Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 36: Aussprache ---------------------- Aussprache Der Morgen kam schneller, als es manch einer wollte. Mit roten, übermüdeten Augen quälte sich Kotaru aus dem Bett. Er hatte zu wenig geschlafen durch die Sorge um seine Schwester. Er würde ihr so gerne helfen, doch was konnte er schon tun. Er konnte diesen Hauro schließlich nicht ersetzen. Es war grausam so hilflos zu sein. Mit einem Seufzen stand er auf und wankte zum Bad, um sie sich frisch zu machen, jedoch hatte er da eher schlechte Karten. Vor dem Bad standen sich ein paar Leute, die alle dorthin wollten. Postwendend machte er kehrte und zerrte auch Yuki wieder mit zurück, die sich auch auf den Weg zum Bad gemacht hatte. „Was?“ „Wir gehen schwimmen.“ Verständnislos sah Yuki Kotaru an. Auch wenn sie ihn noch nicht verstand, so wusste sie doch, dass es einen guten Grund hatte. Sie vertraute ihm einfach und folgte ihm ohne zu murren. Kushina fluchte. Ihr Zuhause war nicht gerade klein und sie hatte auch mehrere Bäder, dennoch war sie alle belegt. Seufzend wandte sie sich ab. So was hatte sie noch nicht erlebt, aber andererseits hatte sie auch noch nie so viele Gäste im Haus gehabt. Doch im Moment war es ihr egal und sie verfluchte die momentane Situation. Schließlich hatte sie nicht viel Zeit, denn in den nächsten paar Stunden würde sie wieder auf Mission gehen und hatte keine Zeit zu verlieren. In den frühen Morgenstunden hatte Itachi ihr eine Nachricht geschickt, dass sie und Kotaru sich am Tor einzufinden hatten, um ihre nächste Mission in Angriff nehmen zu können. Was Kotaru für eine Mission hatte, wusste Kushina nicht, doch bei ihr war es dringend, denn sie sollte an die Grenzen geschickt werden, um diese zu überwachen. Keine leichte Mission. In den frühen Morgenstunden war eine Truppe von dort zurückgekehrt mit Verletzten. Ihre Mutter und Yuki waren sofort zum Tor geeeilt, um zu helfen. Ihre Mutter war bisher noch nicht wieder zurück, dafür aber Yuki. Sie hatte erschöpft ausgesehen. Auf die Fragen, die gestellt wurden waren, wollte sie nicht antworten. Doch ein Blick auf die Verletzten, die Yuki mitgebracht hatte, reichte Kushina aus. Sie kannte die drei Verletzten und wussten um ihre Stärke. Einem Ninja hatte ein Arm gefehlt und er war nicht bei Bewusstsein. Der andere war vergiftet wurden und der Dritte hatte eine schwere Kopfverletzung. Yuki hatte sie auf die Krankenzimmer gebracht und über sie gewacht, bis eine Heilerin aus dem Dorfrat eintraf. Sie schickte Yuki fort, damit sich diese ausruhte. Denn es hatte sie einiges an Mühe und Kraft gekostet, die Kreisläufe der Drei stabil zu halten. Yuki hatte auf die Anweisungen nur genickt und war dann in ihrem Zimmer verschwunden. Doch Kushina hatte bezweifelt, dass sie sich nochmal schlafen gelegt hatte. Dieser Zweifel wurde nur bestätigt, als sie vor der Türe auf Kotaru und Yuki traf. Die Drei blickten sich an und es brauchte keine Worte. Kushina öffnete die Türe und gemeinsam liefen sie zum kleinen See, um sich dort zu waschen und frisch zu machen. Nachdenklich stand Neji an den Türrahmen gelehnt und sah seinem Sohn und Tojoku bei Packen der wenigen Sachen zu, die sie auf die Reise mitnehmen würden. Noch wusste Tenji nichts davon, dass er nicht mit nach Hause gehen, sondern bei Naruto bleiben würde. Noch mehrere Male in dieser Nacht hatte Neji seine Entscheidung überdacht und nach anderen Möglichkeiten gesucht. Doch eine war unsinniger als die andere gewesen und Neji wusste, dass es nur die eine Möglichkeit gab um Tenji vor Hiashi zu schützen. Er musste bei den Nuke-nin bleiben. Bei Gott, er wusste nicht, wie er das seiner Frau erklären sollte. Wenn er Glück hatte, dann würde sie Verständnis für ihren Mann aufbringen. Im schlimmsten Fall konnte er vor der Türe schlafen. Wenn Neji eines in seinen Jahren als Ehemann und Vater gelernt hatte, dann war es, das man sich niemals zwischen eine Mutter und ihr Kind stellen durfte. Dennoch ging es nicht anders. Er stieß sich von der Wand ab und ging auf Tenji zu, der zu seinem Vater aufblickte. „Papa?“ Neji lächelte leicht, auch wenn ihm das schwer fiel. „Tenji möchtest du hier bei deinem Onkel, deiner Cousine und deinem Cousin bleiben?“ Tenji bekam große Augen und sein überraschtes Gesicht wandelte sich in ein strahlendes Lächeln. Es war als hätte Neji dem Jungen das größte Geschenk der Welt gemacht. „Darf ich das denn wirklich?