Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 21: Je früher desto besser ---------------------------------- Oje, oje reißt mir bitte nicht die Rübe ab, aber es hat halt mal etwas länger gedauert. Die letzten Wochen waren einfach ein wenig stressig mit Anleitung, Prüfung, Taufe und Urlaubsplanung für das nächste Ausbildungsjahr. Außerdem hatte ich einen recht bescheidenen Dienstplan. Irgendwie ist einfach alles auf einmal zusammengekommen. Aber nun ist es ja endlich da. Viel Spaß beim Lesen. Michan-chan Je früher desto besser Überrascht sah Tsunade von ihren Dokumenten auf. „Welch seltener Besuch. Wolltest du mich nicht besuchen kommen?“ „Ich hab meine Meinung halt geändert.“ Misstrauisch betrachtete Tsunade Gaara, der sich soeben auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch niederließ. Es sah dem Kazekage gar nicht ähnlich, so plötzlich seine Meinung zu ändern. Was war passiert, dass er von seinem Plan absah? Er hatte sich doch fest vorgenommen Tsunade nicht in seinem Amt als Kazekage zu besuchen und nun sah er in seiner vollen Kazekage – Montur vor ihr. Seufzend rieb sich Tsunade die Stirn. Versteh doch einer den Kazekage, sie tat es jedenfalls nicht. „Und was willst du?“ „Du solltest die Überwachung von Kushina Takeshi sein lassen.“ „Willst du mir Befehle erteilen?“ „Nein.“ „Hörte sich aber so an.“ „Ach echt?“ Tsunades Augenbraue zuckte bereits verräterisch und selbst ein Blinder konnte spüren, wie sich die Atmosphäre in dem Zimmer veränderte. Tsunade wurde sauer. „Und wie kommst du auf die Idee?“ „Weil sie nicht Narutos Tochter ist.“ Wie konnte der Kerl nur so gelassen bleiben? „Darum geht es nicht, Gaara. Du weißt selber, wie daneben ihre Teammitglieder waren, als sie von der letzten Mission zurückkamen. Irgendetwas ist da vorgefallen, was sie vor uns verbirgt.“ „Das ist doch humbuck. Wir sollten lieber unsere Energie auf die Suche nach Orochimaru verwenden, als einem unschuldigen Mädchen hinterher zu spionieren.“ „Sag mir nicht, was ich tun soll.“ „Mach ich doch nicht, ich gebe nur konstruktive Vorschläge zum Besten.“ Mit einem letzten Mal schoss Tsunade in die Höhe. In ihren Augen stand die blanke Wut, doch nicht wegen den Vorschläge die Gaara vorbrachte, sondern weil sie wusste, dass Gaara recht hatte. Sie sollte lieber nach Orochimaru suchen, statt Kushina hinterher zu spionieren. Es war ein Fehler, doch wollte Tsunade dies nicht von Gaara vorgehalten bekommen. Außerdem war da noch etwas anderes was sie beschäftigte. Das Mädchen ging ihr einfach nicht aus dem Kopf und das nicht durch ihre außergewöhnlichen Methoden um zu Kämpfen, nein es waren ihre Gesten und Bewegungen. Was keiner ahnte, war das Tsunade selber das Mädchen beobachtete hatte. Dabei ihr waren einige Sachen aufgefallen, ´die ihr bisher entgangen war und die nur durch das genaue Beobachten zustande kamen. Es war die Gesten und Bewegungen an Kushina, die Tsunade sehr an Hinata erinnerten, genau wie ihre vorlaute Art, der von Naruto glich. Sie war sich relativ sicher, dass Kushina die Tochter der Beiden war, jedoch zerstörte Gaara diesen Gedanken mit seiner Aussage. „Woher willst du wissen, dass sie es nicht ist?“ „Weil ich den Ichibi in mir trage. Ich kann die Anwesenheit von anderen Jinchuriki spüren. Wenn Kushina Narutos Tochter wäre, dann würde Kyuubis Macht auch in ihr stecken.“ Eine Weile starrte Tsunade ihn an, bevor sie sich wieder auf ihrem Platz niederließ. „Ist das wirklich wahr?“ Gaara schluckte. Er hasste es zu lügen, jedoch hatte er Naruto gesagt, dass er Kushina schützen würde. Wenn diese Lüge dazugehörte, dann musste er eben lügen. „Ja.“ Tsunade seufzte. „Und ich hatte so gehofft … Nun gut, ich denke, du hast recht. Noch heute werden die Wachen von Kushina abgezogen. Ist sonst noch etwas?