dir anschließe. Doch dieses Mal hatte Tsunade ihren Willen durchgesetzt. So begann ich eine lange Reise, auf der ich dann Jurika kennenlernte. Als ich sie kennen lernte, dachte ich, dass sie dir sehr ähnlich ist, doch mit der Zeit erkannte ich, dass dem nicht so war. Je näher wir uns kamen, desto so mehr mochte ich sie. Irgendwie kamen wir dann zusammen, doch plötzlich war sie verschwunden. Ich wusste nicht warum, doch sie war einfach fort. Sie suchte sie lange, doch es gab keine Spur. Ein dreiviertel Jahr später sah ich sie wieder.“ Hinata seufzte. Jetzt verstand sie mehr, als es damals der Fall gewesen war. „Ich war neu im Dorf. Die Leute vertrauten mir noch nicht. Doch in der Nacht als die Wehen bei Jurika einsetzten, war ich als einzigste Heilerin im Dorf. Ich wurde zu ihr gerufen.“ Wieder nickte Shino nur. „Ja, dass hat sie mir erzählt, als sie Zaku zu mir brachte. Sie sagte mir damals, dass es dir und Naruto gut ginge. Bei unserem Wiedersehen weihte sie mich in das Geheimnis eures Dorfes ein, doch sie sagte nicht wo es ist und sie bat mich, nicht danach zu suchen. Sie meinte damals, dass die Zeit unseres Wiedersehens kommen würde. Bis dahin sollte ich mich in Geduld üben. Sie gab mir Zaku und bat mich um ihn zu kümmern. Dann ging sie und ich habe sie wiedergesehen.“ Hinata senkte den Blick und schüttelte den Kopf. Diese Geschichte war zu kompliziert, um sie auf Anhieb zu begreifen. Doch in einem Punkt war sich Hinata sicher – Shino würde Jurika nicht wiedersehen, denn Jurika war tot. Einige der Nuke-nin hatten sie am Waldrand gefunden. Was passiert war und wer es getan hatte, konnte zu dieser Zeit nicht geklärt werden. Doch inzwischen war sich Hinata sicher, dass es damals ein Dämon gewesen war, der Jurika umgebracht hatte. „Shino, Jurika muss damals etwas geahnt haben. Sie wollte, dass Zaku bei dir aufwächst, weil sie wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde. Sie ist tot. Es tut mir leid.“ Shino sagte eine Weile nichts. „Warum wusste sie es?“ „Jurika besaß eine selte Gabe – sie konnte von Zeit zu Zeit in die Zukunft sehen. Diese Visionen kamen immer sehr spotan und sie konnte auch nicht bestimmen, was sie sah. Doch sie sagte mir damals nach der Geburt, dass sie die Zukunft ändern wolle. Ich habe es zu jener Zeit nicht verstanden, denn ich wusste nichts von ihrer Gabe. Heute denke ich, dass sie ihren Tod vorhergesehen hatte. Sie hat wohl nicht gewollt, dass Zaku bei keinem seiner Eltern aufwächst. Deshalb brachte sie ihn zu dir.“ „Aber wenn sie in die Zukunft sehen konnte, warum hat sie ihren Tod nicht verhindert?“ Hinata seufzte leicht. Es war nicht so einfach, wie Shino sich das Ganze dachte. „In die Zukunft zu sehen ist nicht leicht, aber noch schwerer ist es sie zu verändern. Ihre Visionen müssen nicht immer zu treffen. Außerdem hätte sie vielleicht ein anderes Leben zerstört oder genommen. Dies wollte sie nicht und deshalb versuchte sie es zu verhindern. Niemand sollte an ihrer Stelle sterben. Sie brachte Zaku zu dir und stellte sich dann ihrem Gegner.“ Hinata blickte in den Himmel. Sie konnte Jurikas Gesicht deutlich vor sich sehen. Ihr langes braunes Haar fiel über schmalen Schultern. Ihr wohlgeformtes Gesicht zierte ein leichtes, aber doch zufriedenes Lächeln. Ihre grünen Augen strahlen vor Sanftmut und Glück und doch steckte in ihnen auch eine verwegene Wildheit. Oft hatte Hinata an die Augen einer Wildkatze denken müssen, wenn sie Jurikas Augen gesehen hatte. „Sie ist ein besonderer Mensch gewesen.“ „Ja das ist sie gewesen.“ Hinata blickte zur Seite. Shino hatte seine Brille abgenommen. Ein Umstand der nur sehr selten zustande kam, wenn überhaupt. Hinata hatte es bisher nur einmal erlebt. Shino war damals richtig sauer auf Kiba gewesen und hatte diesem ordentlich die Leviten gelesen. Um das Ganze für Kiba noch prägsamer zu machen hatte er die Brille abgenommen, die er nicht einmal zum Schlafen ablegte. Hinata blickte ihm in die Augen und versuchte in ihnen zu lesen. Trauer lagen in ihnen. „Es tut mir leid, Shino.“ Shino nickte und fluchte dann. „Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, dir so schnell zu verzeihen, doch ich kann einfach nicht anders. Dafür liegst du mir einfach zu sehr am Herzen.“ Überrascht sah Hinata Shino an, bevor sich ein Strahlen auf ihr Gesicht schlich. „Danke Shino.“ Nun war es nur noch einer mit dem Hinata noch unbedingt reden musste – Kiba. Auch ihm hatte sie nichts als Leid getan und das Mindeste war, dass sie sich bei ihm entschuldigte, auch wenn mit einer Entschuldigung nicht alles getan war. Sie ergriff Kiba an der Schulter und löste somit das Gen-jutsu von Arashi von Kiba. Dieser blickte sich um, sah Hinata überrascht, bevor sein Blick zum Anfang des Zuges wanderte. „Das ist nur eine Illusion da vorne. Ich würde mich gerne mit dir allein unterhalten.“ Fragend hob Kiba die Augenbraue und sah sie zweifelnd an. „Und warum?“ Verlegen senkte Hinata den Blick. „Ich habe dich damals sehr verletzt.“ Kiba grinste und winkte mit der Hand ab. „Ach Quatsch. Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt?“ „Sai.“ Nun grinste Kiba noch breiter. „Was will der denn schon davon verstehen?“ „Er versteht mehr davon als du denkst. Außerdem hat Shino es auch gesagt.“ Kiba seufzte und drehte sich um. „Na dann muss es ja stimmen, wenn es alle sagen.“ Dieser Satz versetzte Hinata einen Stich ins Herz. Sie hatte mit Ablehnung und Abweisung gerechnet, doch nicht mit dieser Verleugnung. „Kiba!!!“ Kiba schwieg. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, tat es ihm weh, sie wiederzusehen. Selbst nach all den Jahren wo sie sich nicht gewesen hatten, tat ihre Ablehnung noch immer weh. Auch wenn er inzwischen eine Frau gefunden hatte, die ihm alles bedeutete, tat es Kiba noch immer weh, dass Hinata damals Naruto gewählt hatte. Er hasste Naruto deswegen nicht. Sie waren die besten Freunde – damals wie jetzt. Und doch war da dieses kleine, feine Gefühl der Eifersucht. Er konnte es einfach nicht verdrängen. „Warum hast du ihn gewählt?“ Hinata versteifte sich kurz, doch dann sah sie wieder zu Kiba, der ihr noch immer den Rücken zudrehte. „Weil er die Sonne war, die mir Kraft gab in einer Welt, die für mich nur aus Dunkelheit bestehen zu schien. Noch bevor wir uns kennen lernten, Kiba, mochte ich Naruto, denn er war es gewesen, der mich vor ein paar Jungen in Schutz genommen hatte. Er kannte mich damals nicht und ich ihn nicht, trotzdem half er mir. Er prügelte sich, um mich zu schützen. Damals imponierte mir sein Verhalten und ich wollte stärker werden. Manchmal war ich kurz davor aufzugeben, doch Naruto munterte mich immer wieder auf und gab mir Mut. Ich weiß nicht, wann aus meiner Achtung für Naruto Liebe wurde, doch sie war da.“ „Also habe ich eigentlich nie eine Chance gehabt?“ Kiba drehte sich um. Sein Grinsen war fort. Hinata senkte die Augenlider und seufzte. „Nein.“ „Aha.“ „Jedoch liebte ich auch dich und tue es noch heute.“ Bei den Worten blickte Kiba in Hinatas Augen. „Was?“ „Ja ich liebte dich. Du warst für mich wie ein Bruder, den ich nie hatte. Alles konnte ich dir anvertrauen, ohne mich zu fürchten, dass du mich verrätst. Ich konnte mir sicher sein, dass du Verständnis haben würdest, wo mein Vater es nicht hatte. Stets warst du eine Stütze für mich und dafür bin ich dir dankbar. Du, Shino und Kurenai ihr habt mir das Gefühl willkommen zu sein gegeben. Das erste Mal dachte ich, dass es so in einer liebenvollen Familie zugehen muss. Ihr ward meine Familie, die ich nicht hatte. Mit jedem Tag wurde sie größer, doch du und Shino standen mir neben Naruto am Nächsten. Danke für alles, was du damals für mich getan hast.“ Hinata verbeugte sich Kiba, der sich durch diese Geste etwas hilflos fühlte. Noch nie hatte sich jemand so vor ihm verbeugt. „Hinata, du musst dich nicht vor mir verbeugen.“ Hinata erhob sich und sah Kiba an. „Es tut mir leid. Aber ich hätte damals ehrlicher zu dir sein müssen.“ Kiba senkte den Blick. Er wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. All die Jahre hatte er sich immer wieder nach dem Grund gefragt. Manchmal hatte er deswegen nicht schlafen können, selbst als er erkannte, dass er Leila liebte und immer weniger Hinata. Dennoch hatte der Stachel ihrer Abweisung tief gewesen und immer wieder hatte er nach dem Warum gefragt. Dabei war es eigentlich albern, weil er es in gewisser Weise schon selbst gewusst hatte. Doch er hatte es aus ihrem Mund hören wollen, um endlich damit abschließen zu können. Er lächelte, trat näher zu Hinata und wuschelte ihr durchs Haar. „Schon gut. Komm Kleine.“ Hinata nickte und sie folgte den anderen, die sich bereits ein Stück entfernt hatten. Kiba hatte gehört, was er hatte hören wollen. Er war sich sicher, dass die Wunde irgendwann ganz verheilen sein würde, denn sie hatte damit endlich begonnen. Er sah zu Hinata. Er war froh, sie wieder in seiner Nähe zu wissen nicht – nicht als Geliebte, sondern als kleine Schwester. Niemals war es was anderes gewesen und nie würde es anderes sein. Lächelnd wandte er sich an Hinata. „Du musst meine Frau Leila unbedingt kennen lernen. Sie ist wunderbar.“ Leicht lächelte Hinata. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“ Kapitel 37: Bedeutsame Begegnungen ---------------------------------- Bedeutsame Begegnungen Kushina sprang aus dem Sattel und hob Lin vor sich herunter. Fragend sah die Kleine Kushina an, denn sie verstand nicht, was vor sich ging. Sie wusste noch nicht, dass Kushina nicht mit nach Konohagakure kommen würde. „was ist los?“ Kushina beugte sich vor, sodass sie mit Lin auf einer Augenhöhe war. „Hier trennen sich nun unsere Wege. Ich muss mich auf den Weg nach Sunagakure machen.“ In jenem Moment schien in Lin etwas zu zerbrechen. Sie hatte gedacht, dass Kushina und ihre Freunde für immer bei ihr bleiben würden. Sie wollte sich nicht von ihnen trennen, genauso wenig die anderen Kinder, die inzwischen die jüngere Generation lieb gewonnen hatten. Überall erhoben sich die Proteste der Kinder, doch es war sinnlos. Die jüngere Generation hatte eine Mission zu erledigen und sie würden sich nicht aufhalten lassen. Kushina drehte sich um und wollte schon wieder aufsteigen, als Lin sie am Bein festhielt. „Nein, nein, nein. Geh nicht. Bleib bei uns.“ Etwas ratlos sah Kushina auf Lin, die sich verzweifelt an sie klammerte. Es war noch nie vorgekommen, dass sie jemand am Gehen hindern wollte, nicht einmal ihre Eltern hatten dies versucht. Sie war im Moment etwas mit der Situation überfordert, genau wie auch die anderen Nuke-nin, die sie begleiten würden. Alle wurden sie von den Kindern zurückgehalten, die sich an sie geklammert hatten. Kushina wusste nicht, während Lin sich immer fester an sie klammerte. Doch da ergriffen ein Paar Hände die von Lin und löste ihre Finger von Kushina. Sie wurde hochgehoben und wütend sah Lin ihren älteren Bruder an. „Warum?“ „Weil ich muss.“ Die Tränen schossen Lin in die Augen und wütend strampelte Lin mit ihren Füßen, damit Hauro sie wieder auf den Boden stellte, doch es war aussichtslos. Hauro ließ sie nicht los und während Lin weiter schrie, erhoben sie weitere Schreie. Auch die anderen hatten die Nuke-nin aus den Händen der Kinder gelöst. Schnell schwang sich jeder von ihnen in den Sattel und ritt an die Seite von Kushina, die sich ebenfalls in den Sattel schwang. Sie ergriff die Zügel und wandte ihren Hengst in die Richtung Sunagakures. Doch bevor sie zu galoppieren begannen, drehte sich Kushina in ihrem Sattel noch einmal um. „Wir werden uns wiedersehen, versprochen.“ Und dann entfernten sie sich in zügigem Tempo. Staub wirbelte auf, während sie immer weiter auf die Wüste zuritten. Ihre Haare wehten im Wind, als sie das Tempo verdoppelten. Langsam begannen sie eine Formation anzunehmen, an dessen Spitze Kushina vorne weg ritt. Als die jüngere Generation fort war, setzte Hauro Lin wieder auf den Boden. Die drehte sich sofort um und trat ihrem Bruder gegen das Schienbein, bevor sie an ihm vorbei zu ihrem Vater stürzte. Gequält lächelte Hauro, dass war wohl die Strafe dafür, dass er sich in die Sache zwischen Kushina und seiner Schwester eingemischt hatte. Es würde wohl lange dauern, bis sich die Kleine wieder einkriegt hatte. „Du hast das Richtige getan. Sie wird dir verzeihen.“ Hauro sah auf und erblickte Hinata, die an seine Seit getreten war. Ihr Blick war gegen Sunagakure gerichtet, wo man nur noch die kleine Staubwolke erkennen konnte, die darauf hinwies, dass sich dort die jüngere Generation befand. Auch Hauro sah in diese Richtung und schüttelte den Kopf. „Nein, dass wird sie mir nicht so schnell verzeihen.“ „Vielleicht, doch ihr habt Kushinas Versprechen.“ Hauro zuckte mit den Schultern. „Sie sagte nur, dass wir uns wiedersehen – doch nicht wann und wo.“ „Aber sie sagte, dass ihr euch wiederseht. Das hat sie versprochen und ein Mitglied des Uzumaki bricht nie sein Versprechen.“ Hauro sah zu Hinata, die ihn mit einem sanften Ausdruck in den Augen bedachte. „Dies ist Narutos Leitspruch früher gewesen, den sich nun seine Familie zu Herzen genommen hat. Weder Naruto noch Kotaru oder Kushina haben je ein Versprechen gebrochen, deshalb bin ich mir sicher, dass ihr euch alle wiedersehen werdet, egal wie lange es auch dauern mag.“ Darauf lächelte Hauro. Zwar wusste er noch immer nichts über den Zeitpunkt, wann es zu ihrem Wiedersehen kommen würde, doch er war dafür nun zuversichtlicher. Hinata gab ihm die Zuversicht, dass es wahr werde würde und auf diesen Augenblick freute er sich bereits in jenem Augenblick. Hinata nickte nur und wandte sich ab. Hauro blieb noch einige Augenblicke stehen, bevor er ihr folgte. Sanft strich Sakura die Salbe auf die Wunde, bevor sie einen Verband anlegte. Sie lächelten der jungen Frau zu, als sie fertig war und stand auf. „Die Wunde verheilt gut. Schone deinen Arm heute noch ein wenig, dann wird es dir morgen schon deutlich besser gehen.“ Die junge Frau nickte, erhob sich und veließ das Zimmer, während Sakura die Handschuhe auszog und sich seufzend an den Schrank lehnte. Wie lang noch konnten sie diesen Zustand noch erhalten? Das halbe Dorf war vollkommen zerstört. Die Verletztenzahl war hoch. Viele des Heilerstabes und des Pflegepersonals hatten seit dem Angriff nicht mehr richtig geschlafen. Ihre Kräfte gingen allmählich zur Neige, doch wollte sich keiner von ihnen eine Auszeit nehmen. Sie selbst hatte seit dem Angriff nicht mehr geschlafen und waren ihre Gedanken nicht bei ihrer Familie, die irgendwo außerhalb des Dorfes unterwegs war, so waren sie bei ihren Patienten. Nichts ließ sie zur Ruhe kommen. Wie lange wurde es noch gut gehen? Sie musste weitermachen. Es gab noch so viel zu tun. Schnell wusch sie die Hände und verließ dann das kleine Untersuchungszimmer und machte sich auf den Weg zu den Patientenzimmern. Glücklicherweise lag keine von ihren Patienten im Sterben und niemand schwebte in akuter Lebensgefahr, dennoch hatte mancheiner durch diesen Angriff ein schweres Schicksal erlitten. Nicht selten hatte sie dem einen oder anderen Patienten ein Körperteil abnommen müssen. Jedoch hatte Hanabi das schlimmste Schicksal von allen erlitten. Sie würde nie mehr laufen können. Seit Hanabi es wusste, war sie in Depressionen verfallen. Sie aß nur noch wenig und wurde immer blaßer. Sie war Sakuras Sorgenkind und sie hoffte, dass der Trupp, der ausgezogen war, um die Kinder wieder zurück zu holen, bald wiederkommen würde. Hanabi brauchte ihren Sohn an ihrer Seite mehr denn je. Auch hoffte Sakura, das Hanabis Mann bald mit seiner Anbu- Gruppe wieder da war. Beide waren die wichtigesten Menschen in Hanabis Leben. Sakura blieb stehen und blickte kurz aus dem Fenster. Der Himmel war blau. Es war ein Bilderbuchhimmel, der so überhaupt nicht zu dem Erscheinungsbild des Dorfes passte. Sakura biss sich auf die Lippe. Würden denn je wieder ruhige Zeit in diesem Dorf einkehren? Eine Zeit, in der sie alle zusammen Seit an Seit leben konnten? „Meisterin Sakura. Meisterin Sakura!!!“ Sakura drehte sich um. Hinter ihr kam Shizuri angerannt, ein junges Mädchen, welches sich in diesem Krankenhaus als Medical-nin ausbilden ließ. Keuchend blieb Shizuri stehen. „Meisterin Tsunade hat soeben eine Nachricht geschickt. Ihr sollt sofort zum Dorftor kommen. Die Truppe, welche die Kinder verfolgt haben, sind zurück und mit ihnen drei Nuke-nin. Zwei von ihnen sind Uzumakis.“ Für kurze Zeit erstarrte Sakura, doch dann rannte sie an Shizuri vorbei, ohne noch ein Wort zu sagen. So schnell sie konnte rannte sie den Gang entlang in Richtung Ausgang. Die Leute, die ihr im Weg standen sprangen schnell beiseite und blickten ihr verwundert hinterher. Einer der älteren Patienten schrie ihr sogar einen Fluch hinterher, doch Sakura ignorierte dies. Sie durchquerte die Halle und sprang draußen auf einen der Bäume und von diesem aus auf die Dächer von Konohagakures Häuser, die mehr oder weniger noch in Stand waren. Schnell jagte sie über diese hinweg und sparte damit Zeit, als sich anstatt durch die Menschen auf der Straße zu schlängeln. Für sie hörten sich Shizuris Worte immer noch so unglaublich an. Sie glaubte ihr, dass die Truppe und die Kinder wieder da waren. Auch das sie eine Nuke-nin mit zurück gebracht hatten. Das war sicherlich Kushina. Doch wie konnten es plötzlich drei seien und war der zweite Uzumaki Naruto. Die verwirrendesten Gedanken jagten durch ihren Kopf, während sie sich dem Tor immer mehr näherte. Sie konnte die kleine Menscheansammlung erkennen. Sie nahm noch einmal alle Kraft zusammen und sprang vom letzten Dach herunter. Mit einem sanften Aufprall landete sie mit beiden Füßen direkt neben Tsunade, die nicht im Mindesten überrascht zu sein schien. Dafür jedoch der Mann neben ihr. Er hatte die Augenbraue fragend hoch gezogen und betrachtete sie skeptisch. Doch Sakura erkannte ihn sofort. Es war sein Gesicht, seine Züge. Für Sakura war es Naruto. Das er blaue Haare hatte, war für sie nebensächlich. Ohne ein weiteres Zögern, nahm sie ihn in die Arme und drückte ihn an sich. Er konnte sich noch nicht einmal wehren. Sie war überglücklich, dass er endlich wieder da. Nach einigen Augenblicken ließ sie vor ihm ab und strahlte ihn an, während er sie mit einem recht perplexen Blick ansah. Dann holte sie plötzlich aus und verpasste ihm eine Kopfnuss. „Wo zum Teufel warst du die ganze Zeit, du Vollidiot?“ Sauer blickte der junge Mann sie an, während er sich den Kopf rieb. „Frag das doch bitte meinen Vater, wenn du ihn siehst, du brutale Schachtel?“ „Wie bitte?“ Erst sah ihn Sakura noch wütend an, dann verwandelten sich ihre Gesichtszüge. Sie war ratlos. „Was?“ „Mein Name ist Kotaru Minato Uzumaki.“ Sakura riss ihre Augen auf. Was wurde hier eigentlich für ein Spiel gespielt. Ein sanftes Lachen erklang und verantlasste Sakura sich umzudrehen. Direkt hinter ihr stand Hinata, die sie amüsiert betrachtete. „Er sieht Naruto sehr ähnlich.“ Sakura schluckte und nickte. „Du bist aber doch Hinata oder auch nur eine Tochter.“ Wieder lachte Hinata und auch ein paar Leute um sie herum stimmten in dieses Lachen ein, selbst Sakura, als ihr bewusst wurde, dass sie eben eine ziemlich peinliche Nummer abezogen hatte. „Mama.“ Lin kam auf ihre Mutter zugerannt, die sofort in die Arme geschlossen wurde. Glücklich strich Sakura über den Kopf ihrer Tochter, während ihre Augen zu den beiden Männern wanderten, die grinsend auf sie zukamen. Sie lächelte zurück und hatte das erste Mal seit ein paar Tagen wieder das Gefühl, das alles in Ordnung war. Überall rannten die Kinder nun ihren Müttern und Vätern zu, um sie zu begrüßen. Es entstand ein ziemliches Durcheinander auf dem Platz, doch das kam Hinata gerade recht. Sie wandte sich an Tsunade, deren Blick sie entnehmen konnte, dass auch sie viele Fragen hatte. Hinata lächelte leicht. „Ich denke, wir sollten uns unterhalten.“ Tsunade nickte. „Aber nicht hier. Kommt mit in mein Büro.“ Tsunade drehte sich um und ging. Hinata folgte ihr, ebenso Yuki, Kotaru, Kakashi und Schikamaru. „Viel hat sich hier nicht geändert.“ Aufmerksam sah Hinata sich im Zimmer um, indem sie zuletzt vor vielen Jahren ihre letzten Anweisungen von Tsunade erhalten hatte. Als sie nun wieder in diesem Raum stand, kam sie sich wieder wie das schüchterne 17-jährige Mädchen, welches sie damals gewesen war, vor. Doch sie hatte nicht lange Zeit sich über diese plötzliche Nostalgie zu erfreuen, denn Tsunade nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz und betrachtete sie genau. „Ich hätte gerne eine Erklärung für das alles hier. Hinata du weißt genau, dass ich dich gefangen nehmen und hinrichten lassen müsste.“ „Versucht es nur und ihr endet als gegrilltes Hühnchen.“ Tsunade wandte ihren Blick von Hinata ab und sah zun Kotaru. Sein Gesicht war leer, doch aus seinen Worten sprach die blanke Wut. Sie war sich sicher, dass der Junge sofort angreifen würde, sobald man Hand an seine Mutter oder an das Mädchen legen würde. Er wäre zu allem bereit und in ihm steckte eine ungewöhnliche große Kraft. „Kotaru.“ Hinatas Stimme war sanft, doch der Tadel war genauso deutlich zu hören wie Kotarus Wut. „Ich bin nicht hier, um mich hinrichten zu lassen noch dass mein Sohn zu einem Mörder der Bewohner von Konoha wird.“ Tsunade nickte. „Und weshalb seid ihr dann hier?“ „Ich bin wegen Hanabi hier. Yuki soll mich dabei unterstützen und Kotaru ist für unseren Schutz zuständig. Außerdem sollen wir die Verhandlungen bezüglich einer Allianz zwischen Konoha und den Nuke-nin führen.“ Tsuande starrte sie an, als wäre sie eine Geisteskranke. „Bist du dir überhaupt bewusst, was du da sagst?“ Hinata nickte. „Natürlich. In diesem Moment wird der Kazekage wahrscheinlich über das gleiche Thema mit unseren Gesandten diskutieren.“ Ernst sah Hinata Tsunade in die Augen. „Tsunade du musst jetzt handeln, sonst wird die Welt der Ninja untergehen.“ „Was soll das heißen?“ „Dun hast doch auch den letzten Angriff miterlebt. Ihr habt den Barbaren nicht viel entgegen zu setzen gehabt. Sie haben sogar eure Kinder entführt. Wie wollt ihr gegen ein ganzes Heer besetehen? Um die anderen Ninja-Nationen steht es nicht besser. Unsere Leute sind in den Ganzen Ländern unterwegs, um alle zu einer Streitmacht zu vereinen. Nur gemeinsam können wir gegen diese Macht bestehen.“ Hinata stützte sich auf dem Tisch ab und sah Tsunade auf Augenhöhe in die Augen. „Wie lautet deine Entscheidung? Denk darüber nach und gib mir dann eine Antwort. Doch warte nicht zu lange damit.“ Hinata drehte sich um und ging. Gerade als sie die Türe öffnen wollte, hielt Tsunade sie zurück. „Dir ist klar, dass du dich nicht frei im Dorf bewegen kannst. Ich werde …“ „Tsunade.“ Hinatas Stimme war scharf und schnitt Tsunade das Wort ab. Mit einem eiskalten Blick betrachtete sie die alte Frau, als sie ihren Kopf ihr zuwandte. „Ich werde dorthin gehen, wo ich hin will und dabei werden weder du, mein Vater, die Anbu oder noch irgendjemand mich aufhalten.“ Ein Schweigen legte sich über die Anwesenden und eine unangenehme Spannung baute sich auf, während Tsunade und Hinata einen Kampf durch bloßen Augenkontakt ausfochten. Schließlich brach Tsunade den Kampf ab und senkte den Blick. „Ich erkenne dich nicht wieder. Wo ist die alte Hinata hin?“ Hinata hob eine Augenbraue und hatte das Gefühl, sich selbst reden zu hören. „Ich habe Naruto auch mal gefragt, wo der alte Naruto hin sei. Seine Anwort war einfach und meine ist es auch. Sie ist fort. Ich bin das, wozu ich gemacht wurde.“ Mehr sagte sie dazu nicht, sondern verließ das Zimmer, ebenso wie Kotaru und Yuki. Die Türe fiel ins Schloss und Tsunade blieb alleine mit Kakashi und Shikamaru zurück. Noch ein wenig perplex sah Tsunade zur Türe und schüttelte dann den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass dies Hinata war.“ Kakashi zuckte mit den Schultern. „Dem ist aber so. Gewöhne dich dran. Im Dorf der Nuke-nin war sie fast noch schlimmer, wenn sie mit ihrem Vater zusammengeraten ist.“ Tsunade schnaubte. „Das kann ihr auch niemand verdenken. Erzählt mir bitte von allem.“ So berichteten Kakashi und Shikamaru von allem, was seit ihrem Aufbruch aus Konohagakure passiert war. Aufmerksam verfolgte Tsunade alles. Als sie ihr schließlich vom Dorf der Nuke-nin erzählten, wurde sie etwas blasser, als sie eh schon war. Doch unterbrach sie die Beiden nicht. Selbst als sie geendet hatte, schwieg sie noch eine Weile. Sie spielte mit einer Haarsträhne ihrer Haare, während sie nachdenklich auf ihren Fingernägel kaute. „Warum haben wir nie etwas von ihnen bemerkt?“ „Ihr Dorf ist wahrlich gut versteckt. Außerdem ist es durch extreme Gen-jutsu und Bannkreise geschützt.Hinzu kommen die ganzen Gerüchte, die sich um diesen Wald drehen. Wenn man ihnen glaubt, würde keiner freiwillig diesen Ort betreten.“ Tsunade nickte. „Verstehe. Was haltet ihr von ihrem Angebot?“ Kakashi und Shikamaru warfen sich einen Blick zu. Beide hatten sie eine Entscheidung getroffen, denn sie setzten ihr ganzes Vertrauen in Naruto und Hinata. Shikamaru sah zu Tsunade. „Ich würde dieses Angebot annehmen. Ich denke nicht, dass es eine Falle ist. Auch wenn wir Naruto jahrelang nicht gesehen haben, glaube ich nicht, dass er uns so hinters Licht führen würde. Hinzu kommt, dass sie uns ins Dorf gebracht haben, was seit seiner Gründung vor Jahren niemand anders als die Nuke-nin betreten hat. Warum sollten sie dieses schwergehütete Geheimnis aufgeben, wenn sie nicht ehrlich eine Allianz mit uns wollen. Ich für meinen Teil, werde mich den Nuke-nin anschließen, wenn es zum Kampf kommen sollte.“ Kakashi nickte dem Ganzen zustimmend zu und runzelte die Stirn. „Und die anderen?“ Kakashi zuckte die Schultern. „Sasuke wird alles daransetzen, dass Konoha mit den Nuke-nin zusammenarbeitet, denn er hat es Naruto versprochen. Kiba und Shino werden wahrscheinlich auch gehen. Neji wird auf jeden Fall hinter Hinata stehen. Er hat sogar Tenji bei Naruto gelassen.“ Dies ließ Tsunade aufhören. „Er hat was?“ „Er hat Tenji bei Naruto im Dorf gelassen.“ „Warum?“ Doch bei dieser Frage waren selbst Kakashi und Shikamaru überfragt. „Wir wissen es nicht. Hinata und Neji haben sich viel allein und ungestört miteinander unterhalten. Doch denke ich, dass Hiashi der Grund dafür sein könnte. Hiashi wird sich wahrscheinlich bei einer Allianz am Meisten querstellen, denke ich.