“ Neji nickte und Tenji jubelte auf. Er mochte seinen Onkel, der sowohl verrückt als auch genial war. Auch seinen Cousin hatte er bereits lieb gewonnen, da er einen immer zum Lachen bringen konnte. Außerdem war er ein starker Kämpfer. Von seiner Cousine brauchte er nicht einmal erst zu reden, denn sie war eh spitze. „Aber was ist mit Tante Hinata?“ „Sie wird mit mir nach Konoha gehen, um ihre Schwester zu besuchen.“ Ein wenig Enttäuschung machte sich in Tenji breit, aber die Freude überwiegte. Er konnte hier bleiben, wo er vor Hiashi sicher war. Noch immer lächelte Neji, doch es war bloß gespielt. Die Freude und die Antwort seines Sohnes schmerzte tief in seinem Inneren und er verfluchte Hiashi dafür, was er Tenji angetan hatte. Dafür sollte Hiashi büßen, dass schwor sich Neji, doch darauf würde er noch warten müssen, bis Naruto die Führung übernehmen würde. Hoffentlich war dies bald soweit. Hinata ergriff die Zügel ihrer Stute und führte sie aus dem Stall. Die ruhige, kleine Stute folgte ihr gehorsam, während Hinata sie durchs Dorf zu dem großen Tor führte. Sie hatte alles geregelt, was sie vor ihre Abreise zu tun hatte und nun konnte sie mit weniger Sorgen losreiten. Dennoch blieben einige Sorgen, die nicht so einfach zu beseitigen waren. Sie seufzte herzergreifend. Ihre Stute stieß sie mit ihrer Nase ins Gesicht, als wollte sie ihr Trost geben und Mut machen. Hinata lächelte. Lileia, was in der alten Sprach Sanftmut bedeutete, war eine sehr intellgente Stute, die scheinbar immer wusste, was in Hinata vor sich ging. Sanft streichelte Hinata sie und flüsterte ihr ein paar Kosename zu. Sie durfte sich nicht unterkriegen lassen. Es gab noch viel, was Hinata zu tun hatte und eines würde sie gleich in Angriff nehmen. Sie wollte nicht zulassen, dass ihre kleine Schwester ein Leben lang nicht mehr laufen würde können. Es war egal, welchen Preis Hinata dafür zahlen würde, sie würde Hanabi retten und wenn sie mit Hanabi fertig war, dann würde sie sich um Inos Sohn, Neru kümmern. Den Herzfehler des Kleinen zu beheben war selbst für Tsunade unmöglich gewesen, dennoch hatte Hinata die Hoffnung, dass man dem Kleinen helfen konnte. Denn eins war sicher, wenn der Herzfehler nicht behoben werden würde, dann würde innerhalb der nächsten zwei Jahre sterben. Die Chancen die Beiden zu retten waren minimal, doch Hinata wollte diese Chance nicht verstreichen lassen. Sowohl Hanabi als Neru waren noch viel zu jung, um so ein Schicksal zu erleiden. Das große Tor kam in Sichtweite und Hinata konnte erkennen, dass die Konoha-nin, Naruto und ihre Kinder bereits anwesend waren. Gerade wurden die letzten Vorbereitungen für die Abreise getroffem. Hinata strich Lileia noch einmal über den Kopf und führte sie dann zu der Ansammlung hin. Naruto beugte sich zu Tenji herunter und hob ihn auf seine Schultern. Grinsend blickte der Kleine von oben auf seinen Vater herunter. „Von hier oben bist du ganz klein, Papa.“, meinte er lachend und blickte sich auf dem Platz um. Die Nuke-nin des Dorfes waren herbei gekommen, um zu sehen, wie die Konoha-nin gingen. Unter ihnen waren auch viele Kinder und Tenji hoffte, dass er mit ihnen gut zurecht kommen würde. Vielleicht fand er sogar neue Freunde unter ihnen. Neji betrachtete seinen Sohn mit geteilten Gefühlen. Es fiel ihm schwer ihn bei Naruto und seiner Familie zu lassen, doch er war sich auch bewusst, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen war. „Pass gut auf den Kleinen auf, sonst reist dir Tenten den Kopf von den Schultern.“ Das konnte sich Naruto nur zu gut vorstellen, denn er wusste, dass die sonst gutmütige Tenten auch ein sehr temperamentvolles Wesen hatte. Sollte dieser Fall eintreten, dann gab es nur zwei Möglichkeiten, dem ganzen zu entkommen. Die erste Möglichkeit – man rannte so schnell es ging weg oder Möglichkeit Nummer zwei – man fand einen Sündenbock. Doch Naruto nickte auf Nejis Worte. „Werde ich. Und du gibst auf Hinata acht.