“ „Ja.“ „Und was?“ „Ich möchte mir die Akten zu dem Vorfall mit dem Straßenmord ansehen. Mir ist da etwas aufgefallen.“ Neugierig sah Tsunade ihn an. „Und was?“ „Das kann ich im Moment nicht sagen, erst wenn ich es überprüft habe.“ Seufzend fuhr sich Hauro durchs Gesicht. Er wusste nicht, was es war, doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Seit er von dieser Mission wieder da war, beschlich ihn ständig dieses Gefühl. Irgendwas war geschehen, doch konnte er sich nicht erinnern. Aber je mehr versuchte sich zu erinnern, desto verwirrender wurden seine Gedanken. Sie schienen sich in einander zu verschlingen und ergaben keinerlei Sinn. Was jedoch schlimmer war dieses Wissen über seinen Vater und über seine Mutter. Sie sollten mit einem gefürchteten Nuke-nin zusammengearbeit haben, als sie noch Ge-nin gewesen waren. War das wirklich wahr? Und wenn ja, woher wusste er es nur? Bisher hatte er mit niemanden darüber gesprochen. Er wusste nicht, an wen er sich wenden noch wie er es erklären sollte. Innere Eingebung? Wer würde ihm denn sowas abnehmen? Außerdem waren da seine Eltern … Er wusste nicht, ob sein Wissen stimmte oder nicht. Sie konnte er am allerwenigsten fragen, ohne sie auf die eine oder andere Art zu verletzen. Nein mit ihnen konnte er nicht sprechen, jedenfalls im Moment nicht. „Verdammt.“ Wütend raufte er sich die Haare. „Verdammte Scheiße.“ „Mama hat dir verboten zu fluchen. Das macht man nicht.“ Hauro drehte sich um. In der Türe zu seinem Zimmer stand Lin, seine kleine Schwester. Lächelnd trat er näher zu ihr und sah in ihre grünen Augen. Im Gegensatz zu ihm schlug Lin voll nach ihrer Mutter. Sie war quasi die Miniaturausgabe ihrer Mutter. Von ihr hatte sie die rosafarbene Haare und die giftgrünen Augen. Für ihr Alter war sie noch recht klein und wirkte stets zerbrechlich. Dass dem jedoch nicht so war, wusste Hauro zu gut. „Ich weiß, doch manchmal gehen die Nerven mit mir durch.“ „Verstehe. Darf ich dann auch mal fluchen?“ „Nein, kleine Ladys fluchen nicht.“ Lin schnaubte und setzte ihre Trotzmiene auf, was sie noch süßer und niedlicher aussehen ließ. Manchmal fragte sich Hauro, ob sie sich überhaupt bewusst war, wie niedlich sein konnte? Die Antwort auf diese Frage fiel oft unterschiedlich aus, je nach Situation. „Was hast du eigentlich im Arm?“ „Ganz viele Süßigkeiten. Die haben die Mädchen mir für dich mitgegeben.“ Hauro verdrehte die Augen. Diese Fangirls waren einfach nur nerven. Jeden Tag fand er die eine oder andere Süßigkeit im Briefkasten oder Lin brachte sie von der Akademie oder vom Spielen mit Heim. Das Hauro eines Tages an einer Unterzuckerung sterben konnte war recht unwahrscheinlich. Viel eher sollte eine Überzuckerung in Betracht gezogen werden. Kurz darauf sah er seine Schwester an und blickte sie schelmisch an. „Die übliche Nummer. Fifty, fifty?“ Lin fing an zu grinsen. „Au ja, aber…“ „Aber was?“ „Es sind diesmal so viel.“ „Und?“ „Kann ich den Rest nachher mitnehmen, wenn ich zu Tenji spielen gehe?“ Hauro lächelte sie an. „Na klar.“ Grübelnd saß Kushina im Garten und betrachtete den kleinen Teich zu ihren Füßen. Neben ihr hatte sich alle Füchse aus dem Rudel versammelt und lagen um sie herum. Man merkte deutlich wie sie die Stille und Ruhe genossen. Die letzte Zeit hatte sie kräftemässig sehr in Anspruch genommen. Bis zum nächsten Kampf musste sie wieder topfit sein. Gedankenverloren fuhr sich Kushina durch ihr kurzes Haar und seufzte. „Stolz.