“ Tsunade nickte. „Gut. Ihr seid entlassen. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Sagt Hinata, dass sie morgen meine Entscheidung bekommen wird.“ „Gut.“ Kushina verlangsamte das Tempo ihres Pferds und ließ es traben, während sie die Augen zu schmalen Schlitzen verengte. Sie konnte bereits die Tore von Sunagakure erkennen. Es war nicht weit. Doch etwas machte ihr Kopfzerbrechen. Eine unangenehme Aura breitete sich immer mehr aus, je näher sie dem Tor von Sunagakure kamen. Irgentwas war dort im Gange und es war nichts Gutes, dessen war sich Kushina sicher. Sie ließ sich etwas zurückfallen, bis neben Toriko und Kira herritt. Beide waren sie Bannkreisspezialisten, doch waren sie auch zwei der besten Dämonjager, die es im Dorf gab. Beide sahen ernst und angespannt aus. „Ihr spürt es?“ Toriko sagte nichts, sondern blickte weiter nach vorne. Doch Kira nickte und sagte mit angespannter Stimme: „Ja es sind Dämonen hier und es sind nicht gerade wenig. Aber wie viele kann ich nicht sagen.“ Kushina biss sich auf die Lippe. Es gefiel ihr nicht, so wenig informationen über den Feind zu haben, dennoch mussten sie etwas tun. „Gut, hört mir zu. Kira und Toriko halt euch zurück und versucht eine Bannkreis um sie zu spannen. Die anderen lenken die Dämonen ab.“ „Jawohl.“ Kushina setzte wieder in den Galopp über und sprintete mit ihren Hengst über den Sand. Neben ihr kamen die anderen Nuke-nin zum Vorschein, die mit Kushina eine gemeinsame Angriffsfront bildeten. Michiru, die zu ihrer Rechten ritt, ließ die Zügel los und begann ihr Jutsu zu beschören. Am Ende hielt sie ihre Hände so, als hätte sie einen Bogen in der Hand und würde Ziel. In ihren Finger erschien ein Pfeil, der nur aus Feuer bestand. „Jutsu des Feuerpfeils.“ Sie ließ los und der Pfeil flog davon. Ein magenerschütternder Schrei war zu hören. Sie hatte getroffen. Es war schwierig zu zielen, die Dämonen waren kaum zu sehen, außer wenn sie angriffen. Doch waren die Angriff sehr schnell und nur jemand, der im Kampf gegen die Dämonen geübt war, konnte dem etwas entgegen setzen. Man konnte sie nur erfühlen, doch dafür brauchte man viel Training und ein gewisses Gespür. Da die Kinder der Nuke-nin von klein auf darauf vorbereitet wurden, hatte jedes der Kinder im Laufe der Jahre dieses Gespür dafür entwickelt. Kyota schleuderte eine seiner Bomben und auch er traf. Auch die anderen begannen anzugreifen und jeder traf. Inaki, die jedes erdenklich Haushaltsgerät, welches als Angriffswaffe tauglich war, nutzte, warf ohne auch nur einen Moment zu zörgen. Auch Jiro schien Erfolg zu haben, ebenso wie Hikari. Doch allen voran stürmte Takeo voraus, der sich bereits zum Teil schon verwandelt hatte. Er holte mit seinen mächtigen Tiegerkrallen aus und schlug zu. Kushina hatte ebenfalls schon ein paar getroffen, als ihr etwas auffiel. An den Toren von Sunagakure wurde auch schon bereits gekämpft. Scheinbar waren die Dämonen dort leichtsinnig gewurden. Sie gaben sich zu erkennen und griffen das Dorf an. Die Suna-nin wehrte sich so gut es ging, doch hatte sie keine Erfahrung darin gegen die Dämonen zu kämpfen. Kushina gab ihren Leuten ein Zeichen und sie verstanden sofort. Kushina wandte sich nach rechts und Kyota folgte ihr. Gemeinsam kämpften sie sich zu den Suna-nin durch, während die anderen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Stück für Stück arbeitete sie sich vor. Die Dämonen hielten sie nicht sehr auf. Sie waren auch nicht sehr stark. Schließlich erreichten sie die Suna-nin. Kushina und Kyota sprangen von ihren Pferden. Kushina begann sofort mit dem Angriff. Sie holte mit ihren Armen aus´. „Wasserpeitsche.“ Ein langer Strahl aus wasser bestehend erschien und erwischte die Dämonen, die dadurch zurück geschleudert wurden. In dieser Zeit rollte Kyota in Windeseile durch ein Jutsu eine Schriftrolle aus, die sich mehrer Meter weit entrollte. Schnell formte er ein paar Zeichen. „Jutsu der meterlangen Explosion.“ Sofort entflammte die Schriftrolle und sprengte alles um sich herum in die Luft. Kyota hatte sich blitzschnell zu Kushina zurück gezogen, die einen Schutzwall aus Eis aufgebaut hatte, um sich, die Suna-nin und Kyota zu schützen. Die Suna-nin waren erstaunt über die Beiden, doch blieb ihnen nicht viel Zeit, um ihnen weiter zusehen. Denn die nächsten Dämonen griffen an. Doch bevor die Dämonen richtig in den Angriff übergehen konnten, wurde sie abermals zurück gedrängt. Gaara hatte den Ort des Geschehens betreten und mischte nun fleißig in dem Kampf mit. Er nickte Kushina und Kyota nur kurz zu. Er wollte sich noch gegen die Dämonen verteidigen, als diese jedoch in ihren Bewegungen verharrten. Fragend betrachtete Gaara sie, während Kushina ein wenig erleichtert aufatmete. Toriko und Kira hatten es geschafft, ihren Bannkreis um die Dämonen zu legen. Nun musste sie nur noch die Worte aussprechen, die die Dämonen verschwinden lassen würde. „Dämonen, die ihr die Schatten des Bösen der Herzen der Mensch seid, ich schicke euch zu Emida, dem großen Geist des Wassers. Sie wird eine Entscheidung über euch treffen.“ Kushina hielt eine Kette hoch, die als Anhänger einen Stein enthielt, auf dem ein ein Zeichen eingemeiselt war. Der Stein begann bläulich zu leuchten ebenso wie Dämonen, die im nächsten Augenblich verschwunden waren. Kushina ließ die Hand sinken und war zufrieden mit sich und ihren Leuten. Sie hatten alle gute Arbeit geleistet. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir uns unter rühigeren Bedingung wiedersehen.“ Kushina drehte sich zu Gaara um, der zu ihr getreten war. „Meister Kazekage.“ Sie und Kyota verbeugten sich vor dem Herrscher von Sunagakure. „Jedoch hat dieser Kampfen meinen Entschluss nur noch mehr bestärkt. Ich werde mit euch eine Allianz eingehen.“ Kushina richtete sich auf. „Das freut mich zu hören.“ Sie drehte sich um und suchte nach ihren restlichen Leuten. Sie kamen alle auf ihren Pferden angeritten. Keiner schien verletzt, was Kushina glücklich stimmte. Scheinbar war das Glück nun mal auf ihrer Seite. Kushinas Hände strichen ein letztes Mal über den Stoff ihres Kleides. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie ein Kleid trug. Noch nie zuvor hatte sie eins getragen, da es einfach unpraktisch gewesen war. Dennoch hatte ihre Mutter im Geheimen für sie solch ein Kleid angefertigt. Dafür war sie ihrer Mutter dankbar, denn zu so einem Anlass passte ein Kleid besser als ein Top und kurze Hosen. Immerhin war alles ein hoch offizeller Anlass, sodass alle wichtigen Personen Konohas versammelt waren. Nachdenklich betrachtete Kushina sich im Spiegel. Das blaue Kleid hob ihre blauen Augen hervor und bildete einen guten Kontrast zu ihren kurzen, blonden Haaren. Glücklicherweise hatte sich Ino ihrer Haare nochmal angenommen und sie in eine ansehbare Form gebracht, bevor sie sich hatten trennen müssen. Nach ihrer radikalen Attacke mit dem Kunai auf ihre Haare, hatte sie alle in Fransen und unterschiedlicher Länge heruntergehangen. Kushina hatte sich eigentlich nicht weiter daran gestört, jedoch hatte Ino die Finger nicht vor lassen können. Sie hatte ganze Arbeit geleistet. Es sah toll aus und betonte Kushinas Gesichtsknochen sehr gut. Ein leises Klopfen unterbrach Kushinas Aufmerksamkeit und sie wandte sich der Türe zu. „Herein.“ Leise knarrend öffnete sich die Türe und Inaki trat ein. Sie sah wunderbar aus. Ihre Dienstmädchenkleidung hatte sie gegen einen roten Kimono eingetauscht, auf dem mit goldenem Faden die Zeichen ihres Clans und dem Uzumaki – Clans eingestickt waren. Der Saum war ebenfalls mit goldenem Faden bestickt, der ein Meer aus Flammen ergab. Ihre langen, schwarzen Haare hatte sie elegant nach oben gesteckt. Sie war leicht und dezent geschminkt und in der Hand hielt sie einen roten Fächer, auf dem ebenfalls die Zeichen für Yuruka und Uzumaki angebracht wurden waren. „Inaki, du siehst umwerfend aus.“ Dankend verbeugte sich Inaki vor Kushina. „Ihr aber auch, Meisterin Kushina. Meister Naruto wäre sehr stolz, wenn er euch sehen konnte. Das Kleid steht euch sehr gut. Besonders der Drache kommt gut zum Ausdruck.“ Kushina nickte. Auch ihr war auch schon der dunkelblaue Drachen aufgefallen. Er zog sich über das ganze Kleid hinweg, sodass es den Eindruck machte als würde er Kushinas Körper umschlingen. Er gab ein einheitliches Bild ab, an dem nicht einmal der Schlitz an der Seite, durch den Kushina mehr Bewegungsfreiheit hatte, etwas ändern konnte. Der Kopf des Drachen war direkt über Kushinas Herz angebracht wurden. Den hochstehenden Kragen hatte Hinata mit Zeichen der alten Sprache versehen, die die Leitsprüche der Uzumaki-Familie verkörpert. Der Stoff der Ärmel war ein andere als der des restlichen Kleides. Er war in hellem Blau gehalten, wie das Kleid selbst, jedoch war viel dünner und fast durchsichtisch. Kushina blickte noch einmal in den Spiegel. „Dieses Kleid ist ein Traum.“ „Ja. Eure Mutter hat auch viel Mühe und Zeit in dieses Kleid gesteckt. Sie wollte es keinem anderen überlassen, für euch dieses Kleid und für euren Bruder seinen Kimono zu nähen.“ Verstehend nickte Kushina und ein warmes Gefühl ergriff sie. Nach Inakis Worten konnte sie die Liebe und die Wärme ihre Mutter noch mehr spüren. Sie steckte in diesem Kleid. Sie wandte ihren Blick von dem Spiegel ab und sah zu Inaki. „Wir sollten nun gehen.“ Wieder nickte Inaki, doch rührte sie sich von der Stelle. „Vorher muss ich euch aber noch die Haare machen.“ Kushina verzog den Mund. Sie hasste es eigentlich, wenn jemand ihr die Haare machen wollte. Selbst bei Ino hatte sie sich zu Anfang gewehrt, doch hatte sie einsehen müssen, dass man gegen Ino kaum eine Chance bei solchen Sachen hatte. „Muss das denn wirklich sein?“ Inaki lächelte sanft. Sie kannte Kushina inzwischen lang genug, um zu wissen, was dieser überhaupt nicht behagte. Bestimmend nickte sie. „Es dauert nur ein paar Augenblicke. Meister Itachi hat mich gebeten, euch dies zu geben.“ Inaki streckte ihre Hand aus und hielt Kushina einen wunderschönen Kopfschmuck hin. Fasziniert betrachtete Kushina ihn. „Er ist wunderschön. Aber warum hat Itachi …?“ Inaki schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Habt ihr denn nicht bemerkt, dass ihr für Meister Itachi ebenso wichtig seid wie eure Mutter und Vater. Euch und euren Bruder liebt er genauso wie seine Tochter. Für Meister Itachi gehört Ihr und Eure Familie zu seiner Familie dazu.“ Kushina war etwas perplex über diese Anwort. Diesen Augenblick nutzte Inaki aus, um ihr den Kopfschmuck anzulegen. „Nun seid ihr wahrhaftig eine Prinzessin.“ Inzwischen hatte sich Kushina wieder gefangen. „Inaki!“ „Ihr wisst, welche Hoffnungen wir alle in euch und eure Familie legen.“ Kushina nickte. Sie war sich der Hoffnung und der Wünsche der Nuke-nin durchaus bewusst, denn zum Teil waren es ja auch ihre Wünsche. „Ich bin mir noch immer nicht vollkommen sicher, ob ich den Erwartungen gewachsen bin.“ „Seht die Hoffnung und glaubt an sie. Bisher habt ihr uns noch nie enttäuscht. Wir vertrauen euch und unsere Herzen sind mit euch.“ Lächelnd blickte Kushina Inaki an. Sie war froh Inaki an ihrer Seite zu haben. Inaki war das Gegenteil zu Mikoto. Mikoto konnte Kushina auf dem Boden der Tatsachen holen, auch wenn sie es manchmal mit relativ harten Methoden und Worten tat. Jedoch war sich Kushina bewusst, dass dies nur zu ihrem Besten gemeint war. Inaki hingegen war das sanftmütigste Wesen, welches Kushina kannte, wenn sie unter sich waren. Inaki fand stets positive Worte und konnte einem die Hoffnung wiedergeben, selbst wenn man bereits aufgegeben hatte. „Danke Inaki.“ Suchend blickte sich Tako im Saal nach seinen Brudern Takeru und Takuja um. Es gefiel ihm überhaupt kein Stück, dass die Beiden in den Menschenmassen veschwunden war, denn er war sich relativ sicher dass die Beiden wieder nichts als Schabernack im Kopf hatten. Leider führte dieser Schnabernack immer wieder zu sehr großen Missverständnissen, die er dann wieder gerade biegen musste. Doch solche Missverständnisse konnten weder er noch die Regierung von Sunagakure an diesem Abend gebrauchen. Dieser Abend war sehr wichtig und sein Onkel hatte bereits angedeutet, dass dieser Abend über das zukünftige Sunagakure entscheiden würde. Tako glaubte dies seinem Onkel, denn sein Onkel Gaara wählte seine Worte stets mit Bedacht und Umsichtigkeit. Besonders am Nachmittag war es deutlich gewurden, wie wichtig diese Allianz mit den Nuke-nin ist, denn ohne sie wäre sie verloren gewesen. Tako selbst hatte auf der Mauer von Sunagakure gestanden und hatte den Kampf beobachtete. Er war beeindruckt gewesen von der Macht, die von den jungen Nuke-nin ausging. Takeo war sich sicher, dass man noch viel von ihnen lernen konnte. Wie sie die Dämonen bekämpft war fasziniernd gewesen und er wollte lernen, wie man gegen solche Wesen kämpfte. Doch dafür musste zuerst eine Allianz zustande kommen, doch sah er diese gerade schwer in Gefahr, wenn er seine Brüder nicht bald fand. Schnell schlängelte er sich durch die Menschen im Saal und suchte sie überall, jedoch blieben sie vom Erdboden verschwunden. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. „Meine Damen und Herren bitte begrüßen sie mit mir die Abgesandten der Nuke-nin aus dem Dorf der Nuke-nin.“ Tako wandte seinen Kopf zur Türe, die geöffnet wurde. Nun musste er sich beeilen, denn er sollte die Gesandten an der Seite seines Onkels und seiner Eltern begrüßen. So schnell er konnte, wand er sich durch die Massen, die ihm nun zunehmend den Weg verstellten, weil alle einen Blick auf die Abgesandten werfen wollten. Irgendwie konnte er sich hindurch zwängen und stellte sich zur Linken seines Onkels. Sein Vater warf ihm einen tadelnden und fragenden Blick zu, doch Tako ignorierte ihn. Schließlich konnte er nichts dafür, dass seine Brüder nichts als Unsinn im Kopf hatten und nicht standen, wo sie eigentlich stehen sollten. Laut Protokoll war vorgesehen gewesen, das Takeru und Takuja neben ihm hätten stehen müssen. Er zuckte nur mit den Schultern und konzentrierte sich nun auf die Gesandten, die sich einen Weg durch den Saal bahnten. Einen Moment lang musste er um seine Fassung ringen, doch bekam er sich wieder gut in den Griff. Alle Gesandte, die auf sie zukamen sahen einfach wahnsinnig gut aus – sowohl die Frauen als die Männer. Bis auf die Anführerin waren alle in Kimonos gekleidet, auf denen die jeweiligen Zeichen für ihren Clan eingestickt waren. Jedoch war auf jedem Kimono noch ein weiterer Clan eingestickt – Uzumaki. Scheinbar war dieser Clan etwas besonders, dass jeder diese Zeichen trug. Die einzige Ausnahme war die junge Frau, die vorneweg lief. Sie trug ein Kleid, auf dem nur ein Drache zu sehen war. Weder der Name ihres Clans noch der Name Uzumaki war auf dem Kleid eingenäht würden. In der Hand trug sie einen blauen Stab, der mit merkwürdigen Zeichen versehen waren. Die Frau schritt mit einer Würde über den Boden, dass man das Gefühl hatte, dass sie über Wolken laufen würde. „Khrrm.“ Das geschauspielte Hüsteln seines Vaters holte Tako schnell in die Wirklichkeit zurück und er musste bemerken, dass ihm vor lauter Stauen der Mund aufgeklappt war. Als sich jedoch kurz im Saal umsah, musste er feststellen, dass er da nicht einzigste war. Allen möglichen Leute jeden Alters war vor Staunen der Mund aufgeklappt. Die Ausnahme schienen seine Eltern, sein Onkel und seine jüngste Schwester zu sein. Aber bei Kokoro war dies ja kein Wunder. Die Kleine war schließlich erst einen Monat alt. Außerdem schlief sie im Arm ihrer Mutter. Doch seinen Eltern und seinem Onkel zollte Tako einigen Respekt für ihre Beherrschung. Er drehte seinen Kopf und bemerkte, dass die Gesandten den Thron, auf dem sein Onkel saß, erreicht hatten und sich nun tief und ehrfürchtig vor seinem Onkel verbeugten. Die Gesandten, bis auf ihre Anführerin, knieten sich sogar nieder. „Erhebt euch. Vor mir müsst ihr euch nicht niederknien, denn vielmehr müsste ich dies tun, denn ihr habt unser Dorf heute Nachmittag vor einer großen Bedrohung – vielleicht sogar vor seinem Untergang bewahrt. Ich spreche im Name alle, wenn ich sage, dass wir euch dafür zu tiefst dankbar seid.“ Die Gesandten erhoben sich, dennoch hielten sie den Blick gesengt, bis auf die junge Frau in dem Kleid. „Wir danken euch für eure großzügigen Worte und die freundliche Begrüßung in eurem Dorf.“ Gaara nickte. „Auch wir danken, doch bevor wir zu dem kommen, weswegen wir heute hier sind, denke ich solltete ihr euch vielleicht vorstellen und auch sollten wir uns euch vorstellen. Die junge Frau nickte würdevoll. Überhaupt schien sie jede ihrer Bewegungen mit einer Würde und Grazilität auszufuhren, wie man sie nur selten zuvor gesehen hatte. Wenn man sie so sah, konnte man sich gut vorstellen, welche Pracht zur Zeiten der großen Könige geherrscht haben müsste. „Mein Name ist Kushina Hinako Uzumaki. Ich bin die Tochter der Verbannten Naruto und Hinata Uzumaki, die dem Geschlecht der Hyugas entstammt. In unserem Dorf bekleide ich das Amt der Anführerin der Nuke-nin der jüngeren Generation. Desweitern werde ich als Auswählte bezeichnet, da ich die Hüterin und Wächterin des Elemtengeist Emida bin. Mein Dorf hat mich und eine Gruppe der Nuke-nin der jüngeren Generation ausgeschickt, um die Bedingungen der Allianz zwischen Sunagakure und dem Dorf der Nuke-nin auszuhandeln.“ Gaara nickte verstehend. „Und deine Begleiter?“ Kushina warf einen kurzen Blick über die Schulter und drehte sich dann wieder zu Gaara herum. „Sie werden sich selbst vorstellen. Wie viel sie dabei von sich preis geben, ist ihnen überlassen.“ Kushina trat einen kleinen Schritt zurück und Inaki trat vor. Sie hielt ihren Blick nun nicht mehr gesenkt, sondern sah Gaara in die Augen. Neben ihr traten ihre Gefährten vor. Alle hielten sie ihren Blick nicht mehr gesenkt, sondern aufrecht und blickten Gaara in die Augen. „Inaki Yuruka“ „Kira Yamato.“ „Toriko Yamato.“ „Michiru Iganawa.“ „Kyota Harutano.“ „Takeo Minamota.“ “Jiro Sakuragi.” “Hikari Akuna.” Noch einmal verbeugten sich die Acht vor dem Kazekage und richten sich schließlich wieder auf. Entschlossen und ohne jeden Zweifel betrachteten sie den Kazekage. „Wie sind dem Uzumaki-Clan treu ergeben und werden ihm bis in den Tod folgen, wenn es sein muss.“ Überrascht zog Gaara die Augenbrauen hoch. Noch nie in seinem Leben hatte er solch eine Loyalität gesehen, wie er sie gerade bei diesen Kindern wahrnehmen konnte. Sie war Kushina wirklich bis ins Letzte treu ergeben und würden alles für sie tun. Doch vor allem waren sie sich ihrer Worte sehr wohl bewusst und kannte ihre Bedeutung sehr gut, trotz ihrer Jugend. Er fragte sich, was diese Jugendlichen durchgemacht haben mussten, wenn sie bereits in ihrem Alter um die Bedeutung dieser Loyalität wussten. Erfahrung und Erkenntnis spiegelte sich in ihren Augen wieder. Sie waren den Kindern aller anderen Nationen schon bereits weit voraus. Sie wirkten älter und erfahrerner als manch einer der anwesenden Erwachsenen. Gaara nickte den Achten zu und diese zogen sich wieder hinter Kushina zurück, die den Kazekage einfach weiter ansah. Sie wartete auf eine Reaktion von ihm. Gaara grinste leicht und erhob sich. „Ich denke, bevor wir mit unseren Verhandlungen fortfahren, sollten wir etwas zu unserer Stärkung zu uns nehmen und uns nebenbei ein wenig unterhalten.“ Hinata schob die Türe auf und betrat das Zimmer. Leise schloss sie die Türe hinter sich und setzte sich dann an das Bett ihrer Schwester. Hanabi war so weiß wie die Bettwäsche selbst und wirkte erschöpft, müde und völlig ausgemerkelt. Sie hatte sich selbst aufgegeben. Ein trauriges Lächeln überzog Hinatas Gesicht. Sie freute sich ihre kleine Schwester wiederzusehen, die sie all die Jahre so schmerzlich vermisst hatte. Doch ihr Zustand entsetzte sie und machte Hinata traurig. Sie nahm eine der Hände von Hanabi und hielt sie fest in ihren. Sie würde hier bleiben und warten bis Hanabi aufwachte. Und dann würde sie Hanabi helfen. Sie wollte wieder lachen und glücklich werden – dies war Hinatas Wunsch. Kapitel 38: Ein gewisses Gespür ------------------------------- Ein gewisses Gespür Gedankenverloren lag Kotaru auf dem Dach des Krankenhauses und betrachtete den Sternenhimmel über sich. Klar und deutlich waren die Sternen zu sehen wie auch der Mond, der allmählich zunahm. Wie lange würde er noch Zeit haben, um diesen Himmel zu betrachten? Es war ruhig im Dorf und irgendwie sehnte sich Kotaru danach einfach die Augen zu schließlich, um ein wenig Schlaf zu erhaschen. Doch er konnte nicht. Er musste aufpassen, denn er traute diesem stillen Frieden, der in der Luft lag nicht. Er war trügerisch und gerade das machte ihn so gefährlich. Er musste wach bleiben, denn sein Vater setzte sein Vertrauen in ihn. Er war für den Schutz zwei der vier Frauen verantwortlich, die für ihn alles bedeuteten. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf Kotarus Gesicht, während er daran dachte, wie unterschiedlich sie eigentlich alle miteinander waren. Seine Mutter, die ihn liebevoll, gütig und hin und wieder streng erzogen hatte. Immer hing an ihr ein Geruch nach Heilkräutern und Erde. Ihre Hände waren stets kühl gewesen, wenn sie ihn berühte, damit sie seine Verletzungen heilen konnte. Kushina war dagegen stolz und vereinte irgendwie viele Gegensätze in sich. Sie konnte sehr ruhig und zurückgezogen sein und doch brach oft ihr Temperament mit ihr durch. Obwohl sie ein Mädchen war, sah sie aus wie ein Junge. Sie dachte über ihre Handlungen nach, bevor sie handelte und doch gab es auch viele Augenblicke, in denen sie einfach spontan handelte. Eigentlich passte das Element Wasser perfekt zu ihr, denn es war lebenswichtig und zerstörisch zugleich. Mikoto war von allen die Coolste. Sie verzog nie eine Miene und wirkte gelasssen, egal wie schlimm es um sie stand. Doch wusste Kotaru, dass in ihr ein weicher und verletztlicher Kern lebte, den sie versuchte zu verstecken. Es war ihre schwache Seite und machte sie damit angreifbar. Doch trotz ihrer Coolness konnte Kotaru die warmen, freundschaftlichen Gefühle von Mikoto wahrnehmen. Und schließlich war da noch Yuki mit ihren sanften Augen, die ihn liebevoll betrachteten. Ihr Herz gehörte ihm und sein Herz hatte er Yuki geschenkt. Jedensmal wenn Yuki ihn berühte, spürte er ein brennen auf der Haut, dass ihm ein Gefühl des Glücks gab. Yuki war ein Licht für ihn, ein Licht der Hoffnung, dass ihm den Glauben an eine Zukunft gab – eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Vier Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten und so überhaupt nicht zusammenpasste und dennoch eine Gemeinsamkeit hatten. Sie alle waren Kotaru unglaublich wichtig, sodass er für jeden sterben würde, wenn es sein muss. Nur für diese Vier: Seine Mutter, die ihn geboren und aufgezogen hatte. Seine Schwester die von Geburt an seiner Seite war. Seine beste Freundin, die ihm stets eine Stütze gewesen war. Und schließlich, dass Mädchen welches er über alles liebte. Ein leises Geräusch ließ Kotaru aufmerksam werden. Er schloss seine Augen und tat, als ob er schlief. Seine Hand jedoch lag auf seiner Waffentasche, bereit jederzeit anzugreifen. Trotz der geschlossenen Augen behielt Kotaru aber seine Umgebung voll im Blick. Jedes Lebewese verströmte eine bestimmte Art von Aura, die Kotaru wahrnehmen und zuordnen konnte. Somit konnte er jede kleinste Bewegung wahrnehmen, selbst wenn sie noch so geräuschlos verlief, denn die Auren setzten sich in ihrem Kopf zu einem Bild zusammen. Es war als ob er die Augen nie geschlossen hätte und so konnte er auch sehen, wie jemand an der Außenwand des Krankenhauses heraufkletterte. Innerhalb von wenigen Augenblicken hatte er alle Informationen, die er über seinen nächtlichen Besucher wusste. Er war nicht größer als ein Meter dreißig, eindeutig weiblich und besaß auch kein sehr großes Chakra. Es lag nichts Bösartiges in dem Chakra und wahrscheinlich war sie nicht älter als sieben oder acht Jahre. Kein Gegner um den man sich Sorgen machen musste. Kotaru entspannte sich. Dennnoch stellte sich ihm die Frage, was sie mitten in der Nacht von ihm wollte. Woher wusste sie eigentlich, wo er war? Während er weiterhin darüber noch nachdachte, kletterte die kleine Gestalt immer weiter an der Wand herauf und schaffte es schließlich, das Dach des Krankenhauses zu erreichen. Schnaufend stand sie da und betrachtete Kotaru, während sie sich auf ihn zubewegte. „Solltest du nicht eigentlich um diese Zeit im Bett liegen, Lin Uchiha?“ Erschrocken fuhr Lin zusammen und wich zurück. „Du bist wach?“ „Ja.“ Kotaru setzte sich auf und blickte sie ernst an. „Ich hab dich kommen gespürt.“ „Man muss es spüren?“ Verständnislos sah Tenji Naruto an, der neben ihm hockte. Seit sein Vater mit den anderen aufgebrochen war, hatte ihn Naruto überall mit hingenommen. Inwzischen hatte Tenji fast den gesamten Dorfrat kennengelernt und viele Clan-Oberhäupte, die sich alle ehrfürchtig vor Naruto verbeugt hatte. Jedoch hatte Tenji die Blicke von ihnen gespürt, die ihn prüfend betrachtet hatten. Doch nun war scheinbar alles erledigt, denn Naruto und Tenji waren in den Wald gegangen und hatten das Dorf hinter sich gelassen. Naruto hatte ihm versprochen, ihn ein wenig auszubilden. Jedoch klangen seine Erklärungen irgendwie unlogisch. „Ich verstehe es nicht, Onkel Naruto.“ Naruto stutzte und sah ihn nachdenklich an. „Mhm tja. Ich erkläre es dir noch einmal. Jedes Wesen und auch jeder Gegenstand versprühen eine bestimmte Art von Aura, die man wahrnehmen kann. Jedoch kann man sie weder sehen oder hören. Man muss sie einfach spüren wie zum Beispiel Chakra. Schließ mal die Augen.“ Tenji nickte und schloss die Augen. „Und jetzt geh ich dich. Suche nach deiner Chakraquelle.