Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 27: Neue Pläne ---------------------- Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, doch ich hatte eine Schreibblockade. Und dann hatte ich auch noch ein Haufen Stress - Schule, Prüfungen, Stress auf Arbeit und in der Familie. Es war nicht ganz einfach. Leider ist dieses Kapitel recht kurz ausgefallen, aber es dient leglich dem Übergang. Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. Neue Pläne Nervös sah Neji immer und immer wieder zu Kushina und Hauro zurück. Langsam ging ihm die Geduld verloren, denn schließlich waren inzwischen mehrere Stunden vergangen, seit Hauro in Kushinas Seele eingedrungen war. Seitdem hatte sich nichts getan. Er wandte seinen Blick von den Beiden ab und sah zu Sai, der vollkommen gelassen auf dem Stuhl saß und zu dösen schien. Jedoch war sich Neji sicher, dass Sai keineswegs so gelassen war, wie er es vorgab, aber er konnte seine Gefühle besser hinter einer Maske verstecken. Wieder sah Neji zu Hauro und Kushina und hoffte, dass es den Beiden nur gut ging. Sonst würden Sakura und Sasuke ihm die Hölle heiß machen. „Wir müssen uns was einfallen lassen?“ „Was?“ Überrascht sah Neji zu Sai, der plötzlich aufblickte und aus dem Fenster starrte. „Sakura ist im Krankenhaus. Sie hat heute Schicht.“ „Woher?“ „Meine gezeichneten Mäuse haben es mir verraten.“ Das war schlecht. „Verdammt.“ „Und nun?“ „Du musst sie ablenken?“ Entsetzt sah Neji Sai an. „Und womit?“ „Scheißegal.“ Langsam wurde Neji immer unwohler in seiner Haut. „Kannst du das nicht machen, ihr wart immerhin Teamkameraden.“ „Sie traut mir nicht.“ Volltreffer – diese Runde ging eindeutig an Sai. Neji musste sich geschlagen geben. Mit einem Seufzen verließ er das Zimmer um Sakura noch abfangen zu können. Kaum war Neji aus dem Zimmer erhob sich Sai und schlenderte nervös auf und ab. Neji hatte schon recht gehabt – er war sehr nervös, jedoch würde er einen Teufel tun, dies vor anderen zu zugeben. Nachdenklich sah er zu Kushina und Hauro. „Ihr könntet euch ruhig ein wenig beeilen.“ Er wandte sich von ihnen ab und sah aus dem Fenster. Es waren nicht nur Kushina und Hauro, die ihm Sorgen machten. Auch Naruto, Kotaru und Hinata geisterten durch seinen Kopf. Wo waren sie? Wie ging es ihnen? „Ihr könntet euch auch mal melden.“ Er wusste, dass sie es eh nicht hören würden, dennoch sprach er es laut aus. Irgendwo in ihm hatte er noch die Hoffnung, dass der Wind seine Bitte an Naruto weitertrug. Sai zuckte zusammen und blickte zu Kushina und Hauro. Von Beiden ging plötzlich ein starkes Chakra aus. Sie kehrten zurück. Ein Lächeln zog durch Sai´s Gesicht. „Wurde aber auch Zeit.“ Hauro schwankte. Er hatte die ganze Zeit gestanden und sich voll und ganz auf Kushina konzentriert und war auf sie eingegangen. Nun forderte diese Leistung ihren Preis. Er wäre gestürzt, wenn Sai ihn nicht aufgefangen hätte. „HAURO. Erschrocken drehte sich Sai mit Hauro im Arm um. Sakura stand in der Tür, hinter ihr ein entnervter Neji. Er hatte versagt. Verzweifelt überlegte Sai, was er sagen konnte, doch egal, was er gesagt hätte, Sakura hätte ihm eh nicht geglaubt. Das Bild, welches sie vor sich sah, interpretierte sie sich schon selber zurecht. In ihre Augen traten Zorn und Wut und ihr Chakra stieg deutlich an. „Sai … du verdammter Heuchler. Ich wusste doch, dass man dir nicht trauen kann. Was hast du Hauro angetan?“ Sie brüllte. So sehr, dass man sicher sein konnte, dass es im nächsten Nachbarhaus auf jeden Fall zu hören war. „Ich …“ „Lass ihn verdammt noch mal los. Neji ruf die Anbu. Die sollen Sai sofort festnehmen.