“ Auch Neji nickte nur. Die Laune der Abreisenden war nicht gerade bester Laune. Hiashi kochte mal wieder vor Wut, was er eigentlich die ganze Zeit schon tat. Diesmal waren Hinatas Anwesendheit und Nejis Entscheidung, Tenji im Dorf zu lassen der Grund dafür. Jedoch wurde er dafür von den Meisten ignoriert. Riku und Tenko waren eher gedrückter Stimmung, da sie wussten, dass Kushina nicht wieder mit nach Konoha zurück gehen würde. Bei Hauro war sie dafür auf dem Tiefpunkt angekommen. Als er sich mit den anderen Beiden sich von Kushina verabschiedet hatte, hatte er nicht einmal in die Augen sehen können. Er hasste es Abschied zu nehmen und diesmal war es noch um einiges schlimmer als sonst. Außerdem setzte ihm nun auch noch der wenige Schlaf der Nacht zu. Es war am besten, ihn nicht mehr anzusprechen. Izumi, Zaku, Konishi und Teru hatte sich ebenfalls von Kushina und ihrer Familie verabschiedet. Sowohl Izumi als auch Zaku hatte in der Nacht eine Entscheidung getroffen und hatte Kushina eröffnet, dass sie Kushina trotz ihres Status als Nuke-nin, sie trotzdem als eine Freundin betrachteten. Diese Worte hatten den Beiden ein kurzes Lächeln von Kushina eingebracht und die Beiden konnten sich im Guten von Kushina verabschieden. Was in Teru vorging, blieb ein Geheimnis. Er sagte nichts, doch war in seinen Augen keine Verachtung oder Ablehnung zu lesen. Auch in den Augen von Konishi war nichts dergleichen zu erkennen. Doch auch er schwieg, obwohl er Kushina noch etwas sagen wollte. Jedoch war er sich bewusst, dass Hime ihn genau im Auge hatte und sagte lieber nichts. Außer einem wutentbrannten Blick von Hime, kam nichts weiter von ihr. Doch das Kushina egal. Dafür bekam sie umso mehr Umarmungen von den Kindern, die sie gar nicht wieder loslassen wollte. Auch Ino bedachte sie mit einer heftigen Umarmung. Als sie sich von ihr löste, hatte Ino einen traurigen Ausdruck in den Augen. „Es ist schade, dass du nicht wieder mitkommst. Es wird langweilig ohne dich.“ Das bezweifelte Kushina stark. Ihre Mutter und ihr Großvater würden schon dafür sorgen, dass keine Langweile aufkommen würde. Die Freunde von Naruto waren ebenfalls nicht bester Stimmung. Nach dem langen ersehnten Wiedersehen mit Naruto musste sie nun schon wieder Abschied von ihm nehmen. Dennoch hatte Naruto ihnen versprochen, dass sie sich auf jeden Fall wiedersehen würden. Doch wenigsten Hinata würde sie nach Konoha begleiten, was besonders Ino freute. So konnte die Beiden ihre Freundschaft zueinander wieder auffrischen. Gerade als Naruto das Tor öffnen wollte, würde es bereits von außen geöffnet. Eisiges Schweigen legte sich über die Konoha-nins, als sie sahen, wer da das Dorf betrat. Es war niemand geringer als Itachi Uchiha. Hinter ihm ritt seine Tochter herein und blickte ausdruckslos über die Gruppe, bis ihr Blick den Kushina traf. Narutos Blick wanderte postwendend zu Sasuke, der sein Gesicht hasserfüllt verzog und jeden Moment auf Itachoi losgehen würde. Einen Augenblick später stand jedoch Naruto vor ihm und ergriff ihn am Arm. Seine tiefblauen Augen trafen auf die von Sasuke und in jenem Moment erschlaffte Sasukes Hand. „Ist ja gut.“ Jedoch stand nicht nur Sasuke unter Spannung. Alle älteren Konoha-nin hatten ihre Hände an ihre Waffentaschen gelegt und hatten eine Stellung eingenommen, durch die sie jederzeit angreifen konnten. Mit einem Mal war es unheimlich still auf dem Platz. Alle Kinder der Nuke-nin waren plötzlich verschwunden. Schnell waren sie von ihren Eltern fortgebracht wurden. Itachi ging währenddessen zu Kushina, ohne auf die feindseiligen Blicke zu achten. „Bist du bereit?“ Kushina nickte. „Ja. Ich hab eine Gruppe zusammengestellt, die mich an die Grenzen begleiten wird.“ Itachi nickte und betrachtete die Gruppe der jüngeren Nuke-nin, die hinter Kushina Position bezogen hatte. Sie alle verbeugten sich vor Itachi. Itachi nickte ihnen zu und wandte sich wieder an Kushina. „Das Ziel eure Mission hat sich jedoch nochmal geändert. Ihr werdet nicht an die Grenze reisen. Vor ein paar Minuten ist eine Nachricht eingetroffen, dass Sunagakure an einer Kooperation mit uns interessiert ist. Jedoch will der Kazekage nur mit einem Mitglied des Uzumaki-Clans verhandeln.“ Kushina nickte. „Dann werden wir also dorthin aufbrechen.“ „Ganz recht. Kotaru wird deine Mutter und auch Yuki begleiten, um sie im Falle des Falles zu schützen. Mikoto macht sich nach Kirigakure auf und du wirst nach Sunagakure reiten. Dein Vater wird hier bleiben, um die Stellung zu halten. Er wird dir einen der vier Winde mitgeben. Sollte es Probleme geben, schicke ihn wieder hierher. Wir schicken euch dann so schnell wie möglich Hilfe. In zwei Wochen musst du spätestens wieder hier sein.