“ Wie sollte das gehen? Wie konnte man denn in sich gehen? Irgendwie verstand Tenji einfach nicht, was Naruto wollte, jedoch wollte er Naruto nicht nocheinmal fragen, denn er wollte schließlich auch Narutos Geduld nicht strapazieren. Er musste selber die Antwort finden. In sich gehen? Er konnte doch nicht einfach in seinen Körper spazieren, dass war unmöglich. Aber wie dann? Mit den Gedanken? Das brachte Tenji auf eine Idee. Es war schon lange her, da hatte er gesehen, wie sein Vater ganz still dagesessen und die Augen geschlossen hatte. Als er ihn danach gefragt hatte, meinte sein Vater er hätte meditiert. Tenji öffnete die Augen und sah Naruto an. „So ähnlich wie meditieren?“ Naruto lächelte darauf nur und zog ein Augenbraue hoch. „So ähnlich, jedoch versucht man beim Meditieren seine Gedanken zu ordnen um einen klaren Kopf zu bekommen. Bei dieser Methode musst du aber die Gedanken außer Acht lassen, sondern dich auf deinen Körper konzentrieren. Versuche mal jedes Körperteil bewusst war zu nehmen, dann findest du auch deine Chakraquelle.“ Tenji schloss die Augen und konzentrierte sich auf jedes Körperteil und wanderte dabei langsam an seinem Körper herunter. Es war das erste Mal, dass er alles ganz genau bewusst wahrnahm. So merkte er bereits nach wenigen Minuten, die sanfte Energie die durch die Chakrabahnen seines Körpers flossen. Er folgte diesen Bahnen und fand sie schließlich – seine Chakraquelle. Er öffnete die Augen und sah Naruto mit großen Augen an. „Ich hab sie gespürt.“ Naruto nickte. „Und welche Farbe hatte sie?“ „Blau.“ Naruto blickte ihn erstaunt an. „Du hast die Farbe erkannt?“ „Ja, ist das schlecht?“ Naruto schüttelte den Kopf, jedoch musterte er den Kleinen vor sich genau. Es kam selten vor, dass man gleich beim ersten Mal die Farbe seines Chakras erkennen konnte. Selbst Mikoto, Kushina und Kotaru hatten eine Woche gebraucht um diese Stufe zu meistern. Scheinbar besaß Tenji eine besondere Begabung, die ihm diese Fähigkeit ermöglichte. Vor dem Jungen konnte noch eine große Zukunft liegen. „Onkel Naruto, warum ist das Chakra eigentlich blau?“ Tenji riss mitn dieser Frage Naruto aus seinen Gedanken. „Die Chakrafarbe ist eine Spiegelung unserer Seele.“ „Unserer Seele?“ Naruto nickte und ließ sich auf dem Boden nieder. Mit der Hand klopfte er auf den Boden neben sich und deutete Tenji damit an, sich neben ihn zu setzen. Sofort kam Tenji dieser Aufforderung nach und ließ sich neben Naruto nieder. Mit großen Augen betrachtete er Naruto. „Also das Chakra kann nicht nur über die Stärke des Gegners etwas aussagen, sondern auch über den Charakter des Menschen. Die Kraft und Stärke deines Chakras ist von deinen körperlichen Fähigkeiten abhänig, aber auch von deinen Gefühlen. Das blau zum Beispiel steht für Vertrauen, Harmonie und Freundschaft. Blau ist die häufigste Farbe die man antrifft, da im Körper eine gewisse Harmonie herrschen muss, damit die Jutsus beschwören kann.“ Verstehend nickte Tenji. „Was gibt es denn noch für Farben?“ „Nun es gibt noch grünes Chakra, welches für die Hoffnung steht. Es sind meist Medical-nins, die grünes Chakra verwenden. Jeder Medical-nin trägt in seinem Herzen schließlich die Hoffnung, dass es seinem Patienten bald besser geht. Rot hingegen ist eine sehr vielfältige Farbe, da sie sehr viele Bedeutungen haben kann. Sie steht für Zorn und Aggressivität. Sie steht aber auch für Entschlossenheit, Energie, Temperament und Liebe. Am schlimmsten von allen Farben ist aber das schwarze Chakra. Vor dieser Farbe musst du dich immer in Acht nehmen. Denn diese Farbe steht für negative Gefühle wie Trauer, Verzweiflung und Hass. Außerdem symboliert sie den Tod. Das sind die häufigsten Farben, die anderen Farben sind eher Sonderfälle, denn sie kommen nur sehr selten vor.“ „Erzähl mir doch trotzdem davon, bitte Onkel Naruto. Und wozu man die Farbdeutung verwendet.“ „Farben, also. Verstehe. Dennoch fehlt mir der Zusammenhang mit den Dämonen.“ Fragend sah Kankuro über den Tisch hinweg Kushina an, die ihn soeben über die Farbdeutung der Chakras aufgeklärt hatte. Er kam nicht umhin zu zugeben, dass dies eine interessante Idee war, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass man dies auch im Kampf anwenden konnte. Auf seine Frage lächelte Kushina geduldig, was Kankuro das Gefühl gab, wie ein Idiot dazustehen. „Jedes Wesen verströmt ein Chakra, so auch die Dämonen. Mit Hilfe unseres Gespürs und der Farbendeutung des Chakras können wir die Dämonen von den anderen Lebewesen unterscheiden und dementsprechend angreifen und bekämpfen, ohne die anderen Lebewesen zu verletzen.“ „Wo liegt der Unterschied zwischen einem Dämonenchakra und dem Chakra anderer Lebewesen?“ Gaara hatte noch keinen einzigen Biss angerührt. Scheinbar hatten ihn die Geschichten, die Kushina und ihre Leute ihm erzählten zu sehr gefangen genommen, dass er das Essen vollkommen vergessen hatte. Doch er war nicht der Einzigste, denn sein Neffe – Tako – hatte sein Essen links liegen gelassen und lauschte aufmerksam Kushina. Er schien jedes einzelne Wort aufzusaugen. „Dämonen sind immer schwarz. Dämonen bestehen nur aus Gefühlen wie Trauer, Hass, Verzweiflung und dem Drang zu töten. Kein Mensch besitz solch ein Chakra, es sei denn er wäre von einem Dämon besessen.“ Gaara nickte verstehend und genehmigte sich das erste Mal seit diese Verhandlungen begannen hatten einen Schluck des Weines, den man aufgetragen hatte. In Gedanken ging er Kushinas Worte noch einmal durch. „Dieses Erspüren erfordert einiges an Übung oder?“ Kushina nickte und ein trauriger Zug überschattete kurz ihr Gesicht. „Ja, leider. Wir, Nuke-nin, machen es inzwischen vollkommen aus Gewohnheit, da es bereits ein Teil der Grundausbildung war. Jedoch brauchte fast jeder von uns ein Jahr bis uns diese Technik in Fleisch und Blut übergegangen ist.“ Gaara schloss die Augen und runzelte die Stirn. Immer stärker wurde ihm bewusst, dass sie auf die Nuke-nin angewiesen waren. Eigentlich waren sie bereits abhängig von ihnen, wenn sie denn das Dorf und seine Bewohner schützen wollte. Er öffnete die Augen und betrachtete Kushina, die ihm gerade heraus in die Augen sah. Ihre Augen waren denen von Naruto so ähnlich – klar, entschlossen und willensstark. „Wie geht es weiter mit der Dämonenjagd. Ihr bestimmt die Chakrafarbe und erkennt dadurch den Dämon. Und dann?“ „Man schafft einen Bannkreis um die Dämonen, so dass die bewegungs- und handlungsunfähig sind. Sind es nur wenige Dämonen, so erledigt man sie an Ort und Stelle mit geweihten Waffen. Sind es zu viele schickt man sie zu einem der vier Geister, der sich deren Schicksal annimmt.“ „Was für geweihte Waffen sind das?“ „Geweihnte Waffen ist zum Beispiel Inakis Besteck. Anders als andere Ninjas verwendet Inaki im Kampf Besteck als Ersatz für Kunais. Sie sind aus einem besonderen Material gemacht, welches von einem der vier Elementargeister gereinigt wurde. Die meisten von uns tragen immer solche geweihten Kunais oder Shuriken mit sich herum. Doch gibt es auch Sonderfalle. Zum Beispiel ist einer unserer Leute stets mit einer Sense unterwegs, die er als Waffe gebraucht. Sie ist ebenfalls aus dem geweihten Material angefertigt wurden und ist perfekt auf ihn abgestimmt.“ Verstehend nickte Gaara. „Und damit vernichtet ihr die Dämonen?“ „So ist es.“ Schweigen breitete sich über der Gesellschaft aus. Gaara nahm wieder das Glas mit Wein und schwenkte es. Der Wein im Glas schwenkte im Rhythmus mit, während Gaara nachdenklich hindurch zu starren schien. „Egal wie man es dreht und wendet, wir sind auf euch angewiesen.“ Er blickte zu Kushina, doch sie gab ihm keine Antwort. Sie saß nur da und blickte direkt in seine Augen. Die Antwort stand in ihren Augen, sie brauchte es nicht auszusprechen. „Bringt mir die Papiere. Wir setzen jetzt und hier einen Vertrag für die Allianz auf.“ Sofort verbeugten sich die Diener, die in seiner Nähe standen und rannte davon, während sich im Saal ein allgemeines Gemurmel breit machte. Es war überraschend, dass Gaara so schnell eine Entscheidung fällte und dabei den Rat von Sunagakure einfach überging. Doch Kushina lächelte. Gaara hatte klar und deutlich erkannt wie knapp die verbleibende Zeit, die ihnen noch blieb. Er hatte keine Zeit, um sich noch mit irgendwelchen Diskussionen über das Für und wieder dieser Allianz zu unterhalten. „Was sind eure Bedingungen für die Allianz?“ „Wir fordern die Begnadigung aller Nuke-nin aus Sunagakure. Außerdem darf keiner von unseren Leute von Suna-nins angegriffen werden, es seidenn es handelt sich um ein Training. Natürlich werden wir Nuke-nin es genau so halten. Desweiteren möchten wir einen Platz haben, wo das Training stattfinden kann. Jeder Ninja, der im Moment keine Aufgaben oder Mission hat, soll an diesem Training teilnehmen.“ Gaara sah Kushina an. Dies waren hohe Anforderungen, jedoch hatte er mit ihnen rechnen müssen. Dass die Nuke-nin Begnadigungen fordern würden, hatte er sich von Anfang an bereits gedacht. Aber eigentlich hatte er noch mit etwas ganz anderem gerechnet. „Verstehe. Ich denke, dass lässt sich einrichten. Es wundert mich, dass ihr nicht die Führungsgewalt über Suna haben wollt.“ Einige von Kushinas Begleitern sah kurz beleidigt auf, hielten sich jedoch zurück. Kushina hingegen lächelte weiter vor sich hin. „Wir wollen keine Macht, wir wollen eine Allianz. Von altersher ist es Sitte, dass die Oberhäupter der Dörfer, die Führung innehaben und daran wollen wir auch nichts ändern. Der Einzigste der etwas daran ändern kann, ist der König aller Ninja. Er allein hat die Macht und das Recht, alleine die Entscheidung über die Ninja zu treffen.“ Dies überraschte Gaara nun wirklich. Er hatte nicht erwartet, dass jemals irgendjemand vom König der Ninja sprechen würde. Die Zeit der Könige lag schon weit zurück und die Königsfamilie war schon vor aller Zeit verstorben. Es gab keine Nachfolger mehr … oder man wusste es nicht? Gaara zog die Augenbraue hoch und musterte Kushina noch einmal genau. Sie wusste etwas, etwas was sie ihm nicht sagen würden. Doch er war sich sicher, dass es um die Königsfamilie ging. Konnte es sein, dass es doch noch Nachfahren gab? Das würde natürlich nochmal einiges ändern. Nicht für Suna sondern für alle Ninja-Reiche. Die Spekulation half ihm nicht weiter. Er seufzte. „Die Führung der Suna-nins bleibt also bei mir, es sei denn der König kehrt zurück?“ „So ist es.“ Kotaru verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und lief gelangweilt durch die Straßen von Kohona. Neben ihm her lief Lin, die sichtlich schlechte Laune hatte, weil Kotaru sie bei ihrer Mutter, die Dienst hatte, im Krankenhaus abgeliefert hatte. Die hatte geschrien und getobt, weil sie nicht dort war, wo sie eigentlich sein sollte – bei ihrem Vater und ihrem Bruder. Mit Wut kickte sie einen Stein beiseite und traf beinahe eine Fensterscheibe eines Ladens. „Pass gefälligst auf.“ Wütend drehte sich Lin um und streckte Kotaru die Zunge raus. „Lass mich doch, du Blödmann.“ Kotarus Augenbraue zuckten, doch noch konnte er sich zurück halten. Es war doch nicht seine Schuld, dass sie mitten in der Nacht alleine durch das Dorf maschierte. Doch dass er sie nun auch noch Hause bringen musste, ging ihm gewaltig gegen den Strich. Der ganze Tumult, den Lins Mutter verursacht hatte, hatte natürlich auch seine Mutter auf den Plan gerufen. Und was wäre schon eine Freundschaft zwischen Frauen wert, wenn sie nicht mal den Sohn zum Babysitten ausliehen? Noch ehe sich Kotaru versah hatte seine Mutter hin zum Babysitter abkommandiert und er durfte diese kleine Göre nun nach Hause bringen. „Ich bin echt der Depp vom Dienst.“ Lin sagte nichts und lief einfach geradeaus. Endlich hatten sie das Haus, in dem sie wohnten erreicht. Kurz sah sich Kotaru das Haus an, bevor er sich umdrehte. „Na dann gute Nacht.“ Doch er kam nicht weit. Lin klammerte sich an sein Bein und hielt sich daran fest. „Hey, was soll das denn werden?“ „Ich lass dich erst gehen, wenn du mein Sensei wirst.“ „Hä?“ Nun ging das ganze doch ein wenig weit und allmählich verlor er die Geduld. „Hast du nen Knall? Ich werde bestimmt nicht dein Sensei. Dafür such dir jemanden anderen.“ „Kushina war viel freundlicher.“ Natürlich war Kushina viel freundlicher. Sie war schließlich Kushina und nicht er. Eigentlich war auch freundlicher und vor allem geselliger, doch die Anwesendheit der vielen Konoha-nins schlug ihm aufs Gemüt, besonders die von Hiashi konnte er allmählich nicht mehr ertragen. „Nein. Ich werde nicht dein Sensei.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ Lin klammerte sich nun noch fester an Kotarus Bein und wimmerte. „Bitte, bitte.“ Damit hatte sie einen wunden Punkt von Kotaru getroffen. Er konnte es nicht ertragen die Leute weinen zu sehen. Tränen waren für ihn stets ein Zeichnen für Schmerzen oder Leid. Er ließ locker und legte eine Hand auf den Kopf von Lin. „Warum willst du unbedingt von mir trainiert werden?“ „Weil du stark bist.“ „Du willst also stark werden? Warum?“ „Um zu schützen, was mir wichtig ist.“ Auf Kotarus Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus. Damit hatte Lin es geschafft seinen Widerstand zu brechen. Vielleicht … vielleicht gab es doch noch Hoffnung. „Gut, dann komm morgen zum Trainingsplatz. Bringe alle mit, die das Gleiche wollen wie du.“ Nachdenklich stand Naruto im Garten und betrachtete das Blättergeäst über seinem Kopf. Kein Wind ging und über dem Dorf hing eine geradezu gespenstige Stille. Jedoch war dies nichts Neues. Dennoch beunruhigte Naruto, dass sich der Wind nicht regte. Eigentlich hatte er gedacht, dass die vier Winde der vier Himmelsrichtungen schneller mit neuen Informationen zurückkehren wurden. Es waren inzwischen ein paar Tage vergangen, seit sie aufgebrochen waren. „Wenn du die Stirn weiter so runzelst, bekommst du Falten.“ Naruto zuckte dem Schultern. Er hatte Itachi schon lang bemerkt. „Ich wird nicht mehr so alt, wo ich mir Sorgen um Falten machen müsste.“ Itachi gesellte sich neben ihn und ließ sich im weichen Gras nieder. „Wie lang wird diese trügerische Ruhe noch anhalten?“ Wieder zuckte Naruto mit den Schultern, doch diesmal, weil er die Antwort nicht kannte. „Aber egal wie lange es dauern wird, es wird zu wenig Zeit sein.“ Itachi nickte nur und blickte wie Naruto in das Geäst der Bäume. „Wie macht sich der kleine Hyuga?“ „Er hat Talent, sehr viel sogar. Er könnte es weitbringen, wenn man sich die Zeit nehmen würde ihn auszubilden, doch …“ „…die haben wir nicht.“ Itachi seufzte. Immer und immer wieder kam ihnen die Zeit in die Quere. Es musste sich etwas tun und zwar schon sehr bald. „Aber man kommt nicht umhin dir auch einiges an Talent zu zusprechen.“ Verständnislos wandte Naruto den Blick Itachi zu, der jedoch weiter die Bäume betrachtete. „Wie meinst du das?“ „Nun jeder deiner Schüler ist ein großartiger Kämpfer und schafft es in relativ kurzer Zeit sich an die Spitze der Menschen zu setzen. Kushina, Kotaru und Mikoto hast du alle drei trainiert und sie sind inzwischen die Anführer der jüngeren Generation. Und dann ist da Yuki, ein Genie ohne jeden Zweifel. Vor wenigen Stunden hat die älteste des Heilerkreises, Yura Yamato, das Zeitliche gesegnet. Yuki ist bereits als ihre Nachfolgerin im Gespräch. Und nun ist da dieser Hyuga-Junge, der scheinbar ein vielversprechendes Kind ist.“ „Und was willst du mir damit sagen?“ „Das du diese Genies förmlich anziehst.“ Verächtlich schnaubte Naruto und drehte sich um. „Schwachfuk. Ich nehme die Kinder so wie sie sind und helfe ihnen dabei ihre Stärken zu erkennen.“ Er beließ es bei diesen Worten und ging in die Richtung des Hauses davon. Itachi blieb allein zurück, der nur den Kopf schüttelte. „Du unterschätzt dich, deine Fähigkeiten und dein Glück, Naruto. Das Schicksal scheint auch dir hin und wieder wohl gesonnen zu sein.“ Ein sanfter Wind umspielte die Blätter und ließen Itachi darauf aufmerksam werden. Nach und nach schwoll der Wind an und wurde immer stärker. Ein leises Flüstern drang an sein Ohr, bevor der Wind sich weiter in die Richtung des Haus fortbewegte. Ein Lächeln breitete sich auf Itachis Gesicht aus. Endlich gab es gute Nachrichten. Kapitel 39: Unmögliche Heilung ------------------------------ Nach fast einem Jahr melde ich mich endlich mal wieder zurück. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, doch es ist viel geschehen und ich bin nicht viel zum Schreiben gekommen. Zu allem Überfluss hatte ich mir auf meinen Computer einen üblen Virus eingefangen. Ein Bekannter hat ihn zwar retten können, doch all meine Dateien war fort. Ärgerlich. Letztendlich muss ich aber zugeben, dass mir zeitweise auch einfach die Idee gefehlt haben, um weiterzuschreiben. Ich konnte mich einfach nicht darauf konzentrieren, da ich in den letzten Monaten viel beruflichen Stress hatte, der mich zeitweise bis in meine Freizeit verfolgt hat. Ich hoffe, dass ihr mir verzeihen könnt und mir weiterhin treu seid. Sirrend flog die Klinge auf ihn zu, die er gerade noch abwehren konnte, um dann seinen eigenem Selbst ins Gesicht zu blicken, das ihn anlächelte. Auch auf sein Gesicht stahl sich ein Lächeln, bevor er den Druck seiner eignen Klinge verstärkte und seinen Gegner langsam zurück zwang. „Von einem Doppelgänger werde ich mich nicht besiegen lassen.“ Er zog eilig sein Schwert zurück, wodurch sein Gegner das Gleichgewicht verlor. Diesen Moment nutzte er aus, um ihn blitzschnell anzugreifen. Seine Klinge schlug zu und im nächsten Moment ging sein Doppelgänger zu Boden, bevor er verschwand, indem er sich in Rauch auflöste. Er schloss die Augen, während er sein Katana in seine Scheide an seiner Hüfte zurücksteckte und tief einatmete. Das Training hatte ihm gut getan. Seit ein paar Tagen saß er nun schon in diesem Dorf fest und konnte eigentlich nichts tun. Eigentlich hätte er ja seine Mutter und seine Geliebte beschützen sollen, doch war er sich relativ sicher, dass im Moment keine Gefahr von den Dorfbewohnern ausging. Scheinbar hatte die Hokage eingesehen, dass es besser war, die Verteidigungsmauer wieder aufzubauen, anstatt ihnen hinterher zu spionieren. Das Leben im Dorf schien wieder seinen gewohnten Gang zu nehmen und viele nahmen wieder ihre alltäglichen Tätigkeiten auf, doch konnte er in ihren Augen und Gesichtern die Angst vor der Zukunft deutlich sehen. Keiner wusste wie es weitergehen sollte. Sie alle wussten von dem Angebot, welches die Nuke-nin der Hokage unterbreitet hatten, doch bisher hatte sie noch keine Antwort darauf gegeben. Ein Umstand, der ihn gewaltig ärgerte. Erkannte sie denn nicht die Dringlichkeit einer Allianz? Suna hingegen hatte sie erkannt und war sofort darauf eingegangen. Kushina hatte scheinbar nicht viel nachhelfen müssen, um sie zu überzeugen. Auch Mikoto schien in Kiri mit ihren Verhandlungen gut voran zu kommen. Jedenfalls waren die Nachrichten, die sie mit Hilfe des Windes zu ihm schickte stets sehr verheißungsvoll. Er öffnete wieder die Augen und konnte am anderen Ende des Trainingsplatzes die ersten Leute sehen, die täglich an seinem Training teilnahmen. Seit Lin ihn angebettelte hatte, sie auszubilden, trainierte er nun täglich mit mehreren von ihnen zusammen. Zu seiner Überraschung waren es aber nicht nur Lin und ihre Freunde gewesen, sondern auch die Älteren. Ihr Bruder und seine Freunde kamen genauso oft wie Lin und selbst von den Erwachsenen waren welche dabei – Konohamaru Sarutobi, Rock Lee, Kakashi Hatake, Ino Akamichi, Temari Nara und des öfteren auch Sasuke Uchiha. Ihnen allen lag etwas an ihrem Dorf, an ihrem Leben und an ihrer Zukunft – im Gegensatz zu den anderen Dorfbewohnern. Doch sie allein waren nicht genug. Sie reichten nicht aus, um die Schattenkrieger und ihr Heer an Barbaren zu besiegen. Dafür müsste schon ein Wunder geschehen. Er seufzte und blickte gegen den Himmel. War alle Hoffnung vergeblich? Hatten sie überhaupt eine Chance zu siegen? „Guten Morgen, Meister Kotaru.“ Er schnaubte amüsiert, während er seinen Blick dem kleinen lächelnden Mädchen zu wandte. Auch wenn die Hoffnung vergeblich war, so hatte er dennoch Gründe zu kämpfen. Es war egal ob nur ein paar Hunderte, ein paar Tausende oder gar niemand hinter ihm stand. Er würde kämpfen für seine Träume und Wünsche und für die Menschen, deren Lächeln er bewahren wollte. „Guten Morgen.“ Die Blicke der Dorfbewohnern waren ihr deutlich bewusst, doch konnte sie diese Blicke sehr gut ignorieren. Es schließlich nichts neues für sie, auch wenn es schon länger her war, dass man sie mit solchen Blicken betrachtet hatte. Enttäuschung sprach aus ihren Augen wie damals, jedoch hatte sich der Grund dafür geändert. Es war nicht die Enttäuschung über ihre schlechten Resultate oder ihre schwächliche, körperliche Verfassung. Es war die Enttäuschung über ihren Verrat, den sie vor vielen Jahren begangen hatte, als sie Naruto zur Seite gestanden hatte und schließlich mit ihm geflohen war. Die Leute hatte sie gemocht, wegen ihrer weichen, herzliche Art, die unter den Gepflogenheiten ihrer Familie eine Seltenheit war. Die meisten ihren Angehörigen waren kalt und zurückweisend. Stets traten sie sehr gebieterisch auf und nur wenige wagten es ihnen zu widersprechen. Doch sie war anders als ihre Familie. Manche hatte sie mal als eine zarte Blume im Schnee bezeichnet. Doch nun würde sie niemand mehr so nennen. Zu einem wegen ihrem Verrat, zu anderem wegen ihrem Verhalten. Sie hatte sie verändert. Nun war sie so, wie ihre Familie sie damals haben wollte. Kalt, abweisend und gebieterisch zu den Menschen, die in diesem Dorf lebten. Es war ihre Maske, die sie trug, um sich zu schützen. Ihre weiche, verletzliche Seite würde nur zu schnell ihre wahren Gedanken und Gefühle verraten und dies konnte sie sich nicht leisten. Jedenfalls nicht solange sie nicht wusste, wem sie von dem Dorfbewohnern vertrauen konnte und wem nicht. Nur jene, die sie wirklich kannten, wussten das dem nicht so war. Sakura, Ino, Tenten und Temari hatten sie durchschaut und ihr wahres Wesen erkannt. Noch immer steckte in ihr das herzliche Mädchen, welches sie einst gewesen war, doch das sie nicht mehr sein konnte. Auch ihr Schwester hatte es gesehen. Ein mitleidiges Lächeln hatte sich über ihr Gesicht gelegt, als sie hinter ihre Fassade hatte sehen können. Ja, Hanabi kannte sie gut. Zu gut um etwas vor ihr zu verstecken, selbst nach der lange Zeit, in der sich die beiden Schwestern nicht gesehen hatten. „Endlich bist du wieder da, Hinata.“ Bei diesen Worten waren Hinata die Tränen in die Augen gestiegen und hatte ihr jüngere Schwester umarmt. Das sie dabei mehrere Regeln der Nuke-nin gebrochen hatte, war Hinata herzlich egal gewesen. Schließlich war es ihre Schwester, die sie so lange nicht gesehen hatte. Es war egal, ob nun Verbannte oder nicht, für Hanabi würde Hinata immer die Gleiche bleiben, egal was geschah. Endlich erreichte Hinata ihr Ziel – den Turm der Hokage und betrat ihn, ohne die verwunderten Blicke der ihr entgegenkommenden Ninja zu beachten. Niemand hielt sie auf, als sie sich ihren Weg durch die Gänge des Turmes bahnte und genau auf das Zimmer der Hokage zusteuerte. Ohne auch nur einmal anzuklopfen, öffnete Hinata die Türe und trat ein. Verwundert blickten ihr mehrere Paare Augen zu ihr, während sie hinter sich die Türe schloss und sich direkt an Tsunade wandte, die sehr überrascht wirkte. „Tsunade ich muss mit dir reden.“ Tsunade schloss die Augen und brauchte einen Moment, um ihre Fassung wieder zu erlangen. „Ach ja? Dann wäre es angebracht, erstmal anzuklopfen und höflich um eine Unterredung zu bieten, oder?“ „Dafür haben wir aber keine Zeit.“ Hinata trat zu Tsunade an den Schreibtisch. „Wir haben nur die heutige Nacht, um Hanabi und Neru zu heilen, sonst ist zu spät.“ Verwirrt sah Tsunade Hinata an. Sie kannte Hanabis Krankenakte sehr gut und wusste, dass sie nichts mehr für die junge Frau mehr tun konnten. Die Verletzungen, die sie im letzten Angriff der Barbaren davon getragen hatte, waren zu schwerwiegend gewesen. Hanabi würde nie mehr laufen können. Und auch bei Neru hatte sie aus Medizinischer Sicht alles getan, was möglich war. Ihre Möglichkeiten waren bis aufs Letzte ausgeschöpft. „Hinata, Hanabi wird nie wieder laufen können. Es gibt keine medizinische Möglichkeit daran etwas zu ändern. Das selbe gilt für Neru. Wir haben alles getan, was möglich war.“ Hinata seufzte. „Ja, ihr habt getan, was ihr tun konntet. Dennoch gibt es eine Chance auf Heilung.“ Eindringlich blickte Hinata in Tsunades Augen. Entschlossenheit und Sturheit trafen aufeinander, gemischt mit Zweifel und Hoffnung. Einige Minuten lang lieferten sich die Beiden einen Kampf darum, wer den stärkeren Willen hatte. Letztendlich war es jedoch Tsunade die nachgab. Erschöpft ließ sich Kotaru ins Gras fallen und schloss die Augen. Das Training war für diesen Tag beendet und soeben hatten sich seine „Schüler“ auf den Heimweg gemacht. Wie einmal zollten seinem Vater und seinem Meister, aber auch Kushina Respekt dafür, dass es ihnen so einfach fiel, andere Menschen zu unterrichten. Ihm fiel es überhaupt nicht leicht, da nichts so lief, wie er es gerne hätte. Die Kleinen waren viel zu ungeduldig und die Erwachsenen nervten ihn mit ihrem ständigen Gefrage. Was war denn so schwierig daran, nach der Chakraquelle in ihrem Inneren zu suchen. Und dann waren sie alle unterschiedlich schnell beim erlernen der Technik. Die Meisten stellten sich recht geschickt an, nachdem sie die Grundlegenden Sachen gelernt hatte, doch manche … Er seufzte und blickte in den Himmel. Doch stand dem Himmel erblickte er das Gesicht seiner Freundin, die ihn liebevoll anlächelte. „So müde?“ „Wenn es nur das wäre.“ Er setzte sich schnell auf und zog Yuki zu sich herunter, um sie küssen. „Es ist so nervig.“ Kotaru legte seine Hand an Yukis Wange und streichelte sie. Er hasste es, so wenig Zeit für sie zu haben, denn auf Hinatas und Sakuras Bitte hin, half sie im Krankenhaus von Konohagakure aus. Und nun dann er sich entschieden hatte, das Training zu übernehmen, sahen sie sich nur noch selten. Doch gerade zu dieser Zeit, wollte er so oft wie nur möglich mit ihr zusammen sein. Schließlich war ihm die Gegenwart der Schattenkrieger nur zu sehr bewusst. Er wusste nicht, wie lange sie noch ungestört die Zeit miteinander verbringen konnten. Er wollte bei ihr sein und sie halten, sie spüren. Noch einmal seufzte er und fuhr langsam die Form von Yukis Ohr nach, was dieser eine Gänsehaut über den Körper jagte. „Ich wünschte ich hätte mehr Zeit.