“ „Äh Sakura…“ Sachte versuchte Neji Einwände zu erheben, doch wenn Sakura richtig auf Hundertachzig war, konnte selbst Tsunade nicht viel dagegen machen. Gegen diese Wutausraster war kein Kraut gewachsen. „NEJI!!! NUN GEH ENDLICH.“ Neji rührte sich jedoch nicht, stattdessen ging jedoch Sakura auf Sai los, der keine Chance hatte, sich zur Wehr zu setzen, da er noch immer Hauro im Arm hielt. Sakura holte aus und zielte mitten ins Sai´s Gesicht. Neji rief Sakura noch beim Namen und rannte ihr hinterher, um sie noch zu stoppen. Doch es war zu spät, er konnte sie nicht einholen. Sakuras Faust raste auf Sai´s Gesicht zu, der die Augen schloss. Doch der Aufprall blieb aus. Verwundert öffnete Sai die Augen. Direkt vor ihm war eine Wand aus Wasser entstanden, die Sakuras Schlag abgefangen hatte. Die sah ebenso verwundert wie Sai drein. „Bitte, nimm mir nicht noch mehr Menschen, die ich liebe.“ Ruckartig drehte sich Sai um. Keuschend saß Kushina im Bett und hielt ihre Hände in einem Fingerzeichen verformt. Tränen liefen ihr über die Wangen und ihre Stimme zitterte, als sie sprach. „Nimm mir nicht Onkel Sai weg, bitte.“ Sakura zog ihre Hand zurück und blickte zu Kushina. Sie gab sich keine Mühe mehr ihre Gefühle und Gedanken hinter einer Maske zu verstecken. „Kushina. Wie ist das möglich? So plötzlich?“ „Es war Hauro. Er hat Kushina aus dem Koma erweckt.“ Sai reichte Kushina einen Becher mit heißen Tee, den sie dankbar annahm und einen kleinen Schluck davon trank. Sie war unglaublich blass. Auf ihrem Gesicht waren noch immer die Spuren der Tränen zu sehen, denn bisher war sie noch nicht dazugekommen sich, das Gesicht zu waschen. Seit sie wieder bei Bewusstsein war, hatte Tsunade und Sakurai sie von einer Untersuchung zur nächsten Untersuchung gezerrt. Unzählige Tests hatte Kushina über sich ergehen lassen, während sich der ganze Rummel um sie herum sich langsam legte. Sakura hatte zwar noch eine ganze Weile getobt und ihr war anzusehen gewesen, dass sie Sai am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre, doch hatte sie sich Kushina zuliebe zurück gehalten. Neji hatte nur noch völlig perplex dagestanden, unfähig in das Geschehen einzugreifen und Sai war damit beschäftigt gewesen, sich außerhalb von Sakuras Reichweite aufzuhalten. Zwischendurch war dann auch noch Tsunade aufgetaucht, die das Chaos noch perfekter machte, da ihre Stimme die von Sakura in Bezug auf die Lautstärke weit übertrug. Sie war schrecklich sauer gewesen, da man sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte. Ihre Predigt konnte sie jedoch nicht zu Ende bringen, weil der medizinische Geist in ihr siegte. Und dieser sagte ihr, dass es in jenem Moment wichtigeres gab. Zuerst ordnete sie an, dass Hauro, der zwischenzeitlich wieder halbwegs auf eignen Beinen stand, ein Bett bekam, um sich ausruhen zu können. Danach wandte sie ihre volle Aufmerksamkeit Kushina zu. Alles in allem hatten die Tests ein Haufen Zeit in Anspruch genommen und als Kushina wieder auf ihr Zimmer kam, begann bereits die Sonne unterzugehen. Neji war schon gegangen, um die frohe Botschaft von Kushinas Erwachen an alle Freunde und Bekannte zu überbringen. Nur Sai war noch da. Wieder nahm Kushina einen Schluck Tee. „Es ist komisch.“ Sai blickte auf und runzelte die Stirn. „Was ist komisch?“ „Es tut nicht mehr so weh, wenn ich an Inoi denke. Doch was ist anders? Es hat sich doch nichts geändert.