“ Wieder nickte Kushina nur und ergriff die Zügel ihres Pferdes Yoru und schwang sich auf dessen Rücken. Sie zog ein wenig an seinem Zügeln und drehte sich zu den anderen um. „Ihr habt Itachi gehört. Teilt euch noch einmal in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe wird mich begleiten und eine Mikoto. In zwei Minuten reiten wir.“ „Jawohl.“ Noch einmal wendete Kushina ihr Pferd und ritt auf ihrem Vater zu und beugte sich zu ihm herab. „Du weißt, damit umzugehen.“ Kushina nickte und blickte ihrem Vater tief in die Augen. Sie brauchten keine Worte um miteinander zu kommunizieren, denn schließlich kannte Naruto seine Kinder am Besten. Er setzte Tenji ab, der noch immer auf seinen Schultern saß und legte seine Hand auf seine Brust. „Siegel lösen.“ Ein gewaltiges Chakra breitete sich aus. Auf Narutos Körper erschienen verschiedene Zeichen, die seinen Körper zum Teil bedeckten. Ein weißlich-hellblaues Chakra trat aus seinem Körper hervor und umgab seinen gesamten Körper. Entsetzt drehten sich die Konoha-nin zu Naruto, während die Nuke-nin dem Ganzen ganz ruhig zusahen, als wäre dies das Normalste der Welt. „Wind des Nordens, Wind des Südens, Wind des Ostens und Wind des Westens, die ihr über den weiten Himmel streift, steigt zu mir herab, um mir zu Hilfe zu kommen. Als Wächter und Hüter des Windgeistes Nakuya befehle ich es euch.“ Der Wind schien aus allen Richtung zu kommen. Sie wirbelte durch die Mengen und plötzlich war es wieder windstill, nur Naruto schien vom Wind und dem Chakra umgeben zu sein. Zu Kushina waren auch Hinata und Mikoto getreten. Naruto hob die Hand und in seiner Hand erschien ein Rasengan, jedoch hatte es nicht so ein tiefes Blau wie sonst. Es glich mehr der Farbe von Narutos Chakra - es war fas weiß. Er wandte sich an Kushina und führte die Windkugel an ihre Brust. „Der Wind des Ostens wird mit dir sein.“ Die Kugel verschwand in Kushinas Körper. Naruto wandte sich an Hinata. „Der Wind des Westens ist stets ein treuer Begleiter und auch für dich wird das sein.“ Er wiederholte den Vorgang, wie kurz zuvor bei Kushina und auch Mikoto erfuhr die gleiche Prozedur. Fazsiniert standen alle anderen Ninjas um sie herum und folgten dem Vorgang. Keiner wagte es auch nur ein Wort zu sagen. Naruto trat einen Schritt zurück und sah einen nach dem anderen an. Er nickte ihnen noch einmal zu, bevor er ein paar Fingerzeichen schloss. „Siegel schließen.“ Sofort erlosch das Chakra. Naruto keuchte und stürzte zu Boden. Jedoch wurde er noch rechtzeitig von Itachi aufgefangen. Schnell war Hinata bei ihnen und nahm Narutos Hand. Grünes Chakra umgab ihre Hände. „Er brach nur etwas Schlaf. Bring ihn heim und nimm bitte Tenji mit. Er soll sich heute noch ein wenig schonen. Morgen ist er dann wieder fit.“ Hinatas Hand streifte kurz die Hand von Itachi. Über diese Weise konnte sie Itachi alles vermitteln, was sie nicht in der Öffentlichkeit aussprechen wollte. Itachi erkannte ihre Sorge und Angst. Sie war hin- und hergerissen, ob sie hier bei Naruto bleiben oder nach Konoha gehen sollte, denn sie wusste ganz genau, dass Naruto sich überhaupt nicht schonen würde. Itachi seufzte kurz und flüsterte Hinata leise zu: „Ich fessele ihn ans Bett.“ Hinata lächelte. „Gut.“ Damit erhob sie sich, wuschelte durch Tenjis Haarschopf und ging zu den anderen. „Brech wir auf.“ „Aber … Naruto…“ „Keine Sorge. Der brauch nur Schlaf.“ Sie kamen gut voran. Besonders, da die Nuke-nin viele der Kinder zu sich in den Sattel nahmen, sodass die Kinder nicht laufen mussten und sich noch etwas ausruhen konnten. Außerdem führte Hinata sie durch den Wald, der ihnen scheinbar Platz machte. Es war als würden sich die Bäume bewegen, sobald man in ihre Nähe kam. Misstrauisch blickten sich die älteren Ninja um, jedoch konnte sie nichts entdecken. Schließlich konnten sie ja auch nicht wissen, dass dies an Hinatas Macht lag. Die Erde und die Pflanzen gehorchten ihr und so befolgten sie Hinatas Wunsch den Weg frei zu machen. Vor Hinata ihm Sattel saß Tojoku, der seine Tante mit Fragen löcherte. Es war nicht zu übersehen, dass er seine Tante sehr mochte. Außerdem schien auch er bei ihr Schutz zu suchen vor Hiashi. Nachdenklich betrachtete Hinata ihren Neffen, während der fröhlich vor sich hin plauderte. Er