“ Ihr Vater hatte es so leicht dahin gesagt, doch so einfach war es nicht. Dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach besser als ihre Teamkameraden war, konnte sie sich selber denken. Aber sie zu demütigen war ein vielfältiges Risiko. Nicht nur das sie von ihrer Kampftechniken preis gab, nein sie konnte dadurch ihr bisher aufgebautes Vertrauensverhältnis zu ihnen zerstören. Sie musste sich gut überlegen wie sie an die Sache heranging und sich allmählich vorarbeiten. Langsam und vorsichtig. Doch hatte sie die Zeit dafür? Kushina zog die Knie an und legte ihren Kopf darauf. „Ich hasse solche Situation, wo man nichts planen kann.“ Etwas Feuchtes legte ihr über die Wange und sie drehte ihren Kopf zur Seite. Liebevoll leckte Shuhi ihr nochmals über die Wange, worauf sie nur zu lächeln begann und ihn hinter seinem Ohr kraulte. „Du weißt immer, wann ich deinen Trost brauche, nicht wahr?“ Noch eine Weile kraulte sie ihn, bevor sie sich aufrichtete und streckte. Die Sonne war ihm Begriff unterzugehen. In etwa einer Stunde würde die Dunkelheit hereinbrechen, doch das reichte Kushina. Sie blickte hinab zu ihren Füchsen, die sie alle ansahen und nur auf ihren Befehl warteten. „Wir gehen noch eine Runde laufen.“ Das sie noch immer unter Beobachtung stand störte sie wenig, schließlich konnte niemand etwas gegen ein wenig laufen einwenden. Sie hörte das Kindergeschrei bereits, noch bevor sie um die Ecke bog. Im Garten hinter dem Haupthaus spielten mehrere Kinder miteinander. Zwei von ihnen kannte Kushina bereits. Der eine war der Stammhalter der Familie Hyuga und der andere ihr nächtlicher Besucher – Tojoku und Tenji. Die anderen Kinder jedoch kannte sie nicht. Es ging ziemlich laut bei ihnen zu und als Kushina das Ganze eine Weile betrachtete, erkannte sie, dass sich die Kinder über irgendetwas überhaupt nicht einig waren. Eigentlich wollte sie sich nicht einmischen, denn Kinderstreitigkeiten sollten Kinder lieber unter sich aus machen. Sie wäre einfach weitergegangen, wenn nicht ihr Name gefallen wäre und Tenji sie auch in jenem Moment entdeckte. „Ich lüge aber nicht. Frag Kushina doch selber.“ „Ach und wo ist sie?“ Die Stimme des kleinen Mädchens klang stinksauer, sodass sich Kushina fragte, was Tenji denn angestellt hatte, dass dieses Mädchen so sauer sein konnte. Er war nicht der Typ, der einfach so jemanden auf die Palme brachte. Doch selbst ihm war eine ungewohnte Zornesröte anzusehen. „Sie steht hinter dir. Hallo Kushina.“ Tenji hob die Hand und winkte ihr zu, was sie nur zögerlich erwiderte. Sie wollte in diese Sache nicht reingezogen werden. „Hallo Tenji, Tojoku.“ Erst als Kushina ihre Stimme erhoben hatte, drehte sich auch das Mädchen, welches bisher mit dem Rücken zu Kushina gestanden hatte, um. Sofort wusste Kushina, wo sie die Kleine einordnen musste, denn diese Farbkombination aus rosafarbenen Haar und giftgrünen Augen hatte sie bisher nur einmal gesehen – Sakura Uchiha. Ohne jeden Zweifel hatte Kushina ihre Tochter nun vor sich stehen. „Bist du Kushina Takeshi?“ Sollte sie wirklich darauf antworten oder alles leugnen? Aber eigentlich war alles zu spät gewesen, denn Tenji hatte sie ja schon mit Kushina gerufen. „Ähm ja. Warum willst du das wissen?“ „Ich fordere dich heraus.“ Kushina klappte der Mund auf. Das Lachen welches sich den Weg aus ihrer Kehle bahnte, versuchte sie zu unterdrücken. Schließlich meinte es das Mädchen vollkommen ernst und sie würde die Kleine nur blamieren, wenn Kushina über sie lachte. Stattdessen klappte sie ihren Mund zu und schluckte das Lachen herunter, bevor sie dem Mädchen genauso ernst entgegenblickte wie diese ihr. „Recht mutig von dir. Darf ich auch den Grund erfahren?“ „Weil Tenji gesagt hat, dass du besser warst als mein Bruder.“ Das stimmte ja auch, doch Kushina sagte nichts dazu, sondern ließ die Kleine weiter fortfahren. „Ich glaube ihm das nichts. Mein Bruder ist der Beste. Er verliert niemals und ich auch nicht.