“ Sai lächelte, während er in seinem Tee rührte, um den Zucker aufzulösen. „Deine Wunde, die du seit seinem Tod mit dir trägst, heilen langsam. Die Freunde, die du hier gefunden hast, geben dir die Kraft deine Wunden zu heilen. Etwas, was deine anderen Freunde nicht vermochten. Vielleicht weil sie Inoi nie kennen gelernt haben. Während die Nuke-nin mit dir getrauert haben, konnte sie dir nur wenig Trost geben, da sie ihn selbst brauchten. Inoi war dein bester Freund und doch hatte er auch andere Freunde. In eurer Trauer habt ihr euch gestützt, doch konntet ihr euch keinen Trost gegeben. Hier ist es aber anders. Sie kannte Inoi nicht und haben auch nicht um ihn getrauert. Sie können dir ihren Trost gegeben, den du brauchst. Sie heilen so deine Wunden. Sie lassen dich in deinem Elend nicht allein, sondern sind bei dir.“ Kushina nickte. „Außerdem hab ich das Gefühl, dass du dem jungen Uchiha zugetan bist.“ Entsetzt sah Kushina auf. Auf ihren Wangen hatte sich ein roter Schimmer gebildet. „Wie meinst du das?“ „Na das sieht doch ein Blinder mit einem Krückstock. Du bist in ihn verliebt.“ Kushina sah ihn noch einen Augenblick entsetzt an, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich glaube, du wirst alt, Onkel Sai. Du brauchst dringend eine Brille.“ Nun begann Sai richtig zu grinsen. Er war sich sicher, dass er keine Brille brauchte. Schließlich hatte er Kushina und die anderen Kinder Konohas eine Weile beobachtete, bevor zurückgekehrt war. Dabei war ihm natürlich so einiges aufgefallen. Kushinas Umgang mit dem Uchiha war einfach anders. Es war nur kleine Geste oder Worte, die nur jemand sehen und hören konnte, der Kushina schon länger kannte. „Oh, das bezweifel ich.“ „Wenn du meinst. Wir müssen gut überlegen, wie es weiter gehen wird.“ Sai nickte und nahm einen Schluck Tee zu sich. Er sagte nichts dazu, dass Kushina aprupt das Thema gewechselt hatte. Sie würde es eh nur bestreiten. „Was machen wir zuerst?“ „Wir müssen das Dorf informieren. Darum wird sich Shuhi kümmern. Außerdem müssen wir Vater, Mutter und Kotaru ausmachen.“ „Sie leben noch.“ Kushina schmunzelte leicht. „Ja, wenn dem nicht so wäre, dann wurde ich es wissen.“ Sai zog die Augenbrauen hoch. „Wie das?“ „Wir Elementarkrieger sind untereinander miteinander verbunden. Würde der eine sterben, so würde die anderen das wissen.“ Sai nickte darauf nur. „Okay. Also soll ich mich auf die Suche nach Naruto und den anderen machen.“ Kushina nickte. Es war im Moment die beste Lösung die sie hatten. So schnell wie möglich mussten sich alle an einem Ort einfinden, um geschlossen gegen die Schattenkrieger und ihr Heer aus Barbaren und Dämonen entgegen zu treten. Doch es waren die Dämonen, die Kushina sehr viel Sorgen machten. Diese Wesen waren heimtückig und listig. Nur wenige konnten sie erkennen geschweige denn bekämpfen, da dieses Wissen der Dämonenjagd nur noch in wenigen Familien erhalten geblieben war. Glücklicherweise hatte solch eine Familie im Dorf der Nuke-nin gelebt. Diese hatten dann den Kinder und auch den Erwachsenen dieses Handwerk gelehrt. Auch Kushina war bei ihnen in die Lehre gegangen nach Inoi´s Tod. Sie seufzte und blickte wieder zu Sai. Sie brauchte Sai an ihre Seite, wenn sie ihr nächstes Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. „Wann willst du aufbrechen? Und mit welcher Ausrede vor allem?“ Nachdenklich runzelte Sai die Stirn. Darauf wusste auch er keine Antwort. „Nein, Onkel Sai. Shuhi und noch ein paar andere Füchse werden sich auf den Weg machen, um meine Familie zu suchen, nachdem sie dem Dorf Bescheid gegeben haben. Ich werde dich hier brauchen. Wir müssen die Leute hier ausbilden.“ „ÄH?