hatte Angst vor seinem Großvater, dass war nicht zu übersehen, jedoch glaubte Hinata nicht, dass er den Kleinen auch misshandelte. Er würde es nicht wagen, seinen einzigen Erben zu verletzen. Doch es gab viele Formen der Gewalt – sowohl die körperlich als auch die psychische Gewalt. Hinata konnte sich nur zu gut vorstellen, dass Hiashi den Kleinen mit irgendetwas unter Druck setzte. Sie seufzte kurz und blickte sich um. Sie musste sich ungestört mit ein paar Leute unterhalten. Vor allen Dingen musste sie es noch auf den Weg nach Konoha machen. Wenn sie das Dorf ersteinmal betreten hatte, würde sie mit niemanden mehr unbeobachtet unterhalten können. Dicht hinter ihr ritt Arashi, eine Meisterin des Gen-Jutsu. Hinata winkte sie heran und beugte sich zu ihr herüber. Über verschlusste Worte gab Hinata Arashi Anweisungen, die außer den Nuke-nin keiner verstehen konnte. Nach einer Weile nickte Arashi und ließ sich zurückfallen. Sie würde sich um Hinatas Bitte kümmern. Hinata lächelte kurz in sich hinein, bevor sie sich an Tojoku wandte. „Wie sieht es aus? Hast du Hunger?“ Tojoku nickte eifrig. „Au ja.“ Nach der Pause machten sie sich wieder auf den Weg. Laut gähnend streckte sich Ino. Sie fühlte sich nicht besonders gut, da sie so wenig geschlafen hatte. Außerdem ging es ihr gegen den Strich, ohne Naruto nach Konoha zurückzukehren. Sie mochte Naruto sehr, da er ihr stets ein guter und zuverlässiger Freund gewesen. Nichts für ihn tun zu können, war deprimierend für Ino und sie verfluchte ihre Hilfslosigkeit. Jemand berührte ihre Schulter und sie drehte sich um. Überrascht öffnete sie die Augen und blickte direkt in die Augen von Hinata. Sie schien wegen irgendetwas sauer zu sein, doch Ino wusste nicht warum und es war ihr auch im Moment egal. Sie war sich sicher, dass sie Hinata ganz am Anfang der Gruppe gesehen hatte, wo sie vorausritt. „Aber wie …?“ „Es ist ein Gen-Jutsu. Arashi hat alle mit einem Gen-Jutsu belegt, sodass sie glauben, dass ich vorne weg reite. Ich wollt mit dir ungestört reden.“ Ino nickte und ließ sich etwas zurückfallen. „Und worüber willst du reden?“ „Nun es geht um die Kinder. Wenn wir in Konoha sind, werde ich mit Hanabi kümmern, damit sie wieder auf die Beine kommt. Ich hab dann keine Zeit mehr, um mich um Tojoku zu kümmern. Aber ich will ihn nicht allein Hiashi lassen.“ Sie unterdrückte ihre Wut, doch Ino konnte sie dennoch genau wahrnehmen und sie bekam ein unangenehmes Gefühl. Seit sie auf dieser Reise waren, hatte sie Sachen über Hiashi erfahren, die ihr doch Angst machten. Die Sorge um den Hyuga-Clan machte sich in ihr breit. In den letzten Jahren hatte sie viele Freunde in der Familie gefunden und verstand sich mit allen außer Hiashi richtig gut. „Warum?“ „Er hat Tojoku erpresst und unter Druck gesetzt.“ Ino machte große Augen. „Was hat er getan?“ Hinata schnaubte. „Er hat Tenji misshandelt und Tojoku hat durch Zufall davon erfahren. Doch bevor noch jemanden etwas sagen konnte, hat sich Hiashi ihn geschnappt und ihm gedroht, dass er, wenn Tojoku jemanden etwas davon erzählt, seiner Mutter etwas tun würde.“ Ino holte tief Luft. Das musste sie erstmal verdauen. Es war unglaublich. „Aber dass hätte er doch nicht getan?“ Hinata hob spöttisch die Augenbrauen. „Oh doch, hätte er. Tojoku ist der nächste Erbe, er brauch Hanabi nicht mehr. Sie ist nutzlos für ihn geworden, seit sie Tojoku geboren hat. Er hat Hanabi noch nichts getan, da sie sein Druckmittel gegen Tojoku ist.“ Ino wurde bei dem Gedanken schlecht. Wie schrecklich war Hiashi eigentlich. Welche Teufeleien würden noch ans Tageslicht kommen? Inzwischen traute sie ihm alles zu. Wenn ihr jemand sagen würde, dass Hiashi seine eigne Frau umgebracht hatte, würde sie noch nicht einmal an dieser Aussage zweifeln. Zu einem, weil sie erfahren hatte, was Hiashi für ein Mensch war, zum anderen rankte sich um den Tod von Hinatas Mutter so manches Geheimnis. „Ich werde mich um den Kleinen kümmern.“ Hinata nickte. Sie war froh, dass sie und Ino so schnell wieder zueinander gefunden hatte. Sie hatte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde, an die alten Freundschaften anzuschließen. „Ino, da wäre noch etwas. Es geht um Neru. Es gibt eine Möglichkeit ihn von seiner Krankheit zu heilen.