“ Kushina zog die Augenbraue hoch. Selbstbewusst war die Kleine, doch zu viel Selbstbewusstheit war auch nicht gut und dass die Kleine zu viel davon hatte, stand außer Frage. „Jeder verliert mal, selbst dein Bruder.“ „Das stimmt nicht.“ Ohne Vorwarnung rannte das Mädchen auf Kushina zu und hob ihre Faust um zu Schlag, jedoch ging er ins Leere. Dort wo vor wenigen Minuten noch Kushina gestanden hatte, war nichts mehr. Sie hatte sich aufgelöst, doch sie fort war sie nicht. Von Hinten griffen zwei Hände an dem Mädchen vorbei und griffen ihr fest, sodass sie sich nicht losreißen konnte. „Normalerweise nennt man seinen Namen, wenn man jemanden zum Kampf herausfordert und zwar bevor man angreift.“ Lin schnaubte und versuchte sich loszureißen, doch war es aussichtslos. Kushina gab um keinen Zentimeter nach. „Ich heiße Lin Uchiha.“ Kushina schmunzelte. Die Kleine hatte Kraft, jedoch… „Du bist für dein Alter aber weit zurück. So wird das nix, Lin Uchiha.“ Kushinas Worte waren leise und ruhig, doch erzielten sie eine weitaus bessere Wirkung, als wenn sie Lin das ins Gesicht geschrien hätte. Lin erstarrte in ihrer Bewegung und ihre Augen weiteten sich. „Das stimmt nicht.“ „Du hast Kraft, das gebe ich zu, doch setzt du sie nicht gut und kontrolliert ein. Du musst eben ein wenig mehr trainieren. Glaub nicht, dass du deine Gegner mit deiner Niedlichkeit besiegen kannst.“ Kushina ließ sie los und die Kleine blieb vor ihr stehen. Sie hatte Lin an ihrem schwächsten Punkt getroffen, ihrem Stolz. Nach einer Weile drehte sich Kushina um und wandte sich an die anderen Kinder. „Will mich sonst noch jemand herausfordern.“ Die anderen Kinder sahen sie einfach nur baff und perplex an, bevor sie alle zur gleichen Zeit anfing ihrer kleinen Köpfchen zu schütteln. Gerade als sich Kushina wieder abwenden wollte, hielt sie Tenjis Stimme zurück. „Kushina.“ „Mhm.“ „Äh … nun ähm…“ Verlegen nuschelte Tenji etwas vor sich her, was Kushina nicht verstand. „Tenji, wenn du nicht ordentlich redest, kann ich dich auch nicht verstehen.“ Kurz sah Tenji Kushina an, bevor er tief Luft holte und ein wenig lauter, als er beabsichtigte sagte: „Würdest du mich bitte trainieren?“ Nun war es Kushina, die perplex dreinsah. Sie hatte mit viel gerechnet doch nicht mit sowas. Das kam ein wenig unerwartet. „Ähm…“ „Mich bitte auch.“ „Ich auch.“ „Ja ich auch.“ Verwundert sah Kushina von einem zu anderem, die sie entschlossen ansahen. Doch noch etwas anderes war in ihrem Blick. Bewunderung, etwas was Kushina vollkommen neu war. Noch nie hatte jemand mit Bewunderung zu ihr aufgesehen, nicht einmal Kotaru. Kushina seufzte. Ihren kleinen Ausflug wurde sie wohl auf den nächsten Tag verlegen müssen. Rasch ließ sie sich im Schneidersitz zu Boden fallen und betrachtete jedes Einzelne der Kinder. „Warum soll ich euch trainieren?“ Tenji und Tojoku warfen sich einen Blick zu. „Weil du stark bist und klug und schnell.“ Kushina lächelte. „Gibt es noch andere Gründe?“ Nun warfen sich alle Kinder einen Blick zu, bevor ein Kind antwortete, dass Kushina nicht kannte. „Hast du auch es gespürt … vor ein paar Tagen?“ Kushina legte den Kopf ein wenig schief. „Du meinst diese Kraft?“ Schweigend nickte der Junge. „Sie macht uns Angst und deshalb wollen wir stärker werden.“ Nun verstand Kushina, was ihr vor sich ging. Selbst die Kinder hatte diese Macht gespürt, welche die Barbaren vor ein paar Tagen entfesselten hatten. Sie spürten die näherkommende Gefahr und diese machte den Kindern Angst. „Ich verstehe. Gut ich werde euch trainieren, jedoch lege ich die Zeiten des Trainings beliebig fest.“ Kushina lachte über die Kleinen. „Nun gut. Tenji und Tojoku kenne ich schon und wer seid ihr Beide?