“ Yuki ergriff seine Hand und hielt sie in ihren Händen fest. „Wir haben doch jetzt Zeit. Nutzen wir sie doch.“ Weiterhin sah sie ihn lächelnd an, während sie ihre Arme um seinen Nacken legten. „Niemand wird uns stören.“ Er erwiderte ihr Lächeln und küsste sie nochmals. Nachdenklich betrachtete Hinata die untergehende Sonne und versuchte ihre Nervosität zu unterdrücken. Sie spürte deutlich die Last der Verantwortung auf ihren Schulter, die sie auf sich geladen hatte. Die Verantwortung die Hoffnungen und Träume, die sie in Ino, Neru und Hanabi erweckt hatte, zu erfüllen. Eine warme Hand legten sich auf ihre Schulter und sie drehte sich um. Die sanften Augen ihres Sohnes blickte in ihre und versuchte ihr Mund zu zusprechen. Es brauchte keine Worte zwischen ihnen, denn sie verstanden sich auch so. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf Hinatas Gesicht, bevor sie ihren Blick wieder gegen die Horizont richtete. „Es ist bald Zeit.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Kotaru trat neben sie und betrachtete ebenfalls die untergehende Sonne. „Ja und es wird gut gehen. Alles gut gehen.“ Das Lächeln auf Hinatas Gesicht wurde breiter, bevor sie sich abwandte. „Dein Optimismus ist unzerstörbar. In dieser Hinsicht kommst du nach deinem Vater.“ „Ich kann nur vorwärts gehen, wenn ich einen Grund habe. Meine Hoffnung lässt mich nicht anhalten, sondern lässt mich in die Zukunft schreiten.“ „Ja da hast du Recht.“ Sie verließ das Zimmer und betrat den Flur. Leise schritt sie durch den Gang und blieb vor der Türe eines Zimmers stehen. Sie wollte nach dem Griff der Türe greifen, hielt jedoch kurz inne. Ein Teil der Nervosität war ihr genommen, jedoch waren nicht alle Zweifel verschwunden. Die Zweifel, ob es wirklich klappen würde. Sie biss sich auf die Lippe und versuchte die letzten Zweifel zu verdrängen. Sie musste weiter voran schreiten und dafür musste sie nach vorne blicken und nicht über Zweifel grübeln. Entschlossen griff sie nach der Tür und öffnete sie. Es gab kein Zurück. Sie war sich der skeptische Blicke in ihrem Rücken bewusst, doch ließ sie sich davon nicht beirren. Ihre Entscheidung hatte sie getroffen und nun würde sie es durchziehen. Mit einem leichten Lächeln beugte sie sich herab und hielt Neru ihre Hand entgegen. Fragend und mit ängstlichem Blick sah er Hinata an, bevor sein Blick zu seiner Mutter und seinem Vater huschte, die hinter ihm standen. „Hab keine Angst. Es wird dir nichts geschehen.“ Zögerlich reichte er Hinata seine Hand, die seine mit ihrer sanft umschloss und ihn leicht mit sich zog. Noch einmal drehte sich Neru zu seinen Eltern um, die ihn mit gemischten Gefühlen von Angst, Zweifel und Hoffnung hinterher blickten. „Alles wird gut werden. Hab Vertrauen, Neru.“ Neru betrachtete Hinatas Rücken. Sie sprachen mit Hoffnung und Entschlossenheit, die ihn glauben ließ, dass sie die Wahrheit sprach. Er wollte ihr vertrauen und drückte Hinatas Hand. Ein letztes Mal wollte er jemanden anderen als seiner Familie vertrauen. Er beschleunigte seine Schritte und lief neben Hinata her, die in ihn auf die Lichtung des Waldes führte. Dort wurde sie bereits erwartet. In der Mitte der Lichtung standen Kotaru, der seine Tante auf den Armen trug. Seine Augen waren geschlossen, während er den Geräuschen des Waldes lauscht. Hanabi hatte ihre Arme um seinen Hals Geschwungen, um sich so an ihm festhalten zu können. Auch sie hatte ihre Augen geschlossen, die sich öffnete, als Hinata zusammen mit Neru die Lichtung betrat. Ein sanftes Lächeln schenkte sie ihre Schwester, die zu ihnen trat. „Seid ihr bereit?“ Hanabi nickte, ebenso wie Kotaru. „Neru stell dich bitte neben Kotaru.“ Der Kleine tat was man ihm sagte. Hinata entfernte sich einige Schritte von ihnen und blickte in den Himmel. Das silberne Licht des Mondes bedeckte ihr Gesicht, während sie ihre Hände dem Himmel entgegenstreckte. „Ich rufe den Herren der Erde und Pflanzen, den Herren über die Gesteine und die Sümpfe dieser Welt, den Herren der Weisheit und des uralten Wissens, welches vielen verborgen ist. Ich rufe dich Temoke, der du ein Freund der Naturverbunden bist. Bitte höre den Rufe deiner treu ergebenen Diener.“ Die Luft um sie herum geriet in Bewegung und die Erde durchlief ein leichtes Beben. Erschrocken ergriff Neru das Hemd von Kotaru und verkrampfte seine Hand darin. Mit geweiteten Augen beobachtete er, wie die Baum um die Lichtung näher zusammenrücken und die Lücken schlossen. Sie waren gefangen. Es gab kein Entkommen. Pflanzenranken schlangen sich empor und berührte Hinata, die still dastand und die Pflanzenranken machen ließ. Es war als wollte sie Hinata abtasten. Schließlich ließen sie von Hinata ab und wandte sich den Dreien zu, die hinter Hinata standen. Von Angst ergriff drängte sich Neru an Kotaru und versuchte sich hinter ihm zu verstecken. „Hab keine Angst Neru. Sie tun dir nichts. Sie wollen dich nur kennenlernen, bevor ihr Meister diesen Fleck Erde betritt.“ Doch selbst die ermutigenden Worte konnte Neru nicht berühigen. Mit angstvollem schon fast panischem Blick betrachtete er die Pflanzenranken. Schnell versteckte er sein Gesicht in Kotarus Hemd und ein Zittern durchlief seinen kleinen Körper. Doch was auch immer er erwartet hatte, es blieb aus. Nur sanft berührte ihn etwas an der Hand. Verschüchtert blickte er vorsichtig an sich herab und konnte ein Pflanzenranke entdecken, die ihn immer wieder sanft berührte. Langsam kletterte sie empor und bahnte sich schließlich einen Weg zu seinem Gesicht. Auf einmal schien alle Angst von Neru abzufallen. Es war als würde die Pflanze die Angst aus ihm heraussaugen. Ein leise Lachen entfloh Nerus Kehle, da die Berührung der Pflanze kitzelte. Noch ein weiteres Mal wurde er sanft berührt, bevor die Ranke sich zurückzog. Verwundert blickte er ihnen nach, bis ein helles, grünliches Leuchten seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Hanabi konnte nur noch staunen und war froh, dass Kotaru sie hielt. Selbst wenn sie stehen hätte können, hätte ihre Beinen sicherlich bei dem Anblick, der sich ihr bot nachgegeben. Eine leuchtende, grünliche Kugel war vor Hinata erschienen, die eine ungeheure Stärke ausstrahlte. Noch nie zuvor hatte sie solch eine Macht gespürt. Das Strahlen wurde immer heller und Hinata war nur noch als eine schattenhafte Gestalt zu erkennen, die vor der leuchtenden Kugel auf die Knie fiel. „Tante neige deinen Kopf und zolle Temoke deine Respekt. Neru verneige auch du dich vor dem Herren der Erde.“ Hanabi tat was man ihr sagte und neigte ihren Kopf. Schweigend verharrte sie in den Armen ihres Neffen, bis eine dunkel, tiefe Stimme an ihre drang. „Erheb dich meine Hüterin. Und auch ihr anderen hebt euren Blick, sodass ich eure Gesichter betrachten kann.“ Hanabi hob ihren Kopf und erblickte zum ersten Mal in ihrem Leben Temoke, den Herren der Erde und der geschätzte Herr ihrer Schwester. Dichtes, grünliches Haar umgab ein zierliches Gesicht, welches zeitlos zu sein schien. Schlank und zierlich wirkte er in seinem Gesamtbild auf den ersten Blick, doch war noch immer die gewaltige Energie spürbar, die in ihm steckte. Seine moosgrünen Augen schien nichts zu entgehen, mit denen er sie eingehend musterte, als wolle er sich jedes Haar und jedes Merkmal ihrer Körper einprägen. Langsam glitt sein Blick über sie hinweg und wanderte zu Kotarus Gesicht. „Du bist groß geworden, Kotaru und doch ist dein Wachstum noch lange nicht abgeschlossen. Noch wirst du voranschreiten müssen, bis du deine wahre Stärke und Reife erreicht hast.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und seine Aufmerksamkeit Hinata zu. „Hinata meine geliebte Hüterin, gerufen hast du mich und ich bin deinem Ruf gefolgt. Warum riefst du nach mir?“ „Mein Herr Temoke ich habe ein Bitte bzw. einen Wunsch für deren Erfüllung ich eure Hilfe benötige.“ Sie blickte in Temokes Gesicht, der seine Hand hob und sie an ihre Wange legte. „Ich verstehe. Doch bist du auch bereit den Preis für ihre Gesundheit zu zahlen?“ Hinata nickte und in ihren Augen war keine Spur von Zweifel zu sehen. Bei diesem Anblick lief es Hanabi eiskalt den Rücken herunter. Ihr Herz zog sich bei den Worten Temokes Worten zusammen. Welchen Preis wollte Hinata für ihre und Nerus Heilung zahlen. „So höre nun den Preis, den du zu zahlen hast für deine Bitte. Die Heilung dieser Beiden ist für dich von großer Bedeutung und von genau so großer Bedeutung wird auch der Preis sein. Die Erinnerungen an deine Mutter wird der Bezahlung gerecht.“ Hanabi schnappte nach Luft und lehnte sich nach vorne, sodass Kotaru sie gerade noch festhalten konnte. Sie konnte nicht glauben, was der Geist der Erde sagte. Hinatas Erinnerungen an ihre Mutter war einer der wenigen Schätze, die Hinata in ihrer Kindheit gehabt hatte. Selbst in späteren Jahren hatte Hinata die Erinnerung an ihre Mutter stets wach gehalten, die andere längst verdrängt oder vergessen hatte. Dieser Preis war zu hoch. „HINATA..“ Bei ihrem Ruf huschten die Augen von Hinata kurz zu ihr und kurz tauschten die Schwestern einen intensiven Blick miteinander, bevor ein Lächeln auf Hinatas Gesicht trat. „Ich bin bereit den Preis dafür zu zahlen.“ „NEIN.“ Hanabis Schrei durchbrach die ruhige Atmosphäre, die sie umgab. Tränen stiegen ihr in die Augen und bahnte sich unaufhaltsam einen Weg über ihre Wangen. Ihr Blick lag ungläubig auf ihre Schwester, die sich vor Temoke stellte und ihren Kopf senkte, bereit den Preis zu zahlen, den man von ihr verlangte. Hanabi legte sich eine Hand auf ihren Mund und versuchte erfolglos ein Schluchzen zu unterdrücken, während die Tränen weiter unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. Es war zu viel für sie. Es war als ob sie in eiskaltes Wasser getaucht werden würde. Ein letztes Mal erblickte sie das Gesicht ihre Mutter vor ihren Augen, bevor es hinter einem Nebelschleier verschwand und nicht mehr zu erkennbar. Der Schmerz des Verlust ergriff Hinatas Herz, jedoch spürte sie auch tief in sich eine Erleichterung. Erleichterung darüber die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Kälte verschwand und zurück blieb das Gefühl der Leere. Der Temoke ließ ab von ihr und trat auf die anderen drei zu. Hinatas Blick folgte ihm und erkannte Hanabis verweintes Gesicht und den irritierten Blick Nerus. „Der Preis wurde gezahlt, so erhaltet nun die Heilung, die Hinata sich gewünscht hatte.“ Er hob seine Hände, in denen zwei kleine, leuchtende Kugel erschienen, die auf Neru und Hanabi zu schwebten. Langsam drangen sie in die Körper der Zwei ein, die daraufhin geschockt ihre Augen weiteten. Noch im selben Moment begannen sie in der Luft zu schweben. Verwundert und geschockt sahen sie zu Temoke. Jedoch kamen sie nicht dazu etwas zu sagen, denn eine plötzliche Müdigkeit überfiel sie und nahm sie in der Dunkelheit gefangen, während ihre Körper in einem grünen Licht zu leuchten begannen. Noch einige Augenblicke verharrte sie in der Luft, bevor sie sanft zu Boden schwebten und doch regungslos liegen blieben. Nur ein sachtes Heben und Senken ihrer Brustkörbe zeugte davon dass sie noch am Leben waren. „Meine Aufgabe ist getan. Die körperlichen Leiden der Beiden habe ich geheilt. Doch die Leiden ihre Seele kann ich nicht heilen. Auch in der Zukunft werden sie weiteren Schaden nehmen.“ Nachdenklich sah Temoke zu Kotaru und Hinata, die zu ihrem Sohn getreten waren. „Der Krieg wird kommen. Die Schattenkrieger rüsten ihre letzten Heere auf und werden schon bald einen Angriff starten. Konohas Mauer sind zu schwach, als das sie dieser Macht standhalten werden .“ Hinata und Kotaru erwiderten nichts, sodass Temoke leicht seufzte. „Meine Hüterin, schon bald werden wir uns wiedersehen. Jedoch wird dies auf einem Schlachtfeld sein, dass spüre ich.“ Mit diesen Worten verschwand Temoke in einem grünlichen Licht, welches die gesamte Lichtung einhühlte und Hinata und Kotaru blendeten. Als die Beiden wieder etwas erkennen konnten, war Temoke fort und die Bäume um die Lichtung standen wieder an ihrem Platz. Es war als ob nichts vorgefallen wäre. Nervös verkrampfte Ino ihre Finger ineinander und starrte immer wieder auf den Ort, wo Hinata vor zwei Stunden mit Neru verschwunden war. Sie wurde unruhig und es beunruhigte sie, dass Hinata, Neru, Kotaru und Hanabi noch nicht zurück waren. Am liebsten würde sie den Vieren hinterher gehen, doch sie durfte nicht. Hinata hatte es ihr verboten, denn an dieser Zeremonie durfte nur jene teilnehmen, die auch betroffen waren, was in diesem Fall auf Hanabi und Neru zutraf. Und auch Kotaru war mit gegangen, da er ein Auserwählter war. Doch diese innere Unruhe zerriss Ino und mit jeder Minute, die weiter voranschritt, wurde es schlimmer. Sie wollte nicht warten, aber sie musste. Mit einem lauten Seufzen stand sie auf und lief unruhig hin und her. Keiner hielt sie auf. Man ließ sie gewähren, denn jeder der Anwesenden war sich bewusst, dass kein Wort, welches sie aussprechen würden, dass richtige gewesen wäre. Immer wieder wanderten ihre Augen zu Bäume und versuchte eine Bewegung zu erkennen, die ein Zurückkehren ankündigen würde. Doch jedes Mal wurde sie enttäuscht.Weiter lief sie unruhig auf und ab, bis sie plötzlich an ihrem Arm ergriffen wurde. Wütend wollte sie aufschreien, doch da hatte Choji sie schon fest in den Arm genommen und drückte sie fest an sich. „Sag mir, was du denkst. Teile deine Gedanke mit mir.“ Ino holte tief Luft, doch kein Wort kam über ihre Lippen. Sie hatte Angst ihre Befürchtung auszusprechen. Langsam traten Tränen in ihre Augen, die sie bisher verdrängt hatte. „Choji, sag mir, dass es ihm gut geht. Sag mir, dass ihnen nichts passiert ist. Sag mir, dass alles gut ist.“ Sie krallte sich an Choji fest und versteckte ihre Gesicht an seiner Brust. Sanft strichen seine Hände über ihren Rücken. „Ich kann dir dies nicht sagen. Aber was ich dir sagen kann, ist dass du Hinata voll und ganz vertrauen kannst.“ Ino nickte nur. Weitere Minuten vergingen, in denen sie wartete und ausharrten, in der Hoffnung, dass alles gut werden würde. Erschrocken fuhren sie alle zusammen, als ein leises Rascheln an ihre Ohren dran. Kotaru trat hinter den Baumen hervor, in den Armen trugen er seine Tante, die bewusstlos zu sein schien. Ihm folgte Hinata, in deren Arm Neru lag, der sich an unbewusst an sie geschmiegt hatte. Wenige Sekunden betrachtete Ino die Zurückgekehrten, bevor sie auf sie zu rannte und Hinata Neru abnahm. Augenblicklich spürte sie das sachte Heben und Senken der Brust ihres Sohnes. Fragend wanderte ihr Blick zu Hinata, die erschöpft jedoch leicht lächelnd Ino´s Blich erwiderte. „Es ist alles gut gegangen.“ Es brauchte ein paar Augenblicke, bis Ino die Wort verarbeitet hatte. Wortlos starrte sie Hinata an, während ihre Tränen auf das Gesicht ihres Sohnes fielen. Langsam öffnete der Kleine die Augen und erblickte das tränennasse Gesicht seiner Mutter. „Mama weine nicht. Alles ist gut.“ Dies war zu viel für Inos Gemüt. Ihre Beine drohte nachzugeben und Choji, der rechtzeitig erkannt, wie es um seine Frau stand, musste sie stützen, damit sie nicht zu Boden fiel. Leise Schluchzer erklangen. Ino war nicht mehr in der Lage noch irgendein Wort zusagen. Kotaru trat inzwischen zu Tsunade und Sakura, die auf ihn zugelaufen kamen. Vorsichtig legte er Hanabi auf den Boden, während Sakura und Tsunade zu beiden Seiten neben der jungen Frauen niedersanken. Sofort legte Tsunade ihre in grünes Chakra getauchten Hände auf Hanabi und untersuchte ihre Körper eingehend. Doch es war nichts zu finden. Vor ihr lag eine kerngesunde Hanabi. Nicht einmal im Traum hatte Tsunade gedacht, dass so eine schwerigende Verletzung zu heilen wäre. Staunend beendete Tsunade ihre Untersuchung und lehnte sich kopfschüttelnd zurück. Es war ein Wunder für sie und sie konnte nicht glauben, dass Hinata es wirklich geschafft hatte. Ein schwacher Bewegung vor ihr zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Hanabi kam langsam wieder zu Bewusstsein. Sie blinzelte noch ein paar Mal, bevor sie ihre Augen endgültig aufschlug. Irritiert blickte sie sich um, bevor Hanabis Gesicht einen panischen Gesichtsausdruck annahm und sich in einer schnellen Bewegung aufsetzte. Jedoch bereute Hanabi diese hastige Bewegung schnell wieder, denn die Welt um sie herum begann sich zu drehen. Sie verlor das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Beinahe wäre sie hart auf dem Boden aufgeschlagen, wenn Tsunade nicht schnell reagiert und sie aufgefangen hätte. „Ganz langsam Hanabi. Es ist alles gut.“ Ein ungläubiges Augenpaar richtete sich auf Tsunade. „Nichts ist gut.“ Gehetzt blickte sie sich um und blieb schließlich an Kotaru hängen. „Du hast es gewusst. Du hast gewusst, dass sie diesen Preis zahlen muss.“ Erstaunen und Verwunderung zeichnete sich in Sakuras und Tsunades Gesicht ab, als sie Hanabis erzürnte Stimme vernahmen. Beide wandte ihr Gesicht Kotaru an, der Hanabis Blick ruhig erwiderte. „Ich wusste, dass sie einen Preis zahlen würde, denn dass müssen wir immer, wenn wir die Geister um Hilfe bitten. Doch was für einen Preis wir zahlen müssen wissen wir nie vorher.“ „Du hättest sie aufhalten müssen. Wie konntest du es nur zulassen?“ Hanabi verzog ihre Gesicht zu einer verzerrte Maske aus Wut, Trauer und Verzweiflung, während sich eine scheinbare Gleichgültigkeit in die Züge von Kotaru legten. „Es war die Entscheidung meiner Mutter.Wie hätte ich ihr da widersprechen sollen? Außerdem wenn sie einen Entschluss gefasst hat, dann kann sie nichts und niemand mehr aufhalten. Dass solltest du als ihre Schwester am Besten verstehen, Tante.“ Erschrocken zuckte Hanabi zurück, als sie Heftigkeit erkannte, mit der Kotaru gesprochen hatte. Es war als hätte er ihr geistig eine Ohrfeige verpasst. In jenem Moment erkannte Hanabi, dass es Kotaru genauso schmerzte wie sie, dass Hinata ihre Erinnerungen geopfert hatte. Beschämt senkte sie den Kopf. „Es tut mir leid.“ „Schon gut.“ Hanabi seufzte und blickte wieder auf. Ihre Augen huschten über die Lichtung. „Wo ist eigentlich Hinata?“ „Sie schläft.“ Hanabi wandte sich Kotaru zu und bemerkte, dass er überhaupt nicht zu ihr sah. Sie folgte seinen Blick und entdeckte Hinata, die an einen Baum gelehnt saß und die Augen geschlossen hatte. Gleichmäßig hob und senkte sich ihre Brust, während auf ihrem Gesicht ein zufriedenes Lächeln lag. Es war ein friedliches Bild, welches sie darbot. „Wir sollte sie ins Dorf und in ein Bett bringen. Sie wird sich sonst nur erkälten.“ Tsunade erhob sich und wollte auf Hinata zugehen, doch wurde sie am Arm gepackt und zurückgehalten. „Lass meine Mutter schlafen. Auf der Erde und nahe bei den Bäume wird sie sich am schnellsten erholen.“ „Aber hier ist sie allein und ungeschützt.“ Kotaru schüttelte den Kopf. „Meine Mutter ist nie allein, denn die Naturgeister sind um sie herum und ich werde bei ihr bleiben und für ihren Schutz sorgen. Keine Sorge, morgen früh ist sie wieder fit.“ Kapitel 40: Letzte Vorbereitungen --------------------------------- Eigentlich wollte ich dieses Kapitel nicht so lange werden lassen. Was jedoch heraus kam, sieht man ja. Man o man. Ich kann es selber nicht so recht fassen. Trotz allem liegt mir dieses Kapi sehr am Herzen, da ich versucht habe, auf viele Charakter noch mehr einzugehen, wobei die Uzumaki-Family im Vordergrund stand.^^ Na dann bis denne Michan-chan Letzte Vorbereitungen 3 Tage vor Kriegsbeginn Flink und schnell suchte sich Naruto den kürzesten Weg durch den Wald, um zum Dorf der Nuke-nin zu gelangen. Besorgnis und Furcht ergriffen seinen Herz, während er so schnell wie er konnte rannte. Die Zeit saß ihm im Nacken. „Onkel Naruto?“ Vorsichtig lugte Tenji Naruto über die Schulter, den Naruto huckepack trug. Ansgt spiegelte sich in seinen Augen, während er das Seitenprofil seines Onkels betrachtete. „Das waren doch die Barbaren.“ Seine Stimme zitterte und seine Hände krallten sich in Narutos Jacke. Naruto antwortete nicht und sah Tenji auch nicht an. Starr blickte er geradeaus. „Onkel Naruto.“ Angst und Verzweiflung vermischten sich in Tenjis Stimme. Doch noch immer antwortete Naruto nicht. Zitternd vergrub Tenji sein Gesicht an Narutos Rücken. Erinnerungen an seine Entführung kamen hoch. Schmerz, Verzweiflung, Angst und Furcht die er verdrängt hatte, kamen wieder hervor. Kälte ergriff das Innere von Tenji. Sie erreichten das Tor der Nuke-nin. Schnell formte Naruto die Fingerzeichen und stieß das Tor auf. Er gab den beiden Wachen am Tor ein Zeichen ihm zu folgen und lief ins Dorf. Schnell rannte Naruto durchs Dorf, während die Bewohner um ihn herum alles stehen und liegen ließen, um Naruto zu folgen. Es war äußerst ungewöhnlich, dass jemand durchs Dorf rannte. Dies passierte nur in Ernstfällen und da dazu kam das es sich dabei auch noch um Naruto, der zum Rat gehörte, handelte, ließ bei vielen die Alarmglocke schrillen. Sofort folgte Naruto Mann, Frau und Kind zum Dorfrat. Währenddessen stürmte Naruto auf das Gebäude des Dorfrates zu. Die Tür flog mit einem Krachen auf. Sofort zog Naruto alle Blicke auf sich. Innerhalb weniger Sekunden sprintete er die Treppe hinauf und öffnete die Türe zur Ratshalle ebenso kraftvoll und laut wie die andere Tür zuvor auch. Die drei Gesichter der Ältesten blickten ihm entgegen. Ebenso das von Itachi, der nachdenklich eine Augenbraue hochzog und den Jüngeren betrachtete. „Naruto, was ...“ „Der Krieg hat begonnen.“ Schweigen. Naruto schnappte kurz nach Luft, bevor er seine Worte wiederholte. „Der Krieg hat begonnen. Die Barbaren haben sich in Bewegung gesetzt.“ Itachi reagiert schnell. Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, war er an der Tür. „Shin bring mir sofort die restlichen Ratsmitglieder hierher. Tasuke unsere Leute sollen sich bereit machen. In einer Stunde reiten wir. Jeder hat sich einzufinden. Mariko kümmere dich um die Evakuierung derjenigen, die nicht mit uns reiten. Juno sorge dafür das alle Gruppenleiter sich kampfbereit hier einfinden.“ Er schloss die Türe hinter seinem Rücken und blickte in Narutos Augen. „Sind deine Winde zu unseren Leute außerhalb unterwegs.“ Naruto nickte und Itachi seufzte auf. „Wie viel von unsere Leute sind im Dorf?“ Naruto und Itachi begaben sich zum Tisch des Rates und nahmen ihre Plätze ein. Jedoch stoppte Naruto in seiner Bewegung. Erst in jenem Moment erinnerte er sich, dass er noch immer Tenji auf seinem Rücken trug. Der Kleine klammerte sich noch immer an ihn und verbarg sein Gesicht an seinem Rücken. Schnell flüsterte Naruto Tenji ein paar Worte zu, sodass dieser etwas locker ließ und schließlich von Narutos Rücken kletterte. „Naruto.“ Tadel erklang in der alten, rauen Stimme von Tai Imai. An die 80 Jahre war dieser Mann schon alt und dies sah man ihm auch deutlich an. Die wenigen Haare, die seinen Kopf bedeckten waren schlohweiß. Er wirkte gebrechlich und seine dünne Haut spannte sich über seine Knochen. Seine Augen waren eingefallen und wirkte glanzlos. Jedoch wusste Naruto, dass dieser man noch lange nicht so gebrechlich war wie er wirkte. Dazu hatte ihn der alte Mann schon eines Besseren belehrt. „Dies ist kein Spielplatz, dass weiß du doch am Besten Naruto.“ Tenji wich zurück. Dieser Mann machte ihm Angst, denn er ähnelte auf eine gewisse Weise Hiashi. Doch Naruto legte seine Hand auf den Kopf von Tenji und hielt ihn zurück. „Es ist unser Glück, dass Tenji bemerkt hat, dass die Barbaren unterwegs sind. Er hat sie dank seines Byakugan ausmachen können.“ Tai seufzte. „Außerdem bin ich für den Kleinen verantwortlich. Ich hab seinem Vater versprochen auf ihn acht zu geben, solange ich kann.“ Tai und Naruto lieferten sich über den Tisch hinweg ein Blickduell, bis sich erneut die Türe öffnete und die restlichen Mitglieder des Rates eintraten, um ihren Platz am Tisch einzunehmen. Zwei Plätze blieben jedoch frei. Tai ergriff wieder das Wort und eröffnete die Runde. „Das Schlimmste, was wir erwarten konnten ist nun eingetreten. Die Barbaren haben sich in Bewegung gesetzt und den Krieg begonnen. Es ist an der Zeit, dass wir nun aktiv einschreiten und nicht länger im Verborgenen handeln.“ Schweigen breitet sich aus, während alle ihre Blicke auf die Karte lenkten, die vor ihnen auf dem Tisch lag. Erneut ergriff Tai das Wort. „Die Barbaren sind auf den Weg nach Konohagakure. Im Moment hat es die schwächste Verteidigung, da die Mauer noch immer beschädigt ist. Dort werden sie zuerst angreifen. Im Moment durchquer sie die Ebene zwischen Kaze no Kuni und Tsuchi no Kuni und werden danach Ishi no Kuni erreichen.“ Zweifelnd wurde Tai von Kojo, Kotarus ehemaligen Lehrmeister angesehen. Er hatte seine Bedenken an der Theorie des Älteren. „Woher sollen wir wissen, dass die Barbaren auch Konohagakure angreifen werden. Immerhin kommen sie auf ihrem Weg immerhin an Ishigakure und Amegakure vorbei. Sie könnten genauso gut Ziel des Angriffes werden.“ „In Ishigakure leben heute kaum noch Shinobi, deshalb wird es nicht viel Gegenwehr bieten. Vielmehr werden sie nach Kaze no Kuni oder Tsuchi no Kuni fliehen. Auch Amegakure ist zu schwach. Deshalb steht es in Verhandlungen mit Kaze no Kuni insbesondere mit dem Kazekage. Unsere Gesandten berichtet, dass Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss geführt werden und die Gespräch wohl sehr positiv verlaufen. Sollte es zu einem Kampf in Amegakure kommen, werden diese eher Zuflucht beim Kazekage suchen und diesen um Hilfe bitten. Den Shinobi im Ame ist sehr wohl bewusst, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen können.“ Hikages Worten konnte keiner widersprechen. Trotz ihre Blindheit hatte sie meist mehr Durchblick als die Leute um sie herum. Sie besaß ein außergewöhnliches Gehör und vernahm dadurch Dinge, die andere erst beim dritten Mal hörten. „Alles deutet also auf Konohagakure hin.“ Itachi nickte auf Kojos Aussage hin. „Ja zumal sie geschwächt sind. Die Barbaren haben durch ihren letzten Überfall die Verteidigungsmauer des Dorfes stark beschädigt sowie einige Teil des Dorfes. Hinzu kommen die Verletzten die es gegeben hat. Konoha ist im Moment schwach und geradezu dafür geeignet, um von ihnen übernommen zu werden. Nicht zu letzt wegen der geograpfischen Lage von Konoha. Sie könnten dort ihren Stützpunkt aufbauen und die anderen Länder bedrängen und angreifen.