“ Ino blieb stehen, ebenso wie Hinata. Fassungslosigkeit stand in Inos Gesicht geschrieben, gemischt mit einer großen Hoffnung. Hoffnung auf etwas, was sie vor aller Zeit bereits aufgegeben hatte. Sie lebte wieder auf und schien stärker zu werden als eh zuvor. „Bist du sicher?“ Hinata seufzte. „Es ist eine Chance, doch ob es ein Erfolg wird, kann ich nicht sagen.“ Ino schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass sie jede Chance ergreifen mussten. Sie würde alles tun für Neru, egal wie gering die Chance war. „Du gibst mir das erste Mal wieder Hoffnung.“ Hinata lächelte leicht. Auch wenn die Lage ernst war, so fühlte sie sich erleichtert und wohl. Jedoch hatte das Ganze einen bitteren Beigeschmack. „Es hat aber seinen Preis.“ Shino schwieg ebenso wie Hinata, während die Beiden nebeneinander her gingen. Es war schwierig, denn keiner wusste, wo er anfangen sollte. Hinata wusste, dass Shino sauer auf sie war, selbst nach all den Jahren noch. Sie hatte ihn damals nicht ins Vertrauen gezogen und vor allem hatte sie Kiba zu jener Zeit schwer verletzt. Nicht körperlich, sonder seelisch. Sie wusste nicht, ob Shino ihr das je verzeihen würde, denn Kiba bedeutete Shino als Freund viel. Kiba war Shinos bester Freund, sie standen sich so nahe wie Sasuke und Naruto. Man konnte meinen, dass sie sich in- und auswendig kannten. Sie gingen durch dick und dünn. Auch Hinata hatte einst zu dieser kleinen Gruppe gezählt, doch ihre Verbannung hatte vieles geändert. Es war nicht wieder gutzumachen. Hinata seufzte innerlich auf. Vor diesem Gespräch hatte sie sich mit am Meisten gefürchtet. „Shino, ich …“ Sie stockte. Was wollte – sollte sie sagen? Mit einer einfachen Entschuldigung brauchte sie nicht um die Ecke zu kommen, denn dies brachte wenig. Jedoch gab es nichts, was sie sonst tun konnte. „Es tut mir leid.“ Shino schwieg und ging weiter, während Hinata stehen blieb. Sie hatte es geahnt. Es gab Sachen die man nicht verzeihen konnte. Trauer ergriff ihr Herz. Sie hatte einen guten Freund endgültig verloren. Ein gequältes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Was hatte sie denn erwartet? Nach Jahren trat sie wieder ins Leben ihrer Freund und wirbelte dies vollkommen durcheinander. Das nicht jeder würde sie so in die Arme nehmen wie Ino, das war ihr bewusst gewesen. Der Gedanke allein war ungemein traurig, aber es wirklich durchleben zu müssen war, bei weitem schlimmer. Sie blickte auf und musste feststellen, dass Shino stehen geblieben war. Er hatte sich ihr zugedreht und blickte ihr offen ins Gesicht. „Sag dir der Name Jurika etwas?“ Hinata legte den Kopf schief. Natürlich sagte ihr dieser Name etwas. Jurika war ihre Patientin gewesen, als sie und Naruto sich im Dorf der Nuke-nin eingelebt hatten. Sie war damals schwanger gewesen. Als Hinata Jurika kennen gelernt hatte, waren bei dieser die ersten Wehen eingetreten. Es war eine komplizierte Geburt gewesen, denn das Kind lag falsch und beinahe hätte es Mutter und Kind das Leben gekostet. „Ja. Jurika Shirikoga. Sie war eine meiner ersten Patienten gewesen. Kennst du sie?“ Shino nickte. „Die Sache mit Kiba nehme ich dir noch immer übel, doch bin ich dir dankbar, dass du damals meinem Sohn sein Leben gerettet hast.“ Hinata erstarrte. Das Leben konnte seltsame Windungen nehmen und diese war eindeutig eine seltsamsten Windungen unter allen die sie bisher erlebt hatte. „Jurika ist Zakus Mutter?“ Wieder nickte Shino. Er gab ihr ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollte und gemeinsam gingen sie nebeneinander her. „Ich hatte kurz nach deiner Verbannung Tsunade um eine Auszeit gebeten. Ich wollte raus aus Konoha und einfach was anderes sehen, als die ganze Zeit die gleichen Gesichter, die mich verachteten. Tsunade hatte meinem Wunsch statt gegeben und hat sie deshalb nochmal mit dem Dorfrat angelegt. Es bestand ja die Gefahr, dass ich mich Naruto und dir anschließe. Doch dieses Mal hatte Tsunade ihren Willen durchgesetzt. So begann ich eine lange Reise, auf der ich dann Jurika kennenlernte. Als ich sie kennen lernte, dachte ich, dass sie dir sehr ähnlich ist, doch mit der Zeit erkannte ich, dass dem nicht so war. Je näher wir uns kamen, desto so mehr mochte ich sie. Irgendwie kamen wir dann zusammen, doch plötzlich war sie verschwunden. Ich wusste nicht warum, doch sie war einfach fort. Sie suchte sie lange, doch es gab keine Spur. Ein dreiviertel Jahr später sah ich sie wieder.