“ Über Sai´s entsetztes Gesicht musste Kushina kichern. Es war befreiend und tat einfach gut. Es war das erste Mal, dass jemand sie an diesem Tag nicht besorgt oder ängstlich ansah. Jeder dachte, dass sie im nächsten Moment wieder ohnmächtig werden würde. „Was sollen wir ihnen den beibringen?“ „Wie man Dämonen bekämpft. Du hast doch von Vater die entsprechenden Lektionen erhalten oder?“ Sai schnaubte. Gefallen tat ihm diese Aussicht nicht, doch musste er Kushina zustimmen. In den letzten Jahren hatte die Anzahl der Dämonen immer mehr zugenommen, doch da die Schattenkrieger wieder frei waren, hatten auch alle Dämonen, die mit ihnen verbannt wurden waren, entkommen können. Die Überfälle und Angriffe der Dämonen wurden in der nächsten Zeit stark zunehmen und die paar die Dämonenjäger, die es gab, würden es nicht alleine schaffen. Sie mussten eine neue Generation an Dämonenjägern ausbilden. „Na schön. Ich werde dir helfen. Doch wenn willst du ausbilden. Die Älteren kennen mich alle, die werden mir nicht trauen.“ „Dann werden wir uns um die Jüngeren kümmern.“ „Kotaru?“ Kotaru betrachtete noch ein letztes Mal den Himmel und drehte sich dann zu Yuki um, die besorgt hinter ihm stand. Sie war blass und hatte dunkle Augenringe. Die letzte Nacht hatte sie kein Auge zugemacht und auch danach hatte sie keinen Schlaf gefunden. Nicht ein einziges Mal war sie von Kotarus Seite gewischen und hatte sich geweigert etwas zu sich zu nehmen. Sie hatte gewartet – auf ihn. Das Erste, was Kotaru wahrgenommen hatte, als er wieder zu sich gekommen war, war ihre Hand gewesen, die seine eigne Hand festhielt. Die sie sanft drückte und seine eigne Hand wärmte. Was er in jenem Moment gefühlt hatte, konnte er nicht beschreiben. Nur ein was konnte er mit Sicherheit sagen – es war gut gewesen. Es hatte sich verdammt richtig angefühlt. „Mhm? Was ist los?“ „Woran denkst du?“ Kotaru schloss die Augen. Bilder rasten durch seinen Kopf. Bilder aus der Vergangenheit, über die bisher nie ein Wort verloren hatte. Er hatte seine Gefühle in sich verschlossen und ließ niemanden daran, da es schmerzhaft war, daran zu rühren. Nicht einmal Kushina und Mikoto hatte er sie berühren lassen. Es war wie ein Knoten, der es verschloss – doch der Knoten begann sich zu lösen. „Warum?“ Verständnislos sah Yuki Kotaru an. Sie verstand ihn nicht, dabei wollte sie ihn einfach nur verstehen. „Kotaru?“ „Alles was damals war, habe ich verschloss. Tief in meinem Inneren in der Hoffnung, nicht mehr daran rühren zu müssen. Doch nun kommt es zurück und das, worüber ich nie sprach, möchte ich loswerden. Ich will es aussprechen.“ Lag es an der Begegnung mit Imalo, dem Dämon der von Inoi Besitz ergriffen hatte? Noch immer lebte er und schien dieses Leben aus vollsten Zügen zu genießen. Und Inoi? Inoi war tot. Verwirrung, Zweifel und Leid – alle diese Gefühle herrschten zur gleichen Zeit in ihm. Hätte er das Unheil verhindern können? Wozu besaß er die Macht Zokos, wenn er nicht das Leid der Menschen lindern konnte? Wozu war er da? War er einfach nur eine Marionette in einem perfiden Spiel? Oder war es einfach nur Schicksal? Er war verwirrt über seine Gedanken und zweifelte an sich selbst. Doch vor allem war es das Leid, was ihn einholte. „Als Nuke-nin dürfen wir nicht darüber sprechen. Wir sprechen nicht über unsere Gefühle und doch hab ich das Gefühl, kaputt zu gehen, wenn ich es nicht sage.“ „Dann sag es mir. Nur mir, denn ich werde es niemanden nicht verraten.“ Yuki trat näher zu ihm und nahm seine Hand. „Erzähle es nur mir. Sag, was du sagen willst.“ Kotaru sah sie an. Seine Lippen zitterten. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, Inoi.