“ Ein kleines Mädchen mit langen blonden Haaren, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte, antwortete sofort auf ihre Frage. „Mein Name ist Jamia Akamichi und das …“ Sie deutete auf den Jungen, der neben ihr saß. „… ist mein Bruder Neru.“ Kushina nickte. „Freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Kushina Takeshi.“ Sie blickte die Runde vor sich an. „Nun was soll ich euch beibringen?“ Verdutzt sahen die Kinder sich wieder an, bevor Tojoku antwortete. „Das Kämpfen.“ Kushina lächelte auf diese Antwort nur. Mit dieser Antwort hatte sie gerechnet. „Kämpfen ist vielfaltig und alles kann man nicht beherrschen. Darum ist es wichtig zu wissen, was ich euch denn beibringen soll. Ich kann euch Tai-, Nin- und Gen-Jutsus lehren, aber genauso gut aber auch medizinische Jutsus. Und nun?“ Verwirrt sahen sich die Kinder an. Sie hatten keine Ahnung, was sie sagen sollten. „Geht nicht von jedem etwas?“ Kushina seufzte und kratzte sich am Kopf. Ihr Meister musste es schwer gehabt haben mit ihr, wenn sie genauso gewesen war, wie diese Kinder. „Am Besten fangen wir ganz am Anfang an.“ Kushina schwieg kurz und überlegte, wie sie daran gehen sollte. „Als Ninja muss immer eins im Kopf haben und das ist das Ziel, jedoch muss es nicht mit dem Ziel der Mission, welche er übernimmt übereinstimmen. Ein Ninja kämpft für einen Traum, für etwas was er sich selbst wünscht. Was wünscht ihr euch?“ Einen Moment überlegten die Kinder, bevor Jamia fragend Kushina ansah. „Was wünscht du dir, Kushina?“ „Freiheit.“ Verwirrt sahen die Kinder Kushina an, die mit ihrer Antwort keine Minute gezögert hatte. Ja sie wünschte sich nichts mehr als Freiheit, für sich, für ihre Familie und für ihre Freunde. Die Freiheit, so zu leben, wie man es gerne möchte, ohne die Angst zu spüren, die von einem goldenen Käfig ausgehen kann. Freiheit bedeutete ihr alles. „Warum wünschst du dir Freiheit?“ „Weil ich ein Leben, dass nur von anderen Menschen bestimmt wird, nicht ertragen kann. Ich will meine eigne Herrin sein, egal was passiert. Ich fürchtete das Leben in einem Käfig.“ Wieder schwiegen sie, während die Kinder die Worte von Kushina verdauten. Seufzend lehnte sich Kushina zurück und betrachtete den Himmel. Schon immer war der Himmel, ein Zeichen für Freiheit gewesen, denn er war unendlich weit und niemand beherrschte ihn. Nur am Himmel war die Freiheit nach Kushinas Meinung endlos. Deshalb hatte sie die Vögel am Himmel beneidet, denn sie waren frei und konnten machen und gehen, wohin sie wollten. „Ich wünschen mir, dass es meiner Familie gut geht.“ Kushina wandte den Blick vom Himmel ab und sah die Kinder vor sich an. Es war Tenji gewesen, der gesprochen hatte. „Ich möchte sie alle beschützen.“ Kushina lächelte. „Ein starker Wunsch. Und was ist mit euch?“ Jamia verzog ihren Mund, was sich schließlich in ein Lächeln umwandelte. „Ich will auch meine Familie beschützen.“ „Ich auch.“ „Ich auch.“ Kushina nickte. Die Kinder waren sich alle in ihren Wünschen einig. „Vergesst diesen Wunsch niemals, denn aus ihm bezieht ihr eure Stärke. Egal wie erledigt ihr mal von einem Kampf sein werdet, solange ihr einen Wunsch habt, wird er euch die Kraft geben, immer und immer wieder aufzustehen. Ein Wunsch kann unglaublich mächtig sein.“ Jedes einzelne Wort zogen die Kinder auf. Sie hingen an Kushinas Lippen und wartete darauf, dass Kushina weitersprach, doch die erhob sich stattdessen. „So das war´s für heute. Morgen geht es weiter.“ Sofort sprangen die Kinder auf und begannen lauthals dagegen zu protestieren, worüber Kushina einfach nur lachen konnte und abwehrend die Hände hob. „Da könnt ihr noch so viel protestieren wie ihr wollt, doch ich denke, eure Eltern wollen heute noch heim.“ „Hä?