“ Hinata seufzte. Jetzt verstand sie mehr, als es damals der Fall gewesen war. „Ich war neu im Dorf. Die Leute vertrauten mir noch nicht. Doch in der Nacht als die Wehen bei Jurika einsetzten, war ich als einzigste Heilerin im Dorf. Ich wurde zu ihr gerufen.“ Wieder nickte Shino nur. „Ja, dass hat sie mir erzählt, als sie Zaku zu mir brachte. Sie sagte mir damals, dass es dir und Naruto gut ginge. Bei unserem Wiedersehen weihte sie mich in das Geheimnis eures Dorfes ein, doch sie sagte nicht wo es ist und sie bat mich, nicht danach zu suchen. Sie meinte damals, dass die Zeit unseres Wiedersehens kommen würde. Bis dahin sollte ich mich in Geduld üben. Sie gab mir Zaku und bat mich um ihn zu kümmern. Dann ging sie und ich habe sie wiedergesehen.“ Hinata senkte den Blick und schüttelte den Kopf. Diese Geschichte war zu kompliziert, um sie auf Anhieb zu begreifen. Doch in einem Punkt war sich Hinata sicher – Shino würde Jurika nicht wiedersehen, denn Jurika war tot. Einige der Nuke-nin hatten sie am Waldrand gefunden. Was passiert war und wer es getan hatte, konnte zu dieser Zeit nicht geklärt werden. Doch inzwischen war sich Hinata sicher, dass es damals ein Dämon gewesen war, der Jurika umgebracht hatte. „Shino, Jurika muss damals etwas geahnt haben. Sie wollte, dass Zaku bei dir aufwächst, weil sie wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde. Sie ist tot. Es tut mir leid.“ Shino sagte eine Weile nichts. „Warum wusste sie es?“ „Jurika besaß eine selte Gabe – sie konnte von Zeit zu Zeit in die Zukunft sehen. Diese Visionen kamen immer sehr spotan und sie konnte auch nicht bestimmen, was sie sah. Doch sie sagte mir damals nach der Geburt, dass sie die Zukunft ändern wolle. Ich habe es zu jener Zeit nicht verstanden, denn ich wusste nichts von ihrer Gabe. Heute denke ich, dass sie ihren Tod vorhergesehen hatte. Sie hat wohl nicht gewollt, dass Zaku bei keinem seiner Eltern aufwächst. Deshalb brachte sie ihn zu dir.“ „Aber wenn sie in die Zukunft sehen konnte, warum hat sie ihren Tod nicht verhindert?“ Hinata seufzte leicht. Es war nicht so einfach, wie Shino sich das Ganze dachte. „In die Zukunft zu sehen ist nicht leicht, aber noch schwerer ist es sie zu verändern. Ihre Visionen müssen nicht immer zu treffen. Außerdem hätte sie vielleicht ein anderes Leben zerstört oder genommen. Dies wollte sie nicht und deshalb versuchte sie es zu verhindern. Niemand sollte an ihrer Stelle sterben. Sie brachte Zaku zu dir und stellte sich dann ihrem Gegner.“ Hinata blickte in den Himmel. Sie konnte Jurikas Gesicht deutlich vor sich sehen. Ihr langes braunes Haar fiel über schmalen Schultern. Ihr wohlgeformtes Gesicht zierte ein leichtes, aber doch zufriedenes Lächeln. Ihre grünen Augen strahlen vor Sanftmut und Glück und doch steckte in ihnen auch eine verwegene Wildheit. Oft hatte Hinata an die Augen einer Wildkatze denken müssen, wenn sie Jurikas Augen gesehen hatte. „Sie ist ein besonderer Mensch gewesen.“ „Ja das ist sie gewesen.“ Hinata blickte zur Seite. Shino hatte seine Brille abgenommen. Ein Umstand der nur sehr selten zustande kam, wenn überhaupt. Hinata hatte es bisher nur einmal erlebt. Shino war damals richtig sauer auf Kiba gewesen und hatte diesem ordentlich die Leviten gelesen. Um das Ganze für Kiba noch prägsamer zu machen hatte er die Brille abgenommen, die er nicht einmal zum Schlafen ablegte. Hinata blickte ihm in die Augen und versuchte in ihnen zu lesen. Trauer lagen in ihnen. „Es tut mir leid, Shino.“ Shino nickte und fluchte dann. „Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, dir so schnell zu verzeihen, doch ich kann einfach nicht anders. Dafür liegst du mir einfach zu sehr am Herzen.“ Überrascht sah Hinata Shino an, bevor sich ein Strahlen auf ihr Gesicht schlich. „Danke Shino.“ Nun war es nur noch einer mit dem Hinata noch unbedingt reden musste – Kiba. Auch ihm hatte sie nichts als Leid getan und das Mindeste war, dass sie sich bei ihm entschuldigte, auch wenn mit einer Entschuldigung nicht alles getan war. Sie ergriff Kiba an der Schulter und löste somit das Gen-jutsu von Arashi von Kiba. Dieser blickte sich um, sah Hinata überrascht, bevor sein Blick zum Anfang des Zuges wanderte. „Das ist nur eine Illusion da vorne. Ich würde mich gerne mit dir allein unterhalten.