“ Yuki erstarrte kurz, doch dann begriff sie. Es war Inois Tod, der Kotaru zu schaffen machte. Er war nie über diesen Tod hinweg gekommen und hatte mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen. Er hatte sie nur verdrängt, doch nun war sie zurück gekommen. Die Vergangenheit hatte ihn eingeholt. Yuki schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich heran. Fest hielt sie im Arm und drückte ihn an sich. „Es ist gut. Weine ruhig, wenn dir danach ist.“ Kotaru vergrub sein Gesicht an Yukis Schulter und sagte nichts weiter. Naruto seufzte und musste dann doch ein wenig lächeln, bevor er sich umdrehte und eine andere Richtung einschlug. Eigentlich hatte er mit Kotaru sprechen wollen, doch im Moment wollte er ihn lieber mit Yuki alleine lassen. Noch nie war Kotaru seit dem Tod von Inoi so aus sich heraus gegangen. Nach außenhin hatte er immer den Eindruck des heiteren und fröhlichen Jungen gehabt, der er jedoch nie gewesen war. Naruto hatte es ihm ansehen können, da er es selbst schon so gemacht hatte. Oft hatte er versucht, Kotaru darauf anzusprechen, doch dieser hatte immer wieder abgeblockt. Selbst Kushina und Mikoto waren da chancenlos gewesen, obwohl sie sich immer so nahe gestanden hatten. Kotaru hatte nie mit jemanden über diese Gefühle sprechen wollen, aus der Angst heraus, sich selber zu verletzen. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet. Seit Yuki in sein Leben getreten war, hatte sich Kotaru verändert. Man sah es ihm nicht sofort an, doch es waren die kleinen Dingen, die sich änderten. Naruto glaubte für gewöhnlich nicht an das Schicksal, jedoch fragte er sich, ob es nicht vielleicht doch ein wenig Schicksal war, dass sich ausgerechnet Yuki und Kotaru über den Weg gelaufen waren. Yuki würde die Wunden von Kotaru heilen können, da war sich sicher. Sie war der einzige Mensch in Kotarus Leben, der dies zu heilen vermochte und Naruto wusste, dass dies stimmte. War doch auch Hinata die einzige Person in seinem Leben, die seine Wunden der Vergangenheit heilen konnte. Er verließ das Haus und betrat den Garten. Wärme Sonnenstrahlen entfingen ihn. Langsam lief er den Weg vor dem Haus entlang, um in den kleinen Garten zu gelangen, wo er die Person treffen würde, die er sehen wollte. Sie saß auf der Bank und betrachtete die reichen Beete vor sich, während irgendwo Vögel ihre Lieder sangen. Ein leises Summen gelang an sein Ohr, das nur von ihr stammen konnte. Leise trat er zu ihr und umarmte sie von hinten – seinen Engel, seine Heilerin. Sie hörte nicht auf zu summen und hielt ihre Augen geschlossen. Jedoch hob sie ihre Hand und legte sie auf seinen Arm. Eine Weile verharrten sie in dieser Position, bis sie ihr Lied zu Ende gesummt hatte. Sie öffnete die Augen und drehte sie ihr Gesicht zu ihm herum, während sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht bildet. Jedoch lag ein trauriger Zug in ihren Augen. „Naruto.“ „Ich weiß, Hinata.“ Naruto legte seinen Kopf auf ihre Schulter, sodass sein Gesicht verborgen war. „Aber lass uns einen Augenblick an nichts denken. Nur diesen Moment.“ Hinata nickte und lehnte ihren Kopf gegen den von Naruto, während sie zu den Pflanzen in den Beeten sah, die sanft im Winde hin und her wiegten. „Manchmal frage ich mich, was passiert wäre, wenn wir damals in Konoha hätten bleiben können.“ Innerlich erstarrte Naruto und ein Schmerz tat sich in seiner Brust auf. Da war diese Schuld, die er sich gab. Nicht nur sein Leben war ruiniert, sondern auch das von Hinata und Sai. Er hatte ihnen ihr zu Hause genommen. Und Kushina und Kotaru? Sie hatte nie die Möglichkeit gehabt ein richtiges Leben zu führen. Nie hatte sie das Leben normaler Kinder und Teenager geführt. „Es tut mir leid, Hinata.