“ Abrupt drehten sich die Kinder um und blickte zum Haus, wo Tenten und noch zwei andere Erwachsene, die Kushina nicht kannte, standen. Als die Kinder sich zu ihnen umdrehten, kamen sie näher. „Jamia, Neru, es ist Zeit heimzugehen.“ Die Mutter der Beiden hatte zu ihnen gesprochen. Sie sah nett aus und hatte auch eine angenehme Stimme. Scheinbar mochte sie die Farbe Lila sehr gerne, denn sie war komplett in violetten Sachen eingekleidet. Sie hatte lange Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Der Pferdeschwanz ließ sie jünger aussehen, als sie wahrscheinlich war. „Wir wollen aber lieber bei Kushina bleiben.“ Mit Dackelblick sahen die Kinder zu ihrer Mutter auf, doch war es ihr Vater, der antwortete. Seine Stimme war tief, brummig und angenehm. „Auch Kushina braucht mal eine Pause.“ Lächelnd sah er Kushina an und sofort empfand Kushina ihn als sympathisch. Sie verneigte leicht den Kopf vor den Beiden. „Kushina Takeshi. Freut mich sie zu kennenzulernen.“ „Du bist also das Mädchen mit dem Rudel Füchse. Im ganzen Dorf spricht man bereits über dich. Ich bin Choji Akimichi und das ist meine Frau Ino. Unsere Kinder hast du ja bereits kennengelernt. Ich hoffe, sie haben dich nicht gestört.“ Kushina schüttelte den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht. Sie waren ganz lieb.“ Choji lächelte darauf und legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes. „Das hört man gerne. Doch nun müssen wir gehen.“ „Ooooohhhhh.“ Ein trauriger Zug schlich sich in die Gesichter von Jamia und Neru. „Aber Morgen kommen wir wieder.“ Kushina lächelt. „Ich werde warten.“ Auch Tenko und Tojoku mussten sich von Kushina für die nächsten paar Stunden verabschieden, da Tenten die Beiden für das Abendessen holte, dass einmal in der Woche mit der gesamten Familie eingenommen wurden. Beide sahen nicht sonderlich begeistert aus, als sie sich einer von Anfang an aussichtslosen Diskussion mit Tenten ergeben mussten und geknickt in Richtung des Haupthauses davon schlürften. Kopfschüttelnd sah Tenten den Beiden hinterher, bevor sie sich an Kushina wandte. „Die Kinder mögen dich sehr, sie vergöttern dich gerade zu. In der Hinsicht erinnerst du mich an eine alte Freundin von mir. Sie hatte auch solch ein Geschick, wenn es um Kinder geht.“ Kushina lächelte Tenten an, auch wenn innerlich bei ihr gerade alles gefror. Diese Aussage war mehr als eine bloße Warnung, es war verdammt nah an der Wahrheit. Viel zu nahe. „Ach wirklich?“ „Ja, wirklich. Was machst du jetzt?“ Kushina war froh, dass Tenten das Thema wechselte. „Vielleicht etwas meditieren oder lesen.“ Tenten lächelte sie nochmal an, bevor sie den Garten ebenfalls verließ und den beiden Jungen folgte. Erleichtert atmete Kushina auf und war froh, dass Tenten weg war. Es war nicht so, dass sie Tenten nicht leiden konnte, jedoch war sie ihr zu sehr auf die Pelle gerückt. Sie hatte wieder einmal mehr den Eindruck bestätigt, den sie von den ehemaligen Freunden ihrer Eltern hatte. Sie alle glaubten, dass sie Naruto und Hinatas Tochter sein, doch niemand konnte dies beweisen und die, die es beweisen könnte, waren nicht in der Lage sich zu erinnern, dafür hatte sie ja gesorgt. Dennoch war es ein Spiel mit dem Feuer, was sie da spielte und sie musste höllisch aufpassen, besonders da sie noch immer unter Beobachtung stand. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte sich Kushina um, dabei bemerkte sie Lin, die noch immer dort stand, wo Kushina sie vorhin hatte stehen lassen. Die Schultern des kleinen Mädchens zuckten und ein lautes Schniefen war zu vernehmen. Scheinbar hatte Kushinas Worte Lin härter getroffen, als sie gedacht hätte. Das schlechte Gewissen machte sich bei Kushina bemerkbar und sie seufzte auf. Warum musste das schlechte Gewissen sich immer in den miesesten Momenten melden? „Komm Lin, ich bring dich nach Hause.