“ „Also was tun wir?“ „Wir können nur auf einen Überraschungsangriff setzen.“ Shiko hatte nun das Wort ergriffen und fuhr mit ihrem Finger über die Karte. „Die Barbaren kommen von Westen und haben nur ein Ziel: Konohagakure. Wenn wir recht haben und sie wollen wirklich nur Konohagakure angreifen, bleiben sie für den Rest der Umgebung blind. Sie werden keinen Angriff von Süden oder Osten erwarten, geschweige denn ein Angriff hinter ihrem Rücken.“ „Also willst du Suna und Kiri in diesen Kampf miteinbeziehen?“ „Genau.“ „Aber werden sie denn nicht den Angriff von Suna erwarten? Schließlich herrscht zwischen Suna und Konoha Frieden und es werden sogar freundschaftliche Beziehungen geführt.“ , äußerte Toro seine Bedenken. Der Blick des alten Heilers wanderte zwischen den Anwesenden hin und her. Doch Itachi schüttelte darauf nur den Kopf. „Seit der Verbannung von Naruto führen Suna und Konoha ein unterkühltes und angespanntes Verhältnis zueinander. Immerhin war Naruto auch in Suna wegen der Rettung ihres Kazekage sehr beliebt. Umso verstimmter waren die Menschen dort, als man von Narutos Verbannung erfahren hat. Mit einem Angriff aus Suna rechnen die Barbaren mit Sicherheit nicht. Vielleicht könnte dies wirklich unsere Chance sein.“ „Also sind wir uns einig?“ Keiner widersprach Tai. „Gut, Naruto du kümmerst dich um die Weiterleitung der Information an unsere Leute in allen Dörfern, wo wir sie stationiert haben. Itachi und Kojo kümmert euch um die Einteilung der Gruppen. Toro, du bist im Moment alleine verantwortlich für unsere Medical-nin, da Hinata nicht anwesend ist und für Yuras Platz noch niemand gefunden wurde.“ Alle Anwesenden nickten und die Ersten wollte sich erheben, damit sie ihre Aufgaben erledigen konnten, doch Tai hielt sie nochmal zurück. „Naruto eins noch. Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass du deinen wahren Platz einnimmst.“ Schlagartig wich jegliche Farbe aus Narutos Gesicht und für einen Moment verlor er die Fassung. „Aber...“ „Nichts aber. Es wird Zeit, dass die Welt sich wandelt und du bist in der Lage dazu. Du wirst in diesem Krieg die Ninja-Nationen vereinen.“ Verstimmt blickte Tsunade von ihrem Stapel Papiere auf und musterte Hinata, welche die Türe mit einem dröhnenden Schlag aufgestoßen hatte. Diesen Schlag hatte die Türe nicht überlebt und lag nun zersplittert am Boden. Wieder einmal stellte sich Tsunade die Frage wohin die alte Hinata verschwunden war. Denn eines war sicher, niemals hätte die alte Hinata die Kraft noch die Überwindung ihre Gefühle aufgebracht, um die Türe der Hokage zu Kleinholz zu verarbeiten. Da war Naruto schon eher dafür geeignet. „Hinata, was kann..?“ Doch bei dem Anblick von Hinatas Gesicht blieben der Hokage die Worte im Halse stecken. So hatte sie die Uzumaki noch nicht erlebt. Ihre Gesicht war noch weißer als sonst. Ihre Lippen waren nur noch als zwei dünne, blasse Striche erkennbar und ihre Augen geweitete. „Was ist passiert?“ Hinata trat näher an den Tisch heran. „Naruto hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Konohagakure wird schon bald von den Barbaren angegriffen werden. Vor zwei Stunden sind sie durch den Wald maschiert in dem die Nuke-nin ansässig sind. Morgen werden sie wahrscheinlich Ishi no Kuni erreichen. Höchstwahrscheinlich sind sie in weniger als drei Tage hier.“ Tsunade sprang auf und ergriff Hinata an der Hand, um sie hinter sich her schleifen zu können, während ihre Stimme durch die Gänge hallte. „Genma, Aoba zittiert sofort den Dorfrat und alle Clanoberhäupter hierher. Es ist mir egal wie er es anstellt, doch wenn die alle nicht in einer halben Stunde im Versammlungssaal sind, werdet ihr ein blaues Wunder erleben.“ Nachdenklich beobachtete Kushina von einem Dach aus, dass Treiben in der Stadt. Während der Nacht waren Flüchtlinge aus Ame no Kuni und Ishi no Kuni ins Dorf gestürmt. Sie alle suchte nach Zuflucht und Obdacht vor den Barbaren. In den Straßen von Suna herrschte Chaos. Kinder schrien, Mütter versuchten sie zu beruhigen, andere liefen kreuz und quer durch die eh schon beengten Straßen. Überall stand Tiere und Vieh, welches die Menschen mitgenommen hatte. Unter der Menge der Menschen konnte man immer wieder die Suna-nin erkennen, die versuchten Ordnung in das Chaos zu bringen. Kushina seufzte auf und legte ihren Kopf in ihre Hände. „Meisterin Kushina.“ Inaki war zu Kushina getreten und reichte ihr einen Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit. Dankbar nahm Kushina den Becher an und nippte an der Flüssigkeit. Ein fruchtiger Geschmack breitete sich auf ihre Zunge aus. „Wie sieht es aus, Inaki?“ „Der Kazekage hat eine Gruppe eingeteilt, die sich um die Flüchtlinge kümmern wird. Die andere soll mit uns ausrücken. In einer halben Stunden treffen wir uns vor dem Hokagegebäude. Dort werden wir weitere Anweisung erhalten.“ Kushina nickte. „Gut, wo sind die anderen?“ „Sie haben sich zurückgezogen.“ Wieder nickte Kushina nur. Eigentlich hatte sie keine andere Antwort erwartet. Keiner von den Nuke-nin mochte große Menschenmenge. Wenn möglich versuchten sie diese zu umgehen. Sie erhob sich und warf noch einen letzten Blick auf die chaotische Straße unter ihr, bevor sie sich Inaki zuwand. „Gehen wir. Wir sollten uns vorbereiten.“ Naruto öffnete den Schrank und nahm seine Kleidung heraus. Schnell streifte er sich seine alten, verschlissene Trainingskleidung ab und griff nach dem schwarzen Hemd. Es folgten eine orangefarbige kurze Jacke wie Hose. Geschickt legte er den halbseitige, roten Brustpanzer an, der vor allem sein Herz schützen sollte. An seinen Arme und Beine brachte er Schützer aus dünnen aber widerstandsfähigem Metall an. Um seine Hüfte befestigter er einen Gurt, der mit ausreichend Taschen für Waffen und Schriftrolle ausgestattet waren. Er seufzte kurz und griff schließlich nach dem Stirnband, welches er sich um den Kopf band. Es war lange her, dass er das letzte Mal es getragen hatte. Kurz nach seiner Verbannung hatte er es abgenommen und seit jenem Tag nie wieder angelegt. Das ständige Gewicht des Stirnbandes hatte in ihm immer wieder die Traurigkeit und Enttäuschung wach gerufen. Er hatte es einfach nicht mehr tragen können. Noch einmal seufzte er kurz und drehte sich schließlich um. Während er die Treppe in den Eingangsbereich hinabstieg, kamen in ihm die Erinnerung hoch. Erinnerungen an die Zeit, als er und Hinata in dieses Haus eingezogen waren, Kushinas und Kotarus Geburt, ihre Kindheit, Schicksalsschläge, die sie alle hier er- und durchlebt hatten. Es war als würden sechzehn Jahre an ihm vorbei ziehen. Ein letztes Geschenk, bevor er die Türe ein allerletztes Mal hinter sich schließen würde. Am Ende der Treppe wartete Tenji auf Naruto, der ihn mit großen Augen ansah. Die Angst und Verwirrtheit des Kleinen waren noch immer deutlich erkennbar. Doch es wunderte Naruto auch nicht. Wie sollte man den Kleinen auch erklären, was Krieg war. Wie sagte man jemanden, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit viele nie wiedersehen würde, die er kannte, schätzte und liebte. Er war nicht wie die Kinder der Nuke-nin aufgewachsen, die fast alltäglich mit der Angst vor dem Tod aufwuchsen. Er kannte diese Angst und die Gefahr nicht, denn er war wohlbehütet in Konoha aufgewachsen. Geschützt von seinen Eltern und dem Dorf. Naruto knie sich vor Tenji hin und ergriff ihn sachte an den Schultern. „Tenji, ich werde dich zusammen mit den anderen Kinder und den Kampfunfähigen an einen sicheren Ort schicken.“ „Warum schickst du mich fort? Hab ich was falsch gemacht?“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Narutos Gesicht und er wuschelte Tenji durchs Haar. „Nein hast du nicht. Doch in diesem Kampf kannst du nichts ausrichten. Dafür bist du noch zu schwach. Jedoch habe ich keine Zweifel daran, dass du eines Tages ein sehr starker Shinobi werden wirst.“ Kurz nahm Naruto Tenji in den Arm und drückte ihn an seine Brust. „Egal was man dir sagt, denk immer daran, dass deine Eltern, dein Bruder, deine Cousine, dein Cousin, deine Tante und ich sehr stolz auf dich sind. Vergiss das niemals.“ Tenji nickte. „Ja.“ Langsam löste sich Naruto und ergriff Tenjis Hand. „Dann komm, Kleiner. Es wird Zeit, dass wir gehen.“ Mit Tränen in den Augen sah Tenji Naruto an, bevor er sich mit seinem Ärmel diese wegwischte. Tapfer lächelte er Naruto an. „Lass uns gehen, Onkel Naruto.“ Kushina trat neben Gaara zu den versammelten Truppen. Alle hatte Aufstellung in Dreier- oder Viererteams bezogen und blickten den Kazekage erwartungsvoll an. Unter den Versammelten erkannte Kushina den zwölfjährigen Tako. Also würde auch er mit in den Kampf ziehen. Kushina musste zugeben, dass der Kleine immer mehr ihre Achtung gewann. Schon bei den Verhandlungen zum Pakt mit den Nuke-nin war er Kushina viel reifer vorgekommen als viele andere Kinder seines Alters. Das Gaara ihm auch erlaubte mit in den Kampf zu ziehen zeugte von dem Vertrauen, welches Gaara in den Jungen legte. Doch waren nicht nur Suna-nins vertreten. Auch Shinobi und Kunoichi aus Ame und Ishi hatte sich dazugesellt. Etwas abseits der Truppen erkannte Kushina ihre eignen Kampfgefährten. Sie alle hielten bereits ihre Pferde an den Zügel, die ausgesprochen ruhig dastanden. Selbst sie verspürten die angespannte Situation. Gaara neben ihr ergriff nun das Wort. „Unsere Mission besteht darin einen, die Barbaren mit einem Überraschungsangriff in die Enge zu treiben. Lasst keine Gnade wallten, denn sie werden ebenfalls keine zeigen. Wir werden sie soweit in die Enge treiben, sodass wir zu den Nuke-nin und Kiri-nin aufschließen und sie gemeinsam mit Konoha einkesseln. Weitere Anweisungen werdet ihr jeweils von Kankuro, Kushina und mir erhalten. Ich verlese jetzt die Zuteilungen. Team 1 bis 100 unterstehen der direkten Kontrolle von Kankuro, Team 101 bis 210 werden mit mir kommen. Team 211 bis 300 werden unter Kushinas Führung kämpfen. Noch Fragen?“ Kushina schnalzte mit der Zunge und schon kam Muruta, ihr Hengst kam zu ihr getrabt. Kurz strich sie ihm über die Flanke, bevor sie sich ihren Leuten zuwandte. „Hört gut zu, denn ich möchte mich nicht wiederholen müssen. Wir sind in allererster Linie für die Deckung der Angriffsfront zuständig. Mit anderen Worten sind in unserer Gruppe fast ausschließlich Kämpfer vertreten, die darauf spezialisiert sind Fernkämpfe zu führen. Noch bevor Kankuro und Gaara mit ihren Leute zu Kämpfen beginnen sollen wir die ersten Gegner bereits ausschalten bzw. schwächen. Jene unter euch, die nicht auf den Fernkampf spezialisiert sind, sind für die Verteidigung der Fernkämpfer zuständig, wenn doch Barbaren durch die Reihe der Nahkämpfer kommen. Noch Fragen?“ Keine wagte es auch nur die Stimme zu erheben geschweige denn zu wiedersprechen. „Gut. Dann werden meine Leute und ich bereits vorreiten und alles vorbereiten. In der Zeit hat Baki das Kommando.“ Alle nickten. „Und noch was.“ Auf Kushinas Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln, welches Zuversicht und Entschlossenheit ausstrahlte. „Seht zu, dass ihr lebend aus diesem Kampf wiederkommt. Ihr werdet noch gebraucht von euren Familie und Freunden.“ Damit schwang sich Kushina auf den Rücken von Muruta und riet in Richtung Tor davon. Die Nuke-nin folgte ihr. Entnervt stützte Hinata ihren Kopf in die Hände und seufzte auf, als das letzte Ratsmitglied den Raum verlassen hatte und nur noch Tsunade und ihre Freunde anwesend waren. In der letzten Stunde hatte sie dem Rat so ziemlich tausende von Fragen beantworten müssen, bevor diese zufrieden gestellt waren. Zumindest hatte es ein was gutes. Man war sich einig geworden, dass Konoha in Gefahr schwebte und das Maßnahmen ergriffen werden mussten, die sofort in die Tat umgesetzt wurden. „Mein Gott und dafür haben wir eine Stunde verschwendet.“ Hinata blickte auf und blickte in die brauen Augen von Tsunade, die sie skeptisch betrachtete. „Wir können von Glück sprechen, dass die sich überhaupt so schnell entschieden haben. Das Hiashi sich aber überhaupt nicht geäußert hat, verwundert mich.“ Hinata zog eine Augenbraue hoch. „Das hat mich auch verwundert, anderseits ist es mir egal. Ich will mit ihm so wenig wie möglich zu tun haben.“ Neji, der neben ihm saß, legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie kurz. Hinata schluckte die Beschimpfung zu Hiashi, die ihr auf der Zunge lagen hinunter und wandte ihren Blick zornig ab. „Meinst du nicht, dass du dich mit deinem Vater versöhnen kannst, Hinata?“ Blitzartig wandte Hinata ihren Kopf herum und blickte Tsunade mit tief verletzten Augen an. Sie wusste das die Hokage es nur gut meinte, dennoch taten diese Worte weh. „Niemals werde ich ihm vergeben. Weder seinen Verrat noch seine anderen Taten.“ Hinata erhob sich und schritt zur Türe. Jedoch blieb sie dort stehen und drehte sich nochmals zu Tsunade um. „Wenn ihr mich sucht, ich bin am Tor. Vielleicht kann ich dort etwas tun.“ Leise fiel die Türe hinter ihr ins Schloss. Nachdenklich fuhr Kotaru mit seinem Finger über die Klinge seines Katanas, während Yuki neben ihm hocken und ihre Notfallausrüstung durchsah. Sie beide hatte die Nachricht von Naruto erhalten und warteten nun auf die Entscheidung des Rates, der tagte. Immer wieder warf Yuki nervöse Blick zum Hokagegebäude. Sie hatte das Gefühl, dass die Luft zum Schneiden dick war und die Anspannung sie zu Boden drückte. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippe, während sie mit aller Kraft das Zittern ihrer Hände unterdrückte. „Sie werden diesmal keinen Rückzieher machen können.“ Ihr Kopf schellte herum und ihre Augen fixierten Kotaru, der scheinbar vollkommen gelassen dastand. „Meinst du?“ „Langsam sollten sie die auswegloses Lage erkennen.“ Yuki hob eine Augenbraue und betrachtete ihren Freund zweifelnd. „Schließlich ist dein Großvater in diesem Rat und auch viele andere, die nicht gut auf deine Eltern und die Nuke-nin zu sprechen sind.“ Kotaru nickte und ein spöttisches Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Kotaru, doch seine Augen waren eiskalt. Sorgsam steckte er sein Katana in die Scheide, welche an seiner linken Hüfte befestigt war. „Selbst Hiashi wird es einsehen müssen, ob er will oder nicht.“ Dennoch hatte Yuki ihre Zweifel, doch in jenem Moment öffnete sich die Türe zum Hokagegebäude und die Ältesten und Clanoberhäupter traten hervor. Jedoch beachteten sie die beiden jungen Nuke-nin nicht, sondern gingen alle zügigen Schrittes ihrer Wege. Mit gerunzelter Stirn blickte Yuki ihnen hinterher. „Ist das jetzt ein gutes Zeichen?“ Ratlos zuckte Kotaru mit den Schultern. Er konnte es Yuki nicht sagen, dafür aber seine Mutter und die wollte er von allen Menschen auf der Welt am meisten sprechen. Sie müssten sich ihre nächsten Schritte gut überlegen, um zu siegen und auch um zu überleben. Er hatte nicht vergessen, dass sie nur von Tsunade im Dorf geduldete Nuke-nin waren und sie keine weiteren Probleme bekommen hatte, da die gesamte Situation so chaotisch war. Doch was war, wenn sie siegten? Was würde dann mit ihnen in Konoha passieren. Er biss sich leicht auf die Lippe und wendete seinen Blick dem Hokagegebäude zu, um in trüben, helle Augen zu blicken. Eiskalt lief es Kotaru den Rücken herunter, bevor sich die Hitze der Wut und des Hasses in seinem Körper breit machte. Ihm gegenüberstand Hiashi Hyuga und zum ersten Mal in seinem Leben blickte Kotaru seinem Großvater ins Angesicht. Im Dorf der Nuke-nin hatte er um diesen Mann wohlweislicher Weise einen Bogen gemacht und hatte sich diesem nicht mehr als fünf Meter genähert. Auch hatte er nie an ein Wort mit dem alten Mann getauscht, jedoch hatte er ihn schon beleidigt. Hiashi hatte dies so sauer gemacht, dass er keinen Ton hervorgebracht hatte, also konnte man dies nicht als Gespräch bezeichnen, noch nicht einmal als verbalen Schlagabtausch. Automatisch wanderte seine Hand ans Heft seines Katana und nahm eine Abwehrposition ein. Den Blick mit dem sein Großvater ihn musterte, konnte er nicht deuten und das verunsicherte ihn innerlich, während nach außen hin eine ausdruckslos Fassade zeigte. Yuki, die Hiashi auch bemerkt hatte, zog scharf die Luft durch ihren Mund ein. Sie wusste, welches Verbrechen Hiashi in den Augen der Uzumakis begangen hatte und sie konnte nicht behaupten, dass sie viel Verständnis für diesen Mann hegte. Dennoch war sie der Meinung, dass es einen anderen Grund gab für das Verhalten des alten Mannes. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Mann seine Tochter nur wegen ihrer Schwäche und seiner Verachtung für diese Schwäche verbannt hatte. Sie war einfach ein Mensch, der noch an das Gute in jedem Menschen glaubte, selbst wenn es sich dabei um Hiashi handelte. Als sie ihn in jenem Moment betrachtete, war sie sicher sogar sicher, dass sie recht hatte, denn in Hiashis Augen war etwas, was weder Kotaru noch Hinata, Kushina oder Naruto sahen oder nicht sehen wollten. Es war nur schwer erkennbar, doch kleine Feinheiten waren ihr aufgefallen. Den größten Teil ihres Lebens hatte sie bisher damit verbracht die Menschen zu beobachten und so konnte sie oftmals die Gefühl ihres Gegenübers sehr gut deuten. In seinen Augen konnte sie einen Schimmer von Beachtung erkennen. Hiashi erkannte Kotaru an. Er ignorierten ihn nicht oder ging an ihm vorbei, als wäre er Luft. Und da war noch etwas in seinen Augen – Stolz. Stolz auf seinen Enkelsohn, der ihn jedoch nur mit Verachtung ansah. Zu gerne würde Yuki wissen, was in dem alten Mann vor sich ging. Was dachte er sich eigentlich? Hiashi kam nun direkt auf sie zu und Yuki spürte, wie sich Kotaru sich neben ihr verkrampfte. Ein leise Knurren kam über die Lippe des jungen Mannes, während er Hiashi nicht einmal für eine Sekunde aus den Augen ließ. Sorge stieg in Yuki auf, denn wenn Hiashi noch näher kam, würde Kotaru ohne weiteres sein Katana ziehen, da war sie sich sicher und dies würde zu einem riesengroßen Ärger führen. Rein instinktiv hob sie die Hand und legte sie Kotaru auf den Arm. Er schien regelrecht unter Storm zu stehen, so angespannt war er. Er glühte förmlich. Sie wandte ihren Blick dem alten Mann zu. „Ihr solltet bleiben, wo ihr seid, sonst könntet ihr es bereuen.“ Augenblicklich blieb Hiashi stehen. „Daran zweifel ich nicht.“ Doch er beachtete sie nicht mit einem einzigen Blick, sondern fixierte weiterhin seinen Enkel. „Pass gut auf deine Mutter auf.“ Kotarus Augen verengten sich zu Schlitzen und sein Gesicht verfinsterte sich. „Das tu ich schon. Dafür brauche ich Eure Anweisungen nicht.“ Das „eure“ betonte Kotaru deutlich. Scheinbar wollte er damit seinen Großvater zeigen, dass er keinerlei Interesse an ihm hatte. Einige Augenblicke betrachteten die Beiden sich, bevor sich Hiashi abwandte, jedoch nicht ohne zu lächeln. „Dann ist ja gut.“ Überrascht weiteten sich Yukis Augen. War da wirklich gerade Erleichterung in den Augen von Hiashi gewesen, als er sich abgewandt hatte? Langsam schritt er davon, während sie ihm hinterher blickte. Plötzlich riss sich Kotaru von ihr los und folgte seinem Großvater ein paar Schritte. „Hey, du alter Knacker.“ Tatsächlich blieb Hiashi stehen und drehte sich noch einmal herum. „Wage es dir ja nicht zu sterben, denn wenn einer dein Richter ist, dann sind es wir Uzumakis. Es gibt da noch einige Dinge, die wir klären müssen.“ Hiashi nickte nur und ging dann seines Weges, während Kotaru zu Yuki zurückkehrte. Was bezweckte Hiashi eigentlich seinem Verhalten? „Nein, nein ich will nicht.“ Schreiend krallte sich Lin an das Hosenbein von Sakura und drückte ihr Gesicht gegen den Bauch ihrer Mutter. Die Tränen liefen ihr in Strömen über ihr gerötetes Gesicht. Mit einem gequälten Lächeln beugte sich Sakura über den Kopf ihrer Tochter. Auch ihr liefen die Tränen über die Wangen. Sachte berührte sie mit ihren Lippen den Kopf ihrer Tochter, bevor sie vor ihr auf die Knie fiel und sie fest in den Arm an. Sie konnte Lins Zittern spüren und die Angst, die sich in dem kleinen zierlichen Körper ausbreitete. Lin zitterte vor Traurigkeit und Wut. „Ich will nicht gehen, Mama. Ich will bei dir bleiben.“ Sakura biss sich auf die Lippe. Sie konnte Lin verstehen. Ihr wäre es in Lins Situation nicht anders ergangen, doch es ging nicht. Lin war noch zu jung, um zu verstehen, was vor sich ging. Sie war noch ein Kind, welches geschützt werden musste. „Aber du wirst gehen, Lin.“ Lin löste sich von ihrer Mutter und betrachtete sie entsetzt und verschreckt. „Nein,...“ Doch Sakura ließ sie nicht ausreden, sondern erhob sich. „Du wirst gehen, Lin.“ Verzweifelt schüttelte Lin den Kopf und löste sich vollkommen von ihrer Mutter. Langsam trat sie einen Schritt zurück. „Mama..“ „Lin du wirst mit den anderen Kindern gehen. Dies ist kein Kinderspiel-“ „DAS WEISS ICH AUCH.“ Rund um sie herum war es still. Sie hatten die Aufmerksamkeit jeglicher Anwesenden, jedoch hatte Sakura nur Augen für ihre dickköpfige, sture Tochter, die sie mit wutentbrannten Augen ansah. „ICH WILL BEI DIR, PAPA UND HAURO BLEIBEN, AUCH WENN ICH STERBEN MUSS-“ Lins Kopf flog zur Seite, während sich Schmerz in ihrer linken Wange ausbreitete. Erschrocken blickte sie ihre Mutter an, während sie mit ihrer Hand sich die schmerzende Wange hielt. „Mama?“ Sakura keuchte vor Wut, Zorn und Traurigkeit auf. „Glaubst du, dass ist es, was ich mir für dich wünsche? Ich habe dich nicht geboren, damit du so leichtsinnig dein Leben aufs Spiel setzt. Du bist ein Kind, was im Krieg nichts verloren hat. Und nun geh Lin.“ Sakura streckte den Finger aus und deutete auf Iruka, der mit den anderen Kindern, die evakuiert werden sollte bereitstand. Mit einem mitleidigen Blick betrachtete er die Situationen zwischen Sakura und Lin und es tat ihm in der Seele weh, zusehen zu müssen, wie die Beiden auseinander gingen. Lin sah ihre Mutter noch einmal an, bevor sie sich umdrehte und ging. „Ich hasse dich, Mama.“ So trennte sich Sakura und Lin voneinander. Keiner von Beiden konnte die Tränen des Anderen sehen. Nachdenklich betrachtete Hinata das beschädigte Tor und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Jedoch wollte ihr das nicht so recht gelingen. Noch immer hingen ihr die letzten Worte von Tsunade in den Ohren und die Wut in ihr kochte noch immer. Niemals würde sie verzeihen, nicht ihm. Dafür war zu viel geschehen und zu viel Zeit vergangen. Es war zu spät, um noch zu verzeihen. Sie biss sich auf die Lippe und spürte den Schmerz. Sie wollte einfach nur vergessen, doch das konnte sie nicht, wenn sie immer wieder mit ihm konfrontiert wurde. Noch einige Male würde sie ihn treffen müssen. Bis diese Zeit vorbei war, würden auch die Wunden in ihre Seele nicht heilen. Erst wenn alles vorbei war, konnte sie vergessen. „Hinata.“ Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, die sie aus ihren Gedanken riss und in die Gegenwart zurückholte. Erschrocken sah sie zu der Person, die an sie heran getreten war. Es war Shikamaru, der sie besorgt musterte. „Es wäre besser, wenn du deine Lippe nicht weiter quälen würdest.“ Erst in jenem Moment wurde Hinata bewusst, dass sie so sehr zugebissen hatte, dass sie sich ihre Lippe blutig gebissen hatte. „Das wäre wirklich besser.“ Schnell fuhr sie mit ihrer Zunge über die Lippe und schmeckte den metallischen Geschmack des Blutes. „Hinata, möchtest du über etwas reden?“ Hinata sah in Shikamarus Augen die ehrliche Sorge. Er und auch die anderen konnten sich ihr Verhalten nicht erklären. Sie hasste ihren Vater, das stand fest. Schließlich hatte er sie verraten und dass sie ihn dafür hasste, war verständlich. Jedoch war da dieser abgrundtiefer Hass und diese kalte Seite, die sie zeigte. Gerade diese Eigenschaften machten sie ihrem Vater noch ähnlicher, als es Hinata bewusst war. Sie war zu dem geworden, was sie hatte nie werden wollen. „Da gibt es nichts zu bereden.“ Sie wollte sich umdrehen, doch Shikamaru hielt sie fest und zog sie herum. Überrascht stolperte Hinata direkt in die Arme von Shikamaru, der sie auffing. Sofort wollte sie sich von ihm lösen, doch er hielt sie fest. „Du wirst jetzt nicht davonlaufen. Sakura, Tenten, Ino, Temari, Choji, Kiba, Shino, Lee, Neji und ich – wir sind deine Freunde. Wir machen uns Sorgen um dich, denn das bist nicht mehr du. Und wir sehen auch, dass dich etwas quält. Was ist passiert?“ Hinata wehrte sich heftig und kämpfte gegen ihre Tränen. Doch Shikamaru hielt sie umklammert. Es war ihm durchaus bewusst, dass sie viele neugierige Zuschauer hatten, doch das war ihm egal. Hinata gehörte zu seinen Freunden und für seine Freunde stand man ein. Allmählich hörte Hinatas Gegenwehr auf. Sie senkte den Blick. Ihre Stimme zitterte. „Weißt du wie es ist, wenn du von dem Menschen geschlagen wirst, den zu lieben glaubst und dass immer wieder. Weißt du, wie es ist, sich so hilflos zu fühlen und sich für dieses Gefühl zu schämen.“ Shikamaru erstarrte und seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Erschrecken. „Wie … Naruto...“ Schnell schüttelte Hinata den Kopf. „Nein, mein Vater.“ 2Tage vor Kriegsbeginn Unruhig wälzte sich Hinata hin und her. Zwischenzeitlich murmelte sie ein paar unverständliche Worte, die Shikamaru jedoch nicht verstehen konnte. Müde rieb er sich über die Augen und verließ das Zimmer. Erst vor wenigen Minuten war Hinata eingeschlafen und halbwegs zur Ruhe gekommen. Leise schloss Shikamaru die Türe hinter sich und lehnte sich erschöpft dagegen. Es war eine der schrecklichsten Nächte gewesen, die er bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte. Hinata hatte ihm in der letzte Nacht den Grund für ihre Wut und ihren Hass auf ihren Vater erzählt. Sie hatte viel und lange erzählt, mal leise und mal so laut, dass es selbst die Nachbar gehört haben mussten. Und so wie sie zwischen der Lautstärke geschwankt hatte, so hatte auch ihre Gefühle geschwankt. Mal hatte sie wie ein Häufchen Elend auf der Couch gegessen und im nächsten Moment war sie aufgesprungen und war durchs Zimmer gelaufen. Die Hände zu Fäuste geballt hatte sie vor ihm gestanden und ihn verzweifelt angesehen. Die Anspannung in ihrem Körper war ihm keinesfalls entgangen und es hätte nicht mehr viel gefehlt und sie hätte irgendwo drauf eingeschlagen. Doch sie hatte sich und ihre Gefühle beherrscht. Doch nur einen Augenblick später hatte sie wieder auf der Couch gegessen und geweint. Und so war es die ganze Nacht gegangen. Es war ein Wechselbad der Gefühle gewesen und zwischenzeitlich hatte sie Shikamaru einfach nur gewünscht, dass sie aufhören würde zu reden. Es war zu viel für Hinata gewesen, aber auch zu viel für ihn. Erst in dieser Nacht war ihm klar geworden, was Hinata durchlebt und ertragen hatte. Und sie alle hatten nichts von alle dem mitbekommen. Kein einziges Mal hatte er Hinatas Zustand bemerkt. Nicht einmal ansatzweise. „Und wir nennen uns ihre Freunde?