“ Sanft streifte Hinatas Kopf den von Naruto, während sie ihren Kopf schüttelt. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bereue nichts. Kein Wort und keine Entscheidung – nichts von alledem bereue ich nicht. Darum höre auf, diese Last alleine auf deinen Schultern tragen zu wollen. Ich bin deine Frau und dies war meine alleinige Entscheidung. Und Sai ist dein Freund und auch dies war seine alleinige Entscheidung.“ Sie hauchte Naruto einen Kuss auf die Wange. „Es ist nicht Vergangenheit, die uns verletzt. Es ist deine Art alles alleine meistern zu wollen. Du brauchst dass nicht. Dafür sind wir für dich da. Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen.“ „Hinata…“ „Wenn du glaubst, dass ich nur zusehen werde, hast du dich aber geschnitten. Ich habe mich für diesen Weg entschieden und werde ihn bis zum Ende gehen – mit dir gemeinsam und mit vielen anderen.“ Kurz sieht Naruto zu Hinata, bevor er sein Gesicht wieder an ihre Schulter vergräbt. „Danke, Hinata.“ Ein Klopfen an der Türe veranlässt Kushina ihren Blick vom Fenster abzuwenden. „Herein.“ Die Klinke der Türe wird niedergedrückt, bevor sie sich öffnet und Tsunade den Raum betritt. Lächelnd sieht sie Kushina an, während sie näher zu ihr herantritt. „Eine der Schwester hat mich benachrichtigt, dass du das Krankenhaus verlassen willst.“ Kushina nickt. „Jepp. Ich liege schon viel zu lange faul herum.“ „Du bist gestern erst wieder aufgewacht.“ „Ja und?“ Tsunade seufzt und schüttelt zweifelnd ihren Kopf. „Kushina gestern hattest du noch nicht einmal die Kraft um dich länger als 10 Minuten auf den Beinen zu halten und heute willst du das Krankenhaus schon verlassen. Das kann ich nicht zu lassen, zumal mir Sai von euren Plänen erzählt hat.“ Neugierig sieht Kushina Tsunade an. „Und?“ „Meinetwegen könnt ihr das machen, wenn du aus dem Krankenhaus raus bist.“ „Also lässt du mich gehen?“ „Nein.“ „Ich gehe trotzdem.“ „Nein.“ Doch Kushina hörte überhaupt nicht mehr zu. Sie stand bereits auf ihrem Bett. Tsunade wollte noch nach ihr greifen, doch es war vergeblich. Noch bevor sie Kushina zu greifen bekam, war diese Tsunades Hand ausgewichen und saß auf dem Fensterbrett des geöffneten Fensters. „Kushina.“ Doch Kushina lächelte sie nur an und verlagerte ihr Gewicht so, das sie aus dem Fenster fiel. Entsetzen lähmte Tsunade für den Augenblick, bevor sie zum Fenster stürzte und hinab sah. Frech grinsend stand Kushina unten und sah zu Tsunade auf. „Tsunade die Zeit läuft uns davon. Wir müssen jetzt reagieren.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief davon. Tsunade legte ihre Hand über ihre Augen, bevor sie mit ihr durch ihr Geschicht fuhr. „Dieses Kind.“ Mit Schwung schlugen die Falken mit den Flügeln, bevor sie sich kraftvoll in den Himmel schwanken. Einen letzten Blick warf Naruto zurück zum Kloster, wo sie die letzten Tage verbracht hatte. Itachi, Mikoto und Yuki hatten sie nach ihrer Niederlage hierher gebracht. An jenen Ort, wo jeder willkommen war egal welchen Rang und Status er bekleidet. Hier war es egal, dass man ein Nuke-nin war. Einzig allein der Mensch und seine Gefühle standen im Mittelpunkte. Dies machte dieses Kloster so einzigartig. „Wird wieder hierher kommen? Ins letzte Kloster der vier Elementargeister?“ Naruto wusste es nicht. „Vielleicht.“ Er wandte seinen Blick vom Kloster ab und blickte zum Horizont. „Es wäre schön, wenn dem so wäre. Doch jetzt müssen wir uns um andere Dinge kümmern. Es wird Zeit, dass Kushina wieder nach Hause kommt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)