“ Lin hob den Kopf und sah Kushina mit verweinten und geröteten Augen an. „Nein. Ich mag dich nicht.“ Kushina seufzte. „Nur weil ich dir die Wahrheit gesagt habe?“ Lin erwiderte nichts, was Kushina als ja wertete. „Es ist besser, wenn man es dir jetzt sagt als wenn es zu spät ist, Lin. Auch ich bin oft von meinem Meister getadelt wurden und oft hat er mich auch heftig zusammengeschrien, wenn ich Mist gebaut habe. Doch am schlimmsten war es immer, wenn er alles in einem ruhigen Ton zu mir sagte, denn es war noch schlimmer als angeschrien zu werden. Es gab kaum einen Tag, wo wir mal keine Auseinandersetzung hatten. Doch jetzt bin ich froh, dass mein Meister mich immer auf dem Boden behalten hat.“ Eine Weile schwiegen Lin und Kushina. „Hat er auch mal sowas zu dir gesagt, wie du zu mir?“ Kushina lachte. „Ja, oft und oft wollte ich nicht auf ihn hören. Ich musste immer erst richtig auf den Mund fallen, bevor ich einsah, dass mein Meister recht hatte.“ Kushina lachte innerlich bei dem Gedanken an die Zeit ihrer Ausbildung bei Itachi. Ganze fünf Jahre hatte Itachi sie ausgehalten und hatte es geschafft aus ihr eine recht anständige Nuke-nin zu machen. Jedoch hatte dies ihn so manche Nerven gekostet und sie war wahrscheinlich die Einzige, die Itachi Uchiha so aus der Fassung gebracht hatte, dass dieser zu schreien begonnen hatte. Wobei … sie traute dieses Talent auch ihrem Vater und Kotaru zu. „Na komm. Ich bring dich heim. Es wird bald dunkel.“ „Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir gewesen bin.“ Überrascht horchte Kushina auf und sah zu Lin, die jedoch zu Boden starrte, während sie gemeinsam durch die Straße von Konoha gingen. „Es ist nur … mein Bruder verliert sonst nie. Das mag ich an ihm. Ich mag ihn auch, weil er immer lieb zu mir ist, aber weil fast immer gewinnt mag ich ihn auch. Deshalb …“ Lin schwieg und wagte es immer noch nicht aufzublicken. Ihre Wagen war gerötet. „…wolltest du nicht glauben, dass ich ihn besiegt hatte?“ Lin nickte. „Mein Bruder ist mein Vorbild. Ich will mal so werden wie Hauro.“ „Das wäre nicht gut.“ Es war das erste Mal das Lin aufblickte. „Warum?“ „Weil jeder Mensch einzigartig ist. Niemand ist wie der andere, sie können sich ähnlich sein, aber niemals sind sie gleich. Und das ist gut so, weil jeder dadurch etwas besonders ist und jeder was anderes gut kann. Du wirst niemals wie dein Bruder, doch kannst du jemand Besonderes werden, wenn du nur willst. Doch du musst es selber tun und einen eignen Weg dorthin finden.“ „Einen eignen Weg?“ Kushina nickte. „Einen Teil des Weges wirst du nicht alleine gehen müssen, weil deine Familie und deine Freunde, dich begleiten werden und einen Teil des Weges wirst du alleine gehen, weil dir niemand helfen kann.“ „Irgendwie verstehe ich dich nicht.“ Kushina sah sie lächelnd an. „Das musst du auch noch nicht, aber irgendwann wirst du es. So da wären wir.“ Tatsächlich standen sie bereits vor dem kleinen, gemütlichen Häuschen, welches die Uchiha-Familie bewohnte. Sofort musste Kushina an ihr eignes Zuhause denken. Es war groß, viel größer als das der Uchiha-Familie. Einmal hatte sie ihren Vater gefragt, warum das Haus so groß war, worauf er nur gelächelt hatte. „Weil egal, wer hier her kommt, bei uns immer einen Platz haben wird, wo er eine Zeit lang bleiben kann.“ Und er hatte recht behalten. In den vergangenen Jahren hatte sie viel Menschen in ihrem Hause beherbergt, die später zu einem Teil des Dorfes geworden sind. Die meisten von ihnen dienten unter der Führung ihres Vaters und dies taten sie mit Leidenschaft. Jeder von ihnen würde es Leben für ihren Vater riskieren, denn er war einer der wenigen alteingesessen im Dorf, der den Neuankömmlingen von Anfang an eine Chance gab und ihnen freundlich entgegenkam. Kushina seufzte. Sie vermisste ihr Zuhause, ihren Wald und ihre Familie und Freunde. Jedoch würde sie nicht davon unterbekommen lassen. Niemals. „Nun, sehen wir uns morgen, Lin?