“ Fragend hob Kiba die Augenbraue und sah sie zweifelnd an. „Und warum?“ Verlegen senkte Hinata den Blick. „Ich habe dich damals sehr verletzt.“ Kiba grinste und winkte mit der Hand ab. „Ach Quatsch. Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt?“ „Sai.“ Nun grinste Kiba noch breiter. „Was will der denn schon davon verstehen?“ „Er versteht mehr davon als du denkst. Außerdem hat Shino es auch gesagt.“ Kiba seufzte und drehte sich um. „Na dann muss es ja stimmen, wenn es alle sagen.“ Dieser Satz versetzte Hinata einen Stich ins Herz. Sie hatte mit Ablehnung und Abweisung gerechnet, doch nicht mit dieser Verleugnung. „Kiba!!!“ Kiba schwieg. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, tat es ihm weh, sie wiederzusehen. Selbst nach all den Jahren wo sie sich nicht gewesen hatten, tat ihre Ablehnung noch immer weh. Auch wenn er inzwischen eine Frau gefunden hatte, die ihm alles bedeutete, tat es Kiba noch immer weh, dass Hinata damals Naruto gewählt hatte. Er hasste Naruto deswegen nicht. Sie waren die besten Freunde – damals wie jetzt. Und doch war da dieses kleine, feine Gefühl der Eifersucht. Er konnte es einfach nicht verdrängen. „Warum hast du ihn gewählt?“ Hinata versteifte sich kurz, doch dann sah sie wieder zu Kiba, der ihr noch immer den Rücken zudrehte. „Weil er die Sonne war, die mir Kraft gab in einer Welt, die für mich nur aus Dunkelheit bestehen zu schien. Noch bevor wir uns kennen lernten, Kiba, mochte ich Naruto, denn er war es gewesen, der mich vor ein paar Jungen in Schutz genommen hatte. Er kannte mich damals nicht und ich ihn nicht, trotzdem half er mir. Er prügelte sich, um mich zu schützen. Damals imponierte mir sein Verhalten und ich wollte stärker werden. Manchmal war ich kurz davor aufzugeben, doch Naruto munterte mich immer wieder auf und gab mir Mut. Ich weiß nicht, wann aus meiner Achtung für Naruto Liebe wurde, doch sie war da.“ „Also habe ich eigentlich nie eine Chance gehabt?“ Kiba drehte sich um. Sein Grinsen war fort. Hinata senkte die Augenlider und seufzte. „Nein.“ „Aha.“ „Jedoch liebte ich auch dich und tue es noch heute.“ Bei den Worten blickte Kiba in Hinatas Augen. „Was?“ „Ja ich liebte dich. Du warst für mich wie ein Bruder, den ich nie hatte. Alles konnte ich dir anvertrauen, ohne mich zu fürchten, dass du mich verrätst. Ich konnte mir sicher sein, dass du Verständnis haben würdest, wo mein Vater es nicht hatte. Stets warst du eine Stütze für mich und dafür bin ich dir dankbar. Du, Shino und Kurenai ihr habt mir das Gefühl willkommen zu sein gegeben. Das erste Mal dachte ich, dass es so in einer liebenvollen Familie zugehen muss. Ihr ward meine Familie, die ich nicht hatte. Mit jedem Tag wurde sie größer, doch du und Shino standen mir neben Naruto am Nächsten. Danke für alles, was du damals für mich getan hast.“ Hinata verbeugte sich Kiba, der sich durch diese Geste etwas hilflos fühlte. Noch nie hatte sich jemand so vor ihm verbeugt. „Hinata, du musst dich nicht vor mir verbeugen.“ Hinata erhob sich und sah Kiba an. „Es tut mir leid. Aber ich hätte damals ehrlicher zu dir sein müssen.“ Kiba senkte den Blick. Er wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. All die Jahre hatte er sich immer wieder nach dem Grund gefragt. Manchmal hatte er deswegen nicht schlafen können, selbst als er erkannte, dass er Leila liebte und immer weniger Hinata. Dennoch hatte der Stachel ihrer Abweisung tief gewesen und immer wieder hatte er nach dem Warum gefragt. Dabei war es eigentlich albern, weil er es in gewisser Weise schon selbst gewusst hatte. Doch er hatte es aus ihrem Mund hören wollen, um endlich damit abschließen zu können. Er lächelte, trat näher zu Hinata und wuschelte ihr durchs Haar. „Schon gut. Komm Kleine.“ Hinata nickte und sie folgte den anderen, die sich bereits ein Stück entfernt hatten. Kiba hatte gehört, was er hatte hören wollen. Er war sich sicher, dass die Wunde irgendwann ganz verheilen sein würde, denn sie hatte damit endlich begonnen. Er sah zu Hinata. Er war froh, sie wieder in seiner Nähe zu wissen nicht – nicht als Geliebte, sondern als kleine Schwester. Niemals war es was anderes gewesen und nie würde es anderes sein. Lächelnd wandte er sich an Hinata. „Du musst meine Frau Leila unbedingt kennen lernen. Sie ist wunderbar.“ Leicht lächelte Hinata. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)