“ Shikamaru biss sich auf die Lippe und ballte seine Hände zu Fäuste. Er kam sich so nutzlos vor. Warum hatte er es nicht gesehen? Warum hatte er nichts getan? Leisen Schrittes entfernte er sich von der Türe und machte sich auf den Weg in die Küche. Überraschender Weise wurde er bereits erwartet. An die Anrichte gelehnt stand Temari und hielt eine Tasse Tee in der Hand, während sie einen unbestimmten Punkt an der Wand musterte. Kurz blickte sie auf, als Shikamaru eintrat und lächelte ihn kurz an, bevor sie ihm über die Anrichte eine zweite Tasse Tee hinschob. Dankend nahm Shikamaru die Tasse entgegen und stellte sich neben seine Frau. „Wie viel hast du mitbekommen?“ „Zu viel als ich verkraften kann, fürchte ich. Wie blind wir doch alle waren.“ Temari nahm einige Schlucke des Tee, der sie wärmen sollte. Ihr war eiskalt. „Sie hat nie etwas gesagt.“ „Und wir haben nie gefragt.“ Beide versanken sie in Schweigen. Schuld und Gewissensbisse machten sich in ihnen breit. Schließlich drehte sich Temari weg und stellte ihre Tasse in die Spüle. „Meinst du, wir können irgendetwas für sie tun?“ Shikamaru seufzte. „Ich fürchte nicht viel. Was Hinata am meisten braucht ist Ruhe und Frieden. Abstand von ihrem Vater und Nähe zu Naruto, ihren Kinder und dem Teil der Familie, den sie liebte und der auch sie liebt. Jedoch..“ „.. ist ihr dies in der momentane Situation nicht vergönnt.“, beendete Temari den Satz. Sie schüttelte den Kopf und stützte sich auf der Anrichte ab. „Das ist doch alles Mist.“ Shikamaru konnte nicht anders als ihr zustimmen und doch waren sie machtlos. Ebenso wie Temari stellte er seine Tasse in die Spüle und küsste seine Frau auf die Wange. „Ich werde mit Tsunade sprechen. Sieh du bitte nach Hinata. Dies ist die letzte Gelegenheit wo sie nochmal richtig schlafen kann. Sie soll sich ausruhen.“ „Und was ist mit dir? Du hast die Nacht auch nicht geschlafen.“ „Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Ich werde mich nachher schlafen legen.“ Er drehte sich um und wollte die Küche verlassen, jedoch blieb er an der Türe nochmals stehen. „Ich werde Konishi heute Abend alles erzählen. Er sollte es wissen, bevor der Krieg beginnt und er vielleicht etwas unüberlegtes tut.“ Die Arbeiten am Tor gingen zügig voran. Nachdenklich beobachtete Kotaru die Konoha-nin beim Arbeiten, während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und gähnte. Er hatte die Nacht kaum geschlafen, dann Yuki mitten in der Nacht ins Krankenhaus gerufen wurden war. Es war schon erstaunlich wie schnell sich Yuki in Konohagakure eingelebt hatte. Anfangs hatte man ihr noch mit viel Misstrauen entgegen gesehen, doch inzwischen war sie im Krankenhaus ein gern gesehener Gast. Er seufzte. Ihm hingegen fiel es überhaupt nicht leicht. Er konnte seinen Argwohn und sein Misstrauen den Dorfbewohnern gegenüber nicht einfach abstellen. Er konnte nicht vergessen, was sie seinen Eltern angetan hatte und welche Folge das auch für sein Leben gehabt hatte. Dieser schändliche Verrat dieser Leute schmerzte ihn bis tief in seine Seele. Ein sanfter Wind wehte durch sein bläuliches Haar und kurz schloss er die Augen. Der Wind war angenehm und nichts verriet die Anzeichen des bevorstehenden Kampfes. „Ach da bist du ja.“ Mit einem ausdruckslosen Gesicht wandte er sich der Stimme zu, die ihn angesprochen hatte. Es war Riku, die auf ihn zugelaufen kam. Ein leichtes, freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich hab zwei Nachrichten von meinem Vater für dich.“ Kotaru gab ihr kein Antwort und nickte nur. Jedoch ließ sich Riku von seinem Verhalten nicht einschüchtern. Auch schien sie über sein abwesendes Verhalten zu wundern. „Zu erst solltest du dir keine Sorgen um deine Mutter machen. Sie ist die Nacht bei uns gewesen und schläft im Moment noch.“ Endlich zeigte Kotaru eine Regung, in dem er die Augenbrauen fragend nach oben zog. „Wie das denn?“ Das Lächeln verschwand aus Rikus Gesicht und ein mitleidiger, besorgter Blick zierte ihr Gesicht. „Sie und mein Vater hatten heute Nacht eine längere Unterhaltung und die war nicht gerade angenehm.“ Sie biss sich auf die Lippe und blickte zur Seite. „Sie haben sich wohl über die Vergangenheit unterhalten.“ „Verstehe.“ Weiter sagte Kotaru nichts und auch Riku schwieg. Es gab diesbezüglich nichts zu sagen. „Und dann bittet dich mein Vater mit mir zu Waffenkammer und -schmiede zu kommen, damit wir dich ausrüsten können, wenn du das möchtest.“ Nun lächelte sie wieder und versuchte den Schatten der sich während ihres Gespräches über sie gelegt hatte zu verdrängen. Kurz überlegte Kotaru, bevor er zustimmend nickte. Es war wirklich besser sich auszurüsten. Wenn es zum Kampf kam, würden ihm die Sache, die er im Moment trug nur wenig Schutz bitten. Zumindest eine Brustpanzer und Arm- und Beinschützer sollte er sich besorgen. „Dann komm.“ Schweigend machte sie sich auf den Weg zur Waffenkammer. Dabei erweckten sie allerlei Aufsehen im Dorf und meist waren es feindselige Blicke, die auf sich zogen. Hinter den Händen wurde verhalten getuschelt und nicht selten drangen davon einige Gesprächsfetzen an die Ohren der Beiden. Wut entbrannte in Kotaru. „Lass sie reden.“ Verwundert drehte Kotaru seinen Kopf zu Riku um. „Was?“ „Du ärgerst dich über die Bewohner, weil sie so schlecht reden. Dabei kennen sie dich noch nicht einmal. Woher wollen sie wissen, wie du wirklich bist? Woher wollen sie wissen, was wirklich vor damals geschehen ist?“ Die Augenbrauen von Kotaru hob sich noch ein Stück weiter, während Riku leicht lächelnd neben ihm herlief. „Wie kommst du auf diesen Gedanken?“ Riku blieb stehen und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. „Ich gebe nichts über das Gerede des Menschen. Ich entscheide selber, wen ich als gut oder böse einteile. Außerdem hat mein Vater nie ein schlechtes Wort über deine Eltern verloren und dies zeigt mir, dass deine Eltern nicht solche kaltblütige Mörder sind, wie dir Leute sie darstellen. Ansonsten hätte mein Vater damals nicht so viel riskiert um deine Eltern zu schützen.“ Einen Augenblick blickten die beiden sich an, bevor Kotaru seinen Mund zu einem seiner wenigen Lächeln verzog. „Du bist ziemlich ungewöhnlich.“ Riku grinste. „Ich komme aus einer Familie, wo wirklich jeder ungewöhnlich ist.“ Schweigend liefen sie neben einander weiter, jedoch war es Kotaru schon längst nicht mehr so unangenehm. Riku hatte eine beeindruckende Art, die Leute auf ihre Seite zu ziehen. Unruhe erfasste Naruto und wandte sich um. Etwas oder besser gesagt mehrere kam ihnen immer näher und dies beunruhigte ihn. Waren dies noch mehr Barbaren? Itachi und Kojo hielten inne als Naruto sein Pferd zügelte und stehen blieb. Auch die Nachfolgenden blieben stehen. Sämtliche Augenpaare ruhte nun auf Naruto, der nur angespannt in die Richtung blickte, aus der sie gekommen waren. „Naruto?“ Itachis Hand legte sich auf Narutos Schultern. „Irgendjemand folgt uns.“ Beide tauschten einen Blick und nickten sich zu. Sie verstanden sich inzwischen blind und kannt jeweils die Gedanken des anderen, bevor einer sie aussprach. Die Jahre, in denen sie beide das Schicksal eines Nuke-nin geteilt hatten, hatte sie einander näher gebracht. Naruto betrachten Itachi als einen wichtigen Teil seiner Familie. Er war wie Sasuke ein Bruder für Naruto geworden, dem er sein ganzes Vertrauen entgegen brachte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, erhob Naruto seine Hand. Ein mächtiger Wind kam auf und von einem Augenblick auf den anderen war Naruto verschwunden. Itachi wendete sein Pferd und blickte die versammelten Nuke-nin an. „Wir reiten weiter.“ Keiner widersprach und keiner stellte Fragen. Sie nahmen es hin und vertraute auf ihre Anführer. Sie hasste es. Ihr Magen spielte verrückt und in ihrem Kopf drehte sich alles. Doch das schlimmste war, dass sie es nicht verbergen konnte. Warum nur mussten Schiffe auch nur so schwanken. Ihr war so speiübel. Sie hasste Schiffe und sie hasste ihre Seekrankheit. Niemals wieder würde sie in ihrem Leben ein Schiff betreten, wenn sie dieses verlassen hatte. Niemals wieder. Sie drehte sich auf die andere Seite und bereute es sofort. Der bittere Geschmack ihres Magensaftes erfüllte ihren Mund und gerade noch konnte sie ihren Kopf über den Eimer zu ihrer Seite beugen. Sie hasste es, Schwäche zu zeigen. Angeekelt wischte sie sich mit der Hand über den Mund und legte sich zurück. Erschöpft schloss sie die Augen und fragte sich, wie lange es denn noch dauerte, bis sie das Festland erreichten. Kühle Finger legte sich auf ihre Stirn und strichen sanft darüber. Sofort öffnete sie die Augen und blickte in die violetten Augen von Arashi. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass Arashi ihre Kabine betreten hatte. Ein schlechtes Zeichen. „Arashi?“ „Wie geht es euch, Meisterin Mikoto?“ Mikoto schnaubte auf und Arashi lächelte leicht. Sie hatte doch wirklich eine sture und starrköpfige Anführerin. Doch gerade dieser Starrsinn machte sie unter der jüngeren Generation so beliebt. Schon so manchesmal hatte sie den Älteren des Dorfes gegenüber gestanden und sich ihnen stur widersetzt. Jedoch machte dies nur wenn sie auch wirklich von einer Sache überzeugt war. Sachte fuhr Arashi mit einem feuchten Tuch über die Stirn von Mikoto. „Wann erreichen wir Festland, Arashi?“ „Heute Nacht.“ „Was ist mit den anderen?“ „Die sind nicht seekrank.“ Trotz ihres geschwächten Zustandes leuchtete ein wütendes Funkeln in den müden, matten Augen von Mikoto auf. Sie hasste es, wenn man ihr ihre Schwäche vorhielt. Doch Arashi ließ davon nicht einschüchtern. „Sie halten sich bereit. Zwei von uns stehen auch vor ihrem Zimmer Wache. Bisher konnten wir eure Zustand vor den Kiri-nin verbergen.“ Das wütende Funkeln in Mikotos Augen verschwand und sie schloss erschöpft die Augen. Sie hasste Schiffe. Sie hasste Seekrankheit. Sie hasste Schwäche. Im Moment hasste sie sogar die Kiri-nin, da man nur mit einem Schiff zu ihnen gelangen konnte. Und in jenem Moment hasste sie sogar ihr Leben. „Möge es verdammt noch mal schnell Abend werden.“ Sanft landeten Kibo auf dem Boden und noch im gleichen Moment sprang Naruto von seinem Rücken. Seine Wind hatte sie geschwind den Weg zurückgetragen. Die anderen Nuke-nin waren bereits außerhalb seiner Sichtweite. Kurz strich er über die Flanke seines treuen Hengstes und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Naruto ließ von Kibo ab und schon verschwand er im dichten Gebüsch des Waldes der sie umgab. Naruto jedoch blieb stehen und blickte in die Richtung, aus der ihre Verfolger kommen würde. Mit einem Seufzen ließ er sich auf den Boden fallen. Es würde noch eine Stunde dauern, bis sie hier waren. Prüfend sah Kotaru die Sache an, die auf einem Tisch vor ihm ausgebreitet lagen. Langsam fuhr mit der Hand darüber und hob die Sachen hoch, um das Gewicht zu prüfen. Es war nicht schlecht, was die Konoha-nin zu bitten hatte, doch es war noch lange nicht die beste Ausrüstung die er bisher gesehen hatte. Er runzelte die Stirn und nahm einen Brustpanzer in die Hand. Sorgsam drehte er in alle Richtung und betrachtete ihn eingehend. „Scheint, als ob er dir gefallen würde?“ Kotaru wandte seine Aufmerksamkeit der Frau zu, die sich ihm nähert. Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht, während sie näher zu ihm trat. „Dieser Panzer hat es dir angetan, oder?“ „Mhm.“ Er zog fragend eine Augenbraue hoch, worauf die Frau nur zu lachen begann. „Mein Name ist Tenten Hyuga. Ich bin die Zuständige für Waffen und Ausrüstung. Freut mich dich kennenzulernen.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen, die er nach kurzem Zögern ergriff. Ihr Lächeln wurde breit, bevor sie sich vorbeugte. „Und willst du den Panzer nehmen. Er ist nicht schlecht gemacht.“ Einen Moment sah Kotaru noch Tenten an, bevor sein Blick wieder zu dem Panzer wanderte. Er war nicht schlecht verarbeitet, doch er war noch nicht perfekt. „Ich würde ihn gerne verändern. Er ist zu umständlich und zu schwer. Das wird im Kampf schnell zu einem Hindernis.“ Das verblüffte Tenten. „Und wie willst du ihn verändern?“ „Haben sie einen Stift?“ „Na klar doch.“ Sie drehte sich um und verschwand in den hinteren Teil des Raumes, wo sie nach einem Stift suchte. Währenddessen wanderte Kotarus Blick wieder zu dem Panzer und in Gedanken begann er bereits die Veränderung zu planen. Es hatte sich gelohnt, dass er während seiner Wanderausbildung zwei Monate in einer Schmiede verbracht hatte. Sein Meister hatte darauf bestanden, dass er sich sein Katana selber schmiedete. Er meinte, dass jeder Schmied in jedes seiner Werke einen Teil seiner Seele und Träume einfließen ließ. Anfangs hatte er es nicht verstanden, doch später war sie ihm klar gewesen. Jeder Schmied setzte in jedes seiner Werke den Wunsch, dass es für den richtigen Zweck eingesetzt werden würde. Außerdem war es nicht so leicht ein Katana zu schmieden. Je länger an diesem Katana geschmiedet hatte, umso mehr war es ihm ans Herz gewachsen. „Hier ist er.“ Tenten riss ihn aus seinen Gedanken und hielt ihm den Stift vor die Augen. „Würdest du mir erklären, was du vorhast?“ „Klar.“ Schnell und flink fuhr Kotaru über das Metall. „Der Panzer ist zu groß und dadurch zu unflexibel. Nur die wichtiges Stelle der Brust sollte gedeckt sein und zwar das Herz. Also die linke Brust. Die rechte Seite bleibt frei dadurch hat man mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem wiegt der Panzer so gleich viel weniger. Auch mit dem Rückenteil werde ich so verfahren, dass nur die linke Seite geschützt ist.“ Nachdenklich runzelte Tenten die Stirn. „Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.“ „Kann ich die Schmiede hier nutzen?“ „Ja klar, aber unter einer Bedingung.“ Kotaru hob die Augenbraue. „Und die wäre?“ „Das du mir hilfst noch mehr davon herzustellen.“ „Oh.“ Spöttisch verzog Kotaru das Gesicht. „Das sollte kein Problem darstellen.“ Tenten grinste. „Und hört auf mich zu siezen. Wir gehören schließlich zur gleichen Familie.“ Überrascht blickte Sakura auf und musterte Shikamaru, der sie im Krankenhaus aufgesucht hatte. Schnell blickte sie sich um, jedoch fand sie nicht, was sie suchte. „Kann ich dir beim Suchen behilflich sein? Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete Sakura Shikamaru. „Ja ich brauche den Kalender. Diesen Tag muss ich mir rot makieren.“ Shikamaru schnaubte. „Und wozu?“ „Das ist das erste Mal seit zehn Jahren, dass du freiwillig ein Krankenhaus betrittst.“ Nun hob auch Shikamaru die Augenbrauen hoch und musterte Sakura so wie diese nur wenige Augenblicke zuvor. „Ah ja.“ Ein leichtes Kichern entfloh Sakuras Kehle und sie lehnte sich an ihren Schreibtisch. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und hörte auf zu lachen. Mit ernsten Blick sah sie nun zu Shikamaru, der sich bisher noch keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte. „Spaß beiseite. Wenn du schon mich hier aufsuchst, ist doch immer etwas. Also was ist passiert?“ Nervös leckte sich Shikamaru über die Lippe. „Es geht um Hinata. Sie hat mir letzte Nacht endlich alles erzählt.“ „Oje.“ Sakura seufzte und schloss die Augen. Was auch immer Hinata erzählt hatte, es musste schlimm sein, wenn Shikamaru nun schon zu ihr kam, um darüber zu reden. „Komm rein und lass uns reden. Schliss die Türe hinter dir.“ Verwirrt blickte Hinata sich um. Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie war, doch dann kehrte die Erinnerung an die letzte Nacht zurück. Traurigkeit und Wut erfassten ihren Körper und augenblicklich stieg die altbekannte Kälte wieder auf. Sie biss sich auf die Lippe und wischte sich die aufkommenden Tränen aus dem Gesicht, bevor sie ihre Beine aus dem Bett schwang. Was hatte sie nur geritten Shikamaru die ganze Wahrheit zu erzählen? Nicht einmal ihre Kinder kannten die ganze Wahrheit und auch Neji hatte sie es nicht erzählt. Nur Naruto wusste es. Er war der Einzige gewesen, dem sie es erzählt hatte. Er allein wusste von ihren Narben auf ihrem Rücken und den Schadtaten ihres Vaters. Nur er allein und so hätte es auch bleiben sollen. Dennoch hatte sie Shikamaru am Abend alles erzählt. „Es ist schlimmer, als wir gedacht haben.“ Shikamaru stützte seinen Kopf in seine Hände, sodass er Sakura nicht ansehen musste. Wenn er sie hätte ansehen müssen, dann wäre ihm kein Wort mehr über die Lippen gekommen. Sakura sagte nichts zu seinem Verhalten und auch nicht zu seinen Worten, sondern wartete ab. Sie hatte nicht gescherzt, als sie gesagt hatte, dass Shikamaru das letzte Mal zehn Jahre zuvor freiwillig ins Krankenhaus gekommen war. Schon allein die Tatsache, dass er wirklich vor ihr saß sprach für sich. Auch sein Verhalten sprach Bände. Das was Hinata ihm erzählt hatte, musste ihm unheimlich nahe gehen. „Das es um die Beziehung von Hinata und ihrem Vater nicht gut stand, wussten wir ja schon immer. Besonders nach Hinatas Verbannung. Doch wir haben nicht einmal ansatzweise erkannt, was wirklich hinter den Kulissen abging. Er hat sie seit dem Tod ihrer Mutter immer wieder verbal nieder gemacht, dass haben wir ja selber miterlebt. Doch er hat sie auch geschlagen. Irgendeinen Grund hat er immer gehabt. Meistens hat er sie mit der Begründung geschlagen, dass sie zu schwach sei. Am Anfang hat er sich wohl noch zurückgehalten, doch mit der Zeit wurde er immer hemmungsloser. Und es war auch nicht nur die Hand, mit der er zugeschlagen hatte.“ Sakura zog scharf die Luft ein, doch sagte nichts weiter dazu. Wenn sie Shikamaru in jenem Moment unterbrach, würde er womöglich nicht mehr weitererzählen. Es fiel ihm schwer darüber zu reden und sie konnte es nachvollziehen. Er gab sie einen Teil der Schuld. Er hatte es nicht gesehen, nicht gemerkt wie sie alle. „Erinnerst du dich noch, dass sie mal eine Zeit lang nicht mehr zu Missionen und zum Training gekommen ist? Sie konnte es nicht, weil er sie halb tot geprügelt hatte. Noch heute kam man die Narben auf ihrem Rücken erkennen. Sie hat sie mir gezeigt.“ Er zitterte – doch weswegen. Vor Zorn, vor Wut, vor Hass, vor Schuldgefühlen?“ „Ich hab sie gefragt, warum sie uns nie was erzählt hat. Warum sie nie zu uns gekommen ist? Alles was sie sagte war: »Weil ihr dann nicht mehr sicher gewesen wärt.«“ Wieder schwieg Shikamaru und auch Sakura sagte nichts, doch der unausgesprochene Satz von Shikamaru hing in der Luft. Hiashi hatte Hinata erpresst und zwar mit ihnen. Er hatte ihre besten Freunde bedroht und ähnlich wird er es wohl auch mit ihrer Familie gemacht haben. Sakura seufzte und erhob sich. In ihr kochte alles, die Wut und Zorn auf Hiashi und vor allem auch auf sich selber. „Wer weiß das Shikamaru?“ „Temari und die Kinder haben einiges mitbekommen.“ Nachdenklich fuhr sich Sakura mit ihrer Hand übers Gesicht. „Dabei sollte es auch vorerst bleiben.“ „Was sollen wir jetzt tun? Was können wir tun?“ Sakuras Blick wanderte zu Shikamaru, der wieder seinen Kopf erhoben hatte. „Im Moment nicht viel. Das einzige was wir tun können, ist Hinata von Hiashi fernhalten und nach dem Krieg dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe erhält.“ Doch beide wussten es besser. Für das was Hiashi Hinata angetan hatte, gab er keine gerechte Strafe. Erfreut lief Naruto seinen Verfolgern entgegen, als er erkannte, um wenn es sich handelte. Auch wenn er Shion schon lange nicht mehr gesehen hatte, so erkannte er sie doch zugleich. Neben ihr lief Jiraiya her, der sich angeregt mit ihr unterhalten hatte, jedoch verstummte, als er Naruto erblickte. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht sowie auch auf das Gesicht von Shion. Beide blieben stehen und auch hinter ihnen kamen die Kämpfer zum Stehen, die Shion folgten. Innerhalb von wenigen Augenblicken blieb war Naruto bei ihnen und verbeugte sich höflich vor Shion. „Es freut mich, dich wiederzusehen, Shion.“ Ein leises Kichern entfloh Shions Kehle. „Seit wann bist du denn so höflich? Naruto blickte auf und blickte ihr in die Augen. Nur innerhalb konnte Shion in seinen Augen lesen und ihr Lächeln nahm einen traurigen Zug an. „Verstehe. Du nutzt diese Höflichkeit nur für deine Zwecke aus.“ Sie drehte sich zu ihren Leute herum und gab ihnen ein Zeichen, dass sie eine kurze Pause machen konnten, bevor sie sich wieder Naruto zu wandte. „Du hast dich verändert. Doch letztendlich ist dies nicht unerwartet gekommen.“ Naruto nickte. „Du hast es bei meinem letzten Besuch vorhergesehen, nicht wahr?“ Shion nickte und dachte an den letzten Besuch des jungen Mannes vor 12 Jahren zurück. Damals hatte er noch etwas von dem Ninja, der er einst in Konoha gewesen war. Vorlaut, frech und chaotisch – doch nun war er anders. Man könnte sogar sagen, dass er das komplette Gegenteil geworden war. „Ich möchte eure nostalgischen Erinnerungen ja nur ungerne stören, doch mich würde brennend der Stand der Dinge interessieren.“ Naruto nickte und begann von ihrem Plan zu erzählen. Die Sonne hatte bereits den tiefsten Stand erreicht, als Kushina ihren Leute ein Zeichen gab, dass sie anhalten sollten. Sie hatten bereits einen weiten Teil der Wüste durchquert und hinter sich gelassen. Sie lagen gut in der Zeit, jedoch wollte es Kushina auch nicht übertreiben. Die Nuke-nin und ihre Pferde brauchte ein wenig Ruhe und etwas Schlaf. Schnell wurden die Aufgaben verteilt. Innerhalb von wenigen Augenblicken war ein komplettes Lager aufgebaut, während sich Kyota und Toriko als Wachen nützlich machten. Doch es war still und am Himmel war nicht eine einzige Wolke zu sehen. Dafür leuchteten die Sterne umso heller. Einen kurzen Augenblick lang betrachtete Kushina den Himmel, bevor sie sich nachdenklich über die Landkarte beugte. Sie hatten zirka noch einen anderthalben Tagesritt vor sich, bevor sie an der vereinbarten Position ankamen. Damit hatten sie noch mehr Zeit sich mit den örtlichen Begebenheit vertraut zu machen und bereits Vorbereitungen zu treffen, bevor die Suna-nin eintrafen. Seufzend ließ sich Michiru neben ihr nieder und streckte sich, bevor sie einen Blick über Kushinas Schulter warf. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihr Gesicht. „Na das sieht doch gut aus.“ „Ja, aber noch hat der Kampf nicht begonnen.“ Michiru nickte und schwieg wieder, während sie den Himmel betrachtete. Sie runzelte die Stirn und strich sich dabei eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht. „Kushina?“ „Mhm.“ „Was wünschst du dir eigentlich? Ich meine, wenn wir den Krieg gewonnen haben.“ Kushina betrachtete Michiru einen Augenblick nachdenklich und blickte dann wie sie in den Himmel. „Noch haben wir ihn nicht gewonnen.“ „Jetzt sei doch nicht zu pessimistisch.“ Dies zauberte Kushina ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Wenn es einen Optimisten in ihrem Team gab, dann war es Michiru. Es war egal wie die Chancen stand einen Kampf zu gewinnen, sie glaubte immer an ihren Sieg. Sie trug stets eine so starke Hoffnung in sich, dass diese ihr eine schier unglaubliche Kraft und Willen verlieh. „Ich weiß nicht, ich habe nicht darüber nachgedacht.“ „Echt? Also ich habe einen Wunsch. Ich will unbedingt heiraten und das mit allem drum und dran.“ Perplex sah Kushina Michiru an, bevor sie laut auflachte, doch was sie nicht die Einzige. Jeder der anderen Nuke-nin hatte sie gehört. Es hatte etwas befreiendes, als ob ihnen in jenem Augenblick ein Last von den Schultern genommen wurde. Beleidigt drehte sich Michiru um. „Ich habe wenigsten einen Wunsch.“ Kushina legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Nimm es uns nicht übel. Es kam nur einfach so überraschend.“ „Genau.“ Kira war zu ihnen getreten und hatte sich ihnen gegenüber niedergelassen. Immer noch sauer, warf Michiru ihren einen wütenden Blick zu. „Und hast du einen Wunsch?“ „Klar doch. Ich will mir alle möglichen Bibliotheken der Ninja-Nationen ansehen und soviele Bücher wie möglich lesen.“ „Da hast du dir ja was vorgenommen.“ Nun kamen auch die anderen näher und nach anfänglichen Zögern stellte sich heraus, dass jeder schon einen Wunsch hatte, den er sich nach Ende des Krieges erfüllen wollte. So wollte Kyota ein richtiges Feuerwerk veranstalten, anstatt immer nur Bomben zu bauen. Takeo wollte durch die dichten Wälder von Konoha streifen und Toriko wünschte sich eine Reise zum Tempel der Priesterin Shion, um dort noch mehr über Bannsprüche und -kreise zu lernen. Inaki wollte ebenso wie Kira durch die Länder der Ninja-Nationen ziehen, jedoch nicht um die Bibliotheken zu besuchen, sondern um die verschiedensten Kuchen zu probieren. Hikaru wünschte sich nochmal eine Reise ins Ausland und Jiro hatte sich vorgenommen, Pflanzenkunde zu studieren. Ruhig hörte Kushina ihnen zu und fühlte sich in ihrer Gegenwart einfach nur wohl. Es beruhigt sie und ihre Nervosität legte sich etwas. Während sie den anderen zuhörte, konnte sie die Gedanken an den bevorstehenden Kampf etwas beiseite schieben und einfach sie selber sein. Sie war in jenem Moment keine Nuke-nin noch die Anführerin der jüngeren Generation. Sie war einfach nur Kuhsina und niemand sonst. „Und weißt du nun, was du dir wünscht?“ Überrascht blickte Kushina auf. Sie hatte nicht gedacht, dass ihr die Frage nochmal gestellt werden würde. Alle sahen sie nun an, selbst Michiru, die nie lange jemanden böse sein konnte. „Nun ich würde unglaublich gerne mal Ichirakus Ramen probieren.“ Erschöpft schloss Konishi die Türe hinter sich und streifte seine Schuhe ab. Leise und vorsichtig stapste er durch den Gang in die Küche, da er niemanden mehr wecken wollte. Es war spät geworden, da Lee und Gai, darauf bestanden hatte, dass er noch zum Essen bleiben sollte, als er Hime heim gebracht hatte. Natürlich gab es bei den Beiden keine Widerrede. Er konnte gegen die Beiden nicht ankommen, denn das konnte nur die Wenigsten wie Tsunade, Neji und Tenten. Er seufzte auf und öffnete die Türe zur Küche. Überrascht stellte er fest, dass die Küche noch hell erleuchtet war und das sein Vater noch am Küchentisch saß. Seine Augen waren geschlossen und er atmet regelmäßig tief ein und aus. Er wirkt müde und sehr erschöpft. Konishi konnte es ihm nicht verdenken, schließlich hatte er die letzte Nacht teilweise mitbekommen, was sich im Gästezimmer abgespielt hatte. Bei dem bloßen Gedanken daran lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Er schüttelte den Kopf und wandte sich dem Küchenschrank zu, aus dem er sich eine Tasse holte und sich von dem Tee, den seine Mutter gemacht hatte, einschenkte. Gerade als er die Kanne Tee zurückstellen wollte, rührte sich sein Vater hinter ihm. „Du kommst spät, Konishi.“ „Ich wurde von Lee und Gai aufgehalten.“ Shikamaru seufzte laut auf und erhob sich vom Tisch. Er trat auf Konishi zu, um sich wie er Tee einzuschenken. „Wie weit seit ihr?“ Konishi nippte kurz an seinem Tee, bevor er antwortete. „Wir sind fertig. Das Tor ist repariert und der Gruppenplan steht auch. Ich werde an der vordersten Front kämpfen zusammen mit Hime und Takeshi vom Imurata-Clan. Und was ist mit dir?““ Shikamaru nickte. „Nun morgen verteilen wir die gesamte Ausrüstung und Waffen. Eigentlich sollte sie heute schon vergeben werden, doch Tenten hat nochmal alles über den Haufen gehauen dank Kotaru.“ Überrascht sah Konishi seinen Vater an. „Wie das denn?“ Mürrisch verzog Shikamaru das Gesicht. „Tja, der Junge ist im Schmiedehandwerk bewandert und hat Tenten einen verbesserte Brustpanzer gezeigt, der uns weniger in unserer Beweglichkeit einschränkt. Daraufhin haben Tenten, ihr Team und Kotaru angefangen sämtliche Brustpanzer zu ändern. Als ich fort bin, haben sie noch gearbeitet und werden dies wahrscheinlich noch immer tun.“ Konishi seufzte und trank seinen Tee. „Irgendwie fasziniert mich diese Familie.“ Überrascht sah Shikamaru auf. „Wie kommst du darauf?“ „Nun … ich hab schon öfters mit Verbrechern zu tun gehabt. Sie alle waren grausam und brutal. Auf mich wirkte sie leer, verkommen und verdorben. Doch bei der Uzumaki-Familie habe ich nicht ein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass sie so sind. Sie haben vielmehr etwas Menschliches an sich, was ich bei Nuke-nin nicht erwartet hätte. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Naruto Uzumaki damals die Leute umgebracht haben soll. Ich glaube nicht, dass er in der Lage ist Unschuldige zu töten.“ Konishi sah auf und blickte seinen Vater an. „Du glaubst es auch nicht genauso wie Mutter, oder?“ Shikamaru sah seinen Sohn einige Augenblicke lang an, bevor ein Lächeln sich auf sein Gesicht schlich. „Nein, ich glaube es nicht. Ich war damals und bin auch noch heute von Narutos Unschuld überzeugt.“ „Du warst einer der Freunde von Naruto Uzumaki, oder?“ „Ja, Naruto ist mein Freund. Einer meiner besten Freunde, auch wenn er früher ein riesiger Trottel war. Tollpatschig, kein Taktgefühl und voreilig – so ist Naruto gewesen. Er war auch nicht unbedingt der Schlauste, jedoch lernte er schnell und verstand es die Leute zu begeistern. Egal wohin er ging, er konnte die Leute begeistern und mit ihnen schnell Freundschaft schließen. Er war immer für seine Freunde da und hatte ein offenes Ohr für sie. Ein Versprechen, das er gab hielt er, selbst wenn es ihn das Leben gekostet hätte. Die Beziehungen zu Suna waren zum Teil sein Verdienst und auch Sasukes Wiederaufnahme ins Dorf haben wir ihm zu verdanken.“ Konishi konnte die Freude sehen, mit welcher Shikamaru über die Vergangenheit sprach. Man konnte die Zuneigung sehen, die sein Vater für Naruto übrig gehabt hatte. „Nicht nur mir ging es so, sondern auch den anderen. Umso weniger konnten wir uns erklären, warum Naruto die Menschen umgebracht haben sollte. Es konnte einfach nicht stimmen und dies taten wir auch laut kund. Jedoch blieb dies nicht ohne Folge. Dafür dass wir unsere Meinung sagte, tat man uns unsere Stellungen aberkennen. Plötzlich mussten wir alle bei Null anfangen und die Menschen im Dorf begangen uns zu verachten. Doch auch wir verachteten sie und besonders die Leute. Die damals das Urteil über uns gefällt hatten.“ „Und Tsunade?“ „Der und Jiraiya waren die Hände gebunden gewesen. Sie konnte sich der Entscheidung des Rates nur beugen, da sie in der Unterzahl waren. Damals hat auch Jiraiya entschieden nie wieder Schüler auszubilden. Damit hatte er sich natürlich den Zorn des Rates auf sich gezogen. Doch trotz der Strafe war ich nicht willens einfach aufzugeben. Und ich tat etwas, was mir der Rat schrecklich übel nahm.“ Shikamaru nahm einen Schluck Tee und sah seinen Sohn an. „Noch bevor Naruto diese Tat angehängt wurde, warst du schon auf der Welt. Temari und ich hatten beschloss, dass Naruto dein Pate werden sollte.“ Konishi verschluckte sich an seinem Tee und holte keuchend Luft. Überrascht sah er seinen Vater an. Schon oft hatte er sich gefragt, wieso er keine Paten hatte wie Teru und Riku. Manchmal war er sogar auf die Beiden eifersüchtig gewesen, doch zu fragen hatte er sich nie getraut. „Warum Naruto?“ Gequält lächelte Shikamaru. „Das haben mich die anderen auch immer gefragt. Ich habe dir doch gesagt, dass Naruto nicht unbedingt der Schlauste war. Sein Intuition war jedoch besser als bei jeden Anderen. Er war der Erste, der erkannte, dass Temari und ich gut zusammenpassten. Er schaffte es sogar mich und Temari zusammen zu bringen. Auch als Temari mit dir schwanger war, merkte er es als erster. Manchmal glaube ich sogar, dass es ohne ihn noch lange gedauert hätte, bis ich mit ihr zusammengekommen wäre.“ „Aber das sind doch keine Gründe.“ „Stimmt, das meinte Choji damals auch. Doch ich hatte einfach das Gefühl, dass es richtig war, ihn als deinen Paten einzusetzen. Bis über beide Ohren hat er gestrahlt, als ich es ihm sagte und war richtig aufgeregt gewesen. Man hatte ihn nicht beruhigen können und noch bevor du auf der Welt warst, ist er losgezogen, um dir Spielzeug und Babykleidung zu kaufen. Ich dachte und glaube auch heute noch, dass er dir ein guter Pate hätte werden können.“ Einige Zeit schwiegen die Beiden, doch dann durchbrach Konishi die Stille. „Und wer ist meine Patin? Hinata?“ „Ja. Temari wollte sie als deine Patin haben. Hinata hatte sich von jeher immer gut mit deiner Mutter und ihren Brüdern verstanden. Außerdem war Hinata deiner Mutter eine große Hilfe gewesen, als sie hierher nach Konoha gezogen war, um mit mir zusammen zu leben. Hinata war eine treue und liebevolle Seele, der wir dich ohne Probleme anvertrauen wollten und konnten. Doch dann war alles anders gekommen, als wir geplant hatten.“ „Die Verbannung?“ „Ja genau. Nach ihrer Verbannung hatte es sich der Rat in den Kopf gesetzt, dass sie Hinata und Naruto als deine Paten in den Papieren entfernen wollten. Doch Temari und ich haben uns ihren Willen widersetzt, da wir damals glaubten, dass die Wahrheit noch gefunden werden würde und die Beiden schon bald nach Konoha zurückkehren würden. Doch sie kehrte nicht zurück und auch die Wahrheit wurde nicht gefunden.“ „Sind die Beiden damals schon zusammen gewesen?“ An dieser Stelle lachte Shikamaru laut auf. „Nein sind sie nicht. Hinata war aber in Naruto verknallt gewesen, was jeder im Dorf erkannt hatte, außer Naruto. Intuition hin oder her, in Bezug auf sich selber war seine Intuition gleich null. Umso mehr hat es mich gefreut, dass die Beiden dann doch zusammengefunden haben.“ Konishi schnaufte belustigt und stellte seine leere Tasse beiseite. „Da scheine ich je sehr lustige Paten zu haben.“ „Du nimmst es einfach so hin?“ Konishi zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die Uzumakis solche Verräter sind, wie alle sagen. Ich habe gesehen, wie sie mit anderen umgehen und wie sie sich geben. Außerdem wer hat schon Auserwählte als Pateneltern?“ „Und Hime?“ „Wir werden einen Weg finden müssen, damit zu leben. Doch nun möchte ich meine Paten gerne mal kennenlernen.“ Mit einem breiten, ehrlichen Grinsen verabschiedete sich Konishi von Shikamaru. 1Tag vor Kriegsbeginn Die Sonne begann aufzugehen, als Kotaru sein Werkzeug beiseite legte. Die ganze Nacht hatte er, Tenten und ihr gesamtes Team durchgearbeitet, um die Ausrüstung zu ändern und zu verbessern. Er musste zugeben, dass er reichlich stolz auf sich und die Arbeit die er geleistet hatte, war. An die tausend Brustpanzer hatte sie in der Nacht geändert und dies grenzte an ein kleines Wunder. Dies war nur durch den unermüdlichen Willen von Tentens Team zu schaffen gewesen. Müde wankte er nun auf eine der Bänke zu, um sich wie die anderen des Teams darauf nieder zu lassen. Von ein paar Seiten wurde ihm freundschaftlich auf die Schulter geklopft und Lob wurde ihm ausgesprochen. Wenn er denn nicht so müde gewesen wäre, dann hätte er den Leuten wohl gesagt, dass sie das sein lassen sollten. Doch in jenem Moment war ihm alles egal. Freudig nahm er die Flasche mit Wasser entgegen, die man ihm reichte und nahm einen gewaltigen Schluck. Er reichte die Flasche noch weiter, bevor er sich an die Wand lehnte und sein Kopf kippte. Dass er alle ausgeliefert war ihm egal genauso, dass er zur Seite kippte und sein Kopf auf der Schulter seines Nachbars zum Liegen kam. Die Dunkelheit holte ihn ein und wiegte ihn in einen erholsamen Schlaf. Grinsend betrachtete Tenten Kotaru, bevor sie eine Decke über ihn ausbreitete und auch seinem Nachbarn eine reichte. Dem schien es nichts auszumachen, dass sich Kotaru bei ihm anlehnte. Immerhin hatte er die gesamte Nacht mit dem Jungen zusammengearbeitet und hatte ihn dabei kennengelernt. Trotz der raue Schale, die Kotaru an den Tag legte, war er doch ein liebe Junge, der viel zu schnell den Kinderschuhen entwachsen war. Doch eins wusste der Mann, dass von dem Jungen genauso wenig Gefahr ausging wie von einer Maus. Der Mann breitete die Decke über sich aus und es dauerte nicht lange, bis auch er eingeschlafen war. Vorsichtig blickte Yuki um die Ecke und betrachtete die Eingangshalle des Krankenhauses. Eilig und geschäftigt liefen die Menschen hin und her und nahmen die letzten Maßnahmen vor Kriegsbeginn vor. Langsam trat Yuki ein, doch keiner nahm von ihr Notiz, vielmehr ignorierte man sie. Sogleich wollte sich Yuki auch wieder herum drehen und gehen, jedoch stand bereits jemand hinter ihr und hielt sie auf. Erschrocken blickte sie auf und erkannte Ino, die sich hinter sie gestellt hatte. Ein freundliches Lächeln begrüßte Yuki, was sie nur zaghaft erwidert. Sie fühlte sich schrecklich unwohl an diesem Platz. Doch Ino ließ sie nicht vorbei. Sie hielt sie sogar an der Schulter fest, damit sie nicht weglaufen konnte. „Dich habe ich gesucht.“ Ohne noch etwas weiteres zu sagen, schnappte sie sich Yuki am Handgelenk und zog sie hinter sich her durch die Gänge des Krankenhauses. Unterwegs grüßten die Leute Ino und warfen Yuki einen teils fragenden aber auch teils bösartigen Blick zu. Ein roter Schimmer legte sich auf Yukis Wangen und sie senkte den Blick um die Leute nicht sehen zu müssen. Eigentlich war sie zum Krankenhaus gekommen, um zu fragen, ob sie den Menschen dort behilflich sein konnte. Denn sie wollte nicht ewig herum stehen und nichts machen. Jedoch hatte sie jedes Mal, wenn sie vor dem Krankenhaus stand, der Mut verlassen, jemanden anzusprechen oder es auch nur zu betreten. Ständig hatte man ihr diese Blicke zugeworfen und sie abschätzend gemustert, der ihr allen Mut geraubt hatte. „Ich hab mich schon gefragt, wann du wohl zu uns kommen würdest.“ Bei der Aussage sah Yuki auf und betrachtete Inos Rücken. „Sie wussten, dass ich kommen würde?“ „Ich hab dich die letzten Tage immer vor Krankenhaus stehen sehen, doch scheinbar hat dir der Mut gefehlt. Hätte er mir bei den Blick wohl auch. Du bist ziemlich schüchtern, was?“ Yuki erstarrte und blieb stehen, sodass auch Ino stoppte. Verwundert sah sich Ino nach Yuki um, während diese sich auf ihre Lippe biss und die Hände zu Fäusten ballten. „Als Nuke-nin habe ich versagt.“ „Warum?“ „Weil ich es nicht schaffe, meinen Gefühle vor den Leute zu verstecken.“ Nachdenklich runzelte Ino die Stirn und trat näher zu Yuki hin. „Also ich finde, dass du es manchmal doch schon ganz gut schaffst. Eine Maske zu tragen, wie es dein Freund tut braucht viel Erfahrung, aber die hast du noch nicht, oder?“ Yuki schüttelte den Kopf. „Siehst du. Außerdem solltest du dich nicht daran messen, was du noch nicht kannst, sondern was du kannst.“ „Was ich kann?“ Yuki sah Ino an und ihre starren Züge nahmen einen weichen Zug an, bevor sie zustimmend nickte. „Ja.“ „Und jetzt komm. Ich will dich Sakura vorstellen. Im Moment können wir jeden Medical-nin gebrauchen und du bist doch eine.“ Es war keine Frage die Ino stellte, sondern eine felsenfeste Aussage. Überrascht hob Yuki die Augenbrauen. „Woher wissen sie das?“ „Von Hinata. Sie meinte, dass du ganz gut seist.“ In Yuki machte sich eine angenehme Wärme breit. Hinata mochte ein liebevoller und geduldiger Mensch sein, doch in der Heilkunst erwartete sie hohe Perfektion und erzog ihre Schüler sehr streng. Das Hinata sie gelobt hatte, erfüllte Yuki mit Stolz. „Ja, ich bin eine Medical-nin.“ Darauf lachte Ino und lief weiter. „Dann komm, Yuki.“ Hinata öffnete leise die Türe und schlich durch die Flure des Hauses. Noch immer lag ihr das Gespräch mit Shikamaru schwer im Magen, doch allmählich fühlte sie sich besser. Vor allem wollte sie nicht länger im Bett liegen. Sie brauchte Bewegung und eine Aufgabe. Sie hatte sich vorgenommen im Krankenhaus bei Sakura vorbei zu sehen und sie zu fragen, ob sie noch Hilfe gebrauchen könnte. Ohne ein Geräusch zu erzeugen, schwebte sie regelrecht die Treppe hinunter und lief eilig auf die Türe zu. Flink schlüpfte sie in ihre Schuhe und wollte die Türe öffnen, als sie hinter sich die Geräusche näher kommender Füße vernahm. Sie hielt inne und drehte sich um. Auf der Treppe stand Konishi und betrachtete sie eingehend von oben bis unten. Er legte den Kopf schräg und lächelte Hinata leicht verlegen an. „Du willst doch nicht heimlich verschwinden, Tante?“ Hinata klappte der Mund auf, doch kein Wort kam ihr über die Lippen. Stattdessen schlug sie sich die Hände vor den Mund und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ein Zittern durchlief ihren Körper. Konishi überwand die letzten Meter zwischen ihnen beiden und umarmte Hinata. „Schön dich kennen zu lernen.“ Nun brach bei Hinata die letzte Zurückhaltung zusammen und sie ließ ihren Tränen freien Lauf, während sie Konishis Umarmung nun erwiderte. „Es ist lange her, Konishi.“ Mit einem Lächeln beobachtete Shikamaru die Szene, die sich gerade in seinem Eingangsbereich abspielte. Er hätte nicht gedacht, dass Konishi die Nachricht über seine Pateneltern so gut aufnehmen und auch so gut darauf reagieren würde. Eher hatte er mit Ablehnung und Verachtung gerechnet, jedoch war dies sichtbar nicht der Fall. „Ach, ich liebe Happy Ends.“ Temari war zu ihm getreten und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Auch auf ihrem Gesicht war ein Lächeln zu erkennen ebenso wie die Erleichterung, dass alles so gut gelaufen war. „Ich glaube wie sollten sie nicht stören.“ Shikamaru nickte nur, während er sich umdrehte und wieder in sein und Temaris Zimmer zurück ging. Da der Haupteingang blockiert war, musste er wohl oder übel mit dem Fenster als Ausgang Vorliebe nehmen. Gähnend streckte sich Hauro. Er hatte die Nacht nicht besonders gut geschlafen und dementsprechend war auch seine Laune. Neben ihm lief Tenko her, der auch alles andere als gesprächig war. Riku hingegen schien bester Laune zu sein, die zwei Schritte vor ihnen lief und jeden, den sie kannte fröhlich grüßte. Mit einem mürrischen Gesicht steckte Hauro seine Hände in die Hosentaschen und blickte zum Himmel, der vollkommen wolkenlos war. Die Sonne strahlte angenehm sanft auf sie herab. Hauro schnaubte. Das Wetter passte so überhaupt nicht zu der momentanen Lage. Eigentlich sollte man das Wetter genießen und dabei faul im Gras liegen und sich nicht auf einen Krieg vorbereiten, der schnell näher kam. Doch vor allem vermisste er Kushina. Seit er sich von ihr vor einer Woche getrennt hatte, hatte es nicht eine Stunde gegeben, wo er nicht an sie gedacht hatte. Er vermisste ihre Stimme, ihren Geruch, ihr seltenes Lachen. Er vermisste ihre vorlaute Art und ihren Sarkasmus. Er vermisste einfach alles an ihr. Seufzend wandte er den Blick vom Himmel ab und sah zu Tenko hinüber. Er war nicht viel besser drauf als er selber, was jedoch nicht am Liebeskummer lag. Hiashi führte sich wohl mal wieder als Tyrann zu Hause auf, worunter er ziemlich zu leiden hatte. Hinzu kam die Sorge um Tenji, der bei den Nuke-nin geblieben war. Trotz aller Beteuerungen von Neji sorgte sich Tenko um seinen kleinen Bruder. Nun sah Hauro zu Riku, die fröhlich vor ihnen herlief. Wenn man sie so sah, konnte man denken, es wäre Friede, Freude, Eierkuchen. Riku war und blieb der Optimist in der Gruppe. Er wollte nicht wissen, was erst passieren musste, dass sie ihre gute Laune verlor. Sie erhob ihre Hand und winkte Tenten zu, die bereits auf sie wartete. „Da seid ihr ja.“ Tenten erhob sich von ihrem Stuhl und trat näher zu ihnen. In der Hand hielt sie mehrere Listen, die sie den Dreien reichten. „Auf den Listen sind alle Ninjas verzeichnet, die sich heute noch ihre Ausrüstung abholen müssen. Eigentlich hätte wir sie gestern schon vergeben, doch wir haben heute Nacht noch letzte Veränderungen vorgenommen, deshalb sie wir ein wenig spät dran. Kommt mit, ich erklär euch noch schnell das System, wo ihr was findet.“ Schnell zeigte Tenten ihnen das Lager und erklärte ihnen das Ordnungssystem. Eigentlich war es relativ einfach, doch Hauro fühlte sich einfach nur müde und erschöpft. Er wünschte sich nichts mehr als sein Bett. „Habt ihr noch Fragen?“ Alle schüttelten den Kopf. „Gut, dann danke nochmal, dass ihr einspringt.“ Lächelnd winkte Riku ab. „Ach was. Das machen wir doch gerne. Schließlich haben wir ja unsere eigentlichen Aufgaben schon erledigt.“ „Verstehe. Und steht schon fest, wo ihr kämpfen werdet?“ Die Atmosphäre verdunkelte sich merkbar und Riku, Tenten und Hauro wichen vor Tenko zurück. Finster blickte Tenko seine Mutter an, die einen wunden Punkt erwischt hatte. „Wir werden in den letzten Reihen stehen. Wir gehören zum Koordinationsgruppe. Mit meinem Byakugan soll ich die Bewegungen des Feindes im Augen behalten, während Riku und Hauro Babysitter spielen dürfen.“ Damit drehte er sich um und verschwand aus dem Lager, während Tenten ihm perplex hinterher sah. „Hab ich was falsches gesagt?“ „Nein, ihm gefällt es nicht, dass er die Prinzessin ist, die von uns beiden Rittern beschützt werden soll.“ Tenten legte sich die Hand über die Augen und schüttelte den Kopf. „Als Ninja kann ich ihn verstehen, denn ich würde auch lieber kämpfen als mich beschützen lassen. Als Mutter jedoch bin ich doch sehr beruhigt, dass er nicht an der vordersten Front kämpfen muss.“ Riku und Hauro warfen sich einen Blick zu, bevor sie wieder zu Tenten sah und synchron sprachen: „Meinen unsere Mütter auch.“ „Es tut mir leid, dass wir nie für dich da waren.“ Überrascht sah Konishi zu Hinata, die neben ihm auf der Terrasse saß. Traurigkeit zeichnete ihr Gesicht. „Warum entschuldigst du dich? Du konntest doch als Nuke-nin schlecht ins Dorf marschieren und mich besuchen kommen.“ Ein trauriges Lächeln huschte kurz über Hinatas Gesicht und sie blickte zu den Bäumen, die sich sachte ihm Wind bewegten. „Und doch waren wir dir nie die Pateneltern, die du verdienst hättest.“ Sie zog ihre Beine nahe an ihren Körper heran und legte ihren Kopf auf den Knien ab. Sanft fuhr der Wind durch ihre kurzen Haare. „Ich bin damals so glücklich gewesen, dass Temari mich zu deiner Patin bestimmt hatte. Nie hatte ich damit gerechnet. Gerade deswegen war ich so stolz darauf. Ich hatte mir geschworen, dass ich die beste Patin der Welt für dich werde.“ Sie schnaubte kurz auf. „Doch alles, was ich mir vorgenommen hatte, löste sich in dem Moment auf, da ich verbannt wurde. Meine Wünsche und Vorstellungen zerplatzten wie eine Seifenblase.“ Sie schwiegen und jeder der Beiden hing in jenem Moment seinen Gedanken nach. Es hätte so vieles anders sein können, wenn die Verbannung nicht gewesen wäre. „Was hättest du denn vorgehabt, wenn du nicht verbannt worden wärst?“ Kurz zögerte Hinata, bevor sie antwortete. „Ich wäre viel mit dir spazieren gegangen und hätte dir die Schönheit der Natur gezeigt. Außerdem wollte ich für dich da sein, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Halt jemand mit dem über das Reden konntest, über das du nicht mit deinen Eltern oder Naruto reden konntest.“ Sie lächelte ihn ehrlich und liebevoll an und er erwiderte dieses Lächeln. „Und was hätte mir Naruto beigebracht?“ „Die Dummheiten.“ Beide sahen sich kurz an, bevor sie beide auflachten. Dieses Lachen war befreiend und sie vergaßen die Situation in der sie steckten. Alles was zählte, war dieser Moment, den sie als Patensohn und Patentante zusammen verbrachten. Langsam kriegten sie sich wieder ein. „Erzähl mir mehr von Naruto.“ „Nun Naruto ist Naruto.“ Skeptisch zog Konishi die Augenbraue hoch. „Das nenne ich aber eine informationsreiche Antwort.“ Doch Hinata ließ sich davon nicht beirren und lächelte weiter. „Ich lebe nun schon seit mehreren Jahren mit Naruto zusammen, doch bis heute habe ich noch lange nicht jede Seite an ihm entdeckt. Ich kann ihn mit vielen Worten beschreiben und doch sind sie nicht ausreichend. Außerdem solltest du ihn selber kennenlernen, um dir ein eignes Urteil über ihn zu bilden.“ Konishi seufzte auf. Das war eindeutig nicht die Antwort, die er erwartet hatte. „Kannst du mir nicht wenigsten etwas erzählen?“ Nun war es an Hinata die Augenbrauen hoch zu ziehen. Sie runzelte die Stirn und dachte kurz nach. „Nun so viel kann ich dir sagen – Naruto liebt dich wie eins seiner eignen Kinder. Er hat in den letzten Jahren oft an dich gedacht und wann immer er die Möglichkeit hatte, etwas über dich zu hören, so hat er diese Chance ergriff. Er hat dich wirklich sehr gerne. Er wäre dir sicherlich ein guter Patenonkel gewesen.“ Konishi nickte. „Ja, das hat mein Vater auch schon gesagt.“ Konishi erhob sich und streckte sich. Die Sonne hatte ihren Zenit schon überschritten und wanderte langsam auf den Horizont zu. Die Zeit war rasend schnell vergangen, doch es war ihm gar nicht so aufgefallen. Er hatte die Zeit mit Hinata sehr genossen. Mit Schwung drehte er sich um. „Wie wäre es, wenn wir unsere Ausrüstung abholen gehen?“ Hinata lächelte sanft. „Es spräche nichts dagegen.“ Der Wind wehte durch ihre Haar und trug den Geruch von Erde und Kräutern mit sich. Tief atmete sie diesen erfrischenden Luft ein und versuchte den salzigen Geschmack des Meeres zu vergessen. Endlich hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen. Nichts was schwankte mehr und brachte ihren Magen dazu, rückwärts zu arbeiten. Genießerisch schloss sie die Augen und nahm die Umgebung und die Natur mit all ihren Sinnen auf. Sie liebte die Erde, die Pflanzen und den Wind. Diese brachte sie nicht aus der Ruhe. „Meisterin Mikoto.“ Hiro war zu ihr getreten. Er war ziemlich groß und stellte sich so, dass er Mikoto komplett mit seinem Schatten überzog. Seine Hand lag am Griff seiner Sense, die scheinbar lässig über seine Schulter gelegt war. Doch Mikoto kannte ihn besser, um zu wissen, dass dies nur ein Trugschluss war. Hiro war längst nicht so lässig wie er nach außen hin den Anschein wahrte. „Was ist los?“ „Die Kiri-nin berichten von drei Schiffen, die sich unserem Anlegeplatz nähern, jedoch gehören sie nicht zu ihren Leute.“ Mikoto verengte ihre Augen zu Schlitzen. „Was sagt die Mizukage?“ „Sie will euch sprechen.“ Mikoto nickte und folgte Hiro. „Er schläft also hier. Das überrascht mich jetzt.“ Hinata streifte sich gerade den Brustpanzer über, den Riku ihr reichte. Mit ein paar einfachen und schnellen Handgriffen schloss sie die Schnallen und befestigte den Panzer, damit dieser nicht verrutschen konnte. Danach ergriff sie die Schützer und die Waffentaschen, die bereits dalagen, während sie Rikus Worten lauschte, die ihr schnell die Lage erklärte. Als sie endete, lächelte Hinata kurz auf. „Scheinbar taut er endlich ein wenig auf.“ Fragend blickte Riku sie an, doch Hinata sagte nichts weiter, sondern warf einen schnellen Blick über die Liste der noch abzuholender Ausrüstung. Dabei fiel ihr ein Name ins Auge. „Riku bring mir doch bitte Yukis, Inos und Sakuras Ausrüstung. Ich werde sie ihnen bringen.“ Riku nickte und verschwand in den hinteren Räumlichkeiten, um die gewünschten Sachen für Hinata zu besorgen. Die wandte ihren Blick inzwischen Konishi zu, der ebenfalls seine Ausrüstung von Tenko erhielt, der ziemlich mürrisch drein blickte. Doch dann wandte sie sich zu der Türe, die zu den Ruheräumen von Tentens Team führte und öffnete sie. Leise trat sie ein. Die ersten aus dem Team waren bereits wieder auf den Beinen und gingen eifrig ihren Angelegenheit nach. Schnell wanderten Hinatas Augen durch den Raum und entdeckten schließlich den dunklen, strubbligen Schopf ihres Sohnes. Dieser blickte verschlafen und etwas desorientiert aus der Wäsche. Scheinbar war er soeben erst aufgewacht. „Einen guten Sohn hast du da.“ Hinata drehte ihren Kopf nach links. Tenten war still und leise zu ihr getreten und begrüßte sie mit einem strahlenden Grinsen, welches Hinata nur zu gerne kurz erwiderte. Sie hatte Tenten sehr vermisst. Die beiden Frauen hatte schon immer einen guten Draht zueinander gehabt, besonders nachdem Tenten angefangen hatte mit Neji auszugehen. Selbst die Jahre der Trennung und der Verbannung hatte daran nichts ändern können. Kurz nahm Tenten Hinata in den Arm und drückte sie, was jedoch Hinata nicht erwiderte, so gerne sie es auch getan hatte. Es war eine Sache ein Lächeln zu erwidern, jedoch ging eine Umarmung zu weit. Hinata musste sich tierisch am Riemen reißen, schließlich hatte sie ihrem Dorf gegenüber noch Verpflichtungen. Tenten, die merkte, dass Hinata ihre herzliche Umarmung nicht erwiderte, ließ von ihr wieder ab und schenkte Hinata einen fragenden Blick. Eine Antwort erhielt sie nicht, auch wenn sie sicher war, dass Hinata ihn mit Sicherheit verstanden hatte. Letztendlich erkannte sie, dass es sinnlos war, noch auf eine Antwort zu wartet und wendete ihre Aufmerksamkeit den jungen Mann zu, der sich ihnen nun zügig näherte. „Dein Junge ist schon eine Nummer. Ich hab selten einen wie ihn getroffen, der solch eine Ausdauer besitzt. Scheinbar kommt er da nach Naruto. Wenn der sich mal was in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte ihn nichts und niemand aufhalten. Der hat heute Nacht meine Jungs motiviert, wo es nur ging und hat sie mit sich geschliffen. Ohne ihn hätten wir das Arbeitspensum wohl nicht geschafft.“ Kotaru war inzwischen zu ihnen getreten und nur die roten Ohren verrieten Hinata und Tenten, dass er von Tentens Worten peinlich berührt war. Schließlich bekam man als Nuke-nin nur sehr selten solche Lobe zu hören und noch seltener in aller Öffentlichkeit. Kotaru öffnete den Mund, um auf Tentens Worte etwas zu erwidern, doch im Hintergrund erhoben sich die Stimme der anderen Männer, die Tenten zustimmten. In jenem Moment war Kotaru froh mit dem Rücken zu ihnen zu stehen, denn sein Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an, was Hinata innerlich grinsen ließ. Dankbar nahm Sakura ihre Ausrüstung entgegen und legte sie auf ihren Schreibtisch ab, bevor sie sich ihren drei Besuchern widmete. Konishi gab gerade Ino ihre Ausrüstung, während Kotaru Yuki etwas ins Ohr flüsterte und sie dann hinter sich her aus dem Zimmer zog. Eigentlich sollte Sakura sauer deswegen sein, da sie mit Yuki noch einige Dinge zu besprechen hatte, doch andererseits konnte sie die beiden jungen Leute auch nur zu gut verstehen. Wäre sie an deren Stelle gewesen, hätte sie wahrscheinlich nicht anders gehandelt. Stattdessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit nun Hinata zu, die ebenfalls den Zweien hinterher sah und die Stirn leicht runzelte. „Wie wäre es mit einem Kaffee?“ Hinata nickte, doch Konishi winkte ab. „Ich will euch Frauen doch nicht weiter stören.“ Mit dieser Worten verschwand er durch die Türe und zog sie hinter sich zu. „Er ist genau wie sein Vater. Der hat es nie länger als zwei Minuten alleine mit mehreren Frauen ausgehalten.“ Ino schüttelte seufzend ihren Kopf, was Sakura zum Lachen veranlasste und Hinata ein leichtes Lächeln entlockte. Alle drei nahmen am Tisch Platz und Sakura schenkte Kaffee aus, den sie nacheinander den anderen beiden Frauen zuschob. „Ist das nicht irgendwie seltsam? Morgen kämpfen wir um unser Leben und heute sitzen wir einfach hier und trinken Kaffee.“ Hinata nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, bevor sie Ino antwortete. „Es ist wie ein tiefes Luftholen vor dem Sturm. Doch es ist in Ordnung so. Wer weiß, ob wir jemals wieder so zusammen kommen werden. Der morgige Tag ändert unser aller Leben. Deshalb sollten wir ihn genießen.“ Darauf erwiderten weder Sakura noch Ino etwas, sondern tranken ebenfalls ihren Kaffee im freundschaftlichen Schweigen. Es war einfach schön in so einer trauten Runde zu sitzen und einfach zu entspannen. Mit einem fürchterlichen Krachen flog die Türe auf und eine entnervte Tsunade trat ein. Schnell drehte sie sich um und pfefferte die Türe ins Schloss, bevor sie auf den Tisch zu stampfte. „Kaffee aber dalli.“ Seufzend erhob sich Ino, um noch eine Tasse zu nehmen. „Tsunade, das ist noch immer ein Krankenhaus. Bitte beruhig dich ein wenig.“ Hinata zollte Sakura in jenem Moment eine Menge Respekt. Nur wenige traute sich Tsunade anzusprechen, wenn diese in Rage war. „Kannst du mit mal sagen, wie ich ruhig bleiben soll, wenn mir Danzo wie so eine widerwärtige Zecke im Nacke sitzt?“ „Aber gebissen hat er dich scheinbar noch nicht. Jedenfalls sehe ich keine Bissspuren.“ Mit einem frechen Grinsen stellte Ino die Tasse vor Tsunade und setzte sich ihr gegenüber wieder hin. Mit einem regelrechten Todesblick betrachtete Tsunade Ino einige Augenblicke lang. „Pass auf, dass ich nicht gleich beiße.“ „Dann stell dich schon mal auf ein paar gebrochene Rippen ein.“ Hinata blickte von Tsunade zu Ino, die sich gegenseitig giftig anfunkelten, bevor sie sich an Sakura wandte. „Sind die immer so?“ Sakura verzog mürrisch den Mund. „Ja, das brauchen die scheinbar um ihre gegenseitige Zuneigung auszudrücken. Wie die kleinen Kinder und dabei sind das erwachsene Frauen.“ „Sag ausgerechnet die Frau, die bis vor einer Woche fluchend Konohamaru hinterher gerannt ist, weil dieser es gewagt hatte sich den letzten Schluck Kaffee aus der Kanne zu genehmigen. Wenn ich mich recht erinnere, hast du ihm damit gedroht jeden einzeln Knochen einzeln zu brechen, wenn er sich nochmal an deinem Kaffee vergreifen sollte.“ Gleichgültig zuckte Sakura mit den Schultern, während Tsunade anklagend mit dem Finger auf sie zeigte. „Er ist selber Schuld. Ich habe ihn gewarnt, dass es Ärger gibt, wenn er an den Kaffee geht. Er wusste, auf was er sich einlässt, wenn er sich mit mir anlegt.“ „Außerdem scheint Konohamaru diesen Adrenalinschub zu brauchen. Es ist wie eine Sucht für ihn.“ Nachdenklich runzelte Ino die Stirn und Hinata verzog spöttisch den Mund. „Also ist deine Streiterei mit Tsunade auch nichts anders als eine Sucht für dich Ino, sowie Sakura unter einer extremen Kaffeesucht leidet.“ „So sieht es wohl ja mal aus.“ „TSUNADE.“ Doch diesmal war es Tsunade, die ungerührt zu den Beiden blickte. Einige Sekunden schwiegen alle Anwesenden, bis Tsunade plötzlich in ein schallendes Gelächter ausbracht, was ihr skeptische Blicke einbrachte. Keuchend erklärte Tsunade. „Morgen könnte die Welt unter gehen und wie sitzen wir und unterhalten uns über so unsinnige Sachen.“ Ino, Sakura und Hinata warfen sich einen Blick und lächelten, bevor sie synchron zu Tsunade sagten. „So weit waren wir auch schon.“ Allmählich hatte sich Tsunade wieder eingekriegt. Noch kurz lächelte sie ein paar wenige Augenblicke, bevor sie zu Hinata blickte. Nun wirkte sie ernst und nachdenklich. „Aber jetzt mal Spaß beiseite. Eigentlich war ich auf der Suche nach dir Hinata. Da ich nicht über dich bestimmen kann, wollte ich fragen, welche Stelle, du morgen einnimmst. Wirst du bei den Medical-nin arbeiten?“ Auf die Frage schüttelte Hinata jedoch nur den Kopf, was ihr erstaunte und überraschte Blick von den Anwesenden einbrachte. Sie alle hatten erwartete, dass sich Hinata den Medical-nin anschließen würde, schließlich war sie selber eine. „Nein ich habe nicht vor die Medical-nin zu unterstützen. Kotaru und ich werden an der vordersten Front mitkämpfen.“ „Das hab ich jetzt nicht erwartet.“ Darauf musste Tsunade erstmal einen kräftigen Schluck Kaffee nehmen. Wenn sie ehrlich war, hätte sie Hinata unglaublich gerne im medizinischen Team gehabt. Hinata schien Techniken zu beherrschen von denen sie nur ansatzweise schon mal gehört hatte. „Ihr werdet mich an der Front mehr gebrauchen können, als bei den Medical-nin. Dafür wird aber Yuki die Medical-nin unterstützen. Ich hab ihr alles beigebracht, was sie über die Behandlung von Verletzten wissen muss. Sie wird euch eine große Hilfe sein.“ Hinata stellte die Tasse ab und warf einen Blick aus dem Fenster. Es war deutlich, dass das Thema damit für sie beendet war. Kotaru umarmte Yuki von hinten und legten seinen Kopf auf ihre Schultern. Tief atmete er ihren Geruch ein und versuchte ihn sich genau einzuprägen. Er schloss die Augen und seufzte laut auf. „Schon bald ist es soweit.“ Yuki sagte nichts. Sie schmiegte sich mit ihren Rücken an Kotaru und berührte mit ihrer Hand seinen Arm. Sie brauchte nichts zu sagen, denn zwischen ihnen war alles gesagt. Sie wollte einfach nur noch die letzten paar Stunden die sie hatten genießen. Schließlich wusste keiner, ob es ihre letzten Stunden waren, die sie noch miteinander teilen konnten. Still und schweigend saßen sie beieinander und lauschten ihren regelmäßigen Atemzügen, die ihnen zeigten, dass sie noch am Leben waren. Kushina gab ihren Leuten ein Handzeichen und ihre Leute kamen zum Stehen. Sie hatten den vereinbarten Punkt erreicht. Es handelte sich dabei um ein Stück freie Ebene, bevor sie in den Wald von Konoha überging. Hier würden sie das Lager der Suna-nin aufschlagen, bevor sie am nächsten Tag in den Wald eindrangen um die Barbaren vom Süden her anzugreifen. Sie brauchten ihren Leute keine Anweisungen zu geben. Diese tat von allein, was getan werden musste und begann das Lager auf die Ankunft der Suna-nin vorzubereiten. Diese sollten in dieser Nacht eintreffen. Laut den Falkennachrichten, die sie erreicht hatten. Laut diesen verlief auch bei Gaara alles planmäßig. Kushina nahm ihrem Hengst den Sattel und die Zügel ab, bevor sie ihn frei laufen ließ. Kurz noch blickte sie ihm hinterher, bevor sie sich daran machte, den anderen zu helfen. Es gab noch viel zu tun und die Nacht würde noch lang werden. Naruto stand auf einem Felsvorsprung und betrachtete das Land vor sich. Es war verwüstet und niedergebrannt. Die Barbaren hatten auf ihrem Weg durch die Landschaft eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Es war entsetzlich anzusehen, besonders wenn man wusste, wie das Land und die Umgebung zuvor ausgesehen hatte. Die Barbaren hatten wahrlich tiefen Wunden in die Landschaft geschlagen, die nur langsam und mit Mühe und Geduld heilen würden. Deren Lager war von dem Felsvorsprung gut zu erkennen. Sie hatten zwar einen Vorsprung, doch den konnten die Nuke-nin schnell und gut wettmachen, dank ihrer flinken und schnellen Pferde. Doch im Moment rastete die Barbaren und die Nuke-nin taten es ihnen gleich. Sie würden ihren ganzen Kräfte am nächsten Tag brauchen. Eine warme Hand legte sich auf seine Schulter und drückte ihn kurz. Langsam wandte Naruto seinen Kopf herum und blickte in die Augen seines Patenonkels, der ihn besorgt betrachtete. „Du hast kaum etwas gegessen.“ Dafür kassierte Jiraiya ein spöttisches Lächeln von Naruto, der seinen Blick wieder der Landschaft und der Ferne zu wandte. „Wenn das dein einziges Problem ist.“ „Ich mache mir halt meine Sorgen um dich.“ Naruto konnte ihn ja verstehen, jedoch war ihm so überhaupt nicht nach essen. Der nächste Tag weckte Furcht und Angst in ihm, die er vor den anderen verbarg, sogar musste. Er war einer ihrer Anführer und musste für sie als Vorbild vorausgehen. Dennoch konnte er nichts gegen diese nervöse Spannung machen, die sich über das Lager gelegt hatte. „Sprich dich aus. Es hört uns keiner.“ Kurz blickte Naruto zu Jiraiya und dann über seine Schulter zu seinen Kameraden. Keiner schien zu beachten und es war auch keiner in Hörweite, dessen war sich Naruto sicher. Er seufzte. „Ich hab Angst, Jiraiya.“ „Verständlich. Das wird auch nicht einfach. Ich bezweifele stark, dass es hier einen Mann oder eine Frau gibt, die keine Angst hat.“ Naruto nickte. „Es wäre für mich erträglicher, wenn ich nicht ihr Anführer wäre, doch das bin ich nun mal nicht. Ich werde sie in diesen Kampf führen und ihre Leben lasten auf meinen Schultern.“ Jiraiya sah Naruto an, der nur in die Ferne blickte. Noch nie hatte er Naruto so ernst erlebt wie in jenem Moment und er musste zugeben, dass der Junge nun endlich richtig erwachsen geworden war. Er war weder kindisch noch unrealistisch. Er war ein Kämpfer, der sich der Verantwortung, die man ihm übertragen hatte, bewusst war. Aber dennoch musste er noch einiges lernen. „Vertraust du deinen Leute Naruto?“ „Ja bis auf den letzten Mann.“ Er hatte es ohne den Hauch eines Zweifels gesagt,was daraufhin deutete, dass er jedem der Nuke-nin sein uneingeschränktes Vertrauen entgegenbrachte. Ein Vertrauen welches erwidert wurden, dessen war sich Jiraiya sicher. Die Zeit, in der mit den Nuke-nin gereist war, hatten ihm dies deutlich gemacht. „Dann sag dies deinen Leute.“ Blitzschnell wirbelte Narutos Kopf herum. Wütend sah er Jiraiya an. „Sonst aber noch fit im Kopf oder?“ Darauf lächelte Jiraiya jedoch nur. „Ich kenne eure Regeln, doch diese Situation ist anders. Du bringst ihnen dadurch Vertrauen entgegen, was euch für den morgigen Kampf noch einmal stärken wird. Du wirst es schon sehen. Außerdem lade dir nicht, die ganze Verantwortung alleine auf. Sie sind bei dir. Sie unterstützen dich.“ Völlig überzeugt hatte Jiraiya Naruto nicht, denn die Skepsis stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Na was ist los? Traut sich etwa der große Naruto nicht? Der Naruto, der früher nicht einmal wusste, wann es besser war seine Klappe zu halten. Gut, wenn er sich nicht traut, werde ich das mal machen.“ Auf dem Absatz drehte sich Jiraiya um und schlenderte zu den Nuke-nin zurück. Mit erstaunten Blick sah Naruto ihm hinterher, bevor ihm folgte. „Jiraiya.“ Hinata war bloß nur noch eine Ecke von ihrer kleine Wohnung entfernt, die sie sich mit Kotaru und Yuki teilte. Tsunade hatte sie ihnen für die Zeit ihres Aufenthaltes zur Verfügung gestellt. Als jedoch ihr Name erklang, drehte sie sich um. Ein Kläffen begrüßte sie und riss sie regelrecht von den Beinen. Ein feuchte, nasse Zunge legte ihr begierig übers Gesicht, sodass sie lauthals zu lachen anfing und sich unter dem Haarknäuel, dass die begraben hatte, hin und her wandte, um sich zu befreien. „Aka … Akamaru … es reiiiiiicht.“, gab sie kichernd von sich und versuchte den Hund mit ihren Händen abzuwehren. Ein lautes Lachen mischte sich nun unter Hinatas Gekichere und Akamaru wurde von ihr zurückgezogen. Grinsend blickte Kiba auf sie herab, während eine lächelnde, Hinata fremde Frau ihr die Hand reichte und beim Aufstehen half. Schnell klopfte sich Hinata den Staub aus den Sachen und ordnete diese, bevor sie sich Kiba und der fremden Frau zuwandte. Akamaru hatte Kiba inzwischen losgelassen, doch dieser hatte sich sogleich wieder zu Hinata gesellt und stieß diese die ganze Zeit an die Hand. Er gab erst Ruhe damit, als sie ihn hinten den Ohren kraulte. Zufrieden knurrten er. „Du hast dich kein Stück verändert, Akamaru.“ „Er mag dich halt.“ Kiba grinste sie an wie früher und sie erwiderte er es mit einem zaghaften Lächeln. Sie musste an ihr letztes Gespräch zurückdenken, welches sie auf dem Weg nach Konoha geführt hatte. Damals hatte er noch verbittert ihr gegenüber gewirkt, doch scheinbar war dies nun endgültig geklärt. Ihr Blick wandert nun weiter zu der fremden Frau, die neben Kiba stand. „Das ist Leila, meine Frau.“ Er legte einen Arm um Leila und gab ihr einen Kuss auf die Wange, was Leila schnell erröten ließ. Scheinbar war sie sehr schüchtern. Lächelnd reichte Hinata ihr die Hand. „Freut mich. Ich bin Hinata.“ Leila gab Hinata ebenfalls die Hand. „Freut mich ebenfalls. Ich wollte sie immer mal schon kennenlernen.“ Dies überraschte Hinata nun und scheinbar nicht nur Hinata. Letzte Stunden vor Kriegsbeginn Kotaru gab Yuki einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er sich umdrehte und zu seiner Mutter rannte, die sich diskret im Hintergrund aufhielt. Als Kotaru nun zu ihr stieß, hob sie ein letztes Mal die Hand um Yuki zu winken. Schon kurz darauf verschwanden beide in einer Wolke aus Blätter. Einige Minuten betrachtete Yuki den Ort, wo sie die Beiden zuletzt gesehen hatte, bevor sie das Krankenhaus betrat. Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, während sie ihre Männer dabei beobachtete, wie sich diese ihre Schuhe anzogen. Sie hatten nur wenige Worte am Morgen miteinander gesprochen. Die angespannte Situation lag über ihnen wie ein Schatten. Sasuke erhob sich und drehte sich noch einmal zu seiner Frau um. Augenblicke sahen sie sich einfach nur an, bevor er sie am Handgelenk ergriff und zu sich zogen. Fest drückte er sie an sich und Sakura musste um ihre Fassung rangen, um nicht los zu weinen. Sie vergrub ihre Finger in seine Oberarm. Schließlich ließ Sasuke sie wieder los. Ein letztes Mal blickte er in das Gesicht seiner Frau, die seinen Blick erwiderte. Mit einem traurigen Ausdruck auf dem Gesicht drehte sich Sasuke um. „Sasuke Uchiha, lass dir eins gesagt sein. Solltest du in diesem Kampf sterben, werde ich dir das niemals verzeihen. Hast du gehört? Niemals.“ Sasuke drehte sich nicht um, doch konnte sie sein amüsierte Stimme hören. „Ich werde nicht sterben. Versprochen.“ Nun konnte auch Sakura lächeln und mit diesem Lächeln wandte sie sich Hauro zu, um ihn zu verabschieden. Sanfte küsste sie ihn auf dir Stirn und wuschelte ihm nochmal durch die Haare. „Pass auf dich auf.“ „Du auch, Ma.“ Auch drehte sich um und folgte seinem Vater, der das Haus bereits verlassen hatte. Leise fiel die Türe hinter ihnen ins Schloss. Letztendlich war Naruto Jiraiya doch dankbar gewesen, dass er gestern das Thema Angst doch nochmal angesprochen hatte. Zwar hatte sich anfänglich keiner weiter dazu geäußert, doch nach und nach hatte sie ihre Hemmungen überwunden und gesprochen. Dadurch war Naruto irgendwie ein wenig der Last auf seinen Schultern genommen wurden. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sie alle nun noch ein stärkeres Band des Vertrauens miteinander verband. Er fühlte sich gestärkt, als er nun in den Sattel stieg und seinen Hengst wendet, sodass er seinen Männer in die Gesichter blicken konnte. Stark, entschlossen und bereit standen sie da und warteten auf einen Befehl seitens ihrer Anführer. Naruto blickte zur Seite. Itachi schwang sie gerade auf den Rücken seines Pferdes und auch Kojo würde jeden Moment bei ihnen sein. Dann konnten sie loslegen. Jemand zupfte an seinem Ärmel und verwundert sah Naruto zu seinem Besucher. Wieder einmal war es Jiraiya. „Was gibt es noch, Jiraiya?“ Jiraiya lächelte kurz. „Eigentlich nichts. Ich wollt dir nur sagen, dass du auf die aufpassen sollst, Junge. Ich will die Jahre unseres gemeinsames Trainings nicht umsonst gemacht haben.“ „Das selbe gilt für dich, alter Mann.“ „Werd mal nicht hier.“ Kurz spielte Jiraiya den Beleidigten, doch dann hielt er Naruto die Hand hin. „Also dann, man sieht sich.“ Naruto schlug ein. „Ja.“ Dann wandte er sich ab, um zu Itachi und Kojo zu reiten, die inzwischen auch soweit waren. „Minato und Kushina wäre sehr stolz auf dich.“ Ruckartig drehte sich Naruto um, doch Jiraiya war fort. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Narutos Gesicht. „So ein Blödmann. Muss er mir das ausgerechnet jetzt sagen.“ Ein Kribbeln schlich sich über Kushinas Rücken und es war definitiv kein angenehmes. Die Nervosität im Lager war förmlich greifbar. Es würde nicht mehr lange dauern und dann wurde es beginnen. Der Kampf auf Leben und Tod. Der Kampf für die Zukunft. Vor wenigen Minuten waren sowohl Gaara wie auch Kankuro bei ihr gewesen. Beide hatte sich von ihr verabschiedet. Sie würden in wenigen Minuten mit ihren Leute aufbrechen und sich im Dickicht des Waldes verstecken und den Barbaren auflauern, während Kushinas Gruppe in den Kronen der Bäumen versteckt ihre Ziel ins Visier nehmen würde. Kushina griff zu der Kette, welche um ihren Hals hing und das Geschenk ihres Vaters war. Mehr als einmal hatte sie sich gewünscht ihn an ihrer Seite zu haben. Doch es war ein Wunsch, der ihr nicht erfüllt werden sollte. Stumm und in Gedanken schickte sie ein letztes Gebet gegen Himmel. Vor ihr kam Bewegung in die Menge. Gaara und Kankuro starteten. Dies war ihr Zeichen. Sie drehte sich um und blickte ihre Leute an. „Es ist soweit. Ihr alle wisst, was ihr zu tun habt.“ Es war keine Frage, sondern vielmehr ein Befehl, dem auch keiner widersprach. „Dann los.“ Ein letztes Mal drückte Ino die Hand ihres Mannes und lächelte ihm tapfer entgegen. Sie brauchte keine Worte mehr zu sagen, denn sie hatte alles, was wichtig war am Abend zuvor besprochen. Und doch trotz das sie alles besprochen hatten, wollte Ino ihn nicht gehen lassen. „Ino.“ „Ich weiß.“ Zögerlich ließ Ino seine Hand los. Kurz streichelte Choji ihre Wange, bevor er sich umwandte und sich Shikamaru und seiner Familie anschloss, die auf ihn gewartet hatten. Ino schloss die Augen und bekämpft die Verzweiflung in ihr drinnen. „Es wird schon gut gehen.“ Zumindest hoffte sie das. „Es geht nun los.“ Tenten blickte auf und betrachtete ihren Ehemann. „Ja es geht los.“ Sie richtete sich auf und ging an Neji vorbei. Es war an der Zeit, dass sie ihren zugeteilten Platz in Konohagakures Armee einnahm. Doch Nejis Hand hielt sie zurück. Verwundert sah sie zu ihm, um fest zustellen, dass er knallrot angelaufen war. Irgendetwas unverständliches murmelte er vor sich her. Ein Lächeln überzog Tentens Gesicht. Ihr Mann mochte einer der besten Ninja in Konoha sein, doch wenn es darum ging über seine Gefühle zu sprechen, war im wahrsten Sinne des Wortes ein Weichei. Sie legte ihre Hand an seine Wange und er verstummte augenblicklich. Schnell beugte sich Tenten vor und küsste ihn auf den Mund. „Ich liebe dich.“ Ihren Mundwinkel hatte sie schelmisch hochgezogen, während er betreten drein blickte. „Ich dich auch.“ „Hinata.“ Hinata blieb stehen und drehte sich zu Kiba herum, der zu ihr gerannt kam. Auch Kotaru blieb stehen und sah Kiba verwundert an. Doch Hinata gab ihm ein Zeichen, dass er vorgehen konnte und so verschwand Kotaru. „Was gibt’s, Kiba?“ Kiba verzog das Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf. „Nun wegen gestern Abend. Leila war doch nicht unfreundlich oder gemein zu dir, oder?“ Hinata schüttelte den Kopf. „Aber nein. Ich kann ihre Gedanken und Gefühle sogar verstehen.“ -----FLASH BACK------ „Ich möchte von Ihnen wissen, ob Sie in Kiba verliebt sind.“ Erstaunt riss Hinata die Augen auf und starrte die zierliche Frau vor sich an. „Nein, warum?“ Leila warf ihr einen skeptischen Blick zu und verzog ihren Mund. „In letzter Zeit redet er öfter von Ihnen.“ Daran hatte sie erst mal zu schlucken. Sie konnte die Gefühle ihres Gegenüber gut nachvollziehen, denn ihr war es einst nicht unbedingt viel anders gegangen. Sie wusste, wie es war, wenn man das Gefühl hatte, der Partner würde nur ein Trostpflaster in einem sehen. Sie sah zu Leila und überlegte, wie sie das Ganze am Besten angehen sollte. „Ich liebe Kiba.“ Darauf versteifte sich Leila, sagte jedoch nichts. „Ich liebe ihn wie einen Bruder, der immer für mich da war, wenn ich mal in Schwierigkeiten und oder eine Stütze brauchte. Er ist mir genauso wichtig wie Shino oder Neji, denn er gehört für mich zu meiner Familie. Ich liebe ihn jedoch nicht als Mann. Als Mann liebe ich nur meinen Ehemann. Nie gab es einen anderen für mich und das weiß auch Kiba.“ Die Erleichterung Leilas war ihr bei diesen Wort förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie lehnte sich an eine Hauswand. „Aber ich glaube er liebt Sie.“ „Das glaube ich nicht.“ Verwundert blickte Leila auf. „Auf dem Weg hierher habe ich mich mit Kiba unterhalten. Es gab da ein paar Dinge, die zwischen uns geklärt waren. Während dieses Gespräches hat er dich auch erwähnt und als er dies tat haben seine Augen einen liebevollen Ausdruck gehabt. Deswegen bin ich mir sicher, dass er dich liebt.“ Hinata lächelte Leila an, die jedoch sehr betreten drein sah. „Sie müssen mich jetzt für ziemlich lächerlich halten.“ „Lächerlich halte ich nur, dass du mich immer noch siezt. Ansonsten kann ich dich voll und ganz verstehen. Schließlich ging es mir nicht anders. Ich hatte da bei Naruto mit solchen Gefühlen auch eine Weile zu kämpfen.“ Leila sah Hinata an. „Ehrlich?“ „Ehrlich.“ Leila stieß sich von der Wand ab und stellte sich vor Hinata. Lächelnd streckte sie ihr die Hand entgegen. „Auf gute Freundschaft.“ Lächelnd ergriff Hinata die Hand. „Auf gute Freundschaft.“ -----FLASH BACK END----- Kiba fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich Trottel.“ „Das kannst du aber laut sagen.“ Gespielt tadelnd sah Hinata Kiba an, der darauf hin rot anlief und verlegen aus der Wäsche sah. „Ich muss mit ihr reden.“ „Allerdings.“ Und schon drehte sich Kiba um und rannte davon. Seufzend blickte Hinata ihm hinterher. Gerade wollte sie sich umdrehen und ihrer Wege gehen, als sie von hinten gepackt wurde und durch die Luft gewirbelt wurde. „Kiba!!!“ „Pass gut auf dich auf, Hinata.“ Mit diesen Worten setzte er Hinata wieder auf dem Boden ab und sauste davon. „So, dass müsste dann ...“ Doch weiter konnte Leila Ino nicht zuhören, da sie wie Hinata wenige Minuten zuvor gepackt und durch die Luft geschleudert wurde. Doch so plötzlich wie ihr Freiflug begonnen hatte, endet dieser auch wieder. Sie hatte wieder feste Boden unter den Füßen und die Arme, die soeben um ihre Hüften geschwungen gewesen waren, lagen nun auf ihren Schultern. „Ich liebe dich, Leila.“ , konnte sie die leise Stimme ihres Mannes vernehmen. Verlegen senkte sie den Blick. „Ich dich auch.“ Kurz beugte sich Kiba vor, flüsterte ihr noch was zu und verschwand dann in einer Rauchwolke. Leila blieb mit einem hochrotem Kopf zurück. Nach einigen Minuten trat Ino zu ihr und legte ihre Hand auf die Schulter von Leila. „Alles in Ordnung?“ Als Antwort bekam sie nur ein Nicken. „Was hat er gesagt?“ „Das willst du nicht wissen.“ Ino hob ihre Augenbrauen ein Stück. „Aber ich kann es mir denken, dieser alte Perversling.“ Hinata bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmassen. Zwischendurch hatte sie Hauro, Tenko und Riku gesehen. Tenko wirkte immer noch so mürrisch wie am Tag zuvor. Hauro und Riku taten ihr Bestes um ihn bei Laune zu halten, was ihnen scheinbar ein gute Ablenkung von der angespannten Situation verschaffte. Hinata stieg die Treppen hinauf und lief auf der Mauer entlang. Verstohlen wurden ihr Blick von den Leute zugeworfen. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass Hinata selber an dieser Stelle erscheinen würde. Schnell fand Hinata Kotaru wieder. Er stand neben Tsunade und unterhielt sich mit ihr. Auf der anderen Seite standen Sasuke und Shikamaru, die dem Ganzen aufmerksam zuhörten. Hinata gesellte sich zu ihnen und Kotaru unterbrach seine Rede. Tsunade nickte Hinata kurz zu. Sasuke und Shikamaru hingegen hoben zum Gruß die Hand. Auch Hinata nickte ihnen zu, bevor sie ihren Blick dem Wald zu wandte. Es dauerte auch nicht lange, da konnte sie die ersten Barbaren erkennen. Der Krieg hatte begonnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)