“ „Ja. Ich komme morgen auf jeden Fall. Trainierst du mich auch?“ „Na klar.“ „Danke.“ Lin strahlte sie noch einmal an, bevor sie zum Haus rannte. Kurz sah Kushina ihr nach, bevor sie die Gedanken an eine bestimmte Person beiseite schob und ging. In dem Moment, als Lin sie so angestrahlt hatte, war ihre Ähnlichkeit mit ihm verblüffend, wobei sie nicht einmal verwandt waren. Doch sie wollte nicht mehr an ihn denken. Sie wollte nur noch vergessen, denn die Gedanken an ihn brachten nur Schmerzen, Verzweiflung und Leid. „Warum gehst du mir nicht aus dem Kopf?“ „Hauro.“ „Mhm?“ „Ich hab dich lieb.“ Hauro lächelte sie an. „Ich dich auch, aber du gehst jetzt trotzdem ins Bett.“ „Ich will ja auch ins Bett gehen.“ „Was?“ Erstaunt sah Hauro seine kleine Schwester an. Seit wann wollte Lin denn Schlafen gehen? Sie bettelte doch sonst immer, dass sie noch länger aufbleiben konnte. „Ja, denn morgen ist Training.“ „In der Akademie?“ Lin schüttelte den Kopf. „Nein, aber bei Kushina.“ „Kushina?“ Mit leuchtenden Augen sah Lin ihren Bruder an. „Ja, sie ist toll, obwohl ich sie am Anfang nicht mochte. Aber sie ist … ist … einfach toll. Auch Tenji, Tojoku, Jamia und Neru machen mit.“ Irgendwie fühlte sich Hauro vollkommen überrumpelt. Doch Lin schien das überhaupt nicht aufzufallen, weswegen sie munter weiterredete. „Sie ist mein Vorbild. Sie ist lieb und streng zugleich. Du bist auch mein Vorbild wie Papa, weil ihr stark seid und fast immer gewinnt und Mama weil sie eine tolle Heilerin ist.“ „Warum willst du dich denn von Kushina trainieren lassen?“ Kurz hielt Lin inne und überlegte. „Weil ich beschützen will. Dich, Mama, Papa und meine Freunde.“ Hauros Erstaunen wurde immer größer, denn niemals hätte er gedacht, dass sich bereits kleine Kinder wie Lin solche Gedanken machen könnten. Irgendwie erschreckte dieser Gedanke und doch war er zur gleichen Zeit wieder ein amüsanter und rührender Gedanke. Kurz sah Hauro Lin an, bevor er Lin an den Schultern ergriff und sie fest an sich drückte. „Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, großer Bruder.“ In jener Nacht fand Kushina keine Ruhe und keinen Schlaf. Der Gedanke an ihn hielt sie wach. Immer wieder streifte er durch ihre Gedanken und stürzte sie tiefer in die Traurigkeit. Wenn sie doch damals alle nicht so törisch gewesen wäre, dann … tja dann würde so vieles anders sein. Nicht sie, Kushina wäre die Anführerin der Hoffnungsträger geworden, sondern er, die größte Hoffnung des Dorfes. Doch er hatte sein Leben für Kotaru, Mikoto und Kushina gegeben. Für immer hatte er diese Drei geprägt, denn die Vergangenheit hang an ihnen und würde ein ewiger Begleiter sein. Kushina setzte sich auf, denn nicht länger konnte sie es aushalten einfach nur dazuliegen und sich von der einen Seite auf die andere zu wälzen. Durch ihr plötzliches Aufsetzen war Tenji ein wenig wach geworden, der auch diese Nacht seinen Weg zu ihrem Futon gefunden hatte. Verschlafen öffnete er die Augen und blinzelte er sie an. Sanft strich Kushina mit ihrer Hand über seine Wange. „Schlaf weiter.“ Das tat er auch. Innerhalb weniger Augenblicke war er im Land der Träume versunken, während sie ihn bei Schlafen beobachtete. In diesen Augenblicken fasste sie einen Entschluss. Tenji, Lin, Tojoku und den anderen Kindern sollte es nicht so ergehen, wie ihr. Sie sollte nicht von der Verzweiflung heimgesucht